30
Josef Bäuml ß Gabi Pitschel-Walz 2. Auflage Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe »Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen« Mit Geleitworten von Frank Bergmann und Gerhard Buchkremer +CD-ROM mit Arbeitsmaterialien

Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

www.schattauer.de

Josef Bäuml ß Gabi Pitschel-Walz

2. Auflage

Psychoedukationbei schizophrenen Erkrankungen

Konsensuspapier der Arbeitsgruppe

»Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen«

Mit Geleitworten von Frank Bergmann und Gerhard Buchkremer

+CD-ROM m

it

Arbeit

smate

rialie

n

Page 2: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Der Printversion dieses Buches liegt eine CD-ROM bei. In der eBook-Version können Sie diese Materialien von der Schattauer Webseite downloaden:

Im Internet www.schattauer.de/2481.html aufrufen. Anmelden (bitte vorher registrieren – Sie erhalten per E-Mail Ihre Zugangsdaten

zum Internetportal) Anschließend den unten angegebenen Zugangscode freischalten

Ihr persönlicher Zugangscode: 2481-28a2957

Page 3: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Josef Bäuml

Gabi Pitschel-Walz

Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen

2. Auflage

Page 4: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

This page intentionally left blank

Page 5: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Psychoedukationbei schizophrenen Erkrankungen

Konsensuspapier der Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen“

Herausgegeben von

Josef BäumlGabi Pitschel-Walz

Unter Mitarbeit vonA. Bechdolf, B. Behrendt, M. Bender, H. Berger, H. Berger, F. Bergmann, B. Conradt, R. D’Amelio, T. Froböse, H. Gunia, A. Heinz, W. P. Hornung, S. Hornung-Knobel, M. Jensen, G. Juckel, W. Kissling, S. Klingberg, T. Kohler, R. Lägel, H.-J. Luderer, N. Mönter, E. Mösch, M. Pleininger-Hoffmann, M. Puffe, M. Rentrop, C. Rummel-Kluge, F.-M. Sadre Chirazi-Stark, A. Schaub, H. Schönell, B. Sibum, K. Stengler, G. Wiedemann, G. Wienberg

Mit Geleitworten von Frank Bergmann und Gerhard Buchkremer

2., erweiterte und aktualisierte Auflage

Mit 34 Abbildungen und 64 Tabellen

Page 6: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

IV

123456789101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748

Bibliografische Information der Deutschen Natio-nalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diesePublikation in der Deutschen Nationalbibliografie; de-taillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Besonderer Hinweis:

Die Medizin unterliegt einem fortwährenden Entwick-lungsprozess, sodass alle Angaben, insbesondere zudiagnostischen und therapeutischen Verfahren, immernur dem Wissensstand zum Zeitpunkt der Druckle-gung des Buches entsprechen können. Hinsichtlich derangegebenen Empfehlungen zur Therapie und derAuswahl sowie Dosierung von Medikamenten wurdedie größtmögliche Sorgfalt beachtet. Gleichwohl wer-den die Benutzer aufgefordert, die Beipackzettel undFachinformationen der Hersteller zur Kontrolle her-anzuziehen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zukonsultieren. Fragliche Unstimmigkeiten sollten bitteim allgemeinen Interesse dem Verlag mitgeteilt wer-den. Der Benutzer selbst bleibt verantwortlich für jedediagnostische oder therapeutische Applikation, Medi-kation und Dosierung. In diesem Buch sind eingetragene Warenzeichen (ge-schützte Warennamen) nicht besonders kenntlich ge-

macht. Es kann also aus dem Fehlen eines entspre-chenden Hinweises nicht geschlossen werden, dass essich um einen freien Warennamen handelt.Das Werk mit allen seinen Teilen ist urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestim-mungen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftli-che Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohneschriftliche Genehmigung des Verlages reproduziertwerden.

©

2008 by Schattauer GmbH, Hölderlinstraße 3, 70174 Stuttgart, GermanyE-Mail: [email protected]: http://www.schattauer.dePrinted in Germany

Lektorat: Dipl.-Biologin Katrin Widmann, WolfschlugenUmschlagabbildung: Klaus Reglin: „Wachsendes Bewusstsein“, Kunsttherapie der TU MünchenSatz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth Druck und Einband: AZ Druck und DatentechnikGmbH, 87437 Kempten/Allgäu

ISBN 978-3-7945-2481-5

Dieses Buchprojekt wurde nachhaltig unterstützt von folgenden Unternehmen:

AstraZeneca GmbHBayer Vital GmbHBristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA/Otsuka PharmaceuticalsJanssen-Cilag GmbHLundbeck GmbH

Page 7: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

V

Geleitwort zur zweiten Auflage

Psychopharmakotherapie sowie psychiatrischeTherapie bzw. Psychotherapie sind unstrittig dieSäulen in der Behandlung psychisch kranker Pa-tienten. Längst ist jedoch Psychoedukation alseine weitere Säule hinzugekommen. Befreit ausder sozialromantischen Nische ist Psychoeduka-tion ein evidenzbasiertes und gut operationalisier-tes Instrument in der psychiatrischen Therapiegeworden. Psychoedukation trägt damit der Tat-sache Rechnung, dass sich das Menschenbild inder Medizin und vor allem auch in der Psychiatrieeinem erheblichen Wandel unterzogen hat. „Pa-tient shared decision making“ heißt das neuedeutsche Schlagwort, was nichts anderes bedeu-tet, als den Patienten als mündigen Partner zu be-greifen und sozusagen „in Augenhöhe“ erforder-liche Diagnostik und Behandlung mit ihm zubesprechen. Wenn aber Patienten als „Partner“des Arztes im diagnostischen und therapeuti-schen Prozess definiert werden, müssen Patientenumfassend informiert und beraten sein. Geradevor dem Hintergrund der rasanten Entwicklungbiologischer Forschungsergebnisse im Fach Psy-chiatrie und Psychotherapie muss Psychoeduka-tion sicherstellen, dass erkrankte Menschen heutealle zur Verfügung stehenden therapeutischenHilfestellungen in Anspruch nehmen können. Ge-rade im Umgang mit psychiatrischen Erkrankun-gen verhindern Vorurteile, Halbwissen und vorallem auch irrationale Ängste häufig eine nüch-terne und abgewogene Therapieentscheidung.Umfassend aufgeklärte und informierte Patientenhaben nicht nur eine höhere Compliance, sondernweisen auch niedrigere Rückfallraten auf. Psy-choedukation hat daher sehr unterschiedliche Im-plikationen. Es verbessert das „Know-how“ be-züglich der Erkrankung aber führt auch zugrößerer Autonomie und schafft damit die Vor-aussetzung zur Entwicklung einer tragfähigenBehandlungspartnerschaft.

Psychoedukation hat sich in den letzten Jah-ren vor allem im klinisch stationären Bereich so-wie im Bereich der teilstationären Behandlungs-angebote entwickelt. Grundsätzlich sollte dieArbeit in psychoedukativen Gruppen eine Do-mäne der ambulanten Behandlung, insbesondereauch im vertragsärztlichen Bereich sein. Nichtzuletzt deshalb, da viele Patienten im akuten sta-tionär behandlungsbedürftigen Krankheitsstadi-um kognitive Defizite aufweisen, die zu Beein-trächtigungen der Konzentration und Aufmerk-samkeit und damit zu Problemen in der Umset-zung der vermittelten Inhalte führen. Bislangkonnten sich psychoedukative Gruppen, vor al-lem auf Grund der mangelhaften Finanzierung inder gesetzlichen Krankenversicherung, im am-bulanten Bereich nur rudimentär durchsetzen.

Andererseits bietet der EBM 2000 Plus mitder Ziffer 21221 jedoch mittlerweile durchausattraktive Abrechnungsmöglichkeiten. Darüberhinaus wurde Psychoedukation in den vom Be-rufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) ini-tiierten und mitgetragenen integrierten Versor-gungsprogrammen als wesentlicher Behand-lungsbaustein aufgenommen und wird in diesenProjekten auch gesondert vergütet.

Um Psychoedukation auch außerhalb von in-tegrierten Versorgungsprogrammen zu einer – ho-norierten – selbstverständlichen Leistung werdenzu lassen, hat sich der BVDN zu einer Koopera-tion mit der Deutschen Gesellschaft für Psycho-edukation entschlossen, um gemeinsam Anstren-gungen zu unternehmen für eine adäquate Vergü-tung psychoedukativer Leistungsangebote. DieForderung lautet Psychoedukation analog zurRichtlinie der Psychotherapie unabhängig von Re-gelleistungsvolumina bzw. Individualbudget mitgestütztem Punktwert zu vergüten.

Nur so kann Psychoedukation flächendeckendim vertragsärztlichen Sektor angeboten werden.

Page 8: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

VI

Geleitwort zur zweiten Auflage

Im Sinne einer klassischen Win-win-Situationkönnten alle profitieren: Patienten und ihre An-gehörigen von einem umfassenden Informations-angebot, dem Abbau von Ängsten und Vorurtei-len, aber auch gestärktem Vertrauen in dieKompetenz der Behandler, Krankenkassen durchEinspareffekte im Rahmen besserer Complianceund niedrigerer Wiederaufnahmeraten im Kran-kenhaus und die Leistungsanbieter nicht nurpekuniär, sondern auch mit höherer Arbeitszu-

friedenheit. Denn eines ist sicher: In einer psy-choedukativen Gruppe lernen alle. Der Erkennt-niszugewinn ist keinesfalls auf Patienten undAngehörige beschränkt!

Aachen, im Herbst 2007

Frank Bergmann

1. VorsitzenderBerufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Page 9: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

VII

Geleitwort zur ersten Auflage

Wenn viele Autoren in einem Konsens Leitlinienfür eine bestimmte Therapie oder ein Therapie-manual erstellen wollen, besteht immer die Ge-fahr, dass durch die Vielzahl der Meinungen unddie dadurch bedingte notwendige Kompromiss-bildung ein unoriginelles Werk entsteht. Es istein großes Verdienst der deutschen Arbeitsgrup-pe „Psychoedukation bei schizophrenen Erkran-kungen“, dass es gelungen ist, ein wissenschaft-lich fundiertes und dennoch für alle Praktikerakzeptables Werk geschaffen zu haben. Es wur-de aus der Not eine Tugend gemacht. DerZwang, den kleinsten gemeinsamen Nenner zufinden, führte zu einem wissenschaftlich an-spruchsvollen Werk, das die Kreativität und Ori-ginalität der einzelnen Therapeuten herausfor-dert und integriert. Psychoedukation ist einhöchst lebendiger, dynamischer und interaktiverProzess zwischen den Gruppenteilnehmern unddem Gruppenleiter. Zur Orientierung schizo-phrener Patienten ist dabei die Erkennbarkeit ei-ner Struktur äußerst wichtig, um sich nicht zuüberfordern. Die äußere Ordnung des psycho-edukativen Vorgehens kann der drohenden inne-ren Desorganisation entgegenwirken.Psychoedukation ermöglicht es nicht nur demPatienten, seine Erkrankung besser kennenzuler-nen, und eigene aktive Bewältigungsfertigkeitenzu erwerben, sondern sie ist auch für die Ange-hörigen hilfreich. Psychoedukation soll helfen,

die erkrankten Familienmitglieder und ihre An-gehörigen zu „Experten in eigener Sache“ zu ma-chen, das Selbsthilfepotenzial zu fördern und siefür die Stärken und kreativen Seiten in sich zusensibilisieren. Psychoedukativ arbeiten heißtauch, die Patienten nicht nur als „Betroffene undGetroffene“ zu sehen, sondern sie vor allem auchals wehrhafte, souveräne und selbstbewusstePartner wahrzunehmen, die ein Recht darauf ha-ben, mit allen relevanten Informationen über dieErkrankung und die entsprechenden Behand-lungsmaßnahmen versorgt zu werden. Dadurchkönnen sie möglichst kompetent ihre eigene Be-handlung mitbestimmen.

Den professionellen Helfern soll dieses BuchMut und Lust machen, sich auf diesen lebendi-gen und spannenden Dialog bzw. Trialog mit Pa-tienten und Angehörigen einzulassen.

Den Mitgliedern der Arbeitsgruppe wünscheich viel Erfolg für dieses Buch. Ich hoffe, dassdie Arbeitsgruppe auch in Zukunft miteinanderkooperiert, damit die laufend neu entwickeltenund evaluierten Therapiekonzepte einer breitenÖffentlichkeit vorgetragen werden und die Be-handlung schizophrener Menschen stets auf demneuesten Stand gehalten werden kann.

Gerhard Buchkremer

Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen

Page 10: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

VIII

Vorwort zur zweiten Auflage

Die 1996 gegründete Arbeitsgruppe „Psychoedu-kation bei schizophrenen Erkrankungen“ hat sichnach der Publikation des Konsensusbuches 2003kontinuierlich weiterentwickelt. Das elementareZiel, psychoedukative Gruppen, vor allem beischizophren erkrankten Patienten, fest in der Rou-tinetherapie zu verankern, konnte zwar noch nichtflächendeckend erreicht werden. Dennoch hatsich laut einer Untersuchung von Rummel-Klugeet al. (2006) die Rate von schizophren erkranktenPatienten, die während ihrer stationären Behand-lung an psychoedukativen Gruppen teilgenom-men haben, mit 21% mehr als verdoppelt im Ver-gleich zu einer Voruntersuchung von Buttner undKissling 1995. Psychoedukative Maßnahmen zäh-len mittlerweile zum Routineversorgungsangebotder meisten Kliniken, die Ausrichtung der Deut-schen Psychoedukationskongresse hat zu einemnachhaltigen Implementierungsschub geführt.

Die Zahl der Mitglieder der Arbeitsgruppe„Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankun-gen“ hat sich von 17 bei Erscheinung des Kon-sensusbuches 2003 auf mittlerweile 33 erhöht.Um dem interessierten Leser einen raschenÜberblick über die relevanten psychoedukativenEntwicklungen zu ermöglichen, werden diewichtigsten Fakten der letzten fünf Jahre stich-punktartig aufgeführt.

Folgetreffen der Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen“

10/2002: A. Schaub (LMU München)02/2004: A. Heinz, G. Juckel (Charité Berlin)09/2004: B. Sibum (Paderborn)03/2005: J. Bäuml, G. Pitschel-Walz

(TU München)10/2005: H.-J. Luderer (Weinsberg)02/2006: G. Juckel (Bochum)09/2006: T. Kohler (Ravensburg)03/2007: H. Berger, H. Gunia (Darmstadt)

Neue Mitglieder der Arbeitsgruppe

A. Bechdolf (Köln)F. Bergmann (Aachen)H. Berger (Riedstadt)B. Conradt (Düsseldorf)R. D`Amelio (Homburg)T. Froböse (TU München)H. Gunia (Darmstadt)A. Heinz (Berlin)M. Hoffmann-Pleininger (Bielefeld)S. Hornung-Knobel (Haar b. München) G. Juckel (Bochum)W. Kissling (TU München)T. Kohler (Ravensburg)N. Mönter (Berlin)M. Rentrop (TU München)C. Rummel-Kluge (TU München)

Aus der aktiven Mitarbeit ausgeschieden sindM. Puffe (Leipzig) und G. Wienberg (Bielefeld).

Neue Psychoedukationsmanuale von Mitgliedern der Arbeitsgruppe zur Behandlung schizophrener Psychosen

Kissling W, Rummel-Kluge C, Pitschel-Walz G(2003). Psychoedukation für Patienten mit schi-zophrenen Psychosen und deren Angehörige –Einführungsmanual für das Behandlungsteam.Alliance-Psychoedukations-Programm. Pfizer,Eigenverlag.

Klingberg S, Schaub A, Conradt B (2003). Rezidiv-prophylaxe bei schizophrenen Störungen. Wein-heim: Beltz.

Behrendt B (2004). Psychoedukative Gruppen fürAngehörige schizophren oder schizoaffektiv Er-krankter. Manual für Gruppenleiter. Tübingen:dgvt.

Berger H, Friedrich J, Gunia H (2004). Psychoeduka-tive Familienintervention – Manual zu Grundlagenund Praxis. Stuttgart: Schattauer.

Page 11: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Vorwort zur zweiten Auflage

IX

Bäuml J, Berger H, Gunia H, Heinz A, Juckel G, Pit-schel-Walz G (2005). Arbeitsbuch PsychoEduka-tion bei Schizophrenie. Stuttgart: Schattauer.

Bechdolf A, Juckel G (2006). Psychoedukation beiPersonen mit erhöhtem Psychoserisko. Stuttgart:Schattauer.

Folge-Symposien „Angehörigenarbeit in der Psychiatrie“

03/2004: J. Bäuml, G. Pitschel-Walz (TU München)

03/2006: H. Watzl (Konstanz)

Deutsche Psychoedukationskongresse

02/2004: A. Heinz, G. Juckel, G. Pitschel-Walz, J. Bäuml (Berlin Charité)

03/2005: J. Bäuml, G. Pitschel-Walz, A. Heinz, G. Juckel, H. Förstl (TU München)

02/2006: J. Juckel, A. Heinz, G. Pitschel-Walz, J. Bäuml (Bochum)

03/2007: H. Berger, H. Gunia, G. Wiedemann, G. Pitschel-Walz, J. Bäuml (Darm-stadt)

Deutsche Gesellschaft für Psychoedukation (DGPE) e.V.

25.10.2005: Gründungsversammlung in Weinsberg

14.11.2006: Eintrag ins Vereinsregistergericht München

1. Vorsitzender: J. Bäuml 2. Vorsitzende: G. Pitschel-WalzSchriftführer: H.-J. LudererSchatzmeister: P. HornungBeiräte: R. Lägel, A. Schaub,

F.-M. Sadre Chirazi-Stark

Ausblick

Die Ausrichtung der Deutschen Psychoedukati-onskongresse mit jeweils mehr als 500 Teilneh-mern hat zu einer nachhaltigen Sensibilisierungder Fachwelt für die Belange der Psychoeduka-tion beigetragen. Um die sich häufenden psycho-edukativen Einzelmaßnahmen zu koordinierenund gegenüber der Fachwelt als kompetenter An-sprechpartner auftreten zu können, wurde 2005die Gründung der Deutschen Gesellschaft für

Psychoedukation (DGPE) e.V. beschlossen. Da-durch sollen wissenschaftliche Ergebnisseschneller zur Implementierung von psychoedu-kativen Programmen in der Routineversorgungführen. Die DGPE soll innerhalb der DGPPN dasReferat „Psychoedukation“ vertreten, um den ra-schen Transfer von wissenschaftlich relevantenErgebnissen hin zu den berufspolitischen Ent-scheidungsträgern zu gewährleisten.

Die DGPE will die Entwicklung von psycho-edukativen Programmen auch für alle anderenpsychiatrischen Diagnosegruppen fördern. Hier-zu sollen allmählich fachspezifische Sektionengebildet werden, um die bisherigen Einzelmaß-nahmen effektiv zu bündeln.

In letzter Zeit ist eine bemerkenswerte Aus-weitung des Psychoedukationsbegriffes zu beob-achten; insbesondere auf dem Gebiet der Reha-bilitation und der Pflege hat sich dieser Begriffetabliert. So sehr diese Ausweitung zu begrüßenist, muss die DGPE als zuständige Fachgesell-schaft darauf achten, dass es nicht zu einer un-professionellen Verwässerung der psychoeduka-tiven Standards kommt mit beliebiger Reduktionder Ausbildungsanforderungen. Es wird eines dervorrangigen Ziele der DGPE sein, entsprechendeAusbildungsstandards zu definieren und mit denanderen Fachgesellschaften abzustimmen.

Neben den diagnosespezifischen Psychoedu-kationsprogrammen (schizophrene Erkrankun-gen, affektive Erkrankungen, Demenzen, Angst-und Panikerkrankungen, Borderline-Störungen,Essstörungen, Suchterkrankungen, Doppeldiag-nosen, Schmerz, Psychosomatosen etc.) zeichnetsich eine Entwicklung zur diagnosenübergreifen-den Psychoedukation ab. Diese Gruppen sind z.T.in kleineren psychiatrischen Abteilungen aus derNot heraus entstanden, wenn nicht genügend Pa-tienten einer umschriebenen Diagnosegruppevorhanden waren, um selbstständige Gruppen zuetablieren. Die ersten Konzepte für diese diagno-senübergreifende Psychoedukation müssen eva-luiert werden, um die Effizienz dieser Programmezu untersuchen. Die besondere Herausforderungbesteht darin, die für alle seelischen Erkrankun-gen gültigen Fakten zu generalisieren ohne die je-weils spezifischen Besonderheiten für die einzel-nen Krankheitsbilder zu ignorieren.

Page 12: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

X

Vorwort zur zweiten Auflage

Mittelfristig sollen psychoedukative Ausbil-dungsinhalte Teil der Facharzt- und Psychothe-rapieausbildungsrichtlinien werden; die Schaf-fung von eigenen Abrechnungsziffern fürpsychoedukative Arbeit sowohl im ambulantenwie im stationären Bereich sind ebenfalls sehrwichtige Ziele.

Die beiden Herausgeber möchten sich bei allenMitgliedern der Arbeitsgruppe „Psychoedukationbei schizophrenen Erkrankungen“ für die koope-rative und engagierte Mitarbeit sehr herzlich be-danken. Ganz besonderer Dank auch an FrauAngelika Kaiser aus dem Sekretariat von Josef

Bäuml, die mit großer Umsicht und Sprachgefühlan der Neuauflage mitgewirkt hat. Wir hoffen,dass die neu gegründete Deutsche Gesellschaftfür Psychoedukation mit diesem Buch viel Zu-stimmung und Neumitglieder findet, um zu einernachhaltigen Verankerung der Psychoedukationzum Wohle von Patienten und Angehörigen bei-zutragen.

München, im Herbst 2007

Josef BäumlGabi Pitschel-Walz

Page 13: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XI

Vorwort zur ersten Auflage

Zur Entstehung der Arbeitsgruppe Psychoedukation

Dieses Buch widmen wir allen Patienten,die sich um die Bewältigung ihrer schizophrenen Erkrankung bemühen, und ihren Angehörigen, die sie hierbei unterstützen.

Die nachfolgenden Zeilen sind das Produkt einessubjektiv gefärbten Erinnerungsstreifzugs deshier als Erstautor fungierenden Referenten in Be-zug auf die Frage, wie diese Arbeitsgruppe vornunmehr sechs Jahren ins Leben gerufen wordenist. Vielleicht kann gerade dieser subjektive Zu-gangsweg deutlich machen, wie – einerseits zu-fällig und andererseits doch gewissermaßen denhistorischen Entwicklungen gehorchend – dieseInteressengruppe zusammenfand.

Anfang der 80er Jahre weilte Ian Falloon zueinem Vortrag in München, er sprach über ver-haltenstherapeutisch orientierte Konzepte beischizophren erkrankten Patienten. In diesemKontext wurde der Begriff „Psychoedukation“von mir erstmals bewusst wahrgenommen.Falloon verstand darunter die professionell an-geleitete Durchführung von Patienten- und An-gehörigengruppen zur Wissensvermittlung imRahmen eines übergeordneten psychotherapeu-tischen Behandlungskonzeptes. Während der an-schließenden Diskussion, an der auch Kurt Hahl-weg und Matthias Dose teilnahmen, wurde klar,dass dieser Begriff z. T. deckungsgleich war mitdem, was in einzelnen Einrichtungen noch etwaszaghaft, aber immer öfter als „informationszen-trierte Gruppen“ angeboten wurde. Es häuftensich damals die vorsichtigen Versuche, Patientenund Angehörige gezielt ins gemeinsame Boot zuholen, um eine möglichst umfassende Langzeit-therapie bei schizophrenen Psychosen auf dieBeine zu stellen.

Bei genauerer Auseinandersetzung mit deranglo-amerikanischen Psychoedukationsliteraturmusste immer wieder mit Verwunderung festge-

stellt werden, wie gut informiert die Patientenaus dem anglo-amerikanischen Sprachraum wa-ren und welch stabiles Krankheitskonzept undwelch gute Compliance sie zu haben schienen.Dort schien es vor allem auch kaum ein Problemzu sein, die Patienten zu einer längerfristigen Be-handlung mit Neuroleptika zu gewinnen. Bei al-len in den 80er Jahren erschienenen Publikatio-nen von Falloon, Goldstein, Leff, Hogarty,Liberman u. a. kam dem Informationsvermitt-lungsteil ein relativ bescheidener, ja geradezunebensächlicher Stellenwert zu. Die Informati-onsvermittlung schien hierbei dermaßen neben-sächlich zu sein, dass dieser Akt fast nicht derErwähnung wert zu sein schien. Das hatte natür-lich zur Folge, dass die „eigentlichen“ Therapi-en, wie Social-Skills-Training, Problemlösever-fahren und Kommunikationstraining, viel breiterund ausführlicher dargestellt wurden.

Irgendwie schien in Deutschland etwas falschzu laufen; die Patienten hier wirkten sehr viel„unbeleckter“, weniger vorgebildet, weniger imschulmedizinischen Konzept verankert, „auf-müpfiger“ und „unwilliger“.

Um überhaupt in die Verlegenheit zu kom-men, die Patienten in weiterführende Therapie-verfahren zu integrieren, war erst einmal eineBasismotivation erforderlich, um sie überhauptfür eine längerfristige Zusammenarbeit auf demGebiet der Rezidivprophylaxe zu gewinnen.

Durch Kontakte mit anderen sich auf diesemGebiet vorantastenden Kollegen wurde bald klar,dass dies kein isoliertes „Münchner Phänomen“zu sein schien. Auch Kollegen aus den nördli-chen Breitengraden berichteten von einer sehrähnlichen Problematik innerhalb der Routinever-sorgung von schizophren erkrankten Patienten.Hans-Jürgen Luderer konnte Mitte der 80er Jahrenachweisen, dass die schizophren erkrankten Pa-tienten einen erschreckend geringen Kenntnis-

Page 14: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XII

Vorwort zur ersten Auflage

stand hinsichtlich Diagnose und Medikation be-saßen und, was noch alarmierender war, dass diebehandelnden Nervenärzte der Aufklärung undInformationsvermittlung nur einen sehr beiläufi-gen Stellenwert beimaßen.

Die geringere Prägnanz dieser Problematik imRahmen der anglo-amerikanischen Studien der80er Jahre dürfte vermutlich auf eine stärkere Se-lektion von Patienten und Angehörigen im Vor-feld zurückzuführen sein mit einer bereits sehrguten Krankheitseinsicht und Compliance.

Im deutschsprachigen Raum schien es jeden-falls genügend „Leidensgenossen“ mit ähnlichfrustrierenden Erfahrungen zu geben, sodass dieInformationsvermittlung zur Krankheitskonzept-stabilisierung und Compliance-Sicherung als einanerkanntermaßen gemeinsames wichtiges An-liegen betrachtet wurde. Aus den ersten losenKontakten entstanden intensiver werdende Be-kanntschaften mit den Autoren anderer psycho-edukativer Pilotversuche.

Das von Dörner, Egetmeyer und Koenning1982 publizierte Buch „Freispruch der Familie“sensibilisierte zunächst eine breitere Öffentlich-keit für die Nöte der Angehörigen, ehe das vonKatschnig 1984 herausgegebene Werk „Die an-dere Seite der Schizophrenie“ mehr wissen-schaftlich orientierte Untersuchungen zur Pro-blematik der Angehörigen einem breiterenFachpublikum zur Diskussion stellte.

Asmus Finzen hatte mit seinem Buch „Medi-kamentenbehandlung bei psychischen Störun-gen“ bereits in den frühen 80er Jahren das Lai-enpublikum zur kritischen Mitarbeit bei derPsychopharmaka-Therapie aufgefordert. F.-M.Sadre Chirazi-Stark begann zu dieser Zeit inQuakenbrück erstmals seine Erfahrungen beiMichael Goldstein in Los Angeles Ende der 70erund Anfang der 80er Jahre in Form von psycho-edukativen Ansätzen in die Routinebehandlungumzusetzen. Peter Hornung arbeitete unter derAnleitung von Gerd Buchkremer in Münster zu-sammen mit Schulze-Mönking und Lewan-dowski an der wissenschaftlichen Evaluationvon Angehörigen-zentrierten Interventionen.Hans-Jürgen Luderer hatte hierzu in Erlangen alseiner der ersten unter dem Titel „Schizophreni-en“ einen Ratgeber für Patienten und Angehörige

publiziert. Etwa zur gleichen Zeit war ein ähnlichintendierter Band von Hell und Gestefeld aus Zü-rich, ebenfalls unter dem Titel „Schizophrenien“,auf den Markt gekommen. Hahlweg, Dürr, Mül-ler, Dose und Wiedemann hatten Ende der 80erJahre eine große verhaltenstherapeutisch orien-tierte psychoedukative Familienbetreuung füreinzelne Familien als Studie konzipiert und da-mit nachweisen können, dass bei optimaler Be-treuung und regelmäßiger Medikation die Rück-fallrate im 18-Monats-Zeitraum auf 4 % gesenktwerden kann.

Die in Angehörigenkreisen große Unruhe stif-tenden Hypothesen aus der Expressed-Emotion-Forschung wurden 1993 von Schulze-Mönkingund, unabhängig davon, auch von Watzl relati-viert; beide konnten feststellen, dass das Enga-gement der Angehörigen einen protektiven Fak-tor darstellt, dass eine gewisse „Überreaktion derAngehörigen“ zu Beginn des Erkrankungspro-zesses nahezu physiologisch ist und dass erst beikonstantem high-EE-Klima trotz korrigierenderErfahrungen von einem belastenden Einfluss derAngehörigen gesprochen werden kann.

Eine wichtige Schrittmacherfunktion bei derZusammenführung von Angehörigen-orientier-ten Praktikern und Forschern hatten hierbei dievon Olbrich aus Mannheim ins Leben gerufenenSymposien „Angehörigen-Arbeit in der Psych-iatrie“, erstmals ausgerichtet 1986 in Mannheim,die seitdem in zweijährigem Turnus regelmäßigstattfinden, zuletzt im April 2002 in Tübingenunter der Leitung von Gerd Buchkremer und Ste-fan Klingberg. Hierbei kam es zu einer sukzes-siven Zusammenführung aller interessierten Ärz-te, Psychologen, Sozialpädagogen und auch desPflegepersonals, um sich über neueste Konzepteauf diesem Gebiet auszutauschen. Dadurch wur-de auch die Planung von psychoedukativen In-terventionsstudien stimuliert, die Ende der 80erJahre vor allem in Münster unter der Federfüh-rung von Gerd Buchkremer und am MPI in Mün-chen von Kurt Hahlweg, Dürr, Dose, Feinsteinund Wiedemann Ende der 80er und Anfang der90er Jahre initiiert wurden. Aus der MünsteranerStudie ging das spätere Therapiemanual „PTS“(Psychoedukatives Training für schizophrenePatienten) von Kieserg und Hornung (1994) und

Page 15: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Vorwort zur ersten Auflage

XIII

aus der vom MPI initiierten Untersuchung dasverhaltenstherapeutisch orientierte Programm„Familienbetreuung schizophrener Patienten“(Hahlweg et al. 1995) hervor; beide Bücher zäh-len mittlerweile zu den Standardwerken in derSchizophreniebehandlung. Des Weiteren kam eszur multizentrischen Studie in München (TUM,LMU, BKH Haar) unter der Federführung derTUM (Kissling, Bäuml), die unter dem Titel„Psychosen-Informationsprojekt“ (PIP-Studie)bekannt wurde. Annette Schaub entwickelte vonBern aus in Kooperation mit Brenner, Böker, Ro-der und Hodel die ersten Module ihrer „Bewäl-tigungsorientierten Therapie“ (BOT), die mitt-lerweile publikationsreif geworden ist. Zu Be-ginn der 90er Jahre wurde von Günther Wien-berg und Mitarbeitern das psychoedukative Pro-gramm „PEGASUS“ für Patienten entwickelt.

Bei aller Vielfalt dieser unterschiedlich auf-gebauten Konzepte gab es doch viele Gemein-samkeiten; gemeinsam war vor allem die verbin-dende Philosophie, das Selbsthilfepotenzial vonPatienten und Angehörigen zu wecken, den„Empowerment-Gedanken“ zu fördern und dieKooperation zwischen Patienten, Angehörigenund professionellen Helfern zu intensivieren.

Thomas Bock aus Hamburg war ein sehr in-tensiver Förderer dieses Selbsthilfegedankens, erwollte hierbei weniger einem curricularen Sche-ma folgen, sondern versuchte, sich ganz auf dasvon Patienten- und Angehörigenseite vorge-brachte Fragenspektrum zu konzentrieren. Derfeste Wille, keine „Domestizierung“ der Psy-chose-Erfahrenen und der Angehörigen psy-chisch Kranker zu initiieren, stellte einen gewis-sen Gegensatz zu den strukturierten, profes-sionell angeleiteten psychoedukativen Interven-tionen dar. Von einer übergeordneten Warte aushandelt es sich hier aber lediglich um die Kehr-seite der gleichen Medaille, die davon profitiert,individuelles Erfahrungswissen und professio-nell erarbeitetes Expertenwissen gewinnbrin-gend miteinander zu verzahnen. In enger Ko-operation mit Thomas Bock fungierte hierbeiDorothea Buck als eine Art Gallionsfigur diesesSelbsthilfegedankens.

Diese unterschiedlichen Initiativen stellteneine nicht mehr übersehbare Bereicherung der

Behandlungspalette dar. Das aus der PIP-Studiehervorgegangene Ratgeberbuch für Patientenund Angehörige „Psychosen aus dem schizo-phrenen Formenkreis. Ein Ratgeber für Patientenund Angehörige“ (Bäuml 1994) fand eine über-regionale Verbreitung und Zustimmung, sodasspsychoedukatives Denken allmählich die psych-iatrische Routineversorgung zu infiltrieren be-gann. Spätestens Mitte der 90er Jahre stellte sichdie Frage nach den eigentlichen Grundsäulen derpsychoedukativen Interventionen aus Sicht derdeutschsprachigen Psychiatrie und den schulen-übergreifenden Gemeinsamkeiten sowie deneventuellen Unterschieden, die bei der individu-ellen Therapieplanung berücksichtigt werdensollten.

Das Vorhaben, die auf diesem Gebiet wissen-schaftlich arbeitenden Einrichtungen und Praxenan einen gemeinsamen Tisch zu bringen, wareine gewisse Herausforderung. Wem konnte esgrollfrei zugestanden werden, eine sich als ziem-lich gleichberechtigt fühlende Expertengruppezusammenzurufen, ohne dabei zum „Primus in-ter pares“ zu werden. F.-M. Sadre Chirazi-Starkaus Hamburg, der seit vielen Jahren die trialo-gisch orientierten sozialpsychiatrischen Tagun-gen in Hamburg organisiert hatte, besaß in dieserFunktion eine von allen gerne respektierte natür-liche Autorität, die ihn dazu prädestinierte, dieerste Einladung in enger Kooperation mit dendrei weiteren Hauptinitiatoren der psychoeduka-tiven Behandlungsphilosophie – J. Bäuml, W. P.Hornung und H.-J. Luderer – in Angriff zu neh-men. So kam es im November 1996 erstmalszum Treffen der eingangs aufgeführten 13 Zen-tren. Es war F.-M. Sadre Chirazi-Starks Ver-dienst, dass durch seine souveräne und gewin-nende Art das verbindende und sich demBehandlungsfortschritt verpflichtet fühlendeVerantwortungsgefühl bei Weitem überwog, so-dass sehr bald ein sehr konstruktives und profes-sionelles Arbeitsklima entstand. Zur Orientie-rung für den interessierten Leser sollennachfolgend die einzelnen Treffen chronologischkurz skizziert werden, um abschätzen zu können,welche Vorarbeiten gelaufen sind, ehe es zurHerausgabe des vorliegenden Konsensusbandeskam.

Page 16: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XIV

Vorwort zur ersten Auflage

11/1996: F.-M. Sadre Chirazi-Stark (Hamburg)

04/1997: W. P. Hornung (Münster)01/1998: J. Bäuml, G. Pitschel-Walz

(München)01/1999: H.-J. Luderer (Weinsberg)11/1999: R. Lägel, M. Puffe (Leipzig)05/2000: W. Behrendt (Homburg)11/2000: M. Bender (Herborn)07/2001: H. Schönell (Düsseldorf)01/2002: W. P. Hornung (Bonn)

Besonders erwähnt werden soll hierbei das an-fängliche Dabeisein von Frau Dr. Barth-Stopikaus Berlin; als organisierte Vertreterin der Nie-dergelassenen Nervenärzte wurde durch ihreMitgliedschaft demonstriert, dass sich Psycho-edukation nicht ausschließlich im stationärenBereich abspielt, sondern ein Verfahren ist, dasauch ganz selbstverständlich im ambulantenSektor integriert sein muss.

Diese Treffen wurden dankenswerterweisevon einigen Pharma-Unternehmen unterstützt,die antipsychotische Medikamente herstellenund sich deshalb verpflichtet fühlen, jenen Pati-enten, die ihre Medikamente beziehen, eine mög-lichst gute Grundlage zu geben, um mit diesenPsychopharmaka selbstbewusst, selbstbestimmtund intelligent umzugehen. Diese Art der Unter-stützung von versorgungsbezogener Forschungdurch einen großen Pool von Firmen betrachtenwir als beispielhaft und sollte auf breiter BasisSchule machen. Die unterstützenden Firmenwerden nachfolgend in alphabetischer Reihen-folge genannt: Astra-Zeneca, Bayer, Janssen-Cilag, Lilly, Neuraxpharm, Novartis, Pfizer,Pharmacia & Upjohn, Sanofi-Synthelabo.

Ganz besonderer Dank gilt hierbei auch demDORIST-Fond mit seiner großzügigen Förde-rung des Treffens in München ganz allgemeinund der psychoedukativen Forschungsaktivitätenan der TU im Besonderen.

Während der mittlerweile neun Arbeitstreffenkam es zur sukzessiven Erarbeitung des hier vor-liegenden Konsensusbandes. Bei aller Unter-schiedlichkeit der Konzepte dominierte das Be-mühen, die Gemeinsamkeiten, das Verbindende,ja den psychoedukativen Bodensatz in Form des

kleinsten gemeinsamen Nenners zu erarbeiten,ohne dabei jeweils die eigene Handschrift kon-turlos zu opfern. Dies hatte oftmals ein abend-füllendes Diskutieren und Ringen um Formulie-rungen, Redewendungen und Gliederungspunktezur Folge. Stets war hierbei ein versöhnlichesEinlenken, ein kompromiss-fähiges Aufeinan-derzugehen bei gleichzeitiger Respektierung deroriginären Akzente der einzelnen Mitglieder einmarkanter Wesenszug dieser Treffen. So ent-stand ein sehr ausgefeiltes, redlich erstrittenesund mit viel Herzblut gebackenes Gesamtwerk.

In Teil I wird das Konsensuspapier, der er-klärte Minimalrahmen, also die „Pflichtübung“in Sachen Psychoedukation, dargestellt. In TeilII werden analog zu den Unterpunkten des Kon-sensuspapieres die jeweils individuellen Ampli-fikationen bzw. Vertiefungen der einzelnen Au-toren unter deren jeweils spezifischemBlickwinkel als sog. „Kürübung“ weiter ausge-führt.

Der Leser mag selbst entscheiden, inwieferndieses Gesamtwerk als repräsentativ für den jet-zigen Stand der psychoedukativen Interventio-nen im deutschsprachigen Raum gelten kann.Die Autoren sehen darin eine brauchbare Richt-schnur für die Alltagsarbeit mit schizophren er-krankten Patienten und deren Angehörige fürsämtliche Berufsgruppen. In diesem Sinne wün-schen wir dem Werk eine möglichst weite Ver-breitung zum Wohle der Patienten, der Ange-hörigen und auch der Therapeuten. Mit derpsychoedukativen Behandlungsphilosophie solldie Erarbeitung eines kooperativen Behand-lungsbündnisses erleichtert werden, um dasSelbsthilfepotenzial von Patienten und Angehö-rigen möglichst optimal auszuschöpfen und so-mit einen wichtigen Schritt in Richtung Auto-nomie und Lebensqualitätsverbesserung derBetroffenen voranzukommen.

Psychoedukation bleibt hierbei ein sehr dyna-mischer Prozess, der einer ständigen Weiterent-wicklung und Adaption an den aktuellen Versor-gungsstandard bedarf. Es ist quasi ein sys-temimmanenter Anspruch, stets am „Puls derZeit“ zu sein. Psychoedukation muss ein ewigjunger und moderner Interventionsansatz blei-ben, stets selbstkritisch und flexibel, um sich bei

Page 17: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Vorwort zur ersten Auflage

XV

Bedarf auch von mittlerweile überholten „Zöp-fen“ zu verabschieden, ohne den ehernen Grund-satz der Förderung der Autonomie von Patientenund Angehörigen dabei zu relativieren.

Um diesem Grundsatz treu bleiben zu können,wird es noch vieler weiterer Treffen der Arbeits-gruppe bedürfen, worüber sich der Autor dieserZeilen schon heute freut. Hierbei sollte es zurKonzeption verschiedener Multicenter-Studienkommen, um die Ergiebigkeit der einzelnen psy-choedukativen Konzepte zu vergleichen, indivi-duelle Prädiktoren für die divergierenden Ansät-ze zu finden und somit unter professionellerBegleitung eine möglichst individuell adaptierteTherapie für die einzelnen Patienten unter Nut-zung des stabilisierenden und mutmachenden Ef-fektes von Gruppenerfahrungen zu finden.

Der Autor möchte sich in diesem Zusammen-hang für das Vertrauen der gesamten Arbeits-gruppe ganz herzlich bedanken, das ihm mitÜberlassung der redaktionellen Verantwortungzusammen mit Gabi Pitschel-Walz entgegenge-bracht worden ist. Es war uns eine Ehre und einegroße Verpflichtung zugleich, das gemeinsamerarbeitete Konsensuspapier mit den individuel-len Arbeiten der einzelnen Autoren zu dem hiernun vorliegenden Gesamtwerk zu vereinen.

Bei der Erstellung dieses Buches standen unsviele flinke Hände und kluge Köpfe zur Seite.Neben der freundschaftlichen Kooperationshal-tung aller Ko-Autoren möchte ich hier vor allem

die hervorragende Zusammenarbeit mit meinerKo-Redakteurin, Frau Gabi Pitschel-Walz, be-sonders erwähnen! Danken möchte ich auch mei-nen beiden Sekretärinnen, Frau Karin Steffensund Frau Angelika Kaiser, die mit unermüdlicherAkribie an der endgültigen Fertigstellung allerManuskripte mitgewirkt haben.

Die Zusammenarbeit mit den Profis vomSchattauer Verlag war eine Freude, speziellerDank gilt Herrn Wulf Bertram, Frau DanielleFlemming, Frau Claudia Ganter und Herrn Vol-ker Drüke!

Die beiden redaktionell verantwortlichen Au-toren – Josef Bäuml und Gabi Pitschel-Walz –sind davon überzeugt, dass sie bei der Erstellungdes Buches sehr von der psychoedukativenGrundidee profitiert haben: So viel Autonomiewie möglich, so viel professionelle Hilfe wie nö-tig.

In diesem Sinne wünsche ich allen Ko-Auto-ren, dass dieses Buch eine möglichst große Ver-breitung finden möge – zum Wohle von vielenPatienten und Angehörigen.

München, im September 2002

Josef Bäuml

im Namen der drei weiteren Initiatorender Arbeitsgruppe PsychoedukationW. P. Hornung, H.-J. Luderer undF.-M. Sadre Chirazi-Stark

Page 18: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XVI

Anschriften der Herausgeber und Autoren

Priv.-Doz. Dr. med. Josef Bäuml

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarIsmaninger Str. 22, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Bechdolf, M. Sc.

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieUniversitätsklinik KölnKerpener Str. 62, 50924 KölnAssociate Professor, Department of PsychiatryUniversity of MelbourneThe Pace Clinic ORYGEN Youth Health Locked Bag 1035 Poplar Road, Parkville, Victoria 3052, AustraliaE-Mail: [email protected]; [email protected]

Dr. rer. med. Dipl.-Psych. Bernd Behrendt

Universitätsklinikum des SaarlandesKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie66421 Homburg/SaarE-Mail: [email protected]

Dr. med. Matthias Bender

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Rehbergpark g.GmbH HerbornAustraße 40, 35745 HerbornE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Hartmut Berger

Walter-Picard-Klinik RiedstadtZSP Philippshospital, 64560 RiedstadtE-Mail: [email protected]

Dr. phil. Dipl.-Psych. Heinrich Berger

Sozialpsychiatrischer Dienst München-GiesingPilgersheimerstraße 32, 81543 MünchenE-Mail: [email protected]

Dr. med. Frank Bergmann

1. Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher NervenärzteTheaterplatz 17, 52062 AachenE-Mail: [email protected]

Dipl.-Psych. Birgit Conradt

Rheinische Kliniken DüsseldorfBergische Landstr. 2, 40629 DüsseldorfE-Mail: [email protected]

Dipl.-Psych. Roberto D’Amelio

Universitätsklinikum des SaarlandesKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie66421 Homburg/SaarE-Mail: [email protected]

Teresa Froböse

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarIsmaninger Str. 22, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Dipl.-Psych. Hans Gunia

Psychotherapeutische PraxisHeidelberger Landstr. 171, 64297 DarmstadtE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Andreas Heinz

Direktor der Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieCharité Campus MitteSchumannstraße 20/21, 10117 BerlinE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Peter Hornung

Rheinische Kliniken BonnPostfach 170169, 53111 BonnE-Mail: [email protected]

Page 19: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Anschriften der Herausgeber und Autoren

XVII

Sibylle Hornung-Knobel

Bezirkskrankenhaus HaarVockestr. 72, 85540 HaarE-Mail: [email protected]

Dipl.-Psych. Maren Jensen

Asklepios WestklinikumAbt. Psychiatrie und PsychotherapieSuurheid 20, 22559 [email protected]

Prof. Dr. med. Georg Juckel

Westfälisches Zentrum für Psychiatrie BochumAlexandrinerstr. 1, 44791 BochumE-Mail: [email protected]

Dr. med. Werner Kissling

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarMöhlstr. 26, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Priv.-Doz. Dr. phil. Dipl.-Psych. Stefan Kling-berg

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psycho-therapieOsianderstr. 24, 72076 TübingenE-Mail: [email protected]

Dr. med. Thomas Kohler

Zentrum für Psychiatrie Die WeissenauWeingartshofer Str. 2, 88214 RavensburgE-Mail: [email protected]

Ralph Lägel, MBA

Janssen-Cilag GmbHRaiffeisenstr. 8, 41470 NeussE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Luderer

Klinikum am Weissenhof74189 WeinsbergE-Mail: [email protected]

Dr. med. Norbert Mönter

Nervenärztlich-psychotherapeutische PraxisgemeinschaftTegeler Weg 4, 10589 BerlinE-Mail: [email protected]

Dr. phil. Dipl.-Psych. Edelgard Mösch

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarIsmaninger Str. 22, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Dr. rer. biol. hum. Dipl.-Psych. Gabi Pitschel-Walz

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarIsmaninger Str. 22, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Dipl.-Soz.-Päd. Marite Pleininger-Hoffmann

Krankenanstalten Gilead gGmbH ZPPMRemterweg 69–71, 33617 BielefeldE-Mail: [email protected]

Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Martina Puffe

Praxis für PsychotherapieTäubchenweg 83, 04317 LeipzigE-Mail: [email protected]

Dr. med. Michael Rentrop

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarIsmaninger Str. 22, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Dr. med. Christine Rummel-Kluge

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Klinikum rechts der IsarMöhlstraße 26, 81675 MünchenE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. F.-Michael Sadre Chirazi-Stark

Asklepios WestklinikumAbt. Psychiatrie und PsychotherapieSuurheid 20, 22559 HamburgE-Mail: [email protected]://prof-stark.de

Page 20: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XVIII

Anschriften der Herausgeber und Autoren

Dr. phil. Dipl.-Psych. Annette Schaub

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU MünchenNußbaumstr. 7, 80336 MünchenE-Mail: [email protected]

Dr. med. Helmut Schönell

Klinik KönigshofAm Dreifaltigkeitskloster 16, 47807 KrefeldE-Mail: [email protected]

Dr. med. Bernhard Sibum

Westfälisches Zentrum für Psychiatrie und PsychotherapieAgathastr. 1, 33098 PaderbornE-Mail: [email protected]

Priv.-Doz. Dr. med. Katarina Stengler

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität LeipzigJohannisallee 20, 04317 LeipzigE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Georg Wiedemann

Direktor der Klinik für Psychiatrie und PsychotherapiePacelliallee 4, 36043 FuldaE-Mail: [email protected]

Dr. P.H. Günther Wienberg

v. Bodelschwingsche Anstalten BethelKönigsweg 1, 33617 BielefeldE-Mail: [email protected]

Page 21: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XIX

Inhalt

I Konsensuspapier zu psycho-edukativen Interventionen bei schizophrenen Erkrankungen

. . . . . . . . . . . . . . 1

Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen“

1 Definition

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2 Ziele

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.1 Ziele für die Arbeit mit Patienten . . . 4

2.2 Ziele für die Arbeit mit Angehörigen/Bezugspersonen . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.3 Ziele für die Professionellen . . . . . . . 4

3 Indikation/Voraussetzungen bzw. Kontraindikation

. . . . . . . . . . . . . . . . 6

3.1 Teilnehmer an Patientengruppen . . . . 6

3.2 Teilnehmer an Angehörigengruppen 6

3.3 Teilnehmer an Familiengruppen . . . . 6

4 Organisatorischer Rahmen

. . . . . . . 7

5 Struktur und Inhalte

. . . . . . . . . . . . . 8

5.1 Allgemeines Hintergrundwissen . . . . 8

5.2 Praktisches Handlungswissen . . . . . . 8

5.3 Zentrale emotionale Themen . . . . . . . 9

6 Didaktisches und psycho-therapeutisches Vorgehen

. . . . . . . . 11

6.1 Ablauf der Sitzungen . . . . . . . . . . . . . 11

6.2 Psychotherapeutische Elemente . . . . . 11

7 Qualifikation von Gruppenleitern

. . 12

7.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . 12

7.2 Persönliche Voraussetzungen der Gruppenleiter . . . . . . . . . . . . . . . . 12

7.3 Berufsgruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

7.4 Beruflicher Erfahrungshintergrund . . 13

7.5 Psychotherapeutische Basisfertig-keiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

7.6 Praktische Ausbildung . . . . . . . . . . . . 13

7.7 Weiterbildungsangebote zur Psycho-edukation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

7.8 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

8 Implementierung

. . . . . . . . . . . . . . . . 15

8.1 Einbindung des gesamten Teams. . . . 15

8.2 Stationäres Setting . . . . . . . . . . . . . . . 16

8.3 Ambulantes Setting . . . . . . . . . . . . . . 16

9 Forschung und Qualitätssicherung

18

9.1 Stand der Forschung. . . . . . . . . . . . . . 18

9.2 Offene Forschungsfragen . . . . . . . . . . 20

9.3 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . 21

10 Öffentlichkeitsarbeit

. . . . . . . . . . . . . 22

10.1 Bekanntmachung von konkreten psychoedukativen Angeboten. . . . . . . 22

10.2 Informationen über Psychoedukation an sich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

11 Selbsthilfebewegungen

. . . . . . . . . . 24

12 Rechtliche Aspekte

. . . . . . . . . . . . . . 26

12.1 Rechtsfragen als Inhalte der Psycho-edukation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

12.2 Rechtsfragen in Zusammenhang mit Organisation und Durchführung psychoedukativer Einzel- und Gruppentherapien . . . . . . . . . . . . . . . . 27

13 Abrechnungsmöglichkeiten

. . . . . . . 29

13.1 Stationärer Bereich . . . . . . . . . . . . . . . 30

13.2 Ambulanter/komplementärer Bereich 30

Page 22: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XX

Inhalt

14 Literatur und Medien für Laien

. . . 31

14.1 Ratgeber. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

14.2 Erfahrungsberichte von Betroffenen 31

14.3 Bücher zur Angehörigenarbeit . . . . . 32

14.4 Videos und Filme . . . . . . . . . . . . . . . 32

14.5 Software. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

14.6 Internet-Adressen. . . . . . . . . . . . . . . . 33

II Vertiefungskapitel zum Konsensuspapier über psychoedukative Inter-ventionen bei schizo-phrenen Erkrankungen

. . 35

Vertiefungskapitel zu Kapitel 1 „Definition“

15 Zur Geschichte der Psycho-edukation

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

J. Bäuml, G. Pitschel-Walz15.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

15.2 Professionalisierung der psycho-didaktischen Wissensvermittlung . . . 38

15.3 Historische Entwicklung der psycho-edukativen Interventionen . . . . . . . . . 38

15.4 Ausblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

16 Umfrage zur Häufigkeit und Durch-führung von Psychoedukation bei Schizophrenie an psychiatrischen Kliniken in Deutschland, Österreichund der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . 42

C. Rummel-Kluge, G. Pitschel-Walz, J. Bäuml, W. Kissling

16.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

16.2 Fragebogen-Design . . . . . . . . . . . . . . 42

16.3 Durchführung der Umfrage. . . . . . . . 43

16.4 Rücklauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

16.5 Ergebnisse der Umfrage . . . . . . . . . . 43

16.6 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 46

Vertiefungskapitel zu Kapitel 2 „Ziele“

17 Kooperative Pharmakotherapie und Mitbestimmungsaspekte im Rahmen psychoedukativer Inter-ventionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

W.P. Hornung17.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

17.2 Zur Veränderung des Medikations-verhaltens schizophren Erkrankter nach einem Psychoedukativen Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

17.3 Das Psychoedukative Training für Patienten mit einer schizo-phrenen Erkrankung. . . . . . . . . . . . . . 54

17.4 Untersuchungsgang . . . . . . . . . . . . . . 58

17.5 Zusammenfassung und Ausblick. . . . 63

Vertiefungskapitel zu Kapitel 3 „Indikation/Voraussetzungen bzw. Kontraindikation“

18 Psychoedukation bei stationären Akutpatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

H. Schönell18.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

18.2 Anforderungen an psychoedukative Interventionen in der Akutphase . . . . 66

18.3 Durchführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

18.4 Voraussetzungen für die Teilnahme 68

18.5 Effekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

18.6 Besonderheiten der Interventionen im Stundenverlauf . . . . . . . . . . . . . . . 70

19 Psychoedukation bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko . . . . . 72

A. Bechdolf, G. Juckel19.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

19.2 Risikokriterien für erste psychotische Episoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

19.3 Effektivität von Frühintervention bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

19.4 Besonderheiten bei der Behandlung von Personen mit erhöhtem Psychoserisiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Page 23: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Inhalt XXI19.5 Psychoedukative Elemente

der Einzeltherapie. . . . . . . . . . . . . . . . 81

19.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . 85

20 Psychoedukation bei ersterkrankten Patienten mit schizophrenen Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

B. Conradt, S. Klingberg20.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

20.2 Besonderheiten ersterkrankter Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

20.3 Anforderungen an psychoedukative Interventionen bei Ersterkrankten . . . 89

20.4 Manual zur Psychoedukation bei Ersterkrankten . . . . . . . . . . . . . . . 90

20.5 Einbeziehung der Angehörigen . . . . . 91

20.6 Zusammenfassung und Ausblick . . . . 92

Vertiefungskapitel zu Kapitel 4 „Organisatorischer Rahmen“

21 Motivierung zur Teilnahme an psychoedukativen Angehörigen-gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

G. Pitschel-Walz21.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

21.2 Strategien zur Erhöhung der Inan-spruchnahme von psychoedukativen Angehörigengruppen . . . . . . . . . . . . . 99

21.3 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 106

Vertiefungskapitel zu Kapitel 5 „Struktur und Inhalte“

22 Diagnosemitteilung. . . . . . . . . . . . . . 107

H.-J. Luderer22.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

22.2 Eigene Untersuchungen . . . . . . . . . . . 108

22.3 Die praktische Durchführung der Diagnosemitteilung . . . . . . . . . . . 110

22.4 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 113

23 Psychoedukative Informations-vermittlung: „Pflicht und Kür“ . . . . . 114

J. Bäuml, G. Pitschel-Walz23.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

23.2 „Pflicht und Kür“ . . . . . . . . . . . . . . . . 115

23.3 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128

24 Individualisierung und trialogische Dimension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

M. Bender24.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

24.2 Verschiedene Aspekte und Perspek-tiven der Individualisierung bei psychoedukativen Interventionen. . . . 130

24.3 Die trialogische Dimension . . . . . . . . 136

24.4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

25 Psychoseseminare: Psycho-edukative und rehabilitative Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

J. Bäuml, H. Berger, T. Froböse, E. Mösch, G. Pitschel-Walz

25.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

25.2 Psychoseseminare im deutsch-sprachigen Raum . . . . . . . . . . . . . . . . 141

25.3 Praktische Durchführung in An-lehnung an das Münchner Psychose-seminar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

25.4 Das Münchner Psychoseseminar: Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

25.5 Psychoseseminare: Chancen und Grenzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

25.6 Psychoedukative Elemente innerhalb des Psychoseseminars. . . . . . . . . . . . . 152

25.7 Rehabilitative Funktiondes Psychoseseminars. . . . . . . . . . . . . 152

25.8 Zusammenfassung und Ausblick . . . . 153

Page 24: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XXII Inhalt

26 Psychoedukative Mehrfamilien-interventionen bei schizophrenen Psychosen – am Beispiel des PEFI-Programms . . . . . . . . . . . . 155

H. Berger, H. Gunia26.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

26.2 Teilnehmerkreis und Indikation für die Psychoedukative Mehrfamilien-intervention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156

26.3 Überblick über das PEFI-Programm 157

26.4 Das Setting der Mehrfamilientherapie nach McFarlane . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

26.5 Ausblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

27 Diagnosenübergreifende psycho-edukative Gruppen. . . . . . . . . . . . . . 163

M. Jensen, F.-M. Sadre Chirazi-Stark27.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

27.2 Das Konzept der diagnosenüber-greifenden psychoedukativen Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

27.3 Schlussfolgerungen und Bewertung 175

28 Psychoedukation bei Patienten mit der Doppeldiagnose schizophrene Psychose und Sucht . . . . . . . . . . . . 176

R. D’Amelio, H. Schönell, S. Hornung-Knobel

28.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

28.2 Grundlagen der integrativen Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

28.3 Umsetzung des integrativen Behand-lungskonzepts auf der Doppel-diagnosestation . . . . . . . . . . . . . . . . . 180

28.4 Das Behandlungskonzept GOAL – Gesund und Ohne Abhängigkeit Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

28.5 Ausblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

Vertiefungskapitel zu Kapitel 6 „Didaktisches und psychotherapeutisches Vorgehen“

29 Bilder, Metaphern und Materialien bei der Vermittlung zentraler psychoedukativer Themen . . . . . . . 189

B. Behrendt29.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189

29.2 Bilder und Metaphern . . . . . . . . . . . . 189

29.3 Schlussbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . 201

30 Einsatz neuer Medien zur Unter-stützung der Psychoedukation – Trainings- und Informations-programm für Psychose-betroffene (TIP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

R. Lägel, T. Kohler30.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

30.2 Haben neue Medien in der Psycho-edukation überhaupt eine Berechtigung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

30.3 TIP – Entwicklung der Software . . . 203

30.4 TIP – die Struktur . . . . . . . . . . . . . . . 204

30.5 TIP – die Inhalte . . . . . . . . . . . . . . . . 205

30.6 TIP – Beispielansichten. . . . . . . . . . . 209

30.7 TIP – die Technik . . . . . . . . . . . . . . . 213

30.8 TIP – die Perspektiven . . . . . . . . . . . 213

31 Psychotherapeutische Dimensionen von Psychoedukation . . . . . . . . . . . 214

S. Klingberg31.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214

31.2 Psychoedukation in Abgrenzung zur Psychotherapie. . . . . . . . . . . . . . . 214

31.3 Psychoedukation als Dimension von Psychotherapie . . . . . . . . . . . . . . 216

31.4 Zusammenfassung und Schluss-folgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

32 Coping-Forschung und bewältigungs-orientierte Therapien bei schizophrenen Störungen . . . . . . . . 220

A. Schaub32.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

32.2 Bewältigungsformen bei schizo-phrenen Störungen . . . . . . . . . . . . . . . 220

Page 25: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

Inhalt XXIII32.3 Bewältigungsorientierte Therapie:

Erkennen und angemessener Umgang mit Krankheitssymptomen . . . . . . . . . 222

32.4 Bewältigungsorientierte Therapie: Erkennen und angemessener Umgang mit multiplen Belastungen . . . . . . . . . 226

32.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . 233

33 Gesprächspsychotherapeutische Aspekte der Psychoedukation . . . . 235

H.-J. Luderer33.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

33.2 Gesprächspsychotherapie und Psychoedukation. . . . . . . . . . . . . . . . . 235

33.3 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 242

Vertiefungskapitel zu Kapitel 8 „Implementierung“

34 Psychoedukative Modelle außerhalb von Klinik und Institutsambulanz – Erfahrungen aus einem Modellprojekt. . . . . . . . . 244

R. Lägel, M. Puffe34.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244

34.2 Ambulante Psychoedukation in der Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244

34.3 Modellübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

34.4 Herausforderungen . . . . . . . . . . . . . . . 247

34.5 Wege zum Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . 248

34.6 Schlussfolgerungen und Ausblick . . . 250

35 Psychoedukation im gemeinde-psychiatrischen Verbund . . . . . . . . . 252

G. Wienberg, B. Sibum35.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

35.2 Das PEGASUS-Programm. . . . . . . . . 252

35.3 Implementierung des PEGASUS-Programms in Bielefeld und Paderborn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

35.4 Unterstützung der Implementierung des PEGASUS-Konzeptes in anderen Regionen . . . . . . . . . . . . . 259

35.5 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 261

36 Psychoedukation im Rahmen der Integrierten Versorgung. . . . . . . 263

W. Kissling, U. Seemann36.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

36.2 Warum ist die Integrierte Versorgung für Psychoedukatoren interessant? . . . 263

36.3 Was ist Integrierte Versorgung? . . . . 264

36.4 Wer sollte einen IV-Antrag stellen? 264

36.5 Das „Münchner Modell“ . . . . . . . . . . 267

36.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . 269

Vertiefungskapitel zu Kapitel 9 „Forschung und Qualitätssicherung“

37 Evaluation psychoedukativer Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

B. Behrendt, G. Pitschel-Walz37.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

37.2 Basisevaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

37.3 Erweiterte Evaluation . . . . . . . . . . . . . 274

37.4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284

38 Forschungsüberblick und Forschungsfragen zur Evidenzbasierung . . . . . . . . . . . . . . . 285

G. Wiedemann38.1 Interventionsstudien . . . . . . . . . . . . . . 285

38.2 Meta-Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

38.3 Kritische Forschungsfragen und Empfehlungen für künftige Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

38.4 Zusammenfassung und Ausblick . . . . 292

Vertiefungskapitel zu Kapitel 10 „Öffentlichkeitsarbeit“

39 Kampf dem Stigma – Anti-Stigma-Kampagne und lokale Initiativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

F.-M. Sadre Chirazi-Stark39.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

39.2 Anti-Stigma-Kampagne der World Psychiatric Association (WPA) . . . . . 294

39.3 Anti-Stigma-Kampagne „von unten“ 296

39.4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

Page 26: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

XXIV Inhalt

Vertiefungskapitel zu Kapitel 11 „Selbsthilfebewegungen“

40 Selbsthilfebewegung von Patienten und Angehörigen . . . . . . 298

K. Stengler40.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

40.2 Historische Entwicklung der Selbst-hilfebewegung von Psychiatrie-Erfahrenen (Patienten) und Angehörigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

40.3 Aktueller Stand – ein Spannungsfeld zwischen den unterschiedlichen Interessen der Selbsthilfegruppen und der Professionellen. . . . . . . . . . . 305

40.4 Ausblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306

41 „Peer to Peer“-Psychoedukation . . 308

C. Rummel-Kluge, G. Pitschel-Walz, W. P. Hansen, A. Helbig, H. Popp, W. Kissling

41.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

41.2 Eigene Untersuchungen. . . . . . . . . . . 308

41.3 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 313

Vertiefungskapitel zu Kapitel 12 „Rechtliche Aspekte“

42 Rechtsfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315

H.-J. Luderer42.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315

42.2 Der rechtliche Rahmen der Behand-lung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315

42.3 Schizophrenie, Psychopharmaka und Fahrtauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 323

42.4 Andere Rechtsfragen . . . . . . . . . . . . . 325

42.5 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . 327

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . 329

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355

Page 27: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

I Konsensuspapierzu psychoedukativen Interventionen

bei schizophrenen Erkrankungen

Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen“ in derDeutschen Gesellschaft für Psychoedukation (DGPE):

J. Bäuml, A. Bechdolf, B. Behrendt, M. Bender, H. Berger, F. Bergmann, B. Conradt,R. D’Amelio, T. Froböse, H. Gunia, A. Heinz, W.P. Hornung, S. Hornung-Knobel,

M. Jensen, G. Juckel, W. Kissling, S. Klingberg, T. Kohler, R. Lägel, H.-J. Luderer,N. Mönter, G. Pitschel-Walz, M. Pleininger-Hoffmann, M. Puffe, M. Rentrop,

C. Rummel-Kluge, F.-M. Sadre Chirazi-Stark, A. Schaub, H. Schönell, B. Sibum,K. Stengler, G. Wiedemann, G. Wienberg

Die Arbeitsgruppe „Psychoedukation bei schi-zophrenen Erkrankungen“ wurde 1996 ins Le-ben gerufen, um eine Ist-Analyse der bestehen-den Konzepte psychoedukativer Interventionendurchzuführen und sich über akzeptierte Grund-sätze der Psychoedukation zu verständigen. Dar-über hinausgehende Ziele sind die Weiterent-wicklung der einzelnen Konzepte, die Entwick-lung von Hilfen zur praktischen Umsetzung unddie Planung wissenschaftlicher Untersuchungen.In dieser Arbeitsgruppe waren zunächst Mitar-beiter der psychiatrischen Kliniken der TU Mün-chen, der LMU München, der Universitäten vonMarburg, Tübingen, Homburg/Saar, Münster,Leipzig, Düsseldorf, Hamburg sowie der Versor-gungskliniken in Bonn, Bielefeld und Weinsbergund eines ambulanten Leipziger Modellprojektesvertreten. Nach der Veröffentlichung der erstenAuflage des Konsensusbuches im Jahre 2003sind weitere Psychoedukationsexperten aus denUniversitätskliniken Charité Berlin, Bochum,Düsseldorf, Köln, München, Homburg/Saar, ausden Versorgungskliniken Fulda, Haar, Ravens-

burg und Riedstadt, zwei niedergelassene Psy-chiater aus Aachen und Berlin sowie ein nieder-gelassener psychologischer Psychotherapeut ausDarmstadt in die Arbeitsgruppe aufgenommenworden, sodass die Gruppe aktuell 33 Mitgliederumfasst.

In einer Auftaktveranstaltung in Hamburg(11/96) und bei weiteren Treffen in Münster (4/97), München (1/98), Weinsberg (1/99), Leipzig(11/99), Homburg (5/00), Herborn (11/00), Düs-seldorf (7/01), Bonn (1/02) und München (10/02) wurden Ziele, organisatorischer Rahmen,Indikationen und Kontraindikationen, struktu-relle Ausrichtung, inhaltliche Schwerpunkte, di-daktische und psychotherapeutische Vorgehens-weisen sowie Forschungsmöglichkeiten disku-tiert und eine Standortbestimmung der klini-schen Anwendung psychoedukativer Methodenbei der Behandlung der Schizophrenie erarbei-tet.

Nach der Veröffentlichung der Erstausgabedes Konsensusbuches wurden in weiteren Tref-fen der Arbeitsgruppe in Berlin (2/04), Pader-

Page 28: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

2

I Konsensuspapier

born (9/04), München (3/05), Weinsberg (10/05), Bochum (2/06), Ravensburg (9/06) undDarmstadt (3/07) psychoedukative Weiterent-wicklungen, mögliche gemeinsame Forschungs-vorhaben und die Organisation der seit 2004jährlich stattfindenden Deutschen Psychoeduka-tionskongresse diskutiert.

Bei dem Treffen der Arbeitsgruppe am25.10.2005 in Weinsberg beschlossen die Teil-nehmer einstimmig, eine Fachgesellschaft in derRechtsform eines Vereins zu gründen, um dieAnliegen der Arbeitsgruppe in der Fachwelt undin der Öffentlichkeit noch besser vertreten zukönnen. Am 14.11.2006 wurde die Deutsche Ge-sellschaft für Psychoedukation (DGPE) als Ver-ein eingetragen (www.dgpe.de). Nachfolgendversuchen die Mitglieder der Arbeitsgruppe Psy-

choedukation eine Definition von Psychoeduka-tion sowie eine Formulierung ihrer Ziele und Or-ganisationsformen, die dem derzeitigen Konsensentspricht, der seinerseits sich aus dem Vergleichder verschiedenen Konzepte ergibt. Darüber hi-naus erfolgt ein Verweis auf die Besonderheitender einzelnen Vorgehensweisen.

Psychoedukative Konzepte sind bisher im Be-reich der Psychiatrie vor allem zur Behandlungder Schizophrenie und der schizoaffektiven Stö-rungen erarbeitet und umgesetzt worden. Diegrundsätzlichen Prinzipien der Psychoedukationgelten jedoch auch für den Einsatz bei anderenpsychischen Störungen. Die verstärkte Entwick-lung und Umsetzung entsprechender diagnosen-spezifischer oder auch diagnosenübergreifenderProgramme ist wünschenswert.

Page 29: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

3

1 Definition

Psychoedukation ist ein aus dem amerikanischenstammender Fachbegriff, der sich aus den Teilen„psychotherapy“ und „education“ zusammen-setzt. Während „psychotherapy“ wörtlich mit„Psychotherapie“ ins Deutsche übersetzt werdenkann, wird in diesem Zusammenhang unter„education“ nicht „Erziehung“, sondern Aufklä-rung, Wissenserarbeitung und Bildung verstan-den. Als „Psychoedukation“ sollten nur solcheInterventionen bezeichnet werden, die diese Ele-mente enthalten.

Unter dem Begriff der Psychoedukation wer-den demnach systematische didaktisch-psycho-therapeutische Interventionen zusammengefasst,um Patienten und ihre Angehörigen über die

Krankheit und ihre Behandlung zu informieren,ihr Krankheitsverständnis und den selbstverant-wortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördernund sie bei der Krankheitsbewältigung zu unter-stützen.

Im Rahmen einer Psychotherapie bezeichnetPsychoedukation denjenigen Bestandteil derBehandlung, bei dem die aktive Informations-vermittlung, der Erfahrungsaustausch unter denBetroffenen und die Bearbeitung allgemeinerKrankheitsaspekte im Vordergrund stehen.

Die Wurzeln der Psychoedukation liegen inder Verhaltenstherapie, wobei aktuelle Konzepteauch gesprächspsychotherapeutische Elementein unterschiedlicher Gewichtung enthalten.

Page 30: Gabi Pitschel-Walz 2.Auflage - ciando.com · Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen Konsensuspapier der Arbeitsgruppe ãPsychoedukation bei schizophrenen ErkrankungenÒ Herausgegeben

4

I Konsensuspapier

2 Ziele

2.1 Ziele für die Arbeit mit Patienten

Übergeordnetes Ziel:

Im Vordergrund steht dieGesundheitsförderung – die Stärkung der Res-sourcen und die Förderung des informiertenselbstverantwortlichen Umgangs mit der Erkran-kung.

Folgende

Teilziele

werden für Patienten im Ein-zelnen angestrebt:

Verbesserung des Informationsstandes beimPatienten bezüglich der Diagnose „schizo-phrene Erkrankung“ sowie des Verlaufs, derUrsachen und der Behandlungsmöglichkeitender Erkrankung

Aufbau eines funktionalen Krankheitskon-zeptes

Befähigung zu einer kompetenten Mit-Ent-scheidung bezüglich der Behandlungsoptio-nen

emotionale Entlastung der Patienten

Förderung der langfristigen Behandlungsbe-reitschaft bei den Patienten

Verbesserung der Fähigkeiten zur Bewälti-gung von Krisen

Gewinnen von Sicherheit im Umgang mit derErkrankung

Erhöhung der Selbstwirksamkeit

2.2 Ziele für die Arbeit mit Angehörigen/Bezugs-personen

Übergeordnete Ziele:

Hierbei steht ebenfallsdie Förderung der Kompetenz im Umgang mitden Betroffenen im Vordergrund, mit dem Zieleiner Verbesserung des Krankheitsverlaufes beiden Patienten. Weiterhin soll die Bewältigung

von krankheitsbedingten Problemen für den per-sönlichen Lebensbereich verbessert werden.

Als

Teilziele

für Angehörige/Bezugspersonenergeben sich:

Verbesserung des Informationsstandes be-züglich der Diagnose „Schizophrenie“ sowiedes Verlaufs, der Ursachen und der Behand-lungsmöglichkeiten der Erkrankung

Aufbau eines funktionalen Krankheitskon-zeptes

emotionale Entlastung der Angehörigen

Förderung der langfristigen Kooperationsbe-reitschaft mit allen an der Behandlung Betei-ligten

Unterstützung der Angehörigen bei der För-derung der Behandlungsbereitschaft bei denPatienten

Verbesserung der Fähigkeiten zur Bewälti-gung von Krisen und zur Unterstützung beiKrisen

Verbesserung des innerfamiliären Umgangs,besonders im Hinblick auf die Erkrankung

2.3 Ziele für die Professio-nellen

Übergeordnetes Ziel:

Die Professionellen stre-ben die Verbesserung der Behandlungsergebnis-se an, d. h. die Verbesserung des kurzfristigenund vor allem des langfristigen Krankheitsver-laufs der Patienten durch die Förderung derSelbstkompetenz von Patienten und Angehöri-gen.

Dabei ergeben sich für die Professionellen fol-gende

Teilziele

:

bessere Wahrnehmung der subjektiven Nöteund Bedürfnisse von Patienten und Angehö-rigen