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Dan Shocker’s Macabros · »Dan Shocker’s Macabros wird fortgesetzt.« Diese Schlagzeile stand uns vor Augen, als wir vor einigen Monaten über Christian Mon-tillon bei Jürgen

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»Dan Shocker’s Macabros wird fortgesetzt.«Diese Schlagzeile stand uns vor Augen, alswir vor einigen Monaten über Christian Mon-

tillon bei Jürgen und Karin Grasmückanfragen ließen, ob eine solche Fortset-zung möglich wäre.

Dass diese Meldung nun vom Tod Jür-gen Grasmücks überschattet wird, ist einSchock für alle, die das Glück hatten, die-sen Mann kennenzulernen. Unser Bei-leid gilt der Witwe Karin Grasmück undihrer Familie. Sie hat einen großartigenMann verloren, der durch sein SchaffenZehntausende, wenn nicht gar Hun-derttausende von Lesern beeinflussthat!

Wir drucken in dieser Ausgabeeinige Nachrufe, zum Teil mit der Genehmi-gung von www.gruselromane.de. Vielen Dank dafüran den Seitenbetreiber Christian Daber!

Eine weitere Meldung, die erst im letztenAugenblick vor Redaktionsschluss feststand,

betrifft die geplante Dorian Hunter-Hörspiel-serie, die leider noch einmal verschoben wer-den musste. Grund ist die einvernehmlicheTrennung von unserem Lizenznehmer, derHörspielproduktionsfirma Nocturna Audio.Wir haben uns dafür entschieden, die Hör-spielserie lieber in Eigenregie produzieren zulassen und werden dementsprechend imAugust 2008 mit drei Folgen starten. Sämtli-che bereits getätigte Vorbestellungen undAbonnements bleiben natürlich erhalten.

Als Folge der Trennung wird NocturnaAudio übrigens eine einzelne bereits fertigproduzierte Folge unter dem Titel »Dämonen-killer« vorübergehend in den Handel bringen.Diese wird jedoch nur eine begrenzte Zeit lie-ferbar sein. Weitere »Dämonenkiller«-Folgenvon Nocturna Audio wird es nicht geben.

Mehr Informationen zur Dorian Hunter-Hörspielserie ebenso wie zur Macabros-Buchfortsetzung gibt es dann in der nächstenMysteryPress-Ausgabe.

Eure Zaubermond-Redaktion

Aus dem Inhaltdieser Ausgabe

Titel:Zum Tod von

Jürgen Grasmückab Seite 10

»Nyarlep,Sohn des Teufels«

Uwe Antonüber seinen

ersten Horror-RomanSeite 5

»Zeitloser Horror«Interview mit

DORIAN HUNTER-Neuautor

Geoffrey MarksSeite 8

LeserbriefeSeite 3

ImpressumSeite 7

GesamtprogrammSeite 23

VorschauSeite 24

Liebe Leserinnen und Leser,

Wie kommt ein GPS-Transponder in eine antike Ausgrabungs-stätte? Was verbindet das verschwundene Volk der Anasazimit den blutrünstigen Azteken und den spanischen Conquis-tadores? Was verbirgt sich vor Commander Drax in den dunk-

len Höhlen von Iskatán – und ruft ihn mit unhörbarer Stimme? Für Jahrhunderte lag das sagenumwobene Felsenpueblo unbe-

rührt und unbeachtet, von der Welt vergessen. Jetzt aber lockt es Mat-thew Drax und Aruula in eine tödliche Falle...MADDRAX 17, »Der Mann, den die Zeit vergaß«, 320 S., EUR 16,95

NEUab sofort

erhältlich

Wer sind die ERBAUER wirklich, und woher stammen sie?Was ließ sie das Erste Reich gründen ... und wie viele Reichefolgten noch? Welchen Sinn und Zweck haben die Tridenti-schen Kugeln, mit denen das Universum übersät ist?

Die Antworten treiben die Crew der RUBIKON an den Rand desBegreifbaren. Sie begegnet einer für immer verloren Geglaubten –

doch im Gegenzug wartet auf den Angk-Welten keiner mehr von denen,die Kargor dort aussetzte ... BAD EARTH 12, »Perlen der Schöpfung«, 256 S., EUR 14,95

NEUab sofort

erhältlich

Eine Frau bekommt ein neues Herz transplantiert und wirdschon kurze Zeit später von höllischen Visionen geplagt. Istihre Spenderin tatsächlich bei einem Autounfall ums Lebengekommen? Oder wurde sie in Wirklichkeit von einem Dämon

ermordet? Gibt es tatsächlich ein Zellgedächtnis? Oder spielennoch ganz andere Dinge eine Rolle? Die verzweifelte Frau sucht Hilfe

bei Professor Zamorra und Nicole. Die beiden stoßen auf ein Geheim-nis aus tiefster Vergangenheit, das in Afrika seinen Anfang nahm ...PROFESSOR ZAMORRA 24, »Höllische Visionen«, 256 Seiten, EUR 14,95

Außerdemneu erhältlich:

DORIAN HUNTER Klassiker 29, »Baphomet«, 416 S., EUR 18,95DORIAN HUNTER Neue Romane 19, »Die Hexe am Lech«, 352 S., EUR 18,95STERNENFAUST 7, »Stützpunkt Roter Stern«, 256 S., EUR 14,95TONY BALLARD 13, »Der Besucher«, 256 S., EUR 14,95TORN Neue Romane 20, »Im Visier der Lu’cen«, 256 S., EUR 14,95

NEUab sofort

erhältlich

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MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007 Seite 3

Frank Reuter fragt:Wann bringt ihr eine neue Vorschau für MAD-DRAX, TORN, PROFESSOR ZAMORRA undREVEREND PAIN? Sind in absehbarer Zeitneue Serien außer MACABROS geplant?Eine Vorschau gibt es natürlich wieder aufden beiden letzten Seiten dieser MP-Ausga-be. Die Vorschau auf unserer Internetseitewww.zaubermond.de wird zusätzlich zweiMal im Jahr – im Mai und im November –mit den neuen Titel des jeweils nächstenHalbjahres aktualisiert. Außer Dan Sho-cker’s Macabros sind kurzfristig keineneuen Serien geplant.

Rudolf Metzler hat ebenfalls eine Frage:Ist »Sandobal« eigentlich ein neuer Zeichneroder nur ein Pseudonym von Werner Öckl? Ichkann nämlich im Stil keinen Unterschied erken-nen (was auch gut so ist!). »Sandobal« ist in der Tat »nur« das Pseud-onym von Werner Öckl. Er war zwischen-zeitlich der Ansicht, dass ein echter Künst-ler eben auch einen Künstlernamenbraucht. Wir finden zwar, dass er sich beiseinen Bildern nicht zu verstecken braucht– aber der Künstler ist nun mal König undentscheidet ...

Manfred Stark schreibt:Die Nachricht, dass MACABROS fortgesetztwird, finde ich riesig. Freue mich drauf. Was istmit den alten Romanen, werden die als Klassi-ker-Ausgabe ebenfalls bei euch aufgelegt?Übrigens: Vergesst MYTHOR nicht. Wäre auchtoll. Wäre außerdem »Larry Brent« in Buchformmöglich?Die Klassiker-Ausgabe von Macabros wirdweiterhin im Blitz-Verlag erscheinen, eben-so wie auch die Klassiker-Ausgabe sowie dieNeuen Romane zu »Larry Brent«. Eine Neu-auflage von »Mythor« ist vor einigen Jahrenbeim Weltbild-Verlag erschienen. Eine aber-malige Neuauflage bei Zaubermond ist zur-zeit nicht geplant.

Ernst Lala schreibt:Hallo liebe DORIAN HUNTER-Redaktion! AlsAltleser (1973) des »Dämonenkiller« möchteich mich bei Euch für viele schöne und span-nende Stunden bedanken. Als ich durch Zufallerfahren habe, dass der »Däki« wieder aufge-legt wird, habe ich mir sofort ein Abo zugelegtund wieder zu sammeln angefangen. Auch dieRomane der neuen Autoren gefallen mir sehrgut. Ich freue mich schon auf den Baphomet-Zyklus und habe nur eine Bitte: Lasst Unganicht aus der Serie verschwinden. Auch MartinZamis sollte wieder als Kind auftauchen. Liebegruselige Grüße.Die geben wir gern zurück. Vielen Dank für

das Lob! Der Steinzeitmann Unga wird nichtaus der Serie verschwinden, allerdings istdie Figur zuletzt zugegebenermaßen etwasin den Hintergrund getreten. Martin Zamis,der Sohn des Dämonenkillers, ist tot – jeden-falls sein Körper. Dies ist im Augenblick derStatus Quo. Was daraus werden wird, wirdman sehen. Aber noch nicht so bald. :-)

Thomas Bilstein hat ebenfalls einige Fragen:Hallo, ich freue mich riesig, dass für den nächs-ten »Vampir-Horror«-Band Uwe Voehls »Henker«-Serie geplant ist – danke! Frage dazu: Habt Ihrdie Rechte an allen Bänden? Ich meine mich zuerinnern, dass einige Bände in der »Vampir-Hor-ror«-Heftserie bei Pabel-Moewig sowie – nachderen Einstellung – weitere Bände im »Gespens-ter-Krimi« erschienen sind. Ich meine auch,Uwe hätte für das »Dämonen-Land« seinerzeiteinen Übergangsroman, der beide Zyklen mit-einander verbindet, verfasst. – Ach ja, und einBand nur mit Romanen von Hugh Walker oderWolfgang Hohlbein (aus dem »Gespenster-Krimi«) wäre auch toll. Und wo ich gerade beimWünschen bin: Ich warte immer noch darauf,dass sich mal ein Verlag einer Neuauflage von»Damona King« annimmt. So, jetzt aber genug!Beste Grüße aus Wetter!Gruß zurück, lieber Thomas. Die »Henker«-Serie wird vollständig innerhalb der Vam-pir-Horror-Buchreihe erscheinen. Sämtli-che Hugh-Walker-Romane sind bereits im»Dämonen-Land« wiederveröffentlicht wor-den, auch sind Hugh Walkers »Dracula«-Romane zusätzlich noch einmal im Blitz-Verlag erschienen. Ein weiterer Band mitNachdrucken ist deshalb zurzeit nichtgeplant. Interessant wären natürlich dage-gen neue Romane von Hugh Walker, aber dahält sich der Meister bekanntermaßen sehrzurück. Eine Neuauflage von »DamonaKing« ist ebenfalls nicht geplant – womit wirdann vermutlich alle noch nicht wiederver-öffentlichten Romanheftserien durchhätten.:-)

Rudolf Bauer:Hallo Zaubermondler, erstmal danke für dieneuen Bücher, wie immer ein Genuß. Es hießeinmal, die MYSTERYPRESS soll ein Ersatz fürdas Vorwort in manchen Büchern sein. Ich per-sönlich vermisse allerdings ein Vorwort sehr.Danke für eure Aufmerksamkeit, und machtweiter so.Zum Thema der Vorworte in den DorianHunter-Bänden haben wir ja schon Stellunggenommen. Damit ist wohl vorerst auch dasletzte (Vor-)Wort gesprochen, da die Klassi-ker-Ausgabe ja bereits in einem Jahr been-det sein wird. Wir denken allerdings dar-über nach, die Hintergrundinformationen,

Leserbriefe

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die sich zur Serie angesammelt haben, zugeeigneter Zeit in anderer Form zu veröf-fentlichen, zum Beispiel in einem Serienlexi-kon. Dies ist allerdings noch Zukunftsmu-sik. Schauen wir mal, was die Zeit bringt ...

Nach so vielen positiven Briefen sorgt Sieg-fried Reinfelder dafür, dass wir nicht abhe-ben:Hallo Zaubermond-Team, ich lese eben denaktuellen TORN (Band 19) und bin immer stär-ker enttäuscht, was man für sein Geld gebotenbekommt. Habt ihr keine Korrekturleser, odersind diese der deutschen Sprache nicht mäch-tig? Bis jetzt waren schon genug Fehler (auchin den vorhergehenden Bänden), aber jetzt binich auf Seite 130 angelangt, und dort ist einSatz, welchen ich gerne in die deutsche Spra-che übersetzt bekommen möchte. Dort stehtin Zeile 26 folgender Satz: »Die Plasmarüstungschützte ihn nicht kaum diese dämonischeKreatur.« Wie bitte?! Was soll das heißen?Wenn das so weitergeht, muss mit jedem Bandein Dolmetscher mitgeliefert werden.Wenn die Dolmetscher nichts dagegenhaben ... :-) Für die Fehler, insbesondereden genannten Klops, entschuldigen wir unsausdrücklich. Vielleicht lässt er sich damiterklären, dass beim September-Erschei-nungstermin (es sind insgesamt zwölfBücher erschienen!) alle Beteiligten teilwei-se unter großem Zeitdruck gearbeitethaben. Trotzdem sollen solche Fehler natür-lich nicht vorkommen. Sorry dafür!

Eckhard Birk schreibt zu Dorian Hunter:Hallo! Ich habe jetzt die Nr. 28, »Im Vorhof derHölle« bekommen. Die angekündigten BändeNr. 29, »Baphomet«, Nr. 30, »Herrin der Fleder-mäuse«, Nr. 31, »Panik in New York« und Nr. 32»Cocos Opfergang«, habe ich bereits als Erst-auflage (damals noch als Nr. 27-30 erschie-nen). Sind die angekündigten Bände 29-32 mitden alten Bänden 27-30 inhaltsgleich? Sinddie Romane nochmals überarbeitet worden? Inder MYSTERYPRESS-Ausgabe vom Juni 2007war zu lesen, dass die »alten« Bände 31 und 32(»In der Vergangenheit verschollen« und»Dämonenkrieg«) nicht identisch mit den ange-kündigten neuen Bänden 33 und 34 (»Die Pest-burg« und »Dämonenkrieg«) sein werden. Ichhabe auch noch eine Anmerkung zu EuremInternetauftritt. Es wäre schön, wenn Ihr imShop bei den DORIAN-HUNTER-Klassiker-Bän-den auch die einzelnen enthaltenen Romantitelnennen würdet. Ich freue mich auch schon aufdie DORIAN HUNTER-Hörspiele.Die genannten Bände der Dorian Hunter-Klassiker-Ausgabe sind in der Tat inhalts-gleich mit den entsprechenden Bänden derErstausgabe. Die um zwei Bände verschobe-ne Nummerierung ergibt sich nur durcheine neue Aufteilung der Romane in denBänden 1-29. Die angekündigte Überarbei-tung der Bände 33 und 34 ist bei der Leser-

schaft bisher auf ein geteiltes Echo gesto-ßen, sodass wir überlegen, darauf zu ver-zichten und die Bände in der bisherigenForm wiederzuveröffentlichen. Eine endgül-tige Entscheidung ist allerdings noch nichtgefallen.

Alexander Steinhülb schreibt:Obwohl jeder Band in der Aufmachung bzw.zum Sammeln kaum verbesserungswürdig ist,hoffe ich, es kommen nicht noch mehr Seriendazu. Da ich fast alle erschienenen Horrorro-mane seit 1968 habe und auch um Ihre Buch-ausgaben nicht herumkomme, ächzt meinGeldbeutel langsam :-)Tja, dann gibt es mit der Fortsetzung vonMacabros ja wirklich schlechte Nachrich-ten für dich! Vielleicht hilft dir die Meldung,dass wir genau aus diesem Grund – dass wirmit der Anzahl erscheinender Titel je Quar-tal langsam an unsere Kapazitätsgrenzengelangen – den Erscheinungsrhythmus derTorn Klassiker-Ausgabe verlangsamenwerden. Weitere Bände der Torn-Neuaufla-ge werden dementsprechend nur noch halb-jährlich erscheinen. Band 3 kommt, daBand 1 und 2 jetzt innerhalb von drei Mona-ten aufeinanderfolgten, erst im Juni 2008.

Einen haben wir doch noch. Alfred Noll weistauf ein paar Serien hin, die wir noch nichtauf dem Zettel hatten:Kompliment zur hervorragend gestaltetenneuen Website, sie ist schlichtwegs Spitze. Istkünftig die Wiederveröffentlichung von »Orion«-bzw. »Terranauten«-Abenteuern in Buchformgeplant?Nein, auch eine Wiederveröffentlichung die-ser beiden Serien ist zurzeit nicht geplant.

Den letzten Beitrag für heute liefert Christi-an Spörk, der sich ebenfalls auf die neugestaltete Zaubermond-Homepage bezieht:Gratulation zur neuen Homepage, ist euch aus-gezeichnet gelungen. Habe mich selbstver-ständlich schon registriert, um das erweiterteProgramm zu erhalten.Vorbildlich, Christian! Auch alle anderenweisen wir gern noch einmal auf die neueZaubermond-Website hin. Unter www.zau-bermond.de gibt es jetzt nicht nur einennoch übersichtlicheren und sichererenShop, sondern für registrierte Nutzer auchzusätzliche Features wie zum Beispiel dieMaddrax und Sternenfaust-Gewinnspie-le. Jeden zweiten Samstag startet eine neueRunde. Beantwortet einfach die Fragen zurjeweiligen Serie, und ihr habt die Chance,ein kostenloses Zaubermond-Buch eurerWahl zu gewinnen.

Mit diesem Hinweis verabschieden wir unsdiesmal. Eine vergnügliche, aber vor allembesinnliche Restlektüre wünscht

Eure Zaubermond-Redaktion

Seite 4 MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007

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Das swingin’ London der siebziger Jahre desvergangenen Jahrhunderts war nicht nureine andere Zeit, sondern auch eine andereWelt, zumindest, was die Schilderung dieserMetropole im deutschen Heftroman betrifft.Es war eine Stadt weniger der Überraschun-gen als der erfüllten Erwartungen für denLeser. Der wusste genau, womit er zu rech-nen hatte: Vampire am Picadilly Circus,Werwölfe am Trafalgar Square, Dämonenin Mayfair und Zombies im BuckinghamPalace. Im London dieser anderen Zeit, die-ser anderen Welt, ging es keineswegs sostreng und geordnet zu wie in der heutigen,realen Weltstadt. Dem Leser war natürlichbekannt, dass in diesem London gute Repor-ter ein Schusswaffenarsenal neben derHausbar aufbewahrten, ihre Chefredakteu-re Scotland Yard gegenüber weisungsbefugtund übersinnliche Wesen, hauptsächlichDämonen, geradezu Allerweltserscheinun-gen waren, wenn auch überweltliche. Anpraktisch jeder Ecke lauerten sie einem auf.

Ja, der Leser wusste es genau, und des-halb musste man es auch nicht mehr postu-lieren. Natürlich glaubte ein Inspektor vonScotland Yard an Dämonen, ein Reportersowieso, und das Erstaunen des Heldenkonnte sich auf ein »Das gibt's doch nicht!«beschränken, wenn überhaupt. Schließlichwaren ja alle Beteiligten informiert. Wochefür Woche informierten die Leser – unddamit auch ich, denn ich war ein begeister-tes Exemplar dieser Spezies! – sich gezieltüber neue Entwicklungen. Ob sie nun zum»Geister-Krimi« von Kelter griffen, zum »Sil-ber-Grusel-Krimi« von Zauberkreis, zum »Ge-spenster-Krimi« von Bastei oder gar dem»Vampir-Horror«-Roman von Pabel – dasswingin’ London war in für Gruselfreunde.

So auch in Nyarlep, Sohn des Teufels,den Zaubermond nun in seiner wohlfeilenVampir-Reihe nachdruckt. Zwar hat ausge-rechnet dieser Dämon nie behauptet, desTeufels Sohn zu sein, doch den Titel desRomans hat auch nicht der Autor, sondernder Verlag gemacht.

Nyarlep war in der Tat der erste Horror-roman, den ich je geschrieben habe, auchwenn er erst als mein dritter erschienen ist(wie ich soeben herausgefunden habe). Esmuss so um das Jahr 1976 gewesen sein,um die zwanzig Jahre alt war ich damals.Was für dumme Sprüche kommen einem dain den Sinn? »Ich war jung, und ich brauch-te das Geld?« Unsinn. Ich war jung, und ichwollte veröffentlicht werden. Aufsteigen indas Pantheon meiner Helden, die Woche für

Woche das London jener Zeit schilderten,mit Jack the Ripper in Whitehall, Wieder-gängern auf der Tower Bridge und Geisternbei Madame Tussauds. Wobei diese Vorbil-der natürlich allesamt zehn, zwanzig Jahreälter waren als ich. Aber was für eine Rollespielte das? Ich war jung, und London warnur eine Schreibmaschine weit entfernt.Und ich wusste sowieso, wie es dort aussah.Schließlich war ich ja ein eifriger Leser.

Ja, London war nur eine Schreibmaschi-ne weit entfernt, auch wenn Sie dieses Wortvielleicht nicht mehr kennen sollten. Nur zurErinnerung: http://de.wikipedia.org/wiki/Schreibmaschine.

Schreibmaschine. Bedenken Sie, lieberLeser, es war eine andere Welt, eine andereZeit. Ein anderes London. PCs warendamals noch nicht gebräuchlich, falls es sieüberhaupt schon gab. Es gab noch nicht ein-mal Handys! (Weshalb sich die Helden mei-nes Romans auch verabreden, um Informa-tionen auszutauschen, statt mal eben zutelefonieren.) Und im Internet recherchie-

ren? Das war damals nicht einmal eine Visi-on von SF-Autoren, und deshalb konntenmeine wackeren Journalisten auch nichtmal eben schnell Informationen überSchloss Castleground aufrufen, genausowenig, wie ich Informationen über Londonaus dem Netz ziehen konnte. Gibt es beiScotland Yard überhaupt Inspektoren? Aber

Nyarlep, Sohn des Teufels»Perry Rhodan«-Autor Uwe Anton über seinen ersten Horror-Roman und eine bri-tische Hauptstadt aus einer anderen Epoche

MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007 Seite 5

Band 6 der VAMPIR-HORROR-Reihe enthält den Roman»Nyarlep, Sohn des Teufels«in einer vom Autor gründlichüberarbeiteten Fassung.

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das spielt eigentlich keine Rolle. MeinInspektor Manning hat bestimmt in 30 Hor-rorromanen mitgespielt, ohne dass mir auchnur ein Leser diese Frage gestellt hat, vonLektoren und Redakteuren ganz zu schwei-gen. Deshalb wird er auch immer InspektorManning bleiben, zumindest für mich.

Nein, um Geld ging es wirklich nicht. Ichweiß noch, mit welcher Begeisterung ichdiesen Roman geschrieben habe. Wie ent-täuscht ich war, als der erste Verlag, denich ihm angeboten habe, ihn nicht sofortkaufen und mich unter Exklusivvertrag neh-men wollte. Und wie groß meine Freudewar, als ich ihn schließlich, nachdem ichzwei andere Horrorromane verkauft hatte,doch noch bei einem Verlag unterbringenkonnte.

Um das Veröffentlichen ging es. Deneigenen Namen gedruckt zu sehen, auchwenn ich wirklich nicht John Spider hieß,nicht einmal Johann Spinne. (Das war nichtmal mein Spitzname!) Aber auch diesesPseudonym hat der Verlag ersonnen, odervielleicht auch mein damaliger literarischerAgent, der mich damals gerade unter Ver-trag genommen hatte und mein Erstlings-Horrorwerk umgehend verkaufen konnte.

Nun ja, John Spider. Na und, was soll's?Mein Agent hieß schließlich auch nichtDaniel Schauergeschichte – oder in deranglisierten Fassung Dan Shocker –, son-dern Jürgen Grasmück. Und ganz ehrlich ...Dan Shocker und John Spider ... wenn mansich diese Namen auf der Zunge zergehenlässt, hört man die Verwandtschaft dochgeradezu heraus. Zumindest die Seelenver-wandtschaft. Oder?

Um das Veröffentlichen ging es, und viel-leicht um die Nachahmung. »Nachahmungist die aufrichtigste Form der Schmeiche-lei«, wie es so schön heißt. Ich las damalsnicht nur mit Inbrunst Horror-, sondernauch Science Fiction-Literatur. Mein größtesVorbild – ja, die hat man mit 20 Jahren noch– war der amerikanische SF-Autor Philip K.Dick. (Zu seiner und meiner Ehrenrettungmuss ich eingestehen, dass ich ihn auchheute noch für den bedeutendsten amerika-nischen SF-Autor überhaupt halte.) Wie Phi-lip K. Dick konnte ich nun wirklich nichtschreiben, aber das hinderte mich nichtdaran, meine Ehrfurcht vor ihm zum Aus-druck zu bringen, indem ich es trotzdemversuchte und die Realität nach der Entfüh-rung aus dem Krankenwagen kippen ließ.Ein geschickter literarischer Schachzug,nicht wahr?

Und, indem ich ihn als zweiten Heldendurch das swingin' London und SchlossCastleground laufen, schießen und fluchenließ. (Die Rolle des ersten Helden war schonvergeben. Der hieß Derek Palmer. Wobeiman wissen muss, dass ich meine erstenbeiden Romane – SF-Texte, die ersten bei-

den Horrorromane sind in meiner Biblio-graphie Nummer drei und vier – unter mei-nem ureigenen Pseudonym L.D. Palmer ver-öffentlich hatte. Was wiederum eineVerballhornung von Palmer Eldritch ist –Palmer L.D. -, der wiederum nicht nur einerder faszinierendsten Charaktere von PhilipK. Dick ist, sondern auch Teil des Titels sei-nes vielleicht besten Romans überhaupt.)

Zugegeben, das ist kompliziert. Undeigentlich auch gar nicht so wichtig. Ich waralso Philip-K.-Dick-Fan und ließ den Autoreinfach in einem meiner Romane mitspie-len. Natürlich ohne jede Charakterisierung,einfach als reines Name-dropping. Phil Dickmutierte eben zum Reporter im swingin'London, mit einem Schusswaffenarsenalneben der Hausbar, einem Chefredakteurmit guten Verbindungen zu Scotland Yard,und so weiter ... Und damit nicht genug.Praktisch alle Mitwirkenden in »Nyarlep,Sohn des Teufels« trugen die Namen vonSF-Autoren, von Charakteren aus SF-Roma-nen oder von persönlichen Bekannten.

Witzig? Damals vielleicht, aber nichtunbedingt, und heute eigentlich weniger.

Um ganz ehrlich zu sein, ich habe diesenRoman, meinen ersten Horrorroman, mehrals nur behutsam bearbeitet. Ich wolltedabei nicht an die Substanz gehen, nicht denschieren Spaß zukleistern, den ich beimSchreiben hatte und den Sie, lieber Leser,der Sie das Genre gut kennen, hoffentlichbeim Lesen haben werden.

Ich wollte eigentlich das Unmögliche: Mit30 Jahren zusätzlicher Berufserfahrung denRoman eines 20-Jährigen vorzeigbarmachen.

Ich habe also einiges verändert. Die

Das Original:»Nyarlep, Sohn des Teufels«

erschien 1975 als»Silber-Grusel-Krimi« Nr. 195

im Zauberkreis-Verlag

Seite 6 MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007

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Namen der Charaktere zum Beispiel, wennsie mir zu plump vorkamen. Einige wenigehabe ich unverändert übernommen, DerekPalmer natürlich, mein postpubertäres AlterEgo, oder auch den »französischen AdligenRene de Moreau, der 1556 aus Frankreichfloh, weil er die Frau seines Brudersgeschwängert hatte«. Dahinter könnte mansicherlich meinen alten Bekannten RenéMoreau vermuten, damals wie heute Her-ausgeber des angesehenen MagazinsExodus (www.exodusmagazin.de), der mirfreundlicherweise erlaubte, den Namen indie Neuausgabe zu übernehmen. Er ist keinAdliger, floh 1556 nicht aus Frankreich undist nicht einmal Franzose, sondern sodeutsch wie du und ich. Ehrlich gesagt weißich nicht mehr, ob wir beide uns vor 30 Jah-ren über diesen Einfallsreichtum totgelachthaben oder Moreau der einzige französischklingende Name war, den ich mit 18 oder 20Jahren kannte, obwohl Renés Vater eigent-lich Belgier war.

Nun ja, Autoren denken um die Ecke.Und wem ich die Namen des Schurken PeterShephard und seiner süßen Tochter Susanzu verdanken habe, werde ich natürlich nie-mals verraten.

Des weiteren habe ich mir erlaubt, dieschlimmsten sprachlichen und inhaltlichenUnzulänglichkeiten der Originalausgabe zutilgen. Herrgott, ich war damals 20, und ichbrauchte ... die Veröffentlichung. (Wobei ichnach der Korrektur der Auffassung bin, dassder Zauberkreis-Verlag vor 30 Jahren keinLektorat gehabt hat und einfach ohne jederedaktionelle Bearbeitung das Manuskripteines 20-Jährigen abgedruckt hat ... ein Ver-brechen gegen die Menschlichkeit!).

Aber ich habe sorgsam darauf geachtet,nicht an das heranzugehen, was uns allensolchen Spaß bereitet. Das Gefühl zu bewah-ren, einen Roman zu lesen, wie wir ihn vor30 Jahren verschlungen haben, Sie wie auchich.

Ich habe dann einen geschrieben. Hof-fentlich lesen Sie ihn mit ähnlicher Begeiste-rung, wie ich sie empfunden habe, als ichihn in die Tasten gehämmert habe.

Ganz allein und hungrig habe ich denRoman wie im Rausch in meinem Apart-ment geschrieben und dabei gespürt: Dasist der Beginn einer wundervollen Freund-schaft.

In dieser Hinsicht habe ich Recht behal-ten. In fünf Jahren veröffentlichte ich über50 weitere Horrorromane. Zeit, mir etwaszu essen zu machen, hatte ich nicht. »Nyar-lep« hielt mich gepackt. Ich musste schrei-ben. Und einen Pizza-Service gab's damalsnoch nicht, geschweige denn ein Handy.

Aber es gab den Traum von London.Und ich wusste, wie es dort aussah.

Uwe Anton,im Juli 2007

MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007 Seite 7

ImpressumMYSTERYPRESS

Das exklusive Zaubermond-Lesermagazin

Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe:Uwe Anton, Jan Gardemann

Grundlayout:Sebastian Hopf

Herausgeber:Zaubermond – Verlag der Phantastik

Vahrenwinkelweg 6321075 Hamburg

USt.-ID: DE248314499

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Kammerratsheide 66, D-33609 Bielefeld

Telefonische Bestellungen, Nachfragen zu Lieferungen von Zaubermond-Sendungen

etc. sind zu richten an:Cornelsen Verlagskontor

Thomas UlberKammerratsheide 66

D-33609 BielefeldTel.: 05 21 / 97 19 - 1 21

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MYSTERYPRESS: Hallo, Geoffrey Marks. Dubist als neuer Autor bei der Serie DORIAN HUN-TER eingestiegen. Willst du uns nicht kurzerzählen, wie der Kontakt zwischen dir unddem Zaubermond-Verlag zustande gekommenist?GEOFFREY MARKS: Viele Leute behauptenja, als Autor bräuchte man eine Unmengean Vitamin B, um bei einem Verlag zu lan-den. Tatsächlich kann ich diese irrigeAnnahme nur bestätigen. Ohne Beziehun-gen wäre ich wohl mein Leben lang »Dämo-nenkiller«-Leser geblieben und hätte nieauch nur eine einzige Zeile zu diesererstaunlichen, zeitlosen Horror-Serie bei-steuern dürfen. Letztendlich habe ich denKontakt einem befreundeten Autor zu ver-danken, der beim Zaubermond-Verlag unterdem Pseudonym Rüdiger Silber hervorge-treten ist, und zwar in der Serie CocoZamis. Rüdiger, der offenbar davon über-zeugt ist, dass ich ein guter Autor bin, undvon meiner Vorliebe für den »Dämonenkil-ler« wusste, hat Uwe Voehl mehrmals mitder Bitte genervt, sich bei Zaubermond dochmal für mich einzusetzen. Das hat Uwe dannauch getan (wofür ich ihm noch einenScotch ausgeben muss) – und so fragte michder Verlag in Person von Dennis Ehrhardteines Tages, ob ich ein Exposé und ein Pro-bekapitel für Dorian Hunter abliefern wolle.Augenblicklich setzte sich mein schriftstelle-rischer Apparat – der nicht ganz ungeübtist, nebenbei bemerkt – in Gang, und nach-dem ich das Gewünschte abgeliefert hatteund es für gut befunden wurde, schrieb ichmeinen ersten Dorian Hunter-Roman, derdann in Band 18 der Neuen Romane unterdem Titel »Die Tränen der Engel« erschien.Wie ist der Roman bei den Lesern und beimVerlag angekommen?Offenbar hatten sich weder Rüdiger Silbernoch Uwe Voehl blamiert, als sie sich fürmich stark machten. Der Roman kam gutan, und so bat mich Dennis, für die nächsteBuchausgabe gleich zwei Romane beizu-steuern. Wir entwickelten zusammen dieExposés, und los ging es. Das Resultat kannnun in Band 19 nachgelesen werden.Ein rascher Einstieg für einen Neuautor. Bist dudamit fest im Team?So haben Dennis und ich es gerade in einemGespräch auf der Buchmesse ausgemacht,was mich natürlich sehr freut. Dass ich soschnell als feste Größe eingeplant werde,war übrigens zunächst gar nicht vorgese-hen. Da Christian Montillon aber in Zukunft

sein Herzensprojekt – die Fortsetzung zuDan Shocker's Macabros – verfolgen wird,ist seine Stelle bei Dorian Hunter aus Zeit-gründen vakant geworden. Wie man sieht,braucht man als Autor also nicht bloß Vit-amin B, sondern auch das Talent, zur rich-tigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Beidesaber hilft einem wenig, wenn man nichtauch das nötige schriftstellerische Talentvorzuweisen hat, wie ich mal bescheidenanmerken möchte. :-)In deinem Debüt-Roman »Tränen der Engel«wurde Dorian Hunters Gefährtin, der HexeCoco Zamis, ein magisches Elixier eingeflößt,dessen Wirkung nur langsam abklingt. Wirddies im gerade erschienenen Band 19 nocheine Rolle spielen?Ich verrate bestimmt nicht zuviel, wenn ichdiese Frage mit Ja beantworte. Für Cocoerweist sich die Wirkung des Elixiers gleichauf doppelte Weise als fatal; Dorian undCoco geraten deshalb ganz schön insSchwitzen. Aber ihnen steht ja noch JeffParker zur Seite. Jeff ist eine meiner Lieb-lingsnebenfiguren, die durch meine Romanenach langer Abwesenheit nun wieder in denDorian Hunter-Kosmos zurückgekehrt ist.Dies bot sich auch deshalb an, weil so vieleGefährten des Dämonenkillers ja inzwischendas Zeitliche gesegnet haben. ;-)Band 20/21 der Neuen Romane erscheinen

Neu im DORIAN HUNTER-Autorenteam und bereits

mit zwei Romanen in Band19 der Neuen Romane ver-

trefen: Geoffrey Marks

»Zeitloser Horror«Geoffrey Marks spricht in einem Interview mit der MYSTERYPRESS über seinenEinstieg in das Autorenteam von DORIAN HUNTER

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zeitgleich als Doppelabenteuer im Juni 2008.Kannst du uns, da du nun fest im Team bist,vielleicht schon verraten, worum es in demZyklus geht und welche Romane du beisteuernwirst?Die Handlung der Bände wurde bei einemAutorentreffen in Wien im April 2007geplant (siehe MP-Ausgabe Juni 2007). DieHandlung wird zum großen Teil in Wienspielen, und zwar in Gegenwart und Ver-gangenheit und sich mit einem Themabeschäftigen, das in den Anfangen der»Dämonenkiller«-Serie bereits eine großeRolle gespielt hat und nie komplett aufgear-beitet wurde. Mehr möchte ich an dieserStelle noch nicht verraten. :-) Ich werdeeinen halben Teilroman zu Band 20 undeinen kompletten Teilroman zu Band 21 bei-steuern. Beide werden voraussichtlich Coco-Solo-Abenteuer werden. Du hast bereits erwähnt, dass du DORIAN HUN-TER nicht erst durch deine Arbeit beim Zauber-mond-Verlag kennengelernt hast. Wie bist duals Leser zum »Dämonenkiller« gekommen?Ein »Dämonenkiller«-Heft habe ich daserste Mal als Teenager in den Händengehalten – und ich war von dieser Seriesofort hellauf begeistert. Damals habe ichfast alles gelesen, was auf dem Horrorheft-romanbereich veröffentlich wurde – ganzzum Ärger meiner Eltern übrigens, diegerne gesehen hätten, dass ich mich mitwahrer Literatur beschäftige. Das habe ichnatürlich auch getan. Zu meinen Lieblings-autoren gehörten damals Franz Kafka undEdgar Allan Poe.Du bist dem Unheimlichen also über all dieJahre treu geblieben …Auf jeden Fall. Dennoch verbrachte ich nachdem Dafürhalten meiner Eltern, die beidebürgerliche Intellektuelle sind, mit der»Schundliteratur« zu viel Zeit, und sie lie-ßen keine Gelegenheit aus, mich dies wissenzu lassen. Das führte letztendlich dazu, dassich die Romane heimlich lesen musste, wasden Reiz der Hefte natürlich erheblich stei-gerte – und den Nervenkitzel beim Lesenauch. Der »Dämonenkiller« ist, neben denRomanen von Dan Shocker, viele Jahre langmeine Lieblingsserie geblieben, und ich warwie viele andere Fans auch bitter ent-täuscht, als die Serie von Verlagsseite einge-stellt wurde. Später tröstete ich mich mitdem »Hexenhammer«, doch dieser in mei-nen Augen vielversprechenden Serie warebenfalls kein langes Leben beschieden.Bei Pabel-Moewig gab es später ja noch einmaleine Zweitauflage des »Dämonenkiller«, in derdie Romane in gekürzter Form erschienen.Hast du die Serie zu diesem Zeitpunkt nochverfolgt?Nur sporadisch. Mein Interesse an Heftro-manen hatte zu der Zeit etwas nachgelas-sen. Inzwischen habe ich aber wieder vollund ganz zu Dorian Hunter zurückgefun-

den. Während ich meine Romane schreibe,lese ich parallel dazu die Klassiker-Reihe,von der für mich noch immer dieselbe Fas-zination ausgeht wie damals, als ich einTeenager war.Geoffrey Marks ist ein Pseudonym. Warum ver-wendest Du nicht deinen wahren Namen, wenndu von DORIAN HUNTER so begeistert bist?Ich verwende das Pseudonym gerade des-wegen, weil ich so begeistert bei der Sachebin. Pseudonyme gehören für mich zur Tra-dition des Heftromans einfach dazu. Esmacht höllischen Spaß, sich diese Pseudony-me auszudenken. Den Namen GeoffreyMarks haben meine Frau und ich uns beimFrühstück mit unseren drei gemeinsamenKindern zusammen ausgedacht. Ich brauch-te dringend ein neues Pseudonym für eineHorror-Story, die in der Heftreihe »Schat-tenreich« des Bastei-Verlags erscheinensollte. Seitdem verwende ich dieses Pseud-onym für alle meine Horror-Romane.Hat ein Pseudonym nicht aber auch immer denZweck, dass der Autor sich dahinter verste-cken kann?Heutzutage verwendet ein Autor ein Pseud-onym wohl kaum noch, um sich dahinter zuverstecken. Im Zeitalter des Internet ist ein

Pseudonym nämlich rasch aufgedeckt. Inmeinem Fall verhält es sich nicht anders.Ich habe der Aufdeckung meines Pseudony-ms sogar Vorschub geleistet, indem ich denNamen Geoffrey Marks auf meiner Homepa-ge verwende. Als Suchbegriff eingegeben,führt dieser Name also zu meiner wahrenIdentität, und jeder, der mehr über michund meine Arbeit als Schriftsteller erfahrenmöchte, ist herzlich eingeladen, im Internetnach mir zu forschen.

Die neu erschienene Band19 enthält zwei Romane vonGeoffrey Marks: »Der Dämonvon Madagaskar« und »DasKastell der Qualen«

MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007 Seite 9

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Ungefähr so hätte es wohl Dan Shocker alsRomantitel formuliert. Und es wäre wohleine Geschichte gewesen, in der LarryBrent, Spezialagent der PSA alias X-RAY-3,eine grauenvolle Nachricht bekommt, zueinem geheimnisvollen Ort reist, dort dieunheimlichsten Ereignisse miterlebt, Rätsellöst, Abenteuer übersteht und die Geschich-te mit einem Happyend abschließt.

Als mich am Abend des 9.08.2007 dieNachricht mit dem einfachen Betreff »Jür-gen Grasmück« erreichte, ahnte ich nochnicht, wie sehr mich diese Nachricht treffenwürde.

Die erste Freude, wieder einmal von Jür-gen und Karin zu hören, schwand schnell,denn der Inhalt war genau das, was ichschon einige Male befürchtet hatte. JürgenGrasmück ist tot! Für mich eine wahre»Nachricht des Grauens«, doch dieses Malkein Fall für Larry Brent, kein Fall für diePSA und vor allem kein Happyend …

Bereits als ich ihn das letzte Mal sah,ging es ihm nicht besonders gut, doch ichhoffte das Beste, hoffte, er würde sich wie-der fangen. Leider hat er es nicht mehrgeschafft. Am Dienstag den 07.08.2007 ver-starb Jürgen nach langem, schwerem Lei-den im Alter von 67 Jahren.

Als ich als Neunjähriger meine erstenHorrorromane las, sogar mit Erlaubnis mei-ner Mutter (!), dachte ich, dass sich so etwasdoch nur grauenvolle Menschen ausdenkenkonnten. So eine schlimme Fantasie, in dernur Geister, Dämonen und Mörder vorkom-men, konnte doch kein normaler Menschhaben. Ich weiß es noch, als wäre es gesterngewesen. Zombies ließen mich erschauern,und der Stromzähler mit den schimmern-den Sicherungen im dunklen Gang wurdezum reinsten Horror. Zuerst verfluchte ichdiesen Autor, denn ich war eben nicht dergroße und mutige Agent, für den ich michnach meiner Lektüre hielt. Doch genau die-ser Grusel hatte etwas in mir ausgelöst.Beim zweiten Roman bekam ich immernoch Gänsehaut, aber ich war bereits»angefixt«.

Damals war mein Bild von Dan Shockernoch geprägt durch sein Bild auf der Leser-seite, auf dem er ein Vampirgebiss trug unddas auch auf der gegenüberliegenden Seiteabgedruckt ist. Dieses Bild hielt in meinemKopf so lange vor, bis ich ihn Jahrzehntespäter das erste Mal traf. Über E-Mail warich mit ihm in Kontakt gekommen, und mei-ner Bitte um ein Interview für www.grusel-romane.de folgte eine Einladung in seinHaus nach Altenstadt.

Bereits als ich ihn das erste Mal sah, warich fasziniert von ihm. Auf einmal saß daeben nicht mehr nur Jürgen Grasmück vormir, sondern auch Dan Shocker. Der Mann,

der daran schuld war, das ich überhauptmeine Webseite ins Internet stellte, derMann, der meine Jugend beeinflusst hat,und auch der Mann, der ganz anders war,als ich ihn mir vorgestellt hatte.

Wie alte Bekannte nahmen seine FrauKarin und er meine Freundin Andrea undmich in ihr Haus auf. Wir saßen auf der Ter-rasse im Sonnenschein, plauderten, führtenunser Interview, und die beiden erzähltenmir von einer Zeit und von Hintergründen,wie ich sie mir niemals vorgestellt habe.Anekdoten, die das perfekte Bild des Autorsvergessen ließen und die mir zeigten, dasses damals auch nicht so einfach war, wie essich der Leser immer vorgestellt hat. Ter-mindruck, verspätete Manuskripte – all diekleinen Sachen ließen aus Dan Shocker wie-der Jürgen Grasmück werden.

Als wir spät abends das Haus der Gras-mücks verließen, hatte ich das Gefühl, einender schönsten Tage meines Lebens erlebt zuhaben. Noch heute denke ich an diese ersteBegegnung sehr gerne zurück.

Auf der langen Heimfahrt im Auto unter-hielt ich mich mit Andrea über diesen Tag,und wir waren uns über eines einig: DasFaszinierendste an diesem Mann warenseine Augen.

Ich werde wohl nie vergessen, wie er vorseinem Haus die Hand zum Abschied reich-te und mich mit seinen Augen ansah. MeineGefühle hätte er wohl mit diesen Sätzen zuPapier gebracht: »In seinen glänzendenAugen spiegelte sich das Wissen und dieWeisheit, die den meisten Menschen wohlimmer versagt bleiben wird. Stark und dochvoller Gefühl war sein Blick. In diesemMoment hatte ich den Eindruck, er weißalles über mich.«

Genau dieses Bild schoss mir auch wie-der als erstes durch den Kopf, nachdem ichdie Nachricht von seinem Tod gelesen hatte.Als wir damals gemeinsam im Garten seinesHauses saßen, erzählte er mir, das er es füreine schöne Vorstellung hielt, einmal nachseinem Tod als eine Art Energiewolke dortoben zwischen den Sternen schweben zukönnen.

Ich hoffe, dass sein Wunsch sich erfüllthat und dort oben wirklich die Seele desMannes schwebt, von dem ich mit Überzeu-gung behaupten kann, dass er nicht nurmein Leben, sondern auch das vieler ande-rer Leser bereichert hat.

Gerne gebe ich zu, dass ich ihn bewun-dert habe. Diese Lebenslust, die er aus-strahlte, dieser Geist, der in einem Körpergefangen war, über den er selbst so man-ches Mal seine Witze riss. Etwas, das ich nievergessen werde!

Jürgen Grasmück ist tot, Dan Shockerlebt weiter …

In tiefer Trauer.Christian Daber

MysteryPress · Ausgabe September 2007 Seite 11

Die Nachricht des Grauens

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Als ich ihn sah,staunte ich über seinen Lebensmut.Als wir sprachen,lachten wir trotz seiner Krankheit.Als ich ging,sahen mich die zuversichtlichsten unddurchdringensten Augen an,die je meinen Blick kreuzten,und ich wusste,das ist ein ganz besonderer Mensch.

Er hat gekämpft,er hat alle Ärzte Lügen gestraft.Doch jetzt hat auch ergehen müssen.

Durch deine Werke wurdest du für die Weltunsterblich,durch deinen Lebensmut bis zum Schlussbist du es für mich.Ich werde dich nie vergessen, Jürgen!!!

Andrea Merirand

... als wäre es gestern gewesen. Ich saß imSchulbus – vor fast 40 Jahren –, las denersten »Silber Grusel-Krimi« mit LarryBrent und fiel dabei mehr auf, als meineKollegen, die aus Geltungssucht zwei HB-Zigaretten gleichzeitig rauchten.

Für mich, damals elf Jahre alt, war dasendlich mal eine wirklich spannende Lektü-re. Noch spannender wäre es gewesen,wenn ich geahnt hätte, daß ich dreißigJahre später die Erfolgsserien »LarryBrent« und Macabros des Autors DanShocker alias Jürgen Grasmück selbst neuauflegen würde.

Zu gerne hätte ich mit ihm zusammen2008 den 40. Geburtstag seines Top-Agen-ten Larry Brent gefeiert, doch Jürgen, denich seit einigen Jahren durch unseregemeinsame Arbeit oft besuchen durfte, hatdiese Ebene unserer bekannten Welt verlas-sen und lebt nun ein besseres Dasein ohnedie Krankheit, die ihn seit seinem 15.Lebensjahr an den Rollstuhl gefesselt hatte.Er war stets offen für neue Ideen und tatalles dafür, um mich bei meinem großenProjekt, der Neuauflage von »Larry Brent«und Macabros zu unterstützen. Über jedesdruckfrische Buch, das ich ihm nach Fer-tigstellung brachte, freute er sich, und ichwerde mein Bestes dafür tun, um die Weltseiner Helden für uns alle weiter zu erhal-ten. Jörg Kaegelmann

Er schlich gebückt von der Hauswand wegauf die Garage zu. Den Smith & WessonLaser entsichert in der Hand, bereit zu

schießen. Auf der anderen Seite der Garagemussten sie sein. Der wahnsinnige Wissen-schaftler und sein untotes Geschöpf,geschaffen aus dem Blut eines ägyptischenTotenpriesters. Seine Aufgabe war es, weite-re Opfer zu verhindern.

Als er die Garage erreicht hatte, hörte erdeutlich die Beschwörungsformeln. EinenNamen nahm ein feines Gehör auf: »Rha-Ta-N'my«.

Die Dämonengöttin und ihr finsteresErbe auf Erden spielten also ebenfalls eineRolle! War dieser Totenpriester gar nichtägyptisch, sondern, viel schlimmer, iden-tisch mit – Dr. Satanas?

Ein Rosengatter wies ihm den Weg nachoben. Schnell war der Laser gesichert undim Schulterhalfter verstaut.

»Brüderchen«, murmelte der blondeMann in einen seltsamen Ring am Finger,der eine stilisierte Weltkugel zeigte und dereine komplette Sende- und Empfangsanlagedarstellte. »Brüderchen, es ist Satanas. Erist mit dem Untoten in der Garage.«

Der mit Brüderchen Angesprochenewusste, dass der Fuhrpark des hochherr-schaftlichen Hauses auf dem Lande am süd-östlichen Ende des von einem breiten Was-sergraben umgebenen Anwesens zu findenwar. Kaum war der Funkspruch erfolgt (derSender wartete nicht einmal die Antwortab), kletterte der Blonde geschmeidig dieRosenhecke empor. Seine Finger fandenimmer Halt, ohne sich in den Dornen zu ver-fangen. Seine Füße traten sicher zu undrutschten keinen Millimeter ab.

Dann war das Ziel erreicht. Er zog sichüber den Rand und blieb bäuchlings liegen.Die Smith & Wesson lag mit einer einzigengeschmeidigen Bewegung wieder in seinerHand. Er vernahm nach wie vor die gemur-melten finsteren Beschwörungsworte. Ge-schmeidig robbte er zur anderen Seite derGarage. Vorsichtig ging er in die Knie.

Da drohte ihm das Blut in den Adern zugefrieren. Sein rotbärtiger Freund befandsich in der Gewalt des Erzfeindes derMenschheit, des wahnsinnigen und dazunoch dämonischen Wissenschaftlers Dr.Satanas, der der Dämonengöttin diente unddessen die PSA einfach nicht habhaft wer-den konnte.

Neben ihm der Untote ... Der Blonde hobden Laser, zum Schuss breit, um dem finste-ren Treiben ein Ende zu setzen.

Da zerschnitt eine scharfe Stimme dasmonotone Murmeln des dämonischenWidersachers.

»Wenn Du von der Garage springst undmeine Pfingstrosen zertrampelst, haben wirÄrger, Horst! Hörst Du mich?«

Die Stimme meiner Mutter, die sichlängst nicht mehr über meine Spiele wun-derte, aber sich Sorgen um ihren Gartenmachte!

Seite 12 MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007

Sprachlos in tiefer Trauer

Die Erinnerung ist frisch ...

Erinnerungen ...

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MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007 Seite 13

Natürlich hörte ich sie und sprang trotz-dem – und landete nicht in den Pfingstrosen.Dr. Satanas habe ich als zehn- oder elfjähri-ger Junge wohl ein Dutzend Mal erlegt undrettete dabei wahlweise X-RAY-1, X-RAY-7oder X-Girl-C das Leben.

Der Laser war eine futuristisch geform-te Wasserpistole, der Ring nur eingebildet.

Andere Male klaute ich meiner MutterSeidenstrümpfe und hatte somit eine Dämo-nenmaske und trug gleichzeitig das Schwertdes Toten Gottes (wahlweise eine Gardinen-stange, ein Plastikschwert vom Schützenfestoder auch nur einen Stock, was immer inmeiner Fantasie zum Schwert wurde odereben greifbar war) bei mir, um Xantilon inferner Urzeit vor dem Untergang zu rettenoder die Pläne Molochos’ zu stören.

Andere spielten Cowboy – ich PSA-Agentoder Björn Hellmark.

In der Grundschule mussten wir immeram Samstag aus unserer Lieblingslektürevorlesen. »Hanni und Nanni« und die »FünfFreunde« langweilten mich schon immer.Aber ich hörte zu wie bei zahllosen anderenInternats- und Pferdegeschichten. EinzigKarl May, ein Western von Unger oder dasKlingeln der Glocke konnten mich aus mei-ner Lethargie wecken.

Dann kam der Tag, da ich lesen musste.Ich hatte mich für den Einstieg in »SatansMörderuhr« entschieden. Eine Uhr mit einerGuillotine. Großartiges Instrument. Und DanShocker ließ gleich den ersten, der die Uhruntersuchte, um Haupteslänge schrumpfen.

Faszinierend!Aber kaum war der Kopf ab, war für

mich der Spaß zu Ende. Ich musste aufhö-ren zu lesen. Aber zu spät. Einige Mädchender Klasse (eben jene, die mich mit Hanniund Nanni folterten) bekamen in der FolgeAlbträume.

Meine Mutter kam vom Elternsprechtagzurück und erklärte mir, ich wäre ihr wasschuldig. Sie hätte meinem KlassenlehrerBescheid gestoßen, dass sie mir nicht ver-bieten würde, Schundromane zu lesen. Wasihm da überhaupt einfiele. Die Lektürewürde mir bekommen.

Ich durfte nie wieder vorlesen, bekamaber zum Schuljahresende von der Klassezum Geburtstag »Im Kabinett des Grauens«(zum Unwillen des Lehrkörpers der Grund-schule Dornbusch) geschenkt, und zwar als(Leih-)Buch aus dem Rekord-Verlag. Ausge-sucht von meinem damals besten KumpelUdo Koppelmann.

Ich könnte noch viel erzählen. Soerkannte ich zum Beispiel die Dan-Shocker-Romane an ihren (dank Lonati) markantenCovern und gewann auf diese Weise so man-che Wette.

»Larry Brent« und Macabros sind fürmich der Ausdruck einer unbeschwertenKindheit voller Fantasie.

Dafür danke ich Jürgen – und dafür, dassich dank seiner meine Fantasie heute nochnutze. Für mich wiegt das ungeheuerschwer.

Zudem war es Jürgen selbst, der mir denGrundstock für meine zweite Sammlungschickte (von ihm signiert und einemBegleitschreiben versehen), als meine ersteSammlung im Januar 1976 nach einerSturmflut Opfer von Wasser und Elbschlickgeworden war.

Dan Shocker wird immer in meinemHerzen sein. Und vielleicht kaufe ich mirmal wieder einen Laser ...

Danke Jürgen. Ich vermisse Dich. AberDan Shocker ist ja noch da.

Horst von Allwörden(Marlos Bürger 32, Co-Leiter der Regionalgruppe

2000 des Dan Shocker's Fantastik Club »Marlos«)

1982 habe ich bei einem kleinen Verlag –winzig klein sogar – einen Job übernommen.Der Verlagsgründer hatte vor, eine eigeneRomanheftserie zu veröffentlichen. KeineScience-Fiction – reine Horror-Storieswaren geplant. Einzelromane, weit weg vonjedem Seriengedanken.

Ehrlich gesagt, war ich auf diesemGebiet nicht so sehr firm, da ich eher SFmochte. Also las ich mich in das Metier ein.Zumindest hatte ich das so vor, doch dieserVerlag hielt einige Überraschungen für michparat ... Eine davon war die, dass man keineAutoren hatte. Nein, das ist so falsch ausge-drückt – man hatte einen: mich! Ich sollteschreiben. Schnell und viel.

Und da war noch etwas, dass dramatischfehlte – Geld. Doch das spielt hier jetzt keineRolle.

Bei meinem Vorhaben, mich »einzule-sen«, fielen mir einige Hefte in die Hand.Darunter eines, dessen Cover mich irgend-wie fesselte: Macabros Band 2, »Fluch derDruidin«; ein Mann, der ein Tor zwischenden Welten durchquert – halb ist er nochein Monster, halb wieder Mensch. Zumin-dest war das mein damaliger Eindruck.

Gelesen ... tja, gelesen habe ich denBand damals nicht. Keine Zeit, andereDinge, die vorgingen, was weiß ich.

Vier Jahre später war ich dann so ver-rückt, meinen eigenen Verlag zu gründen –den Merkur-Verlag, in dem ich die Science-Fiction-Serie »Star Gate – Tor zu den Ster-nen« herausgab. Mehr als zwölf Ausgabenschaffte ich nicht, dann war die Pleite da.Gründe gab es in rauen Mengen, die spielenhier auch keine Rolle.

Was blieb, das war der Kontakt, ja, dieFreundschaft zu Lesern und den Autorender Serie. Ganz besonders natürlich zu Wer-ner Kurt Giesa und seiner Frau Heike. Heikeund ich führten einen ziemlich regen Brief-

Was bleibt zu sagen?

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kontakt ... natürlich mit dem Hauptthema»Fantastische Literatur«. So kamen wir aufMacabros und Jürgen Grasmück zu spre-chen. Heike schwärmte mir dermaßen von»Larry Brent« und Macabros vor, dass mirnichts anderes übrig blieb, als mich dafür zuinteressieren. Und dann bot sie mir an, dieSerie komplett von ihr kaufen zu können –verschiedene Auflagen, Sammelbände, nichtunbedingt in einem sammelwürdigen Zu-stand, doch das war mir unwichtig. Ich woll-te die Serie ja lesen, nichts weiter als das.

Gesagt, getan. Übergabe auf dem Park-platz von Burg Frankenstein ... in Darm-stadt. Ich begann, die Serie zu inhalieren.Mehr muss ich nicht sagen, denke ich. Michhatte Macabros gepackt! Vor allem natür-lich der Schreibstil von Jürgen, seine großeBegabung, selbst die kleinste, unscheinbars-te Nebenfigur wichtig und interessant zugestalten.

Dann schleppten Giesas mich zum »Mar-los-Con« – der fand damals in Hannoverstatt. Jürgen kam, gesellte sich zu seinenFans und Lesern, die ihm etwas entgegen-brachten, das aus einer Mischung ausBewunderung und Zuneigung bestand;schwer zu beschreiben, aber für mich wardas beeindruckend zu erleben.

Als Grasmück mich dann unmissver-ständlich mit Handzeichen zu sich bat, fühl-te ich mich ein wenig befangen – und dashatte nun wirklich nichts damit zu tun, dasser im Rollstuhl saß. Was dann folgte, ist lei-der undokumentiert geblieben, denn unserTreffen wurde zwar von Werner Giesa foto-grafisch festgehalten, doch irgendwie streik-te die Kamera ... makaber ... macabros ...

Selten habe ich einen so freundlichenMenschen getroffen, der mich natürlichüber »Star Gate« befragte, der wissen woll-te, wie ich auf die irrsinnige Idee gekom-men war, mich gegen die großen Verlage zustellen. Dann bemerkte ich schon bald diemit den Hufen scharrenden Fans, deren Idolich in Beschlag nahm ... also zog ich michzurück. Doch Jürgen hielt mich noch kurzfest. Er wollte mir noch etwas sagen. ZweiSätze nur, doch die haben mich lange Zeitbeschäftigt: »Du bist 20 Jahre zu spät gebo-ren worden, Volker. Was hätten wir zweigemeinsam für tolle Sachen machen kön-nen ...« Nun war ich erst recht beeindrucktund verwirrt.

Kurz darauf hatte ich Geburtstag. EinPäckchen kam – Inhalt ein Leihbuch: »DieMacht im Kosmos« von Jay Grams. Ichschlug die ersten Seiten auf und las mit offe-nem Mund die handschriftliche Widmung:»Lieber Volker – von ganzem Herzen allesGute zum Geburtstag! Wir haben beideeines gemeinsam: die Freude und Begeiste-rung für SF. Ich habe meiner Begeisterungdamals vor mehr als 30 Jahren (als 16-jäh-riger) mit diesem, meinem ersten Roman,

Ausdruck gegeben. Du hast es mit ›StarGate‹ verwirklicht. Herzlichst – Dein JayGrams.«

Mir fehlten wirklich die Worte – doch diemusste ich wiederfinden, denn am Abendrief mich Jürgen an. Er gratulierte, fragte,ob das Buch auch unbeschadet angekom-men sei – und er verriet mir, dass eingemeinsamer Freund aus Hannover an die-ser Aktion gedreht hatte.

Das Buch liegt hier neben mir, währendich diese Zeilen schreibe. Ein Schatz, denich gut behüte, das ist logisch. Was mandoch mit ein wenig Freundlichkeit, mit einpaar wenigen Worten so alles erreichenkonnte. Hochachtung, Jay Grams!

Mich hat das alles jedenfalls noch vielmehr an die Szene gebunden. Und ich warwirklich stolz, als ich dann viele Jahre spä-ter einmal für den Blitz-Verlag beim erstenMacabros-Buch als einer der Korrektorenfungieren durfte.

Auch wenn ich Jürgen danach nie wie-der persönlich getroffen habe, auch wennwir nur sehr sporadisch miteinander telefo-nierten – und auch das schließlich irgendwieendete –, so habe ich immer wieder durchdie verschiedensten Personen erfahren, wiees ihm ging, habe ihm Grüße ausrichten las-sen. Zu wenig ... sicherlich ...

Durch Werner Giesa wusste ich, wie sichJürgens Gesundheitszustand nach und nachverschlechterte. Ich wusste auch, dass allesauf ein baldiges Ende hinwies. Und dennoch– es hat mir einen Schock versetzt, als ichdie Nachricht dann im Internet las.

Was bleibt zu sagen?Heute kann man in Foren oder Leser-

briefen oft verfolgen, wie Romane seziertwerden ... Man setzt das Skalpell an, pflücktjeden Satz, jedes einzelne Wort auseinan-der, stellt alles in Frage. Manchmal denkeich, die Menschen vergessen, was die Inten-tion der Fantastik ist. Das letzte, noch sokleine Haar in der Suppe – sicher kann manes finden, wenn man nur lange genug sucht.Doch dabei verliert man die Fähigkeit desTräumens. Träume vermitteln ... das ist fürmich der Sinn unserer geliebten Literatur.

Wer konnte das besser als Jürgen Gras-mück? Mir fällt da niemand ein ...

Volker Krämer, August 2007, Gelsenkirchen

PS: Meine Frau mag die Fantastik nicht – sieliest auch meine Romanhefte und Büchernicht. Oh, ich beklage mich nicht ... Das isteinfach so. Aber ab und an, da spricht sievon der einzigen Romanheftserie, für die siesich begeistern konnte. Und die hieß »LarryBrent«. Schau einer an ...

8.8., Karin und Constanze Geburtstag. Sosteht es auf meinem Tischkalender. Seit Jah-

Ich habe einen Freund verloren.

Seite 14 MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007

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ren schon. Karin, Jürgens Frau. Constanze,seine Tochter. Dieses Datum war wieder ein-mal ein Anlass für mich, an die Grasmückszu denken. Und meine Frau sagte einmalmehr: »Du solltest dich mal wieder beiihnen melden.« Das wollte ich auch tun.Warum ich es dann doch nicht getan habe(wie all die Jahre davor auch nicht), weißich nicht. Vermutlich deshalb nicht, weil ichein Telefon-Muffel bin. Ich möchte die Leutesehen, mit denen ich rede. Nicht nur hören.

Als ich Jürgen zum ersten Mal sah,nannte ich ihn den »Grusel-Papst«, und dasist er für mich immer geblieben. Wer weiß,ob es uns – all die vielen Nachzügler – jegegeben hätte, wenn er nicht den allerer-sten deutschen Grusel-Heftroman geschrie-ben hätte. Jürgen war für uns der Wegberei-ter, der Mann, der eine Schiene schuf, die esvor ihm nicht gegeben hatte, und auf derwir, dank ihm, noch immer unterwegs sind.

Als ich erfuhr, dass Jürgen am 7.8.,einen Tag vor dem Geburtstag seiner Frauund seiner Tochter, gestorben war, war ichgeschockt und betroffen. Gedanken an unse-re gemeinsame Vergangenheit schwirrtenmir durch den Kopf. Wir hatten viel Spaßzusammen. Ob in Frankfurts Sachsenhau-sen, in der Düsseldorfer Altstadt oder beiden »Mückes« – wie ich sie immer nannte –zuhause. Wir waren miteinander in Grin-zing beim Heurigen, in Schönbrunn, im Pra-ter ... Sogar bis nach Budapest sind wirgekommen.

Es war eine Zeit, an die ich gernezurückdenke und die ich nicht missen möch-te. Wir waren die drei Musketiere: Jürgen,Jason und ich. Trafen einander immer wie-der hier, da und dort. Dass wir mit der Zeitetwas auseinanderdrifteten, hatte wohl inerster Linie mit Jürgens fortschreitenderKrankheit zu tun. Er hörte auf zu schrei-ben, begann Esoterik-Bücher zu verkaufen.Einmal waren wir noch in seinem Buchla-den. Ein andermal begegneten wir einan-der auf einer Veranstaltung (ich weiß heutenicht mehr, wo), und die Mückes sagten,wenn wir mal wieder nach Deutschlandkämen, müssten wir unbedingt einen Taglänger einplanen und zu ihnen kommen. Eskam leider nie dazu.

Und nun hat Jürgen uns für immer ver-lassen. Mir will es noch immer nicht ganz inden Kopf. Für mich war Dan Shocker einVorbild, einer der ganz Großen – wird esimmer sein. Er wird, davon bin ich über-zeugt, in seinem Werk weiterleben, hatdadurch eine gewisse Art von Unsterblich-keit erreicht. Ich werde seine Frau anrufenund mit ihr um meinen Freund trauern. Undvielleicht wird es ein Trost für sie sein, wennich ihr sage, dass er da, wo er jetzt ist, mitSicherheit gut aufgehoben ist und endlichkeinen Rollstuhl mehr braucht.

A. F. Morland

… ist nun tot. Gestorben vor wenigen Tagen.Einen Tag vor seinem Tod habe ich nochkurz mit seiner Frau telefoniert, und dasletzte, das er zu mir sagte, war die Erinne-rung daran, dass ich auch mit seiner Frauper Du bin.

Ich habe Jürgen Grasmück in den letztenJahren noch etwas kennenlernen dürfen,durch zahlreiche E-Mails, einige Besucheauf der Buchmesse und einem längerenBesuch in seinem Haus. Der Mann, der michin meinen Teenager-Jahren (und bis heutenoch) mit seinen Romanen begeisterte,wurde für mich durch diese Begegnungenzum echten MENSCHEN; und dieser Menschhat mich noch mehr beeindruckt als derAutor.

Er hatte mehr Kraft und Enthusiasmus,als sein gebeutelter Körper ihm eigentlichzugestand. Aus schierem Willen lebte er solang, wie er lebte. Er war zu mir stets offenund verfolgte auch meine Karriere alsSchriftsteller mit Interesse und Freude – ineinem Gespräch meinte er, wir seien unsähnlich in der Art, wie wir arbeiten undschreiben. Ja, das hoffe ich. Wenn ich etwasso Interessantes schaffen kann wie JürgenGrasmück, dann bin ich zufrieden.

Seine Macabros-Serie faszinierte michmehr als alle andere Literatur, und bis heutelese ich die Romane immer wieder … alsSammler seiner Werke war ich freilich fas-ziniert, als ich durch sein Archiv ging und alldie seltenen Sachen aus vielen Ländern sah… doch wenn ich daran zurückdenke, seheich ihn selbst vor mir in dem kleinen Archiv-räumchen, ihn und seine Frau Karin, dieihn stets unterstützte und ohne die er nie soweit gekommen wäre, wie er kam.

In den letzten Tagen habe ich einen»Larry Brent«-Band fertiggemacht, der alteunbekannte Aufzeichnungen von Dan Sho-cker zur Serie enthält – das hat mich neu inseine Welt eintauchen lassen. Dass der Bandgerade um sein Todesdatum herum fertigwurde, wird mir wohl immer in Erinnerungbleiben.

Jürgen beeindruckte durch Lebensmutund Kraft, wo eigentlich gar keine Kraft seinkonnte. Er schuf Figuren und Welten, diebis heute leben und sich weiterentwickeln.Bis zuletzt wollte er auch, dass seine Serienweiterlaufen, kümmerte sich fast bis zu sei-nem Tod darum, brachte noch die Maca-bros-Fortsetzung auf den Weg. Das war ihmwichtig. Und noch etwas ist wichtig: dieErinnerung. Mir, und vielen anderen nochviel mehr, das weiß ich. Ich hoffe, er hat nunFrieden. Ich sagte ihm, dass ich dafür bete,und dafür bedankte er sich. Ich hoffe, Karinund ihre Familie haben die Kraft, die siebrauchen.

Christian Montillon

MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007 Seite 15

Der Mann, der Dan Shocker war

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Am 11.08.2007 rief mich mein alter FreundUwe Schnabel an. Aber der Grund desAnrufs war ein Unerfreulicher. Dan Shockeralias Jürgen Grasmück war am Dienstag,den 07.08.2007, verstorben!!! Dies war eineNeuigkeit, die mich tief getroffen hatte!

Als ich Jürgen bei unserem ersten Tref-fen damals auf Burg Frankenstein kennen-lernte, war ich ein »Frischling« in der Fan-szene, voller Erfurcht vor dem Schöpfer vonMacabros und »Larry Brent«. DieseErfrucht wandelte sich in nach diesen Tref-fen in Respekt, Achtung und – von meinerSeite – Freundschaft.

All die Zeit im Dan Shocker’s Fantastik-Club, die Romane von Dan Shocker, habenmich geprägt. Und auch dazu gebracht, mitdem Schreiben anzufangen – wenngleich iches (noch) nicht zum Berufsschriftstellergebracht habe.

Jürgen, wo immer du auch bist, ichhoffe, es ist ein »Marlos«, so, wie du es Dirimmer vorgestellt hast. Eine Welt, in der Duungebunden umherstreifen kannst und dieWunder erlebst, von denen andere beimLesen deiner Romane nur träumen! Es hättemich gefreut, dich wenigstens noch einmalpersönlich nach so langer Zeit zu treffen.Die Welt wird nun ohne Dich erneut um eingroßes Stück leerer und grauer werden. Ichpersönlich werde Dich als einen Teil vonmir, nämlich mein schriftstellerisches Vor-bild und – wenn ich es wagen darf, dich sozu nennen – einen Freund, vermissen.

Mach's Gut Jürgen. Wir sehen uns wie-der auf »Marlos«!

Michael Müller

Ich lag flach mit Fieber im Bett, den Kopfvoller Probleme, als Horst Herrmann vonAllwörden mich anrief und mir die traurigeNachricht vom Tod des großen Jürgen Gras-mück gab. Jürgen war ein sehr krankerMann, sein Tod war nicht wirklich überra-schend für mich, aber ich bin zutiefst getrof-fen, das dieser wunderbare Mensch nun vonuns gegangen ist.

Ich habe Jürgen 1987 in Hamburg ken-nengelernt. Danach traf ich ihn regelmässigauf Marlostreffen. Er lobte mich für meinenEinsatz und der aktiven Mitarbeit am Club-Letter des Dan Shocker’s Fantastik-Club.Diese Treffen fanden ab 1995 ohne Jürgenstatt, der zum einen beruflich stark einge-bunden war in seinem Bücherladen, zumanderen, weil es ihm gesundheitlich auchimmer schlechter ging.

Vergessen habe ich Jürgen jedoch nie.Und er mich auch nicht. Als ich ihn vor eini-ger Zeit anrief, um von meiner Website zu

erzählen, die eine ganze Zeit als ShockersUniversum bekannt war, da sagte ich nur:»Ich bin’s, der Stephan Gewalt.« Er hat sichsofort an mich erinnert und mit großerFreude mit mir über alte Zeiten geplaudert.Ich werde dieses letzte Gespräch mit ihmnie vergessen. Die Ehre, in sein Haus zukommen, hatte ich leider nie. Lag aber wohlmehr an mir. Jedenfalls hatte ich immer vor,ihm einen Besuch abzustatten, doch dannkam dieses und jenes dazwischen.

Als ich vor 25 Jahren meinen ersten»Larry Brent«-Roman kaufte, war ich bereitsein Fan von Hörspielen. »Mensch«, dachteich, »so einen Roman auch mal als Hörspiel,das wär doch was«. Und es schien, als hättedas Hörspiellabel Europa diesen Ruf erhöht.1983 kamen die ersten Dan-Shocker-Hör-spiele heraus. Zu diesem Zeitpunkt war DanShocker noch immer nur ein Name fürmich. Erst als ich 1986 in den Dan Shocker’sFantastik-Club eintrat, offenbarte sich mirdie ganze Fanwelt, die Dan Shocker aliasJürgen Grasmück sich aufgebaut hatte, unddie hinter ihm stand. Jürgen ist stets be-scheiden und bürgerlich geblieben, und sowie er gekämpft hat und immer wieder nachvorne gegangen ist, trotz seiner Schicksals-schläge, gibt es mir Mut, mit kleineren Pro-blemen etwas lässiger umzugehen.

Jürgen, ich danke dir für alles. Für dieschönsten Lesestunden meines Lebens, fürtraumhafte Ereignisse auf Marlos-Cons, undfür nette Hörspielstunden.

Mein Mitgefühl geht an Karin Grasmückund die Familie.

Stephan Gewalt

Die Gefühle lassen sich kaum beschreiben,die ich empfand, als ich heute die Todesan-zeige meines lieben Freundes Jürgen Gras-mück in den Händen hielt. Selten trifft maneinen solchen Menschen, der so beliebt warwie Jürgen! Ein großer Verlust für alle, dieihn gut kannten. Obwohl wir uns in der letz-ten Zeit wenig sahen, erinnere ich michimmer noch gerne an die gute, alte Zeit mitihm und seiner Frau Karin. Das erste Maltrafen wir uns in Hamburg. Es ging um eini-ge Titelbilder, die ich für die Serie »DerMagier« malen sollte. Ich war selten so auf-geregt wie vor diesem Treffen. Jürgen warauf eine Einladung, die ich für den Horror-Fan-Club von Roland Fuchert in Gelsenkir-chen entworfen hatte, auf mich aufmerk-sam geworden. Ich zeichnete damals einSkelett, dass ein Pergament in der knochi-gen Hand hielt. Darauf schrieb ich dieNamen der Autoren, die zum Club-Treffeneingeladen waren. Darauf stand auch derName: DAN SHOCKER! Leider konnte Jür-gen damals nicht kommen. Er fragteFuchert, wer diese Einladung entworfen

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Zum Gedenken an Jürgen

Jürgen Grasmück ist tot –Dan Shocker stirbt nie

Ich habe einen guten Freund verloren

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hätte. So begann alles. Der grosse DANSHOCKER interessierte sich für meineKunst. Ich konnte es kaum glauben. Jürgenerkannte schon damals, dass ich Talenthatte, und förderte mich seit jener Zeit. Frü-her zeichnete ich nur mit Blei-und Filzstif-ten. Durch Jürgen kam ich dann zur Malereimit Pinsel, Öl- und Acryl-Farben. Dass erdamals immer wieder aufmunternde Worteund Tipps für mich hatte, gab mir Mut wei-terzumachen. Ich versuchte, Dan ShockersStammzeichner Lonati nachzueifern, denich aber leider nie erreichen konnte. Seinunverkennbarer Stil, den er in seinen Titel-bildern zum Ausdruck brachte, war nichtkopierbar. Ich musste meinen eigenen Stilentwickeln. Nach einigen Testbildern, dieich damals an die Romanagentur Grasmückschickte, bekam ich einen Vertrag als Titel-bildzeichner. Auch wenn meine ersten Titel-grafiken nicht von Erfolg gekrönt waren,Jürgen motivierte mich weiter! Er arran-gierte später sogar eine Ausstellung fürmeine Kunstwerke in Hanau. All das gabmir die Kraft, nicht aufzugeben. Heute kannich, selbst wenn ich zurzeit keine Titelbildermehr male, einige Erfolge verzeichnen. Dashabe ich Jürgen zu verdanken. So entwi-ckelte sich unsere Freundschaft, die bisheute gehalten hat.

An dieser Stelle möchte ich besondersJürgens Frau Karin erwähnen, die durchihre Liebe und unermüdliche Hingabe Jür-gen ein angenehmes Leben ermöglicht hat,trotz seiner schweren Krankheit. Nur ihr istes zu verdanken, dass er relativ lange lebte.Eine wirklich echte Liebe!

Jürgen war nicht nur der »Vater desdeutschen Grusel-Krimis«, sondern eingrosses Vorbild für alle Autoren nach ihm.Seine unvorstellbare Fantasie hat ihn so großgemacht. Er war einer, der etwas erreichethatte und nie seine Ziele aus den Augen ließ.Ein wirklicher Meister seines Fachs! Er warein Mensch, vor dem man Achtung habenmusste, allein durch seine gewinnende undwarmherzige Art, mit anderen Menschenumzugehen! Seine Familie, seine Liebe zumSchreiben und seine Freunde ließen ihn die-ses Alter erreichen, auch wenn wir ihmnoch ein höheres Alter gewünscht hätten.67 Jahre muss man erst einmal werden inder heutigen Zeit. Ein schwacher Trost füralle, die Jürgen kannten, ihn liebten undnahe standen so wie sein grosser Freundes-kreis. Jürgen und seine Werke sind unsterb-lich geworden. Das ist das Erbe, das er unshinterlassen hat! Jetzt erwartet ihn einebessere Welt, ohne Krankheit. Ewiger Frie-den wird ihm zuteilwerden, ein Frieden, denwir hier auf Erden so sehr vermissen.

Die Erinnerung ist das Paradies, ausdem uns niemand vertreiben kann. Mach’sgut Jürgen, ich werde Dich nie vergessen!

Detlev Menningmann

Als ich die E-Mail von Karin las, dass Jürgengestorben sei, war das für mich ein großerSchock. Ich habe einen väterlichen Freundverloren, und das tut weh. Seit fast dreißigJahren kenne, pardon, kannte ich Jürgenund seine Familie.

Der Kontakt zu Jürgen entstand durchden Prä-Astronautik-Autor Peter Krassa,der leider schon 2005 verstarb. Petererzählte mir im September 1977 in Wien,daß er zum Autorenteam der geplanteneigenständigen Mirakel-Serie gehörte undBand 6 verfasst hatte. Der Autor Dan Sho-cker hätte ihn ins Boot geholt. Nun, DanShocker kannte ich als Autor der »LarryBrent«-Abenteuer im »Silber-Grusel-Krimi«, die mir sehr gefielen, und als Ma-cabros-Autor. Ich erwähnte Peter gegen-über, daß ich Dan Shocker gern malpersönlich kennenlernen würde.

Auf dem SFCD-Con 1978 in Marburgkam es dann zu diesem Treffen. Jürgenhatte zu diesem Zeitpunkt schon seinen DanShocker’s Fantastik-Club gegründet unddurfte die gesamte Arbeit selber machen,denn der geplante Leiter, der Sohn seinerPhysiotherapeutin, hatte kurzfristig dasHandtuch geworfen, und so hing der ganzeApparat an ihm und seiner Frau Karin. Ichwurde Marlos Bürger Nr. 130 und traf Jür-gen in den nächsten Monaten in einem Han-auer Café (Café Mozart?). Karin hatte nebendem Fulltime-Job Jürgen noch eine Neben-beschäftigung. Jeden Mittwoch Nachmittagarbeitete sie für einige Stunden bei einemRechtsanwalt. Jürgen saß so lange im Café,machte sich Notizen und beobachtete dieMenschen in seiner Umgebung. Manche fan-den sich später in seinen Manuskripten,natürlich in ganz anderen Rollen, wieder.Jürgen hatte bei unseren Treffen immerkleine Aufgaben für mich. Nach dem obengenannten Fiasko war er vorsichtig, aberirgendwann war Jürgen sicher, er hatte denRichtigen in mir gefunden. Ich durfte in dieDSFC-Club-Zentrale nach Altenstadt kom-men, sprich, ich durfte Jürgen zu Hause auf-suchen. Zuerst waren es nur ein paar Stun-den, die ich dort war, aber schon bald kamich Freitag nachmittags an und fuhr erst amSonntag Abend mittels Bus und S-Bahnzurück nach Frankfurt.

Karin und ich waren im Umgang mitdem Reiserollstuhl nach kurzer Zeit ein ein-gespieltes Team. Ich zog ihn hoch oder ließihn runter, und Karin war die Bremserin.Runter haben wir Jürgen in den Keller überdie Treppe manchmal in solch einem Tempogebracht, daß ihm der Angstschweiß auf dieStirn trat und wir ihm gleichzeitig »Händeweg von den Bremsen« zuriefen. Trotzdemlagen seine Händen immer in der Nähe derBremsgriffe. Er meinte dann lächelnd: »Vor-

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Der Marlos-Bürger Nr. 1 ist tot

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sicht ist besser als Schaden.« Hätte er wirk-lich gebremst, wäre es zur Katastrophegekommen. Er traute zwar seiner Frau,aber der junge Mann hinter ihm lächelte sodiabolisch. Wir hatten manchmal wirklichein rasantes Tempo drauf beim »Runterrol-len«. Ich war der Meinung, flott runter istweniger anstrengend als langsam.

Wir bauten Jürgens umfangreiches Ar-chiv mit fantastischen Serien auf, schlepp-ten Kaminholz aus einem bis dahin nur alsHolzlager genutzten Kellerraum und mach-ten daraus das sogenannte Marlos-Zimmer.Jürgen gab die Anweisung, und ich arbeite-te. Am besten war man oder frau, wennman gleichzeitig mehrere Sachen auf ein-mal erledigte, so beschwerte sich einmalKarin über Jürgen. Er wollte eben in seinerknappen Freizeit alles auf einmal tun.

Wir haben herrliche Stunden im Marlos-Zimmer verbracht und nach jedem meinerWienaufenthalte wuchs Jürgens Archiv undmeine Rolle als Archivar wurde immerinteressanter. Jürgen ließ sich seine Lieb-ling-Heftserien zusammensuchen. DieGeschichten, die er aus der damaligen Zeitberichten konnte, waren höchst amüsant.Irgendwann rief Karin zu Tisch. Also ging esdie Treppe wieder rauf im Reiserollstuhl,und Jürgen wechselte auf Elektro-Rollstuhlum, und er surfte durch das Erdgeschossseines Bungalows.

Am anderen Tag war entweder Club-Arbeit (Buchführung, Kurvertierung,Abtipparbeiten usw.), Romankorrektur oderLeserbriefbeantwortung dran. Die Leser-briefe haben diverse Ordner gefüllt. Jürgenhat sie alle selbst beantwortet. Entweder hater sie selbst getippt oder sie Karin (und spä-ter mir) diktiert. Kamen irgendwelcheserienspeziellen Fragen, guckte er michfreundlich an, und fragte: »IrgendwelcheVorschläge?« Er konnte und wollte sich alleEinzelheiten seiner Romane nicht merken,dafür gab es ja ein lebendes Lexikon. Erwollte Romane schreiben und die Abenteu-er im Geist erleben, die ihm seine Krankheitnicht erlaubte. Als ich ihn kennenlernendurfte, konnte er beide Hände noch kom-plett bewegen. Im Laufe der nächsten zwölfJahre wurde die eine Hand immer schwä-cher und damit auch der Händedruck. Jür-gen sagte einmal, die Lebenserwartung sei-ner Muskelschwund-Unterart liege beiAnfang dreißig, höchstens Mitte dreißig unddaß er über dreißig Jahre mehr schaffte, lagan seinem Lebenswillen und der hervorra-genden Unterstützung seiner Frau Karin. Sokonnte er nicht nur seine Tochter Constan-ze heranwachsen sehen, sondern auch seinedrei Enkelsöhne bei sich zu Hause groß wer-den lassen. Die letzten Jahre waren nichtschön für ihn, der Muskelschwund wurdeimmer stärker, und die Kraft ließ nach. Sel-ber schreiben konnte er nicht mehr, also

diktierte er wie früher seine E-Mails undstand so weiterhin mit seinen Freunden undFans in Kontakt.

Getroffen habe ich Jürgen und Karinzuletzt auf der Buchmesse. Sie waren mitihrem Verlag dort vertreten. Jürgen hat imLaufe seiner 50-jährigen Schaffensphasemehrere Ebenen durchschritten. Zuerst warer Leser, dann SF-, Krimi-, Western, Gru-sel-Autor, dann war er Chance- und Magier-Redakteur, Leiter der »Esoterischen Bücher-stube«, Veranstalter und schließlichHerausgeber von esoterischen Büchern.

Mit der Gründung des DSFC am 30.November 1977 hat er das Fandom umeinen Club bereichert, der anders war alsdie anderen. Für viele Leute war der Club zuruhig. Es gab keine Skandale. Jürgen undKarin wollten keinen Streitclub haben. Sielegten Wert auf Harmonie und ließen alsClubleitung dies auch andere spüren. Es gabund gibt viele »John Sinclair«-, »Dämonen-killer«- und allgemeine Horror- und Grusel-Clubs, aber nur einen DSFC, und das lag anJürgen. Er hat den Club gegründet und bis1988 geleitet, und ich habe ihn in seinemSinne fortgeführt.

Bis Mitte der 90ziger habe ich mit ihmzusammengearbeitet, auch über kurzfristigeMeinungsverschiedenheiten hinweg. Alssich der Blitz-Verlag in Gestalt von JörgKaegelmann seiner Serien annahm, wollteJürgen, dass ich die Bearbeitung übernahm.

Fast dreißig Jahre hatte ich das Vergnü-gen, mich zu seinen Freunden zählen zudürfen. Er war mein Trauzeuge 1991 beimeiner Heirat mit meiner Frau Sabine.

In den letzten Jahren ist der Kontaktzwischen uns leider ein wenig eingeschla-fen, aber trotzdem hörten wir von einander,und nun muss ich von einem FreundAbschied nehmen, dessen Lebenswille unddessen Fantasie mir immer ein Vorbildwaren und sind. Uwe Schnabel

Seine Romane stehen nicht in den Biblio-theken, und die meisten Buchhändler wer-den seinen Namen nie gehört haben. JürgenGrasmück alias Dan Shocker schrieb in den60er, 70er und 80er Jahren Hunderte vonRomanen meist phantastischen Inhalts.Zwar begann seine Karriere noch zu Leih-buchzeiten, schon bald wurde jedoch derflorierende Heftroman sein Medium, mitStirnrunzeln betrachtet von Deutschlehrernund anderen Hütern sogenannter anspruchs-voller Literatur, mit Begeisterung verschlun-gen von zigtausend lesehungrigen Jugendli-chen und Erwachsenen. Er kreierte dieerste deutsche Gruselromanserie »LarryBrent«, deren Erfolg Nachahmer-Serien wie»John Sinclair« auf den Plan rief. Als er spä-ter eine zweite Serie Macabros mit Fanta-

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Ein persönlich gefärbter Nachruf

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sy-Elementen auf den Markt brachte, floch-ten auch seine Epigonen Fantasy-Szenen inihre Romane ein. Dan Shocker erhielt denBeinamen »Vater des Gruselromans«, eineAuszeichnung, die er zweifellos verdienthat.

Ich war elf, als mir seine Romane in dieHände fielen ... und mich über Jahrzehntehinweg nicht mehr losließen. Während einesCampingurlaubs in Kärnten griff ich zumersten Mal in meinem Leben zu Romanhef-ten, aus dem einfachen Grund, dass ich alleComics, die der Kiosk des Campingplatzesanbot, bereits gekauft und ausgelesenhatte ... Bis dahin hatte ich neben Comicshauptsächlich Karl May und andere Jugend-bücher verschlungen. Für Gruseliges hatteich mich schon immer erwärmen können,hatte ich doch bereits mit acht Jahren meineEltern stundenlang bekniet, den Christo-pher-Lee-Dracula im Spätprogramm desFernsehens erleben zu dürfen. Der sehrdirekte Horror der Heftromantitelbilderkam mir ungeheuer erwachsen und verlo-ckend vor und weckte die schaurig-schön-sten Erwartungen. Mein Vater, ein Gelegen-heitsleser von Krimi- und Westernheften,hegte glücklicherweise keinerlei Abneigunggegen den billigen Lesestoff und ließ sichgerne dazu überreden, mir zwei Romaneder Serie »Silber-Grusel-Krimi« zu kaufen.Beide Schmöker waren von Dan Shockerverfasst, und in beiden kämpfte der sympa-thische blonde James-Bond-Verschnitt LarryBrent gegen seinen schlimmsten Gegner: Dr.Satanas, ein Über-Verbrecher, wie er miraus den Superhelden-Comics vertraut war,halb Roboter, halb haariges Monstrum.

Von diesem Tag an war ich Dan Shockermit Haut und Haar verfallen. In den folgen-den Jahren las ich über 200 Romane ausseiner Feder. Auch die Werke andererSchreiber fesselten meine Faszination,zugegeben, von Altmeistern der Fantastikwie Poe, Lovecraft und Bradbury bis hin zuJürgen Grasmücks Kollegen aus der Roman-heft-Fabrikation.

Doch keiner wusste mich so zu bannenwie der Mann, dessen Name Programmwar: Dan Shocker. Was machte seineGeschichten so einzigartig? Sie waren nichtperfekt – sein Stil war zwar intelligent,anschaulich und flüssig, hatte jedoch einenHang zu leeren Phrasen, seinen Helden haf-tete viel Stereotypes an, und sie entwickel-ten sich kaum weiter.

Aber: Dan Shockers Romane waren vol-ler Energie. Und voller Ideen. Sie sprühtendavon. Seine Ideen waren gut, sie warenneu, und sie waren menschlich. Womit seineKollegen fünf Hefte gefüllt hätten, das pack-te er in ein einziges. So klischeehaft seineHelden sein mochten, so komplex präsen-tierten sich die anderen Figuren in seinenGeschichten. Niemals war jemand einfach

nur böse, weil er böse war. Immer gab esHintergründe, Umstände, Schicksale. SeineCharaktere waren enttäuscht vom Leben,verbittert, aber oft auch neugierig gegen-über dem Unbekannten, Okkulten, so wieder Autor selbst. Larry Brent kämpfte gegenMenschen, nicht gegen Dämonen.

Als sehr viel später die US-Serie »X-Files« im deutschen Fernsehen anlief undich zwei Episoden gesehen hatte, dachte ichnur: So etwas hat Dan Shocker vor zwanzigJahren überzeugender und unterhaltsamerhinbekommen. »Larry Brent«-Abenteuerwie »Die Blutsauger von Tahiti«, »Dämo-nenbrut«, »Die Alpträume des Mr. Clint«oder »Das Höllenbiest« sind mir bis heuteunvergessen.

Dan Shocker schrieb nicht, um Geld zuverdienen. Er schrieb, um zu schreiben, umseine Ideen loszuwerden, um Charaktere zuerschaffen und agieren zu lassen. Und dasmachte noch den schlechtesten seinerRomane zu einem Vergnügen. Von einerheimtückischen Krankheit seit seinerJugend an den Rollstuhl gefesselt, lebte ersein Leben in seinen Romanen. Sein Hungernach Leben spiegelte sich in seinen optimi-stischen, leichtherzigen Hauptpersonen, wieseine Frustration und Angst sich in seinengrausamen Ärztefiguren und irregeleiteten,machtbesessenen Zauberschülern manife-stierte. Immer wieder focht er in seinen Tex-ten selbst den Kampf gegen die Verzweif-lung aus. Keiner seiner Romane war lustloseRoutine, jeder war ein Ausbruch der Gefüh-le. Wer einen Text aus seiner Feder liest,spürt sofort, dass Romanheftautoren nichtdie seelenlosen Routiniers sein müssen, alsdie sie oft dargestellt werden. Noch etwasunterschied ihn von seinen Kollegen: Erinteressierte sich aufrichtig für das Überna-türliche, glaubte vieles von dem, was erschrieb, war außerordentlich belesen inThemen wie Parapsychologie, Okkultismusund Präastronautik. Die Welt in seinenRomanen war für ihn mehr als nur Fantas-terei. Man hatte den Eindruck, er erforschemit seiner Literatur die Plausibilität der ver-schiedensten Theorien.

Dan Shocker hat mich geprägt. Ichschrieb schon mit sechs Jahren die erstenGeschichten, aber nach meiner Begegnungmit dem »Vater des Gruselromans« explo-dierte meine Schreiblust geradezu, und vielemeiner Jugendwerke sind mehr oder weni-ger enge Nachahmungen seiner Romane.Ich bilde mir ein, diesen »Schreib-Boost«,den mir seine Geschichten mitgaben, bisheute im Rücken zu haben, wie einen un-sichtbaren Zusatzantrieb, der einem immerwieder einen Schubs gibt und einen immerwieder zu einer nächsten Geschichte drängt.Ich habe später begnadetere, geschicktereund tiefsinnigere Autoren kennengelernt,aber diese Schreiblust, diese kreative Kraft,

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diesen bedingungslosen Willen zum Fabulie-ren, dieses »Schreiben als Form des Le-bens«, das habe ich nie mehr so gespürt wiebei ihm. Ohne Jürgen Grasmück wäre ichnicht das, was ich heute bin. Ich wäre nichtnur etwas anderes, ich wäre sehr viel weniger.Er hat mein Leben bereichert und gefüllt.

Ich gestehe: Sein Tod am 7. 8. 2007 hatmich nicht sehr überrascht, denn ich hatteschon seit vielen Jahren damit gerechnetund bin froh, dass ihm doch noch so vielZeit (67 Jahre) blieb. Was mich bewegt undrührt, das ist Dan Shockers Leben und Werk.Ich hatte das Glück, Jürgen Grasmück zweiMal zu begegnen und wenigstens ein paarSätze mit ihm zu wechseln. Nicht, was er sagte,beeindruckte mich, sondern wie er es sagte.Und wie er seinen Gesprächspartner dabei an-sah. Liebevoll. Verständnisvoll. Ohne Falsch.

1990 erschuf ich die Parodie eines Fan-clubs – einen Club für einen einzigen Romanvon ihm. Der Roman trug den Titel »ImWürgegriff des Nachtmahrs«, und der Clubhieß folgerichtig »EDIWDNVDSFC – Ersterdeutscher Im Würgegriff des Nachtmahrsvon Dan Shocker Fanclub.« Dem Clubgehörten unter anderem Timothy Stahl(heute Autor und Übersetzer) und Klaus N.Frick (heute Chefredakteur von Perry Rho-dan) an. Jürgen Grasmück ließ sich nichtlumpen, wurde Ehrenmitglied und machteden Spaß mit.

Machen wir uns keine Illusionen. DanShocker wird nie zu den großen Literatendieses Landes erhoben werden. Aber die,die seine Romane gelesen haben, und die,die ihn selbst erleben konnten, haben daswichtigste von ihm geschenkt bekommen,was man erhalten kann: Die Lust zu lesen,und den Mut zu leben. Und weil ich JürgenGrasmück kennengelernt habe, weiß ich,dass es das ist, wovon Gruselromane han-deln – vom Mut zu leben, ganz gleich, waseinem zustößt.

Ruhe in Frieden, Jürgen Grasmück. Ichbegegne dir jede Stunde, in der ich schreibe.

Martin Clauß

Ich bin ein Kind der späten 80er und der90er, sowie ein Jugendlicher und Erwachse-ner von heute. Und dennoch streiften michauch die Stories rund um Larry Brent undMacabros, die ersteren zuerst noch eher alsdie letzteren, da ich zu Agenten- und Krimi-Elementen – so glaubte ich – mehr Bezug zuhaben glaubte. Doch dann entdeckte ichMacabros und konnte bislang nicht dasLesen lassen.

Für einen Blinden ist es immer schwer,gute Bücher zu bekommen, und ich binjedem dankbar, der diese Bücher als PDFsanbietet, sei es als Shareware oder alskostenpflichtiges E-Book, aber ich will hier

nicht auf meine Leseleidenschaft eingehen,sondern dem Mann danken, der dieseBücher, respektive Hefte verfasste.

Auf Wiedersehen, Dan Shocker.Mögen Sie in Frieden ruhen.Mögen Ihre Helden auch weiterhin aufle-

ben. Patrick Zündel

In meiner Kindheit war dieser Mann einPhantom für mich. Ich kaufte damals diesewunderbaren Hörspiele von Europa, die aufeinzigartige Weise meine Fantasie angeregthaben. Die Welt der PSA, Larry Brent, dieübernatürlichen Dinge, die ganz normalwaren ... Dann Macabros in seiner Welt vol-ler Wunder und Abenteuer.

Ein Blick in die Welt der Erwachsenenfür ein Kind. Irgendwann gab es diese Hör-spiele einfach nicht mehr. Dann entdeckteich die Romane, die es nur noch auf Trödel-märkten gab, da die Serien eingestelltwaren, und wollte immer mehr wissen überdiesen Mann, der solche Welten erdacht hat.

Ich habe ihn durch die Rubrik »Grusel-truhe« kennengelernt, in der Dan ShockerLeserbriefe beantwortet hat. Diese Briefevon diesem freundlichen Menschen mit derunglaublichen Fantasie haben mich faszi-niert. Durch das Internet habe ich dannmein Bild von Dan Shocker vervollständigt,und es leider nie geschafft, ihn in seinemLaden in Hanau zu besuchen, um dieseneinzigartigen Menschen einmal persönlichzu begegnen. Andreas Tessmer

Es treibt mir heute noch Lachtränen in dieAugen, wenn ich an Walter ErnstingsBeschreibung denke, wie Jürgen, anlässlicheines Besuches von Karin und Jürgen beiWalter in Ainring, mit seinem Rollstuhl diesteile Treppe in den ersten Stock hoch-gewuchtet wurde. Da ich diese Treppe auseigener Anschauung kenne, ist es mir heutenoch ein Rätsel, wie Walter und Karin dasgeschafft haben. Da muss Telekinese odersonst eine geheimnisvolle Kraft im Spielgewesen sein. Da waren die flachen Rampenim Grasmück’schen Haus in Altenstadtwahrlich rollstuhl- und, wie wir selbertesten konnten, auch kinderwagengerecht.

Ich habe Jürgen vier Mal getroffen, beimersten Mal beim SF-Großcon 1977 in Kleve,bei dem ich unter dem wachsamen Augevon Karin Jürgen auf seinem Rollstuhldurch die Flure chauffieren durfte, u.a. zuWalter Ernsting, Karl Herbert Scheer undErich von Däniken; dann 1979 beim 1. (undeinzigen) Marlos-Treffen in Unterwössen.Das ging auf meine Initiative zurück. Zeit-gleich gab es den SFCD-Jahrescon und dasFest der Fantasie von FOLLOW. Da waren

Ein einzigartiger Mensch

Ich verneige mich in Ehrfurcht

Mögen Ihre Helden weiterleben!

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ungefähr 20 Marlos-Bürger anwesend.Das dritte Mal war im Sommer 1984, als

meine Frau und ich mit unserer kleinenTochter einen sehr netten Nachmittag imGrasmück’schen Haus in Altenstadt ver-brachten. Und das vierte Mal einige Monatespäter beim 1. Kongress der Fantasie inPassau, bei dem Jürgen eifrig an der Podi-umsdiskussion teilnahm. Ansonsten hat diePost bzw. Telekom in Form von Briefmarkenund Telefongebühren gut an uns verdient.

Ende der siebziger Jahre gab Jürgen einauf A4 gefaltetes A3-Blatt »Marlos-Newslet-ter« heraus, das zu einer Clubgründunganregen sollte. Das geschah auch, aber Jür-gen wuchs die Arbeit an diesem Nachrich-tenblatt über den Kopf und wohl auch dieKosten. Er wollte mit Nr. 6 das Blatt einstel-len. Ich überredete ihn, weiterzumachenund ließ mich auch breitschlagen, dieRedaktion zu übernehmen. Ich stellte aufA5-Format um und brachte die Folgenum-mern, die immer mehr an Umfang gewan-nen, bis zur Nr. 20 heraus. Dann mussteauch ich aus zeitlichen Gründen die Redak-tion an Norbert Aichele abgeben und dieserwiederum an Uwe Schnabel, der das Maga-zin dann bis in die 100er Nummern betreu-te, bis es dann eingestellt wurde.

Kurz nach dem Jahrtausendwechsel ver-suchte ich, »Larry Brent« und Macabrosals E-Book im neu gegründeten E-Book-Ver-lag »readersplanet« unterzubringen, umJürgens Masterserien weltweit abrufbar zumachen. Leider glaubte man im Blitz-Ver-lag, E-Book sei eine Konkurrenz zum her-kömmlichen Buch und behinderte derenVerkauf, anstatt zu begreifen, daß imGegenteil eine gleichzeitige E-Book-Auflagedem Verkauf des gedruckten Buches nurförderlich ist.

So wurde eine Chance vertan, die ichJürgen sehr gewünscht hätte. Am 07.08 ver-starb nun Jürgen nach langer, mit großerGeduld ertragener Krankheit. Ich habe Jür-gen für diese Geduld immer sehr bewun-dert. Ebenso Karin, die alles tat, um Jürgendas Leben so lebenswert wie möglich zumachen. Da war wahrlich Liebe im Spiel.

Nach Walter Ernsting habe ich nun mitJürgen einen weiteren Menschen verloren,der mir sehr viel bedeutete. Beide haben aufihre Art die Fantastische Literaturszene imdeutschsprachigen Raum geprägt. Ich ver-neige mich in Ehrfurcht vor dieser Lebens-leistung. Jürgen, ich hoffe, daß Du dort, woDu jetzt bist, nicht von den finsteren Ele-menten, über die Du so gerne geschriebenhast, bedroht wirst, sondern in heiterenGefilden wandeln kannst. Gustav Gaisbauer

Warum, weiß ich nicht mehr, aber als ichheute Abend vor meinem PC saß, fiel mir

ein, dass ich seit vielen, vielen Jahren nichtmehr an Jürgen Grasmück alias Dan Sho-cker gedacht hatte. Über Wikipedia erfuhrich, dass Jürgen im August 2007 nach lan-ger schwerer Krankheit gestorben ist. Undobwohl Jürgen so viele Jahre vergessenschien, bedrückt es mich doch, daß er nichtmehr unter uns weilt.

Was waren das für Gefühle, als bei Nürn-bergs größtem Dan-Shocker-Fan an einemSamstag Morgen das Telefon klingelte undmir meine Mutter erzählte, dass ein JürgenGrasmück alias Dan Shocker am Telefonwäre ...

Ich weiß noch wie heute, wie ich ihn undseine Frau persönlich auf einem kleinenFancon in Nürnberg kennenlernen durfte.Mit vor Aufregung eiskalter Hand schüttel-te ich die seine und lernte mein großes Idolpersönlich kennen. Ein Traum! Aus demAutor-Fan-Verhältnis wurde eine Freund-schaft von der ich heute bedaure, dass sieeinschlief und dass wir uns aus den Augenverloren haben. Denn wie so viele durfte ichein Marlosbürger sein, habe durch Jürgendie üblen Vorzüge von Gruselwasser (Meer-rettich-Schnaps) kennengelernt, und wofürich ihm noch heute dankbar bin: Durch ihnhabe ich bis heute die Liebe am Lesen schät-zen gelernt.

Jürgen, gleich morgen Abend werde ichwieder mit Macabros beginnen und hoffe,dass Du wie gewünscht als Energiewolkeüber uns schwebst und siehst, dass es gutwar, was Du für uns getan hast!

Stefan Krause, 30. September 2007DSFC »Weißer Wolf« Nürnberg

Eine Leseratte war ich ja schon immer, aberals ich dann im zarten Alter von 13 Jahren,durch die traumhaften Titelbilder von Lona-ti angeregt, von Totenschädeln lesen durfte,die, von dämonischer Kraft erfüllt, dieLebenden anknabberten, war es um michgeschehen (wer’s noch weiß: »Die morden-den Schrumpfköpfe« – einfach unvergess-lich). Jürgen Grasmück hat mir mit seinerskurrilen Fantasie das Tor in eine andereWelt geöffnet, der ich bis heute treu geblie-ben bin. Obwohl ich ihn nie persönlich ken-nengelernt habe, hat mich die Nachricht vonseinem Tod tief getroffen, habe ich dochschließlich eine lange Zeit seine Helden aufihren unzähligen Abenteuern begleitet.Jürgen Grasmück hat die deutsche Litera-

turszene für Fantastik geprägt, war einerder Väter dieses Genres. Vielen Dank für dieschönen Lesestunden. Günther Nawrath

Jürgen »Dan Shocker« Grasmück ist tot.Mein Mitgefühl gilt allen Angehörigen. Möge

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Nürnbergs größter Dan-Shocker-Fan

Das Tor in eine andere Welt

Ein Vorbild

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er es da, wo er jetzt ist, glücklich sein, so wieer es hier im Leben ganz sicher auch war.Ich durfte ihn leider nur einmal kurz per-sönlich kennenlernen. Nichtsdestotrotz hater mich ob seiner Kraft stets beeindruckt –wenn dieses Land ein Vorbild an Zuversichtund Tatkraft gebrauchen könnte (und daskann es), dann wäre er einer der erstenKandidaten. Seine Romane haben michdurch die Jugend begleitet und stets faszi-niert, Macabros noch mehr als »LarryBrent«. Möge die Serie in seinem Sinne fort-gesetzt werden. Thomas Born

Am Anfang war eine Klassenfahrt, auf derein paar andere Fünftklässler unfassbarerwachsene Horror-Hörspiele hörten, indenen Menschen gevierteilt wurden undMonsterfrösche ihre Opfer auf Tische nagel-ten und ihnen die Zunge rausrissen. Dum-merweise war es bereits Dezember 1986,und Dan-Shocker-Romane an keinem Kioskder Welt mehr zu erwerben ... Welch erhe-bendes Gefühl, als ich im Trödelladen einpaar zusammenhanglose Hefte aufstöberte.Ich verbrachte schlaflose Nächte über derFrage, wieso Molochos in Band 77 und 89bereits als Ak Nafuur auf Marlos lebt, inBand 103 und 109 aber wieder als Molo-chos agiert. Da stimmte doch etwas nicht ...!

Dass da tatsächlich etwas nicht stimmte,erfuhr ich erst Monate oder Jahre später. Mitjedem Heft, das ich in die Finger bekam, schlosssich eine weitere Lücke. Faszinierend!

Ob es noch mehr Leute wie mich gab?Jungen, die 40 Kilometer mit dem Fahrradfür ein weiteres Macabros-Heft fuhren ...?

Ich versuchte, es herauszufinden, indemich einen Brief schrieb. An den Dan Sho-cker’s Fantastik-Club. Zurück kam ein Auf-nahmeformular, ein paar Infos und ein Über-weisungsauftrag. Empfänger: Jürgen Gras-mück. Komischer Name. Wer ist das denn?

Ich ließ das Formular erst mal links lie-gen und sammelte weiter. Las Artikel überDan Shocker. Besuchte den Buchmesse-Con.Da wurde mir endlich klar, wer JürgenGrasmück wirklich war. Später ergatterteich wenigstens noch ein paar alte Fantastik-News-Ausgaben. Nahm Kontakt zu ThomasBorn und seinem Zaubermond-Verlag auf.Las Korrektur für ZM und Blitz. Fing an zuschreiben. Dorian Hunter, die Serie beiZaubermond, lernte ich erst in dieser Zeitkennen (und lieben). Meine eigentliche(Heftroman-)Liebe aber hieß Macabros.Welch ein Jammer, dass es zwischen DanShocker und ZM damals nicht gefunkt hatte!

Und dann, eines Tages, lernte ich ihnkennen. Bei einer Signierstunde in Berlin.Ich brachte meine Ausgaben von SGK 768und MAC 1 mit. Erste Auflage. Zustand 0-1,versteht sich. Dafür hätte ich bestimmt viel

Geld bezahlt, sagte er erstaunt. Ich glaube,er war ein bisschen enttäuscht, als ich ver-neinte. Ich hatte sie günstig in einem Comic-Laden erstanden, dessen Besitzer keineAhnung von Romanheften hatte. Hehe. Jürgenschrieb mir trotzdem eine Widmung rein.

Auf der Frankfurter Buchmesse traf ichihn und seine Frau Karin Jahre später wie-der, diesmal bereits als fester Mitarbeiterbei Zaubermond. Ich glaube nicht, dass siespäter noch einmal an dieses Gesprächzurückdachten. Ich schon.

Dabei hat es Martin Clauß weiter obentreffend beschrieben. Dan Shockers Schreib-stil wird in den Augen der Literaturkritikerauch in Zukunft keine Gnade finden. Es gabFloskeln zuhauf, und, ja, natürlich, die Cha-raktere waren flach gezeichnet, die Hand-lung oft vorhersehbar. Aber erstens interes-siert das einen Jungen von 13 Jahren einenfeuchten Kehricht, und zweitens war daimmer noch das Eine, das Faszinierende,das er allen anderen voraushatte und dassich auch in seiner Schreibe niederschlug:diese überschäumende Fantasie, dieseBegeisterung für den Beruf und die Beru-fung als Schriftsteller – als Fantast! –, diekein Literaturkritiker der Welt angemessenzu würdigen vermag. Nur wir Leser könnensie in jeder Zeile spüren, und deshalb sinddie Sätze, die in Schreiblehrbüchern alsFloskeln gebrandmarkt werden, bei ihmauch eben gerade alles andere als das. Essind Sätze, die uns fühlen lassen, wie JürgenGrasmück, in einen schwachen Körpergefesselt und doch von unbändiger Energieangetrieben, voller Sehnsucht nach demUnerreichbaren die Welt zu erforschen undeinzuordnen suchte.

Selbstsüchtigere Charaktere hätten ihrLeiden in den Vordergrund gestellt, wieauch bekanntere Schriftsteller heutzutagenoch die Öffentlichkeit mit angeblich so bri-santen Enthüllungen aus ihrer Vergangen-heit langweilen, um die Auflage ihrer Auto-biografie zu pushen. Jürgen Grasmück, dabin ich mir sicher, hätte nie eine Autobiogra-fie geschrieben. Er hat sich selbst nicht sowichtig genommen, hat lieber das, wovoner träumte, in den Vordergrund gestellt.

Durch das Projekt der Macabros-Fort-setzung intensivierte sich der Kontakt zwi-schen den Grasmücks und mir ausgerechnetin Jürgens letzten Tagen. Es war seltsam, inso einer Situation geschäftlichen Kontakt zupflegen mit einem Menschen, dessen Werkemir in meiner Jugend so viel bedeutet hat-ten. In Erinnerung bleiben wird mir einTelefongespräch, das so existenziell war, wieein Gespräch nur sein kann.

Sie, Herr Grasmück, und du, Dan Sho-cker, ihr habt mir geholfen und mich inspi-riert – damals wie heute. Danke für alles,Karin und Jürgen Grasmück. Ihr wisstschon, was ich meine. Dennis Ehrhardt

Seite 22 MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007

Am Anfang war MACABROS

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Bad Earth – Neue Romane01 Die geheime Macht . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95 02 Hinter dem Horizont . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Die Perle Chardhin . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Vergessene Welten . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9505 Die Satoga-Kriege . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9506 Insel im Nichts . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9507 Die hermetische Galaxis . . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Entartete Zeit . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9509 Das erste Reich . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Die Welten des Prosper Mérimée 256 S., EUR 14,9511 Himmel ohne Sterne . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9512 Perlen der Schöpfung . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Echo* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95

Coco Zamis01 Hexensabbat . . . . . . . . . . . . . . . 384 S., EUR 15,9502 Der Rattenfänger . . . . . . . . . . . . 384 S., EUR 18,9503 Das kalte Herz . . . . . . . . . . . . . . 384 S., EUR 18,9504 Cocos unheiml. Verwandlung . . . 384 S., EUR 18,9505 Des Teufels Günstling . . . . . . . . . 384 S., EUR 18,9506 Axinums Schattenheer . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9507 Advokat der Toten . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9508 Jagd auf die Paria . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9509 Die Fluchtafel . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9510 Der Dämonenbastard . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9511 Asche zu Asche, Stein zu Stein . . . 352 S., EUR 18,9512 Sei verflucht, Coco Zamis! . . . . . . 352 S., EUR 18,9513 Geschwisterblut . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9514 Ich, Michael Zamis . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9515 Die Totenmesse . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9516 Buena Vista Todes-Club* . . . . . . 352 S., EUR 18,95

Dan Shocker’s Macabros – Neue Romane01 Der Leichenorden von Itaron* . . . 256 S., EUR 14,95 02 Ath’krala – Seuchengez. d. Mol.* 256 S., EUR 14,95

Dorian Hunter – Klassiker01 Im Zeichen des Bösen . . . . . . . . 352 S., EUR 15,9502 Der Hexenkreis . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9503 Der Folterknecht . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9504 Das Dämonenauge . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9505 Die Vampirin Esmeralda . . . . . . . 416 S., EUR 18,9506 Die Masken des Dr. Faustus . . . . 416 S., EUR 18,9507 Der tätowierte Tod . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9508 Die Frau aus Grab Nr. 13 . . . . . . 416 S., EUR 18,9509 Sieg der Schwarzen Magie . . . . . 352 S., EUR 18,9510 Der Teufelseid . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9511 Das Kind der Hexe . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9512 Der Gast aus dem Totenreich . . . 416 S., EUR 18,9513 Blutige Küsse . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9514 Die Orgie der Teufel . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9515 Die Saat des Parasiten . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9516 Gefangen in den Bleikammern . . 416 S., EUR 18,9517 Die Hexe von Andorra . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9518 Die geraubte Mumie . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95 19 Das Dreigestirn der Hölle . . . . . . 416 S., EUR 18,9520 Die Toten stehen auf . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9521 Das Mädchen a. d.Teufelsacker . . . 416 S., EUR 18,9522 Des Teufels Samurai . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9523 Tanz der Furie . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9524 Der weiße Mönch . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9525 Der Bucklige von Doolin Castle . . . . 352 S., EUR 18,9526 Das zweite Gesicht . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9527 Der Grabräuber . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9528 Im Vorhof der Hölle . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9529 Baphomet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9530 Herrin der Fledermäuse* . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9531 Panik in New York* . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95

Dorian Hunter – Neue Abenteuer01 Engelszorn . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 15,9502 Rebeccas Rache . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9503 Tod eines Engels . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9504 Feuerkuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9505 Dunkle Seelen . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9506 Fürsten der Finsternis . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9507 Diabolo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9508 Das Kind des Krakatau . . . . . . . 352 S., EUR 18,9509 Teufelsdiener . . . . . . . . . . . . . . . 320 S., EUR 18,9510 Schrei der Ungeborenen . . . . . . . 320 S., EUR 18,9511 Kiwibins Phantome . . . . . . . . . . 320 S., EUR 18,9512 Die Blutkirche . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9513 Das Bildnis des Teufels . . . . . . . 352 S., EUR 18,9514 Masken des Todes . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9515 Der Schlangenkult . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95

16 Die Knochen-Menagerie . . . . . . . 352 S., EUR 18,9517 Die Dunkle Eminenz . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9518 Die Rache des Puppenmachers . 352 S., EUR 18,9519 Die Hexe am Lech . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9520 Das schwarze Grimoire* . . . . . . . 352 S., EUR 18,9521 Pestmarie* . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95

Dorian Hunter – Hörspiele01 Im Zeichen des Bösen* . . . . . . . . . 1 CD, EUR 8,9502 Das Henkersschwert* . . . . . . . . . . . 1 CD, EUR 8,9503 Der Puppenmacher* . . . . . . . . . . . . 1 CD, EUR 8,95

Maddrax01 Apokalypse . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 16,9502 Genesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,9503 Der Schwarze Feind . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Brot und Spiele . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9505 Der Weg des Blutes . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9506 Die Hüter der Quelle . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9507 Dämon aus der Tiefe . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Die Expedition . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9509 Die schwimmende Festung . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Die grüne Insel . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9511 Welt im Zwielicht . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9512 Die Graue Pest . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Am Tor zur Hölle . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9514 Rulfan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320 S., EUR 16,9515 Der Klon . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9516 Der Götterbote . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9517 Der Mann, den die Zeit vergaß . . 320 S., EUR 16,9518 Das Wasser der Lebens* . . . . . . 256 S., EUR 14,95

Professor Zamorra01 Zeit der Teufel . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9502 Verdammte der Rattenwelt . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Fu Long . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Blutfeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9505 Merlins Mörder . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9506 Drachentöter . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9507 Die Macht der Ewigen . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Dhyarra-Jäger . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9509 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Konzil der Wölfe (1. Teil) . . . . . . . 256 S., EUR 14,9511 Wolfsgesang (2. Teil) . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9512 Verschollen in der Parawelt . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Überleben verboten! . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9514 Merlins Stern . . . . . . . . . . . . . . . 288 S., EUR 14,9515 Der Weg zur Quelle . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9516 Laertes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9517 Todesflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9518 Drachenkrieg . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9519 Das dunkle Kind . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9520 ALTERA - Spiel um das Leben . . . 256 S., EUR 14,9521 Dämonenfalle Vatikan . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9522 Das Mord-Medium . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9523 Brutwelt: Terra . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9524 Höllische Visionen . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9525 Desaster* . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95

Reverend Pain01 Dämonen-Töter . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95 02 Das teuflische Paar . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Festung der Schädel* . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95

Sternenfaust01 Die erste Mission . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95 02 Vorstoß ins Niemandsland . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Die Schlacht um Triple Sun . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Die Kanonen von Dambanor II . . 256 S., EUR 14,9505 Msssarrrr! . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9506 Die letzten Tage der Solaren Welten . 256 S., EUR 14,9507 Stützpunkt Roter Stern . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Die Mönche vom Sirius* . . . . . . 256 S., EUR 14,95

Tony Ballard01 Die Hölle vergibt nie . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9502 Hexen-Hass . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Vampir-Amazonen . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Die Drachentöterin . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9505 Blutnacht der Zombies . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9506 Der Zorn des Todesengels . . . . . . 256 S., EUR 14,9507 Der schwarze Gladiator . . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Die Stunde des Wolfs . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9509 Monster-Alarm . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Die Kaste der Ausgestoßenen . . . 256 S., EUR 14,9511 Die Teufels-Ninjas von Tanger . . . 256 S., EUR 14,95

12 Die Rache des Gehenkten . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Der Besucher . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9514 Monster-Treff in Chinatown* . . . . 256 S., EUR 14,95

Torn01 Odyssee durch Raum und Zeit . . 256 S., EUR 14,9502 Die letzte Kolonie . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Der Weg des Kriegers . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Der Weltenvernichter . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9505 Kampf um die Erde . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9506 Das Killerkorps . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9507 Rückkehr zur Festung . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Das letzte Gefecht . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9509 Ein neuer Wanderer . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Die Rückkehr der Wanderer . . . . 256 S., EUR 14,9511 Das Geheimnis der Wanderer . . . 416 S., EUR 18,9512 Kha’tex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Vortex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9514 Herrscher des Cho’gra . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9515 Auge in Auge . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9516 Spiegel des Bösen . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9517 Hort der Finsternis . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9518 Blutrache . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9519 Der Weg ins Cho’gra . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9520 Im Visier der Lu’cen . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9521 Der vergessene Gort* . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95

Vampir-Horror01 Die Geburt des Bösen . . . . . . . . 448 S., EUR 20,9502 Das siebente Opfer . . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,9503 Das grausame Meer . . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,9504 Blutige Tränen . . . . . . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,9505 Der Herr der Untoten . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,9506 Der Geist im Totenbrunnen . . . . . 448 S., EUR 20,9507 Das Archiv der schwarzen Särge* 448 S., EUR 20,95

Ted Ewigk01 Straßen der Angst . . . . . . . . . . . 512 S., EUR 24,9502 Der lebende Wald . . . . . . . . . . . 512 S., EUR 24,95

Das Volk der Nacht – Classics01 Das Volk der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 20,9502 Die Spiegel der Nacht . . . . . . . . 480 S., EUR 20,9503 Die Kinder der Nacht . . . . . . . . . 480 S., EUR 20,9504 Die Hüter der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 20,9505 Die Tore der Nacht . . . . . . . . . . . 480 S., EUR 29,9506 Die Arche der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 29,9507 Das Herz der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 29,95

Das Volk der Nacht – Neue Romane01 Kinder des Millennium . . . . . . . . 352 S., EUR 15,9502 Die achte Plage . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9503 Erbin des Fluchs . . . . . . . . . . . . 304 S., EUR 14,9504 Dunkle Himmel . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9505 Landru . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9506 Blutskinder . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9507 Krieg der Vampire . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9508 Das Volk der Tiefe . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9509 Brandzeichen . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Der Traum des Satyrs . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9511 Am Abgrund . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9512 Sterbende Zukunft . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Die Tücher der Erinnerung . . . . . 352 S., EUR 14,9514 Der Herr der Ernte . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9515 Ischtar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,9516 Unsterblich wie der Tod . . . . . . . 352 S., EUR 18,9517 Die Stadt im Eis . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95

Die Abenteurer01 Erbe der Vergangenheit . . . . . . . 256 S., EUR 14,9502 Prophet des Unheils . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9503 Die Nächte des Krokodils . . . . . . 256 S., EUR 14,9504 Der starke Arm des Drachen . . . . 256 S., EUR 14,9505 Armee der Schattenmänner . . . . 256 S., EUR 14,9506 Der Hexer von Havanna . . . . . . . 256 S., EUR 14,9507 Die Herren von Oake Dùn . . . . . . 256 S., EUR 14,9508 Inseln der Stürme . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9509 Oase der Mächtigen . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9510 Nestors Rache . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9511 Das Geheimnis des Paters . . . . . 256 S., EUR 14,9512 Der Palast in der Wüste . . . . . . . 256 S., EUR 14,9513 Wächter der Mysterien . . . . . . . . 256 S., EUR 14,9514 In der Schwarzen Stadt . . . . . . . .256 S., EUR 14,95

* in Vorbereitung

Das aktuelle Zaubermond Gesamtprogramm im Überblick (Angaben ohne Gewähr)

Page 24: Dan Shocker’s Macabros · »Dan Shocker’s Macabros wird fortgesetzt.« Diese Schlagzeile stand uns vor Augen, als wir vor einigen Monaten über Christian Mon-tillon bei Jürgen