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E 66900 | 9. Jahrgang | Ausgabe 12, 29. November 2013 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR Autohandel: Standgas statt Überholspur Logistik: Der unsichtbare Mittelstand Heiße Zeiten: Gießereien unter Druck IM PORTRÄT: DER NEUE CHEF VON ENDRESS+ HAUSER Altendorf Matthias Hier geht es zu www.econo.de

econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

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econo - Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

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E 66900 | 9. Jahrgang | Ausgabe 12, 29. November 2013 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR

Autohandel:Standgas stattÜberholspur

Logistik:Der unsichtbareMittelstand

Heiße Zeiten:Gießereienunter Druck

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

IM PORTRÄT: DER NEUE CHEF VON ENDRESS + HAUSER

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12/2013 · 29. November 2013 econoFoto: Michael Bode

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Hessliches Treiben. Die Anfrage aus Dresden lag eines Morgens im elektronischenPostfach. Die Redaktion der „Sächsischen Zeitung“ wolle auf die Econo-Recherchen inder Causa Hess zurückgreifen. Die Abstimmung war problemlos, die Veröffentlichung aufder Seite 3 prominent. Immerhin hatte der insolvente Leuchtenhersteller aus VS-Villingenim sächsischen Löbau ein Zweigwerk. Und Ex-Vorstand Christoph Hess war in dem Bun-desland durchaus als schillernde Person bekannt.

Vielleicht war das der Grund, weshalb Hess gegen diese Veröffentlichung juristischvorging – erstmals überhaupt gegen eine Veröffentlichung. Der Ausgang des Prozessesstand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Dafür hat die Prüfung der Bilanzen des eins-tigen Vorzeigeunternehmens durch Ebner Stolz nun Fakten geschaffen: Die Summe deroffensichtlichen Bilanzmanipulationen ist noch größer als bislang befürchtet! Das Treibenvon Hess und seinen Anwälten steht vor diesem Hintergrund in einem besonderen Licht.Einem düsteren. Mehr darüber erfahren Sie ab Seite 8

Autokalypse. Mit den Autohäusern im Land geht es bergab, jedenfalls was deren Anzahlangeht. So jedenfalls sehen es die Analysten von PWC laut einer aktuellen Studie. Demnachsteht die Branche vor einer Konzentrationswelle.

Doch dafür muss man kein Analyst sein, um die Talfahrt des Autohandels zu prognos-tizieren. Ein wacher Blick genügt. Denn vor allem bei jüngeren Leuten steht das eigeneAuto nicht mehr hoch im Kurs, was auch mit den stetig steigenden Kosten zu tun hat.Stattdessen boomen Carsharing-Angebote, die inzwischen sogar auf dem flachen Landgegründet werden. Und wie geht die Branche damit um? Recht unterschiedlich, wie dieRecherche von Econo zeigt. Nur eines fand sich nicht: Verantwortliche, die den Kopf inden Sand stecken. Und das ist die wichtige Nachricht! Mehr lesen Sie ab Seite 30

Rebellen-Chef. Seit Jahren steht Klaus Endress an der Spitze des Messtechnik-Spezialis-ten Endress + Hauser. Der Mann mit Hang zu philosophischen Betrachtungen und derVorliebe für zwei Uhren – an jedem Handgelenk eine – hat die Außendarstellung desUnternehmens maßgeblich geprägt. Damit ist in wenigen Wochen Schluss.

An der Spitze von Endress + Hauser kommt es zur Zäsur. Erstmals kommt mit Matthi-as Altendorf ein Chef, der nicht aus dem Kreis der Familie stammt, wohl aber den Mess-techniker von der Pike auf kennengelernt hat. Doch ein ganz eigener Kopf ist auch Alten-dorf – der ehemalige Hauptschüler mit dem Rebellen-Gen der Südschwarzwälder.Aber das ist ganz sicher nicht die schlechteste Voraussetzung, um ein Unternehmen wieEndress + Hauser in die Zukunft zu führen. Mehr über Altendorf erfahren Sie im Porträtvon Econo-Redakteur Philipp Peters ab Seite 58

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Ein Hoch demRebellen-Gen!Von einem Hauptschüler als Bossund dem Treiben von Hess

Intern

Von Dirk Werner

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econo 12/2013 · 29. November 2013econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Jigal Fichtner, canstockphoto, Illustration: Jigal Fichtner

50 Standort Emmendin-gen. Eine Stadt setztauf weiche Faktoren:Emmendingen profi-liert sich als familien-freundliche Stadt.Plus: Interview mitOberbürgermeisterStefan Schlatterer

Politik

6 Automotive. Chinesenschnappen sich Ziegler

8 Bauen/Handwerk. Dieletzten Geheimnisseder Hess-Pleite

10 Energie/Rohstoffe. DasBangen um das einsti-ge Wunderkind Wirsol

12 Finanzen/Immobilien.Land im Fusionsfieber:Interview mit GerhardManz & Barbara Mayer

14 Gesundheitswirtschaft.Dämpfer für die Erfolgs-story von Admedes

16 IT/Elektronik. Leiterplat-ten: Fela im Glück,Greule in der Insolvenz

18 Kommunen/Tourismus.Die Freizeitparks imLand ziehen Bilanz

20 Kreativwirtschaft. InPforzheim machen De-signer aus Müll Mode

22 Logistik/Handel. EineReise zur Heimatder Schoko-Nikoläuse

24 Luft-/Raumfahrttechnik.Zu Gast beimBullaugenbauer ACE

26 Maschinenbau. WiePhoenix aus der Asche:das Comeback von Oku

28 Präzisionstechnik. DieGießereien zwischenBangen und Hoffen

30 Autohandel in der Klemme:wachsen oder weichen?

30 Autohandel. Die Studieeiner Unternehmens-beratung sorgt fürUnruhe in der Branche.Wie rüsten sich dieAutohäuser für denbevorstehendenKonzentrationsprozess?

34 Logistik & Verkehr.Special. So behauptetsich der Mittelstanderfolgreich in der ex-trem volatilen Logistik-branche

Unternehmen

40 De Jure. Das muss manin der Lagersicherheitbeachten!

42 Marketing-CommunityFreiburg/Südbaden.

44 WFG Nordschwarzwald.

44 Cyber-Forum. Die Cyber

Awards sind vergeben –mit vier Gewinnernstatt drei

46 Karlsruher IT-Sicherheits-initiative.

47 Technology Mountains.Das Technologie-Netz-werk ist ein Jahr alt.

Vorstand Harald Stall-forth zieht im InterviewBilanz

48 Catch-the-Job. Ein Tag,14 Unternehmen, 120Studenten. Wie die IT-Firmen in Karlsruhe umden Nachwuchs ringen

Management

Dezember

Namen & Nachrichten

34 Kaum beachtet, aber erfolg-reich: der Logistikmittelstand

4 Inhalt

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12/2013 · 29. November 2013 econo

58 Im Porträt. Vom Haupt-schüler zum Konzern-chef: Matthias Alten-dorf wird bald Endress+ Hauser führen

60 Menschen des Monats/Impressum. Neuer Chefbei Schwäbisch Hall

62 On Tour. Der Demogra-fie Exzellenz Award aufder Insel Mainau. DerInnovationstag Kunst-stoff in Pforzheim

64 Index.

66 Letzte Worte.

Menschen

50 Grün und innovativ: derStandort Emmendingen

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Ziegler

6 Namen & Nachrichten • Automotive

KURZ NOTIERT

GGB hält sich gutDer Preiskampf bei den Auto-zulieferern hat auch beim Gleit-lagerspezialisten GGB Heil-bronn Spuren hinterlassen.2012 ging der Umsatz um rundsieben Prozent auf 46,7 Millio-nen Euro zurück. Der Gewinnsank jedoch nur leicht von 3,4auf 3,3 Millionen Euro.

China-OffensiveSeit fünf Jahren ist Getrag inChina aktiv. Bislang hat das Un-ternehmen nach eigenen An-gaben 63 Millionen Euro in denAufbau seiner Getriebeproduk-tion investiert. Es war erst derAnfang: Wie die Untergruppen-bacher mitteilen, sollen bis zumJahr 2022 weitere 238 Millioneninvestiert werden.

China-BoomEinen neuen Rekordumsatzpeilt der Heilbronner Autozulie-ferer Kaco 2013 an. Dank dergestiegenen Nachfrage in Chi-na habe man in den erstenneun Monaten 104 MillionenEuro erlöst, so Kaco-Chef Mar-kus Schwerdtfeger. Anvisiertsind nun 135 Millionen Euro.Das wäre Rekord für Kaco.

Bye, Behr!Nach der Übernahme will Au-tozulieferer Mahle den Firmen-namen Behr einstampfen. VomMarkt verschwinden soll Behrnicht. „Mahle ist weltweit derbekanntere Name und überden Namen Mahle wird es unsgelingen, Behr weltweit voran-zubringen“, so Mahle-ChefHeinz Junker.

Noba geschlucktDer Ingelfinger AutozuliefererSprügel kauft zu. Die Hohen-loher übernehmen den Norm-teilespezialisten Noba Bad Mer-gentheim. Zum Kaufpreis gibtes keine Angaben. Noba erwirt-schaftet mit 70 Mitarbeiterneinen Umsatz von acht Millio-nen Euro, bei Sprügel arbeiten100 Menschen.

Bruno M. Kübler ist sich ganz si-cher: „CIMC ist der perfekte Part-ner für Ziegler“, erklärt der Rechts-anwalt und Insolvenzverwalter.CIMC, dahinter verbirgt sich einbörsennotierter chinesischer Nutz-fahrzeug- und Logistik-Konzern –und der neue Besitzer des insolven-ten Giengener Feuerlöschfahrzeug-herstellers Ziegler. AlleArbeitsplätze und Standorte derZiegler-Gruppe sollen erhalten blei-ben. CIMC lässt sich das einigeskosten: Rund 55 Millionen Eurozahlen die Chinesen für das Unter-nehmen. Ein stolzer Preis für eineneinst fast hoffnungslosen Fall. DennZiegler hat eine denkwürdige Ach-terbahnfahrt hinter sich.

Massive Managementfehler undeine Strafe wegen des sogenann-

ten Feuerwehrbeschaffungskartellsstürzen das Unternehmen vor zweiJahren in die Pleite. Die Vorausset-zungen für Kübler und sein Re-strukturierungsteam sind schlecht:Vor allem vonseiten der öffentli-chen Kunden bricht die Nachfrageein. Viele Kommunen scheuen denEinkauf bei einem insolventen Un-ternehmen, dazu noch mit reich-lich miesem Ruf. Kübler zieht dieHandbremse, kürzt die Kosten,streicht Arbeitsplätze – und ver-sucht, das Vertrauen der Kundenwiederherzustellen. Mit Erfolg.

Nach und nach bekommt Küb-ler den insolventen Spezialfahr-zeugbauer wieder flottgemacht. Inder Zahlungsunfähigkeit gibt Zieg-ler ein prächtiges Comeback, dassich inzwischen auch in Zahlen

Erneut schnappt sich ein chinesischer Konzern ein deutsches

Traditionsunternehmen: den insolventen Fahrzeugbauer Ziegler

Die Löschtruppe

Der FeuerwehrfahrzeugbauerZiegler aus Giengen an derBrenz wurde 1891 gegründet

ausdrückt. Die Giengener sindwieder die Nummer eins im deut-schen Markt. Zudem verzeichnetman aktuell den höchsten Auf-tragseingang seit zehn Jahren. DieZahl der Mitarbeiter notiert inzwi-schen auf Vor-Insolvenzniveau.Rund 1000 Mitarbeiter – davon550 am Stammsitz in Giengen –beschäftigt Ziegler derzeit.

Dank der erfolgreichen Sanie-rung konnte sich Kübler also Zeitlassen bei der Suche nach einemInvestor. Gespräche mit rund 150Interessenten hat der Anwalt ge-führt, bis schließlich CIMC „auf-grund der überzeugendsten Lö-sung und des besten Kaufpreis-gebots den Zuschlag erhielt“. Sosieht also der perfekte Partner fürZiegler aus. rs

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Nach der Investition ist vor derInvestition – zumindest für dieVoestalpine-Tochter Polynorm.Das Unternehmen hat rund 13Millionen Euro in den Ausbau sei-nen Standorts in SchwäbischGmünd investiert.

Mit dem rund 5000 Quadratme-ter großen Anbau steigt die Zahl derMitarbeiter in dem Karosserie-Presswerk von 490 auf rund 550.Bemerkenswert: Im kommendenJahr soll dieselbe Hallengröße fürdieselbe Summe direkt nebenannochmals gebaut werden. Mit derFertigstellung rechnet Voestalpineim Herbst 2014. In Gmünd wer-den etwa Außenhautteile und gro-

Investitions-Doppelße Strukturteile für Autos herge-stellt. Zu den Kunden gehören et-wa BMW, Porsche, Audi oder VW.

Nicht nur in Gmünd wird ge-baut: Auch in Thüringen investiertPolynorm. Gemeinsam mit derSchwester Voestalpine Stamp-tec investiert die Gruppe dortrund 28 Millionen Euro undschafft 70 neue Arbeitsplätze.

Unterdessen musste der Voestal-pine-Konzern im zweiten Quartalseines Geschäftsjahres einenDämpfer hinnehmen. Der Umsatzging leicht um 3,5 Prozent auf 5,7Milliarden Euro zurück, das Ebitdaliegt mit 687 Millionen Euro um5,2 Prozent unter Vorjahr. rs

Der Autozulieferer SHW Auto-motive aus Aalen hat seinenMehrheitseigner Nordwind Ca-pital verloren. Der Finanzinvestorhat seine Beteiligung von 58,3Prozent verkauft. Das Unterneh-men befindet sich nun zu 100Prozent im Streubesitz. „Für SHWbedeutet dies mehr Unabhängig-keit“, sagte Nordwind-Geschäfts-führer Tom Harder. „Jetzt sindsie ein Kandidat für den S-Dax.“

Unerwartet kommt der Schrittnicht: SHW hatte in den vergange-

Nordwind dreht abnen Monaten immer neue Um-satzrekorde verkündet. Zwei Wo-chen vor dem Verkauf hatten dieAalener ihre Prognose für das lau-fende Geschäftsjahr nach obenkorrigiert. Die Ostälbler rechnennun mit einem Umsatz zwischen352 Millionen Euro und 362 Mil-lionen Euro. SHW stellt an Stand-orten in Bad Schussenried, Aalen,Tuttlingen und Neuhausen ob Eckmit rund 1000 Mitarbeitern Pum-pen und Motorkomponenten so-wie Bremsscheiben her. red

2013 könnte es so weit sein. Sie istfest im Blick, die magische Markevon einer halben Milliarde EuroUmsatz. Die Pforzheimer Witzen-mann-Gruppe, eigenen Angabenzufolge weltweit führender Herstel-ler von Metallschläuchen, Kompen-satoren, Metallbälgen und Fahrzeug-teilen, ist weiter auf Wachstumskurs.Der Geschäftsverlauf 2013 erweisesich als äußerst stabil, teilt das Un-ternehmen mit. „Die neue Umsatz-bestmarke von 500 Millionen ist ingreifbarer Nähe. Wir erwarten, dasswir auch am Jahresende über derPlanung liegen“, erläutert Hans-

Fest im VisierEberhard Koch, Vorsitzender derGeschäftsführung.

Das gelingt nur, wenn das, wasbisher gut funktionierte, weiterfunktioniert: die unterschiedlichenEntwicklungen in den Märktenauszutarieren. Während die Toch-tergesellschaften in Amerika undAsien ein deutliches Wachstumverzeichnen, stagnieren in Europaund Deutschland die Umsätze.Nichtsdestotrotz baut Witzen-mann weiter Personal auf. InDeutschland arbeiten derzeit1930 Menschen für Witzenmann,weltweit sind es rund 3600. rs

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Jigal Fichtner

8 Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

KURZ NOTIERT

Neu in KarlsruheDer Engineering-DienstleisterPlant-Ing aus Köln eröffnet ei-nen Standort in Karlsruhe. BisEnde 2014 will man hier zehnMitarbeiter beschäftigen. Plant-Ing gilt als Engineering-Spezia-list rund um den Anlagenbau.Die Tochter der Able-Gruppeerwirtschaftete 2012 einen Um-satz von 13 Millionen Euro undbeschäftigt rund 200 Mitarbeiter.

Sommer verkauftRettung für die insolventeLandmetzgerei Sommer ausBrackenheim (Landkreis Heil-bronn): Reinwald aus Schwai-gern übernimmt das Unterneh-men mitsamt den zwei Filialenund 30 Mitarbeitern. Das machtInsolvenzverwalter Ado Nika

„wunschlos glücklich“.

Sauters PlusGut unterwegs ist die deutscheTochter des Schweizer Gebäu-detechnikers Sauter Cumulus.2012 erreichte die Firma einenUmsatz von 134,3 Millionen Eu-ro, ein Wachstum von siebenProzent. In Deutschland arbei-ten 1000 Mitarbeiter für Sauter,125 davon in Freiburg.

Rücklschlag für AlnoAlno ist ins Minus gerutscht. DieKüchenbauer schlossen die ers-ten neun Monate zwar mit ei-nem operativen Plus von 3,2Millionen Euro, das dritte Quartalaber mit einem operativen Ver-lust von 1,5 Millionen Euro ab.Der Umsatz sank um zehn Pro-zent auf 97 Millionen Euro.

Walter baut selbstDie Trossinger Walter Straßen-bau investiert aktuell rund 4,5Millionen Euro in den Bau einesneuen Betriebshofs. Das 72 Jah-re alte Unternehmen räumtdamit den Stammsitz in derStadt und zieht ins Gewerbege-biet „Neuen“. Der Familienbe-trieb mit einer Niederlassung inSachsen und 120 Mitarbeiternsetzt rund 20 Millionen Euro um.

Ein ums andere Mal blättert Vol-ker Grub durch die 169 SeitenPapier, gebunden zu einem Buch.Ein ums andere Mal unterstreichtder Insolvenzverwalter des Leuch-tenherstellers Hess anhand vonBeispielen, wie die Bilanzen in denvergangenen Jahren geschönt wur-den. Der Buch gewordene StapelPapier stellt die von Grub veran-lassten Untersuchungen der Jah-resabschlüsse durch die Prüfungs-gesellschaft Ebner Stolz zusam-men. Unschwer zeigt der Auftritteines: Die Aufarbeitung der Insol-venz ist Grubs Passion.

Die Wirtschaftsprüfer summie-ren den durch Kreisgeschäfte,

Scheingeschäfte, Überbewer-tung von Beteiligungen, nichtbilanzierte Drohverluste undÄhnliches aufgedeckten Ergeb-niseffekt für die Bilanzen derJahre 2007 bis 2012 auf rund 45Millionen Euro – erste Schätzun-gen gingen von 26 MillionenEuro aus. Aufgeschlüsselt ergibtsich so für das Jahr 2011 stattrund zwei Millionen Euro Ge-winn ein Verlust von rund 15Millionen Euro. Und der für denBörsengang wichtige Zeitraumdes ersten Halbjahres 2012weißt nicht ein Plus von 0,5 Mil-lionen Euro aus, sondern einMinus von rund acht Millionen.

Grub: „Das sind aber nurtheoretische Werte.“ Schließlichkönne man aufgrund des Zeit-raums nicht alle Warenströmeoder Ähnliches nachvollziehen.

„Wir haben in die Prüfung nureinbezogen, was auch beweisbarist. Eigentlich wären die Wertenoch schlechter“, betonte Wirt-schaftsprüfer Wolfgang Russ.

Noch schlechter? Auch mitden jetzt vorgelegten Wertenfestigt sich das Bild eines Unter-nehmens, das ab 2007 stetigtiefer in den Sog der Geldnotgeriet. In dem die ehemaligenVorstände Christoph Hess undPeter Ziegler offenbar mit Wis-

Die Prüfer von Ebner Stolz

haben die Bilanzen der Hess

AG durchleuchtet. Das

Ergebnis ist vernichtend.

Christoph Hess hält sein

Vorgehen dennoch für legal

StapelweiseTraumpreise!

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Auf 169 Seiten listet derPrüfungsbericht penibel Unge-reimtheiten in den Hess-Zahlender Jahre 2007 bis 2012 auf

Die Insolvenz des Leuchtenher-stellers Hess aus VS-Villingenhat traurige Bekanntheit er-langt – die Pleite so kurz nachdem Börsengang gilt als einerder größten Wirtschaftskrimisder Bundesrepublik. Den Steinins Rollen gebracht hat Anfangdes Jahres ein leitender Mitar-beiter der AG. Er unterrichteteden AufsichtsratsvorsitzendenTim van Delden über Unregel-mäßigkeiten in den Bilanzen.Kurzerhand wurden die Vor-

stände Christoph Hess und Pe-ter Ziegler abberufen. Über Artund Umstände gibt es unter-schiedliche Aussagen. Fakt ist:Aufgrund der sich abzeich-nenden Bilanzmanipulationendrehten Banken den Geldhahnzu, die Insolvenz im Februarwar wohl unausweichlich. In-solvenzverwalter Volker Grubarbeitet sich seit dem durch dieStrukturen und wird nach eige-ner Aussage mit dem Fall nochJahre befasst sein.

sen des Aufsichtsrates Jürgen G.Hess ein vertracktes Geflechtaus Unternehmen und Abhängig-keiten aufbauten. Als Schatten-welt hat das Konstrukt inzwi-schen bundesweit Bekanntheiterlangt (lesen Sie hierzu auch dieEcono Ausgaben 3 und 8).

Der Börsengang im Oktober2012 war demnach die letzteChance, um an Geld zu kommen.Grub: „Zugleich war es der To-desstoß.“ Denn am Ende war esdie damit verbundene Transpa-renz, die zur Aufdeckung derVorgänge und damit der Insol-venz geführt hat. Laut der Auf-stellung von Ebner Stolz und denPlausibilitätskontrollen von Grubist die AG am Ende mit rund 43Millionen Euro überschuldet.

Die Beweisführung in demDruckwerk vom Ebner Stolzscheint stringent. Systematisch

werden die Geschäfte aufgelistet,zudem hat Grub in den vergan-genen Monaten mit seinem TeamUnterlagen aller Art ausgewertet,darunter nach eigener Aussage20000 Mails von Hess und Zieg-ler. Auch der Mailverkehr, derEcono vorliegt, zeichnet das Bild.

Die StaatsanwaltschaftMannheim ermittelt weiter ge-gen 18 Personen aus dem Hess-Umfeld, äußert sich nicht zuGrubs Erkenntnissen. Aber: Ermit-telt wird nach einem Bericht der

„Wirtschaftswoche“ nun auch we-gen Subventionsbetrug sowieInsiderhandel und Marktmanipu-lation. Demnach könnte ein Un-ternehmen der Schattenwelt Ak-tien gezeichnet haben, um denBörsengang zu ermöglichen.

Und was sagen die Ex-Vorstän-de zu den Vorwürfen? Zieglerschweigt weiter, bereitet sich auf

das mögliche Verfahren vor.Christoph Hess hat sich in einemdreistündigen Redaktionsge-spräch bei der „Sächsischen Zei-tung“, das vor allem aufgrund derEcono-Recherchen möglich wur-de, zu den Vorwürfen geäußert.Wenig überraschend hat er eineandere Sichtweise – obschon sei-ne Kompetenz bei den Kollegeneinen zwiespältigen Eindruckhinterließ.

Laut Hess sei an den Bilanzen„nichts geschönt, gar nichts“. Eshabe keine Scheingeschäfte gege-ben, alles sei absolut legal gewe-sen und das als Schattenwelttitulierte Konstrukt entsprecheeinem „Bad-Bank-Modell“, alsoeinem Modell, mit dem schlechteGeschäfte aus der Bilanz genom-men würden. „Das machen aberviele Firmen so. Das kann manmir nicht vorwerfen.“

Zudem spricht Hess davon, dieAG sei gezielt in den Ruin getrie-ben worden und es gebe eineTreibjagd. Seine Anwälte wollendas Gesagte mit Megabytes anvermeintlichen Beweisunterla-gen untermauern. Allein es bleibtein schaler Beigeschmack undauch ein „Bad-Bank-Modell“ hät-te im Zuge des Börsengangs of-fengelegt werden müssen.

Volker Grub schüttelt ob desTreibens den Kopf. Für ihn ist dieSache klar: „Der Vorstand hat dieBilanzen gefälscht, das ist einTatbestand.“ Für ihn ist auch klar:Der technologische Kern des Un-ternehmen ist gesund. Deshalbhat er ihn an Nordeon verkauft,deshalb zieht die Auftragslage an.

Übrigens: Der Untersuchungs-bericht ist öffentlich und kann imInternet bei der Hess AG herun-tergeladen werden.Dirk Werner

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Jigal Fichtner

10 Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

KURZ NOTIERT

Umsatz bricht einDie Flaute am Solarmarkt belas-tet den Anlagenbauer Centro-therm. Zwar hat man die Ver-luste nach der Insolvenz einge-dämmt, aber die Erlöse leiden:Während des Insolvenzverfah-rens von Oktober 2012 bis Mai2013 gingen die Umsätze von149,2 in den ersten neun Mona-ten 2012 auf 69,2 Millionen Eu-ro zurück. Das Ebitda weist miteinem Minus von 25,3 Millio-nen Euro nach einem Verlustvon 107,8 Millionen Euro imVorjahreszeitraum hingegeneine positive Tendenz auf.

AufholjagdNach dem umsatzschwachenlangen Winter hat der UlmerBauchemiehersteller Uzin Utzwieder bessere Geschäfte ge-macht: Der Umsatz in den erstenneun Monaten 2013 stieg imVergleich zum Vorjahr um 3,4Prozent auf 163,9 Millionen Euro.Der Gewinn notiert mit rundsieben Millionen Euro allerdingssieben Prozent unter dem Vor-jahreswert. Uzin Utz beschäftigtrund 900 Mitarbeiter.

Standort schließtDie Stuttgarter Südwest Glashat ihren Betrieb eingestellt.Die Tochter des französischenBaustoffkonzerns Saint-Gobainhatte mit 50 Mitarbeitern Funk-tions-Isoliergläser hergestellt.Das Aus kommt aber nichtüberraschend. Bereits im Aprilwaren die Mitarbeiter über denVerlust ihres Arbeitsplatzes in-formiert worden.

Gewinn halbiertNiedrige Preise an der Strom-börse machen dem Energiever-sorger EnBW aus Karlsruhe zuschaffen. Der Jahresüberschussnach den ersten neun Monaten2013 ist um mehr als 50 Prozentauf 234 Millionen Euro einge-brochen. Und das, obwohl derUmsatz um 8,5 Prozent auf15,55 Milliarden Euro gestiegenist. Bis Ende 2014 baut EnBWrund 1350 Stellen ab.

Neues Werk, neuer Rekord

Den Humor lassen sie sich beiWirsol nicht verderben. Seit einigenWochen hängt der Solarprojektiererin der Insolvenz. Und weil so vielpassiert, fast täglich neue Meldun-gen, Meinungen aufploppen, hatman sich in Waghäusel was einfallenlassen: Über den Kurznachrichten-dienst Twitter informieren die Ba-dener über alles Neue. Der Hashtag,also das Stichwort, unter dem dieNews zu finden sind, lautet schlichtund ironisch #Wirsolvenz.

Indes: Es ist Galgenhumor.Wirsol kämpft ums nackte Überle-ben. Die Verhandlungen mit denBanken über einen neuen Konsor-tialkredit sind endgültig geschei-tert. Die Institute haben eine Kre-ditlinie in Höhe von 65 MillionenEuro fällig gestellt. Aus dem an-fangs beantragten Schutzschirm-verfahren (Econo berichtete) wur-de nur rund drei Wochen späterdie Planinsolvenz. Statt dem Vor-stand sitzt nun InsolvenzverwalterMarkus Ernestus aus Mannheimam Ruder.

Nach Angaben von Unterneh-menskennern hatten die Bankenauf einen „unbelasteten Ansprech-partner“ gedrängt. Im Vorstandvon Wirsol soll es zuvor zu massi-

ven Unstimmigkeiten über dieSanierungsstrategie gekommensein. Mitte Oktober hat BerndKästner das Gremium verlassen,seines Zeichens Finanzvorstand.Zuvor verließ bereits im Mai Ste-fan Riel, einer der Firmengründer,das Unternehmen. Der Rest-Vor-stand um Nikolaus Crane, MarkHogan sowie Unternehmensmit-gründer und Großaktionär Mar-kus Wirth versucht nun gemein-sam mit Ernestus zu retten, waszu retten ist.

„Unser Ziel ist es, so schnell wiemöglich externe Investoren zufinden“, erklärt Wirsol-SprecherAndreas Margara. Wirsol benö-tigt frisches Kapital, um die zahl-reichen Projekte im In- und Aus-land weiter finanzieren zu können.Die Zeit drängt, einige Großprojek-te in Großbritannien sind bereitsgescheitert. In der Dominikani-schen Republik bauen die Badenerderzeit am größten Solarpark derKaribik. Auch dieser steht auf derKippe. Projekte in Japan und Bra-silien sollen aber – Stand MitteNovember – nicht gefährdet sein.

Die Waghäusler kämpfen anmehreren Fronten. Zum einen istder Inlandsmarkt für Großanlagen,

Der Solarprojektierer Wirsol stürzt vom Schutzschirmverfahren in die

Insolvenz. Die Zeit drängt, denn jeder Tag in der Zahlungsunfähigkeit

nagt an der Hoffnung, das Unternehmen doch noch zu retten

Abgebrannt

auf die sich Wirsol konzentriert,zum Erliegen gekommen. Überallin Europa werden die Solarsubven-tionen zurückgefahren, etwa inSpanien, dem größten Auslands-markt für Wirsol und bislang einerder erfolgreichsten und profitabels-ten. Auch in Tschechien hat dieRegierung eine Solarsteuer einge-führt und macht den Projektierernso das Leben schwer.

Auch die Hängepartie in den Ko-alitionsverhandlungen zwischenCDU und SPD belastet Wirsol.

„Die Politik macht es den Unterneh-men derzeit ziemlich schwer“, sagtauch Bernd Schüßler, Pressespre-cher beim Branchenblatt Photonaus Aachen. „Die Verunsicherungim Markt ist derzeit recht groß.“Auch weil parallel die Preise fürSolarmodule aus China steigen –dank der neu eingeführten Straf-zölle. Im Vergleich zum Jahresbe-ginn lagen die Preise im Oktoberrund 9,4 Prozent höher. „Die Straf-zölle haben die Solarmodule künst-lich verteuert und insbesondereden Markt für Freiflächenanlagenfast zum völligen Erliegen ge-bracht“, sagt Schüßler.

Das alles sind Faktoren, die na-türlich auch potenzielle Investo-

Gute Zahlen aus Mannheim. DerSchmierstoffhersteller Fuchs Pe-trolub hat trotz eines starken Eu-ros in den ersten neun Monatenein Rekordergebnis erzielt: DerGewinn steigt von 156,7 Millio-nen Euro im Vorjahr auf nun 165,6Millionen Euro. Der Umsatz hin-gegen stagniert bei 1,379 Milliar-den Euro. „Das dritte Quartal wardas bisher beste Ergebnisquartalder Unternehmensgeschichte“,

erläutert Vorstandschef StefanFuchs.

Mit diesem Rückenwind habendie Kurpfälzer ihr neues Werk inChina eröffnet. Rund 24 MillionenEuro hat Fuchs Petrolub investiert.Es ersetzt den alten Standort, dervor 25 Jahren eröffnet wurde. InChina erwirtschaftet Fuchs zehnProzent seiner Erlöse. Man be-schäftigt dort 300 Mitarbeiter. Erstim September hatten die Mannhei-

mer ein neues Werk im russischenKaluga eröffnet. Kostenpunkt:rund 15 Millionen Euro.

Fuchs beschäftigt weltweit 3800Menschen und hat 2012 einen Um-satz von 1,8 Milliarden Euro erwirt-schaftet. Ob der Schwung aus demdritten auch das vierte Quartalträgt, ist aber ungewiss: Die aktuel-le Dynamik beizubehalten sei auf-grund der Wechselkursentwicklungschwer, so Vorstandschef Fuchs. rs

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Die Lanxess-Tochter Rhein Che-mie baut an ihrem StandortMannheim rund 450 Stellen ab.Dies kündigte Geschäftsführer An-no Borkowsky im „MannheimerMorgen“ an. Der Stellenabbau sollsozialverträglich und ohne be-triebsbedingte Kündigungen ablau-fen. Hintergrund sei die aktuellschwache Umsatzentwicklung beiwiederum steigenden Kosten.

Allerdings legte Rhein Chemieim dritten Quartal entgegen demLanxess-Konzerntrend zu. DerUmsatz stieg um 2,6 Prozent aufrund 87,8 Millionen Euro. Bor-kowsky nennt das dritte Quartal

„ein Erholungsquartal“. 2013 wer-de kein Katastrophenjahr, aberauch kein richtig positives. DieMannheimer hatten 2012 mit1100 Mitarbeitern weltweit einenUmsatz von 344 Millionen Euroerwirtschaftet.

Das Unternehmen wurde imJahr 1889 gegründet und betreibtneben seinem Hauptsitz in Mann-heim Produktionsstätten in Euro-pa, Asien sowie Nord- und Süd-Amerika. Es produziert und ver-treibt Additive, Spezialchemikalienund Serviceprodukte für die Kaut-schuk-, Schmierstoff- und Kunst-stoffindustrie.

Auch deshalb entscheidet derVerlauf der Automobilkonjunkturüber das potenzielle Wachstumvon Rhein Chemie. Für das Jahr2014 rechnet Geschäftsführer Bor-kowsky mit einem moderatenWachstum. red

Abbau trotzWachstum

Der Primus ist weiter auf Ein-kaufstour: Scharr, Baden-Würt-tembergs größter Brennstoffhänd-ler, kauft in Bayern zu und expan-diert so auch nach Österreich. DieStuttgarter übernehmen die Mine-ralölsparte und das Tanklagerge-schäft des Augsburger Wettbewer-bers Sailer. Zum Kaufpreis ma-chen die Unternehmen keineAngaben. Laut Scharr sollen dieStandorte und Arbeitsplätze erhal-

Scharr schluckt Sailerten bleiben. Auch die beiden Sai-ler-Geschäftsführer Jürgen Schalkund Bernd Neider bleiben nochfür einige Monate im Amt, um die

„reibungslose Übergabe sicherzu-stellen“, wie Scharr mitteilt.„Wir schätzen das strategische

Potenzial des Lagers als sehr hochein“, erklärt der geschäftsführendeGesellschafter der Gruppe, RainerScharr. „Wir sehen darin dieChance, die übernommenen Ge-

schäfte auszuweiten und durch inVerbindung mit Scharr-Aktivitätenentstehende Synergie erfolgreichweiterzuentwickeln.“

Die Stuttgarter steigen mit derÜbernahme zudem mit der Mar-ke „CleanLife“ in den wachsen-den Markt für Alkylatbenzin ein.Das fast 100 000 Kubikmeterumfassende Großtanklager solldie logistische Basis für das Ge-schäft bleiben.

ren samt den Banken verunsi-chern – von denen Wirsol wiede-rum dringend Geld braucht. Zwarhaben die badischen Solarprojek-tierer im vergangenen Jahr gutesGeld verdient. Bei einem Umsatzvon 292 Millionen Euro blieb einEbit von 17,8 Millionen Euro hän-gen. 2013 sollte auch deshalb einJahr des Wachstums werden – unddamit wiederum ein Jahr desFremdkapitals. Wie schon vorzwei Jahren, als die Banken dieKreditlinie auf 65 Millionen Euroverdreifachten und Wirsol großeExpansionspläne schmieden lie-

ßen. Von denen ist nun kaumnoch was übrig.

Die Stimmung bei Wirsol be-schreiben Mitarbeiter deshalb als

„völlig blockiert“. Es sei kein gere-gelter Arbeitsablauf mehr möglich.Die Windkraftsparte, erst vor ei-nem Jahr gegründet, wurde wie-der geschlossen, sieben der 300Mitarbeiter freigestellt. Branchen-kenner indes wollen auch Wirsolselbst nicht gänzlich von derSchuld an der Misere freisprechen.

„Wirsol hat zu lange an der Kon-zentration auf große Solaranlagenfestgehalten“, sagt ein Experte.

Auch als klar war, dass die wichti-ge Einspeisevergütung nur nochfür die ersten zehn Megawatt Leis-tung einer Anlage gezahlt wird.Dazu kommt: „Man hätte dieStrukturen früher straffen müs-sen“, sagt der Kenner. Sprich: Per-sonal abbauen.

Die Zeit, sie drängt. Bis Ende desJahres soll der Sanierungsplan ste-hen, sagt Wirsol-Sprecher Margara.Das ist zwar sehr ambitioniert, aberes die einzige Chance. Auf ein gu-tes Ende der #Wirsolvenz.

Robert [email protected]

Scharr hat im vergangenen Jahrmit rund 550 Mitarbeiter einenUmsatz von 850 Millionen Euroerwirtschaftet. Unterm Strich bliebwegen einer Kartellstrafe in Höhevon 35 Millionen Euro nur ein Ver-lust von 5,5 Millionen Euro übrig.Der Umsatz von Sailer lag im ver-gangenen Jahr bei 200 MillionenEuro. Das Unternehmen ist vorwie-gend im bayerischen und österrrei-chischen Energiemarkt tätig. red

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Graf v. Westphalen

12 Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

KURZ NOTIERT

Verhagelte BilanzHagelschäden und wenigerNeugeschäft haben dem Versi­cherer W&W die Zwischen­bilanz getrübt. Der Gewinn istmit 109,4 Millionen Euro nachneun Monaten um 17 MillionenEuro geringer als im Vorjahr.W&W hält an seiner Prognosevon 135 Millionen Euro für dasJahr fest. Unklar ist noch, wo einTeil der 800 Stellen eingespartwerden soll, die W&W streichenwill. Bislang sind erst 300 Jobsweggefallen, für 200 weiteregebe es eine interne Vereinba­rung. 300 sind noch offen.

Rückkehr erhofftIn Esslingen hofft man, dass dasHengstenberg­Areal wiederdas wird, was der Name besagt:der Stammsitz der FirmaHengstenberg. Diese hat ihreVerwaltung nach Zell abgezo­gen, verhandelt aber mit einemInvestor über eine Rückkehr aufdie Fläche zwischen Bahn undWeinbergen. Außerdem sollenhier ein neues Studentenwohn­heim und ein Anbau an dasLife­Science­Center entstehen.

Loft statt Studi-BudeDie Ludwigsburger BaufirmaStrenger hat sich ein Gebäudein der Stuttgarter Innenstadtgesichert. Verkäufer des fünfge­schossigen Baus ist die Dresd-ner Treuhand. Strenger plantnun ein neues Konzept. Bisherwaren hier Büros und Studen­tenwohnungen vorgesehen,nun sollen es Lofts sein. ZumKaufpreis machen beide Seitenkeine Angaben.

Banksitz verkauftDer Sitz der Mercedes BenzBank hat einen neuen Eigentü­mer. La Salle German hat dasBürogebäude Oasis III in Stutt­gart an den ImmobilienfondsDundee International verkauft.Die Kanadier zahlen dafür um­gerechnet rund 31 MillionenEuro, berichtet der Immobilien­dienst Thomas Daily. Haupt­mieter ist eben die Autobank.

Im Oktober gab es in Deutschland so viele Fusionen und Zukäufe

wie seit fünf Jahren nicht mehr. Strategisch investieren liegt im Trend,

sagen die Freiburger Anwälte Gerhard Manz und Barbara Mayer

„Deutschlandhat viele Vorteile“

Strategisch wachsen – dieseOption ist sehr gefragt. Ent-sprechend rege war die Tä-

tigkeit für Zu- und Verkäufe zu-letzt. Allein im Oktober wurdenmehr als zehn Milliarden Euroinvestiert. Econo-Redakteur Phil-ipp Peters sprach mit Barbara May-er und Gerhard Manz von derSozietät Friedrich Graf von West-phalen (FGVW). Auch über einenspeziellen Fall aus Südbaden.Im Oktober gab es in Deutsch-land Mergers & Acquisitions miteinem Gesamtvolumen von um-gerechnet 10,6 Milliarden Euro.So viel wie seit fünf Jahren nichtmehr. Was ist der Grund für die-sen Boom?➤ Barbara Mayer: Ein Grundkönnte sein, dass viele Unterneh-men günstig zu haben sind. Aufder anderen Seite gibt es viele Fir-men, denen es sehr gut geht unddie ihr Geld gerne vernünftig an-legen. Da ist ein strategisches In-vestment sinnvoll.➤ Gerhard Manz: Die Zehn-Jahres-Statistik zeigt aber auch,dass Deutschland vor drei Jahrenauf einem relativen niedrigen M&A-Niveau war. Wir sind in einer Erho-lungsphase. Das Niveau von vorfünf Jahren haben wir noch langenicht erreicht. Und im internatio-nalen Vergleich ist Deutschland einsicherer Standort. Aus ausländi-scher Sicht lohnt es sich, in diesestabile Economy zu investieren.Das erklärt dann auch, warumdie Otto Männer Holding soteuer war. Die Barnes Groupzahlt für das Familienunterneh-men vom Kaiserstuhl 372 Milli-onen. Dollar. Das ist dreimal soviel wie der Umsatz, etwa 15-mal so viel wie der Gewinn.➤ Manz: Männer ist ein absolutfittes Unternehmen. Der Erwerber

hat hier strategische Synergienund erhebliche Potenziale gese-hen. So ist Männer zu einem un-gewöhnlich hohen Verkaufspreisgekommen. Barnes hat sich einStück Zukunft gekauft.Wie viele Fälle hat denn dieKanzlei FGVW?➤ Mayer: Wir bearbeiten etwa20 bis 30 Unternehmenskäufe und-verkäufe pro Jahr. Wir decken mitunserem Team die gesamte Span-ne ab, das heißt, wir vertretenKäufer genauso wie Verkäufer, unddas in allen Branchen.

Welche Strategiewählt der Käufer?

Wie verhindert man denn, dassder Kaufpreis später zur Altlastwird? So war es etwa bei Oystarin Stutensee. Dort hat der Inves-tor den Kaufpreis auf die alteGesellschaft abgewälzt.➤ Mayer: Der Kaufpreis wirddann zur Altlast, wenn das Käufer-unternehmen mit dem Target ver-schmolzen wird. Wenn man zweigetrennte Gesellschaften behält,passiert das nicht.Das klingt ja fast wie ein Anfän-gerfehler.

➤ Mayer: Überhaupt nicht. Es isteine Frage der Strategie aus Käu-fersicht. Der Käufer trifft die Ent-scheidung, wie sehr er sein Unter-nehmen mit den Kosten des Kaufsbelasten will.Das Land hat den Energiekon-zern EnBW gekauft. Die Lan-desholdig Neckarpri hat nun ei-nen Verlust von 16 MillionenEuro erwirtschaftet, weil dieFinanzierungskosten deutlichhöher waren als der Gewinnan-teil. War die Strategie falsch?➤ Manz: Um das wirklich zu be-urteilen, muss man die Zukunfts-aussichten kennen, die steuerlicheKomponente, die Synergien.Anhand von zwei Kennzahlenlässt sich da keine ehrliche Aussa-ge treffen. Das wäre leichtsinnig.Sie haben gesagt, Deutschlandist ein attraktiver Markt für In-vestoren. Wird das so bleiben?Nähern wir uns der Bestmarkevon 2007?➤ Mayer: Das alt bekannte Pro-blem an der Zukunft ist ja, dassman sie nicht vorhersehen kann.➤ Manz: Das hängt auch vomErgebnis der Koalitionsverhand-lungen ab. Deutschland hat vieleVorteile gegenüber anderen Län-

Barbara Mayer und Gerhard Manzsind Partner bei der SozietätFriedrich Graf von Westphalen.Die Freiburger Kanzlei beschäf­tigt rund 70 Rechtsanwälte undunterhält weitere Standorte inKöln, Alicante, Brüssel, Schanghai,Istanbul und São Paulo. ZumJahreswechsel kommt ein weite­res Büro in Frankfurt hinzu.

Barbara Mayer hat in Heidelberg,Freiburg und Straßburg studiertund ist unter anderem Mitgliedim Ausschuss Gesellschaftsrechtder Bundesanwaltskammer.Gerhard Manz hat in Berlin,Freiburg und Lausanne studiert.Bei beiden liegt ein Schwerpunktder Arbeit in dem BereichMergers & Acquisitions.

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Die Bauwirtschaft boomt nochimmer. Die Menschen legen ihrGeld eher in Steine an als in Schei-ne. Das spürt auch der nordbadi-sche Finanzdienstleister MLP.

Ursprünglich hatte MLP für2013 ein Ebit von mindestens 65Millionen Euro angepeilt. Dochdaraus wird nichts, wie das Unter-nehmen jetzt zähneknirschendmitteilt. „In der Bevölkerung hatsich erkennbar ein Altersvorsorge-stau gebildet, der branchenweit zueinem deutlich geringeren Neuge-schäft führt“, sagt VorstandschefUwe Schroeder-Wildberg. Vondieser Entwicklung könne sichauch MLP nicht abkoppeln. Soliegt das Ebit nach neun Monatenbei gerade mal 12,3 MillionenEuro. Zum gleichen Zeitpunkt imVorjahr war es doppelt so hoch –26,4 Millionen. Auch der Umsatzgeht zurück: 338,8 MillionenEuro bedeuten etwa fünf Prozentweniger. Eine neue Prognose für2013 wagt MLP nicht. pop

Das neue Rheinschloss inWaldshut soll nach den Plänen desStuttgarter Büros Haas CookZemmerich realisiert werden.Die Stuttgarter haben sich mit ih-rem Entwurf in einem Architek-tenwettbewerb durchgesetzt.

Damit rückt die Realisierungdes Baus in greifbare Nähe. DerWaldshuter Unternehmer BrunoStärk, dem das alte Rheinschlossgehört, hofft auf einen Baubeginnim Jahr 2015. „Ich freue mich,dass es nun endlich losgehenkann“, wird Stärk im „Südkurier“zitiert. Zunächst muss jedoch dieStadt grünes Licht geben, dannkann das mehr als 100 Jahre alteRheinschloss abgerissen werden.

In dem achtstöckigen Neubausollen 22 Wohnungen unterkom-men. Stärk rechnet mit einer In-vestition von 23 bis 30 MillionenEuro und einer Fertigstellung bis2017. Das Grundstück selbst istetwa 5400 Quadratmeter großund liegt an exponierter Stelledirekt am Rhein, etwa 20 Meterüber dem Wasser. pop

Die Korrektur

Das Schloss

dern, etwa Frankreich. Wenn dasso fortgeschrieben wird, bleibt dieStimmung für Investoren gut.Wenn aber der Big Spender durch-schlägt – einschließlich Steuer-und Lohnerhöhungen, steigendeEnergiekosten und einem Katalogvon Mehrausgaben und Mehrbe-lastungen – würde ich prognosti-zieren, dass es nicht so weiter geht.Lassen die Investoren sich vonGefühlen und Emotionen leitenoder bleibt die Finanzwirtschaftnüchtern, an Fakten orientiert?

Wer den schnellen Exitwill, hat es schwer

➤ Mayer: Stimmung in einemLand ist schon wichtig. DenkenSie etwa an Frankreich. Dorthinzieht man im Moment eher nichtals Investor, wenn man denn dieWahl hat. Aber es gibt in Deutsch-land einfach auch viele interessan-te Unternehmen, die für Investo-ren spannend und attraktiv sind,weil sie über besonderes Know-how verfügen.

➤ Manz: Prognosen sind in ge-wissem Umfang immer von Emo-tionen abhängig.Gibt es eigentlich einen Trendbei den Private-Equity-Gesell-schaften?➤ Manz: Der Trend geht zumstrategischen Investor. Wie bei derÜbernahme von Männer durchBarnes: eine Firma, die ein zusätz-liches Portfolio kauft, um zu wach-sen. Ich habe den Eindruck, dassdie Venture-Gesellschaften immernoch unter dem Heuschrecken-Image leiden. Den meisten Ver-käufern liegt ihr Unternehmen amHerzen. Da sehen sie sich bei ei-nem strategischen Investor besseraufgehoben.Heißt das, dass das Geschäftsmo-dell der Venture-Capitalists aus-gedient hat?

➤ Manz: Das nicht. Aber wer dasZiel eines Exits nach drei oder fünfJahren anstrebt, hat es deutlichschwerer. Und wenn man dasdann noch über das Target finan-zieren will, gibt es zwei Probleme.Aber es gibt diese Firmen immernoch.➤ Manz: Es gibt auch immernoch Unternehmer, denen dasegal ist. Gründer, Start-ups, dieverkaufen wollen, sobald sie ihrGeschäftsmodell bewiesen haben.➤ Mayer: Der Verkäufer mussentscheiden, welche Strategie ersucht. Unternehmen, die überGenerationen von einer Familieaufgebaut wurden, tun sich miteinem langfristig denkenden stra-tegischen Investor auf Augenhöhesicherlich leichter als mit einerHeuschrecke.

Barbara Mayer undGerhard Manz sind Partner beider Sozietät Friedrich Grafvon Westphalen und zählen zuden renommiertesten Beraternrund um Mergers &Acquisitions im Südwesten

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Admedes, Philipp Rothe

14 Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

KURZ NOTIERT

Spitzner ist GeschichteDas Ende von Spitzner Arznei-mittel aus Ettlingen ist nun of-fiziell besiegelt: Der Herstellervon Umckaloabo wird vollstän-dig in die Karlsruher Mutterge-sellschaft, dem Schwabe-Kon-zern, integriert. Die bisherigeDoppelstruktur wird aufgege-ben, Spitzner Arzneimittel ver-schwindet vom Markt. Der Na-me wird künftig nur noch fürWellness-Produkte verwendet.Die Schwabe-Gruppe beschäf-tigt bundesweit 3500 Mitarbei-ter. 730 davon in Karlsruhe.

Infirmarius gerettetDer insolvente Arzneimittelher-steller Infirmarius aus Göppin-gen ist gerettet. Insolvenzver-walter Holger Blümle hat dasUnternehmen an North, einenHersteller von pharmazeuti-schen Präparaten verkauft. 18der vormals 28 Arbeitsplätzebleiben erhalten. Über den Kauf-preis wurde Stillschweigen ver-einbart. Infirmarius ist auf Kom-plex-Homöopathie spezialisiert.

Hartmann wächstDeutschlands älteste Verband-stofffabrik ist weiter auf Wachs-tumskurs: Die Hartmann-Grup-pe aus Heidenheim hat ihrenUmsatz in den ersten drei Quar-talen um 2,1 Prozent auf 1,33Milliarden Euro gesteigert. Dasstärkste Umsatzplus verzeichne-ten die Ostwürttemberger imSegment Wundmanagement.Auch unterm Strich blieb mehrübrig: Das Ebit stieg um 2,3 Pro-zent auf 74,9 Millionen Euro.

Stratec müht sichTrotz Großauftragsverlust undHochwasserschaden hat derBiomedizintechniker Stratec inden ersten neun Monaten 2013bei Umsatz und Ebit zugelegt:Die Erlöse wachsen um 7,2 Pro-zent auf 90,4 Millionen Euro, dieEbit-Marge legt um fast dreiPunkte auf 16,2 Prozent zu. Vonden vor einem Jahr anvisiertenZahlen sind die Birkenfelderaber noch weit entfernt.

Seit rund 17 Jahren kannte die Ent-wicklung bei Admedes Schuesslernur eine Richtung: aufwärts. 1996von Andreas Schüßler gegründet,avanciert das Pforzheimer Unter-nehmen in den vergangenen Jahrenschnell zum Weltmarktführer imBereich von Implantaten aus Niti-nol. 2012 steigt der Umsatz von55 auf 84 Millionen Euro. 60 Mil-lionen Euro investiert das Unter-nehmen derzeit in zwei Neubau-ten am Stammsitz.

2013 wird allerdings als Jahrdes ersten richtigen Dämpfers indie Unternehmensgeschichte ein-gehen: Weil einer der größtenKunden ein Produkt zurückrufenmusste, sei „ein sehr deutlicherAuftragsrückgang zu verzeichnen“,teilt das Unternehmen mit. DieFolge: Der Umsatz sinkt zum ers-ten Mal seit Jahren. CFO StefanGimber rechnet damit, „dass derUmsatz in diesem Jahr statt derzunächst anvisierten 92 bei rund

82 Millionen Euro liegt“. 2014kalkulieren die Pforzheimer dannmit 66 Millionen. Folge des Ein-bruchs: 90 der 700 Arbeitsplätzein Pforzheim muss der Medizin-techniker abbauen. Das betrifftausschließlich befristet Beschäftig-te, deren Verträge nicht verlängertwerden, betriebsbedingte Kündi-gungen gibt es nicht, so Gimber.

Dabei sind die Pforzheimerschuldlos an der Misere. Die Pro-bleme beginnen im Mai diesesJahres. Da ruft der amerikanischeMedizintechnikkonzern Cook eingerade neu in den Markt eingeführ-tes Produkt zurück. In der Appara-tur sind auch Stents von AdmedesSchuessler verbaut. In Japan warenzuvor zwei Menschen wegen einesFehlers im Zuführsystem gestorben.Die Stents aus Pforzheim habendamit zwar nichts zu tun, jedochnimmt Cook das Produkt vomMarkt – und kappt infolge die Auf-träge an Admedes Schuessler.

Der größte Kunde des Medizintechnikers Admedes Schuessler ruft ein

Produkt zurück – in Pforzheim fallen deshalb 90 Arbeitsplätze weg

Einschneidend

Admedes Schuessler gilt alsWeltmarktführer im SegmentStents aus Nitinol

Das Unternehmen selbst sprichtvon einem „herben Schlag für alleBeteiligten“. Zwar vertreibt Cookdas System inzwischen wieder, dieAbsatzzahlen erholen sich abernicht schnell genug. Zudem sinddie Lager von Cook prall gefüllt.Bis Erholung eintritt, muss Adme-des Schuessler nun also auf dieBremse treten. Im vergangenenJahr hätten die Mitarbeiter überArbeitszeitkonten bereits rund100000 Minusstunden aufgebaut,um den Engpass zu kompensieren,sagt Gimber. Anfang Novemberwar dann klar, dass das nicht aus-reichen wird – und Admedes Ar-beitsplätze abbauen muss.

Immerhin: In die Verlustzonewerden die Pforzheimer nicht rut-schen, sagt Gimber. „Wir rechnen2013 und 2014 mit schwarzenZahlen.“ Auch wenn diese beiWeitem nicht so gut ausfallenwerden wie in den vergangenenJahren. Robert Schwarz

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Erneut hat der Pflege-DienstleisterHaus Edelberg mehr als 50 Mil-lionen Euro Umsatz erwirtschaftet.Wie die Gruppe in Karlsruhe mit-teilte, habe zu dem Ergebnis unteranderem eine um drei Prozent hö-here Belegungsquote geführt. LautGeschäftsführer Dirk Lorschei-der liege die Auslastung an einigen

Erfolgreiche PflegeStandorten bei 100 Prozent. DieGruppe betreibt in Baden-Württem-berg und Rheinland-Pfalz rund 13Senioren-Zentren, in denen 1500Bewohner untergebracht sind. Ins-gesamt sind an den Standorten 800Mitarbeiter beschäftigt.Dabei soll es aber nicht bleiben:Lorscheider schaut sich nach mög-

Der Medizintechnik-EntwicklerHeidelberg Engineering wirdmit seinen rund 100 Mitarbeitern2014 umziehen. Das Unterneh-men wird Großmieter in den soge-nannten Skylabs in der Bahnstadt.Das Unternehmen mietet dort7700 Quadratmeter an. Die Sky-labs werden dafür ausgebaut. Hei-delberg Engineering ist ein aufMedizingeräte spezialisiertes High-

Neue Heimat: der Himmel

lichen weiteren Standorten fürneue Senioren-Zentren im Landum. „Wir suchen bestehende Ein-richtungen sowie Immobilien odergeeignete Bauplätze in der Nähevon schon bestehenden Standortenvon Haus Edelberg Senioren-Zen-tren.“ In Ötigheim werde derzeitein Mehrgenerationenhaus gebaut.

Sorgen macht indes der Fach-kräftemangel. Laut Studien fehlenDeutschland bis zum Jahr 2020eine halbe Million Pflegefachkräfte.Lorscheider begegnet dem mit ei-ner Ausbildungsoffensive: 2012haben die Karlsruher 90 neue Aus-zubildende eingestellt. Insgesamtsind es derzeit 160. rs

tech-Unternehmen, das diagnosti-sche Geräte für die augenheilkund-liche Praxis entwickelt und herstellt.

Das Unternehmen war in denvergangenen Jahren stark gewach-sen. Zahlen zum Umsatz veröffent-lichen die Kurpfälzer nicht, lautBundesanzeiger hat die Firma2011 rund 69,5 Millionen EuroUmsatz erwirtschaftet, ein Plusvon zehn Prozent. rs Bald die Heimat von Heidelberg Engineering: die Skylabs in Heidelberg

GewerbeGrundstück bei Achern47.000 m2 unbebAut

Optimale Anbindung an A5, 3,5 km von derAutobahnauffahrt A5, Verkauf durch Eigentümer

Vetter Holding GmbHAm Yachthafen 2 ∙ 77694 KehlAnsprechpartner: Walter Imhof

Telefon 07851 / 870110E-Mail: [email protected]

Page 16: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Fela

16 Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

KURZ NOTIERT

UI auf RekordjagdInternetdienstleister UnitedInternet (UI) hat in den erstenneun Monaten 2013 die Grenzevon zwei Milliarden Euro nurknapp verpasst. Die Erlösewuchsen um 10,7 Prozent auf1,955 Milliarden Euro. Das Ebit-da stieg um ein Viertel auf 210,6Millionen Euro. In Karlsruhe be-schäftigt UI (1&1, Web.de) mehrals 1000 Mitarbeiter.

GFT verdient gutDer IT-Dienstleister GFT hat sei-ne Prognose für 2013 angeho-ben. In den ersten neun Mona-ten verdienten die Stuttgarter11,2 Millionen Euro – 44 Prozentmehr als vor einem Jahr. DerUmsatz klettert um sechs Pro-zent auf 185 Millionen Euro.GFT rechnet für 2013 mit einemVorsteuergewinn von 16 Millio-nen Euro – das wäre eine Milli-on Euro mehr als in der bisheri-gen Prognose. „Wir blicken zu-versichtlich in das vierte Quartalund werden unseren Wachs-tumskurs fortsetzen“, so Vor-standschef Ulrich Dietz.

Cortility hält NiveauMit der Zertifizierung als SAP-Partner will das IT-Unterneh-men Cortility Wachstum errei-chen. 2012/13 stagnierte derUmsatz der Ettlinger bei 4,5Millionen Euro. Für Geschäfts-führer Klaus Nitschke ein Er-folg: „Wir konnten bei hoherAuslastung den Umsatz auf ei-nem konstanten Niveau halten“,sagt Nitschke. Cortility gehörtzur Command-Gruppe, die 260Mitarbeiter beschäftigt.

Init noch unter PlanTrotz leichten Zuwachses im drit-ten Quartal hinkt Telematikspe-zialist Init seinem Plan hinterher.Der Umsatz der ersten Monatesinkt von 64,4 Millionen Euro in2012 auf 61,1 Millionen Euro. Dadas vierte Quartal traditionelldas stärkste ist, rechnet Init wei-ter, die anvisierten 105 MillionenEuro Umsatz und ein Ebit von18 Millionen Euro zu erreichen.

Der Hausgeräte-Zulieferer EGOkauft in Italien ein. Das Unterneh-men aus Oberderdingen (Land-kreis Karlsruhe) hat den Gaskom-ponentenhersteller Defendi über-nommen. Wie EGO mitteilt, wolleman mit der Akquise die Kompe-tenz beim Kochen mit Gas ausbau-en. „Defendi passt perfekt zu uns“,erklärt EGO-Chef JohannesHaupt. Über die Höhe der Trans-aktion machen die Badener aller-dings keine Angaben.

Defendi soll als rechtlich selbst-ständiges Unternehmen in derEGO Blanc und Fischer-Gruppegeführt werden und als Markeerhalten bleiben. Auch bei Mitar-beitern und Führungspersonal gibtes keine Änderungen. Das Unter-nehmen wurde 1954 gegründetund hat im vergangenen Jahr ei-nen Umsatz von 60 MillionenEuro erzielt. Defendi beschäftigtrund 270 Mitarbeiter.

Laut Haupt war Defendi „absolu-ter Wunschkandidat“. EGO erzielte2012 einen Umsatz von 526 Millio-nen Euro, die Gruppe kommt auf925 Millionen Euro. rs

Gerettet: Die insolvente ROB-Gruppe mit Sitz in Neulingen(Enzkreis) hat einen Käufer gefun-den. Der US-amerikanische Inves-tor Cemtrex übernimmt die vierGesellschaften der Gruppe. Stand-ort und Arbeitsplätze seien gesi-chert, teilten die Insolvenzverwal-ter Marc Schmidt-Thieme undTobias Hoefer mit. Zuletzt hatteROB noch mit rund 200 Mitarbei-tern im Auftrag elektronische Bau-gruppen und Systemen produziert.

„Wir sind sehr zufrieden mit derjetzt gefundenen Lösung. Sie istaus unserer Sicht das Optimum fürdie Gläubiger, für das Unterneh-men und die Mitarbeiter. Die ROBverfügt nun wieder über eine star-ke finanzielle Basis und hat unterdem Dach von Cemtrex eine aus-sichtsreiche Zukunft“, so Hoefer.Cemtrex will mit dem Zukauf Fußin Europa fassen. „Diese Akquisi-tion stellt einen kritischen Schrittin der langfristigen Erfolgsstrategievon Cemtrex dar“, so Cemtrex-Vorstandsvorsitzender SaagarGovil, der „erhebliches Wachs-tumspotenzial“ sieht. rs

Der ExplosionsschutzspezialistBartec aus Bad Mergentheim hatdie norwegische Pixavi, einenAnbieter von mobilen Kommuni-kationsgeräten und drahtloser In-frastruktur für explosionsgefährde-te Bereiche, übernommen. ZumKaufpreis machen die Tauberfran-ken keine Angaben.

„Diese Investition ist ein erfolg-reicher Schritt, um das nachhaltigeWachstum unserer Unternehmens-gruppe weiter zu forcieren“, erläu-tert Ralf Köster, Vorsitzender derGeschäftsführung der Bartec-Grup-pe. Die Übernahme ermögliche esdem Unternehmen, „die Produkt-palette durch innovative Kommu-nikationstechnologien für explosi-onsgefährdete Bereiche strategischweiterzuentwickeln“.

Pixavi beschäftigt derzeit zwölfMitarbeiter. Für Bartec wiederumarbeiten weltweit 1600 Mitarbeiter,300 davon am Stammsitz in BadMergentheim, dem nach der Mit-arbeiterzahl größten Standort. Imvergangenen Jahr hat Bartec einenUmsatz von rund 300 MillionenEuro erwirtschaftet. rs

Einkauf Verkauf Übernahme

Fela investiert, Greule bangt

um seine Existenz: In der

Leiterplattenbranche liegen

Freud und Leid dicht beieinander

Der Trendbrecher

Norbert Krütt, Geschäfts-führer beim Leiter-plattenspezialisten Fela

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Norbert Krütt ist ein Mann derklaren Worte – vor allem, wenn erüber sein Unternehmen Fela imSpeziellen und die Leiterplatten-branche im Allgemeinen spricht.

„Wir beobachten die Situation inder Branche mit Sorge“, sagt Krütt.Das hat zunächst nichts mit Felaan sich zu tun. Das Unternehmenaus Villingen-Schwenningen ist2013 gut unterwegs. Die Branchewächst laut dem BranchenverbandZVEI um 1,5 Prozent, Krütt peiltein Plus von fast zehn Prozent an.2012 hatte Fela einen Umsatz von24 Millionen Euro erwirtschaftet.

Was Krütt sorgt, sind vor allemdie schlechten Nachrichten ausdem Land. Multek, eine Tochterdes US-Konzerns Flextronics, hatjüngst seine Leiterplattenfabrik inBöblingen geschlossen. Rund 400Arbeitsplätze fielen weg. DerGrund ist schlicht: Laut Multeklassen sich Leiterplatten inDeutschland nicht kostendeckendproduzieren. Die Branche gerätangesichts der Dumping-Preise aus

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China verstärkt unter Druck. Ge-nau dorthin verlagert auch Flex-tronics nun seine Fertigung.

Wer sich auf Standard-Leiterplat-ten in großen Stückzahlen konzen-triert hat, erlebt ein böses Erwa-chen. Bereits im vergangenen Jahrmussten deshalb einige mittelstän-dische Unternehmen aus der Bran-

che in Deutschland Insolvenz an-melden. Die Zahl der Leiterplatten-hersteller ist von 93 im Jahr 2005auf 76 im vergangenen Jahr gesun-ken. Doch das Ende der Fahnen-stange ist noch nicht erreicht. LautKrütt hat in der Branche ein „gene-reller Konsolidierungsprozess“ ein-gesetzt. Mehr noch: „Bis 2020wird es nur noch 50 Leiterplatten-hersteller in Deutschland geben“,prognostiziert er.

Steigende Strom- und Rohstoff-preise verschärfen die Situationzusätzlich. Fela hat sich nichtsdes-totrotz auf die klassische Leiter-platte spezialisiert, sich im Marktaber in den vergangenen Jahrenals Technologievorreiter positio-niert. Dafür hat Krütt kräftig inves-tiert – und er tut es weiterhin.

Neben steigenden Ausgaben fürForschung und Entwicklung hat erauch den Standort in VS weiterausgebaut. Hier fertigt Fela doppel-seitige Leiterplatten und Multi-layer in kleinen und mittlerenLosgrößen. Bei Großserien koope-rieren die Württemberger mit chi-nesischen Unternehmen.

Doch zurück zur Branche: Nichtnur der Druck aus China steigt,sinkende Militärausgaben und die

Photovoltaikkrise samt weggebro-chener Nachfrage machen vielenin der Branche zu schaffen. DerPhotovoltaikeinbruch etwa hatden Leiterplattenhersteller Greuleaus Engelsbrand bei Pforzheim indie Insolvenz gestürzt. Der befandsich deshalb bereits in der Sanie-rung, als Gespräche über die Ver-längerung einer Immobilienfinan-zierung überraschend scheitern,wie Insolvenzverwalter MarcSchmidt-Thieme erklärt. 113Mitarbeiter sind betroffen.

Greule hatte erst 2011 den Ma-schinenpark modernisiert und dieKapazitäten erweitert. Dann platz-te die Solar-Blase, einige Kundenfielen aus und Greule war mitten-drin in der Abwärtsspirale. 2012haben die Engelsbrander noch ei-nen Umsatz von zwölf MillionenEuro erwirtschaftet. Greule sei ein

„sauber geführter Betrieb mit breitgefächertem Kundenkreis“, erklärtSchmid-Thieme. Essenziell seinun, „dass diese Kunden uns wei-ter die Treue halten“. rs

„Bis 2020 wird es nur noch 50Leiterplattenhersteller im Land geben“

Page 18: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Jigal Fichtner, Ravensburger Spieleland, Tripsdrill

18 Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

KURZ NOTIERT

Wiedeking expandiertDer frühere Porsche-Chef Wen­delin Wiedeking bastelt weiteram Ausbau seiner Restaurant-kette Tialini. Anfang Dezembereröffnet in Karlsruhe der dritteStandort – direkt gegenüberdem direkten KonkurrenzenVapiano. Wiedeking plant mit-telfristig bis zu 20 Tialini-Restau-rants, bis 2015 soll sich die Zahlsogar auf 250 erhöhen. Bislangbetreibt Tialini Standorte inLudwigshafen und Stuttgart. Inden beiden Restaurants be-schäftigt das Unternehmen 60Mitarbeiter. Wiedeking gehörenneben Tialini auch mehrere In-ternet-Reiseportale und eineSchuhmanufaktur.

Tonbach übernimmtPaukenschlag in der Gastrono-mie: Die Hotelierfamilie Finkbei-ner, die die Traube Tonbachin Baiersbronn betreibt, über-nimmt das Schlosshotel Mon­repos in Ludwigsburg. „Mit derFamilie Finkbeiner haben wirden idealen Partner gefunden“,so Friedrich Herzog von Würt­temberg. Heiner Finkbeiner:

„Die Domäne Monrepos mit sei-nem Seeschloss ist ein Juwel.“Finkbeiner kündigt an, alle 80Arbeitsplätze zu erhalten. Zu-dem werde man 2014 umfang-reich renovieren. Das Monreposumfasst auch ein Vier-Sterne-Hotel mit 81 Betten. Der bishe-rige Pächter, Edwin W. Nimisscheidet zum Jahresende „ausgesundheitlichen und persön-lichen Gründen“ aus.

Weissach muss sparenDie Übernahme von Porschedurch VW wirkt sich auf die Fi-nanzen der Kommunen mitPorsche-Standorten schlimmeraus als befürchtet: In Stuttgartgehen die Gewerbesteuern um38 auf 552 Millionen Euro zurück.Noch härter trifft es Weissach:Statt mit 40 kann die Gemeindenur noch mit elf Millionen Eurokalkulieren. Der Grund: Seit Por-sche zu VW gehört, werden dieSteuern auf alle Standorte desKonzerns verteilt.

Ja, das Wetter. Winter zu lang,Frühjahr zu kalt. Recht machenkann man es niemanden. Dochwährend der Mensch häufig umdes Jammerns Willen jammert,spüren die Freizeitparks im Landdie Kapriolen direkt. Dennoch ha-ben die drei größten Parks in Ba-den-Württemberg durch die Bankzugelegt und 2013 neue Rekord-zahlen eingefahren – oder sindzumindest drauf und dran.

Denn während Tripsdrill beiCleebronn und das Ravensbur-ger Spieleland ihre Pforten be-reits winterfest gemacht haben,steht beim Primus Europa-Parkin Rust noch ein Nachspiel an: dieWintersaison. Und die ist durch-aus entscheidend. „Wenn die Win-terwochen gut laufen“, sagt Euro-pa-Park-Inhaber Roland Mack,

„erreichen wir wie bereits im Vor-jahr über 4,5 Millionen Besucher.“Die Wintersaison ist für die Or-tenauer schon längst keine Neben-saison mehr. Im Gegenteil, mit ihrwerden neue Kunden gewonnen,so Mack. „Der Anteil an Erstbesu-cher ist im Winter sogar höher alsim Sommer.“

Der Europa-Park ist mit diesenBesucherdimensionen die klareNummer eins in Deutschland, euro-paweit rangiert man hinter demPariser Disneyland auf Platz zwei.Rund die Hälfte der Besucherkommt inzwischen aus dem Aus-land, vor allem aus der Schweiz undFrankreich. An Bedeutung gewinntauch die Hotellerie. Laut Unterneh-menssprecher Dominik Seitz liegtdie Auslastung der fünf Hotels imPark bei mehr als 90 Prozent.

Nach der Saison ist vor der Saison: 2013 war für die großen

Freizeitparks im Land ein voller Erfolg. Nun wird 2014 vorbereitet

Vor allem die Nummer eins im Land hat viel vor

Frohes altes Jahr!

Um die Besucher immer wiederin den Park zu locken – immerhinsind rund 80 Prozent der GästeWiederholungsbesucher – inves-tieren die Macks weiter massiv:Rund 20 Millionen Euro kostet

„die aufwendigste Indoor-Attrakti-on in der Geschichte des Europa-Parks“. So nennt Seitz das Fahrt-geschäft, das auf Luc BessonsKindertrickfilmtrilogie „Arthurund die Minimoys“ basiert und2014 eröffnet werden soll.

Unterdessen laufen die Planun-gen für eine weit größere Attrakti-on noch im Hintergrund. DieMacks planen einen rund 33 Hek-tar großen Wasserpark. Damit wür-de die Gesamtfläche von 85 Hektardes Parks um mehr als ein Drittelsteigen. Konkrete Pläne, etwa, obes sich um ein Erlebnisbad oder

Freie Fahrt für 2014: Carlo Horn,Geschäftsführer desRavensburger Spielelands

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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weitere Fahrgeschäfte handelt, wiehoch die Investitionen sein werden,hat das Unternehmen bislang nichtveröffentlicht.

Während in Rust also Pläne derSuperlative geschmiedet werden,geht es im Norden und Südostenbeschaulicher zu. Aber auch derErlebnispark Tripsdrill hat 2013neue Rekordzahlen erzielt. DieCleebronner lockten rund 670000Besucher in ihren Park, 10000mehr als noch im Jahr zuvor. Zu-dem hat die Betreiberfamilie Fi-scher, die den Park vor 84 Jahrengegründet hat, rund neun Millio-nen Euro investiert. Gut zwei Mil-lionen flossen in einen neuen In-door-Spielebereich, rund siebenMillionen haben die Fischers in dieKatapult-Achterbahn „Karacho“ in-vestiert, laut Unternehmensspre-cherin Sandra Backhaus diegrößte Einzelinvestition der Unter-nehmensgeschichte.

Auch in Tripsdrill gewinnt dieHotellerie an Bedeutung. LautBackhaus ist die Zahl der Über-nachtungsgäste im sogenanntenNatur-Resort 2013 um 20 Prozentgewachsen. Deshalb legt der Parknun nach: Rund 15 neue Baum-häuser mit je vier Betten sollen

2014 entstehen. „Damit kommenwir dem Wunsch der Besuchernach und bauen Tripsdrill zu einerKurzreisedestination aus“, erläu-tert Backhaus.

Von diesem Kurzreise-Trendprofitiert auch das RavensburgerSpieleland. „Familien dehnen ih-ren Freizeitparkbesuch über zweiTage aus, und nutzen den Besuchals Kurzurlaub“, erklärt Presse-sprecherin Stefanie Stiefenhofer.Das Ergebnis: 351000 Besucherim Jahr 2013, ein neuer Rekordfür die Oberschwaben. Auch imAusland wird der Park immer be-liebter: „Besonders in den Som-merferien begrüßten wir franzö-sische, holländische und italieni-sche Gäste“, sagt GeschäftsführerCarlo Horn.

In Sachen neue Attraktionenerweisen sich die Betreiber als Ge-heimniskrämer. „Auch in der kom-menden Saison wird das Ravens-burger Spieleland wieder in eineneue große Familien-Attraktioninvestieren“, so Sprecherin Stie-fenhofer: „Über diese werden wirmit dem Start der TourismusmesseCMT in Stuttgart im Januar 2014informieren.“

Robert Schwarz

Europa-Park-ChefRoland Mack peilt 2013erneut ein Rekordjahr an

Führen den ErlebnisparkTripsdrill: Roland Fischer, Dieter

Fischer, Helmut Fischer (v.l.)

Lernfelder

Wie plane und manage ichein Projekt in ungewohntenKontexten?Wie kommuniziere ich in virtu-ellen Teams mit Stakeholdernaus verschiedenen kulturellenHintergründen?Wie leite ich diverse Teamsand manage Gruppendyna-miken?Wie reflektiere ich meineeigene Performance?

Individuelle „Take-aways“

Gesteigerte Fähigkeit einenBusinessplan und eineUmsetzungsstrategie inneuen Geschäftsfeldern zuformulieren.Verbesserte Kompetenzkomplexe Multi-Stakehol-der-Projekte zu leiten.Gesteigerte Fähigkeit indiversen Teams zu arbeitenVerbesserte Fähigkeiten diePerspektiven zu wechselnund die eigene Arbeit zureflektieren.

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Das Capability Programm stellt Führungskräfte vor dieHerausforderung ein Lernzentrum für eine Gemeindein Kambodscha zu konzipieren und vor Ort umzusetzen.

Die besondere Challenge: Als Social Business soll es sichinnerhalb eines Jahres selbst tragen.

Professionelle Business Experten/-innen und Coachesbegleiten diesen Prozess und schulen die Teilnehmer/innenin den Feldern Strategic Planning, Projekt-managementund Leadership.

Social Business Projekt

Projekt Coaching Modul 1 / 26-28 Oktober 2012Skill building + Konzeptdesign

Projekt Coaching Modul 2 / 10-11 Januar 2013Planung + Projektmanagement

Implementation in Kambodscha / 2-11 Februar 2013Projekt Launch + Implementierung

ProjeKt Coaching Modul 3 / 21-22 März 2013Evaluation + Transfer

ProjektergebnisEin nachhaltiges Lernzentrum in Kambodscha

Social Business bietet innovativesWeiterbildungsprogramm an.

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Jigal Fichtner

20 Namen & Nachrichten • Kreativwirtschaft

KURZ NOTIERT

Superhelden im HausAb 2015 werden beim Spiel-zeughersteller Schleich ausSchwäbisch Gmünd Superhel-den gemacht. Die Ostwürttem-berger haben sich die Lizenz-rechte des US-Comic-KonzernsDC Comics gesichert, dazugehören Figuren wie Batmanoder Superman. „Wir sind beiSchleich immer auf der Suchenach Lizenzen von zeitlosenMarken, die auf der ganzenWelt bekannt sind“, kommen-tiert Thomas van Kaldenker-ken, CEO von Schleich.

Rabe macht die FlatterDer traditionsreiche EsslingerVerlag fusioniert mit dem Stutt-garter Thienemann Verlag. DerStammsitz in Esslingen wirdnach Stuttgart verlagert. Zuden bekanntesten Figuren desVerlags gehört der Rabe Socke,den Nele Moost erfunden hat.Esslinger gehörte zuvor zumKlett-Verlag, der sich zum rei-nen Bildungsunternehmenweiterentwickeln will. Kinder-bücher und Raben haben dakeinen Platz mehr im Portfolio.

Endgültiges Ende?Nach der Ankündigung, denStandort Kornwestheim zuschließen, steht droht nun dasEnde des Unternehmens Info-paq. Vier der fünf Infopag-Ge-sellschaften haben Insolvenzan-trag gestellt. Das Unternehmen,das auf Mediendienstleistungenspezialisiert ist, hatte den Betriebin Kornwestheim mit 100 Mitar-beitern geschlossen.

Millionen-EinkaufEinen hohen einstelligen Be-trag hat der Stuttgarter VerlagMotor Presse in den Kauf zwei-er Internetportale sowie eine TVGesellschaft investiert. Laut Ge-schäftsführer Volker Breid sol-len diese das bestehende An-gebot ergänzen. Der Verlag hatmit sinkenden Erlösen im Print-Bereich zu kämpfen. Der Um-satz fiel von 276 auf 263 Millio-nen Euro im Jahr 2012.

Die Zeit drängt und Zsofia Kmetkennt kein Pardon. Der alte Fahr-radschlauch hat keine Chance.Mit einigen schnellen, gezieltenSchnitten ist er Geschichte – undwird gemeinsam mit einigenStanzbändern später doch wiedergeboren. Als Handtasche, die amnächsten Tag auf einer Ausstellungpräsentiert werden soll.

Zsofia Kmet ist eine von 20 in-ternationalen Mode-Studierendender Hochschulen Pforzheim, Hali-fax, Koling, Paris und London, diesich im November zur fünftenAuflage des „Young European Ta-lent Workshop“ (YET) in Pforz-heim getroffen haben. Hinter demetwas sperrigen, aber kreativenMotto „from no.where to now.here“ verbirgt sich eine simpleIdee: Firmen stellen Restbeständeund Abfälle wie Fahrradschläuche,Stanzteile oder Kaffeesäcke zurVerfügung. Die Nachwuchsdesig-ner verarbeiten diese innerhalbvon vier Tagen zu Accessoires undMode, zu möglichst kreativen Out-fits, die dann präsentiert werden.

Ein straffer Zeitplan, der denNachwuchsdesginern einiges ab-

verlangt. Entsprechend ange-spannt ist die Stimmung an diesemAbend in den Räumen der Hoch-schule Pforzheim, einem altenIndustriebau in der Nähe der In-nenstadt „Das Projekt ist ambitio-niert“, sagt auch Almut Benkert,Leiterin Kreativwirtschaft der städ-tischen Gesellschaft Wirtschaftund Stadtmarketing Pforzheim(WSP). Benkert zeichnet gemein-sam mit Sibylle Klose, Professo-rin des Studiengangs Mode derHochschule Pforzheim, sowieMatthias Wölfel, Professor imStudiengang Intermediales Design,für das Konzept verantwortlich.Vier Tage sind wenig Zeit, sich mitdem Projekt, ihren Projektpart-nern und vor allem mit den eige-nen Ideen auseinanderzusetzen.

Nicht alle Nachwuchsdesignerkommen mit der Situation so gutklar wie Zsofia Kmet, die im Erd-geschoss ruhig und konzentriertFahrradschläuche bearbeitet. ZweiStockwerke darüber werden eini-ge intensive Diskussionen über diePräsentation am nächsten Tag ge-führt. „Klar kommt es auch zu derein oder anderen emotionalen

Recycling mal anders: In Pforzheim verwerten internationale

Nachwuchsdesigner Altbestände von Firmen zu Accessoires

Mode aus Müll

Zsofia Kmet schneidert eineHandtasche aus Stänzbändernund Fahrradschläuchen

Krise“, erklärt Sibylle Klose. „Aberdas ist wichtig für die Weiterent-wicklung.“

Klose und ihren Kollegen gehtes zum einen um den kreativenProzess. „Der Begriff Upcycling istin der Kunstszene sehr in Mode.“Zum anderen soll das Projekt zei-gen, wie Kreative mit dem großenSchlagwort Ressourceneffizienzumgehen. Vor allem an einer sointerdisziplinär ausgerichtetenHochschule wie jener in Pforz-heim eine spannende Idee.

Entsprechend war auch dasFeedback der Firmen, die ihre Ma-terialien zur Verfügung gestellthaben. „Die Resonanz bei den re-gionalen Unternehmen ist überauspositiv“, erklärt Hochschulspre-cherin Sabine Laartz. Eine dieserFirmen ist Enghofer aus Birken-feld. Das Unternehmen, ein klas-sischer Zulieferer für die Elektro-und Automobilindustrie, stellt denKreativen Präzisionteile wie Ste-ckerstifte, Bundhülsen oder Nie-ten zur Verfügung. „Die Idee be-geistert uns“, erklärt SusanneEnghofer. „Wir sind gespannt.“

Robert Schwarz

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Rübezahl Schokoladen GmbH, KNV

22 Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

KURZ NOTIERT

Binkert ist pleiteDer Elektrogrossist BHS Binkertist zahlungsunfähig. Der Spezi-alist für Foto, Unterhaltungs-elektronik und IT hat MitteNovember Insolvenzantraggestellt. 55 Mitarbeiter sind be-troffen. 2011 hatte Binkert nocheinen Umsatz von 113 Millio-nen Euro erwirtschaftet. BereitsEnde 2011 hatte der größteKunde Binkert verlassen. DerUmsatz brach um die Hälfte ein.Weitere Rückschläge brachtendas Unternehmen nun an denRand der Pleite.

Faule PflaumenDer Feinkostler Pflaums feineFrische ist insolvent. Das Amts-gericht Ravensburg hat jetztdas vorläufige Verfahren gegendas Unternehmen eröffnet. Be-troffen sind 30 Mitarbeiter. Ge-gründet wurde der Herstellervon Feinkost-Brotaufstrichenim Jahr 1989 von Ulf Pflaum.

Borst neu in EhingenMöbel Borst hat nach dem Um-bau seinen Mega-Markt in Ehin-gen wieder eröffnet. Die Ver-kaufsfläche hat sich durch denAusbau auf 34 000 Quadratme-ter vergrößert.„Wir sind jetzt mit270 Mitarbeitern der zweitgröß-te Arbeitgeber hier“, sagt derFirmenchef Franz Borst.

Strategisch wachsenDer Verpackungskonzern Wei-denhammer übernimmt dreiWerke des schwedischen Wett-bewerbers A&R Packaging. Indiesen werden spezielle Verpa-ckungen etwa für Milch- undKakaopulver produziert. Mitdem Zukauf übernimmt Wei-denhammer auch rund 400Mitarbeiter von den Schweden.

BTG bautDie internationale SpeditionBTG investiert in eine 5000Quadratmeter große Lagerhallein Plochingen. Bis März soll dervon Goldbeck gebaute Stand-ort bezugsfertig sein.

Claus Cersovsky räumt miteinem alten Mythos auf. DieFrage: Werden nicht verkaufteSchoko-Weihnachtsmänner nachdem Fest eingeschmolzen undzu Osterhasen verarbeitet? Ant-wort: „Nein, das wäre viel zuteuer.“ Cersovsky muss es wis-sen. Er ist geschäftsführenderGesellschafter der RübezahlSchokoladen, die von der Wirt-schaftswoche mal „Weltmarkt-führer für Schoko-Weihnachts-männer“ genannt wurde.

Ob das im Kern auch richtigist, ist nicht ganz klar. „Bei denSaisonartiklern zählen wir sicherzu einem der größten Unterneh-men weltweit“, sagt Cersovsky.Rübezahl hat im abgelaufenenGeschäftsjahr einen Umsatz von143,1 Millionen Euro erwirt-schaftet. Gegenüber dem Vorjahrist das ein Plus von fünf Prozent.Das Geschäftsjahr endet bei denDettingern mit dem April.

Bis 2016 soll der Umsatz auf190 Millionen Euro steigen. Al-lein für das kommende Jahr ist

ein Umsatzsprung auf 180 Milli-onen Euro vorgesehen. DasWachstum sollen neue Produktebringen. Aber auch neue Märkte,etwa Russland und die USA. Diemeisten Schokomänner werdenin Europa gegessen und hier vorallem in Deutschland.

Die 1949 gegründete Schoko-fabrik aus Schwaben ist derJahreszeit immer um einige Mo-nate voraus. Im Mai hat die Pro-duktion der Schoko-Weihnachts-männer begonnen, im Novem-ber ist sie vorbei. Dann kommendie Osterhasen dran.

Nebenbei läuft das andereGeschäft. Saisonware macht beiRübezahl knapp zwei Drittel desUmsatzes aus. Andere Schokola-den-Artikel, Puffreis und Lohn-aufträge füllen die Bücher. Soläuft die Produktion im Drei-Schicht-Betrieb. Regulär sind es500 Mitarbeiter, in der Hochsai-son kommen noch mal 200 dazu.

Auch Dragees stellen dieSchwaben her. Vor drei Jahrenübernahm Rübezahl den insol-

Weihnachstmänner im Mai, Schokohasen im Dezember:

Beim Weltmarktführer Rübezahl ticken die Uhren anders

Und jetzt Ostern

Rund 50 Millionen Weihnachts-männer stellt Rübezahlaus Dettingen im Jahr her

venten Hersteller Weseke Dra-gees aus Borken in Nordrhein-Westfalen. 2008 hatte Rübezahlsich bereits die Rechte an derPralinen-Marke Gubor gesichert,die einst in Südbaden produziertwurde. Den Standort in Müns-tertal gibt es längst nicht mehr.Auch Gubor-Produkte werdenheute in Dettingen hergestellt.

Ein ähnliches Schicksal blühtjetzt der ZuckerwarenfabrikReutter. Rübezahl war vor gutanderthalb Jahren bei dem Unter-nehmen aus Westheim im Land-kreis Schwäbisch Hall eingestie-gen. Dieses Jahr hatte man danndie übrigen Anteile erworben.

Ende Mai 2014 gehen nach101 Jahren in der Reutter-Fabrikdie Lichter aus. Es sei trotz inten-siver Bemühungen nicht gelun-gen, Reutter profitabel zu bewirt-schaften, wird Cersovsky in ei-ner Mitteilung zitiert. Betroffensind 54 feste Mitarbeiter und 20Aushilfen. Was aus den Reutter-Produkten wird, ist ebenfallsnoch offen. Philipp Peters

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Der Buchgroßhändler Koch, Neff& Volckmar (KNV) treibt denUmbau voran. Das acht Hektargroße Gelände in Stuttgart-Vaihin-gen wird an einen Investor ver-kauft. Der soll neu bauen und anKNV vermieten.

Im Mai 2011 hatte das Unter-nehmen bekanntgegeben, seineLogistik künftig in Erfurt zu zen-tralisieren. Die Standorte in Kölnund Stuttgart werden dafür ge-schlossen, 700 Jobs fallen weg.

In Thüringen investiert KNV150 Millionen Euro und beliefertvon hier aus ganz Deutschland mitBüchern, DVDs und anderen Me-

Buchgroßhändler KNV verkauft Firmensitzdien. „Ein Jahrhundertprojekt“,schwärmt Oliver Voerster, ge-schäftsführender Gesellschafterder KNV-Gruppe.

Nun holt KNV sich frischesGeld. Das Unternehmen verkauftden 80000 Quadratmeter großenStuttgarter Stammsitz an einennamentlich nicht genannten Inves-tor aus München. Hier soll einneuer Gebäudekomplex für dieVerwaltung mit 600 Mitarbeiternentstehen. Das Ensemble wird aussechs Gebäuden bestehen und sollbis Ende 2015 fertig sein. Auch fürweitere Gebäude soll auf demAreal Platz sein. pop

Die Schweizer Modekette Char-les Vögele hat derzeit wenigFreude an ihrem Deutschland-geschäft. 2012 hat das Unterneh-men bei einem Umsatz von 252Millionen Euro einen Verlust von35 Millionen Euro erwirtschaftet.Nun muss „getrickst“ werden.

Das Minus der deutschen Toch-ter aus Sigmaringen soll künftig inden Büchern des Schweizer Kon-zerns verrechnet werden. Dochauch der steht nach den erstensechs Monaten 2013 schon wie-

Vögele muss sparender mit umgerechnet 17 MillionenEuro unterhalb der roten Linie.

Der Bilanzverlust der deutschenKonzerntochter summiert sichmittlerweile auf 300 MillionenEuro. Vögele muss also sparen. DieZahl der Mitarbeiter wurde bereitsum 100 auf 2483 reduziert. Wei-tere Sparmaßnahmen stehen an.

Ein positives Signal mag esgeben: Vögele hat mittlerweile dieGebäude am Sigmaringer Stamm-sitz gekauft. Bisher waren diesenur geleast. pop

Der Umsatz des VersandhändlersPearl ist im vergangenen Jahr umneun Prozent auf 160 MillionenEuro gestiegen. Diese Zahl nenntGeschäftsführer Hans JoachimSütterlin auf Anfrage. Der Ge-winn ist jedoch deutlich zurück-gegangen.

Deswegen hat der Versandhänd-ler aus dem südbadischen Buggin-gen in diesem Jahr Gewerbesteuererstattet bekommen. „Durch diehohen Vorauszahlungen nach demsehr gewinnstarken Jahr 2011kam es zu einem Rückerstattungs-anspruch“, sagt Sütterlin. Das be-deute aber nicht, dass Pearl Verlus-

Die Drogeriekette DM nimmteinen neuen Anlauf im Online-Handel. Wie der Konzern mitteilt,startet ein Testballon in Österreich.Auch Drogerie Müller aus Ulmrüstet sich fürs Internet-Geschäft.Aus diesem Grund beruft MüllerElke Menold in die Geschäfts-führung, wo sie unter anderemdas Thema E-Commerce verant-wortet. Bislang kann man beiMüller zwar online bestellen,muss die Ware aber im Ladenabholen. pop

Der britische Konsumgüter-konzern Reckitt Benckiser hatweitere Kürzungen für den Stand-ort Ladenburg angekündigt. LautZeitungs-Informationen sollen hierbis zu 110 Stellen gestrichen wer-den. Das würde etwa jedem vier-ten Arbeitsplatz entsprechen. Be-reits 2012 waren dort Jobs gestri-chen worden. Reckitt Benckiserstellt in dem Werk im Rhein-Ne-ckar-Kreis Spülmaschinen-Tabs derMarke Finish, früher Calgonit, her.Der Konzern habe gegenüber demBetriebsrat argumentiert, dass derStandort nur so wieder wettbe-werbsfähig arbeiten könne. pop

Pearl steigert Umsatz

Bald online?

Job-Finishte mache. „Wir haben in der Un-ternehmensgeschichte noch nieVerluste bilanziert.“

Die Lage in der Arbeitnehmer-vertretung hat sich indes wiedernormalisiert. Der im Frühjahr auf-gelöste Betriebsrat ist inzwischenneu gewählt. Die neuen Betriebs-räte seien „mit Herz, Bauch undVerstand dabei“, lobt Jürgen Lus-si von der IG Metall. Der alteBetriebsrat hatte sich nach inter-nen Querelen aufgelöst. Allerdingsgibt es für die rund 500 Pearl-Mitarbeiter noch keinen Tarifver-trag. Dies sei ein langfristiges Ziel,betont Lussi. pop

KURZ NOTIERT

Faller knackt die ZehnDie KonfitürenmanufakturFaller aus Utzenfeld imSchwarzwald feiert in diesemJahr 100. Geburtstag. Erstmalswird das Unternehmen in die­sem Jahr mehr als zehn Millio­nen Euro Umsatz machen. Dasteilte der Firmenchef ThomasFaller in Utzenfeld im LandkreisLörrach mit. Etwa die Hälfte sei­nes Umsatzes macht das Unter­nehmen mit der Hotellerie.

Takkt-Motor stottertDer schwäbische Spezialver­sandhändler Takkt hat im drit­ten Quartal weniger Gewinngemacht. Von Juli bis Septem­ber verdiente Takkt 25,9 Millio­nen Euro vor Steuern, wie dasUnternehmen in Stuttgart mit­teilte. Im Vorjahreszeitraumwaren es noch 28,3 MillionenEuro. Die Erlöse schrumpftenum 3,2 Prozent auf 243,9 Millio­nen Euro. Auf Jahressicht liegtTakkt beim Vorsteuerergebnisum knapp 15 Prozent unterdem Niveau von 2012.

Ikea und KarlsruheDer schwedische Möbelkon­zern Ikea steht offenbar kurzvor einer Einigung mit der StadtKarlsruhe. Man habe ein Grund­stück für ein 25 500 Quadrat­meter großes Einrichtungshausim Blick, so Ikea. Auch Karlsru­hes OB Frank Mentrup bestä­tigt die Gespräche mit denSchweden. Ikea versucht seitJahren erfolglos, zwischen Wall­dorf und Freiburg ein drittesMöbelhaus an der A5 zu bauen.Als Favorit für die Ansiedlunggilt eine Fläche nahe der Ab­fahrt Karlsuhe­Durlach.

DHL und StuttgartDer Logistiker DHL hat jetzt einneues Logistikzentrum amStuttgarter Flughafen in Betriebgenommen. Dort werden dreibisherige Standorte aus demGroßraum Stuttgart zusam­mengelegt, die vor allem aufeine gute Anbindung zumFlugverkehr angewiesen sind.

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Michael Bode

24 Namen & Nachrichten • Luft-/Raumfahrttechnik

KURZ NOTIERT

Intersky in TurbulenzenDie Fluglinie Intersky mit Hei-matflughafen in Friedrichsha-fen steckt in Turbulenzen: Ge-schäftsführer Peter Onckenbestätigte einen Bericht desBranchenportals Austrian Avia-tion Net. Demnach werde das14. Monatsgehalt den Mitarbei-tern nicht an Weihnachten, son-dern ab März in Raten ausbe-zahlt. Oncken begründete denfinanziellen Engpass mit An-laufkosten für neue Streckensowie dem traditionell schwa-chen Wintergeschäft. Die In-tersky-Trägergesellschaft Introdes Unternehmers RudolfWöhrl habe zwar frisches Geldin Aussicht gestellt, erwarteaber auch ein Entgegenkom-men unter anderem von denFlughafenbetreibern.

Liebherr investiertLiebherr-Areospace investiertin die Modernisierung derStandorte Friedrichshafen so-wie Lindenberg im Allgäu. Al-lein am letztgenannten Stand-ort werden demnach die Kapa-zitäten in den kommenden vierJahren von 127 000 Quadratme-tern auf 160 000 Quadratmeterwachsen. Die Technik von Lieb-herr steckt unter anderem inFluggeräten von Airbus undBombardier. In den kommen-den Jahren erwartet man einstürmisches Wachstum.

Radar fürs AllDie Satelliten-Spezialisten vonAstrium aus Immenstaad amBodensee liefern aktuell einRadarinstrument für den Um-weltbeobachtungssatelliten

„Sentinel-1A“. Das Projekt kostet160 Millionen Euro und wird imkommenden Jahr ins All ge-schossen.

Ryanair wieder daDie irische Fluglinie Ryanairkehrt an den Euroairport Basel/Mulhouse/Freiburg zurück.Zwei neue Verbindungen sollen140 Jobs schaffen. Bislang istEasyjet dort Platzhirsch.

Jürgen Enz ist nicht leicht zu fin-den. Zu weitläufig ist das EADSGelände/Bodensee Business Basebei Immenstaad. Zu unscheinbarder Bürobereich, in dem Enz alsGeschäftsführer der ACE Advan-ced Composite Engineering mitseinem Team eingemietet ist. Da-bei ist ACE im Bereich der Faser-verbundwerkstoffe eine Macht.

Beinahe in jedem Raum stehtoder hängt ein Verbundwerkstoff-teil, das sich in einem Flugzeugeoder Serien-Sportwagen namhafterHersteller findet. Doch Enz istkein Prahlhans, Namen nennt eroffiziell nicht. Lieber punktet ermit Taten. Wie mit den Fensterrah-men für den neuen A350, daserste Flugzeug mit derart vielenVerbundkomponenten.

Denn Verbundwerkstoffe sindeine Herausforderung. So un-scheinbar beispielsweise der Rah-men ausschaut – er erinnert eheran einen Toilettensitz – so aufwen-dig ist das Projekt. Denn ähnlichwie bei Holz ist die Richtung derFasern auch bei Kohlenstoffver-bundteilen entscheidend. „Wenndas Bauteil versagt, reißt der ge-samte Rumpf“, erläutert Enz.

Über genügend Erfahrung ver-fügt Enz mit seinem Team: Seit 30Jahren arbeitet man mit den Fa-sern, seit 2001 ist ACE aus derdamaligen EADS-Dornier-Strukturausgegliedert worden. Enz: „Zu-nächst waren wir ein reiner Enge-neering-Dienstleister.“ Doch dasgenügte den Kunden nicht mehr:ACE sollte das Wissen um die

ACE gehört zu den führenden Spezialisten bei Verbundwerkstoffen.

Chef Jürgen Enz bleibt bescheiden. Dabei steht eine Revolution an

Mit jeder Faser fit

Jürgen Enz und seine Teamverfügt über 30 Jahre Erfah-rung mit Faserwerkstoffen

Werkstoffe in die Produktion über-tragen. Jetzt hat man zwei Produk-tionsstandorte in Hagnau undNeufrach. 120 Mitarbeiter gehö-ren zum Team und für den A350werden pro Jahr bis zu 9500 Fens-ter gebacken. Rund 40000 Scha-len produziert ACE für Flugzeugeund Fahrzeuge insgesamt pro Jahr

Doch jetzt kann ACE noch grö-ßer werden. Denn die Immenstaa-der entwickeln ein Verfahren, mitdem sich die Aushärtezeit derWerkstoffe drastisch reduzierenlässt, die Prozesskosten sinken unddie Bauteile können breiter einge-setzt werden. Und alle jubeln, daLeichtbau ohnehin das große The-ma ist. Enz jubelt nicht, dafür ist erzu sehr Ingenieur. Er freut sich,wenn alles klappt. Dirk Werner

Page 25: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econo

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Page 26: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Bernd Kammerer

26 Namen & Nachrichten • Maschinenbau

KURZ NOTIERT

Hoch bei HomagDen höchsten Auftragseingangseit 2007 hat der SchwarzwälderHolzmaschinenbauer Homagim dritten Quartal erzielt. DieBestellungen von Juli bis Sep-tember erhöhten sich im Ver-gleich zum Vorjahreszeitraumum 14 Prozent auf 142 MillionenEuro. Beim Umsatz fiel dasWachstum geringer aus. Die Er-löse kletterten um vier Prozentauf 203 Millionen Euro. Vor Steu-ern verdiente Homag im drittenQuartal 10,9 Millionen Euro.

Manz hebt anDer Reutlinger Maschinenbau-er Manz hat seine Umsatzpro-gnose angehoben – zum zwei-ten Mal in diesem Jahr. „Mitvoraussichtlich 260 bis 270Millionen Euro werden wir indiesem Geschäftsjahr einen Re-kordumsatz erzielen“, sagte Un-ternehmenschef Dieter Manz.Dahinter steckt ein starkes drit-tes Quartal: Manz setzte mehrals 75 Millionen Euro um – dieErlöse der ersten neun Monateklettern um 44 Prozent auf 213Millionen Euro. Das Ebit drehtins Plus auf 5,2 Millionen Euro.

Betec im TiefDer Umform- und Schweißtech-niker Betec hat Antrag auf einInsolvenzverfahren in Eigenver-waltung gestellt. Zu den Grün-den gibt es bislang keine Anga-ben. Die Firma aus Adelmanns-felden (Ostalbkreis) beschäftigtrund 80 Mitarbeiter.

Sandvik kauft zuEinen neuen Eigentümer hatder Doppelbandpressen-hersteller TPS aus Göppingen.Der schwedische Sandvik-Konzern hat das Unternehmenübernommen. Wie viel dieSkandinavier bezahlt haben, istnicht bekannt. TPS war im ver-gangenen Jahr stark gewach-sen. 2012 erwirtschaftete dasUnternehmen mit rund 50 Mit-arbeitern einen Umsatz von 19Millionen Euro – mehr als dop-pelt so viel wie 2011.

Die Gründerfamilie Kraut vergrö-ßert ihr Engagement beim traditi-onsreichen Waagenhersteller Bi-zerba mit Sitz in Balingen. Sie hatden 20-prozentigen Anteil an derFirma von der Unternehmensbetei-ligung BWK zurückgekauft. ZumTransaktionsvolumen gibt es keineAngaben. BWK war seit 1994 anBizerba beteiligt. Die Gründerfami-lie Kraut hält nun 90 Prozent derAnteile, die restlichen zehn Prozentgehören Zurich Deutscher He-rold Lebensversicherung.

Wieder in Familienhand„Unsere Entscheidung zur Über-

nahme der Anteile ist ein deutli-ches Zeichen für unser Bekenntnis,als Familie auch weiterhin langfris-tig die Geschicke der Bizerba zusteuern und unsere Strategie fort-zusetzen“, sagt Andreas Kraut,Vorsitzender der Bizerba-Geschäfts-führung. Bizerba beschäftigt rund3200 Mitarbeiter und erwirtschaf-tet jährlich einen Umsatz von 450Millionen Euro.

Unterdessen verzögert sich dieErweiterung des Standortes Mess-

Bernd Klingel ist seit JuliGeschäftsführer beim Winter-bacher Maschinenbauer Oku

kirch, wo Bizerba rund elf Prozentseines Umsatzes erlöst. Die Balin-ger hatten ursprünglich geplant,den Standort zu erweitern. Im Au-ge haben sie deshalb das benach-barte, brachliegende Berendsen-Areal. Auf dem Gelände der ehema-ligen Wäscherei wurde indes einehohe Schadstoffbelastung festge-stellt, die Sanierung dürfte einenhohen sechsstelligen Betrag kosten.Wegen der Verzögerung hat Bizer-ba Teile der Meßkircher Produkti-on nach Balingen verlegt. rs

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Manchmal dauern Übernahmenetwas länger. Dass es im Fall vonOku mehr als zwei Jahre dauerthat, lag aber nicht daran, dassInsolvenzverwalter MichaelPluta das Traditionsunterneh-men wie Sauerbier anbietenmusste. Vielmehr: Er konntesich die Geduld leisten. Dennschon kurz nach der Insolvenzschrieb Oku wieder schwarzeZahlen. Im Juni dieses Jahresgab es dann den Zuschlag an dieamerikanische Lanco, wie Okuein Mittelständler.

„Es gab viele nationale undinternationale Interessenten“,erzählt Oku-GeschäftsführerBernd Klingel. Aber Pluta warvor allem wichtig, dass der Stand-ort Winterbach und die dortigen120 Arbeitsplätze erhalten blei-ben. „Ein Verkauf an Investoren,die innerhalb der kommendenJahre den Standort Winterbachschließen und das Know-how insAusland ‚verkaufen‘ kam schlichtnicht infrage“, so Klingel Schließ-lich gilt Oku als Hightech-Unter-nehmen, das mit einer Brezel-schlingmaschine sogar berühmtwurde.

Klingel ist seit 1. Juli diesesJahres Geschäftsführer bei Oku.

Der gebürtige Stuttgarter hat dasUnternehmertum quasi in dieWiege gelegt bekommen. SeinerFamilie gehört der Autozuliefe-rer Klingel aus Waiblingen. Zu-dem hat er bereits zahlreicheTelekommunikations- und Soft-wareunternehmen auf- und aus-gebaut, etwa Telesnap oderNetwise. Warum er sich nun ineine so volatile Branche wie denMaschinenbau stürzt, beantwor-tet Klingel kurz: „Oku stellt fürmich nach wie vor eine leuch-tende Marke dar.“ Der Traditi-onsname, der Reiz der interna-tionalen Aufgabe und nicht zu-letzt „eine super Truppe amStandort Winterbach, mit der esmächtig Spaß macht, wiederrichtig Vollgas zu geben“.

Rund 16 Millionen Euro Um-satz hat Oku im vergangenenJahr erwirtschaftet, untermStrich blieb laut Klingel ein or-dentlicher Gewinn. Das warnicht immer so. 2010 stand dasUnternehmen in Folge der Wirt-schaftskrise kurz vor dem Exi-tus. Die Aufträge blieben aus,der Umsatz sackte von 40 auf elfMillionen Euro. Für Insolvenz-verwalter Pluta ging es damals„ums nackte Überleben“. Mehr

als die Hälfte der Belegschaftverlor ihren Arbeitsplatz in derim prägnanten Blau lackiertenFabrik direkt an der B29.

Die Sorgen sind lang verges-sen. Für Klingel und die 120Mitarbeiter geht es nun vor al-lem um Wachstum. Das soll mitdem Partner Lanco gelingen.„Durch den Zusammenschlussmit Lanco verfügen wir nunüber ein weltweites Vertriebs-und Servicenetz mit lokalenKompetenzzentren“, erläutertKlingel. Die Automationslösun-gen von Oku sind vor allem inder Kfz-Zulieferer-, Automobil-,Elektro- und Baubeschlag-Bran-che gefragt. „Die Maschinen-familien von Oku und Lancoergänzen sich ideal“, sagt derGeschäftsführer. WichtigsteMärkte für die Winterbachersind derzeit unter anderemDeutschland, Österreich, Frank-reich, Italien, die Schweiz unddie USA.

Nach Insolvenz und Übernah-me will Oku den Schwung nunnutzen. Oder wie es Bernd Klin-gel formuliert: „Die Botschaft istganz klar: Wir sind da. Wir kön-nen was. Wir wollen jetzt end-lich wieder durchstarten.“ rs

Großer Name, steiniger Weg: Nach Insolvenz und Übernahme

will der Maschinenbauer Oku wieder angreifen

Wachgeklingelt

Rund 4,5 Millionen Euro hat derschwedische LüftungsherstellerSystemair in seinen Standort inBoxberg investiert. Innerhalb voneinem Jahr Bauzeit ist im Main-Tauber-Kreis ein Zentrum für For-schung und Entwicklung sowieeine 3000 Quadratmeter großeProduktions- und Lagerhalle ent-standen. Das neue F+E-Zentrumgehöre zu den leistungsstärkstenKompetenzzentren für industrielleLüftungsanlagen in ganz Europa,innerhalb des Konzerns sogar

Systemair baut ausweltweit, teilt Systemair mit.„DieInvestition ist ein klares Bekenntniszu dem bemerkenswerten Fachwis-sen, das hier in den vergangenenknapp 20 Jahren rund um die häu-fig sicherheitsrelevanten Produkteaufgebaut worden ist“, erklärtUnternehmensgründer und CEOGerald Engström.

Derzeit arbeiten in Boxberg 260Mitarbeiter für die Schweden, seit1998 gehört der Standort zur Sys-temair-Gruppe. Weltweit schäftigtSystemair 4100 Menschen. rs

Das Okay kam Mitte November:Der Maschinenbauer Romaco darfdie IMA Kilian aus Köln überneh-men. Die Karlsruher erweitern da-mit ihr Maschinenportfolio um Ta-blettenpressen. Romaco ist eigenenAngaben zufolge einer der führen-der Spezialanbieter von Verpa-ckungs- und Verfahrenstechnik. DieÜbernahme ist ein deutliches Signaldes Unternehmens an die Konkur-renz. Kilian erwirtschaftet mit 150Mitarbeitern einen Jahresumsatzvon 45 Millionen Euro.

Romaco lässt sich die Transak-tion mehr als 30 Milllionen Eurokosten. Wie Geschäftsführer PauloAlexandre der „Verpackungsrund-schau“ sagte, beträgt der Kaufpreis21 Millionen Euro, dazu kommennoch die Verbindlichkeiten von Ki-lian in Höhe von 9,2 MillionenEuro. „Durch den Zukauf sind wirin der Lage, Komplettlösungen zurHerstellung, Verarbeitung und Ver-packung pharmazeutischer Feststof-fe zu bieten“, so Alexandre.

Um Kilian schnell auf Kurs zubringen, hat Romaco das Füh-rungsteam umgebaut: Jörg Pieper,zuvor bei Romaco, ist neuer Spre-cher der Geschäftsführung bei Kili-an. Gerd Hueffmann wurde zumneuen Geschäftsführer VertriebNeumaschinen und Customer Ser-vice ernannt, Jens Carstens zumGeschäftsführer Technik. „Das Kili-an-Team ist bereit zum Aufbruch“,formuliert Pieper. Romaco hat 2012mit 450 Mitarbeitern einen Umsatzvon 109 Millionen Euro erlöst. rs

Übernahmeund Umbau

Trotz guter Zahlen und gestiegenenErgebnisses hat der Göppinger Pres-senhersteller Schuler ein umfang-reiches Sparprogramm angekündigt.Der neue Kurs trifft vor allem denStammsitz Göppingen hart.

Hier soll unter anderem die Gie-ßerei geschlossen werden. Zudemwird die Produktion von Großpres-sen nach Erfurt verlagert. Insge-samt sollen 350 Arbeitsplätzewegfallen. Schuler plant, hierzu-lande seine Fertigungstiefe zu re-duzieren. Zudem bündelt Schuler

Schulers SparkursVerwaltungsaufgaben, legt Kon-zerngesellschaften zusammen undverschlankt die Konzernstruktur.Das Sparprogramm soll die Kostenum jährlich 15 bis 20 MillionenEuro reduzieren.

Unterdessen legt das Unterneh-men beim Gewinn weiter zu. VorZinsen, Steuern und Abschreibun-gen blieb Im abgelaufenen Ge-schäftsjahr ein Gewinn von 123Millionen Euro – ein Plus von fastfünf Millionen Euro im Vergleichzum Vorjahr. red

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Canstockphoto

28 Namen & Nachrichten • Präzisionstechnik

KURZ NOTIERT

Umbau bei ZMBDer Sanierungsplan beim insol-venten Werzeughersteller Zie-gelmundstück Braun (ZMB) istbeschlossene Sache: Die Galva-nik des Betriebes wird geschlos-sen, 42 Arbeitsplätze fallen weg.Die Kosten waren laut des ge-schäftsführenden Gesellschaf-ters Christian Rank zu hoch.111 Arbeitsplätze bleiben erhal-ten. Die Firma wird in Eigen-verwaltung weitergeführt. DiePrognose von Sachwalter Mar-tin Hörmann ist gut: Seit derInsolvenz im September seiendie Umsätze stabil geblieben.

Mehr PlatzEs ist die größte Investition derFirmengeschichte: Die Hohen-stein Institute in Bönnigheimhaben rund neun Millionen Euroin die Erweiterung ihres Stamm-sitzes investiert. Rund 160 derinsgesamt 370 Mitarbeiter amStandort sollen in dem 7200Quadratmeter großen Anbauihren neuen Arbeitsplatz finden.Die Institute gehören zu dengrößten unabhängigen Prü-fungseinrichtungen für Textilien.

MKT erweitertDer Werkzeugbauer MKT ver-doppelt seine Produktion amStammsitz Küssaberg am Hoch-rhein. Firmenchef WolfgangEbner kündigt auch neue Jobsan: „Wir platzen aus allen Näh-ten.“ Für rund 1,8 Millionen Eurosoll nun eine 2000 Quadratme-ter große Fertigungshalle ge-baut werden. Aktuell beschäf-tigt MKT etwa 50 Menschen.

Henning in der Krise„Ohne einen Investor von außenwird die Sanierung nicht gelin-gen“, sagt Sachwalter JochenSedlitz zur Lage beim insolven-ten Schmiedetechniker Hen-ning aus Metzingen. Das Unter-nehmen hat bereits 20 der 70Arbeitsplätze abgebaut. „Bedau-erlich, aber notwendig“, sei dieserSchritt so Henning-Chef VolkerW. Rose, der sich nun von finan-ziellen Altlasten trennen will.

Die Historie ist prächtig. 1881gegründet. Traditioneller Mittel-ständler mit 100 Mitarbeitern,Familienunternehmen von Be-ginn an. Vater und Sohn, Eugenund Moritz Gatter, die vierteund fünfte Generation führenaktuell das Unternehmen. Dochim 132. Jahr des Bestehenssteckt die Gießerei Gatter ausSchwäbisch Gmünd in einer tie-fen Krise: Das Unternehmen hatein Insolvenzverfahren in Eigen-verwaltung angemeldet.

Erneut hat es damit eine Tra-ditionsfirma aus der Brancheerwischt. Erst vor wenigenMonaten war ein paar Kilome-ter östlich die SHW CT Gieße-rei zunächst pleite gegangenund dann abgewickelt worden.125 Mitarbeiter verloren ihrenArbeitsplatz. Ein Schicksal, ge-gen das die Gatters nun mitHilfe von außen kämpfen.

Martin Mucha ist Insolvenz-verwalter und hat reichlichErfahrung in der Branche. DieInsolvenzen von MWK inMaulbronn, SMG Metallgussin Fellbach, EisenmannDruckguss oder ATV Alutech-nic (beide aus Villingen-Schwenningen) hat er in derVergangenheit betreut. „DieBranche beschäftigt uns leider

ständig“, sagt Mucha, der derGatter-Geschäftsführung beider Sanierung nun über dieSchulter gucken und unter dieArme greifen soll.

Fragt man Mucha nach denGründen für die Schieflage beiGatter, kommt er schnell aufdie Branche zu sprechen. Es seiein schwieriges Marktumfeld,der Preisdruck ist groß, die in-ternationale Konkurrenz eben-so. „Die osteuropäischen undauch chinesischen Gießereienhaben in den vergangenen Jah-ren aufgeholt.“ Auch was dieQualität angeht. Das erhöhtden Druck auf ein Familien-unternehmen wie Gatter.

Die Gmünder sind quasi einMusterunternehmen der Bran-che. Die Gießerei-Industrie isteine klassische Mittelstands-branche. Rund 95 Prozent derUnternehmen beschäftigtenbis zu 500 Mitarbeiter. Größe-re Betriebe machen lediglichfünf Prozent der Gesamtbran-che aus, so der Branchenver-band BDGuss.

Erst vor fünf Jahren hatteGatter rund 2,5 Millionen Eu-ro in eine neue mechanisierteFormerei investiert. Damals,2008, ging es dem Unterneh-men noch recht gut. Der Um-

satz lag bei rund 19 MillionenEuro, die Produktion war gutausgelastet. Danach setzte,auch durch die Finanz-Krisebedingt, der Erlösschwund ein.2010 lag der Umsatz bei 13,im Jahr 2012 schließlich bei15,4 Millionen Euro. „2013wird Gatter zwischen 12 und13 Millionen Euro Umsatz er-wirtschaften“, sagt Mucha.

Die Erlösseite ist indes nichtdas eigentliche Problem. Statt-dessen hat Gatter – zum einenwegen des Preisdrucks, zumanderen um die ausgebautenKapazitäten auszulasten – we-nig oder nicht rentable Aufträ-ge in den Büchern stehen. AufDauer geht das nicht gut.

Nun wollen also die Gattersgemeinsam mit Mucha unddem Gläubigerausschuss dieSanierung angehen, den Wegfür die sechste Generation be-reiten. Laut Mucha sei manderzeit noch mitten in derAnalyse. Wie immer bei Insol-venzen sei es wichtig, dassLieferanten und Kunden denGatters die Treue halten. Dienächsten Monate werden zei-gen, ob Gatter den Turnaroundschafft – und die Historie wei-tergeht. Robert Schwarz

[email protected]

Eine Branche zwischen Hoffen und Bangen:

Den Gießereien im Land geht’s nicht gut.

Drei Geschichten von Unternehmen in Baden Württemberg

Heiße Zeiten

Gatters schwerer GangLange Geschichte, große Probleme: Die Gmünder

Gießerei Gatter hat Insolvenz angemeldet

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Albbruck atmet auf. Nach derSchließung der Papierfabrikwar die Nachricht von derZahlungsunfähigkeit der Gie-ßerei Ena Guss die zweiteHiobsbotschaft für die Ge-meinde innerhalb wenigerMonate. Nun ist die Hoffnungzurück: Der US-amerikani-sche AluminiumsandspezialistFansteel übernimmt beideEna-Standorte und erhält alle100 Arbeitsplätze. Nebendem Stammsitz in Albbruckgehört noch ein zweites Werkin Erzingen zur Ena.

Ena hatte sich im ständigenkonjunkturellen Auf und Abnach der Wirtschaftskrise zer-mürbt. Die Umsätze warenzwar gestiegen, doch es kamnicht genug Geld rein. Anfangdes Jahres dann der Kollaps:

Am 16. Januar meldete dieEna-Geschäftsführung Insol-venz an. Zum 1. April wurdedas Verfahren eröffnet. Enastellt Gussteile etwa für Nutz-fahrzeuge, Schiffsmotoren so-wie den Maschinenbau unddie Elektrotechnik her.

Die Zeit der Ungewissheitgeht mit dem Einstieg von Fan-steel nun zu Ende. Die Firmaaus Iowa beschäftigt bislang anvier Standorten 850 Mitarbei-ter. 2012 hat Fansteel einenUmsatz von 110 MillionenDollar erwirtschaftet, also et-wa 80 Millionen Euro. Dieaktuellsten Umsatzzahlen vonEna sind aus dem Jahr 2011.Seinerzeit erwirtschaftete dasUnternehmen laut Bundesan-zeiger Erlöse in Höhe von rund16 Millionen Euro. pop

Rettung aus Übersee

Der Geschäftsbericht von 2011strotzt noch vor Optimismus.Einen rasanten Aufschwungkonstatiert die Aluminium-technologe Schmid mit Sitz inRemshalden in jenem Jahr. DerUmsatz stieg um fast acht Mil-lionen auf 31,6 Millionen Euro.Wachstum war angesagt.

Nun, zwei Jahre später, bangtman im Remstal um die eigeneExistenz. Das Unternehmen istinsolvent. Rund 160 Mitarbeitersind betroffen. Zum vorläufigenInsolvenzverwalter wurde Oli-ver Kirschneck von der Stutt-

garter Kanzlei Illig BraunKirschneck berufen.

Die Remstäler, 1957 gegrün-det, entwickeln, fräsen, dre-hen und polieren Aluminium-bauteile. Anschließend wer-den die Baugruppen montiert.Zur Unternehmensgruppe ge-hört auch eine Gießerei mitSitz in Auburn im amerikani-schen Bundesstaat Alabama.

Zum Verhängnis wurde derFirma von Gottfried Schmidnicht nur der 2009 in Betriebgenommene Neubau in denUSA, sondern auch das eigene

Wachstumstempo. Bereits imWachstumsjahr 2011 war derUmsatz zwar gestiegen, derJahresüberschuss indes verrin-gerte sich bereits damals voneiner halben Million aufknapp unter 400 000 Euro.Als Gründe führte Schmid da-mals unter anderem die teurePersonalbeschaffung, Volatili-tät bei der Nachfrage und un-produktive Neuprodukte an.Die Eigenkapitalquote von 16Prozent reichte langfristignicht aus, um über die Run-den zu kommen. rs

Erst Aufschwung, jetzt Krise

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Jigal Fichtner

Jürgen Henninger sitzt anseinem Schreibtisch undschaut recht zufrieden drein.

Auf einem weißen Blatt hat derGeschäftsführer des Mercedes-und VW-Händlers Schmolckeine Landkarte skizziert. Em-mendingen in der Mitte, dieOrtenau im Norden, Freiburg imSüden, Frankreich im Westen,

der Schwarzwald im Osten.Dann zieht er einen kleinenKreis um die Stadt in der Mitte.

„So war es geplant“, sagt er. Erzeichnet einen zweiten, größe-ren Kreis hinterher. „Und so hates sich entwickelt.“ Er lächelt.

Der zweite Kreis zeigt dasaktuelle Verkaufsgebiet vonSchmolck. Es ist deutlich größergeworden, als das vor einigenJahren abzusehen war. Schmolckist in fast alle Richtungen ge-

wachsen. „Wir haben es ge-schafft, die Marke Schmolckneben den Marken Mercedes-Benz, Smart und VW am Marktzu etablieren“, sagt Henninger.Das ist es. Mehr nicht?

Klingt ja ganz einfach. Ist esaber nicht. Denn im Autohandelrumort es. Seit die Unterneh-mensberatung PwC vor wenigenWochen eine Studie zur Zukunftdes Autohandels veröffentlichthat, wabern düstere Aussichtendurch die Welt.

Die Süddeutsche Zeitunghat schon den Abgesang aufsklassische Autohaus gefeiert, ineinem Artikel mit der Über-schrift „Nur kurz anfassen“.Autohäuser würden künftigkeine Kaufhäuser mehr sein,sondern nur noch edle Schau-fenster. Das Geschäft wandereins Internet ab, prophezeit dieTageszeitung aus München.

Nur: Das steht so gar nicht indem Gutachten. Zwar sehen dieExperten den Online-Vertriebwachsen. Klassische Autohäuserwerden deswegen aber nicht

aussterben, nur weniger. „Vonden heutigen 7800 Händlern inDeutschland könnten im Jahr2020 nur noch 4500 existie-ren“, orakelt PwC und wieder-holt so eine Schätzung, die dasInstitut für Automobilwirtschaft(IfA) aus Geislingen schon EndeMai veröffentlicht hat. NichtsNeues also. Kein Grund zur Auf-regung, sollte man meinen.„Der Inhalt der PwC-Studie hat

uns nicht überrascht“, sagtdaher auch Rudolf Wohlfarth. Erist CEO der Emil Frey Gruppe inDeutschland. Das SchweizerUnternehmen mit Deutschland-Sitz in Stuttgart ist nach Größedie Nummer zwei in Deutsch-land. Das IfA führt Frey mittler-weile sogar auf Rang eins mitfast 50000 verkauften Autos imJahr. Zum Vergleich: Schmolckverkauft pro Jahr etwa 880Fahrzeuge. Davon sind dreiViertel Gebrauchte.

Doch dass die Zahl der Auto-häuser so massiv schrumpfenkönnte, liegt nicht allein amInternet. Im Gegenteil: Das

Die Autokalypse

30

Aus 7800 Händlern werden 4500,orakelt PwC – neu ist das nicht

Unternehmen • Autohandel

Page 31: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econo

Der Autohandel ist in Alarmbereitschaft:

Eine Studie der Unternehmensberatung PwC sagt das große

Sterben der Häuser voraus – was ist die Antwort darauf?

31

weltweite Netz macht bislangnur bei den Gebrauchtwagenfette Beute. „Das Internet ist imNeuwagengeschäft bislang vorallem ein Informationsmedium“,schreibt PwC.

Bei den Gebrauchten siehtdas anders aus. Web-Portale mitMillionen Fahrzeugen gibt eslängst. Sie drängen in die TV-Werbung zur besten Sendezeitund bedrohen so eher das Anzei-gengeschäft der Tageszeitung alsdie Existenz der Händler. Denndie inserieren zum großen Teilselbst in den Portalen.

Daimler will Anfang Dezem-ber seine neue Strategie für denOnline-Handel vorstellen, hältsich bis dahin aber noch be-deckt. Pressesprecher DietmarGöllner gibt sich sparsam mitDetails, will der offiziellen Prä-sentation in Hamburg nicht vor-greifen. Das Konzept solle dannbundesweit ausgerollt werden.Doch wie andere Herstellerauch, denkt Daimler längst nichtmehr nur in Autos und Fahrern,sondern in Mobilitätskonzepten.

Daimlers Car-Sharing-ProjektCar2Go wurde einst als Testbal-lon in Ulm gestartet. DaimlersSmart ist als Elektromobil wiegeschaffen für den urbanen Single,der nur einmal die Woche eineigenes Fahrzeug braucht unddann bestimmt keine Lust hat,nach Parklücken zu suchen.

Für eine mögliche Schrumpf-kur im stationären Handel gibtes jedoch einen anderen Grund:Immer mehr Menschen brau-chen überhaupt kein Auto. Bis2020 wird die Zahl der poten-ziellen Autokäufer um 1,5 Mil-lionen abnehmen. Mehr Single-Haushalte, mehr urbanes Leben,mehr alte Menschen.

Vor allem für kleinere Händlerwird es demnach immer schwie-riger werden, eine kritischeMasse zu erreichen, um auchdie notwendigen Investitionenin die Infrastruktur zu bezahlen.

„Erfolgreich ist, wer bereits heuteanfängt, sich auf die stärker dif-ferenzierten Kundenbedürfnisseauszurichten“, sagt Felix Kuh-nert von PwC.

Das Kfz-Gewerbe in Deutschland

2000

2011

Gesamt: 127,2 Milliarden Euro

Gesamt: 140,7 Milliarden Euro

Que

lle:

ZDK

NeuwagenGebrauchteServiceLkw

NeuwagenGebrauchteServiceLkw

59,3

60,9

41,8

33,5

29,3

22,3

10,3

10,6

Der Anteil des Neuwagengeschäfts geht über die Jahreimmer mehr zurück. Allerdings ist die absolute Zahl imvergangenen Jahr noch mal gestiegen. 2010 lag derNeuwagenhandel gerade mal bei 52,2 Milliarden Euro

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econo 12/2013 · 29. November 2013

Und Rudolf Wohlfahrt er-gänzt: „Entscheidend für die der-zeitige Situation im Autohandelsind auch die hohen Überkapazi-täten der Hersteller in Deutsch-land und Europa. Der daraus resul-tierende Margendruck musszwangsläufig zu Veränderungen inder Händlerschaft führen.“

Den Margendruck spüren nichtnur die Kleinen. So beendete etwadie Karlsruher Frey-Tochter Unge-heuer das Jahr 2012 mit einemMinus. Bei einem Umsatz von93,0 Millionen Euro erwirtschaf-tete der nordbadische BMW- undMini-Händler einen Verlust von0,7 Millionen Euro. Ungeheuer istein stattliches Autohaus. Für sichallein betrachtet würden die Karls-ruher mit diesen Kennzahlen so-gar knapp zu den 100 größtenAutohäusern Deutschlands zählen(siehe Tabelle auf dieser Seite).

Dennoch muss sich jeder Auto-händler fragen, wohin die Reisegehen soll. An erster Stelle stehtdeswegen für viele die optimalePräsenz im eigenen Gebiet. Auchder Emmendinger HändlerSchmolck – Jahresumsatz etwa30 Millionen Euro – hat deswegenzugekauft und Anfang 2013 einenHändler am Kaiserstuhl übernom-men. Geschäftsführer Henningersieht sein Haus damit gut aufge-stellt. „Im Moment ist keine wei-tere Expansion geplant“, sagt er.Im Moment.

Schlagwörter wie Mobilitäts-konzepte, Flottenmanagementoder auch eine engagierte undumfangreiche Ausbildung sinddaher keine Aufgaben für dieZukunft mehr. Wer diese Hausauf-

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32 Unternehmen • Autohandel

Die 13 größten Autohändler in Baden-Württemberg

RangRangbundesweit

FirmaUmsatzin Mio. €

1 2 Emil Frey, Stuttgart 1340

2 10 Graf Hardenberg, Karlsruhe 482

3 14 Hahn Automobile, Fellbach 453

4 15 AHG, Horb 452

5 19 Heermann & Rhein, Heilbronn 400

6 22 S&G, Karlsruhe 378

7 26 Widmann, Aalen 351

8 57 Südstern-Bölle, Donaueschingen 200

9 66 Mulfinger, Göppingen 160

10 67 Burger Schloz, Schorndorf 156

11 80 Ernst + König, Freiburg 118

12 85 Russ, Dettingen unter Teck 108

13 95 Gehlert, Freiburg 94

gaben bis heute nicht erledigt hat,bei dem ist die Versetzung starkgefährdet.

PwC-Experte Kuhnert stelltjetzt eine neue Hausaufgabe: dieEinrichtung eines virtuellen Show-rooms. „Händler sollten die Ent-wicklungen sehr genau beobach-ten und ihren realen Showroomgegebenenfalls durch einen digita-len ergänzen“, sagt er.

PwC sieht in seinem Gutachenvier verschiedene Geschäfts-modelle: klassischen Autohandel,Flottenvertrieb, Direktvertriebund Mobilitätsdienstleistungen.Die Händler sehen dies aber eherals die vier Säulen ihrer Unterneh-mung. Wer eine vergisst, drohteinzustürzen. So suchen sie ihrHeil eher in Details. Die Karlsru-her Graf Hardenberg Gruppe willbei den Abläufen optimieren undso die Rendite erhöhen. HahnAutomobile aus Fellbach investiertim großen Stil in neue Standorte.Mulfinger aus Göppingen schlucktbevorzugt kleine Häuser und si-chert sich so Dominanz in derFläche. Und Emil Frey ist so waswie die eierlegende Wollmilchsau

– alle Marken, alle Angebote,möglichst flächendeckend. DieSchweizer werden wissen, was sietun. In Europa sind sie die unan-gefochtene Nummer eins. Fastschon too big to fail.

Philipp Peters

Die Autohandel-Studievon PwC gibt es unter:www.pwc.de/publikationen

Page 33: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

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lle:Z

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Kfz-Betriebe in Deutschland

35 000

40 000

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50 00047 000

45 800

44 20042 500 41 700

40 800 40 200

39 75039 100 38 300

38 050 38 000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Umsatzrendite im Autohandel

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

3,4

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0,7 0,7 0,8

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2,12,3

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Page 34: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Canstockphoto

Torsten Fellmoser zucktleicht mit Schultern. Dannlehnt er sich zurück. „Die

Logistik liegt einem im Blut odernicht“, sagt er und lacht. „Soeinfach ist das.“ Fellmoser istChef und Gründer der LDB, eineAbkürzung für „LogistischeDienstleistungen Baden“. DieLogistik fließt nicht nur durchseine Adern, sie wurde ihm qua-si in die Wiege gelegt. Bereitssein Vater betrieb eine Spedi-tion. Da konnte der Sohn irgend-wie auch nicht anders.

Auf den ersten Blick ist die Lo-gistikbranche ein Konzert derGroßen, der Schenkers, Dach-sers, der DHLs dieser Welt. Mel-dungen von Problemen vielermittelständischer Speditionen,Preisdruck, politischen Wider-ständen lassen einen schnell ver-gessen, dass die Logistik schonimmer und noch immer eineBranche war und ist, die der Mit-telstand prägt – und wächst. Nur:

Sie sind nicht so prominent wiedie Großen der Branche.

Auch LDB ist einer dieser klas-sischen Mittelständler, die eherunter dem Radar der Öffentlich-keit agieren. Zusammen mit sei-ner Frau Manuela beschäftigteFellmoser bis vor einem halbenJahr rund 60 Mitarbeiter. Die or-ganisieren den Warenumschlagauf 10000 Paletten-Stellplätzenund 6000 Quadratmetern Lager-fläche. LDB ist in den vergange-nen Jahren dank Kunden wieUhu, Tesa oder Mercedes-Benzgewachsen. Heute bewirtschaftetdie LDB heute im IndustriegebietBühl-Vimbuch (Landkreis Rastatt)fünf Lagerhallen.

Zur Logistik im Blut geselltsich bei Fellmoser auch ein gutesStück Mut. Vor einem halbenJahr übernimmt sein Unterneh-men die Spedition Munz im we-nige Kilometer entfernten Ettlin-gen. Dort waren die InhaberMartin und Heinz Munz auf der

Suche nach Nachfolgern für10000 Quadratmeter Lagerflä-che mitsamt der Mitarbeiter.Fellmoser erhofft sich nicht nurSynergien durch die Übernahme,sondern auch Wachstumseffektedurch ein fünftes Geschäftsfeld,der Transportlogistik. LDB-Munzmit aktuell 130 Mitarbeitern istein gutes Beispiel, wie sich Mit-telständler in einer anspruchs-vollen Branche behaupten.

Ein paar Kilometer weitersitzt ein weiterer Musterschü-ler: Die Packservice-Gruppe mitSitz in Karlsruhe, ein klassischerLohnveredler. Die Badener küm-mern sich unter anderem umAktionsware im Handel: Bereitsverpackte Produkte, die mitDreingaben (wie etwa Probe-packs bei Shampoos, Gläsern beiSchnaps) zur klassischen Akti-onsware zusammengefasst wer-den. Zudem kümmert sich Pack-service um die Displays, alsoPappaufsteller, in denen die

Ihre Arbeit ist nur perfekt, wenn sie keiner bemerkt.

Die Logistikbranche im Land wird von einem erfindungsreichen Mittelstand geprägt,

der vielen Widrigkeiten trotzt. Eine kurze Reise durch das Land der Logistik

Unsichtbar. Unsichtbar. Unsichtbar. Am besten.Am besten.Am besten.

34 Unternehmen • Logistik & Verkehr

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Produkte dann am Point of Saleauf Kundenfang gehen.

Das ist ein aufregendes Ge-schäft. Denn die Reaktionszei-ten von Packservice sind kurz,die Aktionen der Hersteller ha-ben teils eine Frist von nur we-nigen Tagen. Das sieht manauch an diesem Tag in Malsch:Ein halbes Dutzend Mitarbeiterreißt an diesem sonnigen No-vembernachmittag Kartons ei-ner großen Kosmetikfirma auf,holt die Verpackungen einesHaarfärbemittels heraus undverpasst jeder Packung blitz-schnell ein neues Cover. Dasalte hat laut Marktforschungnicht mehr funktioniert. Um dieVerkaufszahlen zu pushen, re-agiert der Hersteller sofort: DieChargen gehen vom Handel di-rekt zu Packservice. Packungraus, Cover ab, Cover drauf. Zu-rück in den Handel. Das geht soim Sekundentakt. Zack, schonliegt der nächste Haarfärber auf

dem Band und wird von einerMaschine zu Dreier-Packs ge-bündelt. Am selben Tag gehensie neu verpackt zurück in denHandel mit neuem Cover – undhoffentlich mehr Käufern.

Juan Baluenos ist seit dreiein-halb Jahren Standortleiter inMalsch. Besucher nimmt er ger-ne mit auf die Tour de Forcedurch das Packservice-Univer-sum. Auf 4000 QuadratmeternFläche werden täglich Tonnenvon Waren umverpackt, neu ver-packt, veredelt, an die Handels-ketten verschickt. Heute ist essogar etwas ruhiger, das Weih-nachtsgeschäft ist schon durch.In Hochzeiten sind hier rund170 Menschen beschäftigt.

Neben den Kurzfrist-Aufträ-gen beginnt schon die Planungfür 2014. „Wir sind nicht nurUmverpacker. Die Firmen erar-beiten mit uns eine Strategie,wie sie am Point of Sale wahrge-nommen werden“, erklärt Balu-

enos. Das geschieht etwa imersten Stock des eher unschein-baren Gebäudes auf dem Gelän-de eines großen Logistikers. Ineinem sonnendurchfluteten Bü-ro analysieren drei Packservice-Mitarbeiter gerade, welcheDreingaben zur Fußball-WM

passen könnten, welches Dis-play zu welchem Produkt und zuwelcher Handelskette passt undso weiter.

Rund 1200 Mitarbeiter be-schäftigt Packservice aktuell an20 Standorten in Deutschland,Österreich und der Schweiz, woin diesem Jahr der zweite Stand-ort eröffnet wurde. Als RalphSpiering die Gruppe 1996 vonseinem Vater übernimmt,

Die Bühler LDB kauft zu – und übernimmtdie Spedition Munz aus Ettlingen

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econo 12/2013 · 29. November 2013

Fotos: Michael Frietsch, Packservice

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36 Unternehmen • Logistik & Verkehr

ist Packservice noch regionalorientiert. Spätestens Anfang desJahrtausends, mit dem Einstiegvon Oliver Fischer und JoachimKratschmayr, beide inzwischenseit Jahren Geschäftsführer, be-ginnt das Wachstum. WährendPackservice im deutschen Markt

Konjunkturelle Schwankungenetwa spürt man hier sofort, respek-tive vor allen anderen. Die Krise2008 hat mächtig gerüttelt, den-noch ist die Branche auf Wachs-tumskurs (siehe auch Schaubilder).

„Der Trend zum Outsourcing istungebrochen“, sagt auch RalphSpiering. Davon profitiert neben

Torsten Fellmoser, Chef der Logistischen Dienstleistungen Baden (LDB).Vor einem halben Jahr übernahm er die Spedition Munz

vor allem für die Kosmetikbranchearbeitet, ist in Österreich der Food-Bereich prägend.

Beratung, Consulting, Verpa-ckungsentwicklung, Verfolgungder Waren. Packservice hat seineNische gefunden. „Wir sind quasidas Schnellboot“, sagt Spiering

und lacht. Fischer ergänzt: „Wirsind die verlängerte Werkbankder Hersteller. Deshalb haben siean uns dieselben hohen Ansprü-che wie an sich selbst.“ Es ist einvolatiles Geschäft, in dem manflexibel reagieren muss. Auch des-halb hat sich Packservice mit demEinstieg in die Personaldienstleis-tung und die Textilveredlungweitere Standbeine geschaffen.Die Karlsruher sind auf Wachs-tumskurs. Potenzial sei ausrei-chend vorhanden. Man machtsich Gedanken über Europa undauch in Deutschland sei nochWachstum möglich. Zahlen zumUmsatz nennt Spiering keine, nurso viel sagt er: „Wir sind seit zehnJahren sehr zufrieden.“

Bei zwei Themen werden Logis-tiker regelmäßig schweigsam: demeigenen Umsatz und den Namenihrer Kunden. Fast immer ist dasderen Wunsch. Mit Referenzenwerben ist schwierig. Die Logistik-branche mag auch deshalb auf Au-ßenstehende eher unsichtbar wir-ken – und etwas undankbar.

Page 37: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

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den Großen auch der Mittelstandin der Branche – und Firmen wieSeifert Logistics (SLG) aus Ulm.

Der Schwerpunkt der Ober­schwaben liegt auf der Kontrakt­logistik. Für DAX­Unternehmenübernimmt Seifert Dienstleistun­gen, die tief in deren Prozesse hi­neinreichen. So werden Automo­

bilbänder just in sequence beliefertoder Silotanks für die Chemiebran­che gereinigt. Den 1947 gegrün­deten Mittelständler führt HaraldSeifert seit 1976 in zweiter Gene­ration. Eine Erfolgsgeschichte:2012 war die SLG um 20 Prozentauf 97 Millionen Euro gewachsenund schuf dabei rund 170 neue

Arbeitsplätze, die Zahl der Mitar­beiter an den 19 Standorten stiegdamit auf rund 750. In diesemJahr ist ein Umsatzplus von zwölfProzent geplant, die Marke von100 Millionen Euro wird wohlgeknackt.

Auch Seifert kommt wie Packser­vice und LDB nicht um den Stand­

ort Malsch herum: Für Daimler be­wirtschaftet Seifert hier ein 46000Quadratmeter großes Logistik­Zen­trum. Mehr als 200 Mitarbeiterstellen für die A­ und B­Klasse vonMercedes­Benz, die in Rastatt pro­duziert werden, vorgehaltene Kom­ponenten und Teile zusammen, dievon 180 Zulieferern an Seifert

Packservice-Standort in Malsch: In Hochzeiten arbeiten hier 170 Menschen Ralph Spiering (l.) und Oliver Fischer, Chefs bei Packservice in Karlsruhe

Page 38: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013

Fotos: Seifert

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38 Unternehmen • Logistik & Verkehr

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Es ist ein Auftrag, um den sichauch größere Konkurrenten be-worben haben. „Den Zuschlaghaben aber wir als flexibles, fami-liengeführtes Unternehmen be-kommen. Schon in der Ausschrei-bungsphase haben wir schneller

reagiert als der Wettbewerb“, er-klärt einer der Seifert-Geschäfts-führer, Günter Walser. Mehr als250 Mitarbeiter arbeiten inMalsch. Die erst mal zu finden,war schwer. In der Region Karlsru-he suchen auch Konzerne hände-ringend nach Mitarbeitern. „Eini-ge Mitarbeiter haben dann vonKonzernen zu uns gewechselt. Beiuns geht es familiär zu“, erklärtWalser.

Die Logistik ist in Deutschlandnach der Automobilwirtschaft unddem Handel der größte Wirt-schaftsbereich. In Europa wird derFührt die SLG in zweiter Generation: Harald Seifert

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Markt auf jährlich fast eine Billiar-de Euro geschätzt. Deutschland istauf dem Kontinent mit einemMarktanteil von fast 20 Prozentklar der größte Teilmarkt. In Ba-den-Württemberg arbeiten rund400 000 Menschen in der Bran-chen. Und nur knapp die Hälfteder Logistikleistungen ist für OttoNormalverbraucher sichtbar, etwain der Bewegung der Güter überStraße, Schiene, Wasser.

Logistik im Blut. Das dürfte auchBeate Schwarz so gehen. Ihr Vater,Geschäftsführer der Wackler Spedi-tion in Göppingen, erkannte bereitsin den 1960er-Jahren die Zeichender Zeit: Statt Dienstleistung vonder Stange, brauchen die Mittel-ständler eine anständige Nische inder Branche. Als 1967 die Müllab-fuhr der Stadt privatisiert, bekommtdas Unternehmen den Zuschlag.Heute umfasst die DU:-Gruppe vierUnternehmen, die jährlich 180000Tonnen Material sammeln, darun-ter 40000 Tonnen Altpapier und24000 Tonnen Schrott, und an-schließend recyclen. Rund 95 Pro-

Beschäftigte Kernbranche Logistikin Baden-Württemberg

Die Umsätze der Logistikbran-che in Baden-Württembergsteigen (in Milliarden Euro)

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Logistiknahe Industrie Logistikspezifische DienstleistungenLogistiknahe Dienstleistungen

zent des Abfalls werden anschlie-ßend verwertet, erklärt Schwarz.Auch das ist Logistik.

Im Konzert der Großen ist dieGöppinger Gruppe mit ihren 190Mitarbeitern und rund 40 Millio-nen Euro Umsatz nur ein kleineresLicht in der Logistikwelt. Es strahlt

wenig Glamour aus und leuchtetmeist unterhalb des öffentlichenRadars, ebenso jenes von Pack-service, LDB oder Seifert. Sie mö-gen für Otto Normalverbrauchergrößtenteils unsichtbar sein. Abersie sind vor allem auch eines: er-folgreich. Robert Schwarz

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Jigal Fichtner, Schultze & Braun

Stapler sind die flinken Helfer der Logistik.

Doch ihr Einsatz ist aus rechtlicher Sicht nicht

einfach. Die Unternehmer sind gefragt

Vorsicht:Gefahr!

Neues aus dem Urlaubsrecht

Arbeitnehmer haben grundsätzlich ihren gesamten gesetzlichenUrlaub innerhalb des Kalenderjahres zu nehmen. Nur bei Vorliegeneines persönlichen oder betrieblichen Grundes kann der Urlaub biszum 31. März des Folgejahres übertragen werden. Danach verfälltder Urlaub automatisch, es sei denn, im Tarifvertrag oder im Arbeits-vertrag befindet sich eine abweichende Regelung zugunsten desArbeitnehmers oder die betriebliche Praxis im Unternehmen siehtlängere Übertragungszeiträume vor.

Dieser Grundsatz galt bis 2005 auch für Dauerkranke. Erst im Jahr2009 hat das Bundesarbeitsgericht die Vorgaben des EuropäischenGerichtshofes auf das deutsche Urlaubsrecht angewendet und ent-schieden, dass Dauerkranke ihren gesetzlichen Urlaubsanspruchunbegrenzt übertragen können. Dieser Grundsatz gilt seit dem 16.Dezember 2012 nicht mehr. In dieser Entscheidung ist das BAG vonseiner erst drei Jahre zuvor ergangenen Rechtsprechung erneut ab-gewichen. Seitdem gilt der Grundsatz, dass bei Dauerkranken dergesetzliche Urlaubsanspruch nicht wie bis zum Jahre 2005 drei Mo-nate, sondern erst 15 Monate nach Ende des Urlaubsjahres verfällt.Das gilt auch für Arbeitnehmer, deren Arbeitsverhältnis aufgrundeiner befristeten Rente wegen Erwerbsminderung ruht.

Die neue Rechtsprechung des BAG bezieht sich zwangsläufignicht auf den über den gesetzlichen Mindesturlaub von 20 Tagen(bei einer 5-Tage-Woche) hinausgehenden vertraglichen Urlaub. Mit-hilfe einer entsprechenden Regelung im Arbeitsvertrag kann dessenVerfall im Falle einer Langzeiterkrankung oder bei einer befristetenErwerbsminderungsrente bis zum 31. März des Folgejahres festgelegtwerden. Voraussetzung dafür ist, dass der Arbeitgeber diese vertrag-liche Gestaltungsoption wahrnimmt.

Verena WollertRechtsanwältin

Fachanwältin für ArbeitsrechtDipl.-Kauffrau

Schultze & Braun GmbHRechtsanwaltsgesellschaft

WirtschaftsprüfungsgesellschaftAchern

Verena Wollert ist Fachanwältin für Arbeitsrecht bei derKanzlei Schultze & Braun in Achern

Econo-Expertenrat

Die gesetzliche Aufbewahrungs-frist von zehn Jahren stellt dieBuchhaltung teilweise vor Proble-me, wie die Steuerberaterin Betti-na M. Rau-Franz betont:„Kaum einauf Thermopapier gedruckter Be-leg dürfte die Aufbewahrungsfristüberleben.“ Besonders billiges Pa-pier verblasse bereits nach weni-

gen Wochen. Auf Thermopapierwerden üblicherweise Abrechnun-gen von der Tankstelle oder Res-taurants gedruckt.Um die Daten auf den Papieren fürden vorgeschriebenen Zeitraumzu sichern rät Rau-Franz zu einemeinfachen Trick: Den Beleg einfachauf Normalpapier kopieren.

Schneller altern, als das Gesetz erlaubt

40 Management • De Jure

Page 41: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econo

Die Zahl hat es in sich: LautStatistik der DeutschenGesetzlichen Unfallversi-

cherung passieren pro Jahr imSchnitt 11000 Unfälle mit Gabel-staplern – dreizehn endeten2011 sogar tödlich. Die Rechtsla-ge ist dabei eindeutig, der Lager-betreiber haftet für Arbeitsunfälle.

Wobei sich hohe Kosten undein eventueller Imageschadenvermeiden lassen. Denn: Bei denmeisten Unfällen ist menschli-ches Versagen die Ursache. Stap-lerfahrer verletzen sich oder an-dere durch herabfallende Ladun-gen oder fahren andere Personenan. „Durch entsprechende Schu-lungen und regelmäßige Sicher-heitsunterweisungen des Perso-nals kann dieses Risiko minimiertwerden“, so Michael Köberle,verantwortlich für den Bereichtechnische Schulungen bei derSchöler Fördertechnik.

Wobei die Rechtslage bei Stap-lern gleich welcher Art ohnehineindeutig ist: Keiner darf hintersSteuer, wenn er nicht den ent-sprechenden Fahrausweis besitzt.Die Ausbildung zum Staplerfah-rer ist durch die Berufgenossen-schaft geregelt und gliedert sichin einen theoretischen und einenpraktischen Teil. Am Ende beiderTeile steht eine Prüfung.

Wer den Schein hat, darf alleStapler bis zu einer Tragkraft vonzehn Tonnen fahren. Wer mehrGewicht heben will, der brauchtseit 2002 einen zusätzliche Aus-bildung. Übrigens: Das gilt auchfür Hochregalstapler, mit mehrals neun Metern Hubhöhe.

Da sich die Technik der Fahr-zeuge ständig weiterentwickeltund Sicherheitsvorschriften fort-geschrieben werden, ist einejährliche Nachunterweisung lautBerufsgenossenschaft Pflicht.

„Diese sollte man im Betriebdurchführen lassen. Dann kannder Schulungsleiter speziell aufdie Situation vor Ort eingehen“,rät Hans Oechsle, Fachkraft fürArbeitssicherheit bei Schöler.

Doch nicht nur die Bedienerder Stapler sind in der Pflicht.Auch der Stapler selbst muss imFokus der Unternehmen stehen.Denn das Arbeitsschutzgesetzund die Betriebssicherheitsver-ordnung regeln die Verpflichtungder Arbeitgeber, für Sicherheitund Gesundheit am Arbeitsplatzzu sorgen. Und dazu gehört ebenauch die Bereitstellung intakterArbeitsmittel.

Zu den Arbeitsmitteln im Sin-ne des Gesetzes zählen nicht nurdie Stapler und Lagertechnik-geräte, sondern auch die Regale.So ermittelt die jährlicheFEM-4.004-Prüfung der Berufs-genossenschaften einerseits denallgemeinen Zustand des Fahr-zeugs samt einer Untersuchungder Abgasemissionen, wenn derStapler in Innenräumen unter-wegs ist. Auch Regale und Batte-rieladegeräte müssen jährlich aufden Prüfstand.

Wobei die Experten Köberleund Oechsle noch eine weitereGefahrenquelle kennen: Schlech-te Betriebsabläufe lösen ebenfallsimmer wieder Unfälle aus, dieeigentlich vermeidbar sind. wer

Weniger als 70 Tage vor dem Startdes einheitlichen europäischenZahlungsraums Sepa haben sichlaut einer Umfrage der Uni Regens-burg noch immer ein Viertel derUnternehmen mit der Thematiknicht befasst. Vor allem kleineFirmen unterschätzen demnachden Aufwand der Umstellung.

Dabei ist gerade bei den Sepa-Lastschriftverfahren einiges anVorarbeit zur Umstellung notwen-dig – aber nur 0,68 Prozent allerLastschriften waren im drittenQuartal 2013 Sepa-fähig. KeinWunder, dass die Bundesbank ak-tuell von einem„besorgniserregen-den Zustand“ spricht.

Sepa: Jetzt wird es besorgniserregend!

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Page 42: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Stefan Gihring

Immer nur bergaufVom Investmentbanker zum Alpenwanderer:

Der Banker Rudolf Wötzel hat sich neu

erfunden – und ist jetzt endlich glücklich

Rudolf Wötzel gelingen zweiganz erstaunliche Dinge. Ers-tens: Er spricht eine gute

Stunde über Marketing, ohne dasWort Marketing zu erwähnen.Zweitens: Er schafft es, dass manMitleid mit einem Investment-banker hat. Wie macht er das?

Fürs Zweite reicht dieser eineSatz über seine Eltern: „Liebe gabes nur gegen Leistung.“ Wötzelhält kurz inne, sieht er doch seineSozialisierung als Anfang desÜbels. Von da an ging es für ihnnur in eine Richtung: bergauf.

Doch zunächst nur auf der Kar-riereleiter. Zwei Jahrzehnte arbei-tet er in Spitzenpositionen fürGroßbanken. Er leitet das Schwei-zer M&A-Geschäft der DeutschenBank und wird schließlichDeutschlandchef des Fusionsge-schäfts der Lehman Brothers. DieBank, mit der die globale Krisedamals, 2008, begann.

Wötzel gesteht reumütig undglaubwürdig, dass er sich im Bank-geschäft zerrieben hat. Getriebenvom nächsten Bonus, nie am Gip-fel ankommend. 2001 zahlt er denPreis: gesundheitlicher Zusam-menbruch, Burn-out. Fünf Jahrespäter steigt er aus. Das war nochvor dem Kollaps bei Lehman.

Wötzel hat sich entschieden, dieAlpen zu durchqueren. Von Ostnach West. Am Gipfelkamm ent-lang, von Höhepunkt zu Höhe-punkt. 1800 Kilometer legt er sozurück, erklimmt rund 80 Berge.

Doch auf jedem Gipfel merkt er:Oben sein ist nicht alles. Der Blickvom Gipfel lohnt sich nur, wennman vorher im Tal war. Wötzelentdeckt darin ein Gleichnis fürsein Leben.

Also krempelt er alles um. Kehrtnach der Bergtour nicht zurückin die Bankenwelt. Nach diesem

„zweijährigen Egotrip“ besinnt er

sich auf das, was wirklich zählt.Gründet eine Familie, findet eineBerufung. Und schreibt ein Buchdrüber, dann noch eins. Er kaufteine Berghütte in den SchweizerAlpen, die er in den Sommermo-naten betreibt. Im Winter gibt erVorträge und arbeitet als Coach.

Doch als Aussteiger sieht er sichnicht. Er hat nur den Beruf ge-wechselt. Er vergleicht seine Ge-fühle mit einer Bilanz, macht fürjeden Plan eine Excel-Tabelle. Erbenutzt Begriffe wie Pipeline,wenn es um Aufträge geht. Erdenkt und redet wie früher – nurhat er die Hektik von einst abge-legt. Seine Sprache und seineStrukturen aber behalten. „Ich binnatürlich geprägt von dem, wasich jahrelang gemacht habe. Ichsehe da kein Problem. Würde ichdas ablegen, käme ich mir un-glaubwürdig vor“, sagt Wötzelnach dem Vortrag im Gespräch.

Was Wötzel über die Tour in dieBerge berichtet, ist nicht so spek-takulär. Dass man sich im Ange-sicht der weiten Bergwelt kleinund unbedeutend fühlt, ist keineÜberraschung. Bei Wötzel ist esdie Konsequenz, mit der er sich

Rudolf Wötzel musste nichtsopfern oder riskieren, er gingeinfach los – durch die Alpen

Den Jahresabschluss bildetein Besuch im GewerbeparkBreisgau in Eschbach. Ge-schäftsführer Markus Rieste-rer stellt die Erfolgsgeschichtedes Parks vor, von der auchdie Stadt Freiburg profitiert.

Wo GewerbeparkBreisgau

Wann Montag,2. Dezember, 18.30 UhrMehr Informationen unterwww.macs-online.de

Überflieger

treu bleibt und sich doch neu er-funden hat, die es besondersmacht. Und seine Fähigkeit, da-raus Kapital zu schlagen. Doch dassei ihm gegönnt. Philipp Peters

42 Management • Marketing-Community Freiburg/Südbaden

Page 43: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

SEPA startet am 1. Februar 2014.

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Baden-Württembergische Bank

Page 44: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: IMO Oberflächentechnik

Es bleibt in der Familie. VomGroßvater gegründet, vomSohn aktuell geführt – und

auch der Enkel mischt bereits imUnternehmen mit. Die Rede istvom Oberflächenbeschichter IMOaus Königsbach-Stein, der in die-sem Jahr 40 Jahre alt wird. Höchs-te Zeit also, das Unternehmen imRahmen der Reihe „Hidden Cham-pions im Nordschwarzwald“, diedie Wirtschaftsförderung Nord-schwarzwald (WFG) gemeinsammit Econo ins Leben gerufen hat,einmal genauer vorzustellen.

Der Beginn reicht zurück insJahr 1973. Ingo Müller gründetIMO als Ein-Mann-eine-Frau-Unter-nehmen: Gemeinsam mit ChristelMüller konzentriert sich IMO an-fangs auf die technische Schüttgut-veredlung. Bereits zwei Jahrespäter ist IMO das erste deutscheUnternehmen, das Voll- und Stanz-bänder galvanisch beschichtet.

Von der Garagenfirma zum führenden Oberflächenbeschichter. Die Geschichte von IMO ist eine

Geschichte von Mut, Beharrlichkeit, außergewöhnlichen Ideen – und einem weichen Faktor

Familiensache Müller

Sohn und Vater: Armin undBernd Müller (r.) führen denOberflächenspezialisten IMO

In Eigenregie entwickelt Müller dieerste Tauchtiefen-Anlage, mit derdie Nordschwarzwälder gegurteteStifte am Band beschichten – derBeginn eines neuen Zeitalters in derKontaktveredlung.

Der Startschuss für eine außer-gewöhnliche, aber im Endeffekt

dennoch klassisch-mittelständi-sche Firmengeschichte. Heutebeschäftigt Bernd Müller, Sohn desGründers, am Stammsitz im Ge-werbegebiet Allmendwiesen rund340 Mitarbeiter. 2001 erbaut, istder 21 500 Quadratmeter großeStandort gespickt mit modernenAnlagen, etwa 30 Bandanlagenund vier Schüttgutvollautomaten.Forschung und Entwicklung, Qua-

litätssicherung, Umwelttechnikund Verwaltung, bei IMO ist allesunter einem Dach. 2005 gewinntder Oberflächenspezialist den Um-weltpreis des Landes Baden-Würt-temberg. Wichtig für die Müllers:Mehrfach wird IMO für seineAktivitäten in Sachen Umwelt-

schutz wie auch Energieeffizienzausgezeichnet.

Wie der Vater, wagt aber auchBernd Müller Außergewöhnliches.Im Jahr 2007 gründet IMO alserster deutscher Oberflächenbe-schichter ein Werk in China. EinRisiko, aber eines, das sich aus-zahlt. Heute beschäftigt die Firma75 Mitarbeiter an fünf Bandanla-gen in Changzhou.

IMO hat sich nicht nur dadurchzu einem namhaften Lieferantenfür technische Oberflächen ent-wickelt. Zum internationalenKundenkreis gehören vor allemUnternehmen aus der Automobil-industrie, Telekommunikation,Elektrotechnik, Medizintechnikund dem Bereich erneuerbareEnergien. Die Referenzliste liestsich wie ein Who’s who der inter-nationalen Autoindustrie undElektrotechnik: Auf der Kunden-liste stehen etwa Amphenol,Bosch, Continental, Delphi, Hella,Philips, Valeo, Würth und ZF.

Auch wenn Bernd Müller nocheine Weile Chef des Familienbe-triebs sein wird, die ersten Weichenzur Unternehmensnachfolge hatIMO bereits im vergangenen Jahrgestellt. Seit 2012 ist auch SohnArmin Müller im Unternehmenbeschäftigt. Damit wirklich alles inder Familie bleibt. red

44 Management • Nordschwarzwald

Page 45: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econoFoto: Björn Pados

Was macht eine Jury,wenn sie nur drei erstePreise vergeben kann,

aber vier Spitzenkandidaten hat?Sie schafft kurzerhand eineweitere Kategorie! So gibt esbeim Cyber-Champions Award2013 des Karlsruher Unterneh-mensnetzwerks Cyber-Forumeben erstmals den Sonderpreis

„Hightech Pioneer“ … Die Preis-träger sind im Einzelnen:• Kategorie „Newcomer“: Restubeerhielt den ersten Preis für einenAirbag für Wassersportler. Wer sichin Seenot befindet, zieht an einerRettungsleine und schon bläst sichder Airbag auf und hält den Sportlerüber Wasser. Der zweite Preis gingan das Team von Mobilion.eu, dasmit mobilen Anwendungen Feuer-wehr und Rettungsdienst bei der

Das Cyber-Forum hat wieder besondere Unternehmen ausgezeichnet. Dieses Mal dabei:

ein grüner Helikopter, fühlende Prothesen, intuitive Robotersteuerungen und Lebensretter

Die Cyber-Champions

Wie geht man Preiserhö­hungen strategisch undzielgerichtet an? DanielHetzer von der DeutschenVertriebsberatung gibt da­rauf eine Antwort.

Wo Cyber-ForumWann 5. Dezember, 17 Uhr

Cloud­Computing – einSoftware­Cluster­Workshopbereitet Unternehmen um­fassend auf das Thema vor.

WoFZI House of Living LabsWann 3. Februar, 9:30 UhrWeitere Infos:

www.cyberforum.de

Überwachung des Atemschutzesunterstützt.• Kategorie „Best Concept“: Hiersicherte sich die Arti Minds Ro-botics den ersten Platz: Die Grün-der entwickeln Software, mit dersich beispielsweise Industrierobotereinfacher und intuitiver steuernlassen. Die Kategorie richtet sich anUnternehmen, die noch nicht amMarkt sind, aber ein vielverspre-chendes Geschäftskonzept haben.• Kategorie „Hightech Pioneer“: Indem neu geschaffenen Segmentwurde die E-Volo für den erstenbemannten Flug mit einem reinelektrisch angetriebenen, senkrechtstartenden Fluggerät ausgezeichnet.Der Volocopter, der erste „grüne“Hubschrauber überhaupt, hat inder Luftfahrt-Branche weltweit fürAufsehen gesorgt.

• Kategorie „Init Innovationspreis“:Den Sonderpreis erhielt die VincentSystems für die erste „fühlende“Handprothese, die durch Vibrationdem Träger eine Rückkopplung andas Gehirn weiterleitet und somitdie Greifkraft und -sicherheit er-höht. Als Grund für das Engage-ment von Init beim Award sagte derVorstandsvorsitzende GottfriedGreschner: „Wir sind selbst konse-quent innovationsbereit. Deshalbmöchten wir mit dem Preis Anreizesetzen, um besonders innovativeIdeen in die unternehmerische Pra-xis umzusetzen.“ Die Übergabe desInnovationspreises war einer derHöhepunkte des Abends.

Die Preise für die Cyber-Cham-pions wurden im Rahmen desHightech-Unternehmer-Kongressesverliehen. Die Veranstaltung wid-

mete sich heuer dem Thema„Marke und Markenbildung in derdigitalen Welt“. Denn: Haptischnicht greifbare Produkte haben esbei den Kunden nach wie vorschwerer.

Wie das gelingen kann, darübergaben Jochen Rädeker, Professoran der Hochschule Konstanz so-wie Gründer der Agentur Strich-punkt, Matthias Ehrlich, Aufsichts-rat der United Internet Media undManuel Uhlitzsch, Geschäftsfüh-rer der Pro-Sieben-Sat1-Media-Tochter Magic Internet, Auskunftaus ihren jeweiligen persönlichenErfahrungen. red

www.cyberforum.de

45Cyber-Forum • Management

Page 46: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

Foto: Jigal Fichtner

Wenn man den Überblickverliert, kann es schnellteuer werden. Das gilt

allgemein – und speziell für dieSoftware, die ein Unternehmennutzt. Erst jüngst, erläutert MarcelLepkojis vom IT-Dienstleister Con-nect Computer und Netzwerk-technik, habe ein Unternehmenmehr als eine halbe Million EuroStrafe hinblättern müssen. DerGrund: Die angegebenen Soft-warelizenzen entsprachen nichtden wirklich genutzten Software-lizenzen. Mit einem Software-Asset-Management (SAM) passiertso was nicht, macht Lepkojis deutlich.Bei einer Veranstaltung der Karls-ruher IT-Sicherheitsinitiative (KA-IT-Si) plädiert der IT-Experte ange-sichts der enormen Risiken für einePerspektive der Unternehmen aufdieses unterschätzte Thema.

Software-Asset-Management ist ein unterschätztes Thema: Wenn eine

Firma die Kontrolle über ihre Lizenzen verliert, drohen hohe Kosten

Einer mit Überblick

Marcel Lepkojis, IT-Expertefür Softwaremanagement beiConnect Karlsruhe

Die erste„Anti-Prism-Party“ inKarlsruhe war mit 600 Besu-chern ein voller Erfolg. Nunfolgt die zweite Auflage: ImZKM führen Karlsruher Si-cherheits- und Verschlüsse-lungsexperten vor, wie leichtman sich schützen kann –von sicherem Online-Ban-king über die Verschlüsse-lung von E-Mails bis zumanonymen Surfen im Web.

Wo ZKM, KarlsruheWann 12. Februar, 18 UhrMehr Infos unterwww.anti-prism-party.de

Let’s party!

Die schöne neue digitale Weltbesitzt ihre Schattenseiten. „Dertechnologische Wandel geht im-mer einher mit veränderten Li-zenzbedingungen“, sagt Lepkojis.Eine Person, ein Arbeitsplatz, einPC, kleiner Server und meist einOffice-Paket von Microsoft. So sahvor zehn Jahren die Unterneh-menswelt aus. Lizenzierung? KeinProblem. Eine einfache Excel-Listereichte. Heute lautet die Glei-chung: eine Person, viele Geräte,mobil wie stationär, virtuelle Ser-ver und damit ein entsprechendesSammelsurium an Software. Miteiner Excel-Liste ist das nicht mehrmachbar. Als Faustformel nenntMarcel Lepkojis: „Ab 80 Usernwird es so komplex, dass ein pro-fessionelles SAM notwendig ist.“

Dieses verfolgt vier Ziele: Trans-parenz, Kostensenkung, Compli-

ance sowie Rechtmäßigkeit. Zuwissen, welche Software in wel-chen Versionen zum Einsatzkommt, hat noch nie geschadet.Zu einer solchen Aufstellung rätder Experte gleich aus mehrerenGründen: „Der schlimmste Fallist, wenn der Softwareherstellereinem Wirtschaftsprüfer den Auf-trag gibt, die Lizenzbilanz beimKunden zu hinterfragen.“ Denndiese werden häufig fündig. So istbeispielsweise die Nutzung vonWindows XP auf virtuellen Servernverboten, wird in jedem zweitenUnternehmen in dieser Form ge-nutzt. Ebenso häufig zu finden inder Praxis: MS-Office ist geräte-lizensiert und nicht nutzerlizen-ziert. „Wer sich also an verschiede-nen Computern anmeldet und esfunktioniert, dann ist das schlicht-weg illegal“, so Marcel Lepkojis.

Genau darin liegt das Problem:„Für die Softwarehersteller gibt esnur lizensiert oder nicht lizensiert.Falsch lizensiert gibt es nicht.“ Daskann teuer werden. Beschlagnah-me, persönliche Haftung, Unter-brechung der Geschäftstätigkeit,das sind die schlimmsten Folgenbei einer Verletzung des Urheber-rechts. So extrem kommt es aberselten. Häufig hingegen bleibt esbei Nachzahlungen, meist inklu-sive eines 30-prozentigen Auf-schlags als Strafgebühr.

Ein Softwarekatalog verhindertnicht nur zusätzliche Ausgaben,sondern kann sogar Kosten sen-ken: „Ein knappes Drittel pro Ar-beitsplatz sind möglich.“ DieTransparenz sorgt für Einsparun-gen – und zur Einhaltung der ei-genen wie der gesetzlichen Spiel-regeln. Michael Hölle

46 Management • KA-IT-Si

Page 47: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econoFoto: Aesculap

Herr Stallforth, der Techno-logieverbund TechnologyMountains besteht seit

knapp einem Jahr. Ein guterZeitpunkt, Bilanz zu ziehen…➤ Harald Stallforth: Wir habenunheimlich viel erreicht! Das be-ziehe ich auf die Mitgliederzahlvon 75 Unternehmen und Institu-tionen, das ist eine Punktlandung.Wir wurden aber auch vom Bun-deswirtschaftsministerium als „he-rausragender Innovationscluster“ausgezeichnet und als Neu-Mit-glied des EU-Programms „Go Clus-ter“ erhielten wir gleichzeitig aufAnhieb das Bronze-Label. Das in-nerhalb eines Jahres zu erreichen,hat Aussagekraft.Inwiefern?➤ Stallforth: Wir haben damitlandesweite Leuchtturm-Funktion.Überspitzt gesagt: Man weiß inBerlin, was wir tun!Das ist die politische Seite. Washaben die Mitglieder konkretvon Technology Mountains?

Harald Stallforth zieht als Vorstandsvorsitzender des Netzwerks

Technology Mountains die Ein-Jahres-Bilanz: Firmen sind die Gewinner

„Hohe Dynamik“

Harald Stallforth ist F&E-Vorstand bei Aesculap und führt

nun den Technologieverbund

➤ Stallforth: Innovationen ent-stehen in Netzwerken, wenn An-wender und Hersteller an einemTisch sitzen. Das ist unsere Aufga-be: Über den Verbund bieten wirFirmen aus unterschiedlichenBranchen Zugang zu Wissen, denExperten und Verbünden von Me-dical Mountains, dem Kunststoff-Institut Südwest sowie dem MicroMountains Applications-Zentrum.Netzwerke und Zusammen-schlüsse gibt es zuhauf…➤ Stallforth: Das stimmt. Ich binseit 32 Jahren in der Medizintech-nik, da habe ich viele Verbändekommen und gehen sehen. DieErfahrung zeigt: Ein funkionieren-des Netzwerk steht und fällt mitder Praxisnähe. Deshalb stellen wirmit unserem Technologieverbunddie Struktur und das Personal. DieImpulse, in welche Richtung sichder Verbund entwickelt, müssenvon den Mitgliedern kommen.Welche weitere Entwicklungdes Netzwerks ist geplant?

➤ Stallforth: Wir werden denVerbund unter anderem um dieBereiche Automotive, Zerspanung,Energie ergänzen, wobei der Au-tomobilbereich in Kürze die Arbeitaufnehmen soll. Wobei wir nichtsüberstürzen, sondern langsam undan den Bedürfnissen der Firmenausgerichtet wachsen. Aber wenndie Interesse haben, dann erhältdas ohnehin eine Eigendynamik.Warum setzen Sie sich eigent-lich so für das Netzwerk ein?➤ Stallforth: Ein solches Techno-logienetzwerk ist ein Ersatz für dieDefizite des ländlichen Raums!Studien zeigen, dass der Techno-kogietransfer in Metropolen auf-grund der Nähe schneller geht.Deshalb schaffen wir hier vor Ortdie fehlende Infrastruktur für denKnow-how-Transfer. wer

www.technologymountains.de

TERMINE

Kunststoff-InstitutSüdwest■ Fachwissen zum AuftaktDas Seminarprogramm 2014startet am 5. Februar mit demKurs „Fachwissen Werkzeug-technik“ in VS-Villingen.■ Lesekompetenz stärkenDas Basiswissen zum Lesenvon Materialdatenblätternwird am 11. Februar vermittelt.■ Hybrid leicht gemachtEin Kurs zum Einstieg in dieHybridtechnik startet am 18.Februar in den praxisnahausgestatteten Räumen desKunststoff-Instituts Südwest.

Medical Mountains■ Steigende AnforderungDer neue Expert TableZulassungen befasst sich am12. Dezember ab 17 Uhr in derBBT Tuttlingen mit den neuenAnforderungen an die Zulas-sung von Medizinprodukten.Im Mittelpunkt stehen dabeiPraxisbeispiele.■ Mehr Regulation!Ein Tagesseminar befasst sicham 11. März mit den stei-genden regulatorischen Anfor-derungen an die Entwicklungvon Medizinprodukten. Treff-punkt ist um 9 Uhr die BBTTuttlingen.

Micro MountainsApplications■ Volle BeratungDie Fachleute des MicroMountains Applications-Zen-trums bieten frei vereinbareBeratungstermine zu unter-schiedlichen Themenfeldern.Dabei werden Firmen bei derPotenzialanalyse und derErstellung einer Innovations-strategie ebenso unterstütztwie bei der Suche nachgeeigneten Fördermitteln.Darüber hinaus verfügt dasApplikationszentrum über denZugang zu Hochtechnologie-Infrastruktur und bietet einfachübergreifendes Technolo-gieportfolio vor allem aus denBereichen Miniaturisierung,Sensorik, Aktorik sowie derSystemintegration.

47• Management

Page 48: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013

120 Studenten lassen sich von Karlsruhes

IT-Unternehmen hofieren. Catch-the-Job wirft

einen Blick in die Zukunft des Bewerbermarkts

Mit Massage aufMitarbeitersuche

… ziemlich vielen Infor-mationen bei Vorträgen…

48 Management •

… entwedermit kleinen

Tischkickern,...

Augen auf: 14 Firmen präsentier-ten sich bei der neunten Auflage…

… von Catch-the-Job rund120 Studen-ten, die …

Page 49: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econoFotos: Michael Frietsch

Kleidung, Auftreten, Unterla-gen, alles kommt noch ein-mal auf den Prüfstand. Kein

Wunder, steht ja auch nicht weni-ger als die eigene Zukunft auf demSpiel. Ein letztes Zupfen am Kragenund rein ins Bewerbungsgespräch.Es ist wahrlich keine einfache Zeitfür Unternehmen. Denn bei

„Catch-the-Job“ sind sie es, die sichbei den Fachkräften bewerben…

Nun sitzen sie 120 Studentender Informatik gegenüber, oderbesser: 120 potenziellen Mitarbei-tern, jeder von ihnen aufmerksam,erwartungsvoll – und jederzeitbereit, den Daumen zu senken.An diesem Tag im November wett-eifern an vier Standorten in Karls-ruhe 14 Firmen um die bestenIT-Studenten der Region. Es istbereits die neunte Ausgabe vonCatch-the-Job, einer Idee von Kers-tin Weber-Sanguigno vom veran-staltenden IT-Netzwerk Cyber-Forum. Der Hintergedanke: DerIT-Fachkräftemangel in der Tech-nologieregion Karlsruhe ist extrem.Erst kürzlich wieder als IT-ClusterNummer eins in Deutschland ge-kürt, beschäftigten die rund 4000IT-Firmen über 40000 Mitarbeiter.Beides mit steigender Tendenz –eigentlich, denn es fehlen schlichtMitarbeiter. Das Problem: Die Fir-men sind meist im B2B-Bereichtätig, die Firmennamen entspre-chend wenig bekannt. „Wolltenfrüher alle bei Daimler, Bosch oder

49

Siemens arbeiten, zieht es heutealle zu SAP, Facebook und Goog-le“, bringt Weber-Sanguigno dieProblematik auf den Punkt.

Also geben die IT-Unternehmenalles bei ihrer Bewerbung. Span-nende Technologien, interessanteKunden, persönliche Perspektivenführt etwa Marcus Weiss ins Feld.Der Geschäftsführer von Virtual7wirbt neben den harten Faktenebenso mit Pokerabenden unddem Foto des Firmenhundes, derauf den Namen Homer hört. EinAnzug und zwei Krawatten alsMitbringsel reichen, um „Consul-tant for a day“ zu werden. „Allesandere übernehmen wir, inklusivedem abendlichen Bier an der Ho-telbar.“ So lässt sich jeder etwaseinfallen, um die Umworbenen inseigene Unternehmen zu locken,sei es als Praktikant, Werkstudentoder Berufseinsteiger.

Andere preisen das wöchentli-che Grillfest an, ihre beiden Mas-seusen, das Kicker-Turnier, dieSportgruppen. Keiner wird müde,das familiäre Klima, die lockereAtmosphäre anzupreisen, in deres nicht darauf ankommt, was aufder Visitenkarte steht, sondernjeder seine coole Idee umsetzenkann. Die Work-Life-Balance fehltjedenfalls in keiner Bewerbung.Darauf liegt der Fokus, die eigent-lichen Produkte und Dienstleis-tungen finden eher beiläufig Er-wähnung.

Sehr zur Freude von Bryan Mat-zel. „Wer kein eigenes Leben hat,der ist auch kein glücklicher Mit-arbeiter“, sagt der Informatik-Ab-solvent. Das würde wohl auchIsabel Funke so unterschreiben.Doch die IT-Studentin legt auf dieganzen Zusatzangebote keinengesteigerten Wert: „Ich brauchekein kostenloses Obst. Ich braucheangenehme Kollegen und einesinnvolle Aufgabe.“

Was die zwei jedoch eint, ist dieEinschätzung der Veranstaltung:

Unternehmen kennengelernt zuhaben, die sich vorher unter demWahrnehmungsradar befanden.Und nicht nur die beiden werdenmit dem einen oder anderen Be-werber weitere Gespräche führen.Davon geht Lisa Kopf von der CASSoftware AG auf jeden Fall aus.

„So um die 20 Anfragen waren esbisher immer“, sagt sie. UndCatch-the-Job wirkt auch langfris-tig: „Mitunter gehen Jahre späternoch Anfragen ein, die sich aufdiese Veranstaltung beziehen.“ Eslohnt sich also für die IT-Firmen.Kleidung, Auftreten, Unterlagenmüssen aber dennoch stimmen.

Michael Hölle

Ein Hund names Homer: Die Firmenpunkten mit unorthodoxen Ideen

… oder direkt am Unter-nehmsstand geködert

werden sollen

Page 50: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Illustration: Jigal Fichtner

In Emmendingen geht man offen auf die Menschen zu.

Familienfreundlichkeit und Bürgersinn sind ein Markenzeichen

geworden, auch wenn manche Firma lieber im Stillen genießt

Hinter den Kulissen

50 Politik • Standort Emmendingen

Page 51: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econo

Am Besprechungstisch vonMichael Häfele wirkt einezurückhaltende Distanz.

Häfele ist Vorsitzender der Ge-schäftsführung im Abrechnungs-zentrum Emmendingen. Das ARZhat 500 Mitarbeiter, ist einer derwichtigsten Arbeitgeber der Stadt.Häfele hat diesen Job seit fast 20Jahren. Er ist freundlich, aber be-stimmt, trägt Jeanszu kariertem Hemdund dunklem Sak-ko. Würde man aufder Straße an ihmvorbeigehen, manhätte ihn an dernächsten Ampel wieder vergessen.Er ist sympathisch unscheinbar.

Schon die Auffahrt zum Unter-nehmen ist schwer zu finden. Bisin den dritten Stock ist es ein wei-ter Weg. Registrierung am Emp-fang. Jeder Besucher unterzeich-net eine Datenschutzerklärung.Vom Aufzug muss man von einerMitarbeiterin abgeholt werden,weil die Tür zum Bürotrakt sichsonst nicht öffnen ließe. Man wür-de im Treppenhaus steckenbleiben.Als der Besucher eine kleine Drei-ergruppe passiert, erstummen dieGespräche. Skeptische Blicke ver-folgen den Gang. Das Abrech-nungszentrum schottet sich einwenig ab. Das tut es schon immer.Und das muss es tun.

Denn ohne Diskretion, ohneDatensicherheit könnte das Ab-rechnungszentrum gar nicht exis-tieren. Das ARZ arbeitet mit hoch-sensiblen Daten. „Alles was derArzt aufschreibt, landet bei uns“,fasst Häfele zusammen. Das ARZist eine Körperschaft des öffentli-chen Rechts. Gesellschafter ist derBKK Landesverband Baden-Würt-

temberg mit Sitz in Kornwestheim.Ihm gehören 19 Betriebskranken-kassen an.

Ein halbes Jahrhundert lang wardas 1942 gegründete ARZ quasieine bescheidene Außenbehördeim Dienste der streng reguliertenGesundheitsverwaltung. Mit derKrankenkassen-Reform von 1992öffnete sich ein neuer Markt. „Da-mals hatten wir gerade mal 35Mitarbeiter“, erinnert sich Häfele,der schon seit 1980 im Unterneh-men ist.

Doch als die BKKs nach der Re-form für alle Menschen da seindurften, wurde dem Geschäfts-modell des ARZ neues Leben ein-gehaucht. Heute sind es 508 Mit-arbeiter, etwa 80 Prozent davon

sind Frauen. Sie sitzen an den Le-bensadern der Gesundheit. Ohnesie würde kaum Geld fließen. DerWettbewerb ist klein, aber tough.Nur eine Handvoll Wettbewerbernähren sich vom selben Kuchen.

Jeden Monat werden rund dreiMillionen Rezepte nach Emmen-dingen gefahren. Dort werden dieDaten verarbeitet, aufbereitet, ge-

prüft. Kein einfa-cher Job. „Es istmehr, als den Bild-schirm anzuknip-sen“, sagt Häfelelapidar.

Das ARZ beschäf-tigt viele Fachleute aus der Ge-sundheitswirtschaft. Arzthelferin-nen, Apotheker, Heilkundler – dasganze Spektrum. Dazu kommenBürokaufleute, Experten fürMarketing und Fachinformatiker.

Der Weg zu Stefan Schlattererist deutlich leichter zu finden. DerOberbürgermeister von Emmen-dingen sitzt zwar im Anbau desRathauses. Doch, wie sich das füreine öffentliche und bürgernaheVerwaltung gehört, ist der Wegzum Stadtoberhaupt gut ausge-schildert. Man könnte fast unbe-merkt bis in sein Büro spazieren.Doch Schlatterer ist noch unter-wegs. Kurzes Warten im Bespre-chungszimmer, dann kommtSchlatterer in den Raum. Der

Im ARZ ist Diskretion Pflicht,im Rathaus stehen die Türen weit offen

Einwohner 26 181davon weiblich 13531Ausländer 2373

Bevölkerungszunahme 2012 190Wanderungssaldo 251Geburtendefizit 61

Einwohner je km2 773zum Vergleich: Landesschnitt 296

BeschäftigungArbeitsplätze insgesamt 10 117Dienstleister 6700Handel/Verkehr/Gastro 1977Produz. Gewerbe 1415

Einpendler 7056Auspendler 6506Arbeitslose 523Arbeitslosenquote Landkreis 3,2 %

SteuernGewerbesteuerhebesatz 400Grundsteuer A/B 400Steuern insgesamt 21,45 Mio. €davonEinkommensteuer 9,41 Mio. €Gewerbesteuer 7,16 Mio. €Steuerkraftsumme 24,88 Mio. €Steuerkraftmesszahl 15,03 Mio. €Steuerkraftsumme/Einw. 930 €

51

Page 52: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013

52 Politik • Standort Emmendingen

Treffpunkt imgrößten Stadtteil: Das

Familienzentrumwurde im September

eröffnet

OB ist freundlich, persönlich,aufgeschlossen. Ganz der Reprä-sentant seiner Stadt, die er nunseit neun Jahren als Oberbürger-meister führt.

2012 wurde Schlatterer im Amtbestätigt. Und dass sich kein ernst-hafter Herausforderer gefundenhat, ist kein schlechtes Zeugnis fürdie Demokratie in Südbaden, son-dern ein hervorragendes für dieQualität von Schlatterers Arbeit.Zuhören, diskutieren und schließ-lich gemeinsam gestalten – sokönnte die Maxime von Schlatte-rers Arbeitsverständnis lauten.

Diese Gestalt wächst gerade inForm zweier wichtiger Infrastruk-

turen, die ohne die Stadt und ih-ren offenen Geist kaum möglichgewesen wären. Das Familienzen-trum Bürkle-Bleiche ist bereitsfertig. Seit September ist die Stadtmit dem Neubau in ihrem größtenStadtteil präsent. Hier sollen Bür-

ger zusammenfinden, hier sollNachbarschaft wieder greifbarwerden.

Schlatterer traut man durchauszu, dass er eher bei seinen Nach-barn nach einer Tasse Zucker fragt,statt um Viertel vor zehn am

Abend noch mal zum nächstenSupermarkt zu hetzen.

Einen weiteren wichtigenSchritt macht die Stadt dann mitdem Bildungscampus auf demAreal der ehemaligen TextilfabrikRamie-Seiler. Dort, wo früher Gar-

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Page 53: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econo

53

Das Ramie-Areal, hier ein Foto ausdem Jahr 2011, ist das pulsierendeHerz von Emmendingen geworden

ne gesponnen und Stoffe für Fall-schirme hergestellt wurden, laglange Zeit eine Industriebrache.

2002 wurde die Fabrik geschlos-sen. Sie liegt im Herzen der Stadt,zwischen Bürkle-Bleiche und derInnenstadt. Für einen Stadtent-

wickler, einen Gestalter, ist dasAreal ein Traum. Allerdings nur,wenn man was bewegen darf.Unter Stefan Schlatterer ist derStadt der Durchbruch gelungen.Jetzt wird das acht Hektar großeAreal deutlich schneller gefüllt

sein, als es im Rathaus zunächstfür möglich gehalten wurde.

Ein wichtiger Baustein: derneue Bildungscampus. Hier ent-steht die Kinderbetreuung einesprivaten Trägers, eine Grundschu-le, ein Gymnasium und sogar eineFachschule für Erzieher. Campusist da nicht übertrieben.

Mit diesem Puzzlestück schafftdie Stadt es, auf einen Schlag12000 Quadratmeter sinnvoll undperspektivisch zu nutzen. EineFläche, fast so groß wie zwei Fuß-ballfelder.

Dass ein Teil der Einrichtungenvon einem privaten Träger ausFreiburg, der gemeinnützigen Ge-sellschaft Concept Maternel, getra-

gen wird, empfindet Schlatterersogar als willkommenen Farb-klecks im Bildungsmosaik. Em-mendingen, die Dienstleistungs-stadt an der Elz, soll sich farben-froh zeigen, abwechslungsreich.Eine abhängige Monokultur in derWirtschaftswelt, wie es sie in derBlütezeit von Ramie-Seiler gab, istheute nicht mehr denkbar. Em-mendingen hat gelernt und ver-standen. Wahrscheinlich auch,weil die Stadt gut auf ihre Bürgergehört hat. Philipp Peters

www.emmendingen.de

Fotos: Stadt Emmendingen, Michael Bode (Archiv)

Page 54: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Jigal Fichtner

Unser Ziel ist es, Zukunftsgeschichte zu schreiben. Zum Beispiel Ihre Zukunfts-geschichte. Unsere Spezialität sind Forschungskooperationen. Als Schnittstellezwischen Wirtschaft und Wissenschaft bringen wir zusammen, was zusammengehört. Frage und Antwort, Problem und Lösung, Vision und Mission. Oder ganzkonkret: die richtigen Partner für Forschung, Entwicklung oder Produktgestaltung.Und wir beraten und begleiten sie in allen Phasen des Projekts. Sprechen Sie uns an.

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…leben, genießenEmmendingen, ein Wirtschaftsstandort mit

hoher Lebensqualität, ist geprägt von mit-

telständischer

Branchenstruktur,

starkem Dienst-

leistungssektor

und traditionellen

Klein- und Mittel-

betrieben.

Diese Strukturen

und das vielfäl-

tige Angebot an

Kinderbetreuung, Schulen und Ausbildungs-

plätzen machen Emmendingen zu einer Stadt,

in der es sich gut arbeiten und leben lässt.

Auf gute Nachbarschaft: Oberbürgermeister

Stefan Schlatterer will Emmendingens

Bürger noch dichter zusammenbringen

Mehr Identifik

Emmendingen wächst. UndStadtoberhaupt Stefan Schlat-terer hat gut zu tun, das

Wachstum zu managen.Herr Schlatterer, wofür stehtEmmendingen?➤ Stefan Schlatterer: Emmen-dingen ist die Stadt der kurzenWege. Hier gibt es alles, was manzum Leben braucht auf überschau-barem Raum – Arbeit, Schulen,Kinderbetreuung, Einkaufsmög-lichkeiten, Freizeit und Kultur.In puncto Familienfreundlich-keit tut sich gerade relativ vielin der Stadt. Was bedeutet dasfür Emmendingen?➤ Schlatterer: Unsere Stadtwächst gerade sehr stark. Das liegtan der Attraktivität der Stadt, dergesamten Region und der Nähe zuFreiburg. Dann braucht man alsStadt auch Wege, dieses Wachs-

tum zu verarbeiten. Das tun wirmit dem Familienzentrum. Wirschaffen in unserem größten Stadt-teil Bürkle-Bleiche ein Netzwerk,das generationenübergreifend funk-tionieren soll. Es wird ein Anker fürdie Familien in Emmendingen.Eine soziale und kulturelle Stadtin der Stadt?➤ Schlatterer: Eher die Möglich-keit, sich besser mit seinem Wohn-ort zu identifizieren. Bessere Kon-takte zur Nachbarschaft, leichtereHilfe, wenn es um Kinder- oderSeniorenbetreuung geht. Dafürsind unsere Familienzentren eineAnlaufstelle.Die Kleinkindbetreuung ist einwichtiger Faktor. Wo steht Em-mendingen heute?➤ Schlatterer: Wir haben bereitsmehr als 280 Krippenplätze fürKinder unter drei Jahren. Das

54 Politik • Standort Emmendingen

Page 55: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

12/2013 · 29. November 2013 econo

tifikationentspricht einer Abdeckungsquotevon mehr als 40 Prozent. Damitist die Nachfrage bedient. Wir ha-ben sogar freie Plätze. Dennochwissen wir, dass wir weitere Plätzebrauchen. Die Quote wird eher inRichtung 50 Prozent gehen.Auf dem Ramie-Areal tut sichderzeit viel. Bei unserem letztenGespräch vor zwei Jahren sagtenSie, der Platz dort werde sechsbis zehn Jahre reichen. Ist dasnoch aktuell?➤ Schlatterer: Das Ramie-Arealfüllt sich deutlich schneller. VieleFamilien mit Kindern ziehen dort-hin. Bereits nach fünf Jahren wer-den voraussichtlich die letztenHäuser gebaut. Viele stehen schon,viele sind schon bezogen.Die Kita, welche dort nächstesJahr in Betrieb gehen soll, wirdvon einem privaten Investor be-trieben. Ist das kein Risiko?➤ Schlatterer: Ich denke nicht.Wir setzen in der Stadt schon län-ger auf private Träger und habeneine ganz, ganz bunte Kindergar-ten-Landschaft.

Für diesen Träger haben Siemehrfach den Bebauungsplangeändert. Warum?➤ Schlatterer: Weil wir eine fuß-läufige Verbindung durchs Arealund das Gelände der Kita schaffenwollten. Bei der zweiten Änderun-gen ging es um die Dächer. Con-cept Maternel will unterschiedlichgeneigte Dächer. Das individuali-siert den Baukörper.Sind Sie auch so flexibel, wennein Unternehmer solche Sonder-wünsche äußert?➤ Schlatterer: Selbstverständlich.Denken Sie nur an die GalerieMerk. Da haben wir von der ers-ten Idee bis zum Spatenstich nurein Jahr gebraucht. Emmendingenist bekannt dafür, dass wir eineleistungsfähige Verwaltung habenund auch Unternehmen sehr gutbedienen können.Von der Autobahn aus liegt Em-mendingen irgendwo zwischenRiegel und Freiburg. Eine Kreis-stadt ohne Abfahrt. Ein Makel?➤ Schlatterer: Es ist bemerkens-wert und erstaunlich, kein Makel.

55

Stefan Schlatterer, 46, enga-giert sich bereits seit 24 Jah-ren in der Kommunalpolitikseiner Heimatstadt. Damalswurde er in den Stadtrat ge-wählt. Seit 2004 ist der Bank-kaufmann und Jurist Ober-bürgermeister von Emmen-dingen. Genau übrigens wiees sein Vater war.

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Standortporträt onlineAlle Standortporträts

sind auch online verfügbar.www.econo.de

Page 56: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Illustration: Jigal Fichtner

Als Emmendingen auf Öko-strom umstellt, ist Fukushi-ma den Menschen noch

kein Begriff. Es war nämlich be-reits vor sechs Jahren, im Septem-ber 2007, als die Stadtwerke Em-mendingen erstmals reinen Stromaus Wasserkraft anbieten. Seit2011 gibt es bei den Breisgauernnur noch grünen Strom. Warum?

Oliver Kramer, Marketingleiterder Stadtwerke, zuckt hörbar mitden Schultern. Nicht weil er esnicht wüsste, sondern weil es fürihn keine Frage ist, die man stellenmuss. „Das gehört einfach zu un-serer ökologischen Ausrichtungdazu“, sagt er. „Es ist Teil unsererPhilosophie.“ Kramer betont, dassschon vor dem Wandel zum rei-nen Grünstromanbieter die Ener-gie immer aus der Region gekom-men sei. „Wir haben keinen inter-nationalen Strommix eingekauft,sondern Energie vom Hochrhein.“

Mittlerweile haben die Stadt-werke sich vom Stromhändlerauch zum -produzenten gemau-sert. Vor gut einem Jahr haben dieBauarbeiten für die Windkraftan-lage auf dem Weißmoos begonnen.Die Mehrheit des Windrades ge-hört den Bürgern. Seit dem 8.November, 16 Uhr, liefert dasWindrad mit einer Narbenhöhe

Bei den Stadtwerken Emmendingen gibt es nur noch grünen Strom zu kaufen –

den erzeugt das Unternehmen seit wenigen Wochen auch selbst

Einfach öko56 Politik • Standort Emmendingen

von 135 Metern und einer Ge-samthöhe von 186 Metern Strom.

„Es ist das höchste Windrad derRegion“, sagt EmmendingensOberbürgermeister Stefan Schlat-terer stolz. Das Windrad steht aufdem Weißmoos im Schuttertal,unweit der Gemeinde Freiamt.

„Bei diesem größten Repowering-Projekt in Baden-Württembergwurden zwei Anlagen aus den1990er-Jahren durch eine der ers-ten Drei-Megawatt-Anlagen er-setzt“, berichtet Stadtwerke-Ge-schäftsführer Karl-Heinrich Jung.Die Leistung der neuen Anlage istmehr als fünfmal so hoch wie dieder beiden alten.

Zur guten Ökobilanz trägt auchder Bürger-Solarfond bei. Mittler-weile haben die EmmendingerSolarkraftwerke an zehn Standor-ten und erzeugen pro Jahr 430000Kilowattstunden Strom. Genug füretwa 125 Haushalte. Es dürftenauch mehr werden, doch hierwird die Stadt von einem einfa-chen Umstand gebremst, den Oli-ver Kramer beschreibt: „Uns feh-len die Flächen.“ Philipp Peters

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Foto: Jigal Fichtner

58 Menschen • Im Portrait

Matthias Altendorf war Haupt-schüler und Rebell. Undlenkt bald Endress + Hauser

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12/2013 · 29. November 2013 econo

59

Als der Messtechniker Endress + Hauser MitteMärz ankündigt, wer Anfang 2014 an die Kon-zernspitze rücken soll, da wird der Name Mat-

thias Altendorf wenige überrascht haben. Altendorf,46, ist schon seit Jahren einer der führenden Köpfe indem Unternehmen, für das er seit Anbeginn seinerberuflichen Karriere gearbeitet hat.

Zu Schulzeiten ein Rebell, deshalb auch nur miteinem Hauptschulabschluss in der Tasche, hat Alten-dorf sich stetig und zielstrebig nach oben gearbeitet.Seit acht Jahren leitet er den größten Standort vonEndress + Hauser. Im südba-dischen Maulburg sind rund2500 Menschen beschäftigt.Seit vier Jahren gehört erauch dem Executive Boarddes Konzerns an. Zum1. Januar wird er dann alsNachfolger von Klaus End-ress der erste Konzernchef,der nicht aus der Familie Endress stammt. Für End-ress + Hauser hatte er sich Anfang der 1980er-Jahreaus ganz pragmatischen Gründen entschieden. Erhatte zwei Zusagen aus der Region. Nach Maulburgwar der Weg kürzer.

Altendorf ist auf einem Bauernhof in Schlächtenhausbei Lörrach aufgewachsen. „Da lernt man, was harteArbeit ist.“ Man lerne aber auch Respekt, Verantwor-tung und eine gewisse Bescheidenheit.

„Er ist einer von hier“, sagt denn auch Stefan Ober-le, Betriebsratsvorsitzender von Endress + Hauser. Erbeschreibt Altendorf als echten Leader. Entscheidungs-freudig, willensstark und in seinem Handeln auch einwenig impulsiv. Doch Oberle meint das im Bezug aufdie Entscheidungen.

„Er ist ein echtes Alpha-Tier“, sagt der Betriebsrat.Altendorf schaue nicht nur auf die Zahlen, er höreauch auf seinen Bauch. „Vieles kommt dann so, wieer es will“, sagt Oberle. Und nach kurzem Überle-gen fügt er hinzu: „Das war aber alles gut für uns.Fehler hat er nicht gemacht.“ Ein größeres, fachli-ches Lob darf man von einem Betriebsrat nicht er-warten. Altendorf also doch eher ein Machtmenschmit gutem Instinkt?

Er selbst sagt, dass er nicht über Kennzahlen, Druckund Kontrolle führt und führen will, sondern über

Werte. „Wertschöpfung durch Wertschätzung“, nennter es. Das passt zu dem, was Klaus Endress seit Jahrenan der Spitze des Konzerns vorlebt. Mit einem anderenVerständnis hätte Altendorf es auch nicht bis hierhinschaffen können. Und die Firmenleitlinie, dass mandie Potenziale der Mitarbeiter freisetzen will, das ver-körpert wohl keiner so greifbar wie Matthias Altendorf.Nach dem Hauptschulabschluss hat er über das Berufs-kolleg die Mittlere Reife nachgeholt, später dann inBasel, London und Stanford studiert.

Vom Rebell zum Eliteschüler.Dass er ein schwieriger

Schüler war, sagt MatthiasAltendorf selbst über sich.Doch auch der junge Lehrlingzum Mess- und Regelmecha-niker begreift schnell, dassmehr möglich ist, wenn ernur will. „Irgendwann warmir klar, dass ich außerge-

wöhnliche Resultate erzielen kann, wenn ich michnicht ablenken lasse“, erinnert sich Altendorf.

Auch in der Firma müssen sie schon damals etwasgesehen haben. Denn als er seine Lehre fertig hat, be-kommt er den Auftrag, im Alter von 18 Jahren, Ausbil-der zu werden. Ein Jahr später führt er in seinem Hei-matort eine Bürgerbewegung an, die gegen die Ansied-lung einer Mülldeponie kämpft. Im Alter von 19 Jahrenhält er eine politische Rede vor 300 Zuhörern. Die Ini-tiative hat Erfolg. Die Deponie wird verhindert.

Endress + Hauser erwirtschaftet mit seinen gut10000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 1,7 Mil-liarden Euro. Die Rendite liegt über zehn Prozent, dieEigenkapitalquote bei 73 Prozent. Für 2013 hat mansich ein Umsatzwachstum von zehn Prozent und 550neue Jobs vorgenommen. Der Konzern wächst konti-nuierlich und steckt auch Rückschläge gut weg. AlsEndress + Hauser im Zuge der Weltwirtschaftskrise2009 einen Umsatzeinbruch von fast zehn Prozenthinnehmen muss, gelingt die rasche Wende. Schon2010 hat man den Umsatz vom Vorkrisenjahr übertrof-fen. Das schaffen nicht alle. Da ist es auch ein Stückweit logisch, dass die Familie Endress, der das Unter-nehmen gehört, sich nicht zu Experimenten hinreißenlässt und nun auf Altendorf setzt.

Philipp Peters

Mit dem Jahreswechsel wird Matthias Altendorf Chef von Endress + Hauser.

Er ist der erste, der nicht dem Kreis der Familie entstammt – das hat sich abgezeichnet

Der Alpha-Rebell

Mit 19 hält Matthias Altendorfpolitische Reden,

mit 46 ist er Konzernchef

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econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Reto Klar, Schweizer AG, Müller, Volksbank Lahr, Gemeinde Gottenheim

■ Der Technologieverantwortli-che des Explosionsschutzspezia-listen R. Stahl aus Waldenburg,Thorsten Arnold, ist neuer Vor-sitzender des Normungsgremi-ums „IECEx“, einer Organisation in31 Mitgliedsländern, die dieKonformität von Produkten undDienstleistungen für explosions-gefährdete Bereiche bewertet.■ Dominik Beierlorzer wirdneuer Verkaufsleiter Süd beimHornberger Badausstatter Dura-vit. Der 34-Jährige folgt auf RalfGraubener, der Duravit Ende2013 verlässt.■ Michael Blum, Chef der StegStadtentwicklung aus Stuttgart,wurde an die Spitze der Arbeits-gemeinschaft Deutscher Sanie-

rungs- und Entwicklungsträger(ADS) gewählt.■ Harald Egerer ist neuer Leiterder Justizvollzugsanstalt in Frei-burg. Er löst Thomas Rösch ab,der nach 24 Jahren als Anstaltslei-ter in den Ruhestand getreten ist.■ Der ehemalige Wissenschafts-minister Peter Frankenberg istneuer Gesellschafter der Dieter-Schwarz-Stiftung in Heilbronn. Erfolgt auf Walther Zügel, der sei-nen Posten altershalber abgibt.■ Der badische Recycler Cronimethat keinen IT-Chef mehr: SteffenGantner hat das Unternehmen„im Zuge einer Neuausrichtungder IT-Services verlassen“.■ Der Schwarzwälder Maschi-nenbauer Arburg hat einen neu-

en technischen Geschäftsführer:Heinz Gaub übernimmt den Pos-ten von Herbert Kraibühler, derin den Ruhestand geht.■ Die Oberkochener Leitz-Grup-pe hat ihren Geschäftsführer Wil-fried Gehart in den Ruhestandverabschiedet. Der 64-Jährigeverantwortete in den vergange-nen drei Jahren die Ressorts Mar-keting und Vertrieb.■ Roland Haidysek ist neu inder Geschäftsführung der HorberRiese Electronic. Er verantwortetden Vertrieb, führt die Firma künf-tig gemeinsam mit Oliver Riese.■ Karl Ibscher ist neu in der Ge-schäftsführung von IntersportÖsterreich. Ibscher gilt als erfah-rener Sanierer und soll die Über-

60 Menschen • Menschen des Monats

Menschen des M■ Volker Kieber hat die Bür-germeisterposse von Bad Kro-zingen endgültig beendet: DerGottenheimer Bürgermeistergewann die Wahl ohne Gegen-kandidaten.

Mann des Monats:Reinhard KleinDer Bausparfuchs bekommt einenneuen Chef – und damit auch dieBausparkasse Schwäbisch Hall. Derbisherige Vorstandschef MatthiasMetz wechselt Ende Mai 2014 inden Ruhestand, sein Nachfolger wirdReinhard Klein, der von der Ham-burger Sparkasse kommt. In Schwä-bisch Hall ist Klein kein Unbekannter,bereits von 2003 bis 2006 saß er imVorstand. Nun also das Comeback andie Spitze des Gremiums.

■ Drogeriekettengründer ErwinMüller zieht sich aus dem opera-tiven Geschäft zurück und wech-selt an die Spitze der Holding. DasTagesgeschäft lenken nun ElkeMenold und Wolfgang Lux.

■Wenige Monate nach dem Ab-gang von Reinhard Krumm istder Vorstand der Volksbank Lahrab 1. Januar wieder vollständig.Reiner Richter kommt von derRaiffeisenbank Kaiserstuhl.

■ Alles Schweizer: Die Schwei-zer Electronic AG hat die Verträ-ge mit ihren Vorständen MarcSchweizer (Bild) und NicolasSchweizer bis Juli 2015 bzw.März 2016 verlängert.

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12/2013 · 29. November 2013 econo

61

nahme der finanziell angeschla­genen Intersport Österreich mitder neuen Muttergesellschaft, In­tersport Deutschland aus Heil­bronn, unterstützen.■ Der langjährige Geschäftsführerder Stadtwerke Radolfzell, ThomasIsele, verlässt Radolfzell in RichtungEsslingen. Ab Juli übernimmt er dieLeitung der Stadtwerke Esslingen.■ Nico Lauxmann ist neuer Bür­germeister von Schwieberdingen(Landkreis Ludwigsburg). Der Cal­wer Wirtschaftsförderer setztesich im zweiten Wahlgang durch.■ Wolfgang Kirsch, Jürg Michelund Ina Schlie werden neue Bei­räte des Hohenloher Schrauben­herstellers Würth. Sie folgen aufBernd Thiemann und Uwe Zim-pelmann, die das Gremium zumJahresende verlassen.■ Yvonne Klumpp ist neue Deut­sche Jugendmeisterin in dengastgewerblichen Ausbildungs­berufen. Die Auszubildende desBrenners Park Hotel & Spa in Ba­den­Baden siegte in der Kategorie„Beste Restaurantfachfrau“.■ Anfang Januar tritt ThomasKölpin sein neues Amt als Direk­tor der Wilhelma in Stuttgart an.Der 44­jährige promovierte Biolo­ge folgt auf Dieter Jauch, der inPension geht.■ Rainer König, Chef des gleich­namigen Herrenalber Stuckateur­Unternehmens ist Vorsitzenderdes Bundesverbandes Ausbau undFassade im Zentralverband desDeutschen Baugewerbes – Putz­Stuck­Trockenbau­Farbe (BAF).■ Oliver Kraft, Professor am KITin Karlsruhe, wird der erste Nicht­Amerikaner an der Spitze der re­nommierten Materials ResearchSociety (MRS) in Warrendale imUS­Bundesstaat Pennsylvania.■ Wechsel im Vorstand des Wall­dorfer Softwareherstellers SAP:Werner Brandt geht in den Ru­hestand, sein Nachfolger LukaMucic wird ab Juli 2014 Finanz­vorstand und Arbeitsdirektor.■ Joachim Schwarze, Altkanzlerder Uni Stuttgart, ist tot. Er starbim Alter von 72 Jahren.

■ Deutschlands südwestlichsteArbeitsagentur bekommt einenneuen Chef: Norbert Sedlmair istneuer Vorsitzender der Geschäfts­führung der Agentur in Lörrach.■ Stefan Sonnhalter ist bei Fer­romatik Milacron neuer Vertriebs­leiter für Deutschland und Öster­reich. Der 47­Jährige wechseltvon Husky und Netstal nach Mal­terdingen im Breisgau.■ Die Ziemann­Gruppe ausSchallstadt erweitert ihre Ge­schäftsführung. Neu im Gre­mium: Heinz Spiegelmacher.■ Radolfzell hat einen neuenOberbürgermeister: Martin Staabsetzte sich im ersten Wahlgangdurch. Staab war zuvor Erster Bür­germeister in Waiblingen.■ Ulrich Theileis wurde zumneuen Mitglied des Vorstands derL­Bank, Staatsbank für Baden­Württemberg, berufen. Der44­jährige Theileis ist unter ande­rem zuständig für die Geschäfts­felder Kreditanalyse sowie Bilanz­und Rechnungswesen.■ Nach rund einem halben Jahr

müssen sich die StadtwerkeStuttgart erneut einen neuenPressesprecher suchen. Der bis­herige, Markus Vogt, wechseltüberraschend zur Messe Stutt­gart, wo er die Unternehmens­kommunikation leiten wird. Dortlöst er Thomas Erken ab.■ Klaus Wedekind ist tot. Derehemalige technische Geschäfts­führer des Flughafens Stuttgartstarb im Alter von 83 Jahren.■ Der Aufsichtsratsvorsitzendedes Neckarsulmer IT­Dienstleis­ters Bechtle, Klaus Winkler, hatsein Amt als Aufsichtsratsvorsit­zender niedergelegt, laut Unter­nehmen „aus persönlichen fami­liären Gründen“.■ Der Onlinehändler Internetstoresaus Esslingen baut seine Geschäfts­führung aus: Neu im Gremium istMarkus Winter. Der 33­Jährigewird Chief Marketing Officer.■ Philipp Wolff ist neuer DirectorCorporate Communications vonHubert Burda Media. Er wechseltvon Boss nach Offenburg. red

enschen des Monats

Hervorgegangen aus:

Unsere Partner:

TechnologieregionKarlsruhe

Marketing-Club KarlsruheMarketing-Club Schwarzwald-Baar

ImpressumEcono Verlags-GmbH

GeschäftsführungDirk Werner

Marlener Straße 2, 77656 OffenburgRegistergericht Freiburg i.Br. HRB 709051

Ust-IdNr. DE815390285www.econo.de · [email protected]

Tel. 0781/289436-40

ChefredaktionDirk Werner (V.i.S.d.P.)

07720/[email protected]

AssistenzNadine Sommermann

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RedaktionAndreas Dörnfelder (ad), Michael Hölle (mh), René Kius (rek)Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer)

SchlussredaktionAndreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel,

Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel

Leiter der Bildredaktion/Art DirectionJigal Fichtner

FotografieMichael Bode, Jigal Fichtner, Michael Frietsch, Michael Kienzler

AnzeigenleitungHelmut Baumann-Krantz (fr)

0781/289436-45 · [email protected]üro Offenburg

Marlener Straße 2, 77656 OffenburgVerkaufsgebiet Nordschwarzwald/Ortenau: Hanna Dauphinot

0781/289436-42 · [email protected] Technologieregion Karlsruhe: Juliane Brückner

0781/289436-44 · [email protected] Mittel-/Südbaden: André Petras (Verantwortlich für Anzeigen)

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0741/17575616 · [email protected] Bodensee/Oberschwaben: Doris Dambacher (fr)

0781/289436-46 · [email protected]üro Mitte

Postfach 5028, 78057 Villingen-SchwenningenDirk Werner · 07720/4031 · [email protected]

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Verlagsbüro SüdMühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg

René Kius · 0751/3590631 · [email protected]

Vertrieb und Leserservice

Telefon: 0800/7807803Leserservice-Mail: [email protected]

Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement

Technische ProduktionKresse&Discher GmbH

Design & ProduktionJosef Appenzeller, Sarah Frei, Dennis Vogel

Stephanie Klein, Madlén Hundertpfund

DruckDruckerei Vetters GmbH & Co. KG

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburgwww.druckerei-vetters.de

Page 62: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013 Fotos: Jigal Fichtner

62 Menschen • On Tour

Drei der wichtigsten Mit­arbeiter der Insel Mainausind 120 Jahre alt – jeder

für sich. Es sind Palmen und siezählen zu den Attraktionen derInsel, auf der heuer der Demogra­fie Exzellenz Award für besondereProjekte in Unternehmen verlie­hen wurde. Für die Insel­ChefinGräfin Bettina Bernadotte sind siedeshalb ein gutes Beispiel: „In derNatur funktioniert das Miteinan­der von Jung und Alt.“ Ein Modell,das für den Demografischen Wan­del Vorbildcharakter habe.

Auch Franz Müntefering brachteals ehemaliger Minister in seinem

Festvortrag Erfahrungen mit ein. Sohielt er ein flammendes Plädoyer fürdie Flexibilität: „Die berufliche Neu­orientierung wird noch als Demüti­gung empfunden. Das muss etwasNormales werden!“

Bei den drei Preisträgern klapptdas jedenfalls schon bestens: DerArzneiproduzent GP Grenzach Pro­duktions GmbH, der Weiterbil­dungsspezialist German AerospaceAcademy aus Böblingen sowie dieWaldkircher Beschäftigungs undQualifizierungsgesellschaft Wabewaren aus 30 Bewerbungen vonder Jury als Leuchttürme ausge­wählt worden. So wie es der Mit­

Der Demografie Exzellenz Award ist vergeben: Drei Unternehmen

erhielten den Preis, weil sie zum Nachdenken anregen. Und Vorreiter sind

Vordenker gesucht

Initiator und Vorsitzende des Lan­desverbandes, der Unternehmens­berater Günter Monjau, alsBegründung für den Preis formulier­te: „Die Unternehmen brauchenexzellente Antworten auf den de­mografischen Wandel. Deshalb su­chen wir Leuchtturmprojekte, diezum Nachdenken anregen“. wer

Eine Bildergalerie der Preisverlei-hung finden Sie im Internetunter: www.econo.de/on-tour/bilder-berichte.html

In einer Unternehmer-runde mit Moderator

Markus Brock (r.) gabenEntscheider Tipps

Der Award ist einePyramide – und hatden vollen Respektvon Festredner undMinister a. D. FranzMüntefering (r.)

Für die Insel-ChefinGräfin Bettina Bernadottebietet die Naturdas beste Vorbild für dendemografischen Wandel

Die abendlicheVerleihung imPalmenhaus wargut besucht

Page 63: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

In Karlsruhe steht die 4. Fachmes-se für Cloud Computing, dieCloudzone, an: Zwischen dem 4.und 4. Februar treffen sich inter-nationale Experten, um über Ent-wicklungen im Bereich der Cloud-Services zu sprechen. Begleitetwird die Messe von einem Kon-gress. Hauptthemen werden imkommenden Jahr Datensicherheitund -schutz sein. Veranstaltet wirddie Messe unter anderem von der

Die Wolke zum viertenKarlsruher Messe- und Kongresssowie dem Netzwerk Cyberforumund der FZI ForschungszentrumInformatik. red

Wo Messegelände KarlsruheWann 4.–6. FebruarMehr Informationen unter:www.cloudzone-karlsruhe.de

Der Name ist Programm. Dennbeim Innovationstag Kunststoffver-arbeitung BW im Pforzheimer Kon-gresszentrum präsentierte der Loß-burger Spritzgießmaschinenherstel-ler Arburg seine jüngste Neuheit:den „Freeformer“. Das neuartige3D-Druck-Verfahren soll nächstesJahr auf den Markt kommen, kün-digte Arburgs technischer Ge-schäftsführer Herbert Kraibühler an.Der Freeformer eigne sich vor al-lem für die Produktion von vollfunktionsfähigen Kunststoffkleintei-len und Kleinserien.

Rund 100 Besucher waren nachPforzheim gekommen, um sichüber neue Themen und Trends im

Innovation als AgendaBereich Produktionseffizienz undRessourceneffizienz zu informier-ten. Neben den acht Vorträgen vonrenommierten Wissenschaftlernund Unternehmensvertretern zuden Themen „Neue Materialien“,

„Produktionseffizienz“, „Leichtbau“und „Mikrosystemtechnik“ präsen-tierten sich 18 Unternehmen undInstitutionen in einer Ausstellung.

Hinter dem Innovationstag ste-cken das UnternehmernetzwerkInnonet Kunststoff, das Kunststoff-Institut Südwest und das SKZKunststoff-Zentrum sowie dieWirtschaftsfördergesellschaften ausHeilbronn (WFH) und dem Nord-schwarzwald (WFG). rs

…im Pforzhei-mer Kon-gresszentrum.In einer Aus-stellung prä-sentiertensich 18 Firmen

Rund 100 Be-sucher kamenzum Innovati-onstag Kunst-stoffverarbei-

tung BW …

Made by Menschen mit Behinderung!

Hightech & BiolandanbauEin Bio-Bauernhof oder ein Hightech-Unternehmen,

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Studio oder ein Recyclinghof –Werkstätten für Menschen

mit Behinderung sind äußerst vielfältig. Sie bieten Arbeit

für viele tausendMenschen, aber auch Aus- undWeiter-

bildung sowie Sport & Kultur für ihre Beschäftigten.

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Page 64: econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

econo 12/2013 · 29. November 2013

64 Index

1&1 16

A&R Packaging 22Able 8AbrechnungszentrumEmmendingen 50ACE Advanced CompositeEngineering 24Admedes Schuessler 14Airbus 24Alno 8Aluminiumtechnologe Schmid 29Arburg 60, 63Arti Minds Robotics 45Astrium 24

Barnes Group 12Bechtle 60Behr 6Betec 26BHS Binkert 22Bizerba 26BKK Landesverband Baden-Württemberg 50Bombardier 24Brenners Park Hotel & Spa 60BTG 22BWK 26

Car2Go 30CAS Software 48

Alexandre, Paulo 27Altendorf, Matthias 58Arnold, Thorsten 60

Backhaus, Sandra 18Baluenos, Juan 34Batman 20Beierlorzer, Dominik 60Benkert, Almut 20Bernadotte, Gräfin Bettina 62Besson, Luc 18Blum, Michael 60Blümle, Holger 14Borkowsky, Anno 11Borst, Franz 22Brandt, Werner 60Breid, Volker 20

Carstens, Jens 27Cersovsky, Claus 22Crane, Nikolaus 10

Dietz, Ulrich 16

Ebner, Wolfgang 28Egerer, Harald 60

IN DIESEM HEFT

IN DIESEM HEFT

Ehrlich, Matthias 45Endress, Klaus 58Enghofer, Susanne 20Engström, Gerald 27Enz, Jürgen 24Erken, Thomas 60Ernestus, Markus 10

Faller, Thomas 23Fellmoser, Torsten 34Finkbeiner, Heiner 18Fischer, Dieter 18Fischer, Helmut 18Fischer, Oliver 34Fischer, Roland 18Frankenberg, Peter 60Fuchs, Stefan 10Funke, Isabel 48

Gantner, Steffen 60Gatter, Moritz 28Gaub, Heinz 60Gehart, Wilfried 60Gimber, Stefan 14Göllner, Dietmar 30Govil, Saagar 16

Graubener, Ralf 60Greschner, Gottfried 45Grub, Volker 8

Häfele, Michael 50Haidysek, Roland 60Haupt, Johannes 16Henninger, ürgen 30Hess, Christoph 8Hess, Jürgen G. 8Hoefer, Tobias 16Hogan, Mark 10Hörmann, Martin 28Horn, Carlo 18Hueffmann, Gerd 27

Ibscher, Karl 60Isele, Thomas 60

Jauch, Dieter 60Jung, Karl-Heinrich 56Junker, Heinz 6

Kaldenkerken, Thomas van 20Kästner, Bernd 10Kieber, Volker 60Kirsch, Wolfgang 60Kirschneck, Oliver 29Klein, Reinhard 60Klingel, Bernd 26Klose, Sibylle 20Klumpp, Yvonne 60Kmet, Zsofia 20Köberle, Michael 40Koch, Hans-Eberhard 7

Kölpin, Thomas 60König 60Kopf, Lisa 48Köster, Ralf 16Kraft, Oliver 60Kraibühler, Herbert 60, 63Kramer, Oliver 56Kratschmayr, Joachim 34Kraut, Andreas 26Krumm, Reinhard 60Krütt, Norbert 16Kübler, Bruno M. 6Kuhnert, Felix 30

Laartz, Sabine 20Lanco 26Lauxmann, Nico 60Lepkojis, Marcel 46Logistics, Seifert 34Lorscheider, Dirk 15Lussi, Jürgen 23Lux, Wolfgang 60

Mack, Roland 18Manz, Dieter 26Manz, Gerhard 12Margara, Andreas 10Matzel, Bryan 48Mayer, Barbara 12Menold, Elke 23, 60Mentrup, Frank 23Metz, Matthias 60Michel, Jürg 60Monjau, Günter 62Moost, Nele 20

Mucha, Martin 28Mucic, Luka 60Müller, Armin 44Müller, Bernd 44Müller, Christel 44Müller, Erwin 60Müller, Ingo 44Munz, Heinz 34

Neider, Bernd 11Nika, Ado 8Nimis, Edwin W. 18Nitschke, Klaus 16

Oberle, Stefan 58Oechsle, Hans 40Oncken, Peter 24

Pflaum, Ulf 22Pieper, Jörg 27Pluta, Michael 26

Rädeker, Jochen 45Rank, Christian 28Rau-Franz, Bettina M. 40Richter, Reiner 60Riel, Stefan 10Riese, Oliver 60Rösch, Thomas 60Rose, Volker W. 28Russ, Wolfgang 8

Schalk, Jürgen 11Scharr, Rainer 11Schlatterer, Stefan 50, 54, 56

Cemtrex 16Centrotherm 10Charles Vögele 23CIMC 6Concept Maternel 50Connect Computer und Netz-werktechnik 46Cook 14Cortility 16Cronimet 60Cyber-Forum 45, 48

Daimler 30DC Comics 20Defendi 16Deutschen Bank 42Deutschen GesetzlichenUnfallversicherung 40DHL 23Dieter-Schwarz-Stiftung 60DM 23Dresdner Treuhand 12DU: 34Dundee International 12Duravit 60

Easyjet 24Ebner Stolz 8EGO 16Emil Frey 30Ena Guss 29

EnBW 10, 12Endress + Hauser 58Enghofer 20Esslinger Verlag 20Euroairport Basel/Mulhouse/Freiburg 24Europa-Park 18E-Volo 45

Faller 23Fansteel 29Fela 16Ferromatik Milacron 60Flextronics 16Friedrich Graf vonWestphalen 12Fuchs Petrolub 10FZI ForschungszentrumInformatik 63

Gatter 28German Aerospace Academy 62Getrag 6GFT 16GGB Heilbronn 6GP Grenzach ProduktionsGmbH 62Graf Hardenberg 30Gubor 22

Haas Cook Zemmerich 13HahnAutomobile 30Hartmann 14Haus Edelberg 15Heidelberg Engineering 15Hengstenberg 12Henning 28Hess 8Hochschule Konstanz 45

Hochschule Pforzheim 20Hohenstein Institute 28Homag 26Hubert Burda Media 60

IG Metall 23Ikea 23Illig Braun Kirschneck 29IMA Kilian 27IMO 44Infirmarius 14Infopaq 20Init 16, 45Innonet Kunststoff 63Institut für Automobilwirtschaft 30Intersky 24Intersport 60Intro 24

Kaco 6KA-IT-Si 46Karlsruher Messe-und Kongress 63Klingel 26Koch, Neff & Volckmar 23König 60Kunststoff-Institut Südwest 63

Lanxess 11La Salle German 12L-Bank 60LDB 34Lehman Brothers 42Leitz 60Liebherr-Areospace 24

Magic Internet 45Mahle 6Manz 26Mercedes Benz Bank 12

MKT 28MLP 13Möbel Borst 22Mobilion.eu 45Monrepos 18Motor Presse 20Mulfinger 30Müller 23Multek 16

Neckarpri 12Netzwerk Cyberforum 63Noba 6Nordeon 8Nordwind Capital 7North 14

Oku 26Otto Männer Holding 12Oystar 12

Packservice 34Pearl 23Pflaums feine Frische 22Pixavi 16Plant-Ing 8Polynorm 7Porsche 18PwC 30

R. Stahl 60Raiffeisenbank Kaiserstuhl 60Ramie-Seiler 50Ravensburger Spieleland 18Reckitt Benckiser 23Reinwald 8Restube 45Rhein Chemie 11Riese Electronic 60ROB 16

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12/2013 · 29. November 2013 econo

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Friedmann’s Autowelt GmbHJeep®Verkauf und Service, Chrysler und Dodge Service

Liechtersmatten 12 Tel. 07223/9387-0 [email protected] Bühl Fax 07223/9387-15 www.friedmanns-autowelt.de

Schlie, Ina 60Schmid, Gottfried 29Schmidt-Thieme, Marc 16Schroeder-Wildberg, Uwe 13Schüßler, Andreas 14Schüßler, Bernd 10Schwarz, Beate 34Schwarze, Joachim 60Schweizer, Marc 60Schweizer, Nicolas 60Schwerdtfeger, Markus 6Sedlitz, Jochen 28Sedlmair, Norbert 60Seifert, Harald 34Seitz, Dominik 18Sonnhalter, Stefan 60Spiegelmacher, Heinz 60Spiering, Ralph 34Staab, Martin 60Stärk, Bruno 13Stiefenhofer, Stefanie 18Stuttgart, Stadtwerke 60Superman 20Sütterlin, Hans Joachim 23

Theileis, Ulrich 60Thiemann, Bernd 60

Uhlitzsch, Manuel 45

Voerster, Oliver 23Vogt, Markus 60

Walser, Günter 34Weber-Sanguigno, Kerstin 48

Romaco 27Rübezahl Schokoladen 22Rudolf Wötzel 42Ryanair 24

Sailer 11Sandvik 26SAP 60Sauter Cumulus 8Scharr 11Schleich 20Schmolck 30Schöler Fördertechnik 40Schuler 27Schwabe 14Schwäbisch Hall 60Schweizer Electronic AG 60SHW Automotive 7SHW CT Gießerei 28SKZ Kunststoff-Zentrum 63Sommer 8Spedition Munz 34Spitzner Arzneimittel 14Sprügel 6Staatsanwaltschaft Mannheim 8Stadtwerke Emmendingen 56Stadtwerke Esslingen 60Stadtwerke Radolfzell 60Steg 60Stratec 14Strenger 12Strichpunkt 45Süddeutsche Zeitung 30Südwest Glas 10Systemair 27

Takkt 23Thienemann Verlag 20Thomas Daily 12Tialini 18

Wedekind, Klaus 60Weiss, Marcus 48Wiedeking, Wendelin 18Winkler, Klaus 60Winter, Markus 60Wirth, Markus 10Wohlfarth, Rudolf 30Wöhrl, Rudolf 24Wölfel, Matthias 20Wolff, Philipp 60Wollert, Verena 40Württemberg, FriedrichHerzog von 18

Ziegler, Peter 8Zimpelmann, Uwe 60Zügel, Walther 60

TPS 26Traube Tonbach 18Tripsdrill 18

Ungeheuer 30United Internet 16United Internet Media 45Uzin Utz 10

Vapiano 18Vincent Systems 45Virtual7 48Voestalpine 7Volksbank Lahr 60VW 18

W&W 12Wackler Spedition 34Waldkircher Beschäftigungsund QualifizierungsgesellschaftWabe 62Walter Straßenbau 8Web.de 16Weidenhammer 22Weseke Dragees 22WFG 63WFH 63Wirsol 10Witzenmann 7WSP 20Würth 60

Ziegelmundstück Braun 28Ziegler 6Ziemann 60Zuckerwarenfabrik Reutter 22Zurich Deutscher HeroldLebensversicherung 26

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„Das ist alles nicht so einfach …An der Börse ist alles erlaubt.Da trifft das normale Einmal-eins nicht mehr zu.“

Volker GrubDer Insovenzverwalter des

Leuchtenhersteller Hess wühltesich nach der Vorstellung des Sonderprüfungs­

berichts durch einen ganzen Wust an Unter­lagen. Und er hat seine eigene Sicht

auf die Vorgänge an Finanzplätzen …

„Unsere Produkte steckenbeinahe überall drin, nur leidersieht man unser Logo nicht.“

Hermann PütheDer Geschäftsführer des Schaltnetz­

hersteller Inpotron überdie Stärken und Schwächen eines Marktführers,

dessen Teile verbaut werden

„Die Mainau ist prädestiniertfür eine solche Verleihung.In der Natur ist es ganz natür-lich, dass mehrere Generatio-nen nebeneinander leben.“

Bettina BernadotteDie Gräfin spannte in ihrer Begrüßungals Geschäftsführerin der Blumeninsel

den Bogen elegant vom Eilandzum Demografie Exzellenz Award

„Ein richtiger Unternehmerist nicht Unternehmer desGeldes wegen, sondern weil ersein Ding machen will!“

Hermut KormannDer langjährige Voith­Chef und

Mittelstandsexperte fandbeim erstmals verliehenen Pforzheimer

Wirtschaftspreis klare Worte

„In der Regel ist es so:Zehn Jahre im Unternehmenbedeuten zehn Kilogrammmehr auf den Hüften. “„Jeder weiß, was er für eine Uhram Handgelenk trägt,aber selten, worauf er sitzt.“

Hans-Jörg BleyDer Marketing­Verantwortliche von

Interstuhl über die Vorzüge von Kantinen unddie Schwierigkeit von Werbung für Bürostühle

„Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl.Solange man klar im Kopf ist,

bleibt man mitverantwortlich!“

Franz MünteferingDer Minister a. D. und ehemalige SPD­Bundestagsabgeordnete

hielt bei der Verleihungdes Demografie Exzellenz Awards

ein flammendes Plädoyer,Ältere in Arbeitswelt und Gesellschaft einzubeziehen

Letzte Worte

Das nächste Econo erscheint am 20. Dezember 2013Aktuelle Nachrichten finden Sie auch unter econo.de. Und besuchen Sie uns doch auf Facebook und Twitter!

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Ihr Profi für Kundenservice und telefonischen Verkauf.Was wir für Sie tun können, beantworten wir Ihnen gerne unter 07423 78-325.

[email protected] www.kim.de

1. Platz – Service-Award-Gewinner 2013

Bereits zum zweiten Mal in Folge istder Kundenservice der KiM mit demService-Award – in Anerkennung für

herausragende Leistungen im Rahmeneines Benchmarking Projektes –

ausgezeichnet worden.

„Mit meinemTeam erbringen wirgerne auch für Sie ausgezeichneten

Kundenservice.“Bettina Lehmann,Teamleiterin

Kundenservicecenter

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first in intralogistics

RX 70-80 – Kraft intelligent definiert.Mit einer Tragkraft von acht Tonnen ist er der kräftigste und größte Dieselstapler der STILL RX-70-Serie.

Doch wirklich groß ist die Idee, die Ihn antreibt: Kompaktheit, Kraft, Präzision, Ergonomie, Sicherheit und

Umweltverantwortung – diese sechs Parameter wurden beim RX 70-80 perfekt aufeinander abgestimmt.

Das Ergebnis ist eine optimale Umschlagsleistung in jeder Situation. So sieht wahre Größe aus!

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Mann, bist du groß geworden!