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Entwicklung von LernsoftwarenDr. Bibhuti Roy
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Entwicklung
• Profil des Adressatenkreises
• Eine genaue Adressatenanalyse
• Umsetzung der ermittelten Adressatenfakten in konkrete
Lernziele, Strukturen, Inhalte und Lernwege
WS 02/03 Roy
Lernziele formen die Programmstruktur
• Richtziele definieren die Kapitel des Lernprogramms
• Grobziele definieren die Abschnitte der Kapitel
• Feinziele definieren die Lernschritte der Abschnitte
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Struktur
K1 K2 K3
A2 A3 A1 A2 A1 A2 A3A1
Kapitel-Ebene
Abschnitt-Ebene
Lernschritt-Ebene
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Struktur
K1 K2 K3
A2 A3 A1 A2 A1 A2 A3A1
Start
Ende
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Struktur
K1 K2 K3
A2 A3 A1 A2 A1 A2 A3A1
Start
Ende
Menü
Menü
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Struktur
K1 K2 K3
A2 A3 A1 A2 A1 A2 A3A1
Start
Ende
Menü
Menü MenüMenü
Menü
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Struktur
K1 K2
A2 A3 A1 A2A1
Start
Menü
Menü MenüMenü
MenüMenü
K3
A2 A3A1
Menü MenüMenü
Menü
Menü Menü
WS 02/03 Roy
Was macht ein Lernprogramm individuell?
WS 02/03 Roy
Steuerung des Lernweges
Zwei Möglichkeiten:
- Lernergesteuerte
- Programmgesteuerte
WS 02/03 Roy
Steuerung des Lernweges
Lernergesteuerte Programmverzweigung
- Erstellung von Menüs
- Frage-Antwort-Formen
WS 02/03 Roy
Steuerung des Lernweges
Voraussetzung für die lernergesteuerte Lernweg-Auswahl:
- Lernmodulen unabhängig voneinander
- Nicht festgelegte Rheinfolge
- Keine Anfänger
WS 02/03 Roy
Steuerung des Lernweges
Mögliche Auswahl-Alternativen:
A nur ganz schnelle Information
B das Programm gründlich bearbeiten
C Interesse nur für das Inhaltsverzeichnis
WS 02/03 Roy
Steuerung des Lernweges
Programmsteuerung
- mehr Intelligenz im Lernprogramm
- Erfassung, Auswertung und Speicherung des Lernerfolges
WS 02/03 Roy
Lernprozesskontrolle
Frage-Antwort-Formen:
Einfach- und Mehrfach-Eingabe
Ja-Nein- und Richtig-Falsch-Antwort
Multiple-Choice
Zuordnung (Drag und Drops)
WS 02/03 Roy
Lernerfolgskontrolle
• Bewertung der Lernerantworten mit Punkten
• Standard-Punktezahl für jede Antwort
• Punkteabzug
Entwicklungswerkzeuge für CBT/ WBT
Kategorien:
• Hypertext/-media-Systeme (Navigation durch ein Wissensgebiet / entdeckendes Lernen)
• Autorenwerkzeuge (dirigiertes Lernen / Lernkontrolle)
• Animationsprogramme (Visualisierung komplexer Zusammenhänge)
WS 02/03 Roy
Hypertext/-media-Systeme
Verschiedene Aspekte:
• Struktureller Aspekt:Die Datenbasis besteht aus voneinander unabhängigen Informationsobjekten (Knoten bzw. Nodes), die über Beziehungen (Links) miteinander verknüpft sind.
• Medialer Aspekt:Neben Texte können beliebige multimediale Elemente erhalten (Audio, Animation Video etc.)
• Operationaler Aspekt: Bereitstellung der Orientierungs-tools (Stichwortverzeichnis, Glossar u.a.) zum Navigieren durch die Hyperstrukturen
WS 02/03 Roy
Autorenwerkzeuge
Art von Autorensysteme:
Seitenorientierung Gestaltung einzelner BildschirmseiteBeispiel: Toolbook
Icon-/struktogramm-orientierung Aufbauen der einzelnen Komponenten per Drag & DropBeispiel: Authorware
Zeitachsenorientierung Zeitbezogene Zuordnung von Texten, Grafiken, Ton-, Animations und VideosequenzenBeispiel: Macromedia Director
Objektorientierung Objekte werden aus einer Toolbox entnommen und
frei auf einem Fenster platziert.Beispiel: Visual Basic
WS 02/03 Roy
Kommunikationsdesign
Die visuelle Gestaltung und das wahrnehmbare Verhalten einer CBT-Anwendung ist eng an die Funktionalität des „User Interface“ angeschlossen.
Zwei Typen:
• Funktionelles Design
• Visuelles Design
WS 02/03 Roy
Funktionelles Design
Zwei Funktionen:
Abruf von Zusatz-Informationen ergänzende Informationen zum Programminhalt, Information zur
Programmnutzung
Bewegungsfunktionen Sprungfunktion, Suchfunktionen etc.
WS 02/03 Roy
Funktionelles Design
Ergänzende Informationen zum
Programminhalt
durch ein Lexikon, eine Beratungsfunktion, eine Lernzielvorschau, einen Lehrtext u.a.
Information zur Programmnutzung
Einführungsabschnitt, separates Hilfe-Dokument, Hinweis-Techniken
WS 02/03 Roy
Bewegungsfunktionen
Einfache Sprungfunktionen (Vor, Zurück, Anfang, Ende)
Direkte Item-Selektion (Auswahlmöglichkeiten, direkte Zugriffsmöglichkeiten
etwa über eine Baumstruktur)
Suchfunktionen (nach bestimmten Begriffen, Texten usw.)
Unterschiedliche Zugänge zum Lernstoff (frei wählbarer Modus, systematisch, chronologisch,
biografisch)
Visuelles Design
Freiräume für kreatives Experimentieren (Kommunikationsschnittstelle)
Visuelle Grundbausteine (Menüs und Dialogboxen)
Einteilung des Bildschirms (Arbeitsbereich, Orientierungsbereich und Steuerungsbereich)
Einteilung des Bildschirms
• Arbeitsbereich (größter Teil des Bildschirms, lokale Interaktionen, meiste Aufmerksamkeit des Lerners)
• Orientierungsbereich (permanent sichtbares, deutlich vom Arbeitsbereich abgehobenes Anzeigefeld zu gestalten)
• Steuerungsbereich (verschiedene Layout-Varianten)
Entwicklungsprozess von Lernprogrammen
• Lernziele formen die Programmstruktur
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Richtziele
die Kapitel
Grobziele
die Abschnitte der Kapiteln
Feinziele
die Lernschnitteder Abschnitte
WS 0/203 Roy
Der Lernprogramm-Entwicklungsprozess
Planung
VorplanungZeit und KostenplanungPersonal- und TerminplanungFestlegung von Standards
ErstellungGrundkonzeptionFeinkonzeptionDrehbuch-ErstellungRealisierungTechnischer Test
Erprobung
FeldtestModifizierungFreigabe
WS 02/03 Roy
Planung
• Vorplanung
Status quo der Entwicklungsmannschaft und deren Arbeitsfeld
- Anzahl und Qualifikation aller verfügbaren Autoren, Grafiker und Autorensystem-Spezialisten
- Konfiguration und Ausstattung sowie Eigenschaften und Leistungsgrenzen der zur Verfügung stehenden Software
- Termin- und Kostensituation bei Fremdsprach-Übersetzern, Videostudios und anderen Fremdfirmen
WS 02/03 Roy
Zeit- und Kostenplanung
• Aufwand für reines Lernprogramm
Bezugsgröße Dauer des Lernprogramms (mittlere Durcharbeitungszeit)
Der Umrechnungsfaktor 0,8: „Die mittlere Durcharbeitungszeit eines Lernprogramms beträgt etwa 80% der Dauer eines konventionellen Kurses“
Zeitaufwand pro Lernprogramm-Stunde
Unterste Grenze: 200 Entwicklerstunden/LP-Stunde (45 Minuten)
Oberste Grenze: 400 Entwicklerstunde/LP-Stunde
WS 02/03 Roy
Zeit- und Kostenplanung
• Lernprogramm mit Video
- erhöhte Entwicklungskosten (Ausstattung, Drehorte, einfache oder aufwendige Tricks )
WS 02/03 Roy
Termin- und Personalplanung
• Verteilung des Planungsaufwandes auf die 5 Erstellungsphasen
Grundkonzept (2%) Feinkonzept (9%) Drehbuch (22%) Realisierung (55%) Technischer Test (12%)
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Termin- und Personalplanung
• Teambildung
- Autor (in Einzelfällen auch mehrere Autoren)
- Autorensystem-Spezialisten
- Video-Autor (bei Lernprogrammen mit Video)
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Termin- und Personalplanung
• Kleines Team mit verschiedenen Aufgaben
Autor (Grundkonzept, Feinkonzept, Drehbuch & Test)
Autorensoftware Spezialist (Realisierung)
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Festlegung von Standards
• Layout und Bedienung der Lernprogramme
• Z. B. Benutzerführung, Programmrahmen (Titelseite, Begrüßungsseiten, Kennworteingabe und –abfrage usw.), Erfolgskontrollen (Art und Durchführung)
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Erstellung
• Die Lernprogramm-Erstellung erfolgt in 5 Phasen:
Grundkonzeption Feinkonzeption Drehbuch-Erstellung Realisierung Technischer Test
WS 02/03 Roy
Lernprogramm-Erstellung
Grundkonzeption
- Information des Autors (der Autoren)
- Lernziele (3-stufiges Konzept)
- Lernprogramm-Grundstruktur
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Lernprogramm-ErstellungGrundkonzeption
G3
Richtziel
F9
R1
F11F8
Grobziel 3Feinziele zu G3
1. alternat. Lernweg
G1
F2 F3F1
F10
Grobziel 1Feinziele zu G1
F23F22 F24
Grobziel 2Feinziele zu G2
1. alternat. Lernweg
G2
F5 F7F4 F6
F20F19 F21
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Lernprogramm-Grundstruktur
Selbsteinschätzung
Kapitelmenü
PC statt Schreibmaschine R1
Abschnittmenü
Kapitelmenü
Einführung G1
F3
F2F1
Neuer Arbeitsplatz G2Abschnittmenü
Lernschrittmenü
Bildschirm F6
Tatstatur F7
Systemeinheit F5
Tastatur
F20F21
F19
WS 02/03 Roy
Feinkonzeption
• Unter Feinkonzeption ist sozusagen die Anatomie des Lernprogramms auf Lernschritt-Ebene zu verstehen.
• Das Feinkonzept wird am Besten Lernschrittweise ausgearbeitet und innerhalb eines jeden Lernschnitts die Einzeltätigkeiten zyklisch wiederholt.
• Lehrstoff-Darbietung: Als erstes wird das Was und Wie der Lehrstoff-Darbietung festgelegt
- Texte dürfen nicht nur aus Stichwort bestehen, sondern sollten möglichst fertig ausformuliert sein.
• Interaktionen und Erfolgskontrollen Ein Lernziel sollte vielmehr zu mehreren Zeitpunkten und in unterschiedlichen Zusammenhängen kontrolliert werden.
WS 02/03 Roy
Drehbuch-Erstellung
LP-Titel Kapitel Abschnitt Lernschritt BlattVersion Datum Autor
RegieNeuer Bildschirm:
Ende Menü <Blättern> Hilfe Lernschnitt1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
….
WS 02/03 Roy
Version Datum Autor
Ende Menü <Blättern> Hilfe Sie sind im Lernschnitt1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
….
Drehbuch-Erstellung
1 16.12 Roy 1Kapitel Abschn.
1Lernschnitt 4
Blatt3
RegieNeuer Bildschirm:
Erst Grafik ohne Punkte, dann alle Texte, dann nacheinander die Schwarzen punkte,dann diesen Text hinzu3x blinken, dann statisch stehen lassen
LP-TitelEinführ. MS-DOS
Grundarbeitsbereich
Im Grundarbeitsbereich befindet sich die MS-DOS-Systemdaten
Speichert der Anwender alle seine Daten im Grundarbeits-bereich, so erhält man ein FLACHES DATEISYSTEM
WS 02/03 Roy
Version Datum Autor
Ende Menü <Blättern> Hilfe Sie sind im Lernschnitt1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
….
Drehbuch-Erstellung
1 16.12 Roy 1Kapitel Abschn.
1Lernschnitt 4
Blatt3
RegieNeuer Bildschirm:Grafik stehen lassenTexte durch Fragen ersetzenEinfache Auswahl-Key=1,2,3 max. 2 PunkteFeedbacks auf gleichen SchirmFeedbacks bei 1+2 PunkteFeedbacks bei 2Feedbacks bei 3
LP-TitelEinführ. MS-DOS
Welchen Nachteile könnte ein Flaches Dateisystem haben?
1. Es dürfen keine Dateibezeichnungen doppelt vorkommen2. Der PC kann nur von einer Person benutzt werden3. Wenn der Grundbereich voll ist, werden alte Dateien überschrieben
Richtig.
Das ist nicht richtig
Nein , so schlimm ist es nun wieder auch nicht
WS 02/03 Roy
Test
• Test in mehreren Etappen
• ob das LP mit Drehbuch übereinstimmt und ob es technisch sauber abläuft
• Inhaltspezialist prüft auf fachliche Mängel
WS 02/03 Roy
Realisierung
• Unter Realisierung ist die Umsetzung eines Drehbuches in ein ablauffähiges LP zu verstehen
• Zeit- und Kostenintensiv
• Realisierungsaufwand je nach LP-Arten
• Allgemeine Qualität des Drehbuches
WS 02/03 Roy
Begleitheft
• Nennung eines Ansprechpartners bei Problemen• Klärung rechtlicher Fragen (Copyright, Garantie, u.ä.)• Erläuterung der Leistungsbewertung (soweit vorhanden)• Klärung datenschutz-rechtlicher Fragen (Passwort,..)• Richt- und Grobziele des LPs• Inhaltsübersicht (etwa im Umfang des Menüs)• Technische Daten des erforderlichen Lernplatzes• Inbetriebnahme des Lernplatzes• Installation des Lernprogramms• Start des Lernprogramms
WS 02/03 Roy
Fallstudie ORWelt: • Theoretische Zielsetzung eines Programms • Bedarfsanalyse (Umfeldanalyse, Zielgruppenanalyse)• Pädagogische Zielsetzungen• Anforderung an einer Lernumgebung• Didaktische Konzeption (Programmkonzeption, Auswahl
der Ziel- und Entwicklungsplattform)• Gestaltung• Aufbereitung und Darstellung der Inhalte• Aufgaben und Lernkontrolle• Systemarchitektur (Programmstruktur,
Benutzerverwaltung, Realisierungsumfang)• Modulstruktur des Lernsoftwares• Realisierungsumfang