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Wir bitten Sie, dieses Deckblatt auszufüllen und Ihrem Abschlussbericht, der uns spätestens sechs Wochen nach Ablauf Ihres Auslandssemester vorliegen sollte, voranzustellen. Queensland University of Technology 2014 Ausländische Hochschule Studienjahr ABSCHLUSSBERICHT Name: Caroline Ortgiese Anschrift in der BRD: Mayenfeldstr. 8 34125 Kassel Ankunft an der Gasthochschule am: 05. Juli 2014 Beginn der Lehrveranstaltungen am: 14. Juli 2014 Ende der Lehrveranstaltungen/Prüfungen am: 14. November 2014 Ausreise aus dem Gastland am: 24. Januar 2015 Bitte fügen Sie dem Abschlussbericht Ihre Leistungsnachweise (z.B. transcript oder Einzelbescheinigungen) bei bzw. reichen Sie diese baldmöglichst nach. In Ihrem Abschlussbericht bitten wir Sie u.a. folgende Punkte anzusprechen: 1. Vorbereitung vor Ausreise an der Heimathochschule 2. Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise und ggf. Anlaufschwierigkeiten am ausländischen Studienort 3. Studienaufenthalt an der Gasthochschule: Hochschule insgesamt, Studiensystem, Studienangebot, Soziale Integration, Wohnsituation, Betreuung vor Ort, Sprachkenntnisse, Freizeitangebot, Kosten des Auslandsaufenthaltes 4. Kurzdarstellung der von Ihnen belegten Veranstaltungen 5. Wertung des Studienaufenthaltes

Abschlussbericht Caroline Ortgiese - queensland.hessen.de · Wir bitten Sie, dieses Deckblatt auszufüllen und Ihrem Abschlussbericht, der uns spätestens sechs Wochen nach Ablauf

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Wir bitten Sie, dieses Deckblatt auszufüllen und Ihrem Abschlussbericht, der uns spätestens sechs Wochen nach Ablauf Ihres Auslandssemester vorliegen sollte, voranzustellen. Queensland University of Technology 2014 Ausländische Hochschule Studienjahr

ABSCHLUSSBERICHT

Name: Caroline Ortgiese Anschrift in der BRD: Mayenfeldstr. 8 34125 Kassel Ankunft an der Gasthochschule am: 05. Juli 2014 Beginn der Lehrveranstaltungen am: 14. Juli 2014 Ende der Lehrveranstaltungen/Prüfungen am: 14. November 2014 Ausreise aus dem Gastland am: 24. Januar 2015 Bitte fügen Sie dem Abschlussbericht Ihre Leistungsnachweise (z.B. transcript oder Einzelbescheinigungen) bei bzw. reichen Sie diese baldmöglichst nach. In Ihrem Abschlussbericht bitten wir Sie u.a. folgende Punkte anzusprechen: 1. Vorbereitung vor Ausreise an der Heimathochschule 2. Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise und ggf. Anlaufschwierigkeiten am

ausländischen Studienort 3. Studienaufenthalt an der Gasthochschule: Hochschule insgesamt,

Studiensystem, Studienangebot, Soziale Integration, Wohnsituation, Betreuung vor Ort, Sprachkenntnisse, Freizeitangebot, Kosten des Auslandsaufenthaltes

4. Kurzdarstellung der von Ihnen belegten Veranstaltungen 5. Wertung des Studienaufenthaltes

susandetroy
Hervorheben

Abschlussbericht:

Auslandssemester

in Australien

Austauschprogramm: Hessen-Queensland-Programm

Unterstützt durch das Promos-Stipendium des DAAD

Zeitraum: Semester 2 – Juli 2014 bis November 2014

Australische Universität: Queensland University of Technology in Brisbane (QUT)

Studiengang: Maschinenbau (B.Sc.)

Heimatuniversität: Universität Kassel

Ein Erfahrungsbericht von Caroline Ortgiese

susandetroy
Hervorheben

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1� Einleitung 3�

2� Vorbereitungen vor der Abreise 4�

2.1� Krankenversicherung 4�

2.2� Flug 4�

2.3� Visum 5�

2.4� Bankkonto – Kreditkarte 5�

2.5� Wohnung 6�

2.6� TTCC 6�

2.7� Ankunft planen 7�

2.8� Gepäck 7�

3� Ankunft 8�

3.1� Wohnungssituation 8�

3.2� Handykarte 9�

3.3� Bankkonto 10�

3.4� Studentenausweis 10�

3.5� GoCard 10�

3.6� Einkaufsmöglichkeiten 11�

4� Universität 12�

4.1� Kurswahl 12�

4.2� Universitätssystem 13�

4.3� Kursanrechnung an der Heimuniversität 14�

5� Brisbane und Umgebung 15�

6� Fazit 17�

1 Einleitung

Im Rahmen des Hessen-Queensland-Programms, unterstützt durch das Promos-

Stipendium des DAAD, studierte ich ein Semester von Juli 2014 bis November

2014 an der Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane, Australien.

Meine Heimatuniversität ist die Universität Kassel und ich habe vor Ausreise nach

Australien in Deutschland noch meinen Bachelor of Science in Maschinenbau

abgeschlossen. Während meines Auslandssemesters war ich in Deutschland

bereits in dem Masterstudiengang Maschinenbau eingeschrieben, in Brisbane

allerdings als Bachelor eingeschrieben.

Innerhalb des folgenden Abschlussberichts möchte ich nachfolgenden

Austauschstudenten hilfreiche Tipps für die Vorbereitung und zum Leben in

Australien mit dem Fokus auf Brisbane geben und wünsche allen, denen diese

einmalige Gelegenheit geboten wird, ebenfalls eine aufregende und

beeindruckende Zeit.

2 Vorbereitungen vor der Abreise

Meine Vorbereitungen für mein Auslandssemester in Brisbane begannen etwa 4

Monate vor meiner Ausreise. Nachdem ich die Zulassungspapiere der Uni erhalten

hatte, konnten alle Vorbereitungen beginnen, welche in den folgenden Abschnitten

genauer erläutert werden.

2.1 Krankenversicherung

Um die Einschreibung offiziell zu machen, musste ich eine Annahmeerklärung

ausfüllen. Diese Annahmeerklärung setzte unter Anderem voraus, dass ich die

OSHC (Overseas Student Health Care) abschließe. Nur mit dieser Krankenversi-

cherung (wird von der Uni empfohlen) ist es später möglich das Studenten Visum

zu beantragen.

Für die OSHC, welche über die Medibank abgewickelt wird, habe ich 301 AUD

(ca. 210 EUR) gezahlt, welche mich für die gesamte Studiendauer inklusive einem

Monat länger abgesichert hat (sprich: Juli – Januar). Trotz dessen habe ich noch

eine Zusatzversicherung bei der Hanse Merkur abgeschlossen, welche Lücken der

OSHC abgedeckt hat wie z.B. Röntgenbilder, Zahnarzt, Frauenarzt und unter

anderem auch Krankenhausaufenthalte zu 100% (Medibank deckt vieles nur zu

80% ab). Die Zusatzversicherung habe ich für meinen gesamten Aufenthalt

Übersee (Juli – Januar) abgeschlossen und dafür ca. 240 EUR gezahlt. Wichtig ist,

dass diese Versicherung noch von Deutschland aus gebucht wird, andernfalls

verliert sie ihre Wirkung.

Eine Zusatzversicherung ist außerdem notwendig, wenn man plant zusätzlich in

anderen Ländern außer Australien zu reisen.

2.2 Flug

Meinen Flug habe ich etwa 2-3 Monate für Ausreise gebucht. Ich hatte bereits vor

Ausreise meine ans Studium anschließende Reise durch Australien und

Neuseeland grob geplant, sodass ich die Flüge bereits fest buchen konnte, ohne

ein offenes Reisedatum oder Ähnlichem.

Angereist bin ich eine Woche bevor die Orientierungswoche stattgefunden hat. Da

ich vor der Ausreise die meisten Vorbereitungen bezüglich Wohnung, Bankkonto

usw. erledigt hatte, war eine Woche mehr als ausreichend – nicht zu kurz, nicht zu

lang.

2.3 Visum

Bei dem Visum gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Man kann nach dem Abschluss der OSHC das Studenten Visum beantragen

oder

b) Nach Absprache mit der Universität ist es auch möglich eine eigene

Krankenversicherung abzuschließen und ein Work and Holiday Visum zu

beantragen.

Nach Rücksprache mit der QUT wäre für mich Möglichkeit b) möglich gewesen,

allerdings hätte ich laut deren Aussage dann keinen Anspruch auf einen

Studienausweis. Der Vorteil von Möglichkeit b) ist, dass sie ca. 150 EUR günstiger

ist als Möglichkeit a) und die erlaubte Aufenthaltsdauer ein Jahr beträgt.

Allerdings wusste ich nicht, was für Nachteile ein Work and Holiday Visum außer

einem fehlendem Studentenausweis noch für mich haben könnte, weshalb ich

mich für den empfohlenen und offiziellen Weg entschieden habe – Möglichkeit a).

Für das Visum habe ich 535 AUD gezahlt (ca. 370 EUR).

Nachdem ich das Studenten Visum beantragt hatte, hatte ich bereits innerhalb 24

Stunden die Rückmeldung über den Erhalt des Visums. Allerdings habe ich von ein

paar Freunden erfahren, die im Besitzt mehrerer Staatsbürgerschaften sind, dass

in dem Falle die Rückmeldung durchaus einige Tage bis Wochen dauern kann.

2.4 Bankkonto – Kreditkarte

Um einfach und ohne viele Gebühren Geld von Deutschland nach Australien zu

bekommen, habe ich ein Konto bei der Deutschen Kreditbank (DKB) eröffnet. Für

Studenten ist dieses Konto kostenlos. Mit der Eröffnung dieses Kontos erhält man

eine Girokarte und eine VISA-Karte. Mit der VISA-Karte kann man weltweit an allen

Bankautomaten kostenlos Geld abheben. Allerdings muss das Geld in einem

zusätzlichen Arbeitsschritt online vom Girokonto auf das VISA-Konto überwiesen

werden.

Vor Ausreise habe ich außerdem bereits von Deutschland aus ein australisches

Konto bei der Westpac Bank eröffnet. Ich habe die Westpac gewählt, da es eine

der meist verbreitetsten Bank in Australien ist. Und wie ich später herausgefunden

habe, war der Umrechnungskurs 2 Cent besser als der der Commonwealth Bank.

Nach der Ankunft in Brisbane musste ich nur noch zu einer Filiale der Wetspac

Bank und eine Unterschrift leisten. Damit war das Konto offiziell eröffnet.

Um meine Miete und Einkäufe bezahlen zu können, habe ich Geld mit meiner

VISA-Karte an einem beliebigen ATM geholt (Westpac hat den besten Kurs) und

das abgehobene Geld auf mein australisches Konto der Westpac eingezahlt. Mit

dem australischen Konto hatte ich die Möglichkeit an allen Westpac ATMs

kostenlos Geld abzuheben und außerdem in Geschäften kostenlos mit Karte

zahlen.

2.5 Wohnung

Da ich bereits alles organisiert haben wollte, wenn ich in Australien ankomme und

nicht noch eine Woche im Hostel leben wollte, habe ich von Deutschland aus einen

Mietvertrag im Kelvin Grove Student Village abgeschlossen. Das Student Village

ist gegenüber des QUT Kelvin Grove Campus und ein Campus Shuttle fährt von

Montag bis Freitag alle 10 Minuten zwischen dem Campus Kelvin Grove und

Gardens Point, so dass ich keine zusätzlichen öffentlichen Verkehrsmittel benutzen

musste. Der Vertragsabschluss war unkompliziert und sicher. Das war eine

Entscheidung, die ich jederzeit wieder so treffen würde.

2.6 TTCC

Um vergünstigt Preise im öffentlichen Verkehr zu erhalten, muss man die Tertiary

Transport Concession Card (TTCC) zusammen mit dem Studentenausweis

nachweisen. Andernfalls zahlt man die vollen Preise. Da es in Brisbane weder

Wochenkarten, noch Monatskarten gibt, ist es sehr zu empfehlen die TTC Card zu

beantragen, da man dadurch mehr als 50% einsparen kann.

Die Beantragung sollte bestenfalls bereits von Deutschland aus erfolgen, da es

einige Wochen (in meinem Falle 5 Wochen) gedauert hat, bis die Karte fertig war.

Die Karte kann nach Fertigstellung bei der Uni im Study Abroad and Exchange

Office abgeholt werden.

2.7 Ankunft planen

Die QUT bietet einen kostenlosen Abholservice vom Flughafen an, den man auf

jeden Fall nutzen sollte. Man wird am Flughafen eingesammelt und vor der Tür

seiner Wohnung oder gebuchtem Hostels abgesetzt. Der Service muss online

beantragt werden auf der QUT Homepage. Wichtig ist, dass man eine

Bestätigungsemail erhält. Erhält man diese nicht, ist etwas schief gegangen und

man sollte den Service besser nochmal beantragen. Ich hatte diese Bestätigungs-

email nicht bekommen, hatte aber Glück, dass andere Austauschstudenten mit

dem gleichen Flugzeug kamen und diesen Service bestellt hatten. Somit konnte

ich ihn problemlos mitnutzen.

2.8 Gepäck

Das Gepäck ist mitunter das schwierigste in den letzten Tagen und in der Regel

sind einem die Bedingungen noch nicht bekannt. Neben dem allgemein

notwenigen Gegenständen, wie Laptop und Sommersachen sollten auch warme

Sachen sowie Regenjacke und Regenschirm eingepackt werden.

Queensland ist bekannt für hohe Temperaturen wird aber immer wieder von

überraschenden Regenschauern heimgekehrt.

Die warmen Sachen sind für die Winterzeit notwendig, da es in Brisbane ab Juni

nachts recht kühl wird. Daher waren meine ersten Anschaffungen dicke

Wollsocken und eine Fleecedecke für die Nacht.

3 Ankunft

Nach allen Vorbereitungen kam ich zwei Wochen vor Beginn der universitären

Veranstaltungen in Brisbane an.

Neben vielen neuen Herausforderungen ist man geschockt von den Preisen für

einfach alles. Essen, öffentliche Verkehrsmittel, Ausgehen und Mieten sind teuer,

weshalb ich die ersten Wochen aus Schock und Panik versucht habe so wenig wie

möglich zu kaufen, bis ich mich langsam an die neuen und relativ hohen Preise

gewöhnt hat.

Der erste Tag, bzw. die erste Woche bestand ebenfalls aus weiteren

Vorbereitungen:

• Handykarte

• Bankkonto

• Studentenausweis und GoCard

3.1 Wohnungssituation

Da ich meinen Mietvertrag bereits von Deutschland aus abgeschlossen hatte,

konnte ich meine Wohnung direkt beziehen. Ich habe in einem 5 Personen

Apartment gewohnt, welches über zwei Stockwerke verteilt ist. Es gab zwei

Badezimmer, einen Balkon, Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Also reichlich

Platz. Allerdings ist die Miete in einem Studentenwohnheim auch etwas höher als

in anderen Wohnungen. Dennoch habe ich diese Entscheidung nie bereut, da der

Weg zur Uni kürzer nicht hätte sein können und aufgrund des kostenlosen Campus

Shuttles konnte ich zusätzliche Kosten für öffentliche Verkehrsmittel nahezu auf

null reduzieren. Da der Campus Gardens Point in der Stadt liegt, konnte ich den

Shuttle auch benutzen um Erledigungen in der Stadt zu tätigen. Lediglich am

Wochenende fährt kein Shuttle, aber neben der Nutzung von öffentlichen

Verkehrsmitteln kann man auch gut zu Fuß in 30 Minuten in die Stadt laufen.

Der Supermarkt war keine 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Alles was ich

benötigte war in direkter Umgebung, so dass ich trotz Millionengroßstadt keine

weiten Wege hatte.

Wer gerne noch näher am Geschehen wohnen möchte, dem kann ich die

UniLodge mitten im Zentrum empfehlen oder das Urbanest, welches sich an der

Southbank, dem künstlichen Strand mit Pool, befindet. Da auch das

Studentenwohnheime sind, betragen auch hier die Mietpreise etwa 250-275 AUD

pro Woche (ohne Internet und Waschmaschine).

Das Internet kostet von 30 AUD aufwärts pro Monat. Für 30 AUD bekommt man 10

GB zur Verfügung gestellt. Für 40 AUD bereits 40 GB. Die Nutzung der

Waschmaschine kostet 3 AUD.

In Share-Häusern oder privat vermieten Wohnungen etwas außerhalb vom

Zentrum sind die Chancen höher, dass Internet inklusive ist, allerdings fallen dann

wieder Kosten für öffentliche Verkehrsmittel an. Eine Entscheidung, die jeder für

sich treffen muss.

3.2 Handykarte

Der Kauf einer Handykarte war eines der ersten Dinge was erledigt wurde. Es gibt

mehrere Anbieter, dabei sind die bekanntesten Telstra, Optus und Vodafone.

Telstra bietet das beste Netz in Australien, fordert aber auch den höchsten Preis,

während Optus und Vodafone günstiger ist. Optus ermöglicht günstigere

Auslandsgespräche weißt aber einen schlechteren Empfang außerhalb von

Städten auf. Da ich auch in Deutschland Vodafone nutze und damit immer gute

Erfahrungen gemacht habe, habe ich mich auch hier für Vodafone entschieden

und hatte immer Empfang (sogar beim Uluru) und gute Verbindungen. Kann ich

also nur empfehlen.

Zu Beginn hatte ich monatlich 25 AUD gezahlt und dafür 300 AUD Credit

bekommen für Telefonate und SMS weltweit und zusätzlich 300 MB Datenvolu-

men. Von den 300 AUD Credit konnte ich etwa drei Stunden lang nach

Deutschland telefonieren.

Später hatte ich auf 35 AUD aufgestockt, da ich zum Reisen mehr Internet

sicherstellen wollte. Für die 35 AUD habe ich 500 AUD Credit und 1 GB

Datenvolumen bekommen. Der Prepaid-Vertrag konnte monatlich gekündigt

werden.

3.3 Bankkonto

Die Eröffnung von einem australischen Bankkonto ist nicht immer notwendig,

jedoch wenn die Miete nicht bar gezahlt werden kann, ist ein australisches Konto

kostengünstiger für regelmäßige

Überweisungen. Da die Eröffnung des Kontos allerdings nicht lange dauert und

kostenlos ist, kann ich nur empfehlen ein australisches Konto zu eröffnen, gerade

wenn man nicht gerne große Mengen Bargeld mit sich herumtragen möchte.

Wie mit den Handyanbietern ist die Auswahl mal wieder ziemlich groß. Die größten

Banken mit den meisten Geldautomaten in Australien sind aber die Commonwealth

Bank und die Westpac Bank. Ich hatte mich für die Westpac Bank entschieden und

war absolut zufrieden. Der Wechselkurs der Westpac Bank war zur Zeit meines

Auslandaufenthalts zudem zwei Cent besser als der der Commonwealth Bank.

Mit der Karte der Westpac Bank konnte ich kostenlos an den eigenen ATMs Geld

abheben oder in Geschäften kostenlos Bargeldlos bezahlen.

Die Schließung des Kontos ist überall in Australien in einer beliebigen Filiale mit

dem Reisepass minutenschnell möglich. Daher habe ich erst am Ende meiner

Reise von Melbourne aus mein Konto schließen lassen.

3.4 Studentenausweis

Der Studentenausweis sollte so früh wie möglich abgeholt werden. Ohne Wartezeit

dauert dieser Prozess nicht länger als 10 Minuten und anschließend kann damit

auch den Campus Shuttle und die 24h-Computer-Räume nutzen.

Mit Hilfe des Studentenausweises und der TTC Card kann anschließend auch die

GoCard beantragt werden.

3.5 GoCard

Brisbane ist berüchtigt für die teuersten Ticketpreise für das öffentliche

Verkehrssystem in ganz Australien. Die Studenten-GoCard reduziert die Preise um

mehr als die Hälfte der Fahrkartenpreise, d.h. für eine Einzelfahrt in einer Zone

zahlt man statt 2,70 AUD (Adult-CoGard) nur noch 1,30 AUD (Concession-

GoCard).

Doch auch ohne die Studentenermäßigung lohnt sich die GoCard, da die

öffentlichen Verkehrsmittel sogar einen Preisaufschlag bei „Papiertickets“ fordern.

Ohne GoCard zahlt man somit für ein Einzelticket um die 4,60 AUD (Stand

November 2014).

3.6 Einkaufsmöglichkeiten

Die größte und weitverbreitetste Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel ist

Woolwoths. Hier bekommt man praktisch alles. Woolwoths ist vergleichbar mit dem

deutschen Real. Aldi ist in Australien mittlerweile ebenfalls vertreten und durchaus

einiges günstiger als Woolwoths. Allerdings sind die Wege zum Aldi meist etwas

weiter. Aber wer sparen möchte, sollte definitiv den weiteren Weg in Kauf nehmen.

Ich persönlich habe nur gewisse Artikel im Aldi gekauft, die verhältnismäßig viel

günstiger waren. Alle anderen Artikel habe ich im um die Ecke liegenden

Woolwoths gekauft.

4 Universität

Ich hatte mich während der Bewerbung primär für die Queensland University of

Technology (QUT) entschieden. Der Hauptgrund war vor allem, dass ich mir erhofft

hatte einen größeren praktischen Anteil im Semester zu haben aufgrund des Titels

der technischen Universität. Im Nachhinein kann ich dies ebenfalls nur bestätigen.

Neben der guten Betreuung während des Studiums hatte die QUT ein hohes

Engagement um internationale und Austauschstudenten in das Uni- und

Stadtleben zu etablieren. Dies gelang durch verschiedene Organisationen an der

Uni. Der „Buddies“-Club war eine davon. Der Club bietet viele Aktivitäten

außerhalb des Campus an um die Stadt zu erkunden und gleichzeitig andere

Studenten kennen zu lernen, prioritär Austauschstudenten.

Die Haupteinleitung in das Uni-Leben findet in der „Orientation-Week“, kurz O-

Week, statt. Innerhalb dieser Woche finden Einführungskurse und Kennlern-Spiele

statt. Für einige Fächer sind manche Einführungskurse Pflicht, weshalb sich jeder

Austauschstudent in seinem QUT-Konto online einloggen sollte um sich über diese

zu informieren und alle weiteren zu planen.

Nach der Einführungswoche beginnt die Vorlesungszeit und in den ersten zwei

Wochen besteht die Möglichkeit die zuvor eingewählten Kurse zu testen und ggf.

zu ändern. Innerhalb dieser Zeit hat sich der folgende Stundenplan für mich

zusammengesetzt:

4.1 Kurswahl

• ENB 100 – Engineering and Sustainability

• ENB 110 – Statics and Materials

• ENB 200 – Introducing to Engineering Systems

• ENB 474 – Finite Element Methods

Die ersten drei Fächer werden für diejenigen Studenten angeboten, die sich im

ersten Jahr des Ingenieurwesens befinden. Da ich in Deutschland bereits meinen

Bachelor abgeschlossen hatte, in Australien aber trotz dessen im Bachelor

eingeschrieben war, habe ich versucht Fächer auszuwählen, die in Deutschland

nicht angeboten werden. Dies ist mir auch gelungen.

In den von mir belegten Fächern wurde mehr darauf eingegangen, wie man als

ausgebildeter Ingenieur denken und handeln muss, außerdem wurde auf die Arbeit

und die damit verbundenen Schwierigkeiten in anderen Ländern eingegangen.

Etwas, das in meiner Universität in vier Jahren nie angesprochen wurde.

Außerdem habe ich noch ein Fach aus dem vierten Jahr Bachelor belegt, welches

an meiner deutschen Universität ein Masterfach ist. In diesem Fach lag der

Maßstab und die Qualität der Lehre sehr hoch.

4.2 Universitätssystem

Das australische Universitätssystem unterscheidet sich teilweise deutlich von dem

deutschen System. Wie in Deutschland hatte jedes meiner Fächer in der Regel

immer eine Hauptvorlesung und ein Tutorium.

Der wohl größte Unterschied ist, dass während des gesamten Semesters werden

verschiedene Aufgaben angefordert werden, die unterschiedlich gewichtet in die

Gesamtnote mit einbezogen werden. Diese Teilaufgaben (Assignments) sind

meistens Individual Reports, Gruppenreports und -projekte oder mathematische-

oder Simulationsaufgaben (abhängig vom Fach). Anschließend folgt meistens

auch eine Endklausur, die aber aufgrund der vielen Assignments oftmals nicht

mehr als 50% Gewichtung hat. Dieses System erleichtert Studenten die Kurse zu

bestehen, da mehrere Noten zusammengefasst werden, macht es aber

schwieriger eine Bestnote zu erzielen durch die mehrfachen Einzelwertungen.

Was für mich persönlich sehr positiv war, war der direkte Kontakt zu den Lektoren.

Es war immer möglich und man wurde sogar dazu angeleitet, diese persönlich zu

fragen oder per E-Mail anzuschreiben und man erhielt nahezu sofort eine

ausführliche und hilfreiche Antwort. Dies trifft auch auf jeden anderen Bereich der

Universität zu. Verglichen mit deutschen Universitäten ist der zeitliche

Arbeitsaufwand etwa gleich, jedoch wird es hier mehr hervorgehoben weil die

Studenten auf die vielen Assignments vorbereitet werden.

Der Arbeitsaufwand sollte aber nicht unterschätzt werden, weil besonders das

Zeitmanagement gefragt ist und ohne eine gute Organisation kann es zu

Engpässen und Zeitdruck kommen. Es lohnt sich zudem die Aufgaben rechtzeitig

zu erledigen, falls man das universitäre Angebot des Korrekturlesens in Anspruch

nehmen möchte.

4.3 Kursanrechnung an der Heimuniversität

Um sicher zu stellen, dass ich an meiner Heimuniversität die belegten Kurse

angerechnet bekomme, habe ich mir von den Professoren die Unit Details

unterzeichnen lassen. In den Unit Details war der Inhalt, die Prüfungsleistungen

und besonders wichtig für die Errechnung der Creditzahl die absolvierte

Stundenzahl pro Woche aufgeführt.

Um meine Note in das deutsche Notensystem umrechnen zu können, habe ich mir

außerdem von meinen Professoren meine individuellen Noten mit erreichten

Prozentzahlen geben lassen. Die folgende Tabelle gibt das Notenverhältnis

zwischen Deutschland und Australien wieder.

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5 Brisbane und Umgebung

Brisbane ist eine große, sehr weitläufige Stadt. Das Zentrum jedoch beschränkt

sich auf ein paar Straßen und ist gut zu erreichen. Der botanische Garten und

auch die „Southbank“, ein künstlicher Strand im Zentrum der Stadt mit Aussicht auf

den Brisbane River und der Skyline Brisbanes, sind von dort aus gut und schnell

zu erreichen. In Fortitude Valley ist Chinatown und das Zentrum der Nachtclubs

und Bars. Aber selbst in der Innenstadt sind Bars und Clubs zum Ausgehen

vorhanden.

In Brisbane und Drumherum gibt es ebenfalls einige sehenswerte Sachen. Zum

einen die Berge Mount Coot-Tha und Mount Gravatt, die eine hinreißende Aussicht

auf Brisbane ermöglichen. Für etwas mehr Strandgefühl kann man das Surfers

Paradise in einer Stunde mit Bus und Bahn erreichen und in der Nähe der Gold

Coast befindet sich der Lamington Park, wo man in den Regenwald eintauchen

kann. Und wer ein paar erlebnisreiche Wochenenden verbringen möchte ohne weit

zu verreisen kann auf Stradbroke und Moreton Island viel Ablenkung und einige

Abenteuer erleben, z.B. Surfen, Kajaken, Schnorcheln zwischen Schiffswracks und

Sandboarden.

Durch die verschiedenen Vereine und Studentenparties ist ein schnelles Einfinden

und Kennenlernen von internationalen und einheimischen Studenten sehr leicht.

Zudem ist die sehr freundliche und offene Art der Australier sehr zuvorkommend

und erleichtert das Kennenlernen.

Ein tägliches Beispiel für die Freundlichkeit, bzw. Höflichkeit der Australier ist z.B.

das Bedanken bei den Busfahrern beim Aussteigen aus dem Bus. Zum anderen

werden viele die Gelassenheit und Hilfsbereitschaf der Einheimischen genießen.

Während meines Auslandssemesters fand in Brisbane der G20-Gipfel statt. Zwei

Wochen bevor der Gipfel stattfand, wurden in und um Brisbane herum jede Menge

kostenlose Events angeboten. Aber auch ohne G20-Gipfel hat die Stadt Brisbane

immer sehr viele (durchaus kostenlose) Events veranstaltet und die Stadt dadurch

wirklich lebhaft gemacht.

6 Fazit

Die Möglichkeit ein Auslandssemester in Australien zu absolvieren wird nicht

jedem geboten. Wer allerdings die Möglichkeit geboten bekommt, kann sich

wirklich glücklich schätzen, denn diese Erfahrung wird einen ein Leben lang positiv

begleiten.

Das Leben in einem anderen Land mit anderer Sprache ist bereits eine

Herausforderung. Allerdings studieren in einer anderen Sprache auf einem

Kontinent, der tausende Kilometer entfernt ist, ist eine noch viel Größere.

Doch selbst wenn man ab und zu die deutsche Küche, den Schnee und vielleicht

sogar etwas die Kälte zu Weihnachten oder ganz besonders die Familie vermisst,

war mein Auslandssemester eine Erfahrung, die ich nie missen möchte. Im

Nachhinein kann man auf die Zeit mit einem lachenden und einem weinenden

Auge zurückschauen und stolz auf sich selber sein, eine so große Herausforde-

rung gemeistert zu haben.

Durch das Auslandssemester bin ich erst so richtig auf den Geschmack gekommen

und habe beschlossen, noch mehrere Auslandaufenthalte in Form von Studium,

Praktikum oder Arbeit zu absolvieren.

Abschließend kann ich jedem nur empfehlen: Traut euch und genießt eine der

unvergesslichsten und besten Zeit eures Lebens!

Vielen Dank liebes Hessen-Queensland-Team, dass ihr mir diesen Traum

ermöglicht habt!