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Marc Schmid, Berlin, 18. November 2014Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
Erste Katamnesedaten einer HeimkinderstudieDelinquenz (Wieder-)verurteilung nach Heimerziehung Quo Vadis
Gliederung
1. Kurzer Review: Psychosoziale Hilfen für psychisch belastete junge Volljährige
2. Die MAZ.- Studie
3. Erste katemnestische Daten zu Strafregistereinträgen nach der stationären sozialpädagogischen Maßnahme
4. Zusammenfassung und Ausblick
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Die AusgangslageBedeutung der Transition und der Adoleszenz
› Die Zeit nach der Heimerziehung ist eine sehr sensible Phase - Leaving Care Studie in UK (z.B. Stein 2006, 2012; Dima 2009; Dixon et al. 2006):
› 37% der Mädchen in den ersten fünf Jahren schwanger (Viner & Taylor 2005)
› 50% ohne regelmässige Arbeit -45% verlieren ihren Job in den ersten drei Monaten nach dem Heimauftritt (Dima 2009)
› 49% zumindest vorübergehend ohne eigene Wohnung (Überschuldung etc.) (Dixon et al. 2006)
› Bei 50% sinkt das Einkommen und die soziale Einbindung in den Jahren nach der Hilfe eher ab (Dixon et al. 2006).
› Eine der wenigen deutschsprachigen Studien (Schröer et al. 2013) belegte ,dass viele Heimjugendliche wichtige Entwicklungsaufgaben im jungen Erwachsenenalter verzögert angehen und nicht selten verzögert erfolgreich bewältigen.
Ergebnisse aus internationalen Studien lassen sich wegen des fortschrittlichen Jugendstrafrechts kaum auf die Situation in der Schweiz übertragen.
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Verlängerung der Adoleszenz - das ParadoxonDie Jugendhilfe reagiert nur verzögert
› „Hotel Mama“ für die kompetenten Heranwachsenden aus der Mittelschicht.
› Adoleszente ziehen in ganz Europa immer später von zu Hause aus. Im Durchschnitt ziehen in Deutschland junge Frauen mit 23,9 (59% der unter 25-jährigen noch zu Hause) und junge Männer mit 25,1 Jahren (73%) aus ihrem Elternhaus aus (EU Kommission 2010).
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› Drängen auf rasche Verselbständigung bei oft schwer belasteten und in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe beeinträchtigten ehemaligen Heimkinder.
› Weniger als 10% der begonnenen Hilfen nach § 34 KJHG adressieren über 18-jährige. Nur minimaler Anstieg in den letzten 10 Jahren (Destatis, 2012).
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Verlängerung der Adoleszenz - das ParadoxonDie Jugendhilfe reagiert nur verzögert
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte AdoleszenteWo liegen typische Probleme?
› Veränderungen bezüglich der Rechtslage und der Finanzierung der Hilfen durch die Volljährigkeit kann zur Diskontinuität bei der Hilfeplanung führen (Schmid et al. 2009).
› Bei Konflikten oder attraktiven Angeboten (WG, Freund etc.) in den Einrichtungen werden Hilfen von den Jugendlichen selbst oft auch aus einem Impuls heraus abgebrochen, ohne die langfristigen Folgen zu bedenken.
› Im Rahmen der Verselbständigung gibt es oft nur die maximale Dosis an Veränderung. Jugendliche bzw. junge Erwachsene verlieren oft gleichzeitig ihre Betreuer, Freunde, Therapeuten, Lehrmeister.
› Hilfsangebote für psychisch kranke Erwachsene sind traditionell immer noch sehr stark an Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis ausgerichtet. Heranwachsende mit komplexen Traumafolgestörungen und Persönlichkeits-störungen fühlen sich von diesen wenig angesprochen (z.B. Dammann 2007).
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› Die zentralen Bedürfnisse und Beziehungsdynamiken dieser Klientel werden in vielen Angeboten nicht adäquat adressiert - Abbrüche.
› Für viele Angebote der beruflichen Rehabilitation sind formal die Rentenversicherungsträger zuständig, in diese haben viele junge Erwachsene aber noch nie eingezahlt.
› Viele junge Erwachsene sind schlecht informiert, haben Schwierigkeiten bei der Antragsstellungen von Hilfen und nehmen ihre Rechte teilweise gar nicht konsequent war oder klagen diese gar ein.
› Junge Erwachsene in der Verselbständigung haben wenig Lobbyisten, die sich für sie einsetzen. Auch rechtlich besteht ein großer Interpretationsspielraum, was sie anfällig für Verschiebebahnhöfe macht.
› Konzepte der stufenweise beruflichen Integration sind kaum möglich - viele sind entweder unter- oder überfordert. Wenig Anreize für Betriebe, sich solche Jugendliche «anzutun».
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Eingliederungshilfe für seelisch behinderte AdoleszenteWo liegen typische Probleme?
Die MAZ.-Studie
Stichprobe und zentrale Ergebnisse
Cartoon: Renate Alf http://lev-thueringen.de/wp-content/uploads/2008/06/schule-layout_02_0001.png
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Teilnehmende Institutionen: MAZ.
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Modellversuch Abklärung und Zielerreichung MAZ.Geschlechtsspezifische Altersverteilung
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N = 592
Geschlecht x Grundlage (N=352)
40,2 41,4
18,4
75,8
12,6 11,6
0
10
20
30
40
50
60
70
80
zivil straf andere
m w
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Studiendesign: Epidemiologie und Verlauf
1. Messzeitpunkt (t1)
Einschätzung allg. Kompetenzen
Individuelle Zieldefinitionen (je 3)
Psychometrische Testverfahren
2. Messzeitpunkt (t2)
Einschätzung allg. Kompetenzen
Einschätzung Zielerreichung
Psychometrische Testverfahren
Vertiefte Diagnostik
BARO
K-SADS
SKID-II
Trauma-Fragebögen
Intervall zwischen den Messungen
12 Monate oder bei Austritt
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Psychosoziale Risikofaktoren
› 28% Sucht mindestens eines Elternteils
› 30% psychiatrische Auffälligkeiten der KM
› 11% KV im Gefängnis
› 45% mindestens ein Schulwechsel wegen disziplinarischen Schwierigkeiten.
› 50% der über 16jährigen waren vor der aktuellen Massnahme mindestens einmal fremdplatziert
› 30% weisen zwei oder mehr Platzierungen auf
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› Traumata
Traumata
› 80% berichten traumatische Erlebnisse im ETI
› 49% geben 3 oder mehr traumatische Erlebnisse an
20%
80%
Kein traumatisches Erlebnis
Mindestens ein traumatisches Erlebnis
N=420
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0
5
10
15
20
25
-45 -50 -55 -60 -65 -70 -75 -80 >=80
MAZ.-Stichprobe Normpopulation (D&USA)
Psychische Belastung (Gesamtwert CBCL für t1)
N=421
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0
5
10
15
20
25
-45 -50 -55 -60 -65 -70 -75 -80 >=80
MAZ.-Stichprobe Normpopulation (D&USA)
N=421
• 76% der Stichprobe im klinisch auffälligen Bereich (T-Wert > 60)
• 32% im klinisch hoch auffälligen Bereich (T-Wert von mind. 70)
Psychische Belastung (Gesamtwert CBCL für t1)
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6-Monats-Prävalenz nach ICD-10 (N=483)
74%
26%
mind. 1 Diagnose keine Diagnose
Allgemeinbevölkerung (Median): 18% (Ihle & Esser, 2002)
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Komorbidität nach DSM-IV (N=483)
25,7%
30,0%
22,6%
13,7%
6,4%
1,7%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
keine Diagnose 1 Diagnose 2 Diagnosen 3 Diagnosen 4 Diagnosen 5 Diagnosen
44%
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Diagnosen x Massnahmendauer
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Prävalenz x Dauer Massnahme (N=483)
82,0%77,4%
54,9%
47,1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
unter 2 Jahren 2-3 Jahre 3-4Jahre mehr als 4 Jahre
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Gliederung:Was leisten sozialpädagogische Einrichtungen?Ergebnisse zur Teilhabe und zur Verlaufsuntersuchung
Cartoon: Renate Alf http://lev-thueringen.de/wp-content/uploads/2008/06/schule-layout_02_0001.png
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Veränderungen Belastungen (CBCL/YSR)
50
55
60
65
70
Gesamtskala Internal External
T-W
ert
Fremd t1 Fremd t2
Selbst t1 Selbst t2
n=285 (fremd)
n=228 (selbst)
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Veränderungen Belastungen (CBCL/YSR)
50
55
60
65
70
Gesamtskala Internal External
T-W
ert
Fremd t1
Fremd t2
Selbst t1
Selbst t2
n=285 (fremd)
n=228 (selbst)
Effektstärken: 0.23 0.35 0.19 0.40 0.18 0.21
*** ********* *** ***
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Veränderung individuelle Ziele
18%
33%35%
14%
Kein Ziel erreicht
Ein Ziel erreicht
Zwei Ziele erreicht
Drei Ziele erreicht
N=311
Anzahl der Heranwachsenden, die ihre individuellen Ziele, d.h. den definierten SOLL-Wert, erreichen
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MAZ. - Wie weiter?Abgleich BFS
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?
2007 - 2011
Datenabgleich MAZ. – BFSFunktioniert tadellos
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MAZ.
2007 – 2011
N= 592 (148 strafrechtl.)
BFS
April 2013
registrierte Verurteilungen
299 Treffer
Outcome-Variable (vorerst)Prävalenz
› mindestens eine Verurteilung nach MAZ.-Teilnahme
› 144 ja (24.3%)
› 88 Wiederverurteilungen (61.1%)
› 56 neue Verurteilungen (38.9%)
.
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Demographische RisikenGeschlecht und Sozialisation
› Geschlecht
› männlich (28.9%) vs. weiblich (14.7%) *** OR=2.4
› geboren in der Schweiz
› nein (24.6%) vs. ja (24.2%) n.s.
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Delinquenz in der Vorgeschichte
› Verurteilung vor Eintritt Massnahme
› ja (40.9%) vs. nein (14.9%) *** OR=4.0
› strafrechtliche Platzierung
› ja (31.6%) vs. nein (20.1%) ** OR=1.8
› mittel- und schwere Delikte vor Ende MAZ.
› ja (25.9%) vs. nein (15.8) * OR=1.9
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SubstanzkonsumAlkohol & Drogen
› Fragebogen-Screening
› Risikokonsum Alkohol (A.U.D.I.T)
› ja (36.0%) vs. nein (21.4%) ** OR=2.1
› Konsum illegaler Substanzen (SDS)
› ja (31.3%) vs. nein (14.4%) *** OR=2.7
› vertiefte Diagnostik
› Kriterien für substanzbezogene Störung aktuell erfüllt
› ja (44.4%) vs. nein (20.3%) ** OR=3.1
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PsychopathologieAktuelle Diagnosen während MAZ.
› irgendeine Störung
› ja (16.3%) vs. nein (23.1%) n.s.
› substanzbezogene Störung
› ja (44.4%) vs. nein (20.3%) ** OR=3.1
› hyperkinetische Störung
› ja (14.3) vs. nein (21.7%) n.s.
› Störung des Sozialverhaltens
› ja (32.1%) vs. nein (19.0%) ** OR=2.0
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Externalisierende ProblematikenCBCL & YSR
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Psychopathische PersönlichkeitseigenschaftenYouth Psychopathic Traits Inventory (YPI)
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Oberflächlicher Charme
Grandiosität
Lügen
Manipulation
Interpersonal
(grandiose, manipulative)
Hartherzigkeit
Geringe Emotionalität
Gefühlskälte
Affektiv
(callous, unemotional)
Impulsivität
Reizsuche
Verantwortungslosigkeit
Behavioral
(impulsive, irresponsible)
Psychopathische PersönlichkeitseigenschaftenYPI
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Kompetenzeinschätzung & Zielerreichungwährend MAZ.
› partizipative Kompetenzeinschätzung
› (Wieder-)Verurteilte signifikant schwächer in:
› Konfliktmanagement *
› Umgang und Ausdruck von Gefühlen **
› Verhalten in der Schule oder Ausbildung **
› Zielerreichung
› mindestens 2 individuelle Ziele erreicht
› nein (28.8%) vs. ja (15.9%) *** OR=2.1
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Ende der MassnahmeRegulär vs. Abbruch
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«Heimkarriere»Anzahl früherer Platzierungen
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*** OR=3.2
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Zusammenfassungder vorläufigen Ergebnisse
› Der Datenabgleich mit dem BFS funktioniert
› Unter platzierten Jugendlichen ist im Vergleich zur Norm mit massiv erhöhten Verurteilungsraten zu rechnen (ca. 5:1)
› Ca. 25% wurden nach MAZ. (wieder-)verurteilt
› Zu erwartende Risikofaktoren bestätigen sich (z.B. Sucht, Delinquenz in
der Vorgeschichte, Störungen des Sozialverhaltens)
› «Migrationshintergrund» oder Psychopathologie per se stellen kein Risiko dar
› Eine gewisse prognostische Validität der Screening-Instrumente bestätigt sich (v.a. YPI, aber auch EXT in den Achenbachskalen)
› Der «Erfolg der Massnahme» beeinflusst massgeblich die Legalprognose (Kontinuität, Perspektive, Selbstwirksamkeitserleben bei den Jugendlichen)
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ZusammenfassungSchlussfolgerungen für Forschung und Praxis
› Es braucht sehr viel mehr Forschung in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum zu Care Leavers. Diese sollten auf die gesamte gesellschaftliche Teilhabe und nicht nur die Delinquenz fokussieren.
› Insbesondere der Verlauf der psychischen Belastung/Symptomatik wäre aus entwicklungspsychopathologischer Sicht interessant.
› Gute Hilfeplanung von Eintritt und Austritt, transparente Aufklärung über Rechte und Finanzierungsmöglichkeiten von Hilfen.
› Hilfen für junge Volljährige sollten wegen der instabilenLebenssituationgegebenenfalls besonders schnell und unbürokratisch eingeleitet werden können.
› Attraktive Angebote für Firmen, belastete Jugendlichen auszubilden und für ein Stelle zu qualifizieren (Subvention plus sozialpädagogische Begleitung).
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› Es braucht spezifische rehabilitative Angebote für seelisch behinderte Adoleszente.
› Diese sollten auch gezieltes Training relevanter Fertigkeiten, die viele Adoleszente noch nicht ausreichend entwickeln konnten, beinhalten (DBT, Start NOW, Traumapädagogik).
› Die Entlassung muss im Rahmen von kinder- und jugendpsychiatrischen Liaisonkonzepten bereits mitgedacht und vorbereitet werden (z.B. frühzeitig Weiterbehandler suchen etc.)
› Ein stufenweises „Auswildern“ muss möglich sein, einzelne Präsenztage, bessere Verschränkung von ambulanten und stationären Angeboten etc.
› Attraktive Finanzierung für Teilpakete nur Wohngruppe, nur Ausbildung, ambulante Betreuungsformen etc.
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ZusammenfassungSchlussfolgerungen für Forschung und Praxis
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Gerne beantworte ich Ihre Fragen!
„Wege entstehen dadurch,dass man sie geht“
Franz Kafka
Slides unter www.equals.ch
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!
Wie ist die Rechtslage?Hilfe für junge Volljährige im KJHG
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§ 41 SGB VIII Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung
(1) Einem jungen Volljährigen soll Hilfe für die Persönlichkeitsentwicklung und zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung gewährt werden, wenn und solange die Hilfe auf Grund der individuellen Situation des jungen Menschen notwendig ist.
Die Hilfe wird in der Regel nur bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres gewährt; in begründeten Einzelfällen soll sie für einen begrenzten Zeitraum darüber hinaus fortgesetzt werden.
(2) Für die Ausgestaltung der Hilfe gelten § 27 Absatz 3 und 4 sowie die §§ 28 bis 30, 33 bis 36, 39 und 40 entsprechend mit der Maßgabe, dass an die Stelle des Personensorgeberechtigten des Jugendlichen der junge Volljährige selbst tritt.
(3) Der junge Volljährige soll auch nach Beendigung der Hilfe bei der Verselbständigung im notwendigen Umfang beraten und unterstützt werden.