1
Münchner Merkur Nr. 259 | Donnerstag, 10. November 2011 15 München kompakt Telefon (089) 53 06-420 [email protected] Telefax: (089) 53 06-86 56 AKTUELLES IN KÜRZE Tom Cruise kommt wieder nach München Es ist noch gar nicht so lan- ge her, dass Hollywood- Star Tom Cruise, 49, in München war, um einen Film vorzustellen. Im Juli 2010 kam er mit seiner Kol- legin Cameron Diaz, um den Streifen „Knight And Day“ zu bewerben. Dies- mal wird das Tamtam um den Schauspieler noch eine Nummer größer. Denn am 9. Dezember stellt Cruise in der BMW Welt den vierten Teil von „Mission: Impossi- ble“ vor – ein Blockbuster. Dass der Schauspieler für die Europa-Premiere aus- gerechnet nach München kommt, dürfte auch damit zu tun haben, dass der Au- tohersteller seine Fahrzeu- ge, darunter das brandneue 6er-Cabrio erfolgreich im Film platziert hat. Cruise reist auch diesmal nicht al- leine an die Isar: Mit dabei sind Regisseur Brad Bird sowie die Schauspieler Paula Patton und Simon Pegg. In dem Film, der am 15. Dezember anläuft, wird der Geheimagent Ethan Hunt (Cruise) für einen An- schlag auf den Kreml ver- antwortlich gemacht. Um seine Unschuld zu bewei- sen, muss er den wahren Täter finden. tba Wetterkalender 10. November Jahr 2010 2001 1986 1961 1911 Maximum 12,4° 3,3° 14,5° 8,7° 7,5° Minimum -0,2° -2,2° 3,1° 3,3° 2,9° Absolutes Maximum an einem 10. November: 20,5°/1963 Absolutes Minimum an einem 10. November: -7,5°/1908 Eine Attraktion: Tiertrainerin Jana Mandana mit den dressierten Elefanten in der Manege des Circus Krone. FOTO: BODMER konkreten Vorwurf. Circus Krone habe die Elefanten bis zu 20 Stunden in Trans- porter gepfercht. Wir haben wissenschaftlich untersuchen lassen, ob der Transport Stress für die Tiere bedeutet. Anhand eines Spei- cheltests an unseren Tieren wurde festgestellt, dass der Transport in keinster Weise Stress für die Tiere bedeutet. Das macht ihnen nichts aus. - Auch nicht, wenn sie 20 Stunden im Lkw bleiben müssen? Es ist egal, ob eine Stunde oder 20 Stunden. Den Tieren macht das nichts aus. Man kann bei unseren Tieren auch nicht von Wildtieren spre- chen. Es ist ja nicht so, dass die in Afrika eingefangen und hierher gebracht worden wä- ren. Unsere Tiere sind alle in der Obhut des Menschen ge- boren. - Sind Darbietungen mit dressierten Tieren über- haupt noch zeitgemäß? Ja, absolut. Wir haben bei der Gesellschaft für Konsumfor- schung eine Studie in Auftrag gegeben. Dabei kam heraus, dass 85,5 Prozent der Befrag- ten Tiere sehen möchten. Bei den Befragten handelte es sich nicht um Kinder, son- dern um Erwachsene. Das ist die Meinung des Volkes. Interview: Bettina Stuhlweißenburg Seit Jahren kämpfen Tier- schützer für ein Verbot von Bären, Elefanten und ande- ren wilden Tieren in der Ma- nege. Jetzt könnte wie berich- tet eine Empfehlung des Bun- desrats zu einem Wildtierver- bot führen. Während viele Zirkusvertreter von einer Ka- tastrophe sprechen, bleibt Frank Keller, Pressesprecher von Circus Krone, gelassen. Und das, obwohl die Tier- schutzorganisation „Vier Pfo- ten“ gestern Strafanzeige ge- gen Krone gestellt hat. Der Vorwurf: Auf seiner aktuellen Tournee habe Krone die Ele- fanten bis zu 20 Stunden in Transporter gepfercht. - Herr Keller, was be- deutet der Vorstoß der Länderkammer für den Cir- cus Krone? Das bedeutet gar nichts für den Circus Krone. Nur weil der Agrarausschuss des Bun- desrats eine Empfehlung ab- gibt, ist ja noch nichts ent- schieden. Erst am 25. Novem- ber entscheidet das Plenum der Länderkammer. - Das Plenum wird die Empfehlung wohl abseg- nen. Macht sie das nicht nervös? Nein, weil es kein Wildtier- verbot geben wird. Bereits 2003 hat der Bundesrat einen Anlauf für ein Verbot von Wildtieren unternommen und ist gescheitert. Weil das eine unzulässige Einschränkung unser Berufsfreiheit wäre. - Der Bundesrat weist dieses Argument nun zu- rück: Er sieht nur eine ge- ringfügige Einschränkung der Berufsfreiheit und be- tont, dass der Tierschutz als überragend wichtiges Ge- meinschaftsgut einzuord- nen ist . . . „Wir brauchen kein Wildtierverbot“ Frank Keller vom Circus Krone über den neuen Vorstoß des Bundesrats, Dressur-Darbietungen zu untersagen INTERVIEW ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ - Die Tierschutzorgani- sation „Vier Pfoten“ sieht das anders. Diese fanatischen Organisa- tionen sind keine Tierschutz-, sondern Tierrechtsorganisa- tionen. Denen geht es nicht um das Wohl der Tiere. Die lehnen es generell ab, dass Menschen Tiere halten. Um dieses Ziel zu erreichen, pum- pen sie die Spenden, die sie bekommen, nur in Medien- kampagnen, statt sie den Tie- ren zugute kommen zu lassen. - Die Organisation „Vier Pfoten“ erhebt aber einen Frank Keller ist Sprecher des beliebten Münchner Circus Krone. FKN Der Gesetzgeber hat beim letzten Vorstoß klargestellt, dass es keinen Bedarf für ein Wildtierverbot gibt. Weil wir in Deutschland ein ausge- zeichnetes und beispielhaf- tes Tierschutzgesetz haben. Außerdem gibt es genaue Leitlinien zum Halten von Tieren in Zoos und im Zir- kus. Anerkannte Tierexper- ten haben diese Leitlinien erarbeitet. Sie werden in je- der Gastspielstadt von orts- ansässigen Amtstierärzten überprüft. Bei uns gab und gibt es überhaupt keine Be- anstandungen. Toter Patient: Arzt muss zahlen Er hatte Schädel und Hirnhaut eines 50-Jährigen bei OP durchstoßen Das Landgericht München I hat am Montag einen Münch- ner HNO-Arzt verurteilt, des- sen Patient nach einem Routi- ne-Eingriff an der Nasenne- benhöhle gestorben ist. Wie ein Sprecher des Gerichts be- stätigte, sahen es die Richter nach langjährigem Prozess als erwiesen an, dass der Arzt bei der Operation die Schädelba- sis samt Hirnhaut durchsto- ßen und ein Blutgefäß ver- letzt hatte – der Mediziner be- stritt dies bis zuletzt. Sein Patient, ein 50 Jahre alter Familienvater und Leh- rer von Beruf, hatte sich un- ters Messer gelegt, in der Hoffnung nach dem minima- linvasiven Eingriff nicht mehr zu schnarchen und besser Luft zu bekommen. Er litt an Polypen, kleinen Wucherun- gen in den Nasennebenhöh- len. Den Eingriff führte der HNO-Arzt in einer bekann- ten Münchner Privatklinik durch, in der er regelmäßig als Belegarzt operiert. Dabei durchstieß er dem Gericht zufolge die Schädelbasis und die Hirnhaut – Gehirn und Augen liegen in unmittelba- rer Nähe der Nasenneben- höhlen, weshalb bei solchen Eingriffen immer ein Risiko besteht. Die Gutachter kamen nun zu dem Ergebnis, dass der Arzt schwere Fehler began- gen hat. Das Loch in der Hirnhaut, das bei der Ob- duktion festgestellt worden war, hätte den operierenden Facharzt alarmieren müssen. Unbedingt hätte er die Ver- letzung gründlicher untersu- chen und seinen Patienten früher in die Neurochirurgie des Bogenhausener Klini- kums bringen lassen müssen. Dann, so meinten die Gut- achter, hätte man den Famili- envater womöglich noch ret- ten können. Das Landgericht München I verurteilte den Mediziner nun zur posthumen Zahlung von 17 500 Euro Schmer- zensgeld an den Patienten, der an einer Gehirnblutung gestorben war. Außerdem zur Zahlung von Schadensersatz für die Witwe und den Sohn des Verstorbenen. „Das Urteil entspricht un- seren Erwartungen“, sagte der Anwalt des Patienten, der Weilheimer Medizin- recht-Spezialist Michael Garbach. Allerdings will er eine Berufung nicht aus- schließen: „Das hängt von der schriftlichen Urteilsbe- gründung ab, bisher gab es nur eine mündliche.“ Dem Landgericht zufolge hat der Arzt seine Approbation nicht verloren. BETTINA STUHLWEISSENBURG „Es war eindeutig Pfefferspray“ LKA analysiert Reizgas aus dem Motorama – Kein Hinweis auf Täter Nach der Reizgas-Attacke in der Haidhauser Einkaufspas- sage Motorama hat das Lan- deskriminalamt (LKA) an ei- ner Hose und einem Putzlap- pen Spuren von Pfefferspray gefunden. Damit ist klar, was den Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr am Dienstag ausgelöst hat. Auf den Täter hat die Polizei allerdings noch keine Hinweise. Wie berichtet, hatten am Dienstag gegen 13.30 Uhr plötzlich etliche Jugendliche in der Einkaufspassage über Augenreizungen und Husten geklagt. 93 Personen mussten zur Kontrolle in umliegende Kliniken gebracht werden, schwer verletzt wurde aber niemand. Die Polizei hatte schnell den Verdacht, dass jemand Reizgas versprüht hatte. Die Ermittler stellten die Hose ei- ner Schülerin und den Putz- lappen einer Reinigungskraft im Motorama sicher. Die Analyse des LKA ergab nun, dass es sich um Pfefferspray handelte. Eine Gruppe von Schülern will den Täter weg- laufen gesehen haben, bestä- tigen kann die Polizei das je- doch noch nicht. Der Großeinsatz der Ret- tungskräfte hatte am Dienstag für ein Verkehrschaos auf der Rosenheimer Straße gesorgt. Bis zum späten Nachmittag gab es Behinderungen. Die Ermittlungen gegen Unbe- kannt wegen fahrlässiger Kör- perverletzung dauern an. akg Großeinsatz: Feuerwehrautos an der Rosenheimer Straße. RK ANZEIGE tickets 089 - 93 60 93 www.muenchenmusik.de tickets 089 - 93 60 93 www.muenchenmusik.de tickets 089 - 93 60 93 www.muenchenmusik.de tickets 089 - 54 81 81 81 www.muenchenevent.de St. Petersburg Festival Ballett Dornröschen Samstag, 12.11.11, 15 Uhr, Philharmonie Schwanensee Samstag, 12.11.11, 19 Uhr, Philharmonie Der Nussknacker Samstag, 17.12.11, 15 & 19 Uhr, Philharmonie München (f.h.) Die Idee, klassische Musik mit dem Zau- ber der Manege zu verbinden, hat gerade den Münchnern schon so manche Sternstunde beschert. Nun heißt es erneut: „Vorhang auf!“ Unter dem Motto „Circus meets Classic“ laden Roncallis Artisten und das Ra- diosymphonieorchester Pilsen ein zum „Sternenzauber“ in der Philharmonie. Willkommen in der turbulent-poetischen Welt von „Roncallis Sternenzauber“, willkommen zu „Circus meets Classic“. Streicher und Bläser, Akrobaten und Clowns gemein- sam auf der Bühne, alles einge- taucht in ein einmaliges Konzept aus Traum und Wirklichkeit. Eine zauberhafte Vorstellung für Klein und Groß, für die die Phil- harmonie Anfang Januar die Pforten öffnet. Roncallis Sternenzauber Internationale Künstler und Artisten des Roncalli-Ensembles Bernhard Paul, Regie Radiosymphonieorchester Pilsen Basil Coleman, Leitung Roncalli Circus Orchester Georg Pommer, Leitung Donnerstag, 5. Januar 2012, 19.30 Uhr Fr./Sa., 6./7. Jan. 2012, 15 & 19.30 Uhr Philharmonie im Gasteig Rosenheimer Straße 5, 81667 München Kartenservice München Ticket Tel. (089) 54 81 81 81 und bei allen bek. VVK-Stellen Roncallis Sternenzauber „Circus meets Classic“ – Das neue Programm München (m.s.) Man kann schon ins Schwärmen geraten, wenn man heute an die 1950er und 1960er Jahre zurückdenkt. Schließlich herrschte Aufbruch- stimmung in Deutschland, und das in jeder Hinsicht. Man wollte leben, tanzen, und das am besten zu den neuen Rhythmen, die aus Amerika herüber geweht kamen. Boogie, Twist, Rock’n’- Roll – es wurde richtig heiß in deutschen Tanzsälen, während gleichzeitig der deutsche Schla- ger eine ganze Generation in kollektives romantisches Seuf- zen verfallen ließ. Ach ja – das waren Zeiten! Petticoat und Schmalztolle, Cocktailsessel und Motorroller, Elvis Presley und Bill Haley – wer mal wieder eintauchen will, ist zum Jahres- wechsel im Prinzregententhea- ter genau richtig: „Lollipop“ heißt die große Hommage, die das Flair von damals wieder auf- leben lässt. In einem Ambiente voll liebevoller Details, mit Musik, Tanz und Artistik geht es stilecht zurück – natürlich alles so originalgetreu wie möglich, wozu unter anderem die fünf Jungs der Band „The Firebirds“ beitragen. Ihre heißen Rhyth- men haben bereits bei der Pre- miere 2010 für waschechten 1950er- und 1960er-Jahre- Sound gesorgt und waren einer der Gründe für den großen Er- folg von „Lollipop“. Lollipop u.a. mit der Band „The Firebirds“ sowie Igor Boutorine, Hula-Hoop · Boogie-Sem, Diabolo · Fabien Kachev, Komik und der Formation „The Candy Girls“ 30. Dezember 2011, 19.30 Uhr 31. Dezember 2011, 15 & 18 Uhr 1. bis 5. Januar 2012, 19.30 Uhr Prinzregententheater Prinzregentenplatz 12, 81675 München Lollipop Hommage an die 50er und 60er Jahre Kartenservice München Ticket Tel. (089) 54 81 81 81 und bei allen bek. VVK-Stellen Boogie, Twist & Hula-Hoop 28./29.12.11 Mi./Do., 19.30 Uhr 1.1.12 So., 15.30 Uhr Philharmonie Beethoven: Symphonie Nr.9 Münchner Konzertchor Münchner Oratorienchor Münchner Symphoniker Georg Schmöhe LEITUNG antonio vivaldi die vier jahreszeiten in bildern von tobias melle philharmonisches kammerorchester münchen lorenz nasturica-herschcovici, violine & leitung sonntag, 11.12.2011 · 20 uhr · philharmonie 11.12.11 Sonntag, 15 Uhr, Philharmonie Beethoven Klavierkonzerte Nr. 1 & 3 Martin Stadtfeld KLAVIER Philh. Kammerorchester München Lorenz Nasturica-Herschcovici LEITUNG

„Wir brauchen kein Wildtierverbot“berufsverband-der-tierlehrer.de/wp-content/uploads/2015/... · 2015. 5. 29. · Das Plenum wird die Empfehlung wohl abseg-nen. Macht sie das

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: „Wir brauchen kein Wildtierverbot“berufsverband-der-tierlehrer.de/wp-content/uploads/2015/... · 2015. 5. 29. · Das Plenum wird die Empfehlung wohl abseg-nen. Macht sie das

Münchner Merkur Nr. 259 | Donnerstag, 10. November 2011 15München kompaktTelefon (089) 53 [email protected]: (089) 53 06-86 56

AKTUELLESIN KÜRZE

Tom Cruise kommtwieder nach MünchenEs ist noch gar nicht so lan-ge her, dass Hollywood-Star Tom Cruise, 49, inMünchen war, um einenFilm vorzustellen. Im Juli2010 kam er mit seiner Kol-legin Cameron Diaz, umden Streifen „Knight AndDay“ zu bewerben. Dies-mal wird das Tamtam umden Schauspieler noch eineNummer größer. Denn am9. Dezember stellt Cruise inder BMW Welt den viertenTeil von „Mission: Impossi-ble“ vor – ein Blockbuster.Dass der Schauspieler fürdie Europa-Premiere aus-gerechnet nach Münchenkommt, dürfte auch damitzu tun haben, dass der Au-tohersteller seine Fahrzeu-ge, darunter das brandneue6er-Cabrio erfolgreich imFilm platziert hat. Cruisereist auch diesmal nicht al-leine an die Isar: Mit dabeisind Regisseur Brad Birdsowie die SchauspielerPaula Patton und SimonPegg. In dem Film, der am15. Dezember anläuft, wirdder Geheimagent EthanHunt (Cruise) für einen An-schlag auf den Kreml ver-antwortlich gemacht. Umseine Unschuld zu bewei-sen, muss er den wahrenTäter finden. tba

Wetterkalender10. November

Jahr

20102001198619611911

Maximum

12,4°3,3°

14,5°8,7°7,5°

Minimum

-0,2°-2,2°3,1°3,3°2,9°

Absolutes Maximuman einem 10. November:20,5°/1963Absolutes Minimuman einem 10. November:-7,5°/1908

Eine Attraktion: Tiertrainerin Jana Mandana mit den dressierten Elefanten in der Manege des Circus Krone. FOTO: BODMER

konkreten Vorwurf. CircusKrone habe die Elefantenbis zu 20 Stunden in Trans-porter gepfercht.

Wir haben wissenschaftlichuntersuchen lassen, ob derTransport Stress für die Tierebedeutet. Anhand eines Spei-cheltests an unseren Tierenwurde festgestellt, dass derTransport in keinster WeiseStress für die Tiere bedeutet.Das macht ihnen nichts aus.

- Auch nicht, wenn sie20 Stunden im Lkw bleibenmüssen?

Es ist egal, ob eine Stundeoder 20 Stunden. Den Tierenmacht das nichts aus. Mankann bei unseren Tieren auchnicht von Wildtieren spre-chen. Es ist ja nicht so, dassdie in Afrika eingefangen undhierher gebracht worden wä-ren. Unsere Tiere sind alle inder Obhut des Menschen ge-boren.

- Sind Darbietungen mitdressierten Tieren über-haupt noch zeitgemäß?

Ja, absolut. Wir haben bei derGesellschaft für Konsumfor-schung eine Studie in Auftraggegeben. Dabei kam heraus,dass 85,5 Prozent der Befrag-ten Tiere sehen möchten. Beiden Befragten handelte essich nicht um Kinder, son-dern um Erwachsene. Das istdie Meinung des Volkes.

Interview: Bettina Stuhlweißenburg

Seit Jahren kämpfen Tier-schützer für ein Verbot vonBären, Elefanten und ande-ren wilden Tieren in der Ma-nege. Jetzt könnte wie berich-tet eine Empfehlung des Bun-desrats zu einem Wildtierver-bot führen. Während vieleZirkusvertreter von einer Ka-tastrophe sprechen, bleibtFrank Keller, Pressesprechervon Circus Krone, gelassen.Und das, obwohl die Tier-schutzorganisation „Vier Pfo-ten“ gestern Strafanzeige ge-gen Krone gestellt hat. DerVorwurf: Auf seiner aktuellenTournee habe Krone die Ele-fanten bis zu 20 Stunden inTransporter gepfercht.

- Herr Keller, was be-deutet der Vorstoß derLänderkammer für den Cir-cus Krone?

Das bedeutet gar nichts fürden Circus Krone. Nur weilder Agrarausschuss des Bun-desrats eine Empfehlung ab-gibt, ist ja noch nichts ent-schieden. Erst am 25. Novem-ber entscheidet das Plenumder Länderkammer.

- Das Plenum wird dieEmpfehlung wohl abseg-nen. Macht sie das nichtnervös?

Nein, weil es kein Wildtier-verbot geben wird. Bereits2003 hat der Bundesrat einenAnlauf für ein Verbot vonWildtieren unternommen undist gescheitert. Weil das eineunzulässige Einschränkungunser Berufsfreiheit wäre.

- Der Bundesrat weistdieses Argument nun zu-rück: Er sieht nur eine ge-ringfügige Einschränkungder Berufsfreiheit und be-tont, dass der Tierschutz alsüberragend wichtiges Ge-meinschaftsgut einzuord-nen ist . . .

„Wir brauchen kein Wildtierverbot“Frank Keller vom Circus Krone über den neuen Vorstoß des Bundesrats, Dressur-Darbietungen zu untersagen

INTERVIEW ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

- Die Tierschutzorgani-sation „Vier Pfoten“ siehtdas anders.

Diese fanatischen Organisa-tionen sind keine Tierschutz-,sondern Tierrechtsorganisa-tionen. Denen geht es nichtum das Wohl der Tiere. Dielehnen es generell ab, dass

Menschen Tiere halten. Umdieses Ziel zu erreichen, pum-pen sie die Spenden, die siebekommen, nur in Medien-kampagnen, statt sie den Tie-ren zugute kommen zu lassen.

- Die Organisation „VierPfoten“ erhebt aber einen

Frank Kellerist Sprecher des beliebten

Münchner Circus Krone. FKN

Der Gesetzgeber hat beimletzten Vorstoß klargestellt,dass es keinen Bedarf für einWildtierverbot gibt. Weil wirin Deutschland ein ausge-zeichnetes und beispielhaf-tes Tierschutzgesetz haben.Außerdem gibt es genaueLeitlinien zum Halten von

Tieren in Zoos und im Zir-kus. Anerkannte Tierexper-ten haben diese Leitlinienerarbeitet. Sie werden in je-der Gastspielstadt von orts-ansässigen Amtstierärztenüberprüft. Bei uns gab undgibt es überhaupt keine Be-anstandungen.

Toter Patient: Arzt muss zahlenEr hatte Schädel und Hirnhaut eines 50-Jährigen bei OP durchstoßenDas Landgericht München Ihat am Montag einen Münch-ner HNO-Arzt verurteilt, des-sen Patient nach einem Routi-ne-Eingriff an der Nasenne-benhöhle gestorben ist. Wieein Sprecher des Gerichts be-stätigte, sahen es die Richternach langjährigem Prozess alserwiesen an, dass der Arzt beider Operation die Schädelba-sis samt Hirnhaut durchsto-ßen und ein Blutgefäß ver-letzt hatte – der Mediziner be-stritt dies bis zuletzt.

Sein Patient, ein 50 Jahrealter Familienvater und Leh-rer von Beruf, hatte sich un-ters Messer gelegt, in derHoffnung nach dem minima-linvasiven Eingriff nicht mehrzu schnarchen und besserLuft zu bekommen. Er litt anPolypen, kleinen Wucherun-gen in den Nasennebenhöh-len. Den Eingriff führte derHNO-Arzt in einer bekann-

ten Münchner Privatklinikdurch, in der er regelmäßigals Belegarzt operiert. Dabeidurchstieß er dem Gerichtzufolge die Schädelbasis unddie Hirnhaut – Gehirn undAugen liegen in unmittelba-rer Nähe der Nasenneben-höhlen, weshalb bei solchenEingriffen immer ein Risikobesteht.

Die Gutachter kamen nunzu dem Ergebnis, dass derArzt schwere Fehler began-gen hat. Das Loch in derHirnhaut, das bei der Ob-duktion festgestellt wordenwar, hätte den operierendenFacharzt alarmieren müssen.Unbedingt hätte er die Ver-letzung gründlicher untersu-chen und seinen Patientenfrüher in die Neurochirurgiedes Bogenhausener Klini-kums bringen lassen müssen.Dann, so meinten die Gut-achter, hätte man den Famili-

envater womöglich noch ret-ten können.

Das Landgericht MünchenI verurteilte den Medizinernun zur posthumen Zahlungvon 17 500 Euro Schmer-zensgeld an den Patienten,der an einer Gehirnblutunggestorben war. Außerdem zurZahlung von Schadensersatzfür die Witwe und den Sohndes Verstorbenen.

„Das Urteil entspricht un-seren Erwartungen“, sagteder Anwalt des Patienten,der Weilheimer Medizin-recht-Spezialist MichaelGarbach. Allerdings will ereine Berufung nicht aus-schließen: „Das hängt vonder schriftlichen Urteilsbe-gründung ab, bisher gab esnur eine mündliche.“ DemLandgericht zufolge hat derArzt seine Approbation nichtverloren.

BETTINA STUHLWEISSENBURG

„Es war eindeutig Pfefferspray“LKA analysiert Reizgas aus dem Motorama – Kein Hinweis auf Täter

Nach der Reizgas-Attacke inder Haidhauser Einkaufspas-sage Motorama hat das Lan-deskriminalamt (LKA) an ei-ner Hose und einem Putzlap-pen Spuren von Pfefferspraygefunden. Damit ist klar, wasden Großeinsatz von Polizeiund Feuerwehr am Dienstagausgelöst hat. Auf den Täterhat die Polizei allerdingsnoch keine Hinweise.

Wie berichtet, hatten amDienstag gegen 13.30 Uhrplötzlich etliche Jugendlichein der Einkaufspassage überAugenreizungen und Hustengeklagt. 93 Personen musstenzur Kontrolle in umliegendeKliniken gebracht werden,schwer verletzt wurde aber

niemand.Die Polizei hatte schnell

den Verdacht, dass jemand

Reizgas versprüht hatte. DieErmittler stellten die Hose ei-ner Schülerin und den Putz-lappen einer Reinigungskraftim Motorama sicher. DieAnalyse des LKA ergab nun,dass es sich um Pfeffersprayhandelte. Eine Gruppe vonSchülern will den Täter weg-laufen gesehen haben, bestä-tigen kann die Polizei das je-doch noch nicht.

Der Großeinsatz der Ret-tungskräfte hatte am Dienstagfür ein Verkehrschaos auf derRosenheimer Straße gesorgt.Bis zum späten Nachmittaggab es Behinderungen. DieErmittlungen gegen Unbe-kannt wegen fahrlässiger Kör-perverletzung dauern an. akg

Großeinsatz: Feuerwehrautosan der Rosenheimer Straße. RK

ANZEIGE

tickets 089 -93 60 93www.muenchenmusik.de

tickets 089 -93 60 93www.muenchenmusik.de

tickets 089 -93 60 93www.muenchenmusik.de

tickets 089 -54818181www.muenchenevent.de

St. PetersburgFestivalBallett

DornröschenSamstag, 12.11.11, 15 Uhr, Philharmonie

SchwanenseeSamstag, 12.11.11, 19 Uhr, Philharmonie

Der NussknackerSamstag, 17.12.11, 15 & 19 Uhr, Philharmonie

München (f.h.) Die Idee,klassische Musik mit dem Zau-ber der Manege zu verbinden,hat gerade den Münchnernschon so manche Sternstundebeschert. Nun heißt es erneut:„Vorhang auf!“ Unter dem Motto„Circus meets Classic“ ladenRoncallis Artisten und das Ra-diosymphonieorchester Pilsenein zum „Sternenzauber“ in derPhilharmonie. Willkommen inder turbulent-poetischen Weltvon „Roncallis Sternenzauber“,willkommen zu „Circus meetsClassic“. Streicher und Bläser,Akrobaten und Clowns gemein-sam auf der Bühne, alles einge-taucht in ein einmaliges Konzeptaus Traum und Wirklichkeit.

Eine zauberhafte Vorstellung fürKlein und Groß, für die die Phil-harmonie Anfang Januar diePforten öffnet.

Roncallis SternenzauberInternationale Künstler und Artistendes Roncalli-EnsemblesBernhard Paul, RegieRadiosymphonieorchester PilsenBasil Coleman, LeitungRoncalli Circus OrchesterGeorg Pommer, Leitung

Donnerstag, 5. Januar 2012, 19.30 UhrFr./Sa., 6./7. Jan. 2012, 15 & 19.30 Uhr

Philharmonie im GasteigRosenheimer Straße 5, 81667 München

KartenserviceMünchen TicketTel. (089) 54 81 81 81und bei allen bek. VVK-Stellen

Roncallis Sternenzauber„Circus meets Classic“ – Das neue Programm

München (m.s.) Man kannschon ins Schwärmen geraten,wenn man heute an die 1950erund 1960er Jahre zurückdenkt.Schließlich herrschte Aufbruch-stimmung in Deutschland, unddas in jeder Hinsicht. Manwollte leben, tanzen, und das ambesten zu den neuen Rhythmen,die aus Amerika herüber gewehtkamen. Boogie, Twist, Rock’n’-Roll – es wurde richtig heiß indeutschen Tanzsälen, währendgleichzeitig der deutsche Schla-ger eine ganze Generation inkollektives romantisches Seuf-zen verfallen ließ. Ach ja – daswaren Zeiten! Petticoat undSchmalztolle, Cocktailsesselund Motorroller, Elvis Presleyund Bill Haley – wer mal wiedereintauchen will, ist zum Jahres-wechsel im Prinzregententhea-ter genau richtig: „Lollipop“heißt die große Hommage, diedas Flair von damals wieder auf-leben lässt. In einem Ambientevoll liebevoller Details, mitMusik, Tanz und Artistik geht esstilecht zurück – natürlich allesso originalgetreu wie möglich,wozu unter anderem die fünfJungs der Band „The Firebirds“beitragen. Ihre heißen Rhyth-men haben bereits bei der Pre-miere 2010 für waschechten

1950er- und 1960er-Jahre-Sound gesorgt und waren einerder Gründe für den großen Er-folg von „Lollipop“.

Lollipopu.a. mit der Band „The Firebirds“ sowieIgor Boutorine, Hula-Hoop · Boogie-Sem,Diabolo · Fabien Kachev, Komikund der Formation „The Candy Girls“

30. Dezember 2011, 19.30 Uhr31. Dezember 2011, 15 & 18 Uhr1. bis 5. Januar 2012, 19.30 Uhr

PrinzregententheaterPrinzregentenplatz 12, 81675 München

LollipopHommage an die 50er und 60er Jahre

KartenserviceMünchen TicketTel. (089) 54 81 81 81und bei allen bek. VVK-Stellen

Boogie, Twist& Hula-Hoop

28./29.12.11Mi./Do., 19.30 Uhr

1.1.12So., 15.30 UhrPhilharmonie

Beethoven:Symphonie

Nr.9Münchner KonzertchorMünchner OratorienchorMünchner SymphonikerGeorg Schmöhe LEITUNG

antonio vivaldi

die vier jahreszeitenin bildern

von tobias mellephilharmonisches kammerorchester münchenlorenz nasturica-herschcovici, violine & leitungsonntag, 11.12.2011 · 20 uhr · philharmonie

11.12.11Sonntag, 15 Uhr, Philharmonie

BeethovenKlavierkonzerte Nr. 1 & 3

Martin Stadtfeld KLAVIERPhilh. Kammerorchester MünchenLorenz Nasturica-Herschcovici LEITUNG