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DREW KARPYSHYN Darth Bane Der Schöpfer der Dunkelheit

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DREW KARPYSHYN

Darth BaneDer Schöpfer der Dunkelheit

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Das Star-Wars-Universum im Blanvalet Verlag in chronologischer Reihenfolge:

Drew Karpyshyn: Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit (24453)

Michael Reaves: Darth Maul – Der Schattenjäger (24315) [vor Episode I]Terry Brooks: Episode I. Die dunkle Bedrohung (35243)

Greg Bear: Planet der Verräter (35886) [Übergang zur Episode II]R. A. Salvatore: Episode II. Angriff der Klonkrieger (35761)

Matthew Stover: Mace Windu und die Armee der Klone (36292) [Klonkriege 1]Steven Barnes: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden (36394) [Klonkriege 2]

David Sherman & Dan Cragg: Die Feuertaufe (36163) [Klonkriege 3]Sean Stewart: Yoda – Pfad der Dunkelheit (24436) [Klonkriege 4]James Luceno: Das Labyrinth des Bösen (36226) [vor Episode III]

Matthew Stover: Episode III. Die Rache der Sith (36431)James Luceno: Dunkler Lord. Der Aufstieg des Darth Vader (36345)

George Lucas: Krieg der Sterne (35248) [Episode IV]Donald F. Glut: Das Imperium schlägt zurück (35249) [Episode V]

James Kahn: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (35250) [Episode VI]

Timothy Zahn: Erben des Imperiums (35251) • Die dunkle Seite der Macht (35252) •Das letzte Kommando (35253)

Kevin J. Anderson (Hrsg.): Sturm über Tatooine (24927) • Palast der dunklen Son-nen (24928) • Kopfgeld auf Han Solo (25008) • Peter Schweighofer (Hrsg.): Fluchtder Rebellen (24234) • Peter Schweighofer & Craig Carey (Hrsg.): Kampf um die

Neue Republik (24235)

Brian Daley: Han Solos Abenteuer. Drei Romane in einem Band (23658)L. Neil Smith: Lando Calrissian – Rebell des Sonnensystems. Drei Romane in einem

Band (23684)

X-Wing: 1. Michael Stackpole: Angriff auf Coruscant (24929) • 2. Michael Stack-pole: Die Mission der Rebellen (24766) • 3. Michael Stackpole: Die teuflische Falle(24801) • 4. Michael Stackpole: Bacta-Piraten (24819) • 5. Aaron Allston: Die Ge-spensterstaffel (35128) • 6. Aaron Allston: Operation Eiserne Faust (35142) • 7.Aaron Allston: Kommando Han Solo (35197) • 8. Michael Stackpole: Isards Rache

(35198) • 9. Aaron Allston: Das letzte Gefecht (24231)

Timothy Zahn: Die Verschollenen. Ein gefährlicher Handel (36740)

Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta: Young Jedi Knights: I. Die Hüter derMacht/Akademie der Verdammten/Die Verlorenen. Drei Romane in einem Band!(24809) • II. Lichtschwerter/Die Rückkehr des Dunklen Ritters/Angriff auf Yavin 4.

Drei Romane in einem Band! (24810)

Das Erbe der Jedi-Ritter: 1. R. A. Salvatore: Die Abtrünnigen (35414) • 2. MichaelStackpole: Die schwarze Flut (35673) • 3. Michael Stackpole: Das Verderben (35620)• 4. James Luceno: Der Untergang (35822) • 5. James Luceno: Die letzte Chance(35883) • 6. Kathy Tyers: Planet der Verlorenen (35983) • 7. Greg Keyes: Anakin unddie Yuuzhan Vong (36101) • 8. Greg Keyes: Die Verheißung (24302) • 9. Troy Den-ning: Das Ultimatum (24342) • 10. Elaine Cunningham: Jainas Flucht (24347) • 11.Aaron Allston: Rebellenträume (24370) • 12. Aaron Allston: Aufstand der Rebellen(24377) • 13. Matthew Stover: Verräter (24408) • 14. Walter Jon Williams: Wege desSchicksals. [Mit Bonus-Roman] Ylesia (24398) • 15. Sean Williams & Shane Dix: DieRuinen von Coruscant (24433) • 16. Sean Williams & Shane Dix: Der verschollene

Planet (24438)

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Darth BaneSchöpfer der Dunkelheit

Roman

Aus dem Englischenvon Regina Winter

Drew Karpyshyn

TM

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Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel»Darth Bane. Path of Destruction«

bei Del Rey/The Ballantine Publishing Group, Inc., New York.

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier

München Super liefert Mochenwangen.

1. AuflageDeutsche Erstveröffentlichung Juli 2007

bei Blanvalet, einem Unternehmen der VerlagsgruppeRandom House GmbH, München.

Copyright © 2006 by Lucasfilm Ltd. & ® or ™ where indicated.All rights reserved. Used under authorization.

Translation Copyright © 2007 by Verlagsgruppe RandomHouse GmbH, München

Umschlaggestaltung: HildenDesign, MünchenCover Art Copyright © 2006 by Lucasfilm Ltd.

Original cover art by John Jude PalencarRedaktion: Rainer Michael Rahn

UH · Herstellung: H. NawrotSatz: deutsch-türkischer fotosatz, Berlin

Druck und Einband: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

ISBN 978-3-442-24453-9

www.blanvalet.de

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Für Jen, die alles möglich macht.

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Prolog

In den letzten Tagen der Alten Republik waren die Sith – dieAnhänger der Dunklen Seite und uralten Feinde des Jedi-Or-dens – immer nur zu zweit: ein Meister und ein Schüler. Aberdas war nicht immer so. Tausend Jahre vor dem Zusammen-bruch der Republik und der Machtergreifung Imperator Palpa-tines gab es unzählige Sith …

Lord Kaan, Sith-Meister und Gründer der Bruderschaft derDunkelheit, schritt über das blutige Schlachtfeld, ein hochge-wachsener Schatten in der dunklen Nacht. Tausende Soldatender Republik und beinahe hundert Jedi hatten ihr Leben gege-ben, um diesen Planeten gegen Kaans Armee zu verteidigen –und sie hatten verloren. Er hatte ihr Leid und ihre Verzweif-lung genossen.

In der Ferne braute sich ein Unwetter zusammen. Bei jedemBlitz war Korribans großer Sith-Tempel einen Augenblick inder Ferne zu sehen, eine schroffe Silhouette, die über denöden Horizont aufragte.

Zwei Personen warteten inmitten der Überreste des Gemet-zels, ein Mensch und ein Twi’lek. Kaan erkannte sie trotz derDunkelheit: Qordis und Kopecz, zwei der mächtigsten Sith-Lords. Einstmals bittere Rivalen, dienten sie nun zusammenin Kaans Bruderschaft. Lächelnd ging er auf sie zu.

Qordis, hochgewachsen und so hager, dass er beinahe wieein wandelndes Skelett wirkte, erwiderte das Lächeln. »Eingroßer Sieg, Lord Kaan. Es ist viel zu lange her, seit die Sitheine Akademie auf Korriban hatten.«

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»Ich spüre, dass Ihr es kaum erwarten könnt, die neuenSchüler hier zu unterrichten«, erwiderte Kaan. »Ich erwarte,dass Ihr mir in den kommenden Jahren viele weitere mächti-ge und loyale Sith-Schüler und -Meister liefern werdet.«

»Euch liefern?«, fragte Kopecz scharf. »Meintet Ihr nicht,uns liefern? Sind wir nicht alle Teil der Bruderschaft der Dun-kelheit?«

Kaan begegnete dieser Frage mit einem unbeschwerten La-chen. »Selbstverständlich, Kopecz. Es war nur ein Versehen.«

»Kopecz weigert sich, sich an unserem Triumph zu freuen«,stellte Qordis fest. »Er ist schon den ganzen Abend so.«

Kaan legte die Hand auf die Schulter des kräftigen Twi’lek.»Wir haben einen großen Sieg errungen«, sagte er. »Korribanist mehr als nur ein weiterer Planet: Es ist ein Symbol. Die Ge-burtsstätte der Sith. Dieser Sieg stellt eine Botschaft an die Re-publik und die Jedi dar. Nun werden sie die Bruderschaftwahrhaft kennen und fürchten.«

Kopecz entzog sich Kaans Hand und wandte sich mit einemZucken der Spitzen seiner langen Lekku ab, die er um denHals gewunden hatte. »Feiert, so viel ihr wollt«, rief er im Da-vongehen über die Schulter. »Aber der wahre Krieg hat geradeerst begonnen.«

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TEIL EINS

Drei Jahre später

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1Dessel war versunken in der Qual seiner Arbeit und sich seinerUmgebung kaum bewusst. Seine Arme schmerzten von demendlosen Schlagen des hydraulischen Hammers. Steinsplitterflogen umher, prallten von der Höhlenwand ab, prallten gegenseine Schutzbrille und stachen in sein nacktes Gesicht und dieHände. Wolken feinsten Staubs hingen in der Luft und verdun-kelten seinen Blick. Das kreischende Heulen der Maschine er-füllte die Höhle und übertönte alle anderen Geräusche, als derHammer Zentimeter um quälenden Zentimeter der dickenCortosis-Ader abtrug, die sich durch den Stein zog.

Cortosis war unempfindlich sowohl gegen Hitze als auch ge-gen Energie und dadurch ausgesprochen wichtig für den Bauvon Panzerplatten und Schilden sowohl im kommerziellenwie militärischen Bereich. Der Bedarf war noch mehr gestie-gen, seit sich die Galaxis im Krieg befand. Cortosis-Legierun-gen waren ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber Blaster-geschossen und konnten angeblich sogar einer Lichtschwert-klinge widerstehen. Leider ließ es sich wegen der gleichen Ei-genschaften, die es so wertvoll machten, nur extrem schwer ab-bauen. Plasmabrenner waren so gut wie nutzlos; es brauchteTage, um auch nur einen kleinen Teil eines von einer Cortosis-Ader durchzogenen Steins wegzubrennen. Die einzig brauch-bare Möglichkeit bestand darin, die brutale Kraft hydrauli-scher Schlaghämmer einzusetzen, die gnadenlos auf eine Adereindroschen und das Cortosis Stück um Stück freihackten.

Cortosis war eins der härtesten Minerale in der Galaxis. DieKraft der Schläge beschädigte den Kopf des Hammers schnell

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und ließ ihn stumpf und damit so gut wie nutzlos werden. Derfeine Staub verstopfte die hydraulischen Kolben und blockier-te sie. Der Abbau von Cortosis war hart für die Ausrüstung …und noch härter für die Bergleute.

Des hatte nun schon beinahe sechs Standardstunden hintersich. Der Hammer wog mehr als dreißig Kilo, und die Anstren-gung, ihn zu heben und gegen den Stein zu drücken, forderteihren Preis. Des’ Arme zitterten. Er rang mühsam nach Luft,und mit ihr drang der feine Mineralstaub in seine Lunge ein,der vom Kopf des Hammers aufstieg. Selbst die Zähne tatenihm weh: Es fühlte sich an, als hätte die rasselnde Vibrationsie halb aus dem Zahnfleisch geschüttelt.

Aber die Bergleute auf Apatros wurden nach der Cortosis-Menge bezahlt, die sie zurückbrachten. Wenn er jetzt aufhör-te, würde ein anderer anfangen, an dieser Ader zu arbeiten,und sich einen Teil des Profits nehmen. Des teilte nicht gerne.

Das Heulen des Motors wurde schriller und verwandeltesich in ein hohes Klagen, das Des nur zu genau kannte. Beizwanzigtausend Umdrehungen in der Minute saugte der Mo-tor Staub ein wie ein durstiges Bantha nach einer langen Wüs-tendurchquerung Wasser. Die einzige Möglichkeit, die Geräteeinige Zeit funktionsfähig zu halten, bestand darin, sie regel-mäßig zu säubern und zu warten, aber die Outer Rim OreworksCompany zog es vor, billige Schlaghämmer zu kaufen und sieimmer wieder zu ersetzen, statt Credits in die Wartung zu ste-cken. Des wusste genau, was als Nächstes passieren würde –und eine Sekunde später geschah es. Der Motor explodierte.

Die Hydraulik fraß sich mit einem schauderhaften Knir-schen fest, und eine Wolke von schwarzem Rauch drang ausdem hinteren Ende des Hammers. Des verfluchte ORO und diePolitik des Konzerns, nahm die verkrampften Finger vomAuslöser und warf die nutzlose Maschine auf den Boden.

»Mach Platz, Junge«, sagte eine Stimme.Gerd, ein anderer Bergmann, kam näher und versuchte, Des

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aus dem Weg zu schieben, damit er die Ader mit seinem eige-nen Hammer weiterbearbeiten konnte. Gerd arbeitete nun seitbeinahe zwanzig Standardjahren hier im Bergwerk, und dashatte seinen Körper in eine Masse fester, knotiger Muskelnverwandelt. Aber Des schuftete selbst bereits zehn Jahre hier,seit er ein Teenager gewesen war, und er war ebenso stark wieder ältere Mann – und ein bisschen größer. Er rührte sich nichtvon der Stelle.

»Ich bin noch nicht fertig«, sagte er. »Der Hammer ist erle-digt, das ist alles. Gib mir deinen, und ich mache noch eineWeile weiter.«

»Du kennst die Regeln, Junge. Wenn du aufhörst zu arbei-ten, kann ein anderer weitermachen.«

Technisch gesehen hatte Gerd Recht. Aber niemand über-nahm den Platz eines anderen Bergmanns wegen einer Fehl-funktion der Ausrüstung. Es sei denn, er wollte einen Streitanfangen.

Des sah sich rasch um. Die Kammer war leer bis auf ihn undGerd, der weniger als einen halben Meter von ihm entferntstand. Das war wenig überraschend; Des wählte für gewöhn-lich Stollen, die weit vom Hauptnetz lagen. Es musste mehrals nur Zufall sein, dass Gerd hier aufgetaucht war.

Des kannte Gerd so lange, wie er sich erinnern konnte. Derältere Mann war ein Freund von Hurst, Des’ Vater, gewesen.Als Des mit dreizehn angefangen hatte, in der Mine zu arbei-ten, hatten die größeren, stärkeren Bergleute ihn gewaltigschikaniert. Sein Vater war am schlimmsten gewesen, aberGerd hatte die anderen am meisten angestachelt und mehr alsseinen Anteil an Spott, Beleidigungen und hin und wiederKopfnüssen verteilt.

Das hatte ein Ende gefunden, nachdem Des’ Vater an einemschweren Herzanfall gestorben war. Nicht, dass der verwaistejunge Mann den anderen Bergleuten leidgetan hätte. Aber alsHurst starb, war aus dem großen, dünnen Teenager, den sie so

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gerne getriezt hatten, schon lange ein Berg von Muskeln mitschweren Händen und einem aufbrausenden Temperamentgeworden. Bergbau war schwere Arbeit; nur die Zwangsarbeitin einer Gefängniskolonie der Republik galt als noch schlim-mer. Wer immer in den Minen von Apatros arbeitete, wurdestark – und Des hatte sich zu einem der Stärksten entwickelt.Ein halbes Dutzend blaue Augen, unzählige blutige Nasen undein gebrochener Kiefer innerhalb eines Monats war alles, wasHursts alte Freunde gebraucht hatten, um zu erkennen, dasssie gut daran täten, Des in Zukunft in Ruhe zu lassen.

Aber es war beinahe, als gäben sie ihm die Schuld an HurstsTod, und alle paar Monate versuchte einer von ihnen es wie-der. Gerd war immer klug genug gewesen, Abstand zu halten –bis jetzt.

»Ich sehe keinen deiner Freunde hier bei dir, alter Mann«,sagte Des. »Also verschwinde, und niemand wird zu Schadenkommen.«

Gerd spuckte auf den Boden vor Des’ Füßen. »Du weißtnicht mal, was für ein Tag heute ist, wie, Junge? Eine verkriff-te Schande bist du!«

Sie standen nahe genug beieinander, dass Des den saurencorellianischen Whiskey in Gerds Atem riechen konnte. DerMann war betrunken. Betrunken genug, um Streit zu suchen,aber noch nüchtern genug, um sich wehren zu können.

»Heute vor fünf Jahren«, sagte Gerd und schüttelte traurigden Kopf. »Vor fünf Jahren ist dein Vater gestorben, und du er-innerst dich nicht mal!«

Des dachte nur noch selten an seinen Vater. Es hatte ihmnicht leidgetan, als Hurst gestorben war. Seine frühesten Erin-nerungen waren jene, in denen sein Vater ihn schlug. Er erin-nerte sich nicht einmal an den Grund; Hurst hatte selten einengebraucht.

»Ich kann nicht behaupten, dass Hurst mir so fehlt wie dir,Gerd.«

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»Hurst?« Gerd schnaubte. »Er hat dich ganz allein aufgezo-gen, nachdem deine Mama gestorben war, und du hast nichtmal den Respekt, ihn Vater zu nennen? Du undankbarer Sohneiner Kath-Hündin!«

Des starrte Gerd wütend an, aber dieser war zu betrunken,um sich einschüchtern zu lassen.

»Ich hätte von einem elenden Schlammkriecher wie dirnichts Besseres erwarten sollen. Hurst sagte immer, dassnichts Gutes aus dir werden würde. Er wusste, dass etwas mitdir nicht stimmt … Deshalb hat er dich Bane genannt – denFluch, der auf ihm liegt.«

Des kniff die Augen zusammen, aber er schluckte den Ködernicht. Hurst hatte ihn tatsächlich immer so bezeichnet, wenner betrunken war. Bane. Er hatte seinem Sohn die Schuld amTod seiner Frau gegeben. Die Schuld daran, dass sie auf Apa-tros festsaßen. Er hielt sein einziges Kind für den Fluch, derauf seinem Leben lag, eine Tatsache, die er Des in betrunke-nem Zorn nur zu gerne an den Kopf geworfen hatte.

Bane. Das Wort stand für alles Gehässige, Kleinliche undGemeine an seinem Vater. Es traf die innersten Ängste eines je-den Kinds: Angst vor Enttäuschung, Angst, verlassen zu wer-den, Angst vor Gewalt. Als Kind hatte dieser Name ihm mehrangetan als die schweren Fäuste seines Vaters. Aber er warschon lange kein Kind mehr. Im Lauf der Zeit hatte er gelernt,es zu ignorieren, zusammen mit dem Rest der bitteren Be-schimpfungen, die aus dem Mund seines Vaters kamen.

»Ich habe für so was keine Zeit«, murmelte er. »Ich muss ar-beiten.«

Mit einer Hand nahm er dem anderen Bergmann den hy-draulischen Hammer ab. Die andere Hand legte er auf GerdsSchulter und schob ihn weg. Der Betrunkene stolperte rück-wärts, blieb mit dem Absatz an einem Stein hängen und fiel zuBoden.

Fauchend stand er wieder auf und ballte die Fäuste. »Dein

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Papa ist viel zu früh gestorben, Junge. Du brauchst jemanden,der dir Vernunft beibringt!«

Gerd war betrunken, aber er war nicht dumm, erkannte Des.Des war größer, stärker, jünger … aber er hatte die letztensechs Stunden einen hydraulischen Hammer bedient. Er warvon Dreck überzogen, und Schweiß lief ihm übers Gesicht.Sein Hemd klebte klatschnass an ihm. Gerds Uniform anderer-seits war immer noch relativ sauber, kein Staub, keineSchweißflecken. Er hatte offenbar schon den ganzen Tag ge-plant, diesen Streit anzufangen, und sich ausgeruht, währendDes sich müde arbeitete.

Aber Des hatte nicht vor, einer Auseinandersetzung ausdem Weg zu gehen. Er warf Gerds Hammer auf den Boden undbaute sich in Kampfhaltung auf, ein wenig geduckt, die Füßeweit gespreizt, die Arme vor sich ausgestreckt.

Gerd stürmte auf ihn zu und schwang die Rechte. Des fingden Schlag mit der offenen Handfläche der linken Hand ab.Seine rechte Hand zuckte vor und packte die Unterseite vonGerds rechtem Handgelenk; als er den älteren Mann nach vornzog, duckte er sich noch weiter, drehte sich und trieb seineSchulter in Gerds Brust. Er nutzte den Schwung seines Geg-ners gegen ihn, richtete sich auf, riss fest an Gerds Handgelenkund schleuderte ihn über sich hinweg, sodass er mit dem Rü-cken zuerst auf dem Boden aufprallte.

Das hätte das Ende des Kampfs sein sollen. Des hätte nur einKnie in die Brust seines Gegners stoßen, ihm den Atem aus derLunge treiben und ihn am Boden festhalten müssen, währender mit den Fäusten auf ihn einschlug. Aber das geschah nicht.Sein Rücken, erschöpft von Stunden, in denen er den Dreißig-Kilo-Hammer gestemmt hatte, verkrampfte sich.

Die Schmerzen waren entsetzlich; instinktiv richtete Dessich auf und griff nach den verknoteten Muskeln um die Len-denwirbel. Das gab Gerd eine Chance, sich aus dem Weg zurollen und wieder auf die Beine zu kommen.

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Irgendwie gelang es Des, sich erneut zum Kampf zu ducken.Sein Rücken protestierte, und er verzog das Gesicht, als ste-chende Schmerzen wie von glühenden Dolchen durch seinenKörper rasten. Gerd sah die Grimasse und lachte.

»Ein Krampf, Junge? Das kommt davon, wenn man nach ei-ner Sechs-Stunden-Schicht in der Mine eine Schlägerei an-fängt.«

Wieder griff Gerd an. Diesmal ballte er die Hände nicht zuFäusten, sondern nutzte sie als Klauen und versuchte, dieGröße und Reichweite des jüngeren Mannes zu neutralisieren,indem er so nahe wie möglich kam. Des wollte ausweichen,aber seine Beine waren zu steif und wund, um ihm noch zu ge-horchen. Gerd packte mit einer Hand sein Hemd, mit der an-deren seinen Gürtel, riss ihn zu Boden und warf sich auf ihn.

Sie rangen auf dem festen, ungleichmäßigen Steinboden derHöhle. Gerd hatte das Gesicht an Dessels Brust gedrückt, um eszu schützen, und verhinderte so, dass Des einen festen Schlagmit dem Ellbogen oder dem Kopf landen konnte. Er hielt Des’Gürtel immer noch, aber nun war seine andere Hand frei undschlug blind in die Richtung, wo er das Gesicht seines Gegnersvermutete. Des war gezwungen, die Arme um Gerds Arme zuschlingen, sodass keiner von beiden zuschlagen konnte.

Da sie Arme und Beine nicht nutzen konnten, bedeutetenStrategie und Technik wenig. Der Kampf war zu einer Prüfungvon Kraft und Zähigkeit geworden, bei der beide Gegner ei-nander langsam zu zermürben versuchten. Dessel wollte Gerdauf den Rücken drehen, aber sein gesamter Körper ließ ihn imStich. Seine Glieder waren schwer und weich; er konnte nichtdie Hebelwirkung erzielen, die er brauchte. Stattdessen war esGerd, der sich winden und drehen konnte und schließlicheine seiner Hände frei bekam, während er das Gesicht immernoch gegen Des’ Brust drückte, damit es geschützt blieb.

Des hatte kein solches Glück – sein Gesicht war offen undverwundbar. Gerd schlug mit der freien Hand zu, aber er ball-

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te sie nicht zur Faust. Stattdessen rammte er den Daumen festin Des’ Wange, nur ein paar Zentimeter von seinem wahrenZiel entfernt. Noch einmal stach er mit dem Daumen zu, in derHoffnung, das Auge seines Gegners zu erwischen.

Des brauchte eine Sekunde, bevor er erkannte, was Gerdvorhatte; sein müder Verstand war so träge und ungeschicktgeworden wie sein Körper. Er wandte sich ab, als der zweiteSchlag erfolgte, und der Daumen bohrte sich schmerzhaft inden Knorpel seines Ohrs.

Des wurde von finsterstem Zorn erfasst, und plötzlichbrannte seine glühende Leidenschaft Erschöpfung und Mü-digkeit weg. Er konnte wieder klar denken, und sein Körperfühlte sich stark und jung an. Er wusste, was er als Nächstestun würde. Und was wichtiger war, er konnte auch Gerdsnächste Bewegung mit absoluter Sicherheit vorhersehen.

Des konnte selbst nicht erklären, woher dieses Wissen kam,aber manchmal wusste er einfach, was seine Gegner alsNächstes tun würden. Instinkt, hätten einige gesagt. Desglaubte, dass es mehr war als das. Das Vorwissen war zu de-tailliert, zu spezifisch, als dass es rein instinktiv hätte seinkönnen. Es war mehr wie eine Vision, ein kurzer Blick in dieZukunft. Und wann immer es geschah, wusste Des, was er tunmusste, als führte und leitete etwas sein Handeln.

Als der nächste Schlag kam, war Des mehr als bereit dafür.Er hatte ein perfektes Bild davon im Kopf. Er wusste genau,wann der Schlag erfolgen und wohin er gehen würde. Diesmaldrehte er den Kopf darauf zu, machte sein Gesicht damit ver-wundbar – und öffnete den Mund. Mit perfekter Zeitabstim-mung biss er zu, und seine Zähne sanken tief und fest in dieschmutzige Haut von Gerds zustechendem Daumen.

Gerd schrie auf, als Des durch Haut, Fleisch und Sehnen bisauf den Knochen biss. Des fragte sich, ob er den Daumen sau-ber durchbeißen könnte, und dann – als hätte der Gedankeselbst es geschehen lassen – war der Daumen auch schon ab.

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Gerds Schreie wurden schriller. Er ließ Des los und rolltesich weg, umklammerte die verstümmelte Hand mit der ande-ren. Rotes Blut drang durch die Finger, die versuchten, denBlutfluss zu stillen.

Des stand langsam auf und spuckte den Daumen auf denBoden. Der Geschmack von Blut war heiß in seinem Mund. Erfühlte sich stark und neu belebt, als rauschte gewaltige Kraftdurch seine Adern. Sein Gegner hatte jede Lust am Kampfverloren; Des hätte jetzt mit Gerd machen können, was erwollte.

Der Verletzte rollte sich auf dem Boden hin und her, dieHand an die Brust gedrückt. Er stöhnte und schluchzte, flehteum Gnade und Hilfe.

Des schüttelte angewidert den Kopf; Gerd war selbst schuld.Es hatte als einfacher Faustkampf angefangen. Der Verliererhätte ein blaues Auge und ein paar Prellungen davongetragen,nichts weiter. Aber dann hatte Gerd mit seinem Versuch, Deszu blenden, eine andere Ebene betreten, und Des hatte ent-sprechend reagiert. Er hatte schon lange gelernt, einen Kampfnicht weiterzutreiben, wenn er nicht bereit war, den Preis füreine Niederlage zu zahlen. Jetzt hatte Gerd diese Lektion eben-falls begriffen.

Des war aufbrausend, aber niemand, der auf einen hilflosenGegner eingedroschen hätte. Ohne einen weiteren Blick aufseinen besiegten Feind verließ er die Höhle und ging den Tun-nel entlang, um einem der Vorarbeiter zu erzählen, was pas-siert war, damit jemand sich um Gerds Verletzung kümmerte.

Er machte sich keine Sorgen wegen der Folgen. Die Sanitä-ter konnten Gerds Daumen wieder annähen, also würde manihm selbst schlimmstenfalls einen oder zwei Tage das Gehaltstreichen. Der Konzern interessierte sich nicht dafür, was sei-ne Leute taten, solange sie zurückkehrten und weiter Cortosisabbauten. Schlägereien waren weit verbreitet, und ORO hatteimmer beide Augen zugedrückt, obwohl dieser Kampf bösar-

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tiger gewesen war als die meisten – wild und kurz und mit ei-nem brutalen Ende.

Genau wie das Leben auf Apatros eben war.

2Als er hinten in dem Landgleiter saß, der die Bergleute zwi-schen der einzigen Kolonie auf Apatros und dem Bergwerkhin- und hertransportierte, holte die Erschöpfung Des wiederein. Er wollte nur noch zu seiner Pritsche in der Unterkunftgelangen und schlafen. Das Adrenalin war verbraucht, undnun wurde ihm überdeutlich bewusst, wie steif und wund eram ganzen Körper war. Er sackte auf seinem Platz zusammenund sah sich im Speeder um.

Normalerweise hätten sich zwanzig oder mehr Bergleute inden engen Raum gezwängt, aber dieser Shuttle war leer bis aufihn und den Piloten. Nach dem Kampf mit Gerd hatte der Vor-arbeiter Des ohne Bezahlung suspendiert und befohlen, dassder Transporter ihn zurück zur Kolonie brachte.

»Das hier wird langsam unangenehm, Des«, hatte der Vorar-beiter mit mürrischer Miene gesagt. »Diesmal müssen wir einExempel statuieren. Du wirst nicht arbeiten, bis Gerd genesenist und selbst wieder arbeiten kann.«

Was er wirklich meinte, war: Du kannst keine Credits ver-dienen, bis Gerd zurückkommt. Man würde ihm selbstver-ständlich immer noch die Kosten für Unterkunft und Verpfle-gung abziehen. Jeder Tag, an dem er untätig herumsaß, würdeauf seine Rechung gehen und die Schulden noch erhöhen, dieer so verzweifelt versuchte abzuarbeiten.

Des nahm an, dass es vier oder fünf Tage dauern würde, bisGerd wieder einen hydraulischen Hammer benutzen konnte.Der Sanitäter hatte den abgebissenen Daumen mit einem

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Vibroskalpell und ein wenig Synthfleisch wieder angebracht.Ein paar Tage Kolto-Injektionen und billige Schmerzmittel,und Gerd würde wieder an die Arbeit gehen können. Bactahätte das in einem Tag zustande gebracht, aber Bacta war teu-er, und ORO würde dafür nicht zahlen, es sei denn, Gerd warversichert, was Des sehr bezweifelte.

Die meisten Bergleute ignorierten das von der Firma unter-stützte Versicherungsprogramm. Zum einen war es teuer. Siemussten bereits für Unterkunft und Verpflegung und denTransport zum Bergwerk und zurück zahlen, und die meistenwaren der Ansicht, dass ORO damit mehr als genug von ihremschwer verdienten Geld erhielt, ohne dass sie auch noch Ver-sicherungsprämien bezahlen mussten.

Aber es ging nicht nur um das Geld. Es war beinahe, alswollten die Männer und Frauen, die in der Cortosis-Mine ar-beiteten, mit aller Kraft leugnen, welchen Gefahren sie sich je-den Tag aussetzten. Sich zu versichern würde sie zwingen,den unangenehmen Tatsachen ins Auge zu schauen.

Nur wenige Bergleute erreichten den Ruhestand. Das Berg-werk kostete viele das Leben, begrub sie unter Steinschlagoder verbrannte sie, wenn einer auf einen Bereich mit explo-siven Gasen stieß. Selbst jene, die es nach draußen schafften,überlebten ihren Ruhestand oft nicht lange. Die Mine forderteihren Preis. Sechzigjährige hatten Körper, die aussahen undsich anfühlten, als wären sie neunzig, gebrochene Hülsen,ausgemergelt von Jahrzehnten schwerer körperlicher Arbeitund von giftigen Staubpartikeln, die durch die nicht demStandard entsprechenden Filter schlüpften.

Als Des’ Vater starb – selbstverständlich ohne Versiche-rung –, brachte das seinem Sohn nur das Vorrecht ein, Hurstsangesammelte Schulden zu übernehmen. Des’ Vater hattemehr Zeit mit Saufen und Glücksspiel verbracht als im Berg-werk. Um für Unterkunft und Verpflegung zahlen zu können,hatte er oft bei der Firma Kredit aufnehmen müssen, zu einem

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Zinssatz, der überall außer am Äußeren Rand für kriminell ge-halten würde. Die Schulden wuchsen von Monat zu Monatund Jahr zu Jahr, aber das interessierte Hurst offenbar nicht. Erwar ein alleinstehender Mann mit einem Sohn, den er ablehn-te, gefangen in einem brutalen Job, den er hasste; er hatteschon lange vor seinem Herzanfall jede Hoffnung aufgegeben,Apatros noch entkommen zu können.

Dieser Sohn eines Hutts wäre wahrscheinlich noch froh da-rüber gewesen, dass sein Sohn am Ende die Rechnung zahlenmusste.

Der Transporter bewegte sich rasch über die unfruchtbarenFelsen des Flachlands. Hier gab es keine anderen Geräuscheals das endlose Surren der Triebwerke. Das Ödland raste vor-bei, bis vor dem Fenster nichts weiter zu sehen war als einVorhang aus formlosem Grau. Es wirkte hypnotisch; Des’ mü-der Geist und sein Körper konnten es kaum erwarten, in tie-fen, traumlosen Schlaf zu fallen.

So erwischten sie einen. Sie ließen einen bis zur Erschöp-fung arbeiten, trübten die Sinne, betäubten den Willen, bisman voller Ergebenheit sein Los akzeptierte und sein ganzesLeben im Dreck einer Cortosis-Mine verschwendete. Alles imgnadenlosen Dienst der Outer Rim Oreworks Company. Eswar eine überraschend wirkungsvolle Falle und funktioniertebei Männern wie Gerd und Hurst hervorragend. Aber bei Deswürde es nicht funktionieren.

Trotz der erdrückenden Schulden seines Vaters wusste Des,dass er sie eines Tages bezahlen und dieses Leben hinter sichlassen würde. Ihm war Größeres bestimmt als diese jämmerli-che, unbedeutende Existenz. Das wusste er mit vollkommenerSicherheit, und es war dieses Wissen, das ihm die Kraft gab,angesichts der gnadenlosen, manchmal hoffungslosen Schuf-terei weiterzumachen. Es gab ihm die Kraft zu kämpfen, selbstwenn ein Teil von ihm aufgeben wollte.

Er war suspendiert und konnte nicht im Bergwerk arbeiten,

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Drew Karpyshyn

Star Wars™. Darth BaneSchöpfer der Dunkelheit

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Paperback, Broschur, 416 Seiten, 13,5 x 20,6 cmISBN: 978-3-442-24453-9

Blanvalet

Erscheinungstermin: Juni 2007

Der ultimative Auftakt zur erfolgreichsten Weltraumsaga aller Zeiten! Von Kindesbeinen an kennt Dessel nichts als seinen niederträchtigen Vater und die gefahrvolleArbeit in den Cortosis-Minen – bis er eines Tages überstürzt von seinem HeimatplanetenApatros fliehen muss. Dessel tritt in die Armee der Sith ein, wo seine Brutalität, seineVerschlagenheit sowie die außergewöhnliche Beherrschung der Macht ihn schnell zu einembekannten Krieger machen. Doch um in die höchsten Ränge der dunklen Sith-Bruderschaftaufzusteigen, muss der vielversprechende junge Mann sich zunächst einer Prüfung unterziehen,die er nur mit all seinem Zorn und unermesslichem Machthunger bestehen kann …