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Die erbarmungsloseste Waffe ist die gelassene Darlegung der Fakten (Raymond Barre)

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Die erbarmungsloseste Waffe ist die gelassene Darlegung der Fakten (Raymond Barre). 1.Teil. Die Rolle und das Selbstverständnis der betrieblichen Interessenvertretung. Inhalte: Der Interessengegensatz Wo steht der Betriebsrat - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Die erbarmungsloseste Waffe ist die gelassene Darlegung der Fakten (Raymond Barre)

Die erbarmungslosesteWaffe ist die gelasseneDarlegung der Fakten

(Raymond Barre)

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mta/Juni 2007 2

Vormittag Nachmittag

Sonntag Begrüßung – Vorstellung,Arbeitsmethode - Themenschwerpunkt

MontagDer Betriebsrat als Kollegialorgan

Wo steht der Betriebsrat?Der Interessensgegensatz

Wir gründen einen BetriebsratZusammenarbeit der Interessensvertretungen

Die Arbeit des Betriebsrates

DienstagDie Rechtsstellung des Betriebsrates und seiner Mitglieder

Stufenbau der RechtsordnungKollektive Rechtsgestaltung

Mittwoch Ein Dienstverhältnis beginnt

Donnerstag Das tägliche Leben im Betrieb

Freitag Das Dienstverhältnis endet

Arbeitszeiten: Sonntag: 17:30 bis 21:00 Uhr Montag bis Donnerstag: 08:30 bis 12:30 Uhr 14:00 bis 18:00 Uhr Freitag: 08:30 bis 12:00 Uhr

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mta/Juni 2007 3

1.Teil

Inhalte:

• Der Interessengegensatz• Wo steht der Betriebsrat• Wir gründen eine Betriebsrat bzw. andere Organe der Arbeitnehmerschaft• Die Rechtsstellung des Betriebsrates und seiner Mitglieder• Zusammenarbeit der betrieblichen und überbetrieblichen Interessenvertretungen

Die Rolle und das

Selbstverständnis

der betrieblichen

Interessenvertretung

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mta/Juni 2007 4

Aufgaben und Rolledes Betriebsrates

Wirtschaftlichen Sozialen

Gesundheitlichen

Kulturellen

Betriebsrat

Interessen der AN im Betriebwahrnehmen und fördern

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mta/Juni 2007 5

Zugang zum Betrieb

BEIZIEHUNG ZU DENPERIODISCHEN BERATUNGEN

MIT DEM ARBEITGEBER

Beiziehung zu interner Beratung

§ 39 Abs 4 ArbVG

BR

AG

ÖGB

AK

ÖGBAK

WKO

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mta/Juni 2007 6

Rolle des Arbeitnehmers im Betrieb

AG AN

Betriebs- GruppenVersammlung

Betriebsrat

Benachteiligungsverbot

Arbeitsvertrag

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mta/Juni 2007 7

Präsidium

Kontroll-Kommission

Frauenabteilung

Jugendabteilung

Pensionisten-abteilung

Referate und Abteilungen

Bundesvorstand

BUNDESKONGRESS

8 Landes-exekutiven

Fachgewerk-schaftenVorstände-

konferenz

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mta/Juni 2007 8

VorsitzenderWolfgang Katzian

BUNDESGESCHÄFTSFÜHRUNG

stv. Bundes-geschäftsführer

Karl Proyer

stv. Bundes-geschäftsführer

Günther Trausznitz

Bundesgeschäfts-führerin

Dr. Dwora Stein

stv. Bundes-geschäftsführer

Gerhard Hennerbichler

WienRGF KarlProyer

NÖRGF PeterStattmann

Bgld.RGF JosefHermann

Stmk.RGF Norbert

Schunko

OÖRGF Andreas

Stangl

SalzburgRGF Walter

Steidl

TirolRGF Gerhard

Schneider

KärntenRGF Jutta

Brandhuber

Vbg.RGF Bernhard

Heinzle

Regionalgeschäftsstellen

Geschäftsbereich Interessenvertretung

GBL Mag. Claudia Kral-Bast

Rechtsabteilung

GeschäftsbereichGrundlagen

GBL Mag. Ingrid Reischl

Grundlagenabteilung

Arbeit und Technik

Geschäftsbereich Bildung & GEP

GBL Sabina Toth

Bildungsabteilung

Bundesfrauenabteilung

Bundesjugendabteilung

Europa / Konzerne undinternationale Beziehungen

Marketing

Öffentlichkeitsarbeit

IT & Print-Management

Back-office / intern

Buchhaltung, Budget-erstellung u. -vollzug

GPA-Servicecenter

Gewerkschafts- und Personalentwicklung

HauptkassaBetriebsrat

Organigramm der – gültig seit 23. Mai 2007

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mta/Juni 2007 9

Struktur der Wirtschafts- undSozialpartnerschaft

ÖsterreichischerGewerkschaftsbund

Landwirtschaftskammern

Vollversammlung derParitätischen Kommissionfür Lohn- und Preisfragen

Lohnunter-ausschuss

Preisunter-ausschuss

Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen

Unterausschussfür InternationaleFragen

Arbeiterkammern

„Präsidentenvorbesprechung“ der Präsidenten der vier Verbände

Handelskammern

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Betriebsbegriff(§§ 34, 35 ArbVG)

- Arbeitsstätte- Organisatorische Einheit- Physische, juristische Person oder Personengemeinschaft- Technische oder immaterielle Mittel- Bestimmte Arbeitsergebnisse- Fortgesetzt verfolgt- unabhängig von Erwerbsabsicht

Betriebsbegriff - Feststellung(§ 34 ArbVG)

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mta/Juni 2007 11

Gleichstellung(§ 35 ArbVG)

- Mehr als 50 Arbeitnehmer- Entfernung- Eigenständigkeit

Klagsberechtigt sind in diesem Verfahren der Betriebsrat, mindestens so viele Arbeitnehmer, als Betriebsratsmitglieder zu wählen wären, sowie die zuständige Gewerkschaft oder Arbeiterkammer.

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Arbeitnehmerbegriff(§ 36 ArbVG)

Als Arbeitnehmer gelten aber nicht:

1. In Betrieben einer juristischen Person die Mitglieder des Organs, das zur gesetzlichen Vertretung der juristischen Person berufen ist (zB.: Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft, Geschäftsführer einer GmbH).

2. Aufgehoben (BGBl. 47/1979) – betraf Familienangehörige (Erkenntnis VfGH vom 31. Jänner 1971).

3. Leitende Angestellten, denen maßgebender Einfluss auf die Führung des Betriebes zusteht (diese Ausnahme ist aber eng zu verstehen; darunter fallen nur Personen, die zumindest auf einem Teilgebiet der Betriebsführung echte Unternehmerfunktion haben. Auf Titel oder Rangbezeichnung kommt es nicht an. Auch die Prokura gibt dem Prokuristen nicht in jedem Fall maßgebenden Einfluss auf die Betriebsführung. Sie kann mit Beschränkung verknüpft sein, sodass kein maßgebender Einfluss auf die Betriebsführung angenommen werden kann).

4. Personen, die vorwiegend zu ihrer Erziehung, Behandlung, Heilung oder Wiedereingliederung beschäftigt werden, sofern sie nicht auf Grund eines Arbeitsvertrages beschäftigt sind.

5. Personen, die in Vollziehung einer Haftstrafe oder dergleichen beschäftigt werden.

6. Personen, deren Beschäftigung vorwiegend durch religiöse, karitative oder soziale Motive bestimmt sind, sofern sie nicht auf Grund eines Arbeitsvertrages beschäftigt sind.

7. Personen die zu Schulungs- und Ausbildungszwecken kurzfristig beschäftigt werden (zB.: Volontäre, Ferialpraktikanten).

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mta/Juni 2007 13

Gemeinsamer Betriebsrat(§ 40 Abs 3 ArbVG/§ 1 Abs 2,3 BRWO)

Arbeiter

KRAFT GESETZESAngestellte

Nur einer Arbeitnehmergruppen gehören für Arbeitnehmer an.

Beide Arbeitnehmergruppen zusammen überschreiten die Richtzahlvon fünf Arbeitnehmern.

Arbeiter

Angestellte

AUF GRUND VON BESCHLÜSSEN

Arbeiter

Angestellte

beschließen mit

2/3 Mehrheit 2/3 Mehrheit

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mta/Juni 2007 14

AngestellteArbeiter

Arb BR

Gruppenvertretung(§ 40 Abs 1,2 ArbVG/§ 1 Abs 1 BRWO)

Betriebs-Ausschuss

Ang BR

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mta/Juni 2007 15

Einberufung der Betriebsversammlungzur Wahl des Wahlvorstandes

Terminkalender für dieBetriebsratswahl

Betriebsversammlung zur Wahl desWahlvorstandes

Wahlkundmachung

Auflage der Wählerliste,Einspruchsfrist

Kundmachung desWahlergebnisses

Wahltag (e)

Frist zur Wahlanfechtung beim ASG

Einbringung von Wahlvorschlägen

längstens 4 Wochen

2 Wochen (mindestens)

binnen 3 Tage

danach 1 Woche (mindestens)

2 Wochen (mindestens)

1 Monat

Möglichkeit zur Konstituierung des neu gewählten Betriebsrates

Im Normalfall 6 Wochen- Mandatsverlust aber erst nach

12 Wochen

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Anfechtung beimArbeits- und Sozialgericht (ASG)

(§ 59 ArbVG, § 34 BRWO)

AN Wahlwerbende Gruppe

AG

wesentliche Verfahrens-verletzung

Verletzung leitender

Grundsätze

unzulässige Wahl

anderes Wahlergebnis

Anfechtungsberechtigt sind die die einzelnen Wahlberechtigten und jede Wahlwerbende Gruppe. Der Betriebsinhaber kann die Wahl nur dann anfechten, wenn sie ihrer Art oder ihrem Umfang nach oder mangels Vorliegens eines Betriebes nicht durchzuführen gewesen wäre (so genannte unzulässige Wahl).Wird die Anfechtungsfrist nicht genützt, so ist die Wahl trotz des Vorliegens eines rechtserheblichen Wahlmangels saniert.

Anfechtung innerhalb eines Monatsab der Kundmachung

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Betrieb – Unternehmen - Konzern

BetriebGraz

BetriebSalzburg

Maschinen Austria AG

BetriebsstätteWien

Betrieb Graz

BetriebSalzburg

Fa. BaustoffGesmbH & Co KG

Maschinen HandelAustria GesmbH

NiederlassungWien

NiederlassungLinz

Fa. Maschinen AG Wien

Unternehmen:Mehrere Betriebe – wirtschaftliche Einheit – zentral verwaltet.

Konzern:Mindestens zwei rechtlich selbständige Unternehmen unter einheitlicher Leitung

Betrieb

Konzern

Unternehmen

Beispiel:

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Betriebsrat

Ang. BR Arb. BR gem. BR

Zentralbetriebsrat

BR BR BR BR

Jugendvertretung

Jugendver-trauensrat

Zentral-JVR

KonzernvertretungZentralbetriebsräte

Euro - Betriebsrat

SE - Betriebsrat

Betriebs-ausschuss

R

E

C

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N

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G

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Ü

F

E

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A

N

D

Organe der Arbeitnehmerschaft

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mta/Juni 2007 19

Kompetenzen – Kompetenzübertragung (§§ 113, 114 ArbVG, § 53 BRGO)

Um die Kompetenzen zwischen den einzelnen Körperschaften die zur Vertretung der Arbeitnehmer im Betrieb bzw. Unternehmen berufen sind, abzugrenzen, hat das ArbVG auch diesbezüglich gesetzlicheBestimmungen, gemäß nachstehender Übersicht.

Zuständig ist Angelegenheit betrifft Rechtsgrundlageder/die für Mitbestimmung

BR der Arbeiter oder nur Arbeiter oder nur §§ 89-106 ArbVGder Angestellten Angestellte eines Betriebes

Betriebsausschuss bzw. Arbeiter und Angestellte eines §§ 89-92a, 94-97gemeinsamer BR eines Betriebes 108-112, 179, 180,

189, 190, 193 und 206 ArbVG

Zentralbetriebsrat die Arbeitnehmerschaft mehrerer §§ 89 Z 3, 90-92a, 94,95, 97 (1) Z 1b, 08-112Betriebe eines Unternehmens 179, 180, 189, 190, 193 und 206 ArbVG

Konzernvertretung die Arbeitnehmerschaft von mehr als §§ 89 Z 3, 90-92, 94, 95,einem Unternehmen im Konzern 108-110 (6b), 179,180, 189, 190, 193 und 206

ArbVG

Vorraussetzung für die Wirksamkeit der Übertragung einer Kompetenz des Betriebsrates bzw. Betriebsausschusses an den Zentralbetriebsrat ist

- Übertragungsbeschluss des Betriebsrates bzw. Betriebsausschusses oder des/der Zentralbetriebsrates/räte;- Annahmebeschluss des Zentralbetriebsrates/der Konzernvertretung;- Verständigung des Betriebsinhabers von Übergangs- und Annahmebeschluss.

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mta/Juni 2007 20

Um die Tätigkeit als Betriebsratsmitglied effizient ausüben zu können, sieht das ArbVG im 4. Hauptstück einen Abschnitt zurRechtsstellung der Mitglieder des Betriebsrates vor.

Rechte und Pflichten des Betriebsratsmitgliedes

Betriebsratsmandat-Ehrenamt

Beschränkungsverbot

Betriebsratsmandat-freies Mandat

Verschwiegenheits-pflicht

Rechte und Pflichten des BRM

Benachteiligungs-verbot

Freizeitgewährung

Besonderer Kündiguns- und Entlassungsschutz

Freistellung

NormaleBildungsfreistellung

ErweiterteBildungsfreistellung

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mta/Juni 2007 21

ZIEL

STÄRKE

STRATEGIE

klären

einschätzen

festlegen

- rechtlich- wirtschaftlich- sozial

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mta/Juni 2007 22

Um die Arbeit des Betriebsrates/der Organe der Arbeitnehmerschaft im Betrieb/Unternehmen/Konzern TRANSPARENT zumachen, gibt es auch die

Gesetzlichen Instrumente zur Kommunikation im Betrieb

Versammlungsart gesetzlicheGrundlage

Einberufer Vorsitz AufgabenTeilnehmer Beschluss-erfordernisse

GRUPPEN-versammlung

BETRIEBS-versammlung

BETRIEBSHAUPT-versammlung

TEILversammlung

BETRIEBSRÄTE-versammlung

KONZERN-versammlung

§§ 40, 41, 4345-48 ArbVG

§§ 40, 41, 4345-48 ArbVG

§§ 40, 41, 4345-48 ArbVG

§§ 40, 78 ArbVG

§§ 88a, 88b, ArbVG§§ 31a-31cBRGO

Angestellten-/Arbeiter BR

GemeinsamerBR

Betriebsaus-schuss

Vorsitzende/rder Konzern-vertretung o.ein ZBR/BR

Zentral-betriebsrat

BRV oder Stellvertreter

BRV oder Stellvertreter

Vorsitzenderoder Stellvertreter

ZBRV oderStellvertreter

Vorsitzende/rder Konzern-vertretung

wie bei GRUPPEN- BETRIEBS- BETRIESBHAUPT- Versammlungen

Gruppe derAngestellten/Arbeiter

alle Beschäftigten

alle Beschäftigten

Alle BR-Mitglieder im Unternehmen

Delegierte aus dem ZBR/der BR

§ 42 (1) und (2) ArbVG

§ 42 (1) ArbVG

§ 42 (3) ArbVG

§ 97 ArbVG

§§ 88a, 88b, ArbVG und einige GO

§ 49 ArbVG

§ 49 ArbVG

§ 49 ArbVG

§ 78 (2) – (5) ArbVG

§§ 31a – 31c BRGO und einige GO

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2.Teil

Inhalte:

• Ein Dienstverhältnis beginnt• Das tägliche Leben• Das Dienstverhältnis endet

Die Arbeitnehmer und der

Betriebsrat im Betriebsalltag

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mta/Juni 2007 24

GESETZE IM VERFASSUNGSRANG ÖSTERREICHISCHE BUNDESVERFASSUNG

Bundesgesetz der allgemeinen NormzB.: ABGB

arbeitsrechtliche SondergesetzezB.: AngG, UrlG, MschG, …

Kollektivvertrag

Betriebsvereinbarung

Einzeldienstvertragschlechter NEIN besser JA

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mta/Juni 2007 25

VertragsrechtEin Vertrag entsteht durch Willensübereinstimmung

Vertrag ANAG

Verträge können geschlossen werden:

• mündlich• schriftlich• konkludent (§ 863 ABGB)

Ein Dienstvertrag ist ein zweiseitig verbindliches Rechtsgeschäft und kann einseitig nicht

abgeändert werden.

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mta/Juni 2007 26

GegenüberstellungDienstvertrag - Werkvertrag

DienstvertragAN

Kriterien Werkvertrag„Unternehmer“

des AG Betriebsmittel eigenepersönlich Arbeitsleistung auch Gehilfendurch AG Weisungsrecht keineseingeteilt Arbeitszeit freinur durch DNHG Haftung für Erfolg

Was ist überwiegend ?

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mta/Juni 2007 27

AG

AG

AG

AG

AG

BR

AG + BR

Information über den künftigen Personalbedarf

Vorschlagsrecht

Allgemeine Informationen über beabsichtigte Einstellungen (Anzahl, Verwendung, usw. …)

Beratung auf Verlangen Detailinformationen

Gemeinsame Beratung

Einstellung

Verständigung von der Neuaufnahme

§ 9

8 A

rbV

G

§ 9

9 A

rbV

G

Str

afs

an

kti

on

en

§

160

Arb

VG

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mta/Juni 2007 28

Rechtswirkung des Kollektivvertrages

Arbeitnehmervertretung(ÖGB)

Arbeitgebervertretung(WKÖ)

Kollektivvertrag

AG

Arbeitnehmer(Mitglieder)

Arbeitnehmer(auch Nichtmitglieder)

Aufgrund der Außenseiterwirkung gemäß § 12 ArbVG

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Rechtswirkung des Kollektivvertrages

Nachwirkung § 13 ArbVG

Normwirkung

Abschluss

Unabdingbarkeit

Erlöschen

Nachwirkung

neuer KV

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mta/Juni 2007 30

Arten der Betriebsvereinbarungen(gemäß ArbVG/ABGB)

• Notwendige/Zustimmungspflichtige§§ 96, 97 (1) Z 24 ArbVG

• Notwendige Erzwingbare/Ersetzbare Zustimmung§§ 96a, 97 (1) Z 24 ArbVG

• Erzwingbare§ 97 (1) Z 1 bis 6a ArbVG

• Freiwillige§ 97 (1) Z 7 bis 23a, 25, 26 ArbVG

• Freie§§ 863, 881 ABGB

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mta/Juni 2007 31

Inhalte der Betriebsvereinbarung§§ 96, 97 (1) Z 24 ArbVG

• Betriebliche Disziplinarmaßnahmen – Z 1

• Personalfragebögen – Z 2

• Kontrollmaßnahmen – Z 3

• Leistungsentgelte – Z 4

Jederzeit Kündbar – auch ohne FristKeine Nachwirkung

Zustimmungspflichtige Maßnahmen§ 96 (1) Z 1 bis 4 ArbVG

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mta/Juni 2007 32

Inhalte der Betriebsvereinbarung§§ 96, 97 (1) Z 24 ArbVG

• Automationsunterstützte Personenbezogene Daten(Ermittlung, Übermittlung, Verarbeitung) – Z 1

• Beurteilung von Arbeitnehmern – Z 2

SchlichtungsstelleNicht Kündbar

Ersetzbare Zustimmung§ 96a (1) Z 1 und 2 ArbVG

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mta/Juni 2007 33

Inhalte der Betriebsvereinbarung§ 97 (1) Z 1 bis 6a ArbVG

• Allgemeine Ordnungsvorschriften – Z 1• Arbeitskräfteüberlassung – Z 1a• Mitarbeitervorsorgekasse – Z 1b• Arbeitszeit – Z 2• Auszahlung der Bezüge – Z 3• „Sozialpläne“ – Z 4• Schulungs- und Wohlfahrtseinrichtungen Verwaltung – Z 6• Betriebsmittel – Z 6• Nachtschwerarbeit/Unfälle/Berufskrankheiten – Z 6a

SchlichtungsstelleNicht Kündbar

Erzwingbare Maßnahmen

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mta/Juni 2007 34

Inhalte der Betriebsvereinbarung§§ 881, 863 ABGB

• Zulagen und Zuschläge• Freiwillige Sozialleistungen• Lohnordnungen/Gehaltsschema/Verwendungsgruppen• Entgeltanspruch bei Arbeitsverhinderung• Vordienstzeiten Anrechnung• Gehaltsvorschuss - Darlehen• Ausweitung der Mitwirkungsrechte des Betriebsrates

„Kündbar“Nachwirkung

Freie

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mta/Juni 2007 35

Schlichtungsstelle(§§ 144 bis 146 und 149 ArbVG)

1. Verhandlung über Angelegenheiten §§ 96a, 97 Abs. 1 Z 1-6a ArbVG

AG BR

Vorsitzender

Liste Liste

aus dem Betrieb

Bindung an einvernehmlichen Vorschlag AG + AN

Beisitzer Beisitzer

2. Bei Nichteinigung Antrag zur Errichtung einer Schlichtungsstelle

3. Bestellung d. Mitglieder der Schlichtungsstelle

= Vorschlagsrecht

Ersatzbestellungen durch den Präsidenten des Arbeits- und SozialgerichtesVorsitzenden: BerufsrichterBeisitzer: je EINER FREI je EINER AUS LISTE (liegt bei ASG auf)

ASGaus dem Betrieb

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mta/Juni 2007 36

Inhalte der Betriebsvereinbarungen/1§§ 97 (1) Z 7 bis 23a und 26 ArbVG

• Werkwohnungen – Z 7• Unfallverhütung – Z 8• Menschengerechte Arbeitsgestaltung – Z 9• Erholungsurlaub – Z 10• Betriebsversammlung – Z 11• Aufwandentschädigungen – Z 12• Vorübergehende Arbeitszeitänderungen – Z 13• Vorschlagswesen – Z 14• Betriebliche Zuwendungen – Z 15• Gewinnbeteiligung – Z 16• Maßnahmen zur Sicherung eingebrachter

Gegenstände – Z 17

Freiwillige

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mta/Juni 2007 37

Inhalte der Betriebsvereinbarungen/2

• Pensions- und Ruhegeldleistungen – Z 18• Pensionskassen – Z 18a• Schulungs- und Wohlfahrtseinrichtungen (Planung) – Z 19• Beschwerdewesen – Z 20• Rechtsstellung bei Krankheit und Unfall – Z 21• Kündigungsfristen/Beendigung von Arbeitsverhältnissen – Z 22• KV-Fachlicher Geltungsbereich – Z 23• BR-Zuständigkeitsbereich – Z 23a• Frauen/Familien – Z 25• Übertrittsmöglichkeiten zur Abfertigung - NEU – 26

„Kündbar“Nachwirkung

Fortsetzung der Freiwilligen BV

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mta/Juni 2007 38

Im 3. Hauptstück – BEFUGNISSE der ARBEITNEHMERSCHAFT - §§ 89 bis 112 ArbVG, sind die Details geregelt.

In der weiteren Folge des Seminars wird auf die einzelnen Bestimmungen laufend und teilweise Problem- und Themen überschreitend noch eingegangen.

Um einen besseren Überblick zu erhalten, ordnet die nachstehenden Begriffe zu:

1. Allgemeine Befugnisse

Mitwirkungsangelegenheiten

2. sozial 3. personell 4. wirtschaftlich

Wirtschaftliche Informations-,Interventions- und Beratungsrechte

Betriebsvereinbarung

Personelles Informationsrecht, Mitwirkung bei der Einstellung von Arbeitnehmern

Überwachung

Mitwirkung bei der Festsetzung von Leistungsentgelten im Einzelfall

Einspruch gegen die Wirtschaftsführung

Staatliche Wirtschaftskommission

Beratung

Mitwirkung bei Betriebsänderungen

Mitwirkung im Aufsichtsrat

Mitwirkung bei Beförderungen

Anfechtungen von Kündigungen

Anfechtung von Entlassungen

Intervention

Allgemeine Information

Mitwirkung bei Versetzungen

Mitwirkung bei Verhängung von Disziplinarmaßnahmen

Mitwirkung an betrieblichen Wohlfahrtseinrichtungen

Zustimmungspflichtige Maßnahmen

Errichtung und Verwaltung von Wohlfahrtseinrichtungen der AN

Mitwirkung in Angelegenheiten d. betrieblichen Berufsausbildung u. Schulung

Mitwirkung bei einvernehmlichen Lösungen

Kontrolle des Arbeitnehmerschutzes

Arbeitsschutz

X

X

XX

X

X

XX

X

XX

X

XX

XX

XX

XX

X

XX

X

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mta/Juni 2007 39

Allgemeine Befugnisse (§§ 89 – 93 ArbVG)

ÜberwachungInterventionAllgemeine InformationBeratungErrichtung und Verwaltung von Wohlfahrtseinrichtungen der Arbeitnehmer

Mitwirkung in sozialen Angelegenheiten (§§ 94 – 97 ArbVG)

Mitwirkung in Angelegenheiten der betrieblichen Berufsausbildung und SchulungMitwirkung an betrieblichen WohlfahrtseinrichtungenZustimmungspflichtige MaßnahmenErsetzbare ZustimmungBetriebsvereinbarungen (erzwingbare und freiwillige)

Mitwirkung in personellen Angelegenheiten (§§ 98 – 107 ArbVG)

Personelles InformationsrechtMitwirkung bei der Einstellung von ArbeitnehmernMitwirkung bei der Festsetzung von Leistungsentgelten im EinzelfallMitwirkung bei VersetzungenMitwirkung bei Verhängung von DisziplinarmaßnahmenMitwirkung bei Vergabe von WerkswohnungenMitwirkung bei BeförderungenMitwirkung bei einvernehmlichen LösungenAnfechtung von KündigungenAnfechtung von Entlassungen

Mitwirkung in wirtschaftlichen Angelegenheiten (§§ 108 – 112 ArbVG)

Wirtschaftliche Informations-, Interventions- und BeratungsrechteMitwirkung bei BetriebsänderungenMitwirkung im AufsichtsratEinspruch gegen die WirtschaftsführungStaatliche Wirtschaftskommission

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mta/Juni 2007 40

Mitwirkung des Betriebsrates bei Versetzungen(§ 101 ArbVG)

AG

Verständigung vor jederdauernden Versetzung

BRAG

wenn mit Verschlechterungverbunden keine Zustimmung

ASG

AN AN AN

Zustimmung

Deckung durch AV Änderung durch AV

muss Versetzungentsprechen

Zustimmung

AG

Versetzung

muss Versetzungentsprechen

Deckung durch AV

Ja

Zustimmung Nein

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mta/Juni 2007 41

Zum Entgelt gehören/gehört:

• Gehalt/Fixum/Garantie Provision

• Variable Bezüge wie zB.: leistungsbezogene Zahlungen, Prämien u.ä.

• Überstunden (regelmäßig)

• Zulagen

• Naturalbezüge (Deputate)

• Sonderzahlungen – hier kann es bei der Berücksichtigung unterschiedliche An- bzw. Berechnungsmethoden geben.

Nicht als Entgelte gelten:

• Aufwandsentschädigungen – wie zB.: Fahrtkosten, Tag- und Nächtigungsgelder, nicht regelmäßige zweckgebundene Zulagen

Page 42: Die erbarmungsloseste Waffe ist die gelassene Darlegung der Fakten (Raymond Barre)

mta/Juni 2007 42

Entgeltarten:

• Krankenentgelt

• Urlaubsentgelt

• Entgelt bei Dienstverhinderungen (§ 8 (3) AngG)

• Fortzahlung bei Dienstfreistellung

• Abfertigung

• Urlaubsentschädigung/Urlaubsabfindung

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mta/Juni 2007 43

Krankenentgeltanspruch

Dienstzeit Anspruch

bis 5 Jahre 6 Wochen voll8 Wochen Unfall4 Wochen halb

5 bis 15 Jahre 8 Wochen voll4 Wochen halb

15 bis 25 Jahre 10 Wochen voll4 Wochen halb

Über 25 Jahre 12 Wochen voll4 Wochen halb

dann KRANKENGELD – KASSE52 Wochen ASVG

KANN durch Satzung bis 78 Wochen betragen

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mta/Juni 2007 44

Anrechungsbestimmungen

ACHTUNGVordienstzeiten max. 5 Jahre auf KV-Bestimmungen

Schulzeiten max. 4 Jahre

Schul- und Vordienstzeiten max. 7 Jahre

Erfgr. Abge. Studium 5 Jahre

Alles zusammen höchstens 12 Jahre

Maximal 4 Jahre

Schulzeiten über die Pflichtschule hinaus (auch ohne Abschluss)

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mta/Juni 2007 45

UrlaubsvereinbarungenBetriebe mit Betriebsrat Betriebe ohne Betriebsrat

Urlaubswunsch für mind. 12 Werktage spätestens 3 Monate vor Urlaubsantritt

Urlaubswunsch weniger als 12 Werktage oder längerer Urlaubswunsch innerhalb von 3 Monaten vor Urlaubsantritt

Urlaubswunsch

Nichteinigung

Weitere Verhandlungen unter Beziehung des Betriebsrates

Keine Einigung

Klage des AG beim ASG (eingebracht nicht mehr als 8 und nicht weniger als 6 Wochen vor gewünschten Urlaubsantritt)

Eigenmächtiger Urlaubsantritt = Entlassungsrisiko

Nichteinigung

Keine Klage des AG = eigenmächtiger Urlaubsantritt ohne Entlassungsrisiko

Klage beim ASG durch den AN

eigenmächtiger Urlaubsantritt = Entlassungsrisiko

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Weitere Verhinderungsgründe

Gegenüberstellung

Pflegefreistellung § 16 UrlG

Dienstverhinderung§ 8 Abs 3 AngG

Erkrankung und Pflegebedürftigkeiterforderlich

nur für nahe Angehörige

gemeinsamer Haushalt nötig

maximal 1 Woche pro Arbeitsjahr!!!

unter besonderen Voraussetzungenauch eine zweite Woche (bei Kindernunter 12 Jahren)

günstigere Regelungen bleibenaufrecht (AngG, KV, …)

keine Erkrankung erforderlich

auch andere, persönlich wichtigeGründe

kein gemeinsamer Haushalt nötig

1 Woche pro Ereignis !!!

Verschulden ist zu prüfen

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Verhinderungsgründegemäß § 8 (3) AngG

• Familiäre Angelegenheiten

• Öffentliche Pflichten und Rechte

• Pflichten nach RECHT SITTE HERKOMMEN

• Tatsächliche Verhinderung

• Konsumation WOCHEN TAGE STUNDEN

Wicht

ig !?

WEISE

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Mitwirkung bei Betriebsänderungen (§ 109 ArbVG)

AG

BR

Aufsichtsrat

plant Einschränkungen, Stilllegung, Fusion, Rationalisierung usw.

Information zum ehest möglichen Zeitpunkt

Vorschläge zur Verhinderung, Beseitigung oderMilderung von Nachteilen

AG u. BR

Schlichtungs-stelle

mind. 20 AN

BV

AV

Branchenkommission

staatlicheWirtschaftskommission

Normwirkung

Sozialplan

Beratung Einspruch über 200 AN

über 400 AN

§§ 111 und 112 ArbVG

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Entsendungsvorgang vonArbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat

Entsendungsbeschluss des Zentralbetriebsrates

Betriebsrates

Betriebsausschusses

Konzernvertretung

1. Schritt

Aufforderung an die Fraktionen,

vom Nominierungsrecht

Gebrauch zu machen

2. Schritt

Nominierung durch die Fraktionen (Listen)3. Schritt

Beschluss des entsendenden Organs unter

Bindung an die Vorschläge der Fraktionen

beziehungsweise der Listen

4. Schritt

Entsendung der Arbeitnehmervertreter5. Schritt

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Mitwirkung des Betriebsratesbei einvernehmlichen Lösungen

(§ 104 ArbVG)

AG

AN

Angebot zur einvernehmlichen Lösung

Einvernehmliche Lösung binnen 2 Arbeitstagen

nicht rechtswirksam

2 Arbeitstage

verlangt Beratung mit BR

Einvernehmliche Lösung nach 2 Arbeitstagen

rechtswirksam möglich

Rechtsunwirksamkeit jedenfalls binnen 1 Woche beim AG oder bei

Gericht geltend zu machen

Einvernehmliche Lösung nach 2 Arbeitstagen

rechtswirksam möglich

3 Monate

1 Woche

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Arten der Stellungnahme

BR stimmt der Kündigung

zu 2/3 Mehrheit

BR gibt keine

Stellungnahme ab

BR erhebt Widerspruch

Mehrheitsbeschluss

nur bei „Motivkündigung“

Anfechtung durch AN

sonst keine Anfechtungmöglich

AN kann innerhalb einer Woche nach Zugang derKündigung selbst beim

ASG anfechten

(§ 107 ArbVG)

BR kann binnen einer Woche ab Verständigung vom Ausspruch auf Verlangen des AN anfechten

Kommt der BR dem Verlangen nicht nach, so kann der AN binnen Wochenfrist nach Ablauf der

BR-Frist selbst beim ASG anfechten.

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mta/Juni 2007 52

Kündigungsschutz - Entlassungsschutz

allgemeiner

alle Arbeitnehmer

§ 105 ArbVG

BR - Anfechtung

Werdende Mütter KarenzurlauberInnen

Mutterschutzgesetz ElternkarenzurlaubsG.

Zustimmung des ASG

ÜbersichtKündigungsschutz - Entlassungsschutz

besonderer

Betriebsratsmitglieder

§§ 120, 121, 122 ArbVG

Zustimmung des ASG

Präsenzdiener

ArbPISG

Zustimmung des ASG Behinderte

(nur Kündigungsschutz)

BEinstG

Zustimmung des Behindertenausschusses

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Das Dienstverhältnis endet

Arten der Beendigung des Dienstverhältnisses

Sonderformen

mit Fristeinhaltung

- Kündigung durch den AG

- Kündigung durch den AN

mit sofortiger Wirkung

- Tod des AN

- durch Zeitablauf

- einvernehmliche Lösung

- Entlassung

- begründeter vorzeitiger Austritt

- unbegründeter vorzeitiger Austritt

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KündigungsanfechtungAnfechtungsgründe

wegen verpönten Motiven

(Motivkündigung)

§ 105 Abs 3, Z 1

- wegen Beitrittes zur Gewerkschaft

- wegen Tätigkeit in Gewerkschaften

- wegen Einberufung der Betriebsversammlung

- wegen Tätigkeit im Wahlvorstand, Wahlkommission oder als Wahlzeuge

- früherer Bewerbung oder Tätigkeit als BR

- wegen Tätigkeit in der Schlichtungsstelle

- Tätigkeit als Sicherheitsvertrauensperson, Sicherheitsfachkraft, Arbeitsmediziner, oder als Fachkraft oder Hilfspersonal von Sicherheitsfachkräften oder Arbeitsmediziner

- wegen bevorstehender Einberufung zum Präsenzdienst

- wegen Geltendmachung offenbar nicht unbe- rechtiger Forderungen an den Arbeitgeber

- wegen Sprechertätigkeit betr. EURO-BR

wegen Sozialwidrigkeit

§ 105 Abs 3, Z 2

Sozialwidrigkeit liegt vor, wenn wesentliche Interessen des AN nachteilig berührt werden.

(Lebensumstände, Einkommenseinbuße, Vermittelbarkeit, etc. …)

Sozialwidrigkeit liegt nicht vor:

Wenn die Kündigung durch Umstände, die in der Person des AN liegen und die Interessen des Betriebes nachteilig berühren, begründet ist;

Wenn betriebliche Erfordernisse der Weiterbeschäftigung entgegenstehen.

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mta/Juni 2007 55

Bei Entlassung

Ausspruch der Entlassung durch den Arbeitgeber

Betriebsrat stimmt ausdrücklich der Entlassung zu

Anfechtung durch den AN nur bei „verpöntem Motiv“ möglich

Unverzügliche Verständigung des Betriebsrates von erfolgter Entlassung

Beratung mit dem AG auf Verlangen des BR

Stellungnahme des BRdurch Beschluss

Betriebsrat erhebt Widerspruch

BR kann auf Verlangen des AN die Entlassung beim ASG anfechten

Betriebsrat – keine Stellungnahme

AN kann die Entlassung beim ASG anfechten

Bestimmung des § 107 ArbVG sind anzuwenden

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Es gibt vieles,

für das es sich lohnt,

organisiert zu sein.