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Wir bitten Sie, dieses Deckblatt auszufüllen und Ihrem Abschlussbericht, der uns spätestens sechs Wochen nach Ablauf Ihres Auslandssemester vorliegen sollte, voranzustellen. Queensland University of Technology 2014 Ausländische Hochschule Studienjahr
ABSCHLUSSBERICHT
Name: Caroline Ortgiese Anschrift in der BRD: Mayenfeldstr. 8 34125 Kassel Ankunft an der Gasthochschule am: 05. Juli 2014 Beginn der Lehrveranstaltungen am: 14. Juli 2014 Ende der Lehrveranstaltungen/Prüfungen am: 14. November 2014 Ausreise aus dem Gastland am: 24. Januar 2015 Bitte fügen Sie dem Abschlussbericht Ihre Leistungsnachweise (z.B. transcript oder Einzelbescheinigungen) bei bzw. reichen Sie diese baldmöglichst nach. In Ihrem Abschlussbericht bitten wir Sie u.a. folgende Punkte anzusprechen: 1. Vorbereitung vor Ausreise an der Heimathochschule 2. Allgemeine Anmerkungen zur Ausreise und ggf. Anlaufschwierigkeiten am
ausländischen Studienort 3. Studienaufenthalt an der Gasthochschule: Hochschule insgesamt,
Studiensystem, Studienangebot, Soziale Integration, Wohnsituation, Betreuung vor Ort, Sprachkenntnisse, Freizeitangebot, Kosten des Auslandsaufenthaltes
4. Kurzdarstellung der von Ihnen belegten Veranstaltungen 5. Wertung des Studienaufenthaltes
Abschlussbericht:
Auslandssemester
in Australien
Austauschprogramm: Hessen-Queensland-Programm
Unterstützt durch das Promos-Stipendium des DAAD
Zeitraum: Semester 2 – Juli 2014 bis November 2014
Australische Universität: Queensland University of Technology in Brisbane (QUT)
Studiengang: Maschinenbau (B.Sc.)
Heimatuniversität: Universität Kassel
Ein Erfahrungsbericht von Caroline Ortgiese
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1� Einleitung 3�
2� Vorbereitungen vor der Abreise 4�
2.1� Krankenversicherung 4�
2.2� Flug 4�
2.3� Visum 5�
2.4� Bankkonto – Kreditkarte 5�
2.5� Wohnung 6�
2.6� TTCC 6�
2.7� Ankunft planen 7�
2.8� Gepäck 7�
3� Ankunft 8�
3.1� Wohnungssituation 8�
3.2� Handykarte 9�
3.3� Bankkonto 10�
3.4� Studentenausweis 10�
3.5� GoCard 10�
3.6� Einkaufsmöglichkeiten 11�
4� Universität 12�
4.1� Kurswahl 12�
4.2� Universitätssystem 13�
4.3� Kursanrechnung an der Heimuniversität 14�
5� Brisbane und Umgebung 15�
6� Fazit 17�
1 Einleitung
Im Rahmen des Hessen-Queensland-Programms, unterstützt durch das Promos-
Stipendium des DAAD, studierte ich ein Semester von Juli 2014 bis November
2014 an der Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane, Australien.
Meine Heimatuniversität ist die Universität Kassel und ich habe vor Ausreise nach
Australien in Deutschland noch meinen Bachelor of Science in Maschinenbau
abgeschlossen. Während meines Auslandssemesters war ich in Deutschland
bereits in dem Masterstudiengang Maschinenbau eingeschrieben, in Brisbane
allerdings als Bachelor eingeschrieben.
Innerhalb des folgenden Abschlussberichts möchte ich nachfolgenden
Austauschstudenten hilfreiche Tipps für die Vorbereitung und zum Leben in
Australien mit dem Fokus auf Brisbane geben und wünsche allen, denen diese
einmalige Gelegenheit geboten wird, ebenfalls eine aufregende und
beeindruckende Zeit.
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2 Vorbereitungen vor der Abreise
Meine Vorbereitungen für mein Auslandssemester in Brisbane begannen etwa 4
Monate vor meiner Ausreise. Nachdem ich die Zulassungspapiere der Uni erhalten
hatte, konnten alle Vorbereitungen beginnen, welche in den folgenden Abschnitten
genauer erläutert werden.
2.1 Krankenversicherung
Um die Einschreibung offiziell zu machen, musste ich eine Annahmeerklärung
ausfüllen. Diese Annahmeerklärung setzte unter Anderem voraus, dass ich die
OSHC (Overseas Student Health Care) abschließe. Nur mit dieser Krankenversi-
cherung (wird von der Uni empfohlen) ist es später möglich das Studenten Visum
zu beantragen.
Für die OSHC, welche über die Medibank abgewickelt wird, habe ich 301 AUD
(ca. 210 EUR) gezahlt, welche mich für die gesamte Studiendauer inklusive einem
Monat länger abgesichert hat (sprich: Juli – Januar). Trotz dessen habe ich noch
eine Zusatzversicherung bei der Hanse Merkur abgeschlossen, welche Lücken der
OSHC abgedeckt hat wie z.B. Röntgenbilder, Zahnarzt, Frauenarzt und unter
anderem auch Krankenhausaufenthalte zu 100% (Medibank deckt vieles nur zu
80% ab). Die Zusatzversicherung habe ich für meinen gesamten Aufenthalt
Übersee (Juli – Januar) abgeschlossen und dafür ca. 240 EUR gezahlt. Wichtig ist,
dass diese Versicherung noch von Deutschland aus gebucht wird, andernfalls
verliert sie ihre Wirkung.
Eine Zusatzversicherung ist außerdem notwendig, wenn man plant zusätzlich in
anderen Ländern außer Australien zu reisen.
2.2 Flug
Meinen Flug habe ich etwa 2-3 Monate für Ausreise gebucht. Ich hatte bereits vor
Ausreise meine ans Studium anschließende Reise durch Australien und
Neuseeland grob geplant, sodass ich die Flüge bereits fest buchen konnte, ohne
ein offenes Reisedatum oder Ähnlichem.
Angereist bin ich eine Woche bevor die Orientierungswoche stattgefunden hat. Da
ich vor der Ausreise die meisten Vorbereitungen bezüglich Wohnung, Bankkonto
usw. erledigt hatte, war eine Woche mehr als ausreichend – nicht zu kurz, nicht zu
lang.
2.3 Visum
Bei dem Visum gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Man kann nach dem Abschluss der OSHC das Studenten Visum beantragen
oder
b) Nach Absprache mit der Universität ist es auch möglich eine eigene
Krankenversicherung abzuschließen und ein Work and Holiday Visum zu
beantragen.
Nach Rücksprache mit der QUT wäre für mich Möglichkeit b) möglich gewesen,
allerdings hätte ich laut deren Aussage dann keinen Anspruch auf einen
Studienausweis. Der Vorteil von Möglichkeit b) ist, dass sie ca. 150 EUR günstiger
ist als Möglichkeit a) und die erlaubte Aufenthaltsdauer ein Jahr beträgt.
Allerdings wusste ich nicht, was für Nachteile ein Work and Holiday Visum außer
einem fehlendem Studentenausweis noch für mich haben könnte, weshalb ich
mich für den empfohlenen und offiziellen Weg entschieden habe – Möglichkeit a).
Für das Visum habe ich 535 AUD gezahlt (ca. 370 EUR).
Nachdem ich das Studenten Visum beantragt hatte, hatte ich bereits innerhalb 24
Stunden die Rückmeldung über den Erhalt des Visums. Allerdings habe ich von ein
paar Freunden erfahren, die im Besitzt mehrerer Staatsbürgerschaften sind, dass
in dem Falle die Rückmeldung durchaus einige Tage bis Wochen dauern kann.
2.4 Bankkonto – Kreditkarte
Um einfach und ohne viele Gebühren Geld von Deutschland nach Australien zu
bekommen, habe ich ein Konto bei der Deutschen Kreditbank (DKB) eröffnet. Für
Studenten ist dieses Konto kostenlos. Mit der Eröffnung dieses Kontos erhält man
eine Girokarte und eine VISA-Karte. Mit der VISA-Karte kann man weltweit an allen
Bankautomaten kostenlos Geld abheben. Allerdings muss das Geld in einem
zusätzlichen Arbeitsschritt online vom Girokonto auf das VISA-Konto überwiesen
werden.
Vor Ausreise habe ich außerdem bereits von Deutschland aus ein australisches
Konto bei der Westpac Bank eröffnet. Ich habe die Westpac gewählt, da es eine
der meist verbreitetsten Bank in Australien ist. Und wie ich später herausgefunden
habe, war der Umrechnungskurs 2 Cent besser als der der Commonwealth Bank.
Nach der Ankunft in Brisbane musste ich nur noch zu einer Filiale der Wetspac
Bank und eine Unterschrift leisten. Damit war das Konto offiziell eröffnet.
Um meine Miete und Einkäufe bezahlen zu können, habe ich Geld mit meiner
VISA-Karte an einem beliebigen ATM geholt (Westpac hat den besten Kurs) und
das abgehobene Geld auf mein australisches Konto der Westpac eingezahlt. Mit
dem australischen Konto hatte ich die Möglichkeit an allen Westpac ATMs
kostenlos Geld abzuheben und außerdem in Geschäften kostenlos mit Karte
zahlen.
2.5 Wohnung
Da ich bereits alles organisiert haben wollte, wenn ich in Australien ankomme und
nicht noch eine Woche im Hostel leben wollte, habe ich von Deutschland aus einen
Mietvertrag im Kelvin Grove Student Village abgeschlossen. Das Student Village
ist gegenüber des QUT Kelvin Grove Campus und ein Campus Shuttle fährt von
Montag bis Freitag alle 10 Minuten zwischen dem Campus Kelvin Grove und
Gardens Point, so dass ich keine zusätzlichen öffentlichen Verkehrsmittel benutzen
musste. Der Vertragsabschluss war unkompliziert und sicher. Das war eine
Entscheidung, die ich jederzeit wieder so treffen würde.
2.6 TTCC
Um vergünstigt Preise im öffentlichen Verkehr zu erhalten, muss man die Tertiary
Transport Concession Card (TTCC) zusammen mit dem Studentenausweis
nachweisen. Andernfalls zahlt man die vollen Preise. Da es in Brisbane weder
Wochenkarten, noch Monatskarten gibt, ist es sehr zu empfehlen die TTC Card zu
beantragen, da man dadurch mehr als 50% einsparen kann.
Die Beantragung sollte bestenfalls bereits von Deutschland aus erfolgen, da es
einige Wochen (in meinem Falle 5 Wochen) gedauert hat, bis die Karte fertig war.
Die Karte kann nach Fertigstellung bei der Uni im Study Abroad and Exchange
Office abgeholt werden.
2.7 Ankunft planen
Die QUT bietet einen kostenlosen Abholservice vom Flughafen an, den man auf
jeden Fall nutzen sollte. Man wird am Flughafen eingesammelt und vor der Tür
seiner Wohnung oder gebuchtem Hostels abgesetzt. Der Service muss online
beantragt werden auf der QUT Homepage. Wichtig ist, dass man eine
Bestätigungsemail erhält. Erhält man diese nicht, ist etwas schief gegangen und
man sollte den Service besser nochmal beantragen. Ich hatte diese Bestätigungs-
email nicht bekommen, hatte aber Glück, dass andere Austauschstudenten mit
dem gleichen Flugzeug kamen und diesen Service bestellt hatten. Somit konnte
ich ihn problemlos mitnutzen.
2.8 Gepäck
Das Gepäck ist mitunter das schwierigste in den letzten Tagen und in der Regel
sind einem die Bedingungen noch nicht bekannt. Neben dem allgemein
notwenigen Gegenständen, wie Laptop und Sommersachen sollten auch warme
Sachen sowie Regenjacke und Regenschirm eingepackt werden.
Queensland ist bekannt für hohe Temperaturen wird aber immer wieder von
überraschenden Regenschauern heimgekehrt.
Die warmen Sachen sind für die Winterzeit notwendig, da es in Brisbane ab Juni
nachts recht kühl wird. Daher waren meine ersten Anschaffungen dicke
Wollsocken und eine Fleecedecke für die Nacht.
3 Ankunft
Nach allen Vorbereitungen kam ich zwei Wochen vor Beginn der universitären
Veranstaltungen in Brisbane an.
Neben vielen neuen Herausforderungen ist man geschockt von den Preisen für
einfach alles. Essen, öffentliche Verkehrsmittel, Ausgehen und Mieten sind teuer,
weshalb ich die ersten Wochen aus Schock und Panik versucht habe so wenig wie
möglich zu kaufen, bis ich mich langsam an die neuen und relativ hohen Preise
gewöhnt hat.
Der erste Tag, bzw. die erste Woche bestand ebenfalls aus weiteren
Vorbereitungen:
• Handykarte
• Bankkonto
• Studentenausweis und GoCard
3.1 Wohnungssituation
Da ich meinen Mietvertrag bereits von Deutschland aus abgeschlossen hatte,
konnte ich meine Wohnung direkt beziehen. Ich habe in einem 5 Personen
Apartment gewohnt, welches über zwei Stockwerke verteilt ist. Es gab zwei
Badezimmer, einen Balkon, Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Also reichlich
Platz. Allerdings ist die Miete in einem Studentenwohnheim auch etwas höher als
in anderen Wohnungen. Dennoch habe ich diese Entscheidung nie bereut, da der
Weg zur Uni kürzer nicht hätte sein können und aufgrund des kostenlosen Campus
Shuttles konnte ich zusätzliche Kosten für öffentliche Verkehrsmittel nahezu auf
null reduzieren. Da der Campus Gardens Point in der Stadt liegt, konnte ich den
Shuttle auch benutzen um Erledigungen in der Stadt zu tätigen. Lediglich am
Wochenende fährt kein Shuttle, aber neben der Nutzung von öffentlichen
Verkehrsmitteln kann man auch gut zu Fuß in 30 Minuten in die Stadt laufen.
Der Supermarkt war keine 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Alles was ich
benötigte war in direkter Umgebung, so dass ich trotz Millionengroßstadt keine
weiten Wege hatte.
Wer gerne noch näher am Geschehen wohnen möchte, dem kann ich die
UniLodge mitten im Zentrum empfehlen oder das Urbanest, welches sich an der
Southbank, dem künstlichen Strand mit Pool, befindet. Da auch das
Studentenwohnheime sind, betragen auch hier die Mietpreise etwa 250-275 AUD
pro Woche (ohne Internet und Waschmaschine).
Das Internet kostet von 30 AUD aufwärts pro Monat. Für 30 AUD bekommt man 10
GB zur Verfügung gestellt. Für 40 AUD bereits 40 GB. Die Nutzung der
Waschmaschine kostet 3 AUD.
In Share-Häusern oder privat vermieten Wohnungen etwas außerhalb vom
Zentrum sind die Chancen höher, dass Internet inklusive ist, allerdings fallen dann
wieder Kosten für öffentliche Verkehrsmittel an. Eine Entscheidung, die jeder für
sich treffen muss.
3.2 Handykarte
Der Kauf einer Handykarte war eines der ersten Dinge was erledigt wurde. Es gibt
mehrere Anbieter, dabei sind die bekanntesten Telstra, Optus und Vodafone.
Telstra bietet das beste Netz in Australien, fordert aber auch den höchsten Preis,
während Optus und Vodafone günstiger ist. Optus ermöglicht günstigere
Auslandsgespräche weißt aber einen schlechteren Empfang außerhalb von
Städten auf. Da ich auch in Deutschland Vodafone nutze und damit immer gute
Erfahrungen gemacht habe, habe ich mich auch hier für Vodafone entschieden
und hatte immer Empfang (sogar beim Uluru) und gute Verbindungen. Kann ich
also nur empfehlen.
Zu Beginn hatte ich monatlich 25 AUD gezahlt und dafür 300 AUD Credit
bekommen für Telefonate und SMS weltweit und zusätzlich 300 MB Datenvolu-
men. Von den 300 AUD Credit konnte ich etwa drei Stunden lang nach
Deutschland telefonieren.
Später hatte ich auf 35 AUD aufgestockt, da ich zum Reisen mehr Internet
sicherstellen wollte. Für die 35 AUD habe ich 500 AUD Credit und 1 GB
Datenvolumen bekommen. Der Prepaid-Vertrag konnte monatlich gekündigt
werden.
3.3 Bankkonto
Die Eröffnung von einem australischen Bankkonto ist nicht immer notwendig,
jedoch wenn die Miete nicht bar gezahlt werden kann, ist ein australisches Konto
kostengünstiger für regelmäßige
Überweisungen. Da die Eröffnung des Kontos allerdings nicht lange dauert und
kostenlos ist, kann ich nur empfehlen ein australisches Konto zu eröffnen, gerade
wenn man nicht gerne große Mengen Bargeld mit sich herumtragen möchte.
Wie mit den Handyanbietern ist die Auswahl mal wieder ziemlich groß. Die größten
Banken mit den meisten Geldautomaten in Australien sind aber die Commonwealth
Bank und die Westpac Bank. Ich hatte mich für die Westpac Bank entschieden und
war absolut zufrieden. Der Wechselkurs der Westpac Bank war zur Zeit meines
Auslandaufenthalts zudem zwei Cent besser als der der Commonwealth Bank.
Mit der Karte der Westpac Bank konnte ich kostenlos an den eigenen ATMs Geld
abheben oder in Geschäften kostenlos Bargeldlos bezahlen.
Die Schließung des Kontos ist überall in Australien in einer beliebigen Filiale mit
dem Reisepass minutenschnell möglich. Daher habe ich erst am Ende meiner
Reise von Melbourne aus mein Konto schließen lassen.
3.4 Studentenausweis
Der Studentenausweis sollte so früh wie möglich abgeholt werden. Ohne Wartezeit
dauert dieser Prozess nicht länger als 10 Minuten und anschließend kann damit
auch den Campus Shuttle und die 24h-Computer-Räume nutzen.
Mit Hilfe des Studentenausweises und der TTC Card kann anschließend auch die
GoCard beantragt werden.
3.5 GoCard
Brisbane ist berüchtigt für die teuersten Ticketpreise für das öffentliche
Verkehrssystem in ganz Australien. Die Studenten-GoCard reduziert die Preise um
mehr als die Hälfte der Fahrkartenpreise, d.h. für eine Einzelfahrt in einer Zone
zahlt man statt 2,70 AUD (Adult-CoGard) nur noch 1,30 AUD (Concession-
GoCard).
Doch auch ohne die Studentenermäßigung lohnt sich die GoCard, da die
öffentlichen Verkehrsmittel sogar einen Preisaufschlag bei „Papiertickets“ fordern.
Ohne GoCard zahlt man somit für ein Einzelticket um die 4,60 AUD (Stand
November 2014).
3.6 Einkaufsmöglichkeiten
Die größte und weitverbreitetste Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel ist
Woolwoths. Hier bekommt man praktisch alles. Woolwoths ist vergleichbar mit dem
deutschen Real. Aldi ist in Australien mittlerweile ebenfalls vertreten und durchaus
einiges günstiger als Woolwoths. Allerdings sind die Wege zum Aldi meist etwas
weiter. Aber wer sparen möchte, sollte definitiv den weiteren Weg in Kauf nehmen.
Ich persönlich habe nur gewisse Artikel im Aldi gekauft, die verhältnismäßig viel
günstiger waren. Alle anderen Artikel habe ich im um die Ecke liegenden
Woolwoths gekauft.
4 Universität
Ich hatte mich während der Bewerbung primär für die Queensland University of
Technology (QUT) entschieden. Der Hauptgrund war vor allem, dass ich mir erhofft
hatte einen größeren praktischen Anteil im Semester zu haben aufgrund des Titels
der technischen Universität. Im Nachhinein kann ich dies ebenfalls nur bestätigen.
Neben der guten Betreuung während des Studiums hatte die QUT ein hohes
Engagement um internationale und Austauschstudenten in das Uni- und
Stadtleben zu etablieren. Dies gelang durch verschiedene Organisationen an der
Uni. Der „Buddies“-Club war eine davon. Der Club bietet viele Aktivitäten
außerhalb des Campus an um die Stadt zu erkunden und gleichzeitig andere
Studenten kennen zu lernen, prioritär Austauschstudenten.
Die Haupteinleitung in das Uni-Leben findet in der „Orientation-Week“, kurz O-
Week, statt. Innerhalb dieser Woche finden Einführungskurse und Kennlern-Spiele
statt. Für einige Fächer sind manche Einführungskurse Pflicht, weshalb sich jeder
Austauschstudent in seinem QUT-Konto online einloggen sollte um sich über diese
zu informieren und alle weiteren zu planen.
Nach der Einführungswoche beginnt die Vorlesungszeit und in den ersten zwei
Wochen besteht die Möglichkeit die zuvor eingewählten Kurse zu testen und ggf.
zu ändern. Innerhalb dieser Zeit hat sich der folgende Stundenplan für mich
zusammengesetzt:
4.1 Kurswahl
• ENB 100 – Engineering and Sustainability
• ENB 110 – Statics and Materials
• ENB 200 – Introducing to Engineering Systems
• ENB 474 – Finite Element Methods
Die ersten drei Fächer werden für diejenigen Studenten angeboten, die sich im
ersten Jahr des Ingenieurwesens befinden. Da ich in Deutschland bereits meinen
Bachelor abgeschlossen hatte, in Australien aber trotz dessen im Bachelor
eingeschrieben war, habe ich versucht Fächer auszuwählen, die in Deutschland
nicht angeboten werden. Dies ist mir auch gelungen.
In den von mir belegten Fächern wurde mehr darauf eingegangen, wie man als
ausgebildeter Ingenieur denken und handeln muss, außerdem wurde auf die Arbeit
und die damit verbundenen Schwierigkeiten in anderen Ländern eingegangen.
Etwas, das in meiner Universität in vier Jahren nie angesprochen wurde.
Außerdem habe ich noch ein Fach aus dem vierten Jahr Bachelor belegt, welches
an meiner deutschen Universität ein Masterfach ist. In diesem Fach lag der
Maßstab und die Qualität der Lehre sehr hoch.
4.2 Universitätssystem
Das australische Universitätssystem unterscheidet sich teilweise deutlich von dem
deutschen System. Wie in Deutschland hatte jedes meiner Fächer in der Regel
immer eine Hauptvorlesung und ein Tutorium.
Der wohl größte Unterschied ist, dass während des gesamten Semesters werden
verschiedene Aufgaben angefordert werden, die unterschiedlich gewichtet in die
Gesamtnote mit einbezogen werden. Diese Teilaufgaben (Assignments) sind
meistens Individual Reports, Gruppenreports und -projekte oder mathematische-
oder Simulationsaufgaben (abhängig vom Fach). Anschließend folgt meistens
auch eine Endklausur, die aber aufgrund der vielen Assignments oftmals nicht
mehr als 50% Gewichtung hat. Dieses System erleichtert Studenten die Kurse zu
bestehen, da mehrere Noten zusammengefasst werden, macht es aber
schwieriger eine Bestnote zu erzielen durch die mehrfachen Einzelwertungen.
Was für mich persönlich sehr positiv war, war der direkte Kontakt zu den Lektoren.
Es war immer möglich und man wurde sogar dazu angeleitet, diese persönlich zu
fragen oder per E-Mail anzuschreiben und man erhielt nahezu sofort eine
ausführliche und hilfreiche Antwort. Dies trifft auch auf jeden anderen Bereich der
Universität zu. Verglichen mit deutschen Universitäten ist der zeitliche
Arbeitsaufwand etwa gleich, jedoch wird es hier mehr hervorgehoben weil die
Studenten auf die vielen Assignments vorbereitet werden.
Der Arbeitsaufwand sollte aber nicht unterschätzt werden, weil besonders das
Zeitmanagement gefragt ist und ohne eine gute Organisation kann es zu
Engpässen und Zeitdruck kommen. Es lohnt sich zudem die Aufgaben rechtzeitig
zu erledigen, falls man das universitäre Angebot des Korrekturlesens in Anspruch
nehmen möchte.
4.3 Kursanrechnung an der Heimuniversität
Um sicher zu stellen, dass ich an meiner Heimuniversität die belegten Kurse
angerechnet bekomme, habe ich mir von den Professoren die Unit Details
unterzeichnen lassen. In den Unit Details war der Inhalt, die Prüfungsleistungen
und besonders wichtig für die Errechnung der Creditzahl die absolvierte
Stundenzahl pro Woche aufgeführt.
Um meine Note in das deutsche Notensystem umrechnen zu können, habe ich mir
außerdem von meinen Professoren meine individuellen Noten mit erreichten
Prozentzahlen geben lassen. Die folgende Tabelle gibt das Notenverhältnis
zwischen Deutschland und Australien wieder.
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5 Brisbane und Umgebung
Brisbane ist eine große, sehr weitläufige Stadt. Das Zentrum jedoch beschränkt
sich auf ein paar Straßen und ist gut zu erreichen. Der botanische Garten und
auch die „Southbank“, ein künstlicher Strand im Zentrum der Stadt mit Aussicht auf
den Brisbane River und der Skyline Brisbanes, sind von dort aus gut und schnell
zu erreichen. In Fortitude Valley ist Chinatown und das Zentrum der Nachtclubs
und Bars. Aber selbst in der Innenstadt sind Bars und Clubs zum Ausgehen
vorhanden.
In Brisbane und Drumherum gibt es ebenfalls einige sehenswerte Sachen. Zum
einen die Berge Mount Coot-Tha und Mount Gravatt, die eine hinreißende Aussicht
auf Brisbane ermöglichen. Für etwas mehr Strandgefühl kann man das Surfers
Paradise in einer Stunde mit Bus und Bahn erreichen und in der Nähe der Gold
Coast befindet sich der Lamington Park, wo man in den Regenwald eintauchen
kann. Und wer ein paar erlebnisreiche Wochenenden verbringen möchte ohne weit
zu verreisen kann auf Stradbroke und Moreton Island viel Ablenkung und einige
Abenteuer erleben, z.B. Surfen, Kajaken, Schnorcheln zwischen Schiffswracks und
Sandboarden.
Durch die verschiedenen Vereine und Studentenparties ist ein schnelles Einfinden
und Kennenlernen von internationalen und einheimischen Studenten sehr leicht.
Zudem ist die sehr freundliche und offene Art der Australier sehr zuvorkommend
und erleichtert das Kennenlernen.
Ein tägliches Beispiel für die Freundlichkeit, bzw. Höflichkeit der Australier ist z.B.
das Bedanken bei den Busfahrern beim Aussteigen aus dem Bus. Zum anderen
werden viele die Gelassenheit und Hilfsbereitschaf der Einheimischen genießen.
Während meines Auslandssemesters fand in Brisbane der G20-Gipfel statt. Zwei
Wochen bevor der Gipfel stattfand, wurden in und um Brisbane herum jede Menge
kostenlose Events angeboten. Aber auch ohne G20-Gipfel hat die Stadt Brisbane
immer sehr viele (durchaus kostenlose) Events veranstaltet und die Stadt dadurch
wirklich lebhaft gemacht.
6 Fazit
Die Möglichkeit ein Auslandssemester in Australien zu absolvieren wird nicht
jedem geboten. Wer allerdings die Möglichkeit geboten bekommt, kann sich
wirklich glücklich schätzen, denn diese Erfahrung wird einen ein Leben lang positiv
begleiten.
Das Leben in einem anderen Land mit anderer Sprache ist bereits eine
Herausforderung. Allerdings studieren in einer anderen Sprache auf einem
Kontinent, der tausende Kilometer entfernt ist, ist eine noch viel Größere.
Doch selbst wenn man ab und zu die deutsche Küche, den Schnee und vielleicht
sogar etwas die Kälte zu Weihnachten oder ganz besonders die Familie vermisst,
war mein Auslandssemester eine Erfahrung, die ich nie missen möchte. Im
Nachhinein kann man auf die Zeit mit einem lachenden und einem weinenden
Auge zurückschauen und stolz auf sich selber sein, eine so große Herausforde-
rung gemeistert zu haben.
Durch das Auslandssemester bin ich erst so richtig auf den Geschmack gekommen
und habe beschlossen, noch mehrere Auslandaufenthalte in Form von Studium,
Praktikum oder Arbeit zu absolvieren.
Abschließend kann ich jedem nur empfehlen: Traut euch und genießt eine der
unvergesslichsten und besten Zeit eures Lebens!
Vielen Dank liebes Hessen-Queensland-Team, dass ihr mir diesen Traum
ermöglicht habt!