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Prof. Dr. Birgit Eickelmann Lehrstuhl für Schulpädagogik
Institut für Erziehungswissenschaft
Universität Paderborn
Digitale Bildung –
Status quo und Perspektiven
Vortrag im Rahmen
des Bildungskongresses
„Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter“
Bildungskongress des LMZ Stuttgart, 25. Oktober 2016
Bild: © Thinkstock, 480803422
Ausgangspunkt
Ausgangspunkt: Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche
Kompetenter Umgang mit neuen Technologien zunehmend relevant
Schulen vor neuen Herausforderungen und Möglichkeiten
Herausforderungen: „neue“ Kompetenzen zu vermitteln
Chancen: Potenziale für das fachliche und überfachliche Lernen und Lehren
Übergeordnete Zielsetzungen: veränderten Bildungsauftrag wahrnehmen; Kinder
und Jugendliche „fit“ machen für Alltag, Gesellschaft, Berufs- und
Lebensperspektiven
Wichtige Stichworte: Chancengerechtigkeit und Teilhabe
Notwendige Veränderungen im Bereich der Schul-, Unterrichts- und
Personalentwicklung in (Einzel-)Schulen und in Schulsystemen.
Ausgangspunkt
Daran anknüpfende Fragestellungen für diesen Vortrag:
1) Welche empirischen Befunde zum Status quo „digitaler Bildung“
liegen für Deutschland und insbesondere auch für Baden-
Württemberg vor?
2) Welche Perspektiven ergeben sich daraus für das Lehren und
Lernen im digitalen Zeitalter?
Status quo: empirische Befunde
• Internationaler Vergleich (mit nat. Ergänzungen)
• Computerbasierte Schülertests (Jgst. 8)
• Schulleitungs-, Lehrer- und Schülerbefragung
• Erstmalig theoretisch und empirisch fundiertes
Kompetenzstufenmodell für ‚digitale Bildung‘
• Berichtlegung 2014; Vertiefung 2016
ICILS 2013
International Computer and Information Literacy Study
• Fokus: Befragung von Lehrkräften
• Erstmalig Vergleiche auf Bundesländerebene
• Berichtlegung 2015
Schule digital –Länderindikator 2015
Eickelmann, 2012, modifiziert
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Status quo: Schulentwicklungs- und Schuleffektivitätsperspektive
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Status quo: Schulentwicklungs- und Schuleffektivitätsperspektive
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
1. Status quo: Output
Computer- und informationsbezogene
Kompetenzen von Achtklässlerinnen
und Achtklässlern im internationalen
Vergleich (ICILS 2013)
Bos, Eickelmann et al.,2014; Fraillon et al., 2014
Teilnehmer M SD (SE)
Tschechische Republik 553 62 (1.6) ▲
Kanada (O.) 547 73 (2.2) ▲
Australien 542 78 (1.6) ▲3 Dänemark 542 69 (2.0) ▲
Polen 537 77 (1.7) ▲1 2 Norw egen 537 72 (1.6) ▲
Republik Korea 536 89 (1.5) ▲3 Niederlande 535 82 (2.9) ▲
2 Kanada (N. & L.) 528 80 (2.3) ■ 3 Schw eiz 526 72 (2.6) ■
VG EU 525 77 (0.7) ■
Deutschland 523 78 (2.0) ■
Slow akische Republik 517 90 (3.3) ■ 2 5 Russische Föderation 516 77 (1.7) ■ 2 3 Hongkong 509 95 (4.8) ■
VG OECD 516 79 (0.6) ▼
Kroatien 512 82 (1.7) ▼
Slow enien 511 69 (1.2) ▼
Internat. Mittelwert 500 81 (0.6) ▼
Litauen 494 84 (2.6) ▼
Chile 487 86 (2.5) ▼3 Argentinien (B. A.) 450 94 (4.0) ▼
5 Thailand 373 96 (2.6) ▼
Türkei 361 100 (3.0) ▼
Teilnehmer, die signif ikant über dem M it telwert von Deutschland liegen (p < .05).
Kein signif ikanter Unterschied zum M it telwert in Deutschland.
Teilnehmer, die signif ikant unter dem M it telwert von Deutschland liegen (p < .05).
1
2
3
5
© ICILS 2013
(7.4)
Kursiv gesetzt sind die Benchmark-Teilnehmer.
▼
Abweichender Erhebungszeitraum.
IEA: International Computer and Information Literacy Study (2013)
(2.9)
▲
■
Die nat ionale Zielpopulat ion entspricht nicht der 8. Jahrgangsstufe.
Die Gesamtausschlussquote liegt über 5%.
Die Schüler- und Schulgesamtteilnahmequote liegt unter 75%.
(2.1)
(3.2)
(1.1)
(2.4)
(4.6)
(2.4)
(2.4)
(2.7)
(5.0)
(0.9)
(3.6)
(3.1)
(8.6)
(4.7)
(4.6)
(2.8)
(2.2)
(4.7)
(SE)
(2.3)
(3.5)
(2.8)
(0.9)
100 200 300 400 500 600 700
Perzentile: 5% 25% 75% 95%
Mittelwert und Konfidenzintervall ( 2 SE)
I VII III IV
Kompetenzen von Schülerinnen
und Schülern in Deutschland im
internationalen Mittelfeld
(523 Leistungspunkte)
1. Status quo: Output
1
2
3
5
AInkonsistenzen sind im Rundungsverfahren begründet.
Die Gesamtausschlussquote liegt über 5%.
Abweichender Erhebungszeitraum
Kursiv gesetzt sind die Benchmark-Teilnehmer.
Die Schüler- und Schulgesamtteilnahmequote liegt unter 75%.
Kompetenzstufe I
Kompetenzstufe II
Kompetenzstufe III
Kompetenzstufe IV
Kompetenzstufe V
Die nationale Zielpopulation entspricht nicht der 8. Jahrgangsstufe.
Teilnehmer II III IV V
↓ ↓ ↓ ↓
Republik Korea 90.6 72.0 35.9 5.5
Kanada (O.) 96.4 78.5 36.3 4.6
Australien 94.7 76.8 34.5 4.13 Niederlande 92.3 73.6 32.8 3.9
2 Kanada (N. & L.) 92.7 69.1 28.8 3.7
Polen 94.3 74.6 32.7 3.5
Tschechische Republik 98.2 84.9 37.4 2.91 2 Norw egen 95.2 75.9 30.1 2.7
2 3 Hongkong 84.9 62.3 25.7 2.73 VG OECD 87.9 67.0 26.5 2.2
Dänemark 96.0 78.6 32.8 2.4
Slow akische Republik 87.9 67.2 27.1 2.3
VG EU 91.9 70.3 27.0 2.2
Internat. Mittelwert 83.0 60.3 22.7 2.23 Schw eiz 93.9 70.2 25.0 2.0
2 5 Russische Föderation 91.1 64.0 23.2 1.9
Kroatien 88.7 64.1 22.3 1.5
Deutschland 92.6 70.8 25.4 1.5
Litauen 85.3 54.9 16.0 1.1
Chile 82.5 53.0 13.4 0.5
Slow enien 92.2 64.1 16.6 0.4
Argentinien (B. A.) 69.4 35.2 7.7 0.35 Thailand 35.6 12.1 1.6 0.1
Türkei 32.9 9.4 1.0 0.1
↑ ↑ ↑ ↑
II III IV V
Anteil der Schülerinnen und
Schüler, der mindestens
folgende Kompetenzstufe
erreicht
Kompetenzstufe I
Kompetenzstufe II
Kompetenzstufe III
Kompetenzstufe IV
Kompetenzstufe V
9.4
5.3
7.7
7.3
5.7
15.1
12.1
12.1
8.1
17.0
6.1
8.9
11.3
7.4
14.7
17.5
7.8
30.6
64.4
67.1
18.7
17.9
17.9
18.7
23.6
19.6
13.2
19.3
22.7
20.9
17.4
20.7
21.6
22.7
23.7
27.0
24.6
21.8
30.4
29.5
28.0
34.2
23.5
23.6
36.0
42.3
42.3
40.9
40.3
41.9
47.6
45.8
36.5
40.5
45.8
40.1
43.3
37.6
45.2
40.8
41.8
45.3
38.9
39.6
47.5
27.5
10.6
8.4
30.5
31.7
30.4
28.8
25.1
29.2
34.5
27.4
23.1
24.1
30.3
24.8
24.8
20.7
23.1
21.3
20.8
24.0
14.9
12.9
16.2
7.4
0% 25% 50% 75% 100%
Bos, Eickelmann et al., 2014
Prozentuale Verteilung der
Schülerinnen und Schüler auf
die Kompetenzstufen
Fast 30 % der
Jugendlichen in
Deutschland erreichen
nur die beiden unteren
Kompetenzstufen.
Zudem ist die
Leistungsspitze sehr
schmal (< 2%).
1. Status quo: Output
Kompetenzstufen computer- und informationsbezogener Kompetenzen
Kompetenzstufe Benennung Skalenbereich
I Rudimentäre, vorwiegend rezeptive Fertigkeiten und sehr einfache
Anwendungskompetenzen < 407 Punkte
II Basale Wissensbestände und Fertigkeiten hinsichtlich der Identifikation von
Informationen und der Bearbeitung von Dokumenten 407 bis 491 Punkte
III Angeleitetes Ermitteln von Informationen und Bearbeiten von Dokumenten
sowie Erstellen einfacher Informationsprodukte 492 bis 575 Punkte
IV Eigenständiges Ermitteln und Organisieren von Informationen und
selbstständiges Erzeugen von Dokumenten und Informationsprodukten 576 bis 660 Punkte
V
Sicheres Bewerten und Organisieren selbstständig ermittelter Informationen
und Erzeugen von inhaltlich sowie formal anspruchsvollen Informations-
produkten (z.B. von digitalen Präsentationen)
≥ 661 Punkte
Die Metrik der Leistungswerte wurde international auf einen Mittelwert von 500 mit einer Standardabweichung von 100 transformiert.
Bos, Eickelmann et al., 2014
29.2%
1.5%
1. Status quo: Output
Bildungsdisparitäten in Deutschland im Bereich digitaler Bildung
Geschlecht
Mädchen (!) erzielen durchschnittlich signifikant höhere computer- und
informationsbezogene Kompetenzen als Jungen (16 Leistungspunkte).
Soziale Lage
Zuungunsten von Jugendlichen aus schwächeren sozioökonomischen
Lagen (ca. 40 Leistungspunkte)
Migrationshintergrund
Zuungunsten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (ca. 40
Leistungspunkte), der an Gymnasien auch unter Kontrolle der sozialen
Lage bestehen bleibt.
Bos, Eickelmann et al., 2014
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
Jeden Tag
Mindestens einmal in der Woche, aber nicht jeden Tag
Mindestens einmal im Monat, aber nicht jede Woche
Weniger als einmal im Monat
Nie
1. Status quo: Prozessebene von Schule
Häufigkeit der
Computernutzung durch
Lehrpersonen im Unterricht
im internationalen
Vergleich (ICILS 2013) (Angaben der Lehrpersonen in
Prozent)
4
5
A
B
Kursiv gesetzt sind die Benchmark-Teilnehmer.
Die Lehrer- und Schulgesamtteilnahmequote liegt unter 75% .
Abweichender Erhebungszeitraum.
Differenzen zu 100 Prozent sind im Rundungsverfahren begründet.
Aufgrund der sehr geringen Rücklaufquoten für die Lehrerbefragung können keine Befunde für Argentinien
(Buenos Aires) und die Schweiz angeführt werden.
34.4 % der
Lehrpersonen Berichtsband ICILS 2013,
Eickelmann et al., 2014
TeilnehmerA
Kanada (N. & L.)
Australien4 Kanada (O.)4 Dänemark4 Hongkong4 Norwegen4 Niederlande
5 Russische Föderation
Republik Korea
Litauen
Slowenien
Tschechische Republik
VG OECD
Chile
Internat. Mittelwert
VG EU
Slowakische Republik
Thailand
Türkei
Polen
Kroatien4 Deutschland
73.0
66.0
57.0
40.2
46.0
35.9
57.8
40.9
51.9
43.0
35.6
26.7
34.2
22.3
32.6
30.0
22.7
22.7
23.8
18.4
16.8
9.1
20.1
23.5
32.1
39.3
32.7
42.0
19.6
35.0
23.7
23.3
30.7
38.9
30.4
39.8
28.9
28.8
35.0
26.9
23.6
23.1
23.9
25.3
5.5
7.6
7.9
16.3
13.7
16.4
11.2
12.8
15.0
15.7
15.9
19.1
18.7
23.6
18.6
19.9
23.3
19.3
22.1
25.3
23.5
29.2
6.8
5.3
6.6
7.4
7.1
11.0
11.1
11.1
11.6
10.7
12.2
13.9
13.2
17.1
15.8
23.4
16.5
28.1
7.0
6.8
5.1
7.7
7.4
5.7
14.0
14.8
9.9
19.3
8.3
0% 25% 50% 75% 100%
1. Status quo: Prozessebene von Schule
Schulische Nutzungshäufigkeit von Computern in Deutschland für
Ganztags- und Halbtagsschülerinnen und -schüler im Vergleich (Angaben der Schülerinnen und Schüler, Jgst. 8)
Nie Weniger als
einmal im Monat
Mindestens einmal im Monat, aber nicht jede
Woche
Mindestens einmal pro
Woche, aber nicht jeden Tag Jeden Tag
% (SE) % (SE) % (SE) % (SE) % (SE)
Ganztagsschüler/ innen
11.8 1.8 34.1 4.1 23.0 3.0 29.1 3.5 2.0 0.9
Halbtagsschüler/ innen
9.2 1.0 35.3 2.2 24.4 1.7 29.6 2.8 1.5 0.2
IEA: International Computer and Information Literacy Study 2013 © ICILS 2013
Eickelmann, Rollett, Weischenberg & Vennemann, 2016
Weniger als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler nutzt zumindest wöchentlich
Computer in der Schule.
Keine Unterschiede zwischen Ganz- und Halbtagschülerinnen und -schülern
1. Status quo: Prozessebene von Schule
Bos et al., 2015
Häufigkeit der unterrichtlichen Computernutzung (Lehrerangaben)
2015: Baden-
Württemberg
50 % der
Lehrpersonen
nutzen mindestens
wöchentlich
Computer im
Unterricht
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
33.7
19.4
8.9
53.2
57.5
36.5
13.1
22.2
48.3
0% 25% 50% 75% 100%
Schulische Prioritäten aus der Perspektive der Schulleitungen (Anteile der Schülerinnen und Schüler in Prozent, Angaben der Schulleitung)
Förderung des Computereinsatzes
im Fachunterricht
Einführung von computergestützten Methoden zur Leistungsbewertung
Ziehe ich nicht in Betracht Hohe Priorität Niedrige Priorität Mittlere Priorität
Prioritäten
Integration von guten Unterrichtsbeispielen
zum Computereinsatz, die von anderen
Schulen entwickelt wurden
IEA: International Computer and Information Literacy Study 2013 © ICILS 2013
Gerick, Eickelmann et al., 2016
1. Status quo: Prozessebene von Schule
Förderung des Computereinsatzes im
Fachunterricht hat (nur) für ein Drittel der
Schulleitungen in Deutschland hohe Priorität.
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
1. Status quo: Prozessebene von Schule
Vorhandensein von
Medienkonzepten
(Lehrerangaben)
Bos et al., 2015
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
1. Status quo: Prozessebene von Schule
1st level Support in den Schulen
Zuständigkeit: Deutschland: IT-Koordinator(inn)en übernehmen in der
Regel den technischen und pädagogischen Support für die Lehrkräfte
(Sekundarstufenschulen).
Lehrerperspektive: Etwa ein Fünftel (21.3%) der Lehrpersonen geben an,
dass es nicht genügend technische Unterstützung bei der Wartung der
schulischen IT-Ausstattung gibt.
International: In der Tschechischen Republik („ICILS-2013-Gewinner“) und
Litauen stimmen dieser Aussage nur 2.7 Prozent bzw. 4.8 Prozent der
Lehrpersonen zu.
Gerick et al., 2014
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
Selbsteingeschätzte Lehrerkompetenzen (ICILS-2013-Ergebnis für Deutschland)
Besondere Relevanz: Selbsteingeschätzte Kompetenzen der Lehrpersonen
weisen einen signifikanten Effekt auf die Häufigkeit der Computernutzung im
Unterricht auf.
Unterschiede zwischen verschiedenen Lehrergruppen
Geschlechterunterschiede: Männliche Lehrpersonen schätzen ihre (technischen)
Kompetenzen signifikant höher ein als Lehrerinnen.
Altersunterscheide: Jüngere Lehrpersonen schätzen ihre (technischen)
Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien signifikant höher ein als ihre
älteren Kolleginnen und Kollegen.
Schulformunterschiede: Gymnasiallehrkräfte geben im Vergleich zu Lehrkräften
an nicht gymnasialen Schulformen zu signifikant höheren Anteilen an, über
(technische) Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien zu verfügen.
Lorenz et al., 2016
1. Status quo: Inputebene von Schule
Didaktische Kompetenzen von Lehrpersonen in Deutschland in Bezug auf die
unterrichtliche Nutzung neuer Technologien (Angaben der Lehrpersonen in Prozent nach Schulform; Kategorie ‚Das kann ich.‘)
% 1 (SE) % 2
Den Lernfortschritt von Schülerinnen und
Schülern beobachten 45.2 (1.7) 53.7
Unterricht vorbereiten, der den Einsatz von IT
durch Schülerinnen und Schüler beinhaltet 66.5 (2.8) 65.9
Brauchbare Unterrichtsmittel im Internet finden 97.4 (0.7) 95.7
Differenz % 2 - % 1
(SE)
Gymnasium der Sek. I
(2.0)
(2.0)
(0.7)
Schulformen
Andere
-20 0 20
© ICILS 2013
1. Status quo: Inputebene von Schule
Lorenz et al., 2016
In Bezug auf selbsteingeschätzte didaktische Kompetenzen zeigen sich nur geringe Unterschiede
zwischen Lehrkräften verschiedener Schulformen (Anteil Zustimmung jeweils ca. 2/3).
Bos et al., 2015
1. Status quo: Inputebene von Schule
Lehrereinstellungen
Priorität ‚Computer im
Unterricht‘
Lehrereinstellungen
‚Verbesserung
schulischer
Leistungen‘
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
1. Status quo: Inputebene von Schule
Lehrereinstellungen
‚Zugang zu besseren
Informationsquellen‘
Bos et al., 2015
Lehrereinstellungen
‚Bessere
Informations-
verarbeitung‘
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
Lehrereinstellungen
‚Lernbedürfnisse‘
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
Fachliche und
überfachliche
Schülerkompetenzen
u.a. Medienkompetenz
bzw. ‚digitale‘
Kompetenzen
Schulleitungshandeln/
IT-Management
1st level IT-Support
(technisch, aber auch
pädagogisch)
Kompetenzen und
Einstellungen
schulischer Akteure
Bildungsziele und
Lehrpläne
2nd level Support für
Schulen
Kontext
Input Prozess Output
„Schulentwicklung“ „Schuleffektivität“
Nutzung digitaler
Medien in Lehr-Lern-
Prozessen
Schulprogrammarbeit/
Leitbild
IT-Infrastruktur
Schulinterne
Kooperationen und
Abstimmungen
Eickelmann, 2012, modifiziert
Lehrersicht auf
schulische
IT-Ausstattung
(„reicht aus“)
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
Lehrersicht auf
schulische
IT-Ausstattung
(„technisch auf
aktuellem Stand“)
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
Lehrersicht
Kostenaspekt
einschränkend
(hier Software)
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
Lehrerangaben
Möglichkeiten,
schülereigene Geräte
mitzubringen
1. Status quo: Inputebene von Schule
Bos et al., 2015
Lehrerangaben
Vorhandensein von
WLAN
Bos et al., 2015
1. Status quo: Inputebene von Schule
Daran anknüpfende Fragestellungen für diesen Vortrag
1) Welche empirischen Befunde zum Status quo „digitaler Bildung“
liegen für Deutschland und insbesondere auch für Baden-
Württemberg vor?
2) Welche Perspektiven ergeben sich daraus für das Lehren und
Lernen im digitalen Zeitalter?
Deutsche Telekom Stiftung, 2015
2. Perspektiven
Bundesländervergleich
2015
weist auf Stärken, aber
auch auf
Nachholbedarfe für
Baden-Württemberg
hin.
Bos et al., 2015
2. Perspektiven
Unzufriedenheit der
Lehrkräfte mit
bisherigen
Medieninitiativen in
Baden-Württemberg
-> Medieninitiativen
bedarfsgerecht
weiterentwickeln
2. Perspektiven
Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen des Schulsystems
Weiterentwicklung und weitere inhaltliche Ausgestaltung der Curricula
a) für die Medienbildung zur Stärkung fächerübergreifender Kompetenz
b) für die fachliche Integration neuer Technologien in Lehr-Lernsettings
Förderung der Kompetenzen von Lehrpersonen
(Best-Practice-Beispiele, Kooperationen, Rahmenbedingungen, Fortbildungen)
Unterstützung der Schulentwicklungsarbeit in den Einzelschulen
unter Einbezug der Schulleitungen und im Hinblick auf unterrichtliche Umsetzung
und erweiterte pädagogische Möglichkeiten (bspw. im Ganztag)
Evaluation von Maßnahmen im Hinblick auf Wirksamkeit und Passung
Festlegung und konsequente Orientierung an Zielsetzungen
Kompetenzentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Literatur
Bos, W., Eickelmann, B., Gerick, J. (2014). Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und
Schülern der 8. Jahrgangsstufe in Deutschland im internationalen Vergleich. In W. Bos, B. Eickelmann, J. Gerick, F.
Goldhammer, H. Schaumburg, K. Schwippert, M. Senkbeil, R. Schulz-Zander & H. Wendt (Hrsg.), ICILS 2013 –
Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im
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R. Lorenz, M. Endberg, H. Schaumburg, R. Schulz-Zander & M. Senkbeil (Hrsg.), Schule digital – der Länderindikator
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Waxmann.
Deutsche Telekom Stiftung (2015): Schule digital – Der Länderindikator 2015. Verfügbar unter: https://www.telekom-
stiftung.de/sites/default/files/dts-library/materialien/pdf/schuledigital_2015_web.pdf
Eickelmann, B. (2012). Lernen 2.0. Das Lernpotenzial der Neuen Medien. In Brockhaus Perspektiv, Wahnsinn Bildung.
Brauchen wir eine neue Lernkultur? (S. 134–155). Gütersloh: F. A. Brockhaus/wissenmedia.
Eickelmann, B., Gerick, J. & Bos, W. (2014). Die Studie ICILS 2013 im Überblick –Zentrale Ergebnisse und
Entwicklungsperspektiven. In W. Bos, B. Eickelmann, J. Gerick, F. Goldhammer, H. Schaumburg, K. Schwippert, M.
Senkbeil, R. Schulz-Zander & H. Wendt (Hrsg.), ICILS 2013 – Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von
Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich (S. 9–31). Münster: Waxmann.
Literatur
Eickelmann, B., Gerick, J., Drossel, K. & Bos, W. (Hrsg., 2016). ICILS 2013 - Vertiefende Analysen zu computer- und
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informationsbezogenen Kompetenzen von Ganztags- und Halbtagsschülerinnen und -schülern im Vergleich. In B.
Eickelmann, J. Gerick, K. Drossel & W. Bos (Hrsg.), ICILS 2013 - Vertiefende Analysen zu computer- und
informationsbezogenen Kompetenzen von Jugendlichen (S. 33-59). Münster: Waxmann.
Gerick, J., Eickelmann, B., Drossel, K. & Lorenz, R. (2016). Perspektiven von Schulleitungen auf neue Technologien in
Schule und Unterricht. In B. Eickelmann, J. Gerick, K. Drossel & W. Bos (Hrsg.), ICILS 2013 - Vertiefende Analysen zu
computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Jugendlichen (S. 60-92). Münster: Waxmann.
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Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien in Lehr- und Lernprozessen. In B. Eickelmann, J. Gerick, K.
Drossel & W. Bos (Hrsg.), ICILS 2013 – Vertiefende Analysen zu computer- und informationsbezogenen Kompetenzen
von Jugendlichen (S. 119–142). Münster: Waxmann.