54
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.......................................1 2. Anlage der Untersuchung..........................3 2.1 Formen der Dezentralisierung...............3 2.2 Materialgrundlage..........................3 2.3 Argumentationsgang und Fragestellung.......4 3. Typologie und Illustration.......................6 3.1 Formen operativer Dezentralisierung........6 3.1.1 Typologie...........................6 3.1.2 Exemplarische Illustration..........7 3.2 Veränderte Steuerungskonzepte.............10 3.3 Gründe und Ziele der Dezentralisierungspolitik.....................13 4. Wirkungen der Dezentralisierung auf nichtoperative Bereiche...........................................16 4.1 Abbau von hierarchischen Ebenen und höheren Führungskräften...............................16 4.2 Veränderte Vorgesetztenrollen und veränderte direkte Produktion............................17 4.3 Auswirkungen auf die (verbleibenden) indirekten Bereiche...........................18 4.4 Auswirkung auf die Karrierewege...........20 5. Betriebspolitische Aspekte des Wandels und Auswirkungen in den industriellen Beziehungen......23 5.1 Das betriebspolitische Dilemma............23 5.2 Betriebspolitische Situationen des Wandels 23 5.3 Erfolge und kritische Bewertung der Dezentralisierungspolitik.....................27 6. Zusammenfassung und Ausblick....................30 Literaturliste.....................................33 Anhang.............................................34

Dezentralisierung von Unternehmen

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Dezentralisierung von Unternehmen

Citation preview

Page 1: Dezentralisierung von Unternehmen

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung..................................................................................................... 1

2. Anlage der Untersuchung.............................................................................3

2.1 Formen der Dezentralisierung.........................................................3

2.2 Materialgrundlage...........................................................................3

2.3 Argumentationsgang und Fragestellung..........................................4

3. Typologie und Illustration............................................................................6

3.1 Formen operativer Dezentralisierung..............................................6

3.1.1 Typologie.........................................................................6

3.1.2 Exemplarische Illustration................................................7

3.2 Veränderte Steuerungskonzepte....................................................10

3.3 Gründe und Ziele der Dezentralisierungspolitik............................13

4. Wirkungen der Dezentralisierung auf nichtoperative Bereiche...................16

4.1 Abbau von hierarchischen Ebenen und höheren Führungskräften..16

4.2 Veränderte Vorgesetztenrollen und veränderte direkte Produktion 17

4.3 Auswirkungen auf die (verbleibenden) indirekten Bereiche..........18

4.4 Auswirkung auf die Karrierewege.................................................20

5. Betriebspolitische Aspekte des Wandels und Auswirkungen in den

industriellen Beziehungen...............................................................................23

5.1 Das betriebspolitische Dilemma....................................................23

5.2 Betriebspolitische Situationen des Wandels...................................23

5.3 Erfolge und kritische Bewertung der Dezentralisierungspolitik.....27

6. Zusammenfassung und Ausblick................................................................30

Literaturliste................................................................................................... 33

Anhang........................................................................................................... 34

Page 2: Dezentralisierung von Unternehmen

1. Einleitung

Die Schriftenreihe Industrielle Beziehungen, zu der auch der hier behandelte Band

„Dezentralisierung von Unternehmen“ gehört, versammelt Texte über Austausch- und

Konfliktbeziehungen zwischen Arbeit und Kapital im gesellschaftlichen Kontext.

Im Brennpunkt stehen Auseinandersetzungen und Kompromisse der beteiligten Akteure

über Gestaltung und Regelung von Arbeitsverhältnissen, sowie die aus diesen Prozessen

hervorgehenden Normen, Verträge, Institutionen und Organisationen. Die

Kompromißnotwendigkeiten erfolgen hierbei natürlich weniger auf Befehl und

Gehorsam, als durch Macht- und Austauschprozesse zwischen den jeweiligen

Akteuren.1

Eine geschlossene Theorie soll hier aber nicht erwartet werden, da das

Forschungsgebiet zentrale gesellschaftliche Konflikte einschließt und der theoretische

Zugang interdisziplinär nicht genau zu bestimmen ist.

Zehn Fallstudien aus der Metall- und Elektroindustrie werden anhand der

Dezentralisierungsbestrebungen dargestellt. Dies ist ein zentrales Element der Lean-

Production-Diskussion mit dazugehörigen Elementen wie Abflachung der Hierarchie

und Verschlankung der indirekten Bereiche.

Ein Stilwechsel von der bisherigen tayloristisch-fordistischen2 zur neuen reflexiven

Rationalisierung3 soll hierbei mit allen Voraussetzungen und Folgen herausgestellt

werden. Diesen beschreiben die Autoren mit einem Wechsel von der funktionalen

Ausgliederung spezialisierter Tätigkeiten hin zu der Reintegration von „herstellenden“

und „dienstleistenden“ Tätigkeiten, zu flexibleren und qualitäts- und

innovationszentrierteren Arbeitsformen. Generell steht die bisherige Arbeitsteilung

zwischen „Hand- und Kopfarbeit“, zwischen planenden, steuernden und ausführenden

Tätigkeiten auf dem Prüfstand.4

Die dezentralen Organisationsformen sind nur ein Element der Lean-Production-

Debatte neben anderen (Hersteller-Zulieferer-Beziehungen, simultanes Engineering

u.a.). Da Lean Production, als grundsätzlich neue Spielregel und Antwort auf einen

radikal sich ändernden Markt5, zum zentralen Bezugspunkt der Rationalisierungsdebatte

1 Heidenreich, S. 272 s. Anhang, S. 34, Bild 1: Idealtypisches tayloristisches Organisationsmodell3 vgl. Kapitel 54 Heidenreich, S. 275 vgl. Logistik für Unternehmen, S. 3

1

Page 3: Dezentralisierung von Unternehmen

geworden ist, sichert der positive Bezug zum Stichwort dieser Arbeit –

Dezentralisierung von Unternehmen – allemal Aufmerksamkeit und Legitimation.6

Es wird sich zeigen, daß die direkte Arbeit in Qualifikation und Status aufgewertet, die

indirekte Arbeit aber dadurch einen veränderten Aufgabenzuschnitt erfährt.

Die Fallbeispiele, die die Autoren anhand von Äußerungen der Akteure einbringen,

werden hier exemplarisch verwendet, aber nicht ausgiebig zitiert, sondern vielmehr

werden die aus ihnen hervorgegangene Erkenntnisse der Autoren und deren Thesen

genauer betrachtet.

Hauptsächlich kommen Ergebnisse zum tragen, die die strukturellen Wirkungen der

Dezentralisierungspolitik und ihre betriebspolitischen Voraussetzungen betreffen. Der

Beschreibungsweg läuft in der vorliegenden Arbeit von der Typologie über

Auswirkungen auf die Arbeitsgestaltung bis hin zu Auswirkungen auf die

Arbeitsbeziehungen.

Zunächst aber noch genauer zum Wege der Beschreibung, zur Anlage der

Untersuchung.

6 vgl. Faust, S. 199

2

Page 4: Dezentralisierung von Unternehmen

2. Anlage der Untersuchung

2.1 Formen der Dezentralisierung7

a) Die operative Dezentralisierung

Hier werden Kompetenzen aus indirekten Abteilungen und Stäben zu den operativen

Einheiten, also den ausführenden Beschäftigten, verlagert. Damit sind vor allem

Formen der Lean Production gemeint, wie Gruppenarbeit oder Qualitätszirkel (QZ).

Operative Dezentralisierung hat dann Reorganisationen der indirekten Bereiche und der

gesamten Hierarchie zur Folge. Diese sind hier deshalb wichtig, weil der Erfolg der

Dezentralisierungsbestrebungen einerseits vom gelungenen Neuzuschnitt der indirekten

Bereiche abhängt, und andererseits diese Abteilungen letztlich betriebspolitische

Schlüsselstellungen einnehmen.

b) Die strategische Dezentralisierung

Gemeint sind dabei vor allem Reorganisationsvorhaben von Unternehmen und deren

Kooperationspartnern. Formen wie Verringerung der Fertigungstiefe und Veränderung

der Hersteller-Zulieferer-Beziehungen sind hier zu nennen.

Operative und strategische Dezentralisierung gehen oftmals nebeneinander, wenn z.B.

das just-in-time-Konzept verwirklicht wird. Die strategische Form ist aber nicht

eigentlicher Gegenstand dieser Untersuchung. Die Autoren beschränken sich auf die

Darstellung von Aspekten strategischer Dezentralisierung.

2.2 Materialgrundlage

Sechs Intensivfallstudien und vier weitere aus der Elektro- und Automobilindustrie,

sowie aus dem Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Baden-Württemberg sind die Basis

dieser Untersuchung8. Innerhalb dieser Unternehmen werden vor allem Projekte in der

Produktion näher betrachtet. Einflüssen des Marktes, der Produktionstechnologie oder

der Unternehmensgröße auf die Dezentralisierungsprojekte wird nicht systematisch

7 s. Anhang, S. 35, Bild 2: Formen der Dezentralisierung8 s. Anhang, S. 36, Bild 3: Fallübersicht

3

Page 5: Dezentralisierung von Unternehmen

nachgegangen.

Kriterium der Fallauswahl war das erkennbare Bestreben von Unternehmen,

Kompetenzen auf die operative Ebene zu verlagern und ein dies förderndes

Management.

Alle Erhebungen erfolgten von 1989 bis 1991 und behandeln ausschließlich Projekte,

die vor der heute populären und als einzige Alternative zu Taylorismus und CIM

gesehenen9 Lean Production-Diskussion geplant und umgesetzt wurden.

Allgemeine Aussagen über den Verbreitungsgrad von Dezentralisierungsprojekten sind

trotz anderer Untersuchungen aufgrund schwer vergleichbarer Erhebungskriterien nicht

möglich. Es kann sogar soweit gegangen werden, daß der „(...) Industrie (...) keinesfalls

eine Vorreiterrolle bei der subjektiven Modernisierung der Arbeitswelt zu(-kommt).“10

2.3 Argumentationsgang und Fragestellung

Das Hauptinteresse dieser Untersuchung gilt Formen, Wirkungen und Prozessen

operativer Dezentralisierung.

In Kapitel 3.1 werden zunächst Projektformen in der Produktion beschrieben, die dann

in Kapitel 3.2 durch die Auflösung der bisherigen strikten funktionalen Trennung der

Bereiche Produktion, Entwicklung und Vertrieb in diese eingebunden werden.

Kapitel 3.3 geht den Zielen und Beweggründen der Reorganisationsprozesse nach, wie

sie von den relevanten Akteuren geschildert wurden.

Die Frage nach den Konsequenzen für die formale Hierarchiestruktur, für die

Vorgesetzten und für die indirekten Bereiche wird in Kapitel 4 zu beantworten

versucht. Die strukturellen Wirkungen operativer Dezentralisierung sind hier also

gesucht.

Die Wirkungen speziell auf die direkte Produktionsarbeit wird in Abschnitt 4.2

behandelt, die sich fortgeführt in Abschnitt 4.4 als Prozeß der Erosion der traditionellen

Arbeiter-Angestellten-Unterscheidung wiederfinden.

Kapitel 5 befaßt sich dann mit den betriebspolitischen Aspekten der Dezentralisierung,

wo das betriebspolitische Dilemma in Abschnitt 5.1 und die veränderten

betriebspolitischen Konstellationen in Abschnitt 5.2 zum tragen kommen. Das Kapitel

9 Logistik für Unternehmen, S. 310 Heidenreich, S. 29: Veränderte „subjektzentrierte“ Organisationskonzepte beziehen sich auf berufsinhaltliche, kommunikative und expressive - kurz: subjektbezogene - neue Ansprüche an die Arbeit.

4

Page 6: Dezentralisierung von Unternehmen

5.3 wendet sich der Frage nach der Erfolgskontrolle zu. Die Frage, ob die Projekte

erfolgreich sind und die Ziele erreicht wurden, ist zwar für die Fürsprecher sehr

wichtig, sie kann hier aber nicht abschließend geklärt werden.

Zusammenfassung und Ausblick beenden diese Arbeit mit Kapitel 6, wo mitunter die

Wirkungen der Dezentralisierung auf das System der industriellen Beziehungen

thematisiert werden.

5

Page 7: Dezentralisierung von Unternehmen

3. Typologie und Illustration

Die industriesoziologische Forschung hat wenig zu einer begrifflichen Klärung der

neuen Organisationskonzepte beigetragen11. Deshalb scheint eine möglichst präzise

begriffliche Bestimmung im vorhinein angebracht.

Dezentralisierung beschreibt nach Meinung der Autoren die Veränderung von

Organisationsstrukturen und deren Richtung, also nicht die dadurch neu entstehenden

Arbeitsstrukturen. Zur Beschreibung des entstehenden Arbeitssystems müssen folgende

Faktoren mit einbezogen werden: Die Technologie des Arbeitssystems, das

Aufgabenspektrum, die interne Arbeitsteilung sowie der interne Steuerungsmodus.

Zur Analyse sprechen die Autoren vom prozessualen Begriff der Dezentralisierung.

Hierdurch werden erst Veränderung und Richtung der Dezentralisierung, die

Reduzierung der Arbeitsteilung, genügend beschrieben.

3.1 Formen operativer Dezentralisierung

3.1.1 Typologie

Die operative Dezentralisierung weist zwei Grundformen auf: Zum einen die parallele,

strukturbegleitende, zum anderen die „echte“, strukturverändernde; sie werden im

folgenden vorgestellt:

a) Parallele Dezentralisierung kennt z.B. Formen wie Qualitätszirkel und

Projektorganisation nach der CEDAC-Methode.12

Gemeinsames Kennzeichen ist die Begrenzung auf einen definierten Zweck und

Zeitraum, die bisherigen formalen Qualifikationsstrukturen bleiben unangetastet.

Dennoch kann von Dezentralisierung gesprochen werden, da Elemente von

Verantwortung und Kompetenz nach unten delegiert werden. Die Hierarchie und

funktionale Organisation wird nicht grundlegend verändert, sondern lediglich ergänzt.

Ihr Ziel ist es, letztlich Kommunikationslücken zwischen der Produktion und den

indirekten Bereichen zu schließen. „Produktionsintelligenz“, also das Einbringen

eigener Erfahrung, soll so mobilisiert und die horizontale Arbeitsteilung reduziert

werden. Das verrichtungsorientierte Werkstattprinzip kann bestehen bleiben.

11 vgl. Faust, S. 3312 Cause and Effect Diagramm with Addition of Cards

6

Page 8: Dezentralisierung von Unternehmen

b) Echte Dezentralisierung greift in die formale Arbeitsorganisation generell und

zeitlich unbegrenzt ein. Sie reduziert auch teilweise die vertikale Arbeitsteilung, z.B.

durch Fertigungsinseln auf objektorientiertem Prinzip.

Hier gibt es wiederum zwei Grundtypen echter Dezentralisierung: Das

Selbstorganisationsmodell13 und das Intrapreneurmodell14. Diese Unterscheidung

bewährt sich im Hinblick auf die Frage nach Rückwirkungen von

Dezentralisierungsprozessen auf fertigungsnahe Abteilungen und Vorgesetztenrollen.15

Beim Selbstorganisationsmodell werden Kompetenzen von Vorgesetzten auf operative

Ebenen verlagert. Eine feststehende Form von Arbeitsteilung gibt es nicht mehr.

Das Intrapreneurmodell macht dagegen durch Kompetenzverlagerung aus einem

unteren Vorgesetzten einen „Unternehmer im Unternehmen“. Die formale Struktur der

Arbeitsteilung bleibt innerhalb der operativen Ebene erhalten. Das bedeutet eine

größere Verantwortung für betriebliche Linienvorgesetzte, wie etwa den Meister.

Dessen Position kann in so einer abgeflachten Hierarchie und bei dadurch reduzierten

indirekten Abteilungen deutlich angehoben sein.

Beide Modelle unterscheiden sich ferner im Grad der Dezentralisierung. Den definieren

die Autoren als Art und Umfang der Verlagerung von Funktionen und Kompetenzen.

3.1.2 Exemplarische Illustration

Anhand der Fallbeispiele der Erhebung soll ein genaueres Bild der vorherigen

Typologie beschrieben werden. Neun der zehn Fälle setzten dabei auf die Grundform

der echten Dezentralisierung. Davon konnten aber nur sieben Unternehmen in drei

Typen des Intranpreneurmodells und vier Typen der Selbstorganisation unterteilt

werden.

a) Parallele Dezentralisierung

Aus den Untersuchungsergebnissen wird hier der Fall eines Unternehmens geschildert,

das sich von japanischen KAIZEN16-Methoden hat inspirieren lassen. Es handelt sich

dabei um ein deutsches Tochterunternehmen eines japanischen Multinationals, das

Anfang der 80er Jahre folgende zwei Methoden einführte:13 s. Anhang, S. 37, Bild 4: Typisierte Organisationsform des Selbstorganisationsmodells14 „Neue Meisterwirtschaft“15 vgl. Faust, S. 3716 kontinuierlicher Verbesserungsprozeß

7

Page 9: Dezentralisierung von Unternehmen

· Qualitätszirkel (QZ)

Diese bestanden in der Regel aus fünf bis sechs Beschäftigten, die sich für ein halbes

Jahr einmal in der Woche für eine halbe Stunde trafen. Nach einem halben Jahr sollten

sie ein Ergebnis vorlegen. Dazu sollte jeder innerhalb der Treffen Vorschläge zur

Verbesserung der Qualität, aber auch weitergehende Themen eingeben. Allerdings

wurde von außen nahegelegt, nur Themen aus dem eigenen unmittelbaren Arbeitsfeld

zu diskutieren. Die Versuche, Themen über den eigenen Bereich hinaus zu behandeln,

wurden vorher schon durch Kompetenzabgrenzungen anderer Bereiche erschwert.

Die Arbeitsergebnisse wurden von Vertretern der Geschäftsleitung, des Betriebsrates

und von Abteilungsleitern bewertet und unabhängig davon an die zuständigen

Fachabteilungen weitergeleitet. Diese blockierten häufig die Umsetzung der Ergebnisse.

Die QZ wurden am ehesten von den indirekten produktionsnahen Abteilungen und von

den qualifizierteren Arbeitern angenommen. Keinen Erfolg hatte man in den

Angestelltenbereichen und bei angelernten Arbeiterinnen, wo man zwar die QZ als

Arbeitszeit anrechnete, diese aber doch nur als Überstunden in die Zeit nach Feierabend

fielen. Im Laufe der Zeit erlahmten dann auch die Aktivitäten der anderen Bereiche.

Als dann die japanische Zentrale eine neue Methode (CEDAC) propagierte, schliefen

die QZ ein. Das formale Gehäuse war sowieso schon ausgehöhlt.

· CEDAC

Dies meint eine Darstellungsmethode zur Problembearbeitung anhand eines Ursache-

Wirkung-Diagramms. Zuständig dafür ist der jeweilige Abteilungsvorgesetzte. Jeder

Beschäftigte ist aufgefordert, Problemlösungen vorzuschlagen, die graphisch im

Diagramm dargestellt werden. Fortschreitungspunkte sind dabei z.B.

Zurkenntnisnahme, Einleitung von Maßnahmen und Vollzug. Diese Methode hängt

stark von der individuellen freiwilligen Bereitschaft der Beschäftigten neben der

regulären Arbeit ab. So scheiterte auch dieser Versuch und mehr als die rein formale

Unterstützung wurde nicht erreicht.

Folgende Ergebnisse der parallelen Dezentralisierung aus den Fallstudien werden

genannt: Einerseits lassen negative Erwartungen im mittleren und unteren Management

und in den indirekten Bereichen Widerstände aufkommen. Einer

Kompetenzerweiterung der Produktionsarbeit und somit einer Veränderung des eigenen

8

Page 10: Dezentralisierung von Unternehmen

Selbstverständnisses stehen große Vorurteile und Ängste gegenüber.

Desweiteren besteht eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen von

Arbeitsverbesserung und den unveränderten, täglichen tayloristischen Prinzipien im

Betrieb. So wird es zu einem Problem, die Motivation aufrechtzuerhalten.

b) Echte Dezentralisierung

· Intrapreneurmodell

Hier handelt es sich um ein deutsches Werk eines amerikanischen

Leiterplattenherstellers, in dem dieses Modell eingeführt wird. In der Ausgangslage

waren folgende Grundprinzipien der Organisationsstruktur zu finden: Neben einer

vielfach geteilten Verantwortung für den Produktionsprozeß gab es eine hohe

funktionale Spezialisierung und dadurch wiederum eine Aufblähung indirekter

Bereiche; außerdem bestand ein ausgeprägter „Standesdünkel“, sowie ein hoher

Koordinierungsaufwand durch viele „Schnittstellen“.

Das Grundkonzept für die angestrebte Dezentralisierung besteht in der Umstellung von

einer strikt funktionalen zu einer prozeßorientierten Organisationsstruktur. Dies soll

durch Integration aller relevanten indirekten Funktionen in die Produktionseinheiten

verwirklicht werden. Zu nennen sind hier Instandhaltung, Grundversorgung,

Qualitätskontrolle und Fertigungssteuerung.

Alles in allem soll die Linie gegenüber dem Stab und die direkte Arbeit gegenüber der

indirekten gestärkt werden. Bestimmte Prozesse sind allerdings sehr kapitalintensiv und

daher schwer in das Prinzip der Abteilungsbildung nach Produktverantwortung zu

integrieren. Deshalb werden Basisprozesse als eigene Produktionseinheiten geführt, die

zentral für alle Prozesse zuständig sind.

Prinzipiell bleibt die Arbeitsteilung zwischen indirekten und direkten Funktionen

innerhalb der neuen Produktionseinheiten erhalten. Dazwischen jedoch will man die

Linien durchlässiger halten. So sollen Techniker z.B. in Notfällen auch „mit anpacken“

müssen; „Teambildung“ unter Führung des Abteilungsleiters ist das Stichwort.

Das Ergebnis der echten Dezentralisierung mit dem Intrapreneurmodell wird von den

Autoren als noch nicht gelungen beschrieben. Die alten Demarkationslinien zwischen

den Funktionen sind nicht zu überwinden. Insbesondere bei ehemalig indirekten

Beschäftigten wird diese Umstellung als eigener Abstieg interpretiert.

9

Page 11: Dezentralisierung von Unternehmen

· Selbstorganisationsmodell

Zur Beschreibung dient hier ein Maschinenbauunternehmen als Teil eines größeren

ausländischen Konzerns, mit einem sehr spezialisiertem Produktprogramm.

Dort wird die flächendeckende Einführung von Fertigungs- und Montageinseln

angestrebt. D.h. daß Betriebsmittel der jeweiligen Teilefamilie räumlich und

organisatorisch zusammengefaßt werden. Vorher waren die Maschinen nach dem

verrichtungsorientierten Prinzip zusammengefaßt (Bohren, Fräsen).

Die Mitarbeiter haben die weitgehende Selbststeuerung der Kooperations- und

Arbeitsprozesse zu übernehmen. Durch diese Selbstkontrolle soll der externe

Kontrollaufwand minimiert werden. Die jeweilige Inselmannschaft übernimmt auch die

Feinplanung und -steuerung der Aufträge und der Termine; es werden also

produktionsökonomische Zielgrößen mit marktökonomischen Zielgrößen direkt

aufeinander abgestimmt.

Die interne Arbeitsteilung ist gering ausgeprägt, so daß jeder Mitarbeiter alle

Maschinen bedienen kann und auch soll. Eine hohe Einsatzflexibilität ist das Ergebnis.

So kann auch jedes Gruppenmitglied im Wechsel die nicht hierarchische Position eines

Inselkoordinators übernehmen.

Einmal im Monat findet dann eine Besprechung der relativ autonomen Gruppe statt.

3.2 Veränderte Steuerungskonzepte

In diesem Abschnitt werden die veränderten Beziehungen in der Funktionsstruktur

innerhalb der neuen Organisationsgestaltung behandelt. Anhand der Erhebung kommen

Veränderungen der Koordinierung zum tragen, nämlich a) innerhalb der Produktion

und b) innerhalb der Unternehmen in Bezug zur Produktion. Es wird gefragt: Wie

wirken sich die neuen Dezentralisierungsprojekte auf zu verändernde

Steuerungskonzepte aus? Wie sieht die Dezentralisierung von Kompetenzen aus?

Die Formen der Integration der neuen Produktionskonzepte untereinander und in das

Unternehmen haben einen gemeinsamen Hintergrund im neuen Leitbild der neuen

Organisationsgestaltung.

a) Integration innerhalb der Produktion

In den allermeisten Fällen ist die Dezentralisierung mit einer veränderten

Produktionsplanung und -steuerung verbunden. Das ergibt sich aus den verfolgten

10

Page 12: Dezentralisierung von Unternehmen

Zielen, wie Bestandssenkung, verbesserte Durchlaufzeiten und termingerechte

Lieferzeiten. Natürlich gilt dies besonders für kundenspezifisch fertigende Klein- und

Mittelserienfertiger.

Die dezentralen Einheiten werden hierbei entweder nach dem Konzept der

Objektorientierung oder nach dem Konzept der Fertigungssegmentierung nach

Produktlinien reorganisiert.

· Fertigungssegmentierung

Der just-in-time-Gedanke als Steuerungsprinzip steht dabei im Mittelpunkt, man spricht

von ziehender Fertigung auf vorgelagerte Fertigungsabschnitte. Der Fluß innerhalb der

einzelnen Produktionsabschnitte wird hierbei über teilautonome Gruppen organisiert,

was schnelle Reaktion auf Produktänderungen „von oben“ durch kurze Wege, also

verbesserten Informationsfluß, sichert.

· Objektorientierung

Bei diesem Konzept ändert sich der organisatorische Zusammenhang innerhalb der

Teilefertigung. Die Koordinierung der Teilarbeiten kann nun in Selbstorganisation

abgewickelt werden. Allerdings bedarf es zur Synchronisation mit den nachfolgenden

Montagearbeiten eines übergeordneten Steuerungsmechanismus. Der just-in-time-

Vorteil verliert sich sonst an den dann problematischen „Schnittstellen“.

b) Integration der Produktion innerhalb der Unternehmen

In den untersuchten Fällen wurden vielfach neue Formen der organisatorischen

Integration der Produktion in das Gesamtunternehmen festgestellt.

Ohne veränderte Einbindung der neuen operativen Einheiten in das Unternehmen

werden dort gewonnene Vorteile an den Nahtstellen zum Vertrieb oder zur

Konstruktion wieder verloren gehen. Zur Überwindung der funktionalen Aufteilung des

gesamten Unternehmens müssen also die einzelnen Unternehmensteile besser

aufeinander abgestimmt werden. Diese neue Ablauforientierung beschleunigt dann z.B.

Innovationen und deren Marktreife.

Folgende Integrationsformeln im Gesamtunternehmen sind deshalb hervorzuheben, die

die Grenzen der funktionalen Struktur überwinden helfen sollen:

· Divisionalisierung

11

Page 13: Dezentralisierung von Unternehmen

Die Überlegung, die Grenzen zwischen Marketing/Vertrieb, Entwicklung/Konstruktion

und Produktion durchlässiger zu machen, ist hier der Grundgedanke.

Eigenverantwortung für die jeweilige Produktgruppe soll betriebswirtschaftliche

Orientierungen in allen Subeinheiten verankern. Die Division zieht sich

produktverantwortlich durch alle relevanten Bereiche. Die funktionale Organisation

bleibt hierbei zwar erhalten, doch ist sie stark verkleinerbar.

· Zentrale Auftragsleitstellen

Hier handelt es sich um hierarchisch hoch angesiedelte Abstimmungs- und

Koordinierungsstellen. Sie sollen die Teilsysteme, wie etwa Divisionen, an einem

Abstimmungsoptimum orientieren. Dabei leiten sie den Produktionsfluß soweit, daß sie

Rahmentermine angeben und auch die Termin- und Kostenkontrolle übernehmen.

Der untersuchte Fall war laut Autoren aber noch zu jung, um Erfolge beurteilen zu

können. Sicher ist allerdings, daß die Auftragsleitstelle wie ein Stachel im Fleisch der

funktionalen Organisation wirkt.17

· Funktionsübergreifende Projektorganisation

Dies ist eine andere Möglichkeit, den Funktionalismus zu überwinden, womit speziell

eine Beschleunigung und Qualifizierung von Entwicklungs- und

Konstruktionsprozessen erreicht werden soll. Es geht darum, Kenntnisse und

Erfahrungen verschiedener Teilsysteme zusammenfliessen zu lassen. Dies soll

vorteilhafter gegenüber dem sequentiellen Abarbeitungsmuster der alte Organisation

sein.

Ziel ist eine rekursive Input-Output-Kooperation, vornehmlich nach Produktlinien, die

hinführen soll zu Projektorganisationen.

Eine weitergehende Aufhebung der traditionellen funktionalen Struktur wurde von den

Autoren nicht festgestellt.

3.3 Gründe und Ziele der Dezentralisierungspolitik

Sämtliche untersuchten Dezentralisierungsbestrebungen gehen auf veränderte

Wahrnehmungen der Wettbewerbssituation zurück.

„Humanisierung der Arbeit“ und „Arbeitsdemokratie“ sind altbekannte

Anknüpfungspunkte für Gewerkschaften und in diesem Zusammenhang dann auch für

17 vgl. Faust, S. 66

12

Page 14: Dezentralisierung von Unternehmen

die Verantwortlichen ein Mittel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.18

Es ergibt sich ein Spektrum von aktuellen Wettbewerbsanforderungen bzw. Problemen

(es handelt sich hier um von Verantwortlichen geschilderte Probleme, die weiter zu

diskutieren sind):

So besteht bspw. bei Unternehmen, die nicht vorwiegend Wettbewerbsdimensionen wie

Produktinnovation, Qualität, Flexibilität und Zeit bedienen können, eine verschärfte

Konkurrenz auf der Ebene der Produktionskosten. Daneben existieren restriktivere

Qualitätsstandards der Produkte bei abhängigen Unternehmen (wie z.B. Zulieferern),

erhöhte Anforderungen an eine beschleunigte Innovation sowie die Forderung des

Marktes nach bester Kundenbedienung. Zudem müssen sich die Unternehmen mit einer

hohen Kapitalkostenbelastung durch unzureichende Maschinennutzung

auseinandersetzen und die Unterauslastung der Arbeitskräfte durch überkommene

Organisationsstrukturen in Betracht ziehen. Letzteres betrifft zum einen die reine

Arbeitskraft und zum anderen die Qualifikation mit nachfolgender Demotivierung.

Diese Anforderungen an die Unternehmen erweisen sich wegen jahrzehntelanger

tayloristischer Rationalisierung als problematisch. So werden denn auch die neuen

Leitbilder als rechtzeitige und adäquate Chance verstanden, da in alter Manier kaum

noch etwas zu machen ist.

Dementsprechend sind dann die offiziellen Ziele der Dezentralisierungspolitik

folgendermaßen angesetzt:

· Reduktion von Stillstandszeiten durch Nutzung der Selbststeuerungskapazität von

Arbeitsgruppen

· Nutzung der „Produktionsintelligenz“ von Facharbeitern zur kontinuierlichen

Verbesserung der Produktionsabläufe

· Nutzung von Produktionsreserven durch Gruppenarbeit und dadurch Reduzierung der

Lohnstückkosten

· Verbesserung der Durchlaufzeiten durch z.B. just-in-time-Steuerung

· Verringerter indirekter Personalaufwand durch Integration indirekter Funktionen in

dezentrale operative Einheiten

· Verbesserte Qualität der Produkte durch Produktverantwortung z.B. in Divisionen

· Höhere Motivation der Mitarbeiter durch attraktiveren Arbeitseinsatz

18 vgl. Faust, S. 68f

13

Page 15: Dezentralisierung von Unternehmen

· Beschleunigung von Produktinnovationen durch verbesserte Abstimmung der

Funktionsbereiche.

Dies sind alles Ziele, die z.T. in den oben erwähnten Fallbeschreibungen schon

auftauchen. Sie sind hier aber der Vollständigkeit halber noch einmal genannt.

Handlungsbestimmend sind aber niemals alle Ziele gleichzeitig, vielmehr nur

ausgewählte. Die Unternehmensstrategie und die konkreten Wettbewerbsbedingungen

sind hier Gründe, oder aber auch neue Leitbilder, wie z.B. die Studie von Womack u.a.

(1991, Verschlankung). Die Autoren bezeichnen diese Art der Zielbildung als

sogenannte institutionelle Interpretation.19

Offizielle Ziele können auch symbolische Funktion haben. Sie zielen auf die

Einbindung von externen oder internen Akteursgruppen, die sogenannte

koalitionstheoretische Interpretation.20 Das Ziel hat dann z.B. die Funktion, das

betriebspolitische Feld für Veränderungen günstig zu gestalten. Ziele der

Dezentralisierung unterliegen also der Gefahr des Rationalitätsvoruteils.

Befragt man Manager nach Zielen getroffener Maßnahmen, ist man also immer in der

Gefahr, das rationalistische Bild zu reproduzieren.

Dies sind Methoden zur Entscheidungs- und Zielbildung der Reorganisationsprozesse

auf Betriebsebene. Dabei ist vieles undurchschaubar im Wirkungsgefüge und interne

und externe Interventionen bzw. Entscheidungen erhalten eine rationale Fassade.

Es ist fraglich, ob Ziele überhaupt unabhängig von Leitbildern bzw. von für rational

gehaltenen Mitteln zustande kommen.21 Denn eigentlich erst veränderte

Wahrnehmungsmuster strukturieren die für notwendig gehaltenen Ziele.

Der Zielbegriff ist einer der tückischsten Begriffe, mit denen Organisationsforscher

hantieren. Ziele werden funktionalisiert, sie liefern Motive für die Identifikation mit der

Organisation und bieten aktuelle Rechtfertigung für zurückliegende Handlungen.

19 vgl. Faust, S. 74, S. 7820 ebenda21 ebenda, S. 79

14

Page 16: Dezentralisierung von Unternehmen

4. Wirkungen der Dezentralisierung auf nichtoperative Bereiche

4.1 Abbau von hierarchischen Ebenen und höheren Führungskräften

Die Autoren unterscheiden zwischen a) durch operative Dezentralisierung induzierten

und b) durch allgemeine Enthierarchisierungsprogramme erfolgten Abbau. Im Zuge der

Dezentralisierung und der Verkleinerung der Funktionseinheiten ist in den meisten

Fällen ein kompensierender Führungskräfteabbau angebracht.

a) Abbau durch operative Induzierung

Die Gefährdung des Abbaus trifft in diesem Fall besonders die unteren

Führungspositionen, die dem Konzept der Selbstorganisation noch vorstehen. Gerade

bei dieser Konzeptverfolgung kann der Anreiz entstehen, auf diese zu verzichten, da ein

Koordinator aus der Gruppe dort in direkter Konkurrenz zur untersten Führungsebene

steht. Diese Verliererebene wird dann auch vom oberen Bereich als überflüssig erkannt.

Die Entscheidungen über den Abbau müssen nicht im vorhinein geplant sein, sie

können sich aus der betriebspolitischen Dynamik ergeben. Andersherum können sie

auch aus dieser Dynamik erst einmal zurückgestellt werden.

Haben sich aber stabile selbstorganisierte operative Einheiten gebildet, können sich

noch weitere Folgewirkungen auf die Hierarchie ergeben. So ist mit der Abflachung der

Hierarchie eine Stärkung der verbleibenden Ebenen verbunden. Schließlich braucht die

selbstorganisierte Produktion Führungskräfte als quasi Verbündete, um Risiken und

Kompetenzansprüche beim Hierarchieabbau neu zu verteilen bzw. zu erlangen.

b) Abbau als allgemeines Konzept

Im Zuge der Studie von Womack u.a. (1991) erhält der Abbau von Hierarchieebenen

eine eigenständige Rolle. „Schlank werden“ durch flachere Hierarchie setzt sich dabei

programmatisch auf Dezentralisierungsgeschehen und erweitert diese.

Das Rezept des Vorbildes des japanischen Unternehmens wird von den Autoren aber

bezweifelt, da vieles den Zusammenhang mit der operativen Dezentralisierung

übersteigt. Da sind beispielhaft die mit einbezogenen oberen Hierarchieebenen zu

nennen.

15

Page 17: Dezentralisierung von Unternehmen

Es kann aber auch gegenteilig zu erhöhtem Führungskräftebedarf kommen, wenn die

funktionalen Organisationseinheiten Vertrieb/Marketing, Produktion und

Entwicklung/Konstruktion auf mehrere Divisionen verteilt werden und fehlender

Hierarchieabbau so mehr Führungspositionen entstehen läßt.

4.2 Veränderte Vorgesetztenrollen und veränderte direkte Produktion

Gravierende Veränderungen ergeben sich dabei durch die echte Dezentralisierung. Bei

paralleler Dezentralisierung können dagegen Veränderungen nicht dauerhaft erzielt

werden. Die beiden Haupttendenzen sind also gerade bei echter Dezentralisierung

wieder erwähnenswert:

a) Echte Dezentralisierung: Selbstorganisation und Veränderung der

Vorgesetztenrolle

Die Meister werden hierbei aus ihren klassischen Aufgabenbereichen verdrängt –

Stichwort „Meisterkrise von unten“, die die klassische Meisterkrise ergänzt. Es steht die

Frage im Raum: Was macht der Vorgesetzte eigentlich noch?

Begriffe wie „Moderator“ und Koordinator kreisen um die neue Meisterfunktion. Das

neue Aufgabenfeld bleibt aber oft sehr undeutlich und die Meister fühlen sich nicht

qualifiziert genug für ihre neue Position. Eine tiefgreifende Rollenverunsicherung ist

die Folge, da eine fortschreitende Abflachung der Hierarchie arbeitsplatzbedrohend

wirkt. Sie fühlen sich als Verlierer, die ihre alte Funktion quasi „weg-moderieren“.

Allerdings können sie auch in die indirekten Bereiche aufsteigen, wie im folgenden

erläutert wird:

b) Echte Dezentralisierung: Intrapreneurmodell und Herausforderung und

Überforderung

Kennzeichnend ist hier die Stärkung der Linie gegenüber dem Stab. „Im Kopf“ der

operativen Einheiten werden Kompetenzen reintegriert, daher auch die Bezeichnung

„Neue Meisterwirtschaft“, oder auch die des „Unternehmers im Unternehmen“.

Gemäß dieser Vorstellung gibt es Führungskräfte auf allen Ebenen (die Intrapreneure).

Diese neuen Vorgesetzten gehören also zu den Gewinnern22, da die alte Diskrepanz

22 vgl. Henning, S. 432: Nach den industriesoziologischen Untersuchungen von Kern/Schumann gibt es

16

Page 18: Dezentralisierung von Unternehmen

zwischen hoher Kompetenz und niedriger Verantwortung aufgelöst wird. Der Meister

trägt nun erweiterte einheitliche Verantwortung für Kosten, Termine und Personal.

Ob diese Verantwortung als Chance gewertet wird, hängt von zwei Faktoren ab: Zum

einen von den individuellen Qualifikationsvoraussetzungen, bei denen Ingenieure, die

den Anforderungen eher gewachsen sind, dem Industriemeister vorgezogen werden

(Rekrutierungsstrategien und Arbeitskräfteangebot beeinflussen sich wechselseitig),

zum anderen von der Qualifikation der Produktionsbasis: Wer nicht auf höherwertige

Mitarbeiter bauen kann, dem droht die Überforderung.

Zusammenfassend gebe ich die veränderten Qualifikationsanforderungen an die

Führungskräfte der direkten Abteilungen noch einmal wieder: So soll der Intrapreneur

mehr Verantwortung übernehmen und über mehr sozial-kommunikative Fähigkeiten

und höhere Fachkenntnisse verfügen. Das Anforderungsprofil der Selbstorganisation

verlangt dem Moderator hauptsächlich sozial-kommunikative Fähigkeiten ab – eine

neue Sozialkompetenz. Wird die Hierarchie verkürzt, treten auch neue fachliche

Anforderungen ins Blickfeld.

Außerdem sorgen technologische und innovatorische Veränderungen für die

Verwissenschaftlichung der Produktion. Diese wird durch die Wirkungen der

organisatorischen Veränderungen noch verstärkt. Produktionsvorgesetzte mit

akademischem Grad besetzen immer häufiger Führungspositionen unterer Ebenen. Für

die direkte Produktionsarbeit ergeben sich also folgende drei Dimensionen von

Qualifikationsanhebung:23 Erstens die berufsfachliche, in der eine Erweiterung der

traditionellen berufsfachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten an Bedeutung gewinnt,

zweitens die dispositive, in der der Verantwortung und Anwendung von abstrakten

Optimierungsregeln, wie z.B. Qualität und Termine, eine neuer Bedeutung beigemessen

wird und drittens schließlich die sozial-kommunikative: Hier spielen Begriffe wie

„Teamfähigkeit“ eine große Rolle, ihre Definition bleibt aber eher vage.

4.3 Auswirkungen auf die (verbleibenden) indirekten Bereiche

Drei Folgewirkungen und Trends echter Dezentralisierung auf die indirekten Bereiche

werden von den Autoren genannt:

vier Gruppen von Betroffenen: Gewinner, Dulder, Arbeiter der krisenbestimmten Branchen und Risikoträger.23 vgl. hierzu Faust, S. 117

17

Page 19: Dezentralisierung von Unternehmen

1. Kosteneinsparungen durch Personalabbau: Die vormaligen indirekten Abteilungen

werden als überflüssiges „Polster“ bewertet und als primäres Ziel der Kosteneinsparung

anvisiert. Der Personalabbau bekommt also unter dem Einfluß der Lean Production und

der allgemeinen Wirtschaftskrise ein größeres Gewicht.

2. Ein neues Selbstverständnis: Durch Aufwertung der direkten Arbeit ereilt die

verbleibenden indirekten Abteilungen ein Statusverlust. Sie müssen sich nun durch

konkrete „Dienstleistungen“ neu definieren.

Das Verhältnis zur Produktion wird umgekehrt: Der Stab wird wesentlich abhängiger

von der Linie. Statusängste sind die Folge, müssen sie sich doch jetzt vor der

Produktion in jeder Entscheidung rechtfertigen. Sie werden von „Aufträgen“ der

Produktion abhängig und ein firmeninternes Kunden-Lieferanten-Verhältnis wäre die

Konsequenz. Experimentiert wird mit der Einführung marktähnlicher

Austauschbeziehungen in Organisationen, aber auch noch weitergehend mit der

rechtlichen Verselbständigung einzelner Bereiche.24

Die dann strikter vom Produktionsgeschäft getrennten Dienstleistungsabteilungen

könnten nun einem Externalisierungsdruck unterliegen, bzw. sich freiwillig lösen.

Einmal könnte die Produktion prinzipiell bei Fremdvergabe „eigene“

Dienstleistungsabteilungen mißachten, zum anderen könnten ebenfalls die indirekten

Bereiche Anbieter auf einem externen Markt werden. Das hängt aber davon ab, wie

marktgängig beide Betriebsteile sind.

3. Eine Nivellierung der alten Statusunterschiede: Aus der Studie geht hervor, daß es

die Tendenz gibt, ehemalige indirekte Mitarbeiter „nach unten“ zu versetzen. Die

Versetzung wird als Degradierung zum „Fachidioten des Segments“25 empfunden.

Abschließend läßt sich diese Entwicklung als Vermischung von indirekten und direkten

Produktionstätigkeiten beschreiben, die noch lange nicht allgemein gilt und mit

betriebspolitischen Gegentendenzen zu kämpfen haben wird.

Die Qualifikationsanforderungen der verbleibenden indirekten Abteilungen steigen

innerhalb dieser Entwicklung also an, werden Spezialtätigkeiten vermehrt verlangt, die

dann vielmehr nur „nach oben“ hin gefunden werden können.

Für in operative Einheiten verlagerte indirekte Mitarbeiter muß aber nun unmittelbare

Verantwortung für ein festes Aufgabengebiet übernommen werden. Dies gilt als

Dequalifizierung, wenn überwiegend operative Aufgaben in dieses Gebiet fallen, da vor 24 vgl. Heidenreich, S. 2825 vgl. Faust, S. 107

18

Page 20: Dezentralisierung von Unternehmen

dem Hintergrund des traditionellen Aufstiegs eine Rückversetzung empfunden werden

muß.

Diese Veränderungen im indirekten Bereich haben auch eine Fernwirkung auf zentrale

Stäbe. Die Autoren sehen eine Eigendynamik des betriebspolitischen Prozesses26, die

sie an zwei Faktoren ausmachen:

Zum einen verlangen die Produktionseinheiten die Anwendung der gleichen

Rationalisierungsprinzipien auf die zentralen Stäbe. Durch die gewonnene Transparenz

der Produktion kann sich nun kein Unternehmensbereich mehr dem

Rechtfertigungszwang entziehen.

Zum zweiten verlangen die verbliebenen indirekten Bereiche, Funktionen aus den

zentralen Stäben „nach unten“ zu verlagern. Wie oben schon erwähnt, wird auch hier

ein Rechtfertigungszwang „nach oben“ weitergegeben, um, wie im operativen Bereich,

immer mehr Kompetenzen „nach unten“ ziehen zu können.

Die Ansprüche „von unten“ können höhere Abteilungen nicht mehr so einfach wie

früher mit dem Verweis auf den eigenen Expertenstatus abwehren. Zudem muß durch

die operative Ökonomisierung z.B. der dortige Rahmen für Durchlaufzeiten sich in

höheren Abteilungen mehr als wiederfinden.

4.4 Auswirkung auf die Karrierewege

Aus den Veränderungen durch die Dezentralisierung ergeben sich für Berufsgruppen, ja

für ganze gesellschaftliche Arbeitssektoren (primär, sekundär, tertiär), völlig neue

Karrierewege und Unterscheidungen. Hierzu haben die Autoren jeweils Thesen aus den

Studienergebnissen gezogen.27

a) Der klassische Facharbeiter

Facharbeitern setzt die reflexive Rationalisierung28 den Aufstiegsmöglichkeiten ein

Ende. Drei Entwicklungen stützen diese These: Die Reduktion und gleichzeitige

Integration von fertigungsnahen indirekten Tätigkeiten in operative Einheiten, der 26 ebenda, S. 110ff27 Hier bringen die Autoren einen Abstecher ein, den man an anderer Stelle noch einmal diskutieren könnte, weil er im Rahmen dieser Arbeit zu weit führen würde: „Es sei nicht unplausibel, die von Kern/Schumann (1984) identifizierten ,neuen Produktionskonzepte’ als erste Ansätze zu einem säkularen Wechsel in der gesellschaftlichen Bündnisstrategie des industriellen Kapitals zu deuten.“ (usw.), vgl. ebenda, S. 12228 vgl. Kapitel 5

19

Page 21: Dezentralisierung von Unternehmen

verringerte Bedarf an Führungskräften durch die Verkürzung der Hierarchie sowie der

Verdrängungswettbewerb für nicht akademisch ausgebildete Anwärter auf betriebliche

Führungspositionen.

Der klassische Aufstiegsweg für Facharbeiter ist demnach also weggebrochen. Die

Autoren erkennen hier so etwas wie ein Attraktivitäts-Aufstiegsdilemma, denn:

„Die Paradoxie der Entwicklung besteht darin, daß gerade in dem Moment, in dem die erweiterte Nutzung der Facharbeiter als Wissens- und Motivationsreserve erkannt wird, Aufstiegsmöglichkeiten beschnitten werden und damit auch der Status dieser Gruppe tangiert wird.“29

Die Position des Facharbeiters gerät zudem durch Veränderungen auf der Angebotsseite

unter Druck. Es gibt zum einen neue Zugangswege in die Gruppe eine Stufe über der

Facharbeit (z.B. Berufskollegs), zum anderen wächst das Angebot auf der

Ingenieurseite. Damit entsteht ein zusätzlicher Konkurrenzdruck auf der Aufstiegsleiter.

Lösungen des obigen Attraktivitäts-Aufstiegsdilemmas sieht man in der Erleichterung

der Studienberechtigung für berufserfahrene Facharbeiter oder in der honorierten

Statusdifferenzierung innerhalb der operativen Einheiten, in der Anhebung des

Sozialprestiges des Facharbeiters gegenüber dem Hochschulabsolventen. Es deutet sich

eine Statusangleichung zwischen den Ausbildungsabschlüssen auf Kosten der

Hochschulabsolventen an.30

b) Der Ingenieur

Das Gegenstück zur Entwicklung der Facharbeiterkarriere ist die der Ingenieure. Sie

sollen zumindest eine Zeit lang auch in der Produktion arbeiten, so daß eine

ausschließliche Karriere in indirekten Abteilungen ausgeschlossen ist. Wechsel vertikal

und horizontal der Hierarchie sind also vorgesehen. Danach soll ressort- und

funtionsübergreifendes Denken betrieblich sozialisiert werden, was eine fortlaufende

Neuorientierung zur Folge hat. Dies gerade, weil durch hohes Innovationstempo in den

Entwicklungsbereichen der Weg aus der Produktion zurück verbaut werden kann.

c) Arbeiter-Angestellte: Das Ende der Unterscheidung?

Die organisatorischen Veränderungen untergraben eine zukünftige Arbeiter-

Angestellten-Unterscheidung. Drei zusammenfassend genannte Faktoren erhärten diese

Entwicklung:

· Zusammenführung und -arbeit nehmen die Legitimation der Unterscheidung

· Tätigkeiten durch „angestelltentypische“ Züge der Produktion und dem gegenüber

29 Faust, S. 12430 ebenda, S. 127

20

Page 22: Dezentralisierung von Unternehmen

prozeß- und produktionsnähere Angestelltentätigkeiten werden angeglichen

· Die Statusangleichung vollzieht sich durch Aufwertung der direkten und

Problematisierung der indirekten Arbeit.

Der Bestand der Arbeiter-Angestellten-Unterscheidung hängt noch von anderen als von

betrieblichen Faktoren ab. So ist die Tarifpolitik zwischen den Beschäftigtengruppen

strittig, da ein Vertretungsdilemma31 zur Lohnanpassung den Konflikt für die

Gewerkschaft brisant werden läßt32. Eine Angleichung nach oben kann zu

Bodenverlusten der Gewerkschaften bei Angestellten führen; sie sprechen dann von

einem einseitigen „Arbeitertarifvertrag“.

Sich angleichende Differenzierungen darüber hinaus werden von den Autoren nicht

konkret gemacht, es wird aber zahlreiche geben, die dennoch erhalten bleiben.

31 ebenda, S. 130, vgl. auch Kapitel 5.2 d)32 vgl. Famulla, S. 69: Aber auch weitergehend wird von einer Stärkung der betriebspolitischen Position der Beschäftigten durch die neuen Produktionskonzepte nicht gesprochen.

21

Page 23: Dezentralisierung von Unternehmen

5. Betriebspolitische Aspekte des Wandels und Auswirkungen in den industriellen

Beziehungen

Die Autoren bezeichnen die zu beobachtenden Dezentralisierungsprozesse als reflexiv33,

weil sie tayloristische Rationalisierungsstrukturen grundlegend verändern.34 Zwar sollen

spezielle Folgeprobleme tayloristischer Prinzipien gelöst werden (z.B. wachsender

indirekter Bereich), doch baut dieses Konzept immer noch auf die in diesem Sinne

„veralteten“ Macht- und Leitbildstrukturen auf. Die Geisteshaltung von Mitarbeitern

und besonders der Führungskräfte läßt deshalb häufig „einen Taylor“ im Kopf

erkennen.35

Der Versuch der Reform löst inner- und überbetrieblich deshalb verstärkt

Aushandlungsprozesse und Veränderungsimpulse aus. Diese werden hier näher

betrachtet.

5.1 Das betriebspolitische Dilemma

Initiativen der Organisationsspitze können auf halbem Wege steckenbleiben, wenn sich

Widerstand „von unten“ bildet. Schließlich geht es um die Demontage der eigenen

Positionen. Eine Unterstützung zur Veränderung braucht aber motivierte und loyale

Mitarbeiter, was deshalb ein unabsehbares Risiko in sich birgt. Also können z.B.

technischer und organisatorischer Sachverstand aus dem mittleren Management zur

Lösung der Umstellungsprobleme nur schwer aktiviert werden.

Wird aber nicht wirklich in der Hierarchie und in den ausufernden Stäben eingespart,

bleiben die zu erwartenden Effekte wohl aus. Nicht zuletzt auf Werkstattebene würde

bei Aufrechterhaltung der alten Strukturen die Motivation schwinden.

5.2 Betriebspolitische Situationen des Wandels

Vier betriebspolitische Situationsfaktoren sollen Blockierungen deshalb überwinden

helfen: Die Unternehmenskrise (a), ein vorantreibendes Zentrum (b), neue Leitbilder (c)

und eine neue Koalitionen (d). Alle vier Faktoren beeinflussen und unterstützen sich

33 vgl. Einleitung und Kapitel 4.4 a)34 vgl. Faust, S. 13335 vgl. Automobil-Industrie, S. 101

22

Page 24: Dezentralisierung von Unternehmen

gegenseitig, treten also nie vereinzelt auf.

a) Die Unternehmenskrise

Erst in der Krise erkennt man, daß es so nicht weitergehen kann. Die

Krisenwahrnehmung wird durch die von den Promotoren des Wandels ins Unternehmen

getragenen neuen Leitbilder bewußter wahrgenommen. So werden bisherige Strukturen

in deren Sinne als ineffizient erkannt.

Erst das Krisenbewußtsein kann also Widerstände brechen und Reorganisationsprojekte

vorantreiben. Allerdings kann auch der gegenteilige Effekt eintreten. Die Autoren

können zur Hauptwirkungsrichtung von Krisen noch kein Urteil abgeben.

b) Das vorantreibende Zentrum

Im oberen Management sind vor allem engagierte Machtpromotoren und „Visionäre“

zu finden. Meist sind es Produktionsmanager, da die Produktion traditionell am

intensivsten durchleuchtet wird, manchmal sind es auch von außen kommende

„Sanierer“ mit einem anderen Blickwinkel auf die Unternehmenssituation, die in keine

betrieblichen Beziehungsnetze verwoben sind.

So können die Promotoren versuchen, Zukunftsbilder des Unternehmens mit

Suggestivkraft und politischem Geschick durchzusetzen.

c) Die neuen Leitbilder

Eine Krise und die erwähnten Promotoren „bringen ja nur etwas Neues, wenn sie nicht

die Lösungen in alten Rezepten suchen.“36 In den 80er Jahren waren erst die

vollautomatisierte Fabrik, die EDV-technische Integration und Steuerung (CIM, PPS),

„Japanese Manufacturing Techniques“ und dann das just-in-time-Konzept

konzeptionelle Bezugspunkte von Reorganisation. Leitbilder konnten sich dann

besonders fest etablieren, wenn Besuche bei vorbildhaften Unternehmen zur

Überzeugung beitrugen.

Die Promotoren müssen nun allgemeine Leitbilder mit den konkreten Gegebenheiten

des Unternehmens zu einem schlüssigen Konzept verbinden. Etwas zeremonielle

Inszenierung und symbolische Überhöhung gehören auch dazu, sind aber zu vage und

interpretationsbedürftig. Konkrete Projekte, die nur auf einer funktionalen Begründung

basieren, geraten ins stocken und erst mit einem übergeordnetem Leitbild kommt

36 Faust, S. 144

23

Page 25: Dezentralisierung von Unternehmen

wieder Schwung in den Prozeß.

Leitbilder und konkrete Vorbilder können Zweiflern die argumentatorische Basis

entziehen und symbolisch-legitimatorische Bedeutung gewinnen. Hier könnte man sich

auf die erfolgreiche Karriere der Lean Production berufen.

Externe Experten spielen eine wichtige Rolle als Vermittler und als

Legitimationsinstanz, wenn sie Rückendeckung durch interne Machtpromotoren

zusätzlich erhalten. Die Bewährungsprobe steht nach den Autoren aber noch aus.

d) Die neuen Koalitionen

Starke Promotoren, Visionäre und neue Leitbilder brauchen Verbündete durch neue

Koalitionen. Bisher, im tayloristisch-fordistischen Ansatz, standen sich Management,

indirekte Abteilungen und der operative Bereich als Profiteure und Verlierer gegenüber.

Da aber durch den neuen Rationalisierungsansatz alte betriebspolitische Koalitionen

untergraben werden, gibt es Verlierer jetzt nämlich auch im mittleren Management und

in den indirekten Bereichen.

Die zu erwartende Selbsteinschätzung als Verlierer läßt die subjektive Sicht

handlungsleitend werden. Das schafft gleichgerichtete, gleichgesinnte

Handlungsströme, die die Autoren in zwei Typen von Koalitionen des Wandels

zusammenfassen: die gruppenorientierte Koalition und die leitbildorientierte Koalition.

Bei der gruppenorientierten Koalition handelt es sich um eine Koalition des oberen

Managements mit den operativ Beschäftigten und dem Betriebsrat. Diese ist gegen das

mittlere und untere Management und die indirekten Bereiche gerichtet. Dabei soll eine

konzeptionelle Einflußnahme des Betriebsrates ein konfliktbewußtes

Zusammenarbeiten mit dem oberen Management schaffen. Beide Seiten können sich

dabei aber Ärger über Legitimationsprobleme von seiten ihrer jeweiligen

Verbandsorganisationen einhandeln.

Unter solchen Bedingungen fühlen sich die Betriebsräte für die gesamte

Unternehmensentwicklung verpflichtet, sehen sie doch darin die Chance einer

erweiterten Einflußnahme.

Voraussetzung für eine gruppenorientierte Koalition ist die frühzeitige Information und

Einbeziehung des Betriebsrates. Dabei können Mitbestimmungsauseinandersetzungen

vermieden und Engagement „von unten“ erreicht werden. Dies setzt aber wiederum

Vertrauen voraus, daß als Vereinfacher des Wandels gerade „von oben“ gegeben sein

24

Page 26: Dezentralisierung von Unternehmen

muß, um überhaupt wechselseitig dauerhaft zu bleiben. Erkennbar neue Chancen zur

Entwicklung auf der Werkstattseite tun ihr übriges.

Probleme gibt es allerdings, wenn nicht alle Beschäftigtengruppen sich anteilig im

Betriebsrat wiederfinden. So bleiben traditionell Angestellte gewerkschaftlicher

Politikformulierung fern. Harte Fraktionslinien verhindern so stabile Koalitionen. Der

Berufsgruppenspagat wird dadurch zwar fast unmöglich, aber trotzdem ist dieses

Dilemma bisher kaum in Angriff genommen worden.37

Schon hier muß die neue Koalition die an Vertretung verlierenden Gruppen mehr

einbinden. Speziell der Betriebsrat als Bündnispartner soll Interessenkonflikte

ausgleichen, um als „starker Partner von oben“ anerkannt zu werden. Dies ist

Grundlage für erweitertes Vertrauen.

Eine weitere wichtige Ergänzung dieser Voraussetzungen ist die Kompromißfindung

bei der entstehenden Aufbrechung der traditionellen Leistungsentlohnung. Auf diesem

Feld wird auch der deutlichste Reformbedarf an tariflichen Regelungen gesehen.

Bei der leitbildorientierten Koalition geht es um eine Koalition auf Basis eines vom

Zentrum ausgegebenen Leitbildes. Die dazugehörigen Gruppen formieren sich hier eher

über individuelle Überzeugungen, also quer zu gewachsenen Strukturen.38 Ein

Reorganisationsprozeß ist aber nur dann einfacher durchzusetzen, wenn schon früher

die Ausbildung starker Gruppenidentitäten verhindert wurde.

Voraussetzung für diese Art von Koalition sind also kaum verfestigte

Gruppenidentitäten vor allem im Management. Damit soll ein einheitlicher Geist nach

„unten“ weitergegeben werden und so anhand gemeinsamer Orientierungen

Zusammenhalt geschaffen werden, quer zu alten Hierarchien. Die Autoren bezeichnen

diese Managementorganisation, die Sozialisation des Managements, als „gering

kristallisiertes Management“.39

Diese „geringe Kristallisation“ soll eine loyalitätserzeugende, wie materiell bindende

Wirkung erzeugen und damit die Identifikation mit dem Unternehmen fördern.

Berufliche Mobilität innerhalb des Unternehmens ist die Grundvoraussetzung dafür,

denn dieses Rotationsprinzip begünstigt geradezu einen organisatorischen Wandel.

Kurzfristig sind solche Bedingungen dafür überhaupt nicht herzustellen40. Nur eine

schon längerfristig angelegte Personalpolitik in diesem Sinne kann die Grundlage dafür 37 vgl. ebenda, S. 16638 ebenda, S. 15939 vgl. ebenda, S. 17040 vgl. wie im folgenden Faust, S. 175ff

25

Page 27: Dezentralisierung von Unternehmen

geben. Zusammenfassend ergeben sich folgende personalpolitische Maßnahmen und

Prinzipien:

· Ein quasi garantiertes Beschäftigungsverhältnis für die Stammbelegschaft

· Eine möglichst komplette unternehmensinterne Managementrekrutierung

· Eine hohe Flexibilität durch regionale und funktionale Mobilität innerhalb und mit

Hilfe des Unternehmens

· Hohe interne Weiterbildungsmöglichkeiten

· Materielle und immaterielle Anreize (z.B. Betriebsrenten)

· Eine stabile Wirtschaftslage des Unternehmens

Es bleibt allerdings die Frage, inwieweit veränderte wirtschaftliche und tarifliche

Rahmenbedingungen ein solches Modell der sozialen Schließung anzugreifen

vermögen.

5.3 Erfolge und kritische Bewertung der Dezentralisierungspolitik

Eine eigenständige Erfolgsüberprüfung ist laut Autoren nicht Gegenstand dieser Studie.

Lediglich persönliche Erfolgsbewertungen der Betroffenen sollen die

Dezentralisierungspolitik und deren Auswirkungen charakterisieren. Somit ist eine

eindeutige Erfolgsbewertung nicht möglich.41

Erfolgsgrößen und deren Bewertungsgrundlagen sind überhaupt schwer zu definieren.

Zwar gibt es quantitativ meßbare Kriterien wie Mitarbeiterzahl, Lohn- und

Gehaltsvolumen, Qualität, Durchlaufzeit und auch das übergeordnete Ziel der

Wettbewerbsfähigkeit. Doch ist mit Rekonstruktionsproblemen der Ziele zu kämpfen,

die ein eindeutiges Ursache-Wirkungsgefüge manchmal nicht erkennen lassen.

Um konzeptionelle Probleme hinsichtlich einer kritischen Erfolgsbewertung zu

vermeiden, scheinen folgende vier Gesichtspunkte unumgänglich:

Erstens beeinflusst der Stand der Umsetzung einer neuen Organsationsform eine

wirkliche Erfolgsbewertung. Man kann z.B. bei einer Verschlechterung der

Durchlaufzeiten nicht umstandslos auf den Mißerfolg eines neuen

Organisationskonzeptes schließen, wenn die angestrebte dezentrale

Verantwortungsübernahme sichtbar nicht erreicht wurde.42

41 ebenda, S. 17842 ebenda, S. 180

26

Page 28: Dezentralisierung von Unternehmen

Zum zweiten spielt der Zeitpunkt der Erfolgsmessung eine große Rolle. Es herrscht

vielfach Unsicherheit über den Horizont, in dem die Ziele zu erreichen sind.

Reorganisationen brauchen auf alle Fälle Zeit, nicht zuletzt wegen vielfältiger

Aushandlungsprozesse von Interessen und Macht- und Statusverteilungen in den

Unternehmen. Die Autoren formulieren den Zeitraum als abhängig „von der Ungeduld,

mit der meßbare Erfolge eingeklagt werden.“43

Dieser Spielraum der Ausreifung wird z.B. von Banken oder anderen finanziellen

Einflüssen zeitlich begrenzt. Er ist vom Vertrauen in den Erfolg abhängig, wenn

aussagekräftige Zahlen noch fehlen.

Drittens verlangen aussagekräftige Zahlen aber, daß die zugrundegelegten Ziele meßbar

gemacht werden, damit erkennbar ist, welche Zielgröße Kriterium des Erfolgs sein soll.

Manche Ziele wie Durchlaufzeitenverringerung oder Personaleinsparung können zwar

quantifiziert werden, doch sind konkrete Maßnahmen aus der nachfolgenden Bewertung

dieser Zielgrößen häufig fehlgeleitet, da z.B. die auf Durchlaufzeiten einwirkenden

Größen sehr unterschiedlich sein können.

Fehlgeleitete Maßnahmen werden auch dadurch begünstigt, daß Zahlen von Operatoren

subjektiv in deren Sinne interpretiert werden. So kommt es dann zur Verquickung von

Erfolgsmessung und betriebspolitischen Interessen. Meßmethoden und somit

Zielbewertung hängen also von der jeweiligen Machtposition ab.

Der vierte Gesichtspunkt, der Einfluß auf eine Erfolgsbewertung hat, ist das Leitbild:

Ausgewählte Ziele umschreiben Wirklichkeitsausschnitte, die andere Ziele ausblenden

können. Leitbilder verstärken aber diese Begrenzungsfunktion von ausgewählten

Zielen, ohne dies offensichtlich von vornherein zu implizieren. So kann es zum

„Übersteuern“ von Dezentralisierungsprojekten kommen, wo z.B. Ziele wie

Innovationsfähigkeit, Risikovorsorge und Flexibilität angesichts der schlanken

Produktion ausgeblendet werden. Kalkulierbare Risikogrößen wie Slack und

Reservekapazitäten fallen dadurch an den Schnittstellen einfach weg.

Der Organismus Organisation44 wird zum Mechanismus hochstilisiert, wo positive

Aspekte, wie z.B. Sicherheit und Streßfreiheit folgerichtig negiert werden.

Vordergründig steht der Gewinn einer schlanken, abgespeckten Organisation, während

mögliche Verluste an „organischem Wachstumspotential“ nicht erfaßt werden. D.h. die

Möglichkeiten der Organisation zur Wahrnehmung und Bearbeitung von Risiken und

anderem wird untergraben.43 ebenda, S. 181f44 vgl. ebenda, S. 188

27

Page 29: Dezentralisierung von Unternehmen

„Daß das schlanke Produktionskonzept durch die weitgehende Beseitigung aller Puffer an Zeit, Personal, Vorräten/Material immer auch die Dimension `Risiko` hat, wurde auch in anderen Veröffentlichungen (...) gesehen (...)“.45

45 Faust, S. 190

28

Page 30: Dezentralisierung von Unternehmen

6. Zusammenfassung und Ausblick

Zwei wesentliche Ergebnisse dieser Untersuchung sind also zusammenfassend die

strukturellen Wirkungen der Dezentralisierungspolitik und ihre betriebspolitischen

Voraussetzungen:

a) Strukturelle Wirkungen

Die Lean-Production-Rezeption hat Fahrt in die Planung und Umsetzung neuer

Organisationskonzepte gebracht, wie sie oben beschrieben werden. Die

Dezentralisierung ist nur ein Konzept in der Umsetzung neuer Organisationsformen.

Gruppen- und Teamkonzepte bekommen neben dem KAIZEN-Konzept

Leitbildcharakter, die z.T. unabhängig voneinander eingeführt werden.

Reflexivität als Stilwechsel kann als ein zentrales Merkmal der gegenwärtigen

Rationalisierungspraxis gelten. Dies umso bedeutender, wenn man sie, wie die bisherige

tayloristisch-fordistische Rationalisierung, als neue „systemische Rationalisierung“

versteht. Die beschriebenen Organisationsveränderungen lassen sich also als Umkehr

des bisherigen Trends verstehen.

Nicht zuletzt der im letzten Jahrzehnt verringerte Anteil direkter Arbeit, das höhere

Ausbildungsniveau, mehr Beteiligungsmöglichkeiten in allen gesellschaftlichen

Bereichen und eine bessere soziale Absicherung lassen Führungskonzepte, die nur auf

Befehl und Gehorsam beruhen, zunehmend obsolet werden.46

Bei diesem Strukturwandel arbeits- und betriebsorganisatorischer Art, ist vor allem mit

den folgenden Wirkungen zu rechnen:

· Reduzierung der Hierarchieebenen: Das bedeutet Abbau von Arbeitsplätzen und

Führungspositionen in den indirekten, sowie auch in Stabsbereichen.

· Anforderungsveränderungen an Führungskräfte der mittleren und unteren Ebenen

stellen das bisherige Selbstverständnis in Frage. Dieser Neuzuschnitt benachteiligt

traditionelle Führungskräfte, besonders in puncto Alter und formaler Qualifikation.

Hier liegt ein Risiko der Dezentralisierung: „Die Verschärfung von Segmentations- und

Ausgrenzungstendenzen auf den inner- wie außerbetrieblichen Arbeitsmärkten.“47

Man kann hier auch auf ein verändertes Reproduktionsmuster sozialer Ungleichheiten

verweisen, wo nicht mehr gesetzlich, arbeitsrechtlich oder tarifvertraglich geregelte

46 Heidenreich, S. 2747 Faust, S. 203

29

Page 31: Dezentralisierung von Unternehmen

Zugangschancen Rationalisierungsgewinner oder -verlierer schaffen, sondern

zunehmend die Persönlichkeit.48

· Die verbleibenden indirekten, produktionsnahen Bereiche übernehmen zunehmend die

Rolle von „Dienstleistern“ für die Produktion. Es kommt zur Verunsicherung über die

berufliche Zukunft, weil sie in ganz anderer Weise als früher unter

Rechtfertigungsdruck für die internen „Kunden-Lieferanten“-Beziehungen kommen.

· Eine Krise traditioneller Karriere- und Aufstiegswege resultiert aus der funktionalen

Integration. Technische und betriebswirtschaftliche Funktionen gewinnen neben

sozialkommunikativen Fähigkeiten an Bedeutung. Die großen indirekten Bereiche

verlieren an Größe und Gewicht und „Schornsteinkarrieren“ werden unmöglich

gemacht.49

· Neue Formen der Leistungsbemessung und -bewertung müssen der Reintegration von

Dienstleistungsarbeit in die herstellende Arbeit nachgezogen werden. Neue

Entlohnungsformen stellen allerdings die von Gewerkschaften tradierten

leistungspolitischen Kompromißlinien in Frage.

Es werden also institutionalisierte Macht- und Interessenstrukturen insgesamt in Frage

gestellt. Und dies in einer problemausblendenden Weise, wie es schon bei zuvor

stilbildende Rationalisierungsleitbilder praktiziert wurde.

Mit einer einfachen Einführung neuer Strukturen „schlanker Produktion“ rechnen die

Autoren nicht. Zumal sie Dezentralisierung als definitive Antwort auf

Wettbewerbsprobleme nicht bezeichnen möchten.

b) Betriebspolitische Voraussetzungen

Neue Voraussetzungen betriebspolitischer Art sind allerdings an die erwarteten

strukturellen Wirkungen gebunden. Die zwei Varianten von neuen Koalitionen spielen

hierbei die wichtigste Rolle.

Das Fehlen neuer Koalitionen kann die Dezentralisierungsprojekte scheitern lassen.

Man kann sagen „(...), daß unter den bundesdeutschen Verhältnissen der skizzierte

Organisationswandel eher auf das Zustandekommen gruppenorientierter Koalitionen

angewiesen ist und damit auf den Typus von Arbeitsbeziehungen, der unter dem Etikett

,kooperative Konfliktverarbeitung’ für wichtige Teile der bundesdeutschen Industrie

48 Heidenreich, S. 3949 Faust, S. 203

30

Page 32: Dezentralisierung von Unternehmen

(zumindest der großbetrieblichen) für typisch gehalten wird.“50

Eine Wirtschaftskrise, deren Probleme sich immer weniger leugnen lassen und wo alte

Lösungsangebote keine Überzeugungskraft mehr haben, ist die beste Basis für

Veränderungen in Richtung neuer Koalitionen. Doch ob jahrzehntelang gepflegte

Machtstrukturen inhaltliche Veränderungen und neue Arbeitsweisen, also eine

notwendige Selbstrationalisierung erlauben, ist fraglich.

Als bezeichnenden Schluß stellen die Autoren fest, daß die „Tertiärisierung“ des

sekundären Sektors zu Ende geht.51

Man kann gesamtgesellschaftlich noch weiter gehen, indem man die bisherigen,

industriegesellschaftlichen Regulationsstrukturen in Frage stellt, die an einer Trennung

von ausführenden und planenden Tätigkeiten festhalten. Das ist der Fall, wenn man eine

De- bzw. Neuregulierung folgender Institutionen anfordert:

„etwa die Aufgaben- und Statusdifferenzierungen zwischen Angestellten und Arbeitern; zwischen Verwaltungs- und Fertigungsbereichen und zwischen Vorgesetzten und Untergebenen; Leistungslohnsysteme, die von exakt vorbestimmten Tätigkeitsanforderungen ausgehen; kollektive Interessenvertretungsinstanzen, die eine klare Arbeitsteilung zwischen Management und anderen Beschäftigten implizieren; starre Arbeitszeitregime, die die ausgehandelten Lohn-Leistungsrelationen in zeitlicher Hinsicht konservieren; Ausbildungen und Berufsordnungen, die exakt abgegrenzte und eifersüchtig verteidigte Verantwortungsbereiche festschreiben und die Entwicklung bereichsübergreifender Qualifikationen verhindert.“52

Es ist nicht abzusehen, welche Strukturen an die Stelle der erodierten

industriegesellschaftlichen Institutionen treten könnten. Nur wird etwa dem

Prämienlohnsystem, als dem richtigen Entlohnungsmodell zur Mitarbeitermotivation,

die größte Chance zugerechnet. Hinzu kommen neben Anderem auch noch flexiblere

Arbeitszeitmodelle, deren Siegeszug gerade erst begonnen hat.53

50 ebenda, S. 20551 vgl. Henning, S. 391: Er schreibt gegensätzlich, daß die „Tertiärisierung trotz Konzentration des Kapitals von einer zunehmenden Dezentralisierung (...) weiter beschleunigt wird.“52 Heidenreich, S. 28f53 Logistik für Unternehmen, S. 3

31

Page 33: Dezentralisierung von Unternehmen

Literaturliste

Automobil-Industrie: Management, Entwicklung, Konstruktion, Fertigung; das

Branchenmagazin, Nr. 3, Vogel, Würzburg: 1995

Famulla, Gerd-E.: Zum Wandel von Arbeit und Ökonomie, in: Schriftenreihe der

Bundeszentrale für politische Bildung, Band 284: Umbrüche in der

Industriegesellschaft, Bonn: 1990

Faust, Michael, Christoph Deutschmann u.a.: Dezentralisierung von Unternehmen, in:

Schriftenreihe Industrielle Beziehungen, Band 7, Hrsg.: Walther Müller-Jentsch, Rainer

Hampp Verlag, München und Mering: 1995

Heidenreich, Martin: Die subjektive Modernisierung fortgeschrittener

Arbeitsgesellschaften, in: Soziale Welt, Nr. 1, Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft

Sozialwissenschaftlicher Institute, Verlag Otto Schwartz & Co., Göttingen: 1996

Henning, Bernd: Sozioökonomische Perspektiven der Neuen Technologien, in:

Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Band 277: Grundfragen der

Ökonomie, Bonn: 1989

Logistik für Unternehmen, Das Fachmagazin der internen und externen Logistik, Nr.

10: Gesellschaft Fördertechnik, Materialfluß und Logistik, Springer-VDI-Verlag,

Düsseldorf: 1995

32

Page 34: Dezentralisierung von Unternehmen

Anhang

Bild 1:

aus: Faust, S. 41

33

Page 35: Dezentralisierung von Unternehmen

Bild 2:

aus: Faust, S. 39

34

Page 36: Dezentralisierung von Unternehmen

Bild 3:

aus: Faust, S. 27

35

Page 37: Dezentralisierung von Unternehmen

Bild 4:

aus: Faust, S. 42

36