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50 Jahre Schaffner 1962–2012

Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

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Ein halbes Jahrhundert Schaffner - Dieses Jubiläum haben wir zum Anlass genommen, die abwechslungsreiche Geschichte der Schaffner Gruppe über fünf Jahrzehnte zu recherchieren und aufzuschreiben, von den Anfängen des Unternehmens bis zur heutigen Stellung als Weltmarktführer. Die Schaffner-Chronik wird ab Juni 2012 erhältlich sein, sie ist für Schaffner-Aktionäre und -Mitarbeitende gratis.

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50 Jahre Schaffner 1962–2012

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Inhalt

«Vom Affen gebissen»Gründer- und Aufbaujahre – 1962 bis 1981 9–21

In fremden HändenIm Portefeuille der Elektrowatt – 1982 bis 1993 23–29

Glücksritter in stürmischen ZeitenManagement-Buy-out und Gang an die Börse – 1994 bis 2000 31–35

Die ReifeRezession und Neuausrichtung – 2001 bis 2006 37–41

Weltweites WachstumSchaffner wird zum Global Player – 2007 bis heute 43–53

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50 Jahre Schaffner Gruppe

1962

Über Satellitenfunk kommt die erste Fernsehübertragung zwischen den USA und

Europa zustande. Der Kalte Krieg steuert mit der Kubakrise zwischen den USA und

der Sowjetunion ihrem Höhepunkt zu. In Deutschland wird das erste Patent für eine

«Waschanlage für Kraftfahrzeuge» angemeldet. In England nehmen die Beatles ihre

erste Single «Love Me Do» auf, und die Rolling Stones haben ihren ersten Auftritt im

Londoner Marquee Club. Brasilien gewinnt die Fussball-WM in Chile. Sam Walton er-

öffnet in den USA den ersten Wal-Mart-Discount City Store. Und in der Schweiz legt

Dr. Hans Schaffner im Gebäude des Solothurner Kinos Canva den Grundstein für die

Schaffner Gruppe.

Seither hat sich das kleine Solothurner Start-up zum global tätigen Unternehmen

entwickelt, zu der mit Lösungen für einen effizienten und zuverlässigen Betrieb elek-

tronischer Systeme international führenden Schaffner Gruppe.

In den vergangenen fünfzig Jahren galt es, zahlreiche Herausforderungen zu meis-

tern. Doch Folgendes zeichnet Schaffner über all die Jahre aus: Innovationskraft, der

Wille zu Spitzenleistungen und Leadership.

Die Schaffner Gruppe feiert 2012 ihr 50-jähriges Bestehen, und sie ist fit für die nächsten

50 Jahre.

Luterbach, im Juni 2012

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Eine der ersten Bestellungen

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«Vom Affen gebissen»

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Die Gründung der Schaffner AG im Jahr

1962 war ein Glücksfall – auch wenn sie

dem Pech des Firmengründers Hans

Schaffner zu verdanken ist. Denn der woll-

te bei seinem Arbeitgeber General Motors

in Amerika Abteilungsleiter werden. Den

Posten bekam aber ein anderer, und so

entschied sich Schaffner kurzerhand, sei-

ne Sachen zu packen und in die Schweiz

zurückzukehren. Die USA waren zuvor 15

Jahre lang seine Wahlheimat gewesen.

Bis zum Bruch mit seinem Arbeitgeber

war Hans Schaffner fest davon überzeugt,

dass die Zukunft für ihn und seine fünf-

köpfige Familie in den USA liegen würde.

In der Kleinstadt Kokomo im Bundesstaat

Indiana hatte der Schweizer während

mehrerer Jahre eine Gruppe von 50 For-

schern geleitet. Das Team hatte in den

50er-Jahren den Auftrag, Lösungen zur

Entstörung von Autoradios zu entwickeln.

Als zwei Abteilungen zusammengelegt

und ein anderer Leiter Hans Schaffner vor

die Nase gesetzt worden war, beschloss

der 40-Jährige, den USA den Rücken zu-

zukehren und in der Schweiz sein Glück

zu versuchen.

Doch Hans Schaffner packte nicht nur sei-

ne Taschen und brachte seine Familie zu-

rück nach Europa. Er hatte ein Projekt im

Gepäck, als er im Februar 1962 wieder hei-

mischen Boden betrat: Schaffner wollte

eine Elektronikfirma aufbauen. Sein Vater,

der Gründer der seit 1936 bestehenden

Rohrbogen AG in Pratteln bei Basel, hat-

te ihm Geld vermacht. Mit diesem Start-

kapital und zwei Produktideen im Kopf

machte Hans Schaffner sich ans Werk. Im

Frühling 1962 war es so weit: Hans Schaff-

ner gründete das «Ingenieurbüro für an-

gewandte Elektronik».

Mit vier Mitarbeitern fing Schaffner an. In

fünf Räumen im damaligen Gebäude des

Solothurner Kinos Canva an der Luzern-

strasse wurden zunächst Halbleiter-Relais

und Wärmeableiter zur Kühlung von Tran-

Gründer- und Aufbaujahre – 1962 bis 1981

Die ersten Mitarbeitenden 1962: Robert Engist, Peter Ruepp, Rita Stauffer und Rolf Nussbaumer (v.l.)

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Frühes internationales Renommee:Geschäftskorrespondenz aus Londonkommt auch ohne Ortsangabe an

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Verdünner sechs Paar Gummihandschu-

he und vier Pinsel verbraucht. Zur Feier

dieser Bestellung gab der Chef seinem

Team dann ein Essen aus. Damals erziel-

te Schaffners Firma im Jahr einen Umsatz

zwischen 20 000 und 30 000 Franken.

Die ersten elektronischen Schaffner-Relais

stiessen anfangs auf grosses Interesse bei

den Kunden. «Wir hatten über hundert

Anfragen», berichtet Robert Engist, ein

Mann der ersten Stunde, der am 1. Juli

1962 seine Stelle als Maschineningeni-

eur bei Schaffner angetreten hatte. Doch

trotz des starken Interesses blieben Be-

stellungen aus, das Produkt wurde kom-

merziell «zum kompletten Flop», erinnert

sich Engist. Der Grundgedanke war zwar

richtig, in einer bis dato mechanischen

Schaltung ein elektronisches Relais ein-

zusetzen, um die Funktionsfähigkeit auch

bei starker Beanspruchung zu erhalten.

Doch die Entwicklung von Steuerungen

war so rasant, dass in kürzester Zeit durch-

gängig elektronische Steuerungen die

Regel waren.

In der Anfangszeit wurde bei Schaffner

an einer Vielzahl von Projekten gearbeitet,

wie an Viskositätsregelanlagen für Tief-

druckrotationsmaschinen, Füllstandsan-

zeigen für Getreidesilos, einer Lösung zur

1963 waren es schon sechs Mitarbei-tende: Robert Engist, Peter Ruepp, Ernst Meier, Rita Stauffer, Reto Kessler und Rolf Nussbaumer (v. l.)

sistoren und Gleichrichter entwickelt. Die

später schwarz eloxierten Wärmeableiter

wurden in der Anfangszeit grundiert und

schwarz gestrichen. Als eine Grossbestel-

lung für zehn blanke Exemplare eintraf,

aber nur zehn schwarze Stücke am Lager

waren, arbeiteten zwei Männer mehr als

einen Tag, um mit Verdünner die gestri-

chenen Wärmeableiter wieder blank zu

putzen. Dabei wurden neben 25 Litern

Die ersten Büroräume im Gebäude des Solothurner Kinos Canva an derLuzernstrasse

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Messestand an der Composants Electroniques in Paris 1965,Dr. Hans Schaffner und Verkaufsmitarbeiterin

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Zusammenführung von Münzautoma-

ten und Durchflussmesseinrichtungen

für Tankstellen sowie verschiedenen For-

schungsaufträgen unter anderem aus der

Uhrenindustrie.

Am 14. September 1962 liess Hans Schaff-

ner die Firma «Intronics» im Solothur-

ner Handelsregister eintragen. Inhaber

dieser Einzelfirma für «Herstellung und

Verkauf von Geräten und Bestandteilen

der Elektronik ist Dr. Hans Schaffner von

Anwil (Basel-Landschaft)», wie es im Re-

gister heisst. Offensichtlich hatte der Fir-

mengründer Zweifel an der Eignung des

Firmennamens, denn bereits zwei Mona-

13 I

te später, am 9. November 1962, liess er

den Namen ändern in «Hans Schaffner,

elektronische Bauteile».

Die neue Firma entwickelte sich in der

Gründerzeit erfolgreich. Bereits nach zwei

Jahren musste Schaffner sich nach grösse-

ren Räumen umsehen. Verteilt auf vier Ge-

bäude fand er den nötigen Platz in Deren-

dingen. Gleichzeitig erhielt die Firma den

Auftrag, für die Landesausstellung EXPO

64 in Lausanne die elektronische Steue-

rung für eine Holzbearbeitungsmaschine

zu entwickeln. Mit dieser Maschine konn-

te aus einem Baumstamm Vierkantholz

gefertigt werden. Der Schweizer Ingeni-

eur Peter Ruepp, einer der ersten Mitar-

beiter, den Schaffner in den USA kennen-

gelernt und dann zu seiner Firma geholt

hatte, entwickelte diese Steuerung.

Ausserdem führte das Unternehmen

Lohnaufträge für die damalige Hasler AG

in Bern, die heutige Ascom, aus. In diesem

Jahr wurden die ersten Heimarbeiter ein-

gestellt.

In den folgenden Jahren entwickelte

sich die junge Firma kontinuierlich, aber

offenbar entsprach die Rentabilität noch

nicht den Erwartungen von Patron Hans

Schaffner. Aus dieser Zeit ist eine Weisung

Patron Hans Schaffner mit Mitarbei-tenden bei einem Firmenausflug 1966 (3. v. l.)

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Schaffners überliefert, auf Anrufe der Kun-

den zu warten, anstatt die Kunden selbst

anzurufen, um Telefonkosten zu sparen.

Im April 1966 wandelte er das Unterneh-

men in eine Aktiengesellschaft um, die

Hans Schaffner AG, mit ihm als Verwal-

tungsratspräsident und seiner Frau Eli-

sabeth M. Schaffner als Mitglied. Damals

erwarb Hans Schaffner von der Gemein-

de Luterbach auch das Baurecht für den

künftigen Firmensitz an der Nordstrasse

11 in Luterbach und schloss bereits ei-

nen Vorvertrag für zwei weitere Parzellen

ab – für den Fall, dass der Erfolg der Firma

später Erweiterungsbauten notwendig

machen würde. Vom Wirtschaftsboom

in den 60er-Jahren profitierend, zog die

Firma 1967 mit inzwischen 20 Mitarbei-

tenden und einem Jahresumsatz von

rund 700 000 Franken in das neue, über

800 Quadratmeter grosse Gebäude um

Das erste eigene Werk:das Schaffner-Betriebsgebäude an der Nordstrasse 11 in Luterbach (1967)

I 14

und begann mit der Produktion in dem

Bereich, der Schaffner später zu Weltruhm

führen sollte: Komponenten für den Stör-

schutz von elektrischen Geräten und An-

lagen. «Hans Schaffner hat sich richtig-

gehend hineingekniet in dieses Thema»,

erinnert sich Robert Engist.

Mit dem Thema Störschutz von elektri-

schen Geräten war Schaffner bereits in

den USA in Kontakt gekommen. Nachdem

er an der Eidgenössischen Technischen

Hochschule ETH Zürich das Diplom als

Elektroingenieur erworben hatte, zog er

im Jahr 1946 mit einem Stipendium in die

USA. An der University of Illinois erhielt der

damals 25-jährige Schaffner einen Lehr-

auftrag und schloss seine Studien 1949

mit einem Doktortitel ab. Seine Karriere

führte ihn zu einem Betrieb der General

Electric Corporation in der Kleinstadt Syra-

Familie Schaffner mit Hund Waldi beim Dinner in Syracuse (New York, USA) (1954)

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cuse im Bundesstaat New York. Hier arbei-

tete er in einem Team mit, das sich in der

Frühphase des Computers mit der Ent-

wicklung von Transistoren beschäftigte.

Einige Jahre später übernahm er in einem

Betrieb von General Motors in Kokomo

im Bundesstaat Indiana die Leitung einer

Gruppe von 50 Forschern, die Pionierar-

beit auf einem Gebiet leistete, auf dem die

Schaffner Gruppe ein halbes Jahrhundert

später Weltmarktführer sein sollte: Elektro-

magnetische Verträglichkeit (EMV).

Das Forscherteam von Hans Schaffner be-

schäftigte sich zu der Zeit mit dem Schutz

von Autoradios vor elektromagnetischen

Störsignalen. Bei in Automobilen einge-

bauten Radioapparaten kam es häufig zu

unangenehmen Störgeräuschen, die von

anderen elektrischen Teilen der Fahrzeu-

ge verursacht wurden. Oft war im Auto-

radio nur ein schnarrendes und krächzen-

des Geräusch zu hören. Schaffner kniete

sich mit der ihm eigenen Energie in die-

se Aufgabe: «Es lagen damals zahlreiche

Bücher bei uns zu Hause herum, die sich

mit diesem Thema beschäftigten», erzählt

Joey Schaffner, der älteste Sohn des Fir-

mengründers. Zwar habe sein Vater die

Firma in Solothurn anfangs anders aufge-

stellt, doch die Idee, sich mit EMV zu be-

schäftigen, sei «nicht vom Himmel gefal-

len», sagt Joey, sondern muss in der Zeit

in den USA entstanden sein.

Die anregende Zeit des Studiums und die

faszinierende Arbeit in den USA gehör-

ten neben dem späteren Aufbau und der

Leitung des eigenen Unternehmens zu

seinen glücklichsten Jahren, sagte Hans

Schaffner später. Er war am 11. Dezem-

ber 1921 in Schwanden im Kanton Glarus

in bescheidenen Verhältnissen geboren

worden. Die Grosseltern arbeiteten als

Tagelöhner in einer Scheune an Webstüh-

len für einen Fabrikanten. Das Geld war

knapp, Hans und sein vier Jahre jünge-

Die Schaffner-Brüder Dölf und Hansin Schwanden (v. l., 1929)

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rer Bruder Dölf mussten auch schon mal

ohne Schuhe auskommen. «Mein Vater

erlebte Armut noch am eigenen Leib»,

sagt Joey Schaffner.

Von der mütterlichen Familienseite her

wurde Schaffner in seiner Kindheit durch

eine streng zwinglianische Erziehung

geprägt: «Man spricht nicht über sich,

sondern hilft anderen», beschreibt Joey

Schaffner ein Grundprinzip der Erziehung

seines Vaters. Aus dieser Weltanschau-

ung heraus hatte Schaffners Tante «Didi»

Katharina Blumer ein Hilfswerk gegrün-

det, das Notleidende und später vor der

Verfolgung durch die Nationalsozialisten

fliehende Juden aufnahm und betreute.

«Dieses soziale Engagement hat meinen

Vater geprägt. Das hat sich später auch

in den überdurchschnittlich guten Sozi-

alleistungen in seinem Unternehmen wi-

dergespiegelt», sagt Joey Schaffner. Hans

Schaffners Unternehmen gewährte Mut-

terschaftsurlaub, und als einer der ersten

Unternehmer im Kanton Solothurn führte

er eine Pensionskasse für alle Mitarbeiten-

den ein.

Doch am stärksten geprägt wurde Hans

Schaffner durch seinen Götti (Patenonkel)

Samuel Blumer. Der Bruder seiner Mut-

ter Betti hatte im Jahr 1907 die Therma

AG in Schwanden gegründet, ein Unter-

nehmen, das elektrische Haushaltsgerä-

te entwickelte. Im Jahr 1913 gelang der

Durchbruch mit einer selbst entwickelten

elektrischen Kochplatte, 1931 trugen rund

70 Prozent der Haushaltapparate in der

Schweiz den Namen Therma. Die Therma

AG wurde 1978 von der Electrolux-Grup-

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Bundespräsident Willi Ritschard bei seinem Besuch inLuterbach mit Yvette und Hans Schaffner (1978)

Besuch des Bundesrates Willi Ritschard in seinem Präsidialjahr 1978 inLuterbach

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pe übernommen, die bis 2005 Produkte

unter der Marke Therma vertrieb und in

der Schweiz heute noch in Schwanden

produziert. «Samuel Blumer war ein Un-

ternehmertyp», sagt Joey Schaffner. Er

hatte zusammen mit seinen Schwestern

schon früh die Familie unterstützt und

war als Firmenleiter und Mensch ein Vor-

bild für Hans Schaffner und seinen Bruder

Dölf. Der Vater der Buben, Hans Schaffner

senior, hatte im Kanton Tessin bei der Post

in Bellinzona das Postexamen bestanden

und war im höheren Postdienst bei der

Kreispostdirektion beschäftigt. 1918 trat

er eine Stelle bei der Therma AG an. Er

stieg bis zum Vizedirektor auf und heira-

tete die Schwester des Firmengründers,

Betti Blumer. Die Ehe zerbrach bereits

früh, und Hans Schaffner senior verliess in

den 20er-Jahren die Familie und die Firma

seines Schwagers im Glarnerland. In An-

wil im Kanton Baselland gründete Hans

Schaffner senior 1936 kurz nacheinander

zwei Unternehmen, darunter die inter-

national erfolgreich auf dem Gebiet der

Herstellung von nahtlosen Rohrbogen im

Kaltbiegeverfahren aktive Rohrbogen AG

mit Sitz in Pratteln.

Der junge Hans Schaffner blieb bei seiner

Mutter und besuchte die Primarschule

in Schwanden, später folgten Schulen in

Glarus und in Trogen. 1941 schloss Hans

Schaffner als 19-Jähriger die Mittelschule

Hoher Besuch 1979:Dr. Hans Schaffner (4. v. l.) führt dieSolothurner Kantonsregierung durchsein Unternehmen in Luterbach

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EMV-Drosselproduktion in Luterbach

Page 19: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

mit der Matura Typus C (mathematisch-na-

turwissenschaftliches Gymnasium) ab und

nahm an der ETH Zürich das Studium der

Elektrotechnik auf, das er 1946 als Elektro-

ingenieur abschloss, bevor er in die USA

auswanderte. Am 25. August 1950 heirate-

te Hans Schaffner Elisabeth Krieg, die Toch-

ter von Messerschmied Krieg am Kronen-

stutz in Solothurn. In Amerika wurden der

jungen Familie drei Kinder geboren: 1952

der Sohn Joey, 1956 die Tochter Betsy und

1962 der zweite Sohn Tom. Hans Schaffner

war überzeugt, dass die Zukunft für ihn und

seine Familie in den USA liegen würde. Er

hatte die amerikanische Staatsbürgerschaft

angenommen. Auch sprachen er und sei-

ne Frau nur Englisch mit den Kindern, was

zeigt, wie ernst es ihnen damit war, in den

USA zu bleiben. «Wir Kinder sprachen kein

Wort Deutsch, als wir 1962 in die Schweiz

kamen», erzählt Joey Schaffner.

Der Tod seiner Frau Elisabeth im Jahr 1974

war ein grosser Schlag für Hans Schaffner.

Er traf ihn mitten in der Aufbauarbeit sei-

ner wachsenden Firma. «Sie hatte es ange-

sichts meiner Arbeit für das Unternehmen

oft wirklich nicht leicht», gestand er später

einem Freund. «Als Unternehmer bist du

vom Affen gebissen, hat mein Vater immer

gesagt», erinnert sich Joey Schaffner. Er sei

von der Idee der Firma so überzeugt ge-

wesen, dass er alles andere dem Wohl des

Unternehmens untergeordnet und sein

ganzes Streben auf das Geschäft ausge-

richtet habe.

«Wir haben immer gespürt, dass der Pat-

ron da war», erzählt Charles Klaus, der seit

1979 für die Schaffner Gruppe arbeitet.

Wenn das Umsatzziel erreicht war, gab es

schon mal ein Picknick im Grünen hinter

dem Firmengebäude in Luterbach. «Da

sass Hans Schaffner dann hemdsärmelig

bei uns und genoss den Erfolg», sagt der

gelernte Radio- und TV-Elektriker Klaus.

Auch Firmenausflüge mit der Eisenbahn

nach Montreux oder mit Ross und Wagen

ins Emmental hat der Gründer für seine

Mitarbeitenden organisiert. Im Unterneh-

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Dr. Hans Schaffner in seinem Büroin Kokomo (Indiana, USA)

Hans Schaffner mit seinem Sohn Joeyin Syracuse (New York, USA)

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Spatenstich für das neue Gebäude in Luterbach: Robert Engist, Dr. Hans Schaffner,Gemeindepräsident Rolf Liechti, Bürgergemeindepräsident Albert Lehmann, Peter Fluri (v. l.)

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men kannte man den Patron nur im An-

zug, den Ingenieur, Tüftler und Theoretiker.

In der Freizeit fehlte das Buch in der Hand

von Hans Schaffner selten. Er war zeit sei-

nes Lebens ein richtiger Bücherwurm.

«Wenn wir im Auto an einer Bahnschran-

ke warten mussten, nahm mein Vater das

bereitliegende Buch vom Beifahrersitz und

las», erinnert sich Joey Schaffner. Im Hause

Schaffner in Solothurn wurden drei Tages-

zeitungen gelesen. Zum Mittagessen kam

Hans Schaffner nach Hause. Während der

Mahlzeit wurden um 12.30 Uhr die Nach-

richten auf Radio Beromünster gehört.

«Dann sassen nicht nur die Familie und

die Firma, sondern die ganze Welt mit am

Tisch», beschreibt Joey Schaffner das Bild.

An Sonntagen durften die Kinder oft mit

dem Vater ins Büro: «Er hatte immer etwas

aufzuarbeiten oder vorzubereiten.»

Während seiner Zeit bei General Motors

in den USA hatte Schaffner die Massen-

produktion bereits kennengelernt. Mit der

rasch zunehmenden Automatisierung in

Industrie, Handwerk und in allen Bereichen

des modernen Lebens erkannte er die Be-

deutung von elektromagnetischen Stö-

rungen in einer Welt mit immer mehr elek-

trischen und elektronischen Systemen. Mit

der Lancierung des ersten EMV-Netzfilters

1970 und der Sortimentserweiterung um

eigene EMV-Testgeräte 1971 legte Hans

Schaffner den Grundstein für die globale

Marktführerschaft seines Unternehmens.

Hans Schaffner baute die internationale

Präsenz des Unternehmens in den Fol-

gejahren zielbewusst aus. Die erste Toch-

tergesellschaft wurde 1975 in Paris ge-

gründet. Weitere Tochtergesellschaften in

Deutschland (1978) und in den USA (1981)

folgten. Im Jahr 1978 übertraf der Umsatz

der Schaffner Gruppe erstmals die Zehn-

Millionen-Franken-Marke.

Das Unternehmen war über die Jahre stark

gewachsen, und der grosse Investitions-

bedarf, um weiterhin am Markt erfolgreich

zu sein, konnte nicht mehr aus eigener

Kraft finanziert werden. Hans Schaffner

war aber nicht bereit, einer Bank Einfluss

zu geben, lieber wollte er einen klaren

Schnitt. «Hans Schaffner hatte seine Prin-

zipien. Er wollte die Führung nicht teilen,

das Heft nicht aus der Hand geben», sagt

Heinrich Kunz, ein ehemaliges Geschäfts-

leitungsmitglied. 1981 verkaufte Schaffner

seine Firma, die er knapp zwanzig Jahre er-

folgreich geführt hatte, an die Elektrowatt

AG, eine aus der europäischen Elektroin-

dustrie hervorgegangene Finanzierungs-

gesellschaft, deren damalige Haupteigen-

tümerin die Schweizerische Kreditanstalt

SKA, die heutige Credit Suisse, war.

Blick hinter die Kulissen beim Tag der offenen Tür am 25. Oktober 1980

Drosselproduktion in Luterbach (1980)

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Ehemaliger Sitz der Elektrowatt im Zürcher Seefeld

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In fremden Händen

Im Portefeuille der Elektrowatt – 1982 bis 1993

Im Portefeuille der Finanzierungsgesell-

schaft Elektrowatt ist Schaffner eine Gesell-

schaft unter vielen. Doch dem Unterneh-

men gelang es in diesen Jahren trotzdem,

das Firmenfundament zu festigen und die

Weichen für die internationale Expansion

zu stellen. Das Computerzeitalter hat-

te begonnen, und elektronische Steue-

rungen etwa in der Telekommunikation

und in der Automobilelektronik wurden

zu Beginn der 80er-Jahre immer wichti-

ger. Gleichzeitig wurden immer grössere

Schaltanlagen für die industrielle Produk-

tion benötigt. Doch die Auswirkungen

der Emissionen elektrischer Installationen

und die Herausforderungen an die elekt-

romagnetische Verträglichkeit (EMV) elek-

trischer Geräte waren noch nicht richtig

erkannt. Die Folge: Viele Anlagen funk-

tionierten nicht so, wie sie sollten. Elekt-

rostatische Entladung konnte zu einem

Aussetzen der Elektronik führen und Teile

der Maschinen beschädigen. «Es herrsch-

te eine grosse Verunsicherung in der In-

dustrie und in der Elektronikbranche»,

erklärt Heinrich Kunz, ehemaliges Schaff-

ner-Geschäftsleitungsmitglied. «Die Leute

fragten sich, warum funktioniert es nicht,

und waren ratlos», erinnert sich der Elekt-

rotechniker, der 1977 als Manager in der

Abteilung Forschung und Entwicklung

zur Schaffner Gruppe kam.

Diese Lücke konnten die Experten von

Schaffner mit ihrem Wissen schliessen.

Die Ingenieure, Wissenschaftler und Fach-

IEC-Steckerfilter-Werbung aus den 90er-Jahren

Page 24: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

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Schaffner-Produktionsgebäude in Lamphun, Thailand, mit derBelegschaft (1990)

arbeiter des Schweizer Unternehmens

hatten bereits seit zehn Jahren auf dem

Gebiet der elektromagnetischen Verträg-

lichkeit (EMV) geforscht, Lösungen ent-

wickelt und EMV-Komponenten verkauft.

Als Marktführerin für EMV-Produkte bot

die Schaffner AG Vorträge, Schulungen

und Symposien in den USA, Grossbritanni-

en, China und Japan an. Schaffner besass

mit den EMV-Komponenten nicht nur die

notwendigen Produkte, um von elektro-

magnetischen Einflüssen verursachte Stö-

rungen zu verhindern, sondern verfügte

auch über die Testsysteme und die erfor-

derlichen Simulationseinrichtungen, um

potenzielle Störquellen zu erkennen und

zu messen. Mithilfe von mobilen Simula-

toren waren Schaffner-Ingenieure ausser-

dem in der Lage, in der Automobil- und

der Computerindustrie oder zum Beispiel

bei grossen Maschinensteuerungen direkt

bei den Kunden vor Ort zu testen. «Wir

kannten die Produkte und die Normen

und verfügten über die Lösungen, um zu

helfen», sagt Kunz, der als Schaffner-Vertre-

ter viele Jahre in diversen Kommissionen

mitarbeitete, die sich mit der Festlegung

von EMV-Normen beschäftigten. Zudem

unterstützten die Luterbacher auch die

Forschung an der ETH Zürich.

In diesen Jahren sollte eine internationa-

le Vertriebsorganisation unter Einbezug

aller Tochtergesellschaften aufgebaut

werden. Als Richard Müller 1982 als Ge-

schäftsleitungsmitglied für den Bereich

Marketing und Verkauf zu Schaffner kam,

beschäftigte das Unternehmen weltweit

250 Mitarbeitende, davon arbeiteten 200

in Luterbach. Der Umsatz der Gruppe

lag zwischen 18 und 20 Millionen Fran-

ken jährlich, fast 35 Prozent wurden in

der Schweiz erwirtschaftet. «Es galt, den

Umsatz ausserhalb der Schweiz zu stei-

gern, um das Unternehmen bereit für die

Zukunft zu machen», sagt der Elektro-

ingenieur. Mit einem jährlichen Wachstum

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Schaffner-Geschäftsleitung und Mitglieder der Königsfamilie in der Produktionsstätte in Thailand

Traditionelle thailändische Zeremonie zur Werkseröffnung in Lamphun

von rund 30 Prozent in den Jahren 1982

bis 1987 erlebte Schaffner eine starke Ex-

pansionsphase. 1984 wurde Schaffner UK

im englischen Wokingham gegründet. Im

selben Jahr übertraf der Umsatz erstmals

die 50-Millionen-Franken-Schwelle. 1987

wurde mit der Altrac AG in Dietikon ein

Handelsunternehmen für elektronische

Komponenten übernommen. 1991 kauf-

te Schaffner die irische Intepro Systems

Ltd., eine Herstellerin von automatischen

Testsystemen, und baute damit die tech-

nologische Kompetenz des eigenen Test-

system-Angebots aus. Schaffner war jetzt

in der Lage, die Stromversorgung von

rund 100 streichholzkopfgrossen Modu-

len für Computer sehr grosser elektroni-

scher Steuerungen gleichzeitig zu testen.

«Wir sind in diesen Jahren zwar markant

gewachsen, doch gleichzeitig wurde die

Konkurrenz durch Produkte aus Asien

und den USA immer stärker», erinnert sich

Müller. Um die Herstellungskosten zu sen-

ken, begann Schaffner, ab 1987 die Pro-

Page 26: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Messeauftritt von Schaffnerim Jubiläumsjahr 1987

Page 27: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

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Pläne für den 1985 fertiggestellten Erweiterungsbau in Luterbach

duktion in asiatische Länder zu verlagern.

Von strategischer Bedeutung war die Er-

öffnung eines eigenen Werks in Thailand

im Jahr 1989. Die thailändische Prinzes-

sin war dabei, als bei der Einweihung das

Schaffner-Logo an der Produktionshalle

befestigt wurde. Das ist eine grosse Ehre

für Schaffner und auch der Grund dafür,

dass heute zwei Logos an der Produkti-

onshalle zu sehen sind. Schaffner-Mitarbeiterinnen bereiten EMV-Komponenten für den Versand vor

In den 80er-Jahren liess die Schaffner AG

viele Produkte von Heimarbeitenden in

Handarbeit in bäuerlichen Betrieben im

Berner Oberland herstellen. Ein Team von

zwölf Schaffner-Mitarbeitenden war allein

mit der Bereitstellung des Materials für

die in Heimarbeit hergestellten Produkte

beschäftigt. Ende der 80er-Jahre beschäf-

tigte Schaffner zusätzlich zu den rund

500 Mitarbeitenden am Firmensitz in Lu-

terbach noch einmal die gleiche Zahl an

Heimarbeitenden. Doch die Fertigung

im neuen Werk in Thailand ermöglichte

deutlich niedrigere Produktionskosten bei

gleicher Qualität. Das hatte Konsequen-

zen für die Produktion in der Schweiz: «Wir

mussten Ende der 80er-Jahre 220 Mitar-

beitende entlassen. Das war sehr schwer»,

sagt Heinrich Kunz, der damals den Be-

reich Testsysteme leitete.

Schaffner war den Aufbau in Thailand sehr

vorsichtig angegangen: «Das war ein gros-

ses Abenteuer. Wir wussten nicht, ob das

Werk lange bestehen würde», erklärt Wer-

ner Hungerbühler, der das Projekt vor Ort

begleitete. Man habe sehr vorsichtig in-

vestiert und sich mit Improvisation gehol-

fen. So gab es zum Beispiel einen oberen

Boden, der als Lager genutzt werden soll-

te. Da der Lift weit weg von der Fertigung

am anderen Ende der Halle war, nahmen

Page 28: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Ehemaliges Schaffner-Messlabor für die Autoindustrie

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die Schaffner-Mitarbeitenden die Dinge

selbst in die Hand und bauten kurzerhand

eine Treppe aus Bambusstangen. Diese

so genannte «Urwald-Treppe» existierte

einige Jahre. «Das sah abenteuerlich aus,

wie im Film, aber die Treppe erfüllte ihren

Zweck», erinnert sich Hungerbühler.

Auch in anderer Hinsicht mussten die

Angestellten erfinderisch sein: Als sich im

Frühling der Betonboden des Werks auf

einmal grün färbte, weil das Gras von un-

ten durch den dünnen Zementbelag hin-

durch in die Werkhalle wuchs, trugen die

Mitarbeitenden kurzentschlossen eine di-

cke Farbschicht auf – eine Praxis, die sich

ebenfalls über viele Jahre halten sollte.

Und ein jährliches Ritual ist bis heute die

Sicherung des Werkes – das in Lamphun,

im Norden Thailands, liegt – in der Re-

genzeit. «Da gibt es ein Schaffner-Einsatz-

kommando, das Sandsäcke aufschichtet

und Maschinen anhebt, um sie vor dem

drohenden Hochwasser in Sicherheit zu

bringen», erklärt Hungerbühler. Bisher ist

die Schaffner-Produktion in Thailand ver-

schont geblieben, doch viele Werke in

der Umgebung stehen jedes Jahr bis zu

einem Meter unter Wasser.

Die Produktion in Thailand entwuchs

schnell den Kinderschuhen. Bereits 1992

konzentrierte Schaffner die Komponen-

tenfertigung in mittelgrossen und gros-

sen Serien bei der Tochtergesellschaft in

Thailand. «Mit der Produktion in Thailand

haben wir unsere Konkurrenzfähigkeit

massiv verbessert», sagt Müller. Mit der

Entscheidung, die Produktion in ein Land

mit deutlich niedrigeren Lohnkosten zu

verlegen, war die Schaffner Gruppe ihren

europäischen Konkurrenten voraus und

schuf sich eine gute Ausgangslage für die

vor ihr liegenden Herausforderungen.

Serienfertigung in der ehemaligen Produktionshalle in Luterbach

Page 30: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Der Mut der Manager brachte Schaffnerauf die Titelseite der «Solothurner Zeitung»

Page 31: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

31 I

Glücksritter in stürmischen Zeiten

Management-Buy-out und Gang an die Börse – 1994 bis 2000

Mitte der 90er-Jahre beschloss die Credit

Suisse, aus dem Energiegeschäft auszu-

steigen und die Elektrowatt aufzuspalten.

Die Beteiligungen, zu denen die Schaff-

ner AG seit 1981 gehörte, sollten sukzes-

sive verkauft werden. «Wir hatten davon

gehört und waren nervös», erinnert sich

Richard Müller an die turbulente Zeit.

«Wer weiss, was ein anderes Unterneh-

men mit uns gemacht hätte. Als einer der

möglichen Käufer war damals Siemens im

Gespräch», sagt er. Die vier Mitglieder der

damaligen Schaffner-Geschäftsleitung,

Dr. Alex Oechslin, Thomas Grichting, Ri-

chard Müller und Heinrich Kunz, setzten

sich zusammen und überlegten, was zu

tun sei.

Die Schaffner Gruppe stand zu dem Zeit-

punkt gut da. 1992 war ein Verkaufsbüro

in Mailand gegründet worden. Die IT-Zen-

tralisierung des Vertriebs im Euro-Logistik-

Zentrum im Elsass verlief erfolgreich. «Wir

hatten über lange Zeit hinweg an der

Erstellung einer Software gearbeitet, die

weltweit die Bereiche Produktion, Lager

und Vertrieb abbilden kann. Endlich war

es uns gelungen», kommentiert Müller.

1994 wurden die schwedische Tochter-

gesellschaft in Sollentuna und die Nie-

derlassung in Tokio gegründet. 1995 kam

ein Verkaufsbüro in Peking hinzu. Auch

finanziell war die Gruppe gesund, 1994

übertraf der Umsatz erstmals die 100-Mil-

lionen-Franken-Grenze.

Vor diesem Hintergrund überlegten die

vier Geschäftsleiter fieberhaft, wie der

Verkauf an ein anderes Unternehmen

verhindert werden könnte. Da kam ihnen

ein abenteuerlicher Gedanke: Was wäre,

wenn die Geschäftsleitung die Schaffner

Gruppe in einem Management-Buy-out

(MBO) selber kaufen würde? MBOs waren

in den 80er-Jahren in den USA bekannt

geworden. Auch in der Schweiz gab es

bereits einige Beispiele für erfolgreiche

Firmenübernahmen durch das Manage-

ment. «Im Grunde wussten wir nicht,

wovon wir redeten», erzählt Müller kopf-

schüttelnd. Die vier Geschäftsleiter glaub-

ten am Anfang selbst nicht an ihren Plan,

sie nannten die Idee Project Crazy (ver-

rücktes Projekt).

Ein grosses Stück Arbeit war es, die Elek-

trowatt-Verantwortlichen zu überzeugen,

dass das Schaffner-Management ein vala-

bler Käufer war. Nach vielen Gesprächen

an der Bellerivestrasse in Zürich eröffnete

die Elektrowatt den Managern schliess-

lich, dass das Management zusammen

mit den externen Investoren die Firma

zu einem Kaufpreis von 85 Millionen Fran-

Page 32: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Das Beispiel Schaffner macht Schule

Page 33: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

33 I

Werbung für das Schaffner IPOim Juni 1998

ken übernehmen könne. Allerdings stellte

die Elektrowatt die Bedingung, innerhalb

von zwei Wochen eine Bankgarantie in

der Höhe von 85 Millionen Franken aufzu-

bringen. «Das war hochgradig unfair», är-

gert sich Müller noch heute, «die dachten

wahrscheinlich, wir schaffen das nie.»

Doch das Schaffner-Team hatte Erfolg.

Es fand in der Zürcher Zurmont Finanz

AG und der Private-Equity-Gesellschaft

der britischen Bank HSBC zwei Hauptin-

vestoren, die als Beteiligungsgesellschaft

fungieren, aber keinen operativen Einfluss

nehmen wollten. So brachten die vier Ge-

schäftsleiter die notwendigen Mittelzu-

sagen zusammen, damit der Kaufvertrag

mit der Elektrowatt besiegelt werden

konnte.

Der MBO war auf gutem Weg. Aber dann

geschah das Unerwartete. Die Schweizer

Banken kündigten die seit Jahren beste-

henden Kreditlinien mit der Schaffner

Gruppe auf. «Das war eine Riesenaufre-

gung», erzählt Müller. Plötzlich schienen

Page 34: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Der Kauf von Schaffner-Aktien durch die Gemeinde Luterbach war ein gros-ses Thema in den regionalen Medien

Page 35: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

35 I

sich die Pläne der Manager in Luft auf-

zulösen. Die Geschäftsleiter setzten alles

auf eine Karte und flogen nach London.

Durch die Vermittlung der HSBC fanden

sie in der Fujibank London eine Bank, die

bereit war, den MBO mit dem notwendi-

gen Fremdkapital auszustatten. «Dann

hatten wir unser Facility Agreement, der

Deal war gerettet», erzählt Müller. Insge-

samt wurden 159 Millionen Franken für

die Übernahme der Schaffner AG bereit-

gestellt.

Diese «hochintensive Zeit» hatte den

Mitgliedern der Geschäftsleitung viele

schlaflose Nächte bereitet, doch gleich-

zeitig war es eine sehr interessante Phase,

wie sich Müller erinnert: «So etwas ist ein

Glücksfall, das passiert nur einmal im Le-

ben.»

In den Verträgen mit den Investoren war

festgelegt, dass die Schaffner Gruppe

innerhalb von sieben Jahren an die Bör-

se gehen sollte. «Das haben wir in zwei

Jahren geschafft», sagt Müller. Nach einer

intensiven Vorbereitungszeit einschliess-

lich Roadshows (Firmenpräsentationen)

in Zürich, Genf, Amsterdam, Paris, Lon-

don und Edinburgh war es so weit: Am

17. Juni 1998 wurden die Namenaktien

der Schaffner Holding AG erstmals an

der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange

gehandelt. Schaffner war jetzt eine Pub-

likumsgesellschaft und hatte auf einen

Schlag über 1000 Aktionärinnen und Ak-

tionäre. Es folgte ein stürmisches Wachs-

tum. Noch im selben Jahr übernahm

Schaffner die britische Chase EMC Ltd. in

Capel, ein auf Prüfeinrichtungen für strah-

lungsgebundene elektromagnetische

Störungen spezialisiertes Unternehmen,

und die irische Power Test Electronics Ltd.

in Dublin, die automatische Testsysteme

für Strom- und Spannungsversorgun-

gen entwickelte und produzierte. Eine

Verkaufsgesellschaft in Singapur wurde

aufgebaut, und die auf EMV-Messgeräte

spezialisierte MEB Messelektronik Berlin

GmbH in Berlin wurde 1998 und 1999 in

zwei Schritten übernommen. Der Umsatz

der Schaffner Gruppe übertraf im Ge-

schäftsjahr 1998/1999 die 150-Millionen-

Franken-Schwelle.

Im Geschäftsjahr 1999/2000 wurde das

Werk in Ungarn eröffnet, die Produktions-

fläche in Thailand verdoppelt und Schaff-

ner Altrac, die zur Hauptsache Fremdpro-

dukte im schweizerischen Elektronikmarkt

absetzte, an die deutsche Fortec Elektro-

nik AG verkauft. In diesem Jahr erzielte

die Schaffner Gruppe den neuen Rekord-

umsatz von 185 Millionen Franken.

Page 36: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Auszug aus dem Geschäftsbericht 2002/2003

Page 37: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Das Geschäftsjahr 2000/2001 markiert

einen Wendepunkt in der Entwicklung

der Schaffner Gruppe. Einerseits wur-

den wichtige Weichen für die Zukunft

gestellt. Andererseits lag der Umsatz im

Geschäftsjahr 2000/2001 nach einer stür-

mischen Wachstumsphase erstmals unter

dem Vorjahr.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends ak-

quirierte Schaffner den finnischen Kom-

ponentenhersteller ElectroFERRUM. In

Shanghai wurde das erste eigene Werk in

China eröffnet. Dr. Alex Oechslin, der die

Gruppe seit der Zeit im Elektrowatt-Porte-

feuille geführt hatte, übergab die opera-

tive Leitung der Schaffner Gruppe an Dr.

Fritz Gantert und konzentrierte sich auf

das Präsidium des Verwaltungsrats.

Das Platzen der Dotcom-Blase und das

Scheitern der New Economy gingen nicht

spurlos an der Schaffner Gruppe vor-

bei. Im Geschäftsjahr 2001/2002 war das

Unternehmen in einer sehr schwierigen

Lage: Erstmals in der Firmengeschichte

machte Schaffner Verlust. «Die Umsätze

in der Telekommunikation reduzierten

sich schmerzlich», erinnert sich Dr. Mar-

tin Zwyssig, ehemaliger Finanzchef der

Schaffner Gruppe. «Und dieses Geschäfts-

feld machte im Geschäftsjahr 2000/2001

37 I

Die Reife

Rezession und Neuausrichtung – 2001 bis 2006

etwa ein Fünftel des Gesamtumsatzes der

Schaffner Gruppe aus.»

Die Schaffner Gruppe erwartete für

2001/2002 rund 200 Millionen Franken

Umsatz. Doch als das Telekommunika-

tions-Geschäft schwächelte, erreichte der

Umsatz lediglich noch 159 Millionen Fran-

ken. Das führte zu einem Verlust von 5,8

Millionen Franken. «Schaffner hatte hohe

Fixkosten und war entsprechend unter

Druck», sagt Zwyssig. «Wir mussten dras-

tische Kostensenkungsmassnahmen lan-

cieren.»

Im Zug der Turnaround-Massnahmen

wurde eine neue Finanzierung der Grup-

pe umgesetzt. «Wir haben eine Wandel-

anleihe ausgegeben, die die traditionelle

Bankenfinanzierung abgelöst hat», berich-

tet Zwyssig. «Das hat uns etwas Luft gege-

ben.»

Das Hauptgeschäft der Schaffner Gruppe

waren über Jahrzehnte hinweg Produkte

im Bereich der elektromagnetischen Ver-

träglichkeit (EMV) gewesen. «Aber das

Entwicklungspotential in diesem Markt

ist begrenzt», erklärt Zwyssig. Ein neues

Produkt musste her: Da entdeckten die

Schaffner-Manager eine neue Markt-

nische: die «schlüssellosen Einstieg-Sys-

Page 38: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

teme» bei Automobilen. Dieses damals re-

lativ neue Produkt bestand aus einer Karte,

die ein Wagenhalter in der Jackentasche

trug, und wenn er sich seinem Auto nä-

herte, erkannte der Wagen den Code und

entriegelte wie von Geisterhand die Türen.

Der Autofahrer konnte in seinen Wagen

einsteigen, ohne ihn jemals per Schlüssel

aufgeschlossen zu haben. Schaffner liefer-

te die Antennen für die Systeme.

Der Kontakt zur Automobilindustrie «half

dem etwas schläfrigen Unternehmen

Schaffner, fit für den Markt zu werden»,

sagt Zwyssig. In der Automobilbranche

geht es mehr als in anderen Industrien

um Effizienz, Geschwindigkeit und darum,

«den letzten Cent herauszuholen», erklärt

Zwyssig. «Unser Engagement in diesem

Markt hat uns geholfen, den Staub aus

den hintersten Ecken des Unternehmens

herauszufegen», beschreibt Zwyssig die

Entwicklung der Schaffner Gruppe in die-

ser Zeit. Zwar sei damals nicht das erhoff-

te Wachstumsvolumen realisiert worden,

doch das Geschäft hat dem Unternehmen

in einer schwierigen Lage geholfen, «über

die Runden zu kommen», sagt Zwyssig.

Damals wurde der Grundstein gelegt für

die später sehr erfolgreichen Schaffner-

Produkte für die Komfort- und Sicherheits-

elektronik in Autos.

Im Zug der Kostensenkungen wurde die

Produktion weiter in Länder mit tiefen

Herstellungskosten verlagert. Bereits zwei

Jahre nach der Eröffnung wurde die Pro-

duktionskapazität des Schaffner-Werks in

Shanghai verdreifacht.

IEC-Steckerfilter für den chinesischen Markt

Einphasenfilter zum Einsatz in industriellen Anlagen und medizinischen Geräten

I 38

Page 39: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

39 I

Die kostensenkenden Massnahmen waren

erfolgreich. Im Geschäftsjahr 2002/2003

war die Lage trotz eines weiterhin tiefen

Umsatzes von 163 Millionen Franken und

eines erneuten Verlusts wieder besser.

«Wir hatten den operativen Turnaround

geschafft, mussten aber in der Bilanz noch

Fehler aus der Vergangenheit korrigieren»,

sagt Zwyssig. Im Geschäftsjahr 2003/2004

erreichte Schaffner dann mit einem Um-

satz von 175 Millionen Franken und einem

Gewinn von 2,25 Millionen Franken wie-

der die Gewinnzone.

Im Anschluss an die Generalversamm-

lung 2005 wurde der langjährige Verwal-

tungsratspräsident und vormalige Un-

ternehmensleiter Dr. Alex Oechslin nach

Erreichen der statutarischen Grenze des

siebzigsten Altersjahrs verabschiedet. Sein

Nachfolger als Präsident des Verwaltungs-

rats wurde der ETH-Ingenieur Leo Steiner.

Die wirtschaftliche Lage des Unterneh-

mens hatte sich deutlich entspannt, und

die Köpfe waren wieder frei für strategi-

sche Überlegungen. Über Jahrzehnte hin-

weg hatte die Schaffner Gruppe aus zwei

Geschäftsfeldern bestanden: den Kompo-

nenten und den Testsystemen. Die Kom-

ponenten hatten sich seit der Lancierung

des ersten EMV-Netzfilters im Jahr 1970

zum Rückgrat des Unternehmens entwi-

ckelt. Die Testsysteme hingegen, die in der

Anfangsphase wichtig waren und durch

Messungen bei Kunden Erfolge und Ge-

schäfte brachten, hatten sich uneinheit-

lich und insgesamt wenig erfolgreich

entwickelt. «Die Testsysteme brachten

gut 50 Millionen Franken Umsatz, warfen

aber zu wenig Profit ab», erklärt Zwyssig.

«Es war ein sehr heterogenes Geschäft.

Die Produkte hatten wenig miteinander

zu tun», sagt er. Entsprechend konnten

keine Synergien geschaffen werden. Eine

Senkung der Kosten etwa durch gemein-

same Produktion oder vereinheitlichten

Vertrieb innerhalb der Schaffner-Organi-

sation war nicht möglich.

Im Geschäftsjahr 2005/2006 zeigte die

Analyse einer Unternehmensberatung,

dass die Schaffner-Testsysteme «überall

dabei waren», aber auf einem zu tiefen Ni-

veau. «Wir machten einfach kein Geschäft

Schaffner eröffnete 2001 die erste eigene Produktion in China, bereits 2003 konnte die Kapazität verdreifacht werden

Page 40: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Im Sommer 2004 wurde die letzte Tiefziehpresse in Luterbach ab-

transportiert, nachdem in der Blechstanzerei über zwanzig Jahre

an den Maschinen gearbeitet worden war. Anfang der 80er-Jahre

war es dem damaligen Leiter der Blechbearbeitung bei Schaffner,

Bruno Flückiger, nach monatelanger Tüftelei gelungen, die Tief-

ziehpresse so auszulegen, dass erstmals ein Neusilbergehäuse mit

der geforderten Geometrie und Toleranz aus einem flachen Neu-

silberblech tiefgezogen werden konnte. «Wir haben damals von

Senf über Ketchup und Mayonnaise bis hin zu Spezialstoffen alles

ausprobiert, was man als Schmiermittel benutzen konnte», erin-

nert sich Flückiger, der von 1974 bis 2008 in Luterbach beschäftigt

war. Über zwanzig Jahre wurden die in zwei Tiefziehpressenstras-

sen aufgestellten vier Maschinen bis zu drei Schichten täglich be-

trieben – nachts in einer Geisterschicht, also ohne die Anwesen-

heit einer Person. Dabei brachte die Presse mit jedem Hub eine

Lampe zum Leuchten und Erlöschen, bis zu 15 Mal pro Minute.

Das blinkende Licht konnte Flückiger von seinem Wohnzimmer

aus sehen. «Wenn es dunkel blieb, bin ich in die Firma gekommen

und habe die Tiefziehpresse wieder in Betrieb genommen», er-

zählt er. Später konnten die Neusilbergehäuse durch Stahlgehäu-

se ersetzt werden, welche viel einfacher gefertigt werden können.

Mit der Verlagerung der Montage nach Asien wurden dann die tief-

gezogenen Gehäuse lokal eingekauft und die in Luterbach nicht

mehr benötigten Maschinen verkauft.

Page 41: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

41 I

damit», fasst Zwyssig das Ergebnis zusam-

men. Daraufhin entschied die Geschäfts-

leitung, sich auf das Komponentenge-

schäft zu konzentrieren. Im selben Jahr

wurde der Bereich Leistungselektronik-

Testsysteme an die auf die Vermarktung

dieser Produkte im nordamerikanischen

Markt ausgerichtete Intepro America, LLC

veräussert und der Verkauf des Bereichs

EMV-Testsysteme im Rahmen eines Ma-

nagement-Buy-out an eine Investoren-

gruppe unter Führung des Divisionsleiters

Testsystems Johannes Schmid vollzogen,

die das Geschäft unter der Firma Teseq AG

weiterführte.

Ein richtungsweisender Schachzug

gelang Schaffner im Geschäftsjahr

2005/2006 mit dem Kauf der deutschen

Jacke Transformatoren GmbH. Mit Jacke

erwarb Schaffner die Power-Quality-Tech-

nologie und schaffte den Einstieg in ein

Marktsegment mit grossem Wachstums-

potenzial. Die Integration verlief anfäng-

lich schwierig: «Die Jacke Transformatoren

GmbH war zum Zeitpunkt der Übernah-

me ein Gewerbebetrieb und funktionier-

te nach ganz anderen Mustern als die

international tätige und börsenkotierte

Schaffner Gruppe», beschreibt Zwyssig

die Schwierigkeiten. «Es war eine Heraus-

forderung, Jacke einzugliedern, aber es

hat sich gelohnt.» Das Unternehmen war

wegen seines Power-Quality-Know-hows

gekauft worden. «Wir wollten die Kompe-

tenz nutzen und die Power-Quality-Tech-

nologie unter anderem auch nach China

transferieren. Das ist uns sehr gut gelun-

gen», sagt Zwyssig.

Ende des Geschäftsjahrs 2005/2006 verliess

der bisherige Unternehmensleiter, Dr. Fritz

Gantert, die Schaffner Gruppe. Bis zur Ein-

setzung des neuen Chief Executive Officer,

Alexander Hagemann, übernahm Ver-

waltungsrat Hans Hess interimistisch die

operative Führung der Gruppe. Nach der

Bewältigung der bisher schlimmsten Krise

in der Firmengeschichte war die Schaff-

ner Gruppe zu Beginn des Geschäftsjahrs

2006/2007 neu ausgerichtet, und die Auf-

holjagd im Kampf um Anteile am Wachs-

tumsmarkt in Asien konnte beginnen.

Hochwertige magnetischeKomponenten DSC9364 für denEinsatz in Antrieben und Hilfsbetrieben von Zügen

Mit der Integration derPower-Quality-Technologie hat sich Schaffner den Zugang zu attraktiven Wachstumsmärkten wie Bahntechnik, energieeffiziente Antriebssysteme und erneuerbare Energien eröffnet

Page 42: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Crown of the East – der chinesische Pavillon und das Wahrzeichen der Expo 2009 in Shanghai. Auf dem Dach des Pavillons wurden Photovoltaikanlagen installiert, die mit Schaffner-Komponenten ausgerüstet sind

Page 43: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

43 I

Weltweites Wachstum

Schaffner wird zum Global Player – 2007 bis heute

Als der neue Chief Executive Officer, Alex-

ander Hagemann, am 1. März 2007 seine

Arbeit bei Schaffner aufnimmt, tut er dies

mit dem Auftrag des Verwaltungsrats,

gemeinsam mit seinen Kollegen die um

die Power-Quality-Kompetenz erweiter-

te «neue» Schaffner fit für die Zukunft zu

machen. Die im EMV-Segment führende

Gruppe sollte sich auch im stark frag-

mentierten Power-Quality-Markt weltweit

eine starke Stellung erarbeiten. Das Un-

ternehmen musste nach dem erfolgrei-

chen Turnaround Mitte der 2000er-Jahre

und der Akquisition der Power-Quality-

Technologie der Jacke Transformatoren

GmbH im Oktober 2006 seine Strategie

neu formulieren.

Nach wenigen Tagen im Büro in Luter-

bach packte der neue Chef seinen Koffer

und besuchte alle Schaffner-Standorte

rund um den Globus. «Diese Kontakte

waren sehr wichtig. In kurzer Zeit habe

ich unzählige Mitarbeitende und viele

Kunden kennengelernt», sagt er. «In den

vielen Gesprächen kamen zahlreiche Ide-

en zusammen, die die Grundlage für die

Neuausrichtung von Schaffner bildeten.»

Die neue Strategie der Schaffner Gruppe

berücksichtigt zum einen das Entwick-

lungspotenzial der verschiedenen Regio-

nen, in denen Schaffner Geschäfte macht,

zum anderen definiert sie strategische

Märkte, die verstärkt bearbeitet werden.

Dabei kommt der internationalen Zusam-

menarbeit unter den Schaffner-Gesell-

schaften und Abteilungen insbesondere

auch der globalen Verkaufsorganisation

eine wichtige Rolle zu. Wenn ein Kunde

beispielsweise die Produktion von den

USA nach China verlegt, macht die glo-

bale Verkaufsorganisation es möglich,

dass die Kundenbetreuung von Schaffner

nahtlos an den neuen Standort wechselt.

Die Geschäftsleitung nahm die einzel-

nen Absatzmärkte des Unternehmens

genau unter die Lupe und richtete das

Unternehmen auf die verschiedenen An-

sprüche aus. Im Geschäftsjahr 2006/2007

entsprach der Umsatzbeitrag der Regi-

on Asien rund einem Sechstel des Grup-

penumsatzes. Vier Jahre später stammte

ein gutes Drittel des Schaffner-Umsatzes

aus dieser Region, und die strategischen

Wachstumsmärkte energieeffiziente An-

Schaffner-Lösungen für die Bahntechnik sind weltweit im Einsatz

Page 44: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

I 44

Luterbach, Schweiz

Hauptsitz110 MitarbeitendeForschung- und Innovations-Center

Wytheville, USA

76 MitarbeitendeEntwicklung undProduktion Power Magnetics

Büren, Deutschland

137 MitarbeitendeEntwicklung und Produktion Power Magnetics

Page 45: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

45 I

Kecskemét, Ungarn

183 MitarbeitendeProduktion EMV und Power Magnetics

Shanghai, China

628 MitarbeitendeEntwicklung, Produktion EMVund Power Magnetics

Lamphun, Thailand

887 MitarbeitendeEntwicklung, Produktion EMV und Automotive

Page 46: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

I 46

Hochwertige magnetische Komponenten DSC9364

Für den Einsatz in Antrieben und Hilfsbetrieben von Zügen

DC-Filter FN2200 Zum Schutz von Solarmodulen

Kombination aus Transformator und Drossel DSC9943 Für die konforme Netz anbindung von Foto voltaikanlagen

Oberwellenfilter ECOsine Zur Verbesserung der Qualität und Effizienz in Stromnetzen

EMV-Filter FN3268 Zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit

Durchführungs- filter FN7611 Für die Hoch- frequenztechnik in der Telekom- Infrastruktur

Antennen und Sensoren Für Komfort- und Sicherheits-applikationen in Automobilen

Kompakte EMV-Filterlösung Für Zuverlässigkeit in der Elektromobilität

Steckerfiltermodul FN9280 -

termodul zur Sicherstellung der elektromagne tischen Verträglichkeit u.a. in der Medizintechnik

Sinusfilter FN5040

Zum Schutz und zur Erhöhung der Lebensdauer von Elektromotoren

EMV-Summenfilter FN3280 Für höchste Anforderungen im modernen Werkzeug-maschinenbau

Bahntechnik Automobilelektronik

Telekommunikation

Stromversorgung für elektronische

Geräte

Werkzeugmaschinen und Robotik

EMC

PQ

AM

Antriebssysteme

Erneuerbare Energien

Page 47: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

47 I

Hochwertige magnetische Komponenten DSC9364

Für den Einsatz in Antrieben und Hilfsbetrieben von Zügen

DC-Filter FN2200 Zum Schutz von Solarmodulen

Kombination aus Transformator und Drossel DSC9943 Für die konforme Netz anbindung von Foto voltaikanlagen

Oberwellenfilter ECOsine Zur Verbesserung der Qualität und Effizienz in Stromnetzen

EMV-Filter FN3268 Zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit

Durchführungs- filter FN7611 Für die Hoch- frequenztechnik in der Telekom- Infrastruktur

Antennen und Sensoren Für Komfort- und Sicherheits-applikationen in Automobilen

Kompakte EMV-Filterlösung Für Zuverlässigkeit in der Elektromobilität

Steckerfiltermodul FN9280 -

termodul zur Sicherstellung der elektromagne tischen Verträglichkeit u.a. in der Medizintechnik

Sinusfilter FN5040

Zum Schutz und zur Erhöhung der Lebensdauer von Elektromotoren

EMV-Summenfilter FN3280 Für höchste Anforderungen im modernen Werkzeug-maschinenbau

Bahntechnik Automobilelektronik

Telekommunikation

Stromversorgung für elektronische

Geräte

Werkzeugmaschinen und Robotik

EMC

PQ

AM

Antriebssysteme

Erneuerbare Energien

The Schaffner Universe – Märkte der Schaffner Gruppe

Page 48: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

I 48

triebssysteme, erneuerbare Energien und

Bahntechnik sowie Automobilelektronik

steuerten im Geschäftsjahr 2010/2011

über 60 Prozent zum Gruppenumsatz bei.

Intern wurden wichtige Weichen gestellt.

Die Produktpalette wurde gestrafft, Ab-

läufe und Prozesse wurden analysiert und

optimiert. Mit der Definition von «Lean-

Manufacturing-Prozessen» wurden im

ganzen Unternehmen schlanke Produk-

tionsabläufe eingeführt. Das neue Schaff-

ner-Werk in Shanghai, das am 18. Oktober

2011 eingeweiht wurde, wurde nach dem

«Schaffner Manufacturing System» ge-

plant, das vorgibt, was bei der Herstellung

«lean», also schlank und profitabel, be-

deutet. Im Gegensatz zu den herkömmli-

chen I-Linien, bei denen die Mitarbeiten-

den in einer Reihe hintereinander stehen

oder sitzen, befinden sich die Leute bei

Schaffner in einem u-förmig angelegten

Bereich und konzentrieren sich gemein-

sam auf die Herstellung einer Einheit, be-

vor zusammen an den nächsten Stücken

gearbeitet wird. Gleichzeitig wird das

notwendige Arbeitsmaterial auf Regalen

direkt bei der Produktion gelagert, und

nicht im Lagerhaus. Ein Team bearbeitet

dabei die Einheit, was auch die kollektive

Verantwortung der Mitarbeitenden für

das von ihnen hergestellte Produkt hebt.

Entstanden ist eine «state-of-the-art facili-

ty» für die Produktion und das Testen von

leistungselektronischen Komponenten,

die weltweit ihresgleichen sucht.

Das Unternehmen machte gute Fort-

schritte bei der Neuausrichtung, bis 2008

etwas passierte, was nicht nur für Schaff-

ner, sondern für viele Unternehmen zu ei-

ner grossen Herausforderung wurde: Vom

Schaffner-Technologie sorgt in moder-nen Schiffen und Zugkompositionen für stabile Bordnetze und effizienten Antrieb

Page 49: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

49 I

Platzen der Immobilienblase in den USA

ausgelöst, griff die amerikanische Banken-

krise auf die internationalen Finanzmärkte

über und löste eine globale Wirtschafts-

krise aus. In der Automobilbranche wur-

den Firmen teilweise für einige Monate

komplett geschlossen. Das war eine enor-

me Herausforderung. Es gab Monate, in

denen Schaffner in einzelnen Bereichen

bis zu 80 Prozent weniger Umsatz mach-

te als im Jahr zuvor. «Da haben wir uns

in der Geschäftsleitung tief in die Augen

geschaut. Alle wussten, dass wir harte

Massnahmen ergreifen mussten, um die

Fixkosten so schnell wie möglich zu sen-

ken», erinnert sich Hagemann.

Durch das entschlossene Vorgehen liess

sich verhindern, dass die für die Zukunft

wichtigen Bereiche Verkauf und Entwick-

lung geschwächt wurden. Alle strategi-

schen Projekte konnten weitergeführt

werden. Gleichzeitig beschloss Schaffner

als eines der ersten Unternehmen in der

Schweiz eine befristete Gehaltskürzung

für das Management. «Das Ziel war, das

Schiff so schnell wie möglich wieder auf

Kurs zu bringen», sagt Kurt Ledermann,

seit Mitte 2008 Finanzchef der Schaffner

Gruppe. In nur sechs Monaten wurde das

von der Geschäftsleitung entwickelte «Fit-

nessprogramm» weltweit umgesetzt.

Das schnelle und konsequente Handeln

hat Schaffner nachhaltig gestärkt und die

Voraussetzungen geschaffen, dass das

Unternehmen schon früh von der Erho-

lung der Weltwirtschaft profitieren konn-

te. Im Geschäftsjahr 2009/2010 wuchs der

Umsatz um fast die Hälfte, und Schaffner 1

2

Ecosine®-Oberwellenfilter von Schaffner sorgen für zuverlässige und effiziente Stromnetze im One Island East in Hongkong (1) und im Galaxy Hotel/Casino in Macao (2)

Page 50: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe
Page 51: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

51 I

war knapp zwei Jahre nach dem Einbruch

grösser und ertragreicher als vor der Kri-

se. Schaffner profitierte auch von der Sti-

mulation der Nachfrage durch staatliche

Fördermassnahmen zum Ausbau der

Photovoltaik in Europa, der steigenden

Nachfrage in der Bahntechnik insbeson-

dere in China und der rasch wachsenden

Bedeutung von effizienten Antriebssys-

temen und Lösungen zur Sicherstellung

der Netzstabilität unter anderem in der

Gebäudetechnik.

Die Investition in die Power-Quality-

Technologie zahlt sich aus. Die aktiven

Oberwellenfilter ECOsine® active sind auf

positives Marktecho gestossen und vie-

le wichtige Projekte konnten gewonnen

werden. Es war klar, dass die Power-Quali-

ty-Technologie so rasch wie möglich nach

China gebracht werden musste, um dort

den lokalen Markt zu erschliessen.

Die Schaffner-Manager machten in der

Anfangsphase auch Fehler. «Wir hatten

die Produktionstechnik der Power-Qua-

lity-Produkte noch nicht richtig verstan-

den», erinnert sich Hagemann. Als zum

Beispiel bestimmte Herstellungsprozes-

se von Deutschland nach China verla-

gert werden sollten, wunderten sich die

Verantwortlichen, warum die Produktion

in China nicht so klappte wie in Deutsch-

land, «bis wir merkten, dass es an der

Maschine in China lag: Die konnte das

einfach nicht», schmunzelt Hagemann.

Sobald das Gerät nachgerüstet war, lief

die Herstellung wie am Schnürchen.

«Der Einstieg in die Power Quality war

geschafft.»

Schaffner State-of-the-Art-Produktion in Shanghai

Page 52: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Die internationale Zusammenarbeit der

Mitarbeitenden ist ein wichtiger Faktor

für den nachhaltigen Erfolg der Schaff-

ner Gruppe. Er spiegelt sich auch in der

aktuellen «Unternehmensstrategie 2015»

wider.

Die «Unternehmensstrategie 2015» ba-

siert auf den drei Säulen «Innovation»,

«Excellence» und «Leadership».

Die neue Strategie wurde den Mitarbei-

tenden in Gesprächen vor Ort und via

Webcasts intensiv kommuniziert. Talen-

tierte Mitarbeitende werden konsequent

unterstützt. Junge Führungskräfte erhal-

ten die Gelegenheit, anspruchsvolle Kur-

se für «Management and Leadership» zu

belegen und sich im Rahmen der Ausbil-

dung mit Mitgliedern der Geschäftsfüh-

rung und des Verwaltungsrates zu treffen.

Mit der Schliessung der letzten Produk-

tionsaktivitäten in Luterbach im Januar

2010 ging 48 Jahre nach der Gründung

des Unternehmens ein wichtiges Kapitel

in der Firmengeschichte zu Ende. Die Pro-

duktion in der Schweiz war wirtschaftlich

nicht mehr zu rechtfertigen. Es war eine

Entwicklung, die sich über viele Jahre an-

gekündigt hatte. Bereits Ende der 80er-

Jahre war die Belegschaft verkleinert

worden. Im Juni 2004 wurde mit dem

Abtransport der letzten tonnenschwe-

ren Tiefziehpresse aus den Schaffner-

Werkhallen in Luterbach ein vorläufiger

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Schaffner-Technologie kommt bei der Nutzung erneuerbarer Energien zum Einsatz

Page 53: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

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Auch in Fahrstühlen und Rolltreppen sorgen Schaffner-Komponenten für effiziente und einwandfreie Funktion

Schlusspunkt gesetzt. 2010 wurden die

letzten in der Schweiz verbliebenen Pro-

duktionsaktivitäten in das neue Schaffner-

Werk in Ungarn verlegt. Am Firmensitz der

Gruppe in Luterbach befinden sich heute

das wichtigste Innovations- und Entwick-

lungszentrum des weltweit tätigen Unter-

nehmens, das Management der Gruppe

sowie ein Marketing- und Verkaufsteam.

Im September 2011 ist es der Schaffner

Gruppe gelungen, mit der Übernahme

der Trockentransformatoren-Division der

amerikanischen MTC-Transformers Inc.

mit einer eigenen Produktion in Nord-

amerika Fuss zu fassen und die starke

Position als globaler Partner im internati-

onalen Markt für leistungselektronische

Systeme zu festigen. Schaffner hat den

Anspruch, in allen Bereichen eine führen-

de Rolle einzunehmen. Um diese Positi-

on zu erreichen und zu halten, investiert

Schaffner kontinuierlich in den Bereich

Forschung und Entwicklung.

Die Schaffner Gruppe ist bereit für die He-

rausforderungen der Zukunft. Lösungen

von Schaffner machen Stromnetze zuver-

lässig. Sie unterstützen die effiziente Nut-

zung von elektrischem Strom und sind Teil

nachhaltiger Fahrzeugkonzepte. Bereits

heute erwirtschaftet Schaffner mehr als

die Hälfte des Umsatzes mit Komponen-

ten, die in energieeffizienten Motorantrie-

ben, Solarwechselrichtern, Windturbinen,

Bahnen und in Hybrid- oder Elektrofahr-

zeugen eingesetzt werden.

Page 54: Firmenchronik – 50 Jahre Schaffner Gruppe

Impressum

Bildnachweis und Copyright:

S. 8 Eine der ersten Bestellungen – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 9 Die ersten Mitarbeitenden – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 10 Geschäftskorrespondenz aus London – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 11 Kino Canva – Kino Canva, Solothurn

Team 1963 – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 12 Messestand an der Composants Electroniques in Paris 1965 – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 13 Firmenausflug – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 14 Schaffner Betriebsgebäude – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

Familie Schaffner – aus Privatbesitz Joey Schaffner

S. 15 Schaffner-Brüder – aus Privatbesitz Joey Schaffner

S. 16 Besuch Bundespräsident Ritschard – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 17 Besuch Kantonsregierung – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 18 Produktion in Luterbach – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 19 Hans Schaffner im Büro, Hans Schaffner mit Sohn – aus Privatbesitz Joey Schaffner

S. 20 Spatenstich – aus Privatbesitz Robert Engist

S. 21 Tag der offenen Tür – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 22 Ehemaliger Hauptsitz Elektrowatt – Foto Guido Wanner

S. 23 IEC-Steckerfilter-Werbung – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 24/25 Schaffner Thailand – aus Privatbesitz Werner Hungerbühler

S. 26 Messestand 1987 – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 27 Pläne für Erweiterungsbau/Versand – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 28 Schaffner-Messlabor – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 29 Produktion Luterbach – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 30 Solothurner Zeitung – aus Privatbesitz Heinrich A. Kunz

S. 32 SonntagsZeitung – aus Privatbesitz Heinrich A. Kunz

S. 33 Werbung Schaffner-IPO – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 34 Regionalzeitung – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 36 Schaffner Geschäftsbericht – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 38 IEC-Steckerfilter/Einphasenfilter – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 39 Produktionsgebäude Shanghai – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 40 Tiefziehpresse – aus Archiv Schaffner Gruppe

S. 41 Bahntechnik – Shutterstock images

Raffinerie – Shutterstock images

Erneuerbare Energien – Shutterstock images

DSC9364 – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 42 Crown of the East – istockphoto

S. 43 U-Bahn – Shutterstock images

S. 44/45 Schaffner-Niederlassungen – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 46/47 Schaffner-Universum – aus Fotoarchiv Schaffner Gruppe

S. 48 Schiff – Shutterstock images

Lokomotive - Shutterstock images

S. 49 One Island East – Swire Propertis, Hongkong

Galaxy Hotel/Casino, Macao – Galaxy Entertainment Group, China

S. 51 Produktionsgebäude Shanghai – flamisch photography, Düsseldorf

S. 52 Photovoltaik – Shutterstock images

Windenergie – Shutterstock images

S. 53 Fahrstuhl – istockphoto

Rolltreppe – Shutterstock images

Herausgeber:

Schaffner Group, Luterbach

www.schaffner.com

Inhaltskonzept/Text:

Iris Kallin; Walter Lutz – apr AG, Zollikon-Zürich

Gestaltung/Prepress:

Guido Wanner – peonaj.ch

Bildredaktion:

Corporate Marketingkommunikation/Schaffner Group

Guido Wanner – peonaj.ch

Druck:

Merkur Druck AG, Langenthal

Buchbinderei:

Schumacher AG, Schmitten

Gesamtverantwortung:

Frank Almer

Corporate Marketingkommunikation/Schaffner Group

©Juni 2012, Schaffner Group, Luterbach

ISBN: 978-3-905817-41-6

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