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I n Haus Hall kennt fast jeder die sieben Musiker der Haus Haller Band. Kürzlich konnten sie ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Die Band besteht nämlich schon seit 25 Jahren. Und sie ist immer noch zu- sammen! Jeden Montag um halb sieben ist Pro- be im Kamillushaus. Der Raum im Keller ist vollgestellt mit Mikrofonen, Laut- sprechern, Notenständern und Instrumen- ten. Außerdem steht da noch das große Mischpult. Wenn alle da sind, geht es los: Daniel Meyfarth schlägt den Takt vor und dann singen und spielen alle das erste Lied. Lieder, die schon bekannt sind, werden wiederholt. Und neue Lieder werden gelernt. Das klappt nicht sofort. Also von vorne anfangen, genau aufpassen und nochmal üben! 1994 ist die Band zum ersten Mal auf- getreten, und zwar auf dem Haus Haller Sommerfest. „Damals konnten wir zehn Lieder“, erinnert sich Gerd Melis. „Heute können wir 203 Lieder!“ Was sind das für Lieder? „Wir spielen alles, von Walzer bis Rock“, sagt Gerd Melis. „Wir können auch Titel von Helene Fischer und Andrea Berg, aber die singen wir nicht so gern“, sagt Peter Ostwald. Norbert Feldmann findet gut: „Halleluja“ von Leonhard Cohen. Die Band hat seit ihrem Bestehen schon viele, viele Auftritte gemacht. Nicht nur in Haus Hall, sondern auch anders- wo: in Coesfeld, Wettringen, Schöppingen, Nordwalde, Münster und sogar in Aalten; das ist eine Stadt in Holland. Und nicht nur bei Sommerfesten, sondern auch bei Karnevalsfeiern, Schützenfesten, Silber- hochzeiten und so weiter. Was den Musikern am besten gefällt: „Wenn alle im Saal Spaß haben und mitmachen“, sagt Frank. Zum Beispiel bei einer Polonaise. Früher war Norbert Feldmann vor ei- nem Konzert etwas nervös. „Aber jetzt überhaupt nicht mehr.“ Andere sind viel- leicht vorher mal ein bisschen kribbelig oder aufgeregt. Aber hauptsächlich sind die Musiker ruhig und entspannt, weil sie sich schon so lange kennen. Jedes Konzert ist viel Arbeit, weil die ganze Ausrüstung dafür mitgenommen werden muss. Alle Instrumente, alle Laut- sprecher und noch hundert andere Teile werden in einen Bulli verladen. Dann muss alles auf der Bühne aufgebaut wer- den. Auch alle Kabel. Das dauert! Und nach einem Konzert muss alles wieder ab- gebaut und zurückgebracht werden. Alle müssen mit anpacken. Sogar eine CD gibt es von der Haus Haller Band. Die Aufnahme stammt von einem Fest der Wohnstätte Hof Schür- mann. Alles wurde in einem richtigen Tonstudio gemischt und dann auf CD gebrannt. Gerd Melis hat die Haus Haller Band gegründet. Er hatte die Idee. Das war vor 25 Jahren. Damals war er Erzieher in der Georg-Gruppe. Nach und nach hat Gerd Melis die einzelnen Musiker zusammen- getrommelt. Jetzt ist er Rentner. Er arbei- tet nicht mehr in Haus Hall. Aber mit der Haus Haller Band macht er weiter. Dafür hat er sogar einen Preis bekommen: den Ehrenamtspreis der Stadt Coesfeld. Demnächst hat die Haus Haller Band einen besonders wichtigen Konzerttermin in Münster. Am 9. Mai spielen die Musiker auf dem deutschen Katholikentag! mhü Die Haus Haller Band – das sind (v.l.): Norbert Ristau (Keyboard), Uta Steinfurt (Gitarre, Bass, Gesang), Frank Janning (Kongas), Gerd Melis (Gitarre, Bass, Mundharmonika, Keyboard, Gesang), Peter Ostwald (Triangel, Gesang), Daniel Meyfarth (Schlagzeug), Norbert Feldmann (Gesang). 25 Jahre Haus HalLer BanD

Eine Faust verschwindet, wenn man die Hand aufmacht 25 ... · Norbert Feldmann findet gut: „Halleluja“ von Leonhard Cohen. Die Band hat seit ihrem Bestehen schon viele, viele

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Page 1: Eine Faust verschwindet, wenn man die Hand aufmacht 25 ... · Norbert Feldmann findet gut: „Halleluja“ von Leonhard Cohen. Die Band hat seit ihrem Bestehen schon viele, viele

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In Haus Hall kennt fast jeder die sieben Musiker der Haus Haller Band. Kürzlich

konnten sie ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Die Band besteht nämlich schon seit 25 Jahren. Und sie ist immer noch zu-sammen!

Jeden Montag um halb sieben ist Pro- be im Kamillushaus. Der Raum im Keller ist vollgestellt mit Mikrofonen, Laut- sprechern, Notenständern und Instrumen-ten. Außerdem steht da noch das große Mischpult.

Wenn alle da sind, geht es los: Daniel Meyfarth schlägt den Takt vor und dann singen und spielen alle das erste Lied. Lieder, die schon bekannt sind, werden wiederholt. Und neue Lieder werden gelernt. Das klappt nicht sofort. Also von vorne anfangen, genau aufpassen und nochmal üben!

1994 ist die Band zum ersten Mal auf-getreten, und zwar auf dem Haus Haller Sommerfest. „Damals konnten wir zehn Lieder“, erinnert sich Gerd Melis. „Heute können wir 203 Lieder!“

Was sind das für Lieder? „Wir spielen alles, von Walzer bis Rock“, sagt Gerd Melis. „Wir können auch Titel von Helene Fischer und Andrea Berg, aber die singen

wir nicht so gern“, sagt Peter Ostwald. Norbert Feldmann findet gut: „Halleluja“ von Leonhard Cohen.

Die Band hat seit ihrem Bestehen schon viele, viele Auftritte gemacht. Nicht nur in Haus Hall, sondern auch anders-wo: in Coesfeld, Wettringen, Schöppingen, Nordwalde, Münster und sogar in Aalten; das ist eine Stadt in Holland. Und nicht nur bei Sommerfesten, sondern auch bei Karnevalsfeiern, Schützenfesten, Silber-hochzeiten und so weiter.

Was den Musikern am besten gefällt: „Wenn alle im Saal Spaß haben und mitmachen“, sagt Frank. Zum Beispiel bei einer Polonaise.

Früher war Norbert Feldmann vor ei-nem Konzert etwas nervös. „Aber jetzt überhaupt nicht mehr.“ Andere sind viel-leicht vorher mal ein bisschen kribbelig oder aufgeregt. Aber hauptsächlich sind die Musiker ruhig und entspannt, weil sie sich schon so lange kennen.

Jedes Konzert ist viel Arbeit, weil die ganze Ausrüstung dafür mitgenommen werden muss. Alle Instrumente, alle Laut-sprecher und noch hundert andere Teile werden in einen Bulli verladen. Dann muss alles auf der Bühne aufgebaut wer-

den. Auch alle Kabel. Das dauert! Und nach einem Konzert muss alles wieder ab-gebaut und zurückgebracht werden. Alle müssen mit anpacken.

Sogar eine CD gibt es von der Haus Haller Band. Die Aufnahme stammt von einem Fest der Wohnstätte Hof Schür- mann. Alles wurde in einem richtigen Tonstudio gemischt und dann auf CD gebrannt.

Gerd Melis hat die Haus Haller Band gegründet. Er hatte die Idee. Das war vor 25 Jahren. Damals war er Erzieher in der Georg-Gruppe. Nach und nach hat Gerd Melis die einzelnen Musiker zusammen-getrommelt. Jetzt ist er Rentner. Er arbei-tet nicht mehr in Haus Hall. Aber mit der Haus Haller Band macht er weiter. Dafür hat er sogar einen Preis bekommen: den Ehrenamtspreis der Stadt Coesfeld.

Demnächst hat die Haus Haller Band einen besonders wichtigen Konzerttermin in Münster. Am 9. Mai spielen die Musiker auf dem deutschen Katholikentag! mhü

EineFaustverschwindet,wennmandieHandaufmacht

Suche Frieden!“ Das ist das Motto des Katholikentages. Der Katholikentag

findet im Mai in Münster statt. Viele Men-schen aus der Stiftung Haus Hall neh-men daran teil. Und nicht nur das: Viele Gruppen haben sich schon vorher damit beschäftigt. Manche schon seit Wochen und Monaten.

Werdet Friedensbotschafter! Dazu wa-ren alle Menschen in Deutschland schon im vergangenen Herbst aufgerufen wor-den. Plakate wurden verteilt. Auf die Plakate konnte man seine ganz persönli-chen Friedensbotschaften eintragen. Wie sollte das gehen? „Jeder kann mitmachen – aber nicht allein. Das ist schon der ers-te Schritt zum Frieden: Sich gemeinsam Gedanken zu machen, gemeinsam Ideen zu finden, mit anderen zusammenzuarbei-ten.“ So hieß es im Aufruf der Seelsorger von Haus Hall.

Überall wurde darüber gesprochen, wie man dem Frieden näher kommen kann. Und was jeder dazu beitragen kann. Das wurde dann auf die Plakate geschrie-ben, gemalt oder geklebt. „Mit sich selber zufrieden sein. Andere versuchen zu ver-stehen.“ Das schrieb eine Montagegruppe in der Werkstatt Coesfeld auf ihr Plakat. Eine andere Arbeitsgruppe schrieb: „Eine

Faust verschwindet, wenn man die Hand aufmacht.“ - „Freunde schaffen Frieden“, sagte eine Klasse der Förderschule mit ihrem Plakat.

Die Wohnstätte Tisa in Dorsten kam auf die Idee, die Nachbarn einzuladen. Die Nachbarn, das sind für sie die Schüler der Realschule nebenan. Einige der Real-schüler machen Witze über Menschen mit Behinderung. Deshalb dachten sich die Bewohner, es wäre ganz gut, auf die Schüler zuzugehen, damit man sich ken-nenlernt. Die Bewohner der Wohnstätte

Tisa haben also nicht nur ein Plakat ge-malt. Sondern sie haben auch andere Menschen zu sich eingeladen.

Auf ganz vielen Plakaten sieht man Hände, die zusammenhalten: gemalt, als Collage ausgeschnitten, oder mit Finger-farbe direkt aufgedruckt. Hände, die zu-sammenhalten: Das ist also für viele Men-

schen ein wichtiges Symbol für Frieden.Die fertigen Plakate wurden in Müns-

ter ausgestellt, schon bevor der Katholi-kentag anfing.

Der Katholikentag geht vom 9. Mai bis zum 13. Mai. Dann fahren mehrere Busse nach Münster, voll mit Menschen aus den Einrichtungen von Haus Hall. Die meisten Busse fahren am 11. Mai hin. Dann findet in der Halle Münsterland ein großer Got-tesdienst statt. Viele wollen dabei sein. Der Gottesdienst soll für Menschen mit und ohne Behinderung schön sein. Die Musik im Gottesdienst kommt von Haus Hall: Die Lehrerband „Pommes Connec-tion“ spielt. Und ein Chor von Mitarbei-tern singt. Anschließend kann man die vielen anderen Veranstaltungen in der Stadt besuchen. Es ist richtig viel los!

Man kann aber auch an den anderen Tagen zum Katholikentag fahren.

Die Haus Haller Band mit Gerd Melis und die ABW-Band mit Horst Honermann – beide Bands üben schon seit Monaten für ihre Auftritte. Sie spielen am Eröff- nungstag auf der Bühne vor der Lamber-tikirche auf dem Prinzipalmarkt. Also schon am 9. Mai. Im Zentrum der Stadt, im Herzen des Katholikentages! mhü

Edith Hinnüber tut es in Coesfeld, Gaby Borgers in Bocholt, Reinhard Top-

möller macht es in Stadtlohn und Lilo Schubert in Velen: Sie alle schwingen sich morgens auf ihr Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen. Warum? Weil es fit hält und gut ist für die Umwelt! Belohnt wird die Be-wegungsfreude auch noch: Die Kollegen beteiligen sich für die Stiftung Haus Hall an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, einer Initiative von ADFC und AOK.

„Das ist eine Erfolgsgeschichte“, sagt Benjamin Gosda. Der Mitarbeiter der Ab- teilung Fortbildung koordiniert die Teil-nahme an dem Projekt und informiert darüber auch im Intranet. „Vor vier Jah-ren sind wir mit 20 Kollegen angefan-gen und haben uns über 40 und 80 Teil-nehmer auf 110 Teilnehmer im letzten

Jahr gesteigert.“ Auch Preise wurden schon „eingefahren“: Vor drei Jahren traf das Losglück das Team Haus am Schwa-nenteich mit dem Hauptpreis, einer Bal-lonfahrt. 2016 wurde Haus Hall als fahr-radaktives Unternehmen ausgezeichnet. 2017 hatten zwei Kollegen Glück bei der Preisverlosung des Aktionssponsors. Und die Stiftung verloste intern zusätzliche

Preise: dreimal Leckeres aus dem Werk-stattladen und dreimal die Übernahme des Eigenanteils für ein Angebot „Gesund in Haus Hall“. Die stolze Gesamtkilome-terzahl der Radler im Herbst 2017: über 42.000 km, mehr als „einmal um die Welt“! Auf einen durchschnittlichen Sprit-verbrauch umgerechnet, wurden damit neun Tonnen CO2 eingespart.

Besonders toll ist: Man kann einfach mitmachen. Egal, wie viele Kilometer man beisteuert, egal, wann man fährt. Es gilt nur eine Vorgabe: Im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 31. August muss man an 20 Tagen zur Arbeit radeln. Wer Lust hat, melde sich bei Benjamin Gosda: Tel. 02542 703 4255 oder [email protected]. Weitere Infos: www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de up

Mit dem Rad zur Arbeit und „um die Welt“

Holger Balke fährt in seinem Liegerad die 20,5 km von Reken nach Gescher zur Arbeit.

Die Haus Haller Band – das sind (v.l.): Norbert Ristau (Keyboard), Uta Steinfurt (Gitarre, Bass, Gesang), Frank Janning (Kongas), Gerd Melis (Gitarre, Bass, Mundharmonika, Keyboard, Gesang), Peter Ostwald (Triangel, Gesang), Daniel Meyfarth (Schlagzeug), Norbert Feldmann (Gesang).

25 Jahre Haus HalLer BanD