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Erwerbs- und Sorgearbeit neu gestalten – aber wie? Befunde und Empfehlungen des Zweiten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung Dr. Regina Frey Leiterin der Geschäftsstelle für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung Vortrag im Rahmen der Konferenz „Under (Re-) Construction“ am 09. Februar in München

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Erwerbs- und Sorgearbeit neu gestalten – aber wie? Befunde und Empfehlungen des Zweiten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung

Dr. Regina Frey Leiterin der Geschäftsstelle für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung Vortrag im Rahmen der Konferenz „Under (Re-) Construction“ am 09. Februar in München

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I. Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung II. Grundlegende Konzepte des Sachverständigengutachtens III. Gender Gaps im Lebensverlauf IV. Handlungsempfehlungen – zwei Beispiele:

Entgelttransparenz und Strukturen / Instrumente V. Ausblick:

- Kurzer Blick in den Koalitionsvertrag - Veranstaltungsset

Aufbau des Vortrags

09.02.2018 "Under (Re-)Consruction"

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I. Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung

09.02.2018 "Under (Re-)Consruction"

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Zeitplan und Vorgehensweise

Vortrag bei der EKD am 26.09.2017

Mai 2015 Konstituierung der Sachverständigenkommission Juli 2015 bis November 2016 Acht Kommissionssitzungen ab August 2015 17 Expertisen 1. Halbjahr 2016 8 Fachforen, 2 Fachgespräche September 2016 Fachveranstaltung Dezember 2016 Redaktion und Produktion des Gutachtens 17. Januar 2017 Übergabe des Gutachtens an BM Schwesig März 2017 Einleitung der Ressortabstimmung 07. März 2017 Veröffentlichung des Gutachtens zum Zweiten

Gleichstellungsbericht 21.06.2017 Beschluss des Bundeskabinetts

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Aufbau

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I. Stellungnahme (inkl. Bilanzierung) II. Sachverständigengutachten A. Einführung (Funktion und Bedeutung des

Berichts) B. Die gleichstellungsorientierte Gestaltung von

Erwerbs- und Sorgearbeit (Bestandsaufnahme, Indikatoren, Roter Faden, Ziele)

C. Handlungsempfehlungen (zu zehn Themen) D. Aktuelle Herausforderungen und Ausblick

(vier Themen) E. Zusammenfassung

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II. Grundlegende Konzepte des Sachverständigengutachtens:

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− Leitbild − Lebensverlaufsperspektive − Erwerb-und-Sorge-Modell − Gleichstellungspolitische Ziele

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Leitbild

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Bundesregierung 2017: 77

„Wir streben eine Gesellschaft mit gleichen Verwirklichungschancen von Frauen und Männern an, in der die Chancen und Risiken im Lebensverlauf gleich verteilt sind.“

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(Aus)-Bildungs-eintritt

Arbeits-markt-eintritt

Familien-gründung

Trennung/Schei-dung

Wieder-einstieg Pflegefall

Karriere-übergäng

e Renten-eintritt

E r w e r b s a r b e i t

S o r g e a r b e i t

Übergänge prägen ein Leben und sind pfadabhängig. Alle Entscheidungen haben neben gegenwärtigen immer auch zukünftige Effekte und stehen in einer Wechselwirkung.

Lebensverlaufsperspektive

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Linked Lives

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Wesentliche Lebensentscheidungen werden nicht individuell isoliert, sondern eingebettet in soziale Beziehungen mit anderen Menschen getroffen. − Dabei werden auch Arbeitsteilungen von Erwerbs- und Sorgearbeit

ausgehandelt. − Insbesondere die rechtlichen und institutionellen

Rahmenbedingungen in Deutschland setzen starke Akzente zu einer ungleichen Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen verheirateten wie unverheirateten Partnern.

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Erwerb-und-Sorge-Modell

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Allen Menschen soll es je nach Anforderungen im Lebensverlauf möglich sein, neben der Erwerbsarbeit auch private Sorgearbeit zu leisten; gleichzeitig muss informelle Sorgearbeit jederzeit zusammen mit Erwerbsarbeit gelebt werden können. − Durch institutionelle und politische Rahmung ist zu gewährleisten,

dass Zweiverdienst-Arrangements ohne Überforderung gelebt werden können.

− Es bedeutet eine Abkehr der Orientierung staatlicher Regelungen, Politik, Recht und gesellschaftlicher Normen an Familienernährer-, Zuverdienst- und Doppel-Vollzeitmodellen.

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Mögliche Modelle für ein Arrangement von Sorge- und Erwerbsarbeit in Paaren

Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, externe Sorgearbeit (erwerbsförmige Sorgearbeit und unbezahlte Sorgearbeit von anderen Personen z.B. Großeltern oder Kindern)

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Familienernährer-Modell

Zuverdienst-Modell

Doppel-Vollzeit-Modell mit mind. 40h/Woche

Earner-carer-Modell / Erwerb-und-Sorge-Modell

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Gleichstellungspolitische Ziele

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− Eigenständige wirtschaftliche Sicherung durch gleichberechtigte Integration in die Erwerbsarbeit

− Eigenständige wirtschaftliche Sicherung durch soziale Absicherung für unbezahlte Sorgearbeit

− Eigenständige wirtschaftliche Sicherung im Alter − Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit − Qualitativ hochwertige und (finanziell) zugängliche Betreuungs- und

Pflegeinfrastruktur − Gleiche Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit unabhängig vom Geschlecht − Vereinbarkeit von gutem Leben, Sorge- und Erwerbsarbeit − Auflösung von Geschlechterstereotypen − Abbau von Diskriminierung und Schutz vor geschlechtsbezogener Gewalt

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III. Gender Gaps im Lebensverlauf

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Gender Pay Gap

Gender Pay Gap: 21% (2016) − Abhängig erwerbstätige Frauen verdienen (im statistischem Durchschnitt) pro Stunde

ein Fünftel weniger als Männer (brutto). − Zwei Drittel der erwerbstätigen Frauen verdienen nicht genug, um ihre Existenz

langfristig zu sichern. − Nur jeder fünften Frau gelingt es mit dem aktuellen Verdienst, für sich und ein Kind

langfristig zu sorgen.

(Aus)-Bildungs-

eintritt Arbeits-

markteintritt Familien-gründung,

Elternschaft Karriere-

übergänge Renteneintritt

E r w e r b s a r b e i t

S o r g e a r b e i t

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Gender Pension Gap

Gender Pension Gap: 53% (2015) − Lebensleistung von Frauen (im statistischen Durchschnitt) wird ökonomisch geringer

bewertet als die Lebensleistung der Männer. − Gleichzeitig gibt es keine Unterschiede in der Höhe und im Wert der erworbenen

Berufsqualifikationen − Die getätigten Qualifikationsinvestitionen und Erwerbstätigkeiten werden bei Männern

deutlich stärker genutzt und höher entlohnt als bei Frauen.

(Aus)-Bildungs-

eintritt Arbeits-

markteintritt Familien-gründung,

Elternschaft Karriere-

übergänge Renten-eintritt

E r w e r b s a r b e i t

S o r g e a r b e i t

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Gender Care Gap

Gender Care Gap: 52% (2012/13) Frauen leisten anderthalb Mal so viel unbezahlte Care-Arbeit als Männer

− Der Gender Care Gap erfasst den relativen Unterschied in der täglich für Care-Arbeit verwendeten Zeit zwischen Männern und Frauen. Er gibt an, um wieviel Prozent die Zeit, die Frauen im Durchschnitt pro Tag für Care-Arbeit aufwenden, die durchschnittliche Dauer der täglichen Care-Arbeit von Männern übersteigt.

− Datenbasis: Zeitverwendungsstudie 2012/2013

(Aus)-Bildungs-

eintritt Arbeits-

markteintritt Familien-gründung,

Elternschaft Karriere-

übergänge Renteneintritt

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S o r g e a r b e i t

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Gender Care Gap

09.02.2018 "Under (Re-)Consruction"

Genauer: „Unbezahlte Care-Arbeit“ = direkte Care-Arbeit Kinderbetreuung sowie Unterstützung, Pflege, Betreuung anderer Personen im gleichen Haushalt unterstützende Care-Arbeit alle weiteren Arbeiten im Haushalt (Kochen, Putzen, Reparaturen, …), Ehrenamt, Unterstützung anderer Haushalte „Arbeit“ Die Arbeiten können (theoretisch) auch von Dritten geleistet werden.

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00:00

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Zeit

in S

td.:M

in.

Alter in Jahren

Männer Frauen

Care-Arbeit nach Geschlecht und Alter

Quelle: FDZ der statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Zeitverwendungserhebung 2012/13 nach Klünder 2017. 09.02.2018 "Under (Re-)Consruction"

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Der Gender Care Gap von Personen in Paarhaushalten mit Kindern

Quelle: FDZ der statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Zeitverwendungserhebung 2012/13 nach Klünder 2017.

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110,4%

72,7%83,3%

0%

40%

80%

120%

Direkte Care-Arbeit Unterstützende Care-Arbeit

Care-Arbeit insgesamt

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Zwischenfazit − Zusammenführung der gleichstellungspolitischen

Diskussionsstränge: Erwerbsintegration und Care-Debatte − Fraser‘s Earner-Carer-Modell für die deutsche Debatte

fruchtbar machen und politisch „herunterbrechen“ − Stellungnahme:

„Erwerb-und-Sorge-Modell“ auf Grundlage der Lebensverlaufsperspektive als Leitbild „an dem sich Maßnahmen der Gleichstellungspolitik konsistent ausrichten lassen“. „Ausgangspunkt der politischen Willensbildung zur Weiterentwicklung von Gleichstellungspolitik“

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IV. Handlungsempfehlungen

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Überblick Handlungsempfehlungen – Kapitel C

Erwerbsarbeit

Gleichstellung in der Erwerbsarbeit

& Selbstständigkeit Berufswahl und Weiterbildung

Aufwertung der Sorgearbeit

Sorge für Kinder Sorge für

pflegebedürftige Personen

Private Haushaltsführung

Wiedereinstieg Anreize bei der

Ressourcen- und Arbeitsteilung

Rente und Alterssicherung

Sorgearbeit

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Aktuelle Herausforderungen in der Gleichstellungspolitik – Kapitel D

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Gleichstellungsorientierte Gestaltung der digitalen

Arbeit Überwindung von

Partnerschaftsgewalt

Flucht

Stärkung von Strukturen und

Instrumenten für die Durchsetzung von

Gleichstellung

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Beispiel: Förderung von Entgelttransparenz (1)

Diagnose für Westdeutschland: Bei Fortschreibung von 1970 bis 2016 ist der Gender Pay Gap in 120 Jahren geschlossen − Lohnlücke trotz nahezu gleichwertig hoher Berufsqualifikationen von

Frauen und Männern − Auch Tarifverträge enthalten Einfallstore für ungerechtfertigte

Unterschiede Zwei wesentliche Bedingungen: 1. Prüfverfahren mit Analysetools (z. B. Logib-D, Entgelt-Check) 2. Individuelle Auskunftsansprüche

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Beispiel: Förderung von Entgelttransparenz – Handlungsempfehlungen (1)

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− Gesetzlich verpflichtende betriebliche Prüfverfahren (Entgeltaudits) − Individuelles Recht der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf

Vergleichsinformationen (Evaluierung) − Mitbestimmungsrecht des Betriebs- oder Personalrats über das

Auditverfahren und Recht auf Referenzwerte vergleichbarer Arbeitsplätze

− Unterstützung bei Zertifizierung diskriminierungsfreier Arbeitsbewertungsverfahren

……Entgelttransparenzgesetz (Juli 2017): Auskunftsrecht ab 200 AN, Berichtspflicht ab 500 AN

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Beispiel: Förderung von Entgelttransparenz – Handlungsempfehlungen (2)

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− Einrichtung einer ständigen Kommission für Entgeltgleichheit bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes mit Beteiligung der Sozialpartner und gleichstellungspolitischer Verbände

− Anpassung der Bezeichnungen beim Gender Pay Gap („ursächlich noch unerklärte Lücke im Bruttostundenlohn“ und „reale Lücke im Bruttostundenlohn“)

− Anpassung der Methodik zur Berechnung der Indikatoren für eine differenzierte Ausweisung

− Jährliche Veröffentlichung des Gender Pay Gap, des Gender Pension Gap und des Gender Overall Earnings Gap sowie des Gender Care Gaps durch das Statistische Bundesamt

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Beispiel: Stärkung von Strukturen und Instrumenten

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1. Gleichstellungsaktionsplan auf Bundesebene mit Zielen, Maßnahmen, Koordinierungsstruktur

− Gleichstellungspolitische Ziele werden für die jeweilige Legislaturperiode verbindlich festgeschrieben und mit Maßnahmen unterlegt

2. Gleichstellungsorientierte Haushaltspolitik (Gender Budgeting) einführen

− Machbarkeitsstudie Gender Budgeting 2006 − Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesregierung sieht

eine Gesetzesfolgenabschätzung vor: Welche Auswirkung hat ein Gesetz auf Gleichstellung?

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Beispiel: Stärkung von Strukturen und Instrumenten

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3. Gleichstellungsorientierte Gesetzesfolgenabschätzung (lt. GGO) verbindlich regeln

− Eine regelhafte verbindliche Anwendung kann mögliche negative Gleichstellungseffekte in Gesetzesvorhaben von vornherein ausschließen

4. Wissenschaftliche Beratungs- und Transfereinrichtung für die Gleichstellungspolitik

− Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung, die Transfer von Wissens ermöglicht

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VI. Ausblick

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Ausblick – Blick in den Koalitionsvertrag

09.02.2018 "Under (Re-)Consruction"

Bezüge im Kapitel Gleichberechtigung: − „ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie“,

„Aktionsplan“ − wissenschaftliche Bundesstiftung zur „Partizipation von

Frauen“ − Ausbildungsvergütungen für Sozial- und Pflegeberufe − Entgelttransparenzgesetz: 2019 Evaluation, Beratungs-

und Unterstützungsstrukturen bei der ADS − Zuschüsse für die Inanspruchnahme von haushaltsnahen

Dienstleistungen

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Ausblick – Blick in den Koalitionsvertrag

09.02.2018 "Under (Re-)Consruction"

Bezüge in anderen fachlichen Kapiteln: − Aus- und Weiterbildung in Sozial- und Pflegeberufen

attraktiver machen − Ausbildungsoffensive für Pfleger_innen − Steigerung der Qualität von

Kinderbetreuungseinrichtungen − Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im

Grundschulalter − Flucht: geschlechter- und jugendgerechte Unterbringung

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Ausblick Veranstaltungsset

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− Unterstützung für die Durchführung von Veranstaltungen zum Gleichstellungsbericht für breitere Öffentlichkeit . Material zum Download auf geschütztem Bereich der Website:

− Organisationsleitfaden (Tipps zur Planung) − Organisationsmaterial (Vorlagen Flyer, Plakate) − Kurzinfos zu Themen des Berichts − Power Point Präsentation mit ausführlichen Vortragsnotizen − Pool mit kompetenten Moderator/innen

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Weiterlesen

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http://www.gleichstellungsbericht.de/ − Zweiter Gleichstellungsbericht − Themenblätter − Zusammenfassung (de & en) − Expertisen und Arbeitspapiere − Login Veranstaltungsset https://www.bmfsfj.de/publikationen − Bestellung der Printversion #gleichstellungsbericht

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Kontakt: Geschäftsstelle für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. Brachvogelstraße 1, 10961 Berlin Tel.: 030 616 717 9 - 0 [email protected]

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