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HinweisBei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmendes Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besserenDurchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter daseingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, dieTexterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichenDateien mit Fehlern behaftet.
Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seitehttp://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.htmleingesehen und heruntergeladen werden.Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel undStaatsexamensarbeiten bereit.
Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
""
(
I.
i' )
Fachbereich C H E EIE der Philipps-Universität
l'Iarburg
E X A H E N S VOR T RAG
Pr üfer:Prof. Dr. F.-W. Steuber
Thema: "Benzin als Kraftstoff"
r·jarburg/Lahn, 30. Härz 1979
Marie-Luise SpitzleyKetzerbach 5135 50 Marburg/Lahn
)
LITERATURLISTE
-,
~edick, Brennstoffe, Kraftstoffe, Schmierstoffe,(Reihe: Bausteine der Cheoie), Leipzig 1977
Brockhaus ABC Chemie, Leipzig 1971
Braun, Umweltschutz - experimentell, München 1974
Braun/Krieger, Organische Chemie und Einführung in dieBiochemie, München 19 76
Christen, Struktur, Stoff, Reaktion. Organische ChemieFrankfurt 1976
Cordes, "Klopfbremsen für Otto-Kraftstoffe". In: Chemiein unserer Zeit 3,1977, 83-92
Cuny!Weber, Chemie: Welt der Stoffe. Exp eriment - Struktur - r':odell, Hannov er 1975
Flörke/Flohr, Methode und Praxis des Chemie-Unterrichts
Flügel, "Das Crackverfahren". In: Phywe-Nachrichten 126,1956 (Göt tingen)
Giere/Gondermann, "Kraftstoff-Additive - Anwendungsbereich und Chemie". In: Chemiker Zeitung,Sonderdruck 97,1973, 46 2-469
Häusler, Natur und Technik. Chemie, Band 2, Künchen 1975
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Jakob/Hofmann, Organische Chemie. (Ein Lehr- und Arbeitsbuch für die Kollegstufe), Bamberg 1977
Kolouch/Ll,litz/Trisle, Praktische Naturlehre, Band 2,Donauwör-th 19 76
Chemie in der Schule: www.chids.de
• ~r,. .. ,~ ...
Ir.
- .. ..
GLIEDERUmG:
..
)
Rommel, "Erdöl und Erdölerzeugnisse im Experimental
unterrichtQ. In : Der Cemieunterricht 3,1970
Römps, Chemie-Lexikon, Stuttgart 1972
Winnacker/Küchler, Chemische Technologie, Band 3,r·Jünchen 1971
sowie die Standardwerke der Organischen Chemie)
1. Gewinnung von Benzi~
1.1. Fraktionierte Destil Jation von Rohöl
1.2. Katalytisch es Cracken
Seite
2
2
8
2. Inhaltsstoffe von Benzin 12
3. Explosibles Benzin-Luft-GeI:lisch: Ve r-vzendung als
Kraftstoff für Otto-I-:otoren 15
4. Klopfende Verbrennung- noroal e Verbrennung 17
5. Das Antiklopfnittel Bleitet~aethyl 20
6. Abgase 24
Chemie in der Schule: www.chids.de
--------------------'"
.. -- -_ 1 _
- ....(
.. ..(
1. Gewinnung v on Ben z i n
..
)
o
BENZIN ALS KRAFTSTOFF
Allgemein istlBenzin" eine S a mmelbezeichnung für ein
Gemisch von Kohlenwasserstoff en mit 5- 12 C- Atomen,
und zwar von gesättigten Kohlenwasserstoffen (im folgen
den: KW) mit wechselnd en Mengen von un g esättigten,
naphtheni schen (alicyclischen) und aromatischen KW.
Infolge der schwankenden Zusammens etzung kann man für
- Benzin keinen gen a u e n Siedepunkt und keine g enaue Dichte
angeben. Benzin siedet im Bereich von 40-200 0C und hat
eine Dicht e v on 0.72-0,7Gg/cm3• Ben ~ in i s t ein e wasser
h elle, l eicht verdunstende, sehr fe uergefnhrl iche
Flüssigkeit (Fla mmpunkt lie gt unt er OOC) und hat e inen
eigenartig en Geruch.(Demcns~.tion v on Benzin )
In meinem Vortrag beschr2nke ich mich aus schließlich
auf Benzin als Kr aftstoff (daneben findet Ben z i n Ver
wendung a ls Lö sun Gsmittel, Re i nigun5smittel). Dem
Kraftstoff Be nz i n sind n e b en d e n oben e rw~hnt en Ver
bindungskla s sen noch verschie d ene Addit ive zugesetzt,
unter andere m Farbstoff (D e monstr at i on ein e r Probe
Normalbenzin). Auf d as Additiv "Antiklopfr::ittel" komme
ich ausf~~rlicher zu spreche n in Punkt 5.
)
)
In diesem Abschnitt soll der Weg der Gewinnung d es
Kraftstoffs Ben z i n verfolgt werden, wobei 2 wichtige
Verfahren anhand von Versuchen gezeigt werden.
Benzin wird b ekanntli c h aus dem Rohstoff Erdöl
gewonnen. Der chemischen Zusammensetzung nach ist Erdöl
e i n Koh len was se r s t o f f ge mi s c h , b estehend a u s Paraffinen,
Naphthenen ,(Cycloalkanen) und Aromaten. 1)Daneben enthp.lt
Erdöl unter a nde r e m Schwefel-, Sauerstoff- und Stickstoff
verbindungen2). insgesamt über 1000 verschiedene orga
nische Verbindungen. Rohöl ist je nach Herkunft eine
h ellbraune bis schwarzbraune Fl üss i gke i t (Demonstration
von Rohöl).
1.1. Fraktion i erte Dest illation von Roh öl
Die v erschiedenen KW des Erdöls un t erscheiden sich in
ihren S i e d epunkten und k önnen caher durch Destillat ions
verfahren getrennt werd en. I n d er Technik wird Rohöl
durch fraktioniert e Desti l lat i on in v erschie dene Fraktio
nen getrennt, von denen eine die Benzinfraktion ist.
Di e folgende Abbildung zeigt s c hemat i s ch e i n e n Fraktionier
turm, wie er in d er Technik zur a t mosphär i s c hen Destillatiol
von R~höl eingesetzt wird.
1) Olefine spielen eine unte~geordnete Rolle.
2) Organische Schwefelv erbindungen , vor a l l e m Eercaptane
R-SH, sind für den oft unang enehnen Geru ch des Rohöls
verantwortli ch.
Chemie in der Schule: www.chids.de
&
c (
Di e f o l ge nde Tabel l e ze i gt e in e d i f f ere n z ie r tere
übersi cht ü b e r d ie e i n ze lnen Frak t ione n der Rohö l
desti l l at ion :
Di e in d e n Fraktion iertu rm e i n g e b a u t e n Gl oc k enb öd en
b ewi r k en ein e n inte nsiven S t off - und Wär~eaustausch
zwi s c h en d en aufwärt s s t e i gende n Dä npfen und d e r a bwnrt s
s t r öme n d en F lüs s i gke i t , s o da ß s i c h di e h öh e r s i ed e na e n
Ant e ile i m Rü c k l a u f anr e i c he r n, d i e l eicht e r si ed end en
in d en a u f s t e i ge n d e n D~~pfen . Die l e ich ter fl üch t i ge n
Be s t andt e i l e kenne n , in der Re i h e n fo lge i h r e r Siede berei
che, i o ob ere n Tei l de r Kolonne ( ve r~l e i che Abbilc un 5 )
als De st i l l at e n t n ommen we r de n .
Fr a k t i on Anz a hl
d . C-..t.t ome
5-6
6- 7
7- 10
9-1 2
12- 20
> 20
"< Poly
c y c l e n )
S i e d E'be r e i ch[ oC
40- 60
60 - 100
100-1 50
1 50 - 250
2 50- 3CC
> 300;> 4CO
1 . Pe t r o l e t he r
2 . Le i c h t b e n z i n ( Li groin)
3.4 .
Eit telbenzin
~~hwerbenzin/Petroleun
5. Ga s öl ( Di e s el/ He i zö l )
6 . S chmi e r ö l ( Para ff i n )
Bi t ume n ( Rü cks t and )
~Ga se
Benzin)
Fetrole um ))
) Lei cht es Ga s öl
Roh-
[ > S c hwe r e s Gas öl
'> Rii c l:stand
Röhrenofe n
F r akt ionie r tur m)
Sch e ma e ines Frakt i oniert urms
nach : H~us ler , K. , Na t ur und Tech n i k . Ch emie 2 , Ta be l le 1
~ünchen 1 S7 5 , S . 38 Ve r s u c h 1 : Fraktionie rte De s t i l l a t ion von Roh ö l
S c h e ma d e s Glock enbod ens e ine s Frs k t i onierturms
~~~t-> Abn~m.Konden s a t
uld amp f
Ana l og d er Roh ö l dest i l lation i n d er Techni k zur Gewinnung
v on Ben z i n wird e i n e fra kt i on i e r t e De s t i llation durch
gefüh r t ( ~eizpilz3), Rund kolb en , Vi g r e u x - r:o l on ne ,
Th e r momet e r, Cla i s en- Brü c ke , Spinne , Spit zk ö l b chen ,
Eisb a d ) . Di e Tr ennwirkung d e r Gl o ck e n b öc en c e s Frak-
3 )Ist e i n e e x lli: t e r e Tr e nnun g von Sto~fe n oit n ahe bei e i n &nde r lie[en ~ en Siec e ~~nk t en ge 0 in s cht , b en ö t i g tman ein S i l i c onöl-~ zw . v lyc c r inba c zur genauen Tc~pera-Chemie in der Schule: www.chids.de
c- 5 -
Die Tabellen 2 und 3 sind Christen, Gr undla gen der
Organischen Che nie, S. 8 5 un~ 10 5 e ntn orr.men .
Tabelle "'5:
Siedepunkte einiger Cycloparaffine rc]
Der wei t aus grö~t e Teil der b e i rer Roh ölde s tillation
i n der Technik E8\·:onn e n e n Benzinf r uktion v:i r d als Ver
gaserkraftstoff v c r-vend o t , Di e Quo.l i t ':t dieses sO G.
"stra i g h t - r un "-ncn ::: i r.s r ei cht j e do c h f ü r d i e An3prüche
Die bei Versuch 1 e n t n or:;menen 3 Fraktionen werden
auf ihre En 't.f L anmba.r-k e L t untersucht . Da zu wer den einig e
Tropfen der jeweiligen Frakt ion a uf e i n unrglas gegeben
und mi t einem Stre ichholz aus gle ;cher:; hbstand e n tflaomt .
Petroläther- und BenzinfrLktion I Ls s cn sich s o f ort ent
flammen, die Petroleumfr~tion j e do ch nicht. Hi e rm i t
findet man den allsene i nen Zusamwe nhang zwischen Siede
punkt und Flammpunkt b estetigt : der Flanmpunk t ist
umso ni edriger je ti efer der Sie d e punkt und da mdt j e
größe r di e Verdunstune; b ei j:orrnalternperatur ist. Je
l änger die KW-J:etten sind) ums o st 'irk er wirken d i e Ven
der \'Iaals -Kräfte ,un s o ße r i n cc r i s t di e Verduns tung bei
Nor~alte~peratur, unso h öher l i e ßt der FlarnQPunkt.
- 331349
81
118
149
72100
C::JH6C4H8C5H1 0C6H12C7H14CSH16C6H12C7H' :4
Cyc Lop r opan
Cyclobutan
Cyclopent an
CycLo h e x an
Cycloheptan
Cyclooktan
-ie tihyLcycLoperrtan
le t hy LcycLoh exan
.\
J..uf r;rund der Bez i.ehung zwischen Siec.epunkt und ~!ol
masse entspricht die Destillation ungefähr eine r
Tr ennung nach der Zahl der Kohlenstoff-Atone der ent
sprechenden Ve r b i n dun g e n (n-Alkane, iso-Alkane , Naphthene,
Aromat en, Olefine) . Zur Verdeutlichung vergleiche man
Tabelle 1 mit d e n fol genden Ta b e l l en 2 unj 3 .
tionierturmes wird hierbei durch die Vigreux-Kolonne
erreicht. Bei 35°C beginnt das Rohöl zu sieden. Von. . . " a bge s e h e n
kurzen Verwe1lze1ten 1n e1nzelnen Teperaturbereiche~
steiGt die Teoperatur kontinuierlich an . Die erste
Fra ktion wird im Sie d ebereich von 40-600C entnomn cn
( P e t r o l ä t h e r f r akt i on s. Tabel~,die zweite zwischen
60-1500C (Leicht-und Hittelbenzinfr2J':t ion), die dritte
ab 150°C (bis circa 200 0 Cj Pe t r o leu nfr akt i on ) . Lcicht
-und Mittelbenzin s i n d d ie Fraktionen,die als Ve r ga s e r
l:raftstoff (Otto-!';otor) verwendet werden .
Tabelle 2
Siedepunkte von n-Paraffinen [oCJ
Eethafi CH4 - 164( ) Athan C2H6 89
)
Propan C3H8 42
Butan C4H10 0 ,5
Pentan C5H1 2 36
Hexan C6H14 69
Heptan C7H1 6 98
Ok t an C8H1 8 126
Nonan C9H20 151
Dekan C1 0H2 2 174
Undekan C1 1H221<)6
Duodekan C1 2H26 216
Tride}:an C1 3H28 230
Tetradekan C14H30251
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....: ( (
d i e das zunehmend e Verdichtungsverh~l tnis im Verbrennu ngs - :
motor a n das Be nz i n s t e llt, n ich t mehr a us. Hi er s p i elt Idas Qu c:lit ~itsmerk:!lal "Klopffes tigkeit ,,4 ~ ine bedeutende
Rol l e , d i e in Punkt 4 ausführliche r beh andelt wi r d.
Ein e Eaßzahl f ü r die Klopffestigkeit ist d ie Oktanzahl
(in fol g e n c en OZ)52
Der im Rohö l entha ltene Frozentantei l an Benzin r eic h t
b ei ....ei t e m n i c h t a u s , den große n bedarf a n Krafts t off zu
d e c k en, wi e d ie f olg ende Tabell e z e i g t:)
Wie a u s de r Tabel le h erv or g e h t steht d e m durchschnittl .
Prozentanteil an Ben z i n i m Erdö l von 24 , 5 e in Bedarf
von 4 5 ~ gegenüber . Dage gen werd en die sch we r e r flüchtign
Fraktionen ( lilie S c hmi e r e l und Bi t u men ) in gr öBerer Een r;e
g ewonnen a l s si e b e n ö t i Gt werd e n . Da h e r wur d en i n der
Te chni k zum einen Verfahren errtvi. c k e L t zur Erhöhun g de r
Benz inausbeute zum anä ern Verf a hren zu r ~ual i t ~t sver
besserun g von Ben z in ( Be n z i nve r e d e lun g ).
Ta b ell e 4 1. 2. Katalytisches Cra ck en
4) LS g ibt k lopffeste und klopffreud i g e Stoffe; klopf
freudig e Erc.ft st offe habe n eine niedr i E'c OZ und verurs a chen eine ges t örte , "kl opf e nde'; Verbrennung .
5) ~ ie OZ eine s K~:,ft stoff s wird e roi t t e l t mit e Is eine sSt c.n5arc ootors d urch Ve r g l c i c h mit e i nern Gemisch ausn-~e pt an ( QZ: 0 , per defin itionem) u n d iso- Cktan (CZ: 1C
Ve r-hrLt; sich ein k :' r,ft stoff z . B. wi e e i n Ge:::isch aus20 :.0 n- Ee pt an und f.C ;... i so-Oktan , wir.l .:. :.:_ d i. e OZ 80
Versu ch 2: Katalyt isches Cr a c k e n von Para ffin ö l
l-iit dem f olg e nd e m Versuch soll d a s Pr inzip des kataly
t i s c h e n Cr a c k ens a n Beispie l d e r Paraffinöls paltunß
geze i g t wer d en . Dcr h i c r-b e L v e r we n d e t e Ka t cLy s a t or wi r d
a ls"Perlkata lysator" bezeichnet und b est eht aus s ynt het .
Alun i n i u m-S i l i c a t en.
Au s einem T::,opftricl-.t s::, l " Et man Paraff inö l auf d en
v or Gche i z t e n Katalysator tropfen . E s bilc en sich Heißlic~E
zUGeschr i eben . Di e OZ gibt also de n Fr o zen t a n t e i l an
iso-Ok t an dieses Vergl cichr;eDisc~es a n .
6 ) Aur. a ~d e r.l entstehen JIei z Ca.s , Flüs siCG2.s , D~ c se lkrQft
stof f IHeizö l , ..Koh l ens t off , W~ 5 S C r3 t ~ f! un d_di e Cr~c~Ga se I.e t.hun , J-.t h .s.n, l-~OPL:r: , butan , r> t :le n , r::, op en , .::J:u"" cn .
Der Begr i f f " Crc. cken " l e it e t sich a u s dee engl i s c hen
Aus d r u c k "to c r a c k " ab , de r ub r e che n , sprenGen" b e d e u t e t.
Da s Prinzip des Cr a ck v e r f a h r e n s beruht darauf, d aß
l a ngk e t t i g e KW in kürzerkc t tiGe Gespal~ en werdcn . In de r
Te c h n i k werden d i e höhcrs ~ e d end e n F r a k tionen d e s Erd öls
( Ga s öle und Rückst2nd~ ) b ei 4 50 - 6 500C in AnHesenhei t
e i nc s Ka tal ysat ors in nie~riGer sie d e Lie Antei l e gesp a l
ten u .a . i n KW des Be n z i n s ieceber e i chs 6 ) .
")r":
45
5353
12
Weltb e darf and en Erdö l frakt i onen %
_ _ S chmieröl
- - Petroleum
Di e s e l ö l
- _Bitume n
24, 5
11, 6
16,1
19, 8
28 ,0
dur chschnittli cheZu a anm e n s e t z u n gvon Erdölen %
entnoomen:
Cuny/ve be r , Che mie : ','!elt derStof fe . Ex periment-Struktu:;:-1-;o de l l ,H ann ove r1975 , S. 188
Be nz i n
Petro leum
Frakti onen
Dieselöl
S c hmieröl
Bitumen
i.)
Chemie in der Schule: www.chids.de
( (- I ... -
D~mpfe . D=s f l ü s s i Ge [ eIbe Cra c kpro d u k t wi r d i n e i ner
Kiih L f' aLl. e aufGe fanG ~ n , d i. e Cr ackg ase i n e i n e I'ia s c hfl a s c he
mit Bro~~asser g e l e i t et b z w. ü b e r ein e n Dr e i we ge hahn
nac~ ob e n a b g eführt w:6. a bgef acke lt .
~araus r esu lt i ert p r o Al-At om eine zus p t z liche nega t i ve
La ä u n c , d i e eurch d e n ~inbau wei t ere r r r otone n im Gi t t er
k omp e n s i ert wi r d .
Skiz z e d e r Crackap~araturJe r ~e c~an i s~us de= ka talyt isctcn Sp3 1 tu~E verl:;uft ~ach
d er; Pr i nz i p eine r i cr-is c h0n ~ _ (' t-::e nr ·:. a~t.; 0:::
)
.. . ~f':.~
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1(-CH=CIIo .t. -t ( ~ He \f/O~) 1(
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gelbl i c h e: i:at alys:l t o r ~c:~\:Rrzt , i n d e r Küh l f a l l e e i n e
g e l b e, we n i ge r- v i s k o c e F'Liis s i.gk e i.t a ls Paraf f i nö l a n -
s ammeLc u n ri Er-omwa s z e z- e n t I' ä zb t wi r-d , Au s d ie sen Ee ot " c h
t u n g e n kann m~, s c h l i e ::e n auf :
- Bi ldunG v o n J:iirzercn ::':: -K et ten ( Viskos it:;t)
- Ent s t e h ung v on m: ':es "t 'vi cten Ve r-b i nc un ye n ( :t:n t r ;; r b u n g
v on b r O::l',:a s s e r )
- En t s t e aung v on Koh L an s t o r r ( Ve r-k o k ung ) U:ata lys:ltor )
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d es Ka ta l ys a tors ko mm t ~~durc~ zus t ~n~c , ~a ~ i In Si l i c at - I
cerGst ( b e ~ t ~hend ~u ~ 5 i04 - ~etr~e d ern ) zu ein em ge r inGe m
Fro zentsotz AI - At owe äie St e ll e v on S i - Ato8 0n einn e h men.
IDe r Ka t a Lv s a t o r i s t ein " e a u r-e r- Katalysat or " . Di e Ac idit ii~
Chemie in der Schule: www.chids.de
( (- 11- - 1
Su'OerbenzinVol. >
2- 20
35-50:te st:te st
In einem weiteren Verfah ren, de(;J "Raffinieren", wirddas Benzin von Sc hwefel-, Sau erstoff- un d StickstoffVerbindungen befreit(hydrieren de Druckraffination), dieuv a , Korrosion sovä e zu starke Abgasbelastung verursachen.
Um die L ag er-be s t t'nd i.gke i t von Benz i n s ov i e einVlandfre im Funktionieren in Eotor zu garant ier en , werden demBenzin neben dem Antiklopf mittel e i ne Reihe weitererAdditive zu gese tzt, auf d ie im Rah~en d ieses Vort r ag s nichtim einzelnen eingegrrn Gen werden kann.
Wie zu Anfan g schon er~phn t besteh t Eenzin aus gesRtticten KI'!, un d zwar n-Alkanen, iso-Alkanen und C~'clo-Alkanen,
Ol ~iinen un Q Aro~at en. Di e ?ro ze ntanteile der 3 Verbinduns sklassen kann der fo l genden Tabelle en tnommen werden:
Ol e fine
Aro::Jat en
Al l:ane
2. Inhalt s s toffe von Benzin
Tabell e ;; .
Das katalytische Cr acken ist das wichtigst e C:er Verfahrenzur Erhöhung der Benzinausbeute. Bei der Verdelung vonBenzin spielt das "Reformier en" die größte Rolle, hieri ns bes onc ere das Reforci eren an Flatin-Katalys ator("Flatforr.üng"). Di es dient vornehmlich einer Strukturumwandlung von klopffreudigen n-Alkanon zu klopffesteniso-Alkanen aovzi,e von klopffreudigen llapht henen zu klopf
festen Arooaten. Durch Reformieren ent s t eht al s o BenzinI;lit höherer OZ.
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Chemie in der Schule: www.chids.de
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Di e fol c end e Abbi l du n G z e i c t e i n Ga s-Ch r onatocra nm
v on Normalbenzin im Ver5leich zu Superbcnzin , auf d e m
30 v ers ch i e d e n e Ei n ze l s t o f f e i d e nti f i z i e r t sind .
Es ist schwierig , die e i n z e l n en ob e n angeführten Stoff
kl assen in Benzin nachzuwei s en . Benzin e n t f Är bt zwar
Bromwasser sof ort und ohne Gasentwicklung (Demonstration;
~an gebe einige Tropfen Brom in CCl4 auf einige ml Benzin
wa s auf das Vorhandensein v on unges iittig ten Verbindungen
s ch l i e ß en l Gßt. Benzin b i l d e t a u ch mit conz . H2S04 rote
r a d i k a l i s ch e Ve r b i ndun g en was i n a l lgeme i n e n a l s Hinweis
auf aroo atische Syst e c e ge d e u t e t wird ( De mon s t r a t i on :
Einige :nl Be nzin we rd e .a mit wenige n Tropfen conz , H2S04v ers et zt). Diese b e iden Reaktionen a llein könne n j e d och
n i c h t a l s hinr eichende spe z i fisch e Nachweise gewe r t e t
werd e n, d a i m Be nzin die v e r s ch i e d ens t e n St of fk l a sse n
n e b ene i n a n d e r v orliegen . Denn durch die A~dit ive ge langen
z um Teil sehr kompliziert gebaute o :::'5 a n i s ch e Ve r b indungen
i ns Benzin7) .Bei we i, t e m s c h\o[i e:::-iGer e r ueist s i ch der Na chwe Ls
einzelner Ve r b i n du n ge n im Benzin . Beispie ls\Veise k ann
der K~c~~eis e i nze l n e r Verbindun~~n durch Siedepunkts
b estimmun G n icht ~elinccn , d a h~ufig T e r s ch i e den e K~
nahezu ident i s c~e S i e d e punkte aufwei s en (ins b esondere
durch d en Isomeren~ehalt) . Ur.! e ine zufriedenstell ende
Au s ku n f t über Art und Prozentan t eil von Inhaltsstoffen
d e s Ben zins zu e r hal t e n , muß man Verfah r en wi e die
Gas-Chromatographie anwenden . Solche Unt ers u c hunGen
haben erg eben d a S Benzi n bis zu 180 vers chied ene Ve r
b i n dun b e n e n t h Ql t .
)
o
7)v gl. Gi e r e , ' Gon d e r o a nn, " Kr aft s t o f f -A dd i t i ve - An- I
wendungsbereich und Ch e m.i. e v , In : Chemike r Zeitung, Sonderdruck 97 (1 97 3) 4 6 2- 4 92 ( Heidelberg)
Chemie in der Schule: www.chids.de
(
- 1 :;' -
3 .Exolos i b le s Benz ; n - Luft - Gemisch : Verwend unr, a l s Kraft
stoff für Otto-Moto~en
De r fol g e n de Ve rsuch zeigt d ie wi c htiGst e Ei genschaft
d e s Benzi ns auf g r u nd s e i n e r I n h alt ss t offe: die ob en auf
ge l i s te t e n KW; au f diese Eigen s c haft b eruht die Ver~en
dung a ls Ve r gas e r k =aftstof f.
(- 16 -
gr e n zen , i n n erhalb d e r er sich z ün df2hige Gemis che o it
Luft bilden, lie gen bei 1-8~ Be n z i n -KW. Hi er ge nüc t
s c h on e i n Zündf unke , um die obig e Reakti on e x pl os i on s
artig abla u f en zu l a ssen. Diese Reakt ionsfphigkeit de s
Benzins macht man sich zu nutze be i s e i n e r Verwe ndun g
a ls Verg a.s e r-Kra ft s t off.
vlirk u n FS"'leise d e s Ott o- l·:otors
In e i ne Fappröhre ( Durch~e s ser: 3-~ c m, L~nge : c.a. 50 cm)
n i t f e st v e r-s c h l csa e n e m Boden b ohrt man 1-2 cm über d em
Bod en e i n c.a. 5 cm g r o ße s Lo ch. In d ie gut angewärmte
Röhre g i b t man e i n i g e Kor k stückchen und 5-8 Tropfen
Feuerzeug-Benzin, v e r s chli e ßt das Rohr oi t ein e m Deckel
und d a s seit l ich e Loch mi t dem F inger und s c hü t te l t gut .
Dabei b e s c hleunig en die ~orkstückch en d as Ve r Ga s en des .
Benzin~. Danach h ält man e i n b r e n n e n d e s Streichhol z ( mit
Ti e gelzang e!) so an das Ro h r , d a s in S chr~5lage b efest i gt
wi r d, daG die F l tiffime in d ie s eitl iche Öf f n ung brennt .
ria ch wenigen S ekund e n h ört "-an e ine Verpuff ung, und ~ e r
Deck el wi r d weggeschleu~ert~)
Durch d ie Zündke rze wir d das v erdich t ete Ee nzin -Luft
Ge mi s c h ge zündet . Di e f rei·.... e r-d e nd e Ve r-b r-e nr.ung sw xr- ne
b ewir k t eine r a s c h e Ausde hn ung d e r Abgase , wod urch d er
KoLb e n n a c h unt en gedrückt wi r-d , Di ese Be we gung vli rd ü b e r
di e Pleuel-Stange auf d ie Kur belwell e ü bert r agen . Auf
d i es e Weise wi rd ein Tei l der f reiwerd 3nd en Ve rbre nnunGs
w2 rm e in mechanisch c n Antrie b umbe~and elt ?)
Ve r su ch 3 : Explos i o n e i ne s Benzin-Luft-Ge mi s ches
Allg e mein werd en b ei d e r Re a kti on von K\1 mit S auer
s toff e r h e bl ich e En e r gie mengen f r ei Ge s et z t. Bei de r Ver
b r ennung v on 1 1 Benz in werde n b eispiel s weise c. a.
40 0 0 0 Joule frei g e s etzt. Bei volls t ~nniger Oxid a ti on von
KW e nt steh en Kohlendioxi d uno ~asser n ach fo lgender
Gleichung ( f o r mul i e r t QO Bei s p i e l e i n e s P a raff i n s ) :
·iI.,
J
A Zi.i.ndkerzeBAus l a 2 ve n t i lC Ein l a ßv e n t i lDEinla ßk analE Ausla ßkanalF KolbenG PleuelstangeH Ku r b elwelleI Schwungrnass e
+ ~ 0 -, ---,:>:> n CO22 "- + -AH 9) Der g r ö ßt e Te i l wird a ls '~J ;; rme an Ko Lb en u nd Zy l i nd e r
ab gc f' üh r-t ,
Bei einem b e s tir.u::t en l·:is chungsve r h :iltnis bild et Ben z i n
mit Luft e i n e:>"""D l o s ib le s Ga s geo i s ch j d ie ;:onzentrations-
8) Vc r-s u c h 3> n a ch ;-:o lou ch/Lui tz/ Trisle, Fra l:tische r:a turl ehr e, Ed .2 , Dcn ~uwö · ·t h 1976 , 8 . 92 f
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- -_._- - - - -- --_..-_.. .__. -.
( (- 17 -
- 1 13 -
4. Kloprende Verbrennung
Abbildung zur Arbeitsweise des Ottomotors
I. Ste l l ung de s Kolbens in Abh8ngigkeit vomKur belwi nke l (~l)
2711'
ur
.....Vcrd ich tuDS..lOT r~u.m
S~
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!I ~ ~--~--~--:------:rr /9fY' 11lJ" 27\1Iv Koubd-inl.<1(k W)
UT llopfcndt ""trrerlo;,;ui iii'----VsrbrC"nnurM; ~ (Un
i" Zünd· norm..lC' Vrrbf C' nnuM.-. ailpunkl Vtr blCnnUItJ..
Vttdi, ......., . t J ,,,,,1.-; .truck -«Q tel"
)
Neben der normalen, gesteuerten Verbrennung im ~otor
tritt aber auch der Fall einer gestörten Verbrennungauf. Sie en t s teht folgendermaßen:
Durch die Zündun g, mit Hilfe der Zündkerze, wirdeine Flammenfront erzeugt.Dieser Flanmenfront i m Zylinderl~uft e ine Dr uck welle vor~us. Es wird nun zum ei nendurch die Druckwelle zum andem durch die Wärmestrahlunge i ne teilweise Oxidation des Restgemischcs (d.h. desGasgemischcs, das noch nicht von der Flamme erre i cht wurde)bewirkt, wodurch dies es in kürzerkettige KW übergeführtund dess en Selbstentzün~ungstemperatur herabge se t zt....ird. Das Restge misch entzündet sich s elbst, noch bevores von der durch die Zündker ze erzeu gt e Flammenfr onte rreicht wird. Di e Se l bst ent zündung startet eine Reakt i on ,die explosionsartig verläuft. Die durch Selbs t ent zün dungerzeugte Flamnenfront prlanzt s ich mi t gr ößerer Geschwindigke it rort als die durch Fremdentzündung bewirkteFlu~enfront. Die Folge davon i zt e i n unbewöP~li~h s t arkerDruckanstieg, wodurch die Schubkraft dcs Kolbens zufrüh ans etzt und die Pleuelstance zu hart auf das Kurbell ager schlägt, ,.;as man als"Alopfen" bezeichnet.
Die Abbildung auf der folgende n Seite zur Ar beit swei-s e des Ot tomotors zeigt di e Ste l l ung des Kolbens i n Ab
hängigk e i t vom Kurbelwinkel s owie den Druckv erlauf fürdie k'Lopf'cride Ver br enn un g i m Vergleich zur normalen Ver brennung.
11. Dru ckve r laufa ) obne Verbrennungb ) f ür di e normale Ver brennungc) Für die Klopf ende Verbrennung
entnommen : Cordes, "Kl opf br emse n f~T Ott o-ICraft-
' s t o ffe". In: Chemie i n unserer Zeit 3,1977, 83-92, S. 85
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o '
i~-
1 ::'
Wi e s ind d i e Vo r g ä n g e b e i de~ kl opfend en Ve r b r en n u n G
c h erri. s c h g e nauer zu e rkl :iren ?
Unter d en bei d e r Koop r e ssion h e rGestellte n Bedinsungen
( r : 20 bar, T : 4 500 C ) besi n n e n schon vo~ cer Zün~unG
dur ch die Zünd k erze Reakti onen z wi sch e n K~,' -I'i o lekül en
und S a u e r s t o f f-E o l e kül en, d i e s OG. " Vo r f l a oo e n r e d ::t i on e n " :
Zun~chst we r den dabe i Peroxide u n d Hydrope r ox i de
g e b ild e t , wob e i"C--C- und C--H-Bin d u n s e n hODolytisch
t h ermi s c h gespalten werden können . Di ese Peroxide kön n en
z um ein en i n h o chr-e aktLve RadiJ-::ale (z. B. -O:I-Ra d i l:: a l e)
z e r f al l e n , zum a ndern All: oh ole und F or n ald e h yd b zw, Ke t one ,
Haup t s Hchli c h wi rd h i erb e i Formald ehyd g e b i lde t , de r i n
e Ln e m we i t e r e n S c h r itt zu Kohl e n r:: onox i d ur.: sc \lan'~ elt \·Ii ~d .
In einer we it e ~en Ph a s e e r f o l g t dann die e~plos i onsart ige
Bi ldun g d e r Endprodukt e Kohl endioxid u n d ~as s e~ e ~wa
n a c h f olgend e m S c h e ma:
(
20 -
Auc h d i e Vor g 1in g e b e i d er n orma Le n Ve~brennunb s i n d
no c h n i ch t r-e s t Lo s a ufgekH'rt . h an n i.n rrt an , da E di e
Fr eodzÜTIuunG e i e Aktivie rungsenerg ie zur Bi l dunG de r
ho chre~ktiven Radik~ l e liefert , ~~d d i ~ rela~ iv l a n Gs a me n
Vorre a k t ione n überro l l t werde n .
5. Da s Antik l ocf~it te l Ble ite t raeth~l
Wie ob e n e r l ii.u t e r t b esteht d i e Urs ach e de s " l:lop f en s "
i n e iner r-ad i k c Li.s c.he n Ke t t e n r-oak t i.on be i den Vor f l a o o e n
r e a k t i on en. Folc e r i cht i g k a nn d as I:lopf e n d a du r-ch unt e r
b u nd e n wer den , daß ~an dem entspreche nden kl op f freudig en
Kra ft s toff e i n en Radikalfnn Ger ( Ra dil, a linhibitor) zus e t zt .
Al s s olc he · Ra d i k a l iRn g e r wirken b e st i r.mt e metal lorga n ische
Verbindun c cn , i n s b e s on d e r e El 0 i tet~ae thyl (s ehr Ci ftiS ! )
i s t e i n \oJirksao c s Antiklopfr.: i ttel.
co + -OH-B + -OH
----+-~ CO2 + -H
-----;0;. H2
0 ~':i rkun"s ~':ci z e c e s Ble i t e trae t h.vl ~
2 . Pha se : Di e bei::! F e rox i tizerf al l gebi l Cet e n hoch-
r-e a k t i, v e n i~ad i ~:c.. l e \:c r o.c n a '.; Gs i'an t:cr:. l':i c:--2u Ci bt e s i n
der Litcr=~u~ 3 vc~s c~ i c d cn c ?he o r ien :
1 . Ph a s e : Bl ci t etr~ethyl z e r f ä l l t ( b e i c . a . 200 0 0 ) in
Et h y l r a d i kale und wetfil l i sche s Blei n a c h f olGender
Gl e i ohung:
Die ch e ru s c h e n VorGiin~e be i der l: lop f end e n Ve!'b~ennunc;
s ind n o c h n i c h t end gültig gekl~rt . Die ob e n angefÜhrten
S c h r i t t e h a t man for~uli e~t f ü r die Ent s t e hu n G d erjenigen
Verbindun~en, die wan b i s h e r n a c h wei s e n k or.n t e . 1 0)
Es i st wi cht ig he r vorzuhe b en , d a ß de r Lberc~g von
d e r n o r male n zur klop f enc en Ver~rennung i n Abh~ngi6y. cit
d er Betriebsbed i n gun g en f ließend i s t. AII Geo ein gi l t ,
Kr a f t s t of f e mi t nie d r i Ger OZ d ie st iir}: s t e n Vorfl a n::len
Re aktion e n herv o r ru f en . Daraus e r g i b t s i c h e i ne gen a u e re
Def i n it ion de s Be g ri f f es "I: l oDf f e s t i r k e i t" :
"Sie i s t ein a n d.erer Ausdruc k für d i.e ,~e i t , c i,e inAbh~ngi6keit v on Kon zentrat i onen , Druck und ~ecpera tur
u n d unt e r d e n Be t~iebsb ed incungen d e s Eotors v e r s treicht , bis e i ne S~ont~nverbr,~~unb ( =Se l b 3t e ntzündunr: , ä .V e rf .) e inse ~ zt ."
1 0 ) Ve r cl . Co ~d c s , J . F., "K l.opf'b z-eris e n f\l ::- Ct t o-! ~r;: :7. s ~ o ': f e ~
: n : Chc~ie i n un c c rcr Ze it , 3 , 1 ~77 , S . S3 f
11 ) Co r d e s, a .a . O. , S . S~
Pb + 4
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,."..
4. -- ( (- 21 -
a ) die Et hy lrad i kale s eien die Radikal f Ängc r
b ) das metall i sche Bl ei in f e ins t e r Vert e ilung s ei diewi r ksame Su bstanz (katalytis ch wirks am)
c ) das unter den Bedingungen i m l';otor gebildet e Bleioxid
(~ Pb + 02~ 2 PbO) wirke katalytis ch als Radika l f än ger.
I on en an sp!:'echen , muß die Bl eiverbindung i ill Ben zin i n
eine i onoGene Ble i ve r bindu ng übcrfüh:::,t wC!:'den (FbCI~).c:
Dithizon is t e i n sehr empfind l iches Rea:enz auf
Ble i - Ionen . In alkalis cr-e r Lö su~G er:e~en sie mitDith izon e i ne n i n t en s i v r ot c effrbt en, i n CC l 4-löslichen
Komplex.
jfJ=/J-@H-S-C
\N-ry-@»
Eno l (Thiol)-? or m
OH (> H"O +c:
+
+
Di - phenyl - thio-carbaz on
Keto ( Thi on )-Form
In alkal ischer Lös un g l i e gt Di t hi zon a ls Eno l :;.t vor.
Entsprechend de r Zeto-Enol-TautoD-:lrie gib t e s be i Di thizon
f olGen de Tautoiller'e:
Dithizon
Ve r s uch 4 :Qualit a t i ve r Na chwe i s von Ble i i n Benz i n
S :~~ 1976 ( 2. Stufe des Benzi n- Dlei-G eset zesMerden in derBRD dem Benzin Ble i verb i ndungcn i n e i ne r Kon ze ntrati onvon 0,15 g/l zu ges etzt.
Nachwe Ls r-eagenz . 1-2 mg Di thiz on i n 10 1:11 CC14
100 ml Ben zin werden in eine~ Sche idetrichte r vo~si chtiG
mi t 10 ml con z . Sal zsäur e vers e tzt. Das Ge ill i s ch wirde i.n i ge I-: i nuten Lang kräfti g ge schüttelt un d ans ch li eßenc:mi t etwa 100 ml d est. \la s ser ve rdünnt . Die \~ässriGe
Fha s e wi rd abgetrennt und. mi. t I~at :;:,on l:lUgc s chvachalkalisch einge s t ellt. Ein Te i l die ses Bcnz I nexur-akte swi r d in e i n Reagenzglas gegeben . Dann fügt man 3-5 ~l dergrünen Reageriz Löaung h inzu. In Ge(;emlart von Ble i beobacat et
man e i nen Fa r bumschlag na c h ~ot ( CCI 4-Phase) . Zum Ver (;l e i chgebc nan in e in 2 . Rc uGcnzc l E.s c e s :':. en zi nex t r <:L1<t ss ehr verdünnt e Bl e i lösung und versetze mit der Reagen zl ösung. Ean beobachtet eine vergle i chbar rote FO:rbungde r CCl4-Pha s e .
Die Vor-b ehand Lung; des Benzins mit c onz . HCI i s tde shalb no t wendi g , weil d a s Blei in Ben zin als Bl eit etraethyl (b zw. Ele it etra~ethyl ) vorl i c gt. In metallor-g anä cchcn Ve rb i ndu!1[ en s i nd d i e Binc.l.'IlGe:J. zwas ch cn
Kohlens t off a tom un :l. 1',e t alla t oD me hr' oder wem.ge r- s tark
k ov alent . Da d ie üb l ichc n l3 l einach'..:e i se abe r auf Bl ei-
)
o
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( .
Pb(HDz) 2
!O-N=N rQi~ I u::fC-S N-!J11 '1JbsC //N-N.?' -"'S-C
l'H '-IQ\© N=IJ'ej
p~imEres Dithizionat
(
Unter den im VerbrennunßsDotor her~schcnden Bed i ngungen wird PbO gebildet das s ich als fe ster Rück-s t and auf den l';otorteilen ab l a ge r t und Störur.Gen ver
ursachen kann. Um gr oß e FbO- Abl age r unGen zu verhindern,gibt Dan den bLeLor-gan i s chen Ant i klopfmitteln e i nen s og.Verflüchtiger zu und Z\lar Ethylenbl' oDi d oder :2:th;ylen
chlorid (in höchs t en ~:ane ca~cinoGen!). Diese über f ühr er.da s FbO, das e inen Sied epunl: t von 1470 0 C hat , a l s o ni chtverdampft b~i den her r s chenden Tenperatur en, in Fb-5r omidb zw. Fb-Chlorid, di e bei ni edrigerer Tempe r atur fl ü ch t i gwerden, und zu sanDen mit de n üb r igen Abgasen den Brennr-aum des Eotors verlas s en. Auf di e s e 'i/eise gc Langen70-80;; der 3 le i verb i ndungen i n Ben zin i n die Uriwe Lf(infolge der hohe n Ver~ehrs~ichte i st di e Bl eivergi f t ungd e r Ue welt ev ident ) .
Ve r su ch 5 : C:ualitati ve r Bleinacln/e is i ::l AbGas
Ei n Uatt eb 8.u .3ch, der e i n i.ge i~ ~ inut en Leng bei Lc.u f' cnd e m
l·:otor an ein Auspuffrohr ge hc Lt en "!i r e:, wi r-d indesto '.la sser ge Le gt , Einen Teil dLser Lösung gibt I::G.nin ein Reagerizg Las , Gib t '.'eni r: verG.ünn t e l:aOH hi nz uun d vers et zt ~..i t der Rea Gcn zl ös unc; aus Ver-su ca 4. l.anbe oba cb t e t b ei Schüt teln a chne Ll. e i nen Ea z-burr.s ch l.ag d erCC14-Fhase von gr ün nach r ot. (Versleichs probe mi t s eh r
verd. BleilösunG).
6. Abgas e
Neben den giftigen Ble i ver bindun Gen enthalt en die
Auspuffgase noch eine Reihe an derer Stoffe, die dieUmwelt erheblich bela sten. Di e Verbrennung von Benzin
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( (
Tabelle 6
Zusanmensetzung der Autornobilabgase (Otto-Hotor) 12)
co~-./
Vers~ch 6:
Qualitativer Nachweis von CO2 in Autoabßasen
Hierzu wird eine Gnsmaus an ein Auto-Auspuffrohr an
geschlossen und mit Abcasen gefüllt (zuvor längere
Zeit bei geöffneten Hennen Abgase du~ch die Gasmaus leiten
zur Verdr2ngung der Luft aus ·iiesem Gef;iß).
Im Versuch wird die obere Ableitunß der Gasmaus liber
eifi2n PVC-Schlauch oit einen Scheidetrichter (als Niveau
gefäß), in dem sich die Sperrflüssigkeit befindet, ver
bunden; die untere Ableitung cit einer Gaseinleitungs
pipette, die in ein ReagBnzglas mit Bariumhydroxid
Lösung eintaucht.Als Sperrflüssigkeit dient ange s äue r-t e s , Ei t lie t hyL«
orenge angefärbtes Wasser.
Durch Heben des l;iveaugef~-·ßes s t e i.g t die Sperrrlüssig
keit in der Gas~aus hoch un~ drUckt das Gas in die
Bariunhydro:-:id-:Lösung. l;ac~ c i.rri.gen Sekunuen achc i.c.e t
sich darin ein farbloser lIis'cer~chlaE ab: Bariumcarbonnt.
Sl:i zze
0,001-0,01 ng/m j60 ng/m3
3,4-Benznyren
im Motor ist nfclich keineswegs vollst~ndig, wie
in Funkt 3 idealerweise for~uli~rt; infol=e unvoll-
s t änd i ge r- Verbrennung entstehen erhebliche r\lcncen
Kohlenmonoxid, daneben verlassen unvc r-br c.nnt e K'..I, höher
kondensierte Arocaten (hier ist insbesondere das
carcinogene 3.4-Benzpyren zu nennen), Stickoxide und
kleine I';engen Schwe f'e Ld.i ox.i d den Ve r'b r enriungs r-aum,
Die folgende Tabelle bietet eine übersicht über die
quantitative Umweltbelastung der obengen~ten'Stoffe
durch Autoabgase:
Es folgt eine AbgasuntcrsuchW1g auf CO2 , CO, S02 (jeueils
qualitativer Nachweis).
Leerlauf VollastKooponente niedere hohe Drehzahl
Vol.;-j Vol.~; Vol.)j
~0-50 ppm 1000 ppm 4000 ppm
c: 6,5-8 '7-10 12-13
H20 7-10 9-11 10-11
0 1-1,5 0,5-2 0,1-0,4
® 3-10 3-8 1-5
H2 0,5_l~ 0,2-1 0,1-0,2
@D 300-8 000 ppm 200-300 ppn 100-300 ppm
..)
o
12) Tabelle 6 ist Br-aun , E. ,Ur:'.lsltschutz - expe r-Lraerrt eL'l ,Lüncricn 1 S7l~, S.20 c n triomncn ,
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( (') n- '- , -
Versuch 7 :
Qualitativer Nachw~is v on CO im Abgas
Re agenzlösUng : verd. Pall a dium-II- chlorid-Lösung
J od - r:aliul!2- Jod i d-I..ö s ung Ge r a d e hellbl au a n ge f' ä r -b t; i st.
Zu r Ve r k ür-zung d e r Ve rsu c : ~ s <J aü e r l: ön n e n d i e Abca s e du r ch
einen sch wach en Sa ugs t r om ( ~assers t rah l -~ump e ) i n d ie
~aschflas che g esaug t we r~en .
Ski z z e
(1 ) 8° 2 H20 2 - 2 H++ oE ;:. 80- +;;[(2a) -t-, 2 -
H20 -< ~-Ho 2 -
+ 2 H+ + 2 e8° 3 + 804,
( 2b )to - -4 -
"; 2 + 2 e ... )- 2 J
Di e b l a ue J (l.~-St "rl: e -Lösunc ( Ei n s ::i: l u :,- '.'e r b i n '.:un s ) en t
f f r b t s i ch : J o::' ~·,' i r c:. cu Jo::id r zdu z i.e r -t , '.'l: 'h r enc. das i !:!
Abgas e n t h a l t en e 8 c~\lefe l ciio::id zu Su l f.::.t o:: i l ic r t
wird n a ch f o l Gender Gl e i cbu n G:
<=.<<.L<;'';:;;- Jod-8t iirkels g .
Wattebausch
Benzin-.a
cc.t :l. ') :t o
[ Fd'- + + 2 e ot ;> Pd....1 t'l- H+CO + H20 ~ .. CO2 + 2 + 2 e
Pd2 + + CO + H20 < > Pd + CO2+ 2 ~~ +
In eine n 1 1 Run dl:olb en, d e r r:i-: Au t oa b gn.s en cc f~:l l t
ist, cibt man c. a. 10 ~l v erd . Pa l l ad i u o -II- cb l or id
Löaung un:" e c h üt t c Lt , Es s c .ie ; ...."e t si e:: c o I' o z..t c i n
s c hvar-ze r- ji iedcrsch lae ab : f e i nve rt e i l t o s r::etal 2. i s che s
Pal La d Lura , ent stan:ien du rch d i e ~e ciul:t i onswirkung v on
Ver such 8 :
Her~tellen ~e r 2 e agen z l ösu ng :
0 ,5 s Pd C1 2 i n 2 :'0 r.11 a qua d es t . unte r Zus at z v on1 ml v e r d. HCl lös en, dann 1 , 2 5 g Ha - a c e tat zu s e t:: en .I n brauner ? l a s c l:e au i' b ewahr-en ,
Qu a l i t a t ive r Ha chv.e i s von 8 02 in Abgas ,
In einer Porz e l l an-Scha l e we r d e n we ni ge ml Autob 1n z i n
angezilndet. Die Verbrennunssga s e f "ngt t.an mit Hi l f e
eines t r i c h t e r f ö r mi gen Glas G~fE~ e s a u f , d a s i m vcrenct e~
Teil einen ~att cbausch en t h " l t (Abf anGen von TIuE te i l chcn ) .
Von d ort ';w r <.len (' i e I,b c;a z e i n e i.n o ~ ;as cl,f las ch " ce l eite t .
Di es e errt h rL f St ~'rl: e l ösuns , d i. rri c e i ne m Tropfen
(2)
He r s t ellung {er 8 t " rl:e - Lösun::; :
0 , 5 g sOc . I Bsli ch~ 3t ~ ~k r lih rt ~nn mi t e t~ ~ s H20 ::uein em Br e i an , derr. r.an un e r s t ;'n ': i c en ~;ühre n in 1CO mlkoch~nde s H20 e i n f l ie f e n ~ ~t .
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I, -
)
( I
(
HerstellunG der KJ 3-Lösung:
Zu ca , 1 g Jod gi.b t mr.n 2-3 g J;J und l öst mi t rn öe;l ichs twenig H~O. Er st ~enn a ll es Jod gelöst i s t, v 0r c ünnt manmit H20cauf 100 ml.
Zu s a ;::rncnL :s sung:
Nach Beantwortung d e r F~age: ~as ist Benzin? wurde d e r
lie g d e r Be n z i ngcwLnnun g aus d em Roh s t off Er dö l über d ie
v e r-s c h i.c d c ncn Ver-fa h r-en (fra k tioni ert e De s ti l l ation ,
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