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Beteiligungsgerechtigkeit und Partizipationsmöglichkeiten in einer digital vernetzen Gesellschaft KA-Konferenz 29. November 2013 Andrea Mayer-Edoloeyi

Beteiligungsgerechtigkeit und Partizipationsmöglichkeiten

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Input bei der Konferenz der Katholischen Aktion OÖ

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Beteiligungsgerechtigkeit und Partizipationsmöglichkeiten in einer digital vernetzen Gesellschaft

KA-Konferenz 29. November 2013Andrea Mayer-Edoloeyi

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Digitale Gesellschaft und Sozialwort 10+

• 2003 waren Digitalisierung, Internet, Smartphones, Netzpolitik noch kein Thema für das Sozialwort.

• Im Medienkapitel werden Medien als “Klassische Medien” verstanden.

• Das “neue Netz”, das Social Web ist interaktiv und dialogisch.

• Neue Freiheitsräume, neue Fragen und neue Herausforderungen sind entstanden.

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Die Kirchen wollen mit ihrer Medienarbeit auch den Stimmlosen, den Minderheiten eine Stimme geben. Sie schaffen auch Kommunikationsmittel fur Gruppen, die sonst keine Beachtung finden. (59)

Die Kirchen fördern in ihrer Bildungsarbeit das kritische Bewusstsein im Umgang mit Medien. (60)

Die Kirchen beteiligen sich an der medienpolitischen Debatte und fördern die Entwicklung und Umsetzung medienethischer Kriterien. Dazu bedarf es auch im Bereich der Kirchen geeigneter professioneller Institutionen und entsprechend qualifizierter Personen. (61)

- Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, 2003)

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Die Verbreitung des Internets ist ein medialer und gesellschaftlicher Umbruch, vergleichbar mit den Errungenschaften des Buchdrucks, von Radio und Fernsehen. [...] In einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt ist der freie Zugang zum Internet Teil des Grundrechts auf Information und eine Voraussetzung fur die Teilnahme am kulturellen, politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Leben.

- Partizipationsmöglichkeiten und Beteiligungsgerechtigkeit in der digital vernetzten Gesellschaft, Stellungnahme des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Oktober 2013

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Armut wäre ein Stichwort, dass die Theologie in die Debatte um das Internet und in die Diskussion mit Digital Natives einbringen könnte.

- Monika Jerolitisch, Gott wohnt nicht im Cyberspace, Diakonia 31/2001

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• Stellungnahmen des Vatikan, insbesondere zum jährlichen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

• Medienethisches Impulspapier Virtualität und Inszenierung der Deutschen Bischofskonferenz, 2011

• Einrichtung der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz, 2012

• Stellungnahme Beteiligungsgerechtigkeit und Partizipationsmöglichkeiten in einer digital vernetzen Gesellschaft, Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, 2013

• Konferenzen, Tagungen, Wissenschaft

Kirchen positionieren sich … noch etwa zaghaft

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Netzpolitik als Gestaltung der Lebenswelt Internet

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• Technische Infrastrukturen (z.B. Breitband in ländlichen Regionen, weltweiter Zugang zum Internet)

• Technische Hilfen für Menschen mit Beeinträchtigungen, technische Barrierefreiheit/Barrierearmut des Web

• Möglichkeiten der Anonymisierung z.B. für Menschen mit sozialen Phobien. Besonders wichtig in Diktaturen.

• Netzneutralität: Der “diskriminierungsfreie” Transport von Daten ist gefährdet, weil Konzerne eine “Überholspur” fordern.

Zugangsvoraussetzungen

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• Internet bietet viele Chancen und erweitert Freiheitsräume der Menschen.

• Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz einer digitalen Gesellschaft und Voraussetzung für Beteilungsgerechtigkeit.

• Informelle und formelle Bildung.• Was passiert, wenn es viele Informationen

nur noch online gibt? Digitalen Graben abbauen: Frauen 60+ sind diejenigen Gruppe, die am wenigsten online ist.

• Auswirkungen auf Arbeitsverhältnisse

Medienmundigkeit

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• Kontrolle über eigene Daten, über Daten, die andere über mich preis gegeben haben und über Daten, die Betreiber sammeln.

• Ein öffentliche Regulierungsaufgabe mit Blick auf Datenschutz als Grundrecht.

• Gegenüber den Staaten: – NSA– Vorratsdatenspeicherung– Internetsperren– Flugdaten– Gesundheitsdaten

• Gegenüber marktbeherrschenden Konzernen wie Google und Facebook.

Informationelle Selbstbestimmung

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• Viele zivilgesellschaftliche Experimente neuer Beteiligungformen, z.B. Liquid Democracy.

• Partizipation online und traditionelle Formen der politischen Mitbestimmung durch Wahlen: wer ist mit dabei, wer draussen?

• “Wählen online” mit vielen datenschutzrechtlichen Problemen.

• JournalistInnen verlieren immer mehr ihre Gatekeeper-Funktion in der politischen Kommunikation durch das Social Web.

• Wie ist Qualitätsjournalismus online finanzierbar?

Politische Partizipation

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• Transparenz der öffentlichen Verwaltung, Whistleblower schützen.

• OpenData: Zugang zu Daten des öffentlichen Sektors (≠ persönliche Daten der BürgerInnen)

• Freier Zugang zu wissenschaftlicher Forschung, die öffentlich finanziert wurde (z.B. Patente auf Medikamente).

• Open Educational Ressources: Freier Zugang zu Lehr- und Lernunterlagen öffentlicher Einrichtungen.

• Freie Software• Fair produzierte Hardware z.B. Fairphone

Offene Daten und offenes Wissen

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• Entstanden v.a. in der Industriegesellschaft des 19. Jahrhundert entstanden.

• Es nutzt großen Konzeren (Pharmaindustrie, Hollywood, Musikindustrie) und RechteverwerterInnen (AKM, Filmfirmen, Sportrechteverwerter) mehr als individuellen UrheberInnen.

• Kreatitivität und Kultur bauten immer schon auf Bestehendem auf. Die Bibel ist ein Remix.

• Die prekäre Situation von Kulturschaffenden ist durch das UrheberInnenrecht nicht zu lösen.

• Creative Commons als Alternatives Modell einer Kultur des Teilens.

UrheberInnenrecht

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Wollen wir an diesen Themen der digitalen Gesellschaft im Kontext Sozialwort 10+ weiterdiskutieren?

Braucht das Sozialwort ein digitales Update? ?