5
HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 | 1 Interview mit Senior-Chef Josef „Sepp“ Wagner Biwakschachtel erfolgreich installiert: Wie die Kiste auf den Grat flog… Ein Schuh im Detail: Der Alaska GTX ® Fachhandel: Zwerfkei Outdoor Center – im Gespräch: Evert Bobeldijk Kinderdorf alpin – zwölf Jugendliche aus dem Kinderdorf Irschenberg überqueren zu Fuß die Alpen Technik: Das Geheimnis der IceGrip-Sohle Hanwag-Kunden: Konrad Mühlberger Frag Friedl: Was bedeutet „zwiegenäht“ und „echt zwiegenäht“? Menschen bei Hanwag: Eva-Maria Lindinger Hanwag ProTeam: Thorsten Hoyer Zwei wichtige Geburtstage in nur einem Jahr: Hanwag gibt es seit 90 Jahren und jene Person, die das Unternehmen jahrzehntelang erfolgreich geführt, gelenkt und geprägt hat, feiert ebenfalls ihren 90. Geburtstag! Josef „Sepp“ Wagner wird am 21. Dezember 90 Jahre alt. Text: Julia Englhart B eim „Samer Veitl“ hat mit Han- wag alles angefangen: Hinter dem urigen Hausnamen ver- bergen sich die drei Wagner-Brüder, die sich allesamt im Bergschuh- markt etablieren konnten. Hans Wagner gründet Hanwag, Lorenz Wagner greift mit Lowa ebenfalls in die Initialenkiste und Adolf Wagner fällt – zumindest beim Namen – mit „Hochland“ aus der Reihe. Jeder der drei machte seinen Weg. Hans Wag- ner setzte dabei früh auf seinen Nef- fen, den Sepp. 75 Jahre sind vergan- gen, seit dieser seine ersten Dienste in der Schuhmanufaktur leistete. In diesen Jahrzehnten passierte viel: das Überleben der Firma im Krieg und der schwierigen Zeit danach, das Wirtschaftswunder (das auch dem Schuhmarkt goldene Zeiten be- scherte), die ständige Gratwande- rung zwischen Trendgeist, Technik, Moderne und Tradition. 1964 über- nahm Josef Wagner die Leitung von Hanwag und baute die einst klei- ne Schuhmacherei weiter aus – mit großem Erfolg, bis er 2006 mit 85 Jahren in den wohlverdienten (Un) Ruhestand ging. Spiel, Satz, Sieg... Aber „Ruhestand“ war niemals sein Ding und Stillstand schon gar nicht. Auch heute ist Sepp Wagner täglich in der Vierkirchener Produk- tion anzutreffen, packt mit an, kon- trolliert das fertige Schuhwerk und gibt sein Wissen an die Mitarbeiter weiter. Als Luxus gönnt er sich aber einen Mittagsschlaf. Und donners- tags hat er am Vormittag keine Zeit: seine drei Tennispartner erwarten ihn fürs wöchentliche Doppel! Für diese Ausgabe der Bergpost haben wir ihm Fragen gestellt, die er als einziger bei Hanwag beantwor- ten kann. Wir wollten wissen, wie das eigentlich mit ihm und dem Gschwendtner Sepp damals war, wie die kleine Schuhmacherei den Krieg überstand und warum es in der Produktion nur Spaten-Bier gibt. Das Interview mit dem „Sepp“ lest ihr auf der nächsten Seite. Hier gratulieren wir noch einmal ganz herzlich – noch nicht zum 90. Ge- burtstag, aber zu einem Lebenswerk, das man sogar anziehen kann! Josef Wagner feiert seinen 90. Geburtstag Ois Guade, Sepp! Neuigkeiten, Geschichten und Wissenswertes vom Bayerischen Bergschuster Ausgabe 2 | Winter 2011 / 2012 | Kostenlos Servus liebe Bergpost- Leser, V or einem halben Jahr brach- ten wir die erste Ausgabe un- serer Kundenzeitung „Berg- post“ heraus. Natürlich waren wir unglaublich gespannt, wie die „Berg- post“ ankommt und ob sie (gerne) gelesen wird! Bei Freunden und Be- kannten haben wir sofort mit einem „Na, was sagst du?“ nachgehakt. Die Antworten haben uns riesig ge- freut. Von völlig unterschiedlichen Menschen – Kunden, Mitarbeiter, Kollegen, Schuhfanatiker, Schuh- desinteressierte, Alpinisten, Liftfah- rer, 24-Stunden-Wanderer, Trekker, 8a-Kletterer, Erwachsene und Kin- der – erhielten wir ein sehr positi- ves Feedback: „Echte Infos und inte- ressante Themen.“ In diesem Sinne verschicken wir jetzt die aktuelle „Bergpost“. In der letzten Ausgabe stand un- ser 90. Firmenjubiläum thematisch im Mittelpunkt. Jetzt geht es wieder um einen 90. Geburtstag: jener un- seres Senior-Chefs Josef Wagner im Dezember 2011. Also verzeiht, dass wir mit Euch wieder in die Vergan- genheit reisen, aber der „Sepp“ hat einiges zu berichten. Neun Jahr- zehnte – davon 75 Jahre in ein und derselben Firma – sind nicht nur für den Schuhmacher und die Schuh- macherei eine lange Zeit. Also: viel Spaß beim Lesen! Jürgen Siegwarth und das Hanwag-Team EDITORIAL P.S.: Über jede Form von Feedback freuen wir uns natürlich, egal ob Lob oder Kritik. Per Mail an [email protected] oder auf Facebook: www.facebook.com/Hanwag IN DIESER AUSGABE: Neben dem Tennisplatz einer der Lieblingsorte von Sepp Wagner: die Produktion in Vierkirchen. Bayerisches Urgestein auf bayerischem Kalkgestein: „Sepp“ Wagner auf der Zugspitze. Foto: Peter Wilson Foto: Rafael Kroetz Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 6 Seite 7 Seite 7 Seite 8 Photo: Thomas Gratzl

HANWAG Bergpost 2/2011 Deutsch

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die zweite Ausgabe der HANWAG Bergpost

Citation preview

Page 1: HANWAG Bergpost 2/2011 Deutsch

HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 | 1

Interview mit Senior-Chef Josef „Sepp“ Wagner

Biwakschachtel erfolgreich installiert: Wie die Kiste auf den Grat flog…

Ein Schuh im Detail: Der Alaska GTX®

Fachhandel: Zwerfkei Outdoor Center – im Gespräch: Evert Bobeldijk

Kinderdorf alpin – zwölf Jugendliche aus dem Kinderdorf Irschenberg

überqueren zu Fuß die Alpen

Technik: Das Geheimnis der IceGrip-Sohle

Hanwag-Kunden: Konrad Mühlberger

Frag Friedl: Was bedeutet „zwiegenäht“ und „echt zwiegenäht“?

Menschen bei Hanwag: Eva-Maria Lindinger

Hanwag ProTeam: Thorsten Hoyer

Zwei wichtige Geburtstage in nur einem Jahr: Hanwag gibt es seit 90 Jahren und jene Person, die das Unternehmen jahrzehntelang erfolgreich geführt, gelenkt und geprägt hat, feiert ebenfalls ihren 90. Geburtstag! Josef „Sepp“ Wagner wird am 21. Dezember 90 Jahre alt.

Text: Julia Englhart

Beim „Samer Veitl“ hat mit Han-wag alles angefangen: Hinter dem urigen Hausnamen ver-

bergen sich die drei Wagner-Brüder, die sich allesamt im Bergschuh-markt etablieren konnten. Hans Wagner gründet Hanwag, Lorenz Wagner greift mit Lowa ebenfalls in die Initialenkiste und Adolf Wagner fällt – zumindest beim Namen – mit

„Hochland“ aus der Reihe. Jeder der drei machte seinen Weg. Hans Wag-ner setzte dabei früh auf seinen Nef-fen, den Sepp. 75 Jahre sind vergan-gen, seit dieser seine ersten Dienste in der Schuhmanufaktur leistete. In diesen Jahrzehnten passierte viel: das Überleben der Firma im Krieg und der schwierigen Zeit danach, das Wirtschaftswunder (das auch dem Schuhmarkt goldene Zeiten be-scherte), die ständige Gratwande-

rung zwischen Trendgeist, Technik, Moderne und Tradition. 1964 über-nahm Josef Wagner die Leitung von Hanwag und baute die einst klei-ne Schuhmacherei weiter aus – mit großem Erfolg, bis er 2006 mit 85 Jahren in den wohlverdienten (Un)Ruhestand ging.

Spiel, Satz, Sieg...Aber „Ruhestand“ war niemals

sein Ding und Stillstand schon gar nicht. Auch heute ist Sepp Wagner täglich in der Vierkirchener Produk-tion anzutreffen, packt mit an, kon-trolliert das fertige Schuhwerk und gibt sein Wissen an die Mitarbeiter weiter. Als Luxus gönnt er sich aber einen Mittagsschlaf. Und donners-tags hat er am Vormittag keine Zeit: seine drei Tennispartner erwarten ihn fürs wöchentliche Doppel!

Für diese Ausgabe der Bergpost haben wir ihm Fragen gestellt, die er als einziger bei Hanwag beantwor-ten kann. Wir wollten wissen, wie das eigentlich mit ihm und dem Gschwendtner Sepp damals war, wie die kleine Schuhmacherei den Krieg überstand und warum es in der Produktion nur Spaten-Bier gibt.

Das Interview mit dem „Sepp“ lest ihr auf der nächsten Seite. Hier gratulieren wir noch einmal ganz herzlich – noch nicht zum 90. Ge-burtstag, aber zu einem Lebenswerk, das man sogar anziehen kann!

Josef Wagner feiert seinen 90. Geburtstag

Ois Guade, Sepp!

Neuigkeiten, Geschichten und Wissenswertes vom Bayerischen Bergschuster Ausgabe 2 | Winter 2011 / 2012 | Kostenlos

Servus liebe Bergpost-Leser,

Vor einem halben Jahr brach-ten wir die erste Ausgabe un-serer Kundenzeitung „Berg-

post“ heraus. Natürlich waren wir unglaublich gespannt, wie die „Berg-post“ ankommt und ob sie (gerne) gelesen wird! Bei Freunden und Be-kannten haben wir sofort mit einem „Na, was sagst du?“ nachgehakt.

Die Antworten haben uns riesig ge-freut. Von völlig unterschiedlichen Menschen – Kunden, Mitarbeiter, Kollegen, Schuhfanatiker, Schuh-desinteressierte, Alpinisten, Liftfah-rer, 24-Stunden-Wanderer, Trekker, 8a-Kletterer, Erwachsene und Kin-der – erhielten wir ein sehr positi-ves Feedback: „Echte Infos und inte-ressante Themen.“ In diesem Sinne verschicken wir jetzt die aktuelle „Bergpost“.

In der letzten Ausgabe stand un-ser 90. Firmenjubiläum thematisch im Mittelpunkt. Jetzt geht es wieder um einen 90. Geburtstag: jener un-seres Senior-Chefs Josef Wagner im Dezember 2011. Also verzeiht, dass

wir mit Euch wieder in die Vergan-genheit reisen, aber der „Sepp“ hat einiges zu berichten. Neun Jahr-zehnte – davon 75 Jahre in ein und derselben Firma – sind nicht nur für den Schuhmacher und die Schuh-macherei eine lange Zeit.

Also: viel Spaß beim Lesen!

Jürgen Siegwarth und das Hanwag-Team

EDITORIAL

P.S.: Über jede Form von Feedback freuen wir uns natürlich, egal ob Lob oder Kritik. Per Mail an [email protected] oder auf Facebook: www.facebook.com/Hanwag

IN DIESER AuSGABE:

Neben dem Tennisplatz einer der Lieblingsorte von Sepp Wagner:

die Produktion in Vierkirchen.

Bayerisches Urgestein auf bayerischem Kalkgestein: „Sepp“ Wagner auf der Zugspitze.

Foto

: Pet

er W

ilso

n

Foto

: Ra

fael

Kro

etz

Seite 2

Seite 3

Seite 4

Seite 4

Seite 5

Seite 6

Seite 6

Seite 7

Seite 7

Seite 8

Phot

o: T

hom

as

Gra

tzl

Page 2: HANWAG Bergpost 2/2011 Deutsch

2 | HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 | 3

Wie die Kiste auf den Grat flog…Fotos: Joachim Stark Ein roter, fliegender Schuhkarton? Na ja, nicht ganz… Mitte August 2011 konnte die Biwakschachtel, die wir dem Deutschen Alpenverein und somit allen Bergsteigern zu unserem 90. Jubiläumsjahr gestiftet haben, installiert werden. Und wie sonst, wenn nicht per Hubschrauber, sollte sie ihren Platz auf dem Jubiläumsgrat in 2.684 Metern Höhe einnehmen?

Ein spezieller Transporthubschrau-ber, ein Super Puma, flog die neue Notunterkunft „am Stück“ an vier Stahlseilen befestigt nach oben, wo die Fundamente bereits vorberei-tet waren.

Der Flug selbst ging so flott von Stat-ten, dass ProTeam-Mitglied Joachim

Stark, der als Fotograf dabei war, rich-tig Stress hatte. Wir wollen Euch die schönsten Impressionen nicht vor-enthalten.

Die Biwakschachtel bietet jetzt Bergsteigern ganzjährig Unter-schlupf vor Wind und Wetter.Weitere Informationen unter www.hanwag.de

INTERvIEW: SEPP WAGNER

INTERVIEW mit unserem Senior-Chef: Josef „Sepp“ Wagner erzählt, wie das so war mit ihm und Hanwag in den vergangenen 75 Jahren…

„Schuhe? Ja mei!“

Text: Julia Englhart

„89 und a paar zerquetschte,“ lautet Josef „Sepp“ Wagners Antwort auf die „Altersfrage“. Den fast 90-jährigen Neffen des Firmengründers Hans Wagner habe ich getroffen, um ihm die Fragen zu stellen, die sonst wahrscheinlich keiner bei Hanwag beantworten kann. Eine Reise durch die Vergangenheit und zurückin die Schuhproduktion, wie sie heute ist.

Herr Wagner, Sie arbeiten seit 75 Jah-ren bei Hanwag. Auf was blicken Sie zurück, kann man diese Zeit über-haupt zusammenfassen?

Ja, natürlich. Das Wichtigste zu-erst: Der Beruf des Schuhmachers und die Führung des Unternehmens haben mir immer viel Freude berei-tet. Man sieht ein Ergebnis am Ende des Tages und ist zufrieden, wenn ein Schuh richtig gut passt und sei-nen Zweck erfüllt! Das ist die Befrie-digung des Handwerkers. Langwei-lig war es nie und ist es auch heute nicht. Wie wahrscheinlich jede an-dere Firma hatten auch wir bei Han-wag Höhen und Tiefen, Erfolge und Krisen. Dazu kamen während des Krieges und in der Zeit danach Si-tuationen, in denen man nicht weiß, ob die Schuhmacherei am nächsten Tag noch steht. Das war alles andere als lustig, aber es ging weiter.

Wie überlebte Hanwag den 2. Welt-krieg unbeschadet?

Unbeschadet? Na ja, wir wurden zum Glück nicht Ziel von Bombar-dements, aber danach war alles an-ders. Nach Kriegsende suchten uns Plünderer heim, die einfach alles mitnahmen, was nicht niet- und nagelfest war: sämtliche Schu-he, egal ob sie fertig gestellt waren oder nicht, Werkzeuge und Materi-al. Aber die großen, schweren Ma-schinen waren noch da. Ja mei, wie soll man die auch transportieren... Vier Monate nach Kriegsende wa-

ren mein Onkel Hans Wagner und die Mitarbeiter soweit, dass sie die Produktion langsam wieder aufneh-men konnten. Als ich 1946 aus der Kriegsgefangenschaft in Frankreich nach Vierkirchen zurückkehrte, lief bereits wieder der normale Betrieb. Da war Anpacken angesagt.

Ein Unternehmen mit Geschichte: Was waren die größten Erfolge und wichtigsten Entwicklungen von Han-wag?

Der größte Erfolg war und ist ganz klar: Bergschuhe. Heute kann man einen modernen Bergschuh gar nicht mehr mit den schweren Klo-ben von früher vergleichen. Bereits Mitte der zwanziger Jahre begann mein Onkel mit der Produktion von echt zwiegnähten Bergstiefeln. 60 Stiche brauchte ein einziger Stiefel der Größe 42 damals – jeder einzel-ne per Hand genäht.

„Das müssen Sie sich mal vorstellen, 120 Stiche für ein Paar Schuhe!“

Da hat sich seitdem so unglaublich viel getan und entwickelt – beim Material, der Herstellungsweise und auch den Maschinen, die uns bei der Produktion unterstützen. Da kann man schon von Erfolg sprechen.

Solche Entwicklungen haben wir in der langen Zeit viele miterlebt, selbst hervorgebracht, gefördert und mitgemacht. In den frühen Dreißi-gern kamen Bundhosen und Ha-ferlschuhe so richtig in Mode. Also haben wir eine Zeit lang fast nur Ha-ferlschuhe gemacht, wir waren ja fle-xibel. Dann war – ebenfalls in dieser Zeit – Skifahren angesagt. Wir bau-ten also Tourenschuhe und hatten großen Erfolg, unser Modell „Haute Route“ war später, in den 60er Jah-ren, einer der erfolgreichsten Touren-schuhe auf dem Markt.

Warum bauen Sie dann keine Skischu-he mehr?

Man muss das machen, was man am besten kann! Als sich Skischuhe aus Kunststoff etablierten, haben wir uns auf unsere Kompetenzen kon-zentriert – Spritzguss gehörte nicht dazu, also zogen wir uns vom Ski-schuhmarkt zurück. Das ist auch eine Entwicklung! Und es war die richtige Entscheidung. Wir haben dafür ange-fangen, Kletterschuhe zu bauen – mit dem Gschwendtner Sepp hatten wir einen tollen Berater an unserer Seite.

Zweimal Sepp, einmal der Gschwendt-ner und einmal der Wagner, wie war die Zusammenarbeit mit der Kletter-legende?

Da sind wir wieder beim Thema Spaß und Freude. Die enge Zusam-menarbeit mit dem Sepp hat nicht nur bestes Kletterschuhwerk (für da-malige Verhältnisse) hervorgebracht, sondern auch richtig viel Spaß ge-macht. Wir haben uns ideal ergänzt und die gleiche Sprache gesprochen: er war der Experte fürs Klettern, wir fürs Handwerk. Das hat ein-fach gepasst!

Schuhmacher gestern und heute – was ist anders?

Gegenfrage: Wan-dern gestern und heute – was ist an-ders? Ich kann doch einen

700 Gramm leichten Gore-Tex® Trek-king-Schuh kaum mit einem dreimal so schweren Ledermodell von frü-her vergleichen. Aber man ist im sel-ben Gelände unterwegs. Schuhwerk für die Berge hat heute ein unwahr-scheinlich hohes Niveau erreicht: leicht, aber funktionell.

Auch die Produktion selbst läuft auf diesem Niveau. Bis in die sech-ziger Jahre gab es ausschließlich gelernte Schuhmacher, die mit der Schuhfertigung betraut waren. Heu-te übernehmen moderne Maschi-nen einen Teil der Arbeit und wir können auch in einem gewissen Umfang branchenfremde Mitar-beiter anlernen. Schwieriger ist es, Mitarbeiter zu finden, die die zwie-genähte Machart beherrschen. Mir war es immer wichtig, diese tradi-tionelle Kunst weiterzugeben – das hat bis heute gut funktioniert. Es gibt nur noch wenige Schuhherstel-ler, die echte „Zwiegenähte“ schus-tern. Diese robusten Schuhe laufen derzeit wieder besonders gut.

Wie kam es zu dem Verkauf von Han-wag an die schwedische Fenix Outdoor Group mit den heutigen Schwesterfir-men Fjällräven, Primus, Brunton und Tierra?

Meine Tochter arbeitete bereits im Unternehmen und wollte es nach meinem Ruhestand weiterführen. Nach schwerer Krankheit verstarb meine Tochter. Die schwere Zeit da-nach war auch geprägt von Ungewiss-heit, wie es mit der Firma weiterge-hen sollte. Jahre später, mit bereits 82 Jahren, musste ich mir ernsthaft Gedanken um die Zukunft von Han-wag machen. Ich suchte nach einem adäquaten Käufer, dem ich die Über-nahme aller Arbeitsplätze zur Voraus-setzung machte. Die schwedische Fenix Outdoor Group übernahm Han-wag im Jahr 2004. Heute bin ich sehr glücklich über meine Entscheidung. Das Unternehmen wird so weiterge-führt wie bisher, die Produktion in Vierkirchen läuft und das Qualitäts-niveau ist auf dem hohen Standard geblieben. Ich weiß, dass Hanwag in guten Händen ist.

Vertrauen ist gut... ich komme nicht, um zu kontrollieren, lasse es mir aber nicht nehmen, jeden Tag ei-nen Blick in die Produktion zu werfen.

Eine letzte Frage ganz unter uns: dort unten in der Produktionshalle steht ein Bierautomat – warum Spaten-bräu?

(Lacht) Ganz einfach: wir hatten schon früher immer Getränke von der Vierkirchener Brauerei. Die wur-de irgendwann von Spaten gekauft und wir wurden quasi „mitgekauft“. Das passt schon und während der Arbeit trinkt bei uns eh keiner Bier. Wenn, dann gibt es mal eine Feier-abendhalbe!

“Jo” Stark ist am liebsten in den Bergen und am Fels unterwegs. Der Sportwissenschaftler arbeitet als freier Journalist und Fotograf. Im August war er für uns mit seiner Kamera auf dem Jubiläumsgrat. www.joachimstark.de

Foto

: Pet

er W

ilso

n

INSTALLATION DER BIWAkScHAcHTEL Auf DEm JuBILäumSGRAT

Page 3: HANWAG Bergpost 2/2011 Deutsch

4 | HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 | 5

fAcHHANDEL: INTERvIEW mIT EvERT BOBELDIJk vOm ZWERfkEI OuTDOOR cENTER IN WOERDEN (NIEDERLANDE)

Mit dem Rad durch die Voralpen, zu Fuß über die Alpen und mit dem Raft ans Meer. Wir haben die Gruppe mit Bergschuhen ausgestattet und waren gespannt ob alles gut klappte… Sozialpädagoge Thomas Gratzl war als Leiter dabei und berichtet.

Puh, da haben wir uns ganz schön was vorgenommen: aus eigener Kraft von unserer

Haustür ans Meer, das heißt von Ir-schenberg bis an die Adria. Mit da-bei zwölf Jugendliche, die bei uns im Kinderdorf leben, vier weitere Be-treuer und ich als Verantwortlicher. Ich habe jede Menge Respekt vor der Strecke, die vor uns liegt. Aber ich weiß auch, dass wir das schaffen können. Wir starten pünktlich zum Ferienbeginn. Schon komisch: ande-re setzen sich ins Auto und legen die Strecke an einem halben Tag zurück. Wir haben uns dafür drei Wochen vorgenommen.

Den ersten Teil der Tour bis zum Alpenhauptkamm radeln wir. Be-reits während der ersten Tage in den Bayerischen Alpen können wir er-ahnen, in welcher beeindruckenden Landschaft wir uns für die kommen-den drei Wochen bewegen werden. Die meisten der Jugendlichen wa-ren noch nie länger als einen oder

zwei Tage zu Fuß in den Bergen un-terwegs.

Der erste Höhepunkt: Am letzten Tag der Radetappe kommt der Groß-venediger in Sichtweite. Atemberau-bend, aber auch sehr Respekt ein-flößend, denn der Gipfel steht auf unserem Programm. Die beeindru-ckende hochalpine Gletscherwelt lässt wohl keinen von uns kalt, egal ob groß oder klein.

Nicht ohne Stolz können wir nach drei Tagen, die wir mit zwei Bergfüh-rern rund um diesen wunderbaren Berg unterwegs waren, vermelden: „Die erste große Hürde haben wir geschafft!“ Jetzt ist es klar: Uns kann nichts mehr im Wege stehen. Keiner der Jugendlichen will mehr zurück. Alle Unsicherheiten sind verflogen und das Ziel liegt klar vor Augen: Bella Italia! Trotz der kommenden Strapazen und Anstrengungen hal-ten wir zusammen, helfen uns ge-genseitig und stützen uns, wo es notwendig ist.

Keiner war schnell oder langsam, wir waren ein Team

Gegen Ende der Bergtour werden drei Stunden angekündigte Gehzeit nur noch belächelt und ohne Frage in zweieinhalb Stunden bewältigt. Zu Fuß wandern wir bis zur itali-enischen Stadt Tolmezzo. Ab hier soll es mit dem Boot weitergehen. Dort angekommen, warten schon die Schlauchboote auf uns. Fast alle glauben wir, dass jetzt auf dem Fluss Tagliamento der gemütliche Teil beginnt. Ein bisschen paddeln, planschen, die Strömung schiebt, die Adriaküste lockt…

Auch Boot fahren will gelernt sein

Aber die Schlauchboot-Partie wird viel anstrengender und langsamer als gedacht. Schon auf dem Fluss braucht es einen gewissen Kraftauf-wand. Und als das Nass unter uns dann immer weniger und schließ-lich unfahrbar wird, noch viel mehr: Wir müssen ein Stück laufen und die Rafts tragen! 30 Kilometer in wüstenähnlichem Klima und mit schwer beladenen Booten dehnen sich zu einem richtig harten Tages-marsch aus.

Aber wir schaffen auch das, trot-zen allen Widrigkeiten, die die Na-tur ihren Besuchern entgegen hält, sowie all den kleinen und großen K(r)ämpfen, die wir mit und unter uns ausgetragen haben. Gemeinsam halten wir durch – bis zum Schluss! Für die Strandurlauber bieten wir si-cherlich einen komischen Anblick, als wir am 20. August reichlich er-schöpft, aber überglücklich aus un-seren Booten steigen und Hand in Hand jubelnd ins Meer stürzten. Ohne Schuhe, versteht sich!

Reduced Seams: Weniger Nähte verringern das Risiko von potentiellen Druckstellen und Nahtverschleiß, etc. Sieht einfach aus, ist aber komplex und teuer in der Produktion.

Futter: Wasserdicht und atmungsaktiv – GORE-TEX® Futter sorgt auch auf längeren Touren garantiert für trockene Füße und jede Menge Klimakomfort.

Nubukleder: Für den Schaft verwenden wir 2,6-2,8 Millimeter starkes Nubukleder – robust und hochwertig.

Elevated Brim: Per Hand aufgezogener, umlaufender Geröllschutz; schützt das Ober-material vor Abnutzung und stabilisiert die Schuhform.

Deep-Pull Lacing: Über einen Tiefzughaken wird der Schuh im Knöchelbereich fester fixiert. Wirkt Umknicken entgegen, verhindert Blasenbildung (durch verbesserten Fersensitz) und erhöht die Trittsicherheit.

Air-Pulse System: Luftaustausch durch Pumpbewegungen im und am Schaft bewirkt ein besseres Klima im Schuh.

Brandsohle: Das „Herz“ eines Schuhs – von außen sieht man die Brandsohle nicht. Der Alaska GTX® hat eine Memory-Kunststoff-brandsohle für hohe Stabilität.

Sohle: Die Vibram® Fuora ist eine langlebige Trekking-Sohle mit mittelharter Versteifung und Bremsstollen in der Profilmitte. PU-Auftrittsdämpfung mit abrollunterstüt-zenden und zugleich stabilisierenden Anti-Supinations- und Überpronationszonen. Die Sohle der Damenversion Alaska Lady GTX® hat einen höheren Absatz.

EIN ScHuH Im DETAIL:

ALASkA GTX®

BEquEm, ROBuST – DER kLASSIkER uNTER DEN TREkkING-STIEfELN

Passform: Wir schustern den Alaska GTX® auch als Damenversion: Beim Alaska Lady GTX® verwenden wir spezielle Damenleisten, die etwas schmaler sind und Unterschiede in den Proportionen aufweisen. Außerdem sind die Stiefelschäfte etwas niedriger geschnitten und die Fersensprengung ist ein bisschen höher angelegt.

Evert Bobeldijk im Zwerfkei Outdoor Center.

Seit 27 Jahren finden Outdoor-Fans hier hochwertige Ausrüs-

tung und echte Beratung auf 3300 Quadratmetern

Verkaufsfläche.

ZWöLf JuGENDLIcHE AuS DEm kINDERDORf IRScHENBERG üBERquEREN DIE ALPEN

Eins, zwei, drei und hoch die Füße: Robuste Schuhe sind das A und O auf einer dreiwöchigen Alpenüberquerung.

Junge Alpinisten wollen hoch hinaus – die passende Ausrüstung mitsamt Steigeisen und Pickel darf hier nicht fehlen.

Alpine Steige bedeuteten viel Verantwortung für die Gruppenleiter.

Ferrata Combi GTX®

Friction GTX®

Crack GTX®

Seit 27 Jahren verkauft das Zwerfkei Outdoor Center qualitativ hochwertige Aus-rüstung, seit wann Hanwag-Schuhe?

Ich manage den Laden jetzt seit 25 Jahren und habe sozusagen gleichzeitig mit Hanwag hier „angefangen“. Als ich dazukam, standen die ersten Schuhe aus Vierkir-chen im Regal. Ich erinnere mich gut: Mit einem Zwiege-nähten und drei Trekking-Modellen sind wir damals gestartet. Wir waren sicher eines der ersten niederlän-dischen Geschäfte, das Han-wag-Schuhe verkaufte.

Und wie hat sich der Verkauf von Berg- und Trekkingstie-feln bei Euch entwickelt?

Wir haben vor rund fünf Jahren einen richtigen Out-door-Boom erlebt und noch immer freuen wir uns über ein stabiles Wachstum. In unserem Laden führen wir etwa 200 verschiedene

Berg- und Trekkingschuhe, die sind sehr gefragt – so-gar Modelle für den hoch-alpinen Einsatz. Aber vor allem bei leichten Trekking-Schuhen der Kategorien A und B schreiben wir gute Verkaufszahlen. Der Banks GTX beispielsweise ist einer unserer Hotseller.

Natürlich bieten wir mittlerweile mehr als vier Modelle von Hanwag an. Rund 80 Prozent der ge-samten Kollektion steht bei uns im Regal! Wir setzten von Anfang an bei unse-rem Programm – gerade bei Schuhen – auf hohe Quali-tät. Damit fahren wir sehr gut. Viele Kunden kommen nach vielen Jahren und Tou-ren wieder, um genau das gleiche Modell noch einmal zu kaufen. Das verstehe ich unter Qualität. Und die ist hier gefragt!

Die Niederlande sind bekannt für Käse, Tulpen, Wohnwa-

gen und Grachten – Berge gibt es keine. Wie erklärst Du den Trekking- und Outdoor-Boom?

Klassisches Trekking ver-bindet man mit Bergen, das stimmt. Aber man kann hier auch wunderbar im Flachland oder am Meer wandern und die Natur entdecken. So erkläre ich mir auch die Entwicklung, dass es immer mehr Leu-te nach draußen zieht. Sie wollen die Natur kennen-lernen und sich bewegen, das kann man am besten beim Wandern. Und natür-lich fahren im Urlaub viele Holländer in die Berge. Das merken wir hier im Verkauf. Wir wollen wissen, welche Touren die Kunden mit ih-ren Schuhen planen und für welches Gelände sie das Schuhwerk benötigen, um sie auch korrekt zu beraten. Bei den Urlaubszielen kann man manchmal richtig nei-disch werden.

Rund 800 Kilometer und eine Grenze liegen zwischen Vierkirchen und einer der besten Adressen für holländische Outdoor-Fans: Zwerfkei Outdoor Center in Woerden (zwischen Amsterdam und Rotterdam). Evert Bobeldijk ist hier seit 25 Jahren mit Leib und Seele Geschäftsführer.

Foto

: Zw

erfk

ei O

utd

oor

Cen

ter

Bergstiefel für die

Flachländer

Text: Julia Englhart

Text: Thomas Gratzl

Foto

: Th

oma

s G

ratz

l

Foto

: Th

oma

s G

ratz

l

Foto

: Th

oma

s G

ratz

l

Foto

: Th

oma

s G

ratz

l

Ausgezeichnet: Der Alaska GTX® ist eines unserer besten Trekking-Modelle – das sehen auch namhafte Testredaktionen so. Schon vier Auszeichnungen erhielt er vom Magazin ‚Outdoor’, einen Tipp gab es von ‚Alpin’ und als ‚State of the Art’-Referenz bewerten Testredakteure vom Magazin ‚4-Seasons’ unseren Alaska GTX®.

Die Jugendlichen hatten bei ihrer Alpenüberquerung unterschiedliche

HANWAG-Modelle dabei:

Irschenberg – Alpengipfel – AdriaMehr als 400 Kilometer und rund 15.000 Höhenmeter in drei Wochen: So sah die Ferienplanung für zwölf Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren vom Caritas-Kinderdorf Irschenberg aus. Gemeinsam mit fünf Leitern planten sie eine Alpenüberquerung – vom oberbayerischen Irschenberg bis nach Lignano an der italienischen Adria.

Strap-on Crampon: Geeignet für Steigeisen mit Riemenbindung (ohne Frontbügel vorn, ohne Kipphebel hinten). Eignung für Querung von Firnfeldern und Gletschern oder sehr leichte Eistouren.

Gewicht: 850 Gramm bringt der Alaska GTX® in Größe 7,5 auf die Waage.

Page 4: HANWAG Bergpost 2/2011 Deutsch

6 | HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012 | 7

HANWAG-kuNDEN: kONRAD müHLBERGER

Zwar reparieren wir regelmä-ßig Jahrzehnte altes Schuh-werk, aber Herrn Mühlber-

ger mit seinem „Osorno“ konnten wir leider nicht helfen. Obwohl wir uns mit Skistiefeln gut auskannten: Der „Haute Route“ war bis 1979 zehn Jahre lang praktisch der einzige Ski-tourenstiefel auf dem Markt. Aber da Skistiefel im Kunststoff-Spritz-guss hergestellt werden – eine ganz andere Technologie und nicht die wahre Stärke von Hanwag – kon-zentrieren wir uns heute auf Berg- und Trekkingschuhe.

Beim Ratschen (für die Nord-lichter: = „schnacken“) mit Konrad Mühlberger stellte sich heraus, dass er nicht nur im Schnee mit Hanwag-Stiefeln unterwegs ist, sondern auch in der Luft. Kurzerhand besuchten wir ihn zuhause im oberbayerischen Allershausen, um ihn kennenzuler-nen und sein Schuhwerk genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit seinen über 20 Jahre alten Gleitschirmstiefeln Fly war der heu-te 77-jährige Bayer bis vor kurzem noch regelmäßig in der Luft. Heute geht er – seiner Frau zuliebe – damit wandern und erinnert sich am Bo-

den an die luftigen Zeiten: „Da gab es nur Landschaft, meinen Gleit-schirm und die Stiefel. Dann schau-te ich nach unten und dachte mir, mei, wo sind wir da wieder hinge-raten wir drei, meine beiden Stiefel und ich?!“ Heute zieht Mühlberger sie zum Wandern an, weil „sie so be-quem und so gut eingelaufen sind. Die sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie nicht mehr hergebe.“

TG

mENScHEN BEI HANWAG: EvA-mARIA LINDINGER

„Ich habe mehr Schuhe als Cameron Diaz“Text: Josefine Hille

Eva-Maria Lindinger und Schuhe: das passt zusammen! Momentan sind es über 1000 Paar – mehr als Cameron Diaz und Co. haben,

könnte man denken. Aber nein, ein Schuhtick ist hier nicht im Spiel: Eva-Maria arbeitet bei Han-wag im Service-Team und kümmert sich um Re-paraturen.

Wenn ein alter Hanwag-Stiefel eine neue Sohle braucht oder repariert werden muss, ist Eva-Ma-ria die richtige Adresse. Erhält sie Schuhe zur Re-paratur, dann stehen für sie Begutachten und Un-tersuchen auf dem Programm. Hier und da kann das auch etwas unangenehm ablaufen. Schuhe sind nun mal nicht immer wohlriechend. Aber Eva-Maria nimmt’s gelassen: „Da heißt es, kurz Luft anhalten und durch. Wobei ich mir schon wünschen würde, dass wir wenigstens gereinigte Schuhe bekommen. Dass noch Kuhmist im Profil hängt, muss nicht sein.“

Nach genauer Diagnose kommen die Schuhe zur Reparatur oder zur Wiederbesohlung. Und bei der

„Evi“ geht ein kleiner Papierkrieg mit Rechnungen und Adressaufklebern los. Trotzdem hat sie immer ein offenes Ohr und den richtigen Ratschlag, wenn Kunden anrufen oder ihr eine E-Mail schreiben.

Auf die Frage, ob ihre Arbeit stressig sei, ant-wortet sie: „Ja, manchmal schon, wir haben mehr als 500 Neubesohlungen pro Monat. Das macht aber nichts, weil es mir viel Spaß bringt. Und ich habe jeden Tag mit Menschen zu tun – das ist mir ganz wichtig.“ Besonders die Geschich-ten, die hinter den Schuhen stecken, findet sie sehr spannend. Manchmal flattert sogar das ein oder andere Urlaubsfoto auf ihren Schreibtisch. Die Kartengrüße von Kunden bekommen einen Ehrenplatz an der Wand.

Wie Eva-Maria zu Hanwag kam? Zuvor arbei-tete sie als Verkaufsleiterin in einem Möbelhaus. Nach ein paar Jahren entschied sie sich gegen Heimtextilien und Bettwaren und für die Schu-he. Seit fast zwei Jahren gehört sie zum Han-wag-Team und weiß genau, wie sie ihre Kollegen aus der Schuhmacherei um den Finger wickelt, wenn’s mal ganz schnell gehen muss: „Ich beste-

che meine Kollegen mit Schokolade oder Kuchen – vor allem Schokolade kommt gut an“, verrät uns die 27-Jährige und fügt mit einem Zwinkern hin-zu: „Jeder hat seine Tricks, oder?“ – „Und wie viele Paar Schuhe stehen bei dir zuhause in Ilmmüns-ter im Schrank?“ Jetzt rollt sie ein wenig mit den Augen: „Hmm, so um die 120 Paar Schuhe.“

TEcHNIk: DAS GEHEImNIS DER IcEGRIP-SOHLE

Von wegen Marketing-SprücheAchtung, ich bin der PR-Mann von Hanwag und ein hinterlistiger Verführer – mit Worten… OK, das mag man mir unterstellen, aber ich lasse mich grundsätzlich nicht dazu verbiegen, Dinge zu behaupten, hinter denen ich nicht stehe. Und hinter IceGrip – oder besser auf IceGrip – stehe ich voll.

TEcHNIk: fRAG fRIEDL

Der „Friedl“ weiß alles, wenn es sich um Schuhe dreht. Eigentlich heißt der gebürtige Österreicher Johann Friedl, aber so ruft ihn bei Hanwag niemand. Er arbeitet seit 2009 bei Hanwag als Schuhentwickler.

Foto

: Pet

er W

ilso

n

Was bedeutet „zwiegenäht“ und „echt zwiegenäht“?

Text: Johann Friedl

In den Zwanzigern galten sie als sehr robust, in den Sechzigern als topmodisch, in den Neunzigern als altbacken. Und heute? Als solides Schuhwerk, das gut aussieht und ewig hält. Die Rede ist von den so genannten „Zwiegenähten“. Aber Obacht (für die Nordlichter: = Achtung)! Echt zwiegenähte Schuhe und genähte Schuhe sind nicht dasselbe. Friedl erklärt den Unterschied!

Foto

: Nic

ole

Dör

rFo

to: P

eter

Wil

sonFo

to: P

eter

Wil

son

Konrad Mühlberger mit seinem Hanwag-Schuhen – links das Modell Osorno,

rechts der Gleitschirmstiefel Fly.

Ich kann mich noch genau erin-nern, wie wir in einem Meeting zusammen saßen, und plötzlich

ein Winterstiefel mit IceGrip-Sohle auf dem Tisch stand. „Alles Sprüche“,

dachte ich mir, „wie soll eine normale Gummisohle auf Eis besser halten?!“

Irgendwann trafen fast gleichzei-tig Testschuhe und Winter bei uns zu Hause ein. In Huben, einer kleinen An-

siedlung ganz hinten im Priental, ist der Winter noch ein richtiger Winter. Da liegen schon mal eineinhalb Meter Schnee. Ich bin ein ebenso stolzer wie glücklicher Besitzer einer richtig gu-ten Honda-Schneefräse mit Ketten-antrieb. Selbst Nachbar Michi, seines Zeichens Bauer und Besitzer eines je-den denkbaren Männerspielzeugs in der Profi-Version, schielt ab und zu neidisch vom Bulldog (für die Nord-lichter: = Traktor). Außerdem gibt es bei uns eine Reihe von Hütten, die auch im Winter geöffnet haben und die den Fahrweg räumen – ein Dora-do für Rodler (ich meine damit echte Sportrodel und nicht diese langweilig steifen Holzböcke). Mit anderen Wor-ten: ich lebe im Paradies für Winter-schuh-Tester.

Bei meinem IceGrip-Stiefel staun-te ich fast Bauklötze, um wie viel

mehr Halt dieser bietet. Im Schnee ist der Unterschied nicht so groß. Da zählt für den Grip vor allem das Pro-fil. Aber bei hartem und eisigem Bo-den – zum Beispiel direkt hinter der Schneefräse oder auf dem geräumten Fahrweg – ist die Wirkung verblüf-fend. Ich wage zu behaupten, dass man mit der IceGrip-Sohle im Win-ter deutlich sicherer unterwegs ist, als mit einer konventionellen Sohle. Gerade auch ältere Menschen soll-ten sich darüber Gedanken machen.

Am besten spürt man die Wir-kung, wenn man an einem Fuß ei-nen Schuh mit normaler Sohle trägt, am anderen einen mit IceGrip. Ein-fach selbst ausprobieren – da merkt man, dass diese Worte eben keine Marketing-Sprüche sind. Aber Ach-tung: Bevor man einen Raum mit empfindlichen Parkettboden betritt,

sollte man die Schuhe mit IceGrip unbedingt ausziehen. Denn Sohlen mit Mikro-Glaspartikeln wirken wie feines Schleifpapier – damit macht man sich wenig beliebt in fremden Wohnzimmern!

Till Gottbrath war der erste Chefredakteur der Zeitschrift “Outdoor”. Seit zwölf Jahren leitet er zusammen mit Geschäftspartnerin Susan-ne Kern die Agentur Kern Gottbrath Kommu-nikation, die unter anderem auch Hanwag betreut. Seiner Liebe zu den Bergen folgend lebt er seit einigen Jahren in einem alten Bau-ernhaus im Chiemgau.

Freunde fürs LebenDas Telefon klingelt in der Serviceabteilung: „Grüß Gott, Konrad Mühlberger. Ich rufe wegen meinem Skistiefel an. Leider habe ich die Schlaufe verloren – könnten Sie mir bitte Ersatz schicken?“

Konrad Mühlberger mit seinem Osorno von Hanwag – in diesem Winter sind die beiden wieder unterwegs.

Kein Schuhtick: Eva-Maria Lindinger arbeitet bei uns im Service-Team.

Der Autor hat guten Halt auf dem verschneiten Dach – auf

seine Schneefräse muss er dort oben allerdings verzichten.

Wie funktioniert HANWAG IceGrip? Die technologisch völlig neuartige Winterverbundsohle weist in relevanten Trittzo-nen eine spezielle Gummimischung mit feinsten Glaspartikeln auf, die sich in die Eisoberfläche krallen und so wie Schleifpapier wirken. Die Trittzonen selbst sind weicher als die umgebenden festen Profilstollen, die auf Asphalt (durch ihre Rei-bungseigenschaften) und auf Schnee (durch ihr Profil) jederzeit guten Grip bieten. Übrigens: Alle Modelle fertigen wir in gezwickter Machart. Dadurch sind die Schuhe sehr lange haltbar und behalten auch nach einer Wiederbesohlung ihre Form.

Früher musste man als „Preis“ für die lange Haltbarkeit der echt Zwiegenähten eine gewisse, manchmal qual-volle Einlaufzeit hinter sich bringen. Da gibt es Bundes-wehr-Legenden, von Soldaten, die in ihre Knobelbe-c h e r pinkelten usw… Vergesst das! Funktionale Polsterschäume, weiche Futterleder und handwerkliches Können sorgen dafür, dass moderne Zwiegenähte eine viel kürzere Ein-laufzeit benötigen – manchmal auch gar keine!

DIE „NEuE“ BEquEmLIcHkEIT:

ImPRESSum ImpressumHanwag Bergpost ist die Kundenzeitung der Hanwag GmbH und erscheint zweimal im Jahr kostenlos.

Herausgeber und verantwortlich für den InhaltHanwag GmbH, Wiesenfeldstr. 7, 85256 Vierkirchen, +49 – (0)8139 – 9356 0, v.i.S.d.P.: Jürgen Siegwarth, www.hanwag.de, [email protected]

DruckereiOffizin Scheufele, Tränkestr. 17, 70597 Stuttgart, www.scheufele.de

Druckauflage: 15.000 Stück Redaktion & KonzeptKern Gottbrath Kommunikation GbR, Ungererstr. 161, 80805 München, www.K-G-K.com

Redaktionelle Mitarbeit (Text und Fotografie) Julia Englhart, Till Gottbrath, Peter Wilson, Benedikt Braun, Jürgen Siegwarth, Johann Friedl, Thomas Gratzl, Josefine Hille, Jo Stark, Nicole Dörr.

Grafik & ProduktionB612 GmbH, Franz Scholz, Tübinger Straße 77-1, 70178 Stuttgart, www.b612-design.de

Grundsätzlich erkennt man zwiegenäht hergestell-tes Schuhwerk an der charakteristischen Dop-pelnaht. Aber es gibt eben zwei unterschiedliche

Macharten – die „echte“ und die „verfälschte“ zwiege-nähte Machart. Wir fertigen unsere Zwiegenähten nach der „echten“ Variante.

Das bedeutet: zunächst stanzen wir die Brandsohle ➊ (die bezeichnet man gerne als „Herzstück“ des Schuhs, weil sie von außen später nicht sichtbar ist) aus und hef-ten diese auf den Leisten. Dann geht es an die erste Naht, die so genannte Einstechnaht ➍: wir nähen das Oberle-der mit dem Futter ➋ und der Brandsohlenlippe ➊ (das ist eine Erhebung am Rand der Brandsohle) zusammen.

Ist diese erste Naht fertig, muss man „ausschlagen“. Das heißt, wir legen Oberleder ➏ und Futter im rechten Winkel nach außen. Bei einigen Modellen kommt außen noch der Rahmen ➌ dazu. In dieser Position entfernen wir mit einem scharfen Werkzeug den Überstand von Vorder-, Hinterkappe und vom Futter. Der Überstand, also das „Zuviel“ an Oberleder bleibt – wir nähen es bei der zweiten Naht mit um. Diese zweite Naht ist jetzt an der Reihe. Man nennt sie Doppelnaht ➎, sie verbindet Oberleder, Rahmen (bei einigen Modelle) und Zwischen-sohle ➐. Das Oberleder ist so fest durch zwei Nähte mit dem Schuhboden verbunden. Fertig ist der echt „zwie-fach“ genähte!

Das war die „echte“ Variante, die wir ausnahmslos bei Hanwag anwenden. Viele Hersteller fertigen „ver-fälschtes“ zwiegenähtes Schuhwerk. So geht’s: nach dem Einstechen (also der ersten Naht, die identisch zur ech-ten Variante ist) werden nicht nur Überstände an Vor-der-, Hinterkappe und Futter entfernt, sondern auch vom Oberleder. Die Doppelnaht wird dann „nur“ noch zwi-schen Rahmen und Zwischensohle gezogen. Das heißt, das Oberleder wird kein zweites Mal mehr eingenäht. Einen „echt“ Zwiegenähten erkennt man also am sicht-

baren Oberleder über dem Sohlenrand. Bei „falsch“ Zwie-genähten sieht man es nicht. Es „verschwindet“ sozusa-gen im Schuh.

Am Ende kommt es aber nicht auf die Optik an, was zählt sind Haltbarkeit und Stabilität des Schuhs. Und da unterscheiden sich die scheinbar so ähnlichen Machar-ten erheblich: Bei den Zwiegenähten „fehlt“ das vernähte Oberleder als „Stabilisator“ – der Schuhboden hängt nur am Rahmen, einem sehr schwachen Teil. Zwar ist auch die Zwischensohle mit dem Schaft verklebt, aber eine Naht hält wesentlich mehr als der beste Klebstoff. Das heißt konkret: wenn Rahmen oder Einstechnaht reißen, kann man den Schuh nicht mehr reparieren.

Übrigens gibt es auch eine dritte, noch „stärker ge-fälschte Variante“: Schuhwerk, das zwar auf den ersten Blick zwiegenäht scheint, das sich aber bei näherer Be-trachtung als vollständig geklebt herausstellt. Bei ge-nauerem Hinsehen erkennt man, dass es sich um eine herkömmliche Fertigsohle handelt, die mit nur einer Zwienaht-Optik versehen ist. Das ist – auf gut Bayerisch – „a recht’s Glump“ (= es taugt nichts).

Bei uns kommt das keinesfalls in den Schuhkarton. Unsere Zwiegenähten sind allesamt „echt“ und aus-nahmslos zwiegenäht. Und so wird es auch bleiben.

➐ Zwischensohle

➏ Oberleder

➋ Futter

➌ Rahmen

➍ Einstechnaht

➎ Doppelnaht

➊ Brandsohle

Page 5: HANWAG Bergpost 2/2011 Deutsch

8 | HANWAG BERGPOST 2 – 2011 / 2012

HANWAG 24 STuNDEN vON BAyERN

444 Teilnehmer wandern Tag und Nacht durch den Frankenwald

Grenzgänger trifft WaldhexeSeit vier Jahren veranstalten wir gemeinsam mit Bayern Tourismus die Kultwanderung „Hanwag 24 Stunden von Bayern“. Im Juni 2011 machten sich 444 Wandersleut’ auf einen Rundkurs im Frankenwald rund um Bad St-eben. 24 Stunden klingen lang, Langeweile kam bei den Teilnehmern aber nicht auf.

Denn die fränkischen Gastgeber legten sich mäch-tig ins Zeug und ließen sich einige außergewöhnliche Überraschungen einfallen: Sie bauten einen ehemaligen DDR-Grenzübergang nach Thüringen mitsamt Personal

für einen Tag wieder auf, heimische Blaskapellen sorg-ten für Musik, Waldhexen verköstigten feinsten Kräuter-likör. Diese und viele weitere Stationen machten die 24 Stunden zu einem einzigartigen Erlebnis für die Lang-streckenwanderer. Die Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 70 Jahren reisten aus ganz Deutschland an, einige sogar aus dem Ausland.

Wo 2012 gewandert wird und alle Informationen zu den „Hanwag 24 Stunden von Bayern“ gibt es unter: www.24h-von-bayern.de

ZWEI NEuE füRS PROTEAm Klettern, Bergsteigen, Skifahren und das so oft wie möglich: Michi „Staxi“ Stacheder und Benno Keill haben ihre ‚vertikalen’ Hobbys zum Beruf gemacht. Wir freuen uns, dass wir die beiden Bergfüh-rer aus dem bayerischen Voralpenland im ProTeam willkommen heißen dürfen und sind gespannt, welche Berge sie mit unserem Schuhwerk noch besteigen werden. Infos zu ihrer Berg-schule „Mountain Elements“ gibt es unter www.mountain-elements.com

kOOPERATION HANWAG uND DIE SEkTIONEN müNcHEN / OBERLAND DES DAv E.v.

Die neue Biwakschachtel – das Ergebnis unserer Kooperation mit den Sektionen München und Oberland des Deutschen Alpenver-eins (DAV) – steht seit August auf dem Jubiläumsgrat. Das war nur der erste Streich. In Zukunft arbeiten wir noch enger mit den beiden Sektionen zusammen. Bei wichtigen Veranstaltungen sind wir mit einem Infostand vor Ort, statten für die kommende Bergsaison 20 Fachübungsleiter mit Testschuhen aus und bauen unser Schuh-Testcenter auf dem Taschachhaus aus. Außerdem sind wir hier vertreten:

20. November 2011: Alpintag München, BMW Welt am Olympiapark

Wintersaison 2011/12: Vortragsreihe Alpine Highlights, Kulturzentrum Gasteig München

NEWS

BERGSTEIGER TIPP füR DEN BADILE LOW GTX®

In diesem Jahr testete die Redaktion zwölf Zustiegsschuhe, da-runter auch den Badile Low GTX. Er wurde mit dem „Bergstei-ger Tipp Gelände“ ausgezeichnet. Den Testern gefielen die hohe Geländetauglichkeit, bester Kantenhalt und die Schnellschnürung. Der Schuh erhielt ei-nen von vier Tipps und ist laut Bergsteiger-Re-daktion ein „Top-Be-gleiter für Klettersteige und im unwegsamen Gelände“.

Einen Tag und eine Nacht: Die Wanderer im Morgengrau...

Foto

: Til

l G

ottb

rath

Foto

: Fro

de

Sa

nd

bec

h

HANWAG PROTEAm: THORSTEN HOyER

Thorsten Hoyer, Weitwanderer

ProTeam-Mitglied Thorsten Hoyer wandert nicht, er waaaaaaaaaaaaaaaaaandert.

Starke Typen mit BewegungsdrangWir engagieren keine Promis, die für Geld ihr Gesicht oder – in unserem Fall – ihre Füße zur Verfügung stel-len. Wir arbeiten mit 17 Outdoor-Freaks zusammen, die extrem viel draußen unterwegs sind. Sie haben Spaß daran, mit ihren Anregungen zur Optimierung der Schuhe beizu-tragen. Von ihnen erfahren wir, was wir gut machen, was noch besser geht, aber auch wo sie der Schuh drückt. In der Hanwag Bergpost wollen wir Euch in jeder Ausgabe Teammitglieder vorstellen. Laufend Neues vom ProTeam findet ihr unter www.hanwag.de/proteam.

231 Kilometer nonstop: Thorsten Hoyer unterwegs

ProTeam-Mitglied Thorsten Hoyer ist nicht nur viel unterwegs, sondern sehr „intensiv“: 220 Kilometer am Stück durch Island, 125 Kilometer nonstop über die Alpen oder einfach irgendwo losgehen und schauen, wie lange es geht.

Im August 2011 stellte er seinen neuen persönlichen Rekord auf: 231 Kilometer am Stück in 58 Stunden – und das natürlich ohne Schlaf und mit unglaublichen Regengüssen un-terwegs. Die Tour startete in Eise-nach und führte Thorsten über den Rennsteig sowie den Frankenweg bis kurz vor Kronach. Langweilig

wurde ihm dabei nie, denn er hat-te einige Begleiter, die ihm Gesell-schaft leisteten: Reporter, Freunde, Gummibärchenlieferanten und an-dere Wanderer schauten unterwegs vorbei. Zwei Radiosender berichte-ten während der gesamten Wande-rung, wie es unserem ProTeam-Mit-glied ergeht.

Egal wo es hingeht und wie lan-ge „nonstop“ dauert, unterwegs ist Thorsten meistens mit dem Altai GTX. Vielleicht packt er bald eine neue Distanz an: 300 Kilometer non-stop? Wir sind schon gespannt, was Thorsten in Zukunft berichten wird.

Foto

: Jo

Sta

rk

Foto

: Jo

Sta

rk

Weitere Termine und Veranstaltungen findet Ihr aktuell unter www.hanwag.de

mIT DEm ScHLITTEN, Auf SkIERN ODER PER PEDES Gut, wenn das Hobby zum Beruf passt. Noch besser, wenn man das, was man verkauft, selbst testet. Hans Axelhed verkauft un-sere Schuhe in Schweden und verbringt extrem viel Zeit drau-ßen – dort, wo gutes Schuhwerk zählt! Vor einiger Zeit fuhr Hans vier Wochen lang mit dem Hundeschlitten durch Nordskandina-vien und legte mehr als 1200 Kilometer zurück. Zurzeit bereitet sich der 64-Jährige auf sein nächstes sportliches Abenteuer vor – diesmal ohne Bergschuhe: Im März 2012 will er beim legendären Vasaloppet antreten. Das bekannteste Langlaufrennen der Welt führt über 90 Kilometer und hat rund 15.000 Teil-nehmer. Wir wünschen viel Erfolg!