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IHK zu Schwerin: „Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute“

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IHK zu Schwerin:

„Markt und Regulierung aus der Sicht

der regionalen Kreditinstitute“

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

• Name: Willi Plum

• Alter: 58 Jahre

• Geburtort: Echt / Niederlande

• Familienstand: verheiratet

- 4 Kinder

- 3 Enkelkinder

• Vorstandsmitglied der VR-Bank eG, Schwerin seit dem 01.01.2002,

zuständig für alle Betriebsbereiche

(BV ca. 500 Mio. €, 135 Mitarbeiter, 11 Standorte)

• vorherige Funktionen:

Bereichsleiter Marktfolge Kredit

interne Revision / Kreditrevision

• Mitglied der Vollversammlung der IHK seit 2008 und

Mitglied (heute Vorsitz) des Haushaltsausschusses

• Verwaltungsratsvorsitzender Bürgschaftsbank MV

• Vorsitzender Arbeitskreis Finanzen und Kreditwirtschaft der IHK zu Schwerin

• u.a. Kundenbeiratsmitglied der Fa. GenoTec GmbH, Auslagerungsunter-

nehmen für Compliance, Geldwäsche, IT-Sicherheit usw.

Ehemals

Sanierungsbank

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Ende 2013 gab es nach Daten der Bundesbank etwa 36.000 Bankfilialen in Deutschland (inklusive Bausparkassen). Gegenüber 2010 entsprach das bereits einem Rückgang von etwas mehr als fünf Prozent. Doch etliche Banken haben bereits große weitere Filialschließungen angekündigt. Dazu gehören die Hypo-Vereinsbank (HVB) und die Deutsche Bank. Die HVB schließt derzeit etwa die Hälfte ihrer Filialen, die Deutsche Bank will 200 eigene Filialen dicht machen. Auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken schließen Zweigstellen oder wandeln sie in Selbstbedienungsfilialen um.

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Das Filialsterben in Deutschland gewinnt an Fahrt. Nach einigen Großbanken kündigten nun die Volks- und Raiffeisenbanken eine große Schließungswelle an. Kunden der Genossenschaftsbanken müssen schon bald auf bis zu 2500 Anlaufstellen verzichten.

"In den nächsten drei Jahren werden zehn bis zwanzig Prozent aller Bankstellen wegfallen", sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Ende 2014 gehörten zum Bankenverbund noch 12.770 Filialen.

Geschlossen würden in erster Linie Klein- und Kleinstfilialen, an leistungsfähigen Vertriebsstellen werde es auch in Zukunft nicht mangeln, versicherte Fröhlich. "Unsere Präsenz in der Region bleibt für uns – anders als für manchen Wettbewerber – von großer Bedeutung", sagte er.

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

richtig oder falsch / gut oder schlecht?Statuieren wir nicht möglicherweise

„gegen den Markt“ ein unwiderruf-

liches Exempel wegen einer

anormalen Kapitalmarktsituation?Zwingen uns nachhaltige regula-

torische Zwänge zu gravierenden

strukturellen Veränderungen?

Welche Erwartungen verknüpft der

Kunde mit seiner Filiale? Wie wichtig ist künftig eine persön-

liche Betreuung und Beratung?

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Fusionen sind kein Allheilmittel aller Probleme!

Volkswirtschaftlicher Stellenwert der Genossenschafts-banken reduziert sich!

Studie IfG aus 2004

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Die Zinsergebnisse werden sich aufgrund

das anhaltenden Niedrigzinsphase erheblich reduzieren!

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Die Betriebsergebnisse

werden kaum durch

Risikovorsorgen belastet!

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Gutachten im Auftrage des Bundesverbandes der deutschenVolksbanken und Raiffeisenbanken – BVR

zur

Auswirkungen der Regulatorik

30.09.2015

Prof. Dr. Andreas HackethalGoethe-UniversitätFrankfurt am Main

Prof. Dr. Roman InderstGoethe-UniversitätFrankfurt am Main

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

……. dass gerade die dezentral aufgestellten Säulen des deutschen Bankensystems besondere Funktionen übernehmen, wobei insbesondere auf die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Versorgung privater Haushalte in der Fläche – und insbesondere dabei auch mit Beratung bei der Finanzanlage – eingegangen wird. Hierbei kommt der Dezentralität eine besondere Rolle zu, was dann wiederum die Rolle der (Kosten-)Proportionalität als Kriterium effektiver Regulierung unterstreicht.

Klassifizierung der Banken nach Bilanzvolumen:

Bilanzvolumen < 50 Mio. €Bilanzvolumen > 50 Mio. € und < 100 Mio. €Bilanzvolumen > 100 Mio. € und < 250 Mio. €Bilanzvolumen > 250 Mio. € und < 500 Mio. €Bilanzvolumen > 500 Mio. € und < 1000 Mio. €Bilanzvolumen > 1000 Mio. €

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Verhältnis aus laufenden Kosten für den Anlegerschutz zum Wertpapierertrag im Jahr 2014 (Bilanzsummenklassen in Mio. €)

Wertpapier-ertrag

…. der weiteren Auswirkungen der Regulatorik über die unmittelbar betroffenen Adressaten hinaus, so etwa auf den Zugang

zu Anlageberatung auch in ländlichen Regionen und für die breite Mehrheit der

Bevölkerung.

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…. zu erkennen ist der Abfall der Rolle der Markttätigkeiten über alle Größenklassen hinweg, wobei der Abfall stetig zunimmt, je kleiner die betroffenen Institute werden. Nach Aussagen der kleineren Institute verbringen ihre Mitarbeiter aktuell im Durchschnitt sogar einen größeren Teil ihrer Arbeitszeit mit Marktfolgetätigkeiten als mit Markttätigkeiten. Diese Beobachtung erstreckt sich bis hinauf in die Führungsetage:

GefährdungGeschäftsmodell;Kundennähe geht verloren!

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Abbildung 6: Verhältnis der durchschnittlichen Umsetzungskosten für Maßnahmen im Bereich Meldewesen zu entsprechenden Kosten einer „typischen“ (Median-)Bank

…. da gerade bei kleineren Banken die Durchschnittskosten ein Mehrfaches der entsprechen-den Kosten bei größeren Instituten betragen können. Die Analyse legt nahe, dass dies insbesondere auf Fixkosten bei der Umsetzung zurück-zuführen ist. Berücksichtigt man noch, dass in Bereichen wie beim Anlegerschutz auch die Volumina und Erträge pro Geschäftsvorfall bei kleineren Instituten geringer sein mögen, aber die anfallenden Regulierungskosten weitgehend unverändert („stückfix“), so ergibt sich aus mehreren Gründen eine deutliche Mehrbelastung kleinerer Banken durch die Regulierung.

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Beispiel: Unterlegung von Risikoaktiva mit Eigenkapital:

Standardansatz, der fest definierte Risikogewichte für bestimmte Kreditrisiken vorgibt, einfacher „Internal Ratings-Based(IRB)“-Ansatz, bei dem die Risikogewichte auf Basis bestimmter Vorgaben des Gesetzgebers berechnet werden, und fortgeschrittener IRB-Ansatz, bei dem die Risikogewichte allein auf Basis unternehmensinterner Daten berechnet werden.

Dies impliziert, dass zwar die Fixkosten mit zunehmender Komplexität der Methode zur Berechnung des notwendigen Eigenkapitals zunehmen, dafür jedoch die variablen Kosten, d.h. die Kosten des vorzuhaltenden Eigenkapitals, sinken. Dass größere Banken dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber kleineren Banken haben, die von den entsprechenden Erleichterungen nicht profitieren konnten, wird auch durch unabhängige Studien bestätigt.

Quelle: Gutachten der Goethe-Universität, Frankfurt am Main vom 30.09.2015, Prof. Dr. Hackethal und Prof. Dr. Inderst

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Von Filialschließungen betroffene Regionen

Insgesamt hat sich die Anzahl der Zweigstellen aller Banken auch im letzten Jahrzehnt erheblich reduziert, so seit 2003 von 47.244 auf 35.303 (in 2014). Das sogenannte „Filialsterben“ vollzieht sich nun auch vor allem in ländlichen Regionen, wie Abbildung 14 illustriert. So hat in den Jahren zwischen 2003 und 2013 das Bankfilialnetz in Abhängigkeit vom Regionstyp in ländlichen Regionen den stärksten Rückgang von circa 15 % verzeichnet.

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Die regulatorischen Maßnahmen haben grundsätzlich ihre Berechtigung.Mangelnde Kostenproportionalität kann in Zeiten zurückgehender Zinsergebnisse einen möglicherweise negativen strukturellen Veränderungsprozess verändern.

Regionale Genossenschaftsbanken und Sparkassen, die einen wichtigenvolkswirtschaftlichen Auftrag in der Fläche erfüllen, werden durch dieregulatorischen Maßnahmen über Gebühr belastet. Davon ist einFlächenland wie Mecklenburg-Vorpommern besonders betroffen.

Die Existenzfähigkeit kleiner leistungsfähiger, kundennaher und wirtschaftlich starker Banken ist erheblich gefährdet.

Weitere Belastungen werden durch die Umsetzung von MaSi, MiFiD2, MaRisk, EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie und weiterer verbraucher-rechtlicher Verschärfungen folgen.

Auswirkungen auf die Betreuung unserer Firmen- und Privatkunden?

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Markt und Regulierung aus der Sicht der regionalen Kreditinstitute

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!