42
Fachhochschule Düsseldorf Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung (FSPE) Tel.: 0211-81 14606, Mail: [email protected] Evaluation des Projektes „Rollende Jugendarbeit – BIG bass“ in Niederkrüchten und Schwalmtal Abschlussbericht (gekürzte Fassung) Autoren Prof. Dr. Ulrich Deinet Michael Janowicz (M.A.) Matthias Spaan (B.A.) Mitwirkende: Lenus Winkelmann (B.A.)

Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Fachhochschule Düsseldorf Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung (FSPE)

Tel.: 0211-81 14606, Mail: [email protected]

Evaluation des Projektes „Rollende Jugendarbeit – BIG bass“ in Niederkrüchten und Schwalmtal

Abschlussbericht (gekürzte Fassung)

Autoren Prof. Dr. Ulrich Deinet

Michael Janowicz (M.A.) Matthias Spaan (B.A.)

Mitwirkende: Lenus Winkelmann (B.A.)

Page 2: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

2

Inhalt (in dieser gekürzten Fassung sind nicht alle Punkte enthalten) 1. Aufbau und methodischer Ansatz der Evaluation 1.1. Darstellung des Forschungsdesigns 2. Fachwissenschaftliche Skizzierung zur allgemeinen Situation der Offenen Kinder- und Jugendarbeit 3. Ergebnisse/Empfehlungen 3.1. Anmerkungen zur allgemeinen Situation 3.2. Herausforderung: Neue Medien 3.3. Einschätzungen in Hinblick auf die Jugendfreizeiteinrichtungen (Gesamtkonzept) 3.4. Perspektiven und Empfehlungen für den BIG bass 4. Auswertung der Bedarfsanalyse

4.1. Gruppendiskussion mit allen Fachkräften der offenen Jugendarbeit 4.2. Ergebnisse der Jugendbefragung

4.2.1. Fragebogen Schwalmtal 4.2.2. Nadelmethode Schwalmtal 4.2.3. Fragebogen Niederkrüchten 4.2.4. Nadelmethode Niederkrüchten 4.2.5. Zeitbudget (liegt gesondert vor)

QUELLEN

Page 3: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

3

1. Aufbau und methodischer Ansatz der Evaluation Seit knapp zehn Jahren ist der „Rollende Jugendtreff – BIG bass“, ein umgebauter Doppeldeckerbus, als mobiles Jugendzentrum regelmäßig in den Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten im Einsatz. Nach dieser Zeit haben sich die zuständigen Fachausschüsse der beiden Gemeinden sowie der Jugendhilfeausschuss des Kreises Viersen dazu entschlossen, dieses Projekt durch die Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung (FSPE) der FH Düsseldorf wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Im Fokus stehen zwei Fragen:

1. In welchem Maße entspricht der BIG bass immer noch den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen in den beiden Sozialräumen?

2. In wie fern entspricht dieses Angebot den aktuellen Herausforderungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit?

Das Ziel der Untersuchung war die Erfassung und Auswertung des aktuellen Standes, des Bedarfes und der Entwicklungsperspektiven in Hinblick auf den BIG bass – und die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) allgemein. Die Untersuchung entsprach nicht einer Evaluation im engeren Sinne, d.h. sie war kein „Controlling“ (Messung der Besucherzahlen, Beratungen etc.) und auch keine Wirkungsanalyse (z. B.: „Haben die Besucher/innen ihr Verhalten aufgrund der Arbeit des BIG bass verändert?“). Das Forschungsteam folgt vielmehr der Annahme, dass man die „Rollendende Jugendarbeit“ nicht ohne das sozialräumliche Umfeld „verstehen“ kann (dazu gehören auch die Jugendfreizeiteinrichtungen, Mobile Arbeit/ Streetwork, aber auch informelle, kommerzielle Treffpunkte usw.). Daher wurde nicht nur das Projekt selbst in den Blick genommen, sondern das Umfeld der (Offenen) Jugendarbeit in den beiden gegeben Sozialräumen untersucht. Die Evaluation basiert auf einem multiperspektivischen Setting, d.h. dass möglichst unterschiedliche Sichtweisen (Jugendliche, Fachkräfte, Kooperationspartner, Schlüsselpersonen etc.) berücksichtigt werden. Der vorliegende Abschlussbericht beinhaltet eine kurze fachwissenschaftliche Einschätzung in Bezug auf die Offene Kinder- und Jugendarbeit allgemein, die Auswertung der durchgeführten Untersuchungsmaßnahmen sowie daraus folgende Empfehlungen und Entwicklungsperspektiven. Folgende Maßnahmen wurden im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung durchgeführt:

Situationsanalyse Recherchen, Vorgespräche, Dokumentenanalyse etc.

Begehung der Sozialräume (inkl. Einsatzorte des Busses, Einrichtungen und informelle Treffs) Ortsbegehung, (Foto-)Dokumentation, Kurzinterviews mit den Fachkräften.

Bestandsaufnahme: Ausgewählte Einzelinterviews

Page 4: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

4

Mit Hilfe von standardisierten Interviews wurden die Fachkraft des BIG bass, die Fachkraft der mobilen Arbeit/ Streetwork (Schwalmtal) befragt sowie die jeweiligen Sozialausschussvorsitzenden, die durch ihre Außenperspektive zusätzlich interessante Einblicke liefern.

Gruppendiskussionen mit allen Fachkräften der Offenen Jugendarbeit (inkl. Schulsozialarbeit) Bei der Gruppendiskussion handelt es sich um eine Erhebungsmethode der empirischen Sozialforschung, mit der Wahrnehmungen, Sichtweisen und Einschätzungen einer bestimmten Personengruppe ermittelt werden sollen.

Befragung von Kindern und Jugendlichen an Schulen (Bedarfsermittlung) Die Befragung von Jugendlichen bezieht sich weniger direkt auf Erwartungen an die Jugendarbeit, sondern mehr auf die Freizeitsituation und die Einschätzung ihrer Lebenssituation insgesamt. In einem erprobten Schulsetting werden ganze Schulklassen befragt (Befragung zu Freizeitverhalten, frequentierten Angeboten/Orten, BIG bass). Mit Hilfe der Nadelmethode wurden die informellen Orte der Jugendlichen untersucht, so wie deren Nutzung durch Cliquen etc. Zusätzlich wurden mit dem Zeitbudget alle Aktivitäten im Verlauf einer Woche als Muster erhoben. 1.1. Darstellung des Forschungsdesigns Methodischer Ansatz Um das stark ausdifferenzierte Feld der offenen Kinder und Jugendarbeit angemessen zu erfassen und die verschiedenen Perspektiven einfließen lassen zu können, wird die Untersuchung methodisch auf unterschiedlichen Zugangsebenen durchgeführt. Dabei stehen zwei Aspekte im Vordergrund:

- Multimethodisch: Die Untersuchung basiert sowohl auf qualitativen (Dokumentenanalyse, Experteninterviews, Gruppendiskussionen etc.) als auch auf quantitativen Methoden (standardisierte Befragungen).

- Mehrperspektivisch: Der Untersuchungsgegenstand wird unter Beachtung der

unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten (Fachkräfte, Besucher/ Nichtnutzer, „Schlüsselpersonen“ usw.) untersucht.

Der Forschungsansatz folgt dem sozialwissenschaftlich begründeten und selbst mehrfach erprobten Ansatz der „Grounded Theory“. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Forschungsprozess nicht mit Hypothesenbildung vor dem Hintergrund von Großtheorien entwickelt werden sollte. Stattdessen wird mit Fragen und Verfahren an das Untersuchungsfeld herangetreten, um dann Schritt für Schritt methodisch geleitet, theoretisch gesättigt und empirisch fundiert Theorien bilden zu können (vgl. Glaser/Strauss, 2008). In einem zirkulären Prozess werden auch Erfahrungsdaten aus dem alltagsweltlichen Kontexten der Empirie zu theoretischen Konzepten verdichtet und dabei fortwährend rekursiv an die Erfahrungsebene zurückgebunden. Somit können auch unvorhersehbare Phänomene und Entwicklungen des empirischen Gegenstands in den Forschungsprozess integriert werden.

Page 5: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

5

3. Ergebnisse/Empfehlungen

3.1. Anmerkungen zur allgemeinen Situation in den untersuchten Sozialräumen Die beiden untersuchten Sozialräume Niederkrüchten und Schwalmtal sind bei erster Betrachtung (quantitativ) gut ausgestattet mit Angeboten der Offenen Jugendarbeit. Mit jeweils zwei Einrichtungen pro Gemeinde und mit zusätzlichen mobilen Angeboten ist die Situation mit ähnlichen Gemeinden vergleichbar. Der Rollende Jugendtreff ergänzt dieses Angebot zusätzlich an den Orten, wo keine Jugendarbeit vorhanden ist. Die strukturellen Unterschiede zwischen den Gemeinden wurden von allen Jugendarbeiter/innen bestätigt. Dabei ist jedoch keine Konkurrenz erkennbar, vielmehr zeigten sich die Fachkräfte bemüht, voneinander zu lernen und zusammen zu arbeiten. In beiden Sozialräumen wurden gleichermaßen starke Defizite bei der Mobilität der Kinder und Jugendlichen beklagt. Dies betrifft in besonderem Maße die Jugendlichen, die überwiegend auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Drei Elemente der OKJA: Stationäre Einrichtungen, Mobile Arbeit und Streetwork Nach unterschiedlichen Entwicklungen in den vergangenen 40 Jahren, werden heute, ausgehend von stationären Einrichtungen, auch Ansätze mobiler, Aufsuchender Arbeit zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit gezählt. Streetwork etablierte sich als Form Aufsuchender Sozialer Arbeit im öffentlichen Raum, wendet sich Menschen mit speziellen Problemlagen zu und sucht sie an jenen Orten im öffentlichen Raum auf, die für sie etwa eine besondere Anziehungskraft haben (Parks, Lokale, öffentliche Orte, etc.). Streetwork hat wenig mit der freizeitorientierten Kinder- und Jugendarbeit zu tun, sondern stellt einen eigenen Ansatz Sozialer Arbeit dar (Einzelfallhilfe, Beratung usw.), der sich auf gesellschaftlich marginalisierte Personengruppen (bzw. Personengruppen, deren Verhalten gesellschaftlich problematisiert wird) bezieht. Der Ansatz der mobilen Jugendarbeit (vgl. Specht 1987) hat sich in den 1970er Jahren insbesondere als eine Arbeitsform mit jenen Jugendlichen entwickelt, die von der klassischen Offenen Kinder- und Jugendarbeit nicht erreicht werden. Mobile Jugendarbeit versteht sich als Aufsuchende Form Sozialer Arbeit an den Orten, an denen sich Jugendliche aufhalten, mit ganz unterschiedlichen Angebote: Von Einzelberatung und Einzelfallhilfe über Cliquenarbeit, bis hin zu sportorientierten Freizeitangeboten im öffentlichen Raum. Deutlich zu unterscheiden sind die beiden pädagogischen Situationen: Einrichtung und öffentlicher Raum. Mitarbeiter/innen und Jugendliche agieren unter bestimmten Rahmenbedingungen in Einrichtungen, die meist feste Regelstrukturen besitzen und die sich auch auf Cliquendynamiken und die Umgangsformen der Jugendlichen auswirken. Im Gegensatz dazu steht die niedrigschwellige pädagogische Situation im öffentlichen Raum, die von den Fachkräften „als Gäste in den Lebensräumen der Jugendlichen“ auch einen völlig anderen Zugang erforderlich macht als dies im Rahmen einer Einrichtung möglich ist. Unter sozialräumlichen Gesichtspunkten muss die Trennung zwischen der stationären Arbeit und der mobilen Jugendarbeit im öffentlichen Raum überwunden werden. Das bedeutet, eine sozialräumlich orientierte Jugendarbeit macht selbstverständlich Angebote auf öffentlichen Plätzen, in Parks, Lokalen, Einkaufszentren etc. nicht nur mit dem Ziel, Jugendliche zu erreichen, die die Einrichtungen nicht besuchen, sondern auch, um als Akteur im öffentlichen Raum präsent zu sein und sich im Sinne der Wahrnehmung eines jugendpolitischen Mandats gemeinsam mit der Zielgruppe für ihre Belange einzusetzen.

Page 6: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

6

Dadurch wird die klassische, einrichtungsbezogene „Komm-Struktur“ der Einrichtungen durch eine „Geh-Struktur“ eines „herausreichenden“ Arbeitsansatzes (vgl. Deinet 2009, Krisch 2009, Verein Wiener Jugendzentren 2009) erweitert. Dadurch kann ein breiteres Spektrum von Zielgruppen erreicht sowie sozialpädagogische Projekte im öffentlichen Raum realisiert und wahrgenommen werden (vgl. Krisch/Stoik et al. 2011, S. 11). Kinder- und Jugendarbeit hat u.a. den Auftrag, über das bloße Aufsuchen von Kindern und Jugendlichen hinaus, politisch in die Gestaltung des öffentlichen Raums einzugreifen. Sie hat mit den Jugendlichen an der Gestaltung öffentlicher Räume zu arbeiten. Sie ermutigt die Jugendlichen, für ihre Aneignungsräume politisch zu streiten und in die Auseinandersetzung mit anderen Interessengruppen im öffentlichen Raum zu gehen. Die Vernetzung mit Institutionen, Politik, Verwaltung sowie Schlüsselpersonen dient auch der Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von Kindern und Jugendlichen und kann etwa der Verdrängung Jugendlicher aus dem öffentlichen Raum entgegenwirken. Zu einem zukunftsweisenden Konzept sozialräumlicher Jugendarbeit gehören deshalb sowohl Angebote aus den Einrichtungen heraus, als auch Angebote im öffentlichen Raum bis hin zu ortsspezifischer Streetwork mit bestimmten Zielgruppen, die über eine freizeitpädagogisch ausgerichtete Arbeit hinausgehen. 3.2. Herausforderung: Neue Medien Die Ergebnisse der Jugendbefragung anhand des Zeitbudgets zeigen, wie überaus stark die neuen Medien die Lebenswelten von Jugendlichen dominieren und dabei insbesondere in den Hauptangebotszeiten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ganz oben auf der Tätigkeitsliste stehen. Trotz geschlechtsspezifischer Unterschiede (Jungen: mehr Computerspiele, Mädchen: mehr soziale Netzwerke) nutzen beide Geschlechter die neuen Medien am Nachmittag, besonders in den Abendstunden und an den Wochenenden in intensiver Form. Obwohl den Jugendlichen der Unterschied zwischen der Onlinekommunikation und einer face to face-Situation in der Regel bewusst ist, ist es nicht mehr notwendig, etwa eine Jugendeinrichtung aufzusuchen, um in Kommunikation mit gleichaltrigen zu gelangen. Auf die Frage „wer will kommunizieren?“ („wer ist online?“) bekommt man im Netz eine Antwort, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen. Versuche der OKJA, mit Internetcafés und ähnlichen Angeboten diese Möglichkeiten ins Haus zu holen greifen auch nicht mehr, weil die moderne Technik nahezu allen Jugendlichen überall den Zugang ins Internet möglich macht. Dennoch bieten vorhandene Internetcafés die Möglichkeit einer Verbindung zwischen den Lebenswelten. Was bedeuten diese Ergebnisse nun für die Offene Kinder- und Jugendarbeit? Offene Kinder- und Jugendarbeit als Expertin der Lebenswelten Wichtig ist es zunächst festzuhalten, dass die OKJA mit Hilfe der durchgeführten Methoden im Rahmen der Lebensweltanalyse die Situation von Kindern und Jugendlichen, insbesondere auch in Bezug auf die neuen Medien so tiefgreifend und detailliert wie kaum eine andere Institution vor Ort beschreiben kann. Dies bietet eine gute Grundlage, um sich als Expertin für die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen viel stärker als bisher zu etablieren – auch in Hinblick auf die Kooperation mit anderen Institutionen (Schule), aber ebenfalls mit Eltern etc. Die vorliegenden Ergebnisse können dazu genutzt werden, sehr

Page 7: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

7

interessante Einblicke in die jugendlichen Lebenswelten zu geben, etwa in dem die Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ ist, dafür aber im Vergleich zu großen Jugendstudien sehr konkret eine Tendenz der Lage vor Ort abbildet. Neue Formen der „Elternarbeit“ bzw. der Einbeziehung von Eltern Das beschriebene Expertenwissen kann die Kinder- und Jugendarbeit nicht nur auf die Gestaltung der eigenen pädagogischen Arbeit anwenden, sondern auch als profilierter Ansprechpartner in andere Institutionen tragen bzw. zur Verfügung stellen. Die heute als Erziehungspartnerschaft bezeichnete klassische Elternarbeit wurde im Bereich der OKJA nie besonders intensiv verfolgt, weil ihre Funktion darin bestand, vor allem einen Freiraum außerhalb des Elternhauses zu bieten. Vor dem Hintergrund der veränderten Lage, in der Jugendliche diese Freiräume häufig nicht mehr benötigen und aufgrund der oben skizzierten Ergebnisse könnte die Erziehungspartnerschaft weiter entwickelt werden. Das könnte in Richtung einer viel intensiveren Arbeit mit Familien, Erziehenden etc. gehen und kann auch in der Kooperation mit anderen Institutionen, besonders der Schule, geschehen. Moderner Kinder- und Jugendmedienschutz Der Kinder- und Jugendmedienschutz hat in einer in den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen fundiert orientierten OKJA einen sehr interessanten Partner. Auch hier könnten gemeinsame Projekte entstehen, die weit über die heute meist sporadisch durchgeführten Einzelveranstaltungen hinausgehen. Ein Kinder- und Jugendmedienschutz muss in Bezug auf die neuen Medien (insbesondere soziale Netzwerke) ganz andere Formen entwickeln als dies klassisch der Fall war. Ein Angebot für Mädchen mit dem Ziel, mit ihnen Fähigkeiten/Strategien zu erarbeiten, wie sie sich z. B. in sozialen Netzwerken angemessen (ungefährdet) präsentieren können ist etwa ein Beispiel für eine präventive, aber auch partizipative Kinder- und Jugendmedienarbeit, die bisher noch viel zu selten praktiziert wird. Angebote, die Anschluss an die neuen Medien bieten Das Angebot der OKJA muss sich entsprechend der Einblicke in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf die Mediennutzung verändern. Dies kann in sehr unterschiedlicher Weise geschehen. Es gibt aber zumindest zwei grundsätzliche Richtungen: Einerseits interessante Angebote, die Rollenspieler, Gamer, Programmierer etc. ansprechen, z.B. in dem Verbindungen zwischen Online- und realen Stadtspielen (Geocaching) oder produktive Nutzung (Musikherstellung, Handy-Videos) möglich werden. Die andere Ausrichtung liegt in einer stärkeren und attraktiven Betonung des „real Life“, d. h. Erlebnis-, Sport-, Bewegungs-, kulturpädagogische Angebote, die für Jugendliche so interessant sind, dass sie sich von dem zum Teil exzessiven Medienkonsum „entführen“ lassen. Für beide Richtungen benötigt die OKJA nicht nur ein sehr viel umfassendere know how der neuen Medien als bisher, sondern auch Qualifizierungen, Spezialisierungen, die für die Kinder und Jugendlichen tatsächlich interessant sind. Es reicht nicht aus, in der Jugendeinrichtung einen großen Flachbildschirm zu platzieren, mit der Möglichkeit darauf Games zu spielen (diese Möglichkeit haben die meisten Kinder und Jugendlichen mittlerweile zu Hause!). Eine medienpädagogische „Aufrüstung“ der OKJA könnte z. B. so aussehen, dass es Spezialist/innen gibt, die trägerübergreifend spezielle Kurse anbieten, Projekte durchführen, die für eine einzelne Einrichtung viel zu spezifisch und damit nicht umzusetzen sind. Dies erfordert u.a. eine intensivere Kooperation zwischen den einzelnen Einrichtungen und eine sozialräumlich denkende Steuerungsebene.

Page 8: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

8

Alternative Erlebnis- und Lernräume außerhalb der neuen Medien schaffen Alternative Erfahrungsmöglichkeiten zu den neuen Medien sind weiter zu entwickeln, die etwa in erlebnispädagogischen Projekten realisiert werden können. Hier ergibt sich allerdings die Zugangsfrage: Wie können auch Kinder und Jugendliche erreicht werden, die schon tief in den medialen Welten versunken sind? Hier muss eine Brücke gebaut werden z.B. zu den Rollenspielern im Netz. 3.3. Einschätzungen in Hinblick auf die Jugendfreizeiteinrichtungen (Gesamtkonzept) Die Jugendfreizeiteinrichtungen in beiden Sozialräumen können ihre Potenziale noch effektiver ausschöpfen. Sowohl aus fachwissenschaftlicher Sicht als auch nach der Interpretation der Aussagen von Kindern und Jugendlichen werden (konzeptionelle) Verbesserungsmöglichkeiten deutlich. Im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen für die Offene Kinder- und Jugendarbeit gilt es für die Einrichtungen in Niederkrüchten und Schwalmtal, diese zu erkennen und konzeptionell umzusetzen. Das Ziel sollte es sein, sich den verändernden Bedarfen anzupassen, die Zielgruppen im Fokus zu behalten und das eigene Profil erkennbar zu stärken.

Page 9: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

9

4. Auswertung der Bedarfsanalyse

4.1. Gruppendiskussion mit Fachkräften der offenen Jugendarbeit

(Auszüge)

An der Gruppendiskussion haben alle Fachkräfte der offenen Jugendarbeit (inkl. der Schulsozialarbeit) aus beiden untersuchten Sozialräumen Niederkrüchten und Schwalmtal teilgenommen. Alle in Anführungszeichen gesetzten Textstellen sind anonymisierte, direkte Zitate der beteiligten Diskutanten. Bei der Gruppendiskussion handelt es sich um eine Erhebungsmethode der empirischen Sozialforschung, mit der Wahrnehmungen, Sichtweisen und Einschätzungen einer Personengruppe in Hinblick auf ein bestimmtes Thema ermittelt werden. Die Diskussion wird mithilfe eines zuvor ausgearbeiteten Leidfadens durch einen externen Moderator geführt. Allgemeine Situation von Kindern und Jugendlichen (in Niederkrüchten und in Schwalmtal)

Eingangsfrage: Stellen Sie sich vor, Sie sind wieder 16 Jahre alt: Was würde Ihnen an der Gegend gut gefallen? Besonders bemängelt wird die schlechte Infrastruktur, die eingeschränkte Mobilität (z. B. schlechte Busverbindungen) und der Mangel an Angeboten und Freizeitmöglichkeiten (Kino, Diskothek, Eishalle etc.). Die Mobilität sei im Abendbereich ab 19 Uhr und an den Wochenenden besonders schwierig. Häufig fallen die Begriffe „langweilig“ sowie „flüchten“. Stärken, Ressourcen Ein Teilnehmer hebt das verhältnismäßig große Angebot der Verbände und Vereine hervor, wo die Möglichkeit für Jugendliche bestehe, aktiv mitzumachen, sich zu engagieren und selbst etwas „auf die Beine zu stellen“. Diese seien in der Regel an gewisse Verbindlichkeiten gebunden. Auch dieser Teilnehmer räumt ein, dass Angebote fehlen, die man spontan, ohne Mitgliedschaft etc., wahrnehmen kann. Probleme, Bedarfe „Politik und Verwaltung in XXX wissen leider oft nicht, wie die Jugendlichen ticken. Ich habe hier manchmal den Eindruck: Solange es am XXX ruhig ist, dann ist für die Stadt alles in Ordnung – solange sieht man auch keinen Handlungsbedarf.“ Dem wird allgemein zugestimmt, allerdings wendet eine Fachkraft ein, dass sich aktuell in dem Bereich etwas bewege. Als Beispiel wird die Gruppe der Biker angeführt, die stark aktiv geworden sind und wo aktuell ein Gespräch mit Politikvertretern aller Ratsfraktionen stattgefunden hat.

Mobilität „Wir planen gerade eine Aktion an einem Samstagabend und da stellt sich aber direkt die Frage: Wie kommen die Jugendlichen hier wieder weg? Man kommt ja nicht einmal von Amern nach Waldniel.“

Page 10: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

10

Es bestehe bei vielen die Sehnsucht danach, endlich einen Führerschein zu haben, um mobil und nicht auf den Wohnort beschränkt zu sein. Eine Fachkraft erkennt auch den Wunsch vieler Jugendlicher zukünftig wegziehen zu wollen. Eine andere Fachkraft bestätigt das, fügt aber hinzu, dass sie bezüglich der Berufsorientierung eine eher eingeschränkte Haltung wahrnimmt, d.h. Die Jugendlichen suchen einen Ausbildungsplatz im max. 20 km Umfeld. Räume/ Orte für Jugendliche Eine weitere Fachkraft bringt einen anderen Aspekt hinein: Sie berichtet, dass aus ihrer Erfahrung Jugendliche durchaus konkrete Wünsche haben und diese einfordern (z. B. Nutzung einer Sporthalle), diese aber bei der Stadtverwaltung äußerst schwierig umzusetzen seien. Diese sei in erster Linie daran interessiert, dass Jugendliche nicht negativ im öffentlichen Raum auffallen aber darüber hinaus nicht an ihren Lebensumständen interessiert. Konflikte Es gibt unterschiedliche Meinungen bezüglich der sozialen Kontrolle, die sich nach Meinung aller TN im ländlichen Raum anders äußert als in der Stadt. Es wird darauf hingewiesen, dass Jugendliche weniger Raum und Möglichkeiten haben, sich unbeobachtet auszuprobieren, ohne dass dies schnell öffentlich wird und ggf. negative Konsequenzen hat. „Hier im ländlichen Gebiet bist du als Jugendlicher bekannt und du hast schnell deinen Ruf weg. Und es wird weiter getragen, in den nächsten Verein, in die nächste Frittenbude. Es gibt Beispiele, wo Jugendliche leichtsinnige Dinge taten – die aber zu der Phase unter Umständen dazu gehören – und anschließend hier im Ort wenig Chancen hatten.“ Herausforderungen Frage: Wo liegen die gravierendsten Defizite für Kinder und Jugendliche aus Ihrer Sicht? Die Mehrzahl der TN betont die weit verbreitete Unverbindlichkeit der Jugendlichen, also einen Unwillen, sich auf (selbst scheinbar attraktive) Angebote verbindlich einzulassen. Dies erschwere stark die Planungsprozesse von Aktionen, da die Fachkräfte nicht wissen, mit wie vielen Helfern sowie Teilnehmern sie rechnen können. Dieser Zustand wird von dem Rest der Gruppe offensichtlich stillschweigend bestätigt. Aktuelle Situation/Stand der Kinder- und Jugendarbeit Stärken/Schwächen Eine Fachkraft räumt ein, dass man zwischen Niederkrüchten und Schwalmtal unterscheiden müsse. In XXX sei die Situation nicht so negativ. Hier verfolge man die Idee, Bereiche zu schaffen, wo für jede Altersstruktur Platz ist. Als Beispiel dafür wird der Kaiserpark angeführt. Auf einem großen Gelände gibt es einen Spielplatz für Kinder, einen Boule-Platz für eher Ältere und eine Jugendbank. Dort werde versucht, jedem einen Raum zu geben. Damit existiert ein starkes Miteinander, so dass eine Art soziale Kontrolle im positiven Sinne funktioniere. Das gute Mit- und Nebeneinander funktioniere auch deshalb, weil genug Platz für alle da ist, so dass die jeweiligen Gruppen ihre Nischen haben (können). „Ich meine, die größten Konflikte entstehen, wenn man Jugendliche ins Abseits stellt, wenn sie den Erwachsenen weichen und weggehen müssen aus ihrem sozialen Raum. Dafür hatten

Page 11: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

11

wir auch in XXX Beispiele (…). Es gibt leider die Tendenz, die Jugendräume (Hütten etc.) an die Ränder zu verfrachten.“ BIG bass Frage: Haben Sie Berührungspunkte mit dem BIG bass? Welche? (z. B. gemeinsame Aktionen, Kooperationen, Austausch, Kommunikation) Es werden unterschiedliche Bezugspunkte zum BIG bass geschildert. Diese sind entweder räumlich begründet (d.h. Der BIG bass ist etwa in der Nähe eines mobilen Einsatzortes stationiert), strukturell (gemeinsames Netzwerk) oder auch einzelfallbezogen (die Fachkräfte tauschen sich über einzelne Kinder und Jugendliche aus). Zusätzlich berichten die TN über gemeinsame Sonderaktionen, bei denen der BIG bass oder nur die Fachkraft des Busses beteiligt ist. Frage: Was ist das Spezifische an der Einrichtung BIG bass? (Besonderheiten, Alleinstellungsmerkmale, Ergänzung der Landschaft) „Der große Vorteil des BIG bass ist: Er ist mobil, er ist flexibel einsetzbar. Das heißt, wenn plötzlich ein Gebiet mit einer erhöhten Belastung erkannt wird, dann wird es sehr schwer, schnell ein Jugendzentrum dahin zu setzen. Aber es ist sehr einfach, mit dem Bus dahin zu fahren. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das man nicht unterschätzen darf.“ Zusätzlich berichtet eine Fachkraft, dass der Mitarbeiter des BIG bass als einziger mit dem GUT DRAUF Siegel zertifiziert ist (Bewegung, Ernährung und Entspannung). „Der BIG bass ist ein gutes Angebot neben Streetwork und Jugendhaus. Es ist nochmal etwas anderes und spricht andere Zielgruppen an.“ Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Wünsche in Bezug auf den BIG bass „Mein Wunsch ist es in erster Linie, dass der BIG bass erhalten bleibt. Und ich meine, wir sind uns alle darin einig: Wir möchten, dass diese Art der Arbeit erhalten bleibt. Und zwar da, wo sie jetzt ist und genau mit diesen Möglichkeiten: nämlich mit dem Doppeldeckerbus.“ Eine Fachkraft erwähnt die Tatsache, dass der BIG bass ausschließlich mit einem entsprechenden LKW-Führerschein gefahren werden kann als einen Nachteil. Dies führe dazu, dass der Bus in der Abwesenheit der Fachkraft nicht eingesetzt werden kann.

Page 12: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

12

4.2. Ergebnisse der Jugendbefragung

4.2.1. Fragebögen Schwalmtal Soziodemographische Daten (Schwalmtal) Anzahl, Alter, Schulform der Befragten An der Schulbefragung in Schwalmtal haben insgesamt 152 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren teilgenommen, davon 84 Mädchen und 68 Jungen. Beteiligt waren alle weiterführenden Schulen in Schwalmtal sowie die Gesamtschule Brüggen. Die Mehrheit der Befragten besuchen die Real- und die Hauptschule Schwalmtal.

6

14 13

17

14 13

7

2

8

12

14

10

17

5

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

11 12 13 14 15 16 17

1. Alter der Befragten nach Geschlecht (n=152)

Weiblich Männlich

59

66

23

4

2. Schulform der Befragten (n=152)

Europaschule Schwalmtal

RS Schwalmtal

Gym Schwalmtal

Gesamtschule Brüggen

Page 13: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

13

Staatsangehörigkeit/Migrationshintergrund 146 der Befragten haben Deutsch als Staatsangehörigkeit angegeben. 150 gaben an in Deutschland geboren worden zu sein. 21 der Kinder und Jugendlichen gaben an, dass mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde. 8 konnten diese Frage nicht beantworten. Zusätzlich gaben 19 Befragte an zu Hause eine andere Sprache als Deutsch zu sprechen. Daraus ergibt sich ein Migrationshintergrund von ca. 13 %.

21

123

8

0

20

40

60

80

100

120

140

Ja Nein Weiß nicht

3. Ist einer Deiner Eltern nicht in Deutschland geboren? (n=152)

Anzahl der Nennungen

19

133

0

20

40

60

80

100

120

140

Ja Nein

4. Sprecht Ihr zu Hause in Deiner Familie noch eine andere Sprache als Deutsch?

(n=152)

Anzahl der Nennungen

Page 14: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

14

Freizeitbeschäftigung

Wichtiger Hinweis: Die Befragung fand in der Sommerphase statt (Juni), was möglicherweise die Angaben bezüglich der Freizeitbeschäftigungen beeinflusst haben könnte (z. B. häufige Nennung der Schwimmbäder als beliebte Orte). Die folgenden Grafiken zeigen die fünf am häufigsten genannten Freizeitbeschäftigungen der Befragten.

5.1 Top 5 der Freizeitbeschäftigungen Befragte (N): 15 bis 17 Jahre = 66 Nennungen = (100%)

Freizeitbeschäftigung Anzahl der Nennungen Nennungen in %

Top 1 Mit Freunden treffen 40 60,6%

Top 2 Freizeitsport 25 32,5%

Top 3 Musik hören 21 27,3%

Top 4 Computerspiele/Spielekonsole 18 23,4%

Top 5 Shoppen/Einkaufen 17 22,1%

In beiden Altersklassen wird als Freizeitbeschäftigung „Mit Freunden treffen“ am häufigsten genannt. Bei den 12 bis 14 Jährigen geben es 51,2 % der Jungen und Mädchen, bei den Älteren sogar 60,6 % an. Bei den Jüngeren steht „Musik hören“ an zweiter Stelle (42,7 %), bei den 15 bis 17 Jährigen der „Freizeitsport“ mit 32,5 %. Das Musikhören kommt bei den 15 bis 17 Jährigen an dritter Stelle (27,3 %), bei den 12 bis 14 Jährigen ist es der Vereinssport (32,9%). Im Vergleich zu Niederkrüchten ist auffällig, dass „Shoppen“ in Schwalmtal auf Platz 5 steht, während es in Niederkrüchten unter den Top 5 gar nicht auftaucht. Die folgenden Grafiken zeigen die Frequentierung der formellen Freizeitangebote in Schwalmtal. Die Freizeitangebote/-orte in den folgenden Grafiken wurden von den Fachkräften der Jugendarbeit zusammengestellt. Hinweis: Das Jugendzentrum Chilly ist erst vor kurzer Zeit neu eröffnet worden und einen neuen Namen bekommen, was möglicherweise einen Einfluss auf seinen Bekanntheitsgrad hat.

Page 15: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

15

Auch bei den älteren Jugendlichen sind der Hariksee (50) und das Solarbad (35) die beiden beliebtesten Freizeitangebote. Genau wie bei den Jüngeren, werden nur die Sportvereine von einer größeren Gruppe Befragter regelmäßig besucht (15). Zusätzlich gaben 9 Jugendliche an, die Diskothek Brösel „regelmäßig“ zu besuchen. Die Jugendzentren spielen in der älteren Altersgruppe eine eher untergeordnete Rolle. Der BIG bass wird mit 6 Nennungen am häufigsten besucht. Die folgenden Grafiken zeigen die Frequentierung der öffentlichen (informellen) Orte und Plätze in Schwalmtal.

1

0

3

0

0

0

0

1

0

4

0

15

0

2

5

1

9

6

3

2

0

0

1

1

1

1

1

2

3

4

5

6

9

11

15

15

17

32

48

26

29

40

43

45

18

24

34

52

43

19

41

22

39

37

34

39

34

26

9

35

34

14

22

19

42

36

27

12

15

42

3

37

13

11

14

1

6

3

1

4

3

9

0

1

5

5

3

0

1

1

2

1

3

2

2

2

3

2

6

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Kath. Landjugend

Waldnieler Tanztreff

Messdiener

Pfadfinder

Gitarrenunterricht/Schwalmtalzupfer

Luftsportverein Brüggen-Schwalmtal e.V.

Musikverein/Theater

Tanzschule „Ballettmaus“

Jugendzentrum „EFFA“ (Waldniel)

Schützenverein/Jungschützen

Jugendzentrum „Chilly“ (Amern)

Sportverein

Rollender Jugendtreff „Big Bass“

Bibliothek

obbel´s Sport + Freizeit/Grenzland Fitness

Go-Kart-Bahn

Brösel Diskothek

Brösel Bistro/Carre

Solarbad

Hariksee

7. Freizeitangebote für Jugendliche in Schwalmtal, die Du kennst oder besuchst.

(Befragte 15-17 Jahre; mehrere Antworten möglich; n=66)

gehe ich regelmäßig hin gehe ich ab und zu hin kenne ich zwar, gehe ich aber nicht hin kenne ich nicht keine Angaben

Page 16: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

16

Auch von den 15 bis 17 jährigen Befragten werden der Hariksee (45) und der Marktplatz mit Eisdiele und Marktgrill in Waldniel (37) am meisten besucht. Genau wie von den Jüngeren, wird auch von den 15 bis 17 Jährigen die Busschleife am Kiosk „Bei Pe“ als einer von wenigen informellen Treffpunkten regelmäßig aufgesucht (15). In einer offenen Frage sollten Treffpunkte genannt werden, die in der Liste fehlen. Mit 9 Nennungen wurde die Eisdiele Piccolino und mit 4 Nennungen die Förderschule Amern am häufigsten genannt. Außer diesen beiden gab es ausschließlich Einzelnennungen.

Wohnumfeld

Die folgenden Grafiken zeigen die Zufriedenheit der Befragten mit unterschiedlichen Aspekten des Wohnumfeldes in Schwalmtal.

1

2

2

3

0

0

0

2

0

1

1

0

15

4

4

6

4

2

2

2

3

3

5

6

7

7

10

11

14

21

27

33

37

45

38

19

19

29

19

16

27

49

30

42

50

44

26

32

28

18

0

24

42

42

31

43

44

33

8

29

13

4

8

1

3

1

5

17

1

1

1

0

1

1

0

0

0

0

0

0

3

0

0

0

0

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Spielplatz „Brunnenstraße“

Unterführung (Kläranlage) (Amern)

Wäldchen Kockskamp (unterhalb der ev. Kirche) …

Stromkasten „An der Schomm“ (Waldniel)

Spielplatz „Dopbusch“ (Amern)

Schutzhütte Lunapark (Rösler Stadion) (Amern)

Sparkasse Vorplatz/Kranenbachcenter (Amern)

Kleine Skateranlage (Waldniel)

Basketballplatz/Schulhof (Schule an der …

Bolzplatz „An Haus Clee“ (Bauwagen) (Waldniel)

Bei Kaiser´s „Parkbank“(Waldniel)

Spielplatz Bethanien (Kinderdorf) (Waldniel)

Busschleife am Kiosk „Bei Pe“

Sportplatz (Käfig) am Schulzentrum (Waldniel)

Kaiserpark (Waldniel)

Marktplatz „Eisdiele/Marktgrill“ (Waldniel)

Hariksee

9. Plätze und Orte in Schwalmtal, die Du als Treffpunkte kennst oder besuchst.

(Befragte 15-17 Jahre; mehrere Antworten möglich; n=66)

gehe ich regelmäßig hin gehe ich ab und zu hin kenne ich zwar, gehe ich aber nicht hin

kenne ich nicht keine Angaben

Page 17: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

17

Hinweis: Die Jugendlichen konnten bis zu zwei Stimmen abgeben. Bei dieser offenen Frage wurden die beiden Altersgruppen zusammengefasst. Aus ähnlichen Antworten wurden Kategorien gebildet.

Die meisten Jugendlichen haben sich positiv über die Orte in Schwalmtal geäußert, die als Treffpunkte geeignet sind (37). An zweiter Stelle nannten die Jugendlichen die gute Anbindung an den ÖNPV (33). Lediglich 3 Jugendliche sind dagegen mit den Einkaufsmöglichkeiten in Schwalmtal zufrieden.

Negativ bewertet, werden vor allem die „Leute/Menschen“ (26) und die fehlende „Ordnung/Sauberkeit“ (15). Die Bewertung der Freizeitangebote fällt ambivalent aus. In beiden Abbildungen stehen sie im Mittelfeld.

3

8

8

9

16

19

25

33

37

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Einkaufsmöglichkeiten

Ordnung/Sauberkeit

Gastronomie

Leute/Menschen

Freizeitangebote

Ländliche Umgebung

Es ist ruhig/Ruhe/man ist ungestört

Erreichbarkeit/ÖPNV

Orte zum treffen

10. Was gefällt Dir an Deiner Wohngegend besonders gut? (Befragte: 11-17 Jahre; 2 Nennungen möglich; n=152)

(Offene Frage)

Anzahl der Nennungen

5

6

7

13

14

15

16

26

0 5 10 15 20 25 30

Orte zum treffen

Gastronomie

Ländliche Umgebung

Freizeitangebote

Einkaufsmöglichkeiten

Ordnung/Sauberkeit

Sonstiges

Leute/Menschen

11. Was gefällt Dir an Deiner Wohngegend nicht? (11-17 Jährige; 2 Nennungen möglich; n=152)

(Offene Frage)

Anzahl der Nennungen

Page 18: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

18

Die Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld fällt in beiden Altersgruppen ähnlich aus. In fast allen Kategorien gab mehr als die Hälfte der Befragten an, zufrieden zu sein. Nur bei den Jugendfreizeiteinrichtungen ist dieser Wert kleiner. Allerdings gaben nur die wenigsten an, unzufrieden mit den Jugendeinrichtungen zu sein. Die Mehrzahl äußert sich neutral („weder noch“, „weiß nicht“), was die Vermutung zulässt, dass die Bewertung den Befragten schwer fällt (z. B. weil sie diese Einrichtungen nicht besuchen oder gar nicht kennen).

15

40

36

34

30

48

38

21

11

13

8

18

9

7

8

4

6

22

13

7

15

15

7

7

0

3

0

2

7

4

4

2

2

2

4

Jugendeinrichtungen (z.B. Jugendzentren, Big Bass)

Sportplätze, Bolzplätze, Skateplätze

Spielplätze, Schulhöfe, Parks

Einkaufsmöglichkeiten

Ordnung und Sauberkeit

Menschen, die in Deinem Wohnumfeld leben

Orte und Plätze, an denen man sich ungestört treffen kann

13. Wie zufrieden bist Du mit Folgenden Dingen in Deiner Wohngegend?

(Befragte: 15-17 Jahre; n=66)

zufrieden weder noch unzufrieden weiß nicht keine Angaben

Page 19: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

19

BIG bass

Die Grafiken 14 bis 16 zeigen die Ergebnisse beider Altersstufen.

Knapp die Hälfte (69) der insgesamt 152 Befragten in Schwalmtal gibt an, den Big bass zu kennen. Darunter befinden sich etwas mehr jüngere als ältere Jugendliche.

41 43

2

28

38

0 0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

ja nein keine Angaben

14. Kennst DU den BIG Bass? (n=152)

Befragte 11-14 Jahre Befragte 15-17 Jahre

17

24

5

23

0

5

10

15

20

25

30

ja nein

15. Besuchst DU den BIG Bass? (n=69)

Befragte 11-14 Jahre Befragte 15-17 Jahre

Page 20: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

20

Von den insgesamt 69 Schüler/innen, die den BIG bass kennen, geben 22 an ihn zu besuchen. Hier wird deutlich, dass vor allem die Jüngeren (11-14) den BIG bass besuchen.

Als Grund, den BIG bass nicht zu besuchen wird vor allem mangelndes Interesse (insgesamt 23) angegeben oder der Umstand, dass man die „Leute dort“ nicht mag (insgesamt 14).

5

1

2

3

2

2

12

20

0 5 10 15 20 25

Keine Zeit

Langweilig

Ich mag die Leute dort nicht

Kein Interesse

16. Wenn Du den BIG bass nicht besuchst: Warum nicht?

(n=47)

Befragte 15-17 Jahre Befragte 11-14 Jahre

3 3

6

3

0

1 1

0

4

1

0 0 0 0 0

1

2

3

4

5

6

7

1 2 3 4 5 6 Keine Angaben

20. Wie findest Du den BIG bass? (bewerte mit Schulnoten; n=22)

Befragte 11-14 Jahre Befragte 15-17 Jahre

Page 21: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

21

Der Großteil der jüngeren Schüler/innen (6 von 17) bewertet den BIG bass mit der Schulnote 3. Von den 5 Älteren bekommt der BIG bass 4 Mal die Note 2. Insgesamt bekommt der BIG bass von seinen 22 befragten Besucher/innen eine gute Bewertung. 4.2.2. Nadelmethode Schwalmtal

Soziodemographische Daten (Nadelmethode Schwalmtal)

An der Nadelmethode in Schwalmtal haben insgesamt 85 Schüler/innen teilgenommen. Hinweis: Bei den Ergebnissen der Nadelmetode in Schwalmtal ist zu beachten, dass die Verteilung der Geschlechter an der Befragung nicht gleichmäßig ist: 59 % der Teilnehmenden gaben an männlich und 41 % weiblich zu sein. Dabei ist es interessant, den unterschiedlichen Zugang zum öffentlichen Raum zwischen den Jungen und den Mädchen in den Blick zu nehmen: Vor allem die Wahrnehmungen und damit die Bewertungen gehen sehr auseinander. Bei dieser Methode wird nicht das Alter abgefragt.

Page 22: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

22

Bewertung der Freizeitorte im öffentlichen Raum

7 Jugendliche (fast ausschließlich Mädchen) haben den Schulhof der Förderschule gesteckt. Der Ort wird unterschiedlich wahrgenommen. 3 Befragte mögen den Ort, da sie dort „chillen“ und sich „mit Freunden treffen“ können. 4 Mädchen empfinden ihn negativ: „schlechte Erinnerungen“, „langweilig“.

Die Dönerbude Jasmin geben 7 Jugendliche (Jungen) als einen positiven Ort an.

1

0

2

4

0

1

2

3

4

5

positiv negativ

23. Schulhof Förderschule an der Schwalm (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

7

0 0

2

4

6

8

positiv negativ

26. Dönerbude-Jasmin Döner (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 23: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

23

Das eigene Zuhause oder das von Freunden wird von einem Großteil der Jungen und Mädchen als positiv bewertet (insgesamt 38). Aus den Kommentaren geht hervor, dass besonders die Gärten einen beliebten Aufenthaltsort darstellen: „Im Garten Sport machen“, „Im Garten buddeln“. Zudem wird „PC spielen“ (2) und „Roller fahren“ genannt. Als negativer Kommentar wurde genannt: „Weil ich keine Freunde habe“.

Der Kaiserpark wird von den Schüler/innen sehr ambivalent betrachtet. Zum einen halten sich Jugendliche dort auf, da sie an diesem Ort „auf den Bus warten“. Darüber hinaus geben sie an, dass sie gut „mit Freunden da sein“ können und “chillen“. Jedoch überwiegen die negativen Nadeln zu diesen Platz (12, überwiegend Jungen). Die negativen Kommentare lauten: „Müll auf dem Parkplatz“, „Doofe Angebote“, „Asis, die kein Zuhause haben“, „Nicht die richtige Gesellschaft“, „Es ist verschmutzt“, „Verschmutzter See“.

23

1

15

0 0

5

10

15

20

25

positiv negativ

27. Bei Freunden/Zuhause (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

4

9

2 3

0

2

4

6

8

10

positiv negativ

30. Kaiserpark (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 24: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

24

Der Hariksee bekam von 8 Jugendlichen eine positive Nadel. Die 4 Jungen und 4 Mädchen gehen dort „schwimmen“, „Fahrrad fahren“ und „Freunde treffen“ (3).

Die Bank am Kaiser`s nehmen die Mädchen (9) als einen negativen und die Jungen (3) als einen positiven Ort wahr. Die Kommentare der Mädchen lauten für die Parkbank bei Kaisers: „Raucher und asoziale Personen“ sowie „komische Jugendliche“ (2). Für die Bushaltestelle bei Kaisers: „asoziale Personen“. Die Jungen haben keine Kommentare abgegeben.

4

0

4

0 0

1

2

3

4

5

positiv negativ

32. Hariksee (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

3

0 0

9

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

positiv negativ

33. Kaisers (Bank am Kaisers)

(n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 25: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

25

Die Schule an der Schwalm wird von 4 Befragten als ein positiver Ort angesehen. Zitate: „Basketball“, „Sporthalle-Gruppe führen“ und „keine andere Möglichkeit“. Für 6 Mädchen stellt die Schule einen unbeliebten Ort dar (keine Kommentare).

Der Imbiss „Bei Pe“ wird überwiegend negativ betrachtet. Gerade die Mädchen (9) geben an, den Ort nicht zu mögen: „es wird geraucht“, „weil es da stinkt“, „das Essen ist ekelhaft“, „Asozial-Raucher“. Von den 4 Personen, die den Ort positiv bewerten, sagt eine: „Nach der Schule kann ich da meine Freunde treffen“.

2

0

2

6

0

1

2

3

4

5

6

7

positiv negativ

34. Schule an der Schwalm (Förderschule) (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

2

0

2

9

0

2

4

6

8

10

positiv negativ

35. Imbiss "Bei Pe" (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 26: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

26

Der große Sportplatz in Waldniel ist, genau wie der Sportplatz Dilkrath, ein beliebter Ort bei den Jugendlichen. Gerade die Jungen (6) nennen den Ort. Kommentare: „Tennis spielen“, „Fußball“. 4.2.3. Fragebogen Niederkrüchten

Soziodemographische Daten (Niederkrüchten)

Anzahl, Alter, Schulform der Befragten An der Schulbefragung in Niederkrüchten haben insgesamt 160 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren teilgenommen, davon 62 Mädchen und 98 Jungen. Beteiligt waren alle weiterführenden Schulen in Niederkrüchten sowie die Gesamtschule Brüggen. Die Mehrheit der Befragten besucht die Realschule Niederkrüchten (88).

6

0

2

0 0

1

2

3

4

5

6

7

positiv negativ

37. Großer Sportplatz-Waldniel (n=85)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 27: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

27

2

10

14

22

10

3

10

17

29

21 19

3

0

5

10

15

20

25

30

35

12 13 14 15 16 17

42. Alter der Befragten nach Geschlecht

(n=160)

Weiblich Männlich

52

88

20

43. Schulform der Befragten (n=160)

GHS Niederkrüchten

RS Niederkrüchten

Gesamtschule Brüggen

139

3 18

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Deutsch Türkisch Sonstige

44. Staatsangehörigkeit der Befragten (n=160)

Anzahl der Nennungen

Page 28: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

28

Auffällig ist, dass 21 Schüler/innen angeben eine andere als die deutsche Nationalität zu haben (Grafik 44), bei der Frage nach ihrem Geburtsland jedoch nur 6 Schüler/innen angeben, nicht in Deutschland geboren zu sein.

Bei der Frage nach dem Geburtsland der Eltern gibt der Großteil der Befragten (119) an, seine Eltern seien in Deutschland geboren. 9 können diese Frage nicht beantworten.

154

6 0

20 40 60 80

100 120 140 160 180

Ja Nein

45. Bist Du in Deutschland geboren? (n=160)

Anzahl der Nennungen

32

119

9

0 20 40 60 80

100 120 140

Ja Nein Weiß nicht

46. Ist einer Deiner Eltern nicht in Deutschland geboren? (n=160)

Anzahl der Nennungen

Page 29: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

29

Freizeitbeschäftigung

Wichtiger Hinweis: Die Befragung fand in der Sommerphase statt (Juni), was möglicherweise die Angaben bezüglich der Freizeitbeschäftigungen beeinflusst haben könnte (z. B. häufige Nennung der Schwimmbäder als beliebte Orte).

Das „Freunde treffen“ stellt bei in beiden Altersgruppen die Lieblingsfreizeitbeschäftigung dar. Dieses Ergebnis (auch die weitere Verteilung) ist mit anderen Jugendbefragungen sowie auch etwa mit der großen Shell-Studie vergleichbar. Die folgenden Grafiken zeigen die Frequentierung der formellen Freizeitangebote in Schwalmtal. Die Freizeitangebote/-orte in den folgenden Grafiken wurden von den Fachkräften der Jugendarbeit zusammengestellt.

49.1 Top 5 der Freizeitbeschäftigungen Befragte: 15 bis 17 Jahre N=78 (Befragte) Nennungen = (100%)

Freizeitbeschäftigung Anzahl der Nennungen

Nennungen in %

Top 1 Mit Freunden treffen 41 52,6% Top 2 Musik hören 34 43,6% Top 3 Computerspiele/Spielekonsole 28 35,9% Top 4 Freizeitsport 27 34,6% Top 5 Ins Internet gehen 24 30,8%

Page 30: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

30

Bei den 15 bis 17 Jährigen entsteht bei der Frage nach den Freizeitangeboten ein ähnliches Bild, wie bei den Jüngeren. Altersgemäß kommen hier die Discothek Brösel (14), das Fitnessstudio (14) und der Schützenverein (13) hinzu. Auch hier liegen die Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit im mittleren Bereich. Dabei fällt auf, dass der BIG bass mit 44 Nennungen („kenne ich, gehe ich aber nicht hin“) das bekannteste Angebot darstellt. Der Jugendtreff Elmpt ist mit 44 Nennungen („kenne ich nicht“) die unbekannteste Jugendeinrichtung.

0

0

0

0

0

1

0

4

0

2

1

2

6

7

2

2

8

13

0

0

1

1

1

1

4

0

7

6

9

10

7

7

12

28

50

48

21

13

32

30

21

53

31

50

44

20

36

41

37

52

54

38

14

13

52

59

39

42

51

17

39

19

26

44

27

21

22

9

5

4

2

0

5

6

6

5

5

6

4

5

1

6

5

4

6

3

5

6

4

4

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Malwerkstatt Effner/de Monique in Oberkrüchten

Schwalmtalzupfer

Ponyhof Elmpt

Gospel Kids/Jugendchor

Freiweg Oberkrüchten (Musikverein)

Messdiener

Reiterhof Oberkrüchten

Musikschulen

Rollender Jugendtreff „Big Bass“

JFT Elmpt

Doc 5 Niederkrüchten

Bibliothek

Schützenverein/Jungschützen

Fitnessstudio

Discothek Brösel in Brüggen

Hallenbad Elmpt

Hariksee

Freibad Niederkrüchten

51. Freizeitangebote für Jugendliche in Niederkrüchten, die Du kennst oder besuchst.

(Befragte 15-17 Jahre; mehrere Antworten möglich; n=78)

gehe ich regelmäßig hin gehe ich ab und zu hin

kenne ich zwar, gehe ich aber nicht hin kenne ich nicht

keine Angaben

Page 31: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

31

Die folgenden Grafiken zeigen die Frequentierung der öffentlichen (informellen) Orte und Plätze in Schwalmtal.

Von den Orten, die in Niederkrüchten als Treffpunkte für Jugendliche gelten, werden sowohl von den Jüngeren als auch von den Älteren mit Abstand der Lindbruchplatz mit Weiher und der Hariksee, jeweils mit 56 Nennungen, am meisten genutzt. Dem Lindbruchplatz wurde allerdings häufiger die Antwortmöglichkeit „gehe ich regelmäßig hin“ zugeordnet, als dem Hariksee: Lindbruchplatz (36) zu Hariksee (15) bei den Jüngeren; Lindbruchplatz (22) zu Hariksee (9) bei den Älteren.

Auffällig ist, dass viele der vorgegebenen Orte bei allen Jugendlichen zwar bekannt sind, sie diese aber nicht aufsuchen. Weiterhin fällt auf, dass die Befragten angeben etwa die Hälfte der vorgegebenen Orte gar nicht zu kennen. Bei den Befragten der Altersklasse 15 bis 17

2

0

2

0

1

5

1

3

3

0

0

0

4

0

3

2

1

1

22

9

2

4

4

5

5

5

6

6

6

6

6

8

9

13

14

20

20

21

34

47

23

27

30

13

22

21

36

47

38

22

18

24

44

54

43

40

40

30

17

14

45

40

34

53

44

41

30

17

26

43

48

42

17

7

14

10

11

19

2

1

6

7

8

7

6

6

5

5

5

7

6

4

4

4

4

6

6

7

3

7

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Pavillion am Kreisverkehr (Brempt)

Parkplatz an der Brempter Mühle (Brempt)

Spot (BMX) (Elmpt) „Dirtbike-Strecke“

Park Haus Elmpt

An der Feuerwehr/ Grundschule (Oberkrüchten)

Bolzplatz/Spielplatz (An den Tonwerken) (Brempt)

Am dicken Herrgott (Grenze zu Elmpt) …

Bolz- und Spielplatz Kapellenbenden (Overhetfeld)

Buswendeplatz (Silverbeek/Varbrock)

Bolzplatz Ringstraße (Niederkrüchten)

Bolzplatz hinter der Hauptschule (Niederkrüchten)

Bolzplatz Graskamp, (Overhetfeld)

Bushaltestelle (Oberkrüchten)

Herbys Bistro (früher „Perle Asiens“ und Naffi …

„Badeseen“ Dahmen, Venekoten (Overhetfeld)

Grundschule Elmpt und Spielplatz im Grund

Park und Bank Nähe Freibad und Sportplatz …

Bank an Kaisers (Niederkrüchten)

Lindbruchplatz mit Weiher (Niederkrüchten)

Hariksee

53. Plätze und Orte in Niederkrüchten, die Du als Treffpunkte kennst oder besuchst.

(Befragte 15-17 Jahre; mehrere Antworten möglich; n=78)

gehe ich regelmäßig hin gehe ich ab und zu hin

kenne ich zwar, gehe ich aber nicht hin kenne ich nicht

keine Angaben

Page 32: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

32

sind 8 der 19 Orte von mindestens 40 der 78 befragten Personen nicht bekannt. Bei den 12 bis 14 Jährigen sind es sogar 10 Orte, die bei mindestens 40 der 78 Befragten gänzlich unbekannt sind. Wohnumfeld Niederkrüchten Die folgenden Grafiken zeigen die Zufriedenheit der Befragten mit unterschiedlichen Aspekten des Wohnumfeldes in Niederkrüchten. Hinweis: Die Jugendlichen konnten bis zu zwei Stimmen abgeben. Bei dieser offenen Frage wurden die beiden Altersgruppen zusammengefasst. Aus ähnlichen Antworten wurden Kategorien gebildet.

Die meisten Antworten zu dieser Frage können in der Kategorie „Orte zum Treffen“ zusammengefasst werden (29). Viele Antworten passen zudem in die Kategorie „Erreichbarkeit“ (28). Antworten, die unter „Ländliche Umgebung“ fallen, wurden 20 Mal gegeben. 19 Jugendliche in Niederkrüchten gaben Antworten aus dem Bereich „Freizeitangebote“. Die „Einkaufsmöglichkeiten“ (2) und die „Ordnung/Sauberkeit“ (4) in Niederkrüchten bewerten die Jugendlichen nicht so gut.

2

4

4

9

13

15

19

20

28

29

0 5 10 15 20 25 30 35

Einkaufsmöglichkeiten

Ordnung/Sauberkeit

Sonstiges

Leute/Menschen

Gastronomie

Ruhe/man ist ungestört

Freizeitangebote

Ländliche Umgebung

Erreichbarkeit

Orte zum treffen

54. Was gefällt Dir an Deiner Wohngegend besonders gut?

(Befragte: 12-17 Jahre; 2 Nennungen möglich; n=160) (offene Frage)

Anzahl der Nennungen

Page 33: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

33

Passend zu dem vorangegangenem Diagramm, in dem die Jugendlichen „Ordnung/Sauberkeit“ sowie die „Einkaufsmöglichkeiten“ als weniger positiv aufführten, stehen diese Kategorien hier als fehlend an dritter (22) und vierter Stelle (20). Auffallend ist, dass obwohl in der vorausgegangenen Abbildung (Was gefällt Dir an Deiner Wohngegend besonders gut?) die „Erreichbarkeit“ an zweiter Stelle steht, dieser Aspekt in diesem Diagramm unter dem Punkt „Schlechte ÖPNV Verbindungen“ im oberen Mittelfeld steht.

2

6

10

11

16

17

20

21

22

23

0 5 10 15 20 25

Fehlende Gastronomie

Verdrändung aus dem Öffentlichen Raum

Ländliche Umgebung

Fehlende Freizeitmöglichkeiten (Öffentliche Orte/Plätze)

Leute/Menschen

Schlechte ÖPNV Verbindungen

Fehlende Einkaufsmöglichkeiten

Fehlende Ordnung/Sauberkeit

Sonstiges

Fehlende Freizeitmöglichkeiten (Angebote)

55. Was gefällt Dir an Deiner Wohngegend nicht? (Befragte: 12-17 Jahre; 2 Nennungen möglich; n=160)

(offene Frage)

Anzahl der Nennungen

Page 34: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

34

Zufrieden sind sowohl die 12 bis 14 jährigen Jugendlichen als auch die Älteren mit den Menschen, die in ihrem Wohnumfeld leben: 49 Nennungen bei den 12 bis 14 Jährigen, 53 Nennungen bei den 15 bis 17 Jährigen. Noch wichtiger sind den Jüngeren allerdings Orte wie „Sportplätze, Bolzplätze, Skateplätze“ (55). Den Älteren sind zudem allgemein Orten und Plätzen wichtig, an denen sie sich ungestört treffen können (44). Die Jugendeinrichtungen bekamen sowohl von den Jüngeren, als auch von den Älteren am wenigsten Stimmen bei der Kategorie „zufrieden“ (28 Stimmen von den Jüngeren und 23 von den Älteren). Allerdings sind auch nur 4 bzw. 7 Jugendliche mit ihnen unzufrieden. Ein großer Teil der jungen Leute scheint zu dieser Frage keine Stellung nehmen zu können. 29 der 12 bis 14 und 25 der 15 bis 17 Jährigen kreuzten die Antworten „weiß nicht“ oder „keine Angaben“ an.

23

41

35

34

43

53

44

24

17

19

14

16

11

9

7

10

18

24

13

8

16

19

6

3

2

3

2

5

6

4

3

4

3

4

4

Jugendeinrichtungen (z.B. Jugendzentren, Big Bass)

Sportplätze, Bolzplätze, Skateplätze

Spielplätze, Schulhöfe, Parks

Einkaufsmöglichkeiten

Ordnung und Sauberkeit

Menschen, die in Deinem Wohnumfeld leben

Orte und Plätze, an denen man sich ungestört treffen kann

57. Wie zufrieden bist Du mit folgenden Dingen in Deiner Wohngegend?

(Befragte zwischen 15-17 Jahre; n=78)

zufrieden weder noch unzufrieden weiß nicht keine Angaben

Page 35: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

35

BIG bass

Die Mehrzahl der befragten Jugendlichen (94) kennt den BIG bass. Zwischen den Altersgruppen gibt es keinen großen Unterschied beim Bekanntheitsgrad.

Von den insgesamt 94 Schüler/innen, die den BIG bass kennen, geben 18 an ihn zu besuchen. Ähnlich wie in Schwalmtal wird deutlich, dass vor allem die Jüngeren (12-14 Jahre)

46

32

4

48

27

3

0

10

20

30

40

50

60

ja nein keine Angaben

58. Kennst DU den BIG bass? (n=160)

Befragte 12-14 Jahre Befragte 15-17 Jahre

12

34

6

42

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

ja nein

59. Besuchst DU den BIG bass? (n=94)

Befragte 12-14 Jahre Befragte 15-17 Jahre

Page 36: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

36

den BIG bass besuchen, was hier einen Anteil von ca. 25 % derjenigen ausmacht, die ihn kennen.

Als Grund, den BIG bass nicht zu besuchen wird ähnlich wie in Schwalmtal vor allem mangelndes Interesse (insgesamt 29) angegeben. Häufige Antworten sind zudem „Langweilig“ (insgesamt 11) sowie „Keine Zeit“ (insgesamt 13).

0

1

1

1

3

5

5

5

13

1

2

2

0

0

8

6

7

16

0 5 10 15 20

Weil ich nicht weiß wo er wann ist

Ich kenne dort keinen

Ich mag die Leute dort nicht

Sonstiges

Zu weit weg

Keine Zeit

Langweilig

Keine Angaben

Kein Interesse

60. Wenn Du den BIG bass nicht besuchst: Warum nicht?

(n=76)

Befragte 15-17 Jahre Befragte 12-14 Jahre

Page 37: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

37

Die folgenden Grafiken zeigen nur noch die Ergebnisse der Befragten, die zuvor angaben, den BIG bass zu besuchen. Das sind 12 jüngere und 6 ältere Jugendliche!

Die meisten (6 von 11) der jüngeren Schüler/innen bewerten den BIG bass mit der Schulnote 1. Die Bewertung der 6 Älteren verteilt sich auf die Schulnoten 1 bis 3. Insgesamt bekommt der BIG bass von seinen 18 befragten Besucher/innen eine gute Bewertung. 4.2.4. Nadelmethode Niederkrüchten Soziodemographische Daten (Nadelmethode Niederkrüchten) An der Nadelmethode nahmen in Niederkrüchten insgesamt 150 Schüler/innen teil, davon 60 Mädchen und 90 Jungen. Hinweis: Bei den Ergebnissen der Nadelmetode in Niederkrüchten ist zu beachten, dass die Verteilung der Geschlechter an der Befragung nicht gleichmäßig ist: 60 % der Teilnehmenden gaben an männlich und 40 % weiblich zu sein. Dabei ist es interessant, den unterschiedlichen Zugang zum öffentlichen Raum zwischen den Jungen und den Mädchen in den Blick zu nehmen: Vor allem die Wahrnehmungen und damit die Bewertungen gehen sehr auseinander. Bei dieser Methode wird nicht das Alter abgefragt.

6

4

2

0 0 0

1

3

2

0 0 0 0

1

2

3

4

5

6

7

1 2 3 4 5 6

64. Wie findest Du den Big Bass? (bewerte mit Schulnoten; n=18)

Befragte 12-14 Jahre Befragte 15-17 Jahre

Page 38: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

38

4

3

4

0 0

1

2

3

4

5

positiv negativ

66. Niederkrüchten "allgemein" (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Bewertung der Freizeitorte im öffentlichen Raum

Der Sozialraum „Niederkrüchten allgemein“ wird von 8 Befragten positiv bewertet (4 Jungen und 4 Mädchen). Die befragten Schülerinnen und Schüler kommentierten ihre positiven Bewertungen folgendermaßen: „Freunde treffen“ (4), „Chillen“ (2), „Waveboard fahren“ (1) und „mit dem Hund gehen“ (1). Drei der befragten Jungen bewerteten Niederkrüchten negativ und bestärkten dies mit Kommentaren wie: „langweilig“ und „ein Kaff“.

15 der Befragten haben sich zu dem Spielplatz in Elmpt geäußert. Die überwiegende Zahl der Schüler/innen nimmt diesen Platz negativ wahr, besonders die Mädchen (8). Die negativen Kommentare lauten folgendermaßen: „Allg. Scheiße, weil Kuhdorf, Schlägerei“, „Drogensachen“ (2), „Zu langweilig“, „Wegen Scheiß Vergangenheit“, „Leute machen Stress“, „Wegen den Jugendlichen kommen Bänke weg“, „Zu viele Gerüchte“.

2 3

2

8

0

2

4

6

8

10

positiv negativ

67. Elmpt-Spielplatz (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 39: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

39

Das Freibad in Niederkrüchten wird von vielen Jugendlichen (19 Jungen und 15 Mädchen) als ein beliebter Ort bewertet. Aus den Kommentaren geht hervor, dass 9 von ihnen dort mit ihren Freund/innen zum Schwimmen hingehen. Ein weiterer Kommentar lässt erkennen, dass die Jugendlichen dort auch chillen. Nur 3 Mädchen mögen das Freibad nicht. Ein Kommentar: „Freibad ist dreckig-lieber Hariksee“.

Für die Grundschule im Grund liegen nur positive Nennungen vor (5 Jungen und 5 Mädchen). Die Jugendlichen sagen, dass sie dort „an der Bank Freunde treffen“ (5), chillen (4) oder die „Skate-Kurve“ nutzen und „Roller fahren“.

19

0

15

3

0

5

10

15

20

positiv negativ

68. Freibad Niederkrüchten (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

5

0

5

0 0

1

2

3

4

5

6

positiv negativ

69. Grundschule (Im Grund) (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 40: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

40

Der Sportplatz am Freibad wird als überwiegend beliebt angegeben, besonders von Jungen (10), da sie dort „Fußball mit Freunden“ spielen (3). 3 Jungen haben den Ort aber auch negativ beurteilt. Zum einen, da einer der Auffassung ist „der Verein dort ist scheiße“, zum anderen, da eine Person „hinter dem Sportplatz“ „mit einer Freundin überfallen wurde“.

Die Kategorie „Bei Freunden/ Zuhause“ wird (ähnlich wie in anderen Jugendumfragen) häufig genannt und positiv bewertet. 14 Jungen und 10 Mädchen geben an sich gerne dort aufzuhalten. Ihre Kommentare lauten: „“PC“, „Schön hier“, „Meine Hood“ und „Chillen“. Ein Junge und ein Mädchen bewerten diese Kategorie negativ. Kommentar : „Wegen der Eltern“.

10

3

1 0

0

2

4

6

8

10

12

positiv negativ

71. Sportplatz-Niederkrüchten (am Freibad) (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

14

1

10

1

0

5

10

15

positiv negativ

72. Bei Freunden/Zuhause (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 41: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

41

Auch der Lindbruchplatz am Weiher wird ambivalent wahrgenommen (13 Mal positiv, 15 Mal negativ). Die positiven Bewertungen wurden dabei überwiegend von den Mädchen (9) und die negativen fast ausschließlich von den Jungen (14) gemacht. Positive Kommentare: „gut zum Chillen“ (4) und „Freunde treffen“ (3 ). Negative Kommentare: „Da Roller durchfahren und es stinkt“, „viele Asoziale“, „dreckig“, „Asis“ (2).

Die Josefstraße wird nur von Jungen (9) genannt und bekommt ausschließlich negative Bewertungen: "Ghetto: viele Ausländer (Türken)“ (2), „Angst vor den Türken, da werden einem Schläge angedroht“, „Haus verbrannt“.

4

14

9

1

0

5

10

15

positiv negativ

77. Lindbruch-Am Weiher (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

0

9

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

positiv negativ

80. Josefstraße (n=150)

Anzahl der Nennungen Männlich Anzahl der Nennungen Weiblich

Page 42: Abschlussbericht - soz-kult.hs-duesseldorf.de · Zeitbudgets von Jugendlichen typisiert dargestellt werden und damit ein statistisch fundiertes Wissen vorliegt, das zwar nicht repräsentativ

Evaluation BIG bass – Abschlussbericht (gekürzte Fassung) FSPE

42

Quellen Bundesjugendkuratorium (2001): Zukunftsfähigkeit sichern! Für ein neues Verhältnis von Bildung und Jugendhilfe; Berlin BMFSFJ (2005): Zwölfter Kinder und Jugendbericht: Bildung, Betreuung und Erziehung vor und neben der Schule; Berlin Deinet, Ulrich (Hrsg.) (2009): Methodenbuch Sozialraum, Wiesbaden, VS. Deinet, Ulrich/Sturzenhecker, Benedikt (Hg.) (2005): Handbuch Offene Jugendarbeit, 3. völlig überarb. u. erw. Auflage, Wiesbaden, S. 230 – 246. Deinet, Ulrich/Icking, Maria/Leifheit, Elisabeth/Dummann, Jörn (2010): „Jugendarbeit zeigt Profil in der Kooperation mit Schule“, in der Reihe „Soziale Arbeit und Sozialer Raum“ (Hrsg. Ulrich Deinet) Bd. 2, Barbara Budrich Deinet, Ulrich/Krisch, Richard (2006): Der sozialräumliche Blick der Jugendarbeit. Methoden und Bausteine zur Konzeptentwicklung und Qualifizierung. Wiesbaden. Krisch, Richard (2009): Sozialräumliche Methodik der Jugendarbeit. Aktivierende Zugänge und praxisleitende Verfahren, Weinheim Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MGFFI): Bildung, Teilhabe, Integration – Neue Chancen für junge Menschen in Nordrhein-Westfalen; 9. Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung; Düsseldorf 2010