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Nummer 3, Mai / Juni 2013 | GRATIS Herausgeber: Mallorca Press, S.L. AUF DEUTSCH KLASSISCHE SEGELBOOTE / Drachenklasse, fast hundert Jahre unter vollen Segeln / 12 SEEKAYAK UND AUSSERDEM DAS AUS DEM JAHR 1988 STAMMENDE KÜSTENGESETZ WIRD IN DIESEM JAHR GEÄNDERT, WAS AUF DEN BALEAREN RADIKALE AUSWIRKUNGEN HABEN WIRD ZUM BEISPIEL WIRD ES ZUKÜNFTIG MÖGLICH SEIN, KONZESSIONEN FÜR STRANDBUDEN, LIEGEN UND FISCHERBOOTSHÄUSER AN DRITTE ZU VERKAUFEN AUCH EIGENTUMSGRENZEN IN ERSTER MEERESLINIE WERDEN UNTER UMSTÄNDEN VERSCHOBEN Das Küstengesetz erlaubt es ab 2014, Konzessionen zu verkaufen SEERECHT In diesem Juni werden bei gutem Wetter fast 800 Kajaks die kleine Insel Sa Dragonera umrunden. Seit mehr als zwei Jahrzehnten treffen sich Kajakbegeisterte bei diesem, von der Sportvereinigung Voltors organisierten, Event auf Mallorca und wer auf der Insel ein Kajak besitzt, hat schon einmal an der „Volta“ teilgenommen. Dabei geht es nicht darum, zu gewinnen, sondern gemeinsam ein sportliches Abenteuer zu meistern und das vor einer atemberaubenden Naturkulisse. Gestartet wird vom Strand von Sant Elm aus und nach der Inselumrundung wird verdientermaßen im kleinen Hafen Dragoneras eine Pause eingelegt, bevor wie- der dorthin zurückgepaddelt wird. KAJAK-UMRUNDUNG DER INSEL DRAGONERA SEITE 3 Tauchen im Naturreservat „Isla El Toro“ Wir haben alles Von ELENA PIPÓ SEITE 2 JOSÉ LUIS MIRO A M L amarres liegeplätze moorings +34 971 731 758 www.aml-mallorca.com SEITE 14 „Astilleros de Mallorca“, Energieeffizienz für Yachten SEITE 15 Formentera, das Paradies im Süden der Balearen SEITE 14 SEITE 13 SEITE 11 Die kleine Inselgruppe El Toro im Westen Mallorcas gehört zu den beliebtesten Tauchgebieten Mallorcas. Seit Verbot des Fischfangs konnte sich wieder eine reiche Meeresfauna ent- wickeln. Der Tauchspot auf der Ostseite von El Toro ist dank einer Felsenplattform in gerin- ger Tiefe und tiefer liegenden reich bevölkerten Felsen für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet. Wer bei El Toro tauchen möchte, muss sich eine Genehmigung einholen.

Gaceta Náutica auf Deutsch

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Das Küstengesetz erlaubt es ab 2014, Konsessionen zu verkaufen // Tauchen im Naturreservat „Isla El Toro“ // KLASSISCHE SEGELBOOTE / Drachenklasse, fast hundert Jahre unter vollen Segeln // „Astilleros de Mallorca“, Energieeffizienz für Yachten // Formentera, das Paradies im Süden der Balearen // Wir haben alles

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Page 1: Gaceta Náutica auf Deutsch

Nummer 3, Mai / Juni 2013 | GRATIS Herausgeber: Mallorca Press, S.L.

AUF DEUTSCH

KLASSISCHE SEGELBOOTE / Drachenklasse, fast hundert Jahre unter vollen Segeln / 12

SEEKAYAK UND AUSSERDEM

DAS AUS DEM JAHR 1988 STAMMENDE KÜSTENGESETZ WIRD IN DIESEM JAHR GEÄNDERT, WAS AUF DENBALEAREN RADIKALE AUSWIRKUNGEN HABEN WIRD ZUM BEISPIEL WIRD ES ZUKÜNFTIG MÖGLICH SEIN,KONZESSIONEN FÜR STRANDBUDEN, LIEGEN UND FISCHERBOOTSHÄUSER AN DRITTE ZU VERKAUFEN AUCHEIGENTUMSGRENZEN IN ERSTER MEERESLINIE WERDEN UNTER UMSTÄNDEN VERSCHOBEN

Das Küstengesetz erlaubt es ab2014, Konzessionen zu verkaufen

SEERECHT

In diesem Juni werden bei gutem Wetter fast 800 Kajaks diekleine Insel Sa Dragonera umrunden. Seit mehr als zweiJahrzehnten treffen sich Kajakbegeisterte bei diesem, vonder Sportvereinigung Voltors organisierten, Event aufMallorca und wer auf der Insel ein Kajak besitzt, hat schoneinmal an der „Volta“ teilgenommen. Dabei geht es nicht

darum, zu gewinnen, sondern gemeinsam ein sportlichesAbenteuer zu meistern und das vor einer atemberaubendenNaturkulisse. Gestartet wird vom Strand von Sant Elm ausund nach der Inselumrundung wird verdientermaßen imkleinen Hafen Dragoneras eine Pause eingelegt, bevor wie-der dorthin zurückgepaddelt wird.

KAJAK-UMRUNDUNG DER INSEL DRAGONERA

SEITE 3

Tauchen imNaturreservat„Isla El Toro“

Wir habenalles

Von ELENA PIPÓSEITE 2

JOSÉ LUIS MIRO

AML

amarres

liegeplätze

moorings

+34 971 731 758 www.aml-mallorca.com

SEITE 14

„Astilleros deMallorca“,Energieeffizienz für Yachten

SEITE 15

Formentera, dasParadies im Süden der Balearen

SEITE 14

SEITE 13

SEITE 11

Die kleine Inselgruppe El Toroim Westen Mallorcas gehört zuden beliebtesten TauchgebietenMallorcas. Seit Verbot desFischfangs konnte sich wiedereine reiche Meeresfauna ent-wickeln. Der Tauchspot auf derOstseite von El Toro ist dankeiner Felsenplattform in gerin-ger Tiefe und tiefer liegendenreich bevölkerten Felsen fürAnfänger und Fortgeschrittenegleichermaßen geeignet. Werbei El Toro tauchen möchte,muss sich eine Genehmigungeinholen.

Page 2: Gaceta Náutica auf Deutsch

DDLL:: PM 99-2013 HHeerraauussggeebbeerr:: Mallorca Press

Calle Morey, 12, 07001, Palmade Mallorca

TTeell:: +34 971 72 07 37 EEmmaaiill::

[email protected] DDiirreekkttoorriinn:: ELENA PIPÓ

CChheeffrreeddaakktteeuurr:: JOSÉ LUIS MIRÓ

KKoooorrddiinnaattoorr:: JUAN POYATOS

ÜÜbbeerrsseettzzuunngg,, RReeddaakkttiioonn uunnddKKoorrrreekkttiioonn: JULIA EGLE

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MEINUNGGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

Weder möchte ich Sie mit Zahlenüber die 44. Regatta Princesa SofíaMapfre für das olympische Segeln,eine der fünf weltbesten Regattendieser Kategorie, langweilen, nochist es meiner Meinung nach nötig,derzeit an die Bedeutung diesenEvents für Sport und Wirtschaft zuerinnern, das übrigens krisenbe-dingt keine öffentliche Unterstüt-zung mehr erhält. In früheren Brie-fen bat ich um mehr institutionelleHilfe für die Sofía (besonders alssie weniger Geld erhielt als die Su-peryacht Cup oder die Conde deBarcelona, beides weniger bedeu-tende Wettbewerbe), aber ich vers-tehe, dass es heute andere Priori-täten gibt.

Was ich allerdings nicht verste-he, ist, dass die von unseren Clubsorganisierten großen Regatten -die Sofía, die Copa del Rey, die IllesBalears Clàssics und die Ciutat de

Die Conselleria de Turismound die mallorquinischen Hotel-ketten sind gefragt, ihren Bei-trag zu leisten. Sie sollten das,auf dieser Seite abgedruckte Fo-to von Jesús Renedo, zum Aus-hängeschild einer internationa-len Kampagne machen und ga-rantieren, dass den, im Winterund zum Saisonauftakt stattfin-denden, Regatten - der Ciutat de

Palma, der Training CampsTrophy, der Sofía Mapfre und derPalmaVela - die personellen, tech-nischen und finanziellen Mittelzur Verfügung stehen, die sie be-nötigen, um das Reiseziel Mallor-ca als sportliches Paradies, auchim Winter, zu bewerben. Sogarwenn auf den Insel-GipfelnSchnee liegt, kann man in derBucht von Palma segeln. Mallorcaist nicht nur durch sein Klima pri-vilegiert, sondern auch durch sei-ne großen Buchten: Palma, Po-llença und Alcúdia, drei natürli-che Sportstadien, die uns Bürgernichts kosten und die wir uner-klärlicherweise kaum nutzen.

Palma - stets auf das private Spon-soring nationaler und internatio-naler Firmen angewiesen sind, wodoch die ansässigen Hotelkettenund die Betriebe des Komplemen-tärangebots direkt oder indirektvon ihrer Austragung profitieren.

Wäre es nicht logisch, wenn dieHotelindustrie mithülfe, diese Re-gatten, die das Bild unserer Inselnund ihrer Vorzüge auf der ganzenWelt publik machen, auf hohemNiveau zu halten? (an der Sofíanehmen Sportler aus 53 Ländernteil). Könnten diese Firmen nichteinen winzigen Teil ihres riesigenWerbeetats für Dinge aufwenden,die bei ihnen zu Hause stattfinden?

Vor einigen Wochen organisierteder Club Nàutic S'Arenal eine Vor-bereitungsregatta für die PrincesaSofía, "Training Camps Trophy" ge-nannt. Dieser Wettbewerb wird im-mer populärer und ernsthafterund in diesem Jahr nahmen 150Regattisten der besten europäis-chen Olympiateams daran teil. DieBedeutung des "Training CampsTrophy" liegt weniger im sportli-

ELENA PIPÓ[email protected]

chen als im touristischen Bereich.Mallorca könnte im Winter dank sei-nes Klimas und seiner Hafeninfras-truktur das Segelzentrum Europassein. Betriebe, die im Winterschließen oder ein Minimalangebotofferieren, könnten ihre Aktivitätenauf die Monate Februar und Märzausdehnen. Das Fundament diesenProjektes ist bereits gelegt. Der ClubNàutic S'Arenal bietet seinen Kun-den einen erstklassigen Service undbeweist damit einmal mehr, was füreine wichtige Funktion viele Yacht-clubs übernehmen. Jetzt geht es da-rum, das Projekt auszubauen, zu be-werben und diejenigen einzubezie-hen, die von der Idee profitieren.

grußwort der direktorin

Wir haben allesDas Tourismus-Ministeriumund die mallorquinischenHotelketten sind an derReihe, ebenfalls ihrenBeitrag zu leisten.

Die Änderungen des Küs-tengesetzes werden viele Leu-te gänzlich unvorbereitet tref-fen. Keiner scheint sich dies-bezüglich Sorgen zu machenoder sich zu wappnen. Es gehtja nur um Eigentumsgrenzenund Konzessionszeiträume -also nur um Kleinigkeiten.

Der winterliche Ansturmvon Hotelreservierungen fürdie Sommersaison auf denBalearen führte dazu, dass dieFluggesellschaften ihre Preisefür Juli und August kräftig indie Höhe trieben. Schon tre-ten wieder die Schlaumeierauf den Plan, die an den Tou-risten verdienen wollen, bevorsie überhaupt angekommensind. Mit solch teuren Flügen,geht sie Saison nicht gut los.

Nichts war in den Nachrich-ten über die fallenden Treibs-toffpreise in diesem Frühjahrzu lesen oder hören. Steigendie Petroleumpreise, wird di-rekt Alarm geschlagen: Alleswird teurer, Gas, Flüge, Liege-plätze, sogar das Brot! Jetztaber, wo die Preise fürs Rohölauf dem Weltmarkt fallen,merkt man von Preissenkun-gen überhaupt nichts.

Die Vuelta a Dragonera imKajak ist als Sport- und Freizeit-veranstaltung im Mittelmee-rraum einzigartig. Trotzdem istsie, besonders in Deutschland,nicht ausreichend bekannt. Ga-ceta Náutica auf Deutsch ver-sandte daher an deutsche Pad-del- und Ruderclubs Infomailszu diesem Event. Unterhttp://youtu.be/MqVjGD5_MZw findet man ein deutsches Vi-deo über die Vuelta.

Einige der weltbesten Nau-tik-Fotografen leben und arbei-ten auf Mallorca und mehrerevon ihnen werden zur Jury desFotowettbewerbs gehören, dendie Escuela de Mar gemeinsammit Gaceta Náutica organisiert.Das ist eine tolle Gelegenheit,das eigene Können unter Be-weis zu stellen. Also, auf geht´sund mitmachen!

in kürze

Page 3: Gaceta Náutica auf Deutsch

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AKTUELLGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

Das aus dem Jahr 1988 stammendeKüstengesetz wird in diesem Jahrgeändert und auf allen Balearenin-seln wird das radikale Konsequen-zen nach sich ziehen. Zum Beispielwird es erlaubt sein, Konzessionenfür Strandbuden, Liegen und «Fis-cherbootshäuschen» an Dritte zuverkaufen. Genehmigungen für Be-triebe wie genannte Liegen oder Se-gelschulen auf dem Strandgeländewerden in Zukunft für maximal vierJahre und nicht wie bislang nur vonJahr zu Jahr erteilt. Mit dieser Maß-nahme wird für Geschäftsinhaber

Álvaro Middelmann war seit 1993bei Air Berlin für Spanien und Por-tugal verantwortlich, bis er 2013 inden Ruhestand ging. Zu einem gro-ßen Teil ist es ihm zu verdanken,dass sich der Flughafen von Palmazum wichtigsten Hub der Flugge-sellschaft außerhalb Deutschlandsentwickelte. Mit 7,8 Millionen Pas-sagieren jährlich ist Air Berlin seitneun aufeinander folgenden Jah-ren die Airline, die die meistenFluggäste zum mallorquinischenFlughafen Son Sant Joan befördert.In der Hochsaison bietet sie wö-chentlich 500 Flüge an. Middel-mann hat als Ex-perte im Luftfahr-trecht viel für diewichtigste Indus-trie dieser Inselngetan. Darüber hi-naus machten ihnseine Höflichkeit,sein herzlicherUmgang mitMenschen und sei-ne natürliche Ele-ganz zu einer aufMallorca sehr ges-chätzten und res-pektierten Persön-lichkeit. Obwohl eigentlich pensio-niert, hat er dank seiner Energie,Vitalität und Bereitschaft, Freundezu unterstützen schon ein neuesTätigkeitsfeld gefunden: Das Meer.

WWaass iisstt ddaass PPeetteerr DDiivviinngg SSyysstteemm??Ein wirklich sehr einfaches und

sicheres System, die wunderschöneWelt unter Wasser kennen zu ler-nen. Ein ganz besonderes Erlebnis,besonders für Eltern mit ihren Kin-dern (ab 8 Jahre). Getaucht wird,normalerweise zu zweit, angehängtan einen Schlauch, der an der Was-seroberfläche schwimmt. Die

Sauerstoffflasche schwimmt mitund dient als Zeichen an der Ober-fläche, dass sich Taucher unterWasser befinden und im Notfallauch als Rettungsplattform. Ge-taucht wird immer in Begleitungeines professionellen Tauchers.

SSttiimmmmtt eess,, ddaassss eess eeiinn kkoommpplleettttmmaalllloorrqquuiinniisscchheess PPrroojjeekktt iisstt??

Ja, alle Gesellschafter sind ent-weder Mallorquiner oder Spaniervom Festland, die schon lange aufMallorca leben.

WWiiee vviieellee ZZeennttrreenn ggiibbtt eess ddaavvoonnaauuff MMaalllloorrccaa??

Ab dem 15.5.2013 legen wir mit5 Zentren los.

GGllaauubbeenn SSiiee,, ddaass SSyysstteemm eerrööffffnneettvviieelleenn MMeennsscchheenneeiinneenn ZZuuggaanngg zzuummMMeeeerr??

Wir sind über-zeugt! Die Einfach-heit des patentier-tes Systems wird si-cherlich viele an-ziehen, die faszi-nierende Welt un-ter Wasser zu er-kunden. Wir zeigennicht nur, wie mitPETER getauchtwird, wir sensibili-sieren auch unsere

Kunden für die Schönheit des Me-eres und wie wichtig es ist, auchdiese Welt zu erhalten und zuschützen.

WWaarruumm hhaabbeenn SSiiee ssiicchh eennttsscchhllooss--sseenn,, ddiieesseess PPrroojjeekktt zzuu uunntteerrssttüütt--zzeenn??

Ich freue mich immer wieder mitjungen Menschen zusammen zuarbeiten. Hier, wie auch in anderenProjekten, an denen ich beteiligtbin, bringe ich meine Erfahrungein. Mit jungen Leuten zu koope-rieren, hält mich jung und ermö-glicht es mir, Neues zu erleben.

ein Anreiz geschaffen, ihre, auf öf-fentlichem Grund gelegenen, Be-triebe zu verbessern und Investitio-nen zu tätigen. Eine weitere wichti-ge Neuigkeit die Anhebung der Ma-ximaldauer für Konzessionen vonbislang 30 auf 75 Jahre. Wohl amfolgenreichsten ist eine Verände-rung des Konzeptes, welche Ele-mente als integrale Bestandteile desöffentlichen Küstengebietes vers-tanden werden. Die öffentliches Ei-gentum definierende Grenzliniewird modifiziert und davon sindauch Eigentumsrechte in erster Me-ereslinie und die vom Küstengesetzvorgeschriebenen frei begehbarenZonen betroffen.

Eva Velasco, Anwältin und Teil-haberin der Palmesaner Anwalts-

kanzlei Cuatrecasas, Gonçalves Pe-reira erläuterte gegenüber dieserZeitung: «Die Gesetzesmodifikationund die entsprechenden neuenVorschriften werden für die Balea-ren tiefgreifende Konsequenzen mitsich bringen. Besonders auf For-mentera markiert das Gesetz neueund spezifische Grenzlinien, die ei-nen Großteil der Küste der Baleare-ninsel betreffen». Eva Velasco er-klärte Gaceta Náutica auf Deutsch,die Gesetzesmodifikation sei schonvom Kongress abgesegnet und dieparlamentarische Abwicklung werdevoraussichtlich vor dem Sommer ab-geschlossen sein. Die Vorschriftenwürden wahrscheinlich bis Ende2014 erlassen, weswegen für diesesJahr mit einem Ansturm rechtlicherAuswirkungen gerechnet werde.

Eine aus der Gesetzesänderungresultierende Neuerung betrifftauch mit sofortiger Wirkung dasHafengesetz der Balearen. Demnachwird beispielsweise die Konzessiondes Puerto Portals fast automatischum zehn Jahre verlängert, als vomHafengesetz unserer autonomenGemeinschaft vorgesehen.

Viele der Häfen, die keinem «all-gemeinen Interesse» unterworfensind und demnach auf den Balearender Balearenregierung unterstehen,werden Änderungen bei ihren Kon-zessionen erleben. Laut Eva Velascohätten die neuen Grenzverläufe undZeitspannen für Konzessionen undGenehmigungen enorme Auswir-kungen für Häfen, Strände, Priva-thäuser und Hotels an der Küste.«Jeder Einzelfall muss untersucht,jedes Eigentum oder jede Konzes-sion an der Küste genau analysiertwerden. Wenn das Gesetz in diesemJahr in Kraft tritt, gilt es, keine Zeitzu verlieren und direkt eine Konzes-sionsverlängerung zu beantragen.Die Umsetzung des Gesetztes solltegenau verfolgen werden, um die da-durch gebotenen Möglichkeiten zunutzen und, so weit als möglich, dieEinschränkung zuvor bestehenderRechte zu vermeiden», versichertVelasco.

JUAN [email protected]

NeuesKüstengesetz

Die spanische Regierung erleichtert deutsche Investitionen an der Küste

>> SEERECHT >> PERSÖNLICHKEIT / ALVARO MIDDELMANN

Puerto Portals kann seine Konzession bis 2031 beibehalten.

MMAALLLLOORRCCAA PPRREESSSS

PALMA

„Von der Luft habe ichmich aufs Meer verlegt“

Page 4: Gaceta Náutica auf Deutsch

Der VI Salón Náutico von Dénia be-wies sich in diesem Jahr als eine derbedeutendsten schwimmenden Aus-stellungen des spanischen Mittel-meers. In der ersten Maiwoche konn-ten im Hafen von Dénia mehr alshundert unterschiedlicher Schiffebesichtigt werden. Bei sonnigemWetter präsentierten fast dreißig Be-triebe des Sektors ihre Produkte, au-ßerdem wurden Vorträge, verschie-dene Wassersportaktivitäten, Aus-fahrten aufs Meer und mehrere Aus-stellungen angeboten. Fast 35.000Besucher wurden in der Marina Dé-nia gezählt. Die erfreulichen Besu-cherzahlen sind sicherlich auch derÄnderung des Messetermins zu ver-danken, die mit Brückentag dazu ein-lud, von weit her an die Küste zu fah-

ren, die Wassersport-Ausstellung zubesuchen, vom Sommer zu träumenund gleich zu reservieren. Die VINautik-Messe von Dénia verzeichne-

te nicht nur viele Besucher, sondernauch viele Kunden und ein großesGeschäftsvolumen. VVoonn:: DDeessiirreeee TToorrnneerroo..

Erfolg bei Besucherzahlen und Geschäftsvolumen

NAUTIK-MESSE DÈNIA

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WIRTSCHAFTGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

>> NAUTIK-WOCHE

Die Boat Show Palma in Zahlen

Die Messe, die vom 1. bis zum 5. Mai auf dem Messegelände derMoll Vell im Hafen von Palma stattfand, zog 38.000 Besucher an

MMAALLLLOORRCCAA PPRREESSSS

PALMA

Mehr als 38.000 Personen besuch-ten die 30. Boat Show Palma, dievom 1. bis 5. Mai auf dem Messege-lände der Moll Vell stattfand. Dasdiesjährige Konzept fand breite Zu-stimmung unter den Ausstellernund ließ auf eine Reaktivierung des,für die Balearen so wichtigen, Nau-tik-Sektors schließen.

Chema Sans, Direktor der 30. Bo-at Show Palma zeigt sich mit demAblauf sehr zufrieden: "Die Besu-cherzahlen der Events der Interna-tionalen Nautik-Woche von Palmaübersteigen alle unsere Erwartun-gen. Die meisten Besucher warenzudem Wassersportbegeisterte mitechtem kurz- oder mittelfristigemKaufinteresse und es kamen auchviele ausländische Besucher." ImVergleich zum Jahr 2011 wuchs dieZahl der Aussteller um 25% unddie der Liegeplätze um 76%. Imvergangenen Jahr wurde die Ver-anstaltung wegen mangelndem In-teresse komplett abgesagt. Ent-sprechend einer durch das Organi-sationskomitee der Boat Show Pal-ma in Auftrag gegebenen Umfrageunter ausstellenden Firmen, bestä-tigen sich die positiven Eindrückeund der Nautik-Sektor gewinnt sei-ne Wirtschaftskraft früherer Jahrezurück. Die Aussteller geben an,auf der Nautik-Messe ein erfreuli-ches Volumen an Direktverkäufengetätigt zu haben, nicht nur im Zu-behörbereich, sondern auch imBootsverkauf. Mehr als 85 % derFirmen plant, im nächsten Jahr er-

neut zu kommen und 30 % von ih-nen möchte dann eine größereAusstellungsfläche buchen. ChemaSans fasst zusammen: "Das ge-wählte Konzept brachte den ge-wünschten Erfolg und die Veran-staltung war eine runde Sache: dieAussteller verkauften, die Besucherhatten Spaß an den Aktivitäten undAusfahrten, "Tapa-Mar" zog eingroßes Publikum an und bei der"Noche del Mar" gab es eine tolleStimmung. Alle waren und sind zu-frieden".

Viele Besucher der Palma Super-

yacht-Show waren bereits Kundender ausstellenden Yachtbroker, eswurden aber auch neue Kontaktegeknüpft, darunter zu auf der Inselresidierenden Briten und Russen.Neben Festlandspaniern kamenauch viele Deutsche und Skandina-vier. Es sei auch ein Amerikaner ausden USA gekommen, nur um einebestimmte Yacht zu besichtigen.Überraschend war auch die Anwe-senheit einiger ausländischer Broker,die nach Mallorca reisten, um dashiesige Yachtangebot persönlich inAugenschein zu nehmen.

Prinz Felipe überraschte mit seinem Besuch der Boat Show Palma. / LUIS POMAR

Die Sense 46 konnte in der Bucht von Palma getestet werden.

Azul Yachts, mallorquinischer Repräsentant der französischen Werft Be-neteau organisierte ein Probeevent für die internationale Fachpresseund interessierte Kunden, bei dem die diesjährigen Topyachten des re-nommierten Yachtbauers präsentiert wurden. Das Event fand in den Ta-gen vom 13. bis zum 17. April im Real Club Náutico von Palma statt. DieGäste konnten drei Segelyachten, die Beneteau Oceanis 55, Sense 46und Sense 55, sowie drei Motoryachten, die Beneteau Barracuda 7, SwiftTrawler 50 und Montecarlo 5, unter die Lupe nehmen. Neben der Besich-tigung im Hafen, bestand die Möglichkeit, mit den Yachten hinauszufah-ren und sie auf dem Wasser zu erleben. Rund 400 Personen nutzten die-ses Angebot und wurden vor der spektakulären Kulisse des Real ClubNáutico auch mit herrlichem Wetter beschenkt. Die beiden Segelyacht-Modelle der Serie Sense, mit jeweils 46 und 55 Fuß, zeichnen sich durchihr einfaches und direktes Handling aus. Die Sense stehen für Segel- undWohnkomfort und können auch mit kleiner Crew gefahren werden. DieOceanis 55 ist eine Yacht, die sehr bequem und leicht zu manövrieren ist,was sie zu einem idealen Charterboot macht. In Bereich der Motoryach-ten konnte man in Palma drei sehr unterschiedliche Modelle ausprobie-ren. Die Barracuda 7 ist eine Yacht mittlerer Länge, für Familienausfahr-ten oder zum Angeln. Die Swift Trawler 50 verfügt über außergewöhnli-che Fahrteigenschaften, die sie zu einer idealen Yacht für lange Reisenmachen. Bei der Montecarlo 5 zeigt die französische Werft ihre Lust anLuxus und Sportlichkeit.

Sechs Modelle von Beneteau zumAusprobieren auf Mallorca

NEUHEITEN

Page 5: Gaceta Náutica auf Deutsch

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TIPPS & TRICKS GACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

erfolgen Hafen-Anrufe und Kom-munikation mit einem Hafen überKanal 9. Kinder sollten nicht mitdem Funkgerät spielen, es ist aller-dings zu empfehlen, dass sie es be-

Mit der Verbreitung der Handysscheint es, als hätten einige See-leute den Gebrauch des Funkgerä-tes an Bord etwas vernachlässigt.Ein großer Fehler. Das Funkgerätist noch immer ein vitales Sicher-heitselement. Für die meisten Frei-zeitboote ist sein Vorhandenseinvorgeschrieben und da man es so-wieso mitführt, sollte man dengrößtmöglichen Nutzen darausziehen. Ein fest installiertes Funk-gerät sendet normalerweise mit ei-ner Leistung von 25 Watt, wobeiman wissen sollte, dass man in derRegel bei allen Geräten die Sende-leistung verringern und mit nur 5Watt senden kann. Mit geringerLeistung zu senden, macht esmöglich, auf einem bestimmtenKanal mit einem nahen Boot zukommunizieren, ohne weiterrei-chende Kanäle zu unterbrechen.Wichtig ist auch, zu wissen, dassfast alle Funkgeräte über einenspeziellen Knopf verfügen, mitdem direkt Kanal 16, internationa-ler Kanal für Notrufe, eingestelltwird. Diesen Knopf wird man sel-ten gebrauchen, man sollte ihnaber von Zeit zu Zeit ausprobieren.Der Kanal 16 lässt sich auch ma-nuell einstellen. Es sei daran erin-nert, dass für Kanal 16 Abhör-pflicht besteht. Kanal 16 beim Na-vigieren immer eingeschaltet zuhaben, ist unverzichtbar, da hier-über Sturmwarnungen, Hilferufeund andere wichtige Hinweise zurSeefahrt übermittelt werden.

GENERELLE RATSCHLÄGE. DieStimme: Viele Anwender sprechenüber Funk nicht mit ihrer eigenen,natürlichen Stimme. Schlecht! DiePhonetik: Es existiert ein phoneti-sches Alphabet (Alfa, Bravo, Char-lie, etc.), das man kennen sollte,um mit jeglichen Küstenstationensprechen zu können. Empfehlens-wert ist es, sich den eigenenBootsnamen in phonetischenBuchstaben vorher zu notieren;das hilft beim schnellen Übermit-teln von Informationen und beugtmöglichen Verwirrungen in Stress-situationen vor. Bei Zahlen müs-sen die Ziffern getrennt genanntwerden; so gibt man etwa 109 sodurch: «eins, null, neun». Halten Sie das Mikrofon immer aufeiner Distanz von 15 Zentimeternzu Ihrem Mund. Schreien Sie nicht.Die Anlage übernimmt es, IhreStimme zu verstärken, so dass siekorrekt beim Gesprächspartnerankommt. Gebrauchen Sie dasFunkgerät nicht zu sinnlosen Ge-sprächen; es ist ein Sicherheitsele-ment. Zumindest auf den Balearen

dienen können. Teilen Sie Ihre Po-sition immer klar und präzise mit.Vermeiden Sie lokale Ausdrückeund wenn nötig, übermitteln SieLängen- und Breitengrad ihrer Po-

Tipps zur Nutzung desFunkgeräts UKW (Teil 1)

der skipper

sition. Ganz wichtig ist es, im Not-fall die Anzahl der an Bord befind-lichen Personen zu nennen. Ge-setzt den Fall, Sie wären nicht inder Lage, einen weiteren Funk-spruch zu senden, wäre bekannt,wie viele Personen gesucht werdenmüssen.

KANAL 16. Darf nur benutzt wer-den, wenn sich das Boot oder sei-ne Insassen in Gefahr befinden undum einen ersten Kontakt zur Kü-

stenfunkstelle herzustellen. Ist die-ser Kontakt einmal hergestellt,muss man auf einen anderen Kanalwechseln, den entweder die Kü-stenfunkstelle oder man selbst vor-schlägt. Für den Fall, dass der vor-geschlagene Kanal besetzt ist, wirdstets direkt ein Reservekanal ge-nannt. Für diesen Kanal, den 16.,ist die oben genannte Regelungzur Zahlenübermittlung aufgeho-ben und statt «Kanal eins sechs»muss man «Kanal 16» sagen.

ANDY LEEMANN [email protected]

Tel: 971 690 681

Page 6: Gaceta Náutica auf Deutsch

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ANGELNGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

Was tun mit demThunfisch?

Den kostbaren Fisch kann man selbstschon an Bord haltbar machen

JJUUAANN PPOOYYAATTOOSS

PALMA

Einen Thunfisch an den Haken zubekommen, ist kein einfaches Un-terfangen. Man muss sich weitabvon der Küste befinden und gutesMaterial und viel Erfahrung mitbrin-gen. Hat man aber einmal das großeGlück, einen zu erwischen, stehtman vor dem Problem, dass man ihnganz sicher nicht komplett aufessenkann. Der Weiße Thun (Albacora),der im Sommer in den hiesigen Ge-wässern gefischt wird, wiegt zwi-schen 15 und 20 Kilogramm. Zu viel,um den ganzen Fisch frisch zu ver-zehren. Am besten bereitet man da-her gleich im Boot Thunfischkonser-ven zu. Alle Thunfischarten eignensich dazu, da ihr Fleisch ausreichendfest ist, um dem doppelten Abko-chen standzuhalten.

Schneiden: Zuerst schneidet manden Thun in große Scheiben, von et-wa 8 Zentimern Dicke. Man wäschtdie Scheiben und entfernt Eingewei-de, Kopf und Schwanz.

Waschen und Kochen: Manwäscht die Thnfischscheiben mitwarmem, leicht gesalzenen Wasser.Sind die Stücke sauber, werden sie ineinem Topf vorsichtig gekocht. Aufjeden Liter Wasser gibt man 150Gramm Salz ins Kochwasser. DieWassertemperatur sollte dabei gera-de unter dem Siedepunkt liegen (die-se Garmethode heißt übrigens Sim-mern). Nach etwa 10 Minuten sindalle Bakterien und Parasiten abgetö-tet und man holt den Fisch aus demWasser und lässt ihn abkühlen. Dann

>> GASTRONOMIE / ‘WEISSER THUN’

Unsere Technik auf der ForamandoAuf der Foramando angelnwir den Weißen Thun (Al-bacora) mit der als „Ober-flächen-Schleppangeln“bezeichneten Technik. DieGeschwindigkeit ist sehrwichtig, weshalb man solange wie möglich zwis-chen 6 und 8 Knotenschnell fahren muss. Wirbenutzen immer Kunstkö-der, hauptsächlich „Fe-dern“, kleine Gummikrakenoder Plastikfische, wie Ra-palas. Der Köder solltezwischen 10 und 20 Zenti-

meter lang sein. Auf denBalearen kann man WeißeThunfische zwischen MitteMai und Ende Septemberangeln. Gute Gebiete sindalle mit einer Tiefe von 300bis 2500 Metern. Wertriumphieren möchten,sollte zwischen dem 15. Ju-ni und dem 15. Juli aufbre-chen und das „Champions-Territorium“ in das Gebiet

vom Süden Cabreras bisCapdepera, immer mit deroben genannten Tiefe. Die-se Zone ist unter ansässi-gen Sportfischern als „sesmemellas“ bekannt. Jeder Angler hat seineTechnik, seine Tricks undseine Lieblingsköder, ab-hängig von den Tagesbe-dingungen, sonnig oderbedeckt, auch seine Mac-ken. Was er aber tatsäch-lich braucht, ist in erster Li-nie Glück. Ich meine, manmuss sie finden, die Alba-

coras, dann ist der Angeler-folg garantiert. Ein guterTipp ist es, auf das Verhal-ten der Möwen zu achten,die aus der Luft Bänke klei-nerer Fische attackieren, diedie Thunfische von untenher angreifen. Eine gute„Möwenwolke“ zeigt mitziemlicher Sicherheit dieAnwesenheit von WeißenThuns oder anderen Thun-fischen an. Dort, wo dieMöwen angreifen, sollteman ein paar Runden zie-hen. Ich verwende norma-

lerweise sechs 2,10 Meterlange 30-Pfund-Ruten mitSchlepprollen der MarkePenn 6/0, mit transparen-ten Nylonschnüren von0,60 Millimetern.Bitte nicht vergessen, dassman für das Angeln desWeißen Thuns die soge-nannte „ANEXO III“-Lizenzbenötigt und man eine ma-ximale Fangzahl einhaltenmuss. Sie beträgt fünfExemplare pro Lizenz mitmaximal 20 pro Boot.Viel Glück und Petri Heil!

MIGUEL SERRA [email protected]

Móvil: 689 68 63 76

entfernt man mit der Hand behut-sam Gräten und Hautstücke. So er-hält man mehr oder weniger gleich-mäßige Thunfischstücke, ohne Grä-ten und schwärzliche Hautreste. Dergesamte Vorgang riecht ein wenigstreng, besonders wegen des Salzes.Aber der Geruch vefliegt schnell ausKüche und Boot. Wichtig für dieKonservierung ist, dass der Thun gutdurchgekocht ist. Am besten gibtman große, schöne Stücke und klei-ne, zerbrochene Reste in verschiede-ne Gläser. Letzere eignen sich für Sa-late, Nudel- und Reisgerichte oderein herzhaftes Bocadillo.

Sterilisation der Einmachgläser:

DER EXPERTE

Die Gläser sollten einen Metall- undkeinen Gummideckel besitzen. Siewerden erst gewaschen und dann 10Minuten in Wasser abgekocht. Sindsie abgekühlt, gibt man den zuvormit einem sauberen Küchentuch gutabgetrockneten Thunfisch hinein.Der Fisch kann in den Gläsern pro-blemlos zusammengedrückt werden.Dann füllt man die Gläser bis zumRand mit Oliven- oder Sonnenblu-menöl und schließt sie vorsichtig. Dieverschlossenen Gläser werden wie-derum 1 Stunde lang in 100-Grad-heißem Wasser gekocht. Beobachtetman, dass viel Wasser verdampft,gibt man neues hinzu, so dass dieGläser stets von kochendem Wasserbedeckt sind.

Lagerung: Nach einer Stundeschaltet man den Herd aus und lässtdie Gläser im Wasser bis alles abge-kühlt ist. Die Thunfischkonserven la-gert man an einem kühlen, trockenenOrt, ohne direktem Licht. Entwederim Kühlschrank, oder in in einem Vor-ratsschrank, fernab vom Motor desBootes. Wer alles richtig gemacht hat,kann seinen Thunfisch aus dem Glasauch ein Jahr später noch genießen. Angel-Weltmeister Toni Fiol mit einem Weißen Thun.

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MEINUNG GACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

len soll, niemand antwortet. Dafürwird die Einhaltung der Vorschriftenstreng überwacht, die Gäste oft rüdebehandelt und bei Verstößen wird derVercharterer statt des Verursachers be-langt und mit hohen Strafen belegt.Ist ja auch einfacher.

Yachten dümpeln gut geschützt imsicheren Rund des Naturhafens vonCabrera an ihren Moorings. Und hochoben auf einem Felsvorsprung überder Hafeneinfahrt thront fotogen dasCastillo, die Burg aus dem 14. Jahr-hundert, die einst zum Schutz vor Pi-raten und Schmugglern errichtetwurde. Ansonsten ist es ruhig auf der„Ziegeninsel", deren namensgebendeAllesabfresser aus ökologischenGründen längst aus dem Park ver-bannt wurden. Cabrera ist das einzigebewohnte Eiland des fast zwanzigInseln und Inselchen umfassendenNationalparks Cabrera-Archipel. DieBurg, das Museum, eine Kneipe, einpaar Häuser, das ist schon alles. Abergerade das macht den Reiz aus. Wermit dem Beiboot an der Hauptmole(nur hier ist es erlaubt!) anlegt, fühltsich wie in einer Filmkulisse auslängst vergangenen Zeiten. Nur diemodernen Schlauchboote der Park-ranger und die Besucheryachten ver-raten, dass wir das Jahr 2013 schrei-ben. Seit 1991 ist die Inselgruppe Na-tionalpark und damit besonders ge-schützt. Und das ist gut so, denn derBesucheransturm ist groß und nur sokann dieses Naturparadies mit demkristallklaren Wasser und seiner ein-maligen Tier- und Pflanzenwelt wirk-sam geschützt werden.

Zu den wichtigen und richtigenRegeln, die die Wassersportler betref-fen, gehört das absolute Ankerver-bot. Festmachen ist nur an einer der50 ausgelegten Mooringtonnen er-laubt. Wer über Nacht dort bleibenwill, muss sich anmelden und eineMooring reservieren. Diese Reservie-rung ist seit geraumer Zeit nur nochper Internet möglich, seit Neuestemwerden dafür auch Gebühren erho-ben, die per Kreditkarte zu bezahlensind. Soweit, so gut. Den Nutzernleuchtet ein, dass Moorings gepflegtund Parkranger bezahlt werden müs-sen. Wirklicher Unmut kommt erstdann auf, wenn das System versagt -wer Gebühren zahlt, verlangt auchein Minimum an Service.

Der würde bei der Vielzahl deut-scher Bootstouristen auf Mallorcazum Beispiel mit der Sprachauswahl-möglichkeit "deutsch" in der Menü-führung für die Anmeldung begin-nen. Und Moorings umfassen, die re-gelmäßig kontrolliert und gewartetwerden. Die Wahrheit aber ist, dasssich sieben von zehn unserer auslän-dischen Charterkunden irgendwannentnervt bei uns melden, weil die An-meldung nicht funktioniert und dasSystem z. B. plötzlich die Kreditkar-tenzahlung aus dem Ausland zurück-weist. Oder sich beklagen, dass im Bü-ro der Parkverwaltung unter der an-gegebenen Handynummer, die derSchiffsführer bei seiner Ankunft wäh-

Für die meisten unserer Kunden istein Besuch auf Caberera eines derHighlights ihres Charterurlaubs. Unddas, obwohl das ganze Procederereichlich Nerven kostet und viel zuwünschen übrig lässt. Auch um dieEinhaltung der Datenschutzbestim-

Der Weg ins Paradies ist mit Steinen gepflastert

das logbuch

mungen schert man sich wenig. Abervielleicht hat das Ganze ja Methodeund man pflastert den Weg ins Para-

dies absichtlich mit Steinen. Einfach,damit sich ein paar Yachten wenigerauf den Weg machen.

JOHN [email protected] Segelboot an einer Mooringtonne im Naturschutzpark Cabrera.

Page 8: Gaceta Náutica auf Deutsch

STIG. Der Italiener Alessandro Rombel-li, Eigner der „Stig“, kommt von derPrivatbank JP Morgan, deren Ge-schäftsführer er war. Heute ist er CEOdes italienischen InvestmentfondsHelm Finance SGR SpA und Mitglied

des Aufsichtsrates des Investitionsun-ternehmens AVM Private Equity. In sei-nem Boot segeln fünf Spanier.

NILAYA. Filip Balcaen vervollständigtdie Liste illustrer Geschäftsmänner, die

am Superyacht-Rennen teilnahmen. Erist Eigener der „Nilaya“ und Aufsichts-ratspräsident der Firmen IVC Interna-tional und Balta Industries, zwei belgi-schen Unternehmensgruppen, die Bo-denbeläge entwickeln und herstellen.

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SEGELNGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

Die großenVermögen der

PalmaVelaDie Regatta Gaastra versammelte in

Palma hochkarätige Wirtschaftsbosse ausaller Welt mit Leidenschaft fürs Segeln

JJUULLIIOO GGOONNZZÁÁLLEEZZ

PALMA

Insgesamt 16 Superyachten nahmenan dieser 10. Ausgabe der GaastraPalmaVela teil. Allesamt Meisterstü-cke der Schiffsbautechnik von mehrals 25 Metern mit avantgardisti-schem Design und hohem Kosten-faktor. Eigner dieser Boote sind inder Regel erfolgreiche Geschäftsleu-te oder Erben wichtiger Familien -wenn sie auch während der mallor-quinischen Regatta nicht auffallenund sich wie gewöhnliche Regattis-ten benehmen. Vielfach stehen sieselbst am Ruder und lassen ihremWettkampfgeist freien Lauf.

MAGIC CARPET. Eigener der „MagicCarpet“ 3 ist der Schotte LindsayOwen-Jones, der vor etwa zwei Wo-chen in den Ruhestand trat und seinAmt als Ehrenpräsident der L'Oréal-Gruppe, Weltmarktführer bei Kos-metik und Schönheitsprodukten,niederlegte. Während seiner Zeit alsaktiver Präsident, in den Jahren1988 bis 2008, versechsfachte sichder Firmenumsatz. Lindsay Owen-Jones ist Geschwindigkeitsliebhaber,Hubschrauberpilot, er nahm am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilund ist - selbstverständlich - begeis-terter Segler. Jeden Morgen fährt er

mit dem Fahrrad zu den Stegen desReal Club Náutico von Palma, wo ersich sehr ungern fotografieren lässt.

OPEN SEASON. Ein anderer Teilneh-mer der Gaastra PalmaVela, eben-falls mit einer Leidenschaft fürschnelle Autos und große Yachten,ist der Deutsche Thomas Bscher, Eig-ner der „Open Season“, deren Crewaus fünf Spaniern besteht. Währendseiner Managerkarriere bekleidete erhochkarätige Posten in verschiede-nen Finanzinstituten, wie der Op-penheim-Bank in Köln oder derDeutschen Bank. Als Autorennfahrergewann Bscher 1995 die BPR GlobalGT Endurance Series, bei der er ei-nen McLaren F1 GTR fuhr. Auch er

>> NAUTIK-WOCHE

nahm am 24-Stunden-Rennen vonLe Mans teil.

J ONE. In der Wally-Klasse kämpftdie „J One“ von Eigner Jean CharlesDecaux, einem französischen Multi-millionär, der mit Außenwerbunghandelt. Gemeinsam mit seinemBruder erbte Decaux den Vorsitz derauf Werbung und Stadtmöblierungspezialisierten Firma JCDecaux, diein 55 Ländern vertreten ist. Decauxist unserem Land sehr verbunden.1989 zog er nach Spanien, um diespanische Filiale seines Unterneh-mens zu gründen und aufzubauen.

JETHOU. In der Kategorie Mini Maxisegelt die „Jethou“ von Peter Og-den. Dieser britische Manager, derseine berufliche Karriere in Invest-mentbanken wie Merrill Lynch undMorgan Stanley begann, ist derGründer von Computacenter, dergrößten Technologiefirma Großbri-tanniens.

BELLAMENTE. Ihre Rivalin auf demWasser ist die „Bellamente“, Yachtdes nordamerikanischen FinanziersHap Fauth. Dieser war Vizepräsidentvon Citicorp und leitet seit 30 Jah-ren Churchill Industries, eine Unter-nehmensgruppe für Industrieservices

im Bau-, Elektronik-und Dämmungbe-reich.

RAN. Ein weiterer illus-trer und häufig anzu-treffender Segler in derBucht von Palma, woman ihn gewöhnlicham Ruder der „Ran“stehen sieht, ist NiklasZennstrom, Geschäfts-

mann, dessen Aktivitäten stets mitTechnologie zu tun hatten. 2011gründete er das Unternehmen Kazaaund entwickelte die gleichnamige Da-tentausch-Software. Nach dessen Ver-kauf baute er Skype auf, einen Inter-net-Telefondienst, der sein größterErfolg wurde. Neben dem Regatta-Segeln beschäftigt er sich heute da-mit, philanthropische Projekte undneue Unternehmensideen zu finan-zieren.

SHOCKWAVE. Der Eigner der „Shock-wave“, George Sakellaris, ist Präsidentvon Ameresco, dem größten unab-hängigen Energieunternehmen derUSA, Technologievorreiter in erneuer-baren Energien und Energieeffizienz.

Eine der teilnehmenden Maxis in der diesjährigen Regatta Gaastra PalmaVela. / MARTÍNEZ STUDIODer Schotte Lindsay Owen-Jones trateine Woche vor der Regatta von derEhrenpräsidetschaft der L’Oreal-Gruppe zurück. Er ist Eigner dermodernsten Yacht der Wally-Flotte

„Regatta einvoller Erfolg“

DIE GEWINNER

Crew der Altair, Sieger in der Klasse Maxi. / MARTÍNEZ STUDIO

Die Gaastra PalmaVela versammel-te im Real Club Náutico mehr als140 Boote aus 17 Ländern, unter-teilt in 16 Klassen. Sieger in den Su-peryacht-Kategorien waren dieBellamente (Wally), J-One (MiniMaxi) und Altair (Maxi). Marc Bless,CEO von Gaastra, versicherte, dieRegatta sei ein „voller Erfolg“ ge-wesen und sagte seine Unterstüt-zung für zukünftige Auflagen zu.

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SEGELNGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

Barrienenfreiheitauf dem Meer

Das ausgezeichnete Sportangebot einerganz besonderen Stiftung

BBEETTTTIINNAA NNEEUUMMAANNNN

PALMA

Die Stiftung Handisport Mallorca hates sich zur Aufgabe gemacht, dassMenschen mit einem Handicap nichtauf Sport und Spaß verzichten müs-sen. Das Wichtigste dabei ist, dassder Sport individuell oder auch mitanderen ausgeübt werden kann. Obauf dem Wasser, in der Natur derBerge oder auf dem Golfplatz - dasOutdoor-Angebot der Stiftung reichtvon Segeln über das Blokart genann-te Land-Segeln über Wasserski (miteinem von der Stiftung eigens ent-worfenen und angefertigtem Spezi-alski) bis zu See-Kajak, Tauchen undGolfspielen. Auch die Ausflüge mitden Superfour 4x4-Fahrzeugen fin-den großen Anklang. Dabei handeltes sich um Quad-ähnliche Fahrzeu-ge, mit denen dank eines Joystickssogar die mallorquinische Bergwelterobert werden kann. Zur Verfügung

>> HANDISPORT

stehen vier Fahrzeuge von weltweitlediglich 40 Superfours.

Gleich welche Sportart Handisportausgeübt werden möchte, es ist ne-bensächlich, ob jemand körperlichbehindert ist, wie zum Beispiel quer-schnittsgelähmt oder ob Gliedmaßenfehlen, geistig behindert, blind odertaub, ob der Sport-Fan Einheimi-scher, Resident oder Urlauber ist.

Wer hatte die Idee zu dieser Stif-tung? Vor 13 Jahren hatte RafaelWinkelmann einen schweren Motor-radunfall und ist seitdem auf denRollstuhl angewiesen. Nicht bereit,auf seine Sportleidenschaft zu ver-zichten, besuchte der auf Mallorcaaufgewachsene Engländer mit deut-schen Vorfahren die größte Messefür Behindertensport, die RehaCarein Düsseldorf. Motiviert von all dem,was man trotz Behinderung machenkann, gründete er 2007 die Fundaci-ón Handisport Mallorca. Sein Motto:„Ich möchte alles machen könnenund dafür sorgen, dass auch jederandere alles machen kann“. Dabeilegt er selbst größten Wert auf Un-abhängigkeit.

Bis zum heutigen Tag haben 7.000Menschen mit einem Handicap vonseinem Ehrgeiz profitiert. Die Orga-nisation wurde für ihre hervorragen-de Tätigkeit bereits mehrfach ausge-zeichnet und konnte die Stiftung so-gar im Europa Parlament vorstellen.Auch die spanische Prinzessin DoñaLetizia Ortiz würdigte die wertvolleStiftungsarbeit mit einem Besuchund ihrem Engagement. Mit nur ei-nigen wenigen, doch sehr motivier-ten festen Mitarbeitern ist es gelun-gen, ein weitreichendes Netzwerkmit hochqualifiziertem Schulungs-personal aufzubauen. Für Einheimi-sche und Residenten werden regel-mäßig sportliche Aktionstage orga-nisiert und in den Handisport-Som-merschulen amüsieren sich jedes Jahrca. 300 Kinder, wobei besonderenWert auf Integration gelegt wird. Un-terstützt wird Handisport von demSozialwerk der La Caixa-Sparkasseund dem Real Club Náutico Palma,der auch Austragungsort für dieNautikangebote ist, sowie von derGemeinde Calvia.

SEGELN UND MEHR FÜR ANFÄNGERUND PROFIS. Natürlich steht in denSommermonaten der Wassersportganz oben, gleichwohl er wie auchalle anderen Angebote sogar ganz-jährig angeboten wird. Es gibt in al-len Disziplinen Schnupperkurse undmehrtägige Kurse für Anfänger, Mit-telstufe oder Fortgeschrittene. Dasfünf- bis siebentägige Mare-Nos-trum-Angebot wendet sich speziellan Urlauber. Hierbei können drei der

Große Segelyachten im Hafen vom Palma de Mallorca. / MARTINEZ STUDIO

vier Wassersportaktivitäten ausge-wählt werden. Denn mit der SektionHanditur setzt sich die Stiftung be-wusst für einen barrierefreien und be-hindertengerechten Sport-Tourismusein und ist Mitglied im EuropeanNetwork for Accessible Tourism(ENAT).

Besonders deutsche und schwedischeMallorca-Touristen haben dieses An-gebot für sich entdeckt und unter ih-nen sind sehr viele Stammkunden.Voraussetzungen sind lediglich einärztliches Attest und ein ausgefülltesFormular, damit der Monitor über dieBehinderung Bescheid weiß. „Wir

passen uns die Bedürfnisse unsererKunden an“, erklärt GeschäftsführerRafael Winkelmann. Dabei kümmertsich Handisport mit einem behinder-tengerechten Fahrzeug grundsätzlichum den Transport vom und zum Ho-tel und empfiehlt auch spezielle Rei-severanstalter.

Für die Segelfans stehen ver-schiedene behindertengerechtumgebaute Segelboote zur Ver-fügung: Vier Segelboote derKlasse Damm 5.5 für sieben Per-sonen und eine Jeanneau-Segel-yacht für 8 Personen, wobei je-weils zwei Plätze für Rollstuhl-plätze reserviert sind. Weiterhingibt es ein umgebautes Liberty-Boot für eine Person und zweiAccess 303 Segelboote für einebzw. zwei Personen; ein weiteresBoot soll demnächst erworbenwerden. Mit den Acces wird so-gar an Regatten teilgenommen.Gerade holte das RCNP-Handi-sport-Team unter 30 Teilneh-mern den dritten Platz bei derSpanischen Meisterschaft derHandicap-Segler 2013 und imJuni steht bereits der Balearen-Cup in dieser Kategorie auf demProgramm. Aber auch für den,der sich lediglich wieder mit demElement Wasser vertraut ma-chen möchte soll der Sport beiHandisport nicht nur Spaß ma-chen, sondern ist auch pädago-gisch und therapeutisch sinnvoll.Besonders die „Wassertaufe“und die Tauchkurse im Swim-ming Pool zeigen großen Erfolg.Denn, so erzählt Rafael Winkel-mann „manchmal kommen un-sere Kunden erst sehr spät da-rauf, was sie alles können“.

Handicap-Segler

IM WASSER

GRUNDLAGENDer Fotowettbewerb für Fotografie und Video von Escuela de Mar –Gaceta Náutica versteht sich als Austauschplattform für Freunde desMeeres und der Nautik.

TEILNAHMEBeiträge (Fotos u/o Video) bitte mit kurzem erklärendem Text undKontaktdaten per Mail an [email protected] senden.

TERMINA: Die Beiträge müssen vom 1. Mai bis zum 31. August unter der obengenannten Adresse eingegangen sein.B: Fotos und Videos werden in der Escuela de Mar veröffentlicht undmonatlich wird ein Beitrag jeder Kategorie (Foto/Video) in GacetaNáutica publiziert.

PREISEMonatlich werden die besten Videos und Fotos über die Homepageder Escuela de Mar und über Gaceta Náutica on-line veröffentlicht.Nach Ablauf der 5 Monate wählt die Jury unter den Monatssiegern dasbeste Foto und das beste Video als Gesamtsieger.

1. Gutschein über 500 € für praktische oder theoretische Ausbildungin der Escuela de Mar.2. Wochenend-Charter einer Segelyacht (ohne Kapitän) von derCharterfirma Latitud Cero.3. Ausflug nach Cabrera für zwei Personen mit Marcabrera4. Erster Preis Kategorie Video: Tauchtaufe mit der Tauchbasis Isurus.

Page 10: Gaceta Náutica auf Deutsch

Das Event an Land Die glamouröse Copa del Rey erhält ihr nächtliches Epizentrum; für das Publikum geöffnet, gibt es Musik, Speisen und Getränke

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SEGELNGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

>> COPA DEL REY

JJUULLIIAA EEGGLLEE

PALMA

Die Regatta Copa del Rey ist daswichtigste Event des Jahres. Hunder-te von Booten nehmen daran teil,traditionsgemäß fahren in der erstenAugustwoche täglich Tausende Re-gattisten raus aufs Meer. Aber Wett-kampf ist nicht alles. Die Teilnehmer,zum großen Teil ausländische Teams,nutzen ihre freie Zeit, um abendsauszugehen, die Stadt kennenzuler-nen und die Hitze des mallorquini-schen Sommers zu genießen.

Diese Energie, diese Lust auszu-gehen und das Nachtleben zu ent-decken, wurde von den Regatta-Or-ganisatoren zum Anlass genommen,einen Treffpunkt für Regattisten,Touristen und Residenten zu schaf-

fen. Seit 2012 können Weltklasse-Segler, viele davon Olympiateilneh-mer, gemeinsam mit Hobbysportlernund Zuschauern essen, trinken undMusik hören.

Das gibt es nicht in allen Sportar-ten. Jahrzehntelang wurden Eventsausschließlich in den Einrichtungendes Real Club Náutico von Palmaausgetragen. Jetzt erreicht die Re-gatta auch das Herz der Stadt, dankdes „Village“, das seit vergangenemJahr in den Gärten von Sa Faixina,keine 200 Meter vom Club entfernt,aufgebaut wird.

Das Areal wird aus verständlichenSicherheitsgründen „kontrolliert“werden, der Eintritt aber wird freiund gratis sein. Es wird eine tolle,exquisite Dekoration geben, viele

Berühmtheiten, Live-Musik, Berei-che zum Essen, Trinken und natür-lich Fachsimpeln, über die harte Re-gatta des vergangenen Tages.

Das „Village“ öffnet seine Türenvom 24. Juli bis zum 3. August, ob-wohl die Regatten erst am 27. Julibeginnen. 1200 Personen finden indem Areal Platz und es sei heraus-gestellt, dass ansässige Geschäftsin-haber die Erfahrung des Vorjahresals sehr positiv bewerten. Währendeiniger Tage erlebte man ein regesnächtliches Treiben mit ganz beson-derer Atmosphäre, das sich auf dasgesamte Viertel Santa Catalina aus-dehnte. Mit dem „Village“ wehtneuer, frischer Wind in die mallor-quinische Nacht; jung, sportlich undmit Klasse.

Die Parkanlage Sa Faixina, nahe des Real Club Náutico von Palma, wird Schauplatz des Village.

MM..PP..

PALMA

>> REGATTA REI EN JAUME

Spanische Meisterschaft

Etwa 30 Freizeityachten werden ander 27. Regatta Rei En Jaume teil-nehmen, die in diesem Jahr schonim Juni, statt wie gewohnt im Sep-tember, ausgetragen wird. Wie Ri-cardo Ferrer, Geschäftsführer desClub Náutico von Santa Ponsa, aufeiner Pressekonferenz im Rahmender Boat Show Palma ankündigt,werde sich die Regatta in neuem,modernem Gewand präsentieren.

Der vom 6. bis 8. Juni stattfin-dende Wettbewerb verbindet dieKüsten von Salou (Tarragona) undSanta Ponsa (Calvià) und kann fürdie spanische Meisterschaft imHochseeregatta-Segeln, BereichMittelmeer, gewertet werden. Fer-rer erklärt, es werde als interessanteNeuerung ein modernes Tracking-System mit GPS-Geräten einge-

führt, das es dem Regattakomiteeerlaube, die Bewegungen der teil-nehmenden Boote auf der gesam-ten Regattastrecke in Echtzeit zuverfolgen.

"Ihr historischer Hintergrund -die Regatta führt von Salou nachMallorca und folgt damit der RuteKönig Jaimes I., der 1229 auf Er-oberungszug nach Mallorca segelte- ihre Bedeutung für die Freund-schaft zwischen Calvià und Salouund ihre familiäre Atmosphäreetablierten sie als eine der wenigenHochseeregatten der Insel", so derGeschäftsführer des Club Náuticovon Santa Ponsa.

Organisiert wird die Regatta vonden Yachtclubs Club Náutic Salouund Club Náutico Santa Ponsa, so-wie den Yachthäfen Port Adrianound Port Tarraco. Sponsoren sinddie Rathäuser von Salou und Cal-

vià. Teilnehmen können in diesemJahr Yachten mit den Vermes-sungszertifikaten ORC, RI, RI verifi-cado und RI mit reduzierter Crew.Den eingeschriebenen Booten ste-hen vom 3. bis zum 7. Juni in denHäfen CN Salou und Port Tarracound vom 8. bis 11. Juni in SantaPonsa und Port Adriano kostenloseLiegeplätze zur Verfügung. Neu indiesem Jahr ist eine Club-Wertung.Die Teams müssen eine Yacht vonmehr als 50 Fuß und eine von we-niger als 50 Fuß enthalten. Einenspeziellen Preis vergibt die Organi-sation für die höchstqualifizierteYacht von mehr als 50 Fuß. Damitwird der regen Teilnahme diesereindrucksvollen Yachten, die seitder, im vergangenen Jahr begon-nenen, Zusammenarbeit mit dengenannten Yachthäfen zu verzeich-nen ist, Rechnung getragen.

Bavariayachten auf Regatta.

Palma de Mallorca im Mai 2013. Fünf baugleiche Yachten vom Typ BavariaCruiser 40 S, stationiert in Palma de Mallorca: Mit einer nagelneuen Flotte«Match Race» geht Bavaria Spain in Zusammenarbeit mit dem MatchCenter Germany ab Juni 2013 an den Start. Die Yachten werden in derMarina La Lonja, gleich gegenüber von Palmas Altstadt stationiert sein.Die 40 S ist die sportliche Version der bekannten und beliebten Cruiser 40der Yachtbauer aus Giebelstadt. Die Yachten verfügen jeweils über dreiDoppelkabinen mit 2 Bädern und sind mit hochwertigem Lattengroß so-wie Spi bzw. Gennaker ausgerüstet. Die Flotte der 40S-Yachten ist idealfür private und für Firmenevents, für Exkursionen, Regatten, Incentives,Trainings, Teambuildings etc.. Bavaria Spain und das Match Center Ger-many bieten maßgeschneiderte Veranstaltungspakete für Gruppen von 3bis 50 Personen. So können sich Programme wie zum Beispiel «Betrieb-sausflug» oder «Match Race Erlebnis» je nach Kundenwunsch über einenoder auch mehrere Tage erstrecken und sind auch für Teilnehmer mit nurgeringer Segelerfahrung oder sogar ganz ohne Vorkenntnisse geeignet. Indiesen Fällen werden den Crews erfahrene Skipper zur Seite gestellt.

Die Baviaria Mach-Race-Flotte fürEvents und Incentivs

Die bedeutendsten Oldtimeryachten desMittelmeeres bereiten sich auf die zum vier-ten Mal ausgetragene Regattaserie des Cir-cuito de Clásicos Mare Nostrum vor. Diesereint vier große Regatten für klassische Se-gelboote und wird von den Yachtclubs Clubde Mar Mallorca, Club Marítim von Maó,Club Náutico von Barcelona und vom Se-

gelverband Cartagena organisiert. Der Club de Mar, dessen Oldtimer-RegattaTrofeo Illes Balears Classics Teil der Regattaserie ist, wird sich zwischen dem 15.und 18. August erneut in ein schwimmendes Museum verwandeln und diegrößte Ansammlung historischer Yachten auf den Balearen beherbergen. ImLaufe der Jahre konnte sich die Regatta, die in diesem Jahr zum 19. Mal ausge-tragen wird, unter den Eignern von Oldtimer-Yachten einen Namen machenund gehört inzwischen zu den großen Oldtimer-Segelveranstaltungen Spa-niens. In Mallorca ist sie die wichtigste Regatta dieser Art. Erstmals können indiesem Jahr Boote der Vela Latina an der Regatta teilnehmen. Für interessierteZuschauer wird der Club de Mar eine Reihe von Aktivitäten organisieren, da-runter Tage der offenen Tür, an denen die Stege für Besucher geöffnet werden.Dabei kann man die einzigartigen Yachten aus der Nähe betrachten und be-wundern und etwas über ihre Geschichte erfahren.

Die größte Oldtimer-Flotte ist imAugust auf Mallorca

AUF REGATTA

Page 11: Gaceta Náutica auf Deutsch

El Toro, Ostseite

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TAUCHENGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

>> REPORTAGE

JJ..UUAANN PPOOYYAATTOOSS

PALMA

Die Ostseite von El Toro, ist wahr-scheinlich der häufigst besuchteTauchspot Mallorcas und das ausmehreren Gründen: Er ist voller Le-ben, der Tauchgang kann, abhängigvom Können des Einzelnen, unter-schiedlich gestaltet werden, in derNähe, etwa im Port Adriano und inSanta Ponça, gibt es mehrere Tauch-basen und El Toro ist ein Ort, derpraktisch ausschließlich von Sport-tauchern besucht wird, besonders seiter zum Meeresreservat erklärt wurde.

Für die Boote der Tauchbasen be-findet sich auf der Ostseite eine spe-zielle Boje, deren Reservierung undBelegung einem strikten Zeitplanfolgen, wobei maximal 168 Tauch-gänge pro Tag im gesamten Reser-vat durchgeführt werden dürfen.Private Taucher, die sich bei der Fi-scherei-Generaldirektion der Balea-renregierung (Dirección General dePesca del Govern Balear) ebenfallseine Genehmigung einholen müs-sen, sind verpflichtet, zu ankern.

Es sei daran erinnert, dass nächtli-

che Alleintauchgänge im Meeresre-servat verboten sind, ebenso das Füt-tern von Fischen und das Hinein-schwimmen in die Höhlen.

Einmal an der Boje befestigt,taucht man entlang des Taus hinabund befindet sich sofort auf einerenormen Unterwasserplattform, diesich fast über die gesamte Ostseiteder Insel erstreckt.

Diese Plattform, die sich in nuracht Metern Tiefe befindet, ist einidealer Ort für einen ersten Meeres-tauchgang für Anfänger oder fürverschiedene Praxisübungen in wei-terführenden Kursen. Tauchanfän-ger kommen hier auf der Plattformschon voll auf ihre Kosten, da dasWasser meistens sehr klar ist und na-he der Boje normalerweise keine

Strömung auftritt, was an den In-selspitzen schon vorkommen kann.

Wer schon etwas fortgeschrittenist, sollte bis zur Basis der Plattformabtauchen und sich dann in Richtungder Südwestspitze der Insel bewegen.

Für fortgeschrittene Taucher gibtes einen alternativen Weg in größe-rer Tiefe unterhalb der Plattform,der jedoch nicht unbedingt besseroder schöner ist. Hier taucht manschnell über 20 Meter tief und derAnblick der großen Felsen in 30 bis40 Metern oder noch tiefer nimmteinen vollständig gefangen. Es istnicht notwendig, so tief zu gehen.In 25 bis 30 Metern findet man diebesten Felsen, riesig und voller Lö-cher und kleiner Höhlen, die vonstattlichen Zackenbarschen, Meerra-

Der Tauchspot El Toro ist einer der meistbesuchten Mallorcas. / IGNASI LÓPEZ

ben, Muränen, Meerbarbenkönigenund Hunderten von Geißbrassen be-völkert werden.

Professionelles Fischen ist hierebenso wie Speerfischen verboten,das Sportfischen sehr eingeschränkt,nur die Taucher gehören zum Fisch-alltag. In ihrer geräuschvollen Un-beholfenheit werden die Besuchervon den Zackenbarschen und ande-ren Felsenbewohnern daher kaumbeachtet. Bei El Toro ist es nicht nö-tig, viel zu schwimmen, besonderswenn es Strömung gibt. Man kanneinen unvergesslichen Tauchgangerleben, wenn man sich ganz stilleinfach nur treiben lässt und beob-achtet; Barrakudas und Goldbrassenjagen ihrer Beute hinterher, ohnevon uns Notiz zu nehmen.

Gewiss ist das der Schlüssel fürein unvergleichliches Taucherlebnisbei El Toro und auch überall sonst:Unsichtbar sein für die Bewohnerdes Meeresgrundes. Wer laut- undbewegungslos taucht, sieht mehrund besser als derjenige, der beson-ders tief oder besonders schnelltaucht.

Mehr Schutz-gebiete bitte

MICHAEL [email protected]

DER EXPERTE

Für uns Taucher ist es fantastisch, zubeobachten, wie sich das Unterwas-serleben in Gebieten, in denen Na-turschutzparks, Marinereservateoder andere geschützte Küstenzo-nen eingerichtet wurden, auf spek-takuläre Weise erholen konnte. Im Naturschutzpark des Archipelsvon Cabrera, um die Inseln Islas delToro und Malgrats herum und in denReservaten von Migjorn oder Levan-te erfreut uns nicht nur die Anzahlder Tiere einer Art, sondern beson-ders die Größe vieler Individuen. Hierkann man bei jedem Tauchgang alleserleben, was das Meer unter seinenWellen zu bieten hat.

Die Regenerationsfähigkeit desMeeres ist unglaublich, daher ist esnicht nur notwendig, neue Schutz-gebiete einzurichten, es ist auch un-verzichtbar, die Vorhandenen zuschützen. Die Behörden sind gefragt,diese einzigartigen Lebensräume zuüberwachen und Plünderungen undillegalen Fischfang zu unterbinden.Dass die Reservate auf Grund derfehlenden finanziellen Mitteln nichtmehr kontrolliert werden, ist uner-hört. Daraus folgend schrumpftezum Beispiel am Cabo de Gata derBestand der Zackenbarsche inner-halb weniger Monate um 70 %. Es istnicht nur die illegale Fischerei; kon-taminierende Abfälle und unkontrol-liertes Ankern fordern ebenfalls ihrentraurigen Tribut. Vom Meer umgeben zu sein, ist auf

den balearischen Inseln und speziellauf Mallorca unser wertvollstes Gut,das wir nicht vernachlässigen kön-nen und dürfen. Wir müssen alle un-sere Kräfte aufbringen, es zu erhal-ten und sollten die Kilometeranzahlgeschützter Küste erhöhen, so weitals möglich. Nicht nur für zukünftigeGenerationen, sondern auch als An-reiz für ausländische Taucher, unserMeer zu besuchen. Man darf nichtvergessen, dass wir in Mallorca fastausschließlich vom Tourismus lebenund dass jede Anstrengung, die wirin dieser Hinsicht unternehmen, al-len zugute kommt.

Der Tauchspot im Osten desSchutzgebietes ist für alle Taucher geeignet

Page 12: Gaceta Náutica auf Deutsch

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SEGELNGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

„Gut restaurierte alte Drachensind so schnell wie neue“

Germán Gil-Mendoza, Präsident des spanischen Verbandes betontdie Aktualität des 1929 von Johan Anker entworfenen Modells

JJUULLIIAA EEGGLLEE

PALMA

German Gil-Mendoza March ist seit14 Jahren Präsident des spanischenDrachenklassen-Verbandes. Von Be-ruf Jurist, fährt er seit jeher und aufallen denkbaren Gewässern mit die-sem Typ von Segelboot. Die Dra-chen sind Klassiker, die seit fast ei-nem Jahrhundert begei-stern. Zweifellos ist etwasBesonderes an ihnen.

WWaass iisstt eeiinn SSeeggeellbboooottddeess TTyyppss DDrraacchheenn??

Der Drachen wurde imJahr 1929 vom norwegi-schen Architekten JohanAnker entworfen. Er ist einwunderschönes Boot, dasnormalerweise aus kaltverarbeitetem wertvollemHolz, Mahagoni aus Hon-duras und Afrika, nordi-sche Kiefer, Tanne, Lärcheoder Douglasie, konstru-iert wird. Er besitzt eineLänge von 9,83, eine Brei-te von 1,95, einen Tief-gang von 1,20 Metern under verdrängt 1700 Kilo-gramm.

WWaass iisstt aann ddeerr DDrraacchheenn--kkllaassssee aannddeerrss??

Die Drachen zeichnensich dadurch aus, dass anihrem Design, ihrer Form,ihrem Tauwerk und ihremGewicht seit dem Jahr ih-res Entwurfs 1929 bis heu-te nichts verändert wurde, auchnicht bei den aus Polyester undGlasfaser hergestellten Booten. Nurbei den Beschlägen wurde variiert,um die Manövrierbarkeit zu verbes-sern.

WWaass wwaarreenn iinn ddeerr VVeerrggaannggeennhheeiittddiiee wwiicchhttiiggsstteenn RReeggaatttteenn ddeerr DDrraa--cchheennkkllaassssee??

Hier kann ich die Semana Inter-nacional von Palma nennen, heute

WWeellcchhee RReeggaatttteenn ggiibbtt eess hhiieerr??Wir nehmen hier am Regattaka-

lender der Einrumpfboote des RCNPalma teil, an der Oldtimer-Regattades Club de Mar, dem Trofeo FuerzasArmadas, dem Trofeo Día de la Velaund bis vor Kurzem am Trofeo Con-de de Barcelona, aber letzterer hatseinen Sitz in den Hafen von Alcudiaverlegt.

UUnndd iinn EEuurrooppaa??Die IDA (International Dragon As-

sociaton) kontrolliert sämtliche inter-nationalen Regatten auf der ganzenWelt, darunter die Prestigeträchtigs-ten, wie die Weltmeisterschaft, dieEuropameisterschaft und die GoldCup. Es gibt einen großen Regatta-kalender. Vom ersten Januar bis zum31. Dezember kann man in allen Tei-len der Welt segeln.

WWiiee kkaannnn mmaann ssiicchh wweeiitteerr üübbeerr ddiiee--ssee KKllaassssee iinnffoorrmmiieerreenn??

Die International Dragon Asocia-ton (IDA) verfügt über eine homepa-

ge: www.intdragon.org, auf dersämtliche Informationen zusammen-gefasst sind: über Länder-Vertretun-gen, Konstrukteure, Bootszubehör,Bootsverkauf, Regulationen, natio-nale und internationale Wettbewer-be, etc... und alle Adressen aller Ver-bände, wie der Asociación Españolade la Clase Dragón AEDRA, der ichseit 14 Jahren vorstehe. Oder in Fa-cebook in Spanish Dragón Class oderClassic Dragons Mallorca.

WWoo uunndd wwaannnn bbeekkoommmmtt mmaann eeii--nneenn DDrraacchheenn zzuu GGeessiicchhtt??

Derzeit haben wir die Flotte derDrachen im Real Club Náutico vonPalma und sie können besichtigt wer-den, wann immer Segelbegeistertemöchten.

KKaannnn mmaann ssiiee aauusspprroobbiieerreenn??Natürlich kann man sie ausprobieren.Ihr könnt den Verband über die [email protected], dann vereinbaren wireinen Termin für eine Ausfahrt.

>> YACHTEN UND JOLLEN

als Trofeo S.A.R. Princesa Sofía be-kannt, die ihre Premiere im Jahr1968 in der Bucht von Palma feier-te. Ziel war es damals, die Beteili-gung an der Olympiade in Mexikoim selben Jahr zu fördern. Der Dra-chen nahm bis zum Jahr 1972 anallen Olympiaden des vergangenenJahrhunderts teil. Besonders hervor-

zuheben ist die Olympiade von Kiel,an der Seine Königliche Hoheit,Prinz Don Juan Carlos de Borbón yBorbón in der Drachenklasse mit-

stritt. Wichtig waren auch die Welt-meisterschaft der Drachenklasse imJahr 1969, ausgetragen in der Buchtvon Palma, das Christmas Race desJahres 1971, die spanischen Meis-terschaften 1971, die Gold Cup vonKopenhagen 1972 und ganz beson-ders, im Jahr 2004, der 75. Geburts-tag der Drachenklasse in Saint Tro-

pez, bei dem 350Boote aus der gan-zen Welt zusam-men kamen.

WWoodduurrcchh uunntteerr--sscchheeiiddeenn ssiicchh HHoollzz--bboooottee vvoonn ddeenneennaauuss FFaasseerr??

Große Unter-schiede gibt esnicht, vielleicht Un-terschiede im Ge-wicht oder in einemschnelleren Manö-ver. Man findet sehralte, gut restaurier-te Drachen, dieebenso wettkampf-stark sind, wie dieheute aus Fasernkonstruierten.

WWiiee vviieellee ggiibbtt eessjjeewweeiillss aauuff MMaalllloorr--ccaa??

In Palma habenwir eine ziemlichgroße Flotte vonHolzbooten, derzeitliegen hier die LazyDaisy ESP-1, die JasESP-15, CierzoESP-18, AphroditeESP-25, ThalattaESP-13, Adair ESP-15, Rogue NED364, Dino ESP-64,Rogue NED-368,Dragonera NED-

190 und die Moonbeam GBR-434.Daneben drei aus Polyester, die Oxa-na ESP-50, die Lazy Daisy II ESP-54und die Jhonny Tiger ESP-68.

Drachen werden heute aus modernen Materialien gebaut.

An der Kieler Olympiade nahm seineKönigliche Hoheit Prinz Don JuanCarlos in der Drachenklasse teil.

Page 13: Gaceta Náutica auf Deutsch

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SEEKAJAKGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

>> EVENT

LLOORREENNZZOO TTOORRRREENNSS

PALMA

Jedes Jahr im Juni umrunden beigutem Wetter mehrere Hundert Ka-jaks die kleine Insel Sa Dragonera.Kajakbegeisterte treffen sich seitmehr als zwei Jahrzehnten bei die-ser großartigen Veranstaltung aufMallorca.

Das Abenteuer begann im Jahr1993, als die Sportvereinigung Vol-tors zum ersten Mal eine Umrun-dung organisierte, an der 16 Kajaksteilnahmen. Aus einer Idee zurFreizeitgestaltung für Jugendlichewurde die größte Seekajakkonzen-tration ganz Europas. Dabei hatVoltors in diesen zwei Dekaden sei-ne Ziele, die Kameradschaft unterJugendlichen zu fördern und ko-operative Aktionen in Verbindungmit der Natur zu organisieren, voll-ständig erreicht. Die Organisatorensetzten bei der "Vuelta" stets aufGemeinsamkeit, statt auf Wettbe-werb und hatten mit diesem Kon-zept in jedem Jahr größeren Erfolg.Jahr für Jahr wuchsen die Teilneh-mer- und Zuschauerzahlen undauch von institutioneller Seite gabes immer mehr Unterstützung.Praktisch jeder, der auf Mallorcaein Kajak besitzt, hat schon bei derVuelta a Sa Dragonera von Voltorsteilgenommen. In den letzten Jah-ren kamen auch Teams aus Valen-cia, Ibiza, Menorca, Katalonien,Großbritannien und Deutschland.Außerdem gab es in all den Jahrennicht einen einzigen nennenswer-ten Unfall.

Am 16. Juni werden pünktlichum 9 Uhr morgens fast 800 Kajaksvom Strand von Sant Elm aus star-ten, um die kleine Insel Dragonerazu umrunden. 2009 wurde zum er-sten Mal die Fahrtrichtung geän-dert, um das schwierige Cap Lle-beig noch mit frischen Armen zumeistern. Nach Verlassen desStrandes wird die kleine Insel Pan-taleu an Backbord gelassen und di-rekter Kurs auf Cap Llebeig im Sü-den Dragoneras genommen. DasKap ist ein kritischer Punkt, da hierdas Wasser bis zu 50 Meter tief ist.Nach der Umrundung von Cap Lle-beig, steuert man in RichtungNordspitze und fährt an beeindruk-kenden Klippen entlang, an denen

Mit dem Kajak um die Insel DragoneraIn diesem Jahr erwarten die Veranstalter 800 Teilnehmer.

Statt Konkurrenz zählen Gemeinsamkeit und Spass

Shirt und Handschuhe. Eine Pak-kung Trockenfrüchte kann eben-falls nicht schaden, vielleicht sogarein belegtes Brötchen, auf das manwährend der Pause im Hafen sicherAppetit hat. Wichtig ist, dass dieVuelta a Sa Dragonera eine gemein-same Ausfahrt ist, bei der es nichtdarum geht, zu gewinnen, sondernans Ziel zu kommen und das be-eindruckende Naturschauspiel zugenießen. Selbstverständlich wirdvorausgesetzt, dass die Teilnehmersich gegenseitig unterstützen undden Anweisungen der Organisati-onsmitglieder Folge leisten.

Da die Vuelta a Sa Dragonerakein Wettkampf ist, gibt es auchkeine Rangliste und keine Trophä-en. Es gibt aber für alle TeilnehmerGeschenke. Die Einschreibung ko-stet für Mitglieder der Kajakverei-nigung 10 Euro, für Nichtmitglie-der bei Anmeldung bis zum 14. Ju-ni 12 Euro. Einschreibungen amVeranstaltungstag kosten 15 Euro.

Wer teilnehmen möchte, muss sichanmelden. Zur Erkennung werdenin diesem Jahr alle Teilnehmer einTrikot tragen. Die Einschreibege-bühr beinhaltet nicht nur eine Ver-sicherung, sondern dieses Jahr zu-sätzlich ein Pareo-Tuch, ein be-drucktes T-Shirt, das Frühstück amStrand, Getränke im Hafen von SaDragonera, ein Snack nach derRückkehr nach Sant Elm und dieTeilnahme an der Verlosung, beider, neben anderen Preisen, ein vonGM gesponsertes Kajak, eine vonIsurus gesponserte Tauchtaufe undacht Ausflüge mit Marcabrera nachCabrera verlost werden.

Die Vuelta a Sa Dragonera istzum festen Termin für Kajakbegei-sterte geworden. Ein tolles Event,bei der sich Mallorcas Naturschön-heit sportlich erleben lässt.

man Wanderfalken hören und be-obachten kann. Ist nach fast zwei-stündigem Paddeln bei gutemRhythmus auch das Nordkap pas-siert, hat man sich im winzigen Ha-fen von Dragonera eine Pause ver-

dient. Hier wird ein wenig ausge-ruht und dann geht es zurück zumStrand von Sant Elm, wo traditi-onsgemäß die Teilnehmerurkundenüberreicht werden und eine großeVerlosung stattfindet, deren Haupt-

gewinn ein Kajak ist. Das Tragen einer Rettungsweste

ist Pflicht und man sollte einenSonnenhut, Sonnencreme und vielTrinkwasser dabeihaben. Empfeh-lenswert sind auch Spritzdecke, T-

Blick auf die Bucht von Sant Elm beim Start der Kajaks.

Es geht nicht darum, zugewinnen, sondern ans Zielzu kommen und dasbeeindruckende Natur-schauspiel zu genießen.

Page 14: Gaceta Náutica auf Deutsch

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SEGELNGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

Formentera, das letzte ParadiesDie neuen Anker-Vorschriften tun der Schönheit der Insel keinenAbbruch. Regulierung und Bojen sorgen vielmehr für Sicherheit.

MMAALLLLOORRCCAA PPRREESSSS

PALMA

Wir lagen in der Bucht von Es Pal-mador vor Anker, als bei Sonnenun-tergang plötzlich ein großer, schlan-ker Typ mit langem Bart an Deck ei-nes Segelbootes in unserer Näheauftauchte, der einen riesigenschottischen Dudelsack inden Händen hielt. Es dauertenur zwei oder drei Minuten,aber der Dudelsack ertönte sokräftig, dass die Leute auf denBooten stehen und liegen lie-ßen, womit sie beschäftigtwaren, um zuzusehen, wie dieorange-rote Sonne im Meerverschwand. Wie hypnotisiertblickten alle unisono zumHorizont und lauschten denwunderschönen Klängen, dieder Bärtige dem Instrumententlockte. Es war ein un-glaublicher Moment, aber dasBeste kam zum Schluss, alsder Schotte plötzlich aufhör-te zu spielen und alle Bootedaraufhin ihre Nebelhörnererschallen ließen. Das ist For-mentera, anders, überra-schend und magisch.

In den letzten Jahren wur-de alles reguliert, vielleicht inübertriebenem Maße und imJuli und August gibt es viele, vieleLeute. Kennt man aber die neuenVorschriften und ein paar alteTricks und besucht man die Inselvor allen Dingen im Juni oder Sep-tember, kann man auf Formenteradas letzte Paradies entdecken.

Der beste Platz, um im Boot ru-hig zu schlafen, ist logischerweiseder Hafen, schön fest vertäut. Da-für ist es ratsam, schon Wochen

>> SEGELREVIER

oder Monate im Voraus zu reservie-ren, zum Beispiel im „FormenteraMar“. Wenn es das Meer erlaubt,sollte man in Cala Saona ankern.Cala Saona ist bei Windstille undgenerellem Ostwind (Levante) eintraumhafter Ankerplatz ( 70% derSommertage bringen Windstilleoder leichten Ostwind). Es gibtnichts Schöneres, als im Sommer,gut auf Sand verankert, in dieser

Bucht zu übernachten, und jedenTag dem Sonnenuntergang zuzu-schauen. Natürlich sollte man esvermeiden, den Anker auf die Posi-donia zu werfen, in Cala Saona ge-nauso wie an jedem anderen Ort.Dafür gibt es mehrere Gründe: ers-tens hält der Anker nicht ordentlichauf der Posidonia, zweitens möchteman diese für das Ökosystem sowichtige Pflanze nicht beschädigen

und drittens will man auch vermei-den, von den Naturschutzaufse-hern zu einem Bußgeld verdonnertzu werden.

Neben dem Hafen und einemguten Ankerplatz sind auf Formen-

tera die Bojen ideale Orte, um un-vergessliche Tage zu verbringen.(Ich lag einmal eine Woche lang aneiner solchen Boje, ohne mich zubewegen). Die Bojen sind kosten-pflichtig, aber nicht sehr teuer. FürBoote bis zu 13 Metern kosten sie13 Euro pro Nacht. Von 12 bis 15

Metern sind es 20 Euro dieNacht. Boote zwischen 15und 35 Metern zahlen etwasmehr als 100 Euro pro Nacht.

Wer auf Formentera seinenNautik-Traumurlaub erlebenmöchte, kombiniert am bes-ten alle drei Alternativen, je-weils entsprechend der Wet-tervorhersage: Einige Tageauf Sand verankert in CalaSaona, einige Tage an einerkostenpflichtigen Boje undeinige Nächte vertäut in„Formentera Mar“.

Bitte daran denken, dassDingis nicht am Strand zu-rückgelassen werden dürfen,ausgenommen in dafür vor-gesehenen Bereichen. Außer-dem sei daran erinnert, dassnur Boote, die länger sind als12 Meter, sanktioniert wer-den dürfen, wenn sie in we-niger als 35 Meter tiefen Be-reichen, ganz klar auf Posi-

donia ankern. Fazit: Formentera istnoch immer ein Paradies. Es ist nurwichtig, die geltenden Vorschrifteneinzuhalten, Liegeplätze weit imVoraus zu reservieren und genü-gend Sonnencreme einzupacken.

Formentera ist einer der schönsten Plätze des Mittelmeeres, aber am besten kommt man im Juni oder September. / JUAN PICCA

DIE GACETA NAUTICA

Möchten Sie die GACETA NÁUTICA auf Deutsch zuIhnen nach Hause geschickt bekommen

oder regelmäßig unsere PDF-Version erhalten? Schreiben Sie uns eine Email,

wir informieren Sie gerne.

[email protected]

Page 15: Gaceta Náutica auf Deutsch

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WIRTSCHAFTGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

>> INTERVIEW

Schiffsbauingenieur Diego Colón ist sicher, dass es viel zu verbessern gibt.

JJUUAANN PPOOYYAATTOOSS

PALMA

Diego Colón, Schiffsbauingenieurund Generaldirektor der Werft Astil-leros de Mallorca, erklärt im Inter-view mit Gaceta Náutica aufDeutsch, wie die neue Euro-Richtli-nie den Abgasausstoß durch Bootebeschränken soll. Colon unterstreichtdabei, dass in Bezug auf Energienut-zung und Verbrauch besonders Ei-genverantwortung gefragt ist.

IIsstt EEnneerrggiieeeeffffiizziieennzz eeiinn rreecchhttlliicchheessKKoonnzzeepptt ooddeerr hhaatt eess aauucchh BBeeddeeuuttuunnggffüürr ddaass ppeerrssöönnlliicchhee GGeewwiisssseenn ddeerrBBoooottsseeiiggnneerr??

Auf der einen Seite stehen die ge-setzlichen Vorgaben, die man relativeinfach einhalten kann. Auf der an-deren Seite steht das persönliche En-gagement des Eigners, sein Bootmöglichst energieeffizient umzurüs-ten und zu fahren. Das halte ich fürweitaus wichtiger. Eine verbesserteEnergienutzung reduziert nicht nurden Verbrauch, sondern beugt auchdem schnellen Verfall des Wiederver-kaufswertes eines Bootes vor. Zuletztwird durch umweltbewusstes Han-deln auch eine persönliche Befriedi-gung erzielt.

IIsstt EEnneerrggiieeeeffffiizziieennzz bbeeii BBooootteenn eeii--nnee nneeuuee IIddeeee??

Nein. Wir sprechen jetzt von Ener-gieeffizienz, weil am vergangenen 1.Januar 2013 die Anlage VI von MAR-POL in Kraft trat. MARPOL ist ein in-ternationales Übereinkommen zurBeschränkung der Kontaminationdurch Schiffe. Der Anhang VI beziehtsich konkret auf die atmosphärischeKontamination. Ziel diesen interna-tionalen Übereinkommens ist eine

30-prozentige Reduzierung desTreibhausgas-Ausstoßes durch Schif-fe bis zum Jahr 2025. Bedenkt man,dass der Schiffsverkehr Berechnun-gen zufolge für 3 Prozent des Ab-gasausstoßes in die Atmosphäre ver-antwortlich ist, ein erheblicher Wert.

WWeellcchhee SScchhiiffffee ssiinndd ddaavvoonn bbeettrrooff--ffeenn??

MARPOL betrifft alle Schiffe, ohneAusnahme. Einige Anforderungen,darunter die Realisierung eines Ener-gieeffizienz-Leitplanes, gelten jedochnur für Schiffe von mehr als 400 GT,private ebenso wie kommerzielle.

WWeellcchhee AAuusswwiirrkkuunnggeenn hhaatt MMAARR--PPOOLL ssoonnsstt nnoocchh??

Am 1. Januar 2013 trat ebenfallsder Anhang V in Kraft, der den aufSchiffen produzierten Müll zum Ge-genstand hat. Boote von mehr als100 GT müssen künftig ein Müllta-gebuch führen. Die Klassifikationenverschiedener Müllarten wurdenüberarbeitet und es wurde festge-legt, was ins Meer geworfen werdendarf und was nicht und unter wel-chen Bedingungen. Manche Regelnbetreffen alle Boote, andere aus-schließlich Boote von mehr als 100GT.

WWaass iisstt mmiitt YYaacchhtteenn?? WWüürrddeenn SSiieessaaggeenn,, ddaass ssiinndd eeffffiizziieennttee EEnneerrggiiee--nnuuttzzeerr??

Nein, ganz und gar nicht. Meistsind sie überhaupt nicht effizient.Frachtschiffe haben, genötigt durcheinen harten Wettbewerb und denrapiden Anstieg der Treibstoffpreise,einen schnellen Anpassungsprozessdurchgemacht, dem die Yachtflottenicht in gleicher Weise gefolgt ist.Ich habe eher den Eindruck, dass

Kosten und Verbrauch von Energiebeim Betrieb einer Yacht keine großeRolle spielen. Wir sollten aber nichthinnehmen, dass Energieverschwen-dung zur Demonstration von Luxuswird.

WWoo ffiinnddeett mmaann IInneeffffiizziieennzzeenn aammhhääuuffiiggsstteenn??

Bestimmte Ineffizienzen sind ver-bunden mit dem Originaldesign desBootes, etwa hydrodynamische oderden Antrieb betreffende und daherschwieriger zu korrigieren. Anderesind hingegen leicht zu beheben und

sollten nach einer technisch-wirt-schaftlichen Studie in Betracht gezo-gen werden.

KKöönnnneenn SSiiee eeiinn kkoonnkkrreetteerreess BBeeii--ssppiieell nneennnneenn??

Zum Beispiel eine vor 20 Jahrengebaute Motoryacht, die dafür ent-worfen wurde, mit einer übertriebe-nen Antriebsleistung eine Höchstge-schwindigkeit nahe dem Geschwin-digkeitslimit des Rumpfes zu errei-chen. Da die Schiffsbreite zum Kon-struktionszeitpunkt ein Preisargu-ment war, gab es die Tendenz, bei ei-ner Breite das Maximum an Volumen

herauszuholen und die Leistung zuerhöhen, um auch ein Maximum anGeschwindigkeit zu erhalten. Darausresultiert in einigen Fällen ein Boot,mit hydrodynamisch wenig effizien-tem Rumpf, übertriebener Leistungund ebenfalls übertriebenem Treib-stoffverbrauch. Rechnen wir hierzuden Anstieg des Spritpreises (seit denachtziger Jahren hat er sich verneun-facht), dann kommen wir, nach einergenauen Analyse verschiedener Mög-lichkeiten zur Erneuerung des An-triebssystems, zu einer Einsparung

von 30 Prozent beig l e i chb le ibende rFahrtgeschwindigkeit.Andere immer wieder-kehrende Fälle von In-effizienz betreffen dieWärmeisolierung, dieBeleuchtung und die

Klimaanlage. In diesen Bereichen gabes in den letzten Jahren technischeVerbesserungen, die radikale Verän-derungen des Energieverbrauchs anBord ermöglichen. Man könnte auchüber neue Technologien sprechen,etwa intelligente Gläser, die die Wär-meleitung über den Lichteinfall regu-lieren, leistungsfähigere Batterien,wie Lithium-Batterien, eine Beleuch-tung mit Kontrolle des natürlichenLichts, die nur die Beleuchtungsstär-ke einstellt, die zur voreingestelltenIdealbeleuchtung fehlt.

IIsstt eess mmöögglliicchh,, eenneerrggiieeeeffffiizziieenntt zzuu

hhaannddeellnn,, oohhnnee aauuff LLuuxxuuss vveerrzziicchhtteennzzuu mmüüsssseenn??

Ja, natürlich. Ein Segelboot ist einMusterbeispiel für Energieeffizienz,zumindest die meisten seiner Be-standteile. Wir dürfen nicht verges-sen, dass der mallorquinische SkipperBubi Sansó gerade, ohne jeglichenVerbrauch von fossilem Brennstoff,die Welt umsegelte. Und das in Re-gatta und bei optimaler Leistung.Segler verstehen es sehr gut, nichtnur mit ihrem Treibstoff für den An-trieb hauszuhalten, sondern auch mitder elektrischen Energie oder ihremWasser. Alles, was ihnen größtmögli-che Unabhängigkeit von einem Ha-fen erlaubt. Segler sind von Naturaus effizient.

WWiiee kkaannnn eeiinn EEiiggnneerr ddeenn EEnneerrggiiee--eeffffiizziieennzz--GGrraadd sseeiinneess BBooootteess bbeessttiimm--mmeenn uunndd VVeerrbbeesssseerruunnggssmmöögglliicchhkkeeii--tteenn eerrkkeennnneenn??

Wer nicht über fortgeschrittenetechnische Kenntnisse verfügt, solltesich an einen Sachverständigen wen-den. Der Analyseprozess beinhalteteine Reihe von Messungen am An-trieb, bei der Energieerzeugung, eineStudie verschiedener Fahrtbedingun-gen und die Erstellung eines Vorbe-richts. Ausgehend von diesem Vorbe-richt, den Kosten und den zu erwar-tenden Verbesserungen werden ge-meinsam mit dem Eigner die Hand-lungsfelder festgelegt, die dann vonProfis umgesetzt werden.

„Energie-verschwendung

darf kein Zeichen von Luxus sein“

Diego Colón, Generaldirektor von Astilleros deMallorca, erklärt, wie Yachteigner ihren

Energieverbrauch an Bord optimieren können

Große Frachter sind in Bezug aufihren Energieverbrauch vieleffizienter als Freizeityachten.

Page 16: Gaceta Náutica auf Deutsch

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LETZTE SEITEGACETA NAUTICA| Mai / Juni 2013

In Pollensa,Segelkurse für

Kinder auf DeutschMit sieben Jahren kann es losgehen.

In fünf Tagen lernen die Kleinen die Basics

In vielen Segelclubs und Häfen Mal-lorcas werden im Sommer Segel-Anfängerkurse für Kinder organi-siert. Aber nur in Port de Pollensagibt es offizielle Kinderkurse indeutscher Sprache. Die Segellehrerverfügen über entsprechende Titelund die Kinder sollten mindestenssieben Jahre alt sein, um an denKursen teilzunehmen. Schon jünge-re Kinder ab vier Jahren können er-ste Erfahrungen auf dem Wassersammeln, indem sie gemeinsam mitErwachsenen segeln oder auf einemBody-Board im seichten Wasserplanschen.

SSoo llääuufftt eeiinn KKiinnddeerrkkuurrss aabb:: Amersten Tag, normalerweise Montag,

steht erst einmal etwas Theorie aufdem Programm, danach werden ei-nige Praxisübungen am Stranddurchgeführt und anschließendgeht es raus aufs Wasser. Gemein-sam fahren alle in Jollen des TypsGaleon hinaus. Bei diesem erstenKontakt mit dem Meer sollen dieMädchen und Jungen Vertrauen indas Medium und in ihre Betreuergewinnen. Am nächsten Tag, Diens-tag, segeln die Segelschüler in klei-nen, für sie passenden Bootenschon selbst. Daneben gibt esÜbungen zum Kentern und zur Si-cherheit. Am Mittwoch werdenGrundmanöver, wie Wende undHalse geübt. Am vierten Tag, Don-nerstag, lernen die Kinder, bei Windanzulegen, an den Strand zu segeln,

In Port de Pollensa bei Sail & Surf lernen Kinder auf kleinen, speziell für sie entwickelten Katamaranen das Segeln.

sich dem Boot des Segellehrers zunähern, etc. Am Freitag, dem fünf-ten und letzten Tag, findet eine Re-gatta und ein Abschlussfest statt. Innur fünf Tagen haben die Kinder vielSpaß und lernen eine Menge.

DDaass BBoooott:: In Pollensa verwendetman für die Kinderkurse einen klei-nen, für Kinder gebauten Katama-

ran, den Newcat 10.5, der zum Bei-spiel keinen stoßgefährlichen Baumbesitzt. Ältere Kinder, die schon Se-gelerfahrung mitbringen, könnenan Fortgeschrittenenkursen auf RS-Feva-Jollen teilnehmen. Sail & Surfverfügt auch über die allseits be-kannten Optimist, die in 95 Prozentder Segelschulen eingesetzt wer-

den. Wenn aber die Mädchen undJungen die Katamarane probieren,lassen sie sich so schnell nichtmehr davon abbringen. Die Kata-marane sind als Zweirümpferschneller als die Optimist und da-durch bei schwachem Wind leichterzu manövrieren und bei stärkeremWind stabiler.

>> SEGELN LERNEN

JJUUAANN PPOOYYAATTOOSS

PALMA