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April 2012 27 Endzeit- Glaube 8 ist die Jetzt Zeit 12 Ein Lied Dunkelheit in der Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten Die Macht der Einheit Einheit Einheit Einheit

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Dunkelheit Zeit 12 Ein Lied Jetzt Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten April 2012 27 Endzeit- in der 8 ist die

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Apr i l 2012

27 Endzeit-

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12 Ein Lied Dunkelheitin der

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

Die Macht

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3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

11 G E S U N D H E I T

Was sagt ihr zu Vitamin-Präparaten?

T I T E L T H E M A

16Die Macht der Einheit

Kimberly Luste Maran sprach mit Gilbert Cangy, dem Leiter der Jugendabteilung der Generalkonferenz, über seine Träume für adventistische Jugendliche weltweit.

8 I M B L I C K P U N K T

Jetzt ist die Zeit Von Ted N. C. Wilson Gelegenheiten zum Glaubenszeugnis und

persön liche Kontakte gehören zusammen.

12 A N D A C H T

Ein Lied in der Dunkelheit Von Gerald A. Klingbeil Trotz Trauer, Angst und Schmerz – wir können

singen, weil Gott singt.

14 G E L E B T E R G L A U B E

Dank sagen Von Nathan Brown Mehr als ein Gebet vor dem Essen.

20 D I E N E N D E K I R C H E

W E L T W E I T

Zwei Städte, eine Geschichte Von Willie Tafadzwa Chinyamurindi Zwei Jugendgruppen: Geografisch trennen sie

Welten, doch ihre Mission ist die gleiche

22 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Von Ferdinand O. Regalado Jesus trug seinen Jüngern auf, bis zu seiner

Wiederkunft seines Opfers zu gedenken.

24 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

„Wir haben ein Recht“

26 F R A G E N Z U R B I B E L

Was bleibt übrig?

27 B I B E L S T U D I U M

Endzeit-Glaube

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

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12 Ein Lied Dunkelheitin der

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Titelseite: Die Jugendabteilung der General­konferenz hat eine Botschaft für die Jugend­lichen und jungen Erwachsenen unserer Kirche: Es braucht nur einen Funken. P h o t o u n d i l l u s t r a t i o n v o n b r e t t m e l i t i

2 Adventist World | April 2012

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R E S S O R T S

■ Ein Großereignis im April wird erneut bestätigen, dass „Religionsfreiheit die DNA der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist“ – so Generalkonfe-renz-Präsident Ted N. C. Wilson. Zum 7. Weltkongress über Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Religionsfreiheit (IRLA) werden ab dem 24. April etwa 800 Regierungsvertreter, Aktivisten, Kirchenvertreter, Wissen-schaftler und Rechtsexperten zu einer dreitägigen Konferenz in Punta Cana, Dominikanische Republik, erwartet.

In einer kurzen Videobotschaft erklärte Ted Wilson, dass die Veranstal-tung eine beispiellose Gelegenheit biete, „mit einflussreichen Menschen unse-rer Gesellschaft zusammenzukommen, um zu erkunden, wie wir gemeinsam für die Millionen von Menschen sprechen können, die weltweit diskriminiert oder eingesperrt werden oder denen gar Schlimmeres widerfährt, einfach weil sie sich für den Weg der Treue entschieden haben“.

Eine 2011 vom Pew Forum on Religion and Public Life veröffentlichte Stu-die besagt, dass etwa ein Drittel der Weltbevölkerung – mehr als 2,2 Milliar-

A U S A L L E R W E L TDie Welt wird immer jünger. Diese Aussage scheint gegen alles zu sprechen, was wir über

Chronologie und Wissenschaft wissen – und was wir jeden Tag beobachten.

Die Weltbevölkerung wird immer jünger.Das scheint einleuchtender zu sein, selbst wenn

es unserer persönlichen Erfahrung des Älterwer-dens widerspricht. Die Zeit vergeht und wir fühlen und handeln durchaus nicht jünger. Diejenigen von uns, die über 50 sind, spüren am eigenen Kör-per, dass es in die andere Richtung geht.

Aber die Fakten – sorgfältig zusammengetra-gen von denen, die es wissen müssen – sind unan-fechtbar. Das Durchschnittsalter der sieben Milli-arden Erdenbürger ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen und beträgt in einigen Ländern des 10/40-Fensters nur 15 Jahre, während es in einigen Regionen Europas bei über 40 Jahren liegt.1 Seit Beginn der Geschichtsschreibung gab es auf der Welt noch nie so viele junge Menschen wie heute.

Was für die Weltbevölkerung gilt, trifft auch auf die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu. Obwohl wir eine Kirche sind, in der die „Glau-benstaufe“ praktiziert wird – das heißt, dass Kin-der, die im Glauben erzogen werden, oft erst mit zehn Jahren oder älter Mitglieder werden – gibt es Millionen von Gemeindegliedern auf der ganzen Welt, die unter 30 sind. Diese Tatsache ist ernst und spannend zugleich. Sie macht uns darauf aufmerksam, dass das „Energiepotential“ unserer Kirche enorm und zum großen Teil noch uner-schlossen ist. Es gibt noch Hundertausende von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Geis-tesgaben, die für die Verkündigung der guten Nachricht in der ganzen Welt eingesetzt werden können. Aber es bedeutet auch, dass wir schleu-nigst eine besondere Sensibilität für die Bemü-hungen und Methoden entwickeln müssen, mit denen wir sie am besten einbinden und ihre nicht-gläubigen Altersgenossen erreichen können.

Wenn ihr das Titelthema dieses Monats, „Die Macht der Einheit“, lest, dann betet dafür, dass die Jugendabteilung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten das effektivste Werkzeug unserer

Glaubensgemeinschaft wird, um die gute Nachricht von einem Retter weiterzu-

geben, der die Welt in nur 33 Jahren veränderte.

Eine junge Erde

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Reverend John G. W. Oliver, Vorsitzender der Cape Town Interfaith Initiative (links) und Mohammed Ali Abtahi, ein iranischer Theologe, Gelehrter und Demokratieaktivist, bei einem Gespräch während der 6. IRLA Weltkonferenz, die 2007 in Kapstadt, Südafrika, stattfand. Abtahi befindet sich derzeit in Iran in Haft. Ihm werden politische Verbrechen vorgeworfen.

Konferenz über Religionsfreiheit

Zeichen globaler Freiheit

im

1 Central Intelligence Agency, The World Factbook

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den Männer, Frauen und Kinder – an Orten leben, in denen Verfolgung auf-grund des Glaubens nicht nur vorkommt, sondern sogar zunimmt. Der düstere Aus-blick für religiöse Minderheiten kommt für John Graz, Leiter der Abteilung für Öffentliche Angelegenheiten und Religi-onsfreiheit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und Generalsekretär von IRLA, wenig überraschend. „Bei unserer Tagung in Punta Cana werden wir gegen-wärtige Themen der Religionsfreiheit besprechen; die schreckliche Realität der Verfolgung wird uns beständig vor Augen sein“, so Graz.

„Wir dienen einem Gott der Freiheit, der uns nicht Angst machen, sondern durch seine Liebe erreichen will“, erklärte Wilson. „Religionsfreiheit für alle Men-schen – unabhängig von ihrem Glauben – zu erhalten und zu fördern, wird immer ein bedeutender Wert für unsere Kirche sein.“

Zu dem 7. Weltkongress, dem ersten, der in der Interamerikanischen Division stattfindet, haben sich Referenten aus aller Welt angemeldet, darunter Robert Seiple, Sonderbotschafter für internationale Reli-gionsfreiheit, und Neville Callam, Gene-ralsekretär der Baptist World Alliance und Leiter von 100 Millionen Baptisten welt-weit. Weitere Teilnehmer aus der Region sind unter anderem Leonel Fernández, Präsident der Dominikanischen Republik, Premierminister Gerrit Schotte aus Cura-çao, Premierminister Michiel Eman aus Aruba und Caridad Diego Bello, Kubas Minister für Religion.

Weitere Informationen über die Kon-ferenz und Livestream-Videos der Plenar-sitzungen gibt es auf www.irla.org.

Bettina Krause, IRLA

Paulsen von König geehrt ■ Jan Paulsen, bis 2010 Präsident der

Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Ad-ventisten, ist in Norwegen mit einem Ver-

dienstorden ausgezeichnet worden. In der Bekanntmachung hieß es: „Ihre Majestät, der König, ernennt Jan Paulsen für seine Verdienste zum Wohle der Menschheit zum Kommandeur des Königlich Norwe-gischen Verdienstordens.“

„Ich bin völlig überrascht und fühle mich durch diese Auszeichnung des Königs von Norwegen und seiner Ratsmit-glieder sehr geehrt“, erklärte Paulsen (77). „Besonders freue ich mich, dass die Aus-zeichnung für ‚Verdienste zum Wohle der Menschheit‘ verliehen wurde, denn das ist doch das Wesentliche eines Lebens als Christ“, fügte er hinzu.

Der Königlich Norwegische Verdienst-orden wurde 1985 von König Olav V. gestiftet und wird an ausländische Staats-bürger und im Ausland lebende norwegi-sche Staatsangehörige für besondere Ver-dienste um norwegische Interessen verlie-hen. Wann genau Paulsen den Orden erhalten wird, steht noch nicht fest.

Ted N. C. Wilson, der gegenwärtige Präsident der Generalkonferenz, gratu-lierte seinem Vorgänger mit den Worten: „Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Gott ein Leben des Dienstes für ihn ins Rampenlicht stellen kann, damit die Welt von seiner Macht erfährt. Wir sind dank-bar für die besondere Anerkennung Jan Paulsens durch die norwegische Regierung und danken ihm und seiner Frau für die vielen Jahre, die sie der Gemeinde Gottes und dem Wohl der Menschen gedient haben – ein Dienst, der jetzt vom norwegi-schen König so freundlich gewürdigt wird.“

Reidar J. Kvinge, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Norwe-gen, sagte: „Es ist eine große Ehre für die Siebenten-Tags-Adventisten in Norwegen, dass der weltweite Dienst von Dr. Paulsen auf diese Weise gewürdigt wird.“

Paulsen war von Januar 1999 bis Juni 2010 Präsident der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten. Er erwarb

seinen Doktorgrad der Theologie an der Universität Tübingen.

Jan Paulsen begann seinen Predigt-dienst 1953 in Norwegen. Später wirkte er als Lehrer in Ghana sowie als Lehrer und Collegepräsident in Nigeria am ehemali-gen Adventist Seminary of West Africa (heute Babcock-Universität). Von 1976 bis 1980 war er der Rektor des adventistischen Newbold-College in England, das die wichtigste theologische Fakultät der Sie-benten-Tags-Adventisten in der Trans-europäischen Division beherbergt.

Zwölf Jahre lang war er dann Präsident der Transeuropäischen Division mit Sitz in St. Albans, England, bevor er als einer der Vizepräsidenten der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten nach Silver Spring, Maryland, USA, kam.

Tor Tjeransen, Leiter der Kommuni-kationsabteilung, Norwegischer Verband

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Jan Paulsen, von 1999 bis 2010 Präsident der Generalkonferenz der Siebenten­Tags­Adventisten, ist zum Kommandeur des Königlich Norwe­gischen Verdienstordens ernannt worden. Die Auszeichnung wurde 1985 von König Olav V gestiftet.

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Initiative „Erweckt durch sein Wort“ beginnt

■ Ab dem 17. April sind Siebenten-Tags-Adventisten auf der ganzen Welt aufgerufen, bis Juli 2015 – dem Ende der Konferenzperiode der GK-Vollversamm-lung – jeden Tag ein Kapitel der Bibel zu lesen. „Erweckt durch sein Wort“ – so der Titel der Initiative – wird von Gemeinde-gliedern und Leitern auf der ganzen Welt unterstützt.

„Überall auf der Welt und ganz beson-ders in Afrika habe ich die umwandelnde Kraft der Bibel im Leben der Menschen in allen Gesellschaftsschichten gesehen“, erklärte Pardon Mwansa, der für dieses Projekt zuständige Vizepräsident der Generalkonferenz. „Durch die Teilnahme an diesem Programm des systematischen, täglichen Bibelstudiums unter Gebet wer-den Siebenten-Tags-Adventisten meiner Überzeugung nach nicht nur mehr über den Gott erfahren, dem sie dienen, sie werden auch reichen Segen erleben“, so Mwansa weiter.

Den Organisatoren zufolge „besteht das Ziel des Projekts darin, Jesus eine Gelegenheit zu geben, durch sein Wort zu seinem Volk zu sprechen, damit es ihn besser kennenlernt, ihn ernster sucht und seine Liebe überzeugender weitergibt.“

„Wenn es etwas gibt, was das Leben und die Gespräche von Adventisten weltweit verändern kann, dann ist es das regelmäßige Öffnen des Wortes Gottes, durch das wir uns mit der Botschaft von der Liebe Gottes füllen lassen“, erklärte Bill Knott, Chefredakteur von Adventist World und Mitglied im Ausschuss für Erweckung und Reformation. „Ich bete darum, dass Tausende – Hunderttau- sende – Gläubige diese Herausforde- rung annehmen und die nächsten drei Jahre zu einer besonders gesegneten, kraftvollen Zeit für das Volk der Übrigen machen.“

Weitere Informationen über das Projekt gibt es auf www.revivalandreformation.org unter dem entsprechenden Banner.

Adventist World

Wilson trifft Staatsführung in Jamaika und Adventisten in Haiti

■ Vor kurzem traf Ted N. C. Wilson, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Staatsführung des Insel-staates Jamaika. Seine Reise diente dazu, die Initiative für Erweckung und Refor-mation der Kirche zu fördern.

Wilson, seine Frau Nancy und füh-rende Vertreter der Kirche statteten der Premierministerin, Portia Simpson Miller, und dem Generalgouverneur, Sir Patrick Allen, einen Höflichkeitsbesuch ab. Der Besuch fiel mit dem 50. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes zusammen.

Miller lobte den Beitrag, den die Kir-che zur Bildung und zur nationalen Ent-wicklung des Landes leistet. „Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten spielt eine wirklich wichtige Rolle und leistet eine wunderbare Arbeit in Jamaika“, so Miller.

In Jamaika gibt es etwa 270.000 Sie-benten-Tags-Adventisten, die in mehr als 650 Ortsgemeinden Gottesdienste feiern. Offizielle Vertreter der Kirche vor Ort schätzen, dass einer von elf Einwohnern Jamaikas Adventist ist.

Wilson sagte der Premierministerin, er hoffe, dass die Gemeindeglieder in Jamaika auch weiterhin „dem hohen bibli-schen Maßstab für den Dienst am Nächs-ten und Dienst für Gott“ gerecht würden.

„Wir wollen als fester Bestandteil der Gesellschaft wahrgenommen werden. Wir möchten, dass Siebenten-Tags-Adventisten als Menschen bekannt sind, die aufrichtig und echt den Dient Jesu erfüllen“, sagte Wilson und zählte Bildung, Gesundheits-arbeit, soziale Programme und geistliche Leitung dazu.

Bevor Wilson mit der Premierministe-rin für die Regierung und die Einwohner von Jamaika betete, las er Micha 6,8. Die-ser Text aus dem Alten Testament enthalte nach Wilsons Worten eine Formel zum Führen. Der Vers spricht von Gerechtig-keit, Güte und Bescheidenheit als erstre-benswerten Zielen.

Während seines Aufenthalts in der Karibik besuchte Wilson auch Haiti. Zwei Jahre nach einem verheerenden Erdbeben werden dort mit Hilfe von Maranatha Volunteers International, der adventisti-schen Entwicklungs- und Katastrophen-hilfe-Organisation (ADRA) und Kollekten der Gemeindeglieder weltweit immer noch Kirchengebäude und Schulen wieder auf-gebaut.

Nigel Coke, Interamerikanische Division

Polnischer Präsident empfängt adventistische Kirchenleiter

■ Am 24. Januar empfing der polnische Präsident Bronislaw Komorowski Re-präsentanten verschiedener polnischer Glaubensgemeinschaften, unter ihnen auch Leiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Polen.

In seiner Ansprache, die er unter ande-rem vor Vertretern des Christentums, des

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Ted N. C. Wilson und Portia Simpson Miller bei ihrem Treffen in Kingston am 3. Februar. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Rolle der Kirche in Jamaika. Am Ende betete Wilson mit Miller.

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Judentums und des Islam hielt, sagte Komorowski: „Polen ist eine ausgespro-chen vielseitige Gesellschaft, in Bezug auf Sprache und Kultur ebenso wie hinsicht-lich der Religion.“

Weiter sprach er über den Gedanken, dass der Staat „eine Gemeinschaft ist, in der das Beste an Vielfalt angenommen, erhalten, geschätzt und zum Vorschein gebracht werden kann“.

Marek Rakowski, Sekretär des Polni-schen Verbands, sagte zum überkonfessio-nellen Charakter des Empfangs: „Für mich war die ganze Art dieser Zusammenkunft bemerkenswert. Obwohl viele bedeutende religiöse Würdenträger anwesend waren, war es doch sehr neutral und – im positi-ven Sinn des Wortes – säkular. Es gab keine Gebete oder Zeremonien, die den gelade-nen Gästen Unbehagen verursacht hätten.“

Die adventistische Delegation über-reichte dem Präsidenten eine Geschenk-ausgabe des Buches Das Leben Jesu von Ellen White und eine Reihe von Filmen über die Reformation.

In Polen gibt es die Kirche der Sieben-ten-Tags-Adventisten seit fast 125 Jahren, heute hat sie etwa 7000 Mitglieder.

Andrzej Sicinski, tedNEWS

Genau. Der Heilige Geist führt die Gemeinde und jedes einzelne Mitglied ist wertvoll. Der Herr kann jedes Gemeinde-glied gebrauchen und durch jeden Einzel-nen sprechen.

KNOTT: Wie ich gehört habe, bittet der Ausschuss um Vorschläge für neue Formulierungen; und du hoffst auf kurz gefasste Entwürfe. Zunächst einmal muss gesagt werden, dass es nicht darum geht, die Glaubensartikel neu zu schreiben. Unsere Aufgabe ist es zu prüfen, ob die Formulierungen, die wir nun schon seit vielen Jahren verwenden, verändert werden müssen. Sprache ist etwas Dynamisches, deshalb kann es sein, dass das, was unsere Kirche historisch im Bezug auf die Glaubenspunkte glaubt, heute anders ausgedrückt wird als 1980, als die Glaubensartikel von der GK-Voll-versammlung angenommen wurden. Wir schreiben die Glaubensartikel also inhalt-lich nicht neu, sondern führen eine redak-tionelle Prüfung durch. Zweitens sind wir von der letzten GK-Vollversammlung ins-besondere dazu beauftragt worden, uns mit dem 6. Glaubensartikel zu beschäfti-gen, in der es um die Schöpfung geht. Die Aufgabe besteht darin, den 6. Glaubensar-tikel und das Dokument „Eine Bekräfti-gung des Schöpfungsglaubens“, das auf der

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Polens Präsident Bronislaw Komorowski (links) begrüßt die adventistischen Pastoren Pawel Lazar, Marek Rakowski und Ryszard Jankowski (von rechts nach links).

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KNOTT: Mir ist gesagt worden, dass der Ausschuss zur Revision der Glau-bensartikel ganz bewusst einen Pro-zess in Gang setzt, in den nicht nur Theologen, sondern auch weitere Kreise der Kirche eingebunden wer-den, um über Verbesserungen bei den 28 Glaubensartikeln unserer Kirche zu beraten. Warum ist es wichtig, Men-schen über den Kreis derer hinaus einzubinden, die Experten im Umgang mit dem Wort Gottes sind? Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die ganze Kirche eingebunden wird, denn die Lehren unserer Bewegung sind nicht in Stein gemeißelt. Wir haben unsere Glau-bensartikel, die ein Ausdruck dessen sind, wie wir als weltweite Kirche die biblische Botschaft verstehen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass immer dann, wenn wir sie überprüfen oder eine Revision über-legen, alle einbezogen werden: Laien-glieder, Pastoren, Theologen, Adminis-tratoren, alle.

KELLNER: Das heißt, Laienmitglieder, die die Glaubensartikel studieren, sind ebenso eingeladen, sich über die Klarheit und Genauigkeit der Formu-lierungen zu äußern, wie diejenigen mit entsprechenden akademischen Graden?

Im Zusammenhang mit der Vollversammlung der Generalkonferenz (GK) 2010 wurde von unserer Kirche ein Ausschuss zur Revision der Glaubensartikeln eingesetzt, der eventuell für notwendig erachtete Änderungen in unseren 28 Glaubensartikeln prüfen soll. Der Vorsit-zende des Ausschusses ist Artur Stele, einer der Vizepräsidenten der GK. Er traf vor kurzem mit Bill Knott, Chefredakteur von Adventist World, und Mark Kellner, Nachrichtenredak-teur von Adventist World, zusammen und erklärte, wie der Ausschuss arbeitet.

Zuhören, studieren,

austauschenund sich

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Herbstsitzung 2004 verabschiedet wurde, miteinander zu verbinden. Wir laden alle Adventisten ein, die einen Beitrag leisten wollen, uns zu schreiben, aber wir möch-ten keine Doktorarbeiten geschickt bekommen! (lacht) Wir ermutigen dieje-nigen, die neue Formulierungsvorschläge haben, diese in ein oder zwei Sätzen zu schreiben. Zunächst sollten sie die Verän-derung, die sie vorschlagen, deutlich machen, und dann in ein oder zwei Sätzen eine Begründung für die vorgeschlagene Veränderung nennen. Wir bitten darum, dass die Vorschläge kurz gehalten werden, damit wir so viele Empfehlungen wie möglich lesen und verarbeiten können.

KELLNER: Du hast die besondere Auf-gabe erwähnt, die der Ausschuss im Zusammenhang mit dem 6. Glaubens-artikel, in dem es um die Schöpfung geht, bekommen hat. Wie wichtig ist dieser Glaubenspunkt für die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten?Nun, ich denke, der 6. Glaubensartikel ist von entscheidender Bedeutung, weil unsere Glaubenspunkte als Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten verflochten sind. Wenn man einen herausnimmt – besonders einen so zentralen wie unseren Glauben an einen besonderen Schöp-fungsakt – fällt das ganze Gebäude zusam-

men. Und der 6. Glaubensartikel ist einer der grundlegenden Punkte, die unser gesamtes Glaubensgebäude untermauern. Wenn man nicht an die Schöpfung glaubt, glaubt man sicher auch nicht an die bibli-sche Darstellung einer Neuschöpfung, der Schöpfung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Wenn man nicht an die Schöpfung glaubt, wie sie in der Bibel geschildert wird, verliert der Sabbat – der ja ein wöchentlicher Gedenktag der Schöpfung ist –, schnell an Bedeutung. Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass die Formulierungen, mit denen wir unse-ren Glauben an die Schöpfung in Worte fassen, unsere Überzeugung hinsichtlich der biblischen Lehre klar zum Ausdruck bringen.

KNOTT: Der Ausschuss zur Revision der Glaubenspunkte hat sich eine beson-dere Frist gesetzt, die er das „Jahr des Zuhörens“ nennt. Was ist damit gemeint?Im Jahr 2005 hat die GK-Vollversammlung einen formalen Prozess gebilligt, durch den eine etwaige Revision eines Glaubens-punktes unserer Kirche von allen in Frage kommenden Gremien sorgfältig geprüft wird. Zunächst wird ein vorläufiger Ent-wurf vorbereitet und vom Exekutivaus-schuss der GK geprüft. Dann wird dieser Entwurf an alle Divisionen, Verbände, theologischen Seminare, Theologen und an Gemeindeglieder geschickt, die eine gewisse Zeit erhalten, um zu reagieren und sich zu dem Entwurf zu äußern. Vor der nächsten GK-Vollversammlung werden dann alle Vorschläge geprüft und ein end-gültiger Entwurf wird erstellt und zur GK-Vollversammlung geschickt. Das ist die normale Vorgangsweise. Dieses Mal haben wir sogar noch einen Schritt davor ange-regt. Bevor der gebilligte Vorgang begon-nen wird, würden wir gern allen Gemein-degliedern, Theologen und Pastoren die Möglichkeit geben, ihre Vorschläge an die Arbeitsgruppe zu schicken, die den vorläu-

figen Entwurf formuliert, mit dem der ganze Prozess beginnt. Wir wollen Vor-schläge von einer möglichst breiten Basis, wenn wir mit dem Revisionsprozess begin-nen, und das bedeutet, dass wir uns genü-gend Zeit nehmen müssen, um „auf die Gemeinde zu hören“. Die Glaubensartikel, die wir formulieren, sind nicht nur die Überzeugung einer Gruppe von Menschen innerhalb unserer Kirche, auch nicht die Überzeugung des Biblischen Forschungs-instituts der GK. Es ist die Überzeugung der gesamten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Deshalb ist es wichtig, lang-sam voranzugehen, jedem die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen und dies als eine Gelegenheit zu sehen, die uns der Hei-lige Geist gibt, uns wieder einmal in das hineinzuversenken, was uns das Wort Got-tes lehrt. ■

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Alle Gemeindeglieder sind eingeladen, Vorschläge für die Verbindung des 6. Glau­benspunktes (nachzulesen unter www. adventisten.at/ueber_uns/glaubenspunkte.php; eine kommentierte Version gibt es unter www.adventisten.de/ueber­uns/unser­glaube/unsere­glaubenspunkte mit dem Dokument „Eine Bekräftigung des Schöpfungsglaubens“ (nachzulesen unter http://www.advent­verlag.de/cms/cms/upload/adventecho/pdfs/AE­2009­07­08­4­Bericht.pdf) oder für Formulie­rungsänderungen anderer Erklärungen ein­zureichen. Dies sollte wie folgt geschehen:

1. Die empfohlene Formulierungsänderung schriftlich abfassen.

2. In höchstens 150 bis 200 Wörtern eine kurze Begründung für den Vorschlag geben.

3. Den Vorschlag auf einem der beiden fol­genden Wege einsenden:

a. Per Post: FBRC, Biblical Research Insti­tute, General Conference of Seventh­day Adventists, 12501 Old Columbia Pike, Sil­ver Spring, Maryland 20904­6600, USA

b. Per E-Mail: [email protected]

studieren,

austauschenGeneralkonferenz­Vizepräsident Artur Stele ist Vorsitzender des Aus­schusses, der sich bis 2015 mit der redaktionellen Prüfung und Bearbei­tung der 28 Glaubenspunkte befasst.

wie denkt ihr darüber?

April 2012 | Adventist World 7

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I M B L I C K P U N K T

Am Sabbat, den 24. März 2012, hatte ich die wunderbare Gelegenheit, Seite an Seite mit unseren Glau-

bensgeschwistern in Brasilien Exemplare des Buches The Great Hope (ein Auszug aus dem Buch Der große Kampf) an die warmherzigen, freundlichen Einwohner von São Paulo zu verteilen.

Dem Ereignis waren Wochen des Pla-nens vorausgegangen. Bücher waren bestellt, Straßenkarten der Stadt waren in Planquadrate eingeteilt und die Gemein-deglieder waren geschult worden. Als der Tag der Verteilaktion kam, wussten alle, was sie zu tun und wohin sie zu gehen hatten. Das Ergebnis war beeindruckend. An einem Tag wurden in ganz Südamerika durch die Gnade Gottes etwa 26 Millionen Exemplare des Buches verteilt – drei Milli-onen davon allein in São Paulo.

Aber das ist erst der Anfang. Die Gemeindeglieder in der Südamerikani-schen Division haben sich vorgenommen, in den nächsten beiden Jahren etwa 70 Millionen Exemplare dieses wunderbaren Buches auf dem ganzen Kontinent zu ver-teilen. Schon jetzt sehen sie erstaunliche Ergebnisse.

An einem Sabbatnachmittag hat ein Baptist in der Stadt Juiz de Fora ein Buch bekommen. Bis Sonntagabend hatte er das ganze Buch gelesen, ging in die nächste Adventgemeinde und bat den Pastor, getauft zu werden! Stellt euch vor, was passiert wäre, wenn ihm niemand das Buch gegeben hätte.

ein einzigartiges buchDie Verteilaktion von The Great Hope

in der Südamerikanischen Division ist ein großartiges Beispiel für die vielen anderen Divisionen, die planen oder bereits begon-nen haben, das Buch Der große Kampf in den verschiedenen Ausgaben – gekürzt oder ungekürzt – zu verteilen. Der Teufel wollte nicht, dass Ellen White dieses Buch schrieb. In der Zeit, als sie es schrieb, ver-suchte er sogar, sie umzubringen. Doch durch die Kraft Gottes hielt sie durch. Spä-ter sagte sie, dass Der große Kampf das Buch ist, dessen Verbreitung sie von allen ihren Büchern am meisten wünschte.

Weshalb? Weil Der große Kampf aus-führlich den Fortschritt des Werkes Gottes von den Anfängen der christlichen Kirche bis in unsere Zeit und zu den letzten Tagen vor der Wiederkunft Christi schildert. Natürlich will der Teufel nicht, dass die Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, wie er wirkt, oder dass sie die Wichtigkeit des Wortes Gottes als Grund-lage ihres Lebens erkennen. Der große Kampf schildert eindrücklich Satans dia-bolische Bemühungen, unsere Aufmerk-samkeit vom Wort Gottes und der kostba-ren Botschaft von der Erlösung, die Chris-tus uns anbietet, abzulenken.

Das Buch ist die Grundlage unzähliger Bekehrungen gewesen und das ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb wir es weitergeben. Es ist auch einer der Haupt-gründe, warum der Teufel nicht will, dass es unter die Leute kommt.

ein Zauberer bekehrt sichSogar Zauberer haben Jesus Christus

als ihren Herrn angenommen, nachdem sie das Buch Der große Kampf gelesen hat-ten. Vor einigen Jahren ging ein adventisti-

scher Evangelist in ein kleines Bergdorf im Nordosten Indiens, um den Einwohnern die Botschaft von Christus zu bringen. Der Schamane des Ortes war aus diesem Grund aufgebracht und sprach wiederholt Todesdrohungen gegen den adventisti-schen Pastor aus. Dieser betete für den Zauberer und unterhielt sich mit ihm.

Nach fünf Monaten wurde der Zaube-rer todkrank. Der Evangelist besuchte ihn und erklärte ihm, dass zwischen den Engeln Gottes und bösen Engeln ein Kampf um sein Leben geführt würde. Dann ließ er ein Exemplar des Buches Der große Kampf bei dem Zauberer zurück. Eine Woche später kam der Evangelist wie-der. Inzwischen hatte der Mann nicht nur das Buch gelesen, sondern auch seinen Lebensstil verändert. Er lächelte und lud den Evangelisten ein, mit ihm zu essen. Sie beteten zusammen und nach einem Monat begann der Mann, alle seine Zauberutensi-lien wegzuwerfen. Der Evangelist besuchte ihn regelmäßig und gab ihm und seiner Familie Bibelstunden. Alle wurden in die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten getauft. Wenn die Dorfbewohner von dem

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Die ganze Welt soll es wissen

JetztZeit

Von Ted N. C. Wilson

8 Adventist World | April 2012

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ehemaligen Zauberer geheilt werden woll-ten, erzählte er ihnen über die Wahrheiten, die er im Buch Der Große Kampf kennen-gelernt hatte und erklärte ihnen, dass er Jesus als seinen Erlöser angenommen hatte.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es Tausende und Abertausende Menschen gibt, die durch das Projekt Der große Kampf und ihren Kontakt zu engagierten adventistischen Gläubigen selbst zu über-zeugten Adventisten werden.

tatkräftige Unterstützung durch Laien

Auf der ganzen Welt wird dieses Pro-jekt von den Divisionen unterstützt, von manchen ausgesprochen eifrig. Weltweit hat sich unsere Kirche vorgenommen, in den Jahren 2012 und 2013 etwa 175 Milli-onen Exemplare der verschiedenen Ausga-ben von Der große Kampf zu verteilen. Das ist das Wirken des Heiligen Geistes! Darüber hinaus hat das Projekt auch die Aufmerksamkeit und Begeisterung einzel-ner Gemeindeglieder geweckt, die die Ver-teilung des Buches nach besten Kräften fördern.

So haben zwölf engagierte Gemeinde-glieder in Nigeria beschlossen, genügend Exemplare des Buches drucken zu lassen, um zehn Prozent der Bevölkerung Nige-rias erreichen zu können. Das sind 16,7 Millionen Bücher. Das Projekt war eine wunderbare Überraschung für die West-Zentralafrikanische Division, die sich zwölf Millionen Bücher als Ziel für die Division gesetzt hatte.

Ein Geschäftsmann in Indonesien ließ in Eigeninitiative ein halbe Million Exem-plare des klassischen, ungekürzten Buches in Indonesisch drucken (Kosten: 1,5 Milli-onen US-Dollar) und rief andere Geschäftsleute auf, noch mehr Bücher zu finanzieren. Auf seinen Aufruf hin war ein anderes Ehepaar sofort bereit, weitere 20.000 Exemplare zur Verteilung in Indo-nesien drucken zu lassen.

In den USA übt die 40 Mitglieder zäh-lende Gemeinde in Konnarock, Virginia, in ihrer Umgebung einen großen Einfluss aus. Obwohl die meisten Gemeindeglieder nur kleine Einkommen haben, unterstützen sie das Projekt Der große Kampf treu. Gemein-sam mit zwei weiteren Adventgemeinden

in Virginia (Wytheville und Marion) haben sie schon fast 48.000 Exemplare dieses lebensverändernden Buches verteilt und hoffen, dass sie am Ende den ganzen Bun-desstaat West Virginia erreichen können.

Schiffsunglück wird zur Gelegenheit

In Peru hatte eine adventistische Fami-lie die besondere Gelegenheit, Millionen von Fernsehzuschauern bei einem Live-Interview von dem Buch The Great Hope zu erzählen. Die Familie Paredes war an Bord der am 13. Januar 2012 vor der italienischen Insel Giglio verunglückten Costa Concordia.

Um ihr Leben zu retten, ist die Familie in das kalte Wasser gesprungen, wo sie fast vierzig Minuten auf Rettung wartete. Der Vater berichtete, dass seine Familie auf-grund ihres Glaubens an Jesus und ihrer Hoffnung auf ewiges Leben in dieser Krise Ruhe bewahren konnte. Am Ende des Interviews nutzte Paredes die Gelegenheit, um über The Great Hope zu sprechen und erklärte, dass die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten das Buch an Menschen verschenke, die mehr über Gott und seine Liebe zu den Menschen erfahren möchten.

eine Gelegenheit für alleIch möchte gern all diejenigen beson-

ders ermutigen, die sich gerne an diesem Projekt beteiligen möchten, aber nicht genau wissen, wie sie es machen sollen.

Kaufe dir zunächst einmal einige Exemplare des Buches Der große Kampf (beziehungsweise die offiziell gekürzte Taschenbuchversion Das Finale, das Büch-lein Die Geschichte mit einem Auszug der „Entscheidungsserie“ von Ellen White oder die ungekürzte Taschenbuchausgabe Vom Schatten zum Licht) und habe sie griffbe-reit, im Auto oder Zuhause. Lege auch ein Buch in deine Aktentasche oder wo du es sonst gleich zur Hand hast. Dann bete ernstlich: „Herr, du hast Ellen White gesagt, dass dieses Buch mehr verbreitet werden sollte als jedes andere von ihr. Ich möchte mich daran beteiligen, aber ich weiß nicht, wem oder wie ich das Buch weitergeben sollte. Gib mir bitte in den nächsten 24 Stunden eine Gelegenheit, mitzuhelfen,

Der große Kampf schildert eindrücklich Satans diabolische Bemühungen, unsere Aufmerk-samkeit vom Wort Gottes und der kostbaren Botschaft von der Erlösung, die Christus uns anbietet, abzulenken.Zeit

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Sinde, Sambia

Professor Wilson ist fast blind. Sein Augenlicht verschlechtert sich seit Jahren durch eine Krankheit, für die es keine Behandlung gibt.

Aber Wilsons Geist ist klar und sein Herz ist glücklich. Ganz besonders, wenn ein Diakon der Gemeinde in Sinde auf den alten Stoßdämpfer schlägt, der in dem Cashewbaum neben ihrer brandneuen Ein­Tag­Kapelle hängt. Damit ruft er die Gemeindeglieder zum Gottesdienst.

Wilson ist Lehrer – und außerdem Viehzüchter und Farmer –, der seine „eigentliche Arbeit“ darin sieht, Gemeinden wie die in Sinde zu gründen.

„Wenn ich gebeten werde, an einer öffentlichen Schule zu unterrichten“, erklärt Wilson, „sage ich zu und fange schon bald an, meinen Schülern zu erzählen, dass sie nur dann ein erfülltes Leben führen können, wenn sie Jesus als ihren persönlichen Retter annehmen. Dann dauert es nicht lange und wir haben eine neue Gemeinde unter einem Baum neben dem Brunnen.“

Vor zwei Jahren haben ASI und Maranatha Volunteers International eine Ein­Tag­Kapelle und ein Ein­Tag­Sabbatschulzentrum für die Gemeinde in Sinde gebaut, die Gemeindeglieder haben sie mit Zwischenwänden, Podium und Sitzbänken vervollständigt.

Der Professor hört die Glocke, die zum Gottesdienst ruft, und sieht, wie sich der Himmel mit seinen Schülern füllt.

Das Programm zum Bau von „Ein-Tag-Kapellen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Adventist-Laymen’s Services and Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International. Die Geschichten werden jeden Monat von Maranathas „Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen erzählt.

I M B L I C K P U N K T

dass jemand dieses Buch bekommen kann. Ich weiß nicht, wer oder wie – vielleicht ein Angehöriger oder ein Nachbar? Gib mir bitte einfach die Gelegenheit und zeige mir, dass ich es weitergeben soll.“

Dann vertraue darauf, dass Gott dir eine Gelegenheit geben wird. Wenn du das Buch verschenkst, tue es mit der größtmög-lichen Liebe, Sensibilität und Anteilnahme für die betreffende Person. Der Herr wird dir eine Möglichkeit dazu geben. Es ist sein Werk. Er ist verantwortlich dafür, die Türen zu öffnen – lasst uns nur wachsam sein, um zu sehen, wo eine Tür offen ist.1

überwältigende ergebnisseÜberall auf der Welt, in allen Divisio-

nen, gehen Menschen hinaus und geben das Buch weiter. Wir bitten euch dafür zu beten, dass der Heilige Geist alle Bemü-hungen des Teufels zunichtemacht, die Menschen davon abzuhalten, das Buch zu lesen. Der große Kampf schildert in so bemerkenswerter Weise, wie Gott durch die Geschichte hindurch seine Hand über seine Gemeinde gehalten hat, um sie zu schützen, dass die Leser gar nicht anders können, als von Gottes unglaublichem Bemühen um jeden Einzelnen und den endgültigen Triumpf von Gerechtigkeit und Wahrheit erweicht zu werden.

Die Ergebnisse dieses Projekts werden durch Gottes Segen überwältigend sein. Und so soll es auch sein. Wir leben in der entscheidenden Zeit unmittelbar vor den Schlussereignissen, die in dem Buch beschrieben werden, Ereignissen, die auf Prophezeiungen in den Büchern Daniel und Offenbarung gründen. Wie wichtig ist es also, dass wir diese Botschaft hinaustra-gen und ihr auch selbst vertrauen. Jesus kommt bald! ■

1 Siehe auch die Beiträge in Adventisten heute, Dezember 2011 (Deutschland), dort vor allem die Seiten 13–14 sowie der Kasten auf Seite 16 bzw. Adventisten aktuell, Februar 2012, Seite 2 (Österreich).

Ted N. C. Wilsonist Präsident der General­konferenz (Weltkirchen­leitung) der Siebenten­

Tags­Adventisten.

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Ein-Tag-Kapelle

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Allan R. Handysides, ist Leiter der Gesundheits­abteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten­Tags­Adventisten (GK).

Peter N. Landless, ist geschäftsführender Direktor des Internationalen Komitees zur Prävention von Alkohol­ und Drogenabhängigkeit (ICPA) und stellver­tretender Leiter der Gesundheitsabteilung der GK.

Diese Frage ist für viele tatsächlich verwirrend, weil die meisten Prä-parate einen gesundheitlichen

Nutzen versprechen. Die Nahrungsergän-zungsmittel-Industrie ist riesig und äußerst profitabel. Auf der ganzen Welt werden ganz unterschiedliche Nahrungs-ergänzungsmittel eingenommen.

Was sind Vitaminpräparate? Es sind Substanzen, die über den Mund eingenom-men werden, jedoch keine Nahrungsmittel. Man bekommt sie in flüssiger Form, als Tabletten, Kapseln oder Puder und sogar als Injektionen. Sie sollen ergänzen, was die Nahrung womöglich nicht in ausreichen-der Menge liefert. Diese Präparate unterlie-gen in der Regel keinerlei Tests, Kontrollen und Bestimmungen wie Medikamente. Daher lässt sich vieles, was sie versprechen, nicht belegen. Inhaltsstoffe der Nahrungs-ergänzungsmittel können Vitamine, Mine-ralstoffe, Hormone, Aminosäuren oder auch pflanzliche oder tierische Wirkstoffe sein. In den letzten Jahren gab es einige klinische Studien, um Nutzen und Risiken zu testen. Dabei haben Vitamin E-Präpa-rate bei Tests bezüglich seiner schützenden Wirkung in Bezug auf Herzerkrankungen und Schlaganfälle nicht gut abgeschnitten. Sie wurden sogar eher mit einem Anstieg der Krankheiten in Verbindung gebracht, zu deren Prävention das Vitamin immer empfohlen wurde. Außerdem fanden Wis-senschaftler in der kürzlich durchgeführten Krebsprävention-Studie SELECT (Sele-nium and Vitamin E Cancer Prevention Trial) heraus, dass Vitamin E-Präparate das Risiko für Prostatakrebs möglicherweise sogar um 17 Prozent erhöhen.

Ähnlich überraschende Ergebnisse wurden bei der Überprüfung von Beta-

Carotin-Präparaten auf ihre präventive Wirkung für Krebs erzielt. Die Studie musste vorzeitig abgebrochen werden, weil es in der Gruppe von Personen, die zusätzli-ches Beta-Carotin zu sich nahm, zu ver-mehrten Fällen von Lungenkrebs kam. Beta-Carotin ist eine Substanz, die in gelben Gemüsesorten in natürlicher Form enthal-ten ist. Deshalb ist es unbedenklich, wenn es mit der Ernährung zugeführt wird, dies gilt jedoch nicht für Vitaminpräparate.

Ende 2011 wurde die „Iowa Women’s Health Study“ in der Zeitschrift Archives of Internal Medicine veröffentlicht. In dieser Studie, die mit etwa 39.000 Frauen über einen Zeitraum von 19 Jahren durchgeführt wurde, wurden weitere Bedenken hinsicht-lich einer vorbeugenden (das heißt nicht durch Krankheit oder Mangelernährung indizierte) Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten angesprochen. So stellt die Studie eine Verbindung zwischen der Einnahme von Multivitaminpräparaten und einer erhöhten Sterblichkeit bei älteren Frauen her. Auch Kupfer- und Eisenpräpa-rate wurden mit diesem besorgniserregen-den Trend in Verbindung gebracht.

In krassem Gegensatz zu oben ange-führter Studie steht die alarmierende Tat-sache, dass Eisenmangel die häufigste Mangelerscheinung der Welt ist. Zwei Milliarden Menschen sind anämisch (lei-den an einem Mangel an roten Blutkörper-chen), viele von ihnen infolge von Eisen-mangel. Auf die Menschen in Entwick-lungsländern würde sich eine angemessene Eisenergänzung sicher positiv auswirken.

Wer braucht Vitamin- und Mineral-stoffpräparate?

■ Menschen, die sich in Krebstherapie (Chemotherapie) befinden.

■ Menschen, die aufgrund mangelhaf-ter Ernährung unter Mangelerscheinungen leiden.

■ Bei Schwangeren reduziert die Gabe von Folsäure-Präparaten nachweislich Neuralrohrfehlbildungen; eventuell ist auch eine Eisengabe notwendig.

■ Auf dunkelhäutige Menschen und Menschen, die weniger als 15 Minuten täglich der Sonne ausgesetzt sind, kann sich eine zusätzliche Gabe von Vitamin D positiv auswirken.

■ Menschen mit Magen-Darm-Krankheiten, die eine verminderte Nähr-stoffaufnahme zur Folge haben, wie zum Beispiel Zöliakie (Glutenunvertäglichkeit).

Die beste und sicherste Art, alle not-wendigen Nährstoffe zu sich zu nehmen, ist eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Nüssen und Hülsen-früchten. Wenn die Ernährung keine Milch und Milchprodukte enthält (bei einer veganen Ernährung), sollten Vitamin B

12-Präparate eingenommen werden. Han-

delsübliche Präparate können auch zu gefährlichen Wechselwirkungen mit ande-ren Medikamenten führen.

Bevor man Nahrungsmittelergän-zungspräparate einnimmt, sollte man den Arzt zu Rate ziehen. ■

G E S U N D H E I T

Vitamin- Präparaten?

Bitte schreibt einmal etwas zu den verwirrenden Informationen, die es über Vitaminpräparate und andere Nahrungsergänzungsmittel gibt.

Von Allan R. Handysides und Peter N. Landless

Was sagt ihr zu

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A N D A C H T

Es war im Jahr 1529 in der deutschen Reichsstadt Speyer. Eine kleine Gruppe protestantischer Fürsten

war auf dem Weg zum Reichstag von Speyer, den Kaiser Karl V. einberufen hatte. Der Gruppe war nicht zum Singen zumute. Die Gesichter spiegelten Bestür-zung und Sorge wider. Unter dem immen-sen Druck des Kaisers und der Vertreter des Papsttums standen sie vor zwei Alter-nativen: Entweder an ihrem Bekenntnis zu Bibel und Reformation festzuhalten (und unweigerlich einem schrecklichen Bürger-krieg und Verfolgung entgegenzugehen) oder dem Druck der Mehrheit nachzuge-ben und das Prinzip der Rede- und Gewis-sensfreiheit zu widerrufen.1 Es heißt, dass Martin Luther sein Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ (Wir loben Gott, Nr. 332) für diese Gelegenheit schrieb – für die Situa-tion, in der sein Leben und Glauben sowie die Zukunft der Reformation in der Schwebe waren.

Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen.

Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.

Der alt böse Feind

Emmaus lagen vor ihnen. Ihre Herzen waren leer, ihre Hoffnungen waren zer-stört. Und doch brachen sie am Ende ihrer Reise, als sie den auferstandenen Heiland erkannt hatten, in Freudenrufe (und Gesang) über die gute Nachricht von einem leeren Grab aus. „Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“, fragten sie einander (Lk 24,32). Trotz der Länge des Weges und der Gefahren der Nacht eilten sie zurück nach Jerusalem, um es den anderen zu berichten.

Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren;

es streit’ für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren.

Fragst du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ,

der Herr Zebaot, und ist kein andrer Gott,

das Feld muss er behalten.

erneuter GesangIm Laufe der Geschichte hat Gott

immer wieder seltsame Situationen gewählt, um seine Lieder zu singen. Die

Von Gerald A. Klingbeil

Stimmt alle mit ein!Dunkelheit

derinLied

mit Ernst er’s jetzt meint;groß Macht und viel List

sein grausam Rüstung ist,auf Erd ist nicht seinsgleichen.

kein anlass zum SingenFünfzehnhundert Jahre früher drängte

sich eine kleine Gruppe Männer und Frauen ängstlich zusammen. Über einem Hügel lag der Schatten des Kreuzes. Die ganze Erde schien zu trauern; Dunkelheit und Erdbeben hatten die Einwohner Jeru-salems in Angst und Schrecken versetzt. Jesus war tot – ihr geliebter Meister würde nie wieder mit ihnen unterwegs sein, um die Verachteten und Vernachlässigten zu berühren und das Reich Gottes zu verkün-digen – so dachten sie zumindest. Stellt euch die Enttäuschung, Angst und Pein vor, die die Jünger empfunden haben müs-sen. Am Sabbat waren ihre größten Hoff-nungen und kühnsten Träume zerstört, sie hatten Angst um ihr Leben. Niemandem war zum Singen zumute. Sie versteckten sich im Obergemach und warteten voller Angst ab.

Am nächsten Morgen machten sich zwei der Jünger auf den Weg nach Hause.2 Endlose scheinende elf Kilometer nach

b i l l k n o t t

Ein

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zweite Hälfte des siebten Jahrhunderts vor Christus war im antiken Nahen Osten von großen Umwälzungen und Herausforde-rungen geprägt. Das neubabylonische Reich war im Untergang begriffen, eine neue Macht begann, ihren Einfluss in Babylon und Mesopotamien auszuüben. Unter König Josia erhielt Juda die Gele-genheit zu einem Neuanfang, eine große Reform war im Gange. Unterstützt wurde der König von prophetischen Aussagen. Einen dieser Propheten finden wir heute

in der Bibel mitten in den zwölf kleinen Propheten, zwischen Habakuk und Haggai. Das Buch Zefanja ist ein einzigar-tiges prophetisches Buch. Der Schreiber muss zur Königsfamilie gehört haben, denn sein Stammbaum in Zefanja 1,1 reicht vier Generationen zurück bis zu König Hiskia.

Durch Zefanja sprach Gott zu Juda und Jerusalem. Wenn ihr Zeit habt, lest das ganze Buch einmal im Zusammenhang durch, es dauert nicht lange. Im Kapitel 1 hat man den Eindruck, dass ein riesiger Tsunami auf Jerusalem zukommt. Das Gericht ist gekommen und Gottes Volk scheint es nicht zu begreifen. Es ist Endzeit für Jerusalem – doch nach wie vor schei-nen Ehebruch, Unterdrückung oder auch einfach nur Gleichgültigkeit zu herrschen. Es ist keine Zeit für fröhliche Anbetungs-lieder, sondern Krisenzeit. „Des HERRN

Der Fürst dieser Welt, wie sau’r er sich stellt,

tut er uns doch nicht; das macht, er ist gericht’:

ein Wörtlein kann ihn fällen.

Vom klagen zum SingenZefanja, die Jünger vor der Auferste-

hung, die protestantischen Fürsten Deutschlands – ihnen allen war es nicht zum Singen zumute. Sie waren von Dun-kelheit umgeben; ihnen drohte Gericht und sichere Vernichtung – dennoch haben sie in das Lied eingestimmt und in Har-monie mit dem Gott gesungen, der selbst bereit ist, aus Freude über seine Geschöpfe zu singen.

Das Wort sie sollen lassen stahn und kein’ Dank dazu haben;

er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.

Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib:

lass fahren dahin, sie haben kein’ Gewinn,

das Reich muss uns doch bleiben.

Gottes Reich besteht für immer und ewig. Kannst du inmitten der Dunkelheit deines Lebens schon seine Musik hören? ■

1 Ellen G. White schrieb über dieses historische Ereignis, das als „Protest von Speyer“ bekannt wurde, in ihrem Buch Der große Kampf auf den Seiten 197–210.

2 Lest wieder einmal die Geschichte in Lukas 24,13–35 und lasst die Veränderung, die an diesem bedeutsamen ersten Tag der Woche vor sich ging, auf euch wirken.

großer Tag ist nahe“ (Zef 1,14), ruft der Prophet, und es betrifft nicht nur Juda und Jerusalem (Zef 1,14–2,3).

Doch hier bleibt Zefanja nicht stehen. Jede Gerichtsbotschaft von Gott enthält auch einen Aufruf zur Rückkehr und die Möglichkeit göttlicher Wiederherstellung (Zef 3,1–13). Inmitten von Bosheit, von Gericht und Zerstörung soll ein neues Lied über Gottes Übrige angestimmt werden. Lest sorgfältig den Text: „Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland.

Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.“ (Zef 3,17) Gott ist kein weit entfernter Gott – er will seinem Volk nah sein und wird ein Lied anstim-men, ein lautes Lied der Freude über dieje-nigen, die sich auf sein Wort verlassen, sich seiner Führung anvertraut und seine Gnade angenommen haben. Es ist aller-dings kein sentimentales Liebeslied, das positive Glaubenserfahrungen besingt. Es ist Gottes gesungener Siegesruf; es ist die einzige Stelle in der Bibel, in der steht, dass Gott singt.

Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen,

so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen.

Gerald A. Klingbeil, stell­vertretender Chefredak­teur von Adventist World, singt gern mit seiner

Frau Chantal und ihren drei gemeinsamen Töchtern Hannah, Sarah und Jemima.

b i l l k n o t t Jede Gerichtsbotschaft von Gott enthält auch einen Aufruf zur Rückkehr und die Möglichkeit göttlicher Wiederherstellung.

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G E L E B T E R G L A U B E

Vor einigen Jahren stellte sich der New Yorker Journalist A. J. Jacobs die Aufgabe, ein Jahr lang genau nach biblischen Vorschriften zu leben. Zunächst suchte er in der Bibel so

viele Gebote, Regeln und Anweisungen, wie er finden konnte. Von den Zehn Geboten über die Goldene Regel bis zu den Einzelhei-ten der alttestamentlichen Reinheitsgesetze befanden sich schließ-lich über 700 konkrete Instruktionen auf Jacobs Liste. Dann machte er sich mit einer Gruppe von Theologen und Geistlichen als Ratgeber daran, sie in die Praxis umzusetzen. In seinem Buch Die Bibel & ich1 beschreibt er dieses Experiment.

Ein ganzes Jahr beschäftigte ihn dieses Projekt intensiv und natürlich wirkte es sich auf seine Überzeugungen und Einstellun-gen aus. Er hatte das Gefühl, ein besserer Mensch geworden zu sein, toleranter anderen gegenüber und „süchtig danach, zu dan-ken“.

Es war tatsächlich das Danksagen, das er zu den größten Ent-deckungen seines Experimentes zählte. „Die Bibel fordert dazu auf, dem Herrn nach einer Mahlzeit zu danken“, erklärte er. „Das tat ich. Vielleicht übertrieb ich es. Es riss mich förmlich mit. Ich dankte für alles: für die pünktliche U-Bahn, für meine bequeme Couch, etc. Es war seltsam, aber auch toll. Nie zuvor war ich mir der Tausend kleinen Dinge, die in unserem Leben gut laufen, so bewusst.“2

dank sagen, um Segen bittenJacobs stieß auf eines der Geheimnisse, die ein Leben mit Gott

ausmachen. Die Bibel stellt wiederholt fest, dass unser Leben und alles, was uns am Leben erhält, Gaben Gottes sind und dass unsere beste Antwort darauf Dankbarkeit ist. Die meisten religiö-sen Traditionen auf der Welt und in der Geschichte kennen eine Bitte um Segen oder ein Dankgebet vor oder nach einer Mahlzeit. So verschieden die Formen auch sein mögen, sind sie doch die Anerkennung, dass Nahrung und Leben von der Macht des Got-tes ausgehen, an den wir glauben.

Allerdings lässt sich die Aufforderung zum Tischgebet gar nicht so leicht finden, wie man annehmen mag. Einer konkreten Aufforderung am nächsten kommt wahrscheinlich 5. Mose 8,10: „Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat.“ (Siehe auch 5. Mose 6,11.12.)

Außerdem haben wir das Beispiel Jesu, der bei der Speisung der Fünftausend „Gott um seinen Segen für das Essen“ bat (Mt 14,19 NLB). Und bei seinem letzten Abendessen mit seinen Jün-gern „nahm Jesus Brot [und] dankte Gott dafür“ (Mt 26,26 NGÜ). Dabei muss etwas so Markantes an dieser Handlung gewesen sein, dass die Emmausjünger ihn daran erkannten (siehe Lk 24,39).

Die tiefe Bedeutung des TischgebetsVon Nathan Brown

Danksagen

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Auch Paulus schien die Gewohnheit zu haben, vor dem Essen zu danken, denn dieses Detail ist in dem Bericht von seinem Schiffbruch enthalten (siehe Apg 27,35). In 1. Timotheus 4,3.4 beschreibt er die Dankbarkeit Gott gegenüber als wichtigsten Bestandteil jeder Mahlzeit.

Während wir also keine genauen Anweisungen für Tischge-bete haben, sind Dank- oder Segensgebete vor Mahlzeiten in Ein-klang mit den allgemeinen Weisungen, Geschichten und Beispie-len in der Bibel. Sowohl aus geistlichen als auch aus praktischen Erwägungen scheint diese Praxis aus einer ganzen Anzahl von Gründen wertvoll zu sein.

an Gott denkenViele Religionen haben eine Form von regelmäßigen, über

den Tag verteilten Gebetszeiten, um die Gläubigen daran zu erin-nern, sich immer wieder auf Gott auszurichten. Ein Tischgebet ist eine einfache Möglichkeit, dies in unserem Leben zu praktizieren. So wie Daniels Gebetsgewohnheiten beschrieben werden, ist es möglich, dass er sich mit seinen Gebetszeiten an den Mahlzeiten orientierte. „Er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte.“ (Dan 6,11)

Immer wenn wir unsere Arbeit oder andere Aktivitäten unter-brechen, um zu essen, können wir die Gelegenheit nutzen, an Gott und seine Liebe zu uns zu denken. Wenn wir eine Mahlzeit einnehmen, kann das Essen selbst die Aufforderung sein. „Zu essen bedeutet, Gottes Vorsorge und Fürsorge zu sehen, zu rie-chen, zu berühren und zu schmecken.“3 Im Erfahren dieser Wirk-lichkeit werden wir an die Realität Gottes und auf die Notwendig-keit, ihm zu antworten, erinnert.

Zuerst nach dem reich Gottes trachtenVor einer Mahlzeit innezuhalten, um Gott zu danken, ist eine

gute Sache. Wir sind vielleicht hungrig, das Essen riecht verlo-ckend und wir sind schon sehr aufs Essen eingestellt – dennoch halten wir inne.

So wichtig unsere körperlichen Bedürfnisse auch sind, trach-ten wir damit in feiner, sehr greifbarer Weise zuerst nach Gott und seinem Reich.

Indem wir Jesu Lehre ausleben, erinnern wir uns an sie: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Mt 6,31–33)

Wenn wir etwas zum Essen vor uns haben, können wir erkennen, dass er sein Versprechen bereits erfüllt hat. Indem wir innehalten, bekräftigen wir, dass sein Reich unsere oberste Priorität ist.

Gut essenMit unserem Tischgebet erkennen wir an, dass unsere Mahl-

zeit – wie auch alles andere, was wir tun – in der Gegenwart Got-tes geschieht. Was und wie wir essen, ist geprägt davon, dass wir Gott und seinen Anspruch an unser Leben anerkennen. Wenn unsere Gesundheit und das Leben anderer Menschen auf der Welt von unserer Nahrungsauswahl beeinflusst werden, wird uns das Bewusstsein der Gegenwart Gottes dabei helfen, entschiedener für ihn zu leben und ihm und unseren Mitmenschen auch mit unse-ren körperlichen Kräften zu dienen.

Paulus formulierte es so: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.“ (1 Kor 10,31)

Mit anderen teilenWenn wir Gott bei unserem Essen ehren, wird das auch dazu

führen, dass wir an die hungernden Menschen in unserer Welt denken. Wir sollen die Segnungen, die wir empfangen, teilen – manchmal sofort, manchmal durch unseren beständigen Einsatz für Menschen in Not.

Wir wollen, dass auch andere Gott für seine Güte und seine Fürsorge danken können. Was auch immer wir an Mitteln haben, gibt uns das Vorrecht, mit Gott zusammenzuarbeiten, um das zu ermöglichen. „[Gott] wird euch … alles schenken, was ihr braucht, ja mehr als das. So werdet ihr nicht nur selbst genug haben, sondern auch noch anderen von eurem Überfluss weiter-geben können … Wenn wir dann eure Gabe überbringen, werden viele Menschen Gott dafür danken.“ (2 Kor 9,8–11 Hfa)

„Seid dankbar in allen dingen“Ein einfaches Tischgebet kann sehr tiefgründig sein; es verbin-

det uns immer wieder mit unserem Schöpfer, fordert uns zu einem besseren Leben heraus, bringt uns unseren Nächsten näher und hilft uns, ein Leben der Dankbarkeit zu führen.

Wenn wir so darüber denken und unser Tischgebet mit einem dankbaren, ehrfürchtigen Herzen sprechen, befolgen wir die Anweisungen des Apostels Paulus, um die Segnungen des Lebens zu empfangen: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ (1 Ths 5,16–18) ■

1 A. J. Jacobs, Die Bibel & ich: Von einem, der auszog, das Buch der Bücher wörtlich zu nehmen, Ullstein, Berlin 2008.2 http://ajjacobs.com/books/yolb.asp?id=rules. 3 Norman Wirzba, Food and Faith: A Theology of Eating (New York: Cambridge University Press, 2011), S. 180.

Nathan Brown ist Lektor der Signs Publishing Company in Melbourne, Australien. Er hat fünf Bücher geschrieben. Auf Deutsch erschien kürzlich 7 Gründe für ein Leben

mit Gott (Advent­Verlag, Lüneburg).

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T I T E L T H E M A

Mit leuchtenden Augen und einem breiten Lächeln strahlt Gilbert Cangy Energie aus. Er lädt mich

ein, auf einem Stuhl in seinem Büro Platz zu nehmen und scheint sich auf das Gespräch zu freuen.

Kein Zweifel: Cangy ist begeistert von Jugendlichen. Der Weg, den er bereits in jungen Jahren einschlug, führte ihn schließ lich in das Büro der Jugendab-teilung der Generalkonferenz, wo „wir zusammen sitzen, reden und träumen. Wir suchen nach Wegen, junge Menschen mit ihrer Gemeinde zu verbinden, Ver-bindungen zwischen der Generation der Jugendlichen und ihrer Ortsgemeinde zu schaffen, die ihnen etwas bedeuten“. Sein Führungsstil ist eher davon bestimmt, sich mit anderen zu beraten als Anweisungen zu erteilen. Und so haben Cangy und seine Kollegen am Sitz der Weltkirchenleitung große Träume: die stellvertretenden Leiter Jonatán Tejel und Hiskia Missah sowie die Assistentinnen Silvia Sicalo, Maria Dun-chie und Erica Richards, seine Kollegen in den dreizehn Divisionen der Kirche und junge Erwachsene in den verschiedensten Jugendbewegungen der Kirche. Sie suchen nach Wegen, Gott jungen Menschen nahe-zubringen, sie anzustecken und zu verei-nen, damit sie für die Botschaft von der Erlösung brennen.

„Wir haben uns für die nächsten fünf Jahre das Leitmotiv ‚Die Macht der Ein-heit‘ gewählt. Wir haben eine Bestim-mung, ein Ziel und eine Mission. Die Jugendaktivitäten brauchen einen konzer-tierten Ansatz, der mehr ist als ein Pfadfin-der-Camporee oder ein Jugendkongress. Unser Ziel muss alle unsere Anstrengun-gen prägen.“

Zusammenarbeit ist das Entscheidende für Cangy. „Das ist nicht nur der Wunsch der Jugendabteilung, wie wir in Jesu Gebet in Johannes 17 sehen können. Worum ging es? ‚Damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast‘ (Vers 21). Ein Bewusst-sein der Einheit – nicht Uniformität – ist wahrscheinlich der wichtigste Beleg für die

MachtDie

der

Abteilungsleiter für Jugend aus der ganzen Welt beten mit dem Leitungsteam der GK während einer Tagung in 2011.

Ein geistlicher Höhepunkt: Jugendliche nehmen an einem Abendmahl bei Kerzenschein in Südamerika teil.

Ein Gott. Ein Funke. Ein Feuer.

Von Kimberly Luste Maran

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Einheit

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Macht des Evangeliums. Wenn wir nicht zusammenarbeiten können, bringen wir damit zum Ausdruck, dass das Kreuz Jesu nicht stark genug ist, uns dazu zu bringen, uns gemeinsam den Problemen zuzuwen-den, vor denen wir stehen.“

Cangy erklärt, wie er nicht nur die Wahrnehmung der Jugendarbeit ändern will, sondern auch, wie dies in der Vergan-genheit geschehen ist: vom Hauptsitz der Kirche in den USA bis zu den Ortsgemein-den. Am Anfang steht eine neue Ausrich-tung auf geistliches Leben. „Wenn wir die Beziehung mit Jesus wieder haben, ist der nächste Schritt die Jüngerschaft. Wir wol-len unsere Jugendlichen bewegen, sich ganz Jesus anzuvertrauen.“ Jüngerschaft, Förderung der Gemeinschaft und Mission sind die drei Säulen dieser „neuen Vision“ von Jugendarbeit. In einem dreiteiligen Faltblatt ist zu lesen: „Reach Up (Jünger-schaft), Reach Across (Gemeinschaft), Reach Out (Mission/Dienst).“

„Wir müssen einen Lebensstil entwi-ckeln, nicht nur eine oder zwei Veranstal-tungen im Jahr durchführen“, betont Cangy. „Wir müssen so vielen Ausdrucks-formen für Mission wie möglich den Weg ebnen und die jungen Leute einbinden – mehr als einbinden; wir müssen ihnen Ver-antwortung in der Gemeinde übertragen. Wir können einige Modelle vorstellen, doch dann müssen wir auch zuhören und fragen, was sie tun würden. Sie sind die besten Evangelisten für unsere Welt von heute.“

„Ja“ zu Gott Die nächsten Stationen in Cangys

Leben waren Australien, College, Hochzeit und Kinder. Nach seiner theologischen Ausbildung war er Pastor in einer Gemeinde in Victoria. Fünf Jahre später, im Jahr 1993, wurde er in die Jugendarbeit nach Sydney berufen. „Ich erinnere mich noch an meine erste Woche in Sydney“, berichtet Cangy. „Ich sagte den Adminis-tratoren: ‚Jetzt bin ich weit genug weg von der Gemeindeebene‘. Aber 1999 wurde ich in die Südpazifik-Division berufen. Obwohl ich protestierte, wurde ich zum Leiter der Jugendabteilung in der Südpazi-fischen Division gewählt. Ich konnte nicht ‚Nein‘ sagen. Gott war dabei, an meinem Herzen zu wirken.“

Cangy macht ein Treffen mit zwei jun-gen Erwachsenen für seine Bereitschaft mitverantwortlich, Gottes Ruf zu folgen, ganz egal, was geschieht. Er war immer noch benommen von der Sitzung des Divisionsausschusses an jenem Morgen. Dennoch hielt er einen Termin ein, bei dem junge Erwachsene für ihn beten woll-ten. Eine junge Frau sagte: „Gott hat uns gezeigt, dass du vor einer schwierigen Ent-scheidung stehst, er hat uns geschickt, um für dich zu beten.“

Cangy sagt: „Ich war überwältigt. Diese Jugendlichen hatten nichts mit den Gemeindegremien zu tun, sie hatten keine Ahnung, was in den Sitzungen vor sich ging. Die junge Frau schlug ihre Bibel in

abgeirrt, aber nicht verlorenDer Same für diese Gedanken und

Vorgehensweise von Cangy und seinem Team wurde schon vor Jahren gesät. Als Teenager entfernte sich Cangy von der Gemeinde. Er fand einen Job als Seemann und meinte, sich geschickt aus der Affäre gezogen zu haben.

„Ich war frei! Aber es dauerte nicht lange, bis ich merkte, dass ich es eigentlich doch nicht war.“ Vom Leben enttäuscht und desillusioniert rief Cangy zu Gott: „Wenn es dich wirklich gibt, was kannst du dann für mich tun? Und Gott bewirkte in mir, dass ich nach Hause zurückkehrte und einen neuen Anfang mit ihm machte.“ Kurz darauf wurde Cangy Jugendleiter in seiner Gemeinde.

Cangy erzählt: „Gott bewog mich, die Apostelgeschichte zu lesen und ich war einfach erstaunt über die von Gott gege-bene Kraft des Heiligen Geistes. [Die anderen Jugendlichen und ich] begannen, darum zu beten. Wir sprachen über Er weckung und Reformation. Wir waren unzufrieden mit dem, was wir um uns herum sahen, und wollten uns nicht mit dem Mittelmäßigen zufrieden geben. Gott hat uns auf einem Zeltlager mit einer besonderen Erfahrung mit dem Heiligen Geist gesegnet … Die beste Zeit meines Dienstes war damals als Jugendleiter mei-ner Ortsgemeinde. Schon damals hat Gott den Samen des Dienstes in mein Herz gesät.“

Wir sind eine weltweite Schicksalsbewegung mit einem gemein­samen Ziel und Auftrag, jedoch verschieden, was Kultur, Sprache und Herkunft angeht. Durch die Macht Christi und seines Heiligen Geistes können wir unsere Einheit in Vielfalt schätzen und aus­leben. In einer Welt, die von ethnischer und nationaler Trennung geprägt ist, ist diese wunderbare Einheit in Jesus der machtvolls­te Ausdruck der Realität des Evangeliums unter dem Volk Gottes.

Jugendabteilung in StichwortenUNSERE MISSIoN: Junge Menschen zu einer rettenden Beziehung mit Jesus Christus zu führen und ihnen zu helfen, seinen Ruf zur Jüngerschaft anzunehmen.

UNSER MoTTo: Die Liebe Christi drängt uns.

UNSER ZIEL: Die Adventbotschaft der ganzen Welt in meiner Generation.

UNSER LEITMoTIV: Die Macht der Einheit.gcyouthministries.orgWeitere Informationen:

Von Kimberly Luste Maran

Einheit

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Jeremia 29,11 auf. Als sie den Vers gelesen hatte, legten die jungen Leute mir die Hände auf und beteten einzeln für alle Ängste, die ich hatte. Als sie ihr Gebet beendet hatten, war es, als würde ich in diesen Dienst freigegeben worden sein … Mit der Gnade Gottes haben meine Fami-lie und ich elf Jahre den Dienst als Jugend-abteilungsleiter der Division getan und es war ein enormer Segen für uns.“

Als Cangy bei der Vollversammlung der Generalkonferenz 2010 in Atlanta, Georgia, USA, als Delegierter bei einer Geschäftssitzung im Plenum saß, tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter und bat ihn, zu einem Gespräch mit dem Vor-sitzenden des Ernennungsausschuss zu kommen. Cangy erinnert sich: „In dem Moment wusste ich, worum es ging. Mein Leben würde sich verändern. Ich stand auf und ging meinem Schicksal entgegen.“

alles zusammenfügenSeit seiner Wahl bei der Vollversamm-

lung hat Cangy keine Zeit verloren und die Leiter der Jugendarbeit weltweit vereint. „In Beratungsgesprächen haben wir begonnen, eine Ausrichtung für die Jugendlichen weltweit zu formulieren …

sagen. Unsere Jugendlichen versuchen ja wirklich, ihren Glauben in dieser sich ver-ändernden Welt zu artikulieren. Sie spre-chen eine andere Sprache, sie verwenden eine andere Methode, um die gleiche Evan-geliumsbotschaft zum Ausdruck zu brin-gen … Wir müssen auch bedenken, dass junge Erwachsene heute ganze Unterneh-men leiten. Einige jonglieren am Markt mit Millionenbeträgen. Wenn sie dann in die Gemeinde kommen, werden ihre Gaben und Talente nicht immer geschätzt und sie haben das Gefühl, dass sie keinen Anteil an der Mission der Gemeinde haben.“

hoffnung für Menschen wie Samuel

Cangy und sein Team haben große Erwartungen. „Mir gefällt das Beispiel von Samuel. Es gibt mir Hoffnung“, sagt er. „Samuel legte sich neben der Bundeslade schlafen. Warum? Weil dieser kleine Junge sich nicht mit dem zufrieden gab, was er um sich herum sah. Er gab sich nicht mit dem Mittelmäßigen zufrieden. Seine Mut-ter hatte ihn gelehrt, dass Gott spricht … Samuel lehnte ab, was er um sich herum sah, und ging mit dem Gedanken schlafen: Wenn Gott spricht, dann spricht er hier und

Wir waren vom 28. März bis zum 2. April 2011 zusammen. Damals wurde allen drei-zehn [Divisions-Jugendleitern] klar, wovon unser Team sprach. Das Erfreu-lichste war, dass sie am Ende unserer Kon-sultationstagung sagten: ‚Gil, das ist nicht dein Plan, das ist unser Plan‘.“

Der Rahmen steht. Er gründet sich auf dem, was die Leiter als Bedürfnisse der Jugendlichen weltweit erkennen und gibt eine Richtung vor. Doch das ist erst der Anfang. „Wir haben ein neues Modell für die Jugendarbeit entwickelt, ein Modell, das unseres Erachtens nach biblisch ist und Christus im Mittelpunkt hat. Wir sind auch dabei, das Handbuch für die Jugendarbeit für unsere weltweite Kirche neu zu schrei-ben. Es ist eine Zeit der Veränderung, ein Neustart – und er fällt in eine Zeit, in der unsere Kirche sich sehr viele Gedanken um unsere jungen Leute macht.“

Weiter sagt Cangy: „Auf der ganzen Welt haben dramatische Veränderungen stattgefunden – technisch, kulturell, gesell-schaftlich und was das Verhältnis der Generationen betrifft. Wir allein können mit den Veränderungen nicht Schritt hal-ten. Wir müssen zuhören – wir müssen auf das hören, was uns unsere jungen Leute

Ihrer Leitung folgenVON ERICA RICHARDS, Redaktionsassistentin, Jugendabteilung der Generalkonferenz

In der Woche vom 7. bis zum 12. Oktober 2011 trafen sich mehr als 300 Delegierte aus aller Welt zur Herbstsitzung der Generalkonferenz am Sitz der Weltkirchenleitung. Unter den Delegierten waren auch einige junge Erwachsene, die von ihren jeweiligen Divisionen entsandt worden waren, um ihre Sicht zu Fragen, die unsere Kirche betreffen, einzubringen.

Adwoa Asamoah von der West­Zentralafrikanischen Divisi­on erklärte: „Auf der diesjährigen Herbstsitzung haben wir die Führung des Heiligen Geistes erlebt, wie Jesus es verheißen hat, als er diese Erde verließ. Ich bete dafür, dass die Leiter und die Gemeindeglieder Christus weiterhin erlauben werden, die Wege seiner Gemeinde zu lenken.“

Die jungen Delegierten trafen auch mit dem Leiter der Ju­gendabteilung, Gilbert Cangy, zusammen, um über die Mission unserer Kirche im Zusammenhang mit der Jugendarbeit zu spre­chen. Die Delegierten erklärten sich bereit, als Feedbackrunde für künftige Entscheidungen der Jugendabteilung zu dienen.

Stefan Guiliani, Delegierter für die Euro­Afrika­Division, sagte: „Die Herbstsitzung 2011 war eine großartige Erfahrung. Ich habe ermutigende und wertvolle Einsichten in unsere weltweite Kirche erhalten. Es war gut, die globalen Initiativen, die das Gefühl welt­weiter Einheit und Zusammenarbeit vermitteln, und die geistliche Ausrichtung unserer Kirchenleitung zu sehen. Ich bin dankbar für die Möglichkeit mitzuarbeiten.“

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dann will ich bereit sein, ihn zu hören. Und es scheint, als habe Gott nur darauf gewar-tet. Gott brach das Schweigen und dieser Junge wurde sein Werkzeug, um sein Volk zu verändern. Es gibt Hoffnung, denn Gott ist immer noch bereit zu sprechen. Und aus dem Nichts, aus der Mittelmäßigkeit heraus, aus den schlimmsten Umständen heraus kann Gott Menschen wie Samuel berufen.“

Unser Gespräch geht zu Ende und ich kann immer noch Cangys Energie, Begeis-terung und Liebe für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen spüren, mit denen zu arbeiten Gott ihn beauftragt hat.

„Wir konzentrieren uns zwar auf unse-ren umfassenden Ansatz in der Jugendar-beit, dennoch können wir Veranstaltun-gen, die einen bestimmten Zweck erfüllen, nicht vernachlässigen. Wir wollen den Welt-Jugendkongress, der im Juli 2013 stattfindet, neu gestalten. Wir wollen ihn zum Modell für Jugendveranstaltungen machen. Wir träumen und bereiten vor und sind begeistert!“

Dann fügt Cangy noch hinzu: „Wir glauben an unsere jungen Leute. Wir brau-chen mit der Gnade Gottes nur ihr Inter-esse und ihre Fantasie zu entfachen. Wir müssen ihnen nicht unbedingt alles sagen, was sie zu tun haben, denn das kann Gott viel besser. Alles, was wir tun müssen, ist, den Funken zu entfachen und sie wissen zu lassen, dass wir an sie glauben und bereit sind, ihnen zu vertrauen. Dann haben sie die Wahl.“ ■

Kimberly Luste Maran gehört zum Redaktions­team von Adventist World.

http://gcyouthministries.org/ Ministries/GlobalYouth/tabid/79/default.aspx.

VON ERICA RICHARDS, Redaktionsassistentin, Jugendabteilung der Generalkonferenz

Mehr über die Strategie und andere Themen

Gilbert Cangy, Leiter der Abteilung Jugend bei der GK, spricht zu Hunder­ten von Jugendlichen während seiner Dienst reisen weltweit – und nimmt sich auch Zeit für diesen Jungen.

Hiskia Israil Missah, stellvertretender Leiter der Jugendabteilung der Generalkonferenz, stammt aus Indonesien und ist für Jugendliche und junge Erwachsene zuständig. Von 1995 bis 2005 wirkte er als Jugendabteilungsleiter der Südasien­Pazifik­Division (SSD) sowie als Leiter der Abteilung für öffentli­che Angelegenheiten und Religionsfreiheit. Er ist ein bekannter Sprecher und Jugendevangelist mit einer großen Leidenschaft für junge Menschen. Er hat Material für Voice of Youth und für Jugendleiter entwickelt und Jugendliche

zu ehrenamtlicher Arbeit für ihr jeweiliges Gemeinwesen mobilisiert. Bevor er 1995 zur SSD ging, war Missah Vorsteher der Ost­Java­Vereinigung und Jugendabteilungsleiter des West­Indonesischen­Verbands.

Jonatán Tejel Subirada, stellvertretender Leiter der Jugendabteilung der Generalkon­ferenz für den Bereich Pfadfinder, wuchs als Pastorenkind in Spanien auf und erlebte einige Umzüge, bevor seine Familie nach Ma­drid, kam, wo er seine Jugendjahre verlebte. Am 26. Dezember 1981 wurde er von seinem

Vater getauft. Im Jahr 1990 begann er mit dem Theologiestudium am adven­tistischen Sagunto­College, Spanien. Nach drei Jahren verließ er Sagunto, um sein Studium in Collonges, Frankreich, abzuschließen. Tejel hat mehr als zwölf Jahre Erfahrung als Leiter in der Jugendarbeit. Er spricht vier Sprachen (Spanisch, Italienisch, Englisch und Französisch) und war der Gründer und Redakteur der adventistischen Jugendzeitschrift Conexión in Spanien.

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D I E N E N D E K I R C H E W E L T W E I T

Was haben Telford in Westeng-land und Mossel Bay in der südafrikanischen Provinz

Westkap gemeinsam? Geografisch trennt sie ein riesiger Ozean. In Mossel Bay wird das Stadtbild von engen Barackensiedlun-gen und ärmlichen Hütten geprägt. Die Einwohner von Telford dagegen erfreuen sich einer weiten Naturlandschaft. Was den Wohlstand angeht, besteht ein gravie-render Unterschied zwischen den beiden Städten. Doch trotz dieser und vieler anderer Unterschiede gibt es eine Gemein-samkeit, die diese beiden Städte verbindet. Ich nenne es „die Präsenz adventistischer Jugendlicher“.

das Licht der hoffnungDiese Präsenz ist ein Licht der Hoff-

nung, die eine Armee von „gut ausgebilde-ten“1 Arbeitern in ihrer Umgebung hinter-lässt. Diese Präsenz sehen wir, wenn adven-tistische Jugendliche die Mission ihrer Existenz ausleben und sich in ihren Wohn-orten, dort, wo sie leben, in allen Lebensfa-cetten helfend einsetzen. Unsere Jugendli-chen können ein helles Licht in ihrer Umgebung hinterlassen – und tun es auch.

Innerhalb von zwei Monaten habe ich an zwei großen Jugendveranstaltungen teilgenommen. Die eine fand in Großbri-tannien (einer Hochburg des Säkularis-mus), die andere in Südafrika, einem Land, das immer noch an den Narben früherer Wunden leidet, statt. Die Reaktio-nen der Menschen, die die Präsenz adven-

tistischer Jugendlicher erlebten, sind mir noch frisch in Erinnerung.

„bitte beten Sie für mich …“Mattie, eine 39-jährige Frau aus Mossel

Bay, öffnete drei tadellos gekleideten Frem-den die Tür. Sie trugen Abzeichen mit einem Kreuz und drei Engeln. „Wir sind hier auf einem Jugendcamp“, stellte eine der Jugendlichen die Gruppe vor. Dann bot sie Mattie das Buch When God Said Remember (Als Gott sagte: Gedenke) an.

„Bitte beten Sie für mich und meine Probleme, die ich in meiner Arbeit und in meinem Leben habe“, bat Mattie ihre Gäste. Während sie mit Mattie beteten, läuteten andere Jugendliche an anderen Türen in Mossel Bay, besuchten die Men-schen, nahmen Anmeldungen für Bibel-stunden an, boten an, mit den Menschen zu beten und verteilten Literatur. An einem Nachmittag kamen sie an mehr als 500 Türen – man merkte die Präsenz adventistischer Jugendlicher.

„ich wünschte, Sie könnten jeden tag kommen!“

Auf der anderen Seit der Welt, in Tel-ford, besuchte Adam Keogh mit einer Gruppe junger Adventisten ein Pflege-heim. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und Liederbüchern unter dem Arm betra-ten sie das vornehm wirkende Heim. Mau-reen Gatharia aus Irland stimmte ein geist-liches Lied an. Die Bewohner waren überglücklich. Als die Jugendlichen wieder

gingen, rief einer der Bewohner ihnen nach: „Ich wünschte, Sie könnten jeden Tag kommen!“ Andere Jugendliche gingen von Tür zu Tür, nahmen Anmeldungen für Bibelstunden an und führten evange-listische Straßenaktionen durch.

Obwohl sich diese zwei Gruppen Jugendlicher wohl nie begegnen werden, verbindet sie das gemeinsame Bemühen, etwas für die Menschen in ihrem Wohnort zu tun. Die Probleme in diesen Orten sind unterschiedlich, aber die Lösung ist ähn-lich – und die jungen Leute helfen mit, das Leben der Menschen zu verändern und bringen ihnen Hoffnung.

wahre MissionsarbeitÜberall auf der Welt brauchen die

Menschen Hilfe. Adventisten können ganzheitliche Lösungen anbieten. GK-Präsident Ted N. C. Wilson brachte es auf den Punkt, als er unsere Rolle als Sieben-ten-Tags-Adventisten beschrieb: „Wir alle müssen unser Verständnis weitergeben, dass das Leben ein umfassendes Geschenk ist, das Gott geschaffen hat, und zu dem die körperlichen, seelischen, geistigen, sozialen und geistlichen Facetten unseres Lebens gehören.“2 Die Präsenz adventisti-scher Jugendlicher wirkt am effektivsten im gemeinnützigen Dienst, wenn sie sich um die körperlichen, seelischen, geistigen, sozialen und geistlichen Bedürfnisse von Menschen kümmern.

Busi Khumalo, Leiter der Jugendabtei-lung und der Seelsorgedienste in der Süd-

Von Willie Tafadzwa Chinyamurindi

Zwei völlig verschiedene Städte haben etwas gemeinsamGeschichte

Zwei StädteEine

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Zwei Städte MissionCalebafrika-Indischer-Ozean-Division, sagt: „Wahrer Missionsdienst bedeutet, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, und sich ihrer Nöte anzunehmen.“ Das war auch die Methode Christi: „Allein die Vorgehensweise Christi wird wahren Erfolg bringen in dem Bemühen, Men-schen zu erreichen. Der Heiland mischte sich unter sie, weil er ihr Bestes wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl, diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr Vertrauen. Erst dann lud er sie ein: ‚Folgt mir nach‘.“3

Freude in meinem herzenIch ließ den britischen Sommer zurück

und reiste in den südafrikanischen Winter, aber an beiden Orten wärmte mich das Zusammenwirken unserer weltweiten Bewegung.

Dankbarkeit dafür, ein Teil der Präsenz adventistischer Jugendlicher in diesen bei-den – und anderen – Ländern zu sein, hat mich dazu gebracht, Zuhause als einen Ort zu definieren, an dem eine positive Präsenz zu spüren ist. Diese Präsenz geschieht ungeachtet der Ungleichheiten und geogra-fische Barrieren; das Leben und Vorbild Jesu ist ihre treibende Kraft. Für seinen Dienst war nicht die Stadt von Bedeutung, in der er sich aufhielt, sondern die Men-schen, deren Leben er bereicherte, während er dort war. Die Geschichte von den zwei Städten und die Präsenz adventistischer Jugendlicher füllt mein Herz mit Freude. ■

1 Ellen G. White, Erziehung, S. 271.2 Ted N. C. Wilson, „Entscheidungsfreiheit“ in Adventist World, Mai

2011, S. 9.3 Ellen G. White, Im Dienst für Christus, S. 151; vgl. Auf den Spuren des

großen Arztes, S. 106.

Dank der harten Arbeit und dem Glauben vieler Pfadfinder und ihrer Leiter gibt es heute eine Adventgemeinde auf der Osterinsel. Die 3791 Bewohner einer der größten Inseln in Südchile sind mehrheitlich römisch­katholisch.

Im Jahr 2007 zog Master Guide Cecilia Maldonado auf die Osterinsel und begann, unter den Menschen dort zu arbeiten. Sie baute Beziehungen zu Jugendlichen und ihren Familien auf, eine Pfadfindergruppe konnte gegründet werden und der Traum, eine Adventgemeinde zu bauen, entstand. Nach vielen überwundenen Hindernissen und Wundern Gottes wurde am 21. Mai 2010 die erste adventistische Kapelle auf der Osterinsel nach nur zwei Wochen Bauzeit fertiggestellt.

Am 23. Mai kamen mehr als 100 Jugendliche sowie 100 Pastoren und Pfadfinderleiter aus verschiedenen Teilen Chiles zusammen, um eine Taufe und die Einweihung der Kapelle, die normalerweise Platz für etwa 50 Personen bietet, mitzuerleben. Inzwischen wurden schon die nächste Gemeinde gegründet und Pläne für weitere Gemeinden in der nahen Zukunft gelegt.

Pfadfinder auf der Osterinsel

Willie Tafadzwa Chinyamurindi ist im letzten Jahr seines Doktorstudiums an

der Open University in Milton Keanes in Großbritannien. Momentan lebt er in Port Elizabeth, Südafrika, wo er Daten für seine Forschungsarbeit sammelt.

Mission Caleb, das offizielle Jugendevan­gelisationsprogramm der Südamerikanischen Division, ist ein einzigartiges, besonders auf Jüngerschaft ausgerichtetes Jugendprojekt. Es bietet jungen Leuten die Möglichkeit, einen Teil ihrer Sommerferien zu nutzen, um an Orten zu evangelisieren, in denen es keine Adventisten gibt. Jugendliche, die an Mission Caleb teilnehmen, organisieren gemeinnützige Projekte, um die Kirche der Siebenten­Tags­Adventisten bekannt zu machen, und werden ermutigt, sich in ihren jeweiligen Ge­meinden missionarisch zu betätigen.

Im August 2011 fand ein Mission Caleb­Missionscamp auf der Insel Ortellado in der Provinz Formosa (Argentinien) statt. Ziel war es, eine Gemeinde zu gründen. Auf der Insel leben etwa acht Familien, die Gesamtbevölkerung beträgt zirka 50 Einwohner. Die Jugend­lichen von Mission Caleb verteilten Bücher und Bibeln und zeigten den Bewohnern, wie man mit der Bibel umgeht. Außerdem verteilten sie Kleidung, Schulartikel und Spielsachen.

Die Jugendlichen hatten auch viel Freude beim gemeinsamen Essen mit den Inselbe­wohnern. Sie brachten ihnen Loblieder bei und organisierten Freizeitaktivitäten. Außer­dem hielten sie drei Evangelisationsabende.

Bisher haben 22.980 Jugendliche im Rahmen von Mission Caleb in 1.143 Städten das Evangelium verbreitet.

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Ich wuchs in einer einfachen Provinz auf den Philippinen auf. Da Traubensaft ein Luxus war, freute ich mich immer auf das jährlich stattfindende Abendmahl in unserer Gemeinde. Der

Schluck Traubensaft aus dem kleinen Plastikbecher vergrößerte jedes Mal meine Sehnsucht nach mehr Abendmahlen. Ebenso verstärkte das kleine Stück ungesäuertes Brot, das es zuhause nie gab, dieses Verlangen. Natürlich wurde das Abendmahl nicht ein-gesetzt, um unser Verlangen nach Traubensaft zu befriedigen, den wir sonst nicht zu trinken bekommen. Er ist ein Symbol, hinter dem mehr steht. Als ich älter wurde und die Bibel intensiver stu-dierte, lernte ich, dass drei Dimensionen des Abendmahls wichtig sind: seine Bedeutung in der Vergangenheit, sein Stellenwert für die Gegenwart und seine Wichtigkeit für die Zukunft.

die VergangenheitEs gibt zwei wichtige Ereignisse, an die wir im Zusammen-

hang mit dem Abendmahl erinnert werden. Das erste hat mit dem jüdischen Passafest zu tun. Jesus setzte das Abendmahl für seine Jünger am Abend des Passafestes ein und deutete damit an, dass das Abendmahl eines der wichtigsten jüdischen Feste ersetzte. Jesus formulierte die Worte Moses um und gab ihnen damit neue Bedeutung. Statt „das Blut des Bundes“ (2 Mo 24,8) sagte er „mein Blut des neuen Bundes“ (Mt 26,28; Lk 22,20)1, das vergos-sen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Damit beanspruchte Jesus für sich, das Passalamm zu sein.

Das zweite Ereignis ist das Gedenken an das Abendmahl. Mit den Worten „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis“ forderte Jesus seine Jünger auf, dieses neue Ereignis im Obergemach zu begehen (Lk 22,19 LB). Nach-dem Israel seiner Befreiung von der Sklaverei in Ägypten durch das Passafest gedachte, gebot Jesus seinen Jüngern nun, sich mit der Durchführung des Abendmahls an die Erlösung, die er durch seinen eigenen Tod vollbringen würde, zu erinnern. Dieses Gebot des Gedenkens gilt auch heute noch denen, die an Christus glau-ben. Dieses Gedenken an die Vergangenheit bringt uns zur Reali-tät der Gegenwart.

die GegenwartFür die Gegenwart sind zwei Vorstellungen des Abendmahls

wichtig. Zum einen hebt es die Bedeutung der Gemeinschaft der

Gläubigen mit Christus und untereinander hervor. Paulus stellte fest: „Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist‘s: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilha-ben.“ (1 Kor 10,16.17 LB) Obwohl Jesus diese Worte nicht wäh-rend des ersten Abendmahls sagte, betonen sie doch eine wichti-gen theologischen Inhalt des Abendmahls: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“ (Joh 6,56 LB) Der eigentliche Sinn und Zweck des Essens und Trinkens beim Abendmahl bestand also nicht darin, körperliche Bedürf-nisse zu stillen. Der Abendmahlgottesdienst soll uns vielmehr daran erinnern, wie sehr wir Christus und einander brauchen. Wir sind auf Christus angewiesen, was unsere geistlichen Bedürf-nisse angeht, und auf einander, wenn es um unsere sozialen Bedürfnisse geht.

Zum anderen wird diese wichtige Gedächtniszeremonie mit dem Bild des „Essens“ in Verbindung gebracht. Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum das so ist? Zu biblischen Zeiten hatte gemeinsames Essen große Bedeutung. Anders als in unserer heutigen Zeit, in der „Fast Food“ und „allein essen gehen“ an der Tagesordnung sind, fanden Mahlzeiten in früherer Zeit in Gemeinschaft statt und dauerten länger. Mit einem Feind Frieden schließen, einen Bund mit jemandem schließen oder einem „Sünder“ Vergebung erweisen, waren Gelegenheiten, die in der Regel mit einem Essen verbunden waren (1 Mo 31,44–46; 26,28–31; Lk 15,23). Die verschiedenen Vorstellungen, die von alters her mit einer Mahlzeit verbunden waren, sollten auch heute unter gläubigen Christen deutlich werden, wenn sie am Abend-mahl teilnehmen. Das gibt dem Abendmahl in der Gegenwart seine Bedeutung.

die ZukunftDie Bedeutung des Abendmahls in Vergangenheit und Gegen-

wart lenkt unser Denken in die Zukunft. Im Matthäusevangelium beschließt Jesus sein Abendmahl mit den Jüngern mit den folgen-den Worten: „Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.“ (Mt 26,29 LB) Diese Worte können im Grunde genommen als

Was wir feiern, wenn wir das Abendmahl halten

v e r g a n g e n h e i t,Von Ferdinand O. Regalado

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eine Art Abstinenzgelübde Jesu verstanden werden, um die Gewissheit eines Mahls mit seinen Jüngern und mit uns in der Zukunft zu untermauern.

Während Jesus jedoch nicht trinkt, haben wir eine aktive Rolle zu spielen. In freudiger Erwartung des zukünftigen Essens mit Jesus sind wir eingeladen, schon in der Gegenwart am Abend-mahl teilzunehmen. Diese Konsequenz des Abendmahls für die Zukunft unterstreicht Paulus in seinem ersten Brief an die Korin-ther: „Denn so oft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ (1 Kor 11,26 LB) Die Teilnahme am Abendmahl gehört zur Verkündi-gung des Evangeliums; wir predigen die Gute Nachricht in der freudigen Erwartung der Zukunft. Darüber hinaus offenbaren diese Verse Gottes Verheißungen: die Realität seines Reiches und die Gewissheit seiner Wiederkunft. Das Abendmahl „verbindet das erste Kommen mit der Wiederkunft in maßgeblicher Weise“.2 Zugleich „erinnert es uns an die Freude der persönlichen Gemeinschaft mit Christus, die uns bei der vollständigen Aufrich-tung des Reiches Gottes erwartet“.3

Das Abendmahl weist zurück auf den versöhnenden Tod Jesu und inspiriert uns, daran teilzunehmen, indem wir auch dadurch das Evangelium verkündigen und ausleben. Außerdem lässt es uns in die Zukunft blicken, wenn wir endlich persönliche Gemein-schaft mit Christus haben und uns in der Ewigkeit über die „Tischgemeinschaft“ mit ihm freuen werden. ■

1 Wenn nicht anders vermerkt, stammt die Übersetzung der Bibelverse vom Autor selbst.2 Francis D. Nichol, Hrsg., The Seventh-day Adventist Bible Commentary (Washington, D.C.: Review and

Herald Pub. Assn., 1956), Bd. 5, S. 523. 3 Richard Rice, Reign of God: An Introduction to Christian Theology From a Seventh-day Adventist Perspective,

2. Aufl. (Berrien Springs, Mich.: Andrews University Press, 1997), S. 382.

Ferdinand O. Regalado, Ph.D., ist Professor für Altes Testament an der Montemorelos­ Universität, Mexiko. Er und seine Frau Charito haben zwei Töchter, Lyndsay und Samantha.

Was wir feiern, wenn wir das Abendmahl haltenAbendmahl

N U M M E R 1 6

Gegenwartu n d z u k u n f t

Beim Abendmahl haben wir Anteil an

den Zeichen des Leibes und Blutes Jesu.

Wir nehmen Brot und Wein zu uns

und bringen so unser Vertrauen in Jesus

Christus, unseren Herrn und Erlöser,

zum Ausdruck. In diesem Erlebnis der

Gemeinschaft ist Christus gegenwärtig,

um unter seinem Volk zu sein und es

zu stärken. Durch die Teilnahme am

Abendmahl verkünden wir voll Freude den

Tod des Herrn, bis er wiederkommt. Zur

Vorbereitung gehören Selbstprüfung, Reue

und Sündenbekenntnis. Der Herr gebot

auch den Dienst der Fußwaschung. Die

Fußwaschung ist ein Sinnbild erneuter

Reinigung, ein Ausdruck der Bereitschaft,

einander in Demut zu dienen wie Christus

es tat, und soll unsere Herzen in Liebe

verbinden. Am Abendmahl können alle

gläubigen Christen teilnehmen.

(1 Kor 10,16.17; 11,23–30; Mt 26,17–

30; Offb 3,20; Joh 6,48–63; 13,1–17)

April 2012 | Adventist World 23

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E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold,

das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus.“ (1 Ptr 1,6.7) „Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtun-gen fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei.“ (Jak 1,2–4)

auf Jesus sehenDie Versuchungen, die auf die Kinder Gottes einstürmen,

müssen als Werk des Zornes Satans gegen Christus – der sich selbst als Opfer für unsere Sünden gegeben und uns mit seinem Blut erlöst hat – gesehen werden. Satan ist voller Zorn gegen Jesus. Aber er kann dem Heiland nichts anhaben, außer wenn er diejenigen überwindet, für die Christus gestorben ist. Er weiß, dass er dem Heiland Wunden zufügt, wenn durch sein Wirken Menschen ins Verderben getrieben werden.

Das ganze Universum beobachtet den Konflikt zwischen Christus in Gestalt seiner Heiligen und dem großen Betrüger mit dem größten Interesse. Diejenigen, die Versuchungen erkennen und ihnen widerstehen, kämpfen auf der Seite Gottes. Über sie wird gesagt: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens emp-fangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.“ (Jak 1,12) Versuchungen standzuhalten heißt, Geduld zu mehren. Ein Mensch, der versucht und drangsaliert wird, kann sich nicht auf seine eigene Kraft verlassen. Im Bewusstsein seiner völligen Hilf-losigkeit flieht er zur Festung und sagt: „Mein Heiland, ich werfe meine hilflose Seele auf dich.“ Je heftiger die Versuchung ist,

umso stärker hält er sich an Gott. Im Glauben gibt er die Versu-chung an Christus ab und lässt sie bei ihm. Der Glaube an die Kraft unseres Retters lässt ihn weit überwinden. Die Wunder wir-kende Macht Jesu rüstet Christen mit der Kraft aus, zu überwin-den wie Christus.

Eine Versuchung ist noch keine Sünde, solange man sich ihr nicht hingibt. Auf Jesus, den Anfänger und Vollender un- seres Glaubens zu schauen, füllt die Seele mit Frieden und bleibendem Vertrauen. „Wenn der Bedränger kommen wird wie ein Strom, so wird der Hauch des Jehovas ihn in die Flucht schlagen.“ (Jes 59,19 EB1905)

die VersuchtenVor einigen Stunden hat mir eine bekümmerte Seele ihr Leid

geklagt. Satan hatte sie ganz unerwartet getroffen. Sie dachte, sie hätte den Heiland gelästert, weil der Versucher ihr immer wieder den Gedanken eingab, dass Christus nichts weiter als ein guter Mensch war. Sie dachte, die Einflüsterungen Satans wären ihre eigene Meinung und das erschreckte sie. Sie meinte, sie verleugne Christus, deshalb war sie in größter Seelennot.

Ich versicherte ihr, dass diese Einflüsterungen des Feindes nicht ihre eigenen Gedanken waren, dass Christus sie verstand und sie bei ihm angenommen war. Sie müsse diese Eingebungen als ganz und gar von Satan kommend behandeln und ihr Mut müsse mit der Heftigkeit der Versuchung steigen. So müsse sie sagen: „Ich bin ein Kind Gottes. Ich liefere mich – Körper und Seele – Jesus aus. Ich hasse diese nutzlosen Gedanken.“ Ich sagte ihr, sie solle auch nicht einen Augenblick lang einräumen, dass diese Gedanken von ihr kämen; sie solle Satan nicht erlauben, sie in Unglauben und Entmutigung zu stürzen und Christus damit wehzutun.

Denen, die versucht werden, möchte ich sagen: „Gebt auch nicht einen Moment lang zu, dass Satans Versuchungen mit

Wir haben“„

RechteinGottes Verheißungen in Anspruch nehmen

Von Ellen G. White

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eurem eigenen Denken übereinstimmen. Wendet euch von den Versuchungen ab, wie ihr euch von dem Feind selbst wegwenden würdet. Satan wirkt, um die Seele zu entmutigen. Christus wirkt, um in uns Glauben und Hoffnung zu entfachen. Satan will unser Vertrauen untergraben. Er redet uns ein, dass unsere Hoffnung auf falschen Annahmen beruht statt auf dem zuverlässigen, unveränderlichen Wort dessen, der nicht lügen kann.

Die ältesten, erfahrensten Christen wurden von Satans Versu-chungen bestürmt, doch sie haben Jesus vertraut und sie über-wunden. Das ist jedem Menschen möglich, der im Glauben auf Jesus sieht.

wir haben sein wortKein Mensch kann seinen Fuß auf den Pfad der Heiligkeit

setzen, ohne dass sich böse Menschen und böse Engel gegen ihn verbünden. Böse Engel verschwören sich mit bösen Menschen, um Gottes Diener zu vernichten. Diejenigen, die für ihre bösen Gedanken getadelt werden, hassen den, der die Sünde rügt, und versuchen, ihn vom Dienst für Christus abzubringen. Der Kampf mag lang und schmerzhaft sein, aber Gott hat uns sein Wort gege-ben, dass Satan uns nicht besiegen kann, wenn wir uns nicht sei-ner Kontrolle unterstellen. Christus wurde als ein Betrüger gekreuzigt, dennoch war er das Licht und Leben der Welt. Er erduldete den Widerspruch der Sünder gegen sich.

„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einge-borenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,16)

Können wir die Liebe Gottes ermessen? Paulus erklärte, dass sie „alle Erkenntnis übertrifft“ (Eph 3,19). Sollen dann wir, die wir an der himmlischen Gabe Anteil bekommen haben, gleichgültig sein und die großartige Erlösung, die für uns gewirkt wurde, ver-nachlässigen? Sollen wir zulassen, von Christus getrennt zu werden und so die ewige Belohnung, das wunderbare Geschenk des ewi-

gen Lebens verlieren? Sollen wir die Feindschaft, die Christus zwi-schen den Menschen und die Schlange gestellt hat, nicht anerken-nen? Sollen wir nicht das Fleisch des Sohnes Gottes essen und sein Blut trinken, was bedeutet, von jedem Wort zu leben, das aus dem Mund Gottes geht? Oder sollen wir weltlich werden, das Fleisch der Schlange essen, das aus Selbstsucht, Heuchelei, bösen Unter-stellungen, Neid und Habgier besteht? Wir haben ein Recht zu sagen: „In der Kraft Jesu Christi werde ich überwinden. Ich werde mich von Satans Schlichen nicht überwältigen lassen.“

warum Christus kamChristus kam auf diese Erde, um die Liebe des Vaters zu den

gefallenen Menschen zu offenbaren. Im Himmel über uns und auf der Erde, in allem Schönen, in majestätischen Bäumen, in Knospen, die sich öffnen, in erblühenden Blumen – in all dem sehen wir die Liebe Gottes. Es gibt keinen Maßstab, mit dem wir die Liebe Gottes messen können.

Das Kreuz auf Golgatha gibt uns eine Ahnung von der Liebe unseres himmlischen Vaters. Lasst uns auf Christus sehen, den Sohn des unendlichen Gottes, wie er am Kreuz für Sünder stirbt. Er bekleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit, damit Men-schen an der göttlichen Natur Anteil bekommen können. In Christus wird Gott sichtbar.

Es gibt eine Beschränktheit in unserem menschlichen Verste-hen, die Gott Unehre bereitet. Wer Christus als Retter angenom-men hat, sollte nicht dem Gedanken Raum geben, dass sich Got-tes Gnade und Barmherzigkeit nur auf ihn und einige Wenige in seinem persönlichen Umkreis, die ihm am Herzen liegen, beschränken. Lasst uns alles annehmen, womit Gott uns seine Gunst erweist und ihm Lobpreis und Dank für seine Güte zurückgeben, die er uns nicht schenkt, damit wir sie horten, son-dern damit wir sie an andere weitergeben.

weitergebenWir sind viel zu selbstsüchtig und exklusiv. Wir sollen die

Strahlen des Lichts, das auf uns scheint, für andere reflektieren. Gott erwartet, dass alle, die sich seiner Gnade erfreuen, diese ebenso großzügig weitergeben, wie Gott sie ihnen selbst erweist. So wie die Sonne auf Gerechte und Ungerechte scheint, lässt die Sonne der Gerechtigkeit sein Licht über die ganze Welt erstrahlen. Wie kann es sein, dass Menschen, die an der himmlischen Gabe Anteil bekommen haben, andere davon ausschließen? Dass Men-schen versuchen, ihr Licht für sich zu behalten, statt es in der Welt scheinen zu lassen, versetzt das Universum in Erstaunen. ■

Der Text ist ein bearbeiteter Tagebucheintrag von Ellen White vom 10. und 13. Dezember 1889. Er ist in Manuscript Releases, Bd. 18, S. 341–345 enthalten. Siebenten­Tags­Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827–1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

Auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens zu schauen, füllt die Seele mit Frieden und bleibendem Vertrauen.

Gottes Verheißungen in Anspruch nehmen

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F R A G E N Z U R B I B E L

Um diese Frage zu beantworten, muss ich auf die hebräische und die griechische Terminologie (Fachbegrifflichkeit) zurückgreifen. Bitte unter-sucht gemeinsam mit mir die entsprechenden

Angaben. Aufgrund der Bedeutung der Begriffe und ihrer Verwen-dung in der Offenbarung werden wir feststellen, dass der Gedanke der Übrigen tatsächlich in Offenbarung 12,17 vorkommt.

1. Theologische Anmerkung: Die Bibel lehrt durchweg, dass Gott immer ein Volk der Übrigen hatte. So wie der Feind Gottes immer versucht hat, Gottes Diener zu vernichten, hat Gott immer eine Gruppe treuer Nachfolger bewahrt, durch die er seinen Heilsplan für die Menschen weiter verfolgt. Diese Übrigen spielen im kosmischen Konflikt eine entscheidende Rolle, schon ihre Existenz zeigt, dass Gott nach wie vor zugunsten seiner Diener an diesem Konflikt beteiligt ist. In der Endzeit haben der Drachen und seine Verbündeten ein gemeinsames Ziel: Sie wollen alle aus-löschen, die vom Volk Gottes übriggeblieben sind (Offb 13,15). In dieser entscheidenden Stunde des Konflikts bewahrt sich Gott erneut treue Übrige, die seine Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben (Offb 12,17).

2. Die griechische Terminologie: Das griechische Wort, das in Offenbarung 12,17 mit „Übrige“ wiedergegeben wird, ist loipos. Griechisch-Wörterbüchern zufolge bezieht sich dieses Wort auf etwas, das nach einer bestimmten Handlung übrig ist oder zurück bleibt und kann mit „die Übrigen“ (Offb 9,20) „der Rest/Überrest“ oder „die, die übrig bleiben“ (siehe Offb 11,13) übersetzt werden. An manchen Stellen kann es auch „die Anderen“ bedeuten (Apg 2,37). Loipos gehört zu einer Wortfamilie, die direkt mit dem Gedanken eines Überrests verbunden ist. Das Verb leipō bedeutet „zurücklassen, fehlen“ (Tit 1,5; 3,13 EB) und kommt in vielen verschiedenen Zusammensetzungen vor. So zum Beispiel: kataleipō = „zurücklassen“, „übriglassen“ (siehe Röm 11,4 EB); hupoleipō = „übriglassen“ (Vers 3 EB) und perileipomai = „übrigbleiben“ (siehe 1 Ths 4,15.17). Das Verb und seine verschiedenen Komposita konnten verwendet werden, um den Gedanken eines Rests, Über-bleibsels oder etwas, das übrig- oder zurückbleibt, auszudrücken.

In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments wird das Verb leipō verwendet, um das hebräische Verb ša-´ar („übrig sein/übrig bleiben“) und pa-lat („entkommen“) wiederzugeben. Das griechische Verb und seine verschiedenen Komposita stehen manchmal für einen überlebenden Rest (zum Beispiel Jes 10,19). Diese Information weist darauf hin, dass die Idee eines Überrests in den Verben nicht fremd ist. Was das Nomen loipos in Offenba-rung 12,17 angeht, so wurde es in der griechischen Version ver-wendet, um die hebräischen Begriffe yeter („Rest“) und šece-rit („Rest/das Übrige“) zu übersetzen. Auch hier wird der Gedanke der Übrigen zum Ausdruck gebracht. Die oben zusammengefass-ten Fakten zeigen, dass wir es im Falle von loipos mit einem Begriff zu tun haben, der eng mit dem Gedanken der Übrigen verbunden ist – etwas bleibt übrig oder wird zurückgelassen.

3. Der Zusammenhang: Die Verwendung einer „Übrigen-Terminologie“ in der Offenbarung stützt und bestätigt die Über-zeugung, dass dieser Gedanke in Offenbarung 12,17 vorhanden ist. Das Wort „Übrige“ (loipos) kommt in der Offenbarung acht Mal vor. So bezieht es sich auf die übrigen Posaunen (Offb 8,13 EB) und auf diejenigen, die nach einer Katastrophe am Leben bleiben (in Offenbarung 9,20 sind es die Menschen, die nicht von der sechsten Posaune vernichtet wurden, und in Kapitel 11,13 die Einwohner der Stadt, die nicht beim Erdbeben getötet wurden, die Überlebenden). Weiterhin bezieht es sich auf die Übrigen der Anbeter des Tieres, die am Ende getötet wurden (Offb 19,21 EB) und auf die Übrigen der Toten, die nach dem Millennium auferstehen (Offb 20,5 EB). Darüber hinaus wird mit loipos auch das Volk Gottes bezeichnet. So gibt es in der Gemeinde Sardes Übrige; die Gemeinde wird aufgeru-fen aufzuwachen, weil die Übrigen im Begriff sind zu sterben (Offb 3,2 EB). In der Gemeinde Thyatira haben treue Übrige die Lehren Isebels nicht angenommen (Offb 2,24 EB).

Das Anliegen eines treuen Restes in der Offenbarung, zusam-men mit der biblischen Terminologie und der Lehre, dass Gott sich im kosmischen Konflikt immer einen treuen Überrest bewahrt hat, unterstützt den Schluss, dass sich der Begriff loipos in Offenbarung 12,17 auf Gottes Übrige zu einer Zeit, in der sich dieser Konflikt dem Ende zuneigt, bezieht. ■

Angel Manuel Rodríguez ist der ehemalige Direktor des Biblischen Forschungsinstituts der Generalkonferenz.

In vielen Bibel- übersetzungen kommt das Wort

„übrige“ in Offenbarung 12,17 nicht vor. Ist es richtig zu behaupten,

dass es in dem Abschnitt um einen Überrest geht?

Was bleibt übrig?

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B I B E L S T U D I U M

Wenn man einen Durchschnittschristen fragt, was glauben heißt, bekommt man als Antwort vielleicht Aussagen wie

„Glauben heißt eine Überzeugung haben“, „Glauben heißt zu wissen, dass Gott unsere Gebete erhört“, „Glauben heißt, Gott um alles zu bitten, was wir wollen, und zu wissen, dass er es uns gibt.“ Diese Antworten stellen den Glauben fast wie eine Art himmli-schen Glücksbringer dar. Es gibt eine viel biblischere Antwort. Glaube ist ein Geschenk, das jeder Gläubige von Gott erhält. Glaube ist die feste Zuversicht, dass Gott unserer Anbetung und unseres Vertrauens würdig ist. Glaube bedeutet, eine Beziehung zu Gott zu haben wie zu einem guten Freund, die dazu führt, dass wir alles tun, was er von uns möchte, weil wir wissen, dass er nur unser Bestes will (siehe Joh 15,13–15; Jer 29,11).In unserem heutigen Bibelstudium werden wir entdecken, wie wir einen starken Glauben bekommen können, der sich auch in der Krise am Ende der Weltgeschichte bewährt.

1 Lies Lukas 18,8. Welche Sorge brachte Jesus im Hin-blick auf den Glauben am Ende der Zeit zum Ausdruck? Warum meinst du, dass es vor der Wiederkunft Jesu so wenig Glauben geben wird?

2 Wie beschreibt die Bibel echten, biblischen Glau-ben? Vergleiche Hebräer 11,1 mit 2. Korinther 5,7.Der Glaube „ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft“ (Hbr 11,1 EB). Er bildet die Grundlage für unser gesamtes christliches Leben. Jeden Tag schauen wir über das hinaus, was um uns herum geschieht, auf den, der über uns ist. Trotz aller Umstände, die uns Probleme oder Kummer bereiten, haben wir die felsenfeste Über-zeugung, dass Jesus, unser bester Freund, seine Absicht für unser Leben zu unserem Besten verwirklicht.

3 Lies Lukas 17,5.6. Welche ernste Bitte richteten die Jünger an Jesus? Wie lautete seine Antwort?Auf den ersten Blick erscheint Jesu Antwort seltsam. Als seine Jünger ihn um mehr Glauben baten, sagte er einfach: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maul-beerfeigenbaum sagen: Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.“ (Vers 6 EB) Was Jesus

sagte, ist wirklich ganz einfach: Ein Senfkorn ist das kleinste aller Samenkörner; Jesus ermutigte seine Jünger, den Glauben einzu-setzen, den sie hatten: „Ihr bittet mich darum, euren Glauben zu mehren. Ich habe ja schon Glauben in eure Herzen gelegt, übt diesen Glauben aus. Anders gesagt: Je mehr ihr den Glauben ein-setzt, den ihr habt, umso mehr wird er wachsen.“

4 Römer 10,17 zufolge kommt der Glaube, wenn wir unser Denken mit dem Wort Gottes füllen, das seine Treue offenbart. Je mehr wir die Bibel studieren, umso mehr wird unser Glaube wachsen. Ist es aber möglich, die Bibel zu lesen und nur wenig davon zu profitieren? Wie kann das sein? Lies die Antwort in Hebräer 4,2.

5 Lies den folgenden Bibelabschnitt und denke über die Rolle des Glaubens im Erlösungsplan nach. Werden wir durch Glauben oder Gnade gerettet? Welche Rolle spielt der Glaube bei unserer Erlösung? Welche Rolle spielt die Gnade? Lies Römer 1,16.17; 3,23–26; 5,1.2; Epheser 2,8–10.

6 Vergleiche Epheser 6,16 mit 1. Mose 15,1. Inwiefern ist der Glaube wie ein Schild?Der Glaube schützt uns vor den Versuchungen des Feindes, weil er sich ganz und gar auf Jesus verlässt. Der Glaube führt uns dazu, Jesus zu vertrauen und er ist auch fähig, uns vor den listigen Anschlägen Satans abzuschirmen.

7 Wie werden Gottes Heilige am Ende der Zeit in offenbarung 14,12 beschrieben?Was ist der „Glaube Jesu“ (EB)? Er ist viel mehr als der Glaube an Jesus; er ist die Beschaffenheit des Glaubens Jesu, mit dem er unser Herz und Leben erfüllt. Durch Jesu Gnade wird uns sein eigener Glaube verliehen. Jeden Tag wächst Jesu Glaube in uns in dem Maße, in dem wir ihm für den Glauben, den er uns durch seine Gnade schenkt, danken, diesen Glauben ausüben und unser Denken mit seinem Wort füllen. Wir werden so werden wie er, dem unsere größte Bewunderung gilt. Das ist der Glaube, der sich zu allen Zeiten bewährt – auch in der Endzeit. ■

Von Mark A. Finley

Endzeit- Glaube

C h e r Y l e m P e Y

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L E S E R F O R U M

Bitte betet für meinen Sohn, der operiert wurde. Und bitte auch dafür, dass ich den finanziellen Erfordernissen gewachsen bin.

Ramesh, Indien

Bitte betet für unseren Kongress für junge Erwachsene. Wir haben Probleme mit den Details der Unterbringung. Ich bin

überzeugt, dass Gott eine Lösung hat und weiß, dass wir ernstlich beten müssen, um seine Kraft und seinen Segen zu empfangen.

Nelson, Portugal

Bitte betet für mich und die Frau, die ich liebe. Wir besuchen beide eine Adventge-meinde, aber sie leidet unter dem Druck

von Bekannten und geht mir aus dem Weg, weil ich immer wieder darüber spre-che, wie wir als Christen zu leben haben.

Steve, Südafrika

Ich bin Buchevangelistin und muss eine gewisse Anzahl an Büchern verkaufen, um bestimmte Vergünstigungen und einen

Leserbriefe gießung des Heiligen Geistes ist nahe, aber noch nicht da!

Ich freue mich auf die Ausgießung des Heiligen Geistes und erwarte sie von gan-zem Herzen. Ich hoffe, sie kommt bald.

Daniela PrikrylovaBrno, Tschechische Republik

in ihren Schuhen gehenIch bin sehr dankbar für den Artikel „In ihren Schuhen gehen“ von Rick Kajiura (Oktober 2011) über den außerordentli-chen Dienst von Allen und Kelley Fowler im Navajo-Indianerreservat in Arizona (USA).

Als ein Beauftragter und Spezialist für Ureinwohner in Brasilien habe ich selbst 40 Jahre in mehreren Reservaten – vor allem im Xingur Nationalpark – mit ver-schiedenen Stämmen gearbeitet. Dabei habe ich unterschiedliche Aktivitäten und Umweltprojekte entwickelt. Außerdem war ich Koordinator für verstreute Gruppen von Einheimischen.

Es war sehr interessant, über die Arbeit der Fowlers zu lesen und ich kann den Zweck ihres Dienstes gut verstehen. Sie

adventisten und alkoholVielen Dank an Peter N. Landless für die sechs Gründe, die er in dem Artikel

„Adventisten und Alkohol“ (Dezember 2011) für den Alkoholverzicht genannt hat. Ich möchte gern einen siebten, eher theologisch-biblischen Grund anfügen. In 1. Petrus 2,9 werden die Gläubigen als königliche Priesterschaft beschrieben und sollen wie Johannes der Täufer den Weg für das [zweite] Kommen Jesu bereiten. Denen, die zum Dienst in Gottes Werk berufen waren, war das Trinken alkoholischer Getränke verboten (3 Mo 10,9.10; Lk 1,15).

Herbert PfeiferMurrhardt, Deutschland

der herr ist wunderbarGerald Klingbeils Interview mit Angel Manuel Rodríguez („Der Herr ist wunder-bar“, Dezember 2011) hat uns an die Zei-ten erinnert, als wir selbst Gelegenheit hatten, Vorträge von Angel Rodríguez zu hören. Worauf wir uns immer am meisten freuten, waren die Frage- und Antwort-

stunden, die wir sehr genossen. Rodríguez war sehr bescheiden und sagte manches Mal: „Wenn man keine Antwort weiß, dann weiß man einfach keine. Im Himmel werden wir mehr als genug Zeit haben, die Dinge zu begreifen, die wir jetzt nicht ver-stehen.“ Seine Verständigkeit und Beson-nenheit in der Beantwortung theologischer Fragen ist beispielhaft für uns alle.

Oscar und Betty GonzalezVillavicencio, Kolumbien

Operation Global rainDie Aussagen im Artikel „Operation Glo-bal Rain“ (November 2011) sind sehr inte-ressant. Aus meiner Sicht ist nicht nur die persönliche geistliche Vorbereitung jedes Einzelnen wichtig, sondern auch die Vor-bereitung, die im Himmel geschieht. Wir können tun, was wir wollen – wir können für die Ausgießung des Heiligen Geistes beten –, aber wir können ihn nicht emp-fangen, bevor das [Vorwiederkunfts-] Gericht im Himmel beendet ist. Natürlich müssen wir für die Ausgießung des Heili-gen Geistes vorbereitet sein, doch zuvor müssen der Heiligtumsdienst und das Gericht Jesu abgeschlossen sein. Alle Ereignisse hängen von dem Zeitplan ab, den Gott festgelegt hat. Wenn das Gericht abgeschlossen ist, wird der Heilige Geist ausgegossen werden und die sieben Plagen werden stattfinden. Die Zeit für die Aus-

ANLIEGENDankw

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Bonus zu erhalten. Bitte betet darum, dass Gott mir zeigt, wie ich erfolgreich sein kann.

Pattie, USA

Betet für mich. Ich habe in Kürze eine Prüfung. Außerdem brauche ich Geld für meine Ausbildung.

Frederick, Demokratische Republik Kongo

haben Recht: Die beste Art, mit Ureinwoh-nern umzugehen und ihr Vertrauen zu gewinnen, ist, an ihren Lebensumständen und Schwierigkeiten teilzuhaben und sie zu verstehen und zu respektieren. Wir soll-ten immer unser Bestes tun, um unsere guten Absichten klar zu machen. Dann werden sie uns in ihrer Gemeinschaft akzeptieren.

Moacir Cordeiro De MeloLondrina, Paraná, Brasilien

das Gebet ist lebenswichtigAdventist World öffnet mein Herz für Gott, damit er mich in seinem Werk gebrauchen kann. Aus dem Bibelstudium „Prayer Is Vital“ (Gebet ist lebenswichtig, Juli 2007) von Mark Finley habe ich gelernt, dass ich mein Herz im Gebet vor Gott ausschütten, an ihn glauben und darum beten soll, dass sein Wille in meinem Leben und in meiner Fürbitte für meine Lieben geschehen soll.

Ich danke Gott dafür, dass ich Adven-tist bin, und ich bete darum, dass er mich und andere Adventisten gebraucht, um seine Kinder näher zu sich zu ziehen.

Chinyere IrobinansoPort Harcourt, Nigeria

Liana Kim kann sich nicht daran erinnern, als kleines Mädchen umarmt worden zu sein oder dass ihre Mutter ihr einmal gesagt hätte: „Ich hab‘ dich lieb.“ Als sie in der fünften Klasse war, litt sie bereits unter schweren Depres-sionen, begann Alkohol zu trinken und hatte Selbstmordgedanken.

Eines Tages rief sie jemanden, der größer war als sie, um Hilfe an. „Gott? Buddha?“, betete sie. „Wer immer du bist, wenn es dich gibt, dann hilf mir bitte! Ich will ein glückliches Leben führen und ich werde für dich wirken.“

Liana begann in der Bibel zu lesen. Als sie Jesus kennenlernte, ver-schwanden ihre Depressionen. Jetzt haben sie und ihr Mann einen Gebets-raum gegründet, in dem sie mit Menschen beten. „Gott hörte mein Schreien, als ich ihn noch nicht kannte, und benutzt jetzt meine Erfahrung mit meiner schweren Vergangenheit, um anderen zu helfen.“

Ihr könnt Lianas Geschicte auf www.answered.tv anschauen und sie anderen weitersagen. Jede Woche werden neue Erfahrungen gepostet.

Sarah K. Asaftei

Liana war eine depressive, selbstmord­gefährdete Alkoholikerin, bis sie in Gott Frieden fand. Jetzt betet sie mit anderen.

WoallerWelt

ist das?

ANTWORT: Mitglieder des adventistischen Pfadfinderclubs von Fish Hoek, Südafrika, freuen sich über den ersten Platz bei einer Veranstaltung im Rah-men der letztjährigen Kimberly Pfadfinder-Ausstellung. Mit ihrem bei den Pfadfindern erworbenen Können hatten sie eine „Siegesglocke“ gebaut.

a l i C e m a d a n h i

EIN-MINUtEN- Zeugnis

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

in

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28% der adventistischen Teilnehmer waren ovo-Lacto-Vegetarier

I D E A E X C H A N G EL E S E R F O R U M

nicht die hitze …Was unserer Gemeinde am meisten und

dringendsten fehlt, sind nicht finanzielle oder personelle Ressourcen, sondern Ellen White zufolge „eine Erweckung wahrer Frömmigkeit“. Gott ist mehr als bereit, uns den Heiligen Geist zu geben. Im Weiteren zählt Ellen White vier Voraussetzungen dafür auf: „Demut, Bekenntnis, Reue und ernsthaftes Gebet“ (Für die Gemeinde geschrieben, Bd. 1, S. 128).

In einer unserer adventistischen Institu-tionen wies die elektronische Anzeigetafel ganze 85 Prozent „Demut“ [englisch humi-lity statt humidity für Luftfeuchtigkeit] aus! Darum muss diese Institution wohl von der ganzen Welt beneidet werden. Außerdem dürfte sie der Traum jedes Ausschussvorsit-zenden sein, dem es sicher „in allen Dingen gut“ geht und dem es in seiner „Seele gut geht“ (siehe 3 Joh 2). Würden wir uns das nicht wünschen?

Eingesandt von G. T. Ng

28 Prozent der Teilnehmer an der zweiten adventistischen Gesund-heitsstudie der Loma-Linda-Universität waren Ovo-Lacto-Vegetarier. Sie verzehrten Milch, Milchprodukte und/oder Eier, doch kein rotes Fleisch, Fisch oder Geflügel. [Zum Vergleich: 8 % ernährten sich vegan, 64 % waren keine Vegetarier – nicht 48 % wie in der deutschsprachigen Aus-gabe vom Januar 2012 irrtümlich angegeben.]

An dieser zweiten Gesundheitsstudie nahmen mehr als 96.000 Sie-benten-Tags-Adventisten in den USA und Kanada teil.

Quelle: www.llu.edu/public­health/health/early_findings.page?

Zahlen

Wenn du innerhalb von sechs Monaten ohne ersicht-lichen Grund mehr als 10 Prozent deines Körperge-wichts verlierst, solltest du lieber einen Arzt aufsuchen. Dein Körper versucht dir vielleicht etwas zu sagen. Du solltest auf ihn hören.

Quelle: Mayo Clinic: Vibrant Life

DeinKörper

Tunde Ojewole, Pioneer Church, Babcock University, Ilisan-Remo. Nigeria

Der Ruf Jesus nachzufolgen, ist der Ruf zu sterben – der Selbstsucht, der Unzucht, dem Stehlen und den bösen Leidenschaften abzusterben.

duund

und Fakten

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■ Meine Lieblingsverheißung ist die Einladung Jesu: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28) Das Wissen, dass er bei mir ist, macht es mir leichter, mit meinen Lasten fertig zu werden. Gelobt sei Gott!

Collette, Paris, Frankreich

■ Meine Lieblingsverheißung sagt mir, dass alle meine körperlichen, geistlichen und seelischen Bedürfnisse in Gott erfüllt sind. „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ (Phil 4,19)

Ruben, Manila, Philippinen

■ „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh 11,25) Das ist meine Lieblingsverheißung, seit meine geliebte Frau vor zwei Jahren gestorben ist.

Bertram, Bristol, England

■ Ich brauche keine 50 Wörter. Meine Lieblings-verheißung spricht für sich. Jesus sagte: „Siehe, ich komme bald.“ (Offb 22,7)

Jasper, Chicago, Illinois, USA

Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern über eure Lieblingsgestalt der Bibel. Schickt die E-Mail an [email protected], schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile.

Meine Lieblingsverheißung

w ö r t e r – n i c h t m e h r5O5O

aus der Bibel

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Generalkonferenz, Nordasien-Division der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee, Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun, Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, D-34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, A-7000 Eisenstadt

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts Anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

8. Jahrgang, Nr. 4

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Am Büchertisch bestellen oder im Internet unter www.adventist-media.de (Deutschland) oder www.adventverlag.ch (Schweiz)Telefonische Bestellannahme: 0800 2383680 (kostenlos bei Anruf vom deutschen Festnetz)Per E-Mail: [email protected]; Per Fax: +49 (0)4131 9835-500

Mit diesem Band ist die Buchrei-he „Der Mensch im kosmischen Konfl ikt“ komplett. Die Botschaf-ter behandelt das Wirken der Apostel für die Verbreitung des Evangeliums sowie den Inhalt ihrer Briefe. Es ist inspirierend zu lesen, wie sie und die ersten Christen bei der Verkündigung

der Botschaft Christi gearbeitet haben und wie der Heilige Geist dabei gewirkt hat. Wie die gesamte Reihe ist auch dieses Buch vor allem zur Weiter-gabe an interessierte Menschen gedacht und daher in moder-nisierter Sprache mit neueren Bibelübersetzungen abgefasst.

Wie wird es sein, wenn Jesus wiederkommt? Wann kommt er denn wieder? Was passiert da-nach? Ob es uns in der Ewigkeit auch mal langweilig werden könnte? Was sind die Vorausset-zungen, überhaupt dort sein zu dürfen? Das sind einige der Fragen die anschaulich, persönlich und für

interessierte Menschen leicht verständlich behandelt werden. Der Autor knüpft dabei an das an, wonach sich jeder Mensch im Innersten sehnt. Ein abholendes und zugleich weiterführendes Buch.Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.lebendreipunktnull.info

Die Offenbarung hat Adventis-ten immer fasziniert, doch die Ansichten darüber, wie sie zu verstehen ist, gehen auseinander. Jon Paulien möchte in seinem neuen Buch dazu anleiten, wie man die Offenbarung interpre-tieren sollte, um nicht der Gefahr zu erliegen, ihre Aussagen zu

verdrehen. Er entwickelt aus ihr selbst heraus Leitlinien für die Auslegung und erläutert sie an zahlreichen Beispielen. Jon Paulien ist der adventistische Experte für die Offenbarung; seit vier Jahrzehnten erforscht er sie und lehrt darüber an adventisti-schen Universitäten.

Die Offenbarung verstehenLeitlinien für die Auslegung (Jon Paulien)

384 Seiten Art.-Nr. 1598

Euro 2,90 / CHF 10.00(kein Leserkreisbuch)

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(Jon Paulien)

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Die Botschafter Eine gekürzte und bearbeite

Ausgabe von Das Wirken der Apostel (Ellen G. White)

Leben 3.0Alles wird gut – für immer! (Elí Diez-Prida)

96 Seiten Einzelexemplar: Art.-Nr. 7717Euro 3,00 / CHF 5.00

5er Pack: Art.-Nr. 7718Euro 11,00 / CHF 16.00(kein Leserkreisbuch)

(Elí Diez-Prida)