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Medizinische Fakultät
ein Kommunikationsangebot für Menschen mit Demenz nach Ute Schmidt-Hackenberg
Katharina Sadowski
Dipl. Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
Interventionen
• bieten eine Plattform für die Person mit Demenz, um sich verständlich zu machen
• schaffen Interpretationsspiel-räume, um adäquat reagieren zu können
Schaffung
gemeinsamer
Realitäten
(„Themenräume“)
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
(Ultra-Kurzzeit-Gedächtnis)
(Kurzzeit-Gedächtnis)
• unbedeutendes aussortieren• wichtiges Erkennen u. weiterleiten
• Kurzes Zwischenspeichern (15 sek.)• Vergleich mit Informationen im
Langzeitgedächtnis
semantisches prozeduralesepisodisch-
biographisches
H FormH GeräuschH GeruchH GeschmackH Bewegung
H Eigenes KönnenH GeselligkeitH GastgeberrolleH Konkrete AnlässeH…
Angenehmes GefühlGlück/ Freude
InteresseVorerfahrung,
aktuelle BedürfnisseKonzentration
Aufmerksamkeit
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
(Wojnar 2007:62)
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
- Durch das Vergessen der jüngsten Vergangenheit geht die zeitliche und inhaltliche Kontinuität verloren
- Kausale Zusammenhänge in Situationen schwer erkennbar
- Situationen können nicht durch Vorerfahrungen gedeutet werden
- Lange Erklärungen nicht erfassbar
- Kontext für nonverbales Verhalten des Gegenüber schwer interpretierbar
- Sprache als alleiniges Kommunikationsmittel minimiert die Wahrnehmungsmöglichkeiten
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
H Kurze regelmäßige Angebote (nicht > 20 min)
H Einbeziehung aller Wahrnehmungsebenen (möglichst immer)
H Eindeutige Kommunikation (verbal und nonverbal) z.B. Personen mit Namen
ansprechen
H Verwendung einfacher Schlüsselreize
H Kleine Gruppen oder Einzeln
H Keine stark abstrahierten Handlungen
H Keine Ziel- oder Produktorientierung (Vermeidung von Enttäuschung auf
beiden Seiten)
H Überforderung vermeiden
H Fehler ignorieren / Trost spenden
H Gespannt sein was der Augenblick zu schenken hat
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
- Ein bis zwei ErgotherapeutInnen betreuen täglich alle BewohnerInnen im Haus
- Pflegende ausschließlich mit körperlichen Pflegehandlungen ausgelastet
- Begleitendem Personal fehlt oftmals das Grundverständnis für die spezifischen
Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und die Ausbildung
- Insgesamt Zeitmangel
- Feststehendes Organisationsmodell
- Klares Professionsverständnis
- ....
- ...
- ..
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Katharina Sadowski
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Katharina Sadowski
- Angebot von Erinnerungsimpulsen,
Hmit denen einfache Handlungen verbunden werden können
Hzu denen ein biographischer / sinnhafter Bezug hergestellt werden kann
HDer mehrere Wahrnehmungsebenen aktiviert (sehen, fühlen, gebrauchen,
riechen, hören, schmecken)
- Kernzeit des direkten Angebotes nicht über 10 Minuten
- Möglichst vor Zeiten größerer Aktivität (z.B. Mahlzeiten)
- Nutzung natürlicher Gruppenbildung
- Von jedem Mitarbeiter durchführbar (Pflegende, Pflegehelfer, Zivis etc.)
- Als Gruppen- oder Einzelangebot
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Katharina Sadowski
z.B.
Gegenstände
Farben
Bilder von
Gegenständen
Fotos
z.B.
Typ. Geräusche
Lieder
Geschichten
Stimmen
z.B.
Gerüche
- Getränke
- Gewürze
- Nahrung
- Natur
z.B.
Geschmack
- Getränke
- Gewürze
- Nahrung
z.B.
Bewegungen
Strukturen
Materialien
Temperaturen
Handhabung
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Katharina Sadowski
- Gebrauchsgegenstände aus dem Alltagsbereich (Küche, Haushalt, Werkstatt)
- Wollreste, Garne und Knöpfe in unterschiedlichen Farben und Stärken
- Taschentücher unterschiedlichster Art (Männer, Damen, Kinder, Einstecktuch etc.)
- Materialien mit unterschiedlicher Oberfläche (Tast-Memorie, Tastkarten)
- Fotos, Poesiealben, alte Postkarten, Bildkarten mit Gebrauchsgegenständen
- Spiele
- Selbst gebastelte Materialien in unterschiedlichen Farben und Formen (Papprollen, Holzscheiben, Filzscheiben)
- Jahreszeitliche Materialien (Kastanien mit Schale, Wallnüsse etc.)
- Materialien zu bestimmten Themen (Meer, Jahreszeiten, Nähen, Schule, Kochen etc.)
Ein Er innerungsimpuls sollte möglichst alle Wahrnehmungsebenen ansprechen!
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Katharina Sadowski
- Entscheidung und Festlegung über die regelmäßige und dauerhafte Durchführung
im Wohnbereich
- Alle Mitarbeiter sollen mit einbezogen werden – viele Schultern tragen leichter (Pflegefachkraft, Pflegehilfskraft, Schüler, Zivi, FSJ, Angehörige etc.)
- Material sammeln (hierfür sollte Zeit eingeplant werden)- bei Einzug eines neuen Bewohners; aktiv von Angehörigen nachfragen
- Flohmarkt; Haushaltsauflösungen
- Naturmaterialien sammeln
- Reste aus Baumärkten mit Bewohnern selbst bearbeiten
- Materialien strukturieren (gut und übersichtlich in z.B. Schuhkartons oder
Körben ordnen / beschriften)
- Für jede Materialsammlung eine genaue Handlungsanleitung verfassen
- Sammlung in einem extra Schrank aufbewahren (Ordnung schafft Zeit)
- Aktivierungszeit im Tagesablauf festlegen und Mitarbeiter im Dienstplan einteilen [Wer, Wann, Was, Womit]
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Katharina Sadowski
•Nach Art des Materials
•Nach Themen
•Nach Bewohnern
•Nach Jahreszeiten
•…
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Katharina Sadowski
• Material aus Schrank entnehmen
• Jeden teilnehmenden Bewohner namentlich ansprechen
• Aufmerksamkeitsimpuls setzen (Tüte knistern, klappern, Schatztruhe hinstellen)
• Material anbieten / auswählen lassen
• Durch Fragen Erinnerungswege aufzeigen
• Was ist das ...?
• Was ist das für ein Material ... ?
• ... was hat man damit früher gemacht?
• Klare kurze Handlungsanweisungen
• Nicht korrigieren / verbal und nonverbal bestätigen
• Materialien anwenden lassen
• Bewegungsübungen kurz erläutern und vormachen
• Im Tempo der Bewohner bleiben / Geduld haben
• Material nach einem bestimmten Schema wieder einsammeln (z.B. Farben, Formen)
Kernbereich
nicht über
10 Minuten
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Katharina Sadowski
-Personenspezifische Erinnerungskiste
-Bildkarten zu unterschiedlichen Themen mit Fragenkrarten
-Trockenkochen
Bilder von Nahrungsmitteln laminieren
Packungen/ Dosen aufheben
-Lege- und Würfelspiele
Schafe scheren
Fruchtkorb füllen
Dorf bauen
-Großpuzzle
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Katharina Sadowski
(Wojnar 2007:65)
Medizinische FakultätFachtag LeipzigWISDE T6 PFVMS
Katharina Sadowski
wenn ich nicht kann
wie ich will
schaffe ich mir
einen or t
in der er innerung
der lässt mich sein
wie ich bin
nimmt auf
botschaft vom glück
Hei
nem
ann
E.,
Ise
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