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ensuite k u l t u r m a g a z i n ausgabe nr. 4 / april 2003 Värttinä – Frauenpower auf finnländisch Kunst ist Kunst und alles andere ist alles andere AUA! – wirleben

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k u l t u r m a g a z i n ausgabe nr. 4 / april 2003 ●Värttinä–Frauenpowerauffinnländisch●KunstistKunstundallesandereistallesandere●AUA!–wirleben

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ensuitek u l t u r m a g a z i nausgabe nr. 4 / april 2003

● Värttinä – Frauenpower auf finnländisch ● Kunst ist Kunst und alles andere ist alles andere ● AUA! – wirleben

K U L T U R A G E N D A2

MUSIK / KONZERTMittwoch, 2. AprilLittle VenusDrei Jahre ist es her und die einenschwelgen und erzählen immer nochvon den Auftritten. Da ist was dran! Mitneuer Besetzung gibt’s auch neueSongs. Marc Rossier (g), AndreasKühnrich (cello) und Irina Simonenta(voc).Mahogany Hall/ 20.30 Uhr

Donnerstag, 3. AprilJean-Paul Brodbeck – SolopianoIm Rahmen der Solo-Piano-Jazzreihegibt der Basler Pianist mal ohne Triosein Bestes.Villa Bernau/ 20.30 Uhr

Freitag, 4. AprilPeña flamenca los caracoles:Manel DelgadoFlamenco aus Paris.Dampfzerntrale/ 21.00 Uhr

Samstag, 12. & 13. AprilBerner Symphonie-Orchester:Nachtigall, sing mir ein LiedUnter der Leitung von Kaspar Zehnderspielt das Orchester Werke vonLuciano Berio (Nachtigall), R. Strauss,X. Montasalvatge. Eine geheimnisvol-le Klangreise wird versprochen.Dampfzentrale/ Sa. 11.00/ So 16.00

Sonntag, 13. AprilHabib Koité & BamadaDer aus Mali stammende Habib ist inBern schon fast Stammgast. Deswe-gen treten die energiegeladenen Mu-siker auch im grossen Dachstock auf.Reitschule/ 21.00 Uhr

Donnerstag, 17. AprilTrio KnillImprovisierte Musik mit einem Triobestehend aus Stimme, Trompete undKlavier. Dass es das erste gemeinsa-me Konzert ist, hat nicht direkt mit derimprovisierten Musik zu tun...Dampfzentrale/ 20.00 Uhr

Sonntag, 20. AprilEaster Special: MephistaOstern kann langweilig sein – nur nichtdieses Mal und schon gar nicht mit dendrei Frauen Sylvie Courvoisier (p), IkueMori (electr.) und Susie Ibarra (d).Sous le pont/ 21.00 Uhr

Diese Kulturagenda hat

keinen Anspruch auf

Vollständigkeit. Es ist

vielmehr eine Selektion

von Veranstaltungen,

die uns wichtig er-

scheint und die speziell

hervorgehoben werden

sollte. Informationen für

diese Kulturagenda mit

detaillierten Presse-

beschreibungen bitte an

[email protected]

oder an die Postadresse

der Redaktion.

THEATERVom 2. bis 5. AprilTeatro Matto:An weissen FlüssenWie man sich tibetisch verliebt, nige-rianisch heiratet und italienisch stirbt- und dazu die Musik von SimonHo(stettler).Schlachthaustheater/ 20.30 Uhr

Vom 4. April bis 7. MaiSamuel Beckett:Warten auf GodotAuf was warten wir eigentlich? EinStück auf welches man wartet undschon lange wieder gewartet hat...Theater an der Effingerstr./ 20.00 Uhr

Vom 15. bis 19. AprilTheater E621: Rot – Monologeines sterbenden Beerdigungs-rednersNach dem Roman “Rot” von UweTimm mit Dirk Vittinghoff. Im Zwi-schenraum von Leben und Tod, vongelebtem Glück, zerbrochener Ideale,gescheiterten Utopien und verpasstenLieben.Schlachthaustheater/ 20.30 Uhr

Zusatzvorstellungen:Ein Wunder für DichDie glitzernde Lebenskomödie zumSelberbasteln gibt’s wegen grosserNachfrage im verlängerten Ausver-kauf: Sa 5. April; Sa 12. April; Sa 26.April; Sa 3. Mai und dann ist Schluss.Narrenpack Theater/ 20.30 Uhr

AUSSTELLUNGEN8. März bis 30. NovemberVon Krieg und Frieden – Bernund die EidgenossenEndlich eine Möglichkeit, etwas Ge-schichte nachzuholen. Es begann vor650 Jahren...Historisches Museum Bern

Vom 12. bis 20. AprilDoris Berner & Zhou JieZwei unterschiedliche Künstlerinnenstellen Schmuck, Schals und Tuscheauf Reispapier aus.Haberhuus Köniz/ 14.00 – 17.00 Uhr

Vom 19. April bis 8. JuniFood Design – Essen zwischenKüche, Kunst und LaborFunctional Food, Convenience Food,Fast Food, Slow Food: DieNahrungsmittelproduktion und unse-re Ernährungsgewohnheiten habensich geändert. Eine Ausstellung, diehoffentlich nicht die Esslust verdirbt...Kornhausforum

DIVERSESFreitag, 4. AprilTandem Tinta Blu:Liebeslieder usw.Drei Menschen und ihre Musikinstru-mente. Sie erzählen von der Liebe. Siesingen von der Liebe. Von der ersten,von der hoffnungsvollen, von der lei-denschaftlichen, der qualvollen, derfröhlichen Liebe, die uns tanzen macht.Liebeslieder eben. Achtung: TandenTinta Blu ist ein Geheimtipp!Kellertheater Katakömbli/ 20.15 Uhr

Mittwoch, 9. AprilLebensKunst mit Asita HamidiDie Berner Harfenspielerin mit irani-schen Wurzeln näher kennenlernen,ihrer geheimnisvollen Musik lau-schen... Asita Hamidi erzählt ViolaineDussex, wo und wie sie ihre Heimatgefunden hat und was sie unter Fami-lie versteht, wie sie Leidenschaft lebt -und wie sie mit einer Sehnenscheiden-entzündung an ihren Händen fertiggeworden ist.chrüz u quer/ Radio Rabe 95.6 MHz/21.00 Uhr

Donnerstag, 10. AprilCoralia Rodríguez:Il était une fois une île verteSeit 25 Jahren erzählt CoraliaRodríguez in ihrer Heimat Kuba undüberall auf der Welt Geschichten, dieseit Generationen von den Müttern anihre Töchter weitergegeben wurden.Berner Puppentheater/ 20.15 Uhr

Montag, 14. AprilJürgen Teipel - VerschwendeDeine JugendDer deutsche Journalist Jürgen Teipelhat das Standardbuch zum deutschenPunk und New Wave geschrieben. AufTour stellt er das Buch mit Fotos, O-Tönen und Musikbeispielen vor. EtwasMusikgeschichte einer anderen Seite.Café Kairo/ 21.00 Uhr

Vom 24. April bis 24. MaiSchönauers Broadway-VariétéEinen Abend lang Wellness pur für IhreSeele... Das Broadway-Variété ist wie-der wie jedes Jahr in Bern zu Gast –auch dieses Mal mit einemschmausigen und geniesserischenProgramm.Bern-Bümpliz, BrünnenwieseDi – Sa ab 19.00 Uhr

Kulturagenda.................................... 2

Editorial/ Ticker................................ 3

Kulturtatort Bern ist Kunst............. 4

Ein neuer Kunstraum/

CD-Tipp............................................. 5

Reklame............................................ 6

BeJazz/ Christoph Stiefel

Daniel Woodtli................................. 7

Ode Nummer 5............................. 8/ 9

Reklame........................................... 10

La Cappella...................................... 11

auawirleben..................................... 12

Kunst ist Kunst............................... 13

Värttinä - finnischer Frauenpower 14

Von Menschen und Medien

Frühlingsbeginn.............................. 15

Die letzte Seite ............................... 16

i n h a l t

TICKER

impressumensuite – Kulturmagazin erscheint monatlich als Gratiszeitung. Auf-

lage: 10‘000. Adresse: ensuite – Kulturmagazin; Sandrainstrasse 3; 3007

Bern; Tel. und Fax : 031 318 6050; mail: [email protected] Herausge-

ber: WE ARE – Verein Weltmusik in Bern Redaktion: Lukas Vogelsang

(vl), Verena Endtner, Andrea Müller, Klaus Bonanomi Gestaltung: Gere

Zbinden; Sandrainstrasse 3; 3007 Bern; 031 311 1333 Fotos/ Bilder: Anne

Steudler, Luc Mettler, zVg. Druck: Der Bund Verlag AG Vertrieb: PGB;

Bern Redaktionsschluss ist jeweils am 18. des Vormonates. Die Redak-

tion ensuite ist politisch, wirtschaftlich und ethisch unabhängig und selb-

ständig. Die Texte repräsentieren die Meinungen der Autoren/innen, nicht

jene der Redaktion. Copyright bei WE ARE - Verein Weltmusik in Bern.

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Wegen Mangel an Inseraten wur-de das gemeinsame Ausgeh-

magazin von der Berner Zeitung undBUND, der “Ansager”, auf Ende Märzeingestellt. Eine Ausgehbeilage seinicht kostendeckend zu betrieben – sodie Stimmen schon seit Anfang diesesJahres. Doch statt mit einer Konzept-

änderung den Anzeigemarkt zurückzu-gewinnen, wird bereits nach einemJahr kapituliert. Die Redaktion vonensuite ist etwas überrascht, überdiesen kurzfristigen Entscheid. Sollman jetzt traurig sein oder sich freu-en? Dass ensuite und derBewegungsmelder nun unfreiwillig ander Front der Ausgehmagazine in Bernstehen, ist eine lustige Groteske. Tat-sache ist, dass ensuite eine Antwortauf den Ansager war – nun ist die Fra-ge verschwunden, was unweigerlicheine neue Frage und somit ein neuesKonzept verlangt. Wir sind also offenfür neue Ideen und Zusammenarbei-ten.

Weitere Katastrophenmeldung ausder Medienvielfalt: Unter dem NamenExpress Zeitung AG sind die zweiMedienunternehmen Tamedia undBerner Zeitung die Pendlerzeitung “20Minuten” am einkaufen und werdenbis im Jahr 2006 diesen Betrieb über-

EDITORIALensuite – kulturmagazin ist mit der vierten Nummer einigermassen etabliert.Durch die neue Situation ohne ANSAGER (siehe Ticker) müssen wir unser Konzeptüberarbeiten. Dies wird eine Herausforderung werden, ein Seiltanz. In wie weit kannensuite die Funktion vom ANSAGER, dem Veranstaltungskalender, auffangen? Woliegen die Grenzen und was brauchen wir für unsere Stadt? Sicherlich werden wirvon der etwas elitären Haltung wegkommen und uns breiter öffnen, mehr mitein-beziehen. Schreibt uns Eure Meinung, ihr könnt aktiv eure Ideen einfliessen lassen.Die ganze Aktion braucht aber auch Geld. Für die Stadt Bern ein so dringend benö-tigtes Veranstaltungsmagazin zu produzieren will und kann ich nicht mehr aus eige-ner Tasche finanzieren. Wer hilft mit?

Ich will nicht über die Weltlage hinwegschweigen. Die Ohnmacht über Ignoranz,Selbstverleugnung, Manipulation und Macht wimmert in mir. Mein heiliges Welt-bild ist durch den Krieg stark angeschlagen und meine Kindlichkeit ist unter dieBettdecke gekrochen. In den letzten Wochen haben sich die Ereignisse und Meldun-gen überschlagen. Ich fühle mich überfordert, all diese Informationen zu verarbei-ten, geschweige denn, ihre Konsequenz zu erfassen. Der sinnlose Krieg und derweiche Frühling stehen im Gegensatz – ich bin dazwischen und es schmerzt.

“Es hat niemals einen guten Krieg undeinen schlechten Frieden gegeben.” Benjamin Franklin

In der Hoffnung, dass sich der Wellengang wieder beruhigt, zünde ich in diesenKriegsnächten Kerzen an, um zu zeigen, dass ich gedenkend noch da bin und nichtvergessen kann.

Lukas Vogelsang

nommen haben, sofern dieWettbewerbskommission nichtseinzuwenden hat. Die Medien soll-ten meinungsbildend sein. Baldheisst es: “Ihr dürft wählen zwi-schen meiner Meinung und meinerMeinung. Welche wählen wir?

Bern wird zu einer Kulturstadt –wenigstens wenn es nach dem neu-en Leiter der Abteilung Kulturellesgeht. Zu begrüssen ist die Wahl desneuen Kultursekretärs ChristophReichenau, der zur Zeit noch Direk-tor des Bundesamts für Kultur (BAK)ist und die neue Stelle ab 1. August2003 beginnt. Er löst den vorzeitigpensionierten Vorgänger Peter J.Betts ab. Es scheint, dass Reichen-au in der Stadt Bern einiges bewe-gen wird – seine Motivation klingtsehr verlockend, engagiert und er istsicherlich kein Stubenhocker oderSchreibtischtäter. Oder?

Titelbild: Skizze, Grosse Weide und Warteschleife; Thomas Blaser, Oel und

Acryl auf Papier; Original Papierbahnen 250 x 125 cm, mehrfach ineinan-

der übereinander gekleistertes Altpapier

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In Bern ist nichts los? Sie haben nochnie einen Veranstaltungskalender

produziert. Seit 10 Jahren wuchert dasKulturleben in dieser Stadt und auchdie Agglomerationen sind nicht mehrvon gestern. Veranstalter werden zueiner wahren Pilzplage und wenn manvor der Event-Datenbank sitzt, so fragtman sich, wer eigentlich noch Lustverspürt, an eine Veranstaltung zu ge-hen oder einen Kulturtatort zu besu-

LUKAS VOGELSANG

K U L T U R T A T O R T B E R N I S T K U N S T

chen. Die Entscheidung im Freizeitan-gebot und in Kunstdingen ist überfor-dernd.

Bern ist in jeder Hinsicht ein har-tes Pflaster. Es ist ein stillgeschwie-gener Kampf um die Gunst des Publi-kums, um Medienpräsenz, um Geldund um eine Daseinsberechtigung. Inletzter Zeit jedoch und das vermehrt,sammeln sich Kulturschaffende, Ver-anstalter, Finanzgeber und die Stadtzusammen und diskutieren am rundenTisch. Mehr Geld wollen die Einen,mehr Kulturauftrag die anderen, mehrOrdnung rufen die Dritten – die zen-trale Frage aber lautet: Was wollen wireigentlich gemeinsam? Wollen wir et-was gemeinsam?

Vor einigen Jahren verwehrte mirjemand die Zusammenarbeit in einemkollektiv-kulturellen Projekt mit derBegründung, es sei besser, wenn nichtalle in Gruppen und Zusammenschlüs-sen, händchenhaltend auftreten. Esbrauche Solonummern. Verstehenkonnte ich dies damals nicht. In denletzten Jahren ist mir jedoch aufgefal-len, dass Bern eine enorm kulturelleVielfalt und auch qualitativ, einiges zubieten hat. Der Musiker Don Li (tonus-music labor), bestätigte mir meineAnnahme. Er kam nach einem halbenJahr New York zurück und meinte,dass auf einem Quadratmeter Bern

mehr Kultur stattfinde als drüben. AmGeld kann es nicht liegen – oder zu-mindest nicht direkt – denn das mei-ste davon ist aus Spargründen langeschon gestrichen worden oder mit derWirtschaft Flussabwärts gedriftet.Aber vielleicht ist es eben genau die-ses fehlende Geld, welches unsere Be-mühungen darum umso stärker ge-macht und motiviert hat, weiterzufah-ren. Das Elend fördert Kultur und Kunst

und baut die Illusion zu einer hoff-nungsvolleren Welt – das kennen wirdoch. Und ist es nicht des BernersDickkopf, den Hindernissen zu trotzenund dann erst recht, zwar subtil, aberstetig, ein Projekt zu Ende zu führen?Der Futterneid und das Gerangel umdie paar Münzen hat uns zu Einzel-kämpfern gemacht, jeder für sich.Wem es zuviel wird, der wird dieseStadt verlassen. Und das ist spätestensdann der Fall, wenn man einengrösseren Bekanntheitsgrad erreichthat und vergleichen kann.

Eine farbige kulturelle Vielfalt isttoll. Man soll nun abern nicht meinen,dass dies ein schulterklopfendes Dan-ke oder gar ein Lösungsansatz für diekulturentscheidende Elite und denKulturförderungsstellen in Bern seinsoll. Das fehlende Bewusstsein diesesZustandes oder der fehlende Dialog in

all den Jahren hat Spuren hinterlassen.Und zudem: Was sich jetzt entwickelt,könnte gefährlich sein, denn die Kul-turschaffenden schliessen sich ebenzusammen und beginnen so, auchohne verbale Formulierung, diese Viel-falt in Frage zu stellen. FranticekKlossner, Berner Videokünstler, stelltediese Behauptung in den Raum, dasswir eigentlich Top sind, doch keineAhnung davon haben. Wie recht er hat,

wir haben keine Ahnung, weil wir unsin all den Jahren zu wenig reflektiertund damit unsere eigene Qualitäts-definition verloren haben. Doch zuvielReflexion ist eben auch schädlich undes wird die Aufgabe des neuen Kultur-sekretärs dieser Stadt sein, diesen Dia-log in einer erträglichen Balance zuführen. Das ist Kunst. Der KulturtatortBern ist Kunst. Vielleicht werden wirdies verstehen.

Bild:

Franz Schwendimann

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Der Raum strahlt Wärme aus. Wei-ches Licht, helle Wände, der Ge-

ruch nach frischem Holz und ein ein-ladendes Sofa. “Es ist mir wichtig,dass sich der Besucher hier sogleichwohlfühlt. Nur so mag er verweilenund sich den Vorgängen öffnen, diehier in diesem Raum stattfinden”,meint Apolo Miranda, der die kleineGalerie “Arte y Cultura” in einem derneuen Ateliers am Randweg in derLorraine führt.

Warme, erdige Farben in verführe-rischen, abstrakten Formen fangen dasAuge ein. Auf dem Sofa sitzend lasseich die Bilder der kolumbianischenKünstlerin Gloria Márquez zum Thema“erotische Magie” auf mich wirken.Mit regelmässigen Ausstellungen vonlateinamerikanischen Künstlern, Le-sungen und Performances willMiranda einen multikulturellen Be-gegnungsraum schaffen, sprachlicheBarrieren überwinden und den kultu-rellen Austausch zwischen derSchweiz und Lateinamerika fördern.Die Kunst dient dabei als Katalysatorder eigenen Gefühle und Wahrneh-mung, die in Diskussionen aufgenom-men werden. “Indem man etwas siehtoder hört, das man selber schon erlebtoder empfunden hat und mit anderendarüber diskutiert, entstehen oft die in-

VERENA ENDTNER

Ein neuer Raum für Kunst und Anderes

Espacio ARTE Y CULTURARandweg 4; 3013 Bern

Öffnungszeiten:Donnerstag & Freitag: 13 bis 18 Uhr

Samstag 11 bis 17 Uhr – oder nach Vereinbarung.

teressantesten Gespräche. Sprach-probleme sind dabei kaum ein Hinder-nis. Im Gegenteil: sie führen oft dazu,dass man etwas genauer umschreibenmuss, und sich so bewusster wird, wasman eigentlich ausdrücken möchte.”

Apolo Miranda setzt sich zu mir aufdas Sofa und erzählt aus seiner Hei-mat: Mexiko. Dort sei Kunst ein Privi-leg der Elite und viele Künstler aus derUnterschicht hätten nie die Möglich-keit, ihr Potential weiter zu entwickeln.Miranda ist selber Kunstschaffender.Er ist Autodidakt. Während einer Stu-dienreise in die Schweiz lernt er seinejetzige Frau kennen und entschliesstsich vor 2 Jahren nach Bern zu ziehen.Von einem Freund erfährt er von den

Ateliers am Randweg. Die 2-etagigenRäumlichkeiten bieten reichlich Platzund Miranda fasst den Beschluss, denunteren Teil als Ausstellungsraum zunutzen und so unbekannten Künstlerneine Plattform zu bieten. Die obere Eta-ge dient als Atelier, wo er tagsüber ar-beitet. Nachts jobbt er in einer Bar. Inseinen Bildern fallen die realistisch dar-gestellten Augen auf: mehrere Augennebeneinander, übereinander, in denunterschiedlichsten Farben. Die Augenals Fenster zur Seele des Menschen.“Die Seele eines Raumes machen dieMenschen aus”, sagt Miranda und ermöchte möglichst viele Kunst-schaffende motivieren, das “ARTE YCULTURA” zu bevölkern.

Aktuelle AusstellungGloria Márquez, Erotische Magie, Kunstbilder. Kolumbien.bis 3. April 2003

Weitere AusstellungenFernando Pérez, Fotografie. Mexiko.5. bis 27 April 2003

Rodolfo Abella, Skulpturen, Argentinien, Mai 2003.

Juan Godoy, Malerei, Chile. Juni 2003.

Apolo Miranda, Malerei, Retrospektive. Mexiko. August 2003.

Performances nach Vorankündigung, jeweils samstags ab 17 Uhr.

Bild: Verena Endtner

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BeJazz | Dampfzentrale

Marzilistr. 47, CH-3005 Bern

[email protected]

Tel. 031 311 82 03

Büro: Mo & Do. jeweils 14.30 - 17.30h

PROGRAMMAPRIL 2003

Sa 05.04. 21:00 Inside OutJazz’n’Groove. CD-TAUFE ”Soleil”Musikkeller

Fr 11.04. 21:00 Daniel Woodtli TrioSmooth Jazz. CD-TAUFE ”LittleChamber Music”Musikkeller

Do 17.04. 23:00 SOULSTREAMSeason (Compost Records, D) feat.

Ernesto (voc)

Foyer International

Fr 18.04. 22:00 Christoph Stiefel’s EnvelopeGeneratorNuJazz.Foyer International

Fr 18.04. 23:00 THE NIGHT OF THE BLUE NOTESfeat. DJ Paco de la Cruz(Brazilectro/Afrotronic)Foyer International

Fr 25.04. 21:00 UpTown BigBandThe Original goes DownTownfeat. Special Guest Ralf Hesse (tp, D)Musikkeller

Sa 26.04. 21:00 Dave Scherler’s CamouflageGetarnter Progressive JazzMusikkeller

Detaillierte Programme sind bei BeJazz oder in der Dampf-zentrale erhältlich! Reservationen: 031 312 1206

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Der 1961 in Zürich geborene Pia-nist, Keyboarder, Komponist, Ar-

rangeur und Produzent hat sich mitvielen Projekten einen guten Namengemacht, auch über den Landesgren-zen. Seine musikalische Karriere führ-te über klassischen Klavierunterrichtbis zum fiebrigen Rhythm & Blues undRock’n’Roll. Danach aber konzentriereChristoph Stiefel sich mehr auf Funk,Fusion und Jazz. Er spielte in MaxLässer’s Ark, und war 5 Jahre ständi-ger Begleiter von AndreasVollenweider & Friends. Von da anging seine Karriere in Begleitung mitvielen anderen namhaften Musikernweiter. Seine Projekte sind von Vielfaltund Klangästhetik geprägt, seine Kom-positionen und seine Spielweise sindberührend lyrisch und farbig. Seinneustes Projekt “Envelope Generator”hat ihn und die Band im letzten hal-ben Jahr hauptsächlich beschäftigt.Der neue Bereich heisst NuJazz-Ambient Musik, es vereint die langjäh-rige Sounderfahrung als Keyboarderund die hypnotischen, teilweise auchprogrammierten Drum-Grooves desStils. Ein Hüllkurvengenerator(envelope generator), steuert in einemSynthesizer den zeitlichen Verlauf ei-nes Sounds und bestimmt somassgeblich das klangliche Resultat.Zusammen mit Björn Meyer (eb,electr.), Marius Peyer (dr, perc undelectr.), bestimmt Stiefel mittels “in-stant composing” live das klanglicheEndergebnis. Crossover zwischen zeit-genössischer Clubmusik und Jazz – einspannendes Konzept.

Konzert: Freitag 18. April, Dampf-zentrale Foyer International; 22.00 Uhr

Bild: Christoph Stiefel/ zVg

Christoph Stiefel’sEnvelope Generator

Daniel Woodtli TrioSomeday in April Tournee

Das Daniel Woodtli Trio hat sich seitgut zwei Jahren regelmässig in

Schweizer Clubs, an Festivals undPrivatanlässen präsentieren könnten.Kennen gelernt haben sich die dreiProtagonisten als Studenten an der„Swiss Jazz School“ in Bern. Inspiriertdurch einen gemeinsamen Auftritt mitPhilip Catherine – im Trio mit Bert Joris– hat sich Daniel Woodtli entschlossen,selber eine solche Formation zu grün-den. Zu Beginn dieser Zusammenar-beit stand die Interpretation von Stan-dards und Popsongs. Daraus entwik-kelt hat sich ein transparenter,kammermusikalischer Sound ohneSchlagzeug. Eine differenzierte,manchmal fast poetische Spielweiseverhalf den drei Musikern zu einemeigenen Repertoire, mit eigenständi-gem Klangcharakter. Das Debut-Albumwurde im Herbst/Winter 2002/03 im„Castle-Life Recording Studio“ (G.Ruffieux) in Fribourg aufgenommen.Es zeigt den ehrlichen Stand ihrer Ent-wicklung auf und wird auf dem Tessi-ner Label ALTRI SUONI im Juni diesesJahr erscheinen.

Konzert: Freitag 11. April; Dampf-zentrale Musikkeller; 21.00 Uhr

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Bern hat in vieler Hinsicht eigenwil-liges zu bieten. Viele Kuriositäten

und Geschichten verschwinden nor-malerweise irgendwo hinter einerHausecke oder verstecken sich in denGassen und Lauben dieser Altstadt. Daverstecken sich viele Träume, Ideenund Gespinste. Bern ist mitnichtenlangweilig, wer das immer noch be-hauptet, kennt die neuste Absurditätnicht.

Seit 1959 verkehrt in Bern dasTramfahrzeug mit dem sinnlichen Na-men Be 4/4 621-630 (damals 121-130)und der Anhänger 331-340, um genauzu bleiben. Es ist seit damals demTramdepot Burgerenziel zugeteilt undverkehrt vorwiegend auf der Linie 5.Das ist seit damals so. Einige 621-630verkehrten später auf der Linie 3, älte-re Wagen 610-615 kamen auf die Linie5. Aber auch Linie 9 durfte noch einenKurs der 621-630 führen. Soviel zurÜbersichtlichkeit. Wahrscheinlich sassschon jeder und jede BernerIn, Gästeund Durchreisende in einem dieserletzten der letzten Trams, nicht nurPolo Hofer. In all den Jahren wurde vielgebastelt und gebaut, einige Tramserhielten sogar eine neue rote Alltags-uniform und oder durften bunt bemaltund verklebt in der Bundesstadt pa-trouillieren. All die Jahre hat die 5,quietschend das Stadtbild verschö-nert, bereichert und einen schwerenHauch von Nostalgie erhalten. Nun istsie im hohen Alter der Pensionierungnahe, doch zeigt sie keinen Willen sichzur Ruhe zu setzen. Jetzt erst rechtnicht, wo man doch endlich Zeit hat.All die Jahre hat es Demonstrationen,Renovationen, Zibelemärite,Fasnachtsumzüge, Anzügeleien undBendeleien mitgetanzt, ist wortlosbimmelnd von Turm zu Turm, über dieBrücken und steilen Hänge gerollt – hatgedreht und gekurvt. Es hat uns mit-

Fotos: Nadia Schweizer

Bilder: Annegret Hewlett-Göldi (PR-Chefin Bern Mobil), Bernhard Graser (Präsident Tramverein Bern),

Kuno Lauener (Sänger), Tina Venus Weiss (20-Minuten),

Meret Matter (Schauspielerin), Edgardo Malaroda (Argentinische Botschaft)

LUKAS VOGELSANG

O D E N U M M E R 5

genommen, getragen und gewartet –oder auch nicht. Man ist ihm nachge-rannt, keuchend die steilen Stufenhochgehechtet oder hat helfend denbetagteren Menschen beim Einsteigengeholfen. Man ist zusammengerückt,hat sich berührt oder hat sich auf denunbequemen Sitzen in Zeitungen ver-tieft. Jeden Tag. Dieses grüne oder nunauch rote Fossil hat Bern wahrschein-lich mehr sozialisiert, als die Hälfteunserer wechselhaften PolitikerInnen.

Das Tram Nummer 5 will weg.Schon so lange hegt es den Wunsch,mehr von der Welt zu sehen. Es willuns verlassen – auf immer. In Bern istes sowieso viel zu nass und zu kalt.Und während wir Menschlein immernoch darauf warten, dass das Klimabesser wird, hat sich das Tram Num-mer 5 entschlossen: Argentinien,Rosario, um genau zu sein. Dort sinddie Strassen chronisch verstopft. Dortwird es wieder, wie in jungen Jahrenin Bern, attraktiv im Leben stehen. InHitze und Lebendigkeit zu rollen –welch würdevolle Aufgabe im Alter. InRosario hat das Alter noch seine Wert-schätzung und Respekt und vor allem:Dort wird das Tram Nummer 5 einelange, grossartig-surreale Geschichteerzählen können.

Das Bild dieser Reise könnte aus ei-nem Film vom argentinischen Regis-seur Eliseo Subiela stammen. Nurschon die Idee entspringt förmlich sei-nen Bildern, vom Meister dessurrealen Geschichtenkinos (pequeñosmilagros, las adventuras de dios...).Man stelle sich vor, wie das Tram überdas Meer schwimmt, rollt, mit einerBugwelle, schäumend die letzen Ein-hörner emporhebt, zwischendurch mitdem Scheibenwischer den Delphinenwinkt und jetzt laut bimmelnd “Landin Sicht” ruft. Klar, dass der Kon-dukteur den Mitreisenden die Billeteknipst und Kuno Lauener mit BernhardGraser (Präsident des TramvereinsBern) ein Duett über eine verloreneLiebe singt.

In einem Briefwechsel zwischenBern und Rosarios StadtpräsidentenDr. Hermes Juan Binner hiess es dochso schön: “...lade ich sie ein, anlässlichIhres nächsten Aufenthaltes in unserLand uns zu besuchen, um so einigeMomente miteinander teilen zu kön-

nen.” Welch grotesk unbernische Poe-sie.

Liebes Tram Nummer 5. Wehmü-tig und freudig danke ich Dir für die-ses Stück Unmöglichkeit, Hoffnungund Kraft. Obwohl ich es in den letz-ten Jahren verpasste, mit Dir mehr Zeitzu verbringen – mein Leben verlief ein-fach auf der falschen Linie – berührtmich Deine Vision. Ich werde Dir Post-karten schreiben. Wann immer michder Weg nach Rosario führen sollte,werde ich Dich besuchen und in der 7Reihe links, den Kaugummi, den ich als9-jähriger Dir unter den Sitz klebte, be-tasten kommen. Ich wünsche Dir eineso wundervolle Reise, und dass Du inArgentinien glücklich wirst. Wirst Duuns vermissen?

GAF 01 Ausstellung zum Tram Num-mer 5 vom 29. – 13. April; im Tram-depot Burgerenziel, Thunstrasse 104,Bern

Fotografien von: Nadia Schweizer, Mi-chael Blaser, Remo Nägeli, SimoneNydegger, Thomas Wukovics, RafaelAmmannÖffnungszeiten Fr. 19.00 – 21.00 Uhr/Sa 14.00 – 18.00/ So 14.00 – 18.00 Uhr

GAF ist die Abkürzung für Gruppe Au-todidaktischer Fotografen. Dies ist eineunabhängige Organisation, die sichfrei in Gruppen organisiert. Gemein-sam werden in diesen Gruppen Zieledefiniert, um Fotografie zu lernen.Jede Gruppe bestimmt selber, wie lan-ge, wie oft die Ausbildung dauern soll.Es werden Berufsfotografen von denGruppen angestellt, die als Dozent dieGruppen unterrichten und begleiten.Diese Ausbildungsform ist eine inter-essante und spannende Ausbildungs-alternative, die auch in anderen Berei-chen angewendet werden sollte. Infoszu der GAF-Idee sind schwer zu findenund am besten bei ehemaligen GAF-Leuten zu suchen...

10 R e k l a m e

. . . n i c h t n u r ensu i te – a u c h a n d e r e s . . .

G e r e Z b i n d e n

G r a f i k

S a n d r a i n s t r a s s e 3

3 0 0 7 B e r n

0 3 1 3 1 1 1 3 3 3

g . z b i n d e n @ m a i l s . c h

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12DAS PROGRAMM

Mittwoch 23. April Premiere

Weitere Daten: 25./ 26./ 27./ 30. April und 1./ 2.Mai, jeweils 20:00 Uhr

ZMITTST IM GJÄTT USS - Suada von Guy Krneta

Schlachthaus Theater

Donnerstag 24. April Premiere

Weitere Daten: 26./ 27. April, jeweils 20:00 Uhr

TERMINAL A von Anina LaRoche und Rainer Hofmann

Kulturhallen Dampfzentrale Turbinensaal

Freitag 25. April; 23.00 Uhr

LateNightSpecial Krneta & Urweider

ZMITTST-IM-GJÄTT - unplugged!

Schlachthaus Theater

Samstag 26. April Premiere (19.00 Uhr)

Weitere Daten: 29. April und 1./ 2. Mai, jeweils 19:30 Uhr

DIE APFELKÖNIGIN - Eine Komödie für Tänzer und Schauspieler von

Michael Stauffer

Kornhausbühne

Samstag 26. April Premiere

Weitere Daten: 27./ 30. April und 1./ 2./ 3./ 4. Mai , jeweils 19:30 Uhr

CASTING IN KURSK - von Alexander Galin

Diplomklasse des Studienbereichs Theater

Hochschule für Musik und Theater Bern, Grosse Halle

Sandrainstrasse 3, Dachgeschoss

auawirlebenZeitgenössisches Theatertreffen in Bernvom 23. April bis 4. Mai 2003

Samstag 26. April; 23:00 Uhr

LateNight Special Stauffer & Desalmand

NUR WER EINEN HUND HAT

Kulturhallen Dampfzentrale Kesselhaus

Sonntag 27. April; 11:00 bis 17:00

SCHREIBEN EIN DRAMA

Eine Veranstaltung von auawirleben und Autorenwerkstatt Stadttheater Bern

Schlachthaus Theater

Montag 28. und Dienstag 29. April, jeweils 20:00 Uhr

die 50 mal besseren amerikaner/ fake reports - ein Stück von Kathrin Röggla

Kulturhallen Dampfzentrale Turbinensaal

Mittwoch 30. und Donnerstag 1. Mai, jeweils 20:00 Uhr

DER PLAN VON DER ABSCHAFFUNG DES DUNKELS - von Peter Høeg

Kulturhallen Dampfzentrale Turbinensaal

Freitag 2. Mai; 21:00 Uhr

MICHAEL VON DER HEIDE - frisch

Kulturhallen Dampfzentrale Kesselhaus

Samstag 3. Mai; 21:00 - 00:30 Uhr

HOLLYWOOD UNPLUGGED: Die Lange Nacht - Rocky/ Star Wars/ Titanic

Kulturhallen Dampfzentrale Turbinensaal

Unser Lieblingsfilm – ein Geschenk der CINEMATTE Bern

Sonntag 4. Mai; 16:00 Uhr

Unser Lieblingsfilm zum 20sten! Eine Überraschung für alle!

Sie/ Wir leben – aua!Und das schon seit 20 Jahren

Für nicht Theaterkundige hört sichder Titel “auawirleben” recht

spassig an und es lässt kaum vermu-ten, dass dahinter ein tiefgründigesKonzept steht. Oder doch? Sinnierenwir über den Titel und setzen ihn mitder momentanen Weltlage zusammen,so spüren wir keine Belanglosigkeit. ImGegenteil, der Name ist Programm.

1983 wurde auawirleben durch Pe-ter Borchardt, dem damaligenSchauspieldirektor vom StadttheaterBern, als Pilotprojekt ins Leben geru-fen. Seither hat sich das jährlicheTheatertreffen mit der theatralen Aus-einandersetzung gesellschaftlicherRealitäten beschäftigt. AUA! Das mussman überleben können. Dieses sichmit den Realitäten von Gestern undMorgen auseinandersetzen bedingtviel Mut und eine sensible Wahrneh-

mung. Es braucht Stärke und unab-dingbare Fantasie, die sich noch traut,eine lebenswerte Zukunft zu erfinden.Ein ewiger Drahtseilakt und eine Mei-sterleistung.

Mut gehört auch zum Thema in die-sem Jahr: Mobilität-Tourismus-Migra-tion. Als wäre vorauszusehen gewe-sen, wie aktuell die Organisation mitdem Programm sein wird – doch wirkennen diese Feinfühligkeit aus derKunst- und Künstlerszene. Am Puls derZeit, am Abgrund, und doch immer et-was voraus.

Es erwarten uns 4 Uraufführungen,1 Schweizer Erstaufführung und nichtweniger spannende Zwischentöne undExperimente. Wir werden SchweizerProduktionen sehen oder internationa-

le Einflüge erleben. InternationalesTheaterschaffen heisst bei auawir-leben nicht, Grenzen zu überschreitenohne die Schweizerzunft mit einzube-ziehen.

Das Programm ist bunt und düsterzugleich. Der Spagat zwischen Micha-el von der Heide und den 50 mal bes-seren amerikaner/ fake reports musserst noch gelingen. Man weiss das sel-ber nie so genau im voraus. Das ist dasRisiko, die Provokation, der Prozess,die Leistung und 20 Jahre Arbeit. EinLeben für die Bühne. In der Hoffnung,dass nicht nur die CINEMATTE mit ei-nem Lieblingsfilm, einer AUA!-Über-raschung, den OrganisatorInnen dan-ke sagt, sondern auch Bern erwachtund erkennt, was hier geboten wird,überreichen wir von ensuite –kulturmagazin eine rote Rose. (vl)

Infos:

www.theater.ch/

auawirleben

Spezialprogramm

liegt überall auf

Reservationen:

031 312 6060

Bild: zVg.

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Für mich bedeutet Kunst erfahren,Kunst machen, Kunst wahrneh-

men, Kunst sammeln, Kunst ausstel-len, Kunst betrachten, Kunst lesen,eine Gegenrealität, ein Ideal, ein fastperfekter Zustand. Ich finde Kunstwichtig, die so wenig wie möglich mitder Realität zu tun hat.

Ein Raum mit Bildern von Rothko,in dem ich sitze, ist für mich ein um-fassenderes Kunsterlebnis, als alle ak-tuell-politischen Kunstwerke zusam-men mir bieten können. Weil er dieSeite in meinem Menschsein an-spricht, die für Kunst empfindsam ist.Es geht um grundsätzliche Fragen dermenschlichen Existenz und nicht umalltägliche oder zufällige Entwicklun-gen. So wie ich als Person ausgeprägtbin, finde ich die ”Flucht” der Kunst inAktualität und Politik fragwürdig, denn

Bild: Skizze, Claims

und Trecks; Thomas

Blaser, Oel und Acryl

auf Papier; Original

Papierbahnen 250 x

125 cm, mehrfach

ineinander übereinan-

der gekleistertes

Altpapier

THOMAS BLASER

Kunst ist Kunst und alles andere ist alles andere

da wird eine andere Ebene bemüht,eine Verwässerung der harten Faktender Realität findet statt.

Kunst ist die positive Seite in mei-nem Leben. Es ist das, was mich zueinem grossen Teil in der Welt hält. DerRest, alles ausserhalb der Kunst ste-hende, die alltägliche Realität: dasscheint mir der geeignetere Ort für di-rektes politisches Verhalten zu sein. Einpolitischer Prozess, sagen wir mal,eine aktuell sich ereignende Ungerech-tigkeit, hat für mich etwas sehr direk-tes, was meine Aggression oder mei-ne Argumentation anspricht. Ich mussmich in solchen Momenten als Menschpositionieren, das hat nichts mit einemidealen Zustand zu tun, nach dem ich,wie alle, Sehnsucht habe. Ich glaubeKunst ist ein Idealzustand oder eineGegenrealität, in der man für Momen-te, Augenblicke, spazieren kann undeinen Traum wach hält auf ein ande-res Leben. Wie Halte- und Ruhepunk-te, wie Umsteigestationen, von einerWelt in eine mögliche andere; also derMoment des Ausklinkens aus dieserirren Bilderflut, in der wir uns täglichbewegen. Mit dem Versuchbewusstzumachen, was ein Bild ei-gentlich sein kann - dass es unsereWahrnehmung zwingt, konzentrierterzu erfahren. In diesen Zusammen hän-gen, denke ich, haben auch meine Ar-beiten durchaus eine politische Dimen-sion.

Kunst hat immer etwas mit Idea-lismus, mit anderen Welten, mit derHoffnung auf Veränderung zu tun. Ichbin ein Befürworter der Elfenbeinturm-theorie. Kunst und Kunst machen gehtdabei nicht einher mit Weltflucht odermit dem Negieren der tatsächlichenZustände, sondern hat eher etwas vonInitiiertheit, die aber nicht streng dog-matisch und somit gefährlich ist, son-dern im Gegenteil nur ein einzigesWort vertritt: Freiheit. Kunst ist einerder letzten Horte der Freiheitsidee. Dasmeint jedoch nicht, dass ich da wieeine Art Parzival durchgehe. Man mussseine Position genau bestimmen. Wieim täglichen Leben muss man immerganz genau hingucken und fragen wiefunktioniert das Ganze. Eben auch diekommerzielle Vereinnahmung. Ichmuss mir meinen eigenen Weg su-chen, und der ist fast immer ungesi-

chert. Also sich nicht der Illusion hin-geben einer zugleich sicheren und frei-en Existenz.

Das ideologische, von Inhalten undKonzepten schwangere, geradezu ver-biesterte Künstlertum ist sehr verbrei-tet. Wenn ich manchmal in Kunst-gazetten herumblättere, da frag ichmich, was ist denn daran nun eigent-lich noch lebenswert? Ich halte es nichtfür angebracht, meine politischenÜberzeugungen, meine Reflexionenüber den Ernst des Lebens und derSituation in der Camouflage vonKunstwerken erscheinen zu lassen. Dabin ich eher frei von, ich sage mal,ideologischer Verbissenheit, Selbst-reflexion oder Selbstbetrachtung odergar die Thematisierung der viel-beklagten postmodernen Einsamkeit.Im artistischen Prozess bin ich zu fröh-lich-lebendig. Obwohl man das nichtverwechseln sollte mit dem Fehlen vonSinn und Inhalten.

In der Kunst gibt es nicht unbedingtFortschritt, weil sie sich im Kern im-mer um die gleiche humane Existenzkreist und bestimmte Dinge sich ein-fach, trotz aller moderner Entwicklung,nicht ändern. Denken wir daran, dasses Tag und Nacht wird, dass es eineBeziehung von Mann und Frau gibt, diesich an der Oberfläche vielleicht än-dert, im tiefsten Innern aber sicherlichüber die Jahrtausende relativ gleichgeblieben ist. Das was man sieht istwohl meistens die Oberfläche. Geburt,Tod, Hoffnung, Verzweiflung, jene zen-tralen Bedingungen menschlicher Exi-stenz. Ich denke, dass Freiheit ein ganzzentrales Motiv der Kunst ist, geistigeund emotionale Freiheit, Autonomievon Aktualitäten, Befreiung von Zwän-gen in unserer Existenz.

ensuite -Essayist Thomas Blaser(1958) ist Kunstmaler, freischaffend,lebt und arbeitet in Bern.

(Zitat: Ad Reinhard)

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Seit zwei Jahren bin ich von einemVirus befallen. Er klebt in meinen

Ohren und pickt mich zwischendurchin den Hüften. Als ich dann noch diestämmigen, wikingerhaft-anmutendenFrauen zu sehen bekam...

Ausserhalb von Finnland istVärttinä in Skandinavien, Deutschland,Niederlande und Belgien sehr bekannt.Beim damals zuständigen SchweizerMusikvertrieb erzählte man mir, er-staunt über meine begeisterte Nach-frage, dass sich in der Schweiz keinJournalist für Värttinä interessiere undim Gegenteil, die Leute abwinken. Jetzthat sich die Situation geändert. Welt-musik ist clubfähig geworden, mandarf sich dazu bekennen, auch ohneBirkenstöcke zu tragen.

Die finnische Gruppe Värttinä hateine ungewöhnliche Geschichte. 1983begann in einem Fünfhundertseelen-dorf in Ostfinnland, in Rääkkylä, eine21-köpfige Jugendgruppe zu singen.Zuerst bestand die Gruppe nur ausfünfzehn Mädchen, später stiessennoch sechs Jungs hinzu, als ersterJanne Lappalainen, der bis heute inder Band ist (er spielt Bouzouki undWindinstrumente). Die Mädchen san-gen und spielten die Kantele (finni-sches Nationalinstrument), die Jungsbegleiteten sie mit Akkordeon, Saxo-phon, Geige, Gitarre und Flöte. SariKaasinen war damals die Älteste undarrangierte die meist traditionelleFolksmusik und in dieser Form nahmVärttinä die ersten zwei Platten auf.

Die jungen Männer

dieses Dorfes sind

zu nichts nütze.

Die Hüte haben sie

locker auf den

Köpfen.

Ihre Münder sind

wie Türen von

Schweineställen.

Bild: zvg.

LUKAS VOGELSANG

V ä r t t i n ä - Frauenpower a u f f i n n l ä n d i s c h

Das Erwachsenwerden zersplitterte dieGruppe. 1989 zog Sari und einige Mu-siker nach Helsinki und wenig spätergründeten sie Värttinä mit einigen wei-teren Pop- und Rock-MusikerInnen, einzweites Mal. Das schlug ein und dieGruppe war bereits 1997 mit dem Al-bum “Kokko” in den Weltmusikchartsganz vorne dabei. Nur in der Schweizwollte niemand so recht aufspringen.Die einzigen Medien, welcheeinigermassen nachhaltig reagiertenwaren die Lokalradios LoRa in Zürichund Radio RaBe in Bern.

Rääkkylä liegt in Karelien. Die Spra-che in den Liedern von Värttinä istkarelisch, ein alter einheimischer Dia-lekt. Karelien ist ein Gebiet das zumgrössten Teil in Russland liegt. DieKarelier waren ein eigenes Volk miteiner hoch stehenden Runengesangs-kultur. Es ist auch die Sprache in derdas finnische Nationalepos Kavevalageschrieben wurde. Die Mutter vonSari und Mari organisierte Leseaben-de in alter Lyrik und bald merkten diejungen Leute, dass das Singen der Tex-te viel mehr Spass machte. Die Spra-che eignet sich sehr gut für den Ge-sang und hat auch im Klang etwasperkussives. Heute verstehen die mei-sten FinnInnen nur noch wenigkarelisch, vor allem nicht in dieserGeschwindigkeit, wie sie Värttinä dar-bringt. Der Rhythmus und die Metrikdieser alten Sprache hat Värttinä ge-prägt. Ob sie nicht dran dachten eng-lisch zu singen? Es sei ihnen schonvorgeschlagen worden, doch das wür-de nicht mehr zu ihnen passen undselbst die Fans in Japan hätten dieTexte bis jetzt mitgesungen – obwohlsie kein Wort davon verstehen.

Värttinä will keine feministischeBand sein. Trotzdem sind die Texte

nicht ohne Haare auf den Zähnen. ImLied “Marilaulu” singen sie zum Bei-spiel: Nun werde ich singen und ihrhört zu/ Ich bin nicht euer Flittchen,auch wenn ihr es vielleicht denkt/ Diejungen Männer dieses Dorfes sind zunichts nütze. Die Hüte haben sie lok-ker auf den Köpfen. Ihre Münder sindwie Türen von Schweineställen/ Ichhabe es schon 105 mal gesagt. Ichwerden keinen unnützen Jungen neh-men/ Meinen Ex werde ich in eineSchlammloch stecken. Dann sage ichdem Neuen ich hätte keinen alten/Nichts ist so gefährlich wie die Krank-heit der Liebe. Da stehst du und stirbstmit offenem Mund und Augen./ Diealten Weiber schreien, verlangen einenneuen für mich und der Alte ist nochgar nicht tot/ Die Zungen der altenWeiber sollten in Stücke geschnittenwerden. Den alten Weibern im Dorfsollte man heissen Zinn ins Maulgiessen. So würden sie ihre Mäulerhalten und in die Bäume klettern.

Värttinä selber vergleichen ihrenErfolg mit dem Phänomen der univer-sellen Girl-Power-Bewegung oder denSpice Girls. Sie singen über die glei-chen Themen wie Liebe, Sex und Leid,doch eben in der finnischen Mentali-tät und diese ist eben etwas rauer. AlsoMänner, zieht eure Helme an!

Konzert: Reitschule; Sonntag, 27. April;21.00 Uhr

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CD-TIPP

KLAUS BONANOMI

VON MENSCHEN UND MEDIEN

Les Raines ProchainesProtest und VasenDas 5. Album der verwegenen Frauen klingt zwar musikalischnicht neu, dafür sind sie etwas reifer und frecher geworden.Schliesslich gehören sie jetzt auch zu den abrasierenden Spe-zies: Les Reines Prochaines haben Schnäuze. So jedenfallsauf dem Cover. Auf der CD finden wir neue Lieder und Songsaus der aktuellen Tournee: “Es gibt immer etwas zu tun”. DerGitarrist und Produzent Wädi Gysi stellte eine interessanteKombination aus Live-Mitschnitten und Studio Remixes zu-sammen. 20 Songs wie 20 Vasen, mal Ming mal Marmor, malunentbehrlich mal befreiend. Und protestieren tun die fünfFrauen sowieso immer. Wer sie schon mal live gesehen hat,der kennt das professionell-dilettantische Auftreten. Daskommt auf dieser CD gut an. Wild und dramatisch, fauchendund poetisch bewegend, spielen die Frauen irgendwo zwi-

schen Pop und Cabarett und das mitLeidenschaft. Auch für Männer ist dashinreissend, wenn da nur dieSchnäuze nicht wären... (vl)

www.reinesprochaines.chRecRec/ Make Up, make 16

21.3. in Bern - die Museumsnachtwird zum Publikumserfolg. Tausendevon Menschen besuchen die 16 Mu-seen, die bis 2 Uhr in der Früh geöff-net haben. Tagundnachtgleiche in Bern- die Nacht wird zum Tage, weil wir zuungewohnter Stunde einen ganz an-deren Blick auf Bilder und Kunstwerkewerfen können...·

21.3. in Bagdad - der Grossangriffauf Saddam Hussein und seine Palä-ste hat begonnen, tausend Marsch-flugkörper schlagen in der irakischenHauptstadt ein. Tagundnachtgleiche inBagdad - die Nacht wird zum Tage, er-leuchtet durch Grossbrände und dieLeuchtspuren von Raketen...

Der Krieg - er ist auch diesmal wieder:ein Krieg der Bilder. Was ist Informati-on, was Propaganda? Wir wissen heu-te, dass die von den Amerikanern ver-breiteten Videobilder der ferngesteu-erten Marschflugkörper, die uns da-mals so faszinierten, weil sie mit chir-urgischer Präzision ihre ausgewähltenZiele trafen, nur einen kleinen Teil derRealität zeigten: Was auf unseren Bild-schirmen wie ein Videogame aussah,verursachte im wirklichen Leben ech-te Todesopfer und Verletzte; die Bilderentpuppten sich als Propaganda - ge-nauso wie auf der anderen Seite dieAufnahmen von einer zerstörtenFabrikationsanlage für chemischeKampfstoffe bei Bagdad: Bevor dieIrakis die ausländischen Fernsehteamszum Schauplatz des Geschehens ba-ten, malten sie Tafeln, auf denen auf

englisch geschrieben stand, dies seieine Fabrik für Milchpulver gewesen.

Diesmal sind wir noch näher dranund live dabei bei Panzervorstössenund bei der Jagd auf abgeschosseneKampfflugzeug-Piloten; doch wie da-mals wird ein grosser Teil der Wahr-heit erst später ans Tageslicht kom-men. Sicher ist nur: In jedem Kriegsterben Menschen, die Infrastrukturwird zerstört, die Umwelt beschädigt -und auch unermessliche kulturelleSchätze sind in Gefahr. Die alliiertenLuftangriffe auf Dresden im ZweitenWeltkrieg forderten nicht nur vieleMenschenleben, sondern machtenauch Weltkulturgüter wie dieSemperoper oder den Zwinger demErdboden gleich; trotz internationalerProteste sprengten die islamistischenTaliban-Fundamentalisten die gewalti-gen Buddha-Statuen im afghanischenBamian-Tal in die Luft, und auch imGolfkrieg von 1991 wurden Kulturgü-ter im Zweistromland zwischen Eu-phrat und Tigris in Mitleidenschaft ge-zogen. Im historischen Mesopotamienhaben Sumerer, Assyrer, Babylonier,Perser, Römer und Byzantiner bedeu-tende Städte wie Babylon und Ninivegebaut, hier errichtete KönigNebukadnezar die Hängenden Gärtender Semiramis, eines der sieben Welt-wunder der Antike; in Ur, der Geburts-stadt Abrahams, in der Nähe des heu-tigen Basra, liess der HerrscherUrnammu die StufenpyramideZikkurat erbauen, die als Vorbild fürden Turmbau zu Babel diente... In Me-sopotamien rollte erstmals ein Rad,

wurde die Schrift entwickelt und ent-standen die ersten Städte und Staaten;hier, so vermutet die Wissenschaftheute, lag der biblische Garten Eden.Der Angriff auf Irak ist darum auch einAngriff auf eine der Wiegen der Zivili-sation.

In einem Rennen gegen die Zeitversuchte ein amerikanisches Archäo-logen-Team, wenigstens einen Teil derhistorischen Stätten zu kartieren undvor Kriegsbeginn die Militärs auch aufdieses Thema aufmerksam zu machen.Denn schon der Irak-Krieg von 1991richtete in Ur, Babylon und Ninivegrosse Schäden an historischen Stät-ten an, und im irakischen National-museum von Bagdad, das die weltweitschönste Sammlung mesopotami-scher Fundstücke besitzt, schlug 1991eine (fehlgeleitete) amerikanische Ra-kete ein, wie der österreichische Jour-nalist Andreas Feiertag in der Zeitung„Der Standard“ schreibt. Das eigentli-che Ziel war nicht das Museum, son-dern das gegenüberliegende Haus:Das Gebäude des irakischen Fernse-hens. Denn wer einen Krieg gewinnenwill, muss nicht nur die militärischenVerteidigungsanlagen des Gegnersausschalten, sondern auch dessenInformations- und Propaganda-maschinerie...

ensuite-Kolumnist Klaus Bonanomiarbeitet für die Sendung Rendez-vousvon Schweizer Radio DRS und präsen-tiert auf Radio RaBe die Jazz-SendungFlyin‘ Bird.

PROTEST UND VASEN

Frühlingsbeginn - oder: Was hat ein Museum mit dem Krieg zu tun?

RESTAURANTS

Wer Mitglied ist beim Verein WE ARE, dem Trägerverein, erhält ensuite gratis nach Hausezugestellt. Kosten tut das nicht die Welt, aber uns erleichtert es das Leben ungemein. UnsereArbeit ist vorerst gratis und wir sind für jede Einzahlung dankbar:

1 Jahr WE ARE (immer für ein ganzes Kalenderjahr vom 1.1. – 31.12.03)

Einzelmitgliedschaft Fr. 45.-Studenten/ IV/ AHV Fr. 25.- (Ausweise einsenden)Familien-/ Paarmitgliedschaft Fr. 60.-Firmenmitgliedschaft Fr. 200.-Gönner ab... Fr. 300.-

Viele Münzen überweisen an: WE ARE-3007 Bern; PC- 30-651204-6

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Miriam MakebaDienstag, 1. April, Kongresshaus Biel

Fumetto:Internationales COMIX-Festival LuzernSamstag, 5. bis 13. April; www.fumetto.ch

Lila Downs, Sonntag6. April, Kaufleuten Zürich

Brad Mehldau, Montag7. April, Tonhalle Zürich

ChippendalesDienstag, 8. April, Volkshaus Zürich

Jane Birkin, Karfreitag18. April, Grande Casino Genf

Dona FlorIm Bären Frieswil3035 Frieswil/ BETelefon 031 825 6112

Hier führt kein Tram Nummer 5 hin, da-für das Postauto, welches halt nicht soviel Charme hat. Doch die Aussicht zu-sammen mit dem brasilianischen Essenmachen dies wieder gut.

FischerstübliGerberngasse 413011 BernTelefon 031 311 5367

Kennt ihr die Matteszene? Kennt ihr dasmultikulturelle Angebot der Menukartehier? Nein? Das war die falsche Antwort.

Restaurant zu alten PostRathausgasse 273011 BernTelefon 031 311 4184

Postwendend umkehren und Essen ge-hen. Schliesslich kann hier jeder/ jede reinund das hat Stil. Sie lächeln übrigensimmer noch, wenn man zur Türe rein-kommt...

Liebe Restaurants: Sendet uns einen Gut-schein für ein Essen für 2 Personen undwir drucken Euch hier ab. Die Gutschei-ne gehen an die freiwilligen Mitarbeiter-Innen von ensuite. Essen müssen wirschliesslich auch.Infos: Telefon 031 318 6050

Simply RedSonntag, 20. April, Hallenstadion Zürich

Dino Saluzzi GroupFreitag, 25. April, Kaufleuten Zürich

Mory Kante,Samstag, 3. Mai, KKL Luzern

Massive AttackDonnerstag, 8. Mai, Hallenstadion Zürich

Ibrahim Ferrer, Montag12. Mai, Volkshaus Zürich

Peter GabrielDonnerstag, 15. Mai, Zürich Hallenstadion

Lou ReedSamstag, 17. Mai, Kongresshaus Zürich

Cesaria EvoraSonntag, 25. Mai, Victoria Hall Genf;

26. Mai Volkshaus Zürich

SHRI & DJ BadmarshDonnerstag, 5. Juni, Kaufleuten Zürich

Chick Corea Electric BandDienstag, 10. Juli, Volkshaus Zürich

Berner TanztageFreitag 13. bis Samstag 28. Juni 2003

Bobby McFerrinMontag, 10. November, Tonhalle Zürich

DER TALON

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