20
Begegnung durch Bewegung Soziale Integration durch Bewegung und Sport 23. April 2010, Wien - Matthias Grabherr

Begegnung durch Bewegung Soziale Integration durch Bewegung und Sport 23. April 2010, Wien - Matthias Grabherr

Embed Size (px)

Citation preview

Begegnung durch BewegungSoziale Integration durch Bewegung und Sport

23. April 2010, Wien - Matthias Grabherr

2 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Überblick

Gliederung der Präsentation:• Worum geht es? Ziele und Zielgruppen• Hintergrund und Ausgangslage• Erarbeitung des Handbuchs• Inhalt und Form des Handbuchs• Evaluation des Projekts• Schlussfolgerungen und Empfehlungen• Folgeprojekt – aktuelle Situation

3 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Worum geht es? Ziele und ZielgruppenErarbeitung eines praxisnahen, von Lehrpersonen selbständig umsetzbaren Lehrmittels, mittels dessen Umsetzung der Zugang zu den Angeboten des organisierten Sports erleichtert und die soziale Integration gefördert wird.Ziel des Projekts ist:Die Förderung der sozialen Integration durch Bewegung und Sport.Zielgruppen des Projekts sind:

• Primär: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund• Sekundär: Alle Kinder und Jugendlichen, LehrerInnen, SportleiterInnen

4 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Gesellschaftliche Bedingungen:• (Kulturell) vielfältige Gesellschaft infolge von Migrationsbewegungen• Vielfalt ist Bereicherung und Herausforderung• Um friedliches Zusammenleben zu ermöglichen sind alle Mitglieder und

Bereiche (auf-)gefordert• Dem Sport wird ein grosses Integrationspotential zugesprochen –

entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Integrationsleistung • Im Sport spiegelt sich die Gesellschaft – die Frage der Inszenierung…

Hintergrund und Ausgangslage

• Relativ wenig bekannt • Grundvoraussetzung: Zugang und Partizipation für alle• Erfahrungswerte aus verschiedenen Projekten (BASPO, EKA, FRB,

SAD) zeigen, dass Migranten/-innen im org. Sport untervertreten sind • Vor diesem Hintergrund entwickelten EHSM und SAD die schulbasierte

Intervention um den Zugang zu erleichtern

Voraussetzungen für integrative Prozesse im Sport

5 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Mit einer schulbasierten Intervention können sowohl Schweizer Kinder und Jugendliche als auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund erreicht werden. Über Vertrauenspersonen werden die aktive Freizeitgestaltung und die soziale Integration gefördert

Lehrer/innen sind Schlüsselpersonen für die soziale Integration. Sie werden in ihrer Rolle sensibilisiert und unterstützt.

Hintergrund und AusgangslageDie Schule als Interventionsfeld

6 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Pilotphase

• Intervention durch die Projektleitung an einer Schule (2 Klassen), intensive Zusammenarbeit der Lehrpersonen und der Projektleitung

• Zeitrahmen: 1 Quartal• Entwurf des Handbuchs

Erarbeitung des Handbuchs

Partnerphase

• Selbständige Umsetzung des Handbuchs in 9 Klassen (an 4 Schulen)

• Zeitraum: Ein Schuljahr• Begleitung und Betreuung der Lehrpersonen v. a.

im Hinblick auf die Überarbeitung des Handbuchs• Evaluation zur Wirksamkeit der Intervention• Überarbeitung des Handbuchs und Publikation

7 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Inhalt und Form des Handbuchs

8 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Inhalt und Form des Handbuchs

9 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Im Handbuch wird ein stufenweises Vorgehen empfohlen:

1. Stufe - "mobilisieren":• Projekttage in Sportzentren• Einführung von Sportarten durch

externe Fachkräfte (im Sportunterricht)

• Diverse Aufträge für die SchülerInnen: Präsentation der Lieblingssportart, Erstellung eines Posters, Freizeittagebuch, Sportplatztour, Sensibilisierung der Freizeitgestaltung

• ...

Inhalt und Form des Handbuchs

10 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Im Handbuch wird ein stufenweises Vorgehen empfohlen:

2. Stufe - "ausprobieren":• Zentral ist das Schnuppern

(diverse Varianten möglich)• Paten-/Tandemsystem• selbständiges Schnuppern• Von der Lehrperson organisert• Gestaltung eines Schul-,

Kultur- oder Quartierfestes mit den SchülerInnen und den Sportleitenden

Inhalt und Form des Handbuchs

11 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Im Handbuch wird ein stufenweises Vorgehen empfohlen:

3. Stufe - "dranbleiben": • Auswertung der Aktivitäten mit

den SchülerInnen• Langfristige Thematisierung• Zusammenarbeit mit den

ElternAuf allen Stufen können und sollen theoretische und praktische Aktivitäten umgesetzt werden.

Inhalt und Form des Handbuchs

12 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Evaluation des Projekts

Evaluation des Projekts auf zwei Ebenen:

1. Prozessevaluation: Verlauf des Projekts (inkl. Kooperation) Entwicklung und Umsetzung der Massnahmen

2. Outcome - Evaluation: Wirksamkeit des Ansatzes (Handbuch)

13 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Evaluation der Wirksamkeit

Eckwerte zur Evaluation der Wirksamkeit: • Evaluationsziel und Fragestellungen: • Setting: • Werkzeuge:• Evaluationsdesign:

Schuljahr 06/07

Baseline- Erhebung 2. Befragung – 4 Monate 3. Befragung –10 Monate

14 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

• Hohe Akzeptanz der Intervention (Lehrpersonen und Schülerinnen)• 8 von 10 Lehrpersonen haben persönliche Ziele erreicht• Schüler/innen sind für verschiedene Möglichkeiten und Angebote des

Sports sensibilisiert, Stellenwert von Bewegung wurde erhöht, Integration innerhalb der Klasse ist gestärkt, Umgang zwischen den Schüler/innen wurde verbessert

• "Die Nebenwirkungen des Sports im Unterricht, aber auch auf dem Pausenplatz, sind gross. Ich sehe dass Verschiedenaltrige zusammen Fussball spielen und aufeinander Rücksicht nehmen. Die Sprache spielt keine Rolle. Sie sind sich bewusst geworden, dass sie das zusammen können."Kleinklassenlehrerin Bern

Evaluation der Wirksamkeit – Resultate der qualitativen Erhebung

15 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

• Betonung des praktischen Werts des Handbuchs• Skepsis in Bezug auf Steigerung der Teilnahme an einem

strukturierten Sportangebot

• "Es hat also nicht einen Erdrutschsieg gegeben. Die Veränderungen waren mehr im Kleinen spürbar. Sie haben Sachen kennengelernt und wenn sie mal Lust dazu haben, wissen sie jetzt wo sie es ausprobieren können. Sie haben begeistert mitgemacht, wenn die Vereine in die Schule gekommen sind. Aber um den Schritt in die Vereine zu machen, braucht es noch mehr vom Elternhaus her."Primarschullehrer Neuhausen

Evaluation der Wirksamkeit – Resultate der qualitativen Erhebung

16 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

• Körperlichen Aktivität – Steigerung in Interventions- und Kontrollklasse • Die Steigerung ist signifikant, die Unterschiede zwischen den Gruppen

sind nicht signifikant

2.20

3.10

2.472.61 2.86

2.26

3.17

2.64

3.05

2.72

2.09

2.27

0.00

1.50

3.00

4.50

Baseline Follow-up 1 Follow-up 2

Befragungszeitpunkt

Tage

Interventionsklassen (n=156) Kontrollklassen (n=135)Migranten Interventionsklasse (87) Migranten Kontrollklasse (89)

Evaluation der Wirksamkeit – Resultate der quantitativen Erhebung

17 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Teilnahme an strukturierten Sportangeboten • Beinahe dieselben Veränderungen in Interventions- und

Kontrollklassen

61.8%

66.7%

61.8%60%

64.8%

59.2%57.4%58.5%

59.6%

53.8%55.0%

58.8%

50.0%

52.0%

54.0%

56.0%

58.0%

60.0%

62.0%

64.0%

66.0%

68.0%

70.0%

Baseline Follow - up 1 Follow - up 2

Befragungszeitpunkt

Ante

il M

itglie

der

Interventionsklassen (n=165) Kontrollklassen (n=125)Migranten Interventionsklasse (94) Migranten Kontrollklasse (80)

Evaluation der Wirksamkeit – Resultate der quantitativen Erhebung

18 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Schlussfolgerungen

• Akzeptanz der Intervention und des Handbuchs bei Lehrpersonen und Schüler/innen hoch

• Verschiedene positive Auswirkungen auf Schüler/innen, aber keine signifikante Zunahme der Partizipation im organisierten Sport

• Schritt in ein strukturiertes Angebot erfordert zusätzliche Unterstützung der Eltern und Offenheit der Vereine

• Weiterführung der Arbeit: Anpassung der Zielsetzungen und/oder Überarbeitung der Intervention

19 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

Kompetenzzentrum Integration durch Sport

• Aufbau und Führung des Zentrums von 2009 bis 2012

Arbeit auf drei Ebenen: • Grundlagen (Forschung und Entwicklung)• Umsetzung (Aus- und Weiterbildung)• Vernetzung und Unterstützung

Folgeprojekt – aktuelle Situation

20 Bundesamt für Sport

Eidgenössische Hochschule für Sport, Ressort Bewegung und Gesundheit

…vielen Dank für die AufmerksamkeitFür Kontakt:

Mail: [email protected]: www.baspo.ch/kisTel.: 0041 32 327 62 09

Fragen und Diskussion