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Aufmacher 2 Emir aus eigener Kraft Investitionen in Automatisierungstechnik sind der größte Emir-Kostenblock Risiko Management 3 Schutzschirmverfahren greift zu kurz Eineinhalb Jahre nach Einführung des ESUG werden Nachbesserungen angemahnt Finanzen & Bilanzen 5 Top-Finanzierung Tank & Rast refinanziert mehr als 2 Milliarden Euro 5 Leasinggeschäft bleibt auf Vorjahresniveau Geschäft verteilt sich auf immer weniger Leasinggesellschaften 5 Finanzierungsticker 6 Auch 2014 wieder günstige Konditionen Großer Zuwachs bei Hochzinsanleihen Cash Management 7 Sepa: Commerzbank schlägt Alarm Studie: 40 Prozent der Mittelständler drohen Deadline zu verpassen Personen & Positionen 8 Sepa als Geschäftsmodell Jens Podewski über das Sepa- Mandatsmanagement-Tool von Mybet. 8 Neuer Treasury-Master 8 Aktuelle Stellenangebote 9 Kion-Marke Still bestellt Olaf Schulz zum CFO Asset Management 10 Studie: Liquidität bleibt Schlüssel Regulierung bedroht Geldmarktfonds / Branche warnt vor Verbot 10 Veranstaltungen Sepa: Commerzbank schlägt Alarm 40 Prozent der Mittelständler drohen die Deadline zu verpassen, so eine aktuelle Studie. Sie verlassen sich auf ihre Banken. Top-Finanzierung Der Tankstellenbetreiber Tank & Rast refinanziert mehr als 2 Milliarden Euro. Die Transaktion steht kurz vor dem Abschluss. Sepa als Geschäftsmodell Jens Podewski, Head of Global Payment Services, über das Sepa-Mandatsmanagement-Tool von Mybet. Emir aus eigener Kraft Automatisierungstechnik ist größter Emir-Kostenblock Die Anforderungen der European Market Infrastructure Re- gulation (Emir) versuchen die Treasury-Abteilung deutscher Unternehmen mehrheitlich mit dem bestehenden Personal im Backoffice zu bewältigen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Mitgliederbefragung des Verbandes Deutscher Treasurer (VDT). Dem vergleichsweise moderaten Personalaufbau stehen jedoch teilweise erhebliche Investitionen in Automatisierungstechniken gegenüber. 8 7 2 5 Ausgabe 23 | 28. November 2013 Inhalt

DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

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Page 1: DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

Aufmacher

2 Emir aus eigener KraftInvestitionen in Automatisierungstechnik sind der größte Emir-Kostenblock

Risiko Management

3 Schutzschirmverfahren greift zu kurzEineinhalb Jahre nach Einführung des ESUG werden Nachbesserungen angemahnt

Finanzen & Bilanzen

5 Top-FinanzierungTank & Rast refinanziert mehr als 2 Milliarden Euro

5 Leasinggeschäft bleibt auf VorjahresniveauGeschäft verteilt sich auf immer weniger Leasinggesellschaften

5 Finanzierungsticker

6 Auch 2014 wieder günstige KonditionenGroßer Zuwachs bei Hochzinsanleihen

Cash Management

7 Sepa: Commerzbank schlägt AlarmStudie: 40 Prozent der Mittelständler drohen Deadline zu verpassen

Personen & Positionen

8 Sepa als Geschäfts modellJens Podewski über das Sepa-Mandatsmanagement-Tool von Mybet.

8 Neuer Treasury-Master

8 Aktuelle Stellenangebote

9 Kion-Marke Still bestellt Olaf Schulz zum CFO

Asset Management

10 Studie: Liquidität bleibt SchlüsselRegulierung bedroht Geldmarktfonds / Branche warnt vor Verbot

10 Veranstaltungen

Sepa: Commerzbank schlägt Alarm40 Prozent der Mittelständler drohen die Deadline zu verpassen, so eine aktuelle Studie. Sie verlassen sich auf ihre Banken.

Top-FinanzierungDer Tankstellenbetreiber Tank & Rast refinanziert mehr als 2 Milliarden Euro. Die Transaktion steht kurz vor dem Abschluss.

Sepa als Geschäfts modellJens Podewski, Head of Global Payment Services, über das Sepa-Mandatsmanagement-Tool von Mybet.

Emir aus eigener KraftAutomatisierungstechnik ist größter Emir-KostenblockDie Anforderungen der European Market Infrastructure Re-gulation (Emir) versuchen die Treasury-Abteilung deutscher Unternehmen mehrheitlich mit dem bestehenden Personal im Backoffice zu bewältigen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Mitgliederbefragung des Verbandes Deutscher Treasurer (VDT). Dem vergleichsweise moderaten Personalaufbau stehen jedoch teilweise erhebliche Investitionen in Automatisierungstechniken gegenüber.

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Ausgabe 23 | 28. November 2013

Inhalt

Page 2: DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

Emir aus eigener KraftInvestitionen in Automatisierungstechnik sind der größte Emir-Kostenblock

Die Mehrarbeit durch Emir, insbesondere die durch das Reporting und die Risikominde-

rungstechniken, versuchen die Treasury-Abteilung deutscher Unternehmen mehrheitlich mit dem be-stehenden Personal im Backoffice zu bewältigen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Mitgliederbe-fragung des Verbandes Deutscher Treasurer (VDT). Keinen Personalaufbau planen 90 Prozent der kleinen und 86 Prozent der mittelgroßen Unternehmen. „Selbst große Unternehmen wollen die neuen Anforderungen zu mehr als zwei Dritteln ohne zusätzliche Mitarbeiter erfüllen“, sagt VDT-Vor-standsmitglied Carsten Rüth. Dem vergleichsweise moderaten Perso-nalaufbau stehen jedoch teilweise erhebliche Investitionen in Automatisierungstech-niken gegenüber.

„Ein erstaunlich hoher Anteil der VDT-Mit-glieder überlegt, wegen Emir den Automatisie-rungsgrad im Treasury zu erhöhen“, zeigt sich Christian Debus, Partner im Bereich Finanz- und Treasury-Management bei KPMG, überrascht. Und zwar nicht nur die großen Unternehmen mit Jahresumsätzen jenseits der Marke von 5 Milliar-

den Euro. „Diese haben in der Regel ein deriva-tives Geschäftsvolumen, das manuelle Prozesse weitgehend verbietet. Allerdings denken auch mittelständische Treasury-Abteilungen ernsthaft darüber nach, vor allem die Geschäftsbestätigun-gen und das Transaktionsreporting stärker zu au-tomatisieren.“ Der VDT-Umfrage zufolge planen

Konzerne überwiegend mit Emir-Implementie-rungskosten im sechsstelligen Euro-Bereich.

Allerdings gibt es wenige Wochen vor dem Start der Meldepflicht nach wie vor einen erheb-lichen Nachholbedarf seitens der Systemanbieter. Bis dato haben lediglich einige der etablierten Anbieter entsprechende Reportinglösungen im Programm. „Unser Systemanbieter will bis Mitte Dezember ein Update liefern. Ob das funktioniert,

werden wir angesichts der heranrückenden Weih-nachtsfeiertage und des nahenden Jahreswech-sels aber nicht ausgiebig testen können“, sagt der Treasurer eines Großkonzerns. Insbesondere die Schnittstellen und die Abstimmung der Sys-temanbieter mit den Transaktionsregistern bergen Herausforderungen.

Problematisch dabei ist ins-besondere die Befüllung der zahl-reichen Datenfelder, die durch die Regulierung verlangt werden. Diese Daten – wie beispielsweise der Unique Trade Identifier (UTI) – wa-ren bisher nicht Bestandteil des Ab-stimmungsprozesses zwischen den Kontrahenten. Zudem ist ein großer Teil dieser Daten regelmäßig nicht in

den Treasury-Systemen erfasst. Und so wächst in nicht wenigen Treasury-Abteilungen der Frust ob der Lücken im System. Der späte Zulassungster-min der Transaktionsregister, von den Anbietern oftmals als Grund angeführt, taugt dabei wenig. Von den vier zugelassenen Anbietern war die Zer-tifizierung zumindest bei zweien – Regis-TR und DTCC – nur noch ein formaler Akt. Die VDT-Studie können Sie hier herunterladen. ank

Die Derivateregulierung Emir wird Treasurer auch 2014 verfolgen: Vieles davon decken die Abteilungen über automatisierte Systeme ab.

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» Selbst große Unternehmen wollen die neuen Anforderungen zu mehr als zwei Dritteln ohne zusätzliche Mitarbeiter erfüllen.« VDT-Vorstandsmitglied Carsten Rüth

2Ausgabe 23 | 28. November 2013

Aufmacher

Page 3: DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

Misys bietet Reporting-Dienst für Emir anEine der wichtigsten Vor-schriften von Emir ist das Reporting aller Derivate-transaktionen. Die dafür notwen digen Reporting-Dienste starten jetzt. Einer der ersten Dienste ist der des Softwarean bieters Mi-sys. Bei dem sogenannten Regulatory Reporting Service handelt es sich um eine Software-as-a-Service-Lösung.

Schaeffler reduziert Zinsbelastung 2014Der Automobilzulieferer Schaeffler hat Zinsderivate über 3,5 Mrd. Euro vorzei-tig abgelöst und dadurch seine Zinszahlungen im Jahr 2014 um rund 60 Mio. Euro reduziert. Die Zinsderivate stammen aus der 2008 aufgenommenen Akquisi-tionsfinanzierung, mit der Schaeffler die Übernahme der Conti-Anteile finanziert hat.

TMA: Schutzschirmverfahren greift zu kurzEineinhalb Jahre nach Einführung des ESUG werden Nachbesserungen angemahnt

Trotz positiver Konjunktur treten in Deutschland regelmäßig Unterneh-

menskrisen auf – in diesem Jahr etwa bei der Immobiliengesellschaft IVG, dem Solarspezialisten Solarworld oder der Werkstattkette A.T.U. Um das Me-netekel der Insolvenz zu vermeiden, hat der Gesetzgeber bereits im Früh-jahr 2012 das Insolvenzrecht durch das Gesetz zur weiteren Erleichte-rung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) erneuert. „Das war ein großer Schritt, wir sind weit gekommen“, sagt Dr. Frank Nikolaus, Managing Partner der Investmentbank-Boutique Nikolaus & Co LLP und ehrenamtlicher Vorsitzender der Gesellschaft für Re-strukturierung – TMA Deutschland e.V. „Doch die gesetzgeberische Absicht und die praktische Anwendung des ESUG klaffen diametral auseinander.“ Trotz Insolvenzreform führe jeder An-trag für einen Schutzschirm letztlich zur Pleite. „Kinderkrankheiten“ wur-den dem ESUG auch jüngst in einer Studie von Noerr und Roland Berger attestiert.

Das Insolvenzrechtsverfahren sei zwar transparenter geworden. Ein Schutz-schirmverfahren wird in der Praxis allerdings – anders als vorgesehen – nicht nur als Warnschuss verstanden.

Hintergrund: Das Schutzschirmver-fahren kann beantragt werden, wenn das Unternehmen noch zahlungsfähig ist. Es soll dem insolvenzbedrohten Unternehmen drei Monate Zeit geben, einen Sanierungsplan zu erarbeiten. Das Problem in der Praxis sei laut TMA aber, dass häufig alle Zahlungen ein-gestellt würden, was durch den Ver-tragsbruch zu Unsicherheit führe – und letztlich den ursprünglichen Zweck der Sanierung konterkariere. Ein Beispiel hierfür sei der jüngste Schutzschirm

beim Fernsehgerätehersteller Loewe.Der Verband fordert deshalb, dass das vorinsolvenzliche Sanierungsver-fahren mit dem Ziel nachjustiert wird, die volle Zahlungsfähigkeit wieder herzustellen. Eine Möglichkeit, die dazu immer wieder genutzt wird, ist der Gang in andere Jurisdiktionen. So kommt immer wieder das engli-sche Vergleichsverfahren „Scheme of Arrangement“ zum Einsatz. Beispiele hierfür sind die Restrukturierung der CMBS-Transaktion GRAND der Deut-schen Annington oder ein Verfahren beim Baustoffhersteller Monier, das in der Öffentlichkeit bisher kaum be-kanntgeworden ist. Das Ziel müsse es sein, ohne Insolvenz zu sanieren. mad

Unter-dem Schutz-schirm: Fernseh-geräte-hersteller Loewe.

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3Ausgabe 23 | 28. November 2013

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Page 4: DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

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Volkswagen emittiert US-Dollar-AnleiheDer Autobauer Volkswagen hat über seine Tochter-gesellschaft Volkswagen International Finance in den USA eine Anleihe gemäß Rule 144A des Securities Act of 1933 in Höhe von 2,15 Mrd. US-Dollar emittiert. Der Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang fünf Transaktionen seit August 2010 hat Volkswagen In-ternational Finance eigenen Angaben zufolge Anleihen im Wert von insgesamt 12,5 Mrd. US-Dollar vornehmlich bei institutionellen US-Inves-toren eingesammelt.

Telefónica Deutschland platziert Debüt-AnleiheTelefónica Deutschland hat eine unbesicherte Anleihe im Volumen von 600 Mio. Euro platziert. Die Debüt-Emission der Deutschland-Tochter des spanischen Telekommuni-kationskonzerns Telefónica

war der Kanzlei CMS Hasche Sigle zufolge mehr als drei-fach überzeichnet. Der Bond läuft bis zum 22. November 2018 und ist mit einem Kupon von 1,875% ausge-stattet. Ursprünglich wollte Telefónica nur 500 Mio. Euro einsammeln.

Hörmann Finance emit-tiert Anleihe erfolgreichIn nur knapp einer Stunde konnte der Nutzfahrzeug-Zulieferkonzern Hörmann Finance seine Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 50 Mio. Euro platzieren. Ursprünglich sollte die Zeichnungsfrist der Anleihe bis zum 3. Dezember laufen. Das Wertpapier ist mit einem Kupon von 6,25% ausgestat-tet und läuft fünf Jahre.

Leasinggeschäft bleibt auf VorjahresniveauGeschäft verteilt sich auf immer weniger Leasinggesellschaften

Die Leasingbranche hält in die-sem Jahr ihr Neugeschäft stabil.

Insgesamt realisiert sie im Mobilien- und Immobilienleasing Investitionen in Höhe von 48,5 Milliarden Euro und liegt damit auf Vorjahresniveau. „2013 erwarten wir ein Nullwachs-tum“, sagte Martin Mudersbach, Präsident des Bundesverbandes Deut-scher Leasing-Unternehmen (BDL), bei einem Pressegespräch. „Die schwache Entwicklung im Automobilsektor hat uns gebremst.“ Auch der Marktanteil des Leasings ist ungefähr auf Vorjah-resniveau geblieben. Leasing macht inzwischen 23 Prozent an den Ausrüs-tungsinvestitionen aus (2012: 22,8%). Dabei teilen sich immer weniger Lea-singgesellschaften das Geschäft unter-einander auf. „Eine Reihe von kleinen und mittleren Leasinggesellschaften haben vor dem Kostendruck der Regie-rung und der Regulierung kapituliert“, erklärte der BDL-Präsident weiter. „In den vergangenen Jahren haben wir 111 Leasinggesellschaften verloren“, ergänzte Horst Fittler, Hauptgeschäfts-führer des BDL. Diese Zahl sei zwar mit etwas Vorsicht zu betrachten, da einige Leasinggesellschaften auch mit-einander verschmolzen seien. „Aber

eine große Zahl von kleinen Leasing-gesellschaften hat ihre Lizenz zurück-gegeben und läßt ihre Bestände nun auslaufen, weil sich ihr Geschäft nicht mehr rentiert.“

Rund 400 Leasinggesellschaf-ten sind im Moment noch operativ

in Deutschland tätig. „Die eine oder andere Gesellschaft werden wir noch verlieren“, glaubt Fittler. Auch bei der Mitgliederzahl des Leasingverbands ist die Konsolidierung zu spüren. Sie ist inzwischen von knapp 200 im Jahr 2011 auf derzeit 182 gesunken. sap

Finanzierungsticker+++ Fuchs Petrolub plant Kapitalerhöhung und beginnt Aktienrückkauf +++ Moody‘s setzt Rating von Dyckerhoff auf Ba1, Ausblicke aller Ratings sind nega-tiv, gleichzeitig gibt die Agentur bekannt, dass sie aus geschäftlichen Gründen alle Ratings von Dyckerhoff zurückziehen wird +++ Creditreform Rating bewertet KTG Agrar im jährlichen Update mit BBB- +++ Rena Lange begibt vierjährige Anleihe über bis zu 10 Mio. Euro +++ Die Deutsche Wohnen platziert Wandelanleihe über 250 Mio. Euro +++ Sympatex will eine Anleihe über bis zu 13 Mio. Euro be-geben +++ Novartis kauft Aktien im Wert von rund 5 Milliarden US-Dollar zurück +++ Der Deutsche Factoring-Verband ist neuer Partner im Kompetenzcenter „Liquidität und Finanzierung im Mittelstand“ des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB) +++ Moody‘s setzt Ausblick für die B3-Ratings von Heidelberger Druckmaschinen von negativ auf stabil und bestätigt B2-Rating der Douglas Holding, Ausblick stabil +++ Creditreform stuft Rating für die Golden-Gate-Anleihe von BBB auf BB+ herunter und das Rating für das Unternehmen Golden Gate von BB auf B+ +++ S&P senkt Rating von K+S von BBB+ auf BBB, Ausblick negativ +++ Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen sichert sich syndizierten Kredit über 125 Mio. Euro +++ Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt will Genussrechte über 1,5 Mio. Euro ausgeben +++

Top-FinanzierungTank & Rast refinanziert mehr als 2 Milliarden Euro

Der Raststättenbetreiber Tank & Rast packt seine milliarden-

schwere Refinanzierung an. Wie die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, steht die Transaktion kurz vor dem Abschluss und besteht aus zwei vorrangigen Kredittranchen und zwei Anleihe-emissionen. Das Darlehen soll sich in einen fünfjährigen Term Loan A über 830 Millionen Euro, der mit 3,5 Pro-zent über Euribor verzinst wird, und einen sechsjährigen Term Loan B über 570 Millionen Euro, den primär Inves-toren stellten und der mit 3,75 Prozent verzinst wird, aufteilen. Hinzukommen sollen nachrangige Secon Lien Notes in Höhe von 460 Millionen Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Kupon von 6,75 Prozent sowie sogenannten Payment-in-Kind-(PIK)-Notes über 247 Millionen Euro mit

12,5 Prozent p.a. Die PIK-Note sei in der Kapitalstruktur auf Holdingebene angesiedelt, schreibt die Zeitung wei-ter, wohingegen die Seniorkredite auf der operativen Ebene näher am Cash-

flow stünden. Morgan Stanley soll Tank & Rast beraten und die PIK-Note arrangiert haben, Koordinatoren des Second Lien sind dem Bericht zufolge Barclays, Deutsche Bank und RBS.

Damit nutzen die Bonner, die ein Ratingprofil von B- haben sollen, die nach wie vor günstigen Konditionen an den Finanzierungsmärkten. Zugute kommen dürfte Tank & Rast nun auch, dass Infrastrukturkredite deutlich günstiger sein dürften als klassische LBO-Finanzierungen.

Zudem dürfte dem Raststättenbe-treiber geholfen haben, dass fast alle der über 580 Lizenzverträge länger laufen als bis zum Jahr 2035, wodurch sich die künftigen Cashflows relativ gut prognostizieren lassen. Der briti-sche Finanzinvestor Terra Firma, dem das ehemalige Staatsunternehmen zur Hälfte gehört, setzt der Zeitung zu-folge keine Mittel ein. Die Nettofinanz-schulden von Tank & Rast liegen bei rund 2,3 Milliarden Euro und belaufen sich Medienberichten zufolge auf das Neunfache des Ebitda. sap

Premiere für Telefónica Deutschland

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Tank & Rast refinanziert umfangreich.

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5Ausgabe 23 | 28. November 2013

News

Finanzen & Bilanzen

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Schlechte Nachricht vom Minibond-MarktDie Holding des Solarzuliefe-rers AEG Power Solutions, die 3W Power, hat die Entschei-dung über die Zinszahlung ih-rer 2010 begebenen Anleihe bis zur zweiten Gläubigerver-sammlung am 18. Dezember verschoben. Der Grund: Die Anleihegläubigerversamm-lung am vergangenen Mon-tag hätte auf der Basis des gegenwärtigen Anmeldungs-stands nicht über die not-wendige Beschlussfähigkeit verfügt, um die Stundung der Zinszahlung zu beschließen. Der Personaldienstleister hkw konnte die Zinsen für seine 2011 platzierte Anleihe Mitte November nicht fristgerecht bezahlen. Die Zinszahlung werde am „16. Dezember 2013 erfolgen“, heißt es. Die Folge: Creditreform Rating setzte aufgrund der unzurei-chenden Informationslage das Rating von hkw aus.

Auch 2014 wieder günstige KonditionenRBS: „Wiederholt starkes Jahr“ / Großer Zuwachs bei Hochzinsanleihen

Viele Unternehmen haben in die-sem Jahr die günstige Gelegen-

heit genutzt und vorzeitig refinanziert oder ein Kapitalmarktdebüt hingelegt. „Das könnte bereits ein Zeichen dafür sein, dass die Finanzierungskosten im Kapitalmarkt im kommenden Jahr an-steigen werden“, sagt Matthias Minor, Head of Corporate Debt Capital Mar-kets Germany, Austria & Switzerland bei der RBS.

Fest steht, auch 2014 wird wieder ein interessantes Jahr. Die entschei-dende Frage, die Treasurer derzeit um-treibt, dürfte sein, ob sie nächstes Jahr noch mit ähnlich guten Finanzierungs-konditionen auf dem Anleihe- und Kre-ditmarkt rechnen können – oder sogar bessere. Zwar ist für das laufende Jahr nicht mit einem neuen Anleiherekord zu rechnen, doch es wird laut Minor ein „wiederholt starkes Jahr für deut-sche Unternehmen“ werden. Die RBS rechnet mit einem Anleihevolumen der mit Investment Grade gerateten Unternehmen von insgesamt rund 65 Milliarden Euro in Deutschland. 2012

emittierten deutsche Unternehmen in dem Bereich allerdings noch 70 Mil-liarden Euro. Auch für 2014 erwartet der Banker eher einen weiteren leich-ten Rückgang, weil viele Unternehmen sich schon langfristig eingedeckt ha-ben.

Einen großen Zuwachs prognostiziert die RBS bei den Hochzinsanleihen. Sie geht im Vergleich zum Vorjahr von einer Verdoppelung des Volumens auf mehr als 16 Milliarden Euro aus. Dieser Trend werde sich auch im kom-menden Jahr fortsetzen. Denn viele Non-Investmentgrade-Emittenten

zapfen jetzt den High-Yield-Markt an. Im Schnitt können deutsche Unterneh-men im Vergleich zum Vorjahr längere Laufzeiten zu günstigeren Konditionen vereinbaren. In diesem Jahr läuft die durchschnittliche Anleihe laut Zahlen der RBS 6,4 Jahre und trägt einen Ku-pon von 2,3 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug die Laufzeit lediglich sechs Jahre, und das Unternehmen zahlte dafür 2,8 Prozent.

Dass Treasurer die Unternehmens-finanzierung verstärkt opportunistisch angehen, zeigt sich auch auf den Kre-ditmärkten.„Zunehmend wird bereits mehr als zwölf Monate vor Fälligkeit refinanziert“, sagt Christoph Weaver, Head of Loan Capital Markets, Ger-many, Austria, Switzerland, France & Southern Europe.

Für das kommende Jahr erwartet Weaver zudem verstärkt sogenanntes „Amend and Extend“ in Deutschland – dabei handeln Unternehmen insbe-sondere verbesserte und manchmal auch längere Laufzeiten für ihre beste-henden Kredite aus. akm

Wie geht es 2014 weiter?

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6Ausgabe 23 | 28. November 2013

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Probleme bei der Cor1-LastschriftSeit dem 4. November sind alle deutschen Banken zur Annahme von Sepa-Cor1-Lastschriften verpflichtet. Laut dem Zahlungsverkehrsdienst-leister Efis tun dies aber noch nicht alle. Wird eine Cor1-Lastschrift auf ein Konto bei einer dieser Banken gezogen, wird sie oft an den Einreicher zurückgegeben – und nicht als normale Sepa-Basislast-schrift verarbeitet, so Efis.

Sepa-Lösung für Online-händlerDer Zahlungsverkehrsdienst-leister Payone bietet eine Echtzeit-Konvertierung von deutschen Kontonummern und Bankleitzahlen in IBAN und BIC an. Kunden von Onlinehändlern könnten so weiterhin mit Kontonummer und Bankleitzahl bezahlen, während Payone sie als Sepa-Lastschriften durchführt.

Sepa: Commerzbank schlägt AlarmStudie: 40 Prozent der Mittelständler drohen Deadline zu verpassen

Langsam wird es knapp: Gut zwei Monate vor dem Sepa-Enddatum

am 1. Februar 2014 hat die große Mehrheit der Unternehmen ihre Um-stellung im Zahlungsverkehr noch nicht abgeschlossen. Erst 24 Prozent der deutschen Mittelständler sind mit den Vorbereitungen fertig. Das ergab eine Umfrage der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) im Auftrag der Commerzbank unter 5.000 Unterneh-men (Umsatz: 12,5 bis 100 Millionen Euro). Zwar gehen fast alle anderen Befragten (73 Prozent) davon aus, dass sie ihre Umsetzung rechtzeitig beendet haben werden. Diese Aussage zweifelt Studienautor Volker Wittberg von der FHM jedoch an: „Da ist der Wunsch häufig Vater des Gedankens.“ Seine Einschätzung beruht darauf, dass die Unternehmen bei ihren De-bitoren deutlich pessimistischer sind als für ihren eigenen Betrieb: 38 Pro-zent der Befragten sind sich unsicher, ob ihre per Überweisung zahlenden Kunden zum Enddatum Sepa-ready sein werden. 2 Prozent verneinen dies

sogar. Außerdem will mindestens ein Viertel der Befragten Konvertierungs-lösungen ihrer Banken nutzen, weitere 14 Prozent halten dies für wahrschein-lich: „Damit vertrauen viele Unterneh-men darauf, dass ihre Banken es schon für sie richten werden“, sagt Wittberg.

Zumindest die Commerzbank als wich-tiger Spieler im deutschen Zahlungs-verkehr wird einen Konvertierungsser-vice anbieten. Sie ist eine der ersten Banken in Deutschland, die das aktiv bewirbt. „Unsere Kunden können uns ihre DTAUS-Formate über eine Toch-ter anliefern, dort wird sie ins XML-Format überführt, und wir führen die

Zahlung aus“, sagt Frank-Oliver Wolf, Leiter International Business und Cash Management bei der Commerzbank. „Anders als bei Lösungen von IT-Anbietern müssen Unternehmen ihre internen Prozesse nicht verändern. Wir schicken die XML-Datei nicht mehr an sie zurück.“ So könne man Zeit sparen und Fehler vermeiden. Der Service soll nicht zeitlich begrenzt sein, Wolf er-wartet allerdings, dass er im Laufe von 2014 auslaufen wird: „Wir bepreisen das Angebot und halten so den Anreiz hoch, auf Sepa umzustellen.“

Die Bank rüstet mit zwei weiteren Produkten auf: Wer mit Liquiditätseng-pässen zu kämpfen hat, weil Kunden nicht Sepa-ready sind, kann einen kurzfristigen Kontokorrentkredit erhal-ten. Die Bank finanziert maximal einen Monatsumsatz. Ein weiterer Baustein: Sepa-Überweisungen, die bis 14 Uhr eingereicht werden, erreichen noch am selben Tag die Empfängerbank. Noch ist das gleichtätige Clearing kos-tenfrei, nach der Februar-Deadline soll es kosten. deb

Der Weg zu Sepa ist für viele Firmen noch weit.

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7Ausgabe 23 | 28. November 2013

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SEPA startet

am 1. Februar 2014.

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BNY Mellon hat Lars Hella zum Mana-ging Director und zum neuen Leiter des Depot-bankge-

schäfts in Deutschland er-nannt. Er berichtet an Laura Ahto, COO Investment Servi-ces bei BNY Mellon in Deutschland. Hella ist schon seit dem 1. Juli dieses Jahres bei BNY Mellon und war zuletzt im Bereich Global Securities Operations tätig. Vor seinem Einstieg bei der Bank hat er für das Bera-tungshaus Itechx sowie Caceis und State Street gearbeitet.

Die Beratung Baker Tilly Roelfs baut ihr Team aus. Der Rechtsanwalt Frank Hilde-brandt kommt als neuer Equity Partner zu Baker Tilly Roelfs, um den Ausbau des internationalen Geschäftes weiter zu forcieren, wie die Beratung mitteilte. Der 43-Jährige wechselt von der Rechtsberatung Dentons (ehemals Salans) zu Baker Tilly Roelfs und wird vom Münchener Büro aus vor allem grenzüberschreitende Mandate betreuen.

Peter Dieners leitet ab 1. Januar 2014 den Rechts-bereich Corporate der Kanzlei Clifford

Chance in Deutschland. Der 51-jährige Dieners folgt damit auf Arndt Stengel, der den Bereich seit 2010 geleitet hat und den Schwerpunkt seiner Tätigkeit nun in das Münchener Büro von Clifford Chance verlegen wird. Die-ners ist seit 1997 Partner im Düsseldorfer Büro der Kanz-lei. Er leitet die weltweite Industriegruppe Healthcare, Life Sciences & Chemicals und ist u. a. auch auf die Beratung zu Compliance-Programmen und -Untersu-chungen spezialisiert.

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Neuer Treasury-Master

Die gemeinnützige FOM Hochschule hat einen neuen Master-of-Sci-

ence-Studiengang Risk Management & Treasury entwickelt. Ab dem Winter-semester 2014/15 soll er zunächst in den FOM Studienzentren Düsseldorf und Frankfurt starten, teilte die Hoch-schule mit. Der neue Studiengang vermittelt Kenntnisse nationaler und internationaler Aufsichtssysteme und regulatorischer Bestimmungen sowie Fach- und Anwendungswissen im Bereich des Liquiditäts-, Zins-, Kredit- und Währungsrisikomanagements. Mit diesem Studiengang spezialisie-ren sich die Studierenden für Risk-Management-Aufgaben wie auch für die Bereiche Treasury Management, Controlling, Cash Management, Com-pliance, Finanzmanagement, interne Revision und Rechnungswesen, für die Unternehmensberatung sowie die Verwaltung großer Privatvermögen, heißt es seitens der Hochschule. Hin-tergrund: Die Kerngebiete des Treasury sind vielen Studienabsolventen noch unbekannt – selbst in betriebswirt-schaftlichen Studiengängen. Unter-nehmen müssen daher viel Geld und Zeit in die Weiterbildung investieren.

Zulassungsvoraussetzung für das neue Masterprogramm ist ein erster akademischer Abschluss wie Bache-lor, Diplom oder Magister mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Anteil von mindestens 60 Credit Points, von denen mindestens 15 in finanzwirt-schaftlichen Modulen erlangt worden sind, sowie eine aktuelle Arbeit. Der Studiengang dauert vier Semester und kostet insgesamt 11.410 Euro. Nähe-res hierzu erfahren Sie hier. sap

Sepa als Geschäfts modellJens Podewski, Head of Global Payment Services, über das Sepa-Mandatsmanagement-Tool von Mybet.

Die meisten Unternehmen sehen in der Sepa-Umstellung eine lästige

Pflichtaufgabe, die ihnen der Regu-lierer aufgebürdet hat. Dem Glücks-spielanbieter Mybet ging es zu Anfang auch so. Doch mittlerweile hat sich das Blatt auf ungewöhnliche Weise ge-wendet: Das Unternehmen hat aus der Sepa-Umstellung ein komplett neues Geschäftsmodell kreiert. Der Anbieter von Sportwetten und Onlinepoker hat nun über eine Tochtergesellschaft auch eine Lizenz als E-Geld-Institut und darf daher Bezahldienste im Internet anbieten. Er wird künftig für fünf deutsche Unter-nehmen deren Lastschriftverkehr abwickeln. „Sepa hat sich überra-schend zu einem echten Business Case für uns ent-wickelt“, sagt Jens Podewski, Head of Global Payment Services bei Mybet.

Alles begann im Sommer 2012, als Mybet sein Sepa-Projekt in An-griff nahm. Mybet verarbeitet jährlich Lastschriften im etwa sechsstelligen Bereich, der Aufbau einer Mandatsver-waltung würde dementsprechend auf-wendig werden, und Podewski wollte früh damit beginnen. „Wir haben uns umgeschaut, aber keines der Man-datsmanagement-Tools, die damals auf dem Markt waren, hat unsere An-sprüche erfüllt“, sagt er rückblickend. Das Unternehmen wollte zum Beispiel, dass das Tool automatisch erkennt und darauf hinweist, wenn ein Man-dat 36 Monate nicht genutzt wurde – dann ist es ungültig und darf für den Einzug nicht mehr genutzt wer-den. „Aber Banken und IT-Anbieter

haben uns gesagt: Wir sind noch nicht soweit“, erinnert sich der Zahlungs-verkehrschef. So fiel die Entscheidung eine Mandatsverwaltung in Eigenre-gie aufzubauen. Ursprünglich war die Lösung nur für den Eigengebrauch gedacht, doch durch Gespräche mit Kollegen aus anderen Unternehmen bekam Jens Podewski mit, dass einige auf der Suche nach guten Tools waren. Deshalb erwarb der Glücksspielanbie-ter eine Lizenz als E-Geld-Institut. Mit dieser Lizenz darf Mybet für andere Unternehmen Sepa-Lastschriftdateien mit allen notwendigen Informationen wie Gläubiger-ID und Mandatsrefe-renz erstellen, sie bei der Bank ein-reichen und den Kontenabgleich über-nehmen. „Wenn gewünscht, wickeln wir auch die Rücklastschriften ab“, sagt Podewski.

Fünf Kunden hat der Onlinehänd-ler für dieses Angebot bereits gewin-nen können. Wer es ist, will Podewski aber nicht verraten. Das System geht in diesen Tagen live: Mybet hatte mit der Umstellung auf die flächendeckende Einführung der Cor1-Lastschrift ge-wartet, um die Formate nicht noch

einmal anpassen zu müssen. Bis 2014 soll der Kundenstamm für das Tool auf 20 Unternehmen wachsen: „Dann wollen wir 2 bis 2,5 Millionen Lastschriften

jährlich mit einem Volumen von etwa 25 Millionen Euro initiieren.“

Bisher stemmt der Head of Pay-ments dies mit seinem alten Zah-lungsverkehrsteam: Dank der Sepa-Umstellung im eigenen Haus seien Ressourcen frei geworden, weil die Effizienz im Zahlungsverkehr gestie-gen ist. Diese Ressourcen würden nun für das Neugeschäft genutzt, so Podewski: „Wenn das Geschäftsfeld Mandatsmanagement weiter wächst, sollen aber auch Neueinstellungen erfolgen.“ Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Das Unternehmen ist mit einer Bank im Gespräch, die ihren Kunden das Mandatsmanagement-Tool als White-Label-Lösung anbieten möchte. So wird die lästige Pflichtauf-gabe Sepa unverhofft zur neuen Ge-schäftsidee. deb

Jens Podewski, Head of Global Payment Services beim Glücksspielanbieter Mybet, hat sich die Sepa-Umstellung zu Nutze gemacht. Mit seinem Team hat er ein eigenes Mandatsmanagement-Tool entwickelt. Mybet wird künftig auch für andere Unternehmen Sepa-Lastschriften abwickeln.

Myb

et

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� Sanyo Component Europe: sucht Accounts Receivable / Treasury Clerk (m/w) in München

� C&F International: sucht Treasury Manager (m/w) in Hamburg

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» Sepa hat sich zu ei-nem echten Business Case entwickelt.« Jens Podewski

8Ausgabe 23 | 28. November 2013

News

Personen & Positionen

Page 9: DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

Die Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper verstärkt ihre deutsche Corporate- und Private-Equity-Praxis. Die Partner Dr. Jan Schinköth

(oben) und Dominik Stühler wechseln zum 1. Dezember von Kirkland & Ellis in das Münchener Büro von DLA Piper. Beide sind auf den Bereich

Private Equity spezialisiert und werden sich auf die Beratung von Private-Equity-Investoren und deren Beteiligungsgesellschaften unter Einschluss aller Management- und Finanzie-rungsaspekte konzentrieren. DLA Piper ist weltweit mit über 4.200 Anwälten tätig und hat in Deutschland fünf Standorte.

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Kion-Marke Still bestellt Olaf Schulz zum CFODer künftige Finanzchef stammt aus dem Kion-Konzern

Olaf Schulz wird zu Jahresbeginn 2014 neuer CFO bei dem Ham-

burg Gabelstapler- und Lagertechnik-gerätehersteller Still. Er folgt bei der Kion-Marke (ehe-mals Linde) auf den Finanzchef Nikolaus Michel-sen. Der 36-jäh-rige Michelsen verlässt das Un-ternehmen nach sechs Jahren auf eigenen Wunsch, heißt es in der Mitteilung.

Der künftige CFO Schulz kommt ebenfalls aus dem Wiesbadener Kion-Konzern. Seit 2007 war er Leiter Konzerncontrolling der Kion Material Handling. Davor arbeitete der 46-Jäh-rige von 1995 bis 2006 in verschie-denen leitenden Funktionen in den Finanzabteilungen des Anlagenbau-konzern mg technologies, heute GEA

Group. Zuletzt war er dort Leiter Kon-zerncontrolling.

Bei Still soll Schulz nun laut Mit-teilung „die wirtschaftliche Kraft

und langfristige Wettbewerbsfä-higkeit“ weiter voranbringen. Dem Mutterun-ternehmen Kion ist erst im Som-mer der Gang an die Börse geglückt. Kurz darauf optimierte

der Gabelstablerhersteller seine Finan-zierungstruktur. Das Unternehmen aus Wiesbaden löste mit 1,08 Milliarden Euro die bestehenden langfristigen Bankdarlehen aus der Akquisitions-finanzierung vollständig ab. Die Pri-vate-Equity-Investoren KKR und Gold-man Sachs hatten Kion Ende 2006 aus dem Mischkonzern Linde herausge-kauft. akm

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Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH – ein Unternehmen der F.A.Z.-Verlagsgruppe Frankenallee 95, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main

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Herausgeber: Boris Karkowski

Mitherausgeber: Bankhaus Lampe KG, BELLIN GmbH, BNP Paribas, Commerzbank AG, Deutsche Bank, Horváth & Partner GmbH, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh

Partner: Barclays Bank PLC, BNY MELLON, Chatham Financial Corp., Eurex Repo GmbH, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCredit Bank AG

Jahresabonnement: kostenlos

Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH

© Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2013.

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Gabelstablerhersteller Still mit neuem CFO

Kion

9Ausgabe 23 | 28. November 2013

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Personen & Positionen

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China hat 2013 das Jahr der Schlange und den

Aufstieg einer neuen internationalen Währung

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oder bereits unterhalten, sollten Sie Ihr Unter-

nehmen spätestens jetzt darauf vorbereiten,

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In Zukunft wird man sich an 2013 als das Jahr des Renminbi erinnern.

Page 10: DerTreasurer Ausgabe 23 - 28. November 2013 · Bond wurde vornehmlich bei institutionellen Investoren platziert und ist mit einer Garantie der Volkswagen AG besichert. Bei bislang

Bellin in SüdafrikaBellins Treasury-Lösungen gibt es künftig auch in Süd-afrika durch das in Johannes-burg ansässige Joint Venture S.A.L.E. Die beiden Finanz-markt-, Börsen- und Handels-expertinnen Annette Smyth und Francoise de LaRoche stehen für Treasury-Beratung und Trainings für Corporates und Banken.

Anleihemärkte bleiben attraktivDie Anleihemärkte bleiben trotz der Zinssenkung der EZB attraktiv, sofern Treasurer flexibel allokieren und An-leihen mit unterschiedlichen Laufzeiten kombinieren. Laut JP Morgan Asset Management konnten US-Staatsanleihen mit -2 Prozent seit Jahresanfang nicht die erhoffte Rendite liefern, High-Yield-Unternehmensanleihen verbuchten dagegen ein Plus von 2,9 Prozent.

Studie: Liquidität bleibt SchlüsselRegulierung bedroht Geldmarktfonds / Branche warnt vor Verbot

Die schnelle Verfügbarkeit von Li-quidität bleibt eine der zentralen

Herausforderungen von Treasurern weltweit. Das ergab eine Studie von JP Morgan Asset Management unter 200 Finanzverantwortlichen. Die befrag-ten europäischen Unternehmen legten 40 Prozent ihrer Cashre-serven in Bankeinlagen und 41 Prozent in Geldmarktfonds an. Unternehmensanleihen, Commercial Papers und Repos stehen demnach nur für insgesamt 13 Prozent der An-lagen. Generell investieren Firmen mit höheren Cashreserven auch eher in risikoreichere und langfristigere Assets. Wer dagegen weniger Cash hat, legt auch weniger diversifiziert an.

Das beliebteste europäische An-lageinstrument – die Geldmarkt-fonds – könnten jedoch durch die EU-Schattenbanken-Regulierung an Attraktivität verlieren: Die im September veröffent-lichte Verord-nung sieht Ka-pitalpuffer und Regeln

für das Fälligkeitsprofil der Portfolios von Geldmarktfonds vor. Die Branche warnt vor einem De-Facto-Verbot von Geldmarktfonds, die einen festen

Rückkaufswert für ihre Fondsanteile garan-tieren (Constant Net Asset Value).

Der Wechsel hin zu schwankenden Rück-kaufswerten beunruhigt

die Treasurer: 71 Prozent der Befragten würden zwar weiterhin in Geld-

marktfonds investieren, viele würden Teile ihres

Cashs allerdings anders allokieren. Immerhin 29 Pro-

zent würden komplett auf Geldmarktfonds verzichten.

Auch das Nied-rigzinsumfeld hinter-

lässt weiter Spuren: Die Suche nach Rendite hat dazu geführt, dass in Eu-ropa mittlerweile jeder fünfte Euro in Separate Accounts angelegt wird. Dort können Firmen Papiere mit verschie-denen Renditen und Laufzeiten bün-deln. Auch bei einer Zinswende, die nach der EZB-Leitzinssenkung etwas in die Ferne gerückt ist, seien diese In-strumente sinnvoll, so JP Morgan. deb

Veranstaltungen02.-03.12., Köln

� Finanz- und Liquiditätsplanung

12.12., Frankfurt am Main � Energieverträge nach IFRS bilanzieren

17.-18.12., Frankfurt am Main � IFRS Advanced

12.-13.02.2014, London, UK � ACT Annual Cash Management Conference 2014

Thinkstock/Getty Images

10Ausgabe 23 | 28. November 2013

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