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Ausbau der interkulturellen Orientierung in der Stadt Essen Strategiekonzept Interkulturelle Orientierung Sachbericht 2013 Sach- und Erfahrungsberichte der Maßnahmenträger

Ausbau der interkulturellen Orientierung in der Stadt … · 2 Impressum Herausgeberin: Stadt Essen Der Oberbürgermeister Fachbereich 04-01 / Interkulturelle Orientierung Kommunales

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Ausbau der interkulturellen Orientierung in der Stadt Essen Strategiekonzept Interkulturelle Orientierung

Sachbericht 2013

Sach- und Erfahrungsberichte der Maßnahmenträger

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Impressum Herausgeberin: Stadt Essen

Der Oberbürgermeister Fachbereich 04-01 / Interkulturelle Orientierung

Kommunales Integrationszentrum Essen Gildehof, Hollestraße 3, 45127 Essen

Info: Iris Kaplan-Meys Tel.: 0201/ 88-88469

iris.kaplan-meys(at)interkulturell.essen.de https://www.essen.de/interkulturell

Redaktion und Zusammenstellung: Gabi Möllensiepen Essen, Juni 2015

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Sachberichte 2013 Querschnitt: Interkulturelle Öffnung

• Interkulturelle Öffnung in der Kinder-/Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit (Arbeitskreis Jugend Essen)

• Sicherstellung der Anleitung von Flüchtlingsberatern (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen e. V.))

• Interkulturelle Öffnung der Fachschule am Berufskolleg im Bildungspark der Stadt Essen (Bildungswerk der Humanistischen Union)

• Kontakt- und Beratungsstelle für Essener Bürger/innen mit nichtdeutscher Muttersprache (Schwerpunkt: Psychische Belastung - Psychische Erkrankung) (ViBB Essen e.V. – Verein zur interkulturellen Beratung und Betreuung im Gesundheitsbereich von Essen und dem Ruhrgebiet e.V.)

• Marketingkonzept für das Welcome-Center

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Querschnitt: Interkulturelle Öffnung

Träger der Maßnahme AG Interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit des AKJ Essen

Titel der Maßnahme: „Interkulturelle Öffnung in der Kinder-/Jugendarbeit und Jugendverbands- arbeit“���� Aftershowparty 2 – Jetzt erst recht (anders)

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Jugendliche von 14 -18 Jahren

Ziel der Maßnahme: Interkulturelle Sensibilisierung, Aufbau sozialer Kompetenzen

Form der Maßnahme: Seminarform mit theoretischen und praktischen Inhalten

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteile Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

IV, V und VI

Altenessen, Katernberg , Altendorf, Borbeck, Bergeborbeck

Tagungshaus Schacht 3, Koststraße 8, 45899 Gelsenkirchen

Seminar: Wechsel zwi-schen theoretischen und jugendgerechten praktischen In-puts/Übungen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Projekt 5 und 6 des AKJ Essen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 4.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 4 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Sozialarbeiter / Sozialpädagogen / Sozialwis-senschaftler / Pädagogen

nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Arabisch, Persisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

25 24 23

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Türkisch, Arabisch, Libanesisch, Ma-

rokkanisch

Altersgruppen 14-18

Geschlecht weiblich 8 männlich 17

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

2 Tage, 14.-15.12.2013

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

ca. 90 %

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 mind. 20 erreichte Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte

Kennzahl 2 aus mind. 4 verschiedenen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in Essen (Jugendhaus „Palme 7“, Jugendhaus „Coffee Corner“, Jugendzentrum Schonnebeck, Jugendhaus Neuhof)

Auswertung:

In der Kinder- und Jugendarbeit wird vielfach von konflikthaften Konstellationen im Zusammenhang mit Migration gesprochen. Dies betrifft u.a. die Interaktion zwischen Migranten und Nicht–Migranten, aber auch zwischen Migrantengruppen verschiedener Herkunft. Diese Konflikte werden als ‚ethnisch–kulturell verursacht’ gedeutet. Ethnisch–kulturelle Orientierungen in Jugendgruppen fungieren oft als identitätsstabilisierend nach innen, zugleich können sie als Möglichkeit kultureller Entfaltung und/oder zur Entwicklung eines ‚Wir–Gefühls’ dienen. In der Kinder- und Jugendarbeit sind pauschalisierte Vor-urteile zwischen Deutschen und Migranten, bzw. auch innerhalb der verschiedenen ethnischen Grup-pen immer wieder zu beobachten. Junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte bleiben daher häufig in ihren eigenen „Peer-Group“∗ und es findet folglich wenig Kontakt mit anderen Jugendlichen, die nicht zu dieser „Peer-Group“ gehören, statt. Ein Austausch und positive Erfahrungen mit dem "Ande-ren", "Fremden" werden durch die ausschließliche Orientierung in die eigene „Community“ dadurch häufig verhindert. Um jungen Menschen aus Essen ein Begegnungsforum zu bieten, das sich thema-tisch mit „Interkulturalität“ beschäftigt, fand vom 14.–15.12.2013 die interkulturelle Nahraumbegeg-nung unter dem Motto: „Aftershowparty 2 – Jetzt erst recht (anders)“ im Gästehaus „Schacht 3“ in Gelsenkirchen statt. Geplant und umgesetzt wurde die Begegnung von der AG Interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit des Arbeitskreises Jugend (AKJ) Essen. Inhaltlich wurde sich mit folgenden handlungsleitenden Fragen auseinandergesetzt:

� Wer bin ich, wer sind die Anderen? � Was sind meine Werte, was ist mir wichtig im Leben? � Was unterscheidet mich vom Anderen? Was haben wir gemeinsam? � Was haben Vorurteile, Stereotype und Ausgrenzung damit zu tun?

Die interkulturelle Begegnung sorgt sowohl für einen inhaltlichen Austausch als auch für praxisorien-tierte und lebensweltbezogene Übungen zum gemeinsamen Erleben und voneinander Lernen. Die jun-gen Menschen wurden daher theoretisch auf die Themen vorbereitet und konnten im Zuge praktischer Umsetzung (in Übungen und Workshops) das Erlebte erlebnispädagogisch verarbeiten. Die Teilnehmer/innen konnten zwischen fünf verschiedenen, kreativen Workshops wählen. Folgende Seminare standen zur Auswahl:

� Video, � Graffiti, � Werken/Basteln, � Hip-Hop, � Tanz. Zielgruppe waren Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die regelmäßig Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit besuchen. Pro Einrichtung sollte eine Gruppe Jugendlicher (max. 3-5 Grup-pen á 3-5 Personen) teilnehmen. Um den Zugang zu den Jugendlichen zu gewährleisten, sollte die je-weilige Gruppe von je einer pädagogischen Bezugsperson begleitet werden. Insgesamt nahmen 25 Jugendliche sowie 5 pädagogische Mitarbeiter (inkl. Hauptreferent) an der Maß-nahme teil. Die Herkunftsfamilien der Jugendlichen kommen aus der Türkei, Marokko, Kasachstan, dem Libanon und aus Deutschland. Viele Jugendliche haben das erste Mal an einem Seminar in dieser Form

∗ Peer-Group = soziale Gruppe von gleichaltrigen Jugendlichen, in der das Individuum soziale Orientierung sucht und die ihm als Bezugsgruppe dient.

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teilgenommen. Die Maßnahme gibt den Jugendlichen neben den praktischen und inhaltlichen Arbeits-formen die Möglichkeit, sich informell in der Freizeit oder der Abendgestaltung kennen- und schätzen zu lernen. Die gemeinsame Begegnung sowie Interaktion der Jugendlichen untereinander sorgen für Empathie, gegenseitigen Respekt sowie die Entzauberung von Vorurteilen und Stereotypen. Am Ende der Veranstaltung wurden die Ergebnisse aus den Workshops im Gesamtplenum präsentiert. Die Jugendlichen nahmen ihre Aufgaben in den Gruppen ernst und hatten viel Spaß bei deren Gestal-tung in den Kreativseminaren. Trotz der sowohl heterogenen Altersstruktur und der Herkunft der Teil-nehmer/innen entstand in sehr kurzer Zeit eine Gruppe, die sich gegenseitig Respekt zollte und Ver-trauen zueinander aufbaute. Wichtig ist die Möglichkeit, auch besonders für benachteiligte Jugendli-che, einen Raum zur Verfügung zu stellen, den die Jugendlichen gemeinsam füllen können, der ihnen die Chance bietet, sich gegenseitig respektvoll und vorurteilsfrei zu begegnen.

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Querschnitt Interkulturelle Öffnung

Träger der Maßnahme ProAsyl / Flüchtlingsrat Essen e.V.

Titel der Maßnahme: Sicherstellung der Anleitung von Flüchtlingsberatern

Gesamtbericht für Zeitraum von 01.01.2013 bis 31.12.2013

Hauptzielgruppe: Flüchtlingsberater/innen

Ziel der Maßnahme: Qualifizierung

Form der Maßnahme: Fortbildungsreihe

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-gramm/ Konzept

I Mitte/Innenstadt Friedrich-Ebert-Str.30 Fortbildungsreihe

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 2.690,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

1 Jurist bzw. Referent 1 Diplom-Pädagogin

1 Diplom-Heilpraktikerin (HPG) nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

13 9,5 13

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen

Geschlecht weiblich 27 männlich 13

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

3,6

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

5

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Teilnehmerzahl

Kennzahl 2 Zusammensetzung

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Auswertung: Angesichts stetiger Mittelkürzungen im sozialen Bereich wird ehrenamtliche Arbeit in unserer Gesell-schaft zunehmend notwendiger. Dem Beratungsbedarf kann nur Rechnung getragen werden, indem ehrenamtliche Mitarbeiter in die Beratungsarbeit eingebunden werden. Mit dem Programm Anleitung unterstützen wir die Qualifizierung ehrenamtlicher und hauptamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter. Ziel der Gruppe ist es, Mitarbeitern/innen des Vereins sowie andere Interessierte im Bereich Flüchtlings-, Ausländer- und Sozialrecht qualifiziert weiterzubilden und Akteure anderer Essener Insti-tutionen oder Beratungsstellen zu vernetzen. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl lag im Jahr 2013 bei 9,5 Personen. Insgesamt haben verschiedene 40 Personen am Programm teilgenommen. Folgende Themen wurden in insgesamt 11 Veranstaltungen behandelt: Aufenthaltstitel; EU-Bürgerrichtlinie und Drittstaatsangehörige (Aufenthaltsrecht und Zugang zu Sozi-alleistungen); Niederlassungserlaubnis und Einbürgerung; Probleme der sog. „ungeklärten“ Libanesen (Passbeschaffung, zwei Staatsangehörigkeiten, Ableitung von Aufenthaltserlaubnissen Kinder – Eltern, „Familiensystem“, Abschiebung…); Workshop für Schulsozialarbeiter, VHS (Alternativen zur Abschie-bung bei jungen Geduldeten); Familienzusammenführung; Aufenthaltsbeendigung (Ausweisung, Ab-schiebehaft, Einreisesperre); Rechte von EU Drittstaatsangehörigen (Vertiefung); Sozialrecht für Flücht-linge. Zusätzlich wurden zwei interne Fortbildungen für die Beraterinnen und Berater von ProAsyl durchge-führt, die auf die Beratungsabläufe und –inhalte des Vereins ausgerichtet waren. Daher wurde auch nicht öffentlich dazu eingeladen. Themen waren Grundlagen kultursensibler Kommunikation und kul-tursensible Beratungstechniken. Aufenthaltstitel (Teil 2) Sozialrecht Um möglichst praxisbezogen zu arbeiten, wurden Ansprechpartner oder wichtige Links weitergegeben. Außerdem bestand am Ende jeder Sitzung die Möglichkeit, Fallbeispiele anonymisiert durchzusprechen und Handlungsoptionen für den Einzelfall zu erarbeiten. Auf wichtige aktuelle Neuerungen (z.B. Erlasse oder Urteile) konnte spontan eingegangen werden. In der Regel war eine Power Point Präsentation vorbereitet worden. Positiv zu bewerten ist die Zusammensetzung der Gruppe, da sowohl städtische Mitarbeiter als auch Mitarbeiter anderer Institutionen an der Fortbildung teilnehmen. Dies garantiert ein hohes Maß an Kooperation vor Ort und ein Zusammenspiel verschiedener Fachkompetenzen. Gleichzeitig liegt hier aber auch die Schwierigkeit, da das Vorwissen der Teilnehmer unterschiedlich ist und die Interessen aufgrund unterschiedlicher Arbeitsschwerpunkte anders gelagert sein können. Da die meisten Teilnehmer beruflich stark eingebunden sind, ist eine regelmäßige Teilnahme nicht immer möglich gewesen, die personelle Zusammensetzung variierte stark, auch abhängig von Interessen-schwerpunkten.

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Querschnitt Interkulturelle Öffnung

Maßnahme-Träger FB Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum (ehem. RAA/Büro für interkulturelle Arbeit)

Titel der Maßnahme: Studie zur Steigerung der Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit bei der Ausländerbehörde Essen

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Kunden und Mitarbeiter der Ausländerbehörde Essen

Ziel der Maßnahme: Steigerung der Kunden/innen- und Mitarbeiterzu-friedenheit

Form der Maßnahme: Befragung und wissenschaftliche Auswertung

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

stadtweit Ausländerbehörde, Schederhofstraße

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IKK Mittel im Haushaltsjahr 2013 3.040,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 4 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation 2 Hochschullehrer,

2 wissenschaftliche Mitarbeiter nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Kundengruppe) gesamt: ca. 200

Herkunft oder Familiensprache Türkei, Russland, ehe . Jugoslawien, Irak, Liba-

non/Ungeklärte, China u. a.

Altersgruppen 20 – 50+

Geschlecht weiblich 50% männlich 50%

Teilnehmer/innen (Mitarbeiter/innengruppe) gesamt:

Alle Mitarbeiter/innen der Ausländerbehörde

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Indikatoren des Maßnahme Trägers

Kennzahl 1 Erstellung eines Ergebnisberichtes als Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen

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Auswertung: Nach Abschluss der Befragungen im Jahr 2012 hat das Zentrum für Türkeistudien und Integrationsfor-schung gemeinsam mit der Ruhruniversität Bochum eine Zusammenfassung der Ergebnisse vorgelegt, die im Jahr 2013 in die entsprechenden politischen Gremien in der Stadt Essen eingebracht und dort erörtert wurde. Im Verlauf des Jahres 2013 konnten einige der im Bericht beschriebenen Veränderungspotentiale be-reits umgesetzt werden. So wurden Verbesserungen im Wartebereich der Ausländerbehörde und bei der Vermeidung von Wartezeiten durch Terminvergabe realisiert. Die weiteren aus der Untersuchung resultierenden Empfehlungen werden nun analysiert und wenn möglich umgesetzt werden. Details zu den Befragungsergebnissen finden sich in der Vorlage 0528/2013/4 im Ratsinformationssys-tem der Stadt Essen unter https://ris.essen.de/vorlagen

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Querschnitt Interkulturelle Öffnung

Träger der Maßnahme Bildungswerk der Humanistischen Union

Titel der Maßnahme: Interkulturelle Öffnung der Fachschule am Berufskolleg im Bildungspark der Stadt Essen

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: angehende Erzieher/innen und ihre Lehrkräfte

Ziel der Maßnahme: Förderung der interkulturellen Kompetenz im Ausbildungslehrgang zur Erzieherin – interkultu-relle Öffnung der Fachschule

Form der Maßnahme: Vorbereitung – Implementierung – Durchführung – Evaluation von ausbildungsbegleitenden Mo-dulen zur Förderung der interkulturellen Kompe-tenz

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Nordviertel / stadtübergreifend Essen

In 2013: Vorbereitung und Entwicklung eines Curriculums für die Ausbildungsjahre 2014 - 2016

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Schulentwicklung Jugendamt der Stadt Essen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 4.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt

Päd. Mitarbeiter/innen des Bildungswerks der Humanistischen Union, Lehrer/innen des Be-rufskollegs im Bildungspark, Mitarbeiter/innen des Jugendamts der Stadt Essen, Mitarbei-ter/innen des Fachbereichs Interkulturelle Orientierung der Stadt Essen, Pädago-gen/innen des Arbeitskreis „Aufwachsen in der Einwanderungsgesellschaft“

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Multiplikator/innen

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen

Geschlecht weiblich männlich

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Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

Die konkreten Bildungsmaßnahmen starten erst in 2014

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 organisatorisch: Entwicklung und Modifizierung des Projektes, Einrichtung und Etablierung einer Fachgruppe, Festschreibung einer Arbeitsgrundlage Verschiedene Fachgespräche bzw. Arbeitsgruppentreffen - ca. 10

Kennzahl 2

Entwicklung von Modulen für die gesamte Projektphase Weiterbildungsmodule für die angehenden Erzieher/innen: 18 - 24 Fortbildungsein-heiten zzgl. eines Bildungsurlaubs Weiterbildungsmodule für Multiplikator/innen (Lehrkräfte und Mitarbeiter/innen in Kitas etc.: ca. 3-6 Fortbildungstage Entwicklung eines Informationspakets für Interessierte

Auswertung:

Die mehrjährige Maßnahme „Interkulturelle Öffnung der Fachschule am Bildungspark der Stadt Essen“ stand im Jahr 2013 schwerpunktmäßig unter folgenden planerischen Aspekten: Organisatorisch: - Festlegung von Meilensteinen: Verabredung über zeitlichen und inhaltlichen Umfang des Projekts - Aufbau einer arbeitsfähigen inhaltlichen und organisatorischen Struktur - Gründung einer beratenden und begleitenden fachübergreifenden Expert/innenrunde - Entwicklung eines zeitlichen Fahrplans und seiner Kompatibilität mit den Anforderungen des Aus-

bildungsplans seitens der Schule - Entwicklung verschiedener paralleler und aufeinander aufbauender Weiterbildungsmodule für

angehende Erzieher/innen - Entwicklung von Fortbildungsmodulen für Lehrer/innen und Multiplikator/innen - Konzeption einer Einführung des Projekts in die Struktur des Berufskollegs am Bildungspark - Planung der Öffentlichkeitsarbeit.

Inhaltlich:

Vorbereitungen zur Entwicklung, Planung, Umsetzung sowie Evaluation von:

- Entwicklung ausbildungsbegleitender bedarfsbezogener Module zum Themenkreis interkulturel-le Öffnung in Abstimmung mit dem Berufskolleg im Bildungspark - Fachbereichsleitung

- Organisation und inhaltliche Vorbereitung von Seminaren und Workshops für den gesamten Ausbildungsgang (1. Ausbildungsjahr) und für berufsorientierte und arbeitsweltbezogene Lern-gruppen (2. Ausbildungsjahr)

- Planung von interaktiven Lernformen zur ausbildungsnahen Vermittlung von Berufsorientie-rung und Arbeitswelterfahrungen über praxisorientierte Projekte am Lernort Kindertagesstät-te/Schule (3. Ausbildungsjahr)

- Entwicklung von Veranstaltungsformen als Transferforen und/oder Präsentation abgeschlosse-ner Projekte, ihrer Verbreitung in die Öffentlichkeit wie aber auch gleichermaßen ihre Rück-koppelung an die partizipierenden Einrichtungen (für Lehrkräfte und Multiplikator/innen)

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- Erkundungen über Potenziale der Vernetzung von regionalspezifischen Lernprozessen, Initiie-rung neuer Kommunikationswege und -partner sowie die Erschließung einer Pluralität von Lernwegen und -angeboten in der Region.

- Vereinbarungen über ein Zertifikat bei erfolgreicher Teilnahme an den Modulen.

Kooperationspartner/innen:

- Berufskolleg im Bildungspark der Stadt Essen, - mit dem Berufskolleg im Bildungspark kooperierende Einrichtungen im Rahmen der Erzie-

her/innenausbildung - Jugendamt der Stadt Essen - Fachbereich Interkulturelle Orientierung der Stadt Essen - Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung (beratend und unterstützend in den Pra-

xisangeboten).

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Querschnitt Interkulturelle Öffnung

Träger der Maßnahme ViBB Essen – Verein zur interkulturellen Beratung und Betreuung im Gesundheitsbereich von Essen und dem Ruhrgebiet e.V.

Titel der Maßnahme: Kontakt- und Beratungsstelle für Essener Bürger/innen mit nichtdeutscher Muttersprache (Schwerpunkt: Psychische Belastung - Psychische Erkrankung)

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Essener Bürger/innen mit nichtdeutscher Mutter-

sprache und deren Angehörige, Einrichtungen des gemeindepsychiatrischen Systems (insb. Sozi-alpsychatrische Zentren), MSOs∗

Ziel der Maßnahme: niederschwelligen Zugang für Migranten/-innen zum gemeindepsychiatrischen System schaffen

Form der Maßnahme: Betrieb einer Kontakt- und Beratungsstelle mit mehrsprachigem Angebot und offenem Treff

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

stadtweit Rüttenscheid zentral für die gesamte Stadt Essen

Witteringstr. 2 (Ecke Rüttenscheider Str.)

Kontakt- und Bera-tungsstelle mit mehr-sprachigem Angebot und offenem Treff

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

1. Beratungsangebote der Sozialpsychiatrischen Zentren (SPZ) und der Sozialdienste in Kliniken 2. NRW-Landesförderung für integrationsbezo-gene Info-Veranstaltungen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 31.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

2 Personen (muttersprachig mit Abschlüssen: Sozialarbeit / Sozialwissenschaft / Pädagogik) 15 Personen (Sprach-/ Kulturmittler)

nach Sprachen

Arabisch, Bengali Englisch, Französisch, Hindi / Urdu, Kurdisch, Persisch (Farsi / Dari), Polnisch, Romani, Russisch, Serbisch / Kroatisch / Bosnisch, Spanisch, Tamil, Türkisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt:

bei Start Durchschnitt bei Ende

entfällt

MSO=Migrantenorganisationen

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Art der Nachfrage

Einrichtungen mit Beratungsbedarf: 9 Einzelfälle(betroffene Personen): 143 davon - direkte Anfrage von Betroffenen: 48 - Erstanfrage durch Angehörige: 30 - Erstanfrage durch Institutionen: 65

Herkunft oder Familiensprache

ehemalige GUS-Staaten: 14 arabischsprachige Länder1: 22 Asien (Mittl.Osten, S/SO/O–Asien)2: 32 Türkei: 23 Afrika (Sahel, südl. Sahara): 14 Ex-Jugoslawien: 25 Europa (andere Länder als genannt): 13 „Deutschland“ (= Einrichtungen): 9 1davon Marokko: 10 2davon Sri Lanka und Iran: jeweils 9 = 18

Altersgruppen 15 bis 72

Geschlecht weiblich 90 männlich 53

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

entfällt

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

entfällt

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Erstkontakt - Zahl beratener Privatpersonen: 35 bis 50

Kennzahl 2 Erstkontakt - Zahl beratener Einrichtungen: 15 bis 25

Kennzahl 3 Erstkontakt - Insgesamt: 50 bis 75

Auswertung:

Dieser Bericht bezieht sich auf das Kalenderjahr 2013 mit 45 Projektwochen (vgl. genehmigten Projekt-antrag). Die Auswertung aller empirisch erfassbaren Daten zur Beratungsleistung des Projektträgers ViBB Essen e.V. bezieht sich also auf 45 Arbeitswochen mit je 5 Werktagen im Projektjahr 2013. Umfang der Beratung für Privatpersonen im Überblick: Nachhaltiges Wachstum der Nachfrage zw. 2011 und 2013 Hinsichtlich des Umfangs der Beratungen ist festzustellen, dass alle drei Kennzahlen zur Erfolgsmes-sung für 2013 erreicht bzw. überboten wurden. Insgesamt wurden 143 Fälle von Privatpersonen bear-beitet, davon 65 Fälle in denen sich Institutionen für die Klienten bzw. Angehörigen an die KoBe-Stelle wandten. Daneben wurden 9 Einrichtungen generell beraten. Damit wurden im Jahr 2013 die durchschnittlichen Beratungen je Projektwoche gegenüber dem Jahr 2012 gesteigert von 2,7 (insg. 122 Fälle) auf 3,2 (insg. 143 Fälle). Im Vergleich zum ersten Abrech-nungszeitraum Aug.-Dez. 2011 ergab sich eine noch größere Steigerung (Ausgangsbasis: 1,6 Fälle je Woche bei insg. 31 Fällen). Die KoBe-Stelle erfährt also seit ihrer Einrichtung im August 2011 eine stetige Steigerung der Nach-frage. Damit wird die Feststellung aus dem Projektbericht 2012 bestätigt, wonach sich ein erheblicher Beratungsbedarf offenbart, der durch das zunehmende Wissen um ein Beratungsangebot über-haupt erst sichtbar wird, weil sich nun bedürftige Personen - direkt oder indirekt – erstmalig be-merkbar machen können!

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Intensive Vernetzung der KoBe-Stelle in Essen Durch die stetig vorgenommene Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen 2,5 Jahren sind inzwischen neben den MSOs und Migranten/-innengruppen auch viele Einrichtungen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystems über das Angebot der KoBe -Stelle informiert. In 65 von 143 Fällen der Beratung von / für Privatpersonen waren insgesamt 44 verschiedene Institutionen (einschl. Berufsbetreuer) in-volviert, davon 34 im Zuge der Kontaktanbahnung. Zusätzlich bestand in 9 Fällen der direkte Kontakt zu Essener Einrichtungen bzgl. weiterer Zusammenarbeit und Informationsaustausch. Somit wurde die Vernetzung der KoBe-Stelle mit dem Gesundheits- und Sozialsystem der Stadt Essen auf der An-frageseite weiter gestärkt. Wichtige Partner im Jahr 2013 waren neben den 3 Essener SPZ, dem Ge-sundheitsamt und dem Kommunalen Integrationszentrum (ehem. RAA) die Essener Jugendhilfe GmbH, die JobCenter, Träger der flexiblen Erziehungshilfe, und zudem Einrichtungen der Flüchtlings- und Migrationserstberatung einschl. ProAsyl e.V. und Medinetz e.V.. In 86 von 143 Beratungsfällen (= 60,1%) für Privatpersonen erfolgte eine unmittelbare Vermittlung an andere Partner, u.a. an den sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes, an eine der drei SPZ, an muttersprachliche Fachärzte und Therapeuten, an Betreuungsvereine bzw. muttersprachliche gesetzliche Betreuer sowie an die Migranten/-innenambulanzen im LVR-Klinikum Essen oder in Nach-barstädten. In 57 dieser 86 Fälle (= 66,3 %) ging es um die Weiterleitung an muttersprachliche Fach-ärzte und Therapeuten. Zudem wurde in Ergänzung zum jeweils konkreten Anliegen der Rat suchenden Personen und Einrichtungen in jedem Erstgespräch die gemeindepsychiatrische Struktur in Essen skiz-ziert und auf die drei Essener SPZ als zukünftig zentrale Anlaufstellen hingewiesen (d.h. in 100% der Fälle). Zudem wurden über Gremienarbeit des KoBe-Stellenträgers ViBB andere Einrichtungen des gemeinde-psychiatrischen Systems und der interkulturellen Arbeit in Essen regelmäßig über die Angebote und Erfahrungen der KoBe-Stelle informiert (PSAG 1, UAK Bewo, AG der KoBe-Stellen in Essen = SPZ ???, Arbeitskreis Essener Migrationsarbeit Interaktiv, AG Selbsthilfe & Migration, AG Interkulturelle Senio-ren/-innenarbeit). Individuelle Beratungen: Eine wichtige Brücke für Frauen an das gemeindepsychiatrische System Die Zahl der direkt oder indirekt über Institutionen beratenen Personen beträgt 65 von insgesamt 143. Geplant waren für 2013 insgesamt („nur“) 50 bis 75 Beratungsfälle. Dabei sind in 117 von 143 Bera-tungsfällen mehrere Kontakte bzw. Treffen erfolgt. Insgesamt sind 373 Kontakte bzw. Treffen mit bzw. für Privatpersonen im Berichtszeitraum zu verzeichnen: 26 x 1 Kontakt 55 x 2 Kontakte 31 x 3 Kontakte 21 x 4 Kontakte 4 x 5 Kontakte 3 x 6 Kontakte 2 x 7 Kontakte 1 x 8 Kontakte = durchschnittlich 2,61 Kontakte je Beratungsfall. Mit einem Durchschnitt von 2,61 Kontakten je Beratungsfall im Jahr 2013 ist die Kontaktzahl im Ver-gleich zum Jahr 2012 (Durchschnitt 2,5 Kontakte je Fall bei 122 Fällen) in etwa konstant geblieben. Diese Ergebnisse deuten an, dass mit sehr vielen Beratungsfällen auch „im Hintergrund“ noch eine er-hebliche Menge an Recherchearbeiten und Kontaktaufnahmen notwendig ist, um den Klienten/-innen die gewünschten Informationen zukommen zu lassen. Mehrere Kontakte bzw. Treffen entstanden v.a. dann, wenn es um die Weiterleitung Rat suchender Personen an andere Akteure im gemeindepsychiat-rischen und sozialen System der Stadt Essen ging. In anderen Fällen sind Rat suchende Personen auch mehrmals erschienen – oder wurden vor Ort besucht – und es wurden gemeinsam Dokumente gesich-tet, deren Inhalte erklärt und Ratschläge gegeben. Auffällig ist aus Sicht des ViBB Essen e.V. die Geschlechterverteilung der letztendlich betroffenen Per-sonen. Es ging zu 63% um Fragen bzw. Probleme von Frauen und zu 37 % um Anfragen bzgl. männ-licher Klienten. Diese Frauenquote entspricht in etwa der Situation in den Jahren 2011 und 2012. Das kann nunmehr als eindeutiger Hinweis gewertet werden, dass die KoBe-Stelle und deren Kooperation mit vielen „zuführenden“ Multiplikatoren eine wichtige Möglichkeit bietet, v.a. um Migrantinnen ver-stärkt und v.a. erstmalig (!!) an das bestehende gemeindepsychiatrische System – mit seinen ambu-lanten Angeboten – heranzuführen.

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Kulturelle Heterogenität in der Nachfrage: Beleg für ein wichtiges Angebot für kleine communities Insgesamt spiegelt die sehr heterogene Zusammensetzung der Gruppe betroffener Personen die kultu-relle Vielfalt in der Stadt Essen sehr gut wieder. Im Aggregat ergeben sich folgende Relationen bzgl. der 143 Privatpersonen: ehem. GUS = 9,8%, Türkei = 16,1%, ehem. Jugoslawien = 17,5%, Europa (sonstige divers) = 9,0 %, arab. Welt (sehr divers) = 15,4%, Asien ohne arab. Welt (sehr divers) = 22,4%, Afrika ohne arab.Welt (sehr divers) = 9,8%. Somit hat sich der Hinweis aus dem ersten Berichtszeitraum erhärtet, dass die KoBe-Stelle eine gute Möglichkeit bietet, Menschen aus zahlenmäßig kleinen communities anzusprechen, die bisher oft dem gemeindepsychiatrischen System – v.a. seinen ambulanten Komponenten – relativ fern standen. Aus den als „divers“ zu charakterisierenden Ländern / Regionen stammten mit insgesamt 47,6 % fast die Hälfte der direkt oder indirekt beratenen Personen (u.a. Afghanistan, Sri Lanka, Iran, Marokko, Libanon, Äthiopien, Vietnam, Polen, Bulgarien, Rumänien). Im Vergleich zum Vorjahr 2012 ist sehr auf-fällig, dass Anzahl und Anteil der Ratsuchenden aus dem ehem. Jugoslawien zugenommen hat (25 statt 10 bzw. 17,5% statt 8 %). Der Anstieg ist v.a. auf den vermehrten Kontakt zu Roma-Familien (und de-ren betreuenden Einrichtungen) zurückzuführen. Problemlagen der beratenen Personen Die in den Anfragen behandelten Probleme waren oft sehr komplex und bezogen sich neben den ei-gentlichen psychischen Problemen oft auch auf sozialrechtliche und aufenthaltsrechtliche Fragen, deren Unklarheit die psychischen Belastungen erheblich fördern. In fast jeder Anfrage wurde auch das Thema muttersprachlicher Angebote bei den Akteuren des gemeindepsychiatrischen Systems in der Stadt Essen angesprochen. Eine eineindeutige Typisierung der Anfragen ist somit nur schwer möglich. Im Rahmen unserer internen Analyse betrachten wir die je Fall als zentral angesehenen Themen. In der Beratungsarbeit gab es zwei wichtige zentrale Anliegen. Zum Ersten ging es in 60 von 143 Fällen (41,9 %) um eine grundsätzliche Aufklärung zu Abläufen von Diagnose, Therapie und ambulanter Be-treuung von bzw. bei psychischen Erkrankungen in der Stadt Essen. In diesem Rahmen stand dann wie-derum das ambulante psychosoziale Angebot in der Kommune im Fokus, immer auch mit der Erläute-rung zu den drei Essener SPZ als den zentralen Knotenpunkten im System. Zum Zweiten ging es in 57 der 143 Fälle (39,9 %) um die Suche nach muttersprachlichen Ärzten / Therapeuten und Heimplätzen. Weitere Anlässe zur Kontaktaufnahme mit der KoBe-Stelle waren die Themenbereiche „Nutzung ge-meindepsychiatrischer Angebote unter besonderer Beachtung des Aufenthaltsstatus“ und „Klärung von Familienproblemen im Kontext migrationsbedingter psychischer Stress-Situationen“ mit jeweils rund 6% Anteil. In 94 % der Beratungsfälle standen also die Kernthemen kultursensibler psychosozialer Beratung im Fokus der Arbeit. Ein anderer Themenbereich war beispielsweise die Möglichkeit zur Ab-leistung von Praktika im Bereich der kultursensiblen psychosozialen Arbeit und spätere Chancen zum Berufseinstieg in diesem Arbeitsfeld. Fazit für das Projektjahr 2013 Im Jahr 2013 wurden insgesamt 155 Fälle bearbeitet: 143 bzgl. Einzelpersonen in Essen sowie 9 Fälle bzgl. Einrichtungen aus Essen. In drei weiteren Fällen wurden Anfragen bearbeitet bzgl. Einzelpersonen aus Köln, Oberhausen und Solingen. Es ging um Klienten aus zahlenmäßig kleinen communities (Kame-run, Nigeria, Sri Lanka). Gemessen an den zu Projektbeginn festgelegten Erfolgsindikatoren wurden nach 2011 und 2012 auch im Jahr 2013 alle Ziele der KoBe-Stelle erreicht. Insbesondere mit Blick auf die hohe Quote an er-reichten Frauen, auf den hohen Anteil an erreichten Mitgliedern zahlenmäßig kleiner communities – für die es insgesamt nur sehr wenige muttersprachliche Beratungsangebote gibt - sowie hinsichtlich der Effizienz der Beratungstätigkeit kann die Arbeit der KoBe-Stelle u.E. nach als erfolgreich bezeich-net werden. Zudem hat sich im Jahr 2013 gezeigt, dass die KoBe-Stelle auch einen Beitrag leisten kann, um im Zu-sammenhang mit neu eintretenden Zuwanderungswellen (diesmal aus SO-Europa) schnell notwendige Hilfe zu leisten.

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Besonders wichtig mit Blick auf die interkulturelle Öffnung des Essener gemeindepsychiatrischen Sys-tems ist die Tatsache, dass sich das Beziehungsnetz der KoBe-Stelle mit den großen traditionsreichen und „systemrelevanten“ Akteuren in 2013 weiter verdichtete. Ausblick Die Beratungsarbeit im Jahr 2014 wird wie geplant fortgeführt. In anderweitig finanzierten Informati-onsveranstaltungen (u.a. MAIS Land NRW) zu gesundheits- / behinderungsspezifischen sowie zu psy-chosozialen Themen bei Migranten/-innen-Gruppen bzw. MSOs wird explizit auf Angebote und Funkti-on der KoBe-Stelle hingewiesen. Die Erfahrungen aus den Jahren 2012 und 2013 haben gezeigt, dass dies ein sehr effektiver Ansatz in der Öffentlichkeitsarbeit ist und den Bekanntheitsgrad der KoBe-Stelle mit ihren Angeboten in den verschiedenen communities spürbar erhöht. Die bislang erreichten Ergebnisse der KoBe-Stelle sollten begründeten Anlass dafür bieten, eine länger-fristige Finanzierung aus öffentlichen Mitteln zu gewähren. Die rechtzeitige Einbindung psychisch be-lasteter / erkrankter Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in das gemeindepsychiatrische System ist zumindest aus vier Gründen vorteilhaft: (1) Verbesserung der Lebensqualität für Migrantinnen mit psychischer Belastung / Erkrankung und ihrer Angehörigen, (2) Erfüllung der sich aus der UN-Behindertenrechtskonvention ergebenden Forderung nach Inklusion, (3) Erfüllung der sich aus dem Integrations- und Teilhabegesetz des Landes NRW ergebenden Forde-rungen nach gesellschaftlicher Einbeziehung von Migranten/-innen sowie (4) Erfüllung des Prinzips der Psychiatriereformen: Vorrang ambulanter vor stationärer psychiatrischer Versorgung.

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Sachberichte 2013 Querschnitt: Anerkennung und Teilhabe

• Kunst-Kreativ-Zentrum „Wunderland“ (Forum der Russlanddeutschen in Essen e. V.)

• FrauenTeamWerk (Essener Verbund der Immigrantenvereine e. V.)

• Marketingkonzept WSC (Einwohneramt / Welcome und ServiceCenter (WSC))

• Für eine gemeinsame Zukunft – Bau der Arche Noah (Essener Verbund der Immigrantenvereine e. V., Initiativkreis Religionen in Essen)

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Querschnitt Anerkennung und Teilhabe

Träger der Maßnahme Forum der Russlanddeutschen in Essen e.V.

Titel der Maßnahme: Kunst-Kreativ-Zentrum „Wunderland“

Gesamtbericht für Zeitraum von 01.01.2013 bis 31.12.2013

Hauptzielgruppe: Spätaussiedler und andere Volksgruppen

Ziel der Maßnahme: Gesamtkonzept Sprachförderung

Form der Maßnahme: offene Gruppen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-gramm/ Konzept

V Altenessen Heßlerstr. 208- 210

Sprachförderung, För-derung der Kreativität und Freizeitgestaltung der Kinder und Jugend-lichen durch Gruppen-arbeit.

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 9.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 14 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation 13 Lehrer

1 Organisator nach Sprachen Deutsch \ Russisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

171 192 213

Herkunft oder Familiensprache ehem. UdSSR

Altersgruppen 3 bis 21

Geschlecht weiblich 157 männlich 66

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

10 unterschiedlichen Angebote von 2 bis 4 Stun-den pro Woche und Angebot

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

100%

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Kennzahl 2

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Auswertung: Das Kunst–Kreativ-Zentrum (KKZ) „Wunderland“ des Forum Russlanddeutsche Essen e.V. ist eine wich-tige Institution im Bereich der Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Spätaussiedlerfamilien in Essen geworden. Hier gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche im Bereich Tanz, Musik, Basteln, Malen, Theaterworkshops, Sprachförderung (Deutsch und Russisch). Die Angebote werden durchge-führt von russlanddeutschen Choreografen, Musikern, Theater- und Sprachpädagogen, sowie Leh-rern. Im Jahr 2013 haben 213 Kinder und Jugendliche das KKZ besucht. Sie sind auf mehreren Stadt-eilfesten und öffentlichen Veranstaltungen sowie Kulturmesse Essener Norden oder Zeche Zollverein Fest aufgetreten. An den Angeboten nehmen auch Kinder aus einheimischen Familien und Kinder mit anderem Migrationshintergrund teil.

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Querschnitt Anerkennung und Teilhabe

Träger der Maßnahme Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.,

Titel der Maßnahme: FrauenTeamWerk

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: • Frauen aus Essener Migrantenorganisationen

• Multiplikatorinnen mit Zuwanderungsge-schichte

Ziel der Maßnahme: • Förderung von Kompetenzen • Gewinnung und Qualifizierung von Multipli-

katorinnen aus Migrantenorganisationen • Festigung eines Multiplikatorinnennetzwerks

Form der Maßnahme: Austauschtreffen, Workshops und Wochenend-seminar

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept Stadtweit, alle Bezirke

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

• Integrationsagentur des Diakoniewerkes Essen

• Gleichstellungsstelle der Stadt Essen • Fachbereich Interk. Orientierung/Komm.

Integrationszentrum Essen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 6.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 3 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Kommunikationswirtin, Fotograf, Soziale Ar-

beit (BA) nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Englisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende 10-20 20 15

Herkunft oder Familiensprache Türkisch, Arabisch, Libanesisch, Marokkanisch, Palästinensisch, Tigrinya, Russisch, Spanisch,

Rumänisch, Kurdisch

Altersgruppen 20-55 Jahre

Geschlecht weiblich x männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der vertretenen Migrantenorganisationen = 15

Kennzahl 2 Anzahl der vertretenen Sprachgruppen = 10

Auswertung:

Ausgehend von dem in 2009 aufgenommenen Projekt „FrauenTeamWerk“ und der im Mai 2011 abge-schlossenen Mentorinnenschulung wurde der Vernetzungs-, Qualifizierungs- und Selbsthilfeansatz, bezogen auf ehrenamtlich engagierte Migrantinnen, in 2013 fortgesetzt. Januar 2013 Durchführung eines Wochenendseminars mit dem Titel „ Photographie lass Bilder sprechen“. Das Wo-chenende, durchgeführt im Haus Villigst in Schwerte, setzt auf das Zusammenkommen von Frauen unterschiedlicher Sprachgruppen und auf deren kulturellen Austausch. Über das Erlernen der photo-grafischen Kunst ging es darum, Gemeinsamkeiten zu stärken und Potentiale zu wecken. März 2013 Planungstreffen zur Organisation einer Foto-Ausstellung aus den Ergebnissen des Wochenendseminars im Januar 2013. Juli 2013 Besuch der Foto-Ausstellung „"Kubus oder Kuppel: Moscheen-Perspektiven einer Bauaufgabe.“ in der Volkshochschule Essen. September 2013 Durchführung einer Probe-Foto-Ausstellung in der Alevitischen Gemeinde in Essen-Altendorf. November 2013 KulturSalon: Gedichte und Erzählungen aus aller Welt und Durchführung einer Foto-Ausstellung mit dem Titel „Ich habe was zu erzählen“ im Bürgerzentrum Kon-TAKT in Essen-Katernberg. Der „Kultursalon“ setzt auf die Förderung des Zusammenkommens unterschiedlicher Sprachgruppen und auf den kulturellen Austausch. Im Kultursalon wird dieser Austausch (Kultur-meine – deine –unsere) von Frauen des FrauenTeamWerks selbst vorbereitet und durchgeführt. So haben die Frauen die Möglichkeit, sich selbst zu erproben, Gelerntes anzuwenden und einen eigenen Beitrag zum Kulturaustausch zu leisten. Die Organisation übernimmt eine der Mentorinnen des Frau-enTeamWerks in Zusammenarbeit mit der Koordinatorin des Essener Verbundes der Immigrantenverei-ne. Je nach ausgewählten Themen (z.B. Mein liebstes Buch, Bewegungsspiele, Sprache oder Tanz) findet der Kultursalon an unterschiedlichen kulturellen Orten (SAGO Theater, Kultur und Solidaritätsverein aus Bartin e.V., GGS Emscherschule, Bürgerzentrum Kon-TAKT) statt.

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Querschnitt Anerkennung und Teilhabe

Träger der Maßnahme Einwohneramt / Welcome und ServiceCenter (WSC)

Titel der Maßnahme: Marketingkonzept WSC

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Januar 2014

Hauptzielgruppe: Neuzuwanderer aus dem Ausland

Ziel der Maßnahme: Einwohner/innen mit Zuwanderungsgeschichte fühlen sich als Bürger/innen dieser Stadt Neuzuwanderer sind über das Dienstleistungs-angebot des WSC informiert und nutzen dies

Form der Maßnahme:

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept Gesamtstadt

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Strategiekonzept Interkulturelle Orientierung 2012 – 2016 Baustein bei Essen.2030 Welcome.Ruhr

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 10.000,00 Euro

Auswertung:

Durch den FB 33-2/WSC wurde in enger Zusammenarbeit mit dem FB 01-15 ein Anforderungsprofil zur Entwicklung von Informations- und Werbematerialien sowie weitere Maßnahmen der Öffentlichkeits-arbeit für das WSC formuliert. (Das Anforderungsprofil liegt dem FB 04-01 vor) Durch den FB 11-1-4 (Amt für Zentralen Service) wurde auf der Grundlage dieser Anforderungen ein beschränktes Ausschreibungsverfahren eingeleitet, in dessen Rahmen mehrere Werbeagenturen zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert wurden. Die Frist zur Angebotsabgabe endet in der 11. KW 2014. Ab der 12. KW kann somit begonnen werden, die Unterlagen zu sichten und die Erteilung des Agentur-auftrags vorzubereiten. Wenn die Agenturleistungen dann vorliegen, wird in einem weiteren Verfahren der Druckauftrag zu erteilen sein.

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Querschnitt Anerkennung und Teilhabe

Träger der Maßnahme Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V., Initiativkreis Religionen in Essen (IRE)

Titel der Maßnahme: Für eine gemeinsame Zukunft - Bau der Arche Noah

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Essener Einwohner/-innen von jung bis alt, alle

religiösen Einrichtungen in der Stadt Essen und ihre Gemeindemitglieder, Alle gesellschaftlich relevanten Einrichtungen, Unternehmen, Wohl-fahrtsverbände in der Stadt Essen und Ihre Mit-arbeiter/-innen

Ziel der Maßnahme: Begegnung, Dialog, Wertschätzung und Respekt im Zusammenleben fördern

Form der Maßnahme: Umfassende Beteiligung vieler gesellschaftlich relevanter Gruppen und Einrichtungen beim Bau der Arche Noah, Ausstellungen, Filme , Präsenta-tion der Migrantenorganisationen und Erarbei-tung und Umsetzung eines Wochenprogramms auf der Bühne der Arche Noah sowie in den Stadtteilen.

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Innenstadt Burgplatz

Bau einer Arche Noah sowie Erarbeitung und Umsetzung eines Wo-chenprogramms auf der Bühne der Arche Noah

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E), Fachbereich Interkulturelle Orientie-rung/Kommunales Integrationszentrum Essen, Essener Arbeit Beschäftigungsgesellschaft mbH, Jugendhilfe Essen, Integrationsagenturen NRW, Jugendmigrationsdienst Essen, Alte Synagoge Essen, Volkshochschule Essen, Studio Bühne Kray.

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 70.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 8

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Pfarrer, Rabbiner, Imame, Verwaltungsbeam-ter, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Lehrer/-

innen, Künstler/-innen nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Spanisch, Arabisch

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Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

0 300 1800

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen alle Altersgruppen

Geschlecht weiblich 50% männlich 50%

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der beteiligten Kooperationspartner mit Programmpunkten: 25

Kennzahl 2 Anzahl der Teilnehmer/-innen pro Veranstaltung: 300

Kennzahl 3 Anzahl der beteiligten Migrantenorganisationen: 14

Auswertung:

Das Arche Noah-Projekt 2013 wurde in 2013 als ein Gemeinschaftsprojekt des Initiativkreises Religionen in Essen (IRE), der Stadt Essen und vielen weiteren Kooperationspartnern aufgenommen und vom 29.9.2013 - 6.10.2013 umgesetzt. Schirmherr des Projektes ist Herr Oberbürgermeister Paß. Der Bau der Arche hat bei den Jugendliche der Essener Arbeit Beschäftigungsgesellschaft (EABG),bei der Gestaltung der Planken von vielen unterschiedlichen Gruppen und durch die Art und Weise der Realisierung des Projektes Denk-, Diskussions- und Bildungsprozesse unter den Beteiligten angeregt und dadurch einen kulturellen Breitenbildungsprozess angestoßen. Innerhalb der Mitarbeiterschaft, bei den Auszubildenden, bei Schülern und Schülerinnen und Erziehern und Erzieherinnen der Träger erfolgte eine Sensibilisierung und kam es zu Bewusstseinsveränderungen für ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt und die damit verbundenen Thematiken wurde über einen längeren Zeitraum in diesen Einrichtungen lebendig diskutiert. Damit können wir festhalten, dass das Projekt seine folgenden Ziele realisiert hat:

� Sensibilisierung der Essener Bevölkerung für eine gemeinsame Zukunft und für eine gemeinsame Verantwortung über das Symbol „Arche Noah“,

� Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs und des gegenseitigen Kennenlernens, � Abbau von (gegenseitigen) Vorurteilen, � Etablierung und Erprobung des Arche-Noah-Projekts im Rahmen der Interkulturellen Woche zur

Vermittlung eines positiven Gemeinschaftsgefühls und � das Erkennen und Anerkennen der Verschiedenheit als Normalfall der Gesellschaft sowie als Platt-

form für die Begegnung und den Dialog der Menschen. Das Arche Noah-Projekt wurde auch als Leitprojekt in „Essen.2030“ im Handlungsfeld „Essen.Vielfältig“ auf-genommen und stellt auch ein Leitprojekt im Rahmen der zweijährigen Schwerpunktsetzung „Kultur“ des Fachbereiches Interkulturelle Orientierung/Kommunalen Integrationszentrums Essen dar.

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Sachberichte 2013 Querschnitt: Integrierte Stadt(teil)entwicklung

• Interkulturelle muslimische Vermittlung im Stadtbezirk V & VI (AWO Jugendhilfe-Netzwerk Essen-Nord)

• Seniorenarbeit mit Arabisch sprechenden Senioren in Altendorf (Deutsch-Tunesischer Verein)

• Multiplikatorenfortbildung zum Dialogbegleiter (Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum Essen)

• Integriertes Handlungskonzept Altenessen: Aktionsbündnis sicheres Altenessen (AsA) (AWO Kreisverband Essen e. V.)

• Seniorenclub für Spätaussiedler (Bergmannsfeld) (Sozialdienst Katholischer Frauen)

• Seniorenclub für Spätaussiedler (Katernberg) (Stadtteilprojekt Katernberg – Bürgerzentrum Kon- Takt)

• Türkische Seniorengruppe (Stadtteilprojekt Katernberg / ISSAB)

• Interkulturelle Seniorenarbeit in Altendorf (Universität Duisburg-Essen / ISSAB)

• Interkultureller Dialog zur Aktivierung und Partizipation von Jugendlichen in der Einwanderungs-gesellschaft (Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum Essen)

• Einsatzzentrale Interkulturelle Vermittlung und Sprach- und Kulturmittlung (Diakoniewerk Essen in Kooperation mit dem Fachbereich Interkulturelle Orientie-rung/Kommunales Integrationszentrum)

• Integrationsdialogforum „Interkultur“ (Fachbereich Interkulturelle Orientierung/kommunales Integrationszentrum und Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Katakomben Theater, dem Interkulturellen Bildungszentrum e. V. und dem Kulturzentrum-Grend)

• Projekt Sprachpartnerinnen (Ehrenamt Agentur Essen e.V.)

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Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme AWO Jugendhilfe-Netzwerk Essen-Nord

Titel der Maßnahme: Interkulturelle muslimische Vermittlung im Stadtbezirk V & VI

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: muslimische Familien

Ziel der Maßnahme: Angebote für Familien in kritischen Lebenssitua-tionen, Motivation zur Inanspruchnahme von Jugendhilfe, Vermeidung stationäre Maßnahmen

Form der Maßnahme: Projektförderstelle

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

V & VI Katernberg, Stoppenberg, Schonne-beck, Altenessen, Karnap, Vogelheim

Jugendamt, Jugendhilfe Netzwerk, Stadtteilbü-ros, Moscheen, Schulen, Kirchengemeinden, Hausbesuche in den Bezirken; Wochenend-seminare

siehe Bericht

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 50.502,66 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation 1,0 Stelle Dipl. Theologe, Dipl. Soziologe

nach Sprachen Türkisch, Arabisch, Kartuli Ena (georgisch)

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Herkunft oder Familiensprache Türkisch, Arabisch, Kurdisch, Deutsch, Spra-

chen des Balkansprachbundes

Altersgruppen alle Altersgruppen

Geschlecht weiblich flexibel männlich flexibel

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

täglich

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Überdurchschnittliche Teilnehmerzahl

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Zahl der Einzelfälle und Einzelmaßnahmen

Kennzahl 2 Anzahl der erreichten Familien bzw. Eltern, Kinder und Jugendlichen

Auswertung:

Zielsetzung der Projektstelle ist es gewesen, frühzeitig Konflikte zwischen muslimischen Zuwanderern und der deutschen Bevölkerung, aber auch zwischen den kulturellen Gruppen untereinander zu bear-beiten. Darüber hinaus wurde der interkulturelle Vermittler im Rahmen von Jugendhilfe im Sinne einer präventiven, frühzeitigen Hilfestellung für muslimische Familien im Stadtteil eingesetzt. Dabei standen insbesondere auch die Stärkung der Erziehungskompetenz von muslimischen Eltern, ihrer Verantwor-tung und Förderung von Selbsthilfekräften in den Familien, sowie die Unterstützung von muslimischen Jugendlichen bei ihrer Verselbstständigung im Vordergrund. Die Projektstelle hatte darüber hinaus einen besonderen Schwerpunkt im präventiven Bereich unter Nutzung der in den Bezirken V und VI vorhandenen Vernetzung der institutionellen Ressourcen. Im Netzwerk hat der interkulturelle Vermitt-ler frühzeitig und flexibel auf individuelle und strukturelle Problemlagen von muslimischen Kindern und Jugendlichen im Stadtteil reagiert. Dieser Fokus ergab sich aus Erkenntnissen, nach denen musli-mische Kinder bundesweit in den präventiven und ambulanten Maßnahmen der Jugendhilfe unterprä-sentiert sind, während sie in den zwangsrepressiven und stationären Maßnahmen überdurchschnittlich vertreten sind. Mit Blick auf diese besondere Personengruppe zielte das Projekt vorrangig darauf ab, durch frühzeitige, geeignete, niederschwellige und lebensnahe Angebote kritische Lebenssituationen von muslimischen Kindern und Jugendlichen im Stadtteil aufzufangen, der Entwicklung krimineller Verhaltensweisen entgegenzusteuern – im Sinne einer Kriminalprävention – und zur Inanspruchnahme von ambulanten Hilfen frühzeitig zu motivieren, damit die Notwendigkeit von stationären Hilfen zur Erziehung gem. §§ 27 ff SGB VIII abgewendet werden kann. Mit Blick auf die Kooperation mit dem örtlichen Jugendamt wurde zunächst eine 3-wöchige Hospitati-on des Stelleninhabers in der Bezirksnebenstelle VI vereinbart. Im Anschluss daran ist der muslimische Vermittler zu Einzelfallkonferenzen beratend hinzugezogen worden, sofern dies durch den jeweils fall-führenden Jugendamtsmitarbeiter gewünscht wird. Zusätzlich finden monatliche Austauschtermine zwischen Jugendamt und Stelleninhaber statt. Darüber hinaus wird der interkulturelle Vermittler in laufenden Hilfen zur Erziehung gem. § 27 SGB VIII von der fallverantwortlichen Fachkraft beratend hinzugezogen. Weiterhin beteiligte sich der Stelleninhaber an wöchentlichen kollegialen Beratungspro-zessen beim Projektträger und brachte dabei neue interkulturelle Perspektiven in die Strukturen ein. Zur Qualitätssicherung stellte er im Rahmen der kollegialen Beratung beim Projektträger regelmäßig seine eigenen Beratungsprozesse vor. Neben den Gruppenarbeiten und der Netzwerkarbeit wurde der muslimische Vermittler im Berichtszeit-raum in 36 Einzelfällen von Jugendamt, Polizei und anderen Kooperationspartnern in Anspruch ge-nommen. Familiäre Konflikte, Kindesmisshandlungen sowie erhebliche strafrechtliche Auffälligkeiten waren der Anlass zur Betreuungsaufnahme, in einem Teil der Fälle droht die Heimunterbringung der Kinder. In 12 Fällen waren Einsätze im Rahmen der Krisenintervention erforderlich. Zu den Aufgaben gehörten interkulturelle Vermittlungen bei Konfliktsituationen. Besonders hilfreich war hier die Rufbereitschaft, die zeitnahe Einsätze möglich machte. In weiteren Fällen gab es eine Nachbetreuung von Familien zur Vermeidung innerfamiliärer Gewalt. Bei weiteren 36 muslimischen Familien laufen Beratungsprozesse zu allgemeinen Fragen der Erziehung. Besondere Anstrengungen wurden unternommen, um das negative - teilweise auch angstbesetzte – Bild zu korrigieren, das viele muslimische Familien immer noch mit dem Jugendamt verbinden. Neben vielen Einzelgesprächen wurden dazu u.a. eine gemeinsame Veranstaltung mit den Mitarbeitern des Jugendamtes in der Moschee und zwei Veranstaltungen im Jugendamt organisiert und moderiert. Die

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Veranstaltungen wurden von allen Seiten als großer Erfolg bewertet. Von Seiten des Jugendamtes sind zwei Mitarbeiterinnen, davon eine mit türkischem Migrationshintergrund, als ständige Kontaktperso-nen benannt worden. Hierdurch soll der Transfer in die Regeleinrichtung gefördert werden. Mittlerwei-le suchen viele muslimische Familien auch ohne den muslimischen Vermittler den Kontakt zum Ju-gendamt. Dies entspricht einer Intention, nach der die Projektstelle auf keinen Fall Regelarbeit ersetzen sollte. Durch die enge Anbindung an die etablierten Beratungsstrukturen des Projektträgers konnte dies in jedem Einzelfall garantiert werden. Neben der Kooperation mit dem Jugendamt begleitete der Stelleninhaber während der gesamten Pro-jektlaufzeit Projekte der Bildungsarbeit und der interkulturellen Arbeit, die bereits vor dem formellen Projektstart begonnen worden waren. Diese Angebote richteten sich an muslimische Eltern. Aufgrund seiner besonderen Stellung als Vorbeter seiner Gemeinde trägt der Stelleninhaber wesentlich dazu bei, dass die jeweiligen Angebote durch die Zielgruppe nicht als „missionierend“ empfunden werden. Es können selbst kulturell sensible Themen wie Männerrolle, Väterbilder, Familienplanung, Sexualerzie-hung von Jungen und Mädchen, Kopftuchzwang, Nichtteilnahme am Schwimmunterricht und Klassen-fahrten besprochen werden. Hervorzuheben ist hier insbesondere das wöchentlich stattfindende Gruppenangebot „Väter sind im Dialog“. Hierbei handelt es sich um eine Gesprächsgruppe mit wertkonservativen muslimischen Vätern. Ziel des Angebotes ist es, die Väter zu motivieren, sich aus eigenem Antrieb mit ihren kulturell gepräg-ten Erziehungshaltungen und Wertvorstellungen auseinanderzusetzen und differenzierte Kenntnisse alternativer Erziehungsmethoden zu erwerben sowie Selbsthilfepotential vor Ort zu aktivieren. Das Projekt „Väter sind im Dialog“ wird mit 20 Vätern regelmäßig 1x wöchentlich durchgeführt. Am 1x wöchentlich stattfindenden Projekt Elternschule nehmen aktuell 10 muslimische Eltern pro Kursreihe teil. Insgesamt haben bislang 12 Eltern diese Maßnahme abgeschlossen. Die Eltern aus diesen Maß-nahmen haben aktiv an den Elternbildungskonferenzen im Bezirk VI teilgenommen. Zusätzlich zu den bereits beschrieben Aufgabenfeldern nimmt der interkulturelle Vermittler Anfragen und Termine in Schulen und Kindergärten, Elterncafés etc. wahr. Neben der Begleitung von (konfliktä-ren) Einzelgesprächen geht es dabei auch immer wieder um die Entwicklung neuer Angebote an der Schnittstelle interkultureller Bildung und Erziehung. Auf Wunsch vieler Schulen wurde vom Stelleninhaber ein neues Projekt mit dem Titel “Was ist Ehre“ konzipiert. Im Fokus steht dabei die Problematisierung der Männerrolle im Kontext der Ehrenunterdrü-ckung von Mädchen und Frauen. Das Ziel ist es, Jungen und jungen Männern die Möglichkeit zu geben, sich von diesen Machtstrukturen zu distanzieren. Im Laufe des Trainings erlangen sie die Stärke und Fähigkeit, die Grenzen, die die Ehrenkultur auch für sie setzt, zu überwinden. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung und Stärkung von jugendlichen männlichen Migranten, die motiviert sind, sich ge-gen Unterdrückungsmechanismen im Namen der Ehre stark zu machen und sich somit für ein gleichbe-rechtigtes Zusammenleben von Männern und Frauen jeglicher Kultur engagieren wollen. Somit sollen sie zu Vorbildern und Modellen für Gleichberechtigung, sowohl in der eigenen Community, als auch der Mehrheitsgesellschaft werden. Die Maßnahme wurde bislang an 5 Schulen durchgeführt. Es gibt eine hohe Nachfrage der Schulen. Weiterhin beteiligte sich der Stelleninhaber in Kooperation mit dem Aktionsbündnis sicheres Altenessen an dem kriminalpräventiven Projekt „Salam Aleikum, Friede sei mit Dir“, das bislang an 3 Schulen durchgeführt worden ist. Weitere Schulen haben bereits ihr Interesse bekundet. Mit Blick auf eine Gesamtauswertung des Projektes gab es eine sehr hohe Akzeptanz des Stelleninha-bers in der Kooperation mit Moscheen und muslimischen Vereinen. Hier tragen kurze Kommunikati-onswege wesentlich dazu bei, aufkommende Konflikte bereits präventiv anzugehen und zu bearbeiten. Zusätzlich erfährt der Schritt, die jahrelange Tätigkeit eines Imams über das Interkulturelle Handlungs-konzept zu professionalisieren, bei den muslimischen Bewohnern und Migrantenselbstorganisationen im Sozialraum durchweg eine hohe Wertschätzung und wird, gerade im Bereich der türkischen Com-munity, auch als Anerkennung der eigenen langjährigen Integrationsbemühungen durch die Stadt Essen verstanden. Bereits in dieser öffentlichen Wahrnehmung liegt ein erheblicher Zugewinn.

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Die Anbindung an die Jugendamt Nebenstellen im Bezirk V und Bezirk VI ist gut gelungen, in Einzel- und Krisenfällen ist die Kooperation gut, zielführend und lösungsorientiert. Bei jeglicher Zusammenar-beit im formalen Jugendhilfeverfahren ist die Zustimmung der betroffenen Familien zwingende Vo-raussetzung für den Einsatz des interkulturellen Vermittlers. Diese wurde bislang nur in einem Fall ver-weigert, im Gegenteil begrüßen die Familien diese Möglichkeit, auch in den Fällen, die sich wegen dro-hender Herausnahmen von Kindern durch die Jugendhilfe konfliktreich gestalten. Die Methode der interkulturellen Mediation, die Konfliktmoderation in Kontexten der Hilfen zur Erzie-hung, entspricht bislang der Maßgabe des § 9 Ziffer 2 SGB VIII, bei der die Ausgestaltung der Leistun-gen und der Erfüllung der Aufgabe, die sozialen Bedürfnisse und Eigenarten in Familien zu berücksich-tigen, in idealer Weise. Nach Beendigung der 3-jährigen Förderphase, dem Aufbau und der Entwicklung von tragfähigen Strukturen zwischen beteiligten Bezirksnebenstellen des Jugendamtes und dem Projektträger, kann festgehalten werden, dass die Maßnahme äußerst erfolgreich verlaufen ist, eine Anbindung an die Re-geldienste jedoch leider nicht erfolgen konnte.

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Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Deutsch-Tunesischer Verein

Titel der Maßnahme: Seniorenarbeit mit Arabisch sprechenden Senioren in Altendorf

Gesamtbericht für den Zeitraum Januar 2013 bis Dezember 2013

t Hauptzielgruppe: Arabisch sprechende Seniorinnen aus verschiede-

nen Ländern: Tunesien, Marokko, Libyen, Ägypten, Libanon, Irak, Iran, Syrien…

Ziel der Maßnahme: Verbesserung der Integration in ihre Umwelt, Schaffung von Beziehungs- und Unterstützungs-strukturen untereinander

Form der Maßnahme: Gruppenarbeit, themenspezifische Beratung, Infoveranstaltungen, Ausflüge, Treffen, …

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

III Altendorf und Umgebung Treffpunk Altendorf

Interkulturelle Zusam-menführung, Infovera-nstaltungen, Ausflüge, Besuch von Museen, Teilnahme an Stadtteil-festen, etc.

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Kooperation mit anderen Trägern: Diakoniewerke, Parteien, Institutionen, Gleich-stellungsstelle der Stadt Essen; Vernetzung mit anderen Seniorengruppen aus dem Stadtteil (tür-kische, griechische und afrikanische); Besuch von Veranstaltungen in Essen und Umgebung; Teil-nahme an Stadtteilfesten.

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 1.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 1 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation 1 studentische Honorarkraft

nach Sprachen Deutsch, Arabisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: beim Start Durchschnitt beim Ende

30 25 30

Herkunft oder Familiensprache Arabisch

Altersgruppen 50-70

Geschlecht weiblich 100% männlich

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Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

6 Stunden pro Monat

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

25

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 regelmäßige Teilnahme ca. 90%

Kennzahl 2 Anzahl der Informationsveranstaltungen

Auswertung:

Unsere Seniorengruppe ist noch recht jung, sehr gut vernetzt und gut eingebettet in die Aktivitäten der Seniorenarbeit im Stadtteil. Zusätzlich haben wir in der gesamten Stadt und auch außerhalb Senio-rengruppen besucht. Die regelmäßigen Gruppentreffen geben den Seniorinnen die Möglichkeit sich zu unterhalten, zu in-formieren und somit aus ihrer Isolation herauszukommen. Bei diesen Treffen können und dürfen die Frauen ihre Meinung sagen, frei sprechen und Vorschläge machen. Vorträge werden in deutscher Sprache abgehalten, Sport und Ernährung und andere Themen werden behandelt. Auf Einladungen von den Parteien waren wir in Berlin und haben dort im Rahmen einer politischen Bildung den Bundestag und andere Institutionen besucht. Mit ca. 70. Frauen sind wir nach Brüssel gereist, damit sie sich ein Bild über die Europapolitik machen konnten. In Essen haben wir die Ausstellung „Natur, Kultur und Geschichte des Ruhrgebiets“ des Ruhr-Museums besucht. Außerdem haben wir einen Tagesausflug zum „24. großen Zechenfest“ der Zeche Zollverein unternommen. Als Zeichen der interkulturellen und interreligiösen Begegnung besichtigten wir den Essener Dom. Beim Altendorfer Stadtteilfest hat die Gruppe mit einer Modeschau mit Trachten und Kostümen aus ihren Heimaten teilgenommen. Zur Abschlussveranstaltung haben wir die Seniorengruppen aus Altendorf und den Städten Dortmund, Düsseldorf, Köln, Bonn und Duisburg eingeladen. An dem Wochenendseminar im Open Sky Seminarhaus in Leverkusen, zusammen mit den Integrations-agenturen NRW nahmen 22 Frauen teil. Den internationalen Frauentag haben wir zusammen mit dem Beginenhof-Verein in Rüttenscheid ver-bracht. Hervorzuheben sei noch die ganz besondere Dampflokfahrt mit der Hespertalbahn. Abschließend können wir feststellen, dass wir die Ziele der Maßnahme erreicht haben, und die positive Bilanz ziehen, viele weitere positive Effekte erzielt zu haben.

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Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrati-onszentrum Essen

Titel der Maßnahme: Multiplikatoren-Fortbildung zum Dialogbegleiter

Gesamtbericht für Zeitraum von September 2012 bis Juli 2013

Hauptzielgruppe: Honorarkräfte des Fachbereichs Interkulturelle

Orientierung und im Rahmen von „Schulentwick-lung Interkulturell“

Ziel der Maßnahme: Ausbildung von 19 Multiplikatoren nach der Dialogmethode nach Johannes Schopp im Rah-men der Erwachsenenbildung

Form der Maßnahme: 6 Fortbildungsmodule je 2 Tage plus Durchfüh-rung einer Dialoggruppe und Erstellen einer Ab-schlussarbeit (Angebot Kinderbetreuung während der Fortbildungsmodule)

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I - IX gesamtes Stadtgebiet Angebot von Dialog-gruppen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IKK Mittel im Haushaltsjahr 2012 14.286,00 Euro

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 6.572,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2 verantwortliche Projektleiter

2 Referentinnen 1 Kinderbetreuerin

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Lehrerin, Sozialarbeiter (Projektleitung); Dipl. Sozialpädagogin, Sonderschullehrerin,

Dialogbegleiterinnen und Ausbilderinnen nach dem Konzept ELTERN STÄRKEN (Referentin-

nen); Kinderbetreuerin nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

20* 19*

Herkunft oder Familiensprache Arabisch, Berbersprache (Marokko), Deutsch,

Polnisch, Türkisch

Altersgruppen zwischen 28 und 61 Jahren

Geschlecht weiblich 20 männlich 1

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

12 Tage plus Durchführung der Dialoggruppen im Rahmen der Ausbildung

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regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

19

*2 Teilnehmerinnen beendeten aus gesundheitlichen Gründen die Ausbildung vorzeitig. Diese Teilneh-merinnen wurden bei der Berechnung der prozentualen Quote der regelmäßigen Teilnahme nicht be-rücksichtigt. 1 Teilnehmerin ist dazugekommen. Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Teilnehmer, die ein Zertifikat erworben haben: 18

Auswertung:

Im Juli 2013 endete die Ausbildung der Multiplikatoren nach dem Dialogischen Konzept „ELTERN STÄRKEN“ mit der Überreichung der Zertifikate an die 18 Teilnehmer/-innen. Die Fortbildung erfolgte in sechs Modulen an je zwei Seminartagen. Der Gesamtumfang betrug 120 Unterrichtsstunden. In Kooperation mit dem Netzwerkforum Elternbildung sollen mit den ausgebildeten Multiplikatoren „Dialogische Elternseminare“ angeboten werden. Kooperationspartner sind das Jugendamt Essen, das Projekt Lernen vor Ort, der Fachbereich Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum Essen sowie die AWO-Familienbildungsstätte Essen. Die Dialoggruppen „ELTERN STÄRKEN“ bereichern nun die Elternbildungsangebote in Essen, vorrangig in Vierteln mit überdurchschnittlicher Kinderarmut. Sie richten sich besonders an Eltern und Jugendli-che mit Zuwanderungsgeschichte. Dialoggruppen finden an Schulen mit Müttern und Kindern gemein-sam, in Kindertagesstätten, Moscheevereinen und Bürgerhäusern statt. Dabei sollen weniger „Rezepte für die Erziehung von Kindern oder für das Leben“ vermittelt werden, sondern die Auseinandersetzung mit sich selbst in einer Atmosphäre der Achtsamkeit und des Respekts erfolgen. Dialog ermöglicht es den Teilnehmer/-innen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu stärken, ohne belehrend zu sein, und trägt über die Reflexion der eigenen Lebensgeschichte und des eigenen Verhaltens zur interkulturellen Verständigung bei. Die ausgebildeten Dialogbegleiter/-innen stammen aus Ländern wie Jordanien, Libanon, Marokko, Po-len oder der Türkei. Viele der Teilnehmer/-innen bringen Erfahrungen aus ihren Beschäftigungen mit, z.B. interkulturelle Vermittler/-in, Stadtteilmütter oder pädagogische/r Mitarbeiter/-in der Familienbil-dungsstätte. Unterschiedlichkeiten als Reichtum wahrzunehmen spiegelte sich u. a. dadurch wider, dass sie als Christen, Muslime und Atheisten im Alter von 28 bis 61 Jahren (Referentinnen einbegriffen) aus unter-schiedlichsten Berufs- und Ausbildungsrichtungen zusammenkamen. Lebendigkeit, Fürsorglichkeit, gegenseitige Wertschätzung, Intuition und Mut prägten die Atmosphäre der Gruppe. Auswandern, Ankommen, Zurechtfinden, Familie, Religion etc. – alles tiefgreifende und prägende Erfahrungen. Ein besonderes Merkmal dieser Teilnehmer/-innen ist ihre Einsatzbereitschaft, ihr Wunsch nach Weiterentwicklung und auch nach Anerkennung ihrer Leistungen. Die Abschlussarbei-ten dieser Gruppe haben überdeutlich das Potenzial und den Mut jedes/r Teilnehmer/-in gezeigt.

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Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Essen e.V.

Titel der Maßnahme: Integriertes Handlungskonzept Altenessen hier: Aktionsbündnis sicheres Altenessen „AsA“

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2012 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: straffällige Kinder, Jugendliche und Heranwach-

sende, Bürger im Stadtbezirk Ziel der Maßnahme: Kriminalitätsprävention

Form der Maßnahme: behördenübergreifendes Netzwerk

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept V Altenessen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Einbindung in die vorhandenen Strukturen im Bezirk V, Fachgruppe „Integrationsmanagement für Bürgerinnen und Bürger mit libanesischer Zuwanderungsgeschichte“ des Jugendamtes, Zusätzliche schulbezogenen Jugendsozialarbeit

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 63.760 ?

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 7 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Dipl. Sozialarbeiter, Dipl. Pädagogen

nach Sprachen Türkisch, Arabisch, Kurdisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende ca. 180 180 180

Herkunft oder Familiensprache Sämtliche im Bezirk wohnhaften Bürger mit Migrationshintergrund und unterschiedlicher

Nationalitäten

Altersgruppen keine festgelegten Altersgruppen

Geschlecht weiblich männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

täglicher Einsatz

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 500 durchgeführte Hausbesuche 180 Einzelvorträge

Kennzahl 2 5 x Großveranstaltung Stadtteilfest/Frühjahrskirmes 16 x Veranstaltung in Schulen u.a. Kooperationspartner

Auswertung:

Das Aktionsbündnis sicheres Altenessen ist eine der zentralen Maßnahmen, die im Anschluss an eine Bürgerbefragung (15.11.10 - 23.12.10) rund um den Altenessener Bahnhof, entwickelt wurden. Über die seit langem bestehenden Regelarbeitsgruppen im Stadtteil hinaus wurde, nach dem erfolg-reich erprobten Ansatz zur Kriminalprävention im Bezirk VI, ein Netzwerk aus Vertreter/innen verschie-dener städtischer Fachbereiche und außerstädtischer Institutionen, sowie der Migrantenselbstorganisa-tion „Verein der Familien Union e.V.“, gegründet. Ein Schwerpunkt des „AsA“ bildet die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die schon mit Kriminalität in Berührungen gekommen oder bereits polizeilich als „Mehrfach- oder Intensivtäter“ bekannt sind. In diesem Kontext gibt es enge Kooperationsbezüge mit den zuständigen Stellen der Polizei, wie dem Jugendkontaktbeamten, der „Ermittlungsgruppe Jugend“ und dem Bezirksdienst der Polizeiinspektion Nord. In wöchentlichen Sitzungen wird die Situation von Jugendlichen und Jugendgruppen analysiert, bewertet und ein gemeinsames Vorgehen erarbeitet. Die Umsetzung weiterer Handlungsschritte wird abgestimmt und in die entsprechenden Aufgabenbereiche gegliedert. Die Arbeitsgruppe erstellt sowohl Hilfs- als auch Freizeitangebote. Vier unterschiedliche Arbeitsgrup-penteams haben mit verschiedenen Zugängen Kontakte zu Jugendlichen und ihren Familien aufgebaut. Sie führen sowohl Gespräche mit den Jugendlichen und ihren Eltern als auch Freizeitangebote durch. Aus diesen Angeboten hat sich mittlerweile eine feste Gruppe aus von Delinquenz bedrohten Jugendli-chen entwickelt, die stabile Kontakte zu den betreuenden Sozialarbeitern unterhalten und denen zum Teil im Rahmen von Einzelinterventionen Hilfestellungen vermittelt werden. Die Steuerung des „AsA“ erfolgt durch die Netzwerkpartner. Die praktischen Arbeitsabläufe werden durch das Jugendhilfe-Netzwerk koordiniert. Das Projekt wird im Auftrag der Stadt Essen durchge-führt. Die Verantwortung und die Federführung liegen beim Geschäftsbereich 4 Kultur, Integration und Sport. Das Gesamtprojekt ist zeitlich befristet bis Juni 2014. Zielsetzung ist es, die bereits vorhandenen Organisationsstrukturen und Ressourcen zeitnah und regelmäßig zusammenzuführen und zu koordi-nieren. Darüber hinaus werden neue Handlungsoptionen entwickelt und durchgeführt. Methodisches und zeitnahes Vorgehen des AsA Das AsA trifft sich wöchentlich jeweils mittwochs, um kurzfristig auf Entwicklungen im Stadtteil rea-gieren zu können. Insgesamt sind 119 AsA-Sitzungen durchgeführt worden. Nach jeder Sitzung erfolgt ebenfalls zeitnah und situationsbezogen:

• Polizeiliche Ermittlungsarbeit • Streetwork an Kriminalitätsschwerpunkten • Intervention bei bekannten Intensivtätern • Interventionen bei Ersttätern • Hausbesuche in den Familien der jugendlichen Straftäter • Hausbesuche bei Beschwerdeführen • Schlichtung von Wohnumfeld-Konflikten • Einsätze in öffentlichen Verkehrsmitteln • Krisenintervention an einzelnen Schulen • Opferprävention • Hausbegehungen bei Zuwanderern aus Süd-Ost-Europa

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Zusammenarbeit mit einem libanesischen Konfliktvermittler Regelmäßig werden zehn Wochenstunden durch den Koordinator des AsA und einen erfahrenen liba-nesischen Konfliktvermittler aufgewandt. Neben der Arbeit des Integrationsmanagement und dem dort tätigen interkulturellen Vermittler können so zahlreiche Einsätze zeitnah über eine Rufbereitschaft koordiniert werden. Besonders im Bereich der Nachbarschaftskonflikte zwischen deutschen und libane-sischen Bewohnern, aber auch bei Streitigkeiten unter den Großfamilien wurde sehr erfolgreich gear-beitet. Es gibt zahlreiche positive Rückmeldungen von Bürgern. Kooperation mit dem Quartiermanagement Seit Ende 2012 sind Altenessen-Süd und das Nordviertel neu in das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt aufgenommen. Im Rahmen eines seit über 20 Jahren unbefristeten Kooperationsvertrages zwi-schen der Universität Duisburg-Essen mit dem Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) und der Stadt Essen werden seit Anfang 2012 für das Quartiermanage-ment in Altenessen-Süd personelle Ressourcen für die integrierte Stadtteilentwicklung zur Verfügung gestellt. Ziel dieser Kooperation ist die Verbesserung von Lebensbedingungen in ausgesuchten Essener Stadtteilen. Auf Grundlage der Analyse von Problemlagen der Stadtteilbevölkerung sind Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen und Institutionen mit den Bewohner/innen gemeinsam für die Belange des Wohnquartiers tätig. Die Stadtteilmoderator/innen wirken dabei als verbindende Instanzen zwischen verschiedenen Lebenswelten und institutionellen Zuständigkeiten (intermediäre Akteure). Eine solche Zusammenarbeit wird auch mit dem Team des Aktionsbündnisses sicheres Altenessen ge-schaffen. So hat die Stadtteilmoderatorin Themen aufgegriffen, die über den klassischen Aufgabenbe-reich der AsA hinausreichten. Nach der großen Bürger/innenversammlung der AsA zum Thema Sicher-heit im März 2011 wurde in Gesprächen mit Bürger/innen im Stadtteil deutlich, dass die Menschen weitere Themen beschäftigen, und zudem viele bereit sind, sich aktiv an der Verbesserung der Lebens-bedingungen im Stadtteil zu beteiligen. Beim Einstieg der Stadtteilmoderation in den Stadtteil konnten diese Kontakte genutzt und weiter ausgebaut werden, um gemeinsam mit einer Gruppe von 20 enga-gierten Altenessener/innen die Altenessen-Konferenz aus der Taufe zu heben, die seit März 2013 eine Plattform für die Information und Beteiligung der Bewohner/innen Altenessens zu ihnen wichtigen Themen darstellt. Ausgehend von der ersten Konferenz, in der Themen gesammelt und priorisiert wur-den, fand die zweite Konferenz zum Thema „Ein gepflegtes Stadtbild fördern“ statt. Daraus sind eigen-ständig organisierte Aktionen entstanden, von Aufräumtagen über Kooperationen zwischen Schulen, Nachbar/innen und Wohnungsgesellschaften bis zu Nachbarschaftsfesten, die eine Aufbruchstimmung im Stadtteil erkennen lassen, und dazu beitragen, Verantwortung für das Wohnumfeld zu übernehmen und neue Kontakte entstehen zu lassen. Über diese Aktionen wurde erreicht, dass Nachbar/innen sich kennenlernten, wieder Verantwortung für den Bereich von Eigentümer/innen und Anwohner/innen übernommen wurde, die wechselvolle Geschichte des Bahnhofes erlebbar gemacht wurde und Leer-stände eine temporäre neue Nutzung bekamen. Darüber hinaus wurde deutlich, welches künstlerische Potenzial Altenessen zu bieten hat. Strukturmaßnahmen die bereits dauerhaft abgesichert sind: • Durch die Jugendhilfe gGmbH (JHE) wurde dauerhaft eine Stelle Streetworker/Sozialarbeiter im

Bezirk V eingerichtet. • Die Jugendhilfe gGmbH hat in Altenessen-Süd eine Jugendfreizeiteinrichtung eröffnet. • Durch das Jugendhilfenetzwerk Nord wurde eine halbe Stelle für den Aufgabenbereich „Prävention“

aus dem Bezirk VI in den Bezirk V verschoben. • Das Jugendhilfenetzwerk Nord hat Räumlichkeiten in Altenessen angemietet. In diesem Standort

sind Mitarbeiter des Jugendhilfenetzwerkes verortet, die im Bezirk V als Vertragspartner der Sozia-len Dienste Leistungen gem. § 27 ff SGB VIII erbringen. Des Weiteren sind in den Räumlichkeiten die Mitarbeiter/innen der schulbezogenen Jugendsozialarbeit (SJSA) verortet.

• Die libanesische Frauengruppe wird mit regelmäßig 10 Wochenstunden im Rahmen eines Gruppen-konzeptes und bei persönlichen Problemen betreut.

• Kontakte zu Migranten- und Sportvereinen wurden weiter ausgebaut und intensiviert. • Kontakte zu Schulen im Bezirk wurden sukzessive intensiviert. • Durch das Aktionsbündnis wurden regelmäßige Schulleiterkonferenzen im Bezirk V mit initiiert.

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• Die Aktion „Friede sei mit dir/Salam Aleikum“ wird auf alle weiterführenden Schulen im Bezirk V ausgeweitet werden. In Anschluss an diese Aktion wird das Aktionsbündnis von allen größeren Streitigkeiten oder kriminellen Handlungen an der jeweiligen Schule sofort von der Schulleitung in-formiert und die Mitglieder des AsA stimmen gemeinsame Handlungsschritte mit der Schule ab.

• Aus dem Bezirk VI wurde eine Stelle des ISSAB „Stadtteilkoordination“ in den Bezirk V verlagert. • Der Bezirk V ist Teil des Programms zur Bekämpfung von Kinderarmut und profitiert von den Maß-

nahmen dieses Programms. • Ein wesentlicher Bestandteil des AsA ist u. a. die Kooperation zwischen Jugendamt (Soziale Dienste,

Integrationsmanagement, Jugendgerichtshilfe), Polizei und AWO. Hier bestehen auf Dauer angeleg-te Kooperationsbezüge.

• Struktur des „Aktionsbündnis sicheres Altenessen“ kann auf andere Stadtteile übertragen werden. Perspektiven: Durch das Zusammenwirken der verschiedenen institutionellen Akteure im AsA und die Bereitstellung zusätzlicher Personal- und Sachressourcen für den Sozialraum durch zeitlich begrenzte Umschichtung von Mitteln ist es kurzfristig gelungen, die in der Befragung genannten Problembereiche einzukreisen, zielgruppengenauer zu identifizieren und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Die erhöhte Präsenz von Polizei, Ordnungsamt und Jugendhilfe mit neuen, interkulturell qualifizierten Angeboten der offenen Jugendarbeit beginnen zu greifen. Zentrale Wirkungsfaktoren sind u.a. professionelle und semiprofessionelle arabisch/deutsch- und/oder türkisch/deutschsprachige Mitarbeiter, die als „interkul-turelle Vermittler“ zusammen mit dem bereits vorhandenen Personal der Regeleinrichtungen agieren, und die das Vertrauen der Jugendlichen und der älteren Generation genießen, und gerade in akuten, von Eskalation bedrohten Konfliktsituationen oftmals beruhigend einwirken können. Insgesamt sind die Kriminalitäts-Zahlen in Altenessen seit Gründung des AsA rückläufig. So befanden sich im Juni 2011 über 30 Personen in der Statistik Mehrfachtäter, aktuell sind es noch 19 Jugendliche. Dies liegt sicher auch an der hohen Aufklärungsquote der Ermittlungsgruppe Jugend. In über 70% der Fälle die das AsA beschäftigten, konnten die Täter ermittelt werden. Bei besonders schweren Delikten ist es mittlerweile zu fühlbaren strafrechtlichen Sanktionen gekommen. Diese Urteile hatten Signalwir-kungen im Stadtteil. Neben dem polizeilichen Druck wurde auch die soziale Kontrolle durch die geschilderten Maßnahmen im Stadtteil erhöht. Insgesamt wurden über 500 Hausbesuche bei Tätern, Jugendlichen, Eltern und Bürgern durchgeführt. Die Zahlen der jugendgerichtlichen Verfahren, hier insbesondere in Altenessen- Süd, zeigen seit der Gründung des Aktionsbündnisses eine positive Entwicklung. Nach dem die Zahlen im Gründungsjahr 2011 anstiegen, ist eine Stabilisierung in 2012 im Vergleich zu den Vorjahren zu erkennen. Diese positi-ve Entwicklung im Bereich der Jugendkriminalität setzt sich im laufenden Jahr fort. Erfreulich ist ins-besondere ein Rückgang in den Bereichen der Gewalt- und Eigentumsdelikte. Der Anstieg der Zahlen in 2011 erklärt sich durch die entstandenen engen Kontrollstrukturen. Durch schnelles Reagieren der Bündnispartner sind Straftaten frühzeitig aufgefallen und konnten verfolgt werden. Die ineinander verzahnten Systeme der Kooperationspartner haben gegriffen, es wurde ein gut funkti-onierendes, operatives Netzwerk aufgebaut. Zahlreiche Gespräche mit Jugendlichen weisen darauf hin, dass diese nicht mehr „einen rechtsfreien Raum Altenessen“ für sich postulieren. Auch das Beschwerde-aufkommen der Bürger ist rückläufig.

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Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Sozialdienst Katholischer Frauen

Titel der Maßnahme: Seniorenclub für Spätaussiedler

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Senioren aus den Ländern der ehemaligen Sow-

jetunion in der Essener Oststadt (Bergmanns-feld/Hörsterfeld)

Ziel der Maßnahme: bessere Vernetzung und Unterstützung unterei-nander, Verbesserung der Integration in den Stadtteil

Form der Maßnahme: regelmäßige Treffen im Stadtteilbüro oder Ge-meindezentrum, gem. Ausflüge und Exkursionen, Seniorentheater, Teilnahme am EU-Projekt GRUNDTVIG

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

7 Bergmannsfeld/Hörsterfeld Stadtteilbüro und Kath. Gemeindezentrum

Soz. Unterstützung, Vernetzung, Freizeitge-staltung

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Sozialberatung im Stadtteilbüro BF und Bürger-laden Hörsterfeld, Sprachtraining für russ. Senio-ren, Theaterprojekt, EU-Projekt GRUNDTVIG „Le-benslanges Lernen“, Teilnahme eines Vertreters beim „Runden Tisch Senioren BF“

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 3.300,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2 Honorarkräfte nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Dr. der Geographie, Geographin

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

28 20 28

Herkunft oder Familiensprache Russisch und Deutsch

Altersgruppen 60 – 95 Jahre

Geschlecht weiblich 75% männlich 25%

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

48

41

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

20

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 durchschnittliche Teilnehmerzahl: 20

Auswertung:

Die Teilnehmer/innen der beiden Seniorenclubs Bergmannsfeld und Hörsterfeld treffen sich inzwischen gemeinsam am Standort Bergmannsfeld, da so die Aktivitäten besser gebündelt werden können. Die Gruppentreffen sind regelmäßig gut besucht und auch die gemeinsamen Ausflüge und Unternehmun-gen finden regen Anklang. Die Seniorentheatergruppe hat im September 2013 unter Anleitung einer von der LEG-Stiftung refi-nanzierten Regisseurin mit neuen Proben begonnen, so dass einige Teilnehmende des Seniorenclubs auch dort wieder aktiv sind. Das seit Oktober 2011 stattfindende GRUNDTVIG-Lernpartnerschaftsprojekt der EU wurde auch in 2013 fortgeführt. Es nahmen jeweils 4 Teilnehmer/innen der Seniorengruppe an Treffen in England und Bel-gien mit entsprechenden Vorbereitungstreffen teil. Die Erfahrungen der Besuche wurden im Senioren-club durch Filme und Fotos für alle zugänglich gemacht, so dass alle von diesem Projekt profitieren konnten. Wichtig ist auch die Teilnahme der Leitung des Seniorenclubs am „Runden Tisch Senioren“ im Berg-mannsfeld, um auch die Interessen, der russischsprachigen Menschen im Stadtteil einzubinden. Das Stadtteilbüro Bergmannsfeld und der Bürgerladen Hörsterfeld arbeiten eng mit der Gruppe zu-sammen und stehen für individuelle soziale Fragen und Probleme zur Verfügung. Das Stadtteilbüro kümmert sich außerdem um die Organisation der oben genannten Aktivitäten.

42

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Stadtteilprojekt Katernberg / Bürgerzentrum Kon-Takt

Titel der Maßnahme: Seniorenarbeit mit Spätaussiedlern (Stadtteil Katernberg)

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Senioren mit Migrationshintergrund aus Ländern

der ehem. UdSSR, andere Senioren aus dem Stadtteil

Ziel der Maßnahme: selbstbestimmtes Altern im Quartier unterstüt-zen, Kontakte zwischen unterschiedlichen Senio-rengruppen fördern

Form der Maßnahme: Gruppentreffen / Veranstaltungen / Besichti-gungstermine / Teilnahme an Veranstaltungen im Stadtteil

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

VI Katernberg / Schonnebeck / Stoppen-berg

Kleiderkammer in der Saatbruchstrasse 55; Bürgerzentrum Kon-Takt

Gespräche, Austausch-runden zu verschiede-nen Themen; Besuche der Institutionen und Regeleinrichtungen; Ausflüge; Aktivierung zur Teilnahme an Ver-anstaltungen im Stadt-teil

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Runder Tisch Senioren im Stadtbezirk VI Zollver-ein; Senioreninfotag im BZ Kon-Takt; II. Essener Fachdialog; Stadtteilfest Beisen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 1.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt eine Honorarkraft nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Krankenschwester

nach Sprachen Deutsch; Russisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

25 16 21

Herkunft oder Familiensprache Russland, Kasachstan, Ukraine, Weißrussland

Altersgruppen 50 - 80

Geschlecht weiblich 92 % männlich 8 %

43

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

jeden Donnerstag von 12.00 bis 14.00 Uhr; zweiter Samstag im Monat von 14.00 bis

18.00 Uhr regelmäßige Teilnahme

Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

16

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Teilnahme an mind. drei interkulturellen Aktivitäten/Veranstaltungen mit Beteiligung der Menschen ohne oder mit Migrationsgeschichte

Kennzahl 2 Besuch von mind. drei öffentlichen Kulturveranstaltungen

Auswertung:

Die internationale Seniorengruppe findet im Anschluss zu Öffnungszeiten in der Kleiderkammer statt. Einmal im Monat trifft sich die Gruppe im Bürgerzentrum Kon-Takt. Ziel der Maßnahme ist es, die Se-nior/innen dabei zu unterstützen, sich Kontakte, Kommunikationsorte und Unterstützungsmöglichkei-ten im Stadtteil zu erschließen. Unter den Teilnehmer/innen sind überwiegend Frauen und Männer mit Migrationshintergrund aus den Nachfolgerstaaten der ehemaligen UdSSR. Zu den Terminen und Veranstaltungen der Gruppe werden auch Menschen ohne Migrationshintegrund aus den Stadtteilen Schonnebeck und Katernberg eingela-den. Die Gesamtzahl der Teilnehmer/innen ist im Jahr 2013 etwas nach unten gegangen. Es ist bei den Beteiligten nach wie vor eine hohe Motivation festzustellen, sich mit anderen Seni-or/innen zu treffen, wichtige Informationen zu bekommen, die Gruppenarbeit mitzugestalten. So nahm die Gruppe ganz aktiv an einer interkulturellen Seniorenfahrt zusammen mit anderen älteren Men-schen mit und ohne Migrationsgeschichte ins Münsterland teil. Fast alle Gruppenmitglieder waren dabei. Am 21.03.13 fand in Essen der zweite Fachdialog zum Thema „Seniorengesundheit und Pflege“ statt. Für die Projektteilnehmerinnen war das Thema hoch aktuell. Viele von ihnen gingen zur Veranstaltung und leisteten durch ihre Mitarbeit an Diskussionsforen und Expertenrunden einen wichtigen Beitrag zum gesamten Erfolg des Fachdialogs. Weitere Kontakte konnte die Gruppe in 2013 durch die Teilnahme von Vertreter/innen am Runden Tisch „Senioren“ sowie beim sog. Gruppenleitertreffen im Stadtbezirk VI knüpfen. Am 15. September 2013 wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde Katernberg im evangelischen Bergmannsdom am Katernberger Markt ein Gottesdienst anlässlich des Jahrestages der Vertreibung und Deportation der Deutschen in der UdSSR organisiert. Die Teilnehmer/innen des interkulturellen Seniorentreffs übernahmen dabei gemeinsam mit der Kirchengemeinde die Rolle des Gastgebers. Die Gruppe übernahm dabei die Zuständigkeit für den anschließenden Begegnungsteil der Veranstaltung nach dem Gottesdienst im Gemeindezentrum. Beim Senioreninfotag im Kon-Takt am 26.Juni war die Gruppe mit einem Infostand beteiligt. Zu den Aktivitäten der Gruppe im Jahr 2013 gehörten außerdem zwei Seniorenkinobesuche in der Es-sener Lichtburg, der Besuch des Zechenfestes Zollverein und Besuch des Beisenfestes, Veranstaltungen zum internationalen Frauentag im März und zum Muttertag im Mai, das Erntedankfest im Oktober und zum Abschluss eine Weihnachtsfeier im Bürgerzentrum Kon-Takt im Dezember.

44

Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt der Arbeit der Gruppe bilden Fachvorträge und Themenge-spräche zu den für die Senioren wichtigen Themen. Im Jahr 2013 fanden zwei solche Gespräche statt. Als Referenten wurden Mitarbeiter des Amts für Soziales und Wohnen eingeladen. Als ein Problem ist jedoch weiterhin der Kontakt zu den Gruppen mit Senioren ohne Migrationshinter-grund zu verzeichnen. Gemeinsame Aktivitäten waren nur punktuell möglich. Dennoch besuchen meh-rere Gruppenteilnehmerinnen mittlerweile auch andere Seniorengruppen über Kirchengemeinden oder z.B. über den AWO Kreisverband Essen e. V. Das ist allerdings nur bei den Menschen mit guten Deutschkenntnissen möglich. Andere Senioren können sich dagegen nur auf Kontakte innerhalb der eigenen Kulturgruppe freuen.

45

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Stadtteilprojekt Katernberg/ ISSAB∗∗∗∗

Titel der Maßnahme: Türkische Seniorengruppe

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Senioren und Seniorinnen mit türkischem Mig-

rationshintergrund Ziel der Maßnahme: selbstbestimmtes Altern im Quartier unterstüt-

zen Form der Maßnahme: Gruppenarbeit, themenspezifische Beratung,

Infoveranstaltungen, Ausflüge

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

VI Katernberg Bürgerzentrum Kon-Takt

Interkulturelle Zusam-menführung, Infovera-nstaltungen, Ausflüge, Aktivierung

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Kooperation mit anderen Maßnahmen im Rah-men der Arbeit des Stadtteilprojekts (Runder Tisch Senioren, Senioreninfotag, Vernetzung mit anderen Seniorengruppen im Stadtteil, AG inter-kulturelle Seniorenarbeit, Weitere Akteure aus dem Stadtteil (z.B. Polizei, Moscheen, Pflege-dienste)

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 1.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 1 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Dipl. Politologin

nach Sprachen Türkisch, Deutsch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

25 15 25

Herkunft oder Familiensprache Türkisch

Altersgruppen 40-80 Jahre

Geschlecht weiblich 90% männlich 10%

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

Freitags 14-16 Uhr (nicht während des Rama-dan); ca. 25 Einzeltreffen

Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung der Uni Duisburg-Essen

46

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

15

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 regelmäßige Teilnahme von 70% der Seniorinnen und Senioren

Kennzahl 2 Behandlung von mindestens 5 Themen, orientiert an den Interessen der Seniorinnen und Senioren

Auswertung:

Insgesamt ist die Arbeit mit türkischen Seniorinnen und Senioren innerhalb dieses Gruppenangebots weiterhin als äußerst positiv für die Beteiligten sowie für die professionellen Akteure des Stadtteilpro-jekts Katernberg zu bewerten. Innerhalb der regelmäßig stattfindenden Gruppentreffen werden we-sentliche Themen der Seniorinnen und Senioren, größtenteils in der Muttersprache, besprochen. Wei-terhin werden zu bestimmten Themen Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen eingeladen, bei-spielsweise städtische Vertreter vom Amt für Soziales und Wohnen. Die Gruppe ist gut vernetzt und eingebettet in die Aktivitäten der Seniorenarbeit im Stadtteil sowie stadtweit. Die Gruppenleiterin tauscht sich im Rahmen von ehrenamtlichen Treffen mit anderen Gruppenleiterinnen aus. Sie nahm außerdem regelmäßig an den Treffen des Runden Tisch Senioren in Katernberg teil. Dieser ist ein durch das Stadtteilprojekt organisiertes Gremium zur Vernetzung im Segment Seniorenarbeit. Innerhalb der Gruppentreffen können zum Teil bereits allein lebende Seniorinnen und Senioren aus der eigenen Wohnung heraus kommen, also der Vereinsamung im Alter entgegenwirken, sich informieren, sich austauschen sowie aktuelle spezifische Themen des „älter Werdens“ besprechen. Durch regelmäßi-ge Gespräche über persönliche psychische sowie physische Probleme werden diese zumindest teilweise gelindert und Hilfestellungen innerhalb der Gruppe entwickelt. Innerhalb des Jahres 2013 wurden verschiedene Gesundheitsthemen, aber auch kulturelle Themen be-sprochen. 2013 nahmen die Teilnehmerinnen an einem interkulturellen Tagesausflug ins Münsterland teil, der gemeinsam mit dem Stadtteilprojekt, der russischen Seniorengruppe sowie deutschen Senioren geplant und durchgeführt wurde. Dabei kam es zu zahlreichen interkulturellen Begegnungen und ei-nem regen Austausch zwischen den Gruppen. Außerdem nahmen die Gruppenmitglieder am 2. Inter-kulturellen Fachdialog zum Thema Pflege teil und diskutierten im Rahmen der Gruppenarbeit mit Pro-fessionellen zu den Themen Gesundheit und Pflege. Ein weiteres Highlight war der Besuch des Sozial-dezernenten in der Gruppe, mit dem eine rege Diskussion geführt werden konnte. Die Akteure des Stadtteilprojekts profitieren von dem Gruppenangebot, weil sie aus erster Hand die wesentlichen Themen und Bedarfe von türkischstämmigen Einwanderern aus der ersten Generation erfahren und ihre Angebote, zum Beispiel den Senioreninfotag oder auch die regelmäßig stattfindende Beratung im Rahmen der Pflegestützpunkte, besser auf diese Zielgruppe einstellen können. Die Grup-penmitglieder dienen als wichtige Multiplikatoren in die türkische Community, um beispielswiese städ-tische Beratungsangebote sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Senioren zu kommunizieren. Wie dargestellt wurden somit die Indikatoren des Maßnahmenträgers erreicht sowie viele weitere posi-tive Effekte erzielt. Auf Grund der Haushaltssperre der Stadt Essen ist die Fortführung im Jahr 2014 momentan gefährdet. Maßnahmenträger wird ab dem kommenden Jahr das Bürgerzentrum Kon-Takt.

47

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Universität-Duisburg-Essen, ISSAB

Titel der Maßnahme: Interkulturelle Seniorenarbeit in Altendorf

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Senioren/-innen unterschiedlicher ethnischer

Herkunft Ziel der Maßnahme: interkulturelle Begegnung

interkulturelle Öffnung Partizipation an der Stadtteilentwicklung bedarfsorientierte Infrastruktur

Form der Maßnahme: Gruppenarbeit Veranstaltungen Teilnahme an stadtteilrelevanten Infoveranstal-tungen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

III Essen- Altendorf

städtische offene Se-nioreneinrichtung an der GS Bockmühle, Treffpunkt Altendorf, Alevitische Gemeinde, sonstige Veranstal-tungsorte im Stadtteil und stadtteilübergrei-fend

Gruppennachmittage • Geselligkeit, All-

tagsunterstützung und Austausch

• Kultur und Sport • Weiterbildung

Gesundheit und Pflege

Besuche von Kultur- und Infoveranstaltun-gen zu alltagsweltli-chen Themen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Träger und Vereine zur Pflege von Brauchtümern Stadtteilprojekt Altendorf • Spielplatz- und Nachbarschaftsfeste • Veranstaltungen zur Stadtteilentwicklung Integrationsagentur der Diakonie Sportvereine Pflegestützpunkt im Bezirk III Familien- und Krankenpflege Essen e. V.

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 4.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 1 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation examinierte Krankenschwester, exam. Alten-

pflegerin,

48

nach Sprachen Deutsch, Türkisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt:

bei Start Durchschnitt bei Ende

46 je nach Ver-anstaltung

10-50

je nach Ver-anstaltung

10-50

Herkunft oder Familiensprache Türkisch, Griechisch, Deutsch, Arabisch

Altersgruppen 50-90

Geschlecht weiblich x männlich x

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

2 Nachmittage in der Woche, Montag und Mittwoch von 15.00 – 18.00 Uhr, davon findet einer der Nachmittage häufig in Eigenregie der Gruppe statt. 1 themenzentrierte Veranstaltung pro Monat zu Kultur, Gesundheit und Pflege Teilnahme an Veranstaltungen im Stadtteil ca.

1x im Monat regelmäßige Teilnahme

Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

30

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Teilhabe an themenspezifischen Veranstaltungen im Stadtteil

Kennzahl 2 Unterstützungsnetze werden genutzt

Auswertung:

Informationen über Veranstaltungen unterschiedlicher Träger sowohl im Stadtteil als auch stadtweit werden weiterhin verbindlich und kontinuierlich an die Gruppe und deren Familien und communities weitergeben. Die Teilnahme wiederum ist abhängig vom Interesse am Thema/Inhalt und der Betroffenheit der Men-schen. Die unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungen und die zentralen Angebote für Theater, Museum und anderer kultureller Ereignisse über das Seniorenreferat wurden gut besucht und wurden z.T. auch von den Gruppen mitgestaltet. Die in 2012 durch eine Zusammenarbeit mit dem Pflegstützpunkt der Stadt Essen und dem FUK (Fami-lien und Krankenpflege e.V.) entstandenen „Vor Ort Sprechstunden“ wurden in 2013 weiter fortgesetzt. Außerdem wurde ein Besuch der griechischen Gruppe beim Pflegestützpunkt in Altendorf sowie die Besuche der türkischen Gruppe bei einer Einrichtung für betreutes Wohnen und der Pflegeeinrichtung Gerhard-Kersting-Haus organisiert. Somit wächst der Bekanntheitsgrad vorhandener Angebote und die Institutionen öffnen sich weiterhin für die spezifischen Belange der jeweiligen Bevölkerungsgruppen. Durch die kontinuierliche Veränderung der Schwerpunkte der Arbeit der Gruppenleitung - von der ausschließlichen Begleitung der Seniorengruppe hin zu mehr Vernetzungsarbeit im Stadtteil - musste die Gruppe immer wieder mal auf die Leitung verzichten und ihren Nachmittag selbst gestalten. Begegnungen und Kontakte untereinander, unabhängig von ethnischer Herkunft, werden immer all-täglicher, verfügbare Unterstützungsnetze im Alltag werden größer. Gestärkt wurde dies auch durch die von verschiedenen Kooperationspartnern organisierte Interkulturelle Seniorenfahrt unter dem Mot-to „Tanzen verbindet“. Die geplante Filmvorführung „Kapat untumaz – Das Herz vergisst nicht“ in der Alevitischen Gemeinde musste aufgrund von Umbauarbeiten auf 2014 verschoben werden.

49

Außerdem konnte die schon vorbereitete Veranstaltung zum Thema Pflege in der polnischen Gemeinde nicht stattfinden. Im Rahmen der Beendigung des Programms Soziale Stadt und im Zuge der Verstetigung wurde die türkische Seniorengruppe organisatorisch an die Integrationsagentur des Diakoniewerks angedockt.

50

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Fachbereich Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrati-onszentrum

Titel der Maßnahme: Interkultureller Dialog zur Aktivierung und Partizipation von Jugendlichen in der Einwanderungsgesellschaft

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Jugendliche

Ziel der Maßnahme: Demokratiebildung/Prävention von politischem und religiösem Extremismus

Form der Maßnahme: wöchentliche Dialoggruppen im formalen und non-formalen Bildungsbereich

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I, III, IV, VI Katernberg, Mitte, Fronhausen, Bochold, Borbeck, Altendorf

Schule, Jugendeinrich-tungen, Moschee

Dialogische Jugendar-beit nach Dr. M. Hart-kemeyer/H. Verst

Vernetzung mit anderen Maßnahmen „Kommune goes International“ und weitere Maßnahmen aus der AG IKJ

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 76.078,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 15 Honorarkräfte

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Studenten der Wirtschaftswissenschaft, Rechts-, Erziehungswissenschaft, Sozialwis-senschaft, Physik, Mathematik, Literaturwis-senschaft. Alle haben eine Dialogbegleiter-

ausbildung absolviert.

nach Sprachen Türkisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Uk-

rainisch, Russisch, Berberisch, Schwedisch, Griechisch,

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

92 87 95

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen 14-19

Geschlecht weiblich 35% männlich 65%

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

45 Sitzungen pro Schuljahr

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

91% der Teilnehmer haben das Angebot re-gelmäßig besucht

51

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der erreichten Teilnehmer 95

Kennzahl 2 11 Dialoggruppen

Auswertung:

Im Jahr 2013 wurden über das Format der Dialoggruppen, von denen es stadtweit 11 Gruppen in Schu-len, Jugendeinrichtung und in der Moschee gab, 95 Jugendliche erreicht. Die Gruppen wurden von je zwei Dialogprozessbegleitern moderiert und kamen wöchentlich über einen Zeitraum von zwei Stunden zusammen. Jede Gruppen wurde von 8-10 Jugendlichen im Alter von 14 -19 Jahren besucht. Der Einstieg in die Dialoggruppe erfolgt ritualisiert über eine Befindlichkeitsrunde, News Runde (oder Nachrichten-Runde) und dem eigentlichen Thema, das von den Jugendlichen ausgewählt wurde. Es gab jedoch auch Ausnahmen und es haben auch die Dialogbegleiter bestimmte Themen vorgeschlagen und entsprechend vorbereitet. Die Themen der Jugendlichen reichten von Zukunftsängsten, Gewalt, Religion bis zur Weltpolitik. Die wöchentlichen Protokolle die von den Dialogbegleitern angefertigt wurden, lassen einen tiefen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu und bestätigten das Projektziel: Demokratiebildung, Stärkung der Selbstwirksamkeit bei den Jugendlichen, Interkulturelle Sensibilisierung und Erhö-hung der Sozial- und Kommunikationskompetenz. Zur Qualitätssicherung des Projekts dienen neben den Protokollen und deren Auswertung auch die monatlichen Auswertungssitzungen mit den Honorarkräften. Im Rahmen der Auswertungssitzung wur-den die Gruppenprozesse analysiert und im Team reflektiert. Diese Erkenntnisse fanden Berücksichti-gung in der weiteren Arbeit mit den Jugendlichen, so konnten sich die Dialogbegleiter besser auf die Gruppen und den Einzelnen einstellen. Das Format der Dialoggruppen wurde mit weiteren Maßnahmen der Stadt Essen vernetzt; so z.B. bei einer Internationalen Jugendbegegnung, die im Rahmen von „Kommune goes International“ stattge-funden hat, bei der arabische und türkische Jugendliche für eine Woche Gäste aus Tel Aviv empfangen haben und diese u.a. zum gemeinsamen Iftar (Fastenbrechen im Monat Ramadan) eingeladen haben. Darüber hinaus wurden Jugendliche auch bei anderen Maßnahmen aus der Arbeitsgemeinschaft Inter-kulturelle Kinder und Jugendarbeit (wie z.B. „34 Stunden Unterschiedlichkeit“) eingebunden. Die Ju-gendlichen konnten für Maßnahmen gewonnen werden, zu denen sie bisher keine Zugänge hatten. Es wurden ebenfalls „traditionelle Angebote“ der Kinder – und Jugendarbeit überdacht und für „neue“ Zielgruppen geöffnet. Die Tatsache, dass drei Dialoggruppen in einer Moschee stattfanden, hat bewirkt, dass sich die Gemein-de stärker mit dem Thema Jugendarbeit befasst hat und sie letztlich die Anerkennung nach § 75 KJHG als Träger der freien Jugendhilfe beantragt und auch erlangt haben.

52

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Diakoniewerk Essen in Kooperation mit dem Fachbereich Interkul-turelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum

Titel der Maßnahme: Einsatzzentrale Interkulturelle Vermittlung und Sprach- und Kulturmittlung

Gesamtbericht für Zeitraum von 01.01.2013 bis 31.12.2013

Hauptzielgruppe: Migranten/innen und pädagogisches Fachpersonal

Ziel der Maßnahme:

- Konflikte demokratisch lösen - Vermeidung von Missverständnissen aufgrund von Sprach-barrieren, Abbau von Berührungsängsten und Schaffung einer Vertrauensbasis

Form:

- Einsatz von qualifizierten, bilingualen Honorarkräften mit der Methode der interkulturellen Mediation - Unterstützung von päd. Fachpersonal durch den Einsatz von qualifizierten bilingualen Honorarkräften zur Sprach- und Kulturmittlung

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-gramm/ Konzept

stadtweit FB Interkulturelle Orientierung/

Kommunales Integrationszentrum

Einsatz qualifizierter, bilingualer Hono-rarkräfte

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 90.494,00 Euro

Verlauf und Auswertung nach Indikatoren

Personaleinsatz gesamt:

• Koordination der Anfragen durch eine päd. Fachkraft, 19 Std. wöchentlich

• 42 Honorarkräfte, bedarfsorientierte Ein- satzzeiten

nach Ausbildung/Berufsstand • Dipl. Sozialarbeiterin • Honorarkräfte unterschiedlich

nach Sprachen

Projektkoordinatorin: Kroatisch, Serbisch, Bosnisch und Deutsch Honorarkräfte: Arabisch, Albanisch, Aserbaid-schanisch, Aschkali, Berberisch, Bosnisch, Bul-garisch, Creole, Hochchinesisch, Deutsch, Dari, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch,

Ibo, Kantonesisch, Kroatisch, Kurdisch, Kikon-go, Libanesisch, Lingala, Mazedonisch; Per-

sisch, Polnisch, Pidgin, Portugiesisch, Englisch, Paschtu, Russisch, Romanes, Rumänisch, Ser-bisch, Spanisch, Türkisch, Tamilisch, Twi, Urdu

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

53

Herkunft oder Familiensprache unterschiedlich

Altersgruppen alle

Geschlecht weiblich 32 männlich 10

Veranstaltungstage bzw. Angebots- Stunden oder Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

weitere Kennzahlen

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Reaktion auf Anfragen erfolgt innerhalb von zwei Werktagen

Kennzahl 2 Quote der erfolgreich bearbeiteten Anfragen liegt höher als 90%

Auswertung:

Hintergrund Schon seit einigen Jahren wird der Einsatz, die Begleitung sowie die Organisation von Nachschulungen und Supervisionen für die auf Honorarbasis tätigen Interkulturellen Vermittler/innen und Sprach- und Kulturvermittler/innen von einer Fachkraft des Diakoniewerks Essen koordiniert. Die Einsatzzentrale ist bei der RAA/Büro für interkulturelle Arbeit (jetzt: Fachbereich Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum) angesiedelt. Die pädagogische Fachkraft der Einsatzzentrale nimmt eingehende Vermittlungsanfragen entgegen, sondiert sie und koordiniert die Einsätze der jeweiligen Konfliktver-mittler/innen oder Sprach- und Kulturvermittler/innen. Sie wählt dabei jeweils den/die Konfliktvermitt-ler/in bzw. Sprach- und Kulturmittler/in aus, die nach Einzelfall kulturell, sprachlich und auf das Prob-lem bezogen am ehesten geeignet erscheint. Einzigartig im Bundesgebiet ist es, dass es nicht aus-schließlich um die Unterstützung von Fachkräften durch Sprach- und Kulturmittler/innen geht, son-dern interkulturelle Konfliktlagen, wie Nachbarschaftskonflikte, mit der Methode der interkulturellen Mediation bearbeitet werden können. Weiterhin regelt die Fachkraft der Einsatzzentrale die Abrechnungen der Honorarkräfte, evaluiert die Einsätze und gewährleistet die fachliche Begleitung und Unterstützung der interkulturellen Vermitt-ler/innen und Sprach- und Kulturmittler/innen und berät anfragende Institutionen zu interkulturellen Fragestellungen. Zur Qualitätssicherung finden regelmäßig Supervisionen mit den auf Honorarbasis tätigen Mittler/innen statt. Die Einsatzzentrale deckt mit einem Pool von zurzeit 42 interkulturellen Vermittler/innen und Sprach- und Kulturmittler/innen eine Bandbreite von über 32 Sprachen und Dialekten ab. Daten und Fakten Die Anzahl der bearbeitenden Anfragen der Jahre 2009 bis 2013 im Vergleich verdeutlicht anschaulich den ständig steigenden Bedarf: 2009 359 2010 373 2011 389 2012 482 2013 977

54

Anzahl der Anfragen im Vergleich der Jahre 2009, 2011 und 2013

0

50

100

150

200

250

2009 2011 2013

Interkulturelle

Vermittlung

KiTa's

Gesundheit

Schule

ASD

Sonstige

Auswertung Auffallend ist, dass sich die Anfragen im Schulbereich, für den Allgemeinen Sozialen Dienst des Ju-gendamtes (ASD) und unter Sonstiges deutlich erhöht haben. Hier spiegeln sich die ansteigenden Flüchtlingszahlen sowie die zunehmende Anzahl von Menschen aus Südosteuropa, die im Rahmen der Freizügigkeit nach Essen kommen, wider. Häufig wird Sprach- und Kulturmittlung von den Migrations-beratungsstellen angefragt. Da bisher kein Lotsendienst zur Begleitung bei Behördengängen oder not-wendigen Arztbesuchen angeboten werden kann, beschränkt sich die Mittlertätigkeit auf die Unter-stützung der Fachkräfte bei ihrer Beratungstätigkeit. Auffällig ist die Komplexität der Problembünde-lungen zu den Themenfeldern Aufenthalt, Wohnen, Arbeitserlaubnis, Krankversicherungsschutz, Nach-barschaft etc. Leicht ansteigend ist die Anzahl der Anfragen von Institutionen, die Unterstützung bei der Arbeit mit Menschen aus weiteren EU-Ländern wie Spanien, Italien und Griechenland nachfragen. Die Vielfalt der Neuzuwanderer wirkt sich direkt auf den Pool der Mittler/innen aus. Derzeit ist die Bearbeitung von Anfragen zu rumänischer Sprach- und Kulturmittlung bereits mit Wartezeiten ver-bunden. Hier werden neue geeignete Mittler/innen gesucht. Fazit Aufgrund der zu erwartenden demografischen Entwicklung und der Ausweitung des Angebots auf andere Arbeitsfelder ist davon auszugehen, dass die Einsatzzahlen weiter steigen werden. Die Einsatzzentrale hat sich mittlerweile als feste Größe bei interkulturellen bzw. migrationsindizierten Problemstellungen etabliert. Insbesondere die Regelsysteme der Stadt wie der Allgemeine Sozialdienst, das Gesundheitsamt, das Jugendpsychologische Institut, die Jugendgerichtshilfe, das Jobcenter, die Kitas, die Schulen sowie freie Träger und gemeinnützige Vereine nutzen verstärkt die Möglichkeit des bisher noch kostenfreien Angebotes der interkulturellen Vermittlung und Sprach- und Kulturmittlung.

55

Das Leistungsangebot umfasst die Unterstützung von Fachkräften bei einmaligen Beratungs- und Di-agnosegesprächen.

Deutlich wurde in den letzten zwei Jahren, dass der Bedarf einer Ausweitung des Angebotes der Ein-satzzentrale gefordert wird. Weitreichendere Bedarfe wie z.B. eine Therapiebegleitung oder die Beglei-tung von Besuchskontakten können nicht befriedigt werden. Weiterhin wird der Bedarf einer Beglei-tung von Migranten/innen im Sinne eines Lotsendienstes zur Überwindung bürokratischer Hürden, Hilfestellung beim Zugang zu Dienstleistungsangeboten in sozialen, schulischen und bei der gesund-heitlichen Versorgung nachgefragt. Diesen Anfragen kann aus verschiedenen Gründen nicht nachge-kommen werden. Bei einem Lotsendienst beispielsweise ist die fachliche Begleitung, Zuständigkeit und Verantwortung nicht eindeutig. Bei Therapiebegleitungen fehlt es an Qualifikation und Klärung der Kostenübernahme.

Dies ist einer der Gründe, warum sich die RAA/Büro für interkulturelle Arbeit in Kooperation mit dem Diakoniewerk an dem mit EU-Mitteln geförderten Projektes „SprIntpool-Transfer“ beteiligt. Die Stadt Essen ist ein Teilprojekt von insgesamt 13 Partnern an dem bundesweiten Verbundprojekt. Ziel dabei ist nicht nur die Einrichtung und der Betrieb von professionellen SprInt-Vermittlungsservices, sondern außerdem die Umsetzung bundeseinheitlicher Qualitätsstandards. Ein trägerübergreifendes SprInt-Zertifikat soll flächendeckend für alle geeigneten Migranten/-innen zugänglich gemacht werden und für die Nutzer gleichbleibende Qualität gewährleisten. Gleichzeitig wird an der staatlichen Anerken-nung eines Berufsbildes gearbeitet. Zur effektiven und professionellen Bewältigung künftiger Aufgaben wird für Essen der Ausbau der bisherigen Einsatzzentrale Interkulturelle Vermittlung und Sprach- und Kulturmittlung zu einem SprInt-Vermittlungsservice für die Ruhrregion angestrebt. Der Aufbau der dazu notwendigen Struktu-ren wird im kommenden Jahr abgeschlossen. Dabei wird die bestehende Städtekooperation Integrati-on.Interkommunal in den Prozess einbezogen.

56

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme

Fachbereich Interkulturelle Orientierung/kommunales Integrati-onszentrum und Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Katakomben Theater, dem Interkultu-rellen Bildungszentrum e. V. und dem Kulturzentrum-Grend

Titel der Maßnahme: 1. Integrationsdialogforum; hier: „Interkultur“

Gesamtbericht x für Zeitraum von Januar 2013 bis Januar 2014

Hauptzielgruppe: Vertreter der etablierten und freien Kulturszene,

Migrantenselbstorganisationen, Verwaltung und Politik

Ziel der Maßnahme: • gemeinsames Verständnis von „Interkultura-lität“ im Kultur- und Kunstbereich zu finden,

• Begriffsklärung, ob „Interkultur“ überhaupt noch zeitgemäß ist

Form der Maßnahme: öffentliche Veranstaltung

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept Gesamtstadt Grillo Theater Programm

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Ansatz IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 3.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation 2 Sozialarbeiter/-innen

nach Sprachen Deutsch-Arabisch / Deutsch-Türkisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

50 50

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Türkisch, Arabisch,

Altersgruppen 16 - 65

Geschlecht weiblich 50 % männlich 50 %

Veranstaltungstage 1

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

---

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Teilnehmer/-innen: 50

57

Kennzahl 2 Verabredung eines Netzwerkes „Interkultur“: 1

Auswertung:

Anlass für das 1. Integrationsdialogforum „Interkultur“ war zum einen der Beschluss des Ausschusses für Kultur und Integration vom 6. November 2013, eine Fachtagung zum Themenfeld „Interkulturelle Kulturarbeit“ durchzuführen. Zum anderen bestand die Verpflichtung des Fachbereiches Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum Essen gegenüber dem Land NRW, ein Fachforum Inter-kultur einzurichten. Das 1. Integrationsdialogforum „Interkultur“ wurde am 13. Januar 2014 im Grillo-Theater Essen umge-setzt. Ausrichter der Veranstaltung waren der Fachbereich Interkulturelle Orientierung und das Kultur-büro der Stadt Essen in Zusammenarbeit mit dem Katakomben-Theater, dem Interkulturellen Bildungs-zentrum e. V. und dem Kulturzentrum Grend.

Der Einladung sind viele Vertreter/innen der etablierten und der freien Kulturszene in Essen und der Migrantenorganisationen gefolgt. Auch Ratsherren und –frauen fast aller Fraktionen beteiligten sich am Dialog, den der Intendanten des Schauspiels Essen moderierte.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich sehr konstruktiv mit folgenden Fragestellungen ausei-nandergesetzt:

Wie gehen die etablierten Kultureinrichtungen in Essen mit dem demografischen Wandel um? Was leisten die Kultureinrichtungen im Bereich der interkulturellen Öffnung? Wie begegnen sich Migrantenorganisationen und etablierte Kultureinrichtungen? Und was versteht man eigentlich unter „Interkultur“?

Fazit

Herausragendes Ergebnis dieser lebhaften und sehr informativen Veranstaltung ist die Gründung eines neuen „Netzwerkes Interkultur“, dem Vertreter der kommunal geförderten Kultureinrichtungen, Mig-rantenselbstorganisationen, Politik und Verwaltung angehören werden.

Dieses Netzwerk wird sich unter anderem mit der Frage beschäftigen, wie neue Zielgruppen, wie etwa Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Menschen aus sozial schwächeren Milieus, Zugang zu den Kultureinrichtungen unserer Stadt finden können und wie sich die etablierte und die freie Kultur-szene im Sinne einer partnerschaftlichen Kooperation einander annähern können. Des Weiteren wird es darum gehen, den Begriff „Interkultur“ zu klären.

58

Querschnitt Integrierte Stadt(teil)entwicklung

Träger der Maßnahme Ehrenamt Agentur Essen e.V.

Titel der Maßnahme: Projekt Sprachpartnerinnen

Gesamtbericht für Zeitraum von Juli 2013 bis März 2014

Hauptzielgruppe: Frauen mit Migrationshintergrund und geringen

deutschen Sprachkenntnissen Ziel der Maßnahme: Hauptziel des Projekts ist, den Austausch zwi-

schen den Kulturen zu fördern und Frauen mit Migrationshintergrund eine Verbesserung ihrer deutschen Sprachkenntnisse zu ermöglichen und sie beim Integrationsprozess zu begleiten. Dar-über hinaus sollen die Sprachpartnerschaften zwischen deutschsprachigen und fremdsprachi-gen Frauen den Grundstein für langfristige, in-terkulturelle Beziehungen legen, die auch neben den organisierten Treffen Bestand haben.

Form der Maßnahme: Die Ehrenamt Agentur Essen e.V. akquiriert die Teilnehmerinnen des Projekts, qualifiziert und begleitet sie. Die Gruppenleiterinnen werden dahingehend unterstützt, mit einem eigenen Budget gemeinsam mit ihrer Gruppe ein Pro-gramm zu entwickeln und zu organisieren. Die Akquise der ehrenamtlichen Sprachpartne-rinnen erfolgt über die Bewerbung dieses Ehren-amtes in den Medien, die Webseite, social media, Mailings und Newsletter der Ehrenamt Agentur Essen e.V. Die Auswahl geeigneter Sprachpartne-rinnen erfolgt über persönliche Beratungsgesprä-che in der Ehrenamt Agentur. Die Akquise der Migrantinnen erfolgt über die Kooperationspartner und deren bestehende Gruppen. Die Innovationsmaßnahme baut auf den Erfah-rungen und Erkenntnissen des Projekts "Sprach-partnerinnen" auf. Erfolgreiche Programminhalte werden adaptiert und weiterentwickelt.

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept V, I Altenessen, Südostviertel Palme 7, Storp 9 s.o.

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 20.000,00 Euro

59

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 7 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Projektleitung, Geschäftsführung, Öffentlich-keitsarbeit, Gruppenleitung

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt:

bei Start Durchschnitt bei Ende 21 Migrantin-

nen (6 ehrenamtl. Gruppenlei-

tungen, 12 Sprach-

partnerinnen)

Herkunft oder Familiensprache u.a. Libanon, Türkei, Marokko, Algerien, Paläs-tina, Sudan - arabische Sprache

Altersgruppen ca. 20 – 60 Jahre

Geschlecht weiblich 100% männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

6 (zzgl. 4 Tage Ausbildung und Vorbereitung der

6 ehrenamtlichen Gruppenleitungen) regelmäßige Teilnahme

Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

61,9 % (13 TN) (durchschn. TN 6,4)

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Das Projekt wird evaluiert. Die Bewertung des Vorhabens erfolgt einmal quantita-tiv/deskriptiv, indem Teilnehmerzahlen, Anwesenheit und sozialstatistische Daten erhoben werden. Verlauf und Wirkung des Projekts werden qualitativ ermittelt; hier-für dienen die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Gruppenleiterinnen, leitfa-dengestützte Interviews, Gruppendiskussionen und teilnehmende Beobachtung.

Kennzahl 2

Auswertung mit den Kooperationspartnern als Datengrundlage. Indikatoren: 14 ehrenamtliche Gruppenleiterinnen, davon 50% mit Migrationshin-tergrund, 50 ehrenamtliche Sprachpartnerinnen, 70 Migrantinnen als Teilnehmerin-nen des Projekts.

Auswertung:

1. Teil: 07/2013 – 03/2014 Zielsetzung: 1. Gestaltung eines Flyers (für Ehrenamtliche, Koop. Partner, sowie für Migrantinnen in arabischer,

englischer und türkischer Sprache) 2. Konzeptentwicklung zur Qualifizierung der ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen 3. Profil für Gruppenleitung entwickeln (Tätigkeit/Kompetenz)

Ergebnis: 1. Flyer-Ideen wurden gesammelt, bisher wurde kein Flyer gedruckt, da die Akquise von Ehrenamtli-

chen sowie Migrantinnen über die Öffentlichkeitsarbeit der Ehrenamt Agentur sehr gut funktio-niert hat. Im April/Mai 2014 soll der Flyer für die nächste Phase der Akquise vorbereitet werden.

60

2. Das Qualifizierungskonzept wurde 2013 entwickelt. Die Qualifizierung der Gruppenleiterinnen hat im Rahmen von Workshops stattgefunden.

3. Das Tätigkeitsprofil für die Gruppenleiterinnen wurde entwickelt.

Akquise von Gruppenleiterinnen / Sprachpartnerinnen:

Zielsetzung: • Gewinnung von 6 ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen. • Gewinnung von 10 bis 14 ehrenamtlichen Sprachpartnerinnen für zwei Gruppen. • Gewinnung von 20 bis 24 Frauen mit Zuwanderungshintergrund (mögliche Koop. Partner: RAA). • Schulung der Gruppenleiterinnen mit den besonderen inhaltlichen Schwerpunkten: interkulturelle

Kompetenz, Veranstaltungsorganisation, Ablaufplanung von Veranstaltungen und Gruppentreffen, sowie Wissenswertes über die Lebensumstände und Milieus der teilnehmenden Migrantinnen. Hospitation der Gruppenleiterinnen in den bereits bestehenden Sprachpartnerinnengruppen.

• Erstellung eines Materialordners für die Gruppenleiterinnen. • Begleitung durch die Ehrenamt Agentur Essen e.V.: Ansprechpartner bei Problemen, regelmäßige

Besuche in den Gruppen, Reflexionstermine alle drei Monate. • Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern zentral (RAA, VHS, versch. Sprachschulen, etc.) sowie

in den Stadtteilen (MSO Organisationen, Stadtteilläden, etc.). Bisheriges Ergebnis: • Sechs ehrenamtliche Gruppenleiterinnen und 12 Sprachpartnerinnen wurden bereits gewonnen

und geschult. • Sie haben im Zuge der Schulung auch die Möglichkeit bekommen, in bereits bestehenden Gruppen

zu hospitieren, um die Arbeit mit den Sprachpartnerinnengruppen in der Praxis kennenzulernen. • Innerhalb der Schulung wurde den Gruppenleiterinnen ein Materialordner mit Übungen, Ausflugs-

zielen, Teilnehmerlisten, wichtigen Telefonnummern etc. für die weiterführende Arbeit zur Verfü-gung gestellt.

• Die Migrantinnen-Gruppen wurden über die RAA und eine Mitarbeiterin des Stadtteil-Bürgerzentrums Storp 9 im Südostviertel gefunden.

• Bei der RAA-Gruppe handelt es sich um acht libanesische Frauen, die sich als Sprachpartnerinnen-Gruppe seit Dezember 2013 treffen. Die deutschen Gruppenleiterinnen werden hier durch eine Migrantin unterstützt, die die Gruppe bereits kennt.

• Die Gruppe wurde bei der Organisation und Durchführung ihrer bisherigen Treffen von den Pro-jektleiterinnen begleitet und unterstützt.

• Bei der Storp 9 – Gruppe handelt es sich um eine Gruppe von Migrantinnen aus Marokko, Spanien, Albanien, etc. Ein erstes Treffen war erst Anfang des Jahres 2014 möglich. Mit sprachlicher Unter-stützung einer Migrantin wurden gemeinsam mit der deutschen Gruppenleitung die ersten Treffen organisiert und gestaltet.

• Die erste Supervision für die Gruppenleitungen findet Ende März 2014 statt. 2. Teil: 04/2014 – 12/2014 Planung: • Verstetigung und Begleitung der zwei bereits bestehenden Gruppen. • Akquise, Vorbereitung (Workshops etc.), Installation und Begleitung der nächsten vier Gruppen –

mind. acht Frauen für die Leitung, ca. 25 deutsche Sprachpartnerinnen und ca. 40 Migrantinnen. Geplante Maßnahmen:

� verstärkte Akquise an der Universität bezüglich Leitung und deutscher Sprachpartnerinnen � Gewinnung von Migrantinnen über Sprachkurse an der VHS o.ä.

• Organisation eines Projekttages im Sommer für alle Sprachpartnerinnen, der einen Austausch un-tereinander ermöglichen soll, ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung darstellt und auch

61

für Projekt-Werbung und Akquise genutzt werden kann.

3. Teil: 01/2015 – 12/2015 Planung: Im letzten Projektjahr liegt das besondere Augenmerk auf der Verstetigung aller bestehenden Gruppen und einer Überleitung in die Selbstorganisation, um die Anschlussfähigkeit herzustellen. • Begleitung durch die Ehrenamt Agentur Essen e.V.: Ansprechpartner bei Problemen, regelmäßige

Besuche in den Gruppen, Reflexionstermine alle drei Monate. • Planung und Organisation einer feierlichen Abschlussveranstaltung mit allen Teilnehmerinnen so-

wie den Kooperationspartnern. • Abschluss der Dokumentation und Evaluation.

62

Sachberichte 2013 Handlungsfeld: Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

• Erprobung Simba und Rucksack in der Grundschule (Kooperationsprojekt) (Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Region Essen gGmbH)

• Modellprojekt SIMBA.net.(Sprachförderung integrieren, miteinander Bildung anstreben) (Volkshochschule Essen)

• Förderung der bilingualen Lesekompetenz (Elternverband Ruhr und Lehrerverein Ruhr)

• Mütter fördern Mütter (Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum Essen)

• Sprachtraining für Senioren (Sozialdienst Katholischer Frauen Essen Mitte)

• Integriertes Handlungskonzept „Chancen bieten, Grenzen setzen!“ zur Förderung der Integration von Menschen mit libanesischer Zuwanderungsgeschichte (Jugendamt, Abt. 51-10-19)

• Entwicklung eines Konzepts zur interkulturellen Schulentwicklung (Gesamtschule Bockmühle)

• Sprachtraining im Verbund mit Integrationssprachkursen (Caritasverband für die Stadt Essen)

63

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Region Essen gGmbH

Titel der Maßnahme: Erprobung Simba und Rucksack in der Grundschule (Kooperationsprojekt)

Gesamtbericht für Zeitraum von 1. Januar 2013 bis 31. August 2013

Hauptzielgruppe: türkisch-, arabisch-, russischsprachige Migran-

tinnen Ziel der Maßnahme: Sprachförderung und Elternbildung; Schule und

Elternhaus entwickeln ein gemeinsames Erzie-hungs- und Handlungskonzept mit dem Ziel, die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, insbe-sondere in der sprachlichen und gesamten schu-lischen Entwicklung, ganzheitlich zu fördern.

Form der Maßnahme: Verknüpfung von schulischer Sprachförderung und Elternarbeit / Schulung in Müttergruppen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Stadtkern Südviertel

GS Nordviertel GS am Wasserturm

2 Müttergruppen 1 Dialoggruppe

IV Borbeck GS Dürerschule 2 Müttergruppen

VI Katernberg GS Kantschule GS an der Viktoriastr.

1 Müttergruppe 2 Dialoggruppen

VII Horst GS Astrid-Lindgren-Schule

2 Müttergruppen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen VHS–Simba, SI (Schulentwicklung Interkulturell)

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 50.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt

Elternbegleiterinnen: Schuljahr 2012/13 Jan - Juli 2013 7 EB Projektmitarbeiterinnen KEFB Januar – Dezember 2013: 1 Mitarbeiterin der FBS pädagogischer Auf-gabenschwerpunkt/ Ausbildung der EB mit 16 Wochenstunden 1 Mitarbeiterin der FBS Verwaltungsschwer-punkt mit 6 Wochenstunden Projektmitarbeiterinnen VHS Januar – Juli 2013 2 Mitarbeiterinnen der VHS pädagogischer Aufgabenschwerpunkt

64

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Stadtteilmütter: Kinderarzthelferin, Kranken-schwester, Kosmetikerin

Im Moment ist der größte Teil der EB als Mut-ter und Hausfrau tätig, teilweise üben sie geringfügige Nebenbeschäftigungen aus. Projektmitarbeiter/innen: Verwaltungsfach-kraft, Pädagogin, 2 Diplom-Pädagoginnen

nach Sprachen Schulj. 2012/2013 Jan – Juli EB Türkisch 85,7% Arabisch 14,3%

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt:

103 TN (EB + Mütter Schuljahr 2012/2013 Jan – Juli/ Schulj 2012/2013 Aug-Dez = 10 Gruppen

= 10 TN pro Gr.

Herkunft oder Familiensprache

Schuljahr 2012/2013 Jan – Juli Türkisch 51,0% Arabisch 20,8% Kurdisch 8,3% Deutsch 11,5% Spanisch 1,0% Tamil 2,1% Romanes 1,0% Paiyabi 1,0% Afghanisch 1,0% Griechisch 1,0% Dari 1,0%

Altersgruppen Jahresdurchschnitt 2013: 36,5 Jahre

Geschlecht weiblich 100% männlich --

65

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

Anz. der EB Austauschtreffen Januar- Juli 2013

24 Treffen x 3h =72h = 96UE

Anz. der MG Treffen Januar- Juli 2013 24 Wo x 2h x 7 Gruppen = 336h = 448UE

Anz. der Dialoggruppen Treffen Januar – Juli 2013

GS Wasserturm 8 WO x 4h x 1 Gruppen = 32h = 42,67UE

GS Viktoriastr. 8 WO x 4h x 2 Gruppen = 64h= 85,33 UE

Summe UE EB/MG/Dialoggruppen :

504 h = 672UE

Anz. der Treffen VHS Doz. und Mütter Janu-ar – Juli 2013 5 Ustd/WO und Standort x 22 Wo Anz. der Treffen VHS Doz. und Lehrkräfte Jan. - Juli 2013 10 Ustd/Wo pro Standort bei insgesamt x 22 Wo bei insgesamt 7 Lehrkräften Konferenzen der päd. Mitarbeiterinnen VHS 4 Ustd/Mo x 6 Mo x 2 TN

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

EB Austauschtreffen TN Quotient Januar – Juli 2013: 98,0%

MG - Tr. TN Quotient Januar – Juli 2013: 79,8% Dialoggruppen TN Quotient Januar – Juli 2013 : 94,4% Jahresdurchschnitt 2013 TN-Quotient alle Gruppen: 90,7%

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Kennzahl 2

Auswertung:

Entwicklung in den Müttergruppen: Im Schuljahr 2012/13 haben 4 Grundschulen das Programm „Rucksack in der Grundschule – dialogori-entierte interkulturelle Elternbildung“ umgesetzt. Zwei weitere Grundschulen haben bis zum 31.7.2013 Müttergruppen im Rahmen der Entwicklungsphase des Konzeptes „Schulentwicklung Interkulturell“ angeboten. Zu Beginn des neuen Schuljahres 2013/14 werden die Gruppen durch das Auslaufen der

66

Maßnahme „SI“ als Müttergruppen des Programms „Rucksack in der Grundschule – dialogorientierte interkulturelle Elternbildung“ weitergeführt. In den Grundschulen GS an der Viktoriastraße, Astrid-Lindgren-Schule, Dürerschule und Nordviertelschule finden jeweils 2 Elterngruppen statt. In der GS am Wasserturm und der Kantschule läuft jeweils eine Elterngruppe, so dass es zum 30.9.2013 zehn aktive Müttergruppen gibt. Anleitung/Fortbildung der Elternbegleiterinnen Die Elternbegleiterinnen haben für die Anleitung eigenständig unterschiedliche Inhalte vorbereitet und in der Gruppe vorgestellt. Zum Teil haben die Anleitungen in Form von Dialogrunden stattgefunden. Ziel war es dabei, die Themen des Dialogs für sich selbst erlebt zu haben, um sie dann auch sicher in den Müttergruppen durchführen zu können. Drei Elternbegleiterinnen haben im September 2012 mit der Ausbildung zur Dialogbegleiterin begon-nen und diese erfolgreich im Juni 2013 beendet, so dass mittlerweile 6 Elternbegleiterinnen die Ausbil-dung abgeschlossen haben. Ein inhaltlicher Schwerpunkt in der Anleitung war eine Themenreihe zur „Suchtprävention“. Dabei standen die unterschiedlichen Aspekte der Suchtvorbeugung als suchtmittelunspezifische Prävention im Vordergrund. Im November 2012 wurde eine Kooperation mit „DIE SPINNEN – Fachstelle Frauen und Beruf“ begon-nen, da in den Müttergruppen der Wunsch geäußert wurde, sich mit dem Thema Wiedereinstieg in den Beruf zu beschäftigen. Als Weiterführung dieser Kooperation wurde im Januar 2013 eine Halbtagsver-anstaltung seitens der Fachstelle organisiert, um gemeinsam mit den Stadtteilmüttern aus dem „Ruck-sackprogramm in der Kita“ die Erfordernisse und evtl. Besonderheiten von Migrantinnen beim Thema „Wiedereinstieg in den Beruf – Berufstätigkeit“ zu erarbeiten. An dieser Veranstaltung haben alle 7 Elternbegleiterinnen teilgenommen. Entwicklung des neuen Konzeptes „Schulentwicklung Interkulturell“ Die Steuerungsgruppe (gemeinsam mit der VHS und der RAA/Büro für interkulturelle Arbeit – jetzt Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum) hat sich im Jahr 2013 nicht getroffen, da die weiteren Abstimmungsprozesse nicht abgeschlossen waren. Das Konzept wurde bis Ende des Schuljahres 2012/13 umgesetzt und ist dann ausgelaufen.

67

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Volkshochschule Essen

Titel der Maßnahme: Modellprojekt SIMBA.net.(Sprachförderung integrieren, miteinander Bildung anstreben)

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Juni 2013

Hauptzielgruppe: an Bildungsförderung ihrer Kinder interessierte Eltern – aus-drücklich auch Migranteneltern mit geringen Deutschkennt-nissen

Ziel der Maßnahme: Stärkung der Sprach- und Erziehungskompetenzen von Eltern, mehr Partizipation an Schul-und Bildungsthemen orientiert an Family Literacy∗, Vernetzung von Eltern in/mit Bildungsein-richtungen

Form: an jedem Standort finden 3 SIMBA-Kursbausteine statt: 1. Deutschkurs f. Migranteneltern 2. Eltern hospitieren in den Lerngruppen ihrer Kinder 3. Eltern-Werkstatt

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsform I Frillendorf GS Regenbogen

III Holsterhausen GS Cranachschule VI Stoppenberg GS Tuttmannschule

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

• SIMBA.net kooperiert an den Standorten mit ausgewähl-ten Klassen

• Je nach Standort ist SIMBA.net mit diversen Elternbil-dungsmaßnahmen vernetzt.

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 14.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 5

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Projektleitung: MA Germanistik, Mitkoordina-tion: Dr. phil. Dozentin für DaZ/DaF∗, Kurslei-terinnen: MA Germanistik, Grundschullehre-rin, Gymnasiallehrerin, Erzieherin, Motopädin, Dozentin für DaZ, Medizinerin

nach Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Por-

tugiesisch, Spanisch, Türkisch, Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende 56 40 50

Family Literacy ist ein integrativer Ansatz zur Förderung des Lesens und der Schriftsprache von Eltern und Kindern mit Mig-rationshintergrund

DaZ = Deutsch als Zweitsprache, DaF = Deutsch als Fremdsprache

68

Herkunft oder Familiensprache Albanisch, Arabisch, Deutsch, Hindu, Indone-sisch, Kurdisch, Persisch, Polnisch, Portugie-

sisch, Russisch, Tamil, Thai

Altersgruppen 30 - 50

Geschlecht weiblich 100% männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

14 Unterrichtstage à 3,5 Ustd.

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

80 %

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Sprach- und Erziehungskompetenz

Kennzahl 2

Auswertung:

Einstufungstests, regelmäßige Lernzielkontrollen, Befragung der beteiligten Schulen (Evaluationsbo-gen) und Befragung der Teilnehmer

69

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Elternverband Ruhr und Lehrerverein Ruhr

Titel der Maßnahme: Förderung der bilingualen Lesekompetenz

Zwischenbericht X für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Eltern von Kindern die am FörBiLes Projekt teilnehmen, sowie

sonstige Interessierte Ziel der Maßnahme: • Erhöhung des Wortschatzes in Türkisch und Deutsch

• Förderung der Sprach- und Lesekompetenz • Förderung der Selbstdarstellung der Kinder • Unterstützung der Eltern in Erziehungs- und Bildungsan-

gelegenheiten • Förderung der gesellschaftlichen Partizipation von Eltern

Form der Maßnahme: 1) bilinguale Leseförderung in Deutsch und Türkisch 2) begleitende Förderung der Eltern durch regelmäßige El-ternseminare in offenen Gruppen

Sozialraum/Standorte der Leseförderung

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-gramm/ Konzept

III Essen-Altendorf Bodelschwinghschule Leseförderung: 1x wöchentlich 1UE für jeweils die 3. und 4. Klassen in den jeweili-gen Schulen. Elterntreffen: 1 Treffen an 9 Schulen pro Monat

III Essen-Altendorf Schule a. d. Heinrich-Strunk-Straße III Essen-Frohnhausen Gervinusschule V Essen-Altenessen Neuessener Schule VI Essen-Katernberg Herbartschule VI Essen-Katernberg Schule an der Viktoriastraße VI Essen-Katernberg Kantschule VII Essen-Kray Joachimschule VII Essen-Leithe Leither Schule VII Essen-Steele Schule am Wasserturm

Personaleinsatz insgesamt Leseförderung: 6 Studenten Elternseminare: 9 Referenten, 3 Kinderbetreuung, 4 Bedienungshilfen

Sozialraum/Standorte der Elternseminare

Bezirk Stadtteil Standort Angebotsinhalt/ Programm/ Konzept

III Essen-Altendorf Unterdorfstr 19a

25.01.2013 Themen: - Kommunikation innerhalb der Familie: - Ehebeziehungen, - Familienstrukturen - Einflüsse auf die intellektuelle und psychologi-sche Entwicklung der Kinder Teilnehmer: 40

70

III Essen-Altendorf Unterdorfstr 19a

22.02.2013 Leseabend zum Thema: Wenn Wasser erzählt… Junge Texte aus dem Ruhrgebiet Teilnehmer: 45

VI

Essen-Katernberg

Schule an der Vik-toriastraße

05.03.2013 Thema: Eltern-Kind Beziehungen Teil I Teilnehmer:45

III Essen-Altendorf Ohmstr 32 16.03.2013 Lesewettbewerb Teilnehmer: 150

VI Essen-Katernberg

Schule an der Vik-toriastraße

22.05.2013 Thema: Eltern-Kind Beziehungen Teil II Teilnehmer: 27

III Essen-Altendorf Ohmstr 32,

07.06.2013 Thema: Probleme und Möglichkeiten in der Kindererz. Teilnehmer: 30

III Essen-Altendorf Ohmstr 32, 05.07.2013 Wir lesen zusammen Teinehmer: 50

III Essen-Altendorf Unterdorfstr 19a

06.12.2013 Themen: Psychologische Grundbausteine der Leseförderung Teilnehmer: 57

III Essen-Altendorf Unterdorfstr 19a

20.12.2013 Themen: Wir Lesen zusammen. Märchenstunde. Kinder le-sen/erzählen zusammen mit İhren Eltern/Lehrer ein Märchen Teilnehmer: 80 (inkl. Kinder)

Vernetzung mit anderen Maß-nahmen

Vernetzt mit der Leseförderung von Grundschulkindern im Rahmen derselben FörBiLes Maßnahme

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 22.579,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt Elternseminare: 9 Referenten Elternseminare: 8 Kinderbetreuung Elternseminare: 8 Bedienungshilfe

71

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Elternseminare: Insgesamt 8 Referenten mit Hochschulab-schluss, davon: 1x Dr.rer.nat (Naturwissenschaftler) 1x Dr. phil. (Schulpsychologin) 1x Dr. phil. (Lehrer) 1x Dr. phil. (Soziologe) 1x Schriftsteller 3x HSU-Lehrer∗ 1x Rechtsanwalt

nach Sprachen Türkisch/Deutsch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Elternsemina-re: 63

Elternsemina-re: 58

Lesewettbew. 150

Herkunft oder Familiensprache Türkei

Altersgruppen 9 bis 60 Jahre

Geschlecht weiblich männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

Leseförderung: 1x wöchentlich 1UE für jeweils die 3. und 4. Klassen in den jeweiligen Schulen. Elterntreffen: 1 Treffen an neun Schulen pro Monat Elternseminare: 8 Seminare im Berichtszeitraum in den Ver-einsräumen

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Leseförderung: Mehr als 95% der Schüler/innen haben die Vorgaben erfüllt. Elterntreffen in den Schulen: An den monatlichen Elterntreffen haben ins-gesamt 580 Mütter teilgenommen, dies ent-spricht einem Durchschnitt von 58 Teilnehme-rinnen pro Monat. Elternseminare im Verein: Insgesamt haben etwa 524 Teilnehmer die 8 +1 angebotenen Elternseminare und Lese-wettbewerb in den Räumlichkeiten des EVR besucht. Dies entspricht einem Schnitt von etwa 58 Teilnehmern pro Seminareinheit.

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 regelmäßige Teilnahme der Schüler an den Unterrichtseinheiten

Kennzahl 2 regelmäßige monatliche Teilnahme der Eltern an den Elterntreffs in den jeweiligen Schulen

Kennzahl 3 Anzahl der Elternseminare in den Vereinsräumen

Kennzahl 4 regelmäßiger Austausch (alle drei Monate) der beteiligten Kooperationspartner /Lehrkräfte/Studenten/Uni/FB Interk. Orientierung/Komm. Integrationszentrum

HSU = Herkunftssprachlicher Unterricht

72

Auswertung:

Leseförderung: Das primäre Ziel der Maßnahme ist die Stärkung der zweisprachigen Sprach- und Lesekompetenz von Kindern mit türkischem Migrationshintergrund. Hierzu wurden in neun Essener Grundschulen jeweils sechs Schülerinnen und Schüler (SuS) aus den 3. und 4. Klassen für eine bilinguale Leseförderung in Deutsch / Türkisch ausgewählt. Alle SuS nahmen ausnahmslos regelmäßig an der Förderung teil. Durch den jährlich stattfindenden Lesewettbewerb konnten die SuS besonders für das Projekt motiviert werden. Die bilinguale Sprach- und Leseentwicklung der SuS wird in regelmäßigen Abständen durch die studentischen Honorarkräfte und HSU∗ Lehrkräfte dokumentiert. Die direkte Entwicklung wird an-hand der gewonnen Daten (Lesegeschwindigkeit, Lesefähigkeit und Lesegenauigkeit in Deutsch und Türkisch) den SuS sowohl durch die HSU Lehrkräfte als auch durch die studentischen Honorarkräfte mitgeteilt. Zwischen den beteiligten HSU-Lehrern, Studenten, Schulleitungen und Klassenlehrerinnen und Lehrern gab es einen regen Austausch hinsichtlich Koordinierung der Inhalte und Vorgehensweisen. Elterntreffen in den jeweiligen Schulstandorten: Monatlich fanden Elterntreffen an den jeweiligen Schulstandorten unter der Leitung einer Honorar-kraft statt. Die Themenschwerpunkte wurden den Elternwünschen angepasst, solange sie mit den Pro-jektinhalten übereinstimmten. Folgende Themen wurden behandelt:

• Vorstellung des Projektes (Ziele, Inhalte) • Rolle der einzelnen Mitwirkenden im Projekt • die Erziehung beginnt in der Familie • Leseförderung Lesemotivation und Leseverstehen • Ziele setzen, richtige Kommunikation mit den Kindern verbal und nonverbal • Was kann ich als Eltern tun, um den Schulerfolg des Kindes steigern zu können • Lernen lernen • Kompetenzen der Eltern in der globalisierten Welt

Durch die positiven Rückmeldungen lässt sich rückwirkend konstatieren, dass die Elternschaft die An-gebote positiv angenommen hat. Diese Form der Elternarbeit zeigt eine besondere Nachhaltigkeit, da die Teilnehmerzahlen konstant waren. Elternseminare: Die Elternarbeit, als Teil des FörBiLes Projektes, wurde durch den Elternverband Ruhr übernommen. Um die Sprach- und Lesekompetenz und folglich dann den Erfolg in den übrigen Fächern zu steigern, war eine integrierte Elternarbeit unbedingt notwendig. Gerade für die Leseförderung von Schülerinnen und Schülern im Grundschulbereich ist es wichtig, im Elternhaus eine Lesesozialisation zu etablieren. Und hierfür ist die Förderung und Forderung der Eltern ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg. Daher steht die Förderung der Eltern bei den obligatorisch stattfindenden Elternseminaren im Vorder-grund und zeichnet sich als ein wichtiges Instrumentarium zur Stärkung der Bildungs- und Entschei-dungskompetenz der Eltern aus. Die „Leseförderung“ wird bei den monatlich stattfindenden Eltern-abenden zum zentralen Thema. In den bisher durchgeführten Elternseminaren wurden folgende The-men behandelt: - Sprachentwicklung, Mehrsprachigkeit, die Bedeutung der Muttersprachen

HSU = Herkunftssprachlicher Unterricht

73

- Lern- und Leistungsmotivation der Kinder - Informationen zur Schullaufbahn und zum Schulsystem - Leseanregungen für Kinder/Eltern - Empfehlungskriterien für „gute Bücher“ - Vorlesen lernen Bei den Elternseminaren, die ein- bis zweimal im Monat stattfinden, handelt es sich um offene Grup-pen. Eingeladen wurden neben den projektbeteiligten Eltern und Kindern auch sonstige Eltern und Interessierte. Daher ist die Gruppenzusammensetzung von Seminar zu Seminar nach inhaltlichen Inte-ressen der Teilnehmer recht unterschiedlich gewesen. Je nach Inhalt der Seminare wurden bis zu 80 Teilnehmer/innen registriert. Im Schnitt waren es etwa 61, die regelmäßig an den Seminaren teilge-nommen haben. Schwierigkeiten bestehen nach wie vor bei der Motivation des größten Teils der Elternschaft zur regel-mäßigen Teilnahme an den Seminaren. Entsprechend der Beobachtungen haben etwa 15% der Eltern-schaft (von 2x120=240 Eltern) regelmäßig (etwa 70% der Seminare) die Seminare besucht. Durch eine geeignete Auswahl der Themen und Ansprache der Elternschaft können diese aber gezielt zur Teilnah-me bewegt werden. Direkte Veranstaltungen in den Schulen haben die Teilnehmerfrequenz erhöhen können. Resümee: Insgesamt ist im zweiten Halbjahr des 3. Projektjahres die Bilanz positiv zu beurteilen. Fast alle (>95%) der beteiligten Schüler/innen nahmen regelmäßig an der Leseförderung teil.

74

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Fachbereich Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrati-onszentrum

Titel der Maßnahme: „Mütter fördern Mütter“

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: arabischsprachige Frauen

Ziel der Maßnahme: • Mütter in ihrer Erziehungskompetenz stärken • Dialogfähigkeit der Mütter fördern • Integrationsprozess von arabischsprachigen

Frauen unterstützen. Form der Maßnahme:

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Südostviertel Bürgerladen Storp 9 Müttergruppe mit Kin-derbetreuung

III Altendorf Nachbarschaftsbüro, Haus-Berge-Straße 85

Müttergruppe mit Kin-derbetreuung

III Altendorf Katholische Gemeinde Schmitzstraße 8

Sprachkurs für Anal-phabetinnen

V Altenessen-Süd Kita Herz –Jesu, Wes-terdorfstraße 32

Müttergruppe mit Kin-derbetreuung

V Altenessen-Süd DKSB Projekt „Lernen wie man lernt“

Müttergruppe mit Kin-derbetreuung

IV Borbeck Preisstraße 26 Müttergruppe mit Kin-derbetreuung

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Zusammenarbeit mit der AG „Integrationsma-nagement“ und der Ehrenamt-Agentur im Be-reich Sprachpartnerinnen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 34.248,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 13

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

1 Gruppenanleiterin 8 Dialogbegleiterinnen 5 Kinderbetreuerinnen

nach Sprachen Deutsch, Arabisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

52 40 52

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Arabisch

Altersgruppen 25-55

Geschlecht weiblich x männlich

75

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

108

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

30

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Müttergruppen

Auswertung:

Das Projekt „Mütter fördern Mütter“ gibt arabischsprachigen Frauen aus vorwiegend bildungsbenach-teiligten Schichten die Gelegenheit, sich über Erziehungs-, Familien- und Integrationsfragen dialogisch auszutauschen. Einmal wöchentlich treffen sich die Mütter in den Stadtteilen mit den qualifizierten Dialogbegleiterinnen. Diese haben die Aufgabe, den gemeinsamen Denk- und Austauschprozess in der Müttergruppe unterstützend zu begleiten. Darüber hinaus erhalten die Frauen Anregung, wie sie ihre Kinder in ihrem Bildungsverlauf fördern können. Thematisch stehen die aktuellen Bedürfnisse und Inte-ressen der Frauen im Vordergrund.

Zu den Müttergruppen

Durch den Empowerment-Ansatz werden die Gruppen an allen Standorten gut angenommen. Eine durchschnittliche Teilnehmerinnenzahl von 7-8 weist auf einen weiterhin stabilen Verlauf des Projek-tes hin.

Im Stadtteil Altenessen stand im November 2013 an beiden Standorten ein Standortwechsel an. Im Lerntreff des Kinderschutzbundes konnte aufgrund diverser interner Umstrukturierungen die Mütter-gruppe nicht mehr in den dortigen Räumlichkeiten stattfinden. Der Umzug in das benachbarte Ju-gendhaus im Palmbuschweg 7 konnte reibungslos stattfinden. Am Standort „Herz Jesu“ musste die Müttergruppe auf Grund von Sanierungsmaßnahmen in der Kita auf Räumlichkeiten in der evangeli-schen Gemeinde in der Hövelstraße ausweichen.

An den Standorten Altendorf und Südostviertel wurde weiterhin begleitend 1x monatlich das Sprach-partnerinnenprojekt der Ehrenamt-Agentur fortgeführt. Durch die regelmäßigen Treffen mit den eh-renamtlichen Sprachpartnerinnen soll die Sprachkompetenz der Mütter in der deutschen Sprache er-weitert werden.

Perspektive:

Der dialogische Elternbildungsansatz des Projektes „Mütter fördern Mütter“ hat sich in der achtjähri-gen Umsetzung als zielgruppenadäquat herausgestellt. Auf eine externe Evaluation wird aus dem Grunde bewusst verzichtet. Ein vergleichbarer Ansatz für die bereits genannte Zielgruppe fehlte bisher in der Bildungslandschaft der Stadt Essen. Die Abstimmung einer Überführungsstrategie in den Regel-betrieb des Jugendamtes soll ab März 2014 mit den Verantwortlichen des Bereiches erfolgen.

76

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Sozialdienst Katholischer Frauen Essen-Mitte

Titel der Maßnahme: Sprachtraining für Senioren

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Senioren mit Migrationshintergrund

Ziel der Maßnahme: Verbesserung der Sprachkompetenz im Alltag

Form der Maßnahme: Fortlaufender Kurs

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

VII Bergmannsfeld Kath. Gemeindezentrum im BF

alltagsbezogener Grundlagenunterricht

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Sozialberatung im Stadtteilbüro, Seniorenclub für Spätaussiedler, Theaterprojekt, EU-Projekt GRUNDTVIG

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 2.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 1 Lehrerin nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

21 20 21

Herkunft oder Familiensprache Länder der ehem. Sowjetunion

Altersgruppen 60 – 80 Jahre

Geschlecht weiblich 75% männlich 25 %

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

156 Std. an 78 Tagen

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

ca. 90 %

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 durchschnittliche Teilnehmerzahl: 20

77

Auswertung: Das Sprachtraining für Senioren bietet den Menschen eine Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse in einem ihrem Alter angemessenen Tempo. Durch den Alltagsbezug erleichtert es den Teilnehmenden den Umgang mit Ämtern, Ärzten und Erledigungen und Einkäufen aller Art. Die Teilnehmerzahl liegt im Durchschnitt bei 20 Personen, die gerne und regelmäßig kommen, auch um soziale Unterstützung zu bekommen und Kontakte zu pflegen. Unterlagen und Briefe, die nicht verstanden werden, können in den Unterricht mitgebracht werden und können so auch beispielhaft für die Anderen gemeinsam bear-beitet werden. Das Sprachtraining ist vernetzt mit dem Seniorenclub, der Theatergruppe und der Sozialberatung im Stadtteilbüro.

78

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Jugendamt 51-10-19

Titel der Maßnahme: Integriertes Handlungskonzept „Chancen bieten, Grenzen setzen!“ zur Förderung der Integration von Menschen mit libanesischer Zuwanderungsgeschichte

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Essener Bürger mit einer Zuwanderungsgeschich-

te aus dem Libanon Ziel der Maßnahme: „Fördern und Fordern“ der Integration in der o.g.

Zielgruppe Form der Maßnahme: Fachgruppe „Integrationsmanagement“ setzt das

o.g. Handlungskonzept in die Praxis um

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

gesamtes Stadtgebiet; Vernetzung mit den Strukturen in den einzelnen Stadtbezirken

altersgestaffelte För-der- und Sanktions-maßnahmen von 0-18 Jahre

Vernetzung mit anderen Maßnahmen bestehen in den Bezirken I, III, IV, V (eingebunden in das Aktionsbündnis sicheres Altenessen), VI, VII

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 14.081,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 6 Personen

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

3 sozialpädagogische Fachkräfte 1 Diplom Verwaltungswirt 2 interkulturelle Vermittler

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen

Geschlecht weiblich männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

79

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Kennzahl 2

Auswertung:

Seit Anfang 2009 wird in Essen das „Integrierte Handlungskonzept zur Förderung der Integration von Menschen mit libanesischem Zuwanderungshintergrund („Chancen bieten – Grenzen setzen!“)“ imple-mentiert. Das Handlungskonzept wird von der im Fachbereich 51-10 verorteten Fachgruppe „Integrationsma-nagement“ in die Praxis umgesetzt. Das Handlungskonzept basiert auf den folgenden vier Säulen, die komplementär zueinander umgesetzt werden: 1. Interbehördliche Abstimmung von Kooperationen und Verfahren

2. Fall- bzw. Fallgruppensteuerung über Casemanagement:

- Abschluss und Überprüfung von Integrationsvereinbarungen - Abstimmung, Steuerung und Umsetzung zeitnaher und behördenübergreifender Interventionen

3. Entwicklung zielgruppenorientierter Förder- und Interventionsmaßnahmen

4. Aufbau bzw. Weiterentwicklung von Netzwerken in den Stadtteilen

In 2013 wurden Gelder des IHH von der Fachgruppe „Integrationsmanagement“ für folgende Maßnah-men eingesetzt: Beratungs- und Methodentage der Fachgruppe Die Fachgruppe „Integrationsmanagement“ hat wie in den Jahren 2010, 2011, 2012 auch im Jahr 2013 an insgesamt vier Tagen, unter externer, supervisorischer Anleitung eine methodische Fortbildung in Anspruch genommen. Dabei wurden aktuelle Fallbeispiele aus dem beruflichen Alltag der Fachgruppe als Grundlage genommen, um so einen unmittelbaren Praxisbezug herzustellen. Neben der Erweiterung und Vertiefung der methodischen Kompetenz der Mitarbeiter wurden durch den Dozenten auch super-visorische Elemente in die Fallbetrachtung eingebracht. Die Beratungstage dienen zudem der Qualitäts-sicherung. Gruppensupervision „Interkulturelle Begleiter“ Im Jahr 2010 wurde durch die RAA/Büro für interkulturelle Arbeit (jetzt Fachbereich Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum Essen) eine Qualifizierungsmaßnahme zum „interkultu-rellen (Familien-) Begleiter“ durchgeführt. In dieser Maßnahme wurden Frauen und Männer mit einer libanesischen Zuwanderungsgeschichte qualifiziert. Die „interkulturellen (Familien-) Begleiter unterstützen die Arbeit der in der Fachgruppe tätigen Fall-manager, insbesondere im Hinblick auf die verbindliche Inanspruchnahme von integrationsfördernden Maßnahmen für Eltern und die Inanspruchnahme von frühkindlichen Bildungsangeboten für Kinder im Alter von 0-6 Jahren. Zudem sind sie auch in der „Konfliktvermittlung“ im Bereich Schule und Kita tätig. Ihr Einsatz erfolgt ausschließlich in Abstimmung mit der Fachgruppe „Integrationsmanagement“. Sie arbeiten auf Honorarbasis.

80

Eine begleitende Supervision der „interkulturellen Begleiter“ ist zur Qualitätssicherung notwendig, da keine/r der geschulten Frauen und Männer eine pädagogische Vorbildung besitzt. In der Gruppensuper-vision werden ihre Einsätze und Aufträge aufgearbeitet und reflektiert. An den Supervisionssitzungen nimmt auch immer ein Fallmanager der Fachgruppe teil. Qualifizierung „neuer“ und Nachschulung „alter“ „Interkultureller Begleiter“ Seit 2010 hatte sich der Honorarkräftepool der Fachgruppe auf nur sieben Aktive verkleinert, die den hohen Bedarf an Interkulturellen Begleitern nicht mehr abdecken konnten. Aus diesem Grunde wurden sechs weitere Personen qualifiziert. An der 10-tägigen Qualifizierungsmaßnahme (60 Stunden) haben auch die bereits in 2010 qualifizier-ten Honorarkräfte teilgenommen. Die Teilnahme diente der Vertiefung ihrer bereits erworbenen Fertig-keiten. Jugendprojekt „Engagierte Mädchen“ in Essen Altendorf Auch im Jahr 2013 konnte die erfolgreiche Arbeit mit den „Engagierten Mädchen“ fortgesetzt werden. Projektplan / Umsetzungsschritte: • Regelmäßige Treffen mit verlässlicher Teilnahme • gemeinsames Aushandeln und Gestalten der Inhalte der Gruppentreffen • Teilnahme und Mitgestaltung bei Stadtteilaktivitäten • Ausflüge • Unterstützung bei der Berufswahl und schulische Begleitung • Planung von „Umdenken-Jungdenken“

Es ist gelungen, die in den letzten Jahren begonnene positive Entwicklung in der Gruppenbildung fort-zusetzen. Die Mädchen haben auch im Jahre 2013 regelmäßig und gerne an den Gruppentreffen teil-genommen. Die schon bestehenden tragfähigen Beziehungen von Honorarkräften und Mädchen und deren Eltern konnte weiter verfestigt werden. Durch den regelmäßigen und engen Austausch zwischen den Honorarkräften, dem Integrationsmanagement und dem Stadtteilprojekt Altendorf konnten Schwierigkeiten zeitnah angesprochen und schnelle Lösungen gefunden werden. Durch die vorhergegangenen Gruppenprozesse hat es bei den Mädchen spürbare Verhaltensänderun-gen gegeben. Sie haben ihre Stärken entdeckt, Schwierigkeiten überwunden, Perspektiven für die Zu-kunft entwickelt und sich mit ihrer schulischen Biographie auseinandergesetzt. Sie sind nun in dem Alter, in dem ein neuer Lebensabschnitt beginnt und viele von ihnen haben eine Ausbildung begonnen oder sind an eine weiterführende Schule gewechselt. Im Laufe des Jahres wurde deutlich, dass die Projektziele in dieser Mädchengruppe erreicht worden sind und sie aus der Mädchen-gruppe entlassen werden konnten. Die engagierten Mädchen haben in Altendorf einen hohen Stellenwert in ihrer Community, sodass bereits einige jüngere Mädchen Interesse hatten, auch Engagierte Mädchen zu werden. Aufgrund der Erfahrungen mit der ersten Gruppe und des Vertrauenserwerbs bei den Eltern wurde der Altersdurch-schnitt (ab 8 Jahre) nach unten korrigiert. Dadurch ist es möglich, frühzeitiger eine Beziehung zu den Mädchen und deren Eltern aufzubauen. Die neue Engagierte Mädchengruppe, die im Dezember 2013 begonnen hat, hat bereits 8 Gruppenmit-glieder. Mädchengruppe/Jungengruppe in der Hauptschule Bochold Frauengruppe Hörsterfeld Mädchengruppe Storp 9 Für diese Angebote wurden aus Mitteln des IHH Gelder für Sachkosten und Handgelder zur Verfügung gestellt.

81

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Gesamtschule Bockmühle

Titel der Maßnahme: Entwicklung eines Konzepts zur interkulturellen Schulentwicklung an der Gesamtschule Bockmühle, Essen

Zwischenbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Januar. 2014

Hauptzielgruppe: Lehrerinnen und Lehrer der Gesamtschule Bock-

mühle Ziel der Maßnahmen: Konzeptionelle Entwicklung, Schulentwicklungs-

schritte und Qualifizierung des pädagogischen Personals (Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen)

Kennzahl 1: Qualifizierung der Teams 7 und 8 in der Evaluation des Ist-Standes und der Vorha-benplanung Kennzahl 2: Nachqualifizierung von Leh-rern/innen im interkulturell- sozialerzieherischen Projekt "Erwachsenwerden!

Kennzahl 3: Qualifizierung der Teamleitungen für ihre Aufgaben in der Schulentwicklung

Kennzahl 4: Einbeziehung des ganzen Kollegiums in die inklusionsbezogene und heterogenitätsori-entierte Schulentwicklung

Form der Maßnahmen: - Planungstermine - Coaching der Teams - Qualifizierungstage - Coaching der Steuergruppe - Supervision

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

III Altendorf Gesamtschule Bock-mühle

siehe oben

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 14.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Coaches/Trainer/innen der context GmbH Lions Quest - Trainer

nach Sprachen Deutsch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

82

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen

Geschlecht weiblich männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

zu 1: 4 Ganztage und 3 Halbtage zu 2: 3 Ganztage zu 3: 1 1/2 Tage zu 4: 3x 3 Stunden zu 5: 2x 1 Stunde regelmäßige Teilnahme

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

* zu 1: 38 TN * zu 2: 27 TN * zu 3: 26 TN * zu 4: 7 TN * zu 5: 1 TN

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Die begleitete Teamentwicklung ist unter Einbeziehung aller Teammitglieder in meh-reren Stationen durchgeführt und verankert (Ziel zu 100% erreicht)

Kennzahl 2 Das ganze Kollegium im 5.-8. Jahrgang kann das Programm qualifiziert einsetzen (Ziel zu 100% erreicht)

Kennzahl 3 Die Teamsprecher/innen setzen ihre erworbenen Kompetenzen in der Leitung der Teams um (Ziel zu 100% erreicht)

Kennzahl 4

Der Open Space wurde unter Einbeziehung aller Lehrer/innen, der Eltern- und Schü-lervertreter erfolgreich durchgeführt; unter Begleitung durch die context GmbH organisiert eine Steuergruppe die Vereinbarung und Umsetzung der angeregten Entwicklungsvorhaben (Ziel zu 100% erreicht)

Auswertung:

Die Unterstützung der interkulturellen und heterogenitätsorientierten Unterrichts- und Schulentwick-lung beinhaltete im 2. Halbjahr des Schuljahrs 2012/13 (die Vertragsunterzeichnung fand erst am Ende des 1. Halbjahrs 12/13 statt) und im 1. Halbjahr des Schuljahrs 2013/14 folgende Handlungsfelder:

1. Die Teams der Lehrer/innen im 7.(dann 8.) und 8.(dann 9.) Jahrgang entwickelten mit Coachingun-terstützung durch die Context GmbH eine Ist-Stands-Analyse bzgl. der pädagogischen und unter-richtlichen Herausforderungen in einem Unterricht mit Schülern/innen, die in ihrer Lernfähigkeit, ihrem Lernverhalten, sozialen Miteinander und ihren sprachliche Kompetenzen einen hohen Un-terstützungsbedarf haben. Sie sprachen Entwicklungsziele und entsprechende Umsetzungsvorha-ben ab.

2. Im August am Ende der Sommerferien 2013 wurden 28 Lehrer/innen und Sozialpädagogen/innen im Programm "Lions Quest - Erwachsen werden" 3 Tage lang qualifiziert. Dieses an unserer Schule ab dem 7. Jahrgang angesiedelte Programm fördert die Sozialkompetenzen, die positive Sicht der Diversität und die Personalkompetenzen (Selbstbewusstsein, Zielklarheit) bei den Heranwachsen-den.

3. Im Oktober 2013 wurden die Teamsprecher/innen der Jahrgänge 5 - 10 durch die Context GmbH in einer 1 1/2-tägigen Qualifizierungsmaßnahme darin gecoacht, Bewusstsein und Sicherheit be-züglich der Rollen und Aufgaben im Schulentwicklungsprozess zu stärken und teamspezifische bzw. gemeinsame Entwicklungsziele abzusprechen.

4. Mit inhaltlicher und organisatorischer Unterstützung durch die Context GmbH wurde ab Novem-ber 2013 eine Open-Space-Aktion für den Februar 2014 vorbereitet: In Vorgesprächen mit der Schulleitung und der pädagogischen Leitung entstand eine Entwicklungsplanung für das Schuljahr

83

2013/14; zusammen mit einer neu installierten Steuergruppe wurde der Open Space als Konzept verdeutlicht und in der Folge inhaltlich und organisatorisch vorbesprochen.

5. Die Schulleitung vereinbarte mit der Context GmbH Supervisionstermine, um die vielfältigen Ent-wicklungsaufgaben zielführend und ressourcenorientiert gestalten zu können.

Die externen Mittel und Berater/innen bzw. Trainer/innen haben der Gesamtschule Bockmühle bisher gut dabei geholfen,

• Zielklarheit über die Entwicklungsaufgaben zu bekommen

• Prozesskompetenzen in der Steuerung der Unterrichts- und Schulentwicklung zu stärken

• die Entwicklungen erfolgreicher zu planen und evaluierbar zu gestalten,

• alle Beteiligten für die Entwicklungsaufgaben zu interessieren und zu Engagement zu motivie-ren.

Über den Open Space im Februar 2014 ist ein weiterer Schritt unternommen worden, auch die Schü-ler/innen und Eltern in den Schulentwicklungsprozess einzubeziehen.

84

Handlungsfeld Sprache, gesundheitliche Entwicklung, Erziehung und Bildung

Träger der Maßnahme Caritasverband für die Stadt Essen e.V.

Titel der Maßnahme: Sprachtraining im Verbund mit Integrationssprachkursen

Zwischenbericht für Zeitraum von November 2013 bis Januar 2014

Hauptzielgruppe: Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Integrati-

onskursen oder mit ähnlichen Vorkenntnissen Ziel der Maßnahme: Vertiefung von bereits erworbenen Sprachkennt-

nissen; an das in den Integrationskursen Erlernte anknüpfen und ausbauen.

Form der Maßnahme: Kurs: je 2 Stunden/Woche

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Stadtmitte/Nordviertel Kirchengemeinde St. Gertrud

I Huttrop Familienzentrum Ev. Kita Mathilde-Kaiser-Str.

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 1.170,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

DaZ/IP∗ Zertifikat Germanistik-Promotion

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

10 12

8 18

8 25

Herkunft oder Familiensprache Irak, Türkei, Iran, Ghana, Marokko, Kasachstan, Kenia, Kamerun, Nigeria, Syrien, Ägypten

Altersgruppen 22 – 46 Jahre

Geschlecht weiblich 25 männlich 13

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

42 Std. insgesamt

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

DaZ/IP = Deutsch als Zweitsprache/Interkulturelle Pädagogik

85

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Kennzahl 2

Auswertung:

Das Angebot des Sprachtrainings wurde an den zwei Standorten Familienzentrum Kita Mathilde-Kaiser-Str. und in der Kirchengemeinde St. Gertrud gemacht. Die Kurse unterschieden sich erstmals deutlich. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kita-Kurses sind mit der deutschen Sprache schon so vertraut, dass es für sie wichtig ist, in Rollenspielen Alltagssituationen einzuüben und intensiv auf die Gramma-tik einzugehen. Auch noch offene Fragen aus den Integrationskursen werden bearbeitet. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kirchengemeinde-Kurses haben sehr unterschiedliche Kennt-nisstände: Einige haben bereits einen Integrationskurs absolviert, einige haben einen Kurs angefangen aber dann abgebrochen und einige haben aus den unterschiedlichsten Gründen noch an keinem Integ-rationskurs teilgenommen. Diesen Kurs besuchen in der Hauptsache Menschen mit afrikanischem Mig-rationshintergrund. Hier stehen Wortschatzübungen im Vordergrund, wobei auch die deutsche Gram-matik nicht zu kurz kommt. Es bleibt festzustellen, dass beide Sprachtrainings den aktuellen Bedarf vor Ort getroffen und das Ziel der Maßnahme erreicht haben. Das Angebot in Kooperation mit dem Kinder- und Familienzentrum e.V. Kita Mathilde-Kaiser-Str. hat sich inzwischen etabliert und auch das Angebot in der Kirchengemeinde wird sehr gut angenommen. Abschließend kann gesagt werden, dass ein Training der erworbenen Sprachkenntnisse auch aus Sicht der Teilnehmenden gerade in kleinen Gruppen, wohnortnah, sehr hilfreich und wichtig ist um die oft sehr eingeschränkten Kommunikations- und Handlungsfähigkeit zu verbessern. Es ist auch zu beobach-ten, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen froh über das Angebot sind und es nutzen, um ihre deut-schen Sprachkenntnisse zu verbessern, unabhängig von ihrem eigenen Kenntnisstand.

86

Sachberichte 2013 Handlungsfeld: Kultur und Kunst

• Toleranz – Facebook Stories (Theater-Tanz-Projekt) (Gesamtschule Bockmühle)

• Wir sind die Macher – Klangwerkstatt (Gesamtschule Essen-Nord)

• III. Kulturmesse Essener Norden (Ruhrpott-Revue e. V. und Kulturmesse Essener Norden)

• Ruhrpott-Revue - Transkulturelles Musik-Theater-Projekt 2013 (Ruhrpott-Revue e. V.)

• Vermittlungsprojekt 5plus – Vorschüler im Museum Folkwang (Museum Folkwang)

• Mitmachkonzerte – Interkulturelle Musikvermittlung durch Konzertbegeg- nung in den Stadtteilen (Kulturbüro in Kooperation mit dem Folkwang-Kammerorchester e. V.)

• Kulturpfadfest Essen 2013 (Kulturbüro)

• „Deutsch-Türkische Kabarettwoche „ Achmet lach net!“ (KatakART e.V. als Trägerverein des Katakomben-Theaters in Kooperation mit dem Fachbereich In-terkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum Essen und dem Kulturbüro)

• Schulkulturprojekt „Tonleiter“ (Kulturbüro)

• „638 Kilo / Schritte Tanz“ (Kulturbüro)

• SingNetz Interkulturell (Folkwang Musikschule)

• 3. Europäische Jugendkunstausstellung 2014 (Kulturbüro)

• Deutsch-Türkische Buchmesse RUHR (Interkulturelles Bildungszentrum (IBZ) e. V.)

• KulturAkademie-Ruhr (KatakART e.V. Trägerverein der KulturAkademie Ruhr)

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Gesamtschule Bockmühle

Titel der Maßnahme: Toleranz – Facebook Stories (Theater-Tanz-Projekt)

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Schüler/innen des 8. Jahrgangs

Ziel der Maßnahme: Ästhetische Bildung, Medienkompetenz, Präsen-tation Teilziele: 1. Teamfähigkeit in der Kooperation zwischen Teilnehmern/innen unterschiedlichen Geschlechts und kulturellen Hintergrunds 2. Förderung der sprachlichen und dramatischen Ausdrucksfähigkeit 3. Entwicklung von kreativen (musikalischen und schauspielerischen) Kompetenzen, Probleme der jugendlichen Lebenswelt in der Vorbereitung und Präsentation zu reflektieren und sprach-lich/mimisch zu artikulieren.

Form der Maßnahme: Theater- und Tanzprojekt

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

III Altendorf Gesamtschule Bock-mühle

Tanz- und Theaterpro-jekt

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 11.350,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Theaterpädagoge, Tänzer, Regieassistentin, Techniker,

2 Kameraleute nach Sprachen Deutsch, Türkisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

12 12 12

Herkunft oder Familiensprache verschieden

Altersgruppen 14-17

Geschlecht weiblich 9 männlich 3

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

88

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

12

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Zum Teilziel 1: Die Teilnehmer/innen erwarben eine hohe Kompetenz, die unter-schiedlichen Erfahrungshintergründe und kulturell geprägten moralischen Modelle auszuhandeln und gemeinsame Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. Das Ziel wurde erreicht.

Kennzahl 2

Zum Teilziel 2: In der Zusammenarbeit bei der Diskussion der Thematik, der sprachli-chen Weiterentwicklung der Textvorlage, der Diskussion bei den Proben und den Nachreflexionen der Auftritte erweiterten alle Teilnehmer/innen ihre sprachlichen Kompetenzen vor allem in der dramaturgischen Fachsprache und der begründeten Erörterung von Positionen und Konzeptionen. Das Sprachmodell der Regisseu-re/innen lieferte dafür adäquate Sprachmuster. Das Ziel wurde erreicht.

Kennzahl 3

Zum Teilziel 3: Die beteiligten Jugendlichen reflektierten ihre eigenen Lebens- und Kommunikationsgewohnheiten, konfrontierten sie mit den normativen Vorstellungen der Erwachsenenwelt (aus verschiedenen Herkunftskulturen) und entwickelten auf diese Weise ein erweitertes Selbstbewusstsein bzgl. verantwortlichen Handelns. Das Ziel wurde erreicht.

Auswertung:

Das Projekt diente im Wesentlichen der ästhetischen Bildung, (Grundbegriffe von Tanz, Schauspiel, Theater, Erzeugung einer dramatischen Wirkung, Umgang mit Körper, Zeit, Raum etc.), der Steigerung der Medienkompetenz, hinzu kamen Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kooperationsvermögen, Projektar-beit, Fokussierung und Konzentration, Steigerung der Präsenz und der Fähigkeit, sich vor größerem Publikum zu präsentieren. Es war nicht leicht, mit Schülern/innen dieser Altersgruppe zu arbeiten, die sich im Alter von 14-15 Jahren am Anfang der Pubertät und damit zwischen ‚Kind-sein‘ und ‚Erwachsen-Sein‘ befinden und dabei zeitweilig die Orientierung verlieren. Das hat eine große Unruhe erzeugt. Ein großes Thema war der schwierige Umgang mit dem anderen Geschlecht, zumal die Tanz- und Theaterarbeit ganz andere Anforderungen an Kooperation und Intimität erfordert als der normale Schulunterricht. Ein großer Teil des ‚Trainings‘ bezog sich auf die Fähigkeit, sich emotional und körperlich auszudrücken, sich zu fokus-sieren und konzentrieren und sich nicht so leicht ablenken zu lassen, Schamgefühle zu überwinden, und durch Improvisation erzeugte dramatische Wirkung wiederholbar zu machen. Insgesamt hat das gut geklappt, es waren bei allen Schülern/innen deutliche Entwicklungen festzustellen, wobei sich die Jungen etwas schwerer taten als die Mädchen. Auch das Thema Facebook/soziale Netzwerke wurde kritisch reflektiert und hat sicher zu einer höheren Bewusstheit geführt. Die Aufführungen waren er-folgreich und haben - nach eigener Aussage der Jugendlichen - ihr Selbstwertgefühl gesteigert. Dennoch stellt sich für Folgeprojekte die Frage, ob man mit etwas älteren Jugendlichen nicht noch konzentrierter hätte arbeiten können, um somit sowohl größere Lerneffekte als auch intensivere künst-lerische Ergebnisse zu erzielen, und damit eine stärkere Außenwirkung zu erreichen.

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Gesamtschule Nord, Förderstraße 60, 45356 Essen

Titel der Maßnahme: Wir sind die Macher - Klangwerkstatt

Gesamtbericht für Zeitraum von 08.04.2013 bis 12.04.2013

Hauptzielgruppe: Schüler/innen der Gesamtschule Nord

Ziel der Maßnahme: • Förderung der sprachlichen, kommunikativen und sozialen Fähigkeiten der Schüler/-innen

• Unterstützung der Persönlichkeitsentwick-lung der Schüler/-innen

• Förderung des Bewusstseins an der Schule, dass kulturelle Bildungsmaßnahmen positiv auf die Lernmotivation der Schüler/-innen wirken

Form der Maßnahme: Arbeitsgemeinschaften in Projektwoche

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-gramm/ Konzept

V /Vogelheim Gesamtschule Nord Projektwoche

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Höhe der IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 7.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 4 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Instrumentalpädagogen (2), Video Cutter, Performancekünstler

nach Sprachen Deutsch, Türkisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

37 10 35

Herkunft oder Familiensprache Arabisch, Türkisch, Deutsch, Libanesisch

Altersgruppen 11-14

Geschlecht weiblich 15 männlich 22

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

drei Personen an fünf Tagen, eine Person an vier Tagen / je vier Stunden am Tag

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

30

90

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der erreichten Schülerinnen und Schüler

Auswertung:

Am ersten Tag des Projektes waren wir sehr beschäftigt eine gewisse Ordnung und Sauberkeit im Klas-senraum einzurichten. Anschließend richteten wir uns für die verschiedenen Arbeitsschritte wie Sägen, Schleifen und Malen ein und gestalteten im Klassenraum einen Ort für die Entspannungstechniken. Diese immer wiederkehrenden Rituale im Morgen- und Abschlusskreis wie auch die Atemmeditation mit Entspannungsdüften sowie der Indianer-Sonnengruß förderten die Konzentration und vermittelten ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit innerhalb der Gruppe. Somit konnten wir gestärkt und in Ruhe uns den verschiedenen Arbeitsschritten zur Herstellung der verschiedenen Instrumente, wie Did-geridoo, Schwirrholz, Zwitscherli und Bumerang, widmen und natürlich Inhalte wie Atemtechnik, Rhythmus und musikalisches Zusammenspiel üben. Jedes Kind hat für sich selbst 4 Instrumente gebaut und kreativ gestaltet. Jedes Kind hat zum Abschluss eine Mappe mit Inhalten zum Kurs erhalten. Die Zusammenführung der unterschiedlichen Musikpro-jekte zu einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung bildete somit einen gelungenen Abschluss. Aus Bausätzen werden in mehreren Arbeitsschritten Ukulelen gebaut. In den baubedingten Pausen erlernen die Schüler auf bereits gefertigten Ukulelen drei Akkorde für entsprechend drei Harmonien. Mit Hilfe einer Computeroberfläche, in der jeder Harmonie eine Farbe zugeordnet ist, wird das Spiel der drei Akkorde in einem Stufenmodell vom puren, zeitunabhängigen Greifen bis zum Spiel im rhythmi-schen Zusammenhang erlernt. Hörbares Ergebnis ist ein Musikstück, das aus einer sich wiederholenden, rhythmischen Akkordphrase, in die jeweils verschiedene Geräusche eingebettet sind, besteht. Zwei Schüler wurden wegen häufiger Störungen aus der Gruppe genommen, der Rest der Gruppe hat das Ziel des Kurses erreicht. Positiv zu erwähnen ist ein beim Spiel der Akkorde innerhalb der Gruppe entstandener "battle", für den die Schüler große Motivation fanden, störende Faktoren waren Schüler aus anderen Projekten, die während der Kurszeiten von außen Unterbrechungen in die Gruppe brachten, ebenso eine stellenweise geringe Grundmotivation der Schüler. Eine Vernetzung dieses Projektes mit anderen Musikprojekten war aufgrund der räumlichen Situation nicht möglich. Die Maßnahme wurde in Kooperation in mit der RAA/Büro für interkulturelle Arbeit umgesetzt. Während der Projektwoche vom 08.04.-12.04.2013 nahmen 6 Schüler/innen der Gesamtschule Nord an dem Projekt´´ Video Workshop´´ erfolgreich teil. Sie erarbeiteten mit der Honorarkraft eine CD-Präsentation und stellten ihre Arbeit in Planung der Schule am 12.04.2013 vor ca. 200 Schüler/innen in der Sporthalle vor. Sie lernten während des Workshop Kameraaufnahme, -licht, Mikrofoneinsatz, Schnitt und Effekte und brannten die Ergebnisse auf DVD. Das Ergebnis wurde sehr gut vom Schüler - und Lehrerpublikum aufgenommen.

91

Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Ruhrpott-Revue e.V. und Kulturmesse Essener Norden

Titel der Maßnahme: III. Kulturmesse Essener Norden

Gesamtbericht für Zeitraum von 18. 10. 2013 bis 20. 10. 2013

Hauptzielgruppe: Kulturschaffende, Migrantenvereine und Migran-

ten/innen aus dem Essener Norden Ziel der Maßnahme: Weiterentwicklung der Veranstaltung als Platt-

form für soziale Begegnung zu einer interkultu-rellen Bühnenpräsentation, die der gesellschaftli-chen und kulturellen Realität und Vielfalt im Stadtteil entspricht und somit große Authentizi-tät erhält.

Form der Maßnahme: ehrenamtliches Kulturprojekt

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

V Altenessen Soziokulturelles Zent-rum Zeche Carl

öffentliche Selbstdar-stellung, Ausstellung und aktive Bühnenprä-sentationen der vor-handenen Stadtteilkul-turangebote

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Aktionen der Projekte „Kunst schafft Stadt“, „Kulturtankstelle“ ISSAB, IG Altenessen und Kul-turnetzwerk Essener Norden

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 1.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 250 Ehrenamtliche nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Theaterpädagogin, div. Sozial-

arbeiter/Pädagogen und ehrenamtliche Kräfte nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

250 250 250

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Polnisch, Italienisch, Russisch, Kuba-nisch, Französisch, Slowenisch, Türkisch und

andere

Altersgruppen 4 - 85

Geschlecht weiblich 125 männlich 125

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

3

92

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

250

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Audio-Video-Website und Mediendokumentation

Kennzahl 2 Dokumentation nach Abschluss des Gesamtprojekts

Auswertung:

Die III. Kulturmesse war erneut äußerst erfolgreich. Rund 1.000 Besucher begrüßte der Veranstalter an den 3 in der Zeche Carl. Viel Lob und Begeisterung erfuhren die insgesamt 250 aktiven Künstlerinnen und Künstler für ihr abwechslungsreiches Programm, gespickt mit vielen Höhepunkten aus den unter-schiedlichsten Kultursparten. Das war im wahrsten Sinne eine Leistungs-Show der kreativen Vielfalt des freien Kulturschaffens der nördlichen Stadtteile Essens. Besonders erfreulich war die hohe Beteiligung von Besuchern und aktiven Bühnenkünstlern mit Migrationshintergrund. Das Konzept des Kulturnetzwerkes ging auf, motivierte allerseits zur Fortsetzung und zum Ausbau der Projektidee. Neue Mitglieder und Interessenten wurden gewonnen. Die spartenorientierte Trennung in 3 Programmtage (Rockabend, Theaterabend, Kulturmessesonntag) hat sich bewährt, allen Interessenten konnte dadurch die Gelegenheit gegeben werden, ihr jeweiliges Programm auf der Bühne zu präsentie-ren. Insgesamt konnte an allen Programmtagen eine deutliche Qualitätssteigerung der Programmbei-träge verzeichnet werden. Leider kam es diesmal nicht zum erwarteten Besucherandrang, wie es nach der guten Vorbereitung allgemein erwartet wurde. Insgesamt kamen rund 1000 Besucher, die sich an den 3 Messetagen über das breitgefächerte Kulturschaffen im Essener Norden informieren wollten. Trotzdem ist das Resümee der Veranstalter durchweg positiv ausgefallen: Es wurden umfangreiche, vielfältige meist musikbeglei-tete Bühnenprogramme dargeboten, die Qualität der jeweiligen Kulturacts beeindruckte das Publikum und sorgte für stets gute Stimmung im Saal. Gut funktioniert hat der arbeitsteilige Einsatz der ehrenamtlichen Helfer an den 3 Ausstellungstagen, an denen es neben der organisatorischen Betreuung der Künstlergruppen viel technischen Auf- und Abbauaufwand zu organisieren galt. Vorbildlich war auch das Engagement der ca. 250 aktiven Künstle-rinnen und Künstler, die ihre Bühnenauftritte und Messestände schon fast professionell perfekt vorbe-reitet hatten Bereits jetzt liegen Diskussionsbeiträge und Anregungen aus dem Netzwerk vor, wie die kommende Kulturmesse 2014 attraktiver gestaltet werden kann und welche verbesserten Werbestrategien genutzt werden können. Auf jeden Fall soll im nächsten Jahr die Kulturmesse mit einem neuen Konzept an den Start gehen. Erfreulich war auch der Besuch des Kulturdezernenten, der die Gelegenheit nutzte, mit vielen Aktiven über ihre Arbeit zu diskutieren. Ihm und allen anderen anwesenden Politikern wurde ausdrücklich die Notwendigkeit einer weiteren Förderung durch öffentliche Zuschüsse mit auf den Weg gegeben. Insgesamt kann der Verlauf des Projekts als zufriedenstellend und erfolgreich bezeichnet werden. Be-sonders erfreulich war die hohe Beteiligung von Besuchern und aktiven Bühnenkünstlern mit Migra-tionshintergrund. Wir freuen uns auf die Fortsetzung in 2014.

93

Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Ruhrpott-Revue e.V.

Titel der Maßnahme: Transkulturelles Musik-Theater-Projekt 2013

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Mai 2013

Hauptzielgruppe: Ensemble Ruhrpott-Revue, Koop-Partner (siehe

unten) Migranten/innen aus dem Essener Norden Ziel der Maßnahme: Weiterentwicklung des Theaters als soziale Be-

gegnung zu einem interkulturellen Theater, das der gesellschaftlichen Realität im Stadtteil ent-spricht und somit große Authentizität erhält.

Form der Maßnahme: ehrenamtliches Kulturprojekt

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

V Altenessen

Kulturhaus Palmbusch-weg WQ4 und Zeche Carl diverse Auftrittsorte in Essen - öffentliche Aufführungen und The-ater-Workshops

öffentliche Aufführun-gen und Theater-Workshops, aktive Teil-nahme an anderen Kulturveranstaltungen im Stadtteil

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Aktionen der Projekte „Kunst schafft Stadt“, „Kulturtankstelle“ ISSAB, IG Altenessen und Kul-turnetzwerk Essener Norden

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 7.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 7 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Theaterpädagogin, div. Sozial-

arbeiter/Pädagogen und ehrenamtliche Kräfte nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

25 30 35-40

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Polnisch, Italienisch, Russisch, Kuba-nisch, Französisch, Slowenisch, Türkisch

Altersgruppen 18-77

Geschlecht weiblich 20 männlich 20

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

30

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

35

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Audio-Video-Website und Mediendokumentation

Kennzahl 2 Dokumentation nach Abschluss des Gesamtprojekts

Auswertung:

TRANSKULTURELLES-THEATER-MUSIK-PROJEKT ESSENER NORDEN 2012-2013 „KUMPEL ANTON IM MULTI-KULTI-LAND“ - ein interkulturelles Gemeinschaftsprojekt in Partnerschaft mit anderen Kulturschaffenden unter der Federführung der Ruhrpott-Revue

Zielvorgabe Im Rahmen ihrer Kumpel-Anton-Trilogie bot die Ruhrpott-Revue für ihre dritte Produktion „Kumpel Anton im Multi-Kulti-Land“ die aktive Beteiligung an diesem Projekt für andere Kulturschaffende an. Insbesondere Mitglieder des Kulturnetzwerkes, Jugendliche und Migranten/-innen aus dem Essener Norden wurden zur Teilnahme ab Frühjahr 2012 angesprochen. Inhaltliche Vorgabe war die Entwick-lung und Zusammenführung von kulturellen Beiträgen zum Gesamtthema „Lebensrealitäten und Le-bensträume von Menschen im kulturellen Schmelztiegel Ruhrpott“. Projekt-Partner: Ruhrpott-Revue, DGB-Jugend MEO, Forum Russlanddeutscher Essen. Studiobühne Essen, Künstler aus dem Kulturnetz und Migranten/-innen aus dem Essener Norden. Projektablauf: Schwerpunkt des Projekts war die gemeinsame Entwicklung einer ca. 2-stündigen Theater-Musik-Revue. Das Ensemble wurde für Gastschauspieler/-innen geöffnet, die in Rollenfindung und Szenen-entwicklung eingebunden wurden. Sechs Spielszenen (jeweils 10-20 Min.) wurden von Mai bis Dezem-ber gemeinsam entwickelt und geprobt und in Teilergebnissen auf diversen öffentlichen Veranstaltun-gen in 2012 in Essen dem Publikum vorgestellt. Die szenarische Probenarbeit aus 2012 mündete in die vier Musik-Theater-Revue-Aufführungen im Zeitraum von Februar bis Mai 2013 mit dem großen Projektabschluss „Abschlussfestival“ am 6.Mai 2013 in der Zeche Carl mit einer Präsentation aller Projektbeiträge der beteiligten Kooperations-partner. Alle Aufführungen waren ausverkauft und insgesamt 1.206 Zuschauer konnten bei den fünf Vorstellungen begrüßt werden: 17.2.2013 Zeche Carl 10.3.2013 Weststadthalle 13.4.2013 Kolpinghaus Altenessen 21.4.2013 Zeche Carl 05.5.2013 Zeche Carl. Das multikulturelle Abschluss-Festival am 5. Mai in der Zeche Carl war sicherlich der inhaltliche und programmatische Höhepunkt des Gesamtprojekts. Die Koop-Partner Studiobühne Essen, Forum-Russlanddeutscher, Steeler Kinder- und Jugendballett, Anatolischer Wind und AWO-Wolgamöwen bo-ten mit ihrem bunten Theater-Folklore-Show-Mix im Vorprogramm ein lebendiges Beispiel für gelun-gene transkulturelle Kulturpräsenz im Stadtteil. Die danach vom Ruhrpott-Revue-Ensemble präsentier-te Gemeinschaftsproduktion „Kumpel Anton im Multi-Kulti-Land“ spiegelte personell (im gemischten Ensemble wirkten Schauspieler/-innen aus 8 unterschiedlichen Herkunftsländern zusammen) und in-haltlich die multikulturellen Lebensrealitäten der Menschen im Stadtteil Altenessen vor authentischen Spielorten wie U-Bahn, Wochenmarkt, Kaiserpark und fanden ihren Höhepunkt in der abendlichen deutsch-türkischen Hochzeitsparty. Probenbetrieb Für solch eine Gemeinschaftsproduktion, bei der viele unterschiedliche Menschen, Kulturstile und Kul-

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turhintergründe aufeinandertrafen, bedurfte es vieler klärender Gespräche zur Koordinierung des Be-gegnungs-, Proben und Zusammenführungs-Prozesses. Geprobt wurde im Rahmen von dreistündigen Abendproben dienstags und donnerstags sowie Tages-Themen-Workshops im Kulturhaus am Palm-buschweg und ab Februar in der Zeche Carl oder extern in den Räumlichkeiten der Koop-Partner. Die Gesamtleitung und Koordination des Probenprozesses oblag einer Theaterpädagogin, unterstützt von Fachpersonal der Koop-Partner bei einigen der Tages-Workshops. Aufführungen: Entsprechend der konzeptionellen Vorgaben wurden Teilergebnisse des Probenbetriebes als szenarische Elemente in die Auftritte der Ruhrpott-Revue integriert, so dass die neuen Projektteil-nehmer/-innen Bühnenerfahrung sammeln konnten und gleichzeitig mit diesen Werkschauen aktive Werbung für das Projekt stattfand. Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt verzeichnete von Beginn an beachtliche Resonanz in der Öffentlichkeit in Presse, TV, Radio, Politik und kultureller Szene vor Ort. Regelmäßige Pressemitteilungen und Ankündigungen auf den Ruhrpott-Revue und Kulturnetz-Web-Seiten wurden durch ausreichend Flyer- und Plakatwerbung unterstützt und sorgten für öffentlichen Bekanntheitsgrad. Finanzierung Dank finanzieller Unterstützung des Fachbereichs Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrati-onszentrum Essen (vorm. RAA/Büro für interkulturelle Arbeit) als öffentlicher Zuschussgeber und Spen-den durch Sponsoren konnte das Projekt in 2013 zu Ende geführt werden. Der Finanzierungsplan und Kostenrahmen konnte trotz Wegfall der Landesförderung weitestgehend durch Eigenmittel und Ein-trittsgelder eingehalten werden. Durch die schwierige Proben- und Termingestaltung kam es lediglich aufgrund von Sachzwängen zu geringfügigen Verschiebungen der Ansätze in den Beantragungspositi-onen. Der Finanzierungsfehlbedarf wurde durch Spenden, Eintrittseinnahmen und Eigenmittel gedeckt. Fazit Insgesamt kann der Verlauf des Projekts als zufriedenstellend und erfolgreich bezeichnet werden. Wir freuen uns auf die Fortsetzung in 2014.

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Museum Folkwang

Titel der Maßnahme: Vermittlungsprojekt 5plus – Vorschüler im Museum Folkwang

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: a) Vorschulkinder

b) Erzieher/innen c) Eltern d) 5plus…plus Eltern e) Rucksackmütter

Ziel der Maßnahme: kulturelle Teilhabe, Förderung der künstlerischen und ästhetischen Bildung, Verbesserung der Bil-dungs- und Integrationschancen

Form der Maßnahme: Workshops für Vorschüler, Fortbildungen für Multiplikatoren/innen der frühkindlichen Bil-dungsarbeit

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Stadtmitte / stadtübergreifend Museum Folkwang Workshops, Fortbildungen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Rucksack in der Kita

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 21.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Konzeption/Steuerung: Mitarbeiterin Bildung und Vermittlung Koordination: Studentische Mitarbeiterinnen Durchführung: Freie Mitarbeiter

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt:

bei Start Durchschnitt bei Ende a) Vorschulkin-

der: 391 b) Erzieher: 83 c) Eltern: 146 d) 5plus…plus

Eltern: 75 e) Rucksack-

mütter: 75

a) Vorschulkinder: 391

b) Erzieher: 83 c) Eltern: 146 d) 5plus…plus El-

tern: 75 e) Rucksackmütter:

75

a) Vorschulkinder: 391

b) Erzieher: 83 c) Eltern:146 d) 5plus…plus El-

tern: 75 e) Rucksackmütter:

75

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Herkunft oder Familiensprache

Afghanisch, Ägyptisch, Albanisch, Arabisch, Armenisch, Bosni-sch, Brasilianisch, Bulgarisch, Chinesisch, Edo, Englisch, Franzö-sisch, Ghanaisch, Griechisch, Hindi, Ibo, Indisch, Indonesisch, Irakisch, Iranisch, Italienisch, Japanisch, Kosovarisch, Kroatisch, Kurdisch, Lettisch, Libanesisch, Marokkanisch, Niederländisch, Nigerianisch, Persisch, Polnisch, Punjabi, Romanes, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Singhalesisch, Spanisch, Syrisch, Tamil, Tschetschenisch, Tunesisch, Türkisch, Twi, Vietnamesisch 297 von 391 Kindern mit Migrationshintergrund 1. Halbjahr:182 von 221 (82,4 %) 2. Halbjahr: 115 von 170 (67,6 %) 84 von 146 Eltern beim 3. Termin mit Migrationshintergrund (57,5 %) 1. Halbjahr: 46 von 74 (62,3 %) 2. Halbjahr: 38 von 72 (53 %)

Altersgruppen a) 5 bis 7 Jahre

Geschlecht weiblich a) 201 männlich a) 190

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilneh-mer/in)

a) jeweils 4 Museumsbesuche b) jeweils 1 Termin c) jeweils 1 Termin d) jeweils 1 Termin e) jeweils 1 Termin

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

100 %

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der teilnehmenden Vorschulgruppen: 29 Gruppen mit durchschnittlich 13,5 Kindern

Kennzahl 2 Anzahl der teilnehmenden Erzieher und sonstigen Multiplikatoren: 158

Auswertung:

Im Dezember 2010 startete das Projekt 5plus – Vorschüler im Museum Folkwang, initiiert und konzi-piert durch den Bereich Bildung und Vermittlung des Museum Folkwang, finanziert aus Mitteln des Innovationshaushaltes (IHH) des Fachbereiches Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrations-zentrum Essen (ehemals RAA/Büro für interkulturelle Arbeit). Die drei Module des Projekts wurden seither in sechs Staffeln umgesetzt. Teilgenommen haben 81 Kin-dertagesstätten. Alle teilnehmenden Kitas wiesen wie in den Zielvorgaben gefordert einen Anteil von mindestens 50 % an Kindern mit Migrationshintergrund auf. Aus der Auswertung der Evaluationsbögen der ersten bis sechsten Projektstaffel ergibt sich folgende Zusammensetzung der Teilnehmer/innen am Projekt: Kinder mit Migrationshintergrund: erste Staffel: 52,9 % zweite Staffel: 68,3 %

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dritte Staffel: 70 % vierte Staffel: 59,4 % fünfte Staffel: 82,3 % sechste Staffel: 67,6 % Eltern mit Migrationshintergrund beim 3. Termin: erste Staffel: 41 % zweite Staffel: 67,5 % dritte Staffel: 69,4 % vierte Staffel: 56 % fünfte Staffel: 62,2 % sechste Staffel: 52,7 % Perspektive 5plus – Vorschüler im Museum Folkwang ist ein Modellprojekt, das sich dauerhaft in der Bildungsland-schaft der Stadt Essen etablieren möchte. Eine abschließende Auswertung der ersten Projektphase ist zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Perspektive notwendig. Die Abstimmung einer Strategie zur Überführung in den Regelbetrieb erfolgt im Rahmen der 2014 ohnehin anstehenden Strukturanalyse mit dem/der neuen Verantwortlichen des Bereichs Bildung und Vermittlung im Museum Folkwang.

99

Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Kulturbüro der Stadt Essen in Kooperation mit dem Folkwang Kammerorchester e.V.

Titel der Maßnahme: Mitmachkonzerte – Interkulturelle Musikvermittlung durch Konzertbegeg- nung in den Stadtteilen

Zwischenbericht für Zeitraum von September 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Kinder von ca. 4 – 10 Jahren und ihre Familien

Ziel der Maßnahme: Offenheit für andere Kulturen schaffen – durch Musik das Miteinander von Menschen verschie-dener Kulturkreise stärken; beispielhaft die Ge-meinschaft verschiedener Kulturen und Ge-schlechter –das Orchester- vorstellen; Erweite-rung der kulturellen Bildung, Interkultureller Dialog / Wertevermittlung

Form der Maßnahme: Interkulturelle Konzertbegegnung mit Nachhal-tigkeitsfaktor durch Mitmachkonzerte mit Ge-meinschafts- Erlebnischarakter, Verknüpfung unterschiedlicher Traditionen und Kulturen, Ver-mittlung musikalischer Bildung und Dialog durch vier, ca. 60-minütige Konzerte in Stadtteilen sowie teilweise deren Vorbereitung vor Ort (z. B. in den Schulklassen) durch unseren Konzertpä-dagogen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

III, IV, VII

Frohnhausen Altendorf Borbeck Kray

werden noch genau benannt

Vorbereitung und Durchführung von Konzerten in Stadttei-len

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 12.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 20 – 25 Personen nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Orchestermusiker, Konzertpädagogen, Solis-ten, Dirigenten, Management & Organisation

nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Russisch, Serbisch, Bulga-risch, Griechisch, Albanisch, Polnisch, Japa-

nisch, Koreanisch, Englisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Herkunft oder Familiensprache

100

Altersgruppen

Geschlecht weiblich X männlich X

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Geschätzt bis zu 800

Kennzahl 2 deutsch, türkisch, russisch, serbisch, albanisch, bulgarisch, polnisch

Auswertung:

Mit Erhalt des Zuwendungsbescheides vom 13.09.2013 für das Konzept zur interkulturellen Musikver-mittlung durch Konzertbegegnung in den Stadtteilen, hat das Folkwang Kammerorchester Essen e. V. umgehend mit der Planungsphase, Konzeption der Konzertformen etc. begonnen. Hierzu wurde Vorbe-reitungen maßgeblich bereits durch die Geschäftsführung des Orchesters, den Konzertpädagogen sowie den Leiter des Kulturbüros durchgeführt. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Bewilligung der Maßnahme erst zum Jahresende 2013 konnte aus organisatorischen und terminlichen Gründen die Maßnahme jedoch nicht mehr zeitgerecht durchge-führt werden. Perspektive Die Durchführung des Konzeptes für die interkulturelle Musikvermittlung durch Konzertbegegnungen in den Stadtteilen wird in 2014 entsprechend der Planungen in 2013 durchgeführt.

101

Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Kulturbüro Essen

Titel der Maßnahme: Kulturpfadfest Essen 2013

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: gesamte Essener, aber auch überregionale Bevöl-

kerung Ziel der Maßnahme: Heranführung an zentrale Essener Kultureinrich-

tungen und -angebote Form der Maßnahme: öffentliche Veranstaltung

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

I Innenstadt und zentrumsnah versch. Programmorte

abgestimmtes Veran-staltungsprogramm der beteiligten Einrichtun-gen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 20.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

mehr als 200 beteiligte Künstler ca. 50 Volunteers

Personal der jeweiligen Veranstaltungshäuser nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Insgesamt ca.

10.000

Herkunft oder Familiensprache ca. 85 – 90 % Deutsch

Altersgruppen quer durch alle Altersgruppen, von Kindern

über Jugendliche zu Erwachsenen und Senio-ren

Geschlecht weiblich 60% männlich 40%

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Veranstaltungen: 89 in bzw. an 23 beteiligten Spielstätten

Kennzahl 2 Anzahl der Besucher: ca. 10.000

Kennzahl 3 Website-Zugriffe „kulturpfadfest-essen.de“: 20.600 (4-Wochen-Zeitraum)

Auswertung:

Kulturpfadfest Essen – Das Blaue vom Himmel - Freitag, 28. Juni 2013 Das Kulturpfadfest war auch in diesem Jahr wieder – trotz der sehr widrigen Wetterbedingungen - ein Publikumserfolg. Das über Jahre gewachsene Stammpublikum war zahlreich vertreten (ca. 10.000 Be-sucher). Die teilnehmenden Institutionen waren zum größten Teil gut bis hervorragend besucht. Erneut konnten über die vielfältige Programmauswahl unterschiedliche Zielgruppen erreicht und zusammen-geführt werden. Im Einzelnen ist festzuhalten:

• Die Führungen und Konzerte im Dom bzw. Domschatz wurden erneut hervorragend ange-nommen. Die speziell zum Kulturpfadfest erfolgte Sonderpräsentation des „Essener Schwertes“ löste deutliches Medien- und Publikumsinteresse aus. In Konzerten und Führungen zählte der Dom-Besucherservice am Abend über 1.000 Gäste. Die Sonderpräsentation wurde wegen der großen Resonanz sogar über das Wochenende hinaus verlängert.

• Auch die Marktkirche war erneut sehr gut besucht.

• Museum Folkwang, Aalto-Theater und Erlöserkirche verzeichneten jeweils einen besonders starken Publikumsandrang.

• Die Führungen im Museum Folkwang waren in kürzester Zeit ausgebucht und der kostenfreie Eintritt ins Haus ab 18:00 Uhr wurde in großer Zahl genutzt. Die Verdoppelung der Führungen gegenüber dem Vorjahr hat sich demnach als sinnvoll und erfolgreich erwiesen.

• Die „Initiative Stadtgarten“ (mit den Gastronomiebetrieben von Sheraton, Cafeteria im Aalto und Wallberg), die im vergangenen Jahr erstmals beim Kulturpfadfest aktiv geworden ist, wur-de auch beim diesjährigen Kulturpfadfest gut angenommen.

• Das Konzert des „Aalto Jazz Trios“ im Foyer des Aalto-Theaters war wiederum ein Publikums-renner. Nach Beginn des Veranstaltungsprogramms um 21:30 Uhr war es nicht mehr möglich, einen vernünftigen Stehplatz, geschweige denn Sitzplatz zu ergattern. Es hielten sich in dieser Zeit ca. 600 – 800 Menschen im Hause auf.

• Das Programm in der Erlöserkirche erwies sich ebenfalls als besonders attraktiv. Vor allem der Auftritt des dort ansässigen Gospelchors „gospel & more“ füllte das Haus bis zur Kapazitäts-grenze (ca. 1.000 Plätze).

• Auch das GOP Varieté-Theater verzeichnete einen großen Publikumszuspruch in seinen Zau-bershows.

• Die Führungen über den Kulturpfad und im Stadtgarten wurden ebenfalls hervorragend ange-nommen.

• Die VHS wurde wieder als Informations- und Servicezentrale des Kulturpfadfestes genutzt. Hier kam es auf Grund wetterbedingt ins Foyer verlegter Programmpunkte (z. B. Zumba-Party) ge-legentlich zu organisatorischen bzw. kommunikativen Problemen.

103

• Die Volunteers haben sich - wie in den beiden vergangenen Jahren - als große Hilfe erwiesen.

• Der Buspendeldienst der EVAG ist erneut positiv aufgenommen worden, muss aber künftig noch weiter verbessert werden, insbesondere durch deutlichere Kennzeichnung der mobilen Haltestellen durch das Projektteam und oder die EVAG bzw. den VRR („Plakataufsteller Kultur-pfadfest“).

• Die Website „www.kulturpfadfest-essen.de“ hat sich durch ihre technisch leicht handhabbare redaktionelle Bearbeitung auch im zweiten Jahr nach ihrem Relaunch bewährt. Sie hat einen weiteren Zuwachs an Zugriffen bewirkt (Steigerung von 20.000 Besuchen im Vorjahr während der letzten sechs Wochen vor der Veranstaltung auf 20.600 in den letzten vier Wochen im Jahr 2013. In der Woche vor der Veranstaltung steigerte sich die Zahl von 13.000 auf 14.900; am Veranstaltungstag selbst von 6.300 auf 6.700 Zugriffe).

• Die Broschüre sollte auf jeden Fall in dieser Form weitergeführt und ggf. noch um (Bilder-) Sei-ten als zusätzliche Hintergrundinformationen erweitert werden. Die „Wertigkeit“ eines solchen Programmhefts wurde beim Publikum durchweg wahrgenommen und bestätigt.

• Neben der A0-Plakatierung an den Kultursäulen erwies sich die neue Großflächenwerbung im Vollformat der Litfasssäulen (8/1-Format) als außerordentlich wirksam. Hierdurch erhielt die Veranstaltung eine stadtweite Wahrnehmung in einer Wertigkeit, die im Allgemeinen mit Mes-sen und Großveranstaltungen wie der „Extraschicht“ assoziiert werden. Die Möglichkeit, mit Hilfe der EMG gegen Druckkostenübernahme (ca. 900,- €) ohne Belegungskosten auf diese Weise Blankflächen der Fa. Ströer nutzen zu können, sollte unbedingt beibehalten werden.

• Im Anzeigenbereich sollten die Monatsmedien wie gehabt bzw. nach Budgetlage genutzt wer-den. Die Kosten-/ Nutzenrelation der WAZ/NRZ-Beilage „Essen.Erleben“ (Auflage ca. 700.000 Ex.) ist nicht eindeutig zu bestimmen, da Erhebungsmöglichkeiten, Feedbackabfragen usw. feh-len.

Resümee und Ausblick: Die in diesem Jahr zum zweiten Male praktizierte behutsame geographische Erweiterung des Veranstal-tungsbereichs über den eigentlichen Kulturpfad hinaus hat sich bewährt, auch wenn in diesem Jahr die Kreuzeskirche und das Atelierhaus an der Schützenbahn sich nicht beteiligen konnten. Ebenso fehlte in diesem Jahr die Altkatholische Friedenskirche. Diese sollte – ebenso wie die beiden o. g. Häuser – wieder für eine Kooperation im kommenden Jahr motiviert werden. Der Etat war im Jahre 2013 mit knapp 75.000 € besser ausgestattet als im Vorjahr. Finanztechnische Planungssicherheit bestand allerdings erst nach der Entscheidung über die IHH-Mittel in Höhe von 20.000 € im AKI am 5. Juni 2013, also erst drei Wochen vor dem Veranstaltungstermin. Die Aussicht auf diese Mittel hat in der Planungsphase frühzeitig dazu geführt, die Veranstaltung um spezielle Programmpunkte mit interkulturellem Hintergrund zu erweitern. Es sollte daher unbedingt angestrebt werden, zukünftig zu einem früheren Zeitpunkt über einen in gleicher Höhe bemessenen Etat verlässlich verfügen zu können. Der gewohnte qualitative Standard und eine seriöse Planung und Durchführung kann nur so gewährleistet werden. Eine generell wünschens-werte stärkere inhaltliche Einbeziehung des Stadtgartens ist ohnehin nur mit deutlich mehr Geld um-zusetzen.

104

Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme KatakART e.V. als Trägerverein des Katakomben-Theaters in Ko-operation mit dem Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum Essen und dem Kulturbüro

Titel der Maßnahme: Deutsch-Türkische Kabarettwoche „ Achmet lach net!“

Gesamtbericht für Zeitraum von 04.05.2013 bis 12.05.2013

Hauptzielgruppe: alle Einwohner/-innen ab 12 Jahren

Ziel der Maßnahme: Abbau von Vorurteilen durch Kabarett

Form der Maßnahme: öffentliche Veranstaltung

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

stadtweit Essen-Rüttenscheid Programm derDeutsch-Türkischen Kabarett-woche

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 5.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Kulturmanager, Techniker, Journalisten,

Fotograph, Komödianten, Musiker

nach Sprachen Deutsch, Deutsch, Arabisch, Persisch, Kurdisch, Türkisch und Deutsch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

siehe Bericht siehe Bericht siehe Bericht

Herkunft oder Familiensprache Deutsch (300 Personen), Türkisch (200 Perso-nen) Araber, Perser, Griechen, Kurden

(140 Personen)

Altersgruppen zwischen 12 und 82 Jahren

Geschlecht weiblich 65 % männlich 35 %

Veranstaltungstage 8

regelmäßige Teilnahme

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Teilnehmer/-innen an dem 8-tägigen Programm: 640 Personen

Kennzahl 2 öffentliche Wahrnehmung über Presse: 4

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Auswertung: Im Rahmen der 5. Deutsch-Türkischen Kabarettwoche wurde folgendes Programm umgesetzt:

• Eröffnung der Kabarettwoche am 4. Mai 2013 mit geladenen deutsch-türkischen Gästen und musikalischer Begleitung durch die Jazzcombo Tyrolund der Kabarettgruppe IMPRO ALLA TURKA „Spontan getürkt“.

• Am 6.Mai 2013 bot Aydin Isik eine Politsatire an. • Am Donnerstag, den 9. Mai 2013 präsentierte Fatih Cevikkollu sein Kabarettprogramm „FATIH

unser“. • Am 10. Mai 2013 trat das Duo „Die Trockenblumen“ auf. • Am Samstag, den 11.05.2013 trat die Laientheatergruppe des Katakomben-Theater mit dem

Dreistücke-Stück „Icimizden üc Oyun“ auf. • Sonntag, den 12. Mai trat erneut Fatih Cevikkollu mit seinem Türkischsprachigen Programm

„Görüntü Hanso Sistem Hans“(„Hardware Ali, Software Hans“) auf. Den Kabarettist/-innen gelang es die ganze Woche über durch bewusste Überziehung, Metaphern, Fabeln, Wortspiele, schwarzen Humor und politische Satire das Publikum zu begeistern. Fazit: Auch in diesem Jahr konnten über die Zugänge von Multiplikatoren/-innen und Migrantenorganisatio-nen neue Zielgruppen erreicht werden. Durchschnittlich nahmen ca. 80 Personen an den einzelnen Veranstaltungen teil. Das Publikumsgespräch im Foyer des Theaters mit den Kabarettgruppen und Ka-barettisten/-innen wurde wieder sehr intensiv genutzt. Das Programm der Kabarettwoche konnte durch Verunsicherung, Irritation und Überziehung von Klischees das Publikum zum Nachdenken und Überdenken von bestimmten Vorurteilen anregen. Perspektive: Die Kabarettwoche wurde in 2013erfolgreich realisiert und wird im Jahr 2014 vom 17. Bis 25. Mai durchgeführt werden.

106

Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Kulturbüro

Titel der Maßnahme: Schulkulturprojekt „Tonleiter“

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Schüler/-innen Essener Schulen

Ziel der Maßnahme: Heranführung an das Konzertleben

Form der Maßnahme: Konzerte und konzertvorbereitende Maßnahmen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept stadtweit

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 10.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen

Geschlecht weiblich männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Veranstaltungen

Kennzahl 2 Anzahl der Besucher / Teilnehmer

Auswertung:

107

aufgrund der späten Förderzusage konnte im abgelaufenen Berichtszeitraum noch keine nennenswerte Zahl von Konzerten / Maßnahmen durchgeführt werden. Es liegen bisher nur die Berichte von zwei der sechs beteiligten Kooperationspartner vor. Die wesentlichen Projektteile werden im kommenden Schul-halbjahr (bis Juni 2014) stattfinden. Musikalische Schatzsuche Im Mittelpunkt dieses Projektes in verschiedenen Grundschulklassen standen Bewegung und klassische Musik.

Alle Lehrerinnen erhielten Unterrichtsmaterialien und eine Begleit-CD, um weiter mit den Schüler/-innen an dem Thema arbeiten zu können.

Folgende Schulklassen wurden besucht:

- 02.10.2013: Schule an der Ruhr; Thema: „Morgenstimmung“ Gestaltung einer Choreographie mit einer 1. Schulklasse

- 12.10.2013: Herderschule; Thema: „Morgenstimmung“, Gestaltung einer Choreographie mit einer 3. Schulklasse

- 17.10.2013: Jacob-Muth-Schule Bochum, Förderschule; Thema: „Grieg-Projekt: Gestaltung von Choreographien, Tänzen, schulklassenübergreifend“

- 18.10.2013: Georgschule; Thema: „In der Halle des Bergkönigs“, Gestaltung einer Choreographie mit einer 4. Schulklasse

Bürgermeisterhaus Werden

Wiederum konnte das Jahr 2013 mit dem Projekt „Tonleiter“ erfolgreich abschließen.

Die Vortragsqualität der einzelnen kleinen „Künstler“ steigert sich von Jahr zu Jahr. Eine andere positive Begleiterscheinung zeigt sich darin, dass nun mehr Gutscheine zu den normalen Konzerten eingelöst werden. Alle Musiker bekommen zwei Gutscheine zum Besuch der Veranstaltungen im Bürgermeisterhaus.

300 Kinder haben das Bürgermeisterhaus bisher besucht und es sichtlich genossen! Die kommenden Termine sind gerade in Vorbereitung.

Die vortragenden jungen Musiker konnten wieder ihre Fortschritte an den einzelnen Instrumenten zeigen. Manche wurden zum ersten mal vorgestellt, zahlreiche werden aber immer wieder von den jeweiligen Lehrern der Folkwang Musikschule ausgewählt.

Eine wunderbare Gelegenheit, das mühsam Gelernte nicht nur im Unterricht, sondern auch einem Publikum vorzuspielen.

Die Kinder der Schulklassen wiederum erfahren, was Gleichaltrige leisten können. Dabei gibt es Schüler, die mit der Klasse gekommen sind, die Instrumente erlebt haben und daraufhin den Wunsch äußerten, selbst spielen zu wollen.

Heute haben sie Unterricht an der Folkwang Musikschule und stehen somit an einem Vormittag ebenfalls im „Rampenlicht“.

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Kulturbüro

Titel der Maßnahme: „638 Kilo / Schritte Tanz“

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Essener Einwohner/-innen

Tänzer / Choreographen aus Essen und NRW Ziel der Maßnahme: Perspektiven schaffen für die freie Tanzszene

Strukturförderung für den Tanz Form der Maßnahme: Tanzfestival / Einzelveranstaltungen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept I-IX Innenstadt / Rüttenscheid / Altenessen 4 siehe Anlage

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 15.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation

nach Sprachen

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

100

Herkunft oder Familiensprache

Altersgruppen

Geschlecht weiblich männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Veranstaltungen 8

Kennzahl 2 Anzahl der Besucher / Teilnehmer ca. 800

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Auswertung: Die Reihe 638 Schritte Tanz: 5. Mai - KuK Award: 14 Kurzchoreografien wurden auf der kleinen Bühne des Schauspielhauses/CASA gezeigt. Das Publikum wählte die 3 besten Präsentationen. Es waren 118 Personen im Publikum 23. Juni & 23. November - Tanzmarktplatz Mit einem Brunch und einem Mittagstisch im Atelierhaus an der Schützenbahn. Teilgenommen an diesem Netzwerkmeeting haben je 28 & 26 Personen. Neben regionalen Tänzern und Choreografen, nahmen Fotografen, verschiedene Musiker, Filmemacher, Kameramänner, Bühnentechniker, Kostümbildner sowie 1 Regisseur teil. Tanzlunch Eine öffentliche Probe über die Mittagszeit für max. 25 Personen. Neben einem Präsentationsausschnitt von ca. 20 Minuten der Choreografien wird dem Publikum ein Mittagstisch serviert. Auch hier mit der Idee bei einem gemeinsamen Essen ungezwungen ins Gespräch zu kommen. Am 30. Oktober und am 20. Januar 2014 (verschoben vom Dezember 2013) Newsletter & Facebook-Seite Es wurden in 2013 6 Newsletter entworfen und verschickt und darüber die Facebook-Seite „638 Kilo Tanz“ geöffnet, mit der Aufforderung an alle, sich aktiv an der Aktualisierung der Seite zu beteiligen. Tanzeintopf Drei Künstler wurden eingeladen, einen Abend im Rahmen des Festivals zu gestalten. 638 Schritte hatte die Miete für das Katakomben-Theater übernommen und die Choreografien mit 2000 € unterstützt. Daneben engagierte man im Rahmen des Projekts einen Lichtdesigner, um das Licht für den Abend zu entwerfen. Die 4 Choreografien wurden in den Proben dramaturgisch von der Festivalleitung betreut. Das Festival 638 Kilo Tanz Das Tanz Festival 638 Kilo Tanz mit dem Schwerpunkt NRW und Nachwuchs fand vom 7.-10. November im Schauspielhaus Essen, im Katakomben-Theater und im Maschinenhaus statt und präsentierte 15 Choreografien, darunter 3 Premieren. Die beiden Abende in der Casa waren gut besucht und es gab in den beiden Vorstellungen nur noch wenige freie Plätze. Der Abend im Katakomben-Theater mit dem “Mitbring-Buffet“ des Publikums war ausverkauft. Die neue Spielstätte des Festivals, das Maschinen-haus, war zur Hälfte ausgelastet. Auch 2013 wurden im Rahmen des Festivals ein Publikums- und ein Jury-Preis vergeben. Im Rahmen des Tanzfestival MOVE waren Künstler aus dem Programm 638 Kilo Tanz eingeladen, ihre Arbeiten in Krefeld zu zeigen.

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Folkwang Musikschule

Titel der Maßnahme: SingNetz interkulturell

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Kinder im Grundschulalter

Ziel der Maßnahme: kulturelle Teilhabe

Form der Maßnahme: Singgruppen

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

1 Süd-Ost-Viertel Wasserturm, Winfriedschule 5 Chorgruppen, mehr als 60 % Migrations-hintergrund (MH)

1 Nordviertel GS Nordviertel 2 Chorgruppen, mehr als 80% MH

1 Frillendorf Regenbogenschule 3 Chorgruppen, etwa 50% MH

2 Rüttenscheid, Rellinghausen Sternschule, Ardeyschule 5 Chorgruppen, bis zu 30% MH

4 Borbeck Dürerschule 2 Chorgruppen, mehr als 60% MH

5 Altenessen Karlschule 6 Chorgruppen, mehr als 80% MH

6 Stoppenberg Schillerschule, Nikolausschu-le

6 Chorgruppen, mehr als 60% MH

7 Steele-Horst Astrid-Lindgren-Schule 2 Chorgruppen, etwa 50% MH

8 Kupferdreh Josefschule 2 Chorgruppen, bis zu 30% MH

9 Werden, Kettwig Jacobsallee, Schmachen-bergschule

3 Chorgruppen, etwa 20% MH

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH- Mittel im Haushaltsjahr 2013 14.896,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 8

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

Gesangspädagogen 5 Schulmusiker 2

Kirchenmusiker 1 nach Sprachen Deutsch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

550 525 500

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Herkunft oder Familiensprache viele verschiedene Familiensprache, mehr als

40, dem Stadtgebiet Essens entsprechend

Altersgruppen 6-10 Jahre

Geschlecht weiblich 324 männlich 176

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

45 Minuten pro Woche

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Gruppe 17

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Teilnehmer/-innen: 550

Kennzahl 2 davon mit Migrationshintergrund durchschnittlich: 52%

Auswertung:

Wir konnten an verschiedenen Grundschulstandorten insgesamt 32 Chorgruppen einrichten. Das Lied-gut wurde zu Beginn der Maßnahme für alle Beteiligten festgelegt und hatte einen spanischsprachigen Schwerpunkt. Gemeinsam wurde ein Konzert am 14. Juni 2014 in Vorbereitung genommen. Die Aus-wahl des Liedgutes hat den Charakter von Weltmusik und soll die Fähigkeit der Aufnahme verschie-denster Sprachen stärken. Somit soll über die Lieder mit Hilfe der Musik eine gemeinsame Sprache gefunden werden. Die Chorgruppen waren zu Beginn hoch motiviert. Die Liedauswahl kam gut bei den Kindern an. Das Jahr 2013 war geprägt von dem Beginn und der langfristigen Vorbereitung auf das Konzert im Jahr 2014. Hier sollten die Kinder lernen, dass für die Präsentation von Musik ein Vorbereitungszeitraum von etwa einem Jahr benötigt wird. Das jährliche Konzert soll den Familien der beteiligten Kinder kulturelle Teilhabe ermöglichen. Der Ein-tritt ist frei und die Weststadthalle ist als zentraler Ort für alle Familien gut zu erreichen. Aufgrund des Orkans wurde das Konzert vom 14.6. auf den 27.9. verschoben. Jahreskonzert 2015: 30. Mai 2015

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Kulturbüro der Stadt Essen

Titel der Maßnahme: 3. Europäische Jugendkunstausstellung 2014

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren

Ziel der Maßnahme: niederschwelliges und nachhaltiges Heranführen an Kunst und insbesondere die bildende Kunst

Form der Maßnahme: Ausstellung mit vorheriger Fach-Jurierung in Kooperation mit der Stadt Herne sowie interna-tionalen Partnern (Jugendaustausch)

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept

V Katernberg Zeche Zollverein, Halle 12

Ausstellung mit künst-lerischem Begleitpro-gramm sowie Jugend-austausch in Zusam-menarbeit mit dem FB 51 und der Stadt Herne

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Jugendkunstakademie, Jugendhäuser, Stadt Her-ne

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 7.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 4 städt. Mitarbeiter + 5 Juroren + Designbüro

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

diverse Ausbildungen: u.a. städt. Mitarbeiter, Universitätsstudium,

Kunstakademie, Grafik

nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Griechisch, Französisch,

Englisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

85 68

Herkunft oder Familiensprache diverse Herkunfts- und Familiensprachen: u.a. Hindi, Türkisch, Griechisch, Deutsch, Englisch

Altersgruppen 13 – 23 Jahre

Geschlecht weiblich 57 männlich 16

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Bewerber/innen: 85 Personen davon 22 Personen mit Migrationshintergrund

Kennzahl 2 Anzahl der Juroren: 5 Personen davon zwei Personen mit Migrationshintergrund

Kennzahl 3 Anzahl der angeschriebenen Migrantenvereine/Verbände (teilweise in der Mutter-sprache): 62 Thematik der Jugendkunstausstellung: Kultur Global

Auswertung (Zwischenstand):

Erstmalig wurden im Rahmen der Europäischen Jugendkunstausstellung Jugendliche mit Migrations-hintergrund in ihrer Muttersprache angeschrieben. Ebenfalls erstmalig wurden damit auch die entsprechenden Vereine und Verbände über die Europäische Jugendkunstausstellung und die Möglichkeit, sich hieran zu beteiligen, informiert. Erstmalig haben wir bewusst Wert gelegt auf eine interkulturell zusammengesetzte Fach-Jury. Bewerber/innen mit Migrationshintergrund: Es ist schwierig, die Zahl derjenigen Teilnehmer mit Migrationshintergrund exakt zu beziffern, da die Jugendlichen selbstverständlich nicht nach ihrem Status befragt werden. Insofern können wir hierbei nur auf die Namen zurückgreifen. Von den 85 Jugendlichen, die sich für diese 3. Europäische Jugendkunstausstellung beworben haben, hatten demzufolge 22 einen Migrationshintergrund: 14 weiblich, 8 männlich. Anonymisiertes Auswahlverfahren: Von den 68 Jugendlichen, die schließlich von der Jury für die Ausstellung ausgewählt wurden, hatten 11 einen Migrationshintergrund (9 weiblich, 2 männlich). Dabei war der Jury allerdings kein einziger Name der teilnehmenden Jugendlichen bekannt; ebenso wenig wissen die Jurymitglieder, ob die Arbeiten von Mädchen oder Jungen eingereicht werden. Ledig-lich das Alter der jeweiligen Teilnehmer ist bekannt. Erstmals stand die Ausstellung unter einem interkulturell geprägten Thema. Dieses war mit „Kultur Global“ bewusst weit gefasst, um Jugendliche nicht durch die Thematik abzuschrecken. Da die Ausstel-lung erst Anfang 2014 stattfindet, ist dies nur ein Zwischenstand.

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Handlungsfeld Kultur und Kunst

Träger der Maßnahme Interkulturelles Bildungszentrum (IBZ) e.V.

Titel der Maßnahme: Deutsch-Türkische Buchmesse RUHR

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Eltern, Schüler Studierende, Akteure der Integrati-onsarbeit

Ziel der Maßnahme: Lese-, Sprach- und Literaturförderung, Kulturver-mittlung

Form der Maßnahme: Bücherausstellung, zahlreiche Lesungen, Diskussio-nen, Vorträge

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept stadtweit

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 10.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 7 nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Studierende, Akademiker, Berufstätige u.a.

nach Sprachen Deutsch – Türkisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

Herkunft oder Familiensprache Türkisch, Deutsch u. a.

Altersgruppen keine Begrenzung

Geschlecht weiblich x männlich x

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

9 Tage

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

durchschnittlich 300-400 Teilnehmer/innen pro Tag

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Kennzahl 2

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Auswertung: Die 9. Deutsch-Türkische Buchmesse Ruhr „Bruch. Umbruch. Aufbruch“, welche mit der Unterstützung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, des Fachbereichs Interkulturelle Orientierung/Kommunales Integrationszentrum Essen (vorm. RAA/Büro für interkulturelle Arbeit), des Kulturbüros der Stadt Essen und des NRW Kultursekretariates Wuppertal stattfand, war für uns als Veranstalter wieder ein richtiger Erfolg. Bei der diesjährigen Deutsch-Türkischen Buchmesse RUHR wurde die spannende Literatur der Genera-tion der Protestbewegungen rund um den Gezi-Park und den Taksim-Platz in Istanbul in Augenschein genommen, die nun eine Türkei im Um- und Aufbruch erlebt, und diese in ihren Werken verarbeiten wird. 2013 war ein Jahr, in dem die regionalen und landesweiten Kooperationen weiter ausgebaut wurden. Der Versuch, die Veranstaltungen über die Campus- und Stadt-Grenzen hinaus in die bekannten und etablierten Veranstaltungsorte zu tragen, und somit die Buchmesse sichtbarer zu machen, ist aufge-gangen. Das Interesse der türkischen und der deutschen Presse und der Leserinnen und Leser aus Essen und anderen Städten an der Buchmesse war sehr beeindruckend. Der zum fünften Mal veranstaltete Ehrengastauftritt übertraf unsere Erwartungen. Personen mit einer besonderen Biographie und einem ehrwürdigen Engagement als Vermittler zwischen Deutschen und Türken bzw. Deutschland und Türkei als Ehrengast zu ehren, war sicherlich einer der wichtigsten Schritte der noch sehr jungen Buchmesse RUHR. In diesem Sinne war die emeritierte Islamwissen-schaftlerin, Übersetzerin und Autorin Erika Glassen in diesem Jahr Ehrengast der Buchmesse RUHR – ihr wurde die Eröffnung des Festivals am 19.10.2013 gewidmet, um einen würdigen Rahmen zu finden, der Geehrten für ihre Verdienste zu danken, die vor allem für den Bereich der deutschsprachigen Überset-zung türkischer Literatur von unschätzbarem Wert sind. An den folgenden Tagen haben renommierte Autoren, Journalisten, Publizisten und Wissenschaftler aus der Türkei viele Interessante Lesungen und Diskussionen präsentiert, die nicht nur in belletristisch-künstlerischer Hinsicht genüsslich sondern auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht informativ und kritisch waren. Es fanden insgesamt 19 Veranstaltungen in folgenden Städten statt: Essen, Dortmund, Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Bochum, Recklinghausen, Bergkamen, Düsseldorf, Bielefeld. Insgesamt haben etwa 3000 Interkultur- und Literaturinteressierte in der Zeit vom 19.10.2013 – 27.10.2013 an den Lesungen, Vorträgen, Diskussionen und Konzerten teilgenommen. Sowohl bei den türkischen als auch deutschen Medien stieß die Messe auf reges Interesse (s. Presse-spiegel 2013). Fast alle Veranstaltungen der Buchmesse RUHR.2013 wurden von einem Fotografen begleitet und Im-pressionen von den einzelnen Veranstaltungen fotografiert. Zusammenfassend können wir als Veranstalter guten Gewissens festhalten, dass sich die Deutsch-Türkische Buchmesse RUHR zu einer festen Größe in der Literatur- und Kulturlandschaft in NRW und Deutschland etabliert hat.

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Handlungsfeld Kunst und Kultur

Träger der Maßnahme KatakART e.V. Trägerverein der KulturAkademie Ruhr

Titel der Maßnahme: KulturAkademie-Ruhr

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2013

Hauptzielgruppe: Essener Einwohner/-innen mit und ohne Migrationshinter-

grund Ziel der Maßnahme: Die musikalische Vielfalt der Weltmusik wird konzentriert über

Workshop, Bühnenauftritte und Session im Katakomben-Theater erprobt, koordiniert, weiterentwickelt und verortet sowie interkulturelle Literatur und Theaterarbeit erprobt und präsentiert.

Form der Maßnahme: kulturelle Bildung durch kreative Workshops, Gruppenarbeit.

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-gramm/ Konzept

stadtweit Rüttenscheid

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 25.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 19

nach Ausbildung/Berufsstand Fachrichtung und/oder Qualifikation

10 Musiker/innen, 1 Jazzprofessorin, 2 Tech-niker, 2 Regisseure, 3 Videokünstler / Foto-grafen, 2 Tänzer

nach Sprachen 6 Türkisch, 1 Spanisch, 2 Mongolisch, 1 Persisch, 1 Arabisch, 8 Deutsch, 1 Amerikanisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

44 Personen 660

Herkunft oder FamilienspracheTürkisch, Arabisch, Russisch, Kurdisch, Persisch, Deutsch, Spanisch

Altersgruppen 14 - 70

Geschlecht weiblich 60 männlich 40

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

15 Veranstaltungstage

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

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Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Besucher/-innen pro Veranstaltung mit und ohne Zuwanderungs-hintergrund: durchschnittlich 44 Personen pro Veranstaltung

Kennzahl 2 durchschnittliche prozentuale Aufteilung der Besucher/-innen pro Veranstaltung: 70 % Zuwanderer/-innen und 30 % ohne Migrationshintergrund

Kennzahl 3 nichtformale Publikumsgespräche über die interkulturellen Veranstaltungen zwi-schen den Künstler/-innen und den Besucher/-innen im Foyer des Katakomben-Theaters: 6

Kennzahl 4 Anzahl der Workshops und Musiksessions: 4

Auswertung:

Wie Schüler für den Sportunterricht den Klassenraum verlassen und die Sporthalle oder das Stadion aufsuchen müssen, so ist im Fall der Kultur auf jeden Fall ebenfalls der Lernraum der Schule zu verlas-sen. Der Lerndiskurs im Theaterraum beispielsweise ist ein anderer als der im Klassenzimmer. So kann das Theater zum Schülerlabor für kulturelle Bildung werden, wenn dort in praktischen Workshops mul-tifunktional und multimedial Themen und Fertigkeiten erarbeitet werden. Das Katakomben-Theater mit seinen Nebenräumen wie Aufnahmestudio (Dervish-Raum), Foyer oder dem Hauptraum „Bühne“ mani-festiert auf eine ideale Weise Kulturschaffen und macht es für das Publikum konkret erlebbar. In diese Richtung wird Methodenforschung bei der Kreativitätsförderung für Essener Einwohner/-innen mit und ohne Migrationshintergrund (Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Künstler/-innen) im Bereich der Interkulturellen Kulturbildung mit einem interdisziplinären Team betrieben. Dieses Team, das überwiegend aus türkischstämmigen Mitgliedern besteht, kam in 2013 zur vier Sitzungen zusam-men und diskutierte gemeinsam, welche Maßnahmen und Wege im Rahmen der KulturAkademie Ruhr für die unterschiedlichen Zielgruppen zur kulturellen Bildung erprobt werden sollten, da es nicht den „einen Weg“ der Vermittlung gibt. Dabei versuchte dieses Team entsprechend der Bewilligungsauflagen in 2013 nur solche kulturellen Bildungsmaßnahmen in Essen für Essener Einwohner/-innen zu konzi-pieren und umzusetzen, die neue interkulturelle Sichtweisen für die Besucher/-innen eröffnen könnten und neue Besuchergruppen erreichen sollten. Dabei haben sie sich von folgenden Fragen bei der Aus-wahl und Realisierung von Angeboten der KulturAkadmie Ruhr für Essen leiten lassen: • Welche neuen kulturellen Bildungsangebote im Bereich Theater, Musik und Literatur brauchen

zugewanderte und einheimische Essener Einwohner/innen, damit sie das Angebot der KulturAkademie Ruhr im Katakomben-Theater wahrnehmen können?

• Welche kulturellen Bildungsangebote sind in den Kultursparten notwendig, um durch Akzeptanz, Provokation, Irritation den Besuchern neue Lernerfahrungen zu vermitteln?

• Welche Künstler/-innen, Musiker/-innen und Theatermaßahmen können wir uns überhaupt mit den vorhandenen Mitteln für Essen leisten ohne an Qualität einzubüßen?

• Wie können wir den sich schnell wandelnden Erfordernissen der Zeit durch kulturelle Bildung wie Sprach- und Medienkompetenzerwerb besser gerecht werden und die Bemühungen der Schule, realitätsadäquates Wissen zu vermitteln, unterstützen und beschleunigen?

Unter diesen Fragestellungen hat sich der KatakART e.V. als Trägerverein der KulturAkademie Ruhr für folgende Angebote bzw. Maßnahmen in den verschiedenen Kultursparten entschieden, um sie zu er-proben: MUSIK Im Bereich Musik mit Jazz und Weltmusik konzentrierte sich die Akademiearbeit auf Residenzen mit Sessions, Workshops und Konzerten mit folgenden Musikern und Musikgruppen, die im Rahmen der

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KulturAkademie Ruhr engagiert wurden: 1. Betin Güneş, Turkish Chamber Orchestra (Workshop und Konzert) Ein neues musikalisches Arbeitsfeld eröffnet sich mit dem Komponisten und Dirigenten Betin Güneş, mit dem ein Konzert und Workshop im Katakomben-Theater organisiert wurde. Am Konzert nahmen 60 Personen teil. Das Publikum war multikulturelle gemischt. Genderanteil war ausgewogen. Es ging dabei über die musikalische Präsentation hinaus um die Eruierung und Entwicklung von Darbietungs- und Verbreitungsformen türkischer und allgemeiner Orientalischer Musik mit klassischer europäischer In-strumentierung. Am Workshop nahmen 30 Personen teil. Davon waren 10 Jugendliche. 2. Transaestethics (Workshop): Es wurde in 2 unterschiedlichen Workshops mit interessierten Musikern an dem speziellen Sound und Rhythmus von Oriental Jazz gearbeitet. An dem Workshop nahmen jeweils 10 Lehrer-innen und 10 Studenten der Musikhochschule teil. Die überwiegende Mehrheit der Besucher waren Deutsche. (70%) und 30 % Andere. Daraus entsteht im Mai 2014 eine wöchentliche Konzert und Veranstaltungsreihe, die offen für andere Künstler aus anderen Genres ist. 3. SEDAA – Unterton und Obertongesang aus der Mongolei (Workshop und Konzert) Die persisch-mongolische Mischgruppe: SEDAA (Instrumentale und Tonale Experimente mit Oberton- und Untertongesängen) am 14.12.2013. An dem Weltmusik-Konzert und Workshop nahmen ca. 60 Besucher/-innen teil. Die Besucher waren hier überwiegend Deutsche und Perser, weniger Zugewander-te aus der Türkei. 4. GlobalJazz (Workshop und Konzert) Eine musikalische Reise von Spanien über das Mittelmeer nach Istanbul, weiter ins Herz Russlands und zurück in das Ruhrgebiet (13. Oktober 2013). Anhand von sog. „standard-worldmusic“ und Eigenkompositionen aus spanischen, türkischen und jiddi-schen Liedern wurden sie neu bearbeitet und neu belebt. Dabei wurden unterschiedliche Gesangstech-niken ausprobiert und unterschiedliche Rhythmen einstudiert. Es waren insgesamt 80 Konzertbesucher (davon 12 Workshopteilnehmer). 30% Spanier; 30% Türken; 40% Deutsche und andere. 5. Was ist Jazz und was ist Weltmusik Workshop „Was ist Jazz und was ist Weltmusik“ am 5. November 2013. An dem Workshop nahmen 25 Besucher/-innen teil. Die überwiegende Mehrheit der Besucher waren Musiker und Musikinteressierte; Deutsche (70%) und Zugewanderte (30 %). 6. Off-Road-Dialog - Projekt (Deutschland, Türkei, Syrien, USA, 17. bis 19. Mai 2013 Intensive Workshops, Sessions und Konzerte mit Musikern und Tänzern aus USA, Syrien, Senegal und der Türkei (18. Mai 2013). An dem Workshop, Session und Konzert nahmen über 100 Besucher/-innen teil. Für den Workshop kamen ca. 18 Personen. Die Besucher waren überwiegend Deutsch-, Türkisch-, Arabischstämmig u.a. THEATER 1. Postdramatisches Theater als ästhetisches Mittel interkultureller Theaterarbeit: Die KulturAkademie Ruhr realisierte mit dem PostdramaEnsemble die Stücke „Lücken der Logik - Der Plan | 07. April 2013“; „Gespenster am toten Hirn. Teil 2: Beschiss 30. Mai 2013“ und „Die Hälfte der Hälfte der Hälfte: 25. Oktober 2013“; mit Musik, Tanz, Masken- und Sprechtheater. Bei der Realisierung der Stücke wirkten 10 theaterinteressierte Personen als Laien bzw. Schauspieler/-innen (4 Männer, 6 Frauen) mit deutschem, deutsch-italienischem und türkisch-deutschem Hinter-grund mit. Diese Theatergruppe hat unter Leitung des deutsch-türkischen Regisseurs und seiner deutschen Assis-tentin an 40 Probetagen mit einem Stundenvolumen von 120 Stunden die o. g. Stücke auf die Bühne gebracht. Pro Aufführung nahmen durchschnittlich 40 Besucher/-innen mit und ohne Migrationshin-tergrund teil. Die prozentuale Aufteilung der Besucher/-innen pro Veranstaltung war 70 % Zuwande-

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rer/-innen (türkische, kurdische, arabische, italienische) und 30 % Deutsche (ohne Migrationshinter-grund). Nach den Aufführungen wurden mit interessierten Besucher/-innen im Foyer des Katakomben-Theaters nichtformale Publikumsgespräche zwischen Künstler/-innen und Besucher/-innen initiiert, an denen viele Besucher/-innen teilnahmen und sich mit den Künstler/-innen über die postdramatische Theaterästhetik unterhielten. «Der Fragmentarismus (Wir spielen das Theater der gebrochenen Stücke) als ein besonderes Ausdrucksmittel migrantischen Realitätserlebens. 2. Türkischsprachiges Theater „ Icimizden üc oyun (Drei Stücke aus unserer Mitte)“ Die KulturAkadmie Ruhr gründete eine türkischsprachige Theatergruppe, für die 10 Laien (vier Väter und sechs Mütter) aktiviert werden konnten, die aus der Türkei stammen. Die Gruppe entschied sich für die Realisierung des Theaterstücks „Icimizden üc oyun (Drei Stücke aus unserer Mitte), ein politisches, gesellschaftskritisches Theaterstück mit schwarzem Humor aus der Türkei über die widersprüchlichen gesellschaftlichen Verhältnisse dort. Das Theaterstück wurde unter der Leitung eines türkischsprachigen Regisseurs und seiner türkischspra-chigen Assistentin durch intensive Probenarbeit, Sprach- und theatrale Ausdrucksformen eingeübt, um das Stück bühnenreif zu machen. Das bühnenreife türkischsprachige Theaterstück feierte am 11. Mai 2013 im Rahmen der deutsch-türkischen Kabarettwoche seine Premiere. An der Aufführung nahmen über 300 türkischsprachige und einige deutschsprachige Personen teil. Das Stück war ein voller Erfolg. Auch die Laiendarsteller waren vom Andrang überwältigt! VIDEOGRAPHIE & FILM Ein großes Fotoarchiv über die Arbeit des Katakomben-Theaters existiert bereits und wird nun mit Mit-teln der Akademie systematisiert und digital archiviert, was eine sehr arbeits- und zeitintensive Proze-dur ist. In diesem Bereich aber wurden, um die Vermittlungsperspektive und den kulturellen Bildungs-aspekt im Auge zu behalten, Praktikantinnen und Praktikanten eingesetzt, die Medienkompetenz er-werben, aber auch Medienkompetenz, die sie bereits haben, in die Verbreitung der Akademie-Arbeit einbringen können. Mit entsprechender Kombination von Musik, Fotos, Text und Kommentaren wurde zunächst ein Y-OUTUBE-Chanel bedient und für 2014 eine eigene Homepage für videographische Arbeiten im Internet unter dem Namen www.katakomben.tv eingerichtet. Idee und Konzept hierzu wurden 2013 theoretisch wie praktisch entwickelt. Mit diesen Punkten hoffen wir auch im Jahr 2013 eine nachhaltige und in-haltlich auf Kontinuität und Innovation setzende theoretische wie praktische kulturelle Bildungsarbeit geleistet zu haben. MAKING OF INTERKULTUR (9. bis 15. Dezember 2013)

In einem intermedialen Produktionsprozess mit dem Ziel eine Einheit von Form und Inhalt zu erzielen, bildete sich ein Team aus Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Sparten (Wort / Bild / Videogra-phie / Musik / Tanz / Malerei / Performance), offen für weitere Interessierte, die sich kreativ engagieren und erproben möchten, und erarbeitete eine Woche lang eine Dokumentation über die Praxis und Hin-tergründe interkultureller Ästhetik. Die Dokumentation trägt den Titel: Making of Interkultur – eine dokumentar-ästhetische Studie zur Vielfalt. AUSBLICK Ein besonderes Anliegen der KulturAkademie-Ruhr ist die Anbindung an die sogenannte „Hochkultur“ mit ästhetisch wertvollen Beiträgen und Performanzen. Interkultur kann und muss eigene ästhetische Praktiken und Maßstäbe entwickeln und darf sich nicht zum Kulturalisierungsort sozialer und ökono-mischer Defizite degradieren lassen. Die freie Kulturszene gehört nicht automatisch zur Soziokultur im ästhetisch niederschwelligen Sinne. Wenn Soziokultur als eine kritisch-emanzipatorische Kulturpraxis mit angestrebter Breitenwirkung im Gegensatz zur elitären „Hochkultur“-Praxis verstanden wird, kann Interkultur ein Teil der Soziokultur sein. Wenn der Diskurs sich aber so gestaltet, dass Interkultur im Zuge einer „interkulturellen Öffnung“ etablierter Kultureinrichtungen lediglich zur Publikumsbeschaf-fung dient und ansonsten Hochkultur gleichbedeutend mit Elitekultur bleibt, die nichts an ihren Inhal-ten und ästhetischen Kriterien zu verändern braucht, muss sich Interkultur diesem Diskurs verweigern.

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Daher ist der Dialog zwischen Akteuren der Inter- und der „Hochkultur“ dringend erforderlich. Und wurde 2013 durch mehrere Gespräche zwischen dem Intendanten des Essener Schauspiels und dem Katakomben-Theater aufgenommen. Nach einem gemeinsamen Arbeitstreffen wurde ein Papier als Brainstorming erstellt und wird 2014 zur Beschlussvorlage weiter entwickelt. Fazit: Die KulturAkademie Ruhr ist wie oben beschreiben nach bisheriger Einschätzung sehr erfolgreich ge-startet und hat neue interkulturelle Bildungsangebote im musikalischen Sektor (Weltmusik/Jazz) im Literaturbereich und in der Theaterarbeit erprobt. Diese Erprobungsphase mit der Praxis der Residen-zen, Workshops und Konzerte wird in 2014 fortgeführt und auch kultur- und musiktheoretische Refle-xionen in entsprechenden Symposien angestrebt. Die Realität der Hybridästhetik manifestiert sich musikalisch in den Arbeiten, die unter dem Titel «Transaesthetics» laufen, bühnenästhetisch unter «Postdrama» und medienästhetisch unter «Making of Interkultur». Der «Thinktank Interkultur» entwickelt sich in der Kooperation zwischen dem Schauspiel Essen und dem Katakomben-Theater zu einem Pakt für (inter)kulturelle Bildung weiter und wird durch Gastreferenten die Kulturpolitische Gesellschaft und den Fonds Soziokultur 2014 in die Arbeit mit ein-beziehen. Um dieses Niveau zu erreichen, mussten die oben erwähnten Vorarbeiten und Grundlagen geschaffen werden, was als erfolgt betrachtet werden kann. Für die Gewinnung von neuen Besucher/-innen hat die KulturAkademie Ruhr neben gezielten Veran-staltungen die kulturfernen Zuwanderergruppen angesprochen und aktiviert, und auch den neuen Zugang für diese Zielgruppe über die Schlüsselpersonen der Communitys, die ein Aktivierungspotential hatten, genutzt. Diese Multiplikator/-innen waren Vereinsvorsitzende, Integrationsratsmitglieder, Mut-tersprachenlehrer/-innen, Leiterinnen von Senioren- und Jugendgruppen etc.

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Sachberichte 2013 Handlungsfelder: Bewegung und Sport

• Mädchenfußball in Essener Grundschulen (GS Schönebeck e. V.)

Qualifizierung, Beschäftigung und Selbstständigkeit

• QAN - Qualification Acceptance Network (Interkulturelle Unternehmer und Akademiker e.V. (IKUA))

• Internationales Unternehmerforum (Interkulturelle Unternehmer und Akademiker e.V. (IKUA))

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Handlungsfeld Bewegung und Sport

Träger der Maßnahme SG Schönebeck e.V.

Titel der Maßnahme: Mädchenfußball in Essener Grundschulen

Gesamtbericht für Zeitraum von Januar 2013 bis Juli 2013

Hauptzielgruppe: Mädchen mit Migrationshintergrund

Ziel der Maßnahme: Kontakt und Bindung an Vereine von Mädchen und deren Eltern sowie Grundlegung einer le-benslangen Begeisterung für Sport

Form der Maßnahme: Projektförderung

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept stadtweit 12 Schulen

Vernetzung mit anderen Maßnahmen

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 10.000,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 20 Übungsleiter(innen) nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation C,B-Lizenz, Sportstudenten, Dipl. Sportwissen-

schaftler(in) nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Portugiesisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt:

bei Start Durchschnitt bei Ende Probepha-se(Mai-Juli

2012) insge-samt 350

August 2012-

Juli 2013

Herkunft oder Familiensprache Familiensprachen: u.a. Türkisch, Arabisch,

Russisch, Serbisch, Bosnisch, Englisch

Altersgruppen i.d.R. 7-10 Jahre

Geschlecht weiblich X männlich

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

i.d.R. 13 AG´s pro Woche

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

Insgesamt (inklusive Probephase) 6.296 Teil-nehmerinnen, davon 4.490 Mädchen mit Mig-

rationshintergrund Indikatoren des Maßnahme Trägers

Kennzahl 1 Anzahl der Teilnehmerinnen

Kennzahl 2 Anzahl der Mädchen, die in einen Verein überwechseln; Übertritt der Mädchen in die Vereine ist für Juli 2013 geplant

123

Auswertung:

Es handelt sich um ein Projekt unter der Trägerschaft des SG Schönebeck (SGS) in Kooperation mit der RAA/Büro für interkulturelle Arbeit der Stadt Essen (jetzt Fachbereich interkulturelle Orientie-rung/Kommunales Integrationszentrum) Im Berichtszeitraum ist es gelungen, die Sportjugend Essen, die Gleichstellungsstelle der Stadt Essen, den Landessportbund – spin interkulturell -, die Universität Essen/Duisburg und den Essener Verbund der Immigrantenvereine als Kooperationspartner zu gewinnen. Die Maßnahme wird damit von einem breiten Bündnis gesellschaftlich relevanter Gruppen begleitet. An den einzelnen Schulen gab es von Januar 2013 bis Juli 2013 folgende durchschnittliche Teilnehmer-innenzahlen: Gervinus 11,85 Bodelschwingh 10,95 Karl 11,23 Kant 9,38 Herbart 18,32/ 9,9 (2Gruppen) Reuenberg 10,05/11,31 (2 Gruppen) Cranach 15,5 Maria-Kunigunda 13,47 Nordviertel 11,65/14,63 (2 Gruppen) Viktoria 12,25 Bergmühlen 10,42 Berliner 7,89 Nach den bisher vorliegenden Zahlen entspricht der Anteil der Mädchen mit Migrationshintergrund an den Fußballgruppen mindestens dem Anteil der Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund an den einzelnen Grundschulen, häufig ist er auch deutlich höher.

Im Rahmen der Kontrolle zur Zielerreichung konnte festgestellt werden, dass Schulen, bei denen die Kooperation mit den Vereinen gut organisiert war, deutlich mehr Übergänge in Vereine aufwiesen. Dies waren im Schnitt 25,26 %.

Ebenso wurde deutlich, dass die 25 % Marke bezüglich der Übertritte in Vereine in den Schulen er-reicht wurde, in denen eine Kooperation mit ortsnahen Vereinen bestand, die bereits über Mädchen-mannschaften verfügten. In allen anderen Schulen lag das Ergebnis im Hinblick auf die Übertritte im Durchschnitt bei 14,03 %. Das Ziel, 25 % der teilnehmenden Mädchen in Vereine zu integrieren, wurde somit zum Teil erreicht.

Als eine erste und bedeutende Konsequenz wurden für die kommende Projektphase nur solche Vereine als Kooperationspartner gewonnen, die bereits über Mädchen-/Frauenfußballmannschaften verfügen. Außerdem wird die Zusammenarbeit zwischen Schule, SGS, ortsnahen Vereinen und Elternhäusern ver-tieft, sowie die Übernahme der Verantwortung durch die ortsnahen Vereine verstärkt. So ist zu erwar-ten, dass zum Ende der Projektphase durchgängig mit einem Übertritt von 25 % gerechnet werden kann.

Jährlich schreibt der Deutsche Fußballbund einen Wettbewerb aus, in dem gelungene Integrations-maßnahmen gewürdigt werden. Die SG Essen-Schönebeck bewarb sich mit dem Mädchenfußballpro-jekt. Bei weit über 200 Bewerbungen erreichte das Projekt „Mädchenfußball in Essener Grundschulen“ einen Platz unter den ersten 10. Auch in diesem Jahr wird das Projekt wieder an dem Wettbewerb teil-nehmen.

Das Projekt hat eine breite öffentliche, zum Teil auch überregionale Resonanz gefunden. Berichte hier-zu gab es u.a. in WDR 2, Radio Essen, NRZ, WAZ oder im „Reviersport“.

Darüber hinaus belegte das Projekt den zweiten Platz bei der Auszeichnung „Sterne des Sports“ in Bronze.

124

Handlungsfeld Qualifizierung, Beschäftigung und Selbständigkeit

Träger der Maßnahme Interkulturelle Unternehmer und Akademiker e.V. (IKUA)

Titel der Maßnahme: QAN - Qualification Acceptance Network

Gesamtbericht für Zeitraum von Juli 2013 bis Januar 2014

Hauptzielgruppe: Unternehmer

Ziel der Maßnahme: Ziel ist es, durch Maßnahmen und Dienstleistun-gen zur besseren Integration und Entwicklung von Fachkräftepotenzialen mit Migrationshinter-grund beizutragen.

Form der Maßnahme: Es finden Infoveranstaltungen mit Infoständen der zuständigen Institutionen (IHK, Arbeitsagen-tur, HWK, Jobcenter) statt. Hier erfahren Men-schen aus der Zielgruppe eine persönliche Bera-tung. Neben den bestehenden Infomaterialen der Institutionen wird ein kompakter Flyer von IKUA mit Kontaktdaten der Ansprechpartner ausgelegt.

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept Essen gesamtes Stadtgebiet Essen s. Projektplan

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Keine

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 anteilig 7.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2 (Projektleiter) nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Akademiker

Unternehmensberater, Übersetzer nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Englisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

23 22 21

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Türkisch, Arabisch, Polnisch, Serbo-

kroatisch, Russisch etc.

Altersgruppen 20-55

Geschlecht Weiblich 3 männlich 20

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

1

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

23

125

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1

Soll: 4 Veranstaltungen; Ist: 1 zuzüglich verschiedener Vorbereitungssitzungen; un-ternehmerische Belange machten einen Projektleiterwechsel notwendig sowie eine längere Krankheitsphase mit Krankenhausaufenthalt in der Projektleitung führten zu Verzögerung der Veranstaltungen, die erst in der 2. Jahreshälfte durchgeführt wer-den konnten, hohe Vorlaufzeit notwendig

Kennzahl 2 Pressekonferenz 1;Pressepublikationen 5

Auswertung:

Die Vermittlung von Kenntnissen zur Qualifizierung und das Anerkennungsgesetz über Institutionen, die einen hohen Vernetzungsgrad vermuten lassen, ist ein guter Weg: Die Zusammenarbeit mit dem von der EWG organisierten Arbeitskreis „Qualifizierung international (IHK, Jobcenter Essen, Agentur für Arbeit) ist qualitätssichernd; konkrete Kontakte mit Ratsuchenden und Multiplikatoren wurden er-schlossen; weitere Netzwerke sollen auch nach Gesprächen der EWG mit den internationalen Gemein-den im Bistum Essen erschlossen werden. Ein Projekt mit dem spanischen Elternverein ist vorbereitet.

Presse: - Bericht - Artikel in der WAZ - Artikel in der Deutschland-Ausgabe der Zeitung Sabah - Artikel in der Deutschland-Ausgabe der Zeitung Zaman - Artikel im Online-Nachrichtenportal muhabirce.de - Erster Bericht in den 20 Uhr-Nachrichten im TV-Sender Kanal D Europa (bundesweite Ausstrahlung)

Zur Vorbereitung der Informationsveranstaltungen fanden an folgenden Terminen Treffen mit den zuständigen Institutionen und Multiplikatoren statt:

1. 12.03.2013 bei der IHK Essen einem Vertreter der IHK Essen und zwei Vertretern von IKUA.

2. 25.04.2013 bei der EWG mit Teilnahme von Vertretern der EWG, von IKUA, des JobCenters Essen), sowie den beiden Projektleitern.

3. 24.05.2013 bei der EWG mit Teilnahme von EWG, IKUA, IHK Essen, JobCenter Essen, Arbeitsagentur, VHS Essen sowie den beiden Projektleitern.

4. 03.07.2013 in der Fatih Moschee mit Teilnahme von EWG, IHK Essen, JobCenter Essen, Arbeitsagen-tur, sowie den beiden Projektleitern.

Die erste Informationsveranstaltung ist angesetzt für Freitag, den 08.11.2013 ab 14 Uhr in der Fatih Moschee, Essen-Katernberg. Die Einladungen bzw. Plakate zur Veranstaltung werden über die verschie-denen Verteiler von IKUA an die Migrantenselbstorganisationen und lokale Multiplikatoren sowie durch den Vorstand der Fatih-Moschee an deren Mitglieder (>200) versandt. Zuvor wird es am 17.10.2013 in der Fatih-Moschee einen Vortermin für die Presse geben. Dabei wird über das Projekt sowie die Informationsveranstaltung berichtet. Anschließend wird die Aufstellung der einzelnen Informationsstände im Veranstaltungssaal der Moschee konkretisiert.

- 06.08.2013 bei EWG - 17.10.2013 Fatih-Moschee -- Pressekonferenz - 08.11.2013 Veranstaltung in der Fatih-Moschee in Essen-Katernberg - 22.01.2014 Konferenz bei der EWG Besprechung Nachgang zur Veranstaltung und weiteres

Vorgehen mit Bistum und spanische Gemeinde sowie die Moscheegemeinde in Essen-Altendorf.

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Handlungsfeld Qualifizierung und Beschäftigung

Träger der Maßnahme Interkulturelle Unternehmer und Akademiker e.V.

Titel der Maßnahme: Internationales Unternehmerforum

Gesamtbericht für Zeitraum von Juli 2013 bis Januar 2014

Hauptzielgruppe: Unternehmer

Ziel der Maßnahme: Ziel ist es, durch Maßnahmen und Dienstleistun-gen zur besseren Integration und Entwicklung sowie der Generierung von Wachstumseffekten in der Migrantenökonomie beizutragen. Es sollen ferner der regelmäßige Dialog von Unternehmern aus verschiedenen Branchen, der Erfahrungsaus-tausch und Geschäftsanbahnungen zwischen diesen gefördert werden.

Form der Maßnahme: Es finden Veranstaltungen mit einem Fachvortrag statt. Im Anschluss an den Vortrag finden die Teilnehmer Gelegenheit, sich untereinander aus-zutauschen.

Sozialraum/Standorte

Bezirk Stadtteil Standorte Angebotsinhalt/ Pro-

gramm/ Konzept Essen gesamtes Stadtgebiet Essen s. Projektplan

Vernetzung mit anderen Maßnahmen Keine

Fördermittel

Zuwendung IHH Mittel im Haushaltsjahr 2013 anteilig 7.500,00 Euro

Allgemeine Angaben

Personaleinsatz insgesamt 2 (Projektleiter) nach Ausbildung/Berufsstand

Fachrichtung und/oder Qualifikation Akademiker

Unternehmensberater, Übersetzer nach Sprachen Deutsch, Türkisch, Englisch

Teilnehmer/innen (Hauptzielgruppe) gesamt: bei Start Durchschnitt bei Ende

17 21 25

Herkunft oder Familiensprache Deutsch, Türkisch, Arabisch, Italienisch, Arme-

nisch, Polnisch, Spanisch

Altersgruppen 30-55

Geschlecht Weiblich 5 männlich 12

Veranstaltungstage bzw. Unterrichtseinheiten (pro Teilnehmer/in)

1

regelmäßige Teilnahme Anteil der Teilnehmer/innen, die über 70% der Angebotseinheiten besucht haben, an durchschnittlicher Teilnehmeranzahl

25

127

Indikatoren des Maßnahme-Trägers

Kennzahl 1 Soll: 4 Veranstaltungen Ist: 2; eine längere Krankheitsphase mit Krankenhausaufent-halt in der Projektleitung führten zu Verzögerung der Veranstaltungen, die erst in der 2. Jahreshälfte vollzogen werden konnte

Kennzahl 2 1 Pressepublikation (IHK-Magazin)

Auswertung:

Das Format „Internationales Unternehmerforum“ hat sich als gangbar erwiesen; weitere Verknüpfun-gen mit Unternehmen des spanischen Elternvereins und nach Gesprächen der EWG mit dem Netzwerk internationaler Gemeinden im Bistum Essen mit diesen sind geplant; Eine Veränderung der Veranstal-tungszeit sollte laut Anregung der EWG die Erreichbarkeit der Veranstaltung verbessern. Danach kann man weitere Netzwerke einbeziehen