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DIE POTENZIALE DES ERZÄHLSALONS FÜR DIE ENTWICKLUNG DES LÄNDLICHEN RAUMES Präsentation von Katrin Rohnstock bei der Enquete-Kommission 6/1 am 8.12.2017

DIE POTENZIALE DES ERZÄHLSALONS FÜR DIE … · (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.) (2005) ... aus den Geschichten vor und arbeiteten ... • In 5 Orten wurden von

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DIE POTENZIALE DES ERZÄHLSALONS FÜR DIE ENTWICKLUNG DES

LÄNDLICHEN RAUMES

Präsentation von Katrin Rohnstock bei der Enquete-Kommission 6/1 am 8.12.2017

• Spezialist für das Erzählen

• Spezialist für das Schreiben von Autobiografien, Familien-, Firmen- und Ortsgeschichten

• 1998 Gründung von Rohnstock Biografien, ein Unternehmen, das Lebensgeschichten schreibt – im Auftrag von Menschen wie du und ich

WER SIND WIR

Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien 2

ROHNSTOCK BIOGRAFIEN

Der Erzählsalon DAS ERZÄHLEN

Erzählen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Doch es gibt kaum noch Gelegenheiten, es zu befriedigen.

• Viele Menschen möchten ihre

Erlebnisse erzählen.

• Erzählen fördert Erinnerungen und

Erfahrungen zutage.

• Erzählen befriedet Menschen und

regt sie an.

• Erzählen braucht Gelegenheit, Raum und Rituale.

Dafür haben wir ein Format gesucht.

3 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

• Anknüpfend an die jüdische

Tradition des Sabbats sitzen

Menschen beieinander und erzählen

von ihren Erlebnissen.

• Jeder hört dem anderen zu, es wird

nicht dazwischen gesprochen.

Der Erzählsalon RÜCKGRIFF AUF EIN SEHR ALTES FORMAT:

DEN SABBAT

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Die Tradition

Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

„Mein schönstes Erlebnis zum Frauentag“, Frauen aus dem

Kulturverein Mestlin erzählen am 8. März 2017

Der Erzählsalon

Der erste Erzählsalon wurde 2001

unter Leitung von Katrin Rohnstock

durchgeführt, immer wieder

angepasst und nach 10 Salons an

Dagmar Steinborn übergeben.

Die Gruppe trifft sich heute noch –

einmal im Monat. Keines der

Mitglieder wurde dement.

DER 1. ERZÄHLSALON

Artikel über den ersten Erzählsalon im Prenzlauer Berg, Der Tagesspiegel vom 23. Juli 2002

5 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

• Der Erzählsalon dauert zwei

Stunden. Länger hält die

Konzentration nicht.

• Kein Erzähler wird unterbrochen,

keine Geschichte wird

kommentiert.

• Die Salonnière hilft, wenn ein

Erzähler den roten Faden verliert

oder keinen Schluss findet.

Der Erzählsalon DIE REGELN DES ERZÄHLSALONS

Die Regeln, die sich allmählich herauskristallisierten:

6 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Erzählsalon im Gemeinderaum der Kirche Marga in der Lausitz

Der Erzählsalon WER IST DIE SALONNIÈRE?

Die gute Seele des Erzählsalons (seine Managerin)

• Sie sucht gemeinsam mit den

Erzählern die Themen, die den

Leuten unter den Nägeln brennen,

bei denen Lust am Erzählen

entsteht – oder die dem

Erkenntnisinteresse oder der

Konfliktsituation entsprechen.

• Sie ist die Bezugsperson für die

Erzähler und die Gruppe. (Die

Mutter des Salons.)

• Sie ist eine Schlüsselfigur für die

Entwicklung der Gruppe. 7 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Alt und Jung erzählen zu den Themen „Streiche der Kindheit“ und „Was wir in Lauchhammer mit Musik

machen“

Der Erzählsalon DIE SALONNIÈRENAUSBILDUNG

• Um die Fähigkeiten, einen Erzählsalon

zu leiten und zu pflegen, weiterzugeben,

haben wir vor 10 Jahren die Salonnièren-

Ausbildung entwickelt und immer wieder

angepasst.

• Wir haben Mitarbeiter von

Mehrgenerationenhäusern und Deutschlands

größter Pflegekette Kursana geschult.

Im Seminar werden soziale Kompetenzen entwickelt und gestärkt.

Salonnièrenseminar im Rahmen von „Lausitz an

einen Tisch“ im IBA-Studierhaus; Februar 2016

8 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon CHRONOLOGIE UNSERER ERFAHRUNG

• Bewahrung von Zeitgeschichte:

»Exil-Salon« mit dem Hotel Adlon (2005)

• Erfahrungstransfer:

»Der Wirtschafts-Salon« mit dem VBKI (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.) (2005) und Berlin Partner (2012)

• Bewahrung von Ortsgeschichte:

»Salon im Kuhstall« in Jena/Burgau (2007)

• intergenerationeller Dialog:

»Jung & Alt« mit dem HVD (Humanistischen Verband Deutschland) (2010)

• interkultureller Dialog:

»Integrations-Salon« mit AKARSU e.V. (2011)

• Zukunft antizipieren:

»Der Wohn-Salon« mit id22: experimentcity (2011)

• Erfahrungstransfer:

»Der Wirtschafts-Salon« mit Berlin Partner (2012)

• Strukturentwicklung:

»Die Lausitz an einen Tisch« mit dem IBA-Studierhaus e.V. (2015-2016)

9 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon DER EXIL-SALON 2005

Bewahrung von Zeitgeschichte durch Zeitzeugen

• Zum sechzigjährigen Gedenken an den Holocaust erzählten Menschen die Geschichten ihres Exils,

• in 5 aufeinanderfolgenden Salons zu den Themen „Meine letzten Tage in Deutschland“, „Die Flucht“, „Die ersten Tage in der Fremde“.

• Die Erzähler arbeiteten miteinander ihre Geschichte auf. Sie waren stolz, dass ihre Geschichten wichtig genommen wurden.

Der Erzählsalon im Berliner Hotel Adlon (2005), in

Kooperation mit Zeitzeugen TV

10 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon DER DORF-SALON 2007

Bewahrung von Ortsgeschichte

• Wir luden die alten Bewohner in Erzählsalons in den Gemeinderaum ein, um ihre Erinnerungen vom Dorf zu erzählen – gemeinsam mit der Pastorin.

• Das interessierte besonders die Neuzugezogenen, die auf diese Weise ihre Beziehung zum Wohnort stärkten. Der Erzählsalon trägt somit zur Entwicklung einer ortsbezogenen Identität von unten bei.

• Die Bewohner knüpften neue nachbarschaftliche Beziehungen.

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Bei der Buchpräsentation lasen die Bewohner des Dorfes höchstpersönlich aus den Geschichten vor und arbeiteten damit alte Konflikte auf. Es kamen Gäste aus der Umgebung von 20-30 Kilometern.

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Der Erzählsalon ERZÄHLSALON „JUNG UND ALT“ 2010

Der Erzählsalon zum intergenerationellen Erfahrungsaustausch

• Gemeinsam mit den jungen Leuten suchten wir generationsübergreifende Themen, die sie zur Bewältigung ihrer Lebensfragen interessierten: „Wie ich mein erstes Geld verdiente“, „Meine ersten vier Wände“, „Kindheitsstreiche“ und ganz mutig „Mein erster Kuss“.

• Wir luden die Alten ein, ihre Geschichte dazu zu erzählen. • Es zeigte sich:

•Den Alten machte es Freude, Fragen von den Jungen gestellt zu bekommen. Sie erzählten gern. •Alte und Junge merkten, dass sie sich für die gleichen Fragen interessieren. •Es knüpften sich neue Beziehungen.

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Im Auftrag des Humanistischen

Verbands Deutschlands

(HVD)

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Der Erzählsalon DER ZUKUNFTS-SALON 2011

WO, WIE UND MIT WEM WILL ICH LEBEN?

• Der Wohn-Salon (2011) richtet sich an alle, die nicht allein in anonymer Nachbarschaft leben möchten und nach alternativen Wohnformen suchen.

• Die Teilnehmer tauschten sich uber ihre Motive, Wunsche und Visionen aus. »Alte Hasen« aus alternativen Wohnprojekten berichteten von ihren Erfahrungen.

• Wir erkannten: Im Erzählsalon kann man Zukunft antizipieren. Es knüpften sich Beziehungen, um gemeinschaftlich Wohnprojekte aufzubauen. Einer allein ist hilflos – eine Gruppe kann ein Wohnprojekt stemmen.

13 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon DER WIRTSCHAFTS-SALON 2012

Der Erzählsalon zum Erfahrungsaustausch Selbständiger

• Unternehmer müssen täglich neue Herausforderungen bestehen. Keiner ist vor Fehlern gefeit. Sich darüber auszutauschen ist für die Stabilität wichtig.

• Am beliebtesten sind die Themen: “Wie ich meine Geschäftsidee fand“ oder „Eine Niederlage und wie es wieder aufwärtsging“.

• Neben dem Erfahrungsaustausch knüpfen die Unternehmer neue (Geschäfts-)Beziehungen.

Erzählsalon mit Berliner Unternehmerinnen und Unternehmern

2012 zum Thema „Wie ich meine Geschäftsidee fand“, geleitet von der

Salonnière Almut Hartwig-Tiedt

14 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon DER UNTERNEHMER-SALON IN DER LAUSITZ 2017

»Erfahrungen und Potenziale an einen Tisch –

Unternehmergespräche im Lausitz Lab«

• Das Projekt bringt seit Mai 2017 Lausitzer UnternehmerInnen zusammen, gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg.

• Kooperationspartner ist die Innovationsregion Lausitz GmbH.

• Das kollektive Zuhören und Erzählen stiftet Beziehungen und Innovationen.

15 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon DER LETZTE ARBEITSTAG

16 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

• Vier Erzählsalons zum großen Trauma der Ostdeutschen

• 7 Frauen, 16 Männer erzählen, was es für sie bedeutete, ihre Arbeit zu verlieren und was sie seitdem getan haben, um neue Arbeit zu finden

Das Buch ist ein Schlüssel für den Frust vieler Ostdeutscher von der Lausitz bis Anklam, von Bischofferode bis Sömmerda.

Der Erzählsalon ERSTES ERZÄHLPROJEKT IM LÄNDLICHEN RAUM 2015

Durch die vielfältigen Erfahrungen haben wir begriffen:

Der Erzählsalon kann der Regional- und

Strukturentwicklung dienen.

Wir entwickelten das Projekt „Die Lausitz an einen Tisch“.

17 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Der Erzählsalon LAUSITZ AN EINEN TISCH

• »Lausitz an einen Tisch« fand

von Juni 2015 bis September 2016 statt,

• finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und

Energie, unterstützt von der Bundesbeauftragten für

die neuen Bundesländer, Iris Gleicke.

• in Kooperation mit dem IBA-Studierhaus e.V.

• Alle Publikationen können kostenlos heruntergeladen

werden unter: www.lausitz-an-einen-tisch.de

»Lausitz an einen Tisch« Ein Erzählprojekt von Rohnstock Biografien zur Strukturentwicklung

18 Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Beispiele WIE GINGEN WIR VOR?

• In 5 Orten wurden von 3 Salonnièren

jeweils 6 Erzählsalons durchgeführt.

• Wir entwickelten die Themen zur

Vergangenheit gemeinsam mit den

Erzählern. Damit versicherten sich die

Erzähler ihrer Erfahrungen und wurden

sich ihrer Potenziale bewusst.

• Danach wählten wir Themen der Gegenwart und sprachen

anschließend über die Wünsche für die Zukunft.

• In insgesamt 41 Salons erzählten etwa 500 Lausitzer.

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Beispiele NACHHALTIGKEIT

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• 8 Teilnehmer aus 4 Orten wurden zu Salonnièren ausgebildet.

• Es gibt sehr viele versteckte, verborgene, verschwiegene Potenziale auf

dem Land – die klugen, sehr gut ausgebildeten Ingenieure, Meister,

Facharbeiter, die einst in der sozialistischen Produktion gearbeitet

haben, sind trainiert, schwierige Fragen konstruktiv zu lösen. Das haben

sie ihr Leben lang getan. Man muss sie nur gewinnen –

viele haben sich frustriert zurückgezogen, weil sie

nicht mehr gebraucht wurden. • Die Salonnière wird zur Schlüsselfigur für soziale

Aktivitäten.

• Neue Salonnièren bringen den Erzählsalon in den

Raum und garantieren die Nachhaltigkeit vor Ort.

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Beispiele DIE RESULTATE DER ERZÄHLSALONS

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Die Bürger wurden aktiviert:

• Gründung eines Bürgervereins und Entwicklung eines Bürgerhauses in Marga

• Wiederbelebung der Dorfgemeinschaft, Stolz auf die eigene Geschichte in Sedlitz

• Überwindung des Konflikts zwischen Kraftwerks- und Kulturhausanhängern in Plessa

• Generationenübergreifendes Projekt einer Stadt-Oper an den Biotürmen in Lauchhammer

• partizipative Ortsgestaltung zwischen Neubürgern und Alteingesessenen in Geierswalde

„Was wir in Lauchhammer mit Musik machen“; Februar 2016

„Was ich mit dem Kraftwerk Plessa erlebte“, Zum ersten Mal nach 25 Jahren kamen 40 ehemalige

Betriebsangehörige zurück an ihre einstige Arbeitsstätte.; August 2015

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Beispiele ÜBERWINDUNG VON KONFLIKTEN

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Der Erzählsalon baut Brücken:

• Zum Thema „Was wir uns fur die Zukunft Plessas wunschen“ kamen linke und rechte Jugendliche in den Jugendclub Plessa.

• Sie hörten einander zu.

• Es wurde offensichtlich, dass Plessa vorangebracht werden kann. Wenn alle gemeinsam anpacken.

• Die Jungen wollen in ihrer Heimat bleiben. Sie

brauchen Arbeitsplätze. Die Alten sind bereit, sie dabei zu unterstützen.

• Leider war es der letzte Erzählsalon im Rahmen

des Projekts.

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Beispiele INTEGRATION GEFLÜCHTETER

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Der Erzählsalon integriert:

• In Sedlitz lud der DFB in Kooperation mit uns Geflüchtete aus dem Übergangswohnheim zum Kaffeekränzchen und Heimatkundeunterricht ein.

• Die alten Frauen erzählten, wie hart und mit wie

viel Freude sie in der Kohle gearbeitet hatten. Sie bemerkten beim Erzählen, wie viel Wissen sie über den Tagebau haben – insbesondere, da ihre

Geschichten ins Englische und Arabische übersetzt wurden. Das machte sie stolz.

Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

• Dann erzählten die jungen Männer.

• Die alten Frauen und die jungen Syrer und Afghanen kamen sich näher.

• Leider gab es keinen Erzählsalon, der darauf aufbaute.

Beispiele 1. ERZÄHLSALON IM ÖFFENTLICHEN RAUM

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Der Berliner Tagesspiegel berichtete über den Erzählsalon am 16. November 2017 im Einkaufszentrum Schönhauser Allee Arcaden. Hier kamen die unterschiedlichsten Bewohner des Kiezes zusammen.

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Beispiele STIMME DES REGIONALENTWICKLERS

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„Was ich da [im Lausitz-Projekt] gesehen habe, ist so gut, dass wir im Rheinischen Revier daraus lernen sollten...

Ich habe den Eindruck, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit die Angst vor dem Neuen besänftigen kann und die Menschen mit ihrer Situation versöhnt.“

v.l.: Staatssekretär Hendrik Fischer, Jens Bröker und Wolfgang Hertel, Preisträger »Beste Geschichte aus der Lausitz«; bei der feierlichen Prämierung im Mai 2016

Jens Bröker, Geschäftsführer der

Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH:

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Beispiele STIMME AUS DER VERWALTUNG

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Andreas Fredrich (SPD), Bürgermeister der Stadt

Senftenberg:

„Mein erster Gedanke war: Nicht noch so ein

‘Projekt‘... Ich wurde gebeten, in den Erzählsalon zu

kommen und fürchtete: Jetzt kommen alle mit ihren

Wünschen und ich gerate unter Rechtfertigungsdruck,

warum etwas nicht geht. Stattdessen wurde ich

absolut positiv überrascht, dass man sich tatsächlich

austauschte. Natürlich wurde auch von Erwartungen

gesprochen, aber immer verbunden mit einer

persönlichen Geschichte. Wirklich miteinander zu

reden und zuzuhören, das ist eine Stärke des

Erzählsalons.“

Bürgermeister Andreas Fredrich (SPD; ganz rechts) beim

Erzählsalon in Marga zum Thema »Was ich mir für Marga

wünsche«.

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Beispiele STIMME DES WIRTSCHAFTSMINISTERS

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Albrecht Gerber (SPD), Minister für

Wirtschaft und Energie des

Landes Brandenburg:

„Der Erzählsalon ist eine sehr unkonventionelle

Veranstaltungsform.

Erzählsalons können neue Beziehungen und

Gemeinschaften stiften, die zu neuen Kooperationen

führen. Das ist ein guter Beitrag zu einer

Zukunftsstrategie für die Lausitz von morgen.

Deswegen unterstützen wir das Projekt aus

Lottomitteln.“ Katrin Rohnstock mit Albrecht Gerber bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids fur unser aktuelles Projekt „Erfahrungen

und Potenziale an einen Tisch“ am 24.07.2017 in Cottbus

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Beispiele STIMME DER KULTURMINISTERIN

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Dr. Martina Münch (SPD),

Ministerin für Wissenschaft,

Forschung und Kultur des

Landes Brandenburg:

„Ich glaube, dass wir uns über

das Geschichtenerzählen ein

Stück weit

unseres Menschseins

vergewissern.

Wir spüren beim Erzählen, dass

wir eine große Gemeinschaft

bilden und dass wir daraus viel

Kraft ziehen.“

v.l.: Martina Münch, Katrin Rohnstock und Iris Gleicke (Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer)

bei der Premiere des Buchs „Lausitz: Lebensgeschichten einer Heimat“ am 22.09.2016 in Großräschen

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Prof. Dr. Christmann, stellv. Direktorin des IRS:

„Versuche, Identitätsbildungsprozesse zu steuern und

mit kommunikativen Instrumenten wie

Marketingkampagnen zu entwickeln, können

bestenfalls ein Image verbessern, selten aber eine

ortsbezogene Identität „von unten“ entwickeln.

Raumbezogene Identitäten sind komplexe kulturelle

Konstrukte und bedurfen – wenn sie entfaltet werden

sollen – einer anderen kommunikativen

Adressierung... Rohnstock Biografien stößt mit dem

Erzählsalon in diese Lucke.“

Beispiele FRAU PROFESSOR CHRISTMANN

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„Die Methode des Erzählsalons ist eine soziale

Innovation.“

Im Erzählsalon zum Thema »Was ich mir für Sedlitz wünsche«:

Bürgermeister Andreas Fredrich (SPD; 2.v.l.) hört im brandenburgischen Sedlitz die Sorgen der Bewohner

Die Bedeutung des Erzählsalons für die Entwicklung des Ländlichen Raumes © Rohnstock Biografien

Zentrale Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Alterung und burgerschaftliches Engagement“: •Burgerschaftliche Selbstverantwortungsgemeinschaften haben mittlerweile hohen Stellenwert in ländlichen Räumen.

•Damit sind sich (freiwillig) selbstsorgende Dorf-, Quartier- oder Nachbarschaftsgemeinschaften gemeint [...].

•Diesen Gemeinschaften soll in Zukunft mehr Bedeutung beigemessen werden. Sie sollten in ihrer Arbeit stärker unterstutzt als durch strikte Vorgaben reglementiert werden.

Beispiele METAGUTACHTEN LÄNDLICHE RÄUME (Ergebnispräsentation bei der Enquete-Kommission, 10.11.2017,

von Dr. Katrin Bäumer und Dr. Florian Langguth)

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Rohnstock Biografien Schönhauser Allee 12, 10119 Berlin (Eingang über Saarbrücker Straße)

Telefon: 030 / 40 50 43 3 Telefax: 030 / 40 50 43 43

E-Mail: [email protected] www.rohnstock-biografien.de

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT.