12
Quickfinder Katzenkrankheiten DR. MED. VET. HEIDI KÜBLER Patient Katze Allgemein- befinden Kopf- bereich Brust- bereich Bauch- bereich Bewegungs- apparat Fell, Haut und Krallen Erste Hilfe Krankheits- porträts Was fehlt meiner Katze? Schnelle Diagnose anhand praktischer Diagramm-Tafeln Gesundheitsvorsorge, tier- ärztliche Therapie, Tipps zur Selbsthilfe und Erste Hilfe 99 Krankheitsporträts und über 60 Symptome

DR. MED. VET. HEIDI KÜBLER Quickfinder · QF_KK_030_031_Kap2.qxd:QF_KK_030_031_Kap2 26.11.2010 10:48 Uhr Seite 30. Allgemeinbefinden 31 Abgeschlagenheit und Müdigkeit Allgemein-

  • Upload
    lythu

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Quic

kfin

der

Katz

enkr

ankh

eite

n

Quickfinder Katzenkrankheiten

DR. MED. VET. HEIDI KÜBLER

BL

ER

Pati

ent

Katz

eAl

lgem

ein-

befi

nden

Kopf

-be

reic

hBr

ust-

bere

ich

Bauc

h-be

reic

hBe

weg

ungs

-ap

para

tFe

ll, H

aut

und

Kral

len

Erst

e H

ilfe

Kran

khei

ts-

port

räts

Was fehlt meiner Katze?

So schnel l he l fen S ie Ihrer Katze

➤ Die 60 wichtigsten Symptome sind nach dem »Kopf-bis-Fuß-Schema« sortiert; mit Farbleitsystem für den schnellen Zugriff

➤ 99 Krankheitsporträts von A bis Z, gegliedert nach Ursachen, Therapie und Möglichkeiten der Selbstbehandlung

Das einzigartige Suchsystem mit praktischen

Diagramm-Tafeln der typischen Symptome

ermöglicht Ihnen eine schnelle und richtige

Diagnose der Erkrankung Ihrer Katze. Im

Krankheitsporträt erfahren Sie alles über

die besten Schritte zur Heilung.

➤ Schnelle Diagnose anhand praktischer Diagramm-Tafeln

➤ Gesundheitsvorsorge, tier- ärztliche Therapie, Tipps zur Selbsthilfe und Erste Hilfe

➤ 99 Krankheitsporträts und über 60 Symptome

www.gu.de

ISBN 978-3-8338-1938-4WG 424 Hobbytierhaltung

€ 16,99 [D] € 17,50 [A]

Als Katzenhalter werden Sie auch mit Krankheiten

Ihrer Katze konfrontiert. Sie möchten sicher gern

abschätzen, was Ihrer Katze fehlt und ob Sie ihr

selbst helfen können.

Lesen Sie im Kapitel Patient Katze alles über die

Entwicklung der Katze und über wichtige Maßnah-

men zur Gesundheitsvorsorge. Im Abschnitt über die

kranke Katze lesen Sie Tipps zur Krankenpflege.

VorwortIm Kapitel Allgemeinbefinden bis Erste Hilfe fin-

den Sie die wichtigsten Symptome von häufig bei

Katzen vorkommenden Krankheiten. Sie sind den

einzelnen Körperbereichen zugeordnet. In einem

Erste-Hilfe-Kapitel erfahren Sie alles über Notfälle

und lebensrettende Sofortmaßnahmen.

Das Kapitel Krankheitsporträts enthält eine Über-

sicht aller im 2. Kapitel genannten Krankheiten.

2

VO RWO RT

QF_KK_001_025_Kap1.qxd:QF_KK_001_025_Kap1 26.11.2010 10:43 Uhr Seite 2

3

Inhal tsver zeichnis

Inhalt Patient Katze 4Haustier Katze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Entwicklung der Katze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Gesundheitsvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Die kranke Katze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Serviceteil 182Die wichtigsten Zoonosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .182Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .184Sach- und Beschwerdenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .186Wichtige Hinweise, Literatur und Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190Bildnachweis und Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192

Krankheitsporträts 146Krankheiten von A bis Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148

Allgemeinbefinden bis Erste Hilfe 26Symptome erkennen und deuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28

Allgemeinbefinden 30

Kopfbereich 62

Brustbereich 78

Bauchbereich 86

Bewegungsapparat 102

Fell, Haut und Krallen 114

Erste Hilfe 130

QF_KK_001_025_Kap1.qxd:QF_KK_001_025_Kap1 26.11.2010 10:43 Uhr Seite 3

Pati

ent

Katz

e

PAT I E N T K AT Z E

24

Pati

ent

Katz

e

PAT I E N T K AT Z E

Augenlider etwas auseinander und tropfen

ein bis zwei Tropfen in jedes Auge. Danach

halten Sie den Kopf noch etwa 15 Sekunden

nach oben, damit die Tropfen nicht sofort

wieder herauslaufen. Augensalbe wird eben-

falls bei der sitzenden Katze am besten auf

die Innenseite des nach unten gezogenen

Unterlides aufgetragen. Danach die Lider

schließen. Die Salbe schmilzt durch die Wär-

me und verteilt sich über Horn- und Binde-

haut. An die regelmäßige Verabreichung

können Sie Ihre Katze gewöhnen, wenn sie

nach erfolgreicher Gabe von Augentropfen

oder -salbe einen Leckerbissen bekommt.

ter oder einem Spiel davon abhalten. Leckt

Ihre Katze trotzdem, müssen Sie einen Ver-

band oder Halskragen (> Seite 25) anlegen.

Augentropfen/-salbe eingebenUm Augenerkrankungen vorzubeugen, soll-

ten die Augen regelmäßig mit geeigneten

Präparaten gepflegt werden. Vor allem bei

Perserkatzen, bei denen durch die kurze Nase

häufig überschüssige Tränenflüssigkeit nicht

abfließen kann, ist die tägliche Augenpflege

notwendig. Spezielle Augenreiniger oder Au-

genpräparate auf der Basis von Augentrost

vom Tierarzt oder aus der Apotheke können

bei gereizten und leicht geröteten Augen an-

gewendet werden – auch als Spülungen oder

Kompressen. Bei Augenentzündungen müs-

sen vom Tierarzt verordnete Augentropfen

oder Augensalbe mehrmals täglich verab-

reicht werden. Gerade bei eitrigen Entzün-

dungen ist dies in den ersten Tagen fünf- bis

sechsmal täglich nötig. Wichtig: Auch wenn

nur ein Auge betroffen ist, sollten beide Au-

gen behandelt werden, da die Katze beim

Putzen die Infektion vom einen auf das an-

dere Auge übertragen kann.

So gehen Sie vor: Augentropfen werden

am besten der sitzenden Katze von oben ins

Auge getropft (> Foto 2 oben). Dabei fixieren

Sie den Kopf der Katze mit einer Hand, um

Abwehrbewegungen zu vermeiden. Dann

ziehen Sie mit Daumen und Zeigefinger die

Ohrentropfen verabreichenDie Katze hat im Vergleich zum Menschen

einen sehr tiefen und langen äußeren Gehör-

gang. Um Ohrenerkrankungen vorzubeugen,

sollten Sie die Ohren deshalb regelmäßig alle

7 bis 14 Tage mit geeigneten flüssigen Ohr-

reinigern pflegen.

So gehen Sie vor: Am besten wärmen Sie

den Ohrreiniger vor der Anwendung in war-

mem Wasser oder in der Hosentasche auf

und träufeln dann einige Tropfen bei hoch-

gehaltener Ohrmuschel in den Gehörgang

(> Foto 1 oben). Danach massieren Sie den

Gehörgang mit Daumen und Zeigefinger, bis

(1) Ohrentropfen einträufelnHalten Sie die Ohrmuschel so nach oben,

dass der Gehörgang sichtbar wird. Träu -

feln Sie die Ohrentropfen direkt in den

Gehörgang, und massieren Sie am Ohr -

grund mit Daumen und Zeigefinger, bis

ein quatschendes Geräusch zu hören ist.

(2) Augentropfen eingebenAugentropfen träufeln Sie der sitzenden

Katze von oben ins Auge. Dazu fixieren

Sie mit einer Hand den Kopf am Kinn und

bewegen ihn nach oben. Mit der anderen

Hand ziehen Sie das Oberlid etwas nach

oben, damit die Tropfen ins Auge fallen.

QF_KK_001_025_Kap1.qxd:QF_KK_001_025_Kap1 26.11.2010 10:43 Uhr Seite 24

Xxxxx Pati

ent

Katz

e

25

Die kranke Katze Pati

ent

Katz

e

Sie ein quatschendes Geräusch hören. Nun

lassen Sie die Katze den Kopf schütteln.

Hochgeschütteltes Ohrenschmalz und Dreck

können Sie dann mit einem um den Zeige-

finger gewickelten weichen Tuch (Kosmetik-

tuch, Papiertaschentuch) aus der Ohrmu-

schel entfernen.

Ohrentropfen sollten Sie erst dann bei einer

Ohrenentzündung anwenden, nachdem Sie

die Ohren gereinigt haben, damit die Trop-

fen auch in der Tiefe des Gehörgangs wirken

können. Bei Ohrenmedikamenten gehen Sie

wie oben bei der Ohrreinigung beschrieben

vor. Nach dem Kopfschütteln entfernen Sie

Reste der Ohrentropfen mit einem weichen

Tuch aus der Ohrmuschel.

Bei Ohrenentzündungen ist es wichtig, die

vom Tierarzt verordneten Präparate lange

genug bis zum vollständigen Abheilen zu

verabreichen, da sonst die Ohrenentzündung

nach kurzer Zeit wieder aufflammt.

Halskragen anlegenUm die Katze daran zu hindern, dass sie sich

Operationswunden aufbeißt oder aufleckt,

bei starkem Juckreiz die Haut schädigt oder

auf das Fell aufgetragene Medikamente ab-

schleckt, ist in vielen Fällen das Anlegen ei-

nes Halskragens sinnvoll (> Foto Seite 164).

Dieser muss so lang sein, dass die Katzen-

schnauze nicht über den Rand hinausschaut.

Er sollte locker am Hals sitzen, am besten

mit einem Halsband, und darf nicht ein-

schnüren. Bitte beachten Sie, dass die Katze

einen Kragen am Hals recht weit nach hinten

schieben kann und dass er deshalb ausrei-

chend lang sein muss.

So gehen Sie vor: Stecken Sie den Hals-

kragen zunächst an den dafür vorgesehenen

Öffnungen passend für den Halsumfang der

Katze zusammen. Durch die Schlaufen am

schmaleren Ende ziehen Sie ein Band. Dann

ziehen Sie den Kragen der Katze über den

Kopf und schließen das Band. Anfangs wird

die Katze mit dem ungewohnten »Kopf-

schmuck« anstoßen und sich möglicherweise

nicht so gut zurechtfinden. Doch nach einer

kurzen Eingewöhnungszeit kann sie mit Kra-

gen sowohl fressen als auch trinken. Wichtig

ist, dass die Katze den Halskragen Tag und

Nacht trägt, bis die Wunde abgeheilt ist.

Verbände anlegenVerbände dienen dazu, Wunden abzudecken

und Gelenke ruhigzustellen. Sie sollten auf

keinen Fall die Blutversorgung beeinträchti-

gen oder zu starken Druck ausüben (Sonder-

fall: Druckverband – dieser sollte aber nur

kurze Zeit belassen werden, > Seite 144).

Ein Verband sollte grundsätzlich aus drei

Schichten bestehen: Für die erste Schicht be-

nötigen Sie beispielsweise bei Wunden eine

sterile Wundgaze als Wundabdeckung. Das

eingesetzte Material darf nicht mit der

Wundoberfläche verkleben und sollte Wund-

flüssigkeit durchlassen. Die zweite Schicht

besteht aus Polster- oder Verbandswatte, sie

dient der Polsterung der Wunde oder Verlet-

zung. Zuerst polstern Sie Zehenzwischen -

räume und Knochenvorsprünge mit einer

Extralage Watte. Darüber wickeln Sie eine

dicke Lage Polster- oder Verbandswatte in

kreisförmigen Touren locker um den zu ver-

bindenden Körperteil. Die letzte Schicht

fixiert den Verband. Dafür verwenden Sie

selbsthaftende elastische Binden, die Sie mit

Textilklebebändern fixieren.

Bei Verbänden am Bein sollten Sie die Pfote

immer mit verbinden, damit es nicht zu

Schwellungen und Stauungen an den Zehen

und Ballen Ihrer Katze kommt.

INFOSo überlisten Sie die Katze, Medikamente einzunehmen

Katzen sind häufig sehr heikel, wenn es da -rum geht, Medikamente einzunehmen. Da -mit es besser klappt, können Sie Tablettenfein zermörsert in etwas Butter oder Kalbs -leber wurst einarbeiten. Flüssige Medika -mente können Sie mit einem Teelöffel Sah -ne, Joghurt oder Quark geben. MancheKatze nimmt flüssige Medikamente, wennsie auf ein Stück Schinken getropft werden.

QF_KK_001_025_Kap1.qxd:QF_KK_001_025_Kap1 26.11.2010 10:43 Uhr Seite 25

TEICHE GESTALTEN

30

Krankheit zeigt sich bei Katzen wie auch

beim Menschen darin, dass Lebensvorgänge

im Körper oder in Organen gestört sind. Als

Folge davon wird das Allgemeinbefinden in

Mitleidenschaft gezogen. Dies äußert sich bei

der Katze anfangs oft nur in unspezifischen

Veränderungen, wie zum Beispiel in Müdig-

keit, mattem Herumliegen oder mangelndem

Appetit. Da diese Veränderungen oft erst all-

mählich entstehen, fallen sie vielen Katzen-

haltern zunächst gar nicht auf. Dauern sol-

che unspezifischen Veränderungen jedoch

länger als zwei bis drei Tage an, sollten Sie

mit Ihrer Katze zum Tierarzt gehen, um die

Ursache herausfinden zu lassen.

Allgemeinbefinden

Akute ErkrankungenWenn Veränderungen im Allgemeinbefinden

plötzlich auftreten, handelt es sich meist um

akute Erkrankungen. Beispiele dafür sind,

wenn die Katze von einem Tag auf den ande-

ren nichts mehr frisst, wenn sie auffällig viel

trinkt, niest oder sehr viel schläft. Sind leich-

tere Erkrankungen wie eine Erkältung die

Ursache, dann sollten sie meist nach zwei bis

drei Tagen abklingen. Diese Symptome sind

Zeichen dafür, dass sich das Immunsystem

der Katze mit der Krankheit auseinander-

setzt. Arbeitet es auf Hochtouren, fühlt sich

die Katze schlapp und braucht Ruhe.

Auf eine akute Infektionskrankheit weist oft

Fieber hin, das heißt, die Körpertemperatur

ist erhöht (Normalwerte: 38 bis 39 °C).

Durch Fieber wird die Leistung des körper -

eigenen Abwehrsystems angekurbelt. Fieber

gilt deshalb als normale Heilreaktion des Or-

ganismus und wird nicht unbedingt sofort

bekämpft. Allerdings lässt sich bei der Katze

die Schwere der Erkrankung nicht von der

Höhe des Fiebers her beurteilen. So kann die

Temperatur bei eher harmlosen Virusinfek-

tionen wie Erkältungen kurzzeitig auf über

40 °C ansteigen. Viele bakterielle Infektionen

verlaufen nur mit leicht erhöhter Tempera-

tur, etwa Darm entzündung; Hals-Nasen-

Rachen-Infektionen können ohne Fieber

Mit »Allgemeinbefinden« umschreibt man den Normalzustand der

Katze. Dazu gehören zum Beispiel Aufmerksamkeit, Hunger oder Durst

und Verhaltensweisen. Bei Abweichungen vom Normalzustand sollten

Sie Ihre Katze auf jeden Fall genauer beobachten.

Allg

emei

n-be

find

en

QF_KK_030_031_Kap2.qxd:QF_KK_030_031_Kap2 26.11.2010 10:48 Uhr Seite 30

Allgemeinbef inden

31

Allg

emei

n-be

find

enAbgeschlagenheit und Müdigkeit 32

Aktivität, vermindert 34

Apathie 36

Appetitstörungen 38

Austrocknung 41

Belecken 42

Blutungen 44

Fieber 44

Gewichtsveränderungen 47

Infekte, wiederkehrende 49

Juckreiz 50

Körpergeruch 52

Schwellungen 53

Trinken, auffällig verändert 55

Unruhe 56

Verhaltensveränderungen 57

In d

ies

em

Ka

pit

el

auftreten. Weitere schwere Erkrankungen

wie Gebärmuttervereiterung verlaufen eben-

falls nicht unbedingt mit Fieber. Ältere Tiere

haben häufig trotz Infektionen kein Fieber.

Bei leichten Erkrankungen können Sie den

Heilungsprozess mithilfe von Hausmitteln,

wie etwa Inhalieren bei Atemwegserkrankun-

gen oder Diätkost bei Magen-Darm-Entzün-

dungen, unterstützen. Ist das Abwehrsystem

der Katze intakt, bessert sich das Allgemein-

befinden rasch wieder. Schwere akute Er-

krankungen benötigen nach dem Verschwin-

den der Symptome oft eine längere Phase der

Erholung (Rekonvaleszenz).

Chronische ErkrankungenBei chronischen Krankheiten verschlechtert

sich das Allgemeinbefinden fast unmerklich.

Das bemerkt der Katzenhalter meist erst sehr

spät. Im Rückblick kann er oft nicht mehr

sagen, wann die Erkrankung angefangen hat.

Bei älteren Tieren besteht die Gefahr, dass

leichte Veränderungen wie z.B. nachlassen-

des Bewegungsbedürfnis vom Tierhalter auf

normale Alterungsprozesse geschoben wer-

den. Mitunter ist es hilfreich, Freunde und

Bekannte, die die Katze nicht häufig sehen,

nach Auffälligkeiten zu befragen. Symptome

wie allmählicher Gewichtsverlust, Bewe-

gungsunlust, Gewichtszunahme bei vermin-

dertem Appetit, zunehmende Wasseraufnah-

me oder nächtliche Unruhe können erste

Hinweise auf behandlungsbedürftige Er-

krankungen sein, wie z.B. Zuckerkrankheit.

Symptome mit FolgenWenn Ihre Katze Symptome zeigt, die in die-

sem Kapitel näher erläutert werden, werden

Sie feststellen, dass sich hinter zunächst

harmlos scheinenden Veränderungen schwe-

re Erkrankungen verbergen können. Solche

Symptome dürfen Sie deshalb nicht herun -

terspielen. Sinnvoller ist es, eine Katze bei

unspezifischen Symptomen einem Tierarzt

vorzustellen. Viele Erkrankungen sind sehr

gut behandelbar, wenn sie im Frühstadium

erkannt werden.

Ein wichtiges Leitsymptom sind Verhaltens-

veränderungen. Sie stehen deshalb auch in

diesem Kapitel. Kopf schütteln oder schief

halten oder plötzliche Berührungsempfind-

lichkeit können unterschiedliche Ursachen

haben. Erst durch das Einbeziehen weiterer

Symptome wird die Krankheit erkannt.

Hinweis: Drei Symptome möchte ich besser

gegeneinander abgrenzen. Es sind dies »ver-

minderte Aktivität«, »Abgeschlagenheit und

Müdigkeit« sowie »Apathie«. Sie bedeuten

eine Steigerung des Krankheitszustands.

Während die Katze bei verminderter Akti-

vität noch relativ gesund erscheint, haben Sie

bei Abgeschlagenheit bereits den Eindruck,

dass Ihrem Tier etwas fehlt. Und eine apathi-

sche Katze ist schon ernsthaft erkrankt.

QF_KK_030_031_Kap2.qxd:QF_KK_030_031_Kap2 26.11.2010 10:48 Uhr Seite 31

58

Verhaltensveränderungen

Allg

emei

n-be

find

en

Wie oder wo Wie oder was noch Zusätzlich Auch Siehe auch

Katze lässtsich nicht am Rückenanfassen

Katze läuft unruhig hin undher, reagiert aggressiv, wennsie am Rücken gestreicheltwird

Haare am Rücken stehen hoch,Rücken wird hochgezogen; Katzekratzt/beißt am Rücken; schwan-kender Gang

Katze kann nicht mehr/kaumnoch hochspringen, z.B. aufStuhl, Kratzbaum

Nerven-entzündung !Seite 173

Katze greiftMenschen/Tiere an

Katze faucht, legt die Ohrenan, peitscht mit dem Schwanz

Katze springt wiederholt schein-bar grundlos Artgenossen und/oder Menschen an, kratzt undbeißt

kann ganz plötzlich auftretenbeim Spielen, Fressen, Jagen

Aggressions-problemeSeite 149

Zittern, geweitete Pupillen;wird die Katze in die Engegetrieben, reagiert sie schnellaggressiv und greift an

Schwitzen an den Pfoten; Katzeflüchtet vor allem, was sie nichtkennt, rennt in Panik davon; ge-duckte Körperhaltung, kriechen-der Gang

mangelnde Sozialisation aufMenschen und schlechte Erfah-rungen begünstigen das Auftre-ten von Angststörungen

AngststörungSeite 150

häufiger Harndrang, Urin wirdnur tropfenweise abgesetzt;Miauen beim Urinabsatz

Urin rötlich verfärbt (blutig); Rücken ist aufgekrümmt beimUrin absatz, unwillkürlicher Ab-gang von Urin

Unsauberkeit; Urin wird in klei-nen Pfützchen in der Wohnungabgesetzt

Blasen entzün -dung unbekann-ter Ursache !Seite 153

Katze setztKot und/oderUrin in derWohnung ab

Katze setzt Kot und/oder Urinan ganz verschiedenen oder anbestimmten Stellen in derWohnung ab

Katze war schon stubenrein es sind nicht genügend saubereKatzenklos vorhanden

Unsauberkeit Seite 178

Katze ver-kriecht sich

Katze findet sich in ihrer häus-lichen Umgebung schlechtzurecht, erkennt vertrautePersonen nicht mehr; wirdunsauber, setzt Kot und Urinin der Wohnung ab

gestörter Wach-Schlaf-Zyklus mitnächtlicher Unruhe, nächtlichemMiauen; Katze läuft im Kreis,steht in Ecken; nachlassenderAppetit

meist sind alte und sehr alte Katzen betroffen; häufig schlei-chende Entwicklung in Kombi -nation mit nachlassender Leis-tung der Sinnesorgane, z.B.Schwerhörigkeit

Demenz Seite 156

QF_KK_032_061_Kap2.qxd:QF_KK_032_061_Kap2 26.11.2010 10:49 Uhr Seite 58

Verhaltensveränderungen

59

Allg

emei

n-be

find

en

Wie oder wo Wie oder was noch Zusätzlich Auch Siehe auch

Katze sitztzusammen-gekrümmt

Katze macht einen schwerkranken Eindruck; Bauch istgespannt und berührungs-empfindlich; Katze erbrichtFutter und weißen oder gelb-lich grünen Schleim

Apathie; Katze frisst und trinktnichts; will sich kaum bewegen

dramatische Symptome bis hinzum Kreislaufversagen undSchock sind möglich

Bauchspeichel-drüsen-entzündung !!Seite 152

Katzeschwitzt anden Pfoten-ballen

Katze krümmt sich zeitweisezusammen; druckempfind -licher Bauch, Katze will sichnicht am Bauch anfassen lassen

Katze ist unruhig, läuft unruhigund miauend hin und her; willsich nicht hinlegen oder liegtund will nicht mehr aufstehen

Koliken können bei Erkrankun-gen von Nieren, Blase, Gallen-blase und Magen-Darm-Traktvorkommen

Kolik !!Seite 168

Zittern, geweitete Pupillen,wird die Katze in die Enge ge-trieben, reagiert sie schnellaggressiv und greift an

Katze flüchtet vor allem, was sienicht kennt, rennt in Panikdavon; geduckte Körperhaltung,kriechender Gang

mangelnde Sozialisation aufMenschen und schlechte Erfah-rungen begünstigen das Auftre-ten von Angststörungen

AngststörungSeite 150

Katze putztsich häufigerals sonst

starker Haarausfall; Erbrechen(von Haaren, Haarballen),Würgereiz, Hochwürgen vonHaaren

verstärkter Haarausfall durch fie-berhafte Erkrankungen, jahres-zeitlich bedingten Fellwechselund intensive Fellpflege durchdie Katze

kommt v.a. bei Langhaarkatzenvor; kann zum lebensgefähr-lichen Verschluss des Magen-ausgangs führen

Haarballen !Seite 163

Katze ist stellenweise kahl,leckt sich die Haare aus; Hauthaarlos, Haare z.T. abgebro-chen

zusätzlich kann die Haut gerötetund schuppig sein und ranzigriechen

tritt oft im Frühjahr und Herbstbei Temperaturschwankungenverstärkt auf

HaarausfallSeite 163

akute Atemnot, Katze atmetdurch das Maul; rasselnde,knisternde Atemgeräusche,Kurzatmigkeit

Katze würgt blutigen, schaumi-gen Schleim aus; ist unruhig, willnirgends liegen bleiben

tritt meist zusammen mit einerHerzmuskelerkrankung auf

Lungenödem !!Seite 170

Katze strecktKopf nachoben

QF_KK_032_061_Kap2.qxd:QF_KK_032_061_Kap2 26.11.2010 10:49 Uhr Seite 59

zen in der Wohnung, einhergeht; kommt

häufiger bei Wohnungskatzen vor

URSACHEN: vielfältig; organische Erkran-

kungen wie z.B. Harnwegsinfektionen, Nie-

renerkrankungen, alle schmerzhaften Er -

krankungen; psychische Gründe: Stress,

Angstprobleme, Vernachlässigung, falsches

Verhalten des Tierhalters

THERAPIE: Ursachen abklären (kann sehr

aufwendig sein); zugrunde liegende Erkran-

kung behandeln; bei psychischen Problemen

Verhaltenstherapie durch Tierärzte mit spe-

zieller Ausbildung

SELBSTHILFE: ausreichende Anzahl an Kat -

zentoiletten an ungestörten Orten aufstellen

(immer eine Toilette mehr als Katzen gehal-

ten werden); Katzentoilette nach jeder Be -

nutzung reinigen; Behandlung verunreinig-

ter Stellen mit speziellen Sprays, um den

Uringeruch zu neutralisieren

MÖGLICHE SYMPTOME:

Verhaltensveränderungen, Seite 58

Stuhlveränderungen, Seite 98; Urin/

Urinabsatz, verändert, Seite 99

Verstopfung !(Obstipation)

ART DER ERKRANKUNG: akute oder chroni-

sche Kotabsatzbeschwerden mit Anschop-

pung und Eindickung des Kotes im Enddarm

und erschwertem Kotabsatz; gehen mit er -

niedrigter Kotabsatzfrequenz und verzöger-

Tumorerkrankung !

ART DER ERKRANKUNG: mit unkontrollier-

ter Zellteilung einhergehende Erkrankung

von unterschiedlichen Körperstrukturen

oder Organen; Tumoren äußern sich meist

in nicht schmerzhaften Schwellungen, die

langsam oder schnell wachsen können; sie

können gesundes Organgewebe zerstören

und so zu Funktionseinschränkungen von

Organen führen

URSACHEN: Zellen, die sich durch Gende-

fekte in Krebszellen umwandeln und sich

ungehemmt vermehren; ab ungefähr 1 cm

Größe sind Tumoren klinisch feststellbar

THERAPIE: großräumige operative Entfer-

nung des Tumors, Chemotherapie, Be strah -

lung, regulationsmedizinische Tumorthera-

pie nach Klassifizierung des Tumors

SELBSTHILFE: frühzeitiges Erkennen durch

regelmäßiges Abtasten des ganzen Körpers

MÖGLICHE SYMPTOME:

Ge wichtsveränderungen, Seite 48;

Schwel lun gen, Seite 54

Nasenprobleme, Seite 74, 75

Husten, Seite 84

Muskelschwund, Seite 112

Unsauberkeit

ART DER ERKRANKUNG: Störung, die mit

Absatz von Urin und/oder Kot au ßer halb der

Katzentoilette, oft an unterschiedlichen Plät -

178

T

Kran

khei

ts-

port

räts

K R A N K H E I TS P 0 RT R ÄTS

tem Kotdrang einher; oft befinden sich Kot-

massen vor dem Becken, der Darm ist ausge-

weitet (Megacolon)

URSACHEN: vielfältig; mangelnde Bewegung

und Übergewicht; Rückenerkrankungen mit

Nervenstörungen; Einengung des Darms

nach Unfällen mit Beckenbrüchen; Tumoren;

falsche Er nährung

THERAPIE: schmerzstillende, krampflösende

und die Darmbewegung anregende Medika-

mente; Einläufe zum Aufweichen des Kotes,

Ausmassieren von harten Kotballen

SELBSTHILFE: Ernährungsumstellung, bal-

laststoffreiche Ernährung; auf Stuhlkonsis-

tenz achten und ggf. leicht abführende Nah-

rungsmittel wie z.B. Milch geben; viel Bewe-

gung für träge Tiere (Jagdspiele)

Milch kann bei erwachsenen Katzen Durchfallverursachen. Deshalb eignet sie sich, wenn IhrStubentiger unter Verstopfung leidet.

QF_KK_146_181_Kap3.qxd:QF_KK_146_181_Kap3 01.12.2010 14:28 Uhr Seite 178

MÖGLICHE SYMPTOME:

Belecken, Seite 43

Afterbeschwerden, Seite 88;

Schlittenfahren, Seite 95; Stuhlverän de run -

gen, Seite 97

Vestibulärsyndrom !

ART DER ERKRANKUNG: meist plötzlich

und heftig auftretende Gleichgewichtsstö-

rungen und Störungen in der Koordination

von Bewegungen; gehen mit Kopfschiefhal-

ten, Augenzittern mit hin und her wandern-

den Augäpfeln, Zwangsbewegungen, wie im

Kreis wandern, einher; manche Katzen kön-

nen nicht mehr gezielt hochspringen, gehen,

stehen; das Bewusstsein ist meist erhalten

ACHTUNG: die Symptome ähneln einem

Schlaganfall

URSACHEN: nicht genau bekannt; Durch-

blutungsstörungen; kommt überwiegend bei

älteren und sehr alten Katzen vor

THERAPIE: durchblutungsfördernde Medi-

kamente, Behandlung der Symptome

SELBSTHILFE: Katze beruhigen, an einen

Ort bringen, an dem sie sich nicht verletzen

kann; evtl. einige Tage Boxenruhe, solange sie

starke Koordinationsprobleme hat

MÖGLICHE SYMPTOME:

Unruhe, Seite 56; Verhaltens verände run -

gen, Seite 60, 61

Augenbeschwerden, Seite 68, 69

Bewegungsstörungen, Seite 109

179

W

Kran

khei

ts-

port

räts

Wirbelsäulen-verknöcherung !(Spondylose)

ART DER ERKRANKUNG: schmerzhafte Er -

krankung der Wirbelsäule, die sich in Proble-

men beim Aufstehen, Hinlegen, Hochsprin-

gen und/oder Treppensteigen zeigt; Fellpflege

am Rücken ist nicht mehr möglich, die Kral-

len werden nicht mehr richtig abgewetzt;

kommt häufig bei älteren Katzen vor und als

Spätfolge von Unfällen und/oder Stürzen;

Übergewicht be günstigt den Ausbruch

URSACHEN: an den Wirbelkörpern entste-

hen nach Schädigung von Zwischenwirbel-

scheiben und -gelenken knöcherne Zacken,

die Brücken zwischen zwei Wirbeln bilden

können; dadurch versteift die Wirbelsäule

nach und nach; durch die Zubildungen kön-

nen sensible Nerven gereizt werden

THERAPIE: schmerzstillende Medikamente,

Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Kat-

zen; Physiotherapie; in schweren Fällen chi -

rurgische Behandlung

SELBSTHILFE: vorbeugend Verabreichen

von Nahrungsergänzungsmitteln mit

Muschelextrakten; zur Behandlung Wärme,

Rot licht, Massagen des Rückens

MÖGLICHE SYMPTOME:

Aktivität, vermindert, Seite 36; Verhal -

tensveränderungen, Seite 57

Stuhlveränderungen, Seite 97

Bewegungsstörungen, Seite 105, 106;

Lahmheiten, Seite 110; Rückenbeschwerden,

Seite 113

Haarprobleme, Seite 120, 121

Wunde, infizierte

ART DER ERKRANKUNG: Schnitt, Riss oder

Defekt in der Haut; unter dem Fell oft nicht

sofort sichtbar, da die Haare an dieser Stelle

verkleben; rasch folgende Entzündung mit

eitrig-stinkendem Wundsekret; Hautwunden

oft klein, darunter große Unterhautschäden

URSACHEN: Beißereien, Autounfälle, scharfe

Gegenstände, Glasscherben; durch verklebte

Haare und Schmutz eindringende Bakterien

führen zu massiven Gewebs reaktionen bis

hin zur Abszessbildung

THERAPIE: Wundversorgung, Nähen oder

Klammern der Wunde, ggf. unter lokaler Be -

täubung oder Narkose, abhängig von der

Größe der Wunde

SELBSTHILFE: Haare um Wunden herum

großzügig kürzen, Wunden säubern und des-

infizieren, z.B. mit Wasserstoffperoxid oder

Kamillenzubereitungen; Wundhöhlen spülen

und einige Tage offen halten, damit sie von

innen nach außen abheilen können

MÖGLICHE SYMPTOME:

Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Seite

32; Fieber, Seite 45; Körpergeruch, Seite 52

Bewegungsstörungen, Seite 106

Haarprobleme, Seite 119; Hautprobleme,

Seite 126

Wunde, in f iz ier te

QF_KK_146_181_Kap3.qxd:QF_KK_146_181_Kap3 01.12.2010 14:28 Uhr Seite 179

Quic

kfin

der

Katz

enkr

ankh

eite

n

Quickfinder Katzenkrankheiten

DR. MED. VET. HEIDI KÜBLER

BL

ER

Pati

ent

Katz

eAl

lgem

ein-

befi

nden

Kopf

-be

reic

hBr

ust-

bere

ich

Bauc

h-be

reic

hBe

weg

ungs

-ap

para

tFe

ll, H

aut

und

Kral

len

Erst

e H

ilfe

Kran

khei

ts-

port

räts

Was fehlt meiner Katze?

So schnel l he l fen S ie Ihrer Katze

➤ Die 60 wichtigsten Symptome sind nach dem »Kopf-bis-Fuß-Schema« sortiert; mit Farbleitsystem für den schnellen Zugriff

➤ 99 Krankheitsporträts von A bis Z, gegliedert nach Ursachen, Therapie und Möglichkeiten der Selbstbehandlung

Das einzigartige Suchsystem mit praktischen

Diagramm-Tafeln der typischen Symptome

ermöglicht Ihnen eine schnelle und richtige

Diagnose der Erkrankung Ihrer Katze. Im

Krankheitsporträt erfahren Sie alles über

die besten Schritte zur Heilung.

➤ Schnelle Diagnose anhand praktischer Diagramm-Tafeln

➤ Gesundheitsvorsorge, tier- ärztliche Therapie, Tipps zur Selbsthilfe und Erste Hilfe

➤ 99 Krankheitsporträts und über 60 Symptome

www.gu.de

ISBN 978-3-8338-1938-4WG 424 Hobbytierhaltung

€ 16,99 [D] € 17,50 [A]