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Universität Zürich, Kommunikation, Schönberggasse 15a, CH-8001 Zürich Telefon: +41 (O)44 634 44 30 • Fax: +41 (0)44 634 23 46 • [email protected] www.mediadesk.uzh.ch Universität Zürich Dies academicus 2009 Ehrendoktoren der Universität Zürich 2009: Theologische Fakultät: Prof. Dr. Peter B. Machinist Rechtswissenschaftliche Fakultät: Paul Brenzikofer Medizinische Fakultät: Prof. Dr. Jean-Laurent Casanova Prof. Dr. Gilles Lavigne Vetsuisse-Fakultät: Dr. Stephen J.O’Brien Philosophische Fakultät: Dr. Jochen Greven Ständiger Ehrengast der Universität Zürich: Dr. Hans Vontobel

Dies academicus 2009 - UZH

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Page 1: Dies academicus 2009 - UZH

Universität Zürich, Kommunikation, Schönberggasse 15a, CH-8001 Zürich Telefon: +41 (O)44 634 44 30 • Fax: +41 (0)44 634 23 46 • [email protected] • www.mediadesk.uzh.ch

Universität Zürich

Dies academicus 2009 Ehrendoktoren der Universität Zürich 2009: Theologische Fakultät: Prof. Dr. Peter B. Machinist Rechtswissenschaftliche Fakultät: Paul Brenzikofer Medizinische Fakultät: Prof. Dr. Jean-Laurent Casanova Prof. Dr. Gilles Lavigne Vetsuisse-Fakultät: Dr. Stephen J.O’Brien Philosophische Fakultät: Dr. Jochen Greven Ständiger Ehrengast der Universität Zürich: Dr. Hans Vontobel

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Universität Zürich Theologische Fakultät

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ehrenpromotion Laudatio

Die Theologische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Dr. Peter B. Machinist in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Erforschung der Hebräischen Bibel und der altorientalischen Religi-ons- und Kulturgeschichte und seines Einsatzes für eine Grenzen überschreitende wis-senschaftliche Kommunikation und Kooperation.

Peter B. Machinist (geb. 1944) absolvierte sein Studium an den Universitäten Harvard und Yale. Schwerpunkte waren die Hebräische Bibel, die altorientalische Religionsge-schichte (hier besonders die Assyriologie) und das klassische Judentum. Seine Doktor-arbeit befasste sich mit dem mittelassyrischen Tukulti-Ninurta-Epos.

Während und nach seinem Studium lehrte Peter Machinist am Connecticut College, der Yale Divinity School, der Case Western Reserve University, der University of Ari-zona in Tucson und der University of Michigan in Ann Arbor. Seit 1991 ist er Hancock Professor of Hebrew and Other Oriental Languages am Department of Near Eastern Languages and Civilizations der Harvard University und zugleich Mitglied der Harvard Divinity School.

Sein hauptsächliches Forschungsgebiet ist die Sozial-, Kultur- und Geistesgeschichte des alten Orients und hier insbesondere des alten Israels und Mesopotamiens. In die-sem Rahmen hat Peter Machinist u.a. die Identitätsbildung von Gruppen, die antike Geschichtsschreibung, Mythologie und Prophetie, die Geschichte Assyriens und die Geschichte der modernen Erforschung der Bibel und des alten Orients genauer er-forscht. Unter seinen Publikationen finden sich Arbeiten über die mittelassyrische Pro-vinzverwaltung, die Briefe von Priestern an die assyrischen Könige Asarhaddon und Assurbanipal, das «Image» Assyriens im Jesajabuch, die biblische Darstellung der Ent-stehung Israels, das Denken Qohelets, den Fall Assyriens in der Perspektive der anti-ken Quellen, die Philister, die altorientalische Geschichtsschreibung sowie die Königs-herrschaft in Israel und in Assyrien. Gegenwärtig arbeitet er v.a. an einem Kommentar zum Buch Nahum.

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Universität Zürich Theologische Fakultät

Peter Machinist hat aber nicht nur durch seine eigenen Forschungen die Bibelwissen-schaft und die Altorientalistik voran gebracht. Er hat sich auch grosse Verdienste um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und des internationalen Aus-tauschs erworben. Er ist Herausgeber der Harvard Semitic Monographs, editor-in-chief der alttestamentlichen Bände der Hermeneia Commentary Series und Mitherausgeber mehrerer Fachzeitschriften. Durch zahlreiche Reisen, Gastprofessuren und For-schungsaufenthalte auf allen Kontinenten hat er ein weites Netz wissenschaftlicher Kommunikation und Kooperation ausgespannt, in dem auch die Theologische Fakultät der Universität Zürich einen Knoten bildet.

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Universität Zürich Rechtswissenschaftliche Fakultät

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ehrenpromotion Laudatio

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Paul Brenzikofer in Anerkennung des langjährigen wissen-schaftlichen und praktischen Engagements für die Reform des Strafvollzugs, des Straf-rechts und der Kriminalpolitik, seiner Pioniertätigkeit im In- und Ausland und seiner Gabe, Theorien erfolgreich in die Strafvollzugspraxis umzusetzen.

Paul Brenzikofer (geb. 28.12.1933) hat das Lehrerseminar in Rorschach abgeschlossen. Anschliessend studierte er während zweier Semester an der Universität Zürich Mathe-matik und Physik, musste dann aber diese Ausbildung vorzeitig abbrechen, um sich der Tätigkeit als Primarlehrer zuzuwenden, die er während 11 Jahren in Buchs SG ausübte. Er initiierte dort die Elternbildung, war Bezirksschulrat und Präsident der Jugend-schutzkommission. Ab 1966 unterrichtete er als Lehrer an der Strafanstalt Lenzburg, bis ihm 1969 die Leitung der Strafanstalt Saxerriet anvertraut wurde. In dieser Funkti-on, die er bis 1998 ausübte, hat er Wesentliches zur Weiterentwicklung des Strafvoll-zugs und überhaupt des Strafrechts und der Kriminalpolitik beigetragen.

So hat er in Saxerriet schweizweit als Pionier ein Urlaubssystem für Gefangene einge-führt. Weitere wichtige Neuerungen waren die Einführung des Wohnexternats, eines Programms für (aus physischen oder psychischen Gründen) Leistungsschwache, eines Wiedergutmachungsprogramms in Gefängnissen zugunsten der Opfer und schliesslich ein viel beachteter Versuch mit der Tiertherapie. Alle Betriebsteile der Strafanstalt wurden zudem auf seine Initiative hin einer Qualitätskontrolle unterworfen und sind heute zertifiziert.

Diese innovativen Reformen des Strafvollzugs haben über die Grenzen hinaus starke Beachtung gefunden. So wurde Paul Brenzikofer in vielen schweizerischen und aus-ländischen Gremien als Experte beigezogen, so in der Kommission zur Vorbereitung des Opferhilfegesetzes und der Revision des Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuches. Seit seinem Altersrücktritt im Jahre 1998 ist Paul Brenzikofer sehr häufig im Ausland als Experte im Einsatz gestanden, so u.a. in Deutschland (zur Erarbeitung von Vor-

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Universität Zürich Rechtswissenschaftliche Fakultät

schlägen für die Verbüssung langer Strafen), in Argentinien, in Addis Abeba, in Koso-vo sowie in Russland, der Ukraine und anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

Die Universität Zürich und andere Hochschulen des In- und Auslandes durften eben-falls immer wieder auf Paul Brenzikofer zählen. So hat er an den Universitäten von Zü-rich und St. Gallen über viele Jahre hinweg Lehraufträge zu Fragen des Strafvollzugs, der Kriminologie und Viktimologie erhalten. Ferner war er während vieler Jahre Do-zent am Schweizerischen Ausbildungszentrum für das Strafvollzugspersonal und an der Polizeiaspirantenschule der Stadt Zürich. Auch bei den Justizministerien Öster-reichs und Bayerns sowie an den Universitäten von Freiburg i. Br., Berlin, Graz, Inns-bruck und Lüttich hielt Paul Brenzikofer zahlreiche Vorträge. Seine Verbundenheit mit den Hochschulen zeigte sich auch darin, dass er zahlreiche Dissertationsvorhaben und Diplomarbeiten tatkräftig unterstützte. Auf diese Weise sind rund ein Dutzend wissen-schaftlicher Arbeiten zu Themen des Strafvollzugs und ,seiner» Strafanstalt Saxerriet entstanden, die ohne seine Offenheit gegenüber den Anliegen der Forschung unmög-lich hätten entstehen können.

Paul Brenzikofer hat als Autor zu einer breiten Palette von Strafvollzugsthemen wis-senschaftlich publiziert. Viele seiner Anregungen, Überlegungen und Initiativen sind in andere wissenschaftliche Werke eingeflossen oder haben in die Gesetzgebung und Pra-xis Eingang gefunden und dadurch zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Be-troffenen beigetragen. Über die wissenschaftlichen Publikationen hinaus hat Paul Brenzikofer in unzähligen Vorträgen, Zeitungsartikeln, Radio- und Fernsehsendungen die Probleme des Strafvollzugs der breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen verstan-den.

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Universität Zürich Medizinische Fakultät

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ehrenpromotion Laudatio

Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Dr. Jean-Laurent Casanova in Anerkennung seiner her-vorragenden Arbeiten auf dem Gebiet der genetischen Diagnose und Therapie bei Kin-dern mit erhöhter Infektanfälligkeit und der seit vielen Jahren engen und freundschaft-lich geprägten Verbindung zur Universität Zürich, im Besonderen zur Medizinischen Universitäts-Kinderklinik Zürich.

Prof. Jean-Laurent Casanova wurde am 14. Juni 1963 geboren und ist französischer Staatsbürger. Nach dem Medizinstudium von 1981 bis 1987 und gleichzeitigem Bio-chemiestudium 1982 bis 1987 an der Pariser Universitäten René Descartes und Pierre et Marie Curie, folgte 1988 bis 1992 ein PhD-Doktorat am Ludwig Institute for Cancer Research in Lausanne und an der Pierre et Marie Curie Université in Paris. Anschlie-ssend erfolgte zwischen 1992 und 1995 die Facharztausbildung in Pädiatrie an der Pi-erre et Marie Curie Université sowie zwischen 1995 bis 1999 für Pädiatrische Immuno-logie und Hämatologie an der Medizinischen Hochschule Necker der gleichen Univer-sität.

Seit 1999 ist Prof. Casanova Professor für Pädiatrie in der Abteilung für Pädiatrische Immunologie und Hämatologie am Hôpital des Enfants Malades Necker und der dorti-gen Medizinischen Hochschule und der René Descartes Université in Paris. Seit 1999 amtet er als Direktor des von ihm zusammen mit Prof. Laurent Abel mitbegründeten Labors für Humangenetik von Infektionskrankheiten der Medizinischen Hochschule Necker der Universität René Descartes und des INSERM Frankreich. Im Jahre 2008 wurde er zusammen mit Prof. Abel zum Direktor des Labors für Humangenetik von In-fektionskrankheiten an der Rockefeller University in New York ernannt.

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Universität Zürich Medizinische Fakultät

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ehrenpromotion Laudatio

Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Dr. Gilles Lavigne in Anerkennung seiner fundamentalen Beiträge zur Klärung der Zusammenhänge zwischen Schlaf-Wach-Zyklus, Schmerzen und Bewegungsstörungen im Bereich des Kauapparates. Insbesondere die Erforschung der Neurobiologie des Bruxismus hat durch seine Arbeiten wesentliche neue Impulse erfahren, was zu neuen diagnostischen und therapeutischen Strategien geführt hat.

Prof. Gilles Lavigne wurde am 9. Mai 1952 geboren und ist kanadischer und Schwei-zer Staatsbürger. Prof. Lavigne studierte bis 1977 Zahnmedizin an der Universität in Montréal, Canada. Zusätzlich erwarb er 1983 einen Master of Science im Bereich der Neurowissenschaften. Anschliessend war er am National Institute of Health in Bethes-da, USA von 1985 bis 1987 als postdoctoral fellow wissenschaftlich tätig. Von 2007 bis 2008 war er Gastprofessor an der Faculté de Médecine Université de Lausanne. Seit 1997 ist Gilles Lavigne Professor an der Zahnmedizinischen Fakultät der Universität in Montréal, die er seit 2008 als Dekan leitet.

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Universität Zürich Vetsuisse Fakultät

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ehrenpromotion Laudatio

Die Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors eh-renhalber an Herrn Dr. Stephen J. O’Brien in Anerkennung seiner grossen Verdienste auf dem Gebiet der Genetik und ihrer Bedeutung bei Erkrankungen bei Mensch und Tier, insbesondere bei Feliden. Seine Arbeiten stellen Meilensteine dar und beeinfluss-ten nachhaltig die Forschung in den Gebieten der Genetik, der Infektiologie und Zoo-logie.

Dr. Stephen J. O’Brien, geboren 1944, erwarb 1966 am St. Francis College in Loretto, Pennsylvania, einen Bachelor of Science-Titel in Biologie und Chemie. An der Cornell University, Ithaca, studierte er Genetik und absolvierte 1971 seinen PhD. Nach zwei Jahren als Postdoctoral Fellow trat er ins Laboratory of Viral Carcinogenesis am Na-tional Cancer Institute (NCI) ein, wo er 1980 zum Leiter der Abteilung Genetik avan-cierte. 1983 wurde er Chef des Laboratory of Viral Carcinogenesis und seit 1986 leitet er das Laboratory of Genomic Diversity am NCI.

Dr. O’Brien hat sich grosse Verdienste erworben auf den Gebieten der Human- und vergleichenden Genetik, der evolutionären Biologie, in der HIV-/Aids-Forschung, auf den Gebieten der Retrovirologie (speziell von Katzenartigen) und der Erhaltung von Tierarten. Zu seinen, in Zusammenarbeit mit Studierenden, Kolleginnen und Kollegen erarbeiteten besonderen Leistungen gehören:

• Die erstmalige Beschreibung eines Gens, welches die HIV-Infektion und die Wei-terentwicklung der Infektion zu AIDS hemmt (CCR 5-δ 32). Seit der Entdeckung von CCR5- δ 32 hat seine Arbeitsgruppe weitere 20 Gene charakterisiert, welche die HIV-Infektion hemmen.

• Dr. O’Brien hat die vergleichende Genetik von Säugetieren als Möglichkeit der weiteren Charakterisierung des menschlichen Genoms begründet.

• Dr. O’Brien hat das Projekt zur vollständigen Sequenzierung des Genoms der Hauskatze (feline genome project) initiiert, geleitet und zu Ende geführt und damit die Möglichkeit geschaffen, Katzengene für medizinische und vergleichende Ge-nom-Analysen zu verwenden.

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Universität Zürich Vetsuisse Fakultät

• Er hat über 200 Gene kartiert, die für genetische Erkrankungen verantwortlich sind, darunter Onkogene, Virusresistenzgene und weitere.

• Dr. O’Brien und seine Mitarbeiter/innen haben das feline Immunschwächevirus bei wilden Katzenartigen charakterisiert und dessen Epidemiologie und Bedeutung für das Immunsystem charakterisiert.

• Dr. O’Brien hat die Abstammung der Hauskatze und ihre Einbettung in die Familie der Katzenartigen detailliert abgeklärt.

• Er konnte mit seiner Gruppe zeigen, dass Geparden über eine bemerkenswerte ge-netische Ähnlichkeit verfügen und damit die Basis für den seither als «conservati-on genetics» bekannten Wissenschaftszweig gelegt. Dr. O’Brien ist nicht nur in der Forschung sondern auch in der Lehre enorm engagiert, was seine Lehrverpflich-tungen als «Adjunct Professor» an 12 Universitäten (Harvard, Johns Hopkins, Cornell, Duke, University of Maryland, University of Minnesota, Michigan State University, Colorado State University, George Washington University, George Mason University, Hood College of Frederick und Peking University) belegen. Unter seiner Leitung konnten über 15 Wissenschafter/innen ihre PhD-Arbeit, 8 ih-ren Master of Science und über 20 eine Ausbildung als Postdoctoral Fellow absol-vieren.

Dr. Stephen J. O’Brien ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, The Explorers Club und des Cosmos Club. Er amtierte als Präsident der Vereinigten Wis-senschafter am National Cancer Institute, als Vorsitzender des Internationalen Komi-tees für vergleichende Genkartierung für das Projekt «Human Genom Organisation». Dr. O’Brien gründete die Organisation «New Opportunities in Animal Health Scien-ces» ein Konsortium von Wissenschafter/innen der Smithonian Institution und des «National Zoological Parks», welche biomedizinische Techniken zur Tierarterhaltung einsetzt.

Dr. O’Brien ist Autor oder Mitautor von über 650 wissenschaftlichen Artikeln, Buch-beiträgen und Büchern. Darunter auch ein «Atlas of Mammalian Chromosomes», eine fotographische Übersicht über Chromosomenbilder von fast 1000 Säugetierspezies. Durch viele Publikationen in populärwissenschaftlichen Zeitschriften (wie National Geographic Magazine) hat er dafür gesorgt, dass neue Erkenntnisse nicht nur Wissen-schafter/innen, sondern auch interessierten Laien zugänglich sind.

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Universität Zürich Philosophische Fakultät

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ehrenpromotion Laudatio

Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Dr. Jochen Greven in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Wiederentdeckung des Schweizer Dichters Robert Walser. Mit der Edition des Gesamtwerks und einem unermüdlichen publizistischen Wirken begründete und beför-derte er die inzwischen weltweite Geltung Robert Walsers als einen der wichtigsten Autoren der klassischen Moderne.

Dr. Jochen Greven, Jg. 1932, schloss 1959 sein Studium der Germanistik in Köln mit einer Arbeit über den damals weitgehend vergessenen Schweizer Schriftsteller Robert Walser ab. Diese Arbeit war die erste deutschsprachige Dissertation zu Robert Walser überhaupt. Für Jochen Greven wurde daraus sein Lebensthema: Er erarbeitete in den Jahren 1966–1973 als weitgehend alleinverantwortlicher Herausgeber die erste Robert Walser-Gesamtausgabe in 12 Bänden, die er später erweiterte und mit der 20-bändigen Taschenbuchausgabe 1986 abschloss. Grevens Editionen schufen die Voraussetzung für die weltweite Wiederentdeckung Robert Walsers.

Wie kein anderer Germanist hat sich Jochen Greven für dieses Werk auch publizistisch und organisatorisch eingesetzt: Er schrieb neben seiner Berufstätigkeit als freier Publi-zist, Rundfunkredakteur und Verlagsleiter zahlreiche Artikel und Aufsätze über Robert Walser. 1997–2001 war er Gründungspräsident der in Zürich ansässigen Robert-Walser-Gesellschaft. Schliesslich legte er 2003 ein vielbeachtetes Buch zur Wirkungs-geschichte vor: «Robert Walser – ein Außenseiter wird zum Klassiker. Abenteuer einer Wiederentdeckung», das die nach 1965 entstandene allgemeine Walser-Forschung und die kulturellen Bemühungen um die Geltung dieses Autors auf luzide und engagierte Weise zur Darstellung brachte.

Mit seiner editionsphilologischen Leistung und seinem publizistischen Engagement hat sich Jochen Greven grosse Verdienste um die Robert-Walser-Forschung und damit auch um die internationale Geltung der Schweizer Literatur im Allgemeinen erworben.

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Universität Zürich Philosophische Fakultät

Die Laudatio lautet: «Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Dr. Jochen Greven in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Wiederentdeckung des Schweizer Dichters Robert Walser. Mit der Edition des Gesamtwerks und einem unermüdlichen publizistischen Wirken begründete und beförderte er die inzwischen weltweite Geltung Robert Walsers als ei-nes der wichtigsten Autoren der klassischen Moderne.»

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Universität Zürich

Sperrfrist: Samstag, 25. April 2009, 11 Uhr

Dies academicus 2009 Ständiger Ehrengast

Laudatio Die Erweiterte Universitätsleitung ernennt Herrn Dr. Hans Vontobel in Anerkennung seiner grossen Verdienste, die er sich mit seiner Grosszügigkeit und seinem Engagement für das Gemeinwohl und die universitäre Forschung, insbesondere auf den Gebieten der Krebs-, der Alters- und der Alternsforschung wie auch im Bereich Finance, erworben hat, zum Ständigen Ehrengast der Universität Zürich.