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Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige Aussonderung Vortrag Leipzig 21. März 2007 Bestandsentwicklung durch regelmäßige Aussonderung von Adalbert Kirchgäßner Vortrag gehalten am 21. März 2007 auf dem 3. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek Dreißig Jahre Aussonderungspraxis in Konstanz Bereits dreizehn Jahre nach Gründung der Bibliothek, nämlich im Jahre 1977 wurde in der Bibliothek kontrovers darüber diskutiert, wie der Bestand der Bibliothek übersichtlich und aktuell gehalten werden kann. Es bestand Konsens, dass der Buchbestand feinsystematisch und frei zugänglich aufgestellt werden sollte. Es standen zwei Meinungen einander gegenüber: Die Naturwissenschaftler wollten einen aktuellen Buchbestand, der vom Ballast überholter Literatur befreit ist, und die Geisteswissenschaftler wollten möglichst vollständig alles aufheben, was die Bibliothek je beschafft hat. Man war sich darüber einig, dass es in allen Bereichen wichtige und weniger wichtige Literatur gibt. Die naturwissenschaftlich orientierten Bibliothekare wollten sich auf die aktuelle Literatur beschränken, während die geisteswissenschaftlich orientierten auch die weniger wichtige oder derzeit in der Universität nicht aber vielleicht später gebrauchte Literatur aufheben und zugänglich aufstellen wollten. Man einigte sich dann darauf, dass die minderwichtige Literatur in eine Numerus Currens Reihe umgestellt wurde und in Ausnahmefällen ausgesondert werden konnte. Diese „Nebenreihe“ mit der Signatur N wurde an abgelegener Stelle aber frei zugänglich aufgestellt. Nach der Richtungsentscheidung im Jahre 1977, für die minderwichtige Literatur eine „Nebenreihe“ mit der Numerus-Currens-Signatur „N“ einzurichten, landete dann alles, was in die Bibliothek kam, die Fachreferenten aber nicht in ihrer Systematik aufstellen wollten, in dieser Nebenreihe. Dies galt auch für Teile von Sammlungen und Bibliotheken, die in den ersten Jahren geschlossen eingekauft wurden und nicht zeitnah vollständig bearbeitet und systematisch aufgestellt werden konnten. In den ersten Jahren war noch nicht absehbar, wie sich die Universität entwickeln würde. Unabhängig davon waren die Bibliothekare aber zum großen Teil der Meinung, eine Bibliothek habe alles zu behalten, was sie einmal erworben hatte. Unstrittig war von Anfang an, dass überholte Lehrbücher, Mehrfachexemplare und eventuell ältere Auflagen auch wieder ausgesondert werden sollten, so dass schon nach wenigen Jahren Aussonderungen vorgenommen wurden. Von den naturwissenschaftlich orientierten Fachreferenten war auch schon zuvor und weiterhin überholtes Material ausgesondert worden. Seite 1 von 9 Leipzig_0705.odt / 03.04.2007 / kg

Bestandsentwicklung durch regelmäßige Aussonderungob Literatur für die Universität wichtig ist und diese dann auch im systematischen Bestand aufstellen, und wenn dies nicht der

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  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    Bestandsentwicklung durch regelmäßige Aussonderung

    von Adalbert Kirchgäßner

    Vortrag gehalten am 21. März 2007 auf dem 3. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek

    Dreißig Jahre Aussonderungspraxis in Konstanz

    Bereits dreizehn Jahre nach Gründung der Bibliothek, nämlich im Jahre 1977 wurde in der Bibliothek kontrovers darüber diskutiert, wie der Bestand der Bibliothek übersichtlich und aktuell gehalten werden kann. Es bestand Konsens, dass der Buchbestand feinsystematisch und frei zugänglich aufgestellt werden sollte. Es standen zwei Meinungen einander gegenüber:– Die Naturwissenschaftler wollten einen aktuellen Buchbestand, der vom Ballast überholter

    Literatur befreit ist, und– die Geisteswissenschaftler wollten möglichst vollständig alles aufheben, was die Bibliothek je

    beschafft hat.Man war sich darüber einig, dass es in allen Bereichen wichtige und weniger wichtige Literatur gibt. Die naturwissenschaftlich orientierten Bibliothekare wollten sich auf die aktuelle Literatur beschränken, während die geisteswissenschaftlich orientierten auch die weniger wichtige oder derzeit in der Universität nicht aber vielleicht später gebrauchte Literatur aufheben und zugänglich aufstellen wollten. Man einigte sich dann darauf, dass die minderwichtige Literatur in eine Numerus Currens Reihe umgestellt wurde und in Ausnahmefällen ausgesondert werden konnte. Diese „Nebenreihe“ mit der Signatur N wurde an abgelegener Stelle aber frei zugänglich aufgestellt.

    Nach der Richtungsentscheidung im Jahre 1977, für die minderwichtige Literatur eine „Nebenreihe“ mit der Numerus-Currens-Signatur „N“ einzurichten, landete dann alles, was in die Bibliothek kam, die Fachreferenten aber nicht in ihrer Systematik aufstellen wollten, in dieser Nebenreihe. Dies galt auch für Teile von Sammlungen und Bibliotheken, die in den ersten Jahren geschlossen eingekauft wurden und nicht zeitnah vollständig bearbeitet und systematisch aufgestellt werden konnten. In den ersten Jahren war noch nicht absehbar, wie sich die Universität entwickeln würde. Unabhängig davon waren die Bibliothekare aber zum großen Teil der Meinung, eine Bibliothek habe alles zu behalten, was sie einmal erworben hatte.

    Unstrittig war von Anfang an, dass überholte Lehrbücher, Mehrfachexemplare und eventuell ältere Auflagen auch wieder ausgesondert werden sollten, so dass schon nach wenigen Jahren Aussonderungen vorgenommen wurden. Von den naturwissenschaftlich orientierten Fachreferenten war auch schon zuvor und weiterhin überholtes Material ausgesondert worden.

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  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    Überregionale Lösungsansätze für den Platzbedarf

    In den folgenden Jahren wurde die Bibliothek der Universität Konstanz immer voller, so dass absehbar war, wann der Platz erschöpft sein würde. Im übrigen hatten viele andere Bibliotheken ganz ähnliche Platzprobleme. Es kam die Idee der Speicherbibliotheken auf. 1982 erschien die Studie von Fuhlrott und Schweigler1, in der entsprechende Handlungsanleitungen und Empfehlungen enthalten waren.

    Dem folgten 1986 die „Empfehlungen zum Magazinbedarf wissenschaftlicher Bibliotheken“ des Wissenschaftsrates2. Wolfgang Frühwald, Mitglied des Wissenschaftsrates und am Zustandekommen dieser Empfehlungen maßgeblich beteiligt, begründete diese Empfehlungen 1987 in einem Vortrag3 auf dem Bibliothekartag in Augsburg, und forderte die Bibliothekare zum Umdenken auf. Die in den Empfehlungen wie im Vortrag formulierte Forderung, für jede Bibliothek solle eine Obergrenze bestimmt werden und die Bibliotheken sollen – außer in begründeten Ausnahmefällen – Null-Wachstum realisieren, war unrealistisch und in großen wissenschaftlichen Bibliotheken wohl nicht durchsetzbar. Aber seit dem Erscheinen dieser Empfehlungen war jedem klar, dass Erweiterungen nur noch dann genehmigt werden würden, wenn die Bibliothek nachweisen konnte, dass sie nicht benötigte Literatur auch aussondert.

    Lokale Diskussion in Konstanz

    Inzwischen war absehbar, dass der Stellplatz in der Konstanzer Freihandbibliothek in einigen Jahren erschöpft sein würde. Deshalb wurde ein Anbau geplant. Aber es war auch klar, dass dieser nur genehmigt würde, wenn auch ausgesondert wird. Deshalb hat die Direktion die Diskussion um die Aussonderung wieder aufgenommen. Relativ unstrittig waren die nächsten Schritte:– 1987:

    Literatur, die als Geschenk und Tausch eingegangen war, sollte nur dann aufgestellt werden, wenn sie auch gekauft worden wäre. Um dieses zu erreichen, wurde auch diskutiert, den Fächern für Geschenkzugänge einen fiktiven Preis zu belasten.

    – 1988Dublette Zeitschriftenbestände und alte Buchhandelsverzeichnisse wurden ausgesondert.

    – Geschenk- und Tauschzugänge wurden statistisch nach Fächern erfaßt, damit der Zugang kontrolliert werden konnte.

    – Für nur zeitweise gebrauchte Literatur wurde ein Verfallsdatum eingeführt, über das die auszusondernde Literatur aus dem System regelmäßig abgerufen werden konnte.

    – 1989Rückgaben aus langfristigen Ausleihen (z. B. aus Handapparaten) wurden daraufhin überprüft, ob sie aufgestellt oder ausgesondert werden sollten. Auch Unikate, für die keine weitere Nutzung zu erwarten war, sollten ausgesondert werden.

    1 Fuhlrott, Rolf und Paul Schweigler: Speicherbibliotheken : Bau – Organisation – Planung. Berlin : Deutsches. Bibliotheksinstitut, 1982. (DBI-Materialien 19)

    2 Empfehlungen zum Magazinbedarf wissenschaftlicher Bibliotheken / Wissenschaftsrat. Köln 19863 Frühwald, Wolfgang: Empfehlungen des Wissenschaftsrates zum Magazinbedarf. Der Bücherberg und das System

    wissenschaftlicher Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland oder Von der Zumutung des Umdenkens. In: 77. Deutscher Bibliothekartag in Augsburg 1987. Reden und Vorträge. Hrsg von Yorck A. Haase und Gerhard Haass. Franfurt am Main, Klostermann 1988. Seiten 95-109.

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  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    – Ausgesonderte Literatur wurde Sondersammelgebiets- und Schwerpunkt-bibliotheken mit unterschiedlichem Erfolg angeboten.

    – Die Nebenreihe, die 1977 begründet wurde, um minderwichtige Literatur aufzustellen, wurde geschlossen und sollte abgebaut werden. Die Referenten sollten entscheiden, ob Literatur für die Universität wichtig ist und diese dann auch im systematischen Bestand aufstellen, und wenn dies nicht der Fall war, sollte diese Literatur ausgesondert werden.

    – Die vollsystematische Aufstellung sollte auf Dauer beibehalten werden. Jede Form eines Magazines vor Ort wurde auch für die Zukunft verworfen, da nur die vollständige Aufstellung der Bestände in der Systematik die ungehinderte Arbeit mit dem kompletten Bestand vor Ort ermöglicht.

    Die interne Diskussion hatte inzwischen an Schärfe zugenommen. Die Geisteswissen-schaftler wehrten sich gegen das Ansinnen, in ihren Buchbeständen gäbe es minderwichtige Literatur, während die Naturwissenschaftler bereits diskutierten, ob künftig die elektronische Speicherung von Dokumenten Einfluss auf die Menge der gedruckten Bestände haben würde. Die Diskussion fand auch in unserer Hauszeitschrift Bibliothek aktuell ihren Niederschlag. Bereits 1989 erschien die Satire: „Die Literaturreduktionsmethode Wutz“4, die sich mit der Reduzierung der Literatur bereits in der Entstehung auseinandersetze, indem vorgeschlagen wurde, Bücher auf ihren Titel zu reduzieren, und damit die Bibliothek auf den Katalog. Dann können sich die Leser die zu den Titeln passenden Bücher im Kopf entstehen lassen. Drei Jahre später war die Aussonderung Schwerpunktthema, wobei in den Beiträgen wiederum Grundsätzliches ebenso wie pragmatisches Handeln diskutiert wurde.5

    Der Landesspeicher

    Anfang der neunziger Jahre bekam die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe einen Neubau und das Magazin der Landesbibliothek im alten Sammlungsgebäude wurde frei. Dieses sollte später vom Naturkundemuseum genutzt werden. In den Jahren bis zu dieser Nutzung diente dieses Magazin als Landesspeicher. Alle Universitätsbibliotheken Baden-Württembergs erhielten in diesem Magazin Stellplaz zugewiesen, um die vor Ort nicht unmittelbar benötigten Bestände einzulagern. Dieser

    4 Jochum. Uwe: die „Literaturreduktionsmethode Wutz“. In: Bibliothek aktuell, Heft 57, 1989, Seiten 48-50.5 Franken, Klaus: Die Manessische Liederhandschrift gehört der UB Konstanz. In: Bibliothek aktuell, Heft 61,

    1992, Seiten 8-14. - Kirchgäßner, Adalbert: Bestandspflege als eine Zukunftsaufgabe. In: Bibliothek aktuell, Heft 61, 1992, Seiten 14-17. - Jochum, Uwe: Die Bibliothek von Babel. In: Bibliothek aktuell, Heft 61, 1992, Seiten 17-19. - Ausgliederungskriterien. In: Bibliothek aktuell, Heft 61, 1992, Seite 19.

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    Kommentar zur Schließung der N-Reihe:Restaurant geschlossen => Papierkorb

  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    Landesspeicher wurde als Vorlaufeinrichtung für die angedachten Speicherbibliotheken eingerichtet. Um den Aufwand zu minimieren, wurden die Bestände unter Beibehaltung der lokalen Signaturen nach Karlsruhe ausgelagert. Die dort ausgelagerten Bestände waren nur über die Kataloge der Heimatbibliotheken erschlossen.

    Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst plante damals die Speicherbibliothek(en): „In Übereinstimmung mit dem Gutachten des Deutschen Bibliotheksinstituts6 hält das Ministerium für Wissenschaft und Kunst langfristig zwei Speichereinrichtungen für erforderlich. Es geht jedoch davon aus, dass für einen mittleren Zeitraum auch ein Speicher geeignet ist, die Universitäts- und Landesbibliotheken wirksam zu entlasten. Dafür sollen Stellflächen mit einer Anfangskapazität von drei Millionen Bänden zur Verfügung gestellt werden. Diese Kapazitäten werden in den Jahren nach 1997 so zu erweitern sein, dass über fünf Millionen Bände aufgenommen werden können.“In dieser Konzeption war auch vorgesehen, mit der Speicherung lokaler Bestände zu beginnen, diese aber mittelfristig zusammenzuführen und auf je ein Exemplar zu reduzieren. Aus dem Speichermagazin sollte eine Speicherbibliothek werden.7

    Der Landesspeicher ging 1992 in Betrieb. Aus diesem Anlass war „Der Baden-Württembergische Landesspeicher“8 Thema der Jahresversamlung des Landesverbandes Baden-Württemberg des VDB am 10. April 1992. Alle Aspekte der Organisation eines Speichers, Vor- und Nachteile der Bestandszusammenführung in einer Speicherbibliothek, sowie der notwendigen Anbindung durch das Bücherauto wurden auf dieser Tagung diskutiert.

    Es war absehbar, dass der Landesspeicher bald voll und der Bau und Betreib einer neuen Speicherbibliothek in absehbarer Zeit nicht realisierbar sein würde. Deshalb verfaßte ich als Mitglied der „MWK-AG EDV in wissenschaftlichen Bibliotheken“, d.h. der Arbeitsgruppe, die sich zentral mit der Planung der Datenverarbeitung in den Bibliotheken und der Mittelvergabe des Landes für die Bibliotheksdatenverabeitung befaßte, einen Diskussionsvorschlag für eine elektronische Speicherbibliothek. Darin wurden Kostenschätzungen für den Bau und Betreib einer Speicherbibliothek mit den erwarteten Kosten der Digitalisierung der einzulagernden Bestände verglichen. Auch unter der Voraussetzung, dass die Speicherbibliothek Dubletten aussondert und jeweils nur ein Exemplar einlagert, wurden die Kosten der Digitalisierung auf nur ein Zehntel der Kosten für die langfristige Einlagerung, Verwaltung und Bereitstellung der gedruckten Bestände geschätzt.

    6 Deutsches Bibliotheksinstitut: Gutachten zu Fragen der Errichtung von Speichermagazinen/Speicherbibliotheken für die wissenschaftlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg. Erstellt vom Deutschen Bibliotheksinstitut unter Mitarbeit von Dr. Andreas Anderhub, UB Mainz, Dr. Erwin Hardeck HBZ NRW, Köln, Dipl.-Ing. H. Schwab, AfB, Stuttgart, Dr. Peter Schweigler, UB München, Dr. Dieter Stäglich, UB Wuppertal, Ulla Usemann-Keller, DBI Berlin. Berlin, 10. November 1989. 36 Seiten.

    7 Kabinettsvorlage des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst „Speicherkonzeption für die wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs“ vom 30. Januar 1992. AZ 704.9/58. Siehe auch: Franken, Klaus und Wilfried Lehmler: Speichermagazin und Bücherauto. In: Der Baden-Württembergische Landesspeicher. Hrsg.: Uwe Jochum. Konstanz 1992 (Bibliothek aktuell Sonderheft 10); hier: Seite 56.

    8 Der Baden-Württembergische Landesspeicher. Hrsg.: Uwe Jochum. Konstanz 1992 (Bibliothek aktuell Sonderheft 10).

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  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    Die Nutzung des Landesspeichers zur Erprobung der Aussonderung

    Die Bibliothek der Universität Konstanz bekam in Karlsruhe nun Stellplatz für 100.000 Bände zugewiesen, die es zu füllen galt. Dieser Vorlauf einer Speicherbibliothek sollte dazu dienen, Methoden zur Entlastung der lokalen Bestände und zur gemeinsamen Versorgung mit Literatur zu erproben. In längeren Diskussionen wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Aussonderung für die unterschiedlichen Fächer diskutiert. Ein Ergebnis war die „Konstanzer Aussonderungstabelle“9, in der für alle Systemstellen (= Fächer) und für alle Literaturgattungen beschrieben wurde, ob nach formalen Vorgaben, ob mit Einzelentscheidungen oder ob gar nicht ausgesondert werden konnte. Formale Vorgaben waren z.B.– Dubletten älterer Werke, – Altauflagen, wenn Neuauflagen beschafft wurden, – Handbücher oder Betriebsanweisungen von Geräten oder Programmen, die nicht mehr

    existierten.Einzelentscheidung bedeutet, der Fachreferent muss jedes Buch selbst beurteilen. Entweder er geht an die Regale seines Faches, oder die fraglichen Bücher werden ihm vorgelegt. Und es wurde bei einigen Literaturgruppen festgelegt, dass die ausgesonderten Bände gleich makuliert werden sollten, da eine Verwertung nach aller Erfahrung nicht möglich war und ist.

    Diese Diskussion war die Grundlage für die Umstellung von Beständen in den Landesspeicher. Es war vorgesehen, die Bestände des Landesspeichers später zu bereinigen, also nur jeweils ein Exem-plar eines Titels aufzuheben, auch wenn ein Titel aus mehreren Bibliotheken in den Landesspeicher umgestellt wurde. Damit war klar, dass die dorthin verbrachten Bestände in absehbarer Zeit „gejätet“ werden sollten. Um Erfahrungen zu sammeln, wurde vereinbart, dass alle Monographien, die dreimal aus Karlsruhe zurückgeholt worden waren, in Konstanz verbleiben sollten. Zeitschriftenbände und Bände aus mehrbändigen Werken und Reihen sollten nach Karlsruhe zurückgestellt werden, da ein Auseinanderreißen nicht sinnvoll war. Diese Ausleihen wurden jedoch statistisch erfaßt, um für die spätere Entscheidung über Aussonderung oder Aufbewahrung genutzt zu werden.

    Der Konstanzer Teil des Landesspeichers wurde in den folgenden Jahren kontinuierlich gefüllt und daraus angeforderte Bände mit dem Bücherauto zurückgeholt. Da die Nutzung dieses Bestandes sehr gering war, ging man schon bald dazu über, jedes aus Karlsruhe zurückgerufene Buch nach der Rückgabe durch den Benutzer in Konstanz zu belassen. Die geringe Rückrufquote war ein deutlicher Beleg dafür, dass die in der vorausgegangenen Diskussion gefundenen Kriterien für die Aussonderung geeignet waren und die richtigen Bestände nach Karlsruhe ausgelagert worden waren.

    Die Arbeitsgruppe Stellraumplanung

    Die Badische Landesbibliothek berichtete im November 1994 in der Dienstbesprechung des Minsteriums mit den Leitern der wissenschaftlichen Bibliotheken, dass der Stellplatz im Landesspeicher bis etwa 1998 voll belegt sein würde. Andererseits war der von den Bibliotheken angemeldete Platzbedarf nur geringfügig größer als der zur Verfügung stehende Stellraum, so dass die Anmietung weiteren Stellraumes verworfen wurde. Statt dessen wurde beschlossen, eine

    9 Siehe Anhang.Seite 5 von 9 Leipzig_0705.odt / 03.04.2007 / kg

  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    Arbeitsgruppe Stellraumplanung der Landes- und Universitätsbibliotheken zu berufen, die sich „mit den konzeptionellen Fragen“ des Landesspeichers10 beschäftigen sollte.

    Ein Jahr später berichtete die Landesbibliothek in der Dienstbesprechung der Bibliotheksleiter über die Arbeit der AG und bat um eine Vorgabe für die Arbeitsgruppe, ob von einer zentralen oder dezentralen Lösung auszugehen sei. Das DBI-Gutachten empfahl eine zentrale Lösung, während die Arbeitsgruppe diese als kaum realisierbar einschätzte und deshalb eine dezentrale Lösung vorschlug. Über diese Frage wurde nicht entschieden. Die Arbeitsgruppe wurde aufgefordert, das Aussonderungspotential der wissenschaftlichen Bibliotheken zu ermitteln11.

    Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich zwangsläufig auch mit der Frage, ob der absehbare Medien-wandel hin zu elektronischen Medien Auswirkungen auf den Stellplatzbedarf haben würde. Bereits die Auffassung, dass durch Medienwandel künftig weniger Platz für den laufenden Zugang erforderlich sein würde, war in der Arbeitsgruppe heftig umstritten, Dies wurde von vielen Bibliothekaren zu dieser Zeit noch als Unsinn abgetan.

    In der Dienstbesprechung am 29. Februar 1996 stellte das Ministerium fest, „dass z.Z. keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Raumbedarf der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes durch den Einsatz der Techniken für die Speicherung, den Nachweis und die Bereitstellung von Informationen in nennenswertem Umfang verringert werden wird. Auf jeden Fall besteht keine Veranlassung dafür, den Raumbedarf, der für die Bauprojekte der Universität Konstanz, Ulm, Karlsruhe und Tübingen für die Stellflächen von Büchern und Zeitschriften angemeldet wurde, der neuen Informationstechnologien wegen zu reduzieren.“12

    Die Arbeitsgruppe erarbeitete den Entwurf einer Aussonderungsrichtlinie (26. Mai 1996) und ein „Konzept für die Archivierung der selten genutzten Literatur an den wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Baden-Württemberg“ (11.6.1996). Die Arbeit wurde mit den „Empfehlungen für die Archivierung der selten genutzten Literatur an den wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs (Speicherempfehlungen)“13 vom Juli 1996 abgeschlossen.

    In der Arbeitsgruppe hatte man sich auch auf das „Prinzip des letzten Exemplares“ geeinigt, was bedeutete, dass das letzte gedruckte Exemplar einer Zeitschrift im Lande nicht abbestellt werden durfte. Dieses Prinzip konnte bei zunehmenden Etatproblemen nicht durchgehalten werden. Die Wissenschaftler waren nicht bereit, aus Gründen der regionalen Bevorratung aus den lokalen Etats Zeitschriften zu bezahlen, die lokal nicht gebraucht wurden.

    Die erarbeiteten Papiere waren für die Bewußtseinsbildung in den Bibliotheken von Bedeutung, auch wenn ein Teil der konkreten Forderungen in den kommenden Jahren nicht mehr weiterverfolgt wurde. Der Aussonderungserlaß wurde dann in einer kürzeren Form 1998 vom Minnisterium für

    10 Protokoll der Dienstbesprechung der Leiter der wissenschaftlichen Bibliotheken im MWK am 10. November 1994, Seite 10f.

    11 Protokoll der Dienstbesprechung der Leiter der wissenschaftlichen Bibliotheken im MWK am 26. Oktober 1995, Seite 12f.

    12 Protokoll der Dienstbesprechung der Leiter der wissenschaftlichen Bibliotheken im MWK am 29. Februar 2996, Seite 2

    13 Empfehlungen für die Archivierung der selten genutzten Literatur an den wissenscahftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs (Speicherempfehlungen). Erarbeitet von der Arbeitsgruppe für Stellraumplanung zur Vorlage in der Dienstbesprechung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit den Leitern der wissenschaftlichen Bibliotheken. 1996. 35 Seiten.

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    Wissenschaft, Forschung und Kunst erlassen14 und im Jahre 1999 um einen Absatz 8 mit der Festlegung einer verbindlichen Aussonderungsquote ergänzt:„8. Aussonderungsquote: Jährlich sind mindestens 10 %, durchschnittlich 15 % des Neuzuganges in Bänden aus Kauf-, Tausch- und Geschenkzugang auszusondern, wobei Pflichtexemplare und Bestände aus Lehrbuchsammlungen und Sondersammelgebieten nicht mit einbezogen sind. Die Zahl der ausgesonderten Bände ist dem Ministerium alle 5 Jahre zu berichten.“15 Dieser Erlaß fiel zwar der Bürokratie-Bereinigungsaktion des Landes im Jahre 2005 zum Opfer, bei der alle nicht unbedingt erforderlichen Vorschriften nicht mehr erneuert wurden. Dennoch kann als wichtigstes Ergebnis der Arbeitsgruppe festgehalten werden: Mit den erwähnten Papieren und mit dem Aussonderungserlass waren alle Bibliotheken in Baden-Württemberg mit dem Problem Aussonderung konfrontiert und zur Auseinandersetzung damit gezwungen. Aussonderung war fortan in Baden-Württemberg kein Tabuthema mehr.

    Die Auflösung des Landesspeichers

    Im Jahre 1999 wurde entschieden, dass die Bibliotheken den Landesspeicher räumen sollten und dass es auch keine Speicherbibliotheken geben würde. Die Bibliotheken sollten aussondern und in geringerem Maße wachsen als bisher. Dafür sollten vor Ort die Magazinkapazitäten moderat ausgebaut werden. Mitentscheidend war, dass sich die zentrale Lagerung als nicht sehr zweckmäßig aber sehr aufwendig herausgestellt hatte. Man wollte keine Speicherbibliothek, die fernab der Benutzung Bestände vor sich hinverwaltet16. Also standen die Bibliotheken vor der Aufgabe, die ausgelagerten Bestände wieder zurückzunehmen.

    Für die Bibliothek der Universität Konstanz erwies sich der „Probelauf Landesspeicher“ als produktive Lernphase und praktikable Entscheidungshilfe für die fast vollständige Aussonderung der nach Karlsruhe ausgelagerten Bestände. Durch die Auslagerung war die Voraussetzung geschaffen, die nach Karlsruhe ausgelagerten Bestände weitgehend zu entsorgen: – Im Konstanzer Monographienbestand des Landesspeichers standen letztlich nur die Bücher, die

    seit der Auslagerung nicht mehr nachgefragt worden waren. Diese Bestände wurden nochmals durchgesehen und weniges wurde zurückgeholt.

    – Die Zeitschriften und Reihen wurden anhand der vorliegenden Ausleihlisten überprüft. Da nur wenige Ausleihen registriert worden waren, wurde auch nur weniges zurückgeholt.

    Zurückgeholt wurden weniger als fünf Prozent der ausgelagerten Bestände. Der gesamte verbliebene Bestand wurde zur Entsorgung vor Ort freigegeben. Die Badische Landesbibliothek hat in unserem Auftrag die verbliebenen Bestände als Altpapier entsorgen lassen. Bei dieser Entsorgung beobachteten aufmerksame Beschäftigte des benachbarten Naturkundemuseums das Verbringen größerer Büchermengen in Container und alarmierten die Presse. Diese berichtete über die angebliche Vernichtung von Kulturgut. Es folgten heftige öffentliche Auseinandersetzungen, die die Badische Landesbibliothek für uns ausfechten musste. Es wurde, wie in diesen Fällen stets üblich, über die kulturlosen Bibliothekare hergezogen. Unerwähnt blieben in den Presseberichten folgende Tatsachen:

    14 Richtlinien für die Aussonderung von Bibliotheksgut sowie Auswahlkriterien für den Bestandszuwachs durch den Schriftentausch (Aussonderungsrichtlinie). W.F.u.K. 1998, Seite 223-224.

    15 Schreiben des MWK vom 30. Juni 1999: Aussonderung von Bibliotheksgut. AZ 53.704.9/9616 Dies war und ist keine Kritik an der BLB, die den Landesspeicher erfolgreich organisiert und effizient

    bewirtschaftet hatte, sondern die zentralen Speicherung hatte sich als unzwekcmäßig erwiesen.Seite 7 von 9 Leipzig_0705.odt / 03.04.2007 / kg

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    – Die Aussonderung war eine Konsequenz der Sparvorgaben der Unterhaltsträger. Sie war und ist rechtlich abgesichert und durch den Aussonderungserlaß vorgeschrieben.17

    – Die Aussonderungen waren das Ergebnis eines gründlichen Abwägungsprozesses der Bibliothekare. Statistische Auswertungen der Ausleihen stützten die Entscheidungen.18

    – Die Aussonderungen entsprachen dem Gebot des verantworungsvollen Umganges mit dem nur begrenzt zur Verfügung stehenden Stellplatz.

    – Ausgesondert wurde nur ungenutzte oder selten genutzte Literatur. Pflichtexemplare, Sondersammelgebietsliteratur, Sondersammlungen und Unikate waren selbstverständlich nicht davon betroffen und werden auch in Zukunft davon nicht betroffen sein.

    Ein Karlsruher Antiquar schrieb in einem Leserbrief, wenn man ihm die Bestände angeboten hätte, hätte er sie zur Verwertung übernommen. - Zuvor waren Erkundungen eingezogen worden, aber kein Antiquar zeigte Bereitschaft, dieses „Altpapier“ zu übernehmen. - Mit diesem Antiquar korrespondierte ich in der Folge und bot ihm unsere in der folgenden Zeit ausgesonderten Bestände an. Die Reaktion war wie zu erwarten negativ. Er erklärte, dass der Aufwand, nach Konstanz zu kommen zu groß sei und er diese Bestände nicht kostendeckend verkaufen könne. - Dies hat er aber der Presse nicht mitgeteilt.19

    Praxis der Aussonderung

    Parallel zur Auslagerung in Karlsruhe wurde in Konstanz nach den zuvor erarbeiteten Richtlinien ausgesondert. Jeder Fachreferent überprüfte seinen Bestand, wobei fächerspezifisch sehr unterschiedlich vorgegangen wurde. Die Anteile am Neuzugang, die in den einzelnen Fächern jedes Jahr ausgesondert werden, sind in den Geisteswissenschaften naturgemäß geringer

    17 Richtlinien für die Aussonderung..., a.a.O., Absatz 5.18 Die Ausleihdaten aller Bestände der Bibliothek liegen seit 1985 vollständig vor und werden für

    Aussonderungsentscheidungen ebenso herangezogen wie für die Beschaffung von Mehrfachexemplaren und Neuauflagen.

    19 Dies ist das übliche Verhaltensmuster, das auch unter Politikern üblich ist: Den Bibliotheken und kulturellen Einrichtungen wird eine ausreichende Finanzierung verweigert, und wenn diese sich an den Vorgaben orientierend von Beständen trennen müssen, wird ihnen vorgeworfen, sie vernichten Kulturgut. Das jüngste Beispiel haben wir gerade in Eichstätt erlebt. Das ist Effekthascherei und Heuchelei.

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    Abb: Zu- und Abgänge absolut

    Abb.: Abgänge in Relation zu den Zugängen

    Abb.: Beständsveränderung

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  • Bibliothek der Universität Konstanz Bestandesentwicklung durch regelmäßige AussonderungVortrag Leipzig 21. März 2007

    als in den Natur- und Sozial-wissenschaften. Wenn man die große Aussonderung, die über die Beschickung und Räumung des Landesspeichers ging, nicht berücksichtigt, sind es in etwa zehntausend Bände, die jedes Jahr ausgesondert werden. Und dies bei einem Bandzugang von circa dreißigtausend Bänden.

    Absehbar ist, dass schon bald die Bestände naturwissenschaftlicher Zeitschriften zur Diskussion stehen werden. Diese werden kaum mehr genutzt, wenn elektronische Parallelausgaben zur Verfügung stehen. Die Bereitstellung großer Archivbestände elektronischer Zeitschriften durch die DFG beendete für die Bibliotheken die Überlegungen, ob sie die Zeitschriften, deren Druckausgaben sie alle schon einmal bezahlt haben, nun nochmals in elektronischer Form kaufen sollten, um sie ihren Nutzern in zeitgemäßer Form bereitzustellen. Die DFG hat diese Doppelausgabe getätigt. Aber die Bibliotheken bzw. die Universitäten werden entscheiden müssen, ob es gerechtfertigt ist, diese gewaltigen Mengen von nicht mehr genutztem Papier auf Dauer in Magazinen einzulagern – was eine Menge Geld kostet – nur weil möglicherweise (nach Auslaufen der Nationallizenzen) die elektronischen Versionen nicht mehr verfügbar sein könnten. - Und Google Book Search wird die Altbestände der Geisteswissenschaften in die Diskussion bringen.

    Aussonderung ist in unserer Bibliothek nun seit Jahren ein ganz normaler Vorgang, der parallel zur Beschaffung zur Bestandsentwicklung gehört. Diese Aussonderung macht wie die Beschaffung viel Arbeit20, hat allerding den Vorteil, dass sie im Gegensatz zur Erwerbung für den laufenden Bedarf für Wissenschaft und Forschung nicht zeitkritisch ist, sondern dann zurückgestellt werden kann, wenn die Beschaffung für den aktuellen Bedarf Vorrang hat.

    20 Der Aufwand der Aussonderung beträgt etwa ein Viertel des Aufwandes für die Beschaffung eines Buches. Wird also jährlich eine Anzahl Bücher ausgesondert, die etwa einem Drittel der Neuanschaffungen entspricht, erfordert die Aussonderung einen Arbeitsaufwand, der etwa einem Zwölftel des Beschaffungs- und Bearbeitungsaufwandes der Neuzugänge entspricht.

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    Mehrfach vorhanden oder überholt

    1. Ältere Mehrfachexemplare M M M M 2. Nachdrucke, wenn Original vorhanden M M 3. Ältere Auflagen M 4. Übersetzungen, wenn Original vorliegt

    5. Original, wenn deutsche Übersetzung vorliegt

    9. Bücher, zu denen es verbesserte Ausgaben / Auflagen gibt M11. Textbooks, die älter als 10 Jahre sind

    15. Lehrbücher, wenn veraltet M M M M17. Reden von Politikern (soweit in versch. Ausgaben vhd.) - - - - - 19. Preprints

    37. Einzelausgaben, wenn Gesamtausgaben vorliegen M

    38. Von mehreren Werksausgaben die weniger wichtigen41. Ältere Textausgaben von Gesetzen - - - - - M 44. Alte Statistiken - Mangeldes Interesse

    6. Spezielle Literatur, wenn aktuelle Literatur zum selben Thema vorhanden ist

    7. Bücher von geringem Interesse für die Konstanzer Benutzer M 8. Bücher, deren Inhalt nicht mehr aktuell ist

    10. Bücher in Sprachen, die nicht gefragt sind

    26. Unbenutzte Literatur

    27. Nicht ausgeliehene ausleihbare Literatur

    28. Spezialliteratur, die für inzw. abgeschl. Projekte beschafft wurde

    35. Teile von Fachbeständen, für die vor Ort keine Nachfrage bestand48. Fremdsprachige Sekundärliteratur - - - - 50. Schwach genutzte, im Land mehrfach vorhandene Literatur M

    Formalgruppen12. Reiseführer - - - 13. Bestseller ephemerer Art, die älter als 10 Jahre sind14.1 Almanache, ältere Auflagen - 14.2 Jahrbücher, ältere Auflage - 14.3 Handbücher, ältere Auflage

    16. Universitäts-Publikationen

    18. Dissertationen

    24. Lebenshilfen

    25. Populärliteratur, Erbauungsliteratur, Jugendliteratur

    29. Graue Literatur M30. Literatur, die als Geschenk oder Tauschgabe eingegangen ist39. Amtsdrucksachen - 40. Schriften zur Öffentlichkeitsarbeit staatlicher Organe - - - 42. Einkaufsführer, wenn veraltet (gibt's bei tec) - - M 51. Akademie-Schriften

    Zeitschriften

    20. Zeitschriften, die nicht indexiert werden

    21. Zeitschriften, die ihr Erscheinen eingestellt haben

    22. Unvollständige Zeitschriftenbestände

    23. Alte Zeitschriftenjahrgänge43. Betriebszeitschriften -

    Ersetzbar oder technisch überholt

    31. Publikationen, die durch Mikroausgaben ersetzbar sind M 32. Publikationen, die auf Mikrofilm bereits vorhanden sind

    33. Publikationen, die online via DFÜ erreichbar oder auf CD vorhanden sind M 36. Stark beschädigte Bücher, sofern nicht selten und wertvoll M M M M 49. AV-Material, nicht mehr abspielbar wg. Normwechsel ( Betamax/78er Schallpl.) - - - - - M M Vorgaben � Aussondern nach formaler Vorgabe M Aussondern zur Makulatur ™ Aussondern nach Einzelfallprüfung - kein Bestand

    Konstanzer Aussonderungstabelle Entwickelt 1990 - 95

    22.02.2007 Seite 1 Konstanzer-Aussonderungstabelle.xls