ERWIN-PISCATOR-HAUS 2015

Im Juni 2013 werden die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Erwin-Piscator-Hauses beginnen. Mit ihren Beschlüssen zur Pro-jektgenehmigung am 30.11.2012 und zum Haushaltsplan 2013 am 21.12.2012 haben Magistrat und Stadtverordnetenversamm-lung die Grundlagen für die Ausschreibung der Bauleistungen herbeigeführt. Wir freuen uns auf ein neues, attraktives Erwin-Piscator-Haus. Die positive Entwick-lung von Nordstadt und Biegenviertel mit Campus Firmanei und einem erneuerten Bahnhofsquartier wird bereichert durch diese mutige und wichtige Investition.

das Erwin-Piscator-Haus gebaut, nachdem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer wieder Pläne für eine neue Stadt-halle geschmiedet worden waren. In den 60er Jahren war der Neubau angesichts der damaligen Wohnungsnot, dem Bedarf an Schulgebäuden und dem Aufbau der öffent-lichen Infrastruktur eine große Leistung. Wir freuen uns darauf, dass das Erwin-Piscator-Haus mit der Sanierung erhalten bleibt und gleichzeitig für die Zukunft fit gemacht wird.

Als Stadt der Vielfalt, als offene und junge Stadt wollen wir auch in Zukunft attraktiv für Besucher mit touristischem Interesse, für Beschäftigte und Studierende der Philipps-Universität und für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt sein. Das Erwin-Piscator-Haus kann mit seiner zentralen Lage und dem vielfältigen Ange-bot zu einem Haus der Stadtgesellschaft, einer Drehscheibe zwischen Kultur und Wissenschaft sowie zwischen Arbeit und Freizeit werden. Mit einer enormen Kraftanstrengung haben unsere Vorgänger/innen in den 60er Jahren

„Haus der Stadtgesellschaft“

Dr. Franz KahleBürgermeister

Dr. Kerstin WeinbachStadträtin

Egon VaupelOberbürgermeister

StadtplatzPiscator-Haus

MLS

Lahn

Bie

gen

stra

ße

Savignystraße

Audimax

LUFTBILD MITNEUPLANUNG

UNTERGESCHOSS

KFZ Clubraum

Lager

Technik

KFZ Saal

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ERDGESCHOSS

Theaterkasse

Gastronomie

Vorplatz

Haupteingang

Freitreppe

KFZ Galerie

MTM

Großer Saal · Stadthalle/ Theater

Magazin

MLS

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1. OBERGESCHOSS

MLS

Künstlergarderoben

Foyer

Aktionsraum

Aktionsraum

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2. OBERGESCHOSS

Galerie Saal · Stadthalle/ Theater

Dachterrasse

Panoramasaal

Stadthallenverwaltung

MTM-Verwaltung

MLS

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PERSPEKTIVEBIEGENSTRASSE MIT TIEFHOF KFZ

Das neue Erwin-Piscator-Haus vereint fünf verschiedene Nutzungsbausteine. Diese re-präsentieren eine Vielfalt, die dem Standort im Stadtzentrum zwischen Elisabethkirche und der „Alten Universität“ und mitten im weiterentwickelten Universitätscampus zwi-schen Mensa, Lahnaue, Auditoriengebäude und neuer Universitätsbibliothek gerecht wird. Das neue Piscator-Haus zeichnet sich durch ein einfaches und klares Gestaltungs-konzept aus. Die markante Kubatur wird aus dem vorhandenen Gebäudebestand entwi-ckelt. Das rautenförmige Dachvolumen bil-det als Gebäudekrone das Erkennungsmerk-mal des Hauses. Die großformatige Foyer-öffnung zur Biegenstraße bildet in Form und Verlauf das dahinterliegende Innenleben ab und schafft viefältige Blickbezüge.

Rampenanlage und die Obergeschosse bis hin zum Panoramasaal mit Schlossblick durch einen neuen, zentralen Aufzug erschlossen. Mit der Neugestaltung des Gebäudes wird bauphysikalisch deutlich über die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung hinausgegan-gen, sodass ein nachhaltiger und zukunfts-fähiger Gebäudebetrieb gegeben sein wird.

Zentrales Leitbild im Inneren des Gebäudes ist der Gedanke vielfältig nutzbarer Räume. Besondere Betonung erfahren die Veranstal-tungsräume, die durch die inneren akusti-schen Raumschalen mit Holz ausgekleidet sind. Das Foyer ist großzügig und offen gestaltet. Gleichzeitig werden die akusti-schen Verhältnisse durch ein „Raum im Raum“-System so gestaltet, dass das anregende Miteinander der verschiedenen Akteure ohne Störungen möglich ist. Es entsteht ein modernes, multifunktionales Theater-, Kultur- und Veranstaltungshaus mit einem breit gefächerten Nutzungsspek-trum, das an einem zentralen Standort zusammengeführt wird.Dabei wird großer Wert auf Barrierefreiheit gelegt. So werden der große Saal durch eine

Das Projekt9

ANSICHTBIEGENSTRASSE

Lösung für ein Bündel von Problemen

Sanierung und Ausbau der Stadthalle – eröffnet anno 1969 – bieten für die künf-tigen Akteure eine Antwort auf eine Vielzahl von Problemen. Erst das macht die große Anstrengung für dieses Projekt verständlich und dringlich. Alle diese Akteure werden vom neuen Erwin-Piscator-Haus profitieren:

Die Zusammenführung der unterschiedli-chen Akteure bietet neue Chancen: für gemeinsame Tagungsorganisation von MTM, Veranstaltungsservice und Gastronomie, kulturelle Kooperationen von Theater und Kulturladen, neue Formen kultureller Bildung von Martin-Luther-Schule und den Kulturträgern, gesellschaftliche Ereignisse und Feiern von Gastronomie und Veranstal-tungsservice, die Gestaltung einer „Willkom-mens-Situation“ für Touristen durch MTM und Partner.

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der Veranstaltungsservice Stadthalle als Betreiber mit einem attraktiven „Haus der Stadtgesellschaft“

das Hessische Landestheater Marburg mit einem modernen innerstädtischen Auftritt

der Kulturladen KFZ als neuer Akteur im Haus mit vielfach erweiterten Möglichkeiten

die Marburg Tourismus und Marketing GmbH (MTM), die ein neues, barrierefreies und großzügigeres Domizil findet

die Gastronomie als belebendes Element nach innen wie nach außen

die Martin-Luther-Schule mit einem erweiterten Raumangebot.

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KULTURLADEN KFZ

Über ein Jahrzehnt war der Kulturladen KFZ auf der Suche nach einer räumlichen Alter-native zur Enge der Schulstraße 6. Endlich ist eine professionelle Lösung gefunden, die dem Stellenwert des mittlerweile 36 Jahre aktiven Kulturzentrums entspricht. Mit dem sogenannten „300er-Saal“ – 300 bestuhlte, ca. 600 unbestuhlte Plätze (siehe EntwurfSLANG) – wird eine große Lücke im Raum-

HESSISCHES LANDESTHEATER MARBURG

Das Hessische Landestheater ist seit der Eröffnung des Erwin-Piscator-Hauses 1969 wichtigster Mieter und Akteur in der Stadthalle. Das Piscator-Haus 2015 bietet dem Theater vielfältige Verbesserungen in den Bereichen Beleuchtung, Akustik, Technik und Raumprogramm. Nicht umsonst wird das Haus den Namen des in Marburg geborenen und später auch hier tätigen

Theaterregisseurs tragen. Das Hessische Landestheater (Fotos: „Dreigroschenoper“ und „Black Rider“) wird natürlich seinen Sitz Am Schwanhof / Louisa-Biland-Platz behalten und weitere Spielstätten nutzen. Aber es wird mit dem neuen Piscator-Haus eine attraktivere innerstädtische Spielstätte bekommen.

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Eine große Bandbreite von Veranstaltungen – Theater, Musik, Comedy, Märkte, Messen, Tagungen und Kongresse – hat das Team des Veranstaltungsservice als Betreiber der Stadthalle begleitet. Mangelnde Barriere-freiheit und fehlende Nebenräume, ungüns-tige innere Erschließung und der Charme der 60er Jahre legen nach über 40 Jahren Betrieb eine Generalsanierung nahe. Diese

wird die Arbeit und Vermarktungsmöglich-keiten nachhaltig verbessern. Dazu beitra-gen wird die Nachbarschaft zur MTM, die den Ticketservice sowie Stadtmarketing- und weiteres Tagungs-Knowhow ins Haus bringt. Auch die neue Präsenz-Gastronomie als integraler Bestandteil des Projekts wird durch Freiterrasse und Panoramasaal mit Altstadtblick die Attraktivität steigern.

programm Marburgs geschlossen. Daneben ermöglicht der Clubraum kleinere Veranstal-tungen. Der großzügige Foyerbereich erlaubt weitere Nutzungsmöglichkeiten des über Freitreppe und Tiefhof erreichbaren KFZ. Wichtig ist es dem KFZ, das neue Piscator-Haus „mit einem andersartigen Kulturpro-gramm zu bereichern, welches ‚Kultur für alle‘ Marburger anbietet“.

VERANSTALTUNGSSERVICE STADTHALLE UND PRÄSENZGASTRONOMIE

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TOURISMUSBÜRO MTM: WILLKOMMEN!

Die Marburg Tourismus und Marketing GmbH (Foto: MTM-Team) ist bisher zwar nahe am frequentierten Oberstadtaufzug untergebracht. Aber die Enge im Straßen-raum und im Tourismusbüro selbst, vor allem aber die mangelnde Barrierefreiheit in einer Stadt wie Marburg empfinden die Besucher nicht als einladend. Mit dem Umzug ins Piscator-Haus und kooperativen

Nachbarn unter einem Dach, einer neuen Großzügigkeit im Innen- wie Außenbereich inklusive guter Haltemöglichkeit für Reise- busse wird eine solche Willkommens-Atmosphäre geschaffen.

Nach dem fertiggestellten 1. Bauabschnitt mit Musikräumen und Cafeteria freut sich auch die Martin-Luther-Schule auf den wei-teren Ausbau des Piscator-Hauses. Im 1. und 2. Obergeschoss wird das Gymnasium vier weitere Klassen- und zwei Nebenräume bekommen. Diese Räumlichkeiten lassen sich bei großen Tagungen auch als AG-Räume nutzen. Umgekehrt kann die Mar-tin-Luther-Schule die beiden künftigen Aktionsräume des Erwin-Piscator-Hauses oder auch die Kooperationsmöglichkeiten mit dem Kulturladen KFZ nutzen – die viel zitierte Win-Win-Situation!

MARTIN-LUTHER-SCHULE (MLS)

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SEITENANSICHT SAVIGNYSTRASSE

IMPRESSUM

Redaktion

Entwurfsverfasser

Magistrat der Universitätsstadt MarburgFachbereich Planen, Bauen, Umwelt / Fachdienst KulturBarfüßerstraße 11, 35037 Marburgbauverwaltung@marburg-stadt.de

Richard Laufner, Jürgen Rausch, Johannes Wink

Architekturbüro Hess / Talhof / Kusmierz, Seiten 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 13 links, 15

Abbildungen

Gestaltung

Druck

Luftbild Seite 3: Stadt MarburgFotos Seiten 12 rechts, 14 links: Georg KronenbergFotos Seite 12 links u. Mitte: Hessisches LandestheaterFotos Seiten 13 rechts, 14 rechts oben u. unten: istockphoto.com

Simone Tavenrath, Marburg

Druckhaus Marburg (gedruckt auf FSC-zertifiziertem Recyclingpapier) CO

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