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Erwin R. SchmidtInstitut für Molekulargenetik
Gentechnologische Sicherheitsforschung
& Beratung
Thema Gentechnologie
Molecular Biology of the Gene 5th EditionWatson, Baker, Bell, Gann, Levine, LosikCSHL Press ISBN 0-321-22368-3 ca. 75 €
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Biotechnologie für EinsteigerSüßbier, Darja; Renneberg, Reinhard
ISBN: 3-8274-1538-12005
309 Seiten, 116 s/w Abb., 598 farb. Abb., Gebunden
Buch 39,50 Euro / 64,00 sFr
Frankensteins Monster oder Turbokühe?
Beispiele für gentechnische Erfolge und Möglichkeiten
Leuchtende Zierfischemit Genen für fluoreszierende Proteine aus
Korallen(seit Dezember 2003 frei verkäuflich in den
USA)
Weitere leuchtende Zierfische
Ziel: Überwachung von Abwässern:Transgene gesteuert durch Hormon-induzierbaren Promotor.
z. B. Östrogen im Abwasser Fische leuchten.
Eine weitere Anwendung ist die Kontrolle unter dem Stress-response-Promotor. Die Fische leuchten dann, wenn
Schwermetalle oder Toxine im Wasser vorhanden sind
Rechts-links-Asymmetriegene steuern grün- und rot-fluoresziierende Proteinexpression bei der
Krallenfrosch-Kaulquappe
Lachse, die bis zu 30mal schneller wachsenDie oberen 5 Lachse enthalten ein zusätzliches Gen für
Wachstumshormon
Drosophila Fliegen mit beta-Galactosidase-Gen unter der Kontrolle des Hitzeschockpromotors von HSP 70, rechte Fliege mit Hitzeschockbehandlung – Blaufärbung zeigt beta-Gal-Aktivität
Planzen, die ihre eigenen Insektizide produzieren: die Pflanze unten rechts enthält das Gen für das natürliche Insektizid Bazillus thuringiensisToxin aus dem gleichnamigen Bakterium
Transgene Drosphila-Fliege mit dem Gen für das „Grüne FluoresziierendeProtein“ (GFP) aus einer Qualle. Die Expression des GFP-Genswird durch den augenspezifischen Promotor des „eyeless“-Gens gesteuert
Erste Spalte: Überexpression des „Dehydration-response-element-binding protein“Die Pflanzen sind kälte-, trockenheit- und salzresistenter als der Wildtyp (Spalte rechts)
Transgene Pflanzen,die gleichzeitiggegen Kälte,
Trockenheitund Salzunempfindlich sind
Pflanzen, die sich selbst sterilisieren:Die transgene Pflanze rechtsenthält ein „Selbstmordgen“(codiert für eine RNase), welches spezifisch in den Antheren exprimiert wird. Die RNase zerstört die RNAin den Antherenzellen, die dadurch absterben und die Staubgefäße verkümmern.Die Pflanze ist männlich Steril!
Riesenmäuse: die braune Maus enthält ein zusätzlichesGen für Wachstumshormon
Klonierung von Säugetieren und Gentechnologie
Das klassische gentechnische Experiment:Paul Berg, Nobel-Preis 1980
Die „Genklonierung“in Bakterien
Spender-DNAVektor-DNA
DNA-Ligase
Restriktionsenzym
RekombinanteDNA
Transformation
Spender –DNA:
-die DNA aller Organismen inklusive der Viren
- aus der RNA hergestellte cDNA (complementary DNA)
-chemisch-synthetische DNA
-in vitro mutagenisierte DNA
-und natürlich alle Kombinationen davon
Entdecker der RestriktionsenzymeNobelpreis 1978
Daniel Nathans
Werner Arber
Hamilton O. Smith
Erkennungssequenz
Hochmolekulare DNA
Typ II-Restriktionsenzyme erkennen und schneiden die DNA an palindromischen Sequenzen
z. B. 5´-GGAATTCC-3´
In der Gentechnologieist die Neukombinationunterschiedlicher DNA-Moleküle wichtig.
Das Verknüpfen von DNA-Molekülen erledigt das Enzym „DNA-Ligase“
Komplementäreüberhängende Enden („Sticky ends“)erleichtern das Wiederverknüpfen von DNA-Molekülen
Die DNA-Ligase verknüpft zwei DNA-Moleküle
Die DNA-Ligasen sind in der Lage, Phospho-diesterbindungen zu knüpfen. Sie brauchen dafürEnergie, die entweder durch ATP oder NAD+geliefert wird
T4-DNA-Ligase
E. coli DNA-Ligase
Ligase AMP
Ligase
AMP
Für die Selektionder gewünschtenrekombinantenKlone braucht mandie Vektor-DNA
Funktionen der Vektor DNA
• Sorgt für Replikation in der Wirtszelle• Stellt selektierbare Markergene bereit• Hat Vielzweck-Klonierungsstelle• Trägt Signalsequenzen für Genexpression• Verschiedenste Modifikationen für
spezielle Anwendungen (z. B. „Shuttle“zwischen Pro- und Eukaryoten; Elemente für künstl. Chromosomen)
Typische Vektoren besitzen einen Replikationsorigin (Ori),selektierbare Marker-Gene und eine multiple Klonierungsstelle
Blau-Weiß-Selektion mit Hilfe von Vektoren, die das lac Z-Gen als Marker-Gen tragen:
Für die Expression fremder Gene gibt es spezielle Expressionsvektoren mit Signalsequenzen für die korrekte Transkription und Translation in Bakterien
Gentechnologie an höheren Organismen ist komplizierterals bei Bakterien wegen der Vielzelligkeit solcher Organismen
Die fremde DNA muss in die Chromsomen derKeimzellen gelangen.Eine gängige Methode istdie Mikroinjektion der DNA in den Zellkern einerbefruchteten Eizelle
Herstellung einer transgenenMaus
Ein besonderes Verfahren zur Herstellung transgener Mäuseist die Verwendung embryonalerStammzellen (ES-Zellen: gentechnisch veränderteembryonale Stammzellen,„schwarze“ Zellen in der Abb.) werden in einen frühen Embryo(Blastozyste) injiziert. Die ES-Zellen nehmen an der Entwicklungteil. Es entsteht ein chimäre Maus (erkennbar am gescheckten Fell).Auch die Keimzellen dieser Mausstammen z. T. von den transgenenES-Zellen ab. Durch Kreuzung entstehen Mäuse, dievon den transgenen ES-Zellenabstammen (schwarze Maus).
Maus-Chimären aus embryonalen Stammzellen-Transplantaten
Ein besonderes Verfahren ist die Herstellung von so genannten„knock out“(k.o.)-Mäusen:In einer ES-Zelle wird durch homologe Rekombination ein intaktes Gen durch ein defektes ersetzt. Aus den gentechnisch veränderten ES-Zellen werden Mäuse regeneriert mit dem defekten Gen (siehe vorherige Folie) defektes Gen
Der Knock-out kann auch„konditional“ sein , d. h. unter bestimmten Bedingungen,nach Belieben induziertwerden, indem eine intakte Genkopie von zwei„Rekombinationssequenzen“(z. B. lox-P-Sequenzen) flankiert in die Maus Eingebaut wird. Durch Einkreuzen eines Rekom-binase-Gens wird die Gen-kopie aus dem Chromosomheraus geworfen und damitfunktionsunfähig
Pflanzengentechnologie
Ein natürlicher Helfer für die Pflanzengentechnologie ist das Bakterium
Agrobakterium tumefaciens
Tumorgallen durch A. tumefaciens
PflanzengentechnologieA. tumefaciens injiziert die T-DNA in die Pflanzenzelle,
um sie zu mehr Wachstum anzuregen
PflanzengentechnologieDNA-Transfer mit Hilfe von Agrobakterium tumefacienshttp://www.sciencemag.org/cgi/reprint/294/5550/2317.pdf
Typischer Pflanzenvektor auf der Basis des Agrobakterium tumefaciens Ti-Plasmids
Bei Pflanzen, die nicht mit A. tumefaciensinfiziert werden können, kann die „Genkanone“ eingesetzt werden
Freisetzungen EU/JahreJahr Anzahl Anträge1991 21992 541993 981994 1641995 2271996 2451997 2501998 2421999 2392000 1352001 21Summe 1677
USA: Status of all notificationsand release permits 1987-present
Notifications Status:Acknowledged 5504Denied 262Pending 255Withdrawn 79Void 17Total: 6117
Vergleich Europa: 1677
http://www.nal.usda.gov/bic/
Zugelassene GVOs/GVO-Produkte/USA z.T. Europa
Tabelle: Anzahl der Genehmigungen pro Pflanzenart in Nordamerika und in der EU(Stand März 2000)EU- Mais (13) - Sojabohne (6)- Tomate (6)- Baumwolle (5)- Raps (5)- Kartoffel (4)- Kürbis (2)- Zuckerrübe (2)- Papaya (1)- Radicchio (1)- Flachs (1)- Reis (1)-Mais (4)2 - Raps (3)2
- Nelke (3)- Sojabohne (1)1- Radicchio (1)3- Tabak (1)- Raps (14)
- Mais (11)- Kartoffel (5)- Baumwolle (3)1- Tomate (3)2- Kürbis (2)1- Sojabohne (2)- Flachs/Lein (1)- Weizen (1)1: Zulassung nur zu Import, Lagerung und Verarbeitung nicht zum Anbau2: davon eine Linie nur zugelassen zu Import, Lagerung und Verarbeitung, nicht zum Anbau3: Zulassung nur zur SaatguterzeugungQuelle: RKI, APHIS/USDA, ”Canadian Plant Biotechnology Office”.
Wachtsum der Flächen mit Anbau transgener Pflanzen
Soja Mais
Raps Baumwolle
Anbauflächen transgener NutzpflanzenQuelle: ISAAA Briefs No 35-2006 (executive summary) http://www.transgen.de/gentechnik/pflanzenanbau/531.doku.html
Gesamt
Table 1. Global Area of Biotech Crops in 2006: by Country (Million Hectares)
* 14 biotech mega-countries growing 50,000 hectares, or more, of biotech crops
Source: Clive James, 2006.
Maize<0.1Slovakia22
Maize<0.1Germany21
Maize<0.1Portugal20
Maize<0.1Czech Republic19
Maize<0.1Honduras18
Rice<0.1Iran17
Maize<0.1France16
Cotton<0.1Colombia15
Maize0.1Spain14*
Cotton, soybean0.1Mexico13*
Soybean0.1Romania12*
Cotton0.2Australia11*
Maize0.2Philippines10*
Soybean, maize0.4Uruguay9*
Maize, soybean, cotton1.4South Africa8*
Soybean2.0Paraguay7*
Cotton3.5China6*
Cotton3.8India5*
Canola, maize, soybean6.1Canada4*
Soybean, cotton11.5Brazil3*
Soybean, maize, cotton18.0Argentina2*
Soybean, maize, cotton, canola, squash, papaya, alfalfa54.6USA1*
Biotech CropsArea (million hectares)CountryRank
Anbauflächen transgener Pflanzen
INTRODUCTION - ViewFOOD SAFETY
Myth 1: GM potatoes had toxic effects on rats that may also affect humansMyth 2: L-tryptophan produced from GM bacteria caused death of humans in the US
Myth 3: Genetic modification is the cause of “Mad Cow Disease”Myth 4: The Starlink corn incident proves the crop industry cannot be trusted
Myth 5: GM soybean containing a Brazil-nut protein causes allergyMyth 6: The increase in phytoestrogen levels in herbicide tolerant soybeans can cause breast cancer
ENVIRONMENTAL SAFETYMyth 7: Bt corn threatens the existence of Monarch butterfly populations
Myth 8: GM crops containing viral sequences can generate new super virusesMyth 9: The horizontal gene transfer from GM rapeseed to bacteria in the gut of a bee
has occurred posing serious issues about dangerous transfers of GM materialMyth 10: Field trials of GM crops will result in uncontrolled release of GM organisms
Myth 11: The release of the GM soil bacteria, Klebsiella planticola, would result in the extinction of all terrestrial plant life
SOCIO-ECONOMIC IMPACTMyth 12: The promotion of GM crops is due to the greed and self-interest of multinational companies
Myth 13: Multinational companies disregard the rights of farmers (e.g., Percy Schmeiser vs Monsanto) Myth 14: Organic farming can displace all other production types by 2020
Myth 15: Because of modern biotechnology, people will be able to patent natureMyth 16: Golden Rice will not produce the health benefits its advocates publicize
CONCLUSION - View
Risiken der Freisetzung von GVOs
Die am meisten diskutierten Risiken sind:# Gentransfer# Verwilderung des GVO/neue Unkräuter# neue Pflanzenkrankheiten# neue resistente Schädlinge# “non target“ Effekte# mangelnde Produktsicherheit# Reduktion der Biodiversität
GVO: offizielle Abkürzung für „gentechnisch veränderter Organismus
Sicherheit in der Gentechnologie
http://www.bba.de/gentech/gentg.pdf
WirtschaftlicheBedeutung
der Gen- und
Bitechnologie
Arbeitsplätze für „Lebenswissenschaftler“
Gentechnik am Menschen
• Gentechnisch hergestellte Medikamente• Somatische Gentherapie• Keimbahngentherapie• Klonierung von Menschen
Erfolgreiche Gentherapie mit tödlichen Nebenwirkungen
• X-linked severe combined immunodeficiencydisease (X-SCID), bekannt als "bubble baby syndrome.„
• 11 Patienten fehlte das Gen IL2RG • Das Gen wurde in Stammzellen der Kinder
überführt• drei Kinder entwickelten Leukämie, bzw einen
lymphatischen Tumor• Das Transgen war bei beiden Kindern in das
Tumorgen LMO2 hinein gesprungen
Gentherapie mit Hilfe von Stammzellen
Thema Stammzellen
• Stammzellforschung/-therapie• Klonen von Säugetieren• therapeutisches Klonen
Was sind Stammzellen, was ist Totipotenz, was ist Pluripotenz?
• Stammzellen: noch undifferenzierte Zellen mit unbegrenztem/begrenztem Teilungs- und Differenzierungspotenzial
• Totipotenz: die Zellen sind in der Lage sich in alle in einem Organismus jemals vorhandene Zellen zu differenzieren (z. B. auch in Trophoblastenzellen)
• daraus folgt: aus solchen Zellen kann sich ein Mensch entwickeln
• Pluripotenz: die Zellen können sich noch in sehr viele verschiedene Zellen differenzieren, aber nicht mehr in alle ( z. B. nicht mehr in Trophoblasten-Zellen)
Totipotente Zellen können sich in Zellen aller drei Keimblätter entwickeln
• Ektoderm• Endoderm• Mesoderm
Wozu brauchen wir Stammzellen? Woher kommen
sie?
Ein Organismus entwickelt sich aus einer einzigen Zelle: der befruchteten Eizelle
Eizelle
ZweizellstadiumAchtzellstadium
Aus diesen Zellen müssen sich alleGewebe und Organe entwickeln können
Es gibt verschiedene Arten von Stammzellen:
• embryonale Stammzellen (ES-Zellen)• embryonale (fetale) „Keim“-Stammzellen
(EG-Zellen, von „embryonic germ cells“)• adulte Stammzellen
z. B. hämatopoetische Stammzellen aus Knochenmark
Die verschiedenen Stammzellen werden nach ihrer Herkunft benannt
• ES-Zellen werden aus frühen Embryonengewonnen
• EG-Zellen werden aus primordialenKeimzellen aus Foeten isoliert
• „Adulte“ Stammzellen werden aus verschiedenen Organen (Knochenmark, Gehirn, Blut, Leber, Retina etc) gewonnen
Die verschiedenen Stammzellen unterscheiden sich in ihren Eigenschaften
• ES-Zellen und EG-Zellen sind pluripotent(differenzieren zu Zellen aller drei Keimblätter) und bilden sog. „embryonic bodies“ in Kultur
• ES-Zellen wachsen besser (>500 Verdopplungen) in Zellkultur als EG- Zellen (max. 80 Verdoppl.)
• ES-Zellen bilden Teratome, EG-Zellen keine T.• Adulte Stammzellen sind nicht pluripotent, die
Plastitzität der Zellen ist noch nicht abschließend geklärt
Gewinnung von Stammzellen
ES-Zellen werden aus frühen
Embryonen im Blastocysten-
stadiumgewonnen
Entnahme embryonaler Stammzellen
Entwicklung eines menschlichen Embryos:
Vorhandene ES-Zellen:
Zur Zeit gibt es mehr als 60 humane ES-Zelllinien
Gewinnung von ES-Zellen :Herkunft der Embryonen
• die menschlichen Embryonen stammen aus IVF-Behandlungen und sind „überzählig“und werden „gespendet“
• weltweit werden derzeit mehr als 100.000 überzählige Embryonen tiefgekühlt gelagert
Gewinnung von Stammzellen:ES-Zellen
Sind embryonale Stammzellen noch totipotent?
Im Stadium der Blastocyste (ca. 6 Tage nach Befruchtung) sind die Zellen bereits in zwei Gewebe differenziert, den Trophoblasten und den Embryoblasten. Es scheint, dass Embryoblastenzellen nicht mehr zu Trophoblasten reprogrammiert werden können
Die früheste Differenzierung der embryonalen Stammzellen:
Erste Differenzierungin Trophoektodermund primitives Endo-derm wird durch differenzielle Oct4-Genexpression erreicht
(aus Pesce and Schöler)
Etablierung einer Stammzelllinie:
Wie viele Eizellen werden für eine Stammzelllinie benötigt?
Bei der Etablierung der ersten menschlichen ES-Zelllinien (Thomson et al. 1998) wurden 36 Embryonen eingesetzt, 20 entwickelten sich bis zur Blastocyste, davon wurden 14 Embryoblasten isoliert und kultiviert, daraus konnten erfolgreich 5 Zelllinien etabliert werden (jede Zelllinie jeweils nur von einem Embryo)
Müssen Embryonen speziell für die Stammzellerzeugung
„gezüchtet“ werden?
Nein:Die ersten humanen ES-Zelllinien
(Thomson et al. 1998) stammen sowohl aus eingefrorenen als auch aus „frischen“ Embryonen. Die Autoren erwähnen keine auffälligen Unterschiede zwischen eingefrorenen und „frischen“Embryonen
Kann man ES-Zellen im Reagenzglas zu Organen heranzüchten?
Kultivierte Mensch-ES-Zellen konnten zur Differenzierungin mehr als 10 verschiedene Zell-/Gewebetypen angeregt werden:z.B. Herzmuskelzellen, Gehirnzellen, Knochen- und Knorpelzellen, Nierenzellen, Leber, Pankreas, Ganglienzellen, glatte Muskelzellen, Darmepithel u. a.. Fraglich ist, ob sich daraus Keimzellen entwickeln können. Das scheint nach neuesten Erkenntnissen aber möglich zu sein!
Kultivierte Maus-ES-Zellen konnten zur Differenzierungin mehr als 34 verschiedene Gewebe/Zellen angeregt werden
Kann man schon mit ES-ZellenErkrankungen heilen?
In Tierversuchen, eindeutig ja:BeispieleAutoimmunerkrankungen(Maus),Diabetes (Maus),Amyotrophe Lateralsklerose (ALS, deg Motoneuronen, Ratte)Parkinson (Mensch, fetale Stammzellen -ohne Doppelblind-Studie-)Herzinfarkt (Maus, Ratte, mit adulten Stammzellen)
Embryonale Stammzellen haben sicher das größte
Entwicklungspotenzial, zu ihrer Gewinnung müssen aber
Embryonen hergestellt oder vorhandene Embryonen (sog
„überzählige“ Embryonen z. B. aus IVF) zerstört werden.
EG(embryonic germ)-Zellen
• werden aus 8-10 Wochen alten Feten isoliert
• EG-Zellen sind ES-Zellen sehr ähnlich
• EG Zellen sind vermutlich auch pluripotent
• bisher deutlich weniger Studien mit EG Zellen
EG/ES-ZellenUnterschiede:
Obwohl ES- und EG-Zellen ähnliche „embryonicbodies“ bilden, scheint das Differenzierungspotenzialvon EG-Zellen deutlich geringer zu sein
EG Zellen bilden auch keine Teratome nach Injektion in Mäuse!
EG Zellen haben deutlich geringeres Wachstumspotenzial (< 80 Verdopplungen)
„Adulte“ Stammzellen
• adulte Stammzellen finden sich in sehr vielen verschiedenen Geweben, z.B. Knochenmark, Blut (Nabelschnur!), fetales und adultes Gehirn, Leber, Pankreas, Skelettmuskel, u. a.
• sind schwer zu identifizieren• sind sehr selten, z. B. 1 von 15.000
Zellen im Knochenmark, 1 von 100. 000 im Gehirn
• Gewinnung z. T. sehr schwierig
„Adulte“Stamm-zellenoder
Vorläufer-zellen?
„Adulte“Stamm-zellenoder
Vorläufer-zellen?
Beispiel: Stammzellen des Knochenmarks
• Bilden alle Blutzellen• Entwickeln sich zu Zellen des
Immunsystems• Scheinen auch Stammzellen für andere
Gewebe zu enthalten
FETAL LIVER BONE MARROW TISSUESYOLK SAC BLOOD
PROGENITORS MATURE CELLS
Osteoclast
Neutrophil
Eosinophil
BasophilMast cell
MegakaryocytePlatelets
MonocyteMacrophageKupffer cell
STEM CELLS
Self renewal
Repopulating cellBlast-CFC
CFUs
HPP-CFCMulti-CFC
OC-CFC (?)
Pre-B cell
Pre-T cell
T-Lymphocyte
B-LymphocytePlasma cell
M-CFC
BFU-E
Meg-CFC
Mast-CFC
Eo-CFC
GM-CFC
CFU-E
G-CFC
OTHER TISSUES
Lymphoidstem cell (?)
AGM
Erythrocyte
HSC
GewinnungadulterStamm-zellen
Unterschiede zwischenadulten Stammzellen/ES-Zellen
• wahrscheinlich nicht pluripotent• unterschiedliche Typen je nach Gewebe• keine Telomerase-Aktivität (wichtig für
Erhalt der Chromosomenintegrität)• limitierte Vermehrung in Zellkultur
Ungeklärt ist die Frage der „Plastizität“
Unter Plastizität versteht man das Potenzial adulter Stammzellen, sich in andere Zelltypen als die
des Herkunftsgewebes zu differenzieren
Beispiele für
Plastizität:Bisher ist unklar, ob eine einzelne
Zelle die beobachtete Plastizität hat
oder ob verschiedene
Zellen die verschiedenen
Differenzierungs-wege
ermöglichen
Was könnten adulte Stammzellen schon heute leisten?
schon seit über 40 Jahren werden Knochenmarks-transplantationen durchgeführtNabelschnurblut wird seit 1992 zur Transplan-tationverwendetParkinson Patienten haben durch Transplantation fetaler Gehirnzellen z. T. Verbesserung der Symptomatik erlebt (noch sehr unsicher)
Parkinson-Therapie mit fetalen Gehirnzellen?
Multiple Sklerose Heilung?
MS: Stammzellen lindern SymptomeMAILAND (eb). Im Tierversuch ist es gelungen, Symptome bei Multipler Sklerose durch Injektion von adulten neuronalen Stammzellen zu lindern (Nature 422, 2003, 688).Italienische Forscher hatten dazu Tieren mit experimenteller Autoimmun-Enzephalitis die Zellen intravenös injiziert. Die Zellen drangen in demyelinisierte Hirnareale und differenziertenzu reifen Zellen, die Axone wieder mit einer Myelinscheide umhüllten.
Sind adulte Stammzellen für den Patienten „sicher“?
Sind adulte Stammzellen für den Patienten sicher?
• Jahrelange Erfahrungen mit Knochenmarks-transplantation machen Hoffnung
• Tumoren als Nebenwirkung aus solchen Behandlungen sind nicht beobachtet worden
• Kürzlich ist allerdings nachgewiesen worden, dass nach Transplantation von Knochenmark auch in den Gehirnen der Patienten die fremden Zellen (Neuronen) zu finden waren
Sind adulte Stammzellen eine Alternative zu ES-Zellen?
adulte Stammzellen sind vermutlich nicht pluripotent, nicht leicht zu isolieren und nicht unbegrenzt in Zellkultur zu züchteneine wirkliche „Reprogrammierung“ ist bisher nicht, bzw. nur über die Kerntransplantation in Oocyten gelungen (was wieder zu ES-Zellen führt)
Stammzellen aus Nabelschnurblut anstelle von ES-Zellen?
Nabelschnurblut enthält adulte Stammzellen,N. ist daher keine echte Alternative
Der Ausweg:
thera-peutischesKlonen?
Reproduktives Klonen
• Seit 1996 ist es möglich, Säugetiere aus somatischen Zellen zu klonen
• Die Klone sind genetisch (fast) identisch mit dem Spender der Zellen
• Es ist denkbar, dass auch Menschen in Zukunft geklont werden
• Angeblich hat es schon (erfolgreiche) Versuche dazu gegeben
Betrug in Süd-Korea:
• Hwang Woo Suk hat offensichtlich in betrügerischer Absicht behauptet, bereits Klone von Menschen für therapeutische Zwecke hergestllt zu haben
• Inzwischen hat Hwang Betrug zugegeben
Dolly
Dolly with her first newborn, Bonnie
• Born in July 1996 at the RoslinInstitute in Scotland
• First mammal to be cloned from an adult mammal using the nuclear transfer technique
• 277 attempts were made before the experiment was successful
•Dolly died in February 14, 2003 of progressive lung disease at the age of 6; whereas normal sheep can live up to 12 years of age.
Klonierung von sterilen Tieren
• Genetic Savings and Clone has successfully cloned cats, including CC (above), the first cloned cat. The
• company had four clients sign up to• have their domestic cats cloned for
U.S. $50,000 each.
First pet clone is a cat
Genetic Savings & Clone promises to clone anyone’s pet —for $50,000
Klonierung von Haustieren
Klonierung von Haustieren
1998 – 50 mice were cloned in three generations from a single mouse
1998 – 8 calves were cloned from a single adult cow, but only 4 survived to their first birthday1999 – A female rhesus monkey named Tetra was cloned by splitting early embryo cells.
2000 – Pigs and goats reported cloned from adult cells
2002 – Rabbits and a kitten reported cloned from adult cells
Tetra
http://hs.houstonisd.org/hspva/academic/Science/Thinkquest/gail/text/benefits.html
Zusammenfassung
oocyte cytoplastENUCLEATION
NUCLEARTRANSFERcytoplast clone cell
developing embryo in culture
Induktion derEmbryo-
Entwicklunggenetic reprogramming
embryo
Implantation
uterus of surrogate mother
Erfolgsraten beim KlonenSpecie
sNumber of
oocytes usedNumber of
live offspringNotes
Mouse 2468 31 (1.3%) -
Bovine 440 6 (1.4%) 2 died
Sheep 417 14 (3.4%) 11 died within 6 months
Pig 977 5 (0.5%) -
Goat 285 3 (1.1%) -
The table shows success rates of cloning when mature mammal cells were used.
Yanagimachi, R. 2002. "Cloning: experience from the mouse and other animals." Molecular and Cellular Endocrinology. 21 March, 187.
Cloning Humans
http://www.cnn.com/2001/WORLD/europe/08/06/clone.doctor/index.html
Klonierung von Menschen?therapeutisch oder reproduktiv?
http://www.humancloning.org/