DER GANG NACH BABEL -- E.J. Waggoner

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  • 8/12/2019 DER GANG NACH BABEL -- E.J. Waggoner

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    Der Gang nach BabelDer Gang nach Babel

    E. J Waggoner

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    Der Gang nach BabelDer Gang nach Babel

    Zu jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der Knig

    von Babel, einen Brief und Geschenke an Hiskia, denn er hatte gehrt, daer krank geesen und ieder !u Kr"ften geko##en ar$% &nd Hiskia freute sich 'ber sie und !eigte ihnen sein Schat!haus, das

    Silber und das Gold und die S(e!ereien und das kostbare )l, und seingan!es Zeughaus, sa#t alle#, as sich in seinen Schat!ka##ern vorfand$*s gab nichts in seine# Haus und i# gan!en Bereich seiner Herrschaft, dasHiskia ihnen nicht ge!eigt h"tte$

    + a ka# der ro(het .esaja !u# Knig Hiskia und fragte ihn/ 0as habendiese M"nner gesagt1 &nd oher sind sie !u dir geko##en1 &nd Hiskiaantortete/ Sie sind aus eine# fernen 2and !u #ir geko##en, aus Babel3

    4 *r aber fragte/ 0as haben sie in deine# Haus gesehen1 &nd Hiskiaantortete/ Sie haben alles gesehen, as in #eine# Haus ist5 es gibtnichts in #einen Schat!ka##ern, as ich ihnen nicht ge!eigt h"tte3

    6 a s(rach .esaja !u Hiskia/ Hre das 0ort des H*778 der Heerscharen/9 Siehe, es ko##t die Zeit, da alles, as in deine# Haus ist, und as

    deine :"ter bis !u diese# ;ag gesa##elt haben, nach Babel eggebrachterden ird5 es ird nichts 'brig bleiben3 s(richt der H*77$

    < &nd von deinen Shnen, die von dir absta##en erden, die du!eugen irst, ird #an elche neh#en, und sie erden K"##erer sein i#alast des Knigs von Babel3

    = a s(rach Hiskia !u .esaja/ as 0ort des H*778, das du geredethast, ist gut3 enn, s(rach er, es ird ja doch >riede und Sicherheit sein !u#einen 2eb!eiten3 Jesaja 39

    &nd Hiskia hatte sehr viel 7eichtu# und *hre5 und er sa##elte sichSch"t!e von Silber, Gold und *delsteinen, von Ge'r!en, Schilden undallerlei kostbaren Ger"ten$

    %= *r hatte auch :orratsh"user f'r den *rtrag des Korns, Mosts und)ls5 und St"lle f'r allerlei :ieh und Schafh'rden$

    %? &nd er baute sich St"dte und hatte sehr viel Schafe und 7inder5 dennGott gab ih# sehr viele G'ter$

    +@ *r, Hiskia, ar es auch, der den oberen Ausflu des Gihonbachesversto(fte und ihn estlich ab"rts, !ur Stadt avids leitete$ &nd Hiskiahatte Gelingen in alle#, as er unternah#$

    + Als aber die Gesandten der >'rsten von Babel !u ih# geschickturden, u# sich nach de# 0under !u erkundigen, das i# 2and geschehenar, da verlie ihn Gott, u# ihn auf die robe !u stellen, da#it er alleserkenne, as in seine# Her!en ar$ 2.Chromik 32,27-31

    Zurschaustellungen des Ichs

    Diese Lektion ist sehr kurz und sehr einfach. Dennoch ist sie eineder wichtigsten in der ganzen Bibel. Jeder braucht diese Lektion. Die

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    Neigung, anzugeben, scheint in der menschlichen Natureingewurzelt zu sein, und sie wird sehr eifrig gepflegt. Der !uglingauf dem "rm der #utter mu$ seine kindlichen %!higkeiten &edemBesucher zeigen, und dar'ber hinaus auch hundertmal am (ag den%reunden, die es bewundern, bis das )ind, sobald es zu denken

    beginnt, ganz nat'rlich schlu$folgert, da$, was auch immer es tut,*on au$ergew+hnlichem ert und -nteresse ist, und zwar nur einfachdeshalb, weil das )ind es tut. u /ause mu$ es mit seinen )'nstenprahlen, damit die 0ltern begl'ckw'nscht werden k+nnen, ein sowunderbares )ind zu haben. -n der chule mu$ es seine %!higkeitenzugunsten der chule und des Lehrers zur chau stellen. 1nd in derabbatschule wird es zum gleichen weck benutzt. )ein under,da$ so *iele ihr ganzes Leben lang sich selbst zu ihrem Nutzen zurchau stellen.

    Die gute /ausfrau befriedigt ihren tolz und erweckt den Neidihrer Nachbarn, indem sie alle 2orr!te ihres /aushaltes zeigt. Der)aufmann und der Bauer tun dasselbe. 0s mag auch der ahrheitentsprechen, da$ &emand sehr oft einiges seiner Besitzt'mer einemanderen zeigt, um ihm zu helfen 3 ihm einige "nregungen zu geben,wie er selbst etwas bekommen kann oder einfach, um etwas Neuesund "bwechslung in das Leben eines #enschen zu bringen, dessenpielraum sehr begrenzt ist. Das ist alles richtig. "ber &eder, der dies

    liest, wird wissen, da$ es sich bei der urschaustellung der%ertigkeiten oder der Besitzt'mer nur um Befriedigung des tolzesund um den unsch handelt, )omplimente zu bekommen, 0rstaunenzu erwecken und das 4espr!chsthema zu sein.

    Sieh mein Eifern fr den Herrn

    Dies ist derselbe 4eist, der religi+se 4emeinschaften und )irchendahin f'hrt, *iele ihrer 0rfolge zahlenm!$ig zu *er+ffentlichen unddiese dann unaufh+rlich der elt kundzutun. /ierbei ist solch eineBetriebsamkeit entstanden, da$ *ielerorts #enschen st!ndig damitbesch!ftigt sind, &eden %ortschritt oder auch scheinbaren %ortschrittdes erkes festzustellen, so da$ keine eit *ers!umt wird, bei &eder4elegenheit an die pendenbereitschaft der Besucher zu appellierenund 'ber die gro$en ummen zu berichten, die f'r 4eb!ude usw.ausgegeben wurden. "ll dies wird nat'rlich um des erkes willengetan. Dabei wird aber die (atsache *ergessen, da$, wenn auch&emand 5berflu$ hat, sein Leben nicht aus seiner /abe besteht. 6Lk

    78,79: 2iel weniger besteht das erk 4ottes aus materiellem;eichtum. 4ott schaut nicht auf das, was ein #ensch hat, sondern was

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    er ist. Der %ortschritt des erkes 4ottes wird nicht mit der ahl der*orgeblich Bekehrten ausgedr'ckt, auch nicht durch die 4r+$e derpendensummen oder den riesigen 4eb!udekomple

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    Eine verpate Gelegenheit

    elch eine wunderbare 4elegenheit hatte /iskia, &enebab@lonischen 4esandten die ahrheit 4ottes zu lehrenI ie hattengeh+rt, da$ er krank gewesen und wieder geheilt worden war, undsie wu$ten *on dem gro$en under am ternenhimmel, n!mlich *ondem eichen f'r die heilende )raft 4ottes. 1nd sie kamen, um sichdiesbez'glich zu erkundigen und gleichzeitig /iskia zubegl'ckw'nschen. )ann man um eine bessere 2orbereitung beten,die rettende #acht 4ottes bekannt zu machenG 4enau zu diesemweck hatte 4ott den unsch, zu kommen, in die /erzen dieserBab@lonier gelegt. "nstatt aber die eit zu nutzen, um ihnen *on dem4ott zu berichten, der /immel und 0rde geschaffen hat, und -/N alsden einzigen /eiler f'r eele rund Leib der #enschen bekannt zu

    machen, erh+hte /iskia sich selbst in ihren "ugen, indem er seinech!tze zeigte. elch einen %ehler beging erIir d'rfen aber /iskia nicht *erurteilen. 1nsere "ufgabe ist es,

    die (atsachen festzuhalten, damit wir uns in diesem Bild selbsterkennen k+nnen. Denke nicht, da$ /iskia in seiner /andlungsweisesich bewu$t selbst erh+hte. Die ch!tze waren nicht seinpers+nlicher Besitz, sondern sie geh+rten zum )+nigreich. 0r hattesie nicht alle selbst gesammelt, sondern sie wurden w!hrend *ielerwohlhabender ;egierungen angeh!uft. 0r zeigte den 4esandten

    Bab@lons nicht seine pers+nlichen ;eicht'mer, sondern erbeeindruckte sie mit der 4r+$e des &'dischen )+nigreiches, aufdessen (hron er gerufen worden war. #it dem 2orzeigen derk+niglichen ch!tze wollte /iskia den 2orzug des erkes 4ottesden /eiden gegen'ber zeigen, denn als -srael aus g@pten zog, das/aus Jakob aus dem 2olk, das un*erst!ndlich redete, da wurde Judasein /eiligtum, -srael sein /errschaftsbereich. 6As 77H,7: ir d'rfensicher sein, da$ /iskia dachte, &ene heidnischen Boten *on der4r+$e des erkes 4ottes und seines 2olkes zu beeindrucken, umdadurch den eg f'r das bab@lonische 2olk *orzubereiten, derahrheit gegen'ber wohlgesinnt zu sein. 0r wu$te nicht, da$ er deneg f'r die 4efangenschaft -sraels *orbereitete.

    Gott die Ehre stehlen

    /iskias /andlungsweise ist (ausende #ale bis heute wiederholtworden. hristen, die nicht ihre eigenen Besitzt'mer r'hmen wollten,wurden sehr stolz, wenn sie erz!hlten, was unsere 4emeinde getan

    hat, wie *iel sie gespendet hat, und wie *iele gro$e 4elegenheitensie hat, das erk des /errn zu f+rdern. ie *ergessen dabei, da$ sie

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    hierdurch der elt nur einen 0indruck *ermitteln k+nnen, n!mlichden, da$ die #enschen, die an diesem erk beteiligt gewesen sind,kluge 4esch!ftsleute gewesen sind, denn die elt ist *oll *onBeispielen armer Jungen, die gro$es 2erm+gen angeh!uft haben,ohne ans hristentum zu denken. 0s ist wahr, da$ 4ott es ist, der

    den #enschen )raft gibt, ;eichtum zu erwerben. "ber das Besitzen*on 0igentum ist auf keinen %all ein Beweis daf'r, da$ 4ott mit einerAerson oder einer 4emeinschaft zufrieden ist oder da$ er einebesondere 2erbindung zu diesen #enschen hat, n!mlich anders alszu anderen #enschen. enn das der %all w!re, dann w'rde dieszeigen, da$ die 4unst 4ottes besonders der elt gilt, denn in den/!nden der elt ist mehr Besitz als in der 4emeinde. Bab@lon hattegr+$ere ;eicht'mer als Jerusalem, so da$, w!hrend die 4esandten*on der 0ntwicklung der -sraeliten beeindruckt gewesen sein m+gen,sie tats!chlich nur h!tten denken k+nnen, da$ ihre 4+tter gr+$erwaren als der 4ott der Juden. "ber es gab unter ihren 4+tternkeinen, der )rankheiten heilen oder 'nden *ergeben konnte. 1ndwenn /iskia da*on gesprochen h!tte, dann h!tte es sein k+nnen,da$ er die stolzen /eiden dazu h!tte bringen k+nnen, im 4eist und inder ahrheit anzubeten.

    arum sollte aber 4ott sagen, da$ f'r diesen -rrtum seitens /iskiasdas ganze 2olk und die ch!tze -sraels nach Bab@lon gebracht

    werden mu$tenG Das hatte nichts mit illk'r zu tun, es war notwendigund die nat'rliche )onseKuenz des k+niglichen /andelns. 4ott hattedie Boten nach Jerusalem geschickt, um die ahrheit zu erfahren.1nd da sie diese nicht bekamen, schickte 0; sein 2olk nach Bab@lon,um sie dort zu lehren. Dies war die notwendige )onseKuenz auf/iskias (at. da$ die Begierde der 4esandten beim "nblick derch!tze geweckt wurde, war eine ganz nat'rliche ache. "ls danachder )+nig Bab@lons es sich in den )opf setzte, Jerusalem zu belagern,wu$te er, hinter was er her war. Die ch!tze, die /iskia mit so *iel

    tolz ehrbarem tolz und %reude bei dem 4edanken erf'llten, mitsolch einem gro$en 2olk *erbunden zu sein, wurden *erteilt, und diechatzh!user wurden *ernichtet. Die ahrheit 4ottes aber bliebdieselbe. Das, weswegen #enschen sich r'hmen k+nnen, wird alles*ergehen, und 4ott wird es sowohl seinem 2olk als auch der ganzenelt deutlich machen, da$ seine ahrheit nicht *on etwas abh!ngigist oder danach beurteilt werden kann, was die #enschen machenoder sammeln k+nnen. Nicht durch /eer oder )raft, sondern durchden 4eist 4ottes wird sein erk *ollendet. 1nd deshalb kann nicht die0ntfaltung *on ;eichtum oder #acht die #enschen zu 4ott und seiner

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    ahrheit ziehen, sondern nur die Mffenbarung des /eiligen 4eistes./iskia war ein guter #ensch, einer, der aufrichtig den /errn liebte.

    4ott war mit ihm und segnete ihn. 4ott liebte ihn, und er liebte ihnnicht weniger, als er in den -rrtum bei dem Besuch der 4esandtenfiel. "ber 4ott lie$ ihn eine eile allein, um ihn zu pr'fen, damit er

    alles erkannte, was in seinem /erzen war. 68.hr 8,7: 1nd eswurde uns zur Lehre aufgeschrieben, damit wir wissen k+nnen, wasin unserem /erzen ist, denn die /erzen aller #enschen sind gleich,und was in einem ist, das ist in allen. (r'gerisch ist das /erz, mehrals alles, und unheilbar 6hoffnungslos gottlos )ing JamesO: ist es.er kennt sich mit ihm ausG 6Jer 7C,E: tolz &eglicher "rt ist in den/erzen aller #enschen. enn sie sich dem /errn zuwenden, dannist der tolz geeignet, sich in anderer "rt und eise s'ndlosO zuentfalten. 4ott hat f'r uns diesen 2orfall aufzeichnen lassen, damitwir, indem wir erkennen, da$ tolz auch in unserem /erzen ist, -/#erlauben, uns da*on *on &eglichem s'ndhaften tolzO zu reinigen.#+ge 0; uns alle *on Bab@lon und dein bab@lonischen 4eistbefreien und uns mit seinem 4eist f'llen, dem 4eist der anftmutund Demut. The Present Truth, 10. August 1899

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