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Baden-Württembergischer Handwerkstag Konjunkturbericht 1 . Quartal 2017

Die konjunkturelle Situation der Handwerksbetriebe in ......Baden-Württembergischer Handwerkstag 7 Angestellten, hier gab es mit einem Plus von 26,8 Zählern den größten Wertzu-wachs

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Baden-Württem

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 2

Impressum: Herausgeber: Baden-Württembergischer Handwerkstag, Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Tel.: 0711/263709-0, Fax: 0711/263709-100 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.handwerk-bw.de Verantwortlich: Oskar Vogel, Hauptgeschäftsführer Redaktion: Stefan Schütze, Wirtschaftspolitik und Statistik In Zusammenarbeit mit

Stuttgart, März 2017

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 3

1 Einleitung

Die gute Binnenkonjunktur ist weiterhin die Stütze des Wirtschaftswachstums in

Deutschland. Bauinvestitionen und Konsum sorgen weiter für Auftrieb. Auch

deshalb, weil die Zinsen unverändert niedrig sind. Der Arbeitsmarkt und die Re-

aleinkommensentwicklung sind anhaltend günstig, wachsen wohl aber nicht

mehr so stark wie zuletzt. Der Wachstumsbeitrag aus dem Außenhandel ist da-

gegen gering, zu groß waren und sind die Unsicherheiten im internationalen

Umfeld.

Auch die Handwerkskonjunktur in Baden-Württemberg hat weiter Auftrieb. Im

ersten Quartal 2017 hat der BWHT-Konjunkturindikator noch einmal zugelegt.

Lageeinschätzungen und Erwartungen der Handwerksbetriebe übertreffen die

Vorjahreswerte. Betriebsauslastung und Beschäftigung im Handwerk waren hö-

her als vor einem Jahr. Einen guten Jahresstart verzeichneten insbesondere

das Kfz-Gewerbe und das Handwerk für den gewerblichen Bedarf. Im Bau-

handwerk wird die konjunkturelle Lage nach wie vor am günstigsten bewertet.

Abbildung 1: BWHT-Konjunkturindikator für das Handwerk Baden-

Württemberg

*) Quelle: L-Bank-ifo-Konjunkturtest Baden-Württemberg

2 Die aktuelle Konjunkturlage des Handwerks

2.1 Geschäftslage

Dass die Handwerkskonjunktur in Baden-Württemberg zu Beginn des Jahres

noch einmal ordentlich an Fahrt aufgenommen hat, belegen die überwiegend

positiven Bewertungen der baden-württembergischen Handwerksunternehmen,

die sich im Vergleich zum Vorjahresquartal noch einmal verbessern konnten. Mit

ihrer Geschäftslage zufrieden zeigten sich im ersten Quartal dieses Jahres 65,6

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Prozent der Befragten, vor einem Jahr waren es 59,2 Prozent der Betriebe. Die

Zahl der Pessimisten hat sich im Jahresverlauf deutlich verringert: Gaben An-

fang dieses Jahres 7,1 Prozent der Handwerker in Baden-Württemberg ihrer

wirtschaftlichen Lage die Note mangelhaft, so waren es im Vergleichsquartal

2016 noch 10,8 Prozent. Der Geschäftslageindex, der aus den positiven und

negativen Bewertungen gebildet wird, beträgt im ersten Quartal 2017 plus 58,5

Punkte und konnte damit klare 10,1 Zähler mehr als im Vorjahr verbuchen (Vor-

jahr: plus 48,4 Punkte).

Tabelle 1: Geschäftslage, -erwartungen und BWHT-Konjunkturindikator

Quartal Lage Erwartungen BWHT-

Konjunkturindikator

01/2016 +48,4 +70,0 +58,9

02/2016 +61,3 +63,9 +62,6

03/2016 +63,6 +69,6 +66,6

04/2016 +59,1 +59,8 +59,4

01/2017 +58,5 +74,9 +66,6

Saldo aus positiven und negativen Äußerungen

Abbildung 2: Lage und Erwartungen Handwerk Baden-Württemberg

Die ohnehin gute Grundstimmung im baden-württembergischen Handwerk hat

sich auch bei den Geschäftserwartungen spürbar verbessert. Schauten vor ei-

nem Jahr 74,3 Prozent der Betriebe optimistisch auf die künftige Geschäftsent-

wicklung, so waren es in den letzten drei Monaten 78,0 Prozent. Mit schlechten

Geschäftsaussichten im kommenden Quartal rechnet lediglich eine kleine Min-

derheit von 3,1 Prozent der befragten Handwerksunternehmen in Baden-

Württemberg – vor Jahresfrist waren es mit 4,3 Prozent etwas mehr. Der Erwar-

tungsindex aus positiven und negativen Bewertungen erreicht im ersten Quartal

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dieses Jahres somit mit plus 74,9 Punkten ein besseres Ergebnis als im Vorjahr

(plus 70,0 Punkte). Der BWHT-Konjunkturindikator, der die Bewertungen zu

Geschäftslage und -erwartungen in einem Index zusammenfasst, legte im Jah-

resverlauf um 7,7 Zähler zu: von plus 58,9 Punkten im ersten Quartal 2016 auf

plus 66,6 Punkte Anfang 2017.

Abbildung 3: Geschäftsklima nach Handwerksgruppen

In allen sieben Handwerksgruppen schätzten die befragten Betriebe Anfang

2017 ihre Geschäftslage positiver ein als noch vor einem Jahr. Die meisten Op-

timisten finden sich im ersten Quartal 2017 beim Ausbauhandwerk (plus 69,3

Punkte; Vorjahr: plus 59,8 Punkte), beim Bauhauptgewerbe (plus 67,0 Punkte;

Vorjahr: plus 66,9 Punkte) und beim Gewerblichen Bedarf (plus 56,0 Punkte;

Vorjahr: plus 42,6 Punkte). Letzterer konnte sein Vorjahresergebnis um stolze

13,4 Zähler übertreffen. Den größten Wertzuwachs im Jahresverlauf erzielte

jedoch das Kfz-Gewerbe mit einem Plus von 24,0 Zählern (plus 43,0 Punkte;

Vorjahr: plus 19,0 Punkte). Deutlich verbessert um 12,9 Zähler hat sich die

Stimmung auch in der Gesundheitsbranche (plus 45,9 Punkte; Vorjahr: plus

33,0 Punkte). Zunahmen in Höhe von 9,5 Zählern verzeichneten die Branchen

Ausbau (plus 69,3 Punkte; Vorjahr: plus 59,8 Punkte) sowie Dienstleistung (plus

47,6 Punkte; Vorjahr: plus 38,1 Punkte).

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Tabelle 2: Geschäftslage, -erwartungen und BWHT-Handwerksgruppen-Konjunkturindikator

Handwerksgruppe Lage Erwartung Konjunktur-

indikator

Ausbau +69,3 (+59,8) +80,9 (+78,0) +75,1 (+68,7)

Bauhauptgewerbe +67,0 (+66,9) +79,9 (+79,7) +73,4 (+73,2)

Dienstleistung +47,6 (+38,1) +67,7 (+61,8) +57,5 (+49,7)

Gewerblicher Bedarf +56,0 (+42,6) +70,0 (+57,6) +62,9 (+50,0)

Kfz-Gewerbe +43,0 (+19,0) +76,5 (+68,6) +59,2 (+42,5)

Gesundheit +45,9 (+33,0) +65,4 (+56,4) +55,5 (+44,4)

Nahrungsmittel +44,6 (+44,4) +65,2 (+70,2) +54,7 (+57,0)

Gesamthandwerk +58,5 (+48,4) +74,9 (+70,0) +66,6 (+58,9)

Saldo aus positiven und negativen Äußerungen, in (): Vorjahresquartal

Bei ihren Geschäftsaussichten sind die baden-württembergischen Betriebe in

der Mehrheit zuversichtlich gestimmt. Sechs von sieben Branchen bewerten die

künftige Geschäftsentwicklung positiver als vor Jahresfrist. Mit besonders gro-

ßem Optimismus schaut die witterungsabhängige Baubranche auf den Frühling.

Die besten Ergebnisse erzielen das Ausbauhandwerk mit plus 80,9 Punkten

(Vorjahr: plus 78,0 Punkte) sowie das Bauhauptgewerbe mit plus 79,9 Punkten

(Vorjahr: 79,7 Punkte). Auch beim drittplatzierten Kfz-Gewerbe haben Früh-

lingsgefühle Hochkonjunktur: Hier erreicht der Erwartungsindex einen Wert von

plus 76,5 Punkten (Vorjahr: plus 68,6 Punkte) und legte damit um 7,9 Zähler

gegenüber dem Vorjahr zu. Am deutlichsten konnte der Gewerbliche Bedarf mit

einem Plus von 12,4 Zählern sein Vorjahresergebnis übertreffen (plus 70,0

Punkte; Vorjahr: plus 57,6 Punkte). Bei der Gesundheitsbranche gab es eine

Zunahme um 9,0 Zähler (plus 65,4 Punkte; Vorjahr: plus 56,4 Punkte). Lediglich

bei der Nahrungsmittelbranche gab der Erwartungsindex im Jahresverlauf nach:

von plus 70,2 Punkten Anfang 2016 auf derzeit plus 65,2 Punkte.

Tabelle 3: Geschäftslage, -erwartungen und BWHT-Konjunkturindikator nach Betriebsgrößenklasse

Anzahl der Be-schäftigten

Lage Erwartung Konjunktur-

indikator

1 bis 4 +50,5 (+40,3) +68,5 (+63,7) +59,3 (+51,7)

5 bis 9 +62,2 (+54,6) +78,3 (+75,7) +70,1 (+64,9)

10 bis 19 +68,1 (+57,5) +81,6 (+79,6) +74,8 (+68,3)

20 bis 49 +67,5 (+63,7) +79,1 (+81,0) +73,2 (+72,2)

50 und mehr +69,5 (+42,7) +87,2 (+57,4) +78,2 (+50,0)

Gesamthandwerk +58,5 (+48,4) +74,9 (+70,0) +66,6 (+58,9)

Saldo aus positiven und negativen Äußerungen, in (): Vorjahresquartal

Auch unter dem Gesichtspunkt der Betriebsgröße haben sich die Ergebnisse bei

den Handwerkern in Baden-Württemberg im Jahresverlauf verbessert. Die beste

Stimmung herrschte Anfang des Jahres in den Unternehmen mit 50 und mehr

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Angestellten, hier gab es mit einem Plus von 26,8 Zählern den größten Wertzu-

wachs und mit plus 69,5 Punkten (Vorjahr: plus 42,7 Punkte) das beste Ergeb-

nis im ersten Quartal 2017. Auf dem zweiten Platz finden sich die Betriebe, die

10 bis 19 Mitarbeiter beschäftigen (plus 68,1 Punkte; Vorjahr: plus 57,5 Punkte).

Überdurchschnittlich gut bewerteten auch die Firmen mit 20 bis 49 Beschäftigten

(plus 67,5 Punkte; Vorjahr: plus 63,7 Punkte) und 5 bis 9 Angestellten (plus 62,2

Punkte; Vorjahr: plus 54,6 Punkte) ihre Geschäftslage. Auch die kleinen Betrie-

be mit 1 bis 4 Beschäftigten waren Anfang dieses Jahres spürbar zufriedener

mit ihrer wirtschaftlichen Situation als noch vor einem Jahr (plus 50,5 Punkte;

Vorjahr: plus 40,3 Punkte).

Bei den Geschäftsaussichten konnten vier der fünf Betriebsgrößenklassen in

Baden-Württemberg ihre guten Vorjahreswerte noch verbessern. Auch hier er-

zielten die großen Handwerksunternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten so-

wohl beim Indexwert (plus 87,2 Punkte; Vorjahr: plus 57,4 Punkte) als auch

beim Zuwachs (plus 29,8 Zähler) wieder Spitzenwerte. Eine deutliche Mehrheit

von Konjunkturoptimisten gab es Anfang 2017 auch bei den Firmen mit 10 bis

19 Angestellten (plus 81,6 Punkte; Vorjahr: plus 79,6 Punkte) und 20 bis 49 Mit-

arbeitern (plus 79,1 Punkte; Vorjahr: plus 81,0 Punkte). Bei der letztgenannten

Betriebsgrößenklasse gab der Erwartungsindex jedoch – anders als bei den

übrigen – leicht nach (minus 1,9 Zähler).

2.2 Auftragslage

Die Auftragslage der baden-württembergischen Handwerksbetriebe hat sich in

den letzten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahresquartal verbessert. So

meldeten Anfang dieses Jahres 29,3 Prozent der befragten Unternehmen ein

Auftragsplus (Vorjahr: 26,2 Prozent) und 23,6 Prozent ein Auftragsminus (Vor-

jahr: 27,7 Prozent). Der Auftragssaldo aus gestiegen und gesunken beträgt im

ersten Quartal 2017 plus 5,7 Prozentpunkte (Vorjahr: minus 1,5 Prozentpunkte).

Am besten verlief die Auftragsentwicklung beim Bauhauptgewerbe. So konnten

sich hier 42,7 Prozent der Betriebe über ein gestiegenes Auftragsaufkommen

freuen (Vorjahr: 37,0 Prozent), während lediglich 19,1 Prozent der Befragten

Auftragsrückgänge hinnehmen mussten (Vorjahr: 19,5 Prozent). Der Auftrags-

saldo erreicht daher mit plus 23,6 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 17,5 Prozent-

punkte) den Spitzenwert im Branchenvergleich. Ein ebenfalls gutes Ergebnis mit

einem Auftragssaldo von plus 14,0 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 3,9 Prozent-

punkte) konnte der Gewerbliche Bedarf in den letzten Wochen verbuchen. Hier

meldete jedes dritte Handwerksunternehmen vollere Auftragsbücher (33,2 Pro-

zent; Vorjahr: 30,7 Prozent), während jedes fünfte (19,2 Prozent; Vorjahr: 26,8

Prozent) weniger Aufträge erhielt. Als dritte und letzte Branche konnte das Aus-

bauhandwerk einen positiven Auftragssaldo erzielen (plus 9,6 Prozentpunkte;

Vorjahr: plus 6,3 Prozentpunkte), da 30,8 Prozent (Vorjahr: 31,0 Prozent) der

Betriebe ein Auftragsplus erzielten und 21,2 Prozent (Vorjahr: 24,7 Prozent) ein

Auftragsminus verkraften mussten. In den übrigen Handwerksgruppen lag der

Saldo im negativen Bereich, er hat sich jedoch – bis auf die Nahrungsmittel-

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branche (minus 15,3 Prozentpunkte; Vorjahr: minus 8,9 Prozentpunkte) – bei

allen im Jahresverlauf deutlich verbessert. Am signifikantesten ging es mit dem

Auftragssaldo des Kfz-Gewerbes im Jahresverlauf wieder aufwärts: von minus

27,4 Prozentpunkten im Vergleichsquartal 2016 auf minus 12,6 Prozentpunkte

Anfang 2017. Bei der Dienstleistungsbranche betrug der Negativsaldo dagegen

lediglich minus 1,8 Prozentpunkte (Vorjahr: minus 15,5 Prozentpunkte).

Tabelle 4: Auftragseingang und Auftragsbestand nach Handwerksgruppen

Handwerksgruppe gestiegen stabil gesunken

Durchschn. Auftragsbe-

stand (in Wochen)

Ausbau 30,8 (31,0) 47,9 (44,3) 21,2 (24,7) 11,2 (9,8)

Bauhauptgewerbe 42,7 (37,0) 38,2 (43,5) 19,1 (19,5) 13,7 (12,3)

Dienstleistung 24,4 (15,2) 49,4 (54,1) 26,2 (30,7) 6,3 (5,3)

Gewerblicher Bedarf 33,2 (30,7) 47,6 (42,5) 19,2 (26,8) 8,8 (8,1)

Kfz-Gewerbe 20,5 (15,4) 46,4 (41,8) 33,1 (42,8) 3,0 (3,2)

Gesundheit 26,1 (21,4) 39,7 (43,1) 34,1 (35,5) 3,2 (4,0)

Nahrungsmittel 16,1 (17,8) 52,5 (55,5) 31,4 (26,7) 6,2 (7,0)

Gesamthandwerk 29,3 (26,2) 47,1 (46,1) 23,6 (27,7) 9,0 (8,0)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

Der durchschnittliche Auftragsbestand der baden-württembergischen Hand-

werksbetriebe betrug im ersten Quartal dieses Jahres 9,0 Wochen (Vorjahr: 8,0

Wochen). Am besten gefüllt waren die Auftragsbücher bei der Baubranche: 13,7

Wochen beim Bauhauptgewerbe (Vorjahr: 12,3 Wochen) und 11,2 Wochen

beim Ausbauhandwerk (Vorjahr: 9,8 Wochen). Während die übrigen Hand-

werksgruppen mit sechs bis knapp neun Wochen einen recht ordentlichen Auf-

tragsbestand hatten, waren es bei der Gesundheitsbranche und beim Kfz-

Handwerk lediglich 3,2 (Vorjahr: 4,0 Wochen) bzw. 3,0 Wochen (Vorjahr: 3,2

Wochen).

Tabelle 5: Auftragserwartungen für das kommende Quartal

Handwerk

Baden-Württemberg

steigen 49,8 (47,5)

stabil 46,0 (46,5)

sinken 4,3 (6,1)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

Die Auftragserwartungen der Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg sind

zuversichtlicher als vor Jahresfrist. Derzeit kalkuliert fast die Hälfte der Befragten

(49,8 Prozent; Vorjahr: 47,5 Prozent) mit steigenden Auftragseingängen und nur

4,3 Prozent der Befragten befürchten ein geringeres Auftragsaufkommen (Vor-

jahr: 6,1 Prozent)

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 9

2.3 Betriebsauslastung

Die Auslastung der Handwerksunternehmen in Baden-Württemberg war auch im

ersten Quartal 2017 sehr gut. So stieg im Jahresverlauf der Anteil der Betriebe,

die über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus arbeiten konnten, von 5,8 Prozent im

Vergleichsquartal 2016 auf 8,2 Prozent Anfang 2017. Rund zwei Drittel der be-

fragten Unternehmen (35,6 Prozent; Vorjahr: 36,4 Prozent) konnten ihre Produk-

tionskapazitäten zwischen 81 und 100 Prozent nutzen. Mit einem mittleren Aus-

lastungsgrad von 61 bis 80 Prozent produzierten in den letzten drei Monaten

32,9 Prozent der baden-württembergischen Handwerksfirmen (Vorjahr: 34,2

Prozent). Nennenswerte Kapazitätsfreiräume meldeten dagegen 23,3 Prozent

der Befragten (Vorjahr: 23,6 Prozent).

Abbildung 4: Entwicklung der Betriebsauslastung im 1. Quartal

Tabelle 6: Betriebsauslastung im Handwerk Baden-Württemberg

bis 60% 61-80% 81-100% über 100%

Handwerk Baden-Württemberg 23,3 (23,6) 32,9 (34,2) 35,6 (36,4) 8,2 (5,8)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

2.4 Umsatzentwicklung

Die Umsatzlage der baden-württembergischen Handwerksbetriebe hat sich im

Jahresverlauf verbessert, der Umsatzsaldo aus gestiegen und gesunken liegt

jedoch auch im ersten Quartal 2017 mit einem Ergebnis von minus 16,3 Pro-

zentpunkten im negativen Bereich (Vorjahr: minus 19,2 Prozentpunkte). In den

letzten drei Monaten konnten 20,2 Prozent der befragten Handwerker (Vorjahr:

19,0 Prozent) ein Umsatzplus verbuchen, auf der anderen Seite mussten jedoch

36,5 Prozent (Vorjahr: 38,2 Prozent) ein Umatzminus verkraften. Keine der sie-

ben Handwerksgruppen konnte einen positiven Umsatzsaldo erzielen, bis auf

die Nahrungsmittelbranche erreichten jedoch alle Branchen ein besseres Er-

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 10

gebnis als im Jahr zuvor. Beim Gewerblichen Bedarf meldeten im Branchenver-

gleich die meisten Betriebe eine Umsatzsteigerung (24,8 Prozent; Vorjahr: 24,1

Prozent), während auf der anderen Seite hier die wenigsten einen Umsatzrück-

gang verzeichneten (32,3 Prozent; Vorjahr: 32,7 Prozent). Somit ergibt sich für

den Gewerblichen Bedarf mit minus 7,5 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 8,6

Prozentpunkte) der mit Abstand beste Umsatzsaldo. Beim Ausbauhandwerk

freute sich in den letzten drei Monaten immerhin jedes fünfte Unternehmen über

höhere Umsätze (20,7 Prozent; Vorjahr: 18,8 Prozent) und bei der Dienstleis-

tungsbranche 18,7 Prozent der Befragten (Vorjahr: 19,4 Prozent). Am meisten

hatten im ersten Quartal 2017 die Branchen Bauhauptgewerbe (43,8 Prozent;

Vorjahr: 45,1 Prozent) und Nahrungsmittel (43,6 Prozent; Vorjahr: 39,2 Prozent)

mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Beide Handwerksgruppen hatten daher auch

die höchsten Negativsaldi: minus 26,8 Prozentpunkte (Vorjahr: minus 18,4 Pro-

zentpunkte) bei der Nahrungsmittelbranche und minus 26,4 Prozentpunkte (Vor-

jahr: minus 35,2 Prozentpunkte) beim Bauhauptgewerbe.

Tabelle 7: Umsatzlage nach Handwerksgruppen

Handwerksgruppe gestiegen stabil gesunken

Ausbau 20,7 (18,8) 44,9 (46,0) 34,4 (35,2)

Bauhauptgewerbe 17,4 (9,9) 38,8 (45,0) 43,8 (45,1)

Dienstleistung 18,7 (19,4) 44,4 (40,2) 36,9 (40,4)

Gewerblicher Bedarf 24,8 (24,1) 42,9 (43,1) 32,3 (32,7)

Kfz-Gewerbe 17,9 (17,0) 41,9 (37,0) 40,2 (46,0)

Gesundheit 18,6 (22,7) 41,9 (31,4) 39,5 (45,9)

Nahrungsmittel 16,8 (20,8) 39,6 (40,0) 43,6 (39,2)

Gesamthandwerk 20,2 (19,0) 43,3 (42,8) 36,5 (38,2)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 11

Abbildung 5: Umsatzlage Handwerk Baden-Württemberg

Die baden-württembergischen Handwerker starten wie im Jahr zuvor mit viel

Optimismus in nächste Quartal. Mehr als die Hälfte der Befragten (57,2 Prozent;

Vorjahr: 52,7 Prozent) prognostiziert eine positive Umsatzentwicklung, während

lediglich 4,9 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent) mit Sorge auf die kommenden Wo-

chen schauen. Die meisten Optimisten finden sich derzeit beim Bauhauptge-

werbe, wo drei Viertel der Befragten (76,0 Prozent; Vorjahr: 65,9 Prozent) mit

steigenden Umsätzen rechnen, ebenso wie beim Kfz-Gewerbe (74,0 Prozent;

Vorjahr: 63,0 Prozent). Beide Branchen erzielen daher auch die besten Erwar-

tungssaldi: plus 73,1 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 63,1 Prozentpunkte) beim

Bauhauptgewerbe und plus 69,7 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 58,3 Prozent-

punkte) beim Kfz-Gewerbe. Der Anteil der Konjunkturpessimisten liegt in allen

Branchen im einstelligen Bereich. Die meisten Skeptiker finden sich beim Ge-

werblichen Bedarf (7,5 Prozent; Vorjahr: 8,1 Prozent), bei der Gesundheitsbran-

che (6,0 Prozent; Vorjahr: 1,6 Prozent) sowie beim Ausbauhandwerk (5,1 Pro-

zent; Vorjahr: 3,9 Prozent) und bei der Nahrungsmittelbranche (5,1 Prozent;

Vorjahr: 4,1 Prozent).

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 12

Tabelle 8: Umsatzerwartungen nach Handwerksgruppen

Handwerksgruppe steigen stabil sinken

Ausbau 55,7 (53,4) 39,2 (42,7) 5,1 (3,9)

Bauhauptgewerbe 76,0 (65,9) 21,1 (31,3) 2,9 (2,8)

Dienstleistung 51,6 (46,3) 45,0 (45,0) 3,4 (8,7)

Gewerblicher Bedarf 47,8 (41,7) 44,7 (50,2) 7,5 (8,1)

Kfz-Gewerbe 74,0 (63,0) 21,7 (32,4) 4,3 (4,7)

Gesundheit 55,2 (57,6) 38,8 (40,8) 6,0 (1,6)

Nahrungsmittel 58,4 (61,2) 36,5 (34,7) 5,1 (4,1)

Gesamthandwerk 57,2 (52,7) 37,8 (41,9) 4,9 (5,4)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

Die Verkaufspreise der Handwerker in Baden-Württemberg sind recht stabil ge-

blieben, die Lage hat sich im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr et-

was verbessert. Waren es vor einem Jahr schon 26,7 Prozent der Befragten, die

eine Preissteigerung beim Kunden durchsetzen konnten, so waren es Anfang

dieses Jahres sogar 28,3 Prozent. Der Anteil der Firmen, die Preisnachlässe

gewähren mussten, sank von 6,1 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 3,3 Prozent.

Tabelle 9: Verkaufspreise im Handwerk Baden-Württemberg

gestiegen stabil gesunken

Handwerk Baden-Württemberg 28,3 (26,7) 68,4 (67,2) 3,3 (6,1)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

Deutlicher als die Verkaufspreise sind im ersten Jahr jedoch die Einkaufspreise

der baden-württembergischen Handwerker gestiegen. Im ersten Quartal 2017

klagte mehr als die Hälfte der Befragten (55,2 Prozent) über höhere Preise. Ein

Jahr zuvor waren es dagegen noch 46,5 Prozent. Über geringere Einkaufspreise

konnten sich lediglich 2,0 Prozent der befragten Betriebe in Baden-Württemberg

freuen (Vorjahr: 4,1 Prozent).

Tabelle 10: Einkaufspreise im Handwerk Baden-Württemberg

gestiegen stabil gesunken

Handwerk Baden-Württemberg 55,2 (46,5) 42,8 (49,4) 2,0 (4,1)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

2.5 Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten in den baden-württembergischen Handwerksbetrie-

ben hat sich im ersten Quartal 2017 leicht erhöht. Anders als im Vorjahr liegt der

Personalsaldo aus mehr und weniger Mitarbeitern mit einem Wert von plus 0,9

Prozentpunkten wieder im positiven Bereich (Vorjahr: minus 2,9 Prozentpunkte).

In den letzten drei Monaten hat jedes neunte Handwerksunternehmen (11,4

Prozent; Vorjahr: 8,6 Prozent) neue Arbeitsplätze geschaffen. Ihren Mitarbeiter-

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 13

stamm reduziert haben im selben Zeitraum 10,5 Prozent der befragten Betriebe

(Vorjahr: 11,5 Prozent). Die meisten Neueinstellungen gab es beim Nahrungs-

mittelhandwerk (13,9 Prozent; Vorjahr: 10,8 Prozent), das dennoch einen Nega-

tivsaldo aufwies (minus 0,6 Prozentpunkte; Vorjahr: plus 2,8 Prozentpunkte), da

dort gleichzeitig die meisten Betriebe im Branchenvergleich ihren Personalstock

verkleinern mussten (14,5 Prozent; Vorjahr: 8,0 Prozent). Überdurchschnittlich

einstellungsfreudig zeigten sich Anfang dieses Jahres auch die Branchen Bau-

hauptgewerbe (12,6 Prozent; Vorjahr: 10,0 Prozent) und Ausbauhandwerk (11,8

Prozent; Vorjahr: 10,3 Prozent). Zu den Handwerksgruppen, die ihre Beleg-

schaft im Branchenvergleich überdurchschnittlich verringern mussten, gehörten

im ersten Quartal 2017 auch das Bauhauptgewerbe (13,0 Prozent; Vorjahr: 10,6

Prozent), der Gewerbliche Bedarf (13,0 Prozent; Vorjahr: 12,9 Prozent) und das

Kfz-Gewerbe (10,9 Prozent; Vorjahr: 12,0 Prozent). Den besten Personalsaldo

verzeichnete in den letzten Wochen die Gesundheitsbranche mit einem Wert

von plus 5,7 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 5,0 Prozentpunkte). Bei der Dienst-

leistungsbranche betrug der Beschäftigungssaldo plus 2,8 Prozentpunkte (Vor-

jahr: minus 2,6 Punkte) und beim Ausbauhandwerk plus 1,7 Prozentpunkte

(Vorjahr: minus 3,6 Prozentpunkte). Die Personalsaldi der übrigen Branchen

lagen dagegen im Minusbereich.

Tabelle 11: Beschäftigungsentwicklung nach Handwerksgruppen

Handwerksgruppe

Aktuelle Beschäftigungs-entwicklung

Erwartungen für das kommende Quartal

mehr weniger mehr weniger

Ausbau 11,8 (10,3) 10,1 (13,9) 13,1 (11,2) 6,1 (6,2)

Bauhauptgewerbe 12,6 (10,0) 13,0 (10,6) 19,7 (21,4) 4,6 (1,6)

Dienstleistung 10,8 (3,7) 8,0 (6,3) 9,5 (6,4) 6,8 (1,7)

Gewerblicher Bedarf 10,7 (8,2) 13,0 (12,9) 20,5 (9,7) 4,8 (4,3)

Kfz-Gewerbe 9,4 (10,7) 10,9 (12,0) 12,7 (17,2) 4,5 (5,7)

Gesundheit 10,7 (7,4) 5,0 (12,4) 12,5 (6,7) 3,2 (4,4)

Nahrungsmittel 13,9 (10,8) 14,5 (8,0) 5,6 (12,8) 6,7 (3,2)

Gesamthandwerk 11,4 (8,6) 10,5 (11,5) 13,8 (11,4) 5,7 (4,4)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

In den kommenden Wochen werden die baden-württembergischen Handwerks-

unternehmen wieder neue Arbeitsplätze schaffen und zwar per Saldo mehr als

im Jahr zuvor. Derzeit geben 13,8 Prozent der Befragten an, mehr Personal

einzustellen (Vorjahr: 11,4 Prozent), während 5,7 Prozent der Betriebe die Zahl

ihrer Mitarbeiter verringern werden (Vorjahr: 4,4 Prozent). Der Erwartungssaldo

beträgt somit plus 8,1 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 7,0 Prozentpunkte). Bis auf

die Nahrungsmittelbranche mit einem voraussichtlichen Personalsaldo von mi-

nus 1,1 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 9,6 Prozentpunkte) haben alle Branchen

einen positiven Erwartungssaldo. Am einstellungsfreudigsten zeigen sich die

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 14

Branchen Gewerblicher Bedarf (20,5 Prozent; Vorjahr: 9,7 Prozent), Bauhaupt-

gewerbe (19,7 Prozent; Vorjahr: 21,4 Prozent) und Ausbauhandwerk (13,1 Pro-

zent; Vorjahr: 11,2 Prozent). Auf der anderen Seite gehen besonders die Bran-

chen Dienstleistung (6,8 Prozent; Vorjahr: 1,7 Prozent), Nahrungsmittel (6,7

Prozent; Vorjahr: 3,2 Prozent) und Ausbau (6,1 Prozent; Vorjahr: 6,2 Prozent)

davon aus, ihre Personaldecke verkleinern zu müssen. Die besten Ergebnisse

im Branchenvergleich erzielen mit einem Saldo von plus 15,7 Prozentpunkten

der Gewerbliche Bedarf (Vorjahr: plus 5,4 Prozentpunkte) und das Bauhaupt-

gewerbe (plus 15,1 Prozentpunkte; Vorjahr: plus 19,8 Prozentpunkte).

2.6 Investitionen

Dank des guten Konjunkturverlaufs war die Investitionsbereitschaft der Hand-

werksbetriebe in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2017 recht ordentlich

und nur wenig verhaltener als im Jahr zuvor. Jeder zweite Handwerker (52,7

Prozent) hat in den letzten drei Monaten Geld für Maschinen und Ausrüstung in

die Hand genommen. Im ersten Quartal 2016 waren es 54,8 Prozent der Befrag-

ten.

Abbildung 6: Investitionsverhalten

Tabelle 12: Investitionen

Investitionstätigkeit Investitionsbereitschaft

habe investiert habe nicht in-

vestiert werde

investieren werde nicht investieren

Handwerk Baden-Württemberg 52,7 (54,8) 47,3 (45,2) 58,9 (61,4) 41,1 (38,6)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal

Auch in den kommenden Wochen wird die Mehrheit der befragten baden-

württembergischen Unternehmen wieder investieren. So geben derzeit 58,9

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 15

Prozent der Handwerker in Baden-Württemberg an, ein Investitionsvorhaben

umsetzen zu wollen (Vorjahr: 61,4 Prozent).

2.7 Bauhandwerk

Die Umsatzschwerpunkte der Baubranche waren wie im Jahr zuvor in erster

Linie im Bereich Modernisierung und Sanierung (54,2 Prozent; Vorjahr: 55,5

Prozent). An zweiter Stelle folgt wie im ersten Quartal 2016 mit Abstand der

Wohnungsneubau (18,3 Prozent; Vorjahr: 17,7 Prozent). Die Bereiche gewerbli-

cher und öffentlicher Bau nennen dagegen lediglich 9,2 Prozent der Baubetriebe

(Vorjahr: 9,6 Prozent) bzw. 6,8 Prozent (Vorjahr: 6,4 Prozent) als Umsatz-

schwerpunkte.

Tabelle 13: Umsatzschwerpunkt der Baubranche

Wohnungs-neubau

Modernisie-rung/Sanierung

Gewerblicher Bau

Öffentlicher Bau Andere

18,3 (17,7) 54,2 (55,5) 9,2 (9,6) 6,8 (6,4) 11,6 (10,8)

Angaben in % der Befragten; in (): Vorjahresquartal; Mehrfachnennungen möglich

3 Zusammenfassung

Dass man der baden-württembergischen Handwerkskonjunktur im ersten Quar-

tal dieses Jahres ein gutes Zeugnis ausstellen kann, belegen eindrucksvoll die

aufwärtsgerichteten Konjunkturindikatoren. Die Stimmung in den Betrieben in

Baden-Württemberg ist angesichts des guten Jahresbeginns ausgezeichnet, die

Handwerker sind auch für die Zukunft sehr optimistisch gestimmt. Dazu haben

sie auch allen Grund: Laut Wirtschaftsprognosen ist in Deutschland und der Eu-

rozone mit einem weiteren Wachstum zu rechnen – trotz vieler Unwägbarkeiten

wie Trump, Erdogan, Brexit, der Wahlausgang bei den deutschen Landtags- und

Bundestagwahlen oder der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Die wieder stei-

gende Inflation könnte dem Aufschwung allerdings einen Dämpfer verpassen.

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Baden-Württembergischer Handwerkstag 16

Das Handwerk in Baden-Württemberg:

132.717 Betriebe 48.418 Auszubildende 788.000 Beschäftigte Ca. 93 Mrd. Euro Umsatz Zur Befragung: Im Rahmen eines Betriebspanels werden vierteljährlich rd. 1.500 Handwerksbetriebe aus den acht baden-württembergischen Handwerkskammern Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Mann-heim, Reutlingen, Region Stuttgart und Ulm per Telefoninterview befragt. Die Erhebung erfolgt je-weils in den letzten beiden Wochen des Quartals.

Einteilung der Handwerksgruppen

Bauhauptgewerbe

Maurer und Betonbauer (A) Zimmerer (A) Dachdecker (A) Straßenbauer (A) Gerüstbauer (A)

Ausbaugewerbe

Maler und Lackierer (A) Klempner (A) Installateur und Heizungsbauer (A) Elektrotechniker (A) Tischler (A) Raumausstatter (B1) Glaser (A) Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (B1) Stuckateure (A)

Handwerke für den gewerblichen Bedarf

Feinwerkmechaniker (A) Elektromaschinenbauer (A) Landmaschinenmechaniker (A) Kälteanlagenbauer (A) Metallbauer (A) Gebäudereiniger (B1) Informationstechniker (A) Schilder- und Lichtreklamehersteller (B1)

Kraftfahrzeuggewerbe

Karosserie- und Fahrzeugbauer (A) Kraftfahrzeugtechniker (A)

Nahrungsmittelgewerbe

Bäcker (A) Konditoren (A) Fleischer (A)

Gesundheitsgewerbe

Augenoptiker (A) Zahntechniker (A) Hörgeräteakustiker (A) Orthopädieschuhmacher (A) Orthopädietechniker (A)

Personenbezogene Dienstleistungen

Friseure (A) Schuhmacher (B1) Uhrmacher (B1) Damen- und Herrenschneider (B1) Fotografen (B1) Textilreiniger (B1) Kosmetiker (B2)

Methodische Erläuterungen: Die Berechnung des Konjunkturindikators erfolgt nach der ifo-

Methode: 200)200(*)200( GESGLSGKS , wobei GKS: Geschäftsklima-Saldo; GLS:

Geschäftslage-Saldo; GES: Saldo der Geschäftserwartungen. Eine Beispielberechnung: Im 1.

Quartal 2017 beurteilten 65,6 Prozent der befragten Handwerksbetriebe aus Baden-Württemberg

ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut, 7,1 Prozent bezeichneten ihre Lage als schlecht. Damit

lag der Saldo der Geschäftslage (GLS) – gute abzüglich schlechte Bewertungen – bei +58,5

Punkten. Bei den Geschäftserwartungen sprachen 78,0 Prozent der Betriebe von guten Aussich-

ten und 3,1 Prozent von schlechten. Der Saldo hier: +74,9 Punkte. Die grafische Darstellung des

Indikators als gleitender Durchschnitt über vier Quartale entschärft saisonale Einflüsse.