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Abonnieren Sie uns! Sie können die Bräustüberl-Zeitung auch abonnieren! Hinterlassen Sie dafür ein- fach Namen und Adresse bei Ihrer Bedienung oder im Internet unter www.braustuberl.de. Wir schicken Ihnen dann zweimonatlich die aktuelle Ausga- be zum Selbstkostenpreis von drei Euro (inkl. Porto und Verpackung) druckfrisch nach Hause. Die Mönche der Klosterbäckerei zeigten sich am Karsamstag als viel bedankte Spender. Sie machten allen armen, „auch denen sambent- lichen Vnterthanen des ganzen Ge- richts Tegernsee“ zur Speisenweihe am Ostertag „einen Laib weisses Brodt, ein Stuckh Fleisch, 1 Stuckh Praten, 1 Portion Salz, 2 ayr vnd 1 Mass pier“ zum Geschenk. Auch unterm Jahr war das Klo- ster für seine Untertanen da, wie Diesmal in Ihrer Bräustüberl-Zeitung Bräustüberl mit „Paradies-Schleife“ Osterspaziergang auf den Spuren vom Brandner Kaspar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Verloren ist das Sluzzelin Der schönste Liebesgruß des Mittelalters stammt aus der Feder eines Tegernseer Mönches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Der Buzi passt auf... ... und freut sich auf das Ende der Fastenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Weißer Rauch am Engerltisch Legendenumrankt: die Vereinigung der Zugspitzspiegler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Bräustüberl-Schmankerl für Dahoam Heute: Szegediner Gulasch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Rätsel: Wer woaß des no? Wollen wir heute von Ihnen wissen: Was bedeutet „g’wappelt“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Und noch mehr... 3. APRIL 2004 AUSGABE 3 In der Obhut des Kloster ließ sich’s gut leben. Weiter weg (etwa ans Südufer des Sees!) traute sich die Bevölkerung erst später, wie diese alte Ansicht aus dem Archiv des “Bräustüberl-Stammtisches Miom” belegt. Verantwortlicher Herausgeber: Peter Hubert Schloßplatz 1, 83684 Tegernsee Tel. 08022-4141 Fax 08022-3455 www.braustuberl.de spielte, dass derartige Flurumgänge bereits im Mittelalter mancherorts zu Touren verkamen, bei denen der Alkohol eine größere Rolle spielte als das Weihwasser ... möge der geneigte Leser selbst beurteilen! So oder so: Im Bräustüberl haben Vä- ter (und natürlich alle anderen Gä- ste) am 20. Mai zweifach gute Kar- ten. Zu Bier und Brotzeit spielt von 11 bis 14 Uhr nämlich zunächst die Boathouse Jazz Band – vielen vom Frühschoppen im Februar noch in bester Erinnerung – und anschlie- ßend die Blasmusi’ Pepi Kugler – acht Mann und eine Frau stark, mit einem feinen Repertoire traditio- neller bayerischer Blasmusik. Bier ab 1. Mai teurer Leben müssen die Herren (und alle anderen Gäste) allerdings mit ei- Gerechtigkeit für Väter Bräustüberl lockt an Himmelfahrt mit Boathouse, Bier und Blasmusik ein Dokument aus der Regierungs- zeit von Abt Quirin I. Millon (1700 – 1715) belegt. So versorgte man 24 Buben und unterhielt für sie einen eigenen Lehrer. Auch andere Kin- der, die von weither nach Tegernsee zur Schule gingen oder die ihrer Armut wegen wenig zu beißen hat- ten, wurden verköstigt. „Eines jeden Untertanen Ehe- weib“, so sie werdende Mutter war, erhielt „aus des Herrn Prälaten Kel- ler eine Portion Wein“, den so ge- nannten Strohwein. „Arme Krankhe und liegerhaffte“ wurden „mehri- sten aus den Küchen des Convents verpfleget“. Ihre gern erbrachte Gegenleistung: Beten - für das Klo- ster und seine Wohltäter, für das Haus Österreich und Baiern im Gottesdienst am Sonntag, in den Totenmessen, an Jahrtagen und im Rosenkranz am Werktag. al Zum Weiterlesen. Willibald Mathäser, „Chronik von Tegernsee“, Ehren- wirt-Verlag München (1981), ISBN 3-431-02349-5 Foto: Thomas Plettenberg Fotos: Bräustüberl Herzoglic Bayerisce+ Brauhau+ Tegernsee Ostern im Kloster: Geteilte Freude, doppelte Freude An hohen Feiertagen wurden in Tegernsee Arme und Kranke besonders bedacht Sie nahmen, aber sie gaben auch: Was der Staatsbürger von heute immer seltener wahrnimmt - näm- lich die Fürsorgepflicht der Regie- renden gegenüber ihren Unterta- nen –, erlebten die Bewohner eines Klosterdorfs oder -tals wie Tegern- see regelmäßig. Besonders an ho- hen Feiertagen öffnete der Abt für seine Schäflein Speisekammer, Weinkeller und Geldsäckel. In der Karwoche, so berichtet Chro- nist Willibald Mathäser, kamen bis zu 500 Bettler nach Tegernsee. Sie wurden „nit allein ehrlich ausge- speiset“, sondern auch mit „3 kr in Gelt“ bedacht. Ebenfalls am Grün- donnerstag wusch der Abt zwölf armen alten Männern die Füße. Je- dem gab man „3 laib Brot, 3 große Khäs, 1 fl in Gelt, 1 paar Stifl vnd das gewohnliche Leinwath“. Mittags folgte im Kloster die Speisung von zwölf Leprosen. Abt und Prior be- dienten sie mit siebenerlei Speisen und beschenkten jeden mit „4 Brod, ain halb Mass Wein, 1 Mass pier, auch 15 kr in Gelt“. Diese „Elenden“ wurden noch die ganze Osterwoche bis zum Weißen Sonntag vom Kloster aus „mit Speis und trankh“ versehen. Das starke Geschlecht hat ein aus- geprägtes Gerechtigkeitsempfinden – so mag es nicht verwundern, dass sich die Männerwelt nach der Ein- führung des Muttertags auf die Suche nach einem eigenen Festtag begab. Die Wahl fiel auf Christi Himmelfahrt, jenes Ereignis, das Christen seit Jahrhunderten mit Auferstehungssymbolik und Pro- zessionen feiern. Ob dabei die Tatsache eine Rolle Max-Josef-Str. 19 83684 Tegernsee Telefon 0 80 22 / 36 92 + 36 11 Telefax 08022 / 49 99 Heizung - Sanitär Öl-/Gasfeuerungsanlagen Schwimmbadtechnik – SEIT 1928 – Schee narrisch Der Wirt als Wikinger, umkreist von wil- den Horden – der Fasching im Bräu- stüberl ist nichts für Memmen. Und nichts für Abstinenzler: Der Bierausstoß stieg am diesjährigen Unsinnigen Don- nerstag auf neue Rekordhöhe. nem um zehn Cent höheren Halbe- Preis von dann 2,50 Euro, mit dem das Herzogliche Brauhaus ab 1. Mai als letzte bayerische Brauerei auf die gestiegenen Kosten reagiert. Und die Mütter? Sie bitten wir hiermit um Vor- schläge, wie Ihnen das Bräustüberl im kommenden Jahr einen Besuch an „Ihrem“ Tag versüßen könnte. Ideen – von Muttertagslikör bis Chippendales – bitte aufschreiben und bei der Bedienung abgeben. Den originellsten Tipp belohnen wir mit einer Überraschung! al

BSZ Ausgabe 03

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Page 1: BSZ Ausgabe 03

Abonnieren Sie uns!Sie können die Bräustüberl-Zeitung auchabonnieren! Hinterlassen Sie dafür ein-fach Namen und Adresse bei IhrerBedienung oder im Internet unterwww.braustuberl.de. Wir schicken Ihnendann zweimonatlich die aktuelle Ausga-be zum Selbstkostenpreis von drei Euro(inkl. Porto und Verpackung) druckfrischnach Hause.

Die Mönche der Klosterbäckereizeigten sich am Karsamstag als vielbedankte Spender. Sie machten allen armen, „auch denen sambent-lichen Vnterthanen des ganzen Ge-richts Tegernsee“ zur Speisenweiheam Ostertag „einen Laib weissesBrodt, ein Stuckh Fleisch, 1 StuckhPraten, 1 Portion Salz, 2 ayr vnd 1Mass pier“ zum Geschenk.

Auch unterm Jahr war das Klo-ster für seine Untertanen da, wie

Diesmal in Ihrer Bräustüberl-Zeitung

Bräustüberl mit „Paradies-Schleife“

Osterspaziergang auf den Spuren vom Brandner Kaspar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Verloren ist das SluzzelinDer schönste Liebesgruß des Mittelaltersstammt aus der Feder eines TegernseerMönches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Der Buzi passt auf...... und freut sich auf das Ende derFastenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Weißer Rauch am EngerltischLegendenumrankt: die Vereinigung derZugspitzspiegler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Bräustüberl-Schmankerl für DahoamHeute: Szegediner Gulasch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Rätsel: Wer woaß des no?Wollen wir heute von Ihnen wissen:Was bedeutet „g’wappelt“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Und noch mehr...

3. APRIL 2004AUSGABE 3

In der Obhut des Kloster ließ sich’s gut leben. Weiter weg (etwa ans Südufer des Sees!) traute sich die Bevölkerung erstspäter, wie diese alte Ansicht aus dem Archiv des “Bräustüberl-Stammtisches Miom” belegt.

Verantwortlicher Herausgeber: Peter HubertSchloßplatz 1, 83684 Tegernsee ♦ Tel. 08022-4141 ♦ Fax 08022-3455 ♦ www.braustuberl.de

spielte, dass derartige Flurumgängebereits im Mittelalter mancherortszu Touren verkamen, bei denen derAlkohol eine größere Rolle spielteals das Weihwasser ... möge der geneigte Leser selbst beurteilen! Sooder so: Im Bräustüberl haben Vä-ter (und natürlich alle anderen Gä-ste) am 20. Mai zweifach gute Kar-ten. Zu Bier und Brotzeit spielt von11 bis 14 Uhr nämlich zunächst dieBoathouse Jazz Band – vielen vomFrühschoppen im Februar noch inbester Erinnerung – und anschlie-ßend die Blasmusi’ Pepi Kugler –acht Mann und eine Frau stark, miteinem feinen Repertoire traditio-neller bayerischer Blasmusik.

Bier ab 1. Mai teurer

Leben müssen die Herren (und alleanderen Gäste) allerdings mit ei-

Gerechtigkeit für VäterBräustüberl lockt an Himmelfahrt mit Boathouse, Bier und Blasmusik

ein Dokument aus der Regierungs-zeit von Abt Quirin I. Millon (1700– 1715) belegt. So versorgte man 24Buben und unterhielt für sie eineneigenen Lehrer. Auch andere Kin-der, die von weither nach Tegernseezur Schule gingen oder die ihrerArmut wegen wenig zu beißen hat-ten, wurden verköstigt.

„Eines jeden Untertanen Ehe-weib“, so sie werdende Mutter war,erhielt „aus des Herrn Prälaten Kel-ler eine Portion Wein“, den so ge-

nannten Strohwein. „Arme Krankheund liegerhaffte“ wurden „mehri-sten aus den Küchen des Conventsverpfleget“. Ihre gern erbrachteGegenleistung: Beten - für das Klo-ster und seine Wohltäter, für dasHaus Österreich und Baiern im Gottesdienst am Sonntag, in denTotenmessen, an Jahrtagen und imRosenkranz am Werktag. al

Zum Weiterlesen.Willibald Mathäser, „Chronik von Tegernsee“, Ehren-wirt-Verlag München (1981), ISBN 3-431-02349-5

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Ostern im Kloster:

Geteilte Freude, doppelte FreudeAn hohen Feiertagen wurden in Tegernsee Arme und Kranke besonders bedacht

Sie nahmen, aber sie gaben auch:Was der Staatsbürger von heuteimmer seltener wahrnimmt - näm-lich die Fürsorgepflicht der Regie-renden gegenüber ihren Unterta-nen –, erlebten die Bewohner einesKlosterdorfs oder -tals wie Tegern-see regelmäßig. Besonders an ho-hen Feiertagen öffnete der Abt fürseine Schäflein Speisekammer,Weinkeller und Geldsäckel.

In der Karwoche, so berichtet Chro-nist Willibald Mathäser, kamen biszu 500 Bettler nach Tegernsee. Siewurden „nit allein ehrlich ausge-speiset“, sondern auch mit „3 kr inGelt“ bedacht. Ebenfalls am Grün-donnerstag wusch der Abt zwölfarmen alten Männern die Füße. Je-dem gab man „3 laib Brot, 3 großeKhäs, 1 fl in Gelt, 1 paar Stifl vnddas gewohnliche Leinwath“. Mittagsfolgte im Kloster die Speisung vonzwölf Leprosen. Abt und Prior be-dienten sie mit siebenerlei Speisenund beschenkten jeden mit „4 Brod,ain halb Mass Wein, 1 Mass pier,auch 15 kr in Gelt“. Diese „Elenden“wurden noch die ganze Osterwochebis zum Weißen Sonntag vom Kloster aus „mit Speis und trankh“versehen.

Das starke Geschlecht hat ein aus-geprägtes Gerechtigkeitsempfinden– so mag es nicht verwundern, dasssich die Männerwelt nach der Ein-führung des Muttertags auf die Suche nach einem eigenen Festtag

begab. Die Wahl fiel auf ChristiHimmelfahrt, jenes Ereignis, dasChristen seit Jahrhunderten mitAuferstehungssymbolik und Pro-zessionen feiern.

Ob dabei die Tatsache eine Rolle

Max-Josef-Str. 1983684 TegernseeTelefon 08022 / 36 92 + 36 11Telefax 08022 / 49 99

Heizung - Sanitär Öl-/GasfeuerungsanlagenSchwimmbadtechnik

– SEIT 1928 –

Schee narrischDer Wirt als Wikinger, umkreist von wil-

den Horden – der Fasching im Bräu-

stüberl ist nichts für Memmen. Und

nichts für Abstinenzler: Der Bierausstoß

stieg am diesjährigen Unsinnigen Don-

nerstag auf neue Rekordhöhe.

nem um zehn Cent höheren Halbe-Preis von dann 2,50 Euro, mit demdas Herzogliche Brauhaus ab 1. Maials letzte bayerische Brauerei aufdie gestiegenen Kosten reagiert.

Und die Mütter?

Sie bitten wir hiermit um Vor-schläge, wie Ihnen das Bräustüberlim kommenden Jahr einen Besuchan „Ihrem“ Tag versüßen könnte.Ideen – von Muttertagslikör bisChippendales – bitte aufschreibenund bei der Bedienung abgeben.Den originellsten Tipp belohnen wirmit einer Überraschung! al

Page 2: BSZ Ausgabe 03

Bräustüberl-ZeitungAUSGABE 3 – 3. APRIL 20042

Einladung zum Osterspaziergang

Bräustüberl mit angeschlossener„Paradies-Schleife“Auf den Spuren vom Brandner Kaspar ins obere Alpbachtal

Vom Eise befreit sind Ströme ...undso bittet auch der Alpbach dieBräustüberl-Freunde zu einemösterlichen Spaziergang. Vorschlag:Die „Paradies-Schleife“, die nacheiner etwa einstündigen Wande-rung zum Bräustüberl zurückführt.

Der Weg hinauf zum „Paradies“bedingt natürlich einige Steigun-gen, aber es fängt ganz sanft an:Die Bundesstraße überqueren undam Heimatmuseum vorbei, danngeht es auf der Bahnhofsstraße, einwenig bergwärts, zum Steinmetz-platz. Tegernseer Bürger hatten hiereinen immer noch sehenswertenBrunnen anläßlich der Geburt eineshohen Wittelsbacher Knäbleins imJahre 1884 errichtet: Ein pompös-vaterländisches Gebilde, Symbolewig sprudelnder Königstreue, unddas Ganze zu Ehren des Prinzenund Herzogs Ludwig Wilhelm in Bayern. Ludwig Wilhelm warSchloß- und Hausherr zu Tegernseeund Hüter der Heilquellen in Wild-bad Kreuth, was ihm im Volk den Ehrennamen „Bad-Lucke“ ein-brachte.

Der Gast betritt nun, halbrechtsvom Steinmetzplatz, die Mühlgasseund wandelt fortan auf Wegen desWassers: Die Mühlgasse war, wiedie gleichmäßige Neigung noch ah-nen lässt, früher ein künstlicherWasserlauf (vergleichbar mit denWaal-Anlagen in Südtirol), der dasWasser aus den Bergen ins Tal leitete und unten am Kloster dieGetreidemühle der Benediktiner

antrieb. Die Mühlgasse führt zurWaldschmidstraße im Alpbachtal,wo sich die Mühlen des Volkesdrehten. Zwei Mühlsteine, am Wegin Häuserwände eingelassen, erin-nern noch an die „Radlmühle“ undan die „Isaakmühle“. Hier wurde dasGetreide gemahlen, das mituntervon den Mönchen in Notzeitenauch auf der Münchner Schrannefür „unsre armen Leuth im Gebürg“gekauft werden musste.

Kirschgeist und Kartenspiel

Das obere Alpbachtal, erst vor wenigen Jahrzehnten durch eineStraße erschlossen, zählte einmalzu den unwirtlichsten und ärmstenGegenden des Oberlandes – umsoerstaunlicher, dass es hier oben„Am Paradies“ heißt. Der Namestammt angeblich von König MaxI. Joseph, den der damals noch freieAusblick ins Tegernseer Tal faszi-nierte. Ob es stimmt, oder nicht:Das „Paradies“ ist ein besonderesFleckchen Erde, denn genau hier –so um das Homposs-Anwesen he-rum – und oben auf der Gindelalmhatte Franz von Kobell 1871 seineunsterbliche „G’schicht von Brand-ner-Kasper“ angesiedelt: „DerBrandner-Kasper is a’Schlosser g’west und hat bei Tegernsee a’kloa’s Häusl g’habt, hübsch hochob’n a’m Albach, wo mar aufSchliersee ’nübergeht. Da hat er g’haust mit sein’Wei’, die Traudl g’hoaßn hat...“

Hier hat also der BüchsenmacherKasper dem Marder und den Füch-sen nachgestellt, hier ist er auf Reh-pirsch gegangen, hat den Auerhahnbei der Ho´falz (Balz) belauscht undden Boandlkramer beim Kirschgeistvor der Abreise in die Ewigkeit aus-getrickst, weil es ihm in seiner klei-nen Welt am Alpbach so gut gefiel.Er wusste ja nicht, dass er drüben,im wahren Paradies, seine Traudlwiedersehen würde. Und die Senne-rin, die in Kobells Erzählung derStier auf der Gindelalm überranntund zu Tode gestoßen hatte.

Die „Paradies-Schleife“ am Alp-bach bietet keine irdischen Sehens-würdigkeiten, kein Boandlkramer-Denkmal und keine Kobell-Büste,aber sie lädt zum Sinnieren ein –und zum Staunen: Denn die Kapelledrüben am Berghang hat der Leserder Bräustüberl-Zeitung schon ein-mal gesehen, nur an einem ganzanderen Platz: Die Rubrik „AlteAnsichten“ in der Februar-Ausgabezeigt diese Kapelle nämlich im Herzen von Tegernsee, neben demJuweliergeschäft Bertele an derAlpbachbrücke.

Und dies ist die Geschichte einerwundersamen Wanderung, oder:„Wie sich ein Kirchlein vom See indie Berge begab...“ Die Kapelle, dieetwa vierhundert Jahre lang untenim Dorf stand, trägt den schönenNamen „Maria Schnee“ – zur Erin-nerung an ein Mirakel in Rom: Dorthatte es nach der Überlieferung am5. August 432 an einer einzigenStelle geschneit und der Schnee fielso, dass er die Grundrisse einer Kir-che vorzeichnete, der dann dort er-bauten Basilika S. Maria Maggiore.Als 1803 der Klostersturm auchüber Tegernsee hinwegfegte, solltedas Kirchlein am See mit dem stol-zen Namen abgebrochen werden.Um die Kapelle vor dem Wüten derAufklärung zu retten, trug derBauer, auf dessen Grund sie damalsstand, das Türmchen ab und be-nutzte sie als garantiert weltlichenHolzschupfen. In späteren Jahren,als sich die Eiferer beruhigt hatten,kam das Türmchen wieder hinaufund die Holzlege wurde abermalszur Kapelle – die allerdings danndem Verkehr weichen musste: Sieragte in die spätere Bundesstraßehinein und musste 1935 abgebro-chen werden.

Aber der Glaube der Tegernseeran das Maria-Schnee-Wunder ver-setzt sogar kleine Gotteshäuser:Stein um Stein wurde die Kapelleabgetragen und im „Paradies“ wie-der aufgebaut. Vier Schalkfrauentrugen damals in einer Prozession

das alte Marienbild den Alpbachhinauf in die wiedergeborene Ka-pelle.

Schneekapelle und Schützenscheiben

Die „Paradies-Schleife“ führt denWanderer vom Alpbach jetzt überdie Schützenstraße hinauf zurBergwirtschaft „Schießstätte“, indie etwas andere Welt der Tegern-seer: Das Schießen war und ist haltihre Freud’ - legal, wie es die Kgl.Priv. Feuerschützengesellschaft seitGenerationen pflegt, und ein wenigaußerhalb des Gesetzes. Denn hierwaren ja auch die Wildschützen daheim, in den Bergen zwischenTegernsee und Schliersee, dem „Re-vier“ des Georg Jennerwein. DieBergwirtschaft „Schießstätte“ birgtein Kulturgut, das einen eigenenBesuch wert wäre – eine einmaligeSammlung historischer Schützen-scheiben, teils mehr als hundertJahre alt.

Aber für den Osterspaziergangsoll’s mit der „Paradies-Schleife“diesmal sein Bewenden haben. Vonder Freizeit-Schießanlage vor derWirtschaft (im Sommer gastiert hiermit seiner Open-Air-Bühne auchdas „Tegernseer Volkstheater“) gehtes nun Richtung Süden und dann,rechts ab, über die Kleinbergstraßeund die Karl-Stieler-Straße zurückins Bräustüberl.

It’s Brotzeit-Time! Und demHungrigen schlägt hier bekanntlichkeine Stunde.

...und danach in die Bar

Lassen Sie einen schönen Tagdeshalb angemessen ausklingen:Bei einem gepflegten Schoppenund alpenländischen Schmankerln

P.S. Sie sind uns auch willkommen, wennSie vorher nicht im Bräustüberl waren!

Wein auf Bier –das rat ich Dir!

WeinhausMoschner

Reservierung unter 08022 / 5522

Abgetragen, umgesiedelt, gerettet:Maria Schnee

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Holzschnitte von Eugen Sporer; aus:Franz von Kobell: „Die G’schicht’von’Brandner Kasper“,Prestel-Verlag 1951. Abdruck mitfreundlicher Genehmigung des Verlags.

Page 3: BSZ Ausgabe 03

Brief vom Buzi

Liebe Zwoahaxade,

zwischen am Aschermittwoch und Ostern is’ füruns Hund, b’sonders in Altbayern, wo die mehran Leut’noch den richtigen Glauben haben, koa scheene Zeit –indem, was a richtiger Mensch ist, der tuat da fasten.Und wann er wirklich amoi was isst, nacha aa bloß so fadeSachen wia an Kas, an Topfa, an Mehlschmarrn oderg’farbte Oar. Und dazu vielleicht a Knäckebrot und anHaring. Auf jeden Fall aber fast koa Fleisch und a koaWurscht. Und des alles bloß wegen dem Sündenfall, womir Hund da dro ganz und gar unschuldig san. Mir solltndes jetzt mit ausbaden und mir müaßatn uns kasteien,bloß weil Es Zwoahaxade in der früheren Zeit die Gebotenet g’hoitn habt’s. – Die Mönche, die wo vor mehr als 300Jahren des Bräustüberl baut hab’n, die waren net dumm,die hab’n sich zu helfen g’wusst. Sie haben kurzerhandden Biber als Fisch deklariert und für die Fastenzeit aextrigs Bier braut. Aber jetzt frog i Sie: Was hab’n mirHund davon, wenn sich d’Leit s’Bier schmecken lassen?Taatn mir aa unsern Bleschl neihänga in’ Maßkrug, nachakriagatn mir an so an Fetzn Rausch zamm, dass da Weltungleich waar. Und mir fallaten net nur über zwoa Füaß,wia Es Menschen, naa, mir bringatn gleich unsere vierHaxn durchranand.

Aber aa de greislichste Fastnzeit geht amoi z’Endund dann haut’s Es Zwoahaxade wieder sauber nei unddann fallt a diam a guats Bröckerl ab und alle mitanandschmeckt’s uns und gut lass’ mas uns geh im Bräustüberlz’Tegernsee.

Darauf freut sich

Euer Buzi

Bräustüberl-ZeitungAUSGABE 3 – 3. APRIL 2004 3

Der schönste Liebesgruß in der Literatur des Mittelalters:

Verlorn ist das sluzzelin...

Es muss ja nicht gleich ein Sma-ragd-Ei mit Brillantenstaub sein,oder ein Häschen mit Amethyst-Ohren ... Eine kleine Anleihe ausden literarischen Schatzkästchender Klosters Tegernsee könnte dieLiebste als Ostergruß gleichfallsbeeindrucken.

Es war ja nicht so, dass die Klosterbrüder Jahrhundert umJahrhundert nur geistliche Spiele

Der „Tegernseer Liebesgruß“ inmitten einer Sammlung lateinischer Brieftexte,die nach der Aufhebung des Klosters Tegernsee in die Münchner Hofbibliothekkam (heute Bayerische Staatsbibliothek, BSB; die Handschrift trägt die Num-mer Clm 19411, Reproduktion aus BSB-Katalog „Schatzkammer 2003“).

schrieben und Traktate gegen dieKetzer. Nein, ihr Nachlass enthältauch launige Gedichte, Wortspielevoller Herzlichkeit – etwa wenn derMönch Froumund dem MitbruderLuitpold so viele tausend Grüßeentsendet „als jetzt Blumen überallaus der Erde sprießen...“ Oder wennin der Tegernseer Romandichtungvom Ritter Ruodlieb ein Mädchenseinem Bräutigam „Liebes wünscht,

Zwischen Dürnbach und Glashütte: G’schichten aus dem Tal – gestern und heute

Wieder mehr Park stattParken?Es ist nicht zu übersehen: Der Zeitgeist - sprich, dieautomobile Gesellschaft - hat dem „Schmetterlings-garten“ zwischen Bräustüberl und See einigermaßenzugesetzt: Parkplätze haben sich im Lauf der Jahreeinfach in die Gartenanlage hineingeschoben, dieder Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Skell umdas Jahr 1822 für die königliche Sommerresidenz imehemaligen Kloster Tegernsee geplant und gestaltethatte. Englisches Grün musste in unseren Tagenquadratmeterweise dem Asphalt weichen.

Nun gibt es zumindest Hoffnungsschimmer, dassder Skell´sche Park gewissermaßen wieder „renatu-riert“ werden kann. In Höhe des „Schmetterlingsgar-tens“, an der Hauptstraße, wurde die Aral-Tankstelleaufgelassen und zum Abbruch freigegeben. Für dieStadt Tegernsee bedeutet dies eine Chance, eingrundlegend neues Parkplatz-Konzept zu erarbeiten,das den Schlossplatz vor Bräustüberl und Kircheentlasten würde, vor allem von parkenden Omnibus-sen. Motto: Mehr Park statt Parken!

Den Namen „Schmetterlingsgarten“ verdankteder Park übrigens der Blumenliebe des SchlossherrnHerzog Carl Theodor: Er ließ um das Jahr 1900 hierein Blumenbeet anlegen, das der höfischen Gesell-schaft, wenn sie beim Bankettsaal auf die Altanehinaustrat als großer Märchen-Schmetterling er-schien. Eine liebenswerte Erinnerung, die auch unse-rer Phantasie Flügel verleihen möge: Dass eines Tages die Idylle im „Schmetterlingsgarten“ wiederEinzug hält.

Zwischen Maß und„Medius“Es sind wirklich nur ein paar Schritte, aus demBräustüberl hinüber in die „Welt der Fitness“, oderzumindest diesbezüglicher guter Vorsätze: Im Tegernseer Kurpark wurde in diesem Frühjahr das„Medius“-Zentrum eröffnet. Es offeriert an einemOrt, nämlich auf dem Areal des Hallenbades, undunter einem Dach ein gebündeltes Angebot aus denGesundheitsbereichen Fitness, Prävention und Reha-bilitation.

Ein Beispiel aus dem Medius-Programm: Die„Medizinische Trainings Therapie“ (MTT) des Me-dius-Initiators Nikolaus Bernlochner. Als bisher ein-ziger Therapeut in Bayern besitzt Bernlochner eineAOK-Zulassung für seine präventiven und postope-rativen Trainings- und Therapie-Angebote. 35 Kraft-und 15 Cardiogeräte – alle vom TÜV geprüft - ste-hen den Medius-Gästen zum Gewichtheben, Radfah-ren, Steppen oder Laufen zur Verfügung. Beratenund betreut werden die Gäste, natürlich auch die„Schnupper-Kunden“, dabei von den Physiothera-peuten Patricia Potsch und Michael Storch.

so viel wie des Laubes an den Bäu-men ist und Minne so viel wie dieWonne der Vögel...“

Und so findet sich auch derschönste Liebesgruß, den die Litera-tur des Mittelalters hervorgebrachthat – und der hier zur Weitergabeempfohlen sei – inmitten einerSammlung lateinischer Brieftexteaus Tegernsee. Es sind Texte zuRhetorik, Grammatik und Philoso-phie, alles ist erhaben und bedeu-tungsvoll. Doch auf einmal fliegtden Leser, wie ein Schmetterlingmitten aus der Gedankenschwere,dieses Herzensgedicht in deutscherSprache entgegen (in der Repro-duktion des Originalbriefes hervor-gehoben durch die beiden rotenMarkierungszeichen):

Du pist / min ih (ich) bin din. des(dessen) solt du / gewis sin. du bistbeslossen (eingeschlossen) / in minem herzen. verlorn / ist dassluzzelin (Schlüsselein). du muost /och (musst auch oder auf) immerdarinne sin.

Wie dieser Vers so spontan in diephilosophisch-religiösen Texte derTegernseer Mönche kam, bleibt einRätsel. Eine liebenswerte und zeit-lose Erklärung wäre: Es hat denSchreiber einfach übermannt.

rathausplatz 8 83684 tegernseetel: 08022-661855 fax: 08022-661856

www.claus-berthold.de [email protected]

Wir bringen Sie zum Reden. Und ins Gespräch.

www.rede-und-text.de

Page 4: BSZ Ausgabe 03

Bräustüberl-Schmankerl für Dahoam

Sie treffen sich regelmäßig, abernicht immer in derselben Wirt-schaft. Sie haben einen Präsiden-ten, sind aber alle gleichberechtigt.Und ihre Mitgliederzahl ist seitüber 50 Jahren die gleiche: 16.Kein Wunder, dass Außenstehende

sich schwer tun, die „Zugspitz-spiegler“ als ganz normalenStammtisch zu akzeptieren – undsich, mit vielsagendem Blick auf dieHerren am Engerltisch, lieber etwasvon einer „geheimnisumwittertenLoge“ zuflüstern.

Tatsache ist, dass die Legenden-bildung um die „Spiagler“ bereits inder Gründungsstunde begann. Da-mals trat ein ehrbarer Tegernseer ineiner Vollmondnacht vor die Türder Berggaststätte Neureuth undwurde beim Blick auf den glit-zernden See Zeuge jenes Natur-schauspiels, das aus dem bisherigen

Bürgerstammtisch ab sofort dieZugspitzspiegler machte.

16 Mitglieder hatte die Gruppeder ersten Stunde, allesamt angese-hene Handwerker und Geschäfts-leute – und dabei sollte es bleiben,„weil das eine Zahl ist, bei der mansich am Tisch noch gut unterhaltenkann“, wie der amtierende Präsi-dent Leonhard Frank erklärt. Wirdein Platz frei, kann es schon einmallänger dauern bis am Engerltisch –aus einem eigens mitgebrachtenRohr – weißer Rauch aufsteigt undder Nachrücker die Hand zumSchwur heben darf. Eine durchausernste Angelegenheit, denn es gilt,wie Ludwig Höfle zitiert: „Wer aufdie Spiegler-Fahne schwört, hatnichts mehr, was ihm selbst ge-hört.“

Ein Opfer, das die 16 Spiaglergern bringen. Als Ausgleich wartennicht nur gesellige Stunden – obbei den donnerstäglichen Stammti-schen, bei Feiern und anderen Ver-anstaltungen, wie dem legendärenStarkbieranstich der Spiagler imherzoglichen Schalander –, sondernein besonderer Zusammenhalt, derinsbesondere in vielen gemeinsa-men Reisen zum Ausdruck kommt.Fast alle Mittelmeerländer habensie erkundet, eine Kreuzfahrt unter-nommen, sich zwischendurch nochdie bayerischen Reichs- und Bi-schofsstädte angeschaut und – viel-bestaunter Höhepunkt – Peking unddas Reich der Mitte besucht, Gala-diner im Gästehaus der Regierunginklusive.

Und noch etwas teilen die 16Spiagler bis heute: das Verantwor-tungsgefühl für ihre Heimat. Siekauften Kirschbäume, damit der Tegernseer Kirschbaumhügel auchein solcher bleibt, spendeten für bedürftige Mitbürger und unter-stützten die Restaurierung des Krie-gerdenkmals. Irgendwie sind siehalt doch ein Stammtisch der be-sonderen Art.

Die 16 Zugspitzspiegler sind:Leonhard Frank, Hans Grimm, Lud-wig Höfle, Sepp Horn, HerbertKandlbinder, Franz Kiening, Wolf-gang Köppl, Hans Leitner, SigiLengl, Dieter Mack, Rudi Rampf,Sepp Schwaiger, Heinz Spisak, Norbert Stühmer, Fred Veith undPepi Ziegleder. al

Herausgeber: Bräustüberl Tegernsee - Peter Hubert Schlossplatz 1, 83684 Tegernseewww.braustuberl.de

Konzeption und Redaktion:Lehmeier:SollacherEbersberg/Rottach-Egernwww.rede-und-text.deFon: 0 80 92-863203

Menschen im Bräustüberl

Weißer Rauch am EngerltischEin Stammtisch der besonderen Art: die Zugspitzspiegler

Bräustüberl-ZeitungAUSGABE 3 – 3. APRIL 20044

IMPRESSUM

Die Bräustüberl-Zeitung erscheint zweimo-natlich in einer Auflage von 10.000 Exem-plaren. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2.

Grafische Gestaltung: H2DESIGN, Münchenwww.h2design.de

Druck: Druckerei Stindl, Rottach-Weissachwww.stindl-druck.de

BSZ0204/10

Texte dieser Ausgabe:Freia Oliv (fo)Annette Lehmeier (al)Egon Schäffner (Buzi)

Wer woaß des no?

Heute wollen wir von Ihnen wissen:

Was bedeutet „g’wappelt“?Für Ihre Antworten (Namen und Adresse nicht vergessen) finden Sie unten einen Lösungs-

coupon. Den ausgefüllten und heraus getrennten Abschnitt (oder einen anderen Zettel mit den

entsprechenden Angaben) geben Sie an der Schänke ab.

Abgabeschluss ist Samstag, 15. Mai 2004. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das

Los. Auf den Gewinner oder die Gewinnerin wartet ein Gutschein für eine Bräustüberl-Brotzeit

für zwei Personen inklusive zwei Maß Bier. Den Namen der glücklichen Gewinner geben wir in

der Bräustüberl-Zeitung vom Juni bekannt.

Wir wünschen viel Glück!

Meine Lösung für das aktuelle Bräustüber-Rätsel lautet:

G’wappelt bedeutet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Name und Adresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Telefon, evtl. Email . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Wenn Sie die Bräustüberl-Zeitung nicht beschädigen wollen, können Sie Ihre Lösung sowie Ihre

persönlichen Daten auch auf jedes andere Stück Papier schreiben. Die Lösung anschließend

bitte in den Kasten neben der Schänke werfen.

Der Gewinner wird von uns benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe bekannt gegeben. Eine

Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auflösung aus Ausgabe 2Die richtige Antwort auf unsere Frage: Weroder was ist ein Schlauderaff?“ lautet:

Ein Schlauderaff (oder Schlauraff, Schlaudrackoder Schlaudrache) ist ein üppig und gedan-kenlos dahinlebender Mensch, ein Faulenzer,Fresser und Prasser. Der Begriff leitet sich abvom mittelhochdeutschen slu(de)raffe ausslur (Faulenzer) + affe bzw. drache. Densel-ben Wortstamm hat auch das Schlaraffenland.

Von unserer Glücksfee Elisabeth Igl wurden im Beisein von Wirt Peter Hubert (Foto) folgende Gewinner gezogen:Für die korrekte Erklärung des Schlauderaff: Erich Bründl (Rottach-Egern).Für die richtige Auflösung des gesuchten Begriffs aus der Erstausgabe „Gloiffe“: Stefan Hafner (Sutten).

Bräustüberl-Gäste erkennen und erklären alte bayerische Wörter und Begriffe

Die heutigen Spiagler blicken auf über 50 Jahre Stammtischtradition.

Sagen, Legenden, Mythen – Alt-bayern ist voll davon. Märchen-hafte Könige und wunderliche Heilige gründeten den Ruhm desLandes, sprich: seine 40 pompösenKlöster. Susanne Seethaler hat sichein Jahr lang aufgemacht, sie zu erkunden und schrieb im nächstenJahr für den Nymphenburger Ver-lag Geschichte und Geschichtennieder. Sie forschte in Archiven,zog durch die Lande und kam dabeizurück an ihren Heimatort Tegern-see. Denn obwohl sie jetzt in Mün-

Zutaten für 4 Portionen:

500 g Schweinefleisch

250 g Zwiebeln

50 g Fett (Öl oder Schmalz)

2 TL Paprikapulver

Salz, Pfeffer, Kümmel

1 Knoblauchzehe1/2 l Wasser oder Fleischbrühe

500 g Sauerkraut

1/8 l Sauerrahm

Mehl oder Stärke zum Binden

Tabasco

Zubereitungszeit: 2 Stunden ✃

Kräftig deftig, die heutige Empfehlung von Küchenchef Roland Hennemann. Genau das Richtige zum Ende der Fastenzeit:

Zwiebeln abziehen und nudelig schnei-den. Das Fleisch waschen, abtrocknenund in 2 cm große Würfel schneiden.Fett zerlassen und die Zwiebeln daringoldgelb andünsten. Paprikapulver,Kümmel und klein gehackten Knoblauchunterrühren. Das Fleisch hinzufügen undmit Salz und Pfeffer bestreuen. Gulaschmit Wasser oder Fleischbrühe aufgießenund (etwa 30 bis 45 Minuten) halb durchgaren lassen. Anschließend Sauerkrautunter das Fleisch rühren und alles ge-meinsam weitere 30 Minuten fertig ga-ren lassen. Unter das gare Gulasch denSauerrahm rühren, abbinden und nachWunsch mit Salz, Pfeffer und Tabascoabschmecken.

Szegediner Gulasch

chen lebt und außerdem froh ist,dass sie „den Horizont durch vieleAsienreisen erweitern konnte“, istsie mit ihrer Familie am Tegernsee„tief verwurzelt“.

Aus der Buchhändlerin wurdeerst durch „Kundennachfrage“ dieAutorin, seither schreibt sie „einbayerisches Buch am anderen“,widmet sich im Erstling den Burgenund Schlössern, nun den Klösternund demnächst den Traditionen.Und weil „kaum mehr einer weiß,wie groß Altbayern war“, deckt siegleich das ganze Gebiet von Erlan-gen bis Bozen, von Augsburg bisLinz ab. Kurze Historie, persönlicheTipps und natürlich die schönenWirtschaften finden in eigenwilli-gen, unterhaltsamen Texten Be-rücksichtigung. Auch bei Tegernseehat Seethaler einen lockeren Tonfür das Drama der Brüder Adalbertund Otkar gewählt. König PippinsSohn erschlug Otkars Sohn beimSchachspiel. Die Brüder verließenden Hof, hungerten, litten und erstin Tegernsee fanden sie angesichtsder wunderbaren Landschaft ihrenFrieden und gründeten das Kloster.Dass mittlerweile die Menschenscharenweise kommen, mutmaßtdie Autorin, liegt aber vor allem amBräustüberl...

fo

Zum WeiterlesenSusanne Seethaler: Altbayerische Klöster und ihre Legen-den. Von der Oberpfalz bis Südtirol. NymphenburgerVerlag München 2003. ISBN 3-485-00965-2. 16,90 Euro

Zurück zu den WurzelnSusanne Seethaler über Klöster und Legenden

Die Redaktion hat sich bemüht, sämtliche Urheberrechte des in der Bräustüberl-Zeitung verwendeten Materials sorg-

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Bräustüberl-Zeitung

Die nächste Ausgabe erscheint am

5. Juni 2004.

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