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Quickfinder Katzenkrankheiten
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Was fehlt meiner Katze?
So schnel l he l fen S ie Ihrer Katze
➤ Die 60 wichtigsten Symptome sind nach dem »Kopf-bis-Fuß-Schema« sortiert; mit Farbleitsystem für den schnellen Zugriff
➤ 99 Krankheitsporträts von A bis Z, gegliedert nach Ursachen, Therapie und Möglichkeiten der Selbstbehandlung
Das einzigartige Suchsystem mit praktischen
Diagramm-Tafeln der typischen Symptome
ermöglicht Ihnen eine schnelle und richtige
Diagnose der Erkrankung Ihrer Katze. Im
Krankheitsporträt erfahren Sie alles über
die besten Schritte zur Heilung.
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www.gu.de
ISBN 978-3-8338-1938-4WG 424 Hobbytierhaltung
€ 16,99 [D] € 17,50 [A]
Als Katzenhalter werden Sie auch mit Krankheiten
Ihrer Katze konfrontiert. Sie möchten sicher gern
abschätzen, was Ihrer Katze fehlt und ob Sie ihr
selbst helfen können.
Lesen Sie im Kapitel Patient Katze alles über die
Entwicklung der Katze und über wichtige Maßnah-
men zur Gesundheitsvorsorge. Im Abschnitt über die
kranke Katze lesen Sie Tipps zur Krankenpflege.
VorwortIm Kapitel Allgemeinbefinden bis Erste Hilfe fin-
den Sie die wichtigsten Symptome von häufig bei
Katzen vorkommenden Krankheiten. Sie sind den
einzelnen Körperbereichen zugeordnet. In einem
Erste-Hilfe-Kapitel erfahren Sie alles über Notfälle
und lebensrettende Sofortmaßnahmen.
Das Kapitel Krankheitsporträts enthält eine Über-
sicht aller im 2. Kapitel genannten Krankheiten.
2
VO RWO RT
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3
Inhal tsver zeichnis
Inhalt Patient Katze 4Haustier Katze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Entwicklung der Katze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Gesundheitsvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Die kranke Katze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Serviceteil 182Die wichtigsten Zoonosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .182Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .184Sach- und Beschwerdenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .186Wichtige Hinweise, Literatur und Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .190Bildnachweis und Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192
Krankheitsporträts 146Krankheiten von A bis Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148
Allgemeinbefinden bis Erste Hilfe 26Symptome erkennen und deuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Allgemeinbefinden 30
Kopfbereich 62
Brustbereich 78
Bauchbereich 86
Bewegungsapparat 102
Fell, Haut und Krallen 114
Erste Hilfe 130
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PAT I E N T K AT Z E
24
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Katz
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PAT I E N T K AT Z E
Augenlider etwas auseinander und tropfen
ein bis zwei Tropfen in jedes Auge. Danach
halten Sie den Kopf noch etwa 15 Sekunden
nach oben, damit die Tropfen nicht sofort
wieder herauslaufen. Augensalbe wird eben-
falls bei der sitzenden Katze am besten auf
die Innenseite des nach unten gezogenen
Unterlides aufgetragen. Danach die Lider
schließen. Die Salbe schmilzt durch die Wär-
me und verteilt sich über Horn- und Binde-
haut. An die regelmäßige Verabreichung
können Sie Ihre Katze gewöhnen, wenn sie
nach erfolgreicher Gabe von Augentropfen
oder -salbe einen Leckerbissen bekommt.
ter oder einem Spiel davon abhalten. Leckt
Ihre Katze trotzdem, müssen Sie einen Ver-
band oder Halskragen (> Seite 25) anlegen.
Augentropfen/-salbe eingebenUm Augenerkrankungen vorzubeugen, soll-
ten die Augen regelmäßig mit geeigneten
Präparaten gepflegt werden. Vor allem bei
Perserkatzen, bei denen durch die kurze Nase
häufig überschüssige Tränenflüssigkeit nicht
abfließen kann, ist die tägliche Augenpflege
notwendig. Spezielle Augenreiniger oder Au-
genpräparate auf der Basis von Augentrost
vom Tierarzt oder aus der Apotheke können
bei gereizten und leicht geröteten Augen an-
gewendet werden – auch als Spülungen oder
Kompressen. Bei Augenentzündungen müs-
sen vom Tierarzt verordnete Augentropfen
oder Augensalbe mehrmals täglich verab-
reicht werden. Gerade bei eitrigen Entzün-
dungen ist dies in den ersten Tagen fünf- bis
sechsmal täglich nötig. Wichtig: Auch wenn
nur ein Auge betroffen ist, sollten beide Au-
gen behandelt werden, da die Katze beim
Putzen die Infektion vom einen auf das an-
dere Auge übertragen kann.
So gehen Sie vor: Augentropfen werden
am besten der sitzenden Katze von oben ins
Auge getropft (> Foto 2 oben). Dabei fixieren
Sie den Kopf der Katze mit einer Hand, um
Abwehrbewegungen zu vermeiden. Dann
ziehen Sie mit Daumen und Zeigefinger die
Ohrentropfen verabreichenDie Katze hat im Vergleich zum Menschen
einen sehr tiefen und langen äußeren Gehör-
gang. Um Ohrenerkrankungen vorzubeugen,
sollten Sie die Ohren deshalb regelmäßig alle
7 bis 14 Tage mit geeigneten flüssigen Ohr-
reinigern pflegen.
So gehen Sie vor: Am besten wärmen Sie
den Ohrreiniger vor der Anwendung in war-
mem Wasser oder in der Hosentasche auf
und träufeln dann einige Tropfen bei hoch-
gehaltener Ohrmuschel in den Gehörgang
(> Foto 1 oben). Danach massieren Sie den
Gehörgang mit Daumen und Zeigefinger, bis
(1) Ohrentropfen einträufelnHalten Sie die Ohrmuschel so nach oben,
dass der Gehörgang sichtbar wird. Träu -
feln Sie die Ohrentropfen direkt in den
Gehörgang, und massieren Sie am Ohr -
grund mit Daumen und Zeigefinger, bis
ein quatschendes Geräusch zu hören ist.
(2) Augentropfen eingebenAugentropfen träufeln Sie der sitzenden
Katze von oben ins Auge. Dazu fixieren
Sie mit einer Hand den Kopf am Kinn und
bewegen ihn nach oben. Mit der anderen
Hand ziehen Sie das Oberlid etwas nach
oben, damit die Tropfen ins Auge fallen.
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Die kranke Katze Pati
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Katz
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Sie ein quatschendes Geräusch hören. Nun
lassen Sie die Katze den Kopf schütteln.
Hochgeschütteltes Ohrenschmalz und Dreck
können Sie dann mit einem um den Zeige-
finger gewickelten weichen Tuch (Kosmetik-
tuch, Papiertaschentuch) aus der Ohrmu-
schel entfernen.
Ohrentropfen sollten Sie erst dann bei einer
Ohrenentzündung anwenden, nachdem Sie
die Ohren gereinigt haben, damit die Trop-
fen auch in der Tiefe des Gehörgangs wirken
können. Bei Ohrenmedikamenten gehen Sie
wie oben bei der Ohrreinigung beschrieben
vor. Nach dem Kopfschütteln entfernen Sie
Reste der Ohrentropfen mit einem weichen
Tuch aus der Ohrmuschel.
Bei Ohrenentzündungen ist es wichtig, die
vom Tierarzt verordneten Präparate lange
genug bis zum vollständigen Abheilen zu
verabreichen, da sonst die Ohrenentzündung
nach kurzer Zeit wieder aufflammt.
Halskragen anlegenUm die Katze daran zu hindern, dass sie sich
Operationswunden aufbeißt oder aufleckt,
bei starkem Juckreiz die Haut schädigt oder
auf das Fell aufgetragene Medikamente ab-
schleckt, ist in vielen Fällen das Anlegen ei-
nes Halskragens sinnvoll (> Foto Seite 164).
Dieser muss so lang sein, dass die Katzen-
schnauze nicht über den Rand hinausschaut.
Er sollte locker am Hals sitzen, am besten
mit einem Halsband, und darf nicht ein-
schnüren. Bitte beachten Sie, dass die Katze
einen Kragen am Hals recht weit nach hinten
schieben kann und dass er deshalb ausrei-
chend lang sein muss.
So gehen Sie vor: Stecken Sie den Hals-
kragen zunächst an den dafür vorgesehenen
Öffnungen passend für den Halsumfang der
Katze zusammen. Durch die Schlaufen am
schmaleren Ende ziehen Sie ein Band. Dann
ziehen Sie den Kragen der Katze über den
Kopf und schließen das Band. Anfangs wird
die Katze mit dem ungewohnten »Kopf-
schmuck« anstoßen und sich möglicherweise
nicht so gut zurechtfinden. Doch nach einer
kurzen Eingewöhnungszeit kann sie mit Kra-
gen sowohl fressen als auch trinken. Wichtig
ist, dass die Katze den Halskragen Tag und
Nacht trägt, bis die Wunde abgeheilt ist.
Verbände anlegenVerbände dienen dazu, Wunden abzudecken
und Gelenke ruhigzustellen. Sie sollten auf
keinen Fall die Blutversorgung beeinträchti-
gen oder zu starken Druck ausüben (Sonder-
fall: Druckverband – dieser sollte aber nur
kurze Zeit belassen werden, > Seite 144).
Ein Verband sollte grundsätzlich aus drei
Schichten bestehen: Für die erste Schicht be-
nötigen Sie beispielsweise bei Wunden eine
sterile Wundgaze als Wundabdeckung. Das
eingesetzte Material darf nicht mit der
Wundoberfläche verkleben und sollte Wund-
flüssigkeit durchlassen. Die zweite Schicht
besteht aus Polster- oder Verbandswatte, sie
dient der Polsterung der Wunde oder Verlet-
zung. Zuerst polstern Sie Zehenzwischen -
räume und Knochenvorsprünge mit einer
Extralage Watte. Darüber wickeln Sie eine
dicke Lage Polster- oder Verbandswatte in
kreisförmigen Touren locker um den zu ver-
bindenden Körperteil. Die letzte Schicht
fixiert den Verband. Dafür verwenden Sie
selbsthaftende elastische Binden, die Sie mit
Textilklebebändern fixieren.
Bei Verbänden am Bein sollten Sie die Pfote
immer mit verbinden, damit es nicht zu
Schwellungen und Stauungen an den Zehen
und Ballen Ihrer Katze kommt.
INFOSo überlisten Sie die Katze, Medikamente einzunehmen
Katzen sind häufig sehr heikel, wenn es da -rum geht, Medikamente einzunehmen. Da -mit es besser klappt, können Sie Tablettenfein zermörsert in etwas Butter oder Kalbs -leber wurst einarbeiten. Flüssige Medika -mente können Sie mit einem Teelöffel Sah -ne, Joghurt oder Quark geben. MancheKatze nimmt flüssige Medikamente, wennsie auf ein Stück Schinken getropft werden.
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TEICHE GESTALTEN
30
Krankheit zeigt sich bei Katzen wie auch
beim Menschen darin, dass Lebensvorgänge
im Körper oder in Organen gestört sind. Als
Folge davon wird das Allgemeinbefinden in
Mitleidenschaft gezogen. Dies äußert sich bei
der Katze anfangs oft nur in unspezifischen
Veränderungen, wie zum Beispiel in Müdig-
keit, mattem Herumliegen oder mangelndem
Appetit. Da diese Veränderungen oft erst all-
mählich entstehen, fallen sie vielen Katzen-
haltern zunächst gar nicht auf. Dauern sol-
che unspezifischen Veränderungen jedoch
länger als zwei bis drei Tage an, sollten Sie
mit Ihrer Katze zum Tierarzt gehen, um die
Ursache herausfinden zu lassen.
Allgemeinbefinden
Akute ErkrankungenWenn Veränderungen im Allgemeinbefinden
plötzlich auftreten, handelt es sich meist um
akute Erkrankungen. Beispiele dafür sind,
wenn die Katze von einem Tag auf den ande-
ren nichts mehr frisst, wenn sie auffällig viel
trinkt, niest oder sehr viel schläft. Sind leich-
tere Erkrankungen wie eine Erkältung die
Ursache, dann sollten sie meist nach zwei bis
drei Tagen abklingen. Diese Symptome sind
Zeichen dafür, dass sich das Immunsystem
der Katze mit der Krankheit auseinander-
setzt. Arbeitet es auf Hochtouren, fühlt sich
die Katze schlapp und braucht Ruhe.
Auf eine akute Infektionskrankheit weist oft
Fieber hin, das heißt, die Körpertemperatur
ist erhöht (Normalwerte: 38 bis 39 °C).
Durch Fieber wird die Leistung des körper -
eigenen Abwehrsystems angekurbelt. Fieber
gilt deshalb als normale Heilreaktion des Or-
ganismus und wird nicht unbedingt sofort
bekämpft. Allerdings lässt sich bei der Katze
die Schwere der Erkrankung nicht von der
Höhe des Fiebers her beurteilen. So kann die
Temperatur bei eher harmlosen Virusinfek-
tionen wie Erkältungen kurzzeitig auf über
40 °C ansteigen. Viele bakterielle Infektionen
verlaufen nur mit leicht erhöhter Tempera-
tur, etwa Darm entzündung; Hals-Nasen-
Rachen-Infektionen können ohne Fieber
Mit »Allgemeinbefinden« umschreibt man den Normalzustand der
Katze. Dazu gehören zum Beispiel Aufmerksamkeit, Hunger oder Durst
und Verhaltensweisen. Bei Abweichungen vom Normalzustand sollten
Sie Ihre Katze auf jeden Fall genauer beobachten.
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Allgemeinbef inden
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Allg
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find
enAbgeschlagenheit und Müdigkeit 32
Aktivität, vermindert 34
Apathie 36
Appetitstörungen 38
Austrocknung 41
Belecken 42
Blutungen 44
Fieber 44
Gewichtsveränderungen 47
Infekte, wiederkehrende 49
Juckreiz 50
Körpergeruch 52
Schwellungen 53
Trinken, auffällig verändert 55
Unruhe 56
Verhaltensveränderungen 57
In d
ies
em
Ka
pit
el
auftreten. Weitere schwere Erkrankungen
wie Gebärmuttervereiterung verlaufen eben-
falls nicht unbedingt mit Fieber. Ältere Tiere
haben häufig trotz Infektionen kein Fieber.
Bei leichten Erkrankungen können Sie den
Heilungsprozess mithilfe von Hausmitteln,
wie etwa Inhalieren bei Atemwegserkrankun-
gen oder Diätkost bei Magen-Darm-Entzün-
dungen, unterstützen. Ist das Abwehrsystem
der Katze intakt, bessert sich das Allgemein-
befinden rasch wieder. Schwere akute Er-
krankungen benötigen nach dem Verschwin-
den der Symptome oft eine längere Phase der
Erholung (Rekonvaleszenz).
Chronische ErkrankungenBei chronischen Krankheiten verschlechtert
sich das Allgemeinbefinden fast unmerklich.
Das bemerkt der Katzenhalter meist erst sehr
spät. Im Rückblick kann er oft nicht mehr
sagen, wann die Erkrankung angefangen hat.
Bei älteren Tieren besteht die Gefahr, dass
leichte Veränderungen wie z.B. nachlassen-
des Bewegungsbedürfnis vom Tierhalter auf
normale Alterungsprozesse geschoben wer-
den. Mitunter ist es hilfreich, Freunde und
Bekannte, die die Katze nicht häufig sehen,
nach Auffälligkeiten zu befragen. Symptome
wie allmählicher Gewichtsverlust, Bewe-
gungsunlust, Gewichtszunahme bei vermin-
dertem Appetit, zunehmende Wasseraufnah-
me oder nächtliche Unruhe können erste
Hinweise auf behandlungsbedürftige Er-
krankungen sein, wie z.B. Zuckerkrankheit.
Symptome mit FolgenWenn Ihre Katze Symptome zeigt, die in die-
sem Kapitel näher erläutert werden, werden
Sie feststellen, dass sich hinter zunächst
harmlos scheinenden Veränderungen schwe-
re Erkrankungen verbergen können. Solche
Symptome dürfen Sie deshalb nicht herun -
terspielen. Sinnvoller ist es, eine Katze bei
unspezifischen Symptomen einem Tierarzt
vorzustellen. Viele Erkrankungen sind sehr
gut behandelbar, wenn sie im Frühstadium
erkannt werden.
Ein wichtiges Leitsymptom sind Verhaltens-
veränderungen. Sie stehen deshalb auch in
diesem Kapitel. Kopf schütteln oder schief
halten oder plötzliche Berührungsempfind-
lichkeit können unterschiedliche Ursachen
haben. Erst durch das Einbeziehen weiterer
Symptome wird die Krankheit erkannt.
Hinweis: Drei Symptome möchte ich besser
gegeneinander abgrenzen. Es sind dies »ver-
minderte Aktivität«, »Abgeschlagenheit und
Müdigkeit« sowie »Apathie«. Sie bedeuten
eine Steigerung des Krankheitszustands.
Während die Katze bei verminderter Akti-
vität noch relativ gesund erscheint, haben Sie
bei Abgeschlagenheit bereits den Eindruck,
dass Ihrem Tier etwas fehlt. Und eine apathi-
sche Katze ist schon ernsthaft erkrankt.
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Verhaltensveränderungen
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Wie oder wo Wie oder was noch Zusätzlich Auch Siehe auch
Katze lässtsich nicht am Rückenanfassen
Katze läuft unruhig hin undher, reagiert aggressiv, wennsie am Rücken gestreicheltwird
Haare am Rücken stehen hoch,Rücken wird hochgezogen; Katzekratzt/beißt am Rücken; schwan-kender Gang
Katze kann nicht mehr/kaumnoch hochspringen, z.B. aufStuhl, Kratzbaum
Nerven-entzündung !Seite 173
Katze greiftMenschen/Tiere an
Katze faucht, legt die Ohrenan, peitscht mit dem Schwanz
Katze springt wiederholt schein-bar grundlos Artgenossen und/oder Menschen an, kratzt undbeißt
kann ganz plötzlich auftretenbeim Spielen, Fressen, Jagen
Aggressions-problemeSeite 149
Zittern, geweitete Pupillen;wird die Katze in die Engegetrieben, reagiert sie schnellaggressiv und greift an
Schwitzen an den Pfoten; Katzeflüchtet vor allem, was sie nichtkennt, rennt in Panik davon; ge-duckte Körperhaltung, kriechen-der Gang
mangelnde Sozialisation aufMenschen und schlechte Erfah-rungen begünstigen das Auftre-ten von Angststörungen
AngststörungSeite 150
häufiger Harndrang, Urin wirdnur tropfenweise abgesetzt;Miauen beim Urinabsatz
Urin rötlich verfärbt (blutig); Rücken ist aufgekrümmt beimUrin absatz, unwillkürlicher Ab-gang von Urin
Unsauberkeit; Urin wird in klei-nen Pfützchen in der Wohnungabgesetzt
Blasen entzün -dung unbekann-ter Ursache !Seite 153
Katze setztKot und/oderUrin in derWohnung ab
Katze setzt Kot und/oder Urinan ganz verschiedenen oder anbestimmten Stellen in derWohnung ab
Katze war schon stubenrein es sind nicht genügend saubereKatzenklos vorhanden
Unsauberkeit Seite 178
Katze ver-kriecht sich
Katze findet sich in ihrer häus-lichen Umgebung schlechtzurecht, erkennt vertrautePersonen nicht mehr; wirdunsauber, setzt Kot und Urinin der Wohnung ab
gestörter Wach-Schlaf-Zyklus mitnächtlicher Unruhe, nächtlichemMiauen; Katze läuft im Kreis,steht in Ecken; nachlassenderAppetit
meist sind alte und sehr alte Katzen betroffen; häufig schlei-chende Entwicklung in Kombi -nation mit nachlassender Leis-tung der Sinnesorgane, z.B.Schwerhörigkeit
Demenz Seite 156
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Verhaltensveränderungen
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Allg
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Wie oder wo Wie oder was noch Zusätzlich Auch Siehe auch
Katze sitztzusammen-gekrümmt
Katze macht einen schwerkranken Eindruck; Bauch istgespannt und berührungs-empfindlich; Katze erbrichtFutter und weißen oder gelb-lich grünen Schleim
Apathie; Katze frisst und trinktnichts; will sich kaum bewegen
dramatische Symptome bis hinzum Kreislaufversagen undSchock sind möglich
Bauchspeichel-drüsen-entzündung !!Seite 152
Katzeschwitzt anden Pfoten-ballen
Katze krümmt sich zeitweisezusammen; druckempfind -licher Bauch, Katze will sichnicht am Bauch anfassen lassen
Katze ist unruhig, läuft unruhigund miauend hin und her; willsich nicht hinlegen oder liegtund will nicht mehr aufstehen
Koliken können bei Erkrankun-gen von Nieren, Blase, Gallen-blase und Magen-Darm-Traktvorkommen
Kolik !!Seite 168
Zittern, geweitete Pupillen,wird die Katze in die Enge ge-trieben, reagiert sie schnellaggressiv und greift an
Katze flüchtet vor allem, was sienicht kennt, rennt in Panikdavon; geduckte Körperhaltung,kriechender Gang
mangelnde Sozialisation aufMenschen und schlechte Erfah-rungen begünstigen das Auftre-ten von Angststörungen
AngststörungSeite 150
Katze putztsich häufigerals sonst
starker Haarausfall; Erbrechen(von Haaren, Haarballen),Würgereiz, Hochwürgen vonHaaren
verstärkter Haarausfall durch fie-berhafte Erkrankungen, jahres-zeitlich bedingten Fellwechselund intensive Fellpflege durchdie Katze
kommt v.a. bei Langhaarkatzenvor; kann zum lebensgefähr-lichen Verschluss des Magen-ausgangs führen
Haarballen !Seite 163
Katze ist stellenweise kahl,leckt sich die Haare aus; Hauthaarlos, Haare z.T. abgebro-chen
zusätzlich kann die Haut gerötetund schuppig sein und ranzigriechen
tritt oft im Frühjahr und Herbstbei Temperaturschwankungenverstärkt auf
HaarausfallSeite 163
akute Atemnot, Katze atmetdurch das Maul; rasselnde,knisternde Atemgeräusche,Kurzatmigkeit
Katze würgt blutigen, schaumi-gen Schleim aus; ist unruhig, willnirgends liegen bleiben
tritt meist zusammen mit einerHerzmuskelerkrankung auf
Lungenödem !!Seite 170
Katze strecktKopf nachoben
QF_KK_032_061_Kap2.qxd:QF_KK_032_061_Kap2 26.11.2010 10:49 Uhr Seite 59
zen in der Wohnung, einhergeht; kommt
häufiger bei Wohnungskatzen vor
URSACHEN: vielfältig; organische Erkran-
kungen wie z.B. Harnwegsinfektionen, Nie-
renerkrankungen, alle schmerzhaften Er -
krankungen; psychische Gründe: Stress,
Angstprobleme, Vernachlässigung, falsches
Verhalten des Tierhalters
THERAPIE: Ursachen abklären (kann sehr
aufwendig sein); zugrunde liegende Erkran-
kung behandeln; bei psychischen Problemen
Verhaltenstherapie durch Tierärzte mit spe-
zieller Ausbildung
SELBSTHILFE: ausreichende Anzahl an Kat -
zentoiletten an ungestörten Orten aufstellen
(immer eine Toilette mehr als Katzen gehal-
ten werden); Katzentoilette nach jeder Be -
nutzung reinigen; Behandlung verunreinig-
ter Stellen mit speziellen Sprays, um den
Uringeruch zu neutralisieren
MÖGLICHE SYMPTOME:
Verhaltensveränderungen, Seite 58
Stuhlveränderungen, Seite 98; Urin/
Urinabsatz, verändert, Seite 99
Verstopfung !(Obstipation)
ART DER ERKRANKUNG: akute oder chroni-
sche Kotabsatzbeschwerden mit Anschop-
pung und Eindickung des Kotes im Enddarm
und erschwertem Kotabsatz; gehen mit er -
niedrigter Kotabsatzfrequenz und verzöger-
Tumorerkrankung !
ART DER ERKRANKUNG: mit unkontrollier-
ter Zellteilung einhergehende Erkrankung
von unterschiedlichen Körperstrukturen
oder Organen; Tumoren äußern sich meist
in nicht schmerzhaften Schwellungen, die
langsam oder schnell wachsen können; sie
können gesundes Organgewebe zerstören
und so zu Funktionseinschränkungen von
Organen führen
URSACHEN: Zellen, die sich durch Gende-
fekte in Krebszellen umwandeln und sich
ungehemmt vermehren; ab ungefähr 1 cm
Größe sind Tumoren klinisch feststellbar
THERAPIE: großräumige operative Entfer-
nung des Tumors, Chemotherapie, Be strah -
lung, regulationsmedizinische Tumorthera-
pie nach Klassifizierung des Tumors
SELBSTHILFE: frühzeitiges Erkennen durch
regelmäßiges Abtasten des ganzen Körpers
MÖGLICHE SYMPTOME:
Ge wichtsveränderungen, Seite 48;
Schwel lun gen, Seite 54
Nasenprobleme, Seite 74, 75
Husten, Seite 84
Muskelschwund, Seite 112
Unsauberkeit
ART DER ERKRANKUNG: Störung, die mit
Absatz von Urin und/oder Kot au ßer halb der
Katzentoilette, oft an unterschiedlichen Plät -
178
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Kran
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K R A N K H E I TS P 0 RT R ÄTS
tem Kotdrang einher; oft befinden sich Kot-
massen vor dem Becken, der Darm ist ausge-
weitet (Megacolon)
URSACHEN: vielfältig; mangelnde Bewegung
und Übergewicht; Rückenerkrankungen mit
Nervenstörungen; Einengung des Darms
nach Unfällen mit Beckenbrüchen; Tumoren;
falsche Er nährung
THERAPIE: schmerzstillende, krampflösende
und die Darmbewegung anregende Medika-
mente; Einläufe zum Aufweichen des Kotes,
Ausmassieren von harten Kotballen
SELBSTHILFE: Ernährungsumstellung, bal-
laststoffreiche Ernährung; auf Stuhlkonsis-
tenz achten und ggf. leicht abführende Nah-
rungsmittel wie z.B. Milch geben; viel Bewe-
gung für träge Tiere (Jagdspiele)
Milch kann bei erwachsenen Katzen Durchfallverursachen. Deshalb eignet sie sich, wenn IhrStubentiger unter Verstopfung leidet.
QF_KK_146_181_Kap3.qxd:QF_KK_146_181_Kap3 01.12.2010 14:28 Uhr Seite 178
MÖGLICHE SYMPTOME:
Belecken, Seite 43
Afterbeschwerden, Seite 88;
Schlittenfahren, Seite 95; Stuhlverän de run -
gen, Seite 97
Vestibulärsyndrom !
ART DER ERKRANKUNG: meist plötzlich
und heftig auftretende Gleichgewichtsstö-
rungen und Störungen in der Koordination
von Bewegungen; gehen mit Kopfschiefhal-
ten, Augenzittern mit hin und her wandern-
den Augäpfeln, Zwangsbewegungen, wie im
Kreis wandern, einher; manche Katzen kön-
nen nicht mehr gezielt hochspringen, gehen,
stehen; das Bewusstsein ist meist erhalten
ACHTUNG: die Symptome ähneln einem
Schlaganfall
URSACHEN: nicht genau bekannt; Durch-
blutungsstörungen; kommt überwiegend bei
älteren und sehr alten Katzen vor
THERAPIE: durchblutungsfördernde Medi-
kamente, Behandlung der Symptome
SELBSTHILFE: Katze beruhigen, an einen
Ort bringen, an dem sie sich nicht verletzen
kann; evtl. einige Tage Boxenruhe, solange sie
starke Koordinationsprobleme hat
MÖGLICHE SYMPTOME:
Unruhe, Seite 56; Verhaltens verände run -
gen, Seite 60, 61
Augenbeschwerden, Seite 68, 69
Bewegungsstörungen, Seite 109
179
W
Kran
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räts
Wirbelsäulen-verknöcherung !(Spondylose)
ART DER ERKRANKUNG: schmerzhafte Er -
krankung der Wirbelsäule, die sich in Proble-
men beim Aufstehen, Hinlegen, Hochsprin-
gen und/oder Treppensteigen zeigt; Fellpflege
am Rücken ist nicht mehr möglich, die Kral-
len werden nicht mehr richtig abgewetzt;
kommt häufig bei älteren Katzen vor und als
Spätfolge von Unfällen und/oder Stürzen;
Übergewicht be günstigt den Ausbruch
URSACHEN: an den Wirbelkörpern entste-
hen nach Schädigung von Zwischenwirbel-
scheiben und -gelenken knöcherne Zacken,
die Brücken zwischen zwei Wirbeln bilden
können; dadurch versteift die Wirbelsäule
nach und nach; durch die Zubildungen kön-
nen sensible Nerven gereizt werden
THERAPIE: schmerzstillende Medikamente,
Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Kat-
zen; Physiotherapie; in schweren Fällen chi -
rurgische Behandlung
SELBSTHILFE: vorbeugend Verabreichen
von Nahrungsergänzungsmitteln mit
Muschelextrakten; zur Behandlung Wärme,
Rot licht, Massagen des Rückens
MÖGLICHE SYMPTOME:
Aktivität, vermindert, Seite 36; Verhal -
tensveränderungen, Seite 57
Stuhlveränderungen, Seite 97
Bewegungsstörungen, Seite 105, 106;
Lahmheiten, Seite 110; Rückenbeschwerden,
Seite 113
Haarprobleme, Seite 120, 121
Wunde, infizierte
ART DER ERKRANKUNG: Schnitt, Riss oder
Defekt in der Haut; unter dem Fell oft nicht
sofort sichtbar, da die Haare an dieser Stelle
verkleben; rasch folgende Entzündung mit
eitrig-stinkendem Wundsekret; Hautwunden
oft klein, darunter große Unterhautschäden
URSACHEN: Beißereien, Autounfälle, scharfe
Gegenstände, Glasscherben; durch verklebte
Haare und Schmutz eindringende Bakterien
führen zu massiven Gewebs reaktionen bis
hin zur Abszessbildung
THERAPIE: Wundversorgung, Nähen oder
Klammern der Wunde, ggf. unter lokaler Be -
täubung oder Narkose, abhängig von der
Größe der Wunde
SELBSTHILFE: Haare um Wunden herum
großzügig kürzen, Wunden säubern und des-
infizieren, z.B. mit Wasserstoffperoxid oder
Kamillenzubereitungen; Wundhöhlen spülen
und einige Tage offen halten, damit sie von
innen nach außen abheilen können
MÖGLICHE SYMPTOME:
Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Seite
32; Fieber, Seite 45; Körpergeruch, Seite 52
Bewegungsstörungen, Seite 106
Haarprobleme, Seite 119; Hautprobleme,
Seite 126
Wunde, in f iz ier te
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Quickfinder Katzenkrankheiten
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