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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz Aktuelle Informationen der Leitstelle des Bundes für Boden- und Grundwasserschutz November 2018 Neue Veröffentlichungen der Leitstellen des Bundes Anwendungsfragen zu den BFR BoGwS Dokumentation von Baugrunduntersuchungen im INSA Aktuelles aus dem BMVg Fachinformation Bundesbau (FIB) Erkundungspraxis Über Strategien zur Bodenprobenahme – Teil III (Probenmengen) Tipps zur Plausibilitäts- und Qualitätskontrolle Einsatz von Rammfiltern bei der Grundwassererkundung Informationen in Stichworten · Neue Normen · Veröffentlichungen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften · Veröffentlichungen des Fachbeirats Bodenuntersuchung (FBU) · Literaturempfehlung (Probenahme von Wasser) 20

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ArbeitshilfenBoden- und Grundwasserschutz

Aktuelle Informationen der Leitstelle des Bundesfür Boden- und Grundwasserschutz

November 2018

Neue Veröffentlichungen der Leitstellen des Bundes

Anwendungsfragen zu den BFR BoGwSDokumentation von Baugrunduntersuchungen im INSA

Aktuelles aus dem BMVg

Fachinformation Bundesbau (FIB)

ErkundungspraxisÜber Strategien zur Bodenprobenahme – Teil III (Probenmengen)

Tipps zur Plausibilitäts- und QualitätskontrolleEinsatz von Rammfiltern bei der Grundwassererkundung

Informationen in Stichworten· Neue Normen

· Veröffentlichungen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften

· Veröffentlichungen des Fachbeirats Bodenuntersuchung (FBU)

· Literaturempfehlung (Probenahme von Wasser)

20

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

2 20 / 2018

Vorwort des Redakteurs

Es war ein heißer Sommer! Nicht nur die Tempe-raturen, auch die Anstrengungen der „Zieleinläufe“einer Reihe neuer Druckschriften haben einige insSchwitzen gebracht. An dieser Stelle Anerkennungfür die Ausdauer und vielen Dank für den Einsatz!

Damit genug der Vorrede!

Dieter Horchler

Neues vom LISA

INSA im EFA-Modus

Die mit Untersuchungsberichten für Bundeslie-genschaften zu erstellenden DV-konformen Doku-mentationen mittels des Programms INSA (EFA-Modus) können je nach Art und Umfang eines Pro-jektes mit nicht vernachlässigbarem Aufwand ver-bunden sein.

Um durch eine effektive Vorgehensweise diesenAufwand so gering wie möglich zu halten und zu-dem einen eigenen Nutzen aus der notwendigen Er-fassung der Fachdaten zu ziehen und nicht zuletztum Doppelbearbeitung zu vermeiden, wurdenEmpfehlungen und Hinweise mit AusgabestandSeptember 2018 neu zusammengestellt.

Für Details zu den erwähnten Funktionalitätenwird auf das jeweilige Kapitel im Anwendungs-handbuch des INSA verwiesen.

https://www. lisa-bund.de

Umbenennung Arbeitshilfen (AH) inBaufachliche Richtlinien (BFR)

Im Einvernehmen mit dem Bundesministeriumder Verteidigung (BMVg) wurden die bisherigenArbeitshilfen Abwasser, Arbeitshilfen Boden- undGrundwasserschutz, Arbeitshilfen Recycling so-wie die Arbeitshilfen Kampfmittelräumung durchErlass des BMI vom 14.11.2018 entsprechend ihresStatus‘ in Baufachliche Richtlinien (BFR) umbe-nannt.

Um die Benennung der Regelwerke des Bundeszu vereinheitlichen, tragen die BaufachlichenRichtlinien folgende Titel:

1. BFR Abwasser, Arbeitshilfen zu Planung, Bauund Betrieb von abwassertechnischen Anlagen inLiegenschaften des Bundes

2. BFR Boden- und Grundwasserschutz (BFRBoGwS), Arbeitshilfen zur Planung und Ausfüh-rung der Sanierung von schädlichen Bodenverän-derungen und Grundwasserverunreinigungen

3. BFR Recycling, Arbeitshilfen zum Umgangmit Bau- und Abbruchabfällen sowie zum Einsatzvon Recycling-Baustoffen auf Liegenschaften desBundes

und

4. BFR Kampfmittelräumung (BFR KMR),Arbeitshilfen zur wirtschaftlichen Erkundung, Pla-nung und Räumung von Kampfmitteln auf Liegen-schaften des Bundes

Die aktuellen Ausgaben sind sowohl als pdf-Do-kument zum Herunterladen als auch als html-Ver-sion zur schnellen Einsichtnahme auf folgenden In-ternetseiten zu finden:

BFR Abwasser www.bfr-abwasser.de

BFR BoGwS www.bfr-bogws.de

BFR Recycling www.bfr-recycling.de

BFR KMR www.bfr-kmr.de

Die baufachlichen Richtlinien sind als verbindli-che Regelwerke in ihrer zuletzt eingeführten Formbei der Durchführung von Bundesbaumaßnahmenzu beachten.

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

20 / 2018 3

Fortschreibung BFR BoGwS

Seit der letzten Ausgabe der AH BoGwS aktuellsind neben der Anpassung hinsichtlich der Umbe-nennung in BFR redaktionelle Änderungen imText bezüglich des nun für das Bauen zuständigenMinisteriums (BMI) erfolgt.

Inhaltlich wurden in den BFR BoGwS die An-hänge A-13.1 (Projektblatt Altlastenmanagement)und A-3.1.1 (Vertragsmuster und MustervertragPhase III) überarbeitet.

Der lang erwartete, gemeinsam durch BImA undBAIUDBw herausgegebene PFC-Leitfaden fürLiegenschaften des Bundes (A-8.2) ist seit Oktober2018 veröffentlicht (s. u.). Seit Juli gilt die neue,zur Klarstellung um einen Satz gekürzte Definitionder Kategorie A (Kap. 4.3, Flächenkategorien). InVorbereitung ist zurzeit eine umfassende Überar-beitung der Kapitel 5.1 bis 5.3 sowie der damit ver-bundenen Anhänge A-2.

Wer Neuerungen nicht verpassen möchte, hat dieMöglichkeit, sich in den Verteiler eines entspre-chenden Newsletters eintragen zu lassen (garantiertohne Gebühren oder Kaufverpflichtungen).

neu: https:/ /www.bfr-bogws.de

Ines Plum, NLBL, Leitung AK BoGwS

Anwendungsfragen zu den BFR BoGwS

Dokumentation von Baugrunduntersuchungen

Nach Abstimmung im Arbeitskreis BoGwS istzur Dokumentation der Daten von Baugrundunter-suchungen im INSA wie folgt vorzugehen:

- Ein Projekt der Phase „son“ (Sonstige) anlegenund die Projektgrenze (Untersuchungsgebiet) er-fassen

- Untersuchungsgebiet NICHT als KVF anlegen

- Zum Projekt relevante Dokumente ablegen (inder Regel in der LDV)

- optional können Sondierungen u. ä. als Untersu-chungspunkt abgespeichert werden (inkl. Schich-tenverzeichnis)

Sonderfall: tritt während einer Baugrunduntersu-chung Kontaminationsverdacht zu Tage, dann sindbetroffene (Teil-)Flächen auch als KVF/KF aufzu-nehmen. Die weitere Vorgehensweise zur Doku-mentation ist dann mit dem Eigentümer/Nutzer(BImA/Bw) abzustimmen.

(Quelle: Ergebnisvermerk zum Anwendertreffender Leitstellen BoGwS am 27./28.02.2018)

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4 20 / 2018

BFR Kampfmittelräumung

Mit der Ausgabe September 2018 haben die bis-herigen „Arbeitshilfen Kampfmittelräumung“ zurVereinheitlichung der Bezeichnungen diverser ver-bindlicher Regelwerke von BMI und BMVg denStatus einer Baufachlichen Richtlinie erhalten.

Die gesamten BFRKMR wurden redakti-onell und inhaltlichüberprüft und ggf. zurÜbereinstimmung mitanderen aktuellen Vor-schriften/Anforderun-

gen angepasst.

Eine wesentliche in-haltliche Ergänzung istdie Einführung der Di-gitalen Bestandsdoku-mentation Kampfmit-telräumung (DigBest-

Dok KMR). Verbunden damit werden in den BFRKMR erstmals auch verwaltungstechnische Ab-läufe in den Kapiteln „Zuständigkeiten“ und „Re-gelverfahren“ dargestellt.

https://www.bfr-kmr.de

PFC-Leitfaden für Liegenschaften desBundes

Neuer Anhang A-8.2 der BFR BoGwS

Auf allen Bundesliegenschaften ist die Gruppeder per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) beider Bearbeitung von Boden- und Gewässerkonta-minationen im Rahmen der Altlastenprogrammevon Bw und BImA in den Fokus gerückt.

Für die Stoffgruppe der PFC liegen gegenwärtignur wenige oder unvollständige Bewertungsgrund-lagen vor. Eine Bewertung dieser Stoffgruppe inBezug auf das Bundes-Bodenschutzgesetz(BBodSchG) bzw. andere Rechtsnormen aus demUmweltrecht (Wasserhaushaltsgesetz (WHG),Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)) ist daher fach-lich und rechtlich erschwert.

Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutzund Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) hatte dies zum Anlass genommen, einen Leit-faden zu entwickeln, um den für die Kontaminati-onsbearbeitung in der Bundeswehr zuständigenBearbeiterinnen und Bearbeitern eine erste Hilfe-stellung zu geben und um die Vorgehensweise beider Bearbeitung von PFC-Schadensfällen zu ver-einheitlichen. Die 1. Auflage wurde vomBAIUDBw, Referat GS II 6 im Mai 2015 heraus-gegeben. Im September 2016 erschien nach redak-tioneller Überarbeitung die 2. Auflage.

Die BImA hat 2015 damit begonnen, als Grundei-gentümerin der Bundesliegenschaften die Thema-tik der Schadstoffgruppe der PFC in ihr Altlasten-programm zu integrieren.

Auf Grundlage neuer Erkenntnisse und prakti-scher Erfahrungen in der Bearbeitung von PFC-Kontaminationen sowie der Einführung neuer Re-gelungen haben sich das BMVg und das BMI ent-schieden, beginnend mit der 3. Auflage einen ge-meinsamen „PFC-Leitfaden für Liegenschaftendes Bundes“ herauszugeben.

Die vorliegende 3. Auflage sowie künftige Fort-schreibungen sindfür Arbeiten aufBundesliegen-schaften verbind-lich. Der Leitfa-den wird in seinerjeweils aktuellenForm den Bun-desländern zur Er-gänzung eigenerRegelwerke bzw.zur Anwendungempfohlen.

(Quelle: „Veranlassung“ des PFC-Leitfadens,Text redaktionell aktualisiert)

www.bfr-bogws.de

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Aktuelles aus dem BMVg

Altlastensymposium

Seit fast 30 Jahren erfasst, untersucht und saniertdie Bundeswehr Altlasten auf den von ihr genutz-ten Liegenschaften. Um sich über aktuelle Ent-wicklungen im Bereich der Altlastenbearbeitungauszutauschen, trafen sich vom 20. bis 22. Junimehr als 100 Experten für Boden- und Gewässer-kontaminationen aus Bundeswehr, Bauverwaltungund Bundesanstalt für Immobilienaufgaben im Bil-dungszentrum der Bundeswehr (BiZBw) in Mann-heim zum „5. Altlastensymposium der Bundes-wehr“.

Auf vielen vonder Bundeswehrgenutzten Liegen-schaften findensich Boden- undGrundwasserkon-taminationen, dieteilweise noch ausder Zeit des Erstenund ZweitenWeltkrieges stam-men. Aber auchvon der modernenmilitärischen Übungstätigkeit und dem Betrieb mi-litärischer Liegenschaften können – trotz größt-möglicher Sorgfalt im Umgang mit potentiellenSchadstoffen – Umweltbelastungen ausgehen.

Um diese Kontaminationen systematisch zu er-fassen, zu untersuchen und falls erforderlich zu sa-nieren betreibt die Bundeswehr seit fast 30 Jahrenbundesweit erfolgreich das „Altlastenprogrammder Bundeswehr“. Sie arbeitet dabei eng mit denLandesbauverwaltungen und der BImA zusam-men. Für den Boden- und Gewässerschutz und da-mit auch das Altlastenprogramm ist im BMVg dasReferat IUD [Infrastruktur, Umweltschutz undDienstleistungen] II 5 zuständig, welches alle zweiJahre zu einem Altlastensymposium einlädt.

Das Altlastensymposium hat sich im Laufe derJahre von einer zunächst rein auf die Belange derBundeswehr ausgerichteten Veranstaltung zu ei-nem internationalen Symposium für militärischeAltlasten entwickelt. Mit 18 Fachvorträgen wurdeein breites Spektrum neuer Entwicklungen bei derUntersuchung und Sanierung von Kontaminatio-nen auf militärischen Liegenschaften präsentiert.

Auf besonderes Interesse stießen die Vorträge derinternationalen Experten.

Rolf Keiser von der armasuisse immobilien desEidgenössischen Departements für Verteidigung,Bevölkerungsschutz und Sport berichtete über dieSanierung eines Tanklagers in der Schweiz.Dr. Matias Warsta vom Verteidigungsministe-rium der Republik Finnland beschrieb die Konver-sion militärischer Liegenschaften im Zuge derNeuorganisation der finnischen Streitkräfte.Sara Kajander von der Bauabteilung der Wehr-verwaltung der finnischen Streitkräfte und Philipde Lasson vom Verteidigungsministerium des Kö-

nigreichs Dänemark be-richtete über die Bear-beitung von PFC-Kontaminationen in ih-ren Ländern. JohannRenner vom Bundes-ministerium für Landes-verteidigung und Sportder Republik Österreichstellte die Erfassung von

Kontaminationsver-dachtsflächen in denLiegenschaften des ös-terreichischen Bundes-heeres vor.

Der eindeutige Schwerpunkt der diesjährigenVeranstaltung lag auf den besonderen Herausfor-derungen, die sich bei der Bearbeitung von Scha-densfällen mit per- und polyfluorierten Chemika-lien (PFC) ergeben. Allein diesem Thema warenacht Vorträge gewidmet.

Der zweite Tag des Symposiums bot Gelegenheit,Beispiele aus der Altlastenbearbeitung in der Um-gebung von Mannheim und Speyer im Gelände inAugenschein zu nehmen. Die Exkursionen umfass-ten eine Konversionsfläche im Benjamin FranklinVillage in Mannheim, eine Grundwasserkontami-nation im Tanklager der Fernleitungs-Betriebsge-sellschaft mbH (FBG) in Bellheim, die Sanierungdes Tanklagers Jockgrim sowie die Sanierung einerSchwermetallbelastung auf der historischen Berg-baudeponie Schafbuckel in Wiesloch.

Dipl.-Geol. Thomas Huemer, BMVg

http://www. iud.bundeswehr.de/portal/a/iudbw/start/aktuell/

nachrichten/2018/

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6 20 / 2018

Programm zum vor- und nachsorgenden Bo-den- und Gewässerschutz auf Truppenübungs-plätzen

Die Bereichsdienstvorschrift C-2035/1 regelt dasVorgehen, die Zuständigkeiten und die Dokumen-tation der Maßnahmen im Rahmen des „Pro-gramms zum vor- und nachsorgenden Boden- undGewässerschutz auf Truppenübungsplätzen“ derBundeswehr.

Auf ständig genutzten militärischen Übungsanla-gen, wie zum Beispiel Sprengplätzen, Handgrana-tenwurfständen, Schießbahnen, Zielgebieten usw.,kann die militärische Übungstätigkeit einen fort-laufenden Eintrag von bestimmten Schadstoffen inBoden und Gewässer hervorrufen.

Um diesen Besonderheiten auf Truppenübungs-plätzen (TrÜbPl) gerecht zu werden, entwickeltedie Bundeswehr (Bw) in Zusammenarbeit mit demNiedersächsisches Landesamt für Bau und Liegen-schaften (ehem. Oberfinanzdirektion Niedersach-sen) anhand der Ergebnisse einer Pilotstudie anausgewählten Sprengplätzen ein bundesweites Pro-gramm, mit dem der vor- und nachsorgende Bo-den- und Gewässerschutz auf allen Übungsanlagender TrÜbPl der Bw kombiniert werden kann. Überdas Pilotprojekt wurde in der AH BoGwS aktuell,14/2009 detailliert berichtet.

Das Programm ist dem Altlastenprogramm derBw (Bereichsdienstvorschrift C-2035/3) entspre-chend dreigeteilt aufgebaut und wird grundsätzlichüber das Altlastenprogramm der Bw abgewickelt.

In Phase I wird anstelle der Erfassung und Erstbe-wertung eine Vulnerabilitätsanalyse durchgeführt.Auf Basis einer von der Bundesanstalt für Geowis-senschaften und Rohstoffe entwickelten Methodikwerden hierbei die Flächen im Hinblick auf dieUmweltauswirkungen von sprengstofftypischenVerbindungen auf Grund- und Oberflächengewäs-ser bewertet. Um die Auswirkungen von weiterenumweltrelevanten Munitionsinhaltsstoffen, insbe-sondere von Schwermetallen, beurteilen zu kön-nen, erfolgt derzeit die Erweiterung der Vulnerabi-litätsanalyse um die Schwermetalle.

Die Auswertung erfolgt anhand einer Datenerfas-sung (Munitions- und Geodatenbank), der Beurtei-lung des natürlichen Schadstoffrückhalts (intrinsi-sche Vulnerabilität) sowie der Bewertung des

Schadstoffverhaltens in der Grundwasserüberde-ckung (spezifische Vulnerabilität) einschließlichder Ermittlung des Untersuchungsbedarfs und, fallsnotwendig, einer Empfehlung zur weiteren Vorge-hensweise in der Phase II.

Phase II umfasst die orientierende Untersuchung,die Detailuntersuchung sowie eine abschließendeGefährdungsabschätzung analog zur Kontaminati-onsbearbeitung über das Altlastenprogramm derBw.

In Phase III werden zusätzlich zur Sanierung undNachsorge gemäß dem Altlastenprogramm der Bwgeeignete technische/infrastrukturelle Vorsorge-maßnahmen umgesetzt. Diese stellen sicher, dassnach Wiederaufnahme des ÜbungsbetriebesSchadstoffeinträge in die Umwelt vermieden odervermindert werden und ein uneingeschränkterÜbungsbetrieb stattfinden kann.

Anhand einer in 2015 abgeschlossenen Grundla-genermittlung wurde für die weitere Bearbeitungeine Prioritätenliste festgelegt, in der die Reihen-folge der Durchführung der Vulnerabilitätsanaly-sen der Phase I auf allen TrÜbPl festgelegt ist. Ak-tuell sind die Vulnerabilitätsanalysen in Hinblickauf die Bewertung von sprengstofftypischen Ver-bindungen auf sieben TrÜbPl abgeschlossen.

Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass mit dem Pro-gramm in effizienter Weise der vor- und nachsor-gende Boden- und Gewässerschutz kombiniert undein umweltgerechter und nachhaltiger Übungsbe-trieb auf lange Sicht gewährleistet werden kann.

Dipl.-Geol. Ariane Besecke, BAIUDBw GS II 6

Die Bereichsdienstvorschrift C-2035/1 und derzugehörige Einführungserlass sind in der FIB zufinden (siehe folgende Seite).

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20 / 2018 7

Fachinformation Bundesbau (FIB)

Die Fachinformation Bundesbau (FIB) ist ein In-formationsportal mit Fachinhalten und Unterlagen,die für die Planung, die Durchführung und den Be-trieb von zivilen und militärischen Bundesbaumaß-nahmen relevant sind. Neben den öffentlich zu-gänglichen Inhalten können - nach einer einmali-gen Registrierung - alle am Bundesbau Beteiligteneinen persönlichen Zugang zur Fachinformation

Bundesbau erhalten. Damit wird ihnen ein Einblickin weitergehende Informationen ermöglicht.

Die Nutzung der FIB soll einen einheitlichen Wis-senstransfer unterstützen und darüber hinaus dieKommunikation zwischen allen Beteiligten för-dern.

Die öffentliche FIB ist erreichbar über:

www.fib-bund.de

Die FIB intern mit weiterführenden Informatio-nen ist erreichbar über:

www.fachinfoboerse.de

Kontakt über das Funktionspostfach:

[email protected]

Erkundungspraxis

Strategien zur Bodenprobenahme – Teil III

Die Entnahme von Bodenproben im Gelände ist,wie im Teil I in AH BoGwS aktuell 18/2016 erläu-tert, nur einer von mehreren Schritten auf dem Wegder Beschaffung von Informationen über einen Bo-den oder ein Bodenmaterial, wenn auch ein sehrwichtiger.

Im Teil II in AH BoGwS aktuell 19/2018 wurdenwesentliche Bestandteile einer Probenahmestrate-gie (Welches Material wird beprobt? Welche Artenvon Proben sind geeignet? Wie sind die Probenräumlich anzuordnen?) ausführlich und mit einigenBeispielen dargestellt. Hier im Teil III werden wei-tere Bestandteile der Probenahmestrategie vorge-stellt und Hinweise zur Durchführung gegeben.

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

8 20 / 2018

Zunächst aber ein kurzer Rückblick auf die wich-tigste Voraussetzung für die Planung einer erfolg-reichen Probenahmestrategie, auf die Fragestel-lung: Was wollen wir wissen, welche Merkmale,Parameter, Eigenschaften sind gefragt?

Allgemein erfordert fast jedes Untersuchungspro-gramm eine Charakterisierung des betrachtetenMaterials. Diese beinhaltet Informationen überMittelwerte, die Variabilität und/oder die räumli-che Verteilung der betrachteten Merkmale, und ineinigen Fällen sind zusätzlich zeitliche Verände-rungen der Merkmale von Interesse. Entsprechendunterschiedliche Probenahmestrategien sind dazuerforderlich.

Im Prinzip kann nur homogenes Material, vondem jede untersuchte Probe (nahezu) das gleicheErgebnis liefert, durch nur einen einzigen Analy-senwert beschrieben werden. Nur dann ist die Aus-sage „der Boden hat den Gehalt x“ sinnvoll. Alleanderen Materialien weisen eine mehr oder weni-ger weite Spanne von Werten auf. Dann sind nurAussagen möglich wie z. B.: „die Gehalte im Bo-den sind kleiner/größer als …“, ggf. versehen miteiner Einschätzung der Wahrscheinlichkeit derGültigkeit dieser Aussage.

Die informativste Darstellungsform für die statis-tische Werteverteilung ist eine Tabelle und/odereine Grafik (z. B. ein Histogramm oder eine Ver-teilungskurve; siehe dazu auch „Gedanken zur Re-präsentativität von Bodenuntersuchungen“ in AHBoGwS aktuell 11/2006).

Die Ableitung einer Verteilungsfunktion verlangtdie Untersuchung einer großen Anzahl von Proben.Aus praktischen Gründen wird daher meist eine be-stimmte Verteilung angenommen (z. B. Normal-verteilung oder Log-Normalverteilung). Für dieseVerteilung können dann Parameter wie Mittelwert,Varianz und vielleicht auch Schiefe berechnet wer-den. Aber man sollte beachten, dass dies nur eine

grob vereinfachte Annäherung an die Realität dar-stellt, und stets hinterfragen, wie sinnvoll die An-gabe dieser statistischen Parameter ist. Abb.2 zeigtzwei Verteilungen mit gleichem Mittelwert, abersehr unterschiedlichen Streuungen.

Bevor eine Probenahmestrategie entwickelt wer-den kann, ist auch festzulegen, welche statistischenParameter bestimmt werden sollen (z. B. mittlereKonzentration, Grad der Heterogenität, Perzentile,Extremwerte) und auf welche Weise sie zu ermit-teln und zu dokumentieren sind (Mischen von Pro-ben oder Mitteln von Ergebnissen, arithmetische o-der geometrische Mittelwerte, Median usw.).

Durchschnittliche Eigenschaften

Durchschnittliche Eigenschaften können mitHilfe von Mischproben oder durch Mittelung derUntersuchungsergebnisse von Einzelproben ermit-telt werden. Die zu beprobenden Flächen/Zo-nen/Volumina müssen stets sorgfältig definiertwerden. Obwohl ein Mittelwert stets ein gültigerParameter ist, ist seine praktische und theoretischeAnwendbarkeit begrenzt, wenn er z. B. verschie-dene Bodentypen, Probenahmehorizonte oder Teil-flächen mit unterschiedlicher Kontaminationsge-schichte beinhaltet. Abb.3 zeigt eine theoretischeVerteilung, bei der der rechnerische Mittelwert tat-sächlich als Messwert gar nicht vorkommt. Daskann passieren, wenn versehentlich zwei unter-schiedliche Populationen vermischt werden.

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20 / 2018 9

Variabilität der Eigenschaften

Bodenmaterialien sind in ihrer Zusammensetzungnatürlicherweise variabel. Zwei bestimmte Typenvon Variabilität müssen unterschieden werden:

• kleinmaßstäblich (im Maßstab der Bodenparti-kel), d. h. die fundamentale Variabilität

• großmaßstäblich, d. h. die räumliche Variabili-tät.

Die fundamentale Variabilität ist immer dann dieUrsache der Variabilität zwischen den Proben,wenn die zu betrachtende Eigenschaft direkt mit ei-nem bestimmten Anteil oder einer Teilmenge derPartikel verknüpft ist. In dem Maß in dem diedurchschnittliche Anzahl der Partikel pro Probe an-steigt, verliert der Effekt der fundamentalen Varia-bilität an Dominanz. Dennoch kann der Effekt auchbei einer großen Anzahl von Partikeln in einerProbe bedeutsam bleiben, wenn die zu betrach-tende Komponente nur in einer geringen Anzahlvon Partikeln vorkommt, dort aber in sehr hohenGehalten.

Es gibt kein generelles Niveau der Streuung einerVerteilung, ab dem die berechneten oder gemisch-ten Mittelwerte akzeptiert werden können odernicht. Dies muss von Fall zu Fall in Abhängigkeitvon der Fragestellung vor der Ableitung der Probe-nahmestrategie festgelegt werden.

Räumliche Merkmalsverteilung

Die räumliche Variabilität ist das Ergebnis derBodenentwicklung und daher verknüpft mit derDifferenzierung natürlicher Bodenhorizonte, mitStoffeinträgen in den Boden (z. B. Dünger, Schad-stoffe, atmosphärische Niederschläge), mit derVerlagerung von Feststoffen, der Migration be-weglicher Bestandteile und anderen Prozessen. Mitzunehmender räumlicher Variabilität unterschei-den sich die an Einzelproben bestimmten Parame-terwerte zunehmend, und ihre Repräsentativität fürden gesamten zu betrachtenden Boden geht zurück.

Mehrere Situationen lassen sich prinzipiell unter-scheiden, die unterschiedliche räumliche Anord-nungen der Proben verlangen:

1. Das zu untersuchende Material (die Popula-tion) kann als homogen betrachtet werden (imRahmen der Fragestellung) und nur das Niveauder zu betrachtenden Merkmale muss geprüft

werden. In diesem Fall spielt die räumlicheAnordnung der Proben keine Rolle.

2. Es wird angenommen, dass die Populationschwankende Merkmalsausprägungen (Mess-werte) mit unterschiedlichen räumlichen Gra-dienten aufweist. Zum Erkennen der Richtun-gen und Steigungen der Gradienten ist einräumliches Gitter aus Einzelproben hilfreich.

3. Es wird vermutet, dass die Population unregel-mäßig verteilte Merkmalsausprägungen ohneräumlichen Bezug aufweist. Wenn der Durch-schnittswert des zu bestimmenden Merkmalsgefragt ist, liefert eine Anzahl von Mischpro-ben dafür einen Anhalt. Wenn die Schwan-kung der auftretenden Werte gefragt ist, isteine größere Anzahl von Einzelproben erfor-derlich.

4. Es gibt eine Teilfläche mit beträchtlicher Ab-weichung der Merkmalsausprägungen vomRest (hot spot), die abgegrenzt werden soll.Probenahmeprofile senkrecht zur (angenom-menen) Grenze liefern Informationen über dieLage und die Steigung des Gradienten desÜbergangs. Der hot spot selbst muss evtl. zu-sätzlich charakterisiert werden und ist für wei-tere Untersuchungen dann als getrennte Popu-lation zu betrachten.

Konsequenzen für die räumliche Anordnungder Proben

Ganz allgemein müssen die Probenahmepunkteräumlich so angeordnet werden, dass alle benötig-ten Informationen gewonnen werden können. Dadie Variabilität des zu beprobenden Materialsebenso wie die Anforderungen des gesamten Un-tersuchungsprogramms sehr unterschiedlich seinkann, gibt es keine generelle Regel, nach der eine“ausreichende Anzahl von Proben“ berechnet wer-den könnte. Die muss von Fall zu Fall erfolgen oderdurch Konvention für bestimmte Anwendungsty-pen. Die Auswahl eines Probenahmerasters bein-haltet dabei auch eine Festlegung des Maßstabs derProbenahme (wie viele Punkte pro Flächeneinheit)und die Probenahmetiefe.

Soll z. B. eine große Ackerfläche auf weitestge-hend homogenem Lössboden chemisch charakteri-siert werden, sind wohl wenige Proben ausrei-chend, und die Lage der Probenahmepunkte hatkeine Auswirkung auf das Ergebnis. Für Fragestel-lungen dieser Art gibt es Vorgaben im Anhang 1

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10 20 / 2018

der BBodSchV, für alle anderen gibt es sie nicht.Sie wären nicht sachgerecht.

Für alle anderen Fälle kann nur gelten: Je mehrVorinformationen und zusätzliche Beobachtungenaus der Geländearbeit vorliegen, desto effizienterkann die Probenahme gestaltet werden. AnalysierteProben sind wie gesagt keine Beweise, sondern nurIndizien für die Bodenbeschaffenheit, deren Wertvon der begründbaren Interpretation abhängt.

Wenn es z. B. auf dem genannten Lössacker zueinem Ölunfall gekommen ist (etwa weil zweiFahrzeuge kollidierten), dann könnte man sogar aufeine Probenahme verzichten. Die Art der Schad-stoffe ist bekannt, die Menge lässt sich recht genauabschätzen. Die Eintragsstelle ist bekannt. Die Ge-halte an z. B. Diesel im Boden schwanken zwi-schen „kleiner Nachweisgrenze“ (ganz am Randdes Eintrags) und „Feldkapazität Diesel“ (also demGehalt, der im trockenen Boden nicht von alleinweitersickern kann). Dazwischen sind auch alle an-deren Gehalte denkbar, je nachdem, was in dieProbe gelangen würde.

Auch ein mittlerer Gehalt für eine evtl. Abfallde-klaration wäre recht zuverlässig bestimmbar als dieversickerte Stoffmenge im Verhältnis zur ausgeho-benen Bodenmenge (sofern man denn hier bei einerökologischen Abwägung zu der Einschätzung ge-kommen wäre, dass dieser Eingriff in den Boden,die Verdichtung des Bodens durch die Transportevon Gerät und Material, der Verbrauch von Res-sourcen usw. weniger schädlich wäre als der Ver-bleib des Schadens am Ort – aber das ist ein anderesThema). Dabei wird gleichzeitig deutlich, dass dieAbgrenzung einer Population (wie weit reicht derStoffeintrag und wie zuverlässig lässt er sich ab-grenzen?) ebenfalls einen entscheidenden Einflussauf das Untersuchungsergebnis haben kann.

Zusammenfassend zur Anzahl der Proben

Die Anzahl der zu entnehmenden Proben in einerkonkreten Situation, ob Einzelproben, Gruppen-proben oder räumliche Mischproben sollte

• den Zweck der Probenahme,

• die Fragestellungen,

• die Vorkenntnisse oder Annahmen betreffenddie Heterogenität der zu beprobenden Popula-tion (z. B. eines Bodenvolumens) und

• die benötigte Vertrauenswürdigkeit der Ergeb-nisse und der daraus gezogenen Schlussfolge-rung

berücksichtigen. Auf jeden Fall sollten

• die zu betrachtende Population sorgfältig fest-gelegt werden,

• alle vorhandenen Vorkenntnisse genutzt wer-den und

• alle spezifischen regulatorischen Anforderun-gen beachtet werden (z. B. hinsichtlich derEntscheidungen bei einer Über- oder Unter-schreitung vorgegebener Wertemaßstäbe).

Die Anzahl der Proben allein nach dem zu bepro-benden Materialvolumen zu bestimmen, wie diesin verschiedenen Regelwerken vorgeschlagenwird, ist meist nicht sachgerecht, zumal auch dieLagerungsdichte dabei zu beachten wäre.

Entscheidend ist vor allem, die im Einzelfall vor-handene oder anzunehmende Heterogenität bzw.Inhomogenität vor dem Hintergrund der benötigtenAussagesicherheit der Untersuchungsergebnisse zuberücksichtigen.

Sachlich gerechtfertigt ist allenfalls die Festle-gung einer Mindestprobenanzahl für bestimmteFragestellungen (z. B.: „eine einzige Probe istkeine Probe“).

Wenn eine stufenweise Verdichtung des Probe-nahmerasters möglich ist (sofern nach Zeitplan undorganisatorischem Aufwand machbar), kann dieszu einer Reduzierung der insgesamt zu untersu-chenden Probenanzahl ohne relevante Informati-onsverluste beitragen. Gegebenenfalls kann essinnvoll sein, Teilbereiche exemplarisch zu bepro-ben und daraus Rückschlüsse auf die Gesamtheitzu ziehen, wie dies z. B. bei der Kampfmittelerkun-dung mit sogenannten „Testfeldräumungen“ prak-tiziert wird.

Auswahl der Probenanzahl an jedem Punkt

Es kann nötig sein, mehr als eine Probe an einemkonkreten Probenahmepunkt zu entnehmen, um:

• die Abschätzung der Messunsicherheit zu un-terstützen;

• bei Bedarf mehr als einen Probentyp zu erhal-ten (z. B. gestörte und ungestörte Proben);

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

20 / 2018 11

• Proben unterschiedlicher Größe zu erhalten;

• Proben für verschiedene Analysen- und Test-bedingungen nach Anforderung der Laborato-rien zu erhalten;

• Zweifachproben zur Qualitätssicherung zu er-halten.

Die Untersuchung von mehr als einer einanderüberlappenden Gruppen- oder Mischprobe von ei-nem Probenahmepunkt bzw. einer Probenahmeflä-che kann helfen, die Ergebnisunsicherheit zu ver-ringern.

Die benötigte Probenmenge

Die entnommene Probenmenge muss ausreichen,alle vorgesehenen bodenkundlichen, chemischen,physikalischen oder biologischen Bestimmungenund Versuche durchzuführen und sonstige spezifi-sche Anforderungen des Untersuchungslabors zuerfüllen.

Im Allgemeinen gilt:

• je kleiner die entnommene Probe ist, destoschwieriger wird es sicherzustellen, dass dieProbe hinreichend repräsentativ (zur Bestim-mung mittlerer Werte) ist;

• wenn ein größeres Volumen als Einzelprobeentnommen und dann homogenisiert und redu-ziert wird, erhält das Untersuchungsergebniseinen mehr durchschnittlichen Charakter – ausinformativer Sicht gibt es einen Übergang zurGruppenprobe;

• wenn die Probe aus einer Anzahl von Einsti-chen zusammengestellt wurde (Mischprobe),muss jeder Einstich von geeigneter Größe sein,um für das Material an der jeweiligen Stelle, ander es entnommen wurde, repräsentativ zusein;

• sollen statistische Auswertungen vorgenom-men werden, muss jeder Einstich einer Misch-probe die gleiche Größe haben;

• je größer die Spanne der Korngrößendurch-messer ist, desto schwieriger wird es wegender Entmischungstendenzen der unterschiedli-chen Korngrößen während der Probenahmeund der nachfolgenden Handhabung, hinrei-chend repräsentative Proben zu erhalten.

Wenn eine Korngrößenverteilung bestimmt wer-den soll, muss der Probenahmevorgang sicherstel-len, dass jede Korngrößenfraktion anteilig inner-halb der Probe vertreten wird (siehe DIN EN ISO17892, die Nachfolgenorm der zurückgezogenenDIN 18123). Bei grobkörnigem Material könnendann beträchtliche Probenmengen erforderlichwerden. Allerdings ist die Bestimmung einer Korn-größenverteilung i. d. R. nur bei bestimmten bau-technischen Untersuchungen erforderlich. Zur Be-stimmung z. B. der Anteile größer oder kleiner2 mm ist eine einfache Siebung und daher wenigerMaterial ausreichend.

Viele Kontaminationen (z. B. durch Flüssigkeitenoder durch feine Partikel wie Ruß) sind unabhängigvom Größtkorn des zu untersuchenden Bo-dens/Materials. Zwar sind oft Anreicherungen infeinen Poren (und damit auch in feinkörnigen Frak-tionen) zu beobachten, und die spezifische Korn-oberfläche ist für eine Reihe von Verteilungspro-zessen entscheidend, aber die generelle Forderungnach einer Probenmenge in Abhängigkeit vomGrößtkorn ist i. d. R. nicht gerechtfertigt. Entschei-dend ist, dass alle relevanten Komponenten des Bo-dens in äquivalenten Anteilen mit in die Probe ge-langen (sofern sie nicht absichtlich abgetrennt undseparat untersucht werden).

Wenn ein Bodenmaterial z. B. mit Betonbrockenund Ziegelsteinen vermischt ist und dennoch einezusammenfassende Analytik gewünscht ist, dannmüssen Ziegel und Beton selbstverständlich in denAnteilen, zu denen sie im Bodenmaterial enthaltensind, mit in die Probe gelangen, homogenisiert undanalysiert werden. Oft wird es aber sinnvoller sein,solche Grobkomponenten zu identifizieren, ihreAnteile zu ermitteln und sie separat zu charakteri-sieren, um bei Bedarf die Ergebnisse rechnerischkombinieren zu können.

In diesen komplexeren Fällen sollte der Probenah-meplaner in Abstimmung mit dem Untersuchungs-labor eine Festlegung zur benötigten minimalenProbengröße treffen. Meist wird eine minimaleProbengröße von 500 g bis 1.000 g benötigt. Aus-reichende Mengen für Rückstell- oder Kontrollpro-ben sind einzuplanen.

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

12 20 / 2018

Hindernisse bei der Probenahme

Aus verschiedenen Gründen kann eine Probe-nahme an der geplanten Stelle nicht durchführbarsein, z. B. weil sich dort ein Baum, ein Fels, ein Ge-bäude, unterirdische Fundamente oder Leitungenbefinden oder der Zugang schwierig ist. Eventuali-tätenpläne für den Umgang mit diesen Situationenmüssen vorab festgelegt werden. Es hängt dannaber von den Umständen ab, welche der Variantenzum Einsatz kommt. Der Probenehmer kann denbetreffenden Punkt auslassen oder nach vorab fest-gelegten Regeln einen nahegelegenen Ersatzpunktwählen (z. B. alternative Position innerhalb von10 % des Gitterabstandes oder paarweise Probe-nahme entlang einer Rasterlinie auf beiden Seitendes Hindernisses). Werden spontane Entscheidun-gen im Gelände getroffen, die die festgelegte Pro-benahmestrategie nicht hinreichend berücksichti-gen, kann dies zu einer systematischen Verzerrung(Bias) führen. Man sollte versuchen, während derMarkierungsarbeiten vor den Geländearbeiten sol-che Hindernisse zu erfassen.

Auf jeden Fall sind die Verlegung von Probenah-mepunkten und die Gründe dafür im Probenahme-bericht nachvollziehbar darzustellen.

Umsetzung und Dokumentation der Probenah-mestrategie

Wenn alle Entscheidungen zur Probenahmestrate-gie getroffen wurden, werden diese Ergebnisse inden Probenahmeplan aufgenommen (siehe ISO18400-101), und die praktische Durchführung wirdunter Beachtung von ISO 18400-102 (Probenah-metechniken) und unter Beachtung von Sicher-heitsaspekten vorbereitet.

Eine Dokumentation (des Entwurfs) der Probe-nahmestrategie getrennt vom Probenahmeplankann in speziellen Fällen während der ersten Pla-nungsphasen hilfreich sein, um die Strategie mit al-len Beteiligten zu diskutieren. Aber üblicherweisewird die fertige Probenahmestrategie mit allen In-formationen, die zu den jeweiligen strategischenEntscheidungen führten, ein Teil der Dokumenta-tion des Probenahmeplans.

Dieter Horchler, NLBL

Tipps zur Plausibilitäts- und Qualitäts-kontrolle

Einsatz von Rammfiltern bei der Grundwasser-erkundung

Der Sommer 2018 war nicht nur heiß, sondern invielen Landesteilen auch ungewöhnlich trocken.Eine Folge davon: Baumärkte und auch der Inter-net-Handel hatten teilweise Lieferschwierigkeitenmit Rammfiltern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rammbrunnenerläutert (Stand 05.11.2018):

„Ein Rammbrunnen (Schlagbrunnen) ist einBrunnen, der entsteht, wenn ein Rohr in den Bodengerammt wird; er ist ein Brunnen für kleine Was-serfassungen. Eingesetzt wird er bei einzelstehen-den Landhäusern, Siedlergehöften und anderenKleinverbrauchern ebenso bei der Gartenbewässe-rung und zur Wasserversorgung von Weidetieren.Der Boden muss eine wasserführende, rollige Lo-ckergesteinsschicht aufweisen.“

Dort finden sich auch die folgende Prinzipskizzeund der zugehörige Erläuterungstext:

„Der Rammbrunnen besteht aus einem Stahlrohr(3), welches an seinem unteren Ende mit einerRammspitze (1) und mit einem Rammbrunnenfil-ter mit Schlitzen oder Löchern (2) versehen ist. Erwird durch Rammen oder Einschlagen bis auf diewasserführende Schicht in den Boden getrieben.Am oberen Ende der Stahlrohre befindet sich überder Erde ein Rohr (4) mit Anschlussstutzen für eineHandpumpe oder elektrische Kreiselpumpe zurWasserentnahme.

Es finden sich aber auch folgende Hinweise aufEinschränkungen der Nutzbarkeit:

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

20 / 2018 13

„Zur Trinkwassergewinnung ist der Rammbrun-nen nur bedingt geeignet. Als Grundwassermess-stellen für geringe Tiefen und als Wasserproben-entnahmestelle ist er bedingt, zur Ermittlung vonhydraulischen Kennwerten nicht einsetzbar.“

Bei der Untersuchung von Bodenkontaminatio-nen kommt es immer wieder vor, dass man bereitsmit einer Kleinrammbohrung das Grundwasser er-reichen kann und sich die Frage stellt: Kann mandas nun einmal vorhandene Bohrloch nicht auchfür weitergehende Erkundungen des Grundwassersnutzen? Kann man nicht einfach ein Filterrohr (esgibt auch preisgünstige Ausführungen aus unter-schiedlichen Plastik-Materialen) bis ins Grundwas-ser drücken und daraus Wasserproben gewinnen?

Man kann, aber es ist sorgfältig zu beachten, wel-che Informationen man damit gewinnen kann undwelche nicht. Die folgenden Ausführungen sollenvor allem denjenigen, die fachlich nicht so tief inder Materie stecken, aber dennoch über den Einsatzvon Rammfiltern mit entscheiden müssen, einigeHintergründe zur Entscheidungshilfe geben.

Beim Ziehen des Bohrers bzw. der Rammkern-sonde entsteht unten im Bohrloch ein Unterdruck.In der wasserungesättigten Bodenzone erfolgt derDruckausgleich in der Regel rasch über nachströ-mende Bodenluft, darunter allerdings wird vomnachströmenden Grundwasser oft Sand mitgeris-sen, der das Bohrloch teilweise auffüllt. Der Sandwird vor allem aus den Lagen stammen, wo er lo-ckerer gelagert ist und wo mehr Wasser nach-strömt. Auch wenn man den Rammfilter in das teil-weise zugefallene Bohrloch eindrücken kann, wirder nicht mit den Schichten im direkten Kontakt ste-hen, die man mit dem vorher entnommenen Bohr-kern erhalten hat.

Wird der Rammfilter zusätzlich eingespült wiebei Spüllanzen, die zur Baugrubenentwässerungeingesetzt werden, wird die Schichtenfolge imKontaktbereich zum Filter vollständig zerstört. FürFilter, die nur der Entwässerung dienen sollen, istdas tolerierbar, aber hydraulische Eigenschaftendes Grundwasserleiters lassen sich damit nichtmehr erkunden.

Auch in der wasserungesättigten Bodenzonekommt es beim Ziehen des Bohrers und beim Ein-führen des Rammfilters zum Nachfallen von Mate-rial aus der Bohrlochwand. Sind darin Schadstoffe

enthalten, können diese mit dem Rammfilter einge-drückt und eine Kontamination dadurch ver-schleppt werden. Ist der Durchmesser des Bohr-lochs nur wenig größer als der des Rammfilters,kann zudem bindiges Material am Filter anhaftenund ihn teilweise verstopfen.

Jeder Brunnen und auch jede Grundwassermess-stelle stellt einen Eingriff in die räumliche Strukturdes Grundwasserleiters dar. Beim Pumpen entstehteine vielfach stärkere Strömung als im unbeein-flussten Grundwasserleiter. Dadurch kann dasKorngefüge verändert werden und mit ihm die hyd-raulischen Eigenschaften des Grundwasserleitersim Nahbereich der Bohrung. Zu starkes Pumpenführt in der Regel zu einer Verdichtung und deutli-chen Verschlechterung der Wasserdurchlässigkeitim direkten Umfeld der Filterstrecke. Feinmaterialkann durch den Filter eindringen und zu Verstop-fungen führen. Daher müssen Filter zur Wasserge-winnung durch Filterschichten geschützt und derBrunnen/die Messstelle durch sorgfältiges Steigernder Pumprate „entwickelt“ werden.

Die vorstehend umrissenen Prozesse führen dazu,dass man praktisch nie sicher sein kann, „wo undwie der Filter im Grundwasser steht“. Hat man z. B.einen Rammfilter einen Meter weit in die wasser-gesättigte Bodenzone eindrücken können, dannkann man nicht sicher sein, ob er über die ganzeLänge Wasser fasst oder nur über unbestimmbareAbschnitte. Wenn abschnittsweise unterschiedli-che Wasserbeschaffenheiten vorkommen, kann eszu Verdünnungen oder relativen Anreicherungenvon Inhaltsstoffen kommen. Das Ergebnis einerGrundwasseranalyse lässt sich aber nur interpretie-ren, wenn die Herkunft und hydraulische Positiondes Wassers aus bzw. innerhalb des zu untersu-chenden Grundwasserleiters bekannt oder zumin-dest hinreichend genau einschätzbar sind.

Weitere Einschränkungen ergeben sich durch denin der Regel geringen Durchmesser der Rammfil-ter, wenn Pumpen und andere Einrichtungen fürBeobachtungen oder Vor-Ort-Messungen einge-baut und betrieben werden sollen. Für die meistengeophysikalischen Vermessungen, mit denen mannähere Informationen über die direkte Umgebungder Filterstrecke gewinnen könnte, sind sie zuklein. Auch die Lagekonstanz kann von Bedeutungsein. Wenn sich ein Rammfilter mit relativ gerin-

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

14 20 / 2018

gem Aufwand herausziehen oder weiter eindrü-cken lässt, sind selbst wiederholte Wasserstands-messungen nicht auswertbar.

Bei welchen Fragestellungen kann manRammfilter nutzen?

Grundsätzlich sind Rammfilter immer dann ak-zeptabel, wenn die vorgesehenen Messungen oderProbenahmen ohne Einschränkungen durchführbarsind und wenn die zu gewinnenden Wasserprobenoder Messdaten durch die spezielle Bauweise desRammfilters nicht verändert werden. Dies sollte injedem Einzelfall kritisch hinterfragt werden. Ver-meintliche Einsparungen, die aber die erforderlicheEignung eines Grundwasser-Aufschlusses herab-setzen, führen eher zu erheblichen Kostensteige-rungen durch Mängel der Zuverlässigkeit der ge-winnbaren Informationen.

Für einen ersten Überblick über die Tiefenlage derGrundwasseroberfläche können Rammfilter aus-reichend sein. Auch zur Beantwortung der Fragenach einer aufschwimmenden nichtwässrigen Flüs-sigphase (vorhanden oder nicht vorhanden, keineQuantifizierung) können sie helfen. Eine Bestim-mung der Grundwasserbeschaffenheit ist mit Ein-schränkungen gelegentlich möglich.

Für wiederholte Messungen der Wasserbeschaf-fenheit kann man Rammfilter, deren Standfestig-keit gesichert ist, im Prinzip zwar verwenden, dieDaten werden allerdings in der Regel nicht aus-wertbar und damit nicht bewertbar sein, da die dazubenötigten hydraulischen Parameter des Grund-wasserleiters in Rammfiltern nicht bestimmbarsind.

Dieter Horchler, NLBL

Informationen in Stichworten

Neue NormenDIN EN ISO 14688-1:2018-05

Geotechnische Erkundung und Untersuchung - Be-nennung, Beschreibung und Klassifizierung vonBoden - Teil 1: Benennung und Beschreibung (ISO14688-1:2017); Deutsche Fassung EN ISO 14688-1:2018

Aus dem Einführungsbeitrag des DIN (gekürzt):

Dieses Dokument legt Verfahren für die Benen-nung und Beschreibung von Bodenmaterialen mitvisuellen und manuellen Methoden fest, die auf ei-nem flexiblen System für den Einsatz durch erfah-rene Personen beruhen, welches sowohl die Eigen-schaften von Boden als auch von Bodenbestandtei-len umfasst. Es werden typische kennzeichnendeEigenschaften beschrieben, anhand derer Boden-materialien identifiziert werden können und allge-mein übliche, beschreibende Begriffe eingeführt.Die Ergebnisse der Feldversuche sind Teil des be-schreibenden Verfahrens. Dieses Dokument findetAnwendung für die Beschreibung von Bodenmate-rialien im Bauingenieurwesen, die auf natürliche o-der auf künstliche Weise entstanden sind oder auchkünstliche Bestandteile enthalten.

Gegenüber DIN EN ISO 14688-1:2013-12 wur-den folgende Änderungen vorgenommen:

a) inhaltliche und redaktionelle Überarbeitung derNorm;

b) Anhang A wurde hinzugefügt.

DIN EN ISO 14688-2:2018-05Geotechnische Erkundung und Untersuchung - Be-nennung, Beschreibung und Klassifizierung vonBoden - Teil 2: Grundlagen für Bodenklassifizie-rungen (ISO 14688-2:2017); Deutsche Fassung ENISO 14688-2:2018

Aus dem Einführungsbeitrag des DIN (gekürzt):

Dieses Dokument legt die Grundlagen zur Klassi-fizierung der Eigenschaften von Bodenmaterialien,die im Hinblick auf die bautechnische Eignung vonBöden üblicherweise herangezogen werden, fest.Die Anwendung erfolgt zusammen mit ISO 14688-1, die die grundsätzlichen Regeln für die Benen-nung und Beschreibung von Böden enthält.

Gegenüber DIN EN ISO 14688-2:2013-12 wur-den folgende Änderungen vorgenommen:

a) inhaltliche und redaktionelle Überarbeitung derNorm;

b) Wegfall der Anhänge A und B.

Nähere Informationen und Bezug unter

http://www.Beuth.de

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

20 / 2018 15

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall(LAGA)

Fachmodul Abfall - zur Verwaltungsvereinba-rung der Länder über den Kompetenznachweis unddie Notifizierung von Prüflaboratorien und Mess-stellen im gesetzlich geregelten Umweltbereich(Stand: Mai 2018)

Das Fachmodul Abfall enthält gemäß § 4 der Ver-waltungsvereinbarung über den Kompetenznach-weis und die Notifizierung von Prüflaboratorienund Messstellen im gesetzlich geregelten Umwelt-bereich (beschlossen von der 51. UMK am19./20.11.1998, in Kraft getreten am 16.01.2001)die notwendigen Einzelheiten bezüglich des Ver-fahrens und der Anforderungen an die Kompetenzvon Prüflaboratorien und Messstellen sowie derenNachweis.

Näheres auf der Homepage der LAGA unter:

https://www. laga-online.de

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Boden-schutz (LABO)

Checklisten Schutzgut Boden für Planungs- undZulassungsverfahren - Arbeitshilfen für Planungs-praxis und Vollzug

Um eine angemessene Berücksichtigung der be-stehenden Anforderungen des Bodenschutzes inPlanungs- und Zulassungsverfahren zu gewährleis-ten, hat die LABO entsprechende Checklisten ent-wickelt. Die Checklisten sollen zum einen vomPlanungs- bzw. Vorhabenträger oder von ihm be-auftragten Ingenieurbüros genutzt werden, um dieBelange des Bodenschutzes in ausreichendem De-taillierungsgrad transparent darzustellen und zumanderen, um eine einfache Prüfung der Vollstän-digkeit durch die Bodenschutzbehörden zu unter-stützen. Die Checklisten dienen der Prüfung derBerücksichtigung der Anforderungen des Boden-schutzes und dazu verfügbarer Daten auf Basis be-stehender rechtlicher Grundlagen; neue Anforde-rungen werden nicht geschaffen.

Die UMK hat mit Umlaufbeschluss 07/2018 dieLABO-Arbeitshilfe "Checklisten Schutzgut Bodenfür Planungs- und Zulassungsverfahren - Arbeits-

hilfen für Praxis und Vollzug" zur Kenntnis ge-nommen und der Veröffentlichung auf der LABO-Homepage zugestimmt.

Näheres auf der Homepage der LABO unter:

https://www. labo-deutschland.de

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser(LAWA)

Leitfaden „Hydrometrie der Länder und des Bun-des - Pegelhandbuch“ (Stand Januar 2018)

Der „Leitfaden zur Hydrometrie des Bundes undder Länder“ wurde als Fortschreibung der Pegel-vorschrift (4. Auflage 1997) erarbeitet und be-schreibt, wie gewässerkundliche Messstellen anoberirdischen Gewässern zu errichten, zu betrei-ben, zu warten und wie die Beobachtungen undMessungen durchzuführen und auszuwerten sind.Er ist eine technische Richtlinie und kann vomBund, den Ländern oder Dritten verbindlich einge-führt werden.

Näheres auf der Homepage der LAWA unter:

http://www. lawa.de

Veröffentlichungen des Fachbeirats Boden-untersuchung (FBU)

Die Methodensammlung Boden/Altlastenunter-suchung wurde fortgeschrieben und als Version 1.1mit Stand 28.02.2018 veröffentlicht.

Ein Positionspapier zu Grundsätzen der Boden-probenahme im bodenschutzrechtlich geregeltenBereich skizziert das grundsätzliche Vorgehen beider Bodenprobenahme und enthält Empfehlungenfür Regelungen zur Bodenprobenahme, die auchbei der Erstellung des Regierungsentwurfes zurNeufassung der BBodSchV berücksichtigt wurden.

Weitere Veröffentlichungen u. a. zur Mess- undErgebnisunsicherheit bei Bodenuntersuchungenfinden sich auf der FBU-Homepage

https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/kommissionen-beiraete/fachbeirat-bodenuntersuchungen-fbu

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Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell

16 20 / 2018

LiteraturempfehlungKlaus-Dieter Selent/Albrecht Grupe [Hrsg.]:

Die Probenahme von Wasser - Ein Handbuch fürdie Praxis

2. Auflage 2018, 488 Seiten,ISBN: 9783835673113

Dieses im Jahr 1998 erstmalig veröffentlichteBuch wurde für den Praktiker von Mitgliedern desDIN/GDCh-Arbeitskreises NA 119-01-03-01-01AK ´Probenahme ́(ISO/TC 147/SC 6) unter Mit-wirkung externer Fachleute verfasst und nungrundlegend überarbeitet. Unter Praktikern sollenhier sowohl die Verantwortlichen als auch die Aus-führenden vor Ort verstanden werden, die für ihreArbeit Anregungen, Anleitungen und Anweisun-gen diesem Buch entnehmen können. Für Anfän-ger, die sich neu in die Thematik einarbeiten müs-sen, kann dieses Buch ein Lehrbuch sein.

Die Autoren sind zum Teil seit über 20 Jahren aufdem Gebiet der Wasserprobenahme tätig und wa-ren in dieser Zeit an der Ausarbeitung deutscher

und internationaler Normen maßgeblich beteiligt.In dem Handbuch werden die verschiedenen was-serartenspezifischen Probenahmen behandelt - be-ginnend bei der Planung über die Probenahmetech-nik, die konkrete Durchführung inkl. Vor-Ort-Mes-sungen bis hin zur Qualitätssicherung und Bewer-

tung der Untersu-chungsergebnisse. ImDetail werden die Pro-benahme von Grund-wasser, Roh- undTrinkwasser, Mineral-und Heilwasser, ausfließenden und stehen-den Gewässern,Schwimm- und Bade-beckenwasser, vonNiederschlägen, vonKühlwasser und vonAbwasser beschrieben.

(aus der Beschreibung des Verlages)

Impressum der Arbeitshilfen Boden- und Grundwasserschutz aktuell 20/2018

Redaktion:Dipl.-Geol. Dieter HorchlerNiedersächsisches Landesamt für Bauund Liegenschaften (NLBL)Waterloostr. 430169 HannoverTel. 0511/101-2830Fax 0511/[email protected]

Redaktionsbeirat:Dipl.-Geol. Ariane Besecke, BAIUDBw GS II 6Dr. Bernhard Fischer, BBSRDipl.-Geol. Karsten Heine, NLBL, BL 15Dipl.-Geol. Thomas Huemer, BMVgDipl.-Ing. Martin Jürgens, BImA, ZEPM 4Dipl.-Ing. Ines Plum, NLBL, BL 15Dipl.-Ing. Bettina Stinner, BMI

Herausgeber und Layout:NLBL - Referat BL 15

Vertrieb:E-Mail-Verteiler und http://www.leitstelle-des-bundes.de/Inhalt/BoGwS/Aktuelles/