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ЕВРОПЕЙСКА СМЕТНА ПАЛАТА TRIBUNAL DE CUENTAS EUROPEO
EVROPSKÝ ÚČETNÍ DVŮR DEN EUROPÆISKE REVISIONSRET EUROPÄISCHER RECHNUNGSHOF
EUROOPA KONTROLLIKODA ΕΥΡΩΠΑΪΚΟ ΕΛΕΓΚΤΙΚΟ ΣΥΝΕΔΡΙO
EUROPEAN COURT OF AUDITORS COUR DES COMPTES EUROPÉENNE
CÚIRT INIÚCHÓIRÍ NA HEORPA
EUROPSKI REVIZORSKI SUD CORTE DEI CONTI EUROPEA EIROPAS REVĪZIJAS PALĀTA
EUROPOS AUDITO RŪMAI
EURÓPAI SZÁMVEVŐSZÉK IL-QORTI EWROPEA TAL-AWDITURI
EUROPESE REKENKAMER EUROPEJSKI TRYBUNAŁ OBRACHUNKOWY
TRIBUNAL DE CONTAS EUROPEU CURTEA DE CONTURI EUROPEANĂ
EURÓPSKY DVOR AUDÍTOROV EVROPSKO RAČUNSKO SODIŠČE
EUROOPAN TILINTARKASTUSTUOMIOISTUIN EUROPEISKA REVISIONSRÄTTEN
12, RUE ALCIDE DE GASPERI TELEPHONE (+352) 43 98 – 1 E-MAIL: [email protected] L - 1615 LUXEMBOURG TELEFAX (+352) 43 93 42 INTERNET: http://eca.europa.eu
Bericht über den Jahresabschluss des Gemeinsamen Unternehmens Galileo in Liquidation
für das am 31. Dezember 2013 endende Haushaltsjahr
zusammen mit den Antworten des Gemeinsamen Unternehmens
2
AEI002454DE04-14PP-CH146-14APCFIN-RAS-GALILEO-TR.DOC 13.1.2015
INHALT
Ziffer
Einleitung 1 - 8
Zuverlässigkeitserklärung 9 - 15
Prüfungsurteil zur Zuverlässigkeit der Rechnungsführung 14
Prüfungsurteil zur Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der dem Jahresabschluss zugrunde liegenden Vorgänge 15
Haushaltsführung und Finanzmanagement 16 - 22
Allgemeines 16 - 17
Darstellung des Jahresabschlusses 18 - 22
Rückstellung und Verbindlichkeiten 18 - 19
Gewinn- und Verlustrechnung 20 - 21
Erläuterungen zum Jahresabschluss 22
Abwicklung des Gemeinsamen Unternehmens Galileo 23 - 24
3
AEI002454DE04-14PP-CH146-14APCFIN-RAS-GALILEO-TR.DOC 13.1.2015
EINLEITUNG
1. Dieser Bericht bezieht sich auf den Jahresabschluss 2013 des
Gemeinsamen Unternehmens Galileo (GJU) in Liquidation und ist gemäß
Artikel 15 der Satzung1 und Artikel 10 der Finanzordnung2
2. Das Gemeinsame Unternehmen mit Sitz in Brüssel wurde ursprünglich für
einen am 28. Mai 2006 endenden Vierjahreszeitraum gegründet. Es sollte die
Entwicklungsphase des europäischen globalen Satellitennavigationssystems
(GNSS - das Programm Galileo) durchführen und dessen Errichtungs- und
Betriebsphase vorbereiten
des GJU an den
Abwicklungsbeauftragten, der den Direktor am 1. Januar 2007 abgelöst hat,
sowie an die Mitglieder des Gemeinsamen Unternehmens Galileo gerichtet.
3
3. Gründungsmitglieder des GJU waren die Europäische Union (vertreten
durch die Europäische Kommission) und die Europäische
Weltraumorganisation (ESA). Das nationale Fernerkundungszentrum Chinas
(National Remote Sensing Centre of China (NRSCC)) und das israelische
Industriezentrum für Forschung und Entwicklung (MATIMOP) wurden im
Oktober 2004 bzw. September 2005 Mitglieder des Gemeinsamen
Unternehmens.
.
4. Die Bestandsdauer des GJU wurde später bis 31. Dezember 20064
1 Anhang zur Verordnung (EG) Nr. 876/2002 des Rates (ABl. L 138 vom
28.5.2002, S. 1).
verlängert. Zu diesem Zeitpunkt wurden seine Aktivitäten von der Europäischen
2 GJU-ADB-2003-03 rev2 (Juli 2005).
3 Verordnung (EG) Nr. 876/2002.
4 Verordnung (EG) Nr. 1943/2006 des Rates (ABl. L 367 vom 22.12.2006, S. 21).
4
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GNSS-Aufsichtsbehörde übernommen5
5.
. Die Abwicklung des GJU begann am
1. Januar 2007 unter der Verantwortung des Abwicklungsbeauftragten.
Tabelle 1 enthält die Bilanz des Gemeinsamen Unternehmens Galileo in Liquidation zum 31. Dezember 2013. Aus Tabelle 2
6. Der Jahresabschluss des GJU zum 31. Dezember 2013 wurde gemäß
Artikel 14 der Satzung des GJU und gemäß den Artikeln 10 und 11 der
Finanzordnung des GJU vom Abwicklungsbeauftragten erstellt. Gemäß
Artikel 15 der Satzung wurde der Jahresabschluss dem Hof übermittelt, der
eine Erklärung über die Zuverlässigkeit des Jahresabschlusses sowie die
Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der zugrunde liegenden Vorgänge
abgibt.
ist die Aufwands- und
Ertragsrechnung für das am 31. Dezember 2013 endende Haushaltsjahr zu
ersehen.
7. Gemäß Artikel 11 der Finanzordnung des GJU besteht der Jahresabschluss
aus
- der Bilanz und der Aufwands- und Ertragsrechnung;
- einer Übersicht über die Rechte und Pflichten;
- einem Bericht über die haushaltsmäßige und finanzielle Abwicklung der
Tätigkeiten;
- einer Tabelle mit den Finanzbewegungen (Cashflow-Tabelle).
8. Da sich das GJU in Liquidation befindet, ist der Bericht über die
haushaltsmäßige und finanzielle Abwicklung der Tätigkeiten für die
sachgerechte Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses 2013 unerheblich.
5 Verordnung (EG) Nr. 1321/2004 des Rates (ABl. L 246 vom 20.7.2004, S. 1) und
Verordnung (EG) Nr. 1942/2006 des Rates (ABl. L 367 vom 22.12.2006, S. 18).
5
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ZUVERLÄSSIGKEITSERKLÄRUNG
9. Gemäß Artikel 287 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen
Union (AEUV) hat der Hof Folgendes geprüft:
a) die den Jahresabschluss umfassende Jahresrechnung des Gemeinsamen
Unternehmens Galileo6
b) die Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der dieser Rechnung
zugrunde liegenden Vorgänge.
für das am 31. Dezember 2013 endende
Haushaltsjahr,
Verantwortung des Managements
10. Gemäß Artikel 33 und 43 der Verordnung (EG, Euratom) Nr. 2343/20027
a) Die Verantwortung des Managements für den Jahresabschluss des GJU
umfasst die Gestaltung, Einrichtung und Aufrechterhaltung eines internen
Kontrollsystems, wie es für die Aufstellung und sachgerechte
Gesamtdarstellung von Jahresabschlüssen notwendig ist, die frei von
wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen
Darstellungen sind, die Auswahl und Anwendung geeigneter
Rechnungslegungsmethoden auf der Grundlage der vom Rechnungsführer
der Kommission ist das Management verantwortlich für die Aufstellung und
sachgerechte Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses des Gemeinsamen
Unternehmens sowie für die Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der
zugrunde liegenden Vorgänge:
6 Der Jahresabschluss umfasst die Bilanz und die Übersicht über das
wirtschaftliche Ergebnis, die Cashflow-Tabelle, die Tabelle der Veränderungen des Nettovermögens, eine Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsmethoden und sonstige Erläuterungen.
7 ABl. L 357 vom 31.12.2002, S. 72.
6
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der Kommission erlassenen Rechnungsführungsvorschriften8
b) Die Verantwortung des Managements für die Rechtmäßigkeit und
Ordnungsmäßigkeit der zugrunde liegenden Vorgänge sowie für die
Einhaltung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung
erfordert die Gestaltung, Einrichtung und Aufrechterhaltung eines
wirksamen und effizienten internen Kontrollsystems einschließlich einer
angemessenen Aufsicht und geeigneter Maßnahmen zur Verhinderung
von Unregelmäßigkeiten und Betrug sowie gegebenenfalls rechtlicher
Schritte zur Wiedereinziehung rechtsgrundlos gezahlter oder widerrechtlich
verwendeter Mittel.
sowie die
Ermittlung von geschätzten Werten in der Rechnungslegung, die unter den
gegebenen Umständen vertretbar sind. Der Abwicklungsbeauftragte
genehmigt den auf der Grundlage sämtlicher verfügbaren Informationen
aufgestellten Jahresabschluss des Gemeinsamen Unternehmens und
erstellt einen Begleitvermerk zum Jahresabschluss, in dem er u. a. erklärt,
dass er über angemessene Gewähr dafür verfügt, dass der
Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Finanzlage des Gemeinsamen
Unternehmens vermittelt.
Verantwortung des Prüfers
11. Aufgabe des Hofes ist es, auf der Grundlage seiner Prüfung eine Erklärung
über die Zuverlässigkeit der Rechnungsführung sowie die Rechtmäßigkeit und
Ordnungsmäßigkeit der zugrunde liegenden Vorgänge abzugeben. Der Hof
führt seine Prüfung in Übereinstimmung mit den International Standards on
8 Die vom Rechnungsführer der Kommission erlassenen
Rechnungsführungsvorschriften beruhen auf den von der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) oder ggf. auf den vom International Accounting Standards Board herausgegebenen International Accounting Standards (IAS)/International Financial Reporting Standards (IFRS).
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Auditing sowie den beruflichen Verhaltensanforderungen der IFAC und den
Internationalen Normen für Oberste Rechnungskontrollbehörden der INTOSAI
durch. Nach diesen Standards ist der Hof gehalten, die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der
Jahresabschluss des Gemeinsamen Unternehmens frei von wesentlichen
falschen Darstellungen ist und die zugrunde liegenden Vorgänge rechtmäßig
und ordnungsgemäß sind.
12. Die Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um
Prüfungsnachweise für die im Jahresabschluss enthaltenen Wertansätze und
sonstigen Angaben sowie für die Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der
zugrunde liegenden Vorgänge zu erlangen. Die Auswahl der
Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Prüfers. Hierbei
stützt er sich auf die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder
unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Abschluss sowie wesentlicher -
beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Rechtsvorschriften
der Europäischen Union bei den zugrunde liegenden Vorgängen. Bei der
Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer alle für die Aufstellung und
sachgerechte Gesamtdarstellung des Abschlusses relevanten internen
Kontrollen und die zur Gewährleistung der Rechtmäßigkeit und
Ordnungsmäßigkeit der zugrunde liegenden Vorgänge eingerichteten
Überwachungs- und Kontrollsysteme und plant Prüfungshandlungen, die unter
den gegebenen Umständen angemessen sind. Zur Prüfung gehört auch eine
Beurteilung der Angemessenheit der Rechnungslegungsmethoden, der
Vertretbarkeit der geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie der
Gesamtdarstellung des Abschlusses.
13. Der Hof ist der Auffassung, dass die erlangten Prüfungsnachweise
ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für die nachstehenden
Prüfungsurteile zu dienen.
8
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Prüfungsurteil zur Zuverlässigkeit der Rechnungsführung
14. Nach Beurteilung des Hofes stellt der Jahresabschluss des Gemeinsamen
Unternehmens Galileo seine Vermögens- und Finanzlage zum
31. Dezember 2013 sowie die Ergebnisse seiner Vorgänge und Cashflows für
das an diesem Stichtag endende Jahr in Übereinstimmung mit seiner
Finanzordnung und den vom Rechnungsführer der Kommission erlassenen
Rechnungsführungsvorschriften in allen wesentlichen Belangen insgesamt
sachgerecht dar.
Prüfungsurteil zur Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der dem Jahresabschluss zugrunde liegenden Vorgänge
15. Nach Beurteilung des Hofes sind die dem Jahresabschluss des
Gemeinsamen Unternehmens Galileo für das am 31. Dezember 2013 endende
Jahr zugrunde liegenden Vorgänge in allen wesentlichen Belangen rechtmäßig
und ordnungsgemäß.
Die folgenden Bemerkungen stellen die Prüfungsurteile des Hofes nicht
infrage.
HAUSHALTSFÜHRUNG UND FINANZMANAGEMENT
Allgemeines
16. In Artikel 15 der Satzung im Anhang zur Verordnung (EG) Nr. 876/2002 des
Rates zur Gründung des Gemeinsamen Unternehmens Galileo heißt es, dass
der Jahresabschluss dem Rechnungshof binnen zwei Monaten nach Abschluss
des Haushaltsjahres vorzulegen ist. Am 28. Februar 2014 erhielt der Hof einen
Jahresabschluss; am 11. März 2014 ging jedoch ein neuer (angepasster)
Jahresabschluss mit dem Hinweis ein, damit werde die Vorfassung für ungültig
erklärt und ersetzt. Als Jahresabschluss 2013 des Gemeinsamen
Unternehmens gilt die dem Hof am 11. März 2014 übermittelte Fassung.
9
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17. Bei der Prüfung wurde außerdem festgestellt, dass die
Jahresabschlüsse 2010, 2011, 2012 und 2013 des Gemeinsamen
Unternehmens entgegen den Bestimmungen von Artikel 8 Absätze 2 und 3 und
Artikel 15 der Satzung des GJU vom Verwaltungsrat noch nicht gebilligt
wurden9
Darstellung des Jahresabschlusses
.
Rückstellung und Verbindlichkeiten
18. Am 31. Dezember 2012 war im Jahresabschluss eine Rückstellung in Höhe
von 15 000 Euro für potenzielle Kosten im Zusammenhang mit dem von einem
ehemaligen Bediensteten beim belgischen Arbeitsgericht angestrengten
Verfahren ausgewiesen. Der belgische Kassationsgerichtshof hat das
Klagebegehren des Bediensteten am 4. November 2013 schließlich
zurückgewiesen. Infolgedessen wurde die Rückstellung am
31. Dezember 2013 aufgelöst. Der Bedienstete muss dem Gemeinsamen
Unternehmen außerdem die Verfahrenskosten in Höhe von 2 121,52 Euro
erstatten.
19. Zusätzlich zu einer Rückstellung von 15 000 Euro für die Begleichung von
2013 erbrachten und noch nicht in Rechnung gestellten
Buchführungsleistungen ist in den Jahresabschluss unter "noch nicht
eingegangene Rechnungen" eine weitere Rückstellung über 12 334,35 Euro für
potenzielle Buchführungsleistungen in den Haushaltsjahren vor 2013
eingestellt. Der zuletzt genannte Betrag entspricht keinen bereits erbrachten
Leistungen, und er ist nicht ausreichend begründet. Er sollte daher entweder
annulliert oder im Jahresabschluss als Rückstellung eingestuft werden, wobei
in den Erläuterungen zum Jahresabschluss eine ausführliche Begründung
anzugeben ist.
9 Gemäß Artikel 15 der Satzung sind der Jahresabschluss und die Bilanz
zusammen mit dem Bericht des Rechnungshofs dem Verwaltungsrat zur Annahme mit einer Mehrheit von 75 % der Stimmen vorzulegen.
10
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Gewinn- und Verlustrechnung
20. Der Großteil der 2013 entstandenen Ausgaben (54 213,04 Euro) entfällt auf
Zahlungen an den Abwicklungsbeauftragten sowie auf Zahlungen an die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Aufstellung des Jahresabschlusses.
21. Bei diesen Ausgaben war eine deutliche Erhöhung zu verzeichnen: Sie
stiegen im Jahr 2013 um 83 %. Dies ist in erster Linie auf den vom
Abwicklungsbeauftragten in Rechnung gestellten Betrag von 36 713,04 Euro
und auf die in Ziffer 19 genannte Rückstellung in Höhe von 15 000 Euro
zurückzuführen. Der Hof hält diese Beträge angesichts der geringen Anzahl an
Finanzvorgängen im Jahr 2013 für sehr hoch. Außerdem liegen diese Beträge
erheblich über den im Schreiben des Abwicklungsbeauftragten an den
Verwaltungsrat des GJU vom 31. Oktober 2008 aufgeführten Sätzen.
Erläuterungen zum Jahresabschluss
22. Das GJU in Liquidation ist Beklagter in einem schwebenden Verfahren vor
einem belgischen Gericht, in dem es um die Markenbezeichnung
"Gemeinsames Unternehmen Galileo" geht. Im April 2011 beschloss der
Verwaltungsrat des GJU, die Marke auf die Europäische Kommission zu
übertragen und das GJU von der diesbezüglichen Klage zu befreien. Im
Anschluss wurde am 19. November 2011 eine Vereinbarung zwischen der
Europäischen Kommission (Gemeinsame Forschungsstelle) und dem GJU
unterzeichnet. Dieser Vereinbarung zufolge sollte die Europäische Kommission
dem belgischen Gericht und dem Kläger förmlich mitteilen, dass das GJU im
Gerichtsverfahren durch die Europäische Kommission ersetzt wurde. Dem
Abwicklungsbeauftragten für das GJU zufolge ist die Europäische Kommission
diesbezüglich tätig geworden, doch hat das GJU bisher keine Mitteilung
erhalten zum Nachweis, dass das belgische Gericht diesen Wechsel akzeptiert.
Auf diese Tatsache sollte in den Erläuterungen zum Jahresabschluss unter
Eventualverbindlichkeiten hingewiesen werden.
11
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ABWICKLUNG DES GEMEINSAMEN UNTERNEHMENS GALILEO
23. Laut Beschluss des Verwaltungsrats des GJU vom 18. Dezember 2007
sollten der Europäischen GNSS-Agentur am 31. Dezember 2012 alle Archive
übergeben werden. Erst am 20. Januar 2014 wurde zwischen dem
Gemeinsamen Unternehmen Galileo, der Europäischen Kommission, der
Europäischen GNSS-Agentur und der Europäischen Weltraumorganisation
eine entsprechende Vereinbarung (Protocole de cession des archives de
GALILEO JU EN LIQUIDATION) geschlossen. Dieser Vereinbarung zufolge
einigten sich die betroffenen Parteien darauf, die Archive endgültig der
Kommission zu übergeben. Die Übergabe fand am 30. Januar 2014 statt, und
die Archive sind nun vorübergehend bei der GD Unternehmen und Industrie
untergebracht, wo sie vor Weiterleitung an die zentralen historischen Archive
der Kommission auf Vollständigkeit geprüft werden.
24. Der Hof hat bereits in früheren Berichten auf die Verzögerungen bei der
Abwicklung des GJU hingewiesen. Zum Zeitpunkt der Prüfung wurden die
beiden Klagen10
, die gegen das GJU anhängig waren, als beigelegt betrachtet.
Die Abwicklung sollte daher ohne weitere Verzögerungen abgeschlossen
werden und keine weiteren nennenswerten Mehrkosten verursachen.
10 Das von einem ehemaligen Bedienstete beim Arbeitsgericht in Belgien
angestrengte Verfahren und das Verfahren im Zusammenhang mit der Markenbezeichnung "Gemeinsames Unternehmen Galileo" (siehe Ziffern 18 und 22).
12
Dieser Bericht wurde von Kammer IV unter Vorsitz von
Herrn Milan Martin CVIKL, Mitglied des Rechnungshofs, in ihrer Sitzung vom
13. Januar 2015 in Luxemburg angenommen.
Für den Rechnungshof
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Beträge in Euro
Haushaltsjahr 2013 Haushaltsjahr 2012 Haushaltsjahr 2013 Haushaltsjahr 2012
AKTIVA PASSIVA
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE 356,73 350,59 NETTOVERMÖGEN 23 882,11 63 491,73I Gründungs- und Erweiterungskosten I Kapital 627 598 023,30 627 598 023,30
II Immaterielle Anlagewerte A. Gezeichnetes Kapital 627 598 023,30 627 598 023,30 Gezeichnetes Kapital 710 000 000,00 710 000 000,00
III Sachanlagen Nicht eingefordertes Kapital -82 401 976,70 -82 401 976,70A. Grundstücke - Bauten B. Nicht eingefordertes KapitalB. Maschinen - maschinelle Anlagen - Werkzeuge B. Nicht eingefordertes Kapital - EUC. Betriebs- und Geschäftsausstattung - Transportmittel B. Nicht eingefordertes Kapital - ESAD. Leasing - Finanzierung - ähnliche Rechts B. Nicht eingefordertes Kapital - NRSCCE. Sonstige Sachanlagen B. Nicht eingefordertes Kapital - MATIMOPF. Anlagen im Bau - geleistete Anzahlungen II Aufgelder
IV Finanzanlagen 356,73 350,59 III NeubewertungsrücklagenA. Verbundene UnternehmenB. Andere Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht IV RücklagenC. Sonstige Finanzanlagen 356,73 350,59 1. Aktien - Geschäftsanteile V Gewinn-/Verlustvortrag (+/-) -627 574 141,19 -627 534 531,57 2. Forderungen - gezahlte Kautionen 356,73 350,59 Gewinn-/Verlustvortrag (+/-) -627 574 141,19 -627 534 531,57
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE 56 925,15 99 661,94 VI Subventionen in KapitalformV Langfristige Forderungen Erhaltene Subventionen in Kapitalform
Zugewiesene Subventionen in KapitalformVI LagerbeständeA. Vorräte RÜCKSTELLUNGEN FÜR RISIKEN UND AUFWENDUNGEN 0,00 15 000,00 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe VII A. Rückstellungen für Risiken und Auwendungen 0,00 15 000,00B. In Ausführung befindliche Bestellungen Rückstellungen - MATIMOP
Rückstellungen - Liquidationskosten einschließlich VII Kurzfristige Forderungen 0,00 3 003,16 Übertragungen aus dem Haushalt 2006
Rückstellungen - Sonstige 0,00 15 000,00A. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,00 Sonstige Forderungen 0,00 3 003,16 KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN 33 399,77 21 520,80 1. Kapital 3 003,16 VII Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2. Sonstige Forderungen
IX Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 33 395,08 21 508,45VIII Kurzfristige Geldanlagen A. Innerhalb eines Jahres fällig werdende VerbindlichkeitenA. Eigene Anteile B. FinanzverbindlichkeitenB. Sonstige Geldanlagen C. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 33 038,35 21 508,45
1. Lieferanten 3 204,00 21 508,45IX Barmittel 56 925,15 96 658,78 Lieferanten Banken - Kontokorrentkonto 56 925,15 96 658,78 Ausstehende Rechnungen 29 834,35 21 508,45
Kassenbestand - Devisen - EUR D. Erhaltene Anzahlungen
E. Verbindlichkeiten aufgrund von Steuern, Arbeitsentgelten und SoziallastenX. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 1. Steuern Transitorische Aktiva 2. Arbeitsentgelte - Soziallasten Antizipative Aktiva F. Sonstige Verbindlichkeiten 356,73
1. Zinserstattungen an die Europäische Kommission
2. An die Kommission zurückzuzahlende zweite EGNOS-Vorfinanzierung 3. Versicherter Fonds (Allianz) 356,73X. Rechnungsabgrenzungsposten 4,69 12,35 Antizipative Passiva 4,69 12,35
AKTIVA INSGESAMT 57 281,88 100 012,53 PASSIVA INSGESASMT 57 281,88 100 012,53
Quelle: Angaben des Gemeinsamen Unternehmens Galileo.
TABELLE 1 - GEMEINSAMES UNTERNEHMEN GALILEOBILANZ
AEI002454DE04-14BB-CH146-14APCFIN-RAS-GALILEO-TR.xls 13.1.2015
Beträge in Euro
Rubrik Haushaltsjahr 2013 Haushaltsjahr 2012
I OPERATIVE ERTRÄGE INSGESAMTA. VermögensertragB. Gewinne aus der Veräußerung von BauteilenC. Sonstige ErträgeII OPERATIVE AUFWENDUNGEN INSGESAMT 54 213,04 29 481,75A. Vereinbarung ESA-Gemeinsames Unternehmen Galileo (GJU) 1. Vereinbarung - ESA-GJU - Galileo IOV 2. Vereinbarung - ESA-GJU - EGNOS-EinbindungB. Übrige Lieferungen - Leistungen 54 213,04 29 481,75C. Arbeitsentgelte - Soziallasten - PensionenD. Abschreibungen - Wertminderungen Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte Abschreibungen auf SachanlagenE. Wertminderungen von VorrätenF. Rückstellungen für Risiken und Aufwendungen RückstellungenG. Sonstige betriebliche AufwendungenH. Sechstes Rahmenprogramm Aufwendungen Zuweisungen von Subventionen in KapitalformI. EGNOS Aufwendungen Zuweisungen von Subventionen in KapitalformJ. MEDA Aufwendungen Zuweisungen von Subventionen in KapitalformK. MATIMOP-Beitrag Aufwendungen Zuweisungen von Subventionen in KapitalformL. NRSCC-Sacheinlagen Aufwendungen Zuweisungen von Subventionen in KapitalformM. Beitrag Belgiens Aufwendungen Zuweisungen von Subventionen in KapitalformIII GEWINN (VERLUST) AUS OPERATIVER TÄTIGKEIT -54 213,04 -29 481,75Betriebsverlust 54 213,04 29 481,75BetriebsgewinnIV Finanzerträge 11,06A. Erträge aus Gegenständen des Umlaufvermögens Saldo der Finanzerträge B. Sonstige Finanzerträge 11,06V FINANZAUFWENDUNGEN 45,99 1 048,66A. Aufwendungen für VerbindlichkeitenB. Wertminderungen von Gegenständen des UmlaufvermögensC. Sonstige Finanzaufwendungen 45,99 1 048,66VI GEWINN (VERLUST) AUS DER NORMALEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT -54 259,03 -30 519,35Verlust aus der normalen Geschäftstätigkeit vor Steuern -54 259,03 -30 519,35Gewinn aus der normalen Geschäftstätigkeit vor SteuernVII Außerordentliche Erträge 15 000,00A. Sonstige außerordentliche Erträge 1. Sonstige Erträge 2. Rückbuchung der Rückstellung für die Abwicklung 15 000,00 3. Rückbuchung der Rückstellung für MATIMOPVIII AUSSERORDENTLICHE AUFWENDUNGEN 350,59 5 000,00A. Sonstige außerordentliche Aufwendungen 1. Außerordentliche Abschreibungen 350,59 2. Liquidationskosten einschließlich Übertragungen aus dem Haushalt 2006 3. Sonstige Aufwendungen 5 000,00IX GEWINN (VERLUST) AUS AUSSERORDENTLICHEN POSITIONENVerlust des Geschäftsjahres vor Steuern -39 609,62 -35 519,35Gewinn des Geschäftsjahres vor SteuernIX a A. Auflösung von aufgeschobenen Steuern
X ErtragssteuernA. Steuern KapitalertragssteuerB. Steuererstattungen - Auflösung von SteuerrückstellungenXI GEWINN (VERLUST) DES GESCHÄFTSJAHRESVerlust des Geschäftsjahres -39 609,62 -35 519,35Gewinn des GeschäftsjahresXII Entnahme aus den steuerbegünstigten RücklagenEinstellung in die steuerbegünstigten RücklagenXIII Zu verwendender Gewinn/Verlust des GeschäftsjahresAnzurechnender Verlust des Geschäftsjahres -39 609,62 -35 519,35Zu verwendender Gewinn des Geschäftsjahres
Quelle: Angaben des Gemeinsamen Unternehmens Galileo.
TABELLE 2 - GEMEINSAMES UNTERNEHMEN GALILEOAUFWANDS- UND ERTRAGSRECHNUNG
Antworten 1
Antworten des Abwicklungsbeauftragten für das Gemeinsame Unternehmen Galileo
16. Der Hof erhielt am 28. Februar 2014, d. h. fristgerecht, einen Entwurf des Jahresabschlusses zum
31. Dezember 2013. Am 11. März erhielt der Hof eine geänderte Fassung, die auf Initiative des
Abwicklungsbeauftragten erstellt wurde, um Ereignissen nach dem Abschlussstichtag Rechnung zu
tragen. Am 24. April erhielt der Hof eine dritte Fassung der Anhänge, in denen die vom Hof früher
vorgebrachten Bemerkungen zum Teil berücksichtigt waren.
17. Gemäß Artikel 8 Absätze 2 und 3 der Satzung des Gemeinsamen Unternehmens Galileo sind
Jahresberichte über die Fortschritte des Galileo-Programms, wie in Artikel 16 der Satzung beschrieben,
vorzulegen.
Infolge der Entscheidung des Verwaltungsrats, die Tätigkeit des Gemeinsamen Unternehmens Galileo
mit 31. Dezember 2006 einzustellen, wie in der Verordnung (EG) Nr. 1943/2006 des Rates vom
12. Dezember 2006 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 876/2002 zur Gründung des Gemeinsamen
Unternehmens vorgesehen, ist der Abwicklungsbeauftragte für die Stilllegung des Gemeinsamen
Unternehmens zuständig. Der Abwicklungsbeauftragte muss zwar einen Endbericht für den Abschluss
ausarbeiten, er ist jedoch rechtlich nicht dazu verpflichtet, Jahresberichte zu erstellen.
Wenn der Abwicklungsbeauftragte eine solche Aufgabe ausgeführt hat, die zu zusätzlichen Kosten und
Gebühren führte, so geschah dies im Interesse der Transparenz.
Artikel 15 der Satzung des Gemeinsamen Unternehmens Galileo enthält keinerlei Frist für die Billigung
dieser Jahresberichte.
21. Der Abwicklungsbeauftragte stimmt der Bemerkung des Hofes bezüglich der von ihm in Rechnung
gestellten Honorare und der Rückstellung von 15 000 Euro für die Begleichung von 2013 erbrachten
Buchführungsleistungen nicht zu:
- Der Betrag von 15 000 Euro wurde 2007 festgesetzt und entspricht damit der vertraglich
vorgesehenen Planung.
- Die vom Abwicklungsbeauftragten in Rechnung gestellten Honorare stehen im Einklang mit der
Entscheidung des Verwaltungsrats vom 15. Dezember 2008 (GJU/ 08/711471/ OM/om).
Grund für die höheren Ausgaben ist die Erbringung zusätzlicher Leistungen im Zusammenhang mit der
Überwachung der Stilllegung, die ordnungsgemäß belegt wurden (wie auch die Abhaltung von
Antworten 2
Sitzungen, die jährliche Berichterstattung und die Beantwortung von Informationsersuchen des Hofes,
für die es wahrscheinlich keinen Anlass gab, denen der Abwicklungsbeauftragte jedoch
ordnungsgemäß nachgekommen ist).
EinleitungZuverlässigkeitserklärungVerantwortung des ManagementsVerantwortung des Prüfers
Prüfungsurteil zur Zuverlässigkeit der RechnungsführungPrüfungsurteil zur Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der dem Jahresabschluss zugrunde liegenden Vorgänge
Haushaltsführung und FinanzmanagementAllgemeinesDarstellung des JahresabschlussesRückstellung und VerbindlichkeitenGewinn- und VerlustrechnungErläuterungen zum Jahresabschluss
Abwicklung des GEMEINSAMEN UNTERNEHMENS GALILEOAEI002454DE04-14AA-CH146-14APCFIN-RAS-GALILEO-TR.pdfTabelle 1 - Bilanz
AEI002454DE04-14BB-CH146-14APCFIN-RAS-GALILEO-TR.pdfTabelle 2 - Gewinn und Verlust