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H. K. Müller-Hermelink, H. H. Kreipe (Hrsg.)

PathologieKnochenmark, Lymphatisches System, Milz, Thymus

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Herausgegeben vonG. Klöppel · H. H. Kreipe · W. Remmele

PathologieBegründet von W. RemmeleDritte Auflage

Knochenmark, Lymphatisches System, Milz, Thymus

BandherausgeberH. K. Müller-Hermelink, H. H. Kreipe

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ISBN 978-3-540-85183-7 ISBN 978-3-540-85184-4 (eBook)https://doi.org/10.1007/978-3-540-85184-4

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

SpringerUrsprünglich erschienen in 7 Bänden© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus-drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen.

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Werkherausgeber

Prof. em. Dr. Günter KlöppelInstitut für PathologieKonsultationszentrum für Pankreas- und endokrine TumoreTechnische Universität MünchenMü[email protected]

Prof. Dr. Hans H. KreipeInstitut für PathologieMedizinische Hochschule [email protected]

Prof. Dr. Wolfgang Remmeleehem. Direktor des Instituts für Pathologie Kliniken der [email protected]

Bandherausgeber

Prof. Dr. Hans Konrad Müller-HermelinkPathologisches InstitutUniversität WürzburgWü[email protected]

Prof. Dr. Hans H. KreipeInstitut für PathologieMedizinische Hochschule [email protected]

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Der vorliegende Band ist mehr als 30 Jahre nach Erschei-nen der 1.  Auflage der „Pathologie“ ein völlig neu ge-stalteter Ansatz, das große Gebiet der Hämatopathologie umfassend zu behandeln. In den Zeiten des Umbruchs von der etablierten Kiel-Klassifikation zu den darauf-folgenden WHO-Klassifikationen war es in der Mitte der 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts nicht möglich gewesen, bei Erscheinen der 2.  Auflage die Pathologie der Hämatopoiese und des lymphatischen Systems in allen Facetten darzustellen. So war es, nachdem Kontro-versen unter neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sich klären und auflösen ließen, für die 3. Auflage eine Chance und ein Auftrag, das gesamte Gebiet wissen-schaftlich und diagnostisch aktuell zu erfassen.

Hierfür mussten die Grenzen der traditionellen Or-ganpathologie als grundsätzliches Ordnungsprinzip in mehrfacher Hinsicht überschritten werden. Einerseits betrifft die diagnostische Hämatopathologie nicht nur die anatomischen Bildungs- und Reaktionsorte des hä-matopoetischen und lymphatischen Systems, sondern alle Organe und Gewebe, in denen hämatoonkologische Erkrankungen und ihre Vorläuferläsionen als organde-finierte Primärmanifestationen auftreten und von gene-ralisierten Spätstadien abzugrenzen sind. Andererseits machen gemeinsame ätiologische Faktoren, wie Im-mundefekte und besondere Verläufe viraler Infektionen und deren gewebliche Manifestationen, eine stärker or-ganübergreifende Darstellung der Pathologie notwendig als dies üblicherweise bei Texten, die sich ganz an der Organpathologie orientieren, erfolgt. Diesen Gesichts-punkten wurde dadurch Rechnung getragen, dass neben den zentral behandelten Veränderungen der Ursprungs-organe des hämatopoietischen und lymphatischen Sys-tems die meist weniger zentral gesehenen Erkrankungen der Gewebe des mukosaassoziierten Immunsystems sowie ferner alle speziellen hämatopathologischen Or-ganmanifestationen kapitelweise aufgenommen und in aktueller Form dargestellt wurden.

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde die hämato-pathologische Diagnostik durch die Einführung neuer morphologisch basierter Techniken, wie der Immun-histochemie, der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) sowie der molekularpathologisch-bioche-

mischen Gewebeanalytik, revolutioniert. Die Hämato-pathologie wurde so der Wegbereiter für die heute allgemeine Entwicklung in der Pathologie, Grund-lagenforschung, genetisch-biologische Konzepte der Krebsentstehung und neue Techniken miteinander zu vereinen. Damit wird eine therapeutisch relevante und individuelle Diagnostik realisiert, in der es darauf an-kommt, morphologische, immunphänotypische, gene-tische und klinische Befunde miteinander abzustim-men. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen und muss als evolutionäres Konzept und kontinuierliche Ver-pflichtung verstanden werden. In diesem Sinne wurden die einzelnen Komponenten der Diagnostik für alle neoplastischen Krankheiten gegliedert aufgeführt und mit den wichtigsten Fakten zur Pathogenese und Prog-nose verbunden. Grundsätzliche Technologien für die Gewebeaufarbeitung und -analytik wurden aufgenom-men, stellen aber lediglich eine Minimalanforderung derzeit national und international empfohlener und bewährter Verfahren dar.

Von grosser Bedeutung für die pathologische Beur-teilung ist die Kenntnis des klinischen Befunds, da jede Diagnose einer Entität implizit eine Vorstellung über die Klinik und den Krankheitsverlauf enthält, um sie mit der realen Situation des Einzelpatienten zu korrelieren. Auch für den Kliniker sind genügende Grundkenntnisse zum pathologischen Entscheidungsprozess relevant und zu fordern, damit bei Inkongruenzen im Einzel-fall im Tumorboard Hämatoonkologen und Pathologen gemeinsam die richtige Entscheidung treffen können und die für den Patienten optimale Therapieempfehlung festlegen. Dieses Buch richtet sich daher sowohl an Pathologen als auch an Kliniker mit dem Versuch, die Grundlagen für diese verantwortliche Interaktion zu de-finieren.

Dieser Band enthält in seinen 40 Kapiteln, grundsätz-lich der Organisation des Gesamtwerks verpflichtet, eine nach Organen bzw. Organsystemen gegliederte Dar-stellung der Krankheitsentitäten. Inhaltliche Schwer-punkte betreffen die reaktiv entzündlichen, infektiösen und immunologischen Erkrankungen, die tumorartigen und die malignen hämatologischen Erkrankungen des myeloischen, lymphatischen, histiozytären und von den

Vorwort der Band- und Werkherausgeber

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sen, mag für den Leser das Fehlen langer und im Detail dann doch veralteter Literaturlisten ersetzen.

Bezüglich der Ausstattung des Bandes mit Abbildun-gen sind wir dem Springer Verlag dankbar, dass keine Einschränkungen gemacht wurden. So stand es allen Autoren offen, ihre besten und aussagekräftigsten Ab-bildungen sowie die Darstellung wichtiger molekular-pathologischer Befunde in die Gestaltung der Artikel aufzunehmen.

Dieser Band hat eine lange Entstehungsgeschichte, ist jedoch letztlich das Ergebnis eines vor 4 Jahren kon-zipierten inhaltlichen Neuanfangs. Dass es gelungen ist, alle Kapitel rechtzeitig fertigzustellen, beruht auf der großen Disziplin und dem immensen Einsatz aller Autoren. Hierfür und für das Engagement sowie die Be-geisterung, mit der sich alle an dieses Werk machten, sagen die Band- und Werkherausgeber herzlichen Dank. Mit besonderer Anerkennung und großer Dankbarkeit würdigen wir den Einsatz, die Hilfsbereitschaft und professionelle Großzügigkeit sowie die Kompetenz, mit der Frau Martha Berg, Frau Silvia Feuchter und Frau Gabriele Schröder die Entstehung begleitet haben.

Die Band- und Werkherausgeber, zusammen mit allen Autorinnen und Autoren hoffen, dass dieses in seiner Vollständigkeit einmalige Werk gelungen ist und einen festen Platz für die tägliche Diagnostik und Diffe-renzialdiagnostik erhält.

Würzburg H. K. Müller-HermelinkHannover H. H. KreipeWiesbaden W. RemmeleMünchen G. Klöppel

dendritischen Zellen abgeleiteten Systems und die nicht-hämatologischen Erkrankungen der behandelten häma-tologischen Organe (Knochenmark, Milz, Lymphkno-ten, extranodales lymphatisches System und Thymus). Durch die janusartige Bivalenz vieler lymphatischer Infiltrate entweder als Manifestation einer systemischen Grundkrankheit oder eines lokalen Prozesses lässt sich eine gewisse Redundanz nicht vermeiden und ist auch erwünscht. Dennoch wurde auch der in der neuen WHO-Klassifikation festgelegten Systematik Rechnung getragen: Alle myeloproliferativen Erkrankungen und Plasmozytome wurden beim Knochenmark behandelt, die Systematik der malignen Lymphome findet sich im Lymphknotenkapitel, im Thymuskapitel findet sich eine Gesamtdarstellung der epithelialen Thymustumoren, während in den Kapiteln zur Milz, zu den übrigen extra-nodalen Organen und auch zum Thymus die für den je-weiligen Ort spezifischen lymphoproliferativen Erkran-kungen und deren Differenzialdiagnose abgehandelt werden. Den EBV-assoziierten Erkrankungen wurde wegen der besonderen Bedeutung und der Vielfalt der morphologischen Manifestationen ein besonderes Kapi-tel zugewiesen.

Die Darstellung der vielen neuen oder neu definierten Krankheitsentitäten umfassend literaturmäßig abzubil-den, ist nicht möglich. Die zitierte Literatur wurde daher auf die wichtigsten Originalarbeiten und weiterführende Übersichten aus den letzten Jahren beschränkt, wobei sich darin auch eine Fokussierung der persönlichen Er-fahrungen und Schwerpunkte der jeweiligen Autoren wiederspiegelt. Die Möglichkeit über PubMed rasch und aktuell die Literatur zu fast jeder Fragestellung zu erfas-

VI Vorwort der Band- und Werkherausgeber

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Der vorliegende Band „Knochenmark, Lymphatisches System, Milz, Thymus“ ist mehr als 30 Jahre nach Erschei-nen der 1.  Auflage inhaltlich und strukturell völlig neu gestaltet worden. Er enthält nicht nur die diagnostische Hämatopathologie der anatomischen Bildungs- und Re-aktionsorte des hämatopoetischen und lymphatischen Systems, sondern berücksichtigt auch alle Organe mit speziellen hämatopathologischen Erkrankungen wie bei-spielsweise die Lymphome in den Geweben des Mukosa- assoziierten Immunsystems. Eine Betonung erfährt auch die Darstellung von Erkrankungen, die auf organüber-

greifenden gemeinsamen Faktoren beruhen, z. B. der Infektionen. Schließlich werden beim Thymus auch alle epithelialen Tumoren und nichtlymphatischen Erkran-kungen diskutiert.

Dieses Buch richtet sich an Pathologen und Kliniker mit dem Versuch, die diagnostischen Grundlagen eines zielgerichteten therapeutischen Vorgehens für die reale Situation des Einzelpatienten zu definieren. Die Heraus-geber hoffen, dass der vorliegende Band diesem An-spruch gerecht wird.

Infotext

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Hans Konrad Müller-Hermelink, Prof. Dr. Dr. h.c., ist Facharzt für Pathologie und Seniorprofessor für Patho-logie der Universität Würzburg. Seine Ausbildung und der Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere erfolgten am Institut für Pathologie der Universität Kiel unter Prof. Dr. Dres. h.c. K. Lennert. Von 1985 bis 2009 war er über 24  Jahre Direktor des Pathologischen Instituts der Universität Würzburg und entwickelte die Konsulta-tionszentren für Lymphknotenpathologie als Referenz-zentren für multizentrische klinische Therapiestudien und diagnostische Unterstützung für Pathologen im In- und Ausland. Seine wissenschaftlichen Arbeiten be-fassen sich mit der Klassifikation und Pathogenese von malignen Lymphomen und Thymustumoren, wobei er an der Entwicklung und internationalen Absicherung der WHO-Klassifikation dieser Tumoren wesentlichen Anteil hat. Nach seiner Emeritierung war er als „Wis-senschaftsdirektor“ der medizinischen Fakultäten der Universitäten Kiel und Lübeck tätig und führte als Se-niorprofessor für Pathologie seine diagnostischen und wissenschaftlichen Arbeiten fort. Hans Konrad Müller-Hermelink hat zahlreiche Preise und Ehrungen erfah-ren, ist Mitglied der Deutschen Akademie der Wissen-schaften Leopoldina und war lange Jahre Obmann der Sektion Pathologie und Rechtsmedizin sowie Sprecher der Klasse III der Akademie.

Hans  H. Kreipe, Prof. Dr., ist Facharzt für Pathologie und Direktor des Instituts für Pathologie der Medizini-schen Hochschule Hannover. Bereits in seiner Habilita-tion im Kieler Institut zum Thema „Histopathologie und Molekulare Pathologie chronischer myeloproliferativer Erkrankungen“ beschäftigte er sich wissenschaftlich mit der Pathologie des Knochenmarks und leitet seit 1998 in Hannover ein Referenzzentrum für Knochenmark-diagnostik. Das Referenzzentrum betreut mehrere große klinische Studien insbesondere zu myeloproliferativen Neoplasien und myelodysplastischen Syndromen und bringt dabei seine morphologische und molekulare Expertise ein. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten sind daraus hervorgegangen. Professor Kreipe ist Mit-glied der European Bone Marrow Working Group und war lange deren Präsident. Ferner ist er Co-Editor von wissenschaftlichen Journalen wie Annals of Hematology und Virchows Archiv.

Kurzbiografien der Band-Herausgeber

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I Knochenmark

1 Untersuchungsmethoden des Knochenmarks und Physiologie der Blutbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3H. H. Kreipe

2 Reaktive unilineäre Zytopenien und Zytosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11H. H. Kreipe

3 Veränderungen des gesamten Knochenmarks und Stromas . . . . . . . . . . . . 33H. H. Kreipe

4 Neoplastische Bildungsstörungen der Hämatopoese mit erhaltener Ausreifung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47H. H. Kreipe

5 Histiozytäre Neoplasien . . . . . . . . . . . . . . . . 89H. H. Kreipe

6 Mastozytosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95H. P. Horny, K. Sotlar, A. Reiter, P. Valent

7 Neoplastische Bildungsstörungen der Hämatopoese mit Ausreifungsverlust . . 115H. H. Kreipe

8 Lymphatische Neoplasien und ihre Manifestation im Knochenmark . . . . . . . 141H. H. Kreipe

9 Plasmazellneoplasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177F. Fend

10 Metastasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195H. H. Kreipe

11 Kindliche Knochenmarkerkrankungen . . 199S. Gattenlöhner

II Diagnostisches Vorgehen bei lymphatischen Gewebsveränderungen

12 Diagnostische Strategien, Immunhistochemie und molekulare Diagnostik lymphatischer Gewebe . . . . . 227G. Ott, J. Han J. M. van Krieken

III Milz

13 Funktionelle Anatomie, allgemeine Pathologie und Mitbeteiligung der Milz bei Erkrankungen anderer Organe . . . . . 237J. Diebold, T. Rüdiger, A. Marx, H. K. Müller-Hermelink

14 Reaktive, infektiöse und immunologisch bedingte Läsionen der Milz . . . . . . . . . . . . 299J. Diebold, T. Rüdiger, A.Marx, H. K. Müller-Hermelink

15 Tumoren und tumorartige Erkrankungen der Milz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337J. Diebold, T. Rüdiger, A.Marx, H. K. Müller-Hermelink

Inhalt

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IV Lymphknoten

16 Funktionelle Anatomie und Grundmuster reaktiver Lymphknotenveränderungen . . . . . . . . . . 379H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

17 Infektiöse Lymphadenitis . . . . . . . . . . . . . . 413H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

18 Nichtinfektiöse Lymphadenitis und Lymphadenopathien . . . . . . . . . . . . . . 459H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

19 Tumorartige Lymphadenopathien . . . . . 481H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

20 Speicherungen und Ablagerungen in Lymphknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

21 Lymphknoten bei angeborenen Immundefekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

V Lymphknotentumoren und lymphoproliferative Erkrankungen

22 Indolente und kleinzellige B-Zell Lymphome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523G. Ott

23 Großzellige und aggressive B-Zell Lymphome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 601A. Rosenwald, M. Rudelius

24 Hodgkin-Lymphome . . . . . . . . . . . . . . . . . . 625S. Hartmann, M.-L. Hansmann

25 Periphere T- und NK-Zell Lymphome . . 651H. K. Müller-Hermelink, Q. Yang, E. Geissinger

26 Maligne Lymphome bei Kindern und Adoleszenten – Besonderheiten und Differenzialdiagnose . . . . . . . . . . . . . . 703W. Klapper, I. Oschlies

27 Herpesvirus-assoziierte lymphoproliferative Erkrankungen und maligne Lymphome . . . . . . . . . . . . . . . 717I. Anagnostopoulos, L. Quintanilla de Fend

28 Nichtlymphatische Tumoren des Lymphknotens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793H. K. Müller-Hermelink, T. Rüdiger

29 Lymphknotenmetastasen bei unbekanntem Primärtumor . . . . . . . . 817C. Röcken

VI Extranodale Lymphome und lymphoproliferative Erkrankungen

30 Lymphoproliferative Erkrankungen der Mundhöhle und des Waldeyer Rachenrings . . . . . . . . 833K. Jöhrens

31 Lymphome des Zentralnervensystems . . 851M. Deckert

32 Lymphoproliferative Erkrankungen der Speicheldrüsen , okulären Adnexe und Tränendrüsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861S. Ihrler

33 Nasale Lymphome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 871I. Anagnostopoulos

34 Lymphome und lymphoproliferative Erkrankungen der Lunge . . . . . . . . . . . . . . 881P. Möller, G. Ott

35 Lymphproliferative Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts . . . . . . . . . . . . . . . . . 891A. Chott

XII Inhalt

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36 Lymphoproliferative Erkrankungen der Niere und ableitenden Harnwege . . . 929M. van den Brand, J. H. J. M. van Krieken

37 Lymphoproliferative Erkrankungen des weiblichen und männlichen Genitaltrakts sowie der Mamma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 939M. van den Brand, J. H. J. M. van Krieken, H. H. Kreipe

38 Kutane lymphoproliferative und hämatopoietische Erkrankungen . . 963W. Kempf, E. Geissinger

VII Thymus und Mediastinum

39 Thymus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 993P. Ströbel, A. Marx

40 Maligne Lymphome des Thymus und des Mediastinums . . . . . . . . . . . . . . . 1083P. Möller

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1083

Inhalt XIII

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Band-Herausgeber

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Konrad Müller-HermelinkPathologisches Institut der Universität WürzburgJosef-Schneider-Str. 297080 Wü[email protected]

Prof. Dr. Hans H. KreipeInstitut für PathologieMedizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 130625 [email protected]

Autoren

Prof. Dr. Ioannis AnagnostopoulosInstitut für PathologieCharité Universitätsmedizin BerlinCharitéplatz 110117 [email protected]

Univ. Prof. Dr. Andreas ChottInstitut für Pathologie und MikrobiologieWilhelminenspital der Stadt Wien, Pavillon 31Montleartstraße 371160 Wien, Ö[email protected]

Prof. Dr. Martina DeckertInstitut für NeuropathologieUniversitätsklinikum KölnKerpener Str. 6250937 Kö[email protected]

Werk-Herausgeber

Prof. em. Dr. Günter KlöppelInstitut für PathologieTechnische Universität MünchenKlinikum rechts der IsarKonsultationszentrum für Pankreas- und endokrine TumorenIsmaninger Str. 2281675 Mü[email protected]

Prof. Dr. Hans H. KreipeInstitut für PathologieMedizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 130625 [email protected]

Prof. Dr. Wolfgang Remmeleehem. Direktor des Instituts für PathologieKliniken der LandeshauptstadtLudwig-Erhard-Str. 10065199 [email protected]

Herausgeber- und Autorenverzeichnis

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Priv.-Doz. Dr. Korinna JöhrensInstitut für PathologieUniversitätsklinikum Carl Gustav CarusSchubertstraße 1501307 [email protected]

Prof. Dr. Werner KempfKempf und PfaltzHistologische DiagnostikAffolternstr. 56 CH-8050 ZürichDermatologische KlinikUniversitätsspital ZürichCH-8091 Zü[email protected]

Prof. Dr. Wolfram KlapperSektion für HämatopathologieUniversitätsklinikum KielArnold-Heller-Str. 3, Haus 1424105 [email protected]

Prof. Dr. Hans H. KreipeInstitut für PathologieMedizinische Hochschule HannoverCarl-Neuberg-Str. 130625 [email protected]

Prof. Dr. Alexander MarxInstitut für PathologieUniversitätsmedizin Mannheim der Universität HeidelbergTheodor-Kutzer-Ufer 1–368135 [email protected]

Prof. Dr. Peter MöllerInstitut für PathologieUniversitätsklinikum UlmAlbert-Einstein-Allee 2389070 [email protected]

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Konrad Müller-HermelinkPathologisches Institut der Universität WürzburgJosef-Schneider-Str. 297080 Wü[email protected]

Prof. Jacques Diebold16, Rue de la Glaçière75013 Paris, [email protected]

Prof. Dr. Falko FendInstitut für Pathologie und NeuropathologieEberhard-Karls-Universität TübingenLiebermeisterstr. 872076 Tü[email protected]

Prof. Dr. Stefan GattenlöhnerInstitut für PathologieUniversitätsklinikum Gießen und MarburgLanghansstr. 1035392 Gieß[email protected]

Prof. Dr. Eva GeissingerPathologisches Institut der UniversitätJosef-Schneider-Str. 297080 Wü[email protected]

Prof. Dr. Dr. h.c. Martin-Leo HansmannDr. Senckenbergisches Institut für PathologieKlinikum der Johann Wolfgang Goethe-UniversitätTheodor-Stern-Kai 760590 [email protected]

Prof. Dr. Sylvia HartmannDr. Senckenbergisches Institut für PathologieKlinikum der Johann Wolfgang Goethe-UniversitätTheodor-Stern-Kai 760590 [email protected]

Prof. Dr. Hans-Peter HornyReferenzzentren für Mastozytose im „European Competence Network for Mastocytosis“ (ECNM) in MünchenPathologisches Institut der Universität MünchenLudwig-Maximilian-UniversitätThalkirchnerstr. 3680337 Mü[email protected]

Prof. Dr. Stephan IhrlerLabor für Dermatohistologie und OralpathologieBayerstr. 6980335 Mü[email protected]

XVI Herausgeber- und Autorenverzeichnis

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Prof. Dr. Thomas RüdigerInstitut für Pathologie Städt. Klinikum KarlsruheMoltkestr. 9076133 [email protected]

Prof. Dr. Karl SotlarReferenzzentren für Mastozytose im „European Competence Network for Mastocytosis“ (ECNM) in SalzburgUniversitätsinstitut für Pathologie der PMUUniklinikum Salzburg, LandeskrankenhausMüllner Hauptstr. 485020 Salzburg, Ö[email protected]

Prof. Dr. Philipp StröbelInstitut für PathologieUniversitätsmedizin GöttingenRobert-Koch-Str. 4037075 Gö[email protected]

Prof. Dr. Peter ValentReferenzzentren für Mastozytose im „European Competence Network for Mastocytosis“ (ECNM) in WienMedizinische Universität WienKlinik I für Innere MedizinAbteilung für Hämatologie und HämostaseologieWähringer Gürtel 18–201090 Wien, Ö[email protected]

Dr. Michiel van den BrandRadboud University Medical CenterDepartment of PathologyGeert Grooteplein Zuid 106525 GA Nijmegen, [email protected]

Prof. Dr. J. Han J.M. van KriekenRadboud University Medical CenterDepartment of PathologyGeert Grooteplein Zuid 106525 GA Nijmegen, [email protected]

Dr. Qunpei YangPathologisches Institut der Universität WürzburgJosef-Schneider-Str. 297080 Wü[email protected]

Priv.-Doz. Dr. Ilske OschliesSektion für HämatopathologieUniversitätsklinikum KielArnold-Heller-Str. 3, Haus 1424105 [email protected]

Prof. Dr. German OttInstitut für Klinische PathologieRobert-Bosch-KrankenhausAuerbachstr. 11070376 [email protected]

Prof. Dr. Leticia Quintanilla de FendInstitut für Pathologie und NeuropathologieAbteilung Allgemeine PathologieEberhard-Karls-Universität TübingenLiebermeisterstr. 872076 Tü[email protected]

Prof. Dr. Andreas ReiterReferenzzentren für Mastozytose im „European Competence Network for Mastocytosis“ (ECNM) in MannheimIII. Medizinische Klinik, Hämatologie und OnkologieUniversitätsmedizin MannheimTheodor-Kutzer-Ufer 1–368167 [email protected]

Prof. Dr. Christoph RöckenInstitut für Pathologie Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinChristian-Albrechts-Universität KielArnold-Heller-Str. 3/1424105 [email protected]

Prof. Dr. Andreas RosenwaldPathologisches Institut der Universität WürzburgJosef-Schneider-Str. 297080 Wü[email protected]

Prof. Dr. Martina RudeliusPathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität MünchenThalkirchner Str. 3680337 München

Herausgeber- und Autorenverzeichnis XVII

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AA AA-Amyloid ABC Aktivierter B-Zellen-Typ (des DLBCL) AC Atypisches Karzinoid AChR Acetylcholin-Rezeptor ADA Adenosin-Deaminase AFIP Armed Forces Institute of Pathology AIDS Aquired immune deficiency syndrome AILT Angioimmunoblastisches T-Zell-Lymphom

(auch AILD, AITL) AIN Autoimmune Neutropenie AIRE Autoimmunes Regulatorgen AL Leichtkettenamyloid ALCL Anaplastisch-großzelliges Lymphom ALK Anaplastic lymphoma kinase ALL Akute lymphatische Leukämie ALPS Autoimmunes lymphoproliferatives

Syndrom AML Akute myeloische Leukämie ANCA Antineutrophil cytoplasmic autoantibodies APC Antigenpräsentierzellen APMF Akute Panmyelose mit Myelofibrose APECED Autoimmune Polyendrokrinopathie mit

Kandidiasis und ektodermaler Dystrophie ART Antiretrovirale Therapie ASM Aggressive systemische Mastozytose AT Ataxia teleangiectasia ATLL Adulte T-Zellen-Leukämie/-Lymphom ATRA Retinoläure (All-Trans Retinoic Acid)

BCG Bacillus Calmette-Guèrin BCR-ABL Reziproke ABL-BCR-Genfusion

(Philadelphia-Chromosom) BNPDV Blastäre Neoplasie plasmozytoider

dendritischer Vorläuferzellen BRCA Breast-Cancer-Gen BZR B-Zell-Rezeptor (auch BCR)

CALLA Common ALL-Antigen CAT Kongenitale amegakaryozytäre

Thrombozytopenie CD Cluster definition of differentiation CDA Kongenitale dyserythropoietische Anämie CEL Chronische Eosinophilenleukämie

CGD Chronische kindliche Granulomatose CHIP Klonale Hämatopoiese mit unbestimmtem

Potenzial cHL Klassisches Hodgkin-Lymphom CHS Chediak-Higashi-Syndrom CLL Chronische lymphatische Leukämie CMPE Chronische myeloproliferative Erkrankun-

gen (auch CME) CML Chronische myeloische Leukämie CMV Zytomegalievirus (auch ZMV) CMML Chronische myelomonozytäre Leukämie CNL Chronische Neutrophilenleukämie CSF Koloniestimulierender Faktor CSF Liquor cerebrospinalis CSR Class switch recombination (Immun-

globulingene) CT Computertomografie CTCL Kutane T-Zell-Lymphome CUP Karzinom mit unbekanntem Primärtumor CVID Common variable immunodeficiency

DBA Diamond-Blackfan-Anämie DC Dyskeratosis congenita DLBCL Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom

(auch DGZBL) DNA Desoxyribonukleinsäure

EATZL Enteropathie-assoziiertes T-Zell-Lymphom EBV Epstein-Barr-Virus EBER Ebstein-Barr encoding small RNA EBNA Ebstein-Barr nuclear antigen EDTA Ethylen-Di-Amin-Tetraacetat EMA Epitheliales Membranantigen EMP Extramedulläres Plasmozytom ET Essenzielle Thrombozythämie

FA Fanconi-Anämie FAB Französisch-Amerikanisch-Britische

Klassifikation FACS Fluorescence activated cell sorting FDC Follikuläre dendritische Zellen (auch FDZ) FFPE Formalinfixiertes, Paraffin-eingebettetes

Gewebe

Abkürzungsverzeichnis

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ITIM Immunglobulin-ähnliches Tyrosin-inhibi-torisches Motiv

ISS Internationales Staging-System ITP Immunologische thrombozytopenische

Purpura

JAK Janus-Kinase JMML Juvenile myelomonozytäre Leukämie

KIR Killer-inhibitorische Rezeptoren KM Knochenmark KZT Keimzelltumoren

LA Lymphadenopathie LAD Leukozytenadhäsionsstörung LANA Late nuclear antigen (des HHV8) LBL Lymphoblastisches Lymphom LCA Leucocyte-common antigen LDH Laktatdehydrogenase LEL Lymphoepitheliale Läsion LESA Lymphoepitheliale Sialadenitis LELC Lymphoepithelioma-like carcinoma LFH Lymphofollikuläre Hyperplasie LGL Large granular lymphocyte LLL Lymphoma-like lesion LLMPP Lymphoma Leukemia Molecular Profiling

Project LMP Latentes Membranprotein (des EBV) LOMG Late onset Myasthenia gravis LP Lymphocyte predominant Zelle

(Tumorzelle des NLPHL) LPS Lipopolysaccharid LPL Lymphplasmozytisches Lymphom lyGr Lymphomatoide Granulomatose LyP Lymphomatoide Papulose

MAIT Mukosaassoziierte intestinale T-Zellen MALT Mucosa-associated lymphoid tissue MAS Makrophagen-Aktivierungs-Syndrom MBL Monoklonale B-Zell-Lymphozytose MCH Mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt

(auch HBE) MCL Mantelzellenlymphom MCL Mastzellenleukämie MCN Muzinöse zystische Neoplasie (Pankreas) MCS Mastzellensarkom MCV Mittleres korpuskuläres Volumen MDS Myelodysplastisches Syndrom MDS/MPN Myelodysplastisch-myeloproliferative

Neoplasie MEN Multiple endokrine Neoplasie MF Mycosis fungoides MG Myasthenia gravis MGUS Monoklonale Gammopathie unklarer

Signifikanz MHC Major histocompatibility complex

FISH Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung FL Follikuläres Lymphom FCL Primäres kutanes Keimzentrumszellen-

lymphom FLIS Follikuläres In-situ-Lymphom FTL Follikuläres T-Zell-Lymphom

GS Griscelli-Syndrom GCB Keimzentrumstyp (des DLBCL) GEP Genexpressionsprofilierung GPOH Gesellschaft für pädiatrische Onkologie

und Hämatologie GSS Granulomatous slack skin (elastolytisches

T-Zell-Lymphom)

Hb Hämoglobin HCL Haarzellenleukämie (auch HZL) HE Hämatoxylin-Eosin-Färbung HELLP Präeklampsie (Hämolyse, erhöhte

Leberwerte, Thrombozytopenie) HHV Humanes Herpesvirus HIV Humanes Immundefizienzvirus Hkt Hämatokrit HLH Hämophagozytische Lymphohistiozytose

(auch HPS) HNPCC Heriditäres nichtpolypöses Kolonkarzinom H.p. Helicobacter pylori HPS Hämophagozytisches Syndrom HRS Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen HSCT Hämatopoietische Stammzellentrans-

plantation HSTL Hepatosplenisches Lymphom HSV Herpes-simplex-Virus HUS Hämolytisch urämisches Syndrom

ICDO International Classification of Diseases for Oncology

IGHV Variabler Anteil der Immunglobulin-Schwerkettengene

IH Immunhistologie IgG4 RSD IgG4-related sclerotic disease IL Interleukin IPI Internationaler Prognostischer Index IPSID Immunoproliferative small intestinal

disease IPSS International Prognostic Scoring System IPEX Immune Dysregulation, Polyendokrino-

pathie, Enteropathie, X-chromosomal vererbt

IRIS Immune reconstitution inflammatory syndrome

ISFN In-situ-follikuläre Neoplasie ISM Indolente systemische Mastozytose ITAM Immunglobulin-ähnliches Tyrosin-

Aktivierungsmotiv

XX Abkürzungsverzeichnis

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RA Refraktäre Anämie RAEB Refraktäre Anämie mit Exzess von

Blasten RARA Retinolsäure-Rezeptorgen RARS Refraktäre Anämie mit Ringsideroblas-

ten RCC Refraktäre Zytopenie des Kindesalters

SANT Splenische angiomatoide noduläre Transformation

SCID Severe combined immunodeficiency SCN Schwere kongenitale Neutropenie SDS Shwachman-Diamond-Syndrom SES Sezary-Syndrom SHM Somatische Hypermutation

(Immuglobulingene) SLL Kleinzelliges lymphozytisches Lymphom SMA Smooth muscle actin (glattmuskuläres

Aktin) SM Systemische Mastozytose SMZL Splenisches Marginalzonenlymphom SM- AHNMD Systemische Mastozytose mit assoziier-

ter klonaler Nicht-Mastzellen-Neoplasie (oder SM-AHN)

SPTCL Subkutanes pannikulitisches T-Zell-Lymphom

SSM Smoldering systemische Mastozytose SSW Schwangerschaftswoche STF Solitary fibrous tumor

TAFRO Thrombozytopenie, Aszites, Pleuraer-güsse, Anämie, Myelofibrose, Nierenver-sagen, Organomegalie

TAR Thrombozytopenie mit Radiusaplasie TC Typisches Karzinoid TCHRBL T-Zellen- und Histiozyten-reiches

B-Zell-Lymphom TdT Terminale Desoxynucleotydiltransferase TEC Thymus-Epithelzellen TGF Transforming growth factor T-LGL T-Zell-Leukämie der großen granulier-

ten T-Zellen TLR Toll-like Rezeptoren TNF Tumornekrosefaktor TNM Tumor-, Lymphknoten-, Metastasen-

Klassifikation TPL T-Prolymphozyten-Leukämie TRAJ J-Gen der α-Kette des T-Zell-Rezeptor TRAV Variabler Teil des T-Zell-Rezeptor

α-Ketten-Gens TSCC Plattenepithelkarzinom des Thymus TTP Thrombotische thrombozytopenische

Purpura TZR T-Zell-Rezeptor

MM Multiples Myelom (auch PZM – Plasma-zellenmyelom)

MML Myelomastozytäre Leukämie MNT Mikronoduläres Thymom MPT Metaplastisches Thymom MPNST Maligner peripherer Nervenscheidentumor MOTT Mycobacteria other than M. tuberculosis MPN Myeloproliferative Neoplasie (auch MPS) MRD Minimal residual disease MRI Magnetic resonance imaging (auch MRT) MZL Marginalzonenlymphom (auch MZoL)

NEC Neuroendokrines Karzinom – schlecht differenzierte NEN

NEN Neuroendokrine Neoplasie NET Neuroendokriner Tumor – gut differen-

zierte NEN NGS Next-generation-Sequenzierung NHL Non-Hodgkin-Lymphom NK Natürliche Killer-(Zellen) NK-CLP Chronische Lymphoproliferation der

NK-Zellen NLPHL Noduläres Lymphozyten-prädominantes

Hodgkin-Lymphom NMZL Nodales Marginalzonenlymphom NOS Not otherwise specified (nicht weiter

spezifiziert) NTM Non-tuberculous mycobacteria

PAS Periodic-acid-Schiff-Färbung PAL Pyothorax-assoziiertes Lymphom PALS Periarterioläre Lymphozytenscheiden PAMP Pathogen activated molecular pattern PBL Plasmoblastisches Lymphom PCNSL Primäres Lymphom des Zentralnerven-

systems PDGF Platelet-derived growth factor PID Primäre Immundefekterkrankungen PLL Prolymphozytenleukämie PLEVA Pityriasis lichenoides et varioliformis acuta PMBL Primäres mediastinales B-Zell-Lymphom PMF Primäre Myelofibrose PML Akute Promyelozytenleukämie PNH Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie POEMS Polyneuropathie, Organomegalie, End-

rokrinopathie, M-Gradient, Hautver-änderungen

PR Pagetoide Retikulose PTGC Progressive Keimzentrumstransformation PTLD Posttransplantatlymphoproliferative

Erkrankung PTCL Peripheres T-Zell-Lymphom PV Polycythaemia vera PVR Perivaskuläre Räume PZL Plasmazellenleukämie PZM Plasmazellmyelom

Abkürzungsverzeichnis XXI

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UICC Union Internationale contre le Cancer UP Urticaria pigmentosa

VZV Varizella-Zoster-Virus

WAS Wiskott-Aldrich-Syndrom WHO World Health Organization

XLP X-chromosomal gebundenes lymphoproliferatives Syndrom

YST Dottersacktumor

ZN Ziehl-Neelsen-Färbung ZNS Zentralnervensystem

XXII Abkürzungsverzeichnis

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II Knochenmark

1 Untersuchungsmethoden des Knochenmarks und Physiologie der Blutbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3H. H. Kreipe

2 Reaktive unilineäre Zytopenien und Zytosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11H. H. Kreipe

3 Veränderungen des gesamten Knochenmarks und Stromas . . . . . . . . . . . . 33H. H. Kreipe

4 Neoplastische Bildungsstörungen der Hämatopoese mit erhaltener Ausreifung . . 47H. H. Kreipe

5 Histiozytäre Neoplasien . . . . . . . . . . . . . . . . . 89H. H. Kreipe

6 Mastozytosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95H. P. Horny, K. Sotlar, A. Reiter, P. Valent

7 Neoplastische Bildungsstörungen der Hämatopoese mit Ausreifungsverlust . . . 115H. H. Kreipe

8 Lymphatische Neoplasien und ihre Manifestation im Knochenmark . . . . . . . . 141H. H. Kreipe

9 Plasmazellneoplasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177F. Fend

10 Metastasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195H. H. Kreipe

11 Kindliche Knochenmarkerkrankungen . . 199S. Gattenlöhner

Für die Überlassung von ausstrichzytologischen Bildern danken die Bandherausgeber Herrn Dr. med. Florian Länger, Medizinische Hochschule Hannover

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Kapitel 1

11 Untersuchungsmethoden des Knochenmarks und Physiologie der Blutbildung

Inhalt

Untersuchungsmethoden von Blut und Knochenmark . . . . 4

Das normale Knochenmark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Mikroskopische Anatomie des normalen Knochenmarks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Normalwerte des peripheren Blutes . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

H. H. Kreipe

© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019

H. K. Müller-Hermelink, H. H. Kreipe (Hrsg.), Pathologie – Knochenmark, Lymphatisches System, Milz, Thymus,

https://doi.org/10.1007/978-3-540-85184-4_1

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4 H. H. Kreipe

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Untersuchungsmethoden von Blut und Knochenmark

Die Diagnostik von Erkrankungen der blutbildenden Zellen erfordert in der Regel eine kombinierte An-wendung verschiedener Untersuchungsmethoden. Das häufigste und unverzichtbare Untersuchungsverfahren ist die Ausstrichzytologie von Blut und Knochenmark. Mindestens vier Knochenmarkausstriche sollten vor-liegen (2-mal Übersichtsfärbung, 1-mal Eisenfärbung, 1-mal für optionale Färbungen (Tab. 1.1). Diese sollten mehrere Markbröckel enthalten. Zytologische Präparate können auch von Stanzbiopsien gewonnen werden (sog. Abrollpräparate), sind jedoch weniger aussagefähig. Die Ausstriche sollten sofort nach Entnahme angefertigt und ausschließlich durch Lufttrocknung fixiert werden [9]. Die Übersichtsfärbung der Wahl stellt die Pappen-heimfärbung dar (s. Tab. 1.1).

Neben der Zytologie des Knochenmarks bildet die Histologie das zweithäufigste Untersuchungsverfahren. In der Regel genügt es für die Diagnostik hämatologischer Erkrankungen, wenn eine Lokalisation untersucht wird. Nur bei sekundärem und herdförmigem, z. B. metastati-schem Befall des Knochenmarks kann es indiziert sein, an mehr als einer Stelle Mark zu entnehmen. Den idealen Entnahmeort bildet die Spina iliaca posterior superior; eine Punktion des Sternums sollte wegen der möglichen Komplikationen nur noch in Ausnahmefällen erfolgen. Am gebräuchlichsten sind Jamshidi-Punktionsnadeln, die bis 4 cm lange Knochenmarkbiopsien ermöglichen. Für ausreichende Repräsentativität ist eine Mindestbiop-sielänge von 1 cm zu fordern [1, 2, 5]. Falls mit derselben Punktion Ausstrichmaterial gewonnen werden soll, sollte zuerst die Biopsie erfolgen, um Artefakte zu vermeiden.

Nach Gewinnung des Stanzzylinders sollte umge-hend die Fixierung im 10fachen Volumenüberschuss beginnen. Die Immersionsfixierung nimmt bei Hart-substanzen generell mehr Zeit in Anspruch, so dass eine Mindestfixierungszeit von 24 h nicht unterschritten werden sollte, 48–72 h sind als optimal anzusehen. Als Fixanzien sind Alkohol, Formaldehyd und Alkohol-Formaldehyd-Gemische in Gebrauch. In Anlehnung an ein Formaldehyd-Alkohol-Gemisch, das von Burkhardt (1966) inauguriert wurde, besteht die „Hannoversche Lösung“ aus 33,3 % Formalin, 64 % Methanol und 2,66 % Phosphatpuffer mit 6,65 g Glukose und einem pH von 7,4 [10].

Um die Knochenkomponente schneidbar zu machen, müssen die eingelagerten Mineralsalze, d. h. Kalzium-salze, aus der Hartsubstanz herausgelöst werden. Dazu können Säuren oder Komplexbildner verwandt werden.

Säuren haben den Nachteil, dass sie Gewebe zum Quellen bringen und erhebliche morphologische Arte-fakte hervorrufen können und auch die Immunhis-tochemie beeinträchtigen [6, 12]. Zusätzlich führen sie

Tab. 1.1 Färbungen an zytologischen Präparaten von Blut und Kno-chenmark

Färbung Darstellung Pathologische Befunde

Pappenheim-Färbung

Panoptische Rou-tinefärbung aller Zellreihen

Kern- und Zyto-plasmaanomalien, Reifungsstörungen

Berliner-Blau-Eisenfärbung

Makrophagen mit Speichereisen, Sideroblasten, Siderozyten

Vermehrung, Fehlen von Siderophagen, Ringsideroblasten

PAS Granulopoiese ab Myelozyt, Megakaryozyten

Positive Erythroblas-ten bei Erythroleu-kämien, verminderte megakaryozytäre Färbung bei Morbus Werlhoff

Peroxidase Granulopoiese außer Myelo-blasten

Positiv in akuten myeloischen Leukämien

Saure Esterase Monozyten, Makrophagen, Erythroblasten, Megakaryozyten

Positiv in akuten Monoblasten-Leukämien

Chlorace-tatesterase

Granulopoiese außer Myeloblas-ten, Mastzellen

Positiv in akuten myeloischen Leukämien

zu einer Degradation der Nukleinsäuren, so dass mo-lekularpathologische Verfahren nicht mehr angewandt werden können [8]. Ihr Vorteil liegt in der höheren Ge-schwindigkeit der Entkalkung. Während Salpetersäure und Trichloressigsäure wegen der eingeschränkten Morphologie nicht gebräuchlich sind, werden gelegent-lich und in bestimmten Ländern die folgenden Säuren angewandt:– Pikrinsäure hat eine entkalkende und fixierende Wir-

kung (in Bouin-Lösung mit Formaldehyd und Eis-essig gemischt),

– Ameisensäure mit Ethanol oder Formalin gemischt.

Aus den oben genannten Gründen sind Komplexbildner für die Entkalkung von Knochenmark vorzuziehen. Zu nennen sind hier:– Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat (EDTA): stellt eine be-

sonders schonende Entkalkungsmethode dar.– Gebrauchsfertige Lösungen mit Komplexbildnern

und weiteren unbekannten Zusätzen verschiedener kommerzieller Anbieter (z. B. New Decalc oder RDO, Mol-Decal).

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Kapitel 1 5Untersuchungsmethoden und normale Blutbildung

Insbesondere die Entkalkung mit Komplexbildnern ist zeitaufwändig und kann bei einer Beckenkamm-biopsie  48–72 h betragen. Zur Beschleunigung können Wärmezufuhr durch Inkubator oder Mikrowelle, ein Rührwerk oder eine Ultraschallbehandlung eingesetzt werden. Auch eine elektrolytische Entkalkung ist mög-lich. Nach dem Entkalken muss die Lösung gründlich ausgewaschen werden, da anderweitig Quellartefakte resultieren [10, 11].

Eine früher sehr gebräuchliche Methode, die die Ent-kalkung entbehrlich macht, ist die Einbettung in Kunst-harzen, wobei verschiedene Produkte im Angebot sind. Knochen und umgebendes Weichgewebe haben dann eine annähernd gleich harte Konsistenz und können ohne Rissartefakte mit geeigneten Rotationsmikroto-men geschnitten werden. Insbesondere Knochenver-änderungen und zytologische Details bleiben durch die Kunststoffeinbettung besser erhalten. Ein gravierender Nachteil ist die sehr eingeschränkte Möglichkeit zur Im-munhistochemie. DNA kann prinzipiell noch extrahiert werden, allerdings ist die Ausbeute deutlich geringer als bei Paraffineinbettung [6, 12].

Das normale Knochenmark

Hämatopoiese

Alle Zellen der Blutbildung einschließlich des lympha-tischen Systems werden von hämatopoetischen Stamm-zellen gebildet (s.  Abb.  1.1). Deren Zahl ist begrenzt; Schätzungen gehen von etwa 300 produktionsaktiven Stammzellen beim Erwachsenen aus [4]. Histo- oder zytomorphologisch sind sie nicht fassbar, sondern nur aufgrund ihrer Oberflächenmarker in der Durchfluss-zytometrie zu charakterisieren. Durch asymmetrische Teilung erhalten sie das Reservoir an pluripotenten Stammzellen und erzeugen gleichzeitig Vorläuferzellen für alle Zellen der Hämatopoiese [3, 7].

Beim Erwachsenen finden sich Stammzellen in der hämatopoetischen Nische, die sich im Knochenmark der Wirbelsäule und des Beckens befindet. Beim Kind werden auch die langen Röhrenknochen besiedelt. Wäh-rend der Embryogenese proliferieren die hämatopoeti-schen Stammzellen zunächst im Dottersack, während der frühen Gestation im Dorsalbereich der Aorta, später in Leber und Milz und erst gegen Ende der Gestation wird das Knochenmark besiedelt [4].

Stammzellen

Progenitor-zellen

CFU-S

CFU-mixCFU-GM CFU-b/M/E

CFU-M CFU-G CFU-ECFU-b CFU-MK

Vorläufer-zellen

Monoblast

Promonozyt

Monozyt

Myeloblast

Promyelozyt

MyelozytNeutrophil Eosinophil Basophil

GranulozytenNeutrophile Eosinophile Basophile

Megakaryoblast

Megakaryozyt

Thrombozyt

Proerythroblast

Makroblast

Erythrozyt

Abb. 1.1 Schema der Differenzierung und Reifung von Zellen in der Hämatopoiese aus unreifen Stammzellen über determinierte

Progenitorzellen bis hin zu reifen Endzellen und die diesen Vorgang steuernden Wachstumsfaktoren

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Bei der Hämatopoiese handelt es sich um einen le-benslang anhaltenden Bildungsprozess. Proliferation und Differenzierung hämatopoetischer Stamm- und Vorläuferzellen sind wachstumsfaktorabhängig (Ery-thropoitin, Interleukin-3, koloniestimulierende Fak-toren wie  G-CSF, GM-CSF,  M-CSF, Thrombopoitin; Abb. 1.1 und 1.2) und können rasch einem gesteigerten Bedarf angepasst werden. Abgesehen von derartigen Anpassungsreaktionen bewegen sich die Bildungsraten in einem relativ engen Zielkorridor an Mengen von Endzellen, deren Konzentration im peripheren Blut mit geringer Schwankungsbreite konstant ist.

Der erste Schritt in jeder hämatologischen Diagnostik besteht darin, die peripheren Werte der verschiedenen Blutzellen zu bestimmen, aus denen sich die ersten und entscheidenden differenzialdiagnostischen Überlegun-gen ergeben. Für ein Verständnis der hämatologischen Fragestellung ist es daher wichtig, die Normalwerte zu kennen. Die wichtigsten hämatologischen Normwerte sind in Tab. 1.2 zusammengefasst.

Mikroskopische Anatomie des normalen Knochenmarks

Das normale Knochenmark besteht histologisch aus drei Komponenten:– Hämatopoiese,– Knochen mit Kortikalis und Periost sowie spongiö-

sem Knochengewebe,– Fettmark.

Der Flächenanteil der Hämatopoiese ist je nach Le-bensalter unterschiedlich und nimmt mit steigendem Lebensalter ab (Abb.  1.3). Als Faustregel für die grobe quantitative Abschätzung des zu erwartenden prozen-tualen Flächenanteils für die Hämatopoiese kann gelten:

100 – Lebensalter = % Flächenanteil der blutbildenden Zellen [1, 2].

Die verschiedenen Zellreihen beanspruchen unter-schiedliche Anteile an der Zellularität des normalen blutbildenden Knochenmarks [1, 2]. Den größten An-teil mit 50–70 % aller Zellen stellt die Granulopoiese.

CFU-S

CFU-mixLymphoiderProgenitor

Thymozyt

Myelo-poese CFU-E

Erythrozyt

CFU-M

Monozyt

CFU-GM

Eosinophiler

CFU-eo CFU-Mk

Thrombozyt

T-Zelle

Prä-B-Zelle B-Zelle

Stamm-zellen

IL-1, 3, 6, 11, KLTPO, G-CSF

IL-7

IL-1, 2, 4

IL- 2, 4, 6, 9, 12

IL- 3, 9, 11GM-CSF

IL- 3, 6, KL G(M)-CSF

CFU-G

Neutrophiler Basophiler

CFU-baso

IL- 3, (G)M-CSF

M-CSF

IL- 3, GM-CSF

G-CSF IL-5

IL- 1, 3, 5GM-CSF

IL- 3, 5 GM-CSF

IL-3 TPO EPO

IL- 3, 6, 11, KLGM-CSF, TPO

Granulozyt

Abb. 1.2 Wachstumsfaktoren und ihre linienspezifische Wirksamkeit in der Hämatopoiese

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Kapitel 1 7Untersuchungsmethoden und normale Blutbildung

Tab. 1.2 Wichtige hämatologische Normalwerte im peripheren Blut beim Erwachsenen und beim Kind

Zellreihe Zelle/Molekül Einheit Normwert (männlich) Normwert (weiblich) Besonderheiten beim Kind

Erythropoiesea Erythrozyten Zellen/µl 5,2 × 106 ± 0,7 × 106 4,6 × 106 ± 0,6 × 106

Retikulozyten %; Zellen/µl 2,25 ± 0,99; 18 – 158 × 103

2,25 ± 0,99; 18 – 158 × 103

Neugeborene bis 7 %

Hämoglobin g/dl 15,5 ± 2 14 ± 2 Neugeborene >14

MCV fl 90 ± 10 90 ± 10 Neugeborene >100

MCH pg 30 ± 4 30 ± 4 Neugeborene 34 ± 3

MCHC g/dl 34 ± 3 34 ± 3

Eisen µg/dl; µmol/L 27 – 138; 4,8 – 24,7 33 – 102; 5,9 – 18,3

Ferritin ng/ml 23 – 70 6 – 40 Neugeborene bis 500

Fe-Bindungs-kapazität

µg/dl; µmol/L 174 – 351; 31,1 – 62,8 194 – 372; 34,7 – 66,6

Serum Vitamin B12 pg/ml 200 – 1000 200 – 1000

Serum Folat ng/ml 2 – 10 2 – 10

Haptoglobin mg/dl 41 – 165 41 – 165 Neugeborene 0 – 45

Leukozytenb Zellen/µl 4,5 – 11,0 4,5 – 11,0 Neugeborene >11

Granulopoiese Neutrophile % 59 59

Neutrophile Zellen/µl 1,8 – 7,7 × 103 1,8 – 7,7 × 103

Eosinophile % 3 3

Eosinophile Zellen/µl 0,2 × 103 0,2 × 103

Basophile % 1 1

Basophile Zellen/µl 0,1 × 103 0,1 × 103

Monopoiese Monozyten % 4 4

Monozyten Zellen/µl 0,3 × 103 0,3 × 103

Lymphopoiese Lymphozyten % 35 35

Lymphozyten Zellen/µl 1,0 – 4,8 × 103 1,0 – 4,8 × 103 Im 1. Lebensjahr bis 10 × 103

Thrombopoiese Thrombozyten Zellen/µl 150 – 450 × 103 150 – 450 × 103

aAngegeben sind Mittelwerte ± 2 Standardabweichungen, entsprechend einem Bereich, der 95 % der Normalbevölkerung einschließt. bAngegeben sind Mittelwerte und Schwankungsbereiche

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Sie besteht zum überwiegenden Teil aus reifenden Zell-formen, Metamyelozyten (3–8 %), Myelozyten (2–5 %), stabkernigen (10–15 %) und neutrophilen Granulozy-ten (20–30 %) (Abb. 1.4). Die reiferen Zellformen sind in der Markraummitte anzutreffen. Promyelozyten (1–3 %) sind die größten Zellen dieser Differenzierungs-reihe und nehmen eine peritrabekuläre oder perivasale Lokalisation ein, finden sich also normalerweise nicht in der Markraummitte außerhalb der Nachbarschaft von Gefäßen. Promyelozyten sind 11,5–20 µm groß und besitzen eine rotviolette Granulation des Zytoplasmas, die in der Zellmitte in der Nachbarschaft des Zellkerns, wo sich der Golgi-Apparat befindet, fehlt. Der Kern ist oval und liegt exzentrisch mit einem Durchmesser von ca.  12 µm zumeist mit einer Einbuchtung in Nachbar-schaft des Golgi-Apparats. Myeloblasten finden sich eher in der Markraummitte und nicht unmittelbar peri-trabekulär. Im normalen Mark machen sie 1–2 % der Zellen aus und sind nur mit einer CD34- oder CD117-Immunhistochemie zu visualisieren. Die Zellen der Granulopoiese sind immunhistochemisch mit Anti-körpern gegen die Myeloperoxidase, CD33, partiell Ly-sozym markierbar und exprimieren die formalinresis-tente α-Naphtol-Chloracetatesterase. Die Expression der

Abb. 1.3 Im normalen Knochenmark stehen die Zellularität und das Fettgewebe in einem altersabhängigen Verhältnis, hier entspre-chend einem 40-jährigen Individuum. Die Erythropoiese, erkennbar an den dunkleren Zellkernen in der Giemsafärbung, bildet rundliche Kolonien in der Markraummitte aus und beansprucht einen Zellan-teil von etwa 30 %. Die peritrabekuläre Region wird normalerweise ausgespart, in ihrer Nachbarschaft (oberer Bildrand) finden sich die unreifen Zellen der Granulopoiese, die zur Markraummitte hin aus-reift. Megakaryozyten stellen den geringsten Anteil und liegen ver-einzelt in Markraummitte. Lymphozyten liegen vereinzelt und ohne Gruppenbildung zwischen den hämatopoetischen Zellen und sind im normalen Knochenmark erst immunhistochemisch sicher von den anderen Zellen zu differenzieren. Dabei stehen T-Zellen ganz im Vordergrund (Giemsa)

Differenzierungsantigene während der Granulopoiese ist in Abb. 1.5 dargestellt.

Eosinophile und basophile Granulozyten weisen gemeinsame Vorläuferzellen mit der neutrophilen Granulopoiese auf. Eosinophile Granulozyten und Vor-läuferzellen sind aufgrund der Größe und Dichte ihrer eosinophilen Granula in den Übersichtsfärbungen (HE, Giemsa) leicht zu erkennen. Sie machen weniger als 3 % der Knochenmarkzellen aus. Spezifische immunhisto-chemische Marker für eosinophile Granulozyten stehen nicht zur Verfügung. Bei den Basophilen und ihren Vor-läufern ist eine sichere Erkennung nur immunhistoche-misch oder am Ausstrich möglich; sie machen weniger als 1 % der Zellen aus.

Monozyten haben mit neutrophilen Granulozyten ebenfalls eine gemeinsame Vorläuferzelle, bevor sich diese Reihe auf Ebene des Monoblasten von den übri-gen myeloischen Zellen abzweigt. Histologisch weisen Promonozyten und Monozyten ein aufgelockertes Chromatin, häufig gefaltete Zellkerne und ein breiteres Zytoplasma auf. Enzymzytochemisch im Ausstrich sind sie durch die unspezifische Esterasereaktion darstell-bar. Immunhistochemisch markieren sie sich mit Anti-körpern gegen CD14, CD68, CD163 und Lysozym. Aus-gereifte, residente Knochenmarksmakrophagen, die u. a. für den Eisenstoffwechsel verantwortlich sind, reagieren ebenfalls mit diesen Markern. Dendritische Zellmarker (CD1a, CD21, CD123) werden von den Zellen dieser Reihe in der Regel nicht und wenn, dann nur durch ein-zelne Zellen exprimiert.

Mastzellen kommen einzeln liegend ohne Haufenbil-dung im normalen Knochenmark vor und besitzen eine rundlich-ovale, nicht spindelige Zellform mit ovalen Zellkernen. Sie sind immunhistochemisch durch CD117 und Tryptase darstellbar.

Zellen der Erythropoiese machen im Normalmark 20–30 % der Zellen aus. Sie sind in Nestern außerhalb

Abb. 1.4 Zellen der normalen Granulopoiese, bestehend aus Pro-myelozyten, Myelozyten, stabkernigen und reifen Granulozyten (Pappenheim)

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Kapitel 1 9Untersuchungsmethoden und normale Blutbildung

der peritrabekulären Bildungszone in der Nachbarschaft von den Sinus lokalisiert und aufgrund ihrer dunklen Kernfärbung leicht abzugrenzen. Immunhistochemisch können sie mit Antikörpern gegen CD71, Hämoglobin und Glykophorin  C markiert werden. Zellen der ery-thropoetischen Reifungsreihe sind der Proerythroblast (Kerngröße 11,5–20 µm; 1–3 %), der basophile Normo-blast (Kerngröße  9–13 µm,  5–8 %), der polychromati-sche Erythroblast (Kerngröße  7–10 µm,  35–45 %) und der Normoblast (Kerngröße 4–8 µm, 35–45 %). Letzte-rer weist ein eosinrotes, ähnlich dem der Erythrozyten beschaffenes Zytoplasma auf, während das der anderen Reifungsstufen basophil erscheint.

Lymphatische Zellen kommen im normalen Kno-chenmark mit einem Anteil von bis zu 5 % der Zellen vor. Bei Kindern kann der Anteil höher liegen (40–50 %). Auf die bei Kindern besonders häufig anzutref-fenden Hämatogone wird unten eingegangen. Im Kno-chenmark des Erwachsenen überwiegen  T-Zellen und nur wenige  B-Zellen kommen vor, in der Regel diffus verteilt im Gewebe ohne Herd- oder Haufenbildung. Eine peritrabekuläre Lagerung von Lymphozyten gibt es unter normalen Umständen nicht.

Als Hämatogone werden B-lymphoblastische Vorläu-ferzellen im Knochenmark bezeichnet, die bei Kindern physiologischerweise und seltener auch bei Erwachsenen vorkommen können. Zumeist fallen sie nur aufgrund ih-res Immunphänotyps auf (positiv für TdT, CD10, CD19, CD20, CD34, CD38). Im Gegensatz zu lymphoblasti-

CFU-mix

CFU-GM

Myelo-blast

Pro-myelozyt Myelozyt

Meta-myelozyt

Segment-kerniger

MHC II

CD11b

CD11c

CD13

CD15

CD33

CD34

Abb. 1.5 Expression von immunhisto- und zytochemischen Merkmalen während der Differenzierung und Reifung granulopoietischer Zellen

schen Lymphomen bilden sie keine geschlossenen Herde aus, liegen verstreut und einzeln und zeigen ein Reifungs-spektrum mit heterogener Expression der genannten immunhistochemischen Marker (Abb. 1.6 und 1.7). Hä-matogone treten vermehrt bei Immunthrombozytopenie, nach Chemotherapie und Knochenmarktransplantation,

Abb. 1.6 Im normalen Knochenmark, insbesondere bei Kindern kommen unreife lymphatische Zellen vor, die die Lymphoblasten-spezifische terminale Desoxynukleotidyltransferase (TdT) expri-mieren. Diese unreifen Zellen werden als Hämatogone bezeichnet (Immunhistochemie, TdT-Antikörper)

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Abb. 1.7 Die Hämatogone exprimieren zum Teil und nicht durch-gehend CD20 und CD10, während CD79a konstant nachweisbar ist (Immunhistochemie, Anti-CD79a)

bei viralen Infekten und kongenitalen Zytopenien, wie z. B. dem Costman-Syndrom, auf.

Normalwerte des peripheren Blutes

Für das Verständnis der klinischen Fragestellung, unter der Knochenmark zur morphologischen Beurteilung übersandt wird, ist eine Kenntnis der Normalwerte er-forderlich. Die wichtigsten Normalwerte zur Beurtei-lung des hämatologischen Status sind in Tab. 1.2 wieder-gegeben [3].

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Kapitel 2

2

Reaktive und angeborene Störungen der Granulopoese und Monopoese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Granulozytopenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Granulozytose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Eosinophilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Basophilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Monozytose und Monozytopenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Nichtneoplastische Störungen der Thrombopoese . . . . . . . 27

Thrombozytopenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Thrombozytose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2 Reaktive unilineäre Zytopenien und Zytosen

Inhalt

Anämien und Erythrozytose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Erythrozytenmorphologie bei Anämien . . . . . . . . . . . . . 12

Eisenmangelanämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Anämie bei chronischen Erkrankungen (Entzündungs-, Infekt- oder Tumoranämie) . . . . . . . . . 14

Megaloblastäre Anämien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Anämie bei Hämolyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Anämien bei Bildungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Anämien bei Intoxikationen und Mangelerscheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Erythrozytose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

H. H. Kreipe

© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019

H. K. Müller-Hermelink, H. H. Kreipe (Hrsg.), Pathologie – Knochenmark, Lymphatisches System, Milz, Thymus,

https://doi.org/10.1007/978-3-540-85184-4_2

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Anämien und Erythrozytose

Definition

Als Anämien werden Zustände mit einem Mangel an Erythrozyten bezeichnet. Der Mangel ergibt sich aus der Abweichung von den in der Tab.  1.2 wiedergegebenen altersentsprechenden Normwerten. Dabei muss berück-sichtigt werden, dass bei den Hämoglobin- und Erythro-zytenwerten gewisse laborspezifische Abweichungen vorkommen. Die laborinternen Grenzwerte werden in der Regel mit dem Befund mitgeteilt.

Die Anämien können nach verschiedenen Gesichts-punkten klassifiziert werden, wie in Tab. 2.1 dargestellt. Dabei kann mit der Morphologie allein, sei es Histologie oder Zytologie, die Ursache der Anämie häufig nicht zugeordnet werden und klinische sowie Laborbefunde müssen mit dem morphologischen Bild integriert wer-den. Im Folgenden werden zunächst die erworbenen Anämien nach der Art der Entstehung und danach die angeborenen Anämien dargestellt.

Für die Klassifikation der Anämien sind die folgen-den Laborwerte relevant:– Hämoglobin (Hb; Mann: 13,5 g/dl bzw. 8,3 mmol/l;

Frau 12,0 g/dl bzw. 7,4 mmol/l)– Hämatokrit (Hkt; Mann: 40 %; Frau 37 %)– Mittleres korpuskuläres Volumen (MCV; Hämatokrit

Vol%: Erythrozytenzahl pro μl; 85–98 fl)– Mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt (MCH, HbE;

Hämoglobin g/dL: Erythrozytzahl pro μl;28–34 pg)

Tab. 2.1 Klassifikation der Anämien

Angeboren Bildungsstörung Reifungsstörung Verkürztes Überleben

Mikrozytär Normozytär Makrozytär

Blackfan-Dia-mond-Syndrom

Erythropoitin-mangel

(renale Anämie)

Vitamin-B12-Mangel

Hämolyse durch Auto-antikörper

Eisenmangel Chronische Erkrankungen

Vitamin-B12-Mangel

Thalassämie Myelodysplasie Folatmangel Sichelzellanä-mie

Chronische Erkrankungen

Folatmangel

Heriditäre Sphärozytose

Aplastische Anämie

Eisenmangel Hereditäre Sphärozytose

Thalassämie Myelodys-plasie

Fanconi-Anämie

Verdrängung durch Neoplasien oder Fibrose

Hämoglobino-pathien (z. B. Thalassämie)

Mikroangio-pathien

Hämbiosyn-thesedefekte

Kongenitale sideroblastische Anämie

Paroxysmale noturnale Hämo-globinurie

Enzymdefekte Reine erythrozy-täre Aplasie

Mit Hilfe des MCV werden die Anämien in mikro-, normo- oder makrozytäre Anämien unterteilt. Der MCH bzw. HbE dient zur Unterscheidung von hypo-, normo- und hyperchromen Anämien. Der Quotient aus Hämoglobinwert und Hämatokrit (MCHC) spielt in der Anämiediagnostik keine Rolle.

Die Anämien können nach verschiedenen Gesichts-punkten klassifiziert werden, die in Tab.  2.1 wieder-gegeben sind (Angeboren, Bildungsstörung, Reifungs-störung, Lebensdauer oder Größe der Erythrozyten).

Erythrozytenmorphologie bei Anämien

Bei der Anämiediagnostik kommt der Erythrozyten-morphologie im Ausstrich eine wichtige Bedeutung zu. Dabei gilt es die folgenden Formabweichungen zu un-terscheiden [3, 19, 32]:– Akanthozyten: Stechapfelform, bei Pyruvatkinase-

mangel, aber auch artefiziell (Austrocknung),– Anisozytose: Größenheterogenität,– Anulozyten: große zentrale Aufhellung bei Hypo-

chromasie (Abb. 2.1),– Basophile Tüpfelung: gestörte Erythropoiese, z. B. bei

Bleiintoxikation, Thalassämie,– Dakryozyten: Tropfenform, insbesondere bei Kno-

chenmarkfibrosen,– Fragmentozyten: zerrissene Erythrozyten, z. B. beim

hämolytisch-urämischen Syndrom, thrombotisch-thrombozytopener Purpura, Herzklappenersatz,