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Die Meeresfauna von Offenbach am Main Eine paläontologische Dokumentation des Oberen Rupeltons (mittleres Oligozän, Alttertiär) von der S-Bahn-Baustelle von Wolfgang Ott Abhandlungen Offenbacher Verein für Naturkunde Band 9,1999

Die Offenbacher Meeresfauna

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Die Meeresfauna von Offenbach am Main

Eine paläontologische Dokumentation des Oberen Rupeltons (mittleres Oligozän, Alttertiär)

von der S-Bahn-Baustelle

von Wolfgang Ott

Abhandlungen Offenbacher Verein für Naturkunde Band 9,1999

Die Meeresfauna von Offenbach am Main

Eine paläontologische Dokumentation des Oberen Rupeltons (mittleres Oligozän, Alttertiär)

von der S-Bahn-Baustelle

von Wolfgang Ott

Abhandlungen Offenbacher Verein für Naturkunde Band 9,1999

Die Meeresfauna von Offenbach am Main.Abhandlungen Offenbacher Verein für Naturkunde, Band 9, 1999.

Herausgeber: Offenbacher Verein für Naturkunde, Brandsbornstraße 11, D-63069 Offenbach a. M. Vorsitzender: Oberstudienrat Hans-Joachim Schablitzki.Schriftleitung: Dipl.-Biol. Georg Wittenberger.Schriftentausch ist erwünscht und erfolgt über die Vereinsadresse.Selbstkostenpreis: 10.- DM.Konto: Postbank Frankfurt, Kto.-Nr. 166721-604 (BLZ 500 100 60).Druck: Werbegruppe & Verlag Roland Netsch, Mühltal 1999.Für den Beitrag ist der Verfasser selbst verantwortlich.Anschrift des Verfassers: Wolfgang Ott, Fritz-Remy-Str. 13 IX, D-63071 Offenbach am Main. Fotonachweis: Prof. Dr. Martini: 32, Dr. Micklich: 20, 22-29, Dr. Schäfer: 3-6 (rasterelektronen­mikroskopische Aufnahmen), Verfasser: 1, 2, 7-19, 21, 30, 31.

ISSN 0171-7936

Inhalt

Vorwort..................................................................................................................... 7

Fundstelle „S-Bahn-Trasse Offenbach“ ................................................................ 9

Ein Blick in die Erdgeschichte............................................................................... 9

Palökologie und Gestein ...................................................................................13

Fossilien aus dem Offenbacher Rupelton

- In der Literatur.................................................................................................15

- Fundumstände ................................................................................................16

- Bergung und Präparation .............................................................................. 17

- Funde ...............................................................................................................18

Liste der Makrofossilien ....................................................................................21

Liste der Mikrofossilien...................................................................................... 23

D ank.................................................................................................................... 25

G lossar................................................................................................................27

Literatur...............................................................................................................29

Verzeichnis der Tafeln ...................................................................................... 33

Tafeln .................................................................................................................. 36

Vorwort

Im Jahre 1983 fiel die endgültige Entscheidung, die S-Bahn durch die

Offenbacher Innenstadt zu führen. Inzwischen rollt der Enkel der Lokalbahn

unterirdisch nach Frankfurt.

Gewaltige Erdbewegungen waren für diesen S-Bahn-Bau notwendig. Und

damit wurde der Wissenschaft gleichzeitig ein weiterer Blick in die

Erdgeschichte gestattet. Unser Mitglied Wolfgang Ott hat die Chance

genutzt, hat in den Aushubmassen aus dem Rupelton gezielt gesammelt, die

Fundstücke bestimmt, präpariert und beschriftet. So ist ein Überblick über

das Leben vor 30 Millionen Jahren im hiesigen Raum entstanden, der

natürlich auch eine Literaturauswertung mit einschließt. Ein Anhang zeigt die

Fundstücke im Bild.

Der Offenbacher Verein für Naturkunde würdigt die Initiative seines

Mitgliedes Wolfgang Ott und hat diese in sich abgeschlossene Arbeit

bereitwillig in die Reihe seiner Abhandlungen aufgenommen. Damit wird

auch an die Tradition des Vereins für Naturkunde angeknüpft. Schon um die

Jahrhundertwende publizierten Vereinsmitglieder erste Arbeiten zu diesem

Wissenschaftsbereich in den Vereinsberichten.

Hans-Joachim Schablitzki

Vorsitzender

Fundstelle „S-Bahn-Trasse Offenbach“

Paläontologisch ergiebige Fundstellen sind in einer dichtbebauten

Landschaft wie die der Stadt Offenbach eine Seltenheit - erst recht solche,

die eine Sammeltätigkeit über einen längeren Zeitraum ermöglichen. Ein

glücklicher Umstand für einen Fossiliensammler war daher die Großbaustelle

der S-Bahn-Trasse quer durch Offenbach. Diese Bauarbeiten erschlossen

die etwa 30 Millionen Jahre alten Sedimente des Rupeltonmeeres (Oberer

Rupelton, mittleres Oligozän, Alttertiär). In den Jahren 1992 und 1993 konnte

aus dem auf dem Bieberer Berg abgelagerten Aushub eine vielfältige Fauna

und Flora geborgen werden - aus einer Zeit, zu der ein gut durchlüftetes

Flachmeer bei subtropischen Klimaverhältnissen die Region überflutet hatte.

Ein Blick in die Erdgeschichte

Mit Beginn des Mitteloligozäns senkte sich das Untermaingebiet nach einer

ausgedehnten Festlandsperiode. Das Meer drang aus dem Oberrheingraben

in mehreren Vorstößen auch über das Gebiet von Offenbach nach Osten und

Nordosten vor (Golw er 1968). Dabei lagerten sich im Hanauer Becken (s.

große Karte in Abb. 1), dem tertiären Senkungsgebiet von Frankfurt und der

Hanau-Seligenstädter Senke, zunächst die Sedimente des marinen

Rupeltones (früher als Septarienton bezeichnet) unmittelbar auf dem

Rotliegenden ab. Den Rupelton gliedert S pandel (1909) nach Foraminiferen

in Unteren, Mittleren und Oberen Rupelton. Am weitesten nach Osten dehnte

sich das Rupeltonmeer im Hanauer Becken mit einer zweiten, kräftigen

Ingression im Oberen Rupelton aus, vermutlich bis in das Gebiet von

Alzenau (G olw er 1968). Mikropaläontologisch ist dies allerdings bisher nur

bis Obertshausen nachgewiesen.

Abb. 1: Lage des Hanauer Beckens (G o l w e r 1968) = große Karte und Meeresingressionen im Mitteloligozän (M a r t in i 1990) = kleine Karte, jeweils veränderte Darstellung.

Großräumig betrachtet drang im Mitteloligozän zunächst das Nordmeer in

das Grabensystem nach Süden ein (s. kleine Karte in Abb. 1). Im höheren

Abschnitt des mittleren Rupeltons kehrte sich der Strömungsverlauf um

(Martini 1982), und die wärmere Gewässer bevorzugenden Faunen der

Tethys konnten zuwandern.

Trotz der Schichtlücke zwischen dem Erdaltertum und dem Mitteloligozän

kann jedoch angenommen werden, daß in der Zeit dazwischen Gesteine

abgelagert wurden, die aber später der Denudation zum Opfer gefallen sind.

Vergleichsweise überdeckten nach Rothausen & Sonne (1984) den Raum

des späteren Mainzer Beckens mesozoische Sedimente bis in den mittleren

Keuper hinein; in der folgenden, etwa 160 Millionen Jahre dauernden Fest­

landszeit wurden diese Gesteine bis zum Beginn der tertiären Sedimentation

wieder abgetragen.

Tab. 1: Stratigraphische Tabelle des Paläogens und Neogens im Mainzer

Becken (verändert nach G r im m 1994).

>bere Hy drob!ensei

36,6 M a (M a = (vor) M illionen Jahre)

Serie

Pliozän

Stufe

Piacenzium

ZancleumMessinium

Tortonium

Serravallium

Langhium

Burdigalium

Aquitanium

Chattium

Rupelium

Latdorfium

Schichtenfolge im Mainzer BeckenKorrelation im Miozän

nach Nannoplankton | nach Säugern______a rvem ensis -Schotter

Gundersheim -1

Obere CerithienschichtenM. Cerithienschichten / Landschneckenkalk

Untere CerithienschichtenSüßwasserschichtenCvrenenm ereel / c .-YiM.

M 1U.l Form

Schleichsand.O b e rer ftu p e h e

FischschieferF o rn m in ife rc n m e re c l

M in 1 e r /P c cVicibronn - S chiclii cn

Dom -Dürkheim -Schichten

Untere Hydrobiensch.

Corbicula -Schichten (= Schichten mit H. inßata )

H vcrobieotcb tcb teoCnrtoicula -Schichten

Dinotheriensand

Als Beckenfazies des Mitteloligozäns bildet der Rupelton nach Kümmerle &

S eidenschwann (1993) östlich der Linie Oberrad-Bornheim-Seckbach unter

den holo- und pleistozänen Ablagerungen in weiten Bereichen den Unter­

grund. Somit erschloß auch die Ausschachtung für die S-Bahn-Trasse im

Stadtgebiet Offenbach streckenweise die küstenferneren Ablagerungen des

Rupeltonmeeres (Abb. 2). Sedimente des altersgleichen Meeressandes als

der Randfazies (Küstenbildung) des Mitteloligozäns kommen etwa bei Bad

Vilbel vor.

Abb. 2: Stadtkartenausschnitt zur S-Bahn-Trasse und dem Rupeltonvor-

kommen (Schichtverlauf nur südlich des Mains markiert).

Veränderte Darstellung der geologischen Karte aus K ü m m e r l e &

S e id e n s c h w a n n 19 93 .

Einen umfassenden Einblick in die Vertikalschichtung des Offenbacher

Rupeltons ermöglicht die Bohrung Kaiser-Friedrich-Quelle IV, die das Rot­

liegende in 108 m Tiefe erreichte. Allerdings dürfte ein Teil des Oberen

Rupeltons abgetragen worden sein, so daß eine ursprünglich noch größere

Mächtigkeit dieser Gesteinsschichten zu vermuten ist.

Tab. 2: Bohrung Kaiser-Friedrich-Quelle IV, Offenbach (1979). Vereinfacht aus: K ü m m e r l e & S e id e n s c h w a n n (1993:287)

bis TiefeMächtigkeit der Rupeltonschicht Schicht

1 m - Aufschüttung- 52 m 51 m Oberer Rupelton- 91 m 39 m Mittlerer Rupelton- 108 m 17 m Unterer Rupelton-285 m - Rotliegendes

(Bohrungsende)

Palökologie und Gestein

Für das Klima zur Zeit des Rupeltonmeeres nehmen Autoren wie W enz

(1921) und W eiler (1928, nach G rimm 1994) subtropische Verhältnisse an.

Detaillierte Angaben macht K rutzsch (1992, nach G rimm 1994). Danach ist

das Klima zur Zeit des Unteren Rupeltons im mitteldeutschen Bereich auf

Grundlage der Florenentwicklung wechselfeucht und submediterran. Die

Jahresmitteltemperatur erreicht etwa 17,5 °C und die Jahresniederschlags­

menge etwa 1.400 mm. Vergleichsweise belaufen sich die heutigen Werte

für den Kreis Offenbach auf durchschnittlich 9 °C sowie 700-800 mm.

Zum Oberen Rupelton hin nimmt nach Krutzsch die Temperatur auf etwa

20 °C zu, der mittlere Jahresniederschlag auf knapp 1.600 mm. Zum Ende

des Oberen Rupeltons stellen sich wieder klimatische Verhältnisse wie im

Unteren Rupelton ein.

Nach G rimm (1994) dokumentieren die planktonischen Foraminiferen im

Mainzer Becken eine Wassertemperatur von 11-22 °C. Das Gewässermilieu

ist aufgrund der tierischen Fossilien, insbesondere der Foraminiferen, in den

Sedimenten des Oberen Rupeltons als vollmarin anzusehen. Die reiche

Fauna und die häufig gefundenen Seeigelreste sprechen für ein gut durchlüf­

tetes Flachmeer, dem ehemaligen Lebensraum von Stachelhäutern.

Pleistozän (Löfl u. Schotter) Hydroblenschlcht

Braunkohlentone u. Proeosthenien Landschneckenmergel

1 opnflo ̂ Cerithienschlcht 11|11|HI|B Pllozäne Sande u. Tone

1 j Rotllegendes lllllllll llfl Corblculaschicht

Trapp | l Rupelton

Abb. 3: Profil Luisa / Frankfurt - Steinheim / Hanau aus Kühn 1967/68,

unmaßstäbliche Darstellung.

Den Oberen Rupelton bilden vorwiegend dunkelgrüngraue (im trockenen

Zustand hellgraue) Tone, die optisch nicht geschichtet sind, jedoch vorzugs­

weise in einer Richtung (Sedimentationslage) aufspalten. Der Gehalt an

marinen Makro- und Mikrofossilien ist wie im Unteren Rupelton überaus

reich, während der Mittlere Rupelton (obwohl vom Sammler vor allem wegen

seiner hervorragend erhaltenen Fische besonders begehrt) vergleichsweise

fossilarm ist.

Fossilien aus dem Offenbacher Rupelton- In der Literatur

Bereits seit den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschrei­

ben verschiedene Autoren Fossilien aus dem Offenbacher Rupelton. Aus der

Folgezeit liegt eine für ein räumlich eng begrenztes Gebiet wie Offenbach

verhältnismäßig reiche Literatur vor. Dies dürfte zum einen durch die gün­

stigen Aufschlußverhältnisse vor allem infolge der damals betriebenen Ton­

gruben und wiederholter umfangreicher Tiefbaumaßnahmen, unter anderem

für die Kanalisation Offenbachs, gefördert worden sein. Zum anderen bil­

deten die regen Aktivitäten des Offenbacher Vereins für Naturkunde - ein­

schließlich dessen Berichte über die regionalen Ablagerungen des Rupelton-

meeres - eine günstige Basis für die Weiterentwicklung der Kenntnisse über

diese geologische Epoche und ihres Fossiliengehaltes.

Reuss (1863) w idm et s ich in einem in W ien ersch ienenen Beitrag den Fora­

m iniferen des "S eptarienthones" von O ffenbach. In weiteren frühen W erken

und Aufsätzen werden Fossilien auch aus dem O ffenbacher Rupelton

aufgeführt, so Conchylien von Sandberger (1863, nach Petersen 1871),

versch iedene Funde von Boettger (1869) und Crustaceen von Fritsch

(1871). Einen system atischen Überb lick über den O ffenbacher Rupelton,

seine Aufsch lüsse und Fossilien geben Petersen (1871), S pandel (1892,

1909) und Z inndorf (1929).

Von den ersten geologischen Kartie rungen m it E inschluß O ffenbachs sei die

großräum ige, vom Taunus bis zum S pessart re ichende von K inkelin (1889)

genannt. Deta illie rt wurde der O ffenbacher Rupelton im Rahmen einer Kar­

tenaufnahm e zuletzt durch M ichels (1930) und Kümmerle & S eidenschwann

(1993) bearbeitet.

- Fundumstände

Seit Beginn der Aushubarbeiten für die S-Bahn-Trasse im Stadtgebiet

Offenbach untersuchte ich regelmäßig die zu Tage geförderten Gesteine auf

Fossilien. Leider konnte ich keine Proben aus dem Anstehenden entnehmen,

da die Baugruben, auch wegen einer Tiefe von bis zu 15 m, unzugänglich

waren. Die anfängliche Suchphase erwies sich als wenig erfolgreich. Die

zunächst bearbeiteten Sedimente im westlichen Trassenabschnitt Kaiserlei

bis zur Kaiserstraße gehörten - wie die Bohrprofile 154, 155 und 157 in

Kümmerle & S eidenschw ann (1993) belegen - nämlich zur fossilarmen Cyre-

nenmergelgruppe. Lediglich einzelne Muschelreste waren zu entdecken.

Mit dem Aushub aus dem Sektor Station Marktplatz/Bieberer Straße bis zur

Hebestraße sollte sich dies glücklicherweise grundlegend ändern, da hier der

an Funden relativ reiche Rupelton gefördert wurde. Bereits während der

ersten Besuche der Tonhalden auf dem Bieberer Berg konnten vollständig

erhaltene Muscheln und Schnecken geborgen werden. Dort wird der Bauaus­

hub auf dem Stummel der B 448 zwischengelagert, bis er später einmal

verwendet wird, um damit eine benachbarte Deponie abzudecken. Endgültig

begeistert war ich, als ich während eines Besuches der Halden einen

Fischwirbel und einen vollständig erhaltenen Seeigel beim Aufspalten des

Gesteines fand.

Damit war es nicht mehr weit bis zum Entschluß, zunächst die gesamte

Palette an Makrofossilien zu sichern. Die Idee, auch Mikrofossilien in die

Sammlung einzubeziehen, hatte ich erst nach Abschluß der Bergungs­

arbeiten. Hierfür mußte ich einige Gesteinsstücke mit Funden opfern, aus

denen Foraminiferen und Ostrakoden ausgeschlämmt werden konnten.

- Bergung und Präparation

Die teilweise großen Tonbrocken zerlegte ich auf der Halde fast ausschließ­

lich mit der Kreuzhacke. Anfängliche Versuche, das zähe, noch feuchte

Material mit einem Messer zu spalten, erwiesen sich als wenig geeignet.

Allerdings verwendete ich ein Messer zum gezielten Freilegen von Fossilien

und zum Formatieren fundhaltiger Gesteinsstücke. Generell war es für das

Aufspalten des Tones günstiger zu warten, bis dieser nicht mehr so feucht

war. Auch durch ein Zerschlagen des getrockneten Gesteines konnten

Funde gewonnen werden.

Eine besondere Präparation ist bei den meisten Fossilien aus dem Rupelton

nicht erforderlich. Diese bleiben auch nach dem Austrocknen des Tones er­

halten. Jedoch sicherte ich Blätter von Landpflanzen mit einem Fixativspray,

da sie sich ohne eine solche Behandlung teilweise ablösten. Dünnhäutige

Krabbenreste, die sich während des Trocknens leicht vom Gestein abhoben,

ließen sich mit einem dünnflüssigen Acrylatkleber festigen.

Bei Seeigeln in Schalenerhaltung erwies sich die Freilegung von außen her

meist als problematisch, da sich dabei einzelne Gehäuseteile mit dem Ton

ablösten. Ausgesprochene Schaustücke erhielt ich durch ein Ausgießen der

Innenseite des Seeigels mit einem Polyesterharz nach vorheriger Entfernung

des Tones. Weil das Harz relativ stark schrumpft, ist es günstiger, zunächst

eine dünne Kontaktschicht auf die Schaleninnenseite aufzubringen und diese

aushärten zu lassen. Erst danach wird der verbleibende Hohlraum mit Harz

ausgefüllt, das auch den Sockel bildet. Einen Krabbenrest bettete ich in

Kunststoff um, wozu ich in diesem Falle ein schrumpfungsarmes Epoxyharz

verwendete.

Von den Mikrofossilien ließen sich Foraminiferen und Ostrakoden durch

wiederholtes Trocknen und Einweichen des Tones sowie anschließendes

Ausschlämmen durch ein feinmaschiges Sieb gewinnen. Eine preiswerte

Lösung ist ein im Zoofachhandel erhältliches Artemia-Sieb (zum Aussieben

der Larven von Salinenkrebsen) mit einer Maschenweite von etwa 0,15 mm.

Allerdings ist das unter Wasserzufuhr ausgesiebte Material in vielen

Schlämmproben noch mit reichlich feinkörnigem Sand durchsetzt, was

entsprechende manuelle Auslesearbeiten mittels eines Stereomikroskopes

erforderlich macht. Hierzu sei auf die Literatur, beispielsweise Vangerow

(1981), verwiesen.

Um Nannoplankton zu gewinnen und bestimmen, sind Spezialmethoden und

eine entsprechende Erfahrung erforderlich, über die ein Fossiliensammler in

der Regel nicht verfügt. Eine Nannoplanktonprobe wertete Herr Professor Dr.

Martini (Frankfurt am Main) aus, das Ergebnis konnte in die Fossilliste auf­

genommen werden.

- Funde

Die Fossilien belegen eine rein marine Fauna. Hinzu kommt eine eingela­

gerte Flora, zumeist Blätter von Landpflanzen. Am auffälligsten sind in dieser

Fauna Seeigel und Krabben. Der häufig vorkommende Seeigel Schizaster

acuminatus, der meistens platt gedrückt erhalten ist, mißt in der Regel 3 bis

4 cm, einzelne Exemplare erreichen einen Durchmesser bis zu 6 cm.

Wesentliches Merkmal dieses irregulären Seeigels ist, daß die beiden

hinteren Ambulakren stark verkürzt sind. Ein rezenter Vertreter, der Seeigel

Abb. 4: Die Faunengemeinschaft des Oberen Rupelton (dargestellte Fossi­lien zueinander nicht maßstabsgetreu).a = Synodontaspis (Sandhai); b = Scomber (Makrele); c = Polinices (Meeresschnecke); d = Coeloma (Meereskrabbe); e = Schizaster (Herzseeigel); f = Nucula (Nußmuschel).

Schizaster canaliferus, lebt im Mittelmeer teils in schlammigen Böden, teils

auf Seegraswiesen. Die in Offenbach selten gefundenen Panzer der Krabbe

Coeloma taunicum messen überwiegend 4 bis 6 cm, mit den seitlich

ausgestreckten Beinen sind es bei einem Exemplar ursprünglich 14 cm.

Dieser Kurzschwanzkrebs unterscheidet sich von anderen Coeloma-Arten

vor allem durch jeweils zwei hintereinander liegende Höcker auf dem

hinteren rechten und linken Feld des Kopf-Rumpf-Panzers. Die Gattung

Coeloma ist typisch für das Alttertiär und dauert in anderen Ablagerungs­

gebieten noch bis zum unteren Miozän aus.

Die Muscheln und Schnecken der Fundstelle sind durchweg kleinwüchsig

und mit Ausnahme der Muschel Nucula duchastelii, der „Leitmuschel des

Septarien-Thones“ (Sandberger 1863: 343), aus der Familie der Nuculidae,

selten zu finden. Die Muschel Portlandia deshayesiana aus der Familie der

Nuculanidae ist ein Leitfossil des Oligozäns. Beide Muscheln sind ökologisch

betrachtet Weichboden-Detritusfresser. Die Raubschnecke Poünices (Luna-

tia) catena achatensis, mit dem früheren Gattungsnamen Natica, aus der

Familie der Naticidae, durchfurcht den Untergrund auf der Suche nach

Muscheln und Schnecken, die sie mit Hilfe eines sauren, kalklösenden

Sekrets anbohrt und aussaugt.

Die beim Aufspalten des Tones selten entdeckten Wirbeltierfossilien

beschränkten sich auf Fischreste. Naturgemäß noch am häufigsten waren

Zähne und Wirbel (darunter ein abgerollter von fast 2 cm Größe) zu finden.

An Haien fanden sich Belege für 4 Gattungen. Von diesen ernährt sich

Cethorinus parvus (auch rezent einziger Vertreter der Familie Cetorhinidae,

der Riesenhaie) mit Hilfe von Reusenstrahlen, das sind nach innen gerichtete

hornartige Fortsätze der Kiemen als einer Art Sieb, von tierischem Plankton.

Nach Familien betrachtet gehören die räuberisch lebenden Haie Lamna sp.

den Heringshaien (Lamnidae), Physogaleus latus (?) den Blauhaien (Carcha-

rhinidae) und Synodontaspis (Odontaspis) (?) den Sandhaien (Odontaspid-

idae oder, als Synonym, Carchariidae) an. Unter den geborgenen Resten von

Knochenfischen dominieren Vertreter der Unterordnung Scombroidea

(makrelenähnliche Fische). Als Besonderheit konnte eine außergewöhnlich

große Fischschuppe (Teleostei indet.) mit einer Höhe von 2,5 cm geborgen

werden. Aufgrund der geringen Zahl der Fischfunde kann jedoch nicht auf die

tatsächliche Häufigkeit einzelner Arten im damaligen Lebensraum geschlos­

sen werden.

Die vereinzelt gefundenen Blätter, die von eingeschwemmten Landpflanzen

herrühren, erreichen eine Länge bis zu 15 cm. Bei diesen steht eine Bestim­

mung noch aus. An Mikrofossilien fallen die im Oberen Rupelton massenhaft

vorkommenden Foraminiferen, die nicht sehr großwüchsig sind, durch ihre

große Artenzahl auf. Die Gehäuse der nur in wenigen Gattungen vertretenen

Muschelkrebse (Ostracoda) sowie zahlreiche Seeigelstacheln sind ebenfalls

Bestandteil der Mikrofauna. Weitere Mikrofossilien finden sich im Nanno-

plankton des Oberen Rupelton (Nannoplankton-Zone NP 24 nach Martini

1960).

Liste der Makrofossilien

Bivalvia (Muscheln) Nucula duchastelii Nyst , 1835 [früher auch: Nucula

chastelii], Tafeln 7-10

Portlandia deshayesiana (D uchastel, 1835 in Nyst)

[früher auch: Nucula oder Leda deshayesiana],

Tafel 11

Gastropoda

(Schnecken)

Polinices (Lunatia) catena achatensis ([R ecluz]

Köninck , 1838), Tafel 11

Crustacea (Krebse) Brachyura (Krabben)

Coeloma taunicumv. M eyer, Tafeln 17 -19

Echinoidea (Seeigel) Schizaster acuminatus (G o ld f.) , Tafeln 12-16

Pisces (Fische) Elasmobranchii (Haie)

Lamna sp. (Zahn), Tafel 21

Cetorhinus parvus Le rich e 1908 (Reusenstrahl),

Tafel 21

cf. Synodontaspis (Odontaspis) sp. (Zahn), Tafel 20

cf. Physogaleus latus (S to rm s 1894) (Wirbel),

Tafel 22

Teleostei (moderne Knochenfische)

Gempylidae (Zahn), Tafel 23

Trichiuridae (Zahn), Tafel 24

cf. Trichiuridae oder Gempylidae (Unterkiefer:

Symphysenbereich, evtl. 2 Arten), Tafeln 25 und 26

Bidenichthys boscheineni S chw arzhans (Otolith),

Tafel 30

Scombroidei indet. (sardo- und cybiomorphe Zähne,

Wirbel), Tafeln 27 - 29

? Scombroidei (1. Rumpfwirbel)

? Clupeiformes (Wirbel)

Teleostei indet. (Fischschuppe)

Plantae Blätter von Landpflanzen indet., Tafel 31

Holz indet.

Liste der Mikrofossilien

Foraminifera V ie le G attungen m it e iner te ils großen

Ind iv iduenzahl (Tafel 2); bestim m t werden konnten:

Cibicidoides ungerianus (d ‘ O rb igny , 1846)

Spiroplectammina carinata (d ‘ O rb igny , 1846),

Tafel 3

Pullenia bulloides (d ‘ O rb igny , 1846)

Gyroidina soldanii (d ‘ O rb igny , 1846), Tafel 3

Gyroidina spec.

Globulina gibba (d ‘ O rb igny , 1826)

Globulina cf. minuta (Roem er, 1838)

Guttulina problema d ‘ O rb igny , 1826

Sphaeroidina variabilis Reuss, 1851

Nonion umbilicatum (W a lk e r & Jakob, 1798)

Lenticulina cf. inornata ((d ‘ O rb igny, 1846)

Quinqueloculina akneriana (d ‘ O rb igny , 1846)

Quinqueloculina impressa Reuss, 1851, Tafel 4

Quinqueloculina spec.

Astacolus spec.

Vaginulopsis cf. hauerina (d ‘ O rb igny, 1846)

Bolivina beyrichi bituminosa Spandel, 1909

Globigerina bulloides d ‘ O rb igny , 1826

Globigerina wachitaensis Howe & W a lla c e , 1932

„Nodosaria“ ewaldi Reuss, 1851

Dentalina elegans (d ‘ O rb igny , 1846), Tafel 4

cf. Cyclammina placenta (Reuss, 1851)

Pyrulina fusiformis (Roem er, 1838)

Crustacea (Krebse) Ostracoda (Muschelkrebse)

Loxoconcha nystiana (B o sq u e t 1852), Tafel 5

Paracyprideis rarefistutosa (L ienenklaus, 1905),

Tafel 5

Pterygocytereis fimbriata (v. M ü n s te r 1830),

Tafel 6

Cytherella gracilis (L ienenklaus 1894), Tafel 6

Echinoidea (Seeigel) zahlreiche Stacheln

Nannoplankton Oberer Rupelton (Hauptumlagerungszone nach

M artini 1960) - Nannoplankton-Zone NP 24

Coccolithus pelagicus (W allich), Tafel 32

Cyclicargolithus abisectus (M üller)

Cyclicargolithus floridanus (R oth & Hay )

Dictyococcites dictyodus (D eflandre & Fert)

Reticulofenestra lockeri M üller

Reticulofenestra spec.

umgelagert aus dem Alttertiär

Coccolithus eopelagicus (Bramlette & R iedel)

Cyclococcolithus formosus Kamptner

Chiasmolithus solitus (B ramlette & S ullivan )

Discoaster barbadensis Tan S in Hok

Discoaster multiradiatus Bramlette & R iedel

Discoaster VII spec.

Fasciculithus spec.

Marthasterites tribrachiatus (B ramlette & R iedel)

Reticulofenestra umbilica (L evin)

umgelagert aus der Kreide:

Arkhangelskiella cymbiformis V ekshina

Calculites obscurus (D eflandre)

Chiastozygus amphipons (B ramlette & Martini)

Cribrosphaerella ehrenbergii (A rchangelsky)

Eiffellithus eximius (Sto ver )

Eiffellithus turriseiffeli (D eflandre)

Micula staurophora (Gardet)

Prediscosphaera cretacea (A rchangelsky)

Watznaueria barnesae (Black)

Dank

A bsch ließend danke ich a llen recht herzlich, die bei der Erstellung dieses

Beitrages behilflich waren. Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Erlend

Martini (Frankfurt am Main), der e inen Teil der Fossilien, vor allem das

Nannoplankton, bestim m te, m ir um fangre iche L ite ratur sow ie Fotos überließ,

mich bei der Abfassung des M anuskrip tes berie t und dieses nochm als

durchsah.

Besonders danke ich auch Herrn Dr. Norbert M icklich vom Hessischen

Landesm useum Darm stadt, der die F ischfauna bestim m te und m ir Fotos

dieser Funde übergab. Den Herren Dr. W . Kuhn und Dr. Peter Schäfer vom

G eolog ischen Landesam t Rhein land-P fa lz (Mainz), w elche die Foram iniferen

und O strakoden untersuchten und m ir von diesen M ikrofossilien Fotos

überließen, bin ich ebenso zu Dank verbunden. G edankt sei auch Herrn

Hans-Jörn Freiheit (O ffenbach am Main), der m ir weitere Fotos von K le inst­

fossilien an seinem M akroskop erm öglichte. Dem Hessischen Landesam t für

Bodenforschung, Wiesbaden, danke ich für die Genehmigung, einen

Ausschnitt der Geologischen Karte, Blatt 5818 Frankfurt-Ost, für die Arbeit

verwenden zu dürfen. Nicht zuletzt bin ich auch meiner Frau dankbar, die viel

Verständnis und Geduld während der langen Zeit aufbrachte, die für die

Bearbeitung der aufzubringen war.

Glossar

Ambulakrum

Conchylien

Denudation

Detritus

Fazies

Foraminiferen

Nannoplankton

Ostrakoden

Plankton

Bei den Stachelhäutern (u. a. Seeigel) eine der fünf radial verlaufenden Doppelreihen von Kalkplatten, die zum Durchtritt der Ambulakralfüßchen von regelmäßig angeordneten Poren durchbohrt sind. Die schwellbaren Ambulakralfüßchen dienen der Fortbewegung, Atmung und Ernährung.

Sammelbezeichnung für Muscheln und Schnecken.

Abtragung der Festlandsoberfläche (ohne eine solche durch die Meeresbrandung).

Zerfallenes oder zerriebenes tierisches oder pflanzliches Gewebe.

Gesamtheit aller Merkmale eines Sedimentgesteines, durch welche die gesteinsmäßige Beschaffenheit und der Gehalt an Fossilien gekennzeichnet werden.

Kämmerlinge als Klasse der Rhizopoda (Wurzelfüßer): im Wasser lebende, weit überwiegend marine, einzellige Tiere mit meist winzigem, ein- oder mehrkammerigem Gehäuse (u.a. aus Kalk oder agglutinierten Sandkör­nern).

Winziges Plankton, dessen Untersuchung eine mehrhundertfache lichtmikroskopische Vergrößerung oder ein Elektronenmikroskop erfordert.

im Wasser lebende Muschelkrebse als Klasse der Crustacea (Krebstiere) mit kleinem, zweiklappigem, kalkigem Gehäuse.

Im Wasser treibende Organismen. Diese können mit ihrer Eigenbewegung nicht gegen die Bewegung des Wassers angehen.

Rupelton

Sedimentation

Tethys

Nach dem belgischen Fluss Rüpel benannte geologische Stufe des mittleren Oligozäns. Während dieser Zeit wurde im Beckeninneren eines Meeres Ton abgelagert. Zeitgleich sind Meeressande als küstennahe Ablagerun­gen.

Festes Material, das im Wasser transportiert und abgelagert oder auf chemischem Wege aus dem Wasser ausgefällt worden ist.

Eine seit dem Erdaltertum bestehende, von Osten nach Westen gerichtete breite Zone von Meeresbildungen. Diese reichte von Sumatra bis Südeuropa und bedeckte zeitweilig auch Teile Süddeutschlands. Eine der heutigen Reste der Tethys ist das Mittelmeer.

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Verzeichnis der Tafeln

1 Aushubhalde mit Rupelton auf dem Bieberer Berg, Offenbach a. M.

(Situation im Frühjahr 1992)

2 Reiche Foraminiferenfauna im Oberen Rupelton

3 Foram iniferen: Gyroidina soldanii (d'ORBiGNY, 1846), oben, und Spiro-

plectammina carinata (d'ORBiGNY, 1846)

4 Foram iniferen: Quinqueloculina impressa Reuss , 1851 (oben) und

Dentalina elegans (d'ORBiGNY, 1846)

5 Ostrakoden: Loxoconcha nystiana (Bosquet 1852), oben, und

Paracyprideis rarefistulosa (L ienenklaus, 1905), jeweils rechte Klappe

von außen, Pfeil = vorne

6 Ostrakoden: Pterygocytereis fimbriata (v. M ünster 1830), oben mit

linker Klappe von außen, und Cytherella gracilis (L ienenklaus 1894),

rechte Klappe von außen, Pfeil = vorne

7 Muschel: Nucula duchastelii Ny s t , 1835, doppelschaliges Exemplar

8 M uschel: Nucula duchastelii N ys t, 1835, Exem plar von außen und

innen

9 Muschel: Nucula duchastelii Nyst , 1835, 2 Exemplare

10 Muschel: Nucula duchastelii Ny st , 1835, Exemplar mit den beiden

Innenseiten

11 Muschel: Portlandia deshayesiana (Duchastel in Ny s t , 1835),

unvollständiges Exemplar, oben, und Schnecke Polinices (Lunatia)

catena achatensis ([R ecluz] Köninck , 1838)

12 Seeigel: Schizaster acuminatus (G o ld f.) , unten: anderes Exemplar

umgebettet auf Kunststoff-Trägermatrix

13 Seeigel: Schizaster acuminatus (G o ld f.)

14 Seeigel: Schizaster acuminatus (G o ld f.) umgebettet auf Kunststoff-

Trägermatrix

15 Seeigel: Schizaster acuminatus (G o ld f.)

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Stacheln des Seeigels Schizaster acuminatus (G o ld f.) , Bildbreite

1 cm

Krabbe: Coeloma taunicum v. M eyer, etwa natürliche Größe

(umgebettet auf Kunststoff-Trägermatrix), ursprüngliche Breite des

lebenden Exemplars mit den ausgestreckten Beinen ca. 14 cm

Krabbe: Coeloma taunicum v. M eyer, rechte Hälfte der Oberseite mit

teilweisem Abdruck auf dem Gesteins-Gegenstück (unten)

Krabbe: Coeloma taunicum v. M eyer , Unterseite

Zahn eines Sandhais der Gattung cf. Synodontaspis, Seiten- und

Vorderansicht, Maßstab = 2 mm

Zahn eines Heringshais der Gattung Lamna, oben, und Reusenstrahl

des Riesenhais Cetorhinus parvus Le rich e 1908

Wirbel eines Blauhais cf. Physogaleus latus (S to rm ), Maßstab =

2 mm

Zahn eines Fisches aus der Familie Gempylidae (Schlangen­

makrelen), Seiten- und Vorderansicht, Maßstab = 2 mm

Zahn eines Fisches aus der Familie Trichiuridae (Haarschwänze),

Seiten- und Vorderansicht, Maßstab = 2 mm

Unterkiefer (Symphysenbereich) eines Fisches aus der Familie

Trichiuridae oder Gempylidae, Maßstab = 1 mm

Unterkiefer (Symphysenbereich) eines Fisches aus der Familie

Trichiuridae oder Gempylidae, eventuell andere Art als auf dem

vorhergehenden Foto wegen anderer Anordnung der Sinneskanäle.

Maßstab = 1 mm

Wirbel eines Fisches aus der Unterordnung Scombroidea (Makrelen­

ähnliche), hintere Kante oben, Maßstab = 2 mm

Sardomorpher Zahn eines Fisches aus der Unterordnung Scombro­

idea (Makrelenähnliche), Seiten- und Vorderansicht, Maßstab = 2 mm

Cybiomorpher Zahn eines Fisches aus der Unterordnung Scombro­

idea (Makrelenähnliche), Seiten- und Vorderansicht, Maßstab = 2 mm

30 Gehörstein der Fischart Bidenichthys boscheineni S chw arzhans , aus

der Familie der Dorschartigen, Rückseite links, Vorderseite rechts, 2

mm hoch

31 Blattrest mit teilweise erhaltenen Blattadern, 14 cm lang

32 Nannoplanktonart Coccollithus pelagicus (W allich) aus einer

Massenlage der Cerithienschichten von Dexheim / Rheinhessen

(elektronenmikroskopische Aufnahme, Maßstab = 0,002 mm). Ver­

gleichsfoto aus einer späteren geologischen Epoche als dem Rupel­

ton, da vom Nannoplankton aus dem Rupelton von Offenbach am

Main kein Foto zur Verfügung stand.

Taf. 1: Aushubhalde mit Rupelton auf dem Bieberer Berg, Offenbach a. M. (Situation im Frühjahr 1992)

Taf. 2: Reiche Foraminiferenfauna im Oberen Rupelton

Taf. 3: Foram in iferen: Gyroidina soldanii (d'ORBiGNY, 1846), oben, und Spiro- plectammina carinata (d'ORBiGNY, 1846)

Taf. 4: Foraminiferen: Quinqueloculina impressa R euss, 1851 (oben) und Dentalina elegans (cTO rb igny, 1846)

Taf. 5: Ostrakoden: Loxoconcha nystiana (B o s q u e t 1852), oben, und Paracyprideis rarefistulosa (L ie n e n k la u s , 1905), jeweils rechte Klappe von außen, Pfeil = vorne

Taf. 6: Ostrakoden: Pterygocytereis fimbriata (v. M ü n s te r 1830), oben mit linker Klappe von außen, und Cytherella gracilis (L ie n e n k la u s 1894), rechte Klappe von außen, Pfeil = vorne

Taf. 9: Muschel: Nucula duchastelii N y s t, 1835, 2 Exemplare

Taf. 10: Muschel: Nucula duchastelii N y s t, 1835, Exemplar mit den beiden Innen­seiten

Taf. 11: Muschel: Portlandia deshayesiana (D u c h a s te l in N y s t, 1835), unvollstän­diges Exemplar, oben, und Schnecke Polinices (Lunatiä) catena achatensis ( [R e c lu z ] K ö n in c k , 1838)

Taf. 12: Seeigel: Schizaster acuminatus (G o ld f . ) , unten: anderes Exemplar umge­bettet auf Kunststoff-Trägermatrix

1 cm

1 cm

Taf. 14: Seeigel: Schizaster acuminatus (G o ld f.) umgebettet auf Kunststoff-Träger­matrix

Taf. 17: Krabbe: Coeloma taunicum v. M e y e r, etwa natürliche Größe (umgebettet auf Kunststoff-Trägermatrix), ursprüngliche Breite des lebenden Exemplars mit den ausgestreckten Beinen ca. 14 cm

Taf. 18: Krabbe: Coeloma taunicum v. M e ye r, rechte Hälfte der Oberseite mit teil­weisem Abdruck auf dem Gesteins-Gegenstück (unten)

Taf. 19: Krabbe: Coeloma taunicumv. M e y e r, Unterseite

Taf. 20: Zahn eines Sandhais der Gattung cf. Synodontaspis, Seiten- und Vorder­ansicht, Maßstab = 2 mm

Taf. 21: Zahn eines Heringshais der Gattung Lamna, oben, und Reusenstrahl des Riesenhais Cetorhinus parvus L e r ic h e 1908

Taf. 23: Zahn eines Fisches aus der Familie Gempylidae (Schlangenmakrelen), Seiten- und Vorderansicht, Maßstab = 2 mm

Taf. 25: Unterkiefer (Symphysenbereich) eines Fisches aus der Familie Trichiuridaeoder Gempylidae, Maßstab = 1 mm

Taf. 26: Unterkiefer (Symphysenbereich) eines Fisches aus der Familie Trichiuridaeoder Gempylidae, eventuell andere Art als auf dem vorhergehenden Foto wegen anderer Anordnung der Sinneskanäle. Maßstab = 1 mm

Taf. 31: Blattrest mit teilweise erhaltenen Blattadern, 14 cm lang

Taf. 32: Nannoplanktonart Coccollithus pelagicus (W a ll ic h ) aus einer Massenlage der Cerithienschichten von Dexheim / Rheinhessen (elektronenmikroskopi­sche Aufnahme, Maßstab = 0,002 mm). Vergleichsfoto aus einer späteren geologischen Epoche als dem Rupelton, da vom Nannoplankton aus dem Rupelton von Offenbach am Main kein Foto zur Verfügung stand.