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HelfersHelfer Ein Wagen für sehnliche Wünsche Branchenspecial – Rettungs- und Einsatzfahrzeuge Flüchtlingskrise Hilfsorganisationen stehen angesichts der Flut von Asylsuchenden vor enormen Aufgaben. Für die Vorhut First Responder bringen oft den entscheidenden Vorsprung. Der Smart fourfour macht sie mobil. 2016 www.mercedes-benz.de/sonderfahrzeuge Mit dem „Wünschewagen“ erfüllt der ASB in Essen Wünsche von schwerkranken Fahrgästen

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HelfersHelfer

Ein Wagen für sehnliche Wünsche

Branchenspec ia l – Ret tungs - und E insa t z fahr zeuge

Flüchtlingskrise

Hilfsorganisationen stehen angesichts der Flut von Asylsuchenden vor enormen Aufgaben.

Für die Vorhut

First Responder bringen oft den entscheidenden Vorsprung. Der Smart fourfour macht sie mobil.

2016

www.mercedes-benz.de/sonderfahrzeuge

Mit dem „Wünschewagen“ erfüllt der ASB in Essen Wünsche von schwerkranken Fahrgästen

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03 RETTmobil 2016 Bereits zum 16. Mal findet in Fulda die euro-päische Leitmesse für Rettung und Mobilität statt.

04 Wünschewagen Ein Mercedes-Benz Sprinter spielt bei einem außergewöhnlichen Projekt eine tragende Rolle.

08 Aufbauhersteller-News Neue Produkte und Dienstleistungen der Aufbauhersteller im Überblick.

10 E-Klasse Die E-Klasse von Mercedes-Benz geht in der zehnten Generation an den Start. Sie bringt beste Eigenschaften für Helfer mit.

11 Smart forfour First Responder sind als erste am Einsatzort, helfen und koordinieren. Der Smart forfour bringt sie schnell und sicher hin.

12 Rescue App Die Rescue App von Mercedes-Benz unterstützt Rettungskräfte auch in Gebieten ohne Netzabdeckung.

13 Flüchtlingskrise Die Hilfskräfte stehen in der Flüchtlingskrise im Dauerstress. Mensch und Material stoßen an ihre Grenzen.

14 Social Media Soziale Medien werden für alle möglichen Zwecke genutzt. Rettungskräfte können in mehrfacher Hinsicht von ihnen profitieren.

Herausgeber Daimler AG, Mercedes-BenzVertrieb Deutschland D-10878 Berlin

V. i. S. d. P.Anne-Katrin Ernst

Verlag Springer Fachmedien München GmbH Springer Automotive Media Aschauer Straße 30 D–81549 München Springer Fachmedien München GmbH ist ein Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science + Business Media.

Projektkoordination Johann Kitzberger, Andrea Volz

RedaktionJohann Kitzberger

AutorTanja Strauß (S.14,15)

Bilder Daimler AG (falls nicht anders ange-geben), Jörg Prochnow (Titel oben, Seite 4 bis 7); RETTmobil (Seite 3), fotolia/Andreas Gebert, fotolia/Katerina Ilievska; fotolia (Titel klein, Seite 13); Bodo Marks, DRK, fotolia/Martin Ruge, fotolia (Seite 14,15)

LayoutDierk Naumann

DruckStürtz GmbH Alfred-Nobel-Straße 33D-97070 WürzburgAlle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur mit schriftlicher Zustimmung des Herausgebers.

IMPRESSUM

Editorial InhaltUnser Vertriebs-team ist neu aufge-stellt. Seit dem 1. März 2016 leite ich den Verkauf Behör-den/Diplomaten/Direktkunden/Son-derfahrzeuge. Das ist eine spannende und vielfältige neue Aufgabe. Vor allem freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und unseren gemeinsamen Partnern aus der Aufbauherstellerin-dustrie. Unser Ziel ist es, Ihnen immer die optimale Fahrzeuglösung für Ihre enorm wichtige Arbeit anzubieten. Wie das in der Praxis aussehen kann, finden Sie auf den folgenden Seiten. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre!

Es grüßt Sie herzlich

Kersten Trieb Leitung Verkauf an Behörden/Diplo-maten/Direktkunden/Sonderfahrzeuge Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland

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Gute Ideen setzen sich durch. Wir bei Mercedes-Benz unterstützen Sie seit Jahrzehnten mit innovativen und zuverlässi-gen Rettungs- und Einsatzfahrzeu-gen. Seit dem 1. März 2016 darf ich mich in diese spannende Aufgabe ein-bringen. Als Rüstzeug bringe ich acht Jahre enge Zusammenarbeit mit Auf-bauherstellern mit, in denen ich mich stark mit dem Thema „Aufbauherstel- ler- und Branchenmanagement“ bei Mercedes-Benz Vans beschäftigt habe. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen viele neue gute Ideen umzusetzen!

Es grüßt Sie herzlich

Jörg Walter Leiter Retailmanagement Sonderbranchen NutzfahrzeugeMercedes-Benz Vertrieb Deutschland

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Die RETTmobil ist zu einer unentbehr-lichen Plattform für haupt- und ehren-

amtliche Retter und Helfer aus den Ret-tungsorganisationen geworden. Fach- und Führungskräfte aus Ministerien, Kommu-nen und Verbänden schätzen das weltweite Forum ebenfalls. Fast 500 Aussteller aus 19 Nationen zeigen auf 70.000 Quadratme-tern Ausstellungsfläche in insgesamt 19 Messehallen ihre Produkte, Innovationen und Dienstleistungen.

Messe-Highlights bei Mercedes-BenzAuch im Jahr 2016 zeigt sich der Messe-stand von Mercedes-Benz als attraktiver Anlaufpunkt für die Messebesucher. Am Stand 104 in Halle 1 hat der Hersteller sei-ne Highlights aufgereiht: Die neue E-Klasse als Notarzteinsatzfahrzeug, den GLC als Kommandowagen, ein Vito Allrad-Notein-satzfahrzeug sowie ein Citan Mehrzweck-fahrzeug. Mitarbeiter von Mercedes-Benz stehen an allen drei Messetagen den Fach-besuchern Rede und Antwort.

Rettungsfaktor FortbildungAls zusätzlicher Besuchermagnet erweist sich in den letzten Jahren immer mehr das Fachprogramm der RETTmobil. Namhafte Referenten berichten bei ihren medizi-

In Fulda findet zum 16. Mal die Europäische Leitmesse für Rettung und Mobilität statt. Sowohl die Aussteller als auch die Fachbesucher kommen aus aller Welt.

RETTmobil 2016

Wo: Fulda | Messe Galerie Wann: 11. bis 13. Mai 2016 Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr Fläche: 70.000 Quadratmeter

Gesamtausstellungsfläche Gelände: 19 Ausstellungshallen,

großes Freigelände und Off-Road-Bereich für Geländetraining

www.rettmobil.org

nisch-rettungsdienstlichen Fortbildungen aus der Praxis und für die Praxis. In acht Fortbildungsveranstaltungen können sich Fachbesucher weiterbilden. Das Angebot reicht von der „Medizinischen Task Force“ über „Ungewöhnliche Infektionskrank-heiten“ bis hin zu „Speziellen Notfallpati-enten“.

Das schreckliche Bahnunglück im Febru-ar im bayerischen Bad Aibling zeigt, wie wichtig es für Rettungskräfte ist, auf spezi-elle Notfallsituationen reagieren zu können – und exakt zu diesem Thema steht auch eine Fortbildung auf dem Programm. Trau-rig genug ist die Tatsache, dass sich Retter

RETTmobil 2016

mit dem Thema „Gewalt im Rettungsdienst“ auseinandersetzen müssen – auf der RETT-mobil können sich die Besucher für Gewalt-situationen wappnen. Hochkarätige Refe-renten führen auch durch die sieben the-matisch sehr aktuellen Workshops, bei denen die Fachbesucher ein Teilnahmezer-tifikat erwerben können.

Erneut beteiligen sich die Arbeitsgemein-schaften der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF Bund) und die Arbeitsgemeinschaften der Feuerwehren im Rettungsdienst (AG FReDI) beim Messe-forum und beim Rahmenprogramm. n

Ein Muss für Helfer und Retter

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Wünschewagen

Mit einem einzigartigen Projekt erfüllen Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes in Essen schwerkranken Menschen sehnliche Wünsche.

Einmal noch ...

Beim Schreiben dieser Zeilen wächst mir zugegebenermaßen ein Kloß im Hals:

Eine schwerstkranke Mutter von fünf Kin-dern feiert ein letztes Mal Weihnachten im Kreis ihrer Familie. Ein neunjähriges Mäd-chen mit einer unheilbaren Nervenerkran-kung darf zum St. Martinszug ihrer frühe-ren Schulklasse fahren. Eine 27-jährige Frau mit einer Krebserkrankung im End-stadium verbringt schöne Tage am Meer im niederländischen Domburg.

Ein Wagen für die letzten WünscheDrei unterschiedliche Fälle, jeder mit sei-ner eigenen Tragik. Doch eines haben die drei Unternehmungen gemeinsam: Alle drei waren letzte Wünsche von Menschen, die der Wünschewagen des Arbeiter-Sama-riter-Bundes Essen erfüllen konnte.

Es ist ein Satz, den sowohl Angehörige als auch das Pflegepersonal in Hospizen und Krankenhäusern oft hören: „Einmal noch möchte ich das sehen.“ In Nordrhein-West-

falen können viele dieser Wünsche jetzt erfüllt werden, denn der Regionalverband Ruhr e. V. des Arbeiter-Samariter-Bundes hat genau für diese Anliegen ein eigenes

Die Dienstkleidung der Wünschewagenfahrer weicht bewusst von der Kleidung des Rettungsdiensts ab.

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Wünschewagen

Einmal noch ...

Fahrzeug angeschafft und eine eigene Pro-jektgruppe für die Organisation und das Betreiben des sogenannten „Wünsche-wagens“ eingerichtet.

Israel - Niederlande -Nordrhein-WestfalenBei der Entstehung des Pilotprojektes spielte der Zufall eine Rolle. Auf einer Urlaubsreise durch Israel hatte Ralph Stei-ner, der 2. Vorstandsvorsitzende des ASB Essen, die „Wish Ambulance“ in Tel Aviv kennengelernt und sich für diese Idee begeistert. Als Steiner erfuhr, dass in den Niederlanden eine ähnliche Organisation arbeitet, die kranke Menschen an den Ort ihrer Wünsche bringt, nahm er den Kon-takt auf und ließ sich von der Stichting Ambulance Wens Nederland das dortige Projekt erklären.

Der Innenraum ist wohnlich eingerichtet und soll nicht an einen Krankenwagen erinnern.

Kaum ein Sprinter erfüllt so viele Sehnsüchte wie der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes.

Trotzdem ist die Ausrüstung für Notfall im Wünschewagen mit an Bord.

Zur Ausstattung gehört ein Kühlfach für Verpflegung auf längeren Fahrten.

Technische Daten des Wünschewagens

Typ: Mercedes-Benz Sprinter mit 2 Metern Breite und 3 Metern Höhe Gesamtgewicht: unter 3,5 TonnenAusstattung: Tagfahrlicht, Rückfahrkamera, Abstandswarner, Bordcomputer,Arbeitsscheinwerfer, Unfalldatenschreiber, Radio, Freisprecheinrichtung, Navigations-gerät, Außensteckdose neben der Fahrertür, Einstiegshilfe, mechanische Schiebetür (Warnlampe in Instrumententafel), Otaris-Blaulichtanlage Front mit Arbeitsscheinwerfern, Blaues Rundumlicht Heck/Bulleye Front, Signaltonanlage

Sonderausstattung für Fahrgäste und Begleiter:Rundum-Verglasung mit „Panoramafenster“; gefederter Hubtisch vom RTW;besonders bequeme Tempur-Tragenauflage; weiche, angenehme Bettwäsche;sehr bequemer Begleitersessel; Medizintechnik nicht sichtbar verbaut;Kühlfach für Getränke und Verpflegung

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Wünschewagen

Steiner gelang es, den Vorstand des Esse-ner Arbeiter-Samariter-Bundes von der Idee eines Wünschewagens zu überzeugen. Nachdem die Projektidee geboren war, ging es daran, ein Fahrzeug für diesen in Deutschland bisher einmaligen Zweck zu konfigurieren. Die Wahl fiel dabei auf einen Mercedes-Benz Sprinter mit einem 120 kW/163 PS starken Dieselmotor. Einen kurzen Radstand sollte er haben, damit die häufig wechselnden ehrenamtlichen Fahrer des Wünschewagens ein handliches Fahr-zeug bewegen können.

Beim Aufbauhersteller Ambulanz Mobile in Magdeburg wurde der Wünschewagen nach den Vorstellungen des ASB Essen auf-gebaut. Der Sprinter unterscheidet sich in seiner Ausstattung deutlich von einem Kran-kentransportwagen.

Mit vielen SonderwünschenDas fällt schon beim ersten Blick in den Innenraum des Wünschewagens auf. Der Aufbau ist bewusst so gestaltet, dass er den Fahrgast – so nennen die Wünschewagen-fahrer die Patienten, die sie befördern – möglichst wenig an einen Krankenwagen erinnert. Das beginnt mit der Farbgebung, die einen wohnlichen und beruhigenden

Medizinisches Gerät ist im Wünschewagen diskret verbaut.

Die Ausstattung des Wünschewagens

Der Wagen für die letzten Wünsche weicht nicht nur beim Einsatzprofil, sondern auch bei der Ausstattung von einem Rettungs- oder Krankenwagen ab. Im Fahrerraum untergebracht sind ein Handdesinfektionsmittel, Feuerlöscher, Sperrpfo-stenschlüssel, Sicherheitswesten, Broschüren über den Wünschewagen, zwei Sauerstoff-flaschen, ein Flowmeter (O2-Anschluss) und ein Schnelldesinfektionseimer.Im Patientenraum befindet sich ein Notfallrucksack, ein Stryker Evac-Chair, ein Rollboard sowie Material zur Handdesinfektion. Im Rollfach verbergen sich ein AccuVac und ein weiterer Flowmeter. Im Seitenfach liegen parat: eine Schaufeltrage, eine Vakuummatratze, ein Tragetuch, eine Doppelhubkolbenpumpe, zwei Gurtsets und ein Satz Schneeketten. Bei der Trage setzt der Arbeiter-Samariter-Bund eine Stollenwerk-Trage mit Stollenwerk-Tragegestell ein. In fünf aufklappbaren Fächern sind weitere Ausrüstungsgegenstände verstaut, geordnet nach Kreislauf, Atmung, Handschuhe, Bettwäsche und Ausscheidungen. Die Ausstattung des Wünschewagens liegt weit über den Richtlinien der Euronorm DIN EN 1789 für Krankentransportwagen-Typ A1.

Der Hubtisch im Wünschewagen ist weich gefedert.

Eindruck vermitteln soll, und geht damit weiter, dass die medizinische Ausstattung, die ja aus gutem Grund mit an Bord ist, dis-kret hinter Türen oder in Schränken ver-baut ist und nicht sofort sichtbar ist. Die Innenbeleuchtung kann je nach Wunsch des Fahrgasts farblich gestaltet werden. Die Fahrgäste sind in der Regel körperlich

geschwächt. Damit sie die Fahrt möglichst bequem erleben, hat der ASB einen Hub-tisch mit weicher Federung ganz oben auf die Wunschliste gesetzt. Eine weiche Tem-pur-Tragenauflage und Bettwäsche gehören ebenfalls zur Ausstattung. Wird der Hub-tisch nach oben gefahren, kann der Fahr-gast von einer leicht erhöhten Position aus durch die Panoramafenster den Blick in die Umgebung genießen. Die Scheiben erlau-ben die Sicht von innen nach außen, die Insassen sind jedoch vor neugierigen Bli-cken von außen geschützt.

Der Wünschewagen besitzt zwei Beglei-tersessel, die ebenfalls betont bequem gestaltet sind. Das macht Sinn, weil der Wünschewagen immer wieder mal auf eine etwas weitere Fahrt geht. Bei längeren Rei-sen kommt ein weiteres Ausstattungsdetail zum Tragen: Im Wünschewagen ist ein Kühlfach für Getränke und Verpflegung untergebracht.

Seit über einem Jahr im EinsatzOffiziell im Dienst ist der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes seit Oktober 2014. Zuvor hatte der ASB Essen eine Grup-pe ehrenamtlicher Helfer für das Betreiben des Wünschewagens aufgebaut. Mittlerwei-le zählt die Gruppe mehr als 100 Helfer –alle entweder Rettungssanitäter oder Ret-tungsassistenten.

Im Vorfeld hatte das Projekt-Team des Arbeiter-Samariter-Bundes in Essen inten-sive Netzwerkarbeit betrieben und das neue Projekt bei Hospizen, Kinderhospi-

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Wünschewagen

zen, Seniorenheimen und Krebsstationen beworben, wie Projektleiterin Nazan Aynur erzählt. Die gute Idee fiel in Nordrhein-Westfalen auf fruchtbaren Boden, die Nach-frage nach Fahrten mit dem Wünsche-wagen wächst stetig.

Die Helfer für den Wünschewagen wer-den ausführlich auf ihre besondere Aufgabe vorbereitet. Sie wissen, dass die Fahrt oft die letzte Fahrt des Fahrgastes ist.

Hilfe auch für die HelferBisher hat sich diese Tatsache aber noch nicht als Belastung für die Helfer gezeigt. Die Helfer berichten vielmehr von einer entspannten Atmosphäre bei den Wünsche-wagenfahrten. Der ASB hat dennoch vorge-sorgt und kann die ehrenamtlichen Helfer mit Seelsorgern betreuen, wenn es doch einmal zu seelischen Belastungen kommt. Zusätzlich zum Fahrer sind bei den Fahrten je nach Aufwand ein bis zwei Helfer an Bord. Die Ziele der Wünschewagenfahrten sind so unterschiedlich wie ihre Fahrgäste.

Einer der erfüllten Wünsche führte den Wünschewagen nach Ratingen. Dort wollte eine 85-jährige an Nierenkrebs erkrankte Dame ein letztes Mal ihre Wohnung besuchen. Die Helfer besichtigten bei dieser Gelegenheit die Brügelmann-Villa.

Der Besuch beim Lebensgefährten, der nach einem Schlaganfall in einem anderen Bundesland in einem Seniorenheim lebt, steht ebenso im Fahrtenbuch wie der Besuch eines Bundesligaspiels, bei dem der Patient noch einmal seinen Lieblingsverein sieht und vielleicht sogar seinen Lieblings-spieler treffen kann. Häufig steht auch eine Fahrt ans Meer auf dem Programm, wo die Betroffenen einige schöne Stunden oder Tage im Kreise der Familie oder mit Freun-den verbringen. Eine Kilometerbegrenzung für die Fahrten mit dem Wünschewagen gibt es nicht. Lediglich Überfahrten mit einer Fähre darf der Spezial-Sprinter nicht machen.

Finanzierung über SpendenBei den Fahrten entstehen weder für den Fahrgast noch für die Begleitpersonen Kosten. Für die ersten zwei Projektjahre wurde die Finanzierung mit Überschüssen aus anderen Bereichen des ASB sicherge-stellt. Im Anschluss daran soll der Wün-

schewagen mit Spendenmitteln finanziert werden.

Wer einem schwerstkranken Angehöri-gen oder Freund einen letzten großen Wunsch erfüllen will, kann auf der Inter- netseite www.wuenschewagen.com eine Anfrage stellen und die persönliche Situati-on des Betroffenen beschreiben. Hauptamt-liche Mitarbeiter des ASB prüfen, ob sich der Wunsch verwirklichen lässt.

Nachahmer sind erwünschtDie Nachfrage ist groß, wie Nazan Aynur erläutert. Im Durchschnitt ist der Wünsche-wagen dreimal pro Woche auf Tour. Nach dem großen Erfolg des Projekts in Nordrhein-Westfalen gibt es nun auch in Schleswig-Holstein einen Wünsche- wagen, zehn weitere Bundesländer werden folgen.

Diese Entwicklung ist auf jeden Fall begrüßenswert, kann man doch damit viele letzte Wünsche erfüllen, die mit den Wor-ten beginnen: „Einmal noch ....“ n

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Aufbauhersteller-News

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erte Mercedes-Benz die Übergabe des 2.500sten Sprinter-Rettungswagens an den Rettungsdienst in Bayern. Seit 2008 ver-traut der Rettungsdienst in Bayern auf den Transporter mit dem Stern.

„Der Sprinter ist hervorragend für den Rettungsalltag ausgerüstet. Er ist nicht nur topzuverlässig, sondern bietet auch ein Maximum an Sicherheit und Arbeitskom-fort. Seit 2008 setzen wir daher ausschließ-lich auf den Sprinter“, sagte Leonhard Stärk, Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, das für die zentrale Beschaf-fung von Einsatzfahrzeugen in Bayern ver-antwortlich ist. „Wir sind stolz auf das lang-

2500ster Sprinter für Rettungsdienst in Bayern

Mit einem festlichen Akt im Augsburger Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrum fei-

Sicherheit für die RetterWie schneidet eigentlich ein Rettungs-wagen bei einem Crashtest ab? Für eine Antwort auf diese Frage hat die Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG einen Sprinter einem Anprallversuch unterzogen. Der Auf-bauhersteller ließ im vergangenen Jahr im Crashtest-Center der Dekra in Neumünster eine Kreuzungskollision nachstellen. Die Auswertung des Tests erfolgte in Anleh-nung an die Prüfkriterien des Verbandes Euro NCAP. Hans-Jürgen Schwarz, Ge-schäftsführer der Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG, sagt zum Testmodell: „Ziel der Entwicklung des Rettungswagens Delfis Europa war, ein klares Statement zum The-

Neue Lichttechnik von HellaDie neuen Frontblitzer BST von Hella sind in Gelb, Blau, Rot und Weiß verfügbar. Sechs Hochleistungs-LEDs und eine Präzi-sionsoptik erzeugen ein intensives optisches Warnsignal. Die Warnwirkung kann durch das Synchronisieren von zwei oder mehreren Einheiten noch verstärkt werden. Neben Dauerlicht stehen vier Blitz-muster zur Auswahl: Einfach-, Doppel-, Dreifach- und Vierfachblitz.

Hella betont als Vorteil der neuen Front-blitzer deren flache und kompakte Bau-weise. Die Blitzer sind in zwei Gehäusevari-

anten erhältlich. Mit Ausnahme der weißen Variante sind sie ECE typgeprüft und für den Betrieb von 12 und 24 Volt geprüft.

Neuerungen gibt es auch beim Dachbal-ken RTK. Hella hat integrierte Fahrtrich-tungsanzeiger entwickelt, die synchroni-

siert mit den serienmäßigen Blinkern die Erkennbarkeit von Fahrzeugen erhöhen. Eine weitere Neuerung beim Dachbalken: Nach der Einsatzfahrt mit Blaulicht kann am Unglücksort auf gelbes Blinklicht umge-schaltet werden. So werden weniger Unbe-teiligte angezogen. Weil der Anteil an LED-Beleuchtung wächst, wird die auf Wärme basierende Nachtsichterfassung vom Hub-schrauber aus erschwert. Die Infrarotlicht-Module KL-LM 5/6/ geben ein besonders starkes IR-Signal ab und machen Rettungs-kräfte aus der Luft besser erkennbar. n

jährige Vertrauen, das das Bayerische Rote Kreuz in unseren Sprinter setzt“, betonte Joachim Schlereth, Vertriebsdirektor Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge Bayern.

Der im März übergebene „Rettungs-wagen Bayern 2016“ ist ein Sprinter 519 CDI mit Siebengang-Automatik und V6- Turbodieselmotor. Zur Sicherheitsausstat-tung des Jubiläums-Fahrzeugs gehören unter anderem ein Spurassistent und Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht-Funk-tion. Der Jubiläums-Sprinter mit dem Ret-tungskoffer-Aufbau von WAS in Wietmar-schen kommt beim Arbeiter-Samariter-Bund in Nürnberg zum Einsatz. n

ma Sicherheit abzugeben.“ Wie Ambulanz Mobile mitteilt, hat der Rettungswagen den Crashtest mit Bestwerten abgeschlossen und gilt somit als sicherster Wagen auf dem europäischen Markt.

Der Test mit einem Rettungswagen war der erste seiner Art. Ebenfalls außerge-wöhnlich sei auch die Kombination aus dem hohen Gewicht von 3,5 Tonnen und der hohen Aufprallgeschwindigkeit von 64 km/h gewesen, bestätigte Testleiter Dipl.-Ing. Peter Rücker. Bei dem Crashtest wurde ein Frontalanprall bei einer Kreuzungskol-lision simuliert. Obwohl bei dem Aufprall eine Belastung des 44-fachen des Eigenge-

wichts herrschte, haben alle vier Dummy-Insassen mit nur leichten Verletzungen „überlebt“. Ambulanz Mobile hat die Ergeb-nisse des Crashtests auf der RETTmobil 2015 vorgestellt. n

Leonhard Stärk (l.) und Joachim Schlereth bei der symbolischen Schlüsselübergabe.

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Aufbauhersteller-News

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patentiertes Hecktürsystem hin, das im Ret-tungsdienst große Anerkennung findet; großzügig bemessene Stauräume sparen Platz im Innenraum und erleichtern den schnellen Zugriff auf das Rettungsmaterial. Um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, sind nun auch unter-schiedliche Koffergrößen realisierbar. n

Binz Rescube für extreme AnforderungenDer Aufbauhersteller Binz hat nunmehr den Rescube auf ein Fahrgestell des Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI mit Allrad-technik adaptiert. Das Health Center in Velenje (Slowenien) ist mittlerweile stolzer Besitzer zweier Rescube mit Allradantrieb. Die geografischen und klimatischen Bedin-gungen erfordern von den dortigen Ret-tungskräften ein Höchstmaß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft zum Wohle des Patienten. Die Spitzentechnik des Fahr-gestells von Mercedes-Benz ergänzt sich ideal mit dem wegweisende Design und der Konstruktion der Binz Rettungszelle.

Als Sicherheitszelle ausgeführt erfüllt der Rescube alle Anforderungen der DIN EN 1789 und EN 13500. Binz weist auf sein

Check und Hygiene

Der Wiethmarscher Ambulanz- und Son-derfahrzeughersteller GmbH (WAS) unterstützt mit seiner RFID-Lösung WAS Smart Check bei der Vorbereitung der Aus-rüstung auf den nächsten Einsatz. Mit einem Handheld-Gerät kann der Retter in wenigen Minuten prüfen, ob die Ausrü-stung vollständig und dem richtigen Fahr-zeug zugeordnet ist und ob Wartungsinter-valle und Verfallsdatum berücksichtigt sind. Voraussetzung ist, dass die Ausrü-stungsgegenstände mit RFID-Chips verse-hen sind. Ein schnelles und sauberes Erledi-gen der Arbeit stand auch bei der Entwick-lung des WAS San Safe im Vordergrund. WAS hat diese Desinfektionsanwendung zusammen mit dem Schweizer Hersteller SKAN entwickelt. Der San Safe ist in den Patientenraum integriert und beseitigt zuverlässig Krankheitserreger und Keime. Das System versprüht aus zwei Düsen an der Decke einen Desinfektionsnebel mit dem Wirkstoff H2O2. Der feine Sprühnebel erreicht zuverlässig auch schwer zugäng-liche Punkte. Innerhalb weniger Minuten sorgt der Wirkstoff für eine optimale hygie-nische Sicherheit im Fahrzeug. n

ten, während der Rettungssanitäter von einer zweiten Bedieneinheit aus alle Patien-tendaten und eingeleitete Maßnahmen sofort online ins Krankenhaus übertragen oder per Telefon oder Funk besprechen kann. n

Holzapfel mit neuem System-PartnerVor Kurzem ist die Firma Holzapfel Son-derfahrzeuge und Fahrzeugeinrich-tungen eine Kooperation mit der Firma Speed Signal eingegangen – einem Exper-ten für Funksysteme. Holzapfel weist auf das System „R@ven BlueLight“ hin. Hinter diesem Produktnamen verbirgt sich eine technische Lösung, die herstellerunabhän-gig alle Kommunikationsgeräte im Ret-tungsfahrzeug unter einer Bedieneroberflä-che zusammenführt. Das große Touchdis-play mit grafischer Oberfläche ist benutzer-freundlich gestaltet.

Mit dem neuen System kann beispiels-weise der Fahrer den Patientenraum per Video auf dem Touchscreen im Blick behal-

Zertifikat für Beladehilfe Die bewährte Krankentrageaufnahme „Hydro-Soft 250“ von fahrtec-Sonderfahr-zeuge, Neubrandenburg, hat den Test nach DIN EN 1865-5 bestanden. Das gilt auch für die Schwerlastvariante „Hydro-Soft 350“. Um die maximale Sicherheit auch beim Transport von Inkubatoren zu gewährlei-sten, wurde der dynamische Test mit 140 Kilogramm statt der geforderten 126 Kilo-gramm durchgeführt. Somit ist auch ein

gefahrloser Transport von Inkubatoren nach DIN 13976-2:2011 gewährleistet.

Für beide Tragenaufnahmen bietet fahrtec eine elektronische Einziehhilfe an. Als Vorteil nennt fahrtec-Sonderfahrzeuge, dass sich die Anwender beim Beladevor-gang nicht umgewöhnen müssen, weil die Bedienung mit den originalen Bedienele-menten der Trage erfolgt. Die Beladehilfe eignet sich für alle gängigen Fahrtragen.

Bei Bedarf ist auch das Nachrüsten von Tragentischen möglich. n

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E-Klasse

Die Wünsche der Rettungsdienste können bei der Entwicklung eines neuen Modells nicht an erster Stelle stehen. Trotzdem kommt die zehnte Generation der E-Klasse den Rettern stark entgegen.

Die zehnte Generation

Leichter, stärker und sparsamer und mit einer Vielzahl sicherheitsrelevanter

Features – mit diesen Attributen fährt die E-Klasse von Mercedes-Benz in die zehnte Generation. Das sind alles Eigenschaften, die einem Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) geradezu auf den Leib geschneidert sind. Ein schneller Antritt hat bei NEF deutlich mehr Bedeutung als bei privater oder geschäftlicher Nutzung. Auf dem Weg zum Einsatzort können spritzige Motoren ihren Vorteil zur Geltung bringen. So beschleu-nigt beispielsweise der völlig neu entwi-ckelte Dieselmotor – im Fachjargon OM 654 genannt – in 7,3 Sekunden von null auf 100 km/h, damit ist er um 1,4 Sekunden

schneller als der Vorgänger. Obwohl der Dieselmotor der E-Klasse nach wie vor auf Common-Rail-Einspritztechnik setzt, fällt bei der Namensgebung das bisherige Kür-zel „CDI“ weg. Die Dieselvarianten erkennt man nun an einem schlichten „d“. Seit der Verkaufsfreigabe im Januar 2016 stehen drei Motorisierungen zur Wahl, der E 220 d mit 143 kW/195 PS Leistung und der 135  kW/184 PS starke Benziner E 200, beides Vierzylinder-Aggregate, sowie der E 350 d. Der E  350  d schöpft aus seinen sechs Zylindern 190 kW/258 PS Leistung. Für die Kraftübertragung sorgt in allen drei Modellen das Neungang-Automatikgetriebe 9G-Tronic.

Ein klar strukturiertes Cockpit mit einer hohen Bedienfreundlichkeit ist bei Einsatzfahrten besonders wichtig.

Dieselmotor OM 654

Hubraum: 1.950 cm3

Leistung:143 kW/195 PS Drehmoment: 400 Nm bei 1.600 bis 2.800/min. Verbrauch (kombiniert): 4,3 – 3,9 l/ 100 km CO2-Emission (kombiniert) ab: 112 –102 g/km Effizienzklasse: A+

Rettungskräfte sind aufgrund ihrer Tätig-keit besonders auf Sicherheit angewiesen und profitieren in besonderem Maß von der serienmäßigen Sicherheitsausstattung der E-Klasse. Dazu gehören unter anderem der Aktive Bremsassistent, das PRE-SAFE System® inklusive dem PRE-SAFE® Sound. Interessant für Retter ist auch das Fahr-assistenz-Paket mit seinem umfangreichen Bündel an Sicherheitskomponenten. n

Die Fahrerentlastung in der neuen E-Klasse erleichtert den Rettern die

Anfahrt zum Einsatzort.

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Für Voraus-Helfer

chene Wendigkeit und die geringe Länge von 3,49 Metern, verbunden mit kurzen Überhängen, kommen dem speziellen Bedarf der Retter sehr entgegen. Die Direkt-lenkung mit variabler Übersetzung und elektrischer Unterstützung unterstützt zusätzlich die Wendigkeit.

Beim Antrieb des Smart forfour stehen drei Dreizylinder-Benzinmotoren mit den Leistungsstufen 45 kW/60 PS, 52 kW/71 PS und 66 kW/90 PS zur Auswahl. Alle drei Motoren lassen sich wahlweise mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe kom-binieren.

Sicherheitszelle weiter verbessertSmart hat beim neuen forfour den Rohbau und die sogenannte tridion Sicherheitszelle konsequent weiterentwickelt. Es kommen mehr ultrahochfeste warmumgeformte Stähle und höchstfester Mehrphasenstahl zum Einsatz. Die Knautschzonen wurden möglichst großräumig gestaltet. Der wir-kungsvolle Kraftfluss bewirkt, dass bei einem Frontalaufprall sogar die Heckstruk-tur bei der Energieaufnahme mitarbeitet. Die Kräfte wirken gleichmäßig auf die extrem stabile Fahrgastzelle ein, die Insas-

sen sind sozusagen in einem Sicherheitskä-fig unterwegs.

Fahrer und Beifahrer werden von einem Airbag geschützt, der Fahrer profitiert zusätzlich von einem Kneebag und der tele-skopierbaren Lenksäule, die 1:1 aus dem Mercedes-Benz Programm übernommen wurde.

Medizinisches MaterialDamit die First Responder qualifizierte Erste Hilfe leisten können, haben sie einen Sanitätskoffer nach DIN 13155 oder Not-fallkoffer nach DIN 13232 im Fahrzeug dabei, zusätzlich eine Ausrüstung mit Sau-erstoff und einen automatisierten externen Defibrillator und möglichst auch eine Not-fallausstattung für Säuglinge und Klein-kinder nach DIN 13 233. n

Wendig und sicher kommen die First Responder mit dem Smart forfour zum Einsatzort - in der Stadt und auf dem Land.

Von der neuen Sicherheitszelle profitieren auch die First Responder.

Beim Einsatz als First Responder kann der Smart forfour seine Systemvorteile ausspielen.

In dünn besiedelten ländlichen Bereichen schafft es der Rettungsdienst nicht so

schnell zu einem Unfallort wie in der Stadt. Deswegen trifft man vor allem auf dem Land Hilfskräfte, die von ihrem Wohnort oder ihrem Arbeitsplatz aus einen kürzeren Weg zu einer Unfallstelle haben. Als so-genannte „First Responder“ sind sie als Erste am Ort des Geschehens und können als ausgebildete Helfer die Zeit zwischen Unfall und medizinischer Versorgung oft entscheidend verkürzen.

Als Fahrzeug für diese Voraushelfer kann der neue Smart forfour seine System-vorteile gut ausspielen. Seine ausgespro-

Anfahrt zum Einsatzort

In den meisten Fällen sind First Respon-der kein Bestandteil des Rettungsdiens-tes und verfügen nicht über dessen Son-derrechte. In der Regel sind deswegen die First Responder Fahrzeuge ohne Son-dersignale ausgerüstet. Allerdings kann sich der First Responder auf die allge-meinen Notstandsregelungen berufen.

smart

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Rescue Assist App

Der Name ist Programm: Der Begriff „QR-Code“ leitet sich ab vom englischen

Quick Response, also schnelle Antwort. Mit der neuen Rescue Assist App können Ret-tungskräfte Unfallopfern jetzt mit noch mehr Zuverlässigkeit sicher helfen. Die Entwickler haben die App aus der Abhän-gigkeit von einer Internetverbindung befreit und bescheren den Rettern damit einen gegebenenfalls lebensrettenden Zeit-vorsprung.

Alle Karten sind jetzt immer dabeiIn der ersten Stufe der Rettungs-App konn-ten die Rettungskräfte per Internet mit ihrem Smartphone oder Tablet-PC sekun-denschnell eine fahrzeugspezifische Ret-tungskarte abfragen, um Unfallopfer mit dem geringsten Risiko bergen zu können. Begrenzender Faktor war jedoch die Ver-fügbarkeit einer Internetverbindung. Mercedes-Benz hat nun alle Rettungskarten von Mercedes-Benz und smart Fahrzeugen in der App selbst gespeichert. Nun können die Retter auch ohne Netz auf die für den Opfer- und Selbstschutz wichtigen Informa-tionen zugreifen – zum Beispiel Informati-

onen zur Lage kritischer Bauteile wie Tanks, Airbags oder elektrische Leitungen.

Die Handhabung der „Rescue Assist App“ ist so einfach wie früher geblieben. Der Nutzer lädt die kostenlose App auf sein iOS- oder Android-Gerät. Bei einem Unfall scannt er den QR-Code ein, der im Tank-deckel und an der gegenüberliegenden

B-Säule angebracht ist. Er bekommt sofort die Rettungskarte angezeigt und kann dann Rettungsmaßnahmen mit größtmöglicher Sicherheit angehen. Weil der Hersteller die in der App enthaltenen Konstruktions-details für eine rasche und sichere Bergung der Insassen ständig aktualisiert, sind die Retter immer auf dem neuesten Stand. n

Kleiner Sticker mit großer Wirkung: Der QR-Code wird an standardisierten

Stellen angebracht.

Vom Logistikhelfer zum Rettungswerkzeug

Der QR-Code wurde 1994 in Japan entwickelt und zunächst in der Logistik in der Automobilproduktion eingesetzt. Der zweidimensionale Code aus einer Matrix schwarzer und weißer Quadrate ist heute weitverbreitet. Der QR-Code der „Rescue Assist App“ deckt einen breiten Fahrzeugbereich ab. Für alle Autos von Mercedes-Benz und smart ab dem Baujahr 1990 sind die Rettungskarten in der App hinterlegt. Sowohl Pkw als auch Transporter von Mercedes-Benz werden serienmäßig mit Stickern mit dem QR-Code ausgeliefert. Transporter ab dem Baujahr 1996 können bei den Mercedes-Benz Service-Partnern mit dem QR-Sticker nachgerüstet werden.

Mit der neuen „Rescue Assist App“ vollzieht Mercedes-Benz einen weiteren Schritt hin zur schnelleren und sicheren Rettung von Unfallopfern.

Sicher ohne Netz

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Rubrik Name

Ausblick auf die Flüchtlingszahlen 2016

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, wie schwierig Prognosen für die Entwick-lung der Flüchtlingskrise sind. Allerdings werden einige Trends erkennbar. Der Großteil der Flüchtlinge wird weiterhin aus Syrien, dem Irak und Afghanistan kommen. Neuerdings tauchen jedoch Länder auf, aus denen 2015 keine Flüchtlinge kamen. Ab Dezember 2015 sind in Deutschland erstmals mehr Frauen und Kinder als Männer angekom-men. Experten sehen die schwierige humanitäre Lage in den Krisengebieten als Grund dafür an und erwarten für 2016 bis zu drei Millionen Flüchtlinge in Europa.

Die Flüchtlingsproblematik stellt die Hilfskräfte vor Aufgaben ungeahnten Ausmaßes. Die Helfer in Deutschland stehen vor der größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg.

Helfer im Dauereinsatz

Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Zustrom von mehr als einer Mil-

lion Flüchtlingen erlebt. Die Tendenz für die nahe Zukunft ist nicht absehbar. Schät-zungen von Experten gehen von bis zu drei Millionen Flüchtlingen für das Jahr 2016 aus. Der enorme Andrang Asylsuchender stellt die humanitären Helfer vor eine Viel-zahl an Aufgaben. Die Menschen müssen verpflegt werden, sie brauchen eine Unter-kunft und sie sind in vielen Fällen auf medizinische Hilfe angewiesen. Ohne die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer könnten Hilfsleistungen in dieser Größen-ordnung gar nicht erbracht werden. Aber sowohl die Helfer als auch die Ausstattung geraten an ihre Grenzen.

In fast allen Bundesländern sind die Unterkünfte für Asylsuchende belegt, zum Teil sogar deutlich überbelegt. Als Notlö-sung müssen die Menschen in Zeltlagern untergebracht werden. Zu Jahresbeginn waren das rund 40.000 Flüchtlinge. Das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfs-werk und viele andere Organisationen gera-ten beim Einrichten der Notunterkünfte an ihre Grenzen. Immer wieder treten Engpäs-se auf. So haben das Amerikanische und das Kanadische Rote Kreuz kurzfristig 35.000 Feldbetten zur Verfügung gestellt. An mehr als 300 Einsatzorten setzt das

Technische Hilfswerk (THW) bundesweit rund 11.500 Kräfte im Rahmen der Flücht-lingshilfe ein. Weil ein Großteil der Flücht-linge über Bayern eingereist ist, war das Bayerische Rote Kreuz enorm gefordert und betont das beispielhafte Engagement zahl-reicher Ehrenamtlicher, ohne die man dem Ansturm nicht hätte bewältigen können.

Ein Beispiel aus Berlin zeigt stellvertre-tend, wie stark die Flüchtlingsproblematik die Rettungsdienste belastet. In einer ohne-hin angespannten Situation, in der nur jeder zweite Rettungswagen in der vorgese-henen Zeit beim Patienten sein kann, hat die Berliner Feuerwehr im Rettungsdienst von Januar bis März 3.500 Einsätze in Flüchtlingsunterkünften geleistet. Zwei von

Helfer sind vielfältig gefordert, medizinische Versorgung ist nur eine der Aufgaben.

14 neuen Rettungswagen werden durch die Einsätze in Flüchtlingsheimen belegt. Das Personal ist knapp: Um Besatzungen für die Rettungswagen zu bekommen, mussten zwei Löschfahrzeuge stillgelegt werden. n

Feldbetten sind knapp geworden, Hilfe kam aus den USA und aus Kanada.

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Ob Facebook, Twitter oder YouTube – Soziale Medien eröffnen Hilfsorganisationen und Rettungsdiensten neue Möglichkeiten in puncto Öffentlichkeitsarbeit, Krisen-kommunikation und Anwerbung von Nachwuchskräften.

Hilfe aus dem Netz

Jeden Monat hat Facebook 1,44 Milliarden aktive Nutzer. Die Zahl der deutschen

Facebook-User ab 14 Jahren liegt laut der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie bei circa 23,5 Millionen. Auch Netzwerke wie Twit-ter, Google+, XING, LinkedIn, YouTube und Pinterest wachsen – die meisten mittler-weile zwar eher langsam, aber dennoch stetig. Kein Wunder, dass viele Unterneh-men und Organisationen in Sozialen Netz-werken aktiv sind.

Die Gründe sind vielfältig. Hilfsorganisa-tionen nutzen Fanpages und Co. in der Regel, um bestehende Zielgruppen zu bin-den und neue gezielt anzusprechen. Soziale Medien eignen sich hervorragend für einen Dialog, weil sie im Alltag der User veran-kert sind. Zahlreiche Rettungsdienste infor-mieren deshalb auf diesem Weg Interes-sierte über Neuigkeiten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu ihrer Öffentlich-keitsarbeit. Aber auch im Bereich Wissens-

management innerhalb einer Organisation sind Soziale Netzwerke nützlich. Sie erlau-ben einen einfachen Austausch zwischen allen Beteiligten und eine unkomplizierte Vernetzung der Akteure.

Insbesondere beim Anwerben von Nach-wuchs stellen Soziale Medien mittlerweile ein nahezu unverzichtbares Instrument dar. Die Experten von retter.tv, einer Informa-tions- und Kommunikationsplattform für Retter, Rettungskräfte und an deren Arbeit interessierte Bürger, sind sich sicher: Bei akutem Nachwuchsmangel ist Social Media fast schon verpflichtend, um genügend Men-schen zu erreichen. Entscheidender Vorteil gegenüber Medien wie Fernsehen, Zeitung oder Radio ist, dass man sich hier direkt mit Interessenten austauschen kann. Fragen können sofort gestellt und zeitnah beantwor-tet werden. Die Hemmschwelle, Kontakt auf-zubauen, ist deutlich geringer. Zudem kön-nen Rettungsdienste auf entsprechenden

Plattformen gezielt jüngere Menschen ansprechen, die unverbindlich und aus erster Hand Informationen erhalten.

Traumalicht, die Neuanordnung der Geräte und ein speziell entwickeltes Tragen system.

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Social Media

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Digitale Helfer bei KatastrophenlagenDie Verbreitung Sozialer Medien bietet Organisationen auch in puncto Krisenkom-munikation und Koordination von Hilfs-aktivitäten, insbesondere in Katastrophen-lagen, neue Möglichkeiten. Neben freiwilli-gen Helfern, die vor Ort mit anpacken, erhalten sie mittlerweile auch Unterstüt-zung von sogenannten virtuellen „Digital Volunteers“, die ihre Hilfsaktivitäten hauptsächlich online durchführen. Bei den Anschlägen in Norwegen 2011 verteilten Twitter-Nutzer beispielsweise sicherheits-relevante Informationen. Bei länger anhal-tenden Krisen und Ausnahmezuständen entstehen im Social Web Netzwerke, die Hilfsverbänden zum Teil wertvolle Informa-tionen liefern. Zudem können Twitter und Co. genutzt werden, um innerhalb kür-zester Zeit eine große Anzahl von Men-schen zu erreichen.

Marc-André Kaufhold und Christian Reu-ter von der Universität Siegen untersuchten am Beispiel des Hochwassers 2013 die Ver-netzungs- und Hilfsaktivitäten von Bürgern und kamen unter anderem zu dem Ergeb-nis, dass sich Twitter vor allem als Platt-form für Status-Updates ausgezeichnet hat. Über Tweets und Retweet-Dienste wurden Neuigkeiten über die aktuelle Lage, Pegel-stände, Dammbrüche, Evakuierungen, Hilfsgesuche und vieles mehr verteilt. Aber auch bei Facebook hat sich einiges getan: 157 Seiten und Gruppen wurden zum Stichwort „Hochwasser“ gegründet, Infor-mationen erreichten auf diesem Weg Hun-derttausende Menschen.

Ein guter Social Media-Auftritt ist ein wertvolles Kommunikations-Instrument; dahinter steckt allerdings Arbeit und Enga-gement. Die Einstellung „Wer Lust hast, postet etwas“ ist sicher nicht zielführend. Vielmehr sollte es einen oder zwei An-sprechpartner geben, die für die Social Media-Aktivitäten einer Organisation die Verantwortung übernehmen. Ein vorab definiertes Regelwerk zur Form der Veröf-fentlichungen und der Kommunikation mit den Nutzern erhöht die Professionalität.

Dazu gehört auch, dass die Ansprechpart-ner innerhalb einer Zeitspanne von einer bis zu 24 Stunden auf Fragen und Kom-mentare reagieren sollten. Nutzer Sozialer Netzwerke erwarten sehr schnelle Reakti-onszeiten und kompetente Antworten. Darüber hinaus gibt es wichtige rechtliche Grundlagen zu beachten. Dazu zählen The-men wie Impressum, Nutzung von Bildern und fremden Texten, Veröffentlichung von Meinungen, Gewinnspiele auf Facebook und Netiquette. n

Eine wichtige Funktion sozialer Medien ist die Möglichkeit, Menschen auf die Arbeit in Rettungsorganisationen aufmerksam zu machen.

Bei Hochwasserkatastrophen haben sich Social Media als äußerst hilfreiche Informationskanäle erwiesen.

Erfolgreich im Social Web

Rettungsorganisationen, die Social Media bereits nutzen oder nutzen wollen, sollten eini-ge Punkte beachten, damit sie erfolgreich sind:

- Nicht vor Diskussionen scheuen: Wer in Sozialen Medien aktiv ist, sollte sich auf einen aktiven Austausch mit Fans, Followern und Interessierten einlassen, klare Haltungen und Standpunkte vertreten.

- Regelmäßig Beiträge veröffentlichen: Nur wer kontinuierlich präsent ist, bleibt im Gedächtnis. Eine Fanpage, auf der wochenlang nichts Neues gepostet wird, gerät schnell in Vergessenheit.

- Klare Regeln für die Seiten-Administration aufstellen: Insbesondere Freigabe- prozesse müssen verbindlich und unmissverständlich definiert werden.

- Nichts dem Zufall überlassen: Es empfiehlt sich, einen Redaktionsplan zu erstellen, wann welcher Beitrag gepostet werden soll.

- Klare Verantwortlichkeiten benennen: Auch während Urlaubszeiten, Krankheiten oder Notfällen sollte mindestens eine Person für die Social Media-Aktivitäten verantwortlich sein.

- „Guten“ Social Content veröffentlichen: Informationen nicht eins zu eins aus Pressemit-teilungen übernehmen, sondern dem Medium entsprechend aufbereiten. Das heißt: Content sollte informativ, unterhaltsam, anders und visuell ansprechend sein.

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Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart

Chronisch sicher.Der Sprinter als Rettungs- und Krankentransportwagen.

Seine Assistenzsysteme machen den Sprinter zu einem der sichersten Rettungsfahrzeuge von Mercedes-Benz. Mit den optionalen Totwinkel-, Spurhalte- und Fernlicht-Assistenten sowie dem COLLISION PREVENTION ASSIST setzt er neue Maßstäbe in Sachen Sicherheit. Dank der auf Wunsch erhältlichen Wandlerautomatik 7G-TRONIC PLUS ist der Fahrer nicht abgelenkt und kann sich in jeder Situation auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren. Mehr Infos unter www.mercedes-benz.de/rettung

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