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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder Informationen über gesetzliche Vorschriften sowie Funktion, Installation und Wartung

Informationen über gesetzliche Vorschriften ... - Steinmann · im öffentlichen wie im privaten Raum Schadenser-satzklagen von verletzten Mietern oder Hinterbliebe-nen. Außerdem

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

Informationen über gesetzliche Vorschriftensowie Funktion, Installation und Wartung

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Vorwort

Der Einsatz von Rauchwarnmeldern zur Frühwarnung bei Wohnungsbränden hat in den vergangenen Jahren inDeutschland stark zugenommen. Nahezu alle Bundeslän-der haben ihre Landesbauordnung dahin gehend geändert,dass die Aus- und Nachrüstung von Wohngebäuden undanderen Wohneinrichtungen mit Rauchwarnmelderngesetzlich vorgeschrieben ist.

Die Richtlinien für eine ordnungsgemäße Installation undWartung von Rauchwarnmeldern sind in der sogenanntenAnwendungsnorm DIN 14676 festgelegt. Die Einhaltungder DIN-Vorschriften ist Voraussetzung für eine fach-gerechte und rechtlich einwandfreie Installation und densicheren Betrieb der kleinen Lebensretter.

Als Folge der rasanten Marktentwicklung drängen immermehr Hersteller auf den Markt, der für Verbraucher undFachleute zunehmend unübersichtlich wird. Es besteht ein großer Informationsbedarf bei allen Personen undInstitutionen, die für die Umsetzung und Einhaltung dergesetzlichen Regelungen und für die Anschaffung undInstallation von Rauchwarnmeldern verantwortlich sind.

Diesem Personenkreis möchten wir mit der vorliegendenBroschüre einen Überblick über die wichtigsten Themengeben. Für eine intensive Auseinandersetzung mit dengesetzlichen Vorschriften und der DIN 14676 empfehlenwir, spezielle Schulungen zur „Fachkraft für Rauchwarn-melder“ zu besuchen oder eine eingehende Beratungdurch eine solche Fachkraft in Anspruch zu nehmen.

Rauchmelder und Rauchwarnmelder

Der Begriff „Rauchmelder“ ist der eingebürgerte Begriff zum Beschreiben eines Geräts, das Raucherkennt und Menschen in der nahen Umgebung alarmiert. Um Verwechslungen mit Rauchdetektorenin Brandmeldeanlagen zu vermeiden, lautet die richtige Bezeichnung bei der Nutzung im Haushalts-gebrauch „Rauchwarnmelder“.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

Schulungen zur Fachkraft für Rauchwarnmelder nach DIN 14676www.fachkraft-fuer-rauchwarnmelder.de

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Inhalt Seite

1. Hintergrund

1.1 Wohnungsbrände in Deutschland 7

1.2 Brandgefahren und gefährdete Personen 7

2. Rechtliche Rahmenbedingungen

2.1 Gesetzgebung 9

2.2 Landesbauordnungen 10

2.3 Haftung 13

2.4 Normen 14

3. Merkmale, Einbau und Betrieb von Rauchwarnmeldern

3.1 Sensoren 17

3.2 Stromversorgung 18

3.3 Funktionen 20

3.4 Standortwahl und Einbau 22

3.5 Vernetzung 27

3.6 Wartung und Prüfung 30

3.7 Falsch- und Fehlalarm 31

3.8 Installationszeitpunkt 31

4. Speziallösungen und -produkte

4.1 Hörgeschädigtenmodul 33

4.2 Fernbedienung 33

4.3 Kohlenmonoxidwarnmelder 34

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1. Hintergrund

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1.1 Wohnungsbrände inDeutschland

Jedes Jahr sterben ca. 500 Menschen durch Brände– die meisten davon in ihren eigenen vier Wänden.

Über 70 Prozent der Brände ereignen sich nachts.

Rauch und giftige Gase lassen die Schlafenden ineine tiefe Bewusstlosigkeit fallen.

Etwa 95 Prozent der Todesfälle sind auf eineRauchvergiftung zurückzuführen.

Sobald ein Schwelbrand in offenes Feuer übergeht,können sich die Flammen mit rasender Geschwin-digkeit ausbreiten.

Oft bleiben keine zwei Minuten zur Flucht.

Trotz dieser Fakten sind in Deutschland immer nochnicht alle privat genutzten Gebäude mit Rauchwarn-meldern ausgestattet.

1.2 Brandgefahren undgefährdete Personen

Das Gefahrenpotenzial eines Wohnungsbrandes ergibtsich aus der Wahrscheinlichkeit eines Feuers und denFolgen, die aus einem solchen Brand entstehen kön-nen. Somit beruht die Installation von Rauchwarnmel-dern immer auf einer gründlichen Gefahrenanalyse derbetreffenden Wohneinheiten.

Zusätzlich gibt es bestimmte Personengruppen, die imErnstfall besonders gefährdet sind:

Ältere Menschen und kleine Kinder

Ältere Menschen unterliegen statistisch einer deutlichhöheren Wahrscheinlichkeit, bei Wohnungsbränden umsLeben zu kommen, als jüngere. Dabei ist zu berück-sichtigen, dass die Zahl der Senioren in Deutschlandstetig ansteigt.

Aber auch Kinder unter sechs Jahren gehören zu denüberdurchschnittlich gefährdeten Personen. In ihremUmfeld sowie in der Nähe der Eltern sollten unbedingtRauchwarnmelder angebracht werden, damit ein Er-wachsener im Fall des Falles schnell Hilfe leisten kann.

Behinderte Menschen

Behinderte Menschen können sich oft nicht so schnellvor einem Feuer in Sicherheit bringen wie Nicht-Behin-derte. Sie müssen deshalb so früh wie möglich voreinem Feuer gewarnt werden.

Bewohner von Mehrfamilienhäusern

Besonders gefährdet sind auch die Bewohner vonMehrfamilienhäusern. Zum einen existieren hier deut-lich mehr Gefahrenquellen als in einem Einfamilien-haus. Zum anderen bemerken die Bewohner oft garnicht, wenn sich in einer anderen Wohnung ein Feuerausbreitet. Darüber hinaus ist eine besonders großeAnzahl Menschen von der Gefahr betroffen.

Personenschutz und Erhalt von Sachwerten

Rauchwarnmelder haben die Aufgabe, Menschenlebenzu retten (Personenschutz). Sie können aber auch hel-fen, Sachwerte zu schützen und das Ausmaß materiel-ler Folgeschäden zu verringern.

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2. Rechtliche Rahmenbedingungen

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2.1 Gesetzgebung

Die Installation von Rauchwarnmeldern ist in Deutsch-land nahezu flächendeckend in den Landesbauord-nungen der Bundesländer festgeschrieben. Die typischeFormulierung dafür lautet:

„In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soeingebaut und betrieben werden, dass Brandrauch früh-zeitig erkannt und gemeldet wird.“

In den meisten Bundesländern müssen nicht nur neuerrichtete, sondern auch bestehende Wohnungen inner-halb einer bestimmten Frist mit Rauchwarnmeldernausgestattet werden. Die Landesbauordnungen richtensich an die Eigentümer von Wohnungen und Wohnge-bäuden. Sie sind für die Einhaltung der gesetzlichenAnforderungen verantwortlich und müssen sicherstel-len, dass

1. eine ausreichende Anzahl von Rauchwarnmelderneingebaut wird und

2. dass die eingebauten Rauchwarnmelder dauerhaftfunktionieren.

Die Forderung nach der Funktionsbereitschaft wirktauf den ersten Blick selbstverständlich. Doch Statis-tiken zeigen, dass Rauchwarnmelder oftmals nichtfunktionieren, weil die Batterien leer sind oder fehlen.Andere Rauchwarnmelder versagen aufgrund schlechterInstallation oder sind nicht in ausreichender Anzahlvorhanden, um wirklich Sicherheit zu bieten. Die Fol-gen: Wenn die Rauchwarnmelder nicht funktionierenoder keine Melder vorhanden sind, riskieren Vermieterim öffentlichen wie im privaten Raum Schadenser-satzklagen von verletzten Mietern oder Hinterbliebe-nen. Außerdem ist es möglich, dass sich der Wohnge-bäudeversicherer im Falle eines Wohnungsbrandes An-sprüche vorbehält, wenn die gesetzlichen Vorschriftennicht eingehalten wurden (sog. Obliegenheitsverlet-zung). Die DIN 14676 weist deshalb ausdrücklich daraufhin, dass jeder Rauchwarnmelder fachgerecht instal-liert und die Betriebsbereitschaft sichergestellt seinmuss.

Kontrolle der Gesetzgebung

Wie in anderen Bereichen der deutschen Baugesetzge-bung ist auch für die Einhaltung der Rauchwarn-melderpflicht kein Kontroll- bzw. Aufsichtssystem vor-gesehen. Doch was auf den ersten Blick praktisch undunbürokratisch aussieht, bedeutet im Umkehrschluss,dass sich Architekten, Planer und Hauseigentümer nichtsicher sein können, ob die von ihnen installierten Rauch-warnmelder ausreichend dimensioniert und korrektangebracht sind. Um auf Nummer sicher zu gehen,sollten die Vorschriften der DIN 14676 immer erfülltund die regelmäßige Wartung der Rauchwarnmelderschriftlich dokumentiert werden.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

2.2 Landesbauordnungen

Die spezifischen Vorschriften zu Installation, Betriebund Instandhaltung von Rauchwarnmeldern werden inder jeweiligen Landesbauordnung festgelegt. Die Formu-lierungen und Fristen unterscheiden sich je nach Bun-desland und müssen genauestens gelesen und einge-halten werden. Die Gesetzestexte im Einzelnen lauten:

Baden-Württemberg § 15 Abs. 7Aufenthaltsräume, in denen bestimmungsgemäß Per-sonen schlafen, sowie Rettungswege von solchenAufenthaltsräumen in derselben Nutzungseinheit sindjeweils mit mindestens einem Rauchwarnmelder aus-zustatten. Die Rauchwarnmelder müssen so eingebautoder angebracht werden, dass Brandrauch frühzeitigerkannt und gemeldet wird. Eigentümerinnen undEigentümer bereits bestehender Gebäude sind verpflich-tet, diese bis zum 31. Dezember 2014 entsprechendauszustatten. Die Sicherstellung der Betriebsbereitschaftobliegt den unmittelbaren Besitzern, es sei denn, derEigentümer übernimmt die Verpflichtung selbst.

Bayern § 46 Abs. 4In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, die zu Aufenthaltsräumen führen,jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben.Die Rauchwarnmelder müssen so eingebaut oderangebracht und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird. Die Eigen-tümer vorhandener Wohnungen sind verpflichtet,jede Wohnung bis zum 31. Dezember 2017 entspre-chend auszustatten. Die Sicherstellung der Betriebs-bereitschaft obliegt den unmittelbaren Besitzern, es sei denn, der Eigentümer übernimmt dieseVerpflichtung selbst.

Bremen § 48 Abs. 4In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen so eingebaut oder angebracht und betrieben werden,dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldetwird. Die Eigentümer vorhandener Wohnungen sindverpflichtet, jede Wohnung bis zum 31. Dezember 2015entsprechend auszustatten. Die Sicherstellung derBetriebsbereitschaft obliegt den unmittelbaren Besit-zern, es sei denn, der Eigentümer übernimmt dieseVerpflichtung selbst.

Hamburg § 45 Abs. 6In Wohnungen müssen Schlafräume, Kinderzimmerund Flure, über die Rettungswege von Aufenthalts-räumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soeingebaut und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird. VorhandeneWohnungen sind bis zum 31. Dezember 2010 mitRauchwarnmeldern auszurüsten.

Hessen § 13 Abs. 5In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinder-zimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Auf-enthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben. Die Rauchwarnmeldermüssen so eingebaut oder angebracht und betrie-ben werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird. Bestehende Wohnungen sind biszum 31. Dezember 2014 entsprechend auszustatten.

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Mecklenburg-Vorpommern § 48 Abs. 4In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinder-zimmer sowie Flure, über die Rettungswege vonAufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einenRauchwarnmelder haben. Die Rauchwarnmeldermüssen so eingebaut oder angebracht und betriebenwerden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt undgemeldet wird. Bestehende Wohnungen sind bis zum31. Dezember 2009 durch den Besitzer entsprechendauszustatten.

Niedersachsen § 44 Abs. 5In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soeingebaut oder angebracht und betrieben werden,dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldetwird. In Wohnungen, die bis zum 31. Oktober 2012errichtet oder genehmigt sind, hat die Eigentümerinoder der Eigentümer die Räume und Flure bis zum 31. Dezember 2015 entsprechend den Anforderungennach den Sätzen 1 und 2 auszustatten. Für die Sicher-stellung der Betriebsbereitschaft der Rauchwarn-melder in den in Satz 1 genannten Räumen undFluren sind die Mieterinnen und Mieter, Pächterinnenund Pächter, sonstige Nutzungsberechtigte oderandere Personen, die die tatsächliche Gewalt über die Wohnung ausüben, verantwortlich, es sei denn,die Eigentümerin oder der Eigentümer übernimmtdiese Verpflichtung selbst.

Nordrhein-Westfalen § 49 Abs. 7In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Dieser muss so eingebaut oderangebracht und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird. Wohnungen,die bis zum 31. März 2013 errichtet oder genehmigtsind, haben die Eigentümer spätestens bis zum31. Dezember 2016 entsprechend den Anforderungennach den Sätzen 1 und 2 auszustatten. Die Betriebs-bereitschaft der Rauchwarnmelder hat der unmittel-bare Besitzer sicherzustellen, es sei denn, der Eigen-tümer hat diese Verpflichtung bis zum 31. März 2013selbst übernommen.

Rheinland-Pfalz § 44 Abs. 8In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soeingebaut und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird.

Saarland § 46 Abs. 4In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soeingebaut und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

Baden-Württemberg

Bayern

Bremen

Hamburg

Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

Thüringen

RauchwarnmelderInstallationspflicht

für Neu- undUmbauten seit

Übergangsfrist für Bestandsbauten

Sachsen-Anhalt § 47 Abs. 4In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzim-mer sowie Flure, über die Rettungswege aus Aufent-haltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soangebracht und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird. BestehendeWohnungen sind bis zum 31. Dezember 2015 auszu-statten.

Schleswig-Holstein § 49 Abs. 4In Wohnungen müssen Schlafräume, Kinderzimmerund Flure, über die Rettungswege von Aufenthalts-räumen führen, jeweils mindestens einen Rauch-warnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen soeingebaut und betrieben werden, dass Brandrauchfrühzeitig erkannt und gemeldet wird. Die Eigen-tümerinnen oder Eigentümer vorhandener Woh-nungen sind verpflichtet, jede Wohnung bis zum 31. Dezember 2010 mit Rauchmeldern auszurüsten.Die Sicherstellung der Betriebsbereitschaft obliegtden unmittelbaren Besitzerinnen oder Besitzern, essei denn, die Eigentümerin oder der Eigentümerübernimmt diese Verpflichtung selbst.

Thüringen § 46 Abs. 4Zum Schutz von Leben und Gesundheit müssen inWohnungen Schlafräume und Kinderzimmer sowieFlure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumenführen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelderhaben. Die Rauchwarnmelder müssen so eingebautund betrieben werden, dass Brandrauch frühzeitigerkannt und gemeldet wird. Vorhandene Wohnungensind bis zum 31. Dezember 2018 mit Rauchwarn-meldern auszurüsten. Die Einstandspflicht der Ver-sicherer im Schadensfall bleibt unberührt.

In Berlin, Brandenburg und Sachsen existiert derzeit keine Rauchwarnmelderpflicht. (Stand: 03/2014)

2013

2013

2009

2010

2005

2006

2012

2013

2013

2004

2009

2004

2008

bis Ende 2014

bis Ende 2017

bis Ende 2015

abgelaufen (Dez. 2010)

bis Ende 2014

abgelaufen (Dez. 2009)

bis Ende 2015

bis Ende 2016

abgelaufen (Juni 2012)

keine Regelung

bis Ende 2015

abgelaufen (Dez. 2010)

bis Ende 2018

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2.3 Haftung

Für den Fall, dass Menschen bei einem Brand sterben,werden die Begleitumstände durch Gutachter, Ver-sicherer oder sogar durch die Staatsanwaltschaft unter-sucht, um Haftungsfragen zu klären. Die Einhaltung derInstallationsvorschriften, die ordnungsgemäße Doku-mentation der Instandhaltung und die Rauchwarn-melder selbst kommen auf den Prüfstand.

Ob ein Hauseigentümer oder Mieter im Schadensfallfahrlässig gehandelt hat, lässt sich nicht aus demGesetzestext oder aus der DIN-Norm ableiten. Statt-dessen wird das im Einzelfall vor Gericht geklärt.

Folgende Fragen helfen bei der ungefähren Einschät-zung von Haftungsansprüchen:

Bei nicht funktionsfähigen Rauchwarnmeldern:

1. Fehlerhafte Konstruktion?

2. Fehlerhafte Fertigung?

Bei falscher Montage oder Standortwahl:

1. Verhindert die Platzierung des Rauchwarnmelders seine Funktion?

2. Ist der Rauchwarnmelder falsch eingebaut?

3. Wurde der Rauchwarnmelder beim Einbau beschädigt?

4. Ist der Rauchwarnmelder böswillig beschädigt worden?

5. Genügt die Anzahl der eingebauten Rauchwarnmelder?

6. Wurde der Rauchwarnmelder von seinemursprünglichen Einbauort entfernt?

Bei Ausfall der Energieversorgung:

1. Wurden die Batterien entfernt?

2. Waren die Batterien leer?

3. Wurde die Stromversorgung abgeschaltet?

4. Gab es einen Stromausfall im externen Netz?

Übertragung der Aufsichtspflicht vom Eigentümer an den Mieter (Besitzer)

Ein Hauseigentümer kann seine Verantwortung zurregelmäßigen Wartung vertraglich an seine Mieter –also an die unmittelbaren Besitzer der Rauchwarn-melder – abgeben. Im Schadenfall muss der Vermieteraber ggf. nachweisen, dass er seiner Aufsichtspflichtals Hauseigentümer nachgekommen ist. Dazu gehört,dass er regelmäßig beim Mieter nachfragt, ob die in-stallierten Rauchwarnmelder dauerhaft betriebsbereitsind und er die Geräte regelmäßig persönlich begut-achtet. Alternativ kann er hierzu eine dritte Person,also z. B. ein Serviceunternehmen, beauftragen.

Diese Situation ähnelt rechtlich gesehen der Streu-pflicht bei Schneeglätte im Winter. Hier übertragenStädte und Gemeinden ihre Räum- und Streupflicht andie Hauseigentümer, welche sie wiederum an ihre Mie-ter oder an Dritte weitergeben können.

Sollte ein Mieter seine Verpflichtungen nicht ernstnehmen, muss der Hauseigentümer ihn von Zeit zuZeit daran erinnern. Kommt der Mieter der Auffor-derung dann immer noch nicht nach, muss der Eigen-tümer dafür sorgen, dass die vereinbarten Verpflich-tungen erfüllt werden und zum Beispiel ein Serviceun-ternehmen beauftragen. In der Regel kann er die damitverbundenen Kosten dem Mieter in Rechnung stellen.Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Möglich-keiten des Vermieters, die Wohnung zu betreten, starkeingeschränkt und gegen den Willen des Mieters nurschwer durchsetzbar sind.

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2.4 Normen

Anwendungsnorm DIN 14676

Die DIN 14676 „Rauchwarnmelder für Wohnhäuser,Wohnungen und Räume mit wohnungsähnlicher Nut-zung – Einbau, Betrieb und Instandhaltung“ bezieht sich auf den privat genutzten Wohnbereich, der mitbatterie- oder netzbetriebenen Rauchwarnmeldern aus-gestattet wird. Für Rauchwarnmelder, die an eineBrandmeldezentrale angeschlossen sind, gibt es eineeigene Norm DIN 14675. Auf diese wird hier jedochnicht weiter eingegangen.

Die DIN 14676 bezieht sich auf folgende Wohnsituationen:

Einfamilienhäuser und Bungalows

Mehrfamilienhäuser mit mehreren Wohnungen

Pensionen mit weniger als 12 Gästebetten

Gartenhäuser und -lauben

Flure und Gänge mit besonderen Feuergefahrenwie z. B. Fotokopierer, Wasserspender, Kaffee-maschine

Zielsetzung der DIN 14676

Die DIN 14676 wurde für alle Einrichtungen und Per-sonen entwickelt, die für die Planung und Installationvon Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden verant-wortlich sind oder von Berufs wegen damit zu tunhaben: Bauämter, Wohnungsbaugesellschaften, Planerund Architekten sowie Installateure und Service-unternehmen. Ihnen allen bietet diese Norm einewertvolle Richtschnur. Vor allem aber wurde die Normfür die Menschen entwickelt, die in den betroffenenGebäuden wohnen. Sie sollen möglichst frühzeitig voreinem Wohnungsbrand gewarnt werden, damit sierechtzeitig darauf reagieren und sich in Sicherheitbringen können.

Die DIN 14676 kann in Bundesländern ohne Landes-bauordnung nicht als rechtsverbindlich zitiert werden,weil es sich lediglich um eine Empfehlung handelt.Trotzdem sollte, wer sie anwendet, möglichst den Ori-ginalwortlaut aufnehmen, damit es nicht zu Ausle-gungsfehlern und Missverständnissen kommt. In Bun-desländern mit Installationspflicht ist die DIN 14676rechtsbindend, weil alle Landesbauordnungen auf dieseNorm referenzieren.

Wie bereits erwähnt, schützt die Anwendung deraktuellen DIN 14676 nicht automatisch vor gesetz-lichen Ansprüchen. Die Einhaltung der Vorschriften istjedoch im Falle einer Haftungsklage immer noch dasbeste Argument zur Abwehr unberechtigter Forderun-gen.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

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Produktnorm EN 14604

In Verbindung mit der Anwendungsnorm DIN 14676existieren einheitliche Standards, die ein Rauchwarn-melder vorweisen muss, damit er in der EuropäischenUnion zum Verkauf angeboten werden darf. Die Kri-terien dafür sind in der sogenannten Produktnorm EN 14604 festgeschrieben.

Seit dem 1. August 2008 müssen alle Rauchwarnmelderfür den Einbau in Wohngebäuden das CE-Zeichen tragen. Dieses bestätigt, dass ein Rauchwarnmelder die Mindestanforderungen der EN 14604 erfüllt unddass dies von Dritten (z. B. VdS) geprüft und bestätigtworden ist.

Qualitätssiegel

Damit Verbraucher einen Qualitäts-Rauch-warnmelder leichter erkennen können, wurde2012 das freiwillige Prüfsiegel „Q“ eingeführt.Dieser Qualitätsstandard ist europaweit einzig-artig und gilt ausschließlich für 10-Jahres-Rauchwarnmelder. Die Bedingungen leitensich aus der vfdb-Richtlinie 14-01 (Anforde-rungen, Prüfverfahren und Leistungsmerkmalefür Rauchwarnmelder) ab und beziehen sichauf Kriterien wie EMV (elektromagnetischeAbschirmung), Batteriekapazität und Korrosion.Die Zertifizierung erfolgt durch ein unabhän-giges Prüfinstitut wie z. B. VdS.

Alle aktuellen 10-Jahres-Rauchwarnmelder von Ei Electronics sind gemäß VdS 3131 undvfdb-Richtlinie 14-01 geprüft und tragen das Q-Qualitätszeichen.

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3. Merkmale, Einbau und Betrieb von Rauchwarnmeldern

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3.1 Sensoren

Optische Rauchwarnmelder

In Deutschland dürfen nur optische Rauchwarnmelderverkauft und installiert werden. Sie sind besonderswirksam bei der Detektion von Schwelbränden, wiesie im Wohnungsumfeld häufig auftreten. Bei einemoptischen Rauchwarnmelder wird ein Infrarotlicht-strahl in regelmäßigen Abständen durch die Rauch-kammer gesendet. Sammeln sich dort Rauchpartikel,wird der Infrarotlichtstrahl gestreut. Dieses Licht trifftauf einen Fotodioden-Empfänger, der die Melder-Elek-tronik aktiviert und den Alarm auslöst.

Ionisierungsrauchwarnmelder

Bei diesem Rauchwarnmeldertyp wird radioaktivesMaterial im Sensor verwendet. Ionisierungsrauchwarn-melder sind in Deutschland verboten. In einigen ande-ren europäischen Ländern werden sie jedoch einge-setzt.

Hitzewarnmelder

Ein Hitzewarnmelder enthält einen hitzeempfindlichenWiderstand in Form eines Thermistor-Sensors. Wirdder festgelegte Schwellenwert von 58 °C überschritten,löst der Hitzewarnmelder Alarm aus. Hitzewarnmelderwerden in Räumen eingesetzt, die für Rauchwarnmel-der ungeeignet sind bzw. in denen nutzungsbedingtmit Emissionen zu rechnen ist, wie z. B. in Küchen oderGaragen.

Insektengitter Umgebungslichtblende

Rauch-eingang

Lichtsender(Infrarotdiode)

Rauch streut Licht Metallschild

Lichtempfänger(Fotodiode)

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3.2 Stromversorgung

Batteriebetriebene Rauchwarnmelder mit austauschbarer 9-Volt-Batterie

Einfache 9-Volt-Rauchwarnmelder sind günstig in derAnschaffung, leicht zu installieren und entsprechen derDIN-Norm. Im Alltag können sie allerdings erheblicheNachteile haben: So werden in diesem Segment beson-ders viele günstige Geräte angeboten. Diese neigen auf-grund schlechter Verarbeitungsqualität zu häufigenStörungsmeldungen. Um die Fehlalarme abzustellen,müssen die Bewohner die Batterie der Rauchwarnmel-der entfernen. Da aber häufig vergessen wird, diesewieder einzusetzen, besteht die Gefahr, dass ein Rauch-warnmelder im Gefahrfall nicht mehr betriebsbereit ist.Darüber hinaus ist zu beachten, dass eine normale 9-Volt-Batterie ungefähr ein Jahr lang hält, dann musssie gewechselt werden, um die geforderte Betriebsbe-reitschaft zu gewährleisten. Jeder Batteriewechsel istmit Aufwand und Kosten verbunden.

Rauchwarnmelder mit 10-Jahres-Batterie

Rauchwarnmelder mit fest eingebauter 10-Jahres-Bat-terie werden von Experten und unabhängigen Institu-tionen empfohlen, insbesondere wenn es um die Nach-rüstung von Rauchwarnmeldern in bereits bestehendenWohnungen geht. Die Batterien halten mindestens 10Jahre und können nicht entfernt werden, sodass dieRauchwarnmelder immer betriebsbereit sind. Das auf-wendige Wechseln der Batterie entfällt.

230-Volt-Rauchwarnmelder mit austausch-barer 9-Volt-Batterie zur Notstromversorgung

Für 230-Volt- bzw. netzbetriebene Rauchwarnmelderverlangt die DIN 14676 eine Notstromversorgungmittels Batterie. Bei einem Stromausfall liefert eine 9-Volt-Batterie noch bis zu mindestens sechs MonateNotstrom. Wenn die Batterie entladen ist, muss eineneue eingesetzt werden, um die Notstromversorgungsicherzustellen.

230-Volt Rauchwarnmelder mit selbstaufla-denden Akkus zur Notstromversorgung

Es werden außerdem 230-Volt-Rauchwarnmelder mitselbstaufladenden Akkus und einer Lebensdauer vonzehn Jahren angeboten. Bei Bedarf liefern diese AkkusNotstrom für bis zu sechs Monate. Die Akkus werdenbereits bei der Produktion in das Gehäuse des Rauch-warnmelders eingebaut und sind daher gegen unbe-fugte Eingriffe gesichert.

Eine duale Stromversorgung von Rauchwarnmeldernbietet logischerweise mehr Sicherheit, denn zweiunabhängig voneinander arbeitende Systeme (Batterieund Netzbetrieb) für ein und dieselbe Funktionseinheitsind grundsätzlich besser als ein einzelnes.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

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Vorteile von 10-Jahres-Rauchwarnmeldern

Rauchwarnmelder mit fest eingebauten 10-Jahres-Lithium-batterien bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüberGeräten mit auswechselbaren 9-Volt-Batterien. So ist diein der DIN 14676 geforderte Betriebsbereitschaft übereinen Zeitraum von 10 Jahren sichergestellt, und der War-tungsaufwand ist gering, weil keine Batterien gewechseltwerden müssen. Betrachtet man den gesamten Prozessvon der Anschaffung bis zum Produktlebensende, kannsich außerdem ein deutlicher Kostenvorteil ergeben.

Gesamtkostenbetrachtung

Im Rahmen einer Gesamtkostenbetrachtung werden sämt-liche mit der Installation und dem Betrieb verbundenenAufwände berücksichtigt: von der Planung, Verwaltungund Installation (proaktive und reaktive) über die Wartungbis hin zum Gebrauchsende und zur Entsorgung.

Vor der Kaufentscheidung lohnt sich ein Vergleich. Folgende Positionen sollten dabei berücksichtigt werden:

1. Kaufpreis des Gerätes

2. Installationskosten

3. Kosten für Batterien (über eine Gesamtdauer von 10 Jahren)

4. Kosten für das jährliche Prüfen, Wechseln und Warten der Batterien

5. Entsorgungskosten

6. Projektkosten – Planung und Verwaltung der Rauchwarnmelder

(1.=„Anschaffungskosten“, 2. bis 6.=„Zusatzkosten“)

Für Eigentümer, die selbst in ihrem Haus wohnen, könnendie Zusatzkosten gering sein; vorausgesetzt, der Hausei-gentümer führt die Installation sowie die jährliche Prüfungund den Batteriewechsel selbst durch.

Die Zusatzkosten werden spätestens dann interessant,wenn der Eigentümer nicht selbst vor Ort ist oder sichnicht selbst um die Installation und Wartung kümmernkann. In diesem Fall können die Zusatzkosten sogar höhersein als die Anschaffungskosten.

Unsere Empfehlung:Rauchwarnmelder mit fest integrierter 10-Jahres-Strom-versorgung bieten ein Maximum an Sicherheit für dieBewohner und schützen Vermieter gegen mögliche Haf-tungsansprüche – bei einem Minimum an Gesamtkosten.

Produkt + Planung + Verwaltung + Installation + Wartung + Gebrauchsende

Gesamtkosten =

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3.3 Funktionen

Die Mindestanforderungen an einen Rauchwarnmeldergemäß der europäischen Produktnorm EN 14604 lau-ten wie folgt:

Alarm

Ein Rauchwarnmelder muss auf drei Meter Abstandimmer noch einen Schalldruck von mindestens 85 dB(A)erzeugen. Ist eine optische Alarmidentifikationsanzeigevorhanden, muss diese rot sein. Ein Rauchwarnmelderdarf nur dann bzw. nur so lange alarmieren, wie genü-gend Rauch in der Rauchkammer vorhanden ist.

Funktionsprüfung

Über die Prüfeinrichtung eines Rauchwarnmelders mussdie Funktion des akustischen Signalgebers überprüftwerden können. Durch Drücken der Prüftaste wirdsimuliert, dass tatsächlich Rauch in die Rauchkammergelangt: Im normalen, rauchlosen Zustand reicht dieMenge des gestreuten Lichts des Infrarotstrahls nichtaus, um einen Alarm auszulösen. Das Drücken derPrüftaste erhöht die Empfindlichkeit des Empfängersderart, dass er auf das gestreute Licht reagiert undAlarm gibt.

Wichtig: Eine Prüfung mit tatsächlich erzeugtem Rauchoder sogenannten Testsprays ist somit weder sinnvollnoch nötig.

Alle Geräte von Ei Electronics testen zusätzlich dieRauchkammer und die Elektronik auf ihre Funktionsfä-higkeit.

Signal „Batterie leer“

Der Ladezustand der Batterie wird durch die Rauch-warnmelder-Elektronik überwacht. Lange bevor eineBatterie vollständig leer ist, sendet der Rauchwarn-melder einen Warnton aus. Ab der ersten Warnungreicht der Ladezustand der Batterie noch aus, um übereinen Zeitraum von mindestens einem Monat 1x proMinute das Batterie-leer-Signal zu senden.

Bei Geräten von Ei Electronics macht zeitgleich eineblinkende LED-Anzeige auf den notwendigen Batterie-wechsel aufmerksam.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

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Ei Electronics Rauchwarnmelder besitzen eine Vielzahlvon erweiterten Funktionen für zusätzliche Zuverläs-sigkeit und Sicherheit:

Automatischer Selbsttest

Batteriespannung und Elektronikkomponenten werdenregelmäßig automatisch überprüft. Dieser Test schließtmit drei möglichen Ergebnissen ab:

1. Selbsttest bestanden: Es liegt kein Fehler vor, eswird kein Signal ausgesendet.

2. Wird beim Selbsttest eine verbrauchte Batteriefestgestellt, ertönt 1x pro Minute ein Signalton mitgleichzeitigem Blinken der roten LED.

3. Wird beim Selbsttest eine defekte Baukomponentediagnostiziert, ertönt 1x pro Minute ein Signaltonohne LED-Blinken.

Verschmutzungskompensation

Ein Rauchwarnmelder mit Verschmutzungskompensa-tion toleriert eine höhere Verschmutzung durch Staubals ein Melder ohne diese Funktion. Die Verschmutzungder Rauchkammer wird regelmäßig überwacht. Befin-det sich diese längere Zeit auf einem erhöhten Niveau,gleicht der Rauchwarnmelder die Rauchansprechemp-findlichkeit auf das normale Sensitivitätsniveau an. AlsErgebnis kommt es über die gesamte Lebensdauer zudeutlich weniger Störungen durch Fehlalarme.

Stummschaltung im Alarmfall

Mit einer Stummschalttaste, entweder direkt am Rauch-warnmelder oder an einer Fernbedienung, kann einunerwünschter Alarm vorübergehend unterdrücktwerden. Dieser Zustand wird nach Ablauf von zehnMinuten nach Aktivierung automatisch aufgehoben.Die Stummschaltung sollte nicht dazu missbrauchtwerden, wiederholt auftretende Fehlalarme defekterRauchwarnmelder zu unterdrücken.

Vernetzung

Ein vernetzungsfähiger Rauchwarnmelder ist einRauchwarnmelder, der seine Warnung an alle mit ihmverbundenen Rauchwarnmelder und/oder an eine zen-trale Stelle zur zusätzlichen Alarmierung übermittelnkann. Früherkennung und frühzeitige Warnung sindunbedingt nötig, damit alle Bewohner einer Wohnungso früh wie möglich auf einen Brand aufmerksam ge-macht werden und fliehen können. Diese Möglichkeitist vor allem nachts wichtig.

Eine Vernetzung von Ei Electronics Rauchwarnmeldernuntereinander ist durch Verlegung von Verbindungs-leitungen oder über das Einsetzen von Funkmodulenmöglich (Details s. Kapitel 3.5 „Vernetzung“).

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

3.4 Standortwahl und Einbau

Ein wichtiger Grund für das Versagen von Rauchwarn-meldern im Brandfall liegt darin, dass der Brandrauchdie Geräte entweder überhaupt nicht erreicht und oderdass der nächstliegende Rauchwarnmelder zu weit ent-fernt ist.

Folgende Punkte sollten bei Standortwahl und Einbaubeachtet werden.

*Es sei denn, der Hersteller gibt geringere Werte an.

Rauch steigt immer von der Rauchquelle ausgesehen zuerst nach oben und verteilt sichnach Erreichen der Raumdecke gleichmäßigweiter. Deshalb muss ein Rauchwarnmelderimmer an der Decke montiert werden, undzwar möglichst in der Mitte des Zimmers.

Der Abstand zu Wänden, Leuchten und dekorativen Gegenständen sowie Balken und Unterzügen muss mindestens 50 cmbetragen.

Ein Rauchwarnmelder kann eine Fläche vonbis zu 60 m² nach Norm überwachen* unddarf bis max. 6 m Höhe eingesetzt werden.

Wo müssen Rauchwarnmelder montiert werden?

Ein unterbrochener Luftstrom oder ein Luft-stau („tote Luft“) kann dazu führen, dass derRauch die Sensoren des Rauchwarnmeldersnicht erreicht.

tote Luft

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L-förmige Räume

In L-förmigen Räumen oder Fluren ist ein Rauchwarnmelder immer in der Gehrungslinie des jeweiligen Raumabschnittes zu installieren. L-förmige Räumegrößer 60 m² sind wie zwei voneinander getrennte Räume zu behandeln.

Unterzüge und Deckenbalken

Deckenbalken und Unterzüge, die nicht mehr als 20 cm in den Raum hineinragen,können unberücksichtigt bleiben. Hier kann der Rauchwarnmelder direkt untereinem der Balken aufgesetzt oder in eines der Deckenfelder montiert werden. Istein Balken oder Unterzug höher als 20 cm, bestimmt die Gesamtfläche aller Decken-felder den Montageort. Bei einer Deckenfeldfläche von über 36 m² ist in jedemDeckenfeld ein Rauchwarnmelder zu montieren. Bei einer Deckenfeldfläche gleichoder kleiner 36 m² kann der Rauchwarnmelder in einem Deckenfeld oder auf demDeckenbalken, vorzugsweise in der Raummitte montiert werden.

max. 15 m

max.7,5 m

Flure

Von der zur Stirnfläche des Flures (Flur = max. 3 m Breite) bis zum ersten Melderdarf der Abstand nicht mehr als 7,5 m betragen. In Eckbereichen (Gehrungslinie),Einmündungen und Kreuzungsbereichen von Fluren ist jeweils ein Melder anzu-ordnen. In Fluren darf der Abstand zwischen zwei Rauchwarnmeldern höchstens 15 m betragen.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

Dachschrägen

Zimmerdecken mit einer Dachschräge kleiner oder gleich 20° sind wiehorizontale Decken zu behandeln. In Räumen mit Dachneigungen größer 20° ist der Rauchwarnmelder mindestens 0,5 m und höchstens1 m von der Deckenspitze entfernt zu montieren.

Satteldach mit horizontalem Deckenfeld: Bei einer horizontalen Decke kleiner oder gleich 1 m Breite ist derRauchwarnmelder an der Schräge zu montieren. Ist die horizontaleDecke mehr als 1 m breit, wird der Rauchwarnmelder mittig an derhorizontalen Decke montiert.

Wandmontage

Unter folgenden Bedingungen dürfen Rauchwarnmelder im mittlerenDrittel der längeren Seite eines Raumes an der Wand montiert werden:

- Nicht ausreichende Festigkeit der Decke

- Flure ≤ 6 m² (wenn mit einer erhöhten Anzahl von Täuschungsalarmen zu rechnen ist)

- Küchen, die als Fluchtweg dienen

Um den wandmontierten Rauchwarnmelder herum muss folgender Freiraum zu Einrichtungsgegenständen eingehalten werden:

- 0,3 m bis 0,5 m von der Zimmerdecke

- 1 m unterhalb des Warnmelders

- 0,5 m seitlich des Warnmelders

0,3 bis 0,5 m

1 m

> 0,5 m > 0,5 m

> 20°

0,5 bis 1 m

0,5 bis 1 m

> 20°

> 20°

1/2 1/2

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Standortwahl Hitzewarnmelder

Hitzewarnmelder werden in Räumen eingesetzt, in denenRauchwarnmelder aufgrund nutzungsbedingter Emis-sionen (Dampf, Kondensation, Schmutz) zu Falsch-alarm neigen, so z. B. in Küche, Bad, Heizungs- undWaschmaschinenräumen oder Garagen.

Ähnlich wie Rauch steigt Wärme ausgehend von derzugehörigen Wärmequelle senkrecht auf und verteiltsich gleichmäßig unter der Zimmerdecke. Aus diesemGrund sollten Hitzewarnmelder immer an der Deckeund so mittig wie möglich montiert werden.

Hitzewarnmelder sollten mindestens 50 cm von Wän-den, Ecken, Leuchten und Dekogegenständen sowieBalken und Unterzügen entfernt angebracht werden.Ein unterbrochener Luftfluss oder „tote“ Luft könntensonst dazu führen, dass die Sensoren des Hitzewarn-melders erst verspätet oder gar nicht erreicht werden.

Die Hitzewarnmelder sollten immer mit Rauchwarn-meldern in den Fluchtwegen vernetzt werden, dennhat ein Hitzewarnmelder erst einmal den voreingestell-ten Grenzwert von 58 °C erreicht und schlägt Alarm,kann sich bereits ein offenes Feuer großflächig ausge-breitet haben. Durch eine Vernetzung mit anderenWarnmeldern können die Bewohner noch rechtzeitiggewarnt werden, um sich über die Fluchtwege in Sicher-heit zu bringen.

Zu meidende Installationsorte

Wie schon erwähnt, sollten Rauchwarnmelder nicht in Küchen, Bädern, Garagen oder anderen Bereichenmontiert werden, in denen sie Koch- oder sonstigenDämpfen ausgesetzt sind, weil es sonst immer wiederzu unerwünschten Alarmen kommt.

Rauch- oder Hitzewarnmelder dürfen in folgenden Situationen nicht eingebaut werden:

Standorte, an denen die normale Temperatur einen Wert von +40 °C übersteigen oder unter 0 °C liegen kann, beispielsweise im ungedämmtenDachgeschoss oder in Heizungsräumen.

In der Nähe von Dekogegenständen, die Brand-rauch auf dem Weg zum Rauchwarnmelder blockieren könnten.

In der Nähe von Oberflächen, die normalerweisedeutlich wärmer oder kälter sind als der Rest des Raumes, z. B. Dachgeschossluken oder nichtisolierte Außenwände. Die Temperaturunterschiedekönnten verhindern, dass Brandrauch den Meldererreicht.

Neben oder direkt über Heizungen oder Auslässenvon Klimaanlagen, weil diese die Richtung desLuftstroms verändern können.

In sehr hohen oder schwer erreichbaren Bereichen,in denen man den Melder schlecht prüfen oderkaum erreichen kann.

Näher als einen Meter zu Dimmschaltern oderDrehstromleitungen – sie können Störungen verursachen.

230 -Volt-Rauchwarnmelder sollten immer aneinen eigenen Stromkreis angeschlossen werden.

Der Abstand zu Leuchtstofflampen sollte möglichst1,5 m betragen. Bei 230 -Volt-Rauchwarnmeldernsollten auch die zum Melder zugehörigen Leitungendiesen Abstand einhalten.

Rauchwarnmelder sollen nicht übermäßiger Staub-entwicklung ausgesetzt werden, da die Rauch-kammer verschmutzen und es zu Fehlalarmenkommen kann.

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Montage der Rauchwarnmelder

Weder die Anwendungsnorm DIN 14676 noch dieProduktnorm EN 14604 gibt einen eindeutigen Hin-weis darauf, wie die Rauchwarnmelder an der Deckemontiert werden sollen. Die klassische Methode mitSchrauben und Dübeln hat sich über viele Jahre hin-weg bei der Mehrzahl der Oberflächen bewährt undwird von allen großen Herstellern empfohlen.

Andere Methoden, beispielsweise die Befestigung mitKlebeband oder Metallplatten und Magneten, haben inder Praxis mehrere Nachteile. So haftet das Klebebandmöglicherweise gut auf der Kunststoffoberfläche desRauchwarnmelders, die Eigenschaften der Deckenober-fläche und die Umgebungsbedingungen (z. B. Tem-peraturwechsel, Feuchtigkeit, Oberflächenmaterial, Far-be, Schmutz usw.) sind jedoch unbekannt. Außerdemkann beim Abnehmen eines geklebten Melders dieDeckenoberfläche beschädigt werden. Bisher wurdekein Klebstoff entwickelt, der diese Nachteile aus-schließt.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

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3.5 Vernetzung

Das Schutzziel in privat genutzten Wohnräumen liegtin der frühzeitigen Branddetektion und Warnung derBewohner, damit diese sich noch rechtzeitig in Sicher-heit bringen können. Vernetzte Rauchwarnmelder tra-gen erheblich dazu bei, den Zeitraum zwischen Detek-tion und Warnung so kurz wie möglich zu halten,indem sie eine zeitgleiche Alarmierung in allen Ge-bäudeteilen ermöglichen.

In folgenden Fällen sind vernetzte Rauchwarnmelderbesonders empfehlenswert:

Kleine Kinder neigen dazu, sich eher vor einemFeuer zu verstecken, anstatt davor zu fliehen.Deshalb ist es gerade hier wichtig, dass Elternsofort über mögliche Gefahren informiert werden.Das wird durch vernetzte Rauchwarnmelder imEltern- wie auch im Kinderschlafzimmer erreicht.

Ältere oder in der Mobilität eingeschränktePersonen können möglicherweise nicht schnellgenug oder nicht ohne fremde Hilfe vor einemFeuer fliehen. Sie müssen so früh wie möglichgewarnt werden, auch dann, wenn es in einemganz anderen Teil des Gebäudes brennt.

Größere und/oder verzweigte Wohnein-heiten, in denen sich Brände relativ unbemerktausbreiten können, sind ein weiterer Anwendungs-fall für vernetzte Rauchwarnmelder.

Kindergärten, Einrichtungen für betreutesWohnen u. ä., in denen die Installation einerRauchwarnmelderlösung gem. DIN 14676genehmigungsfähig ist, profitieren von einemfunkvernetzten System mit Zusatzfunktionen wie z. B. Hausalarm.

Bei Neubauten kann die Vernetzung bereits bei derPlanung berücksichtigt und mittels Verdrahtung durch-geführt werden. Bei Bestandsbauten bietet die Funk-vernetzung eine einfache und kostengünstige Alterna-tive.

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Wussten Sie schon?

Rauchwarnmelder besitzen eine Alarmlaut-stärke von mind. 85 Dezibel (dB). Eine ge-schlossene Zimmertür vermindert diesen Tonum ca. 20 dB. Das heißt, dass nach zweigeschlossenen Türen der Alarm nur noch 40bis 45 dB beträgt und damit der Lautstärkeeines leise spielenden Radios entspricht.

Ein ausgebrochenes Feuer kann sich innerhalbvon wenigen Sekunden ausbreiten und giftigeGase entwickeln, die beim Einatmen zum Tode führen. Fluchtwege können durch einenunbemerkten Brandherd versperrt werden. Jefrüher eine Alarmierung erfolgt, desto größersind die Rettungschancen.

Früherkennung und rechtzeitige Warnung sindnachts am wichtigsten, wenn die Bewohnerschlafen. Denn im Schlaf ist der Geruchssinnausgeschaltet. Vernetzte Rauch- und Hitze-warnmelder können einen entscheidendenZeitvorsprung liefern, weil sie sämtliche Be-wohner eines Hauses oder einer Wohnunggleichzeitig warnen.

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Funkvernetzung

Ei Electronics Warnmelder mit dem Buchstaben W oderC in der Typbezeichnung können durch Einsetzen einesFunkmoduls miteinander vernetzt werden. In denFunkzubehörprodukten (z. B. Fernbedienung) ist dasFunkmodul bereits integriert. Das Verbinden vonWarnmeldern und Zubehör zu einem Funksystem er-folgt durch die sog. Hauscodierung.

Repeater-Technologie

Ei Electronics setzt im Rahmen der Funkvernetzung diesog. Repeater-Technologie ein. Hierbei funktionierendie installierten Warnmelder automatisch als Ver-stärker. Das heißt, die Geräte können das Alarmsignalnicht nur empfangen, sondern geben es auch an dieanderen Melder weiter. Das Ergebnis ist eine erheblicheSteigerung der Reichweite.

Hauscodierung

Die Funkmodule von Ei Electronics besitzen einen Mikro-prozessor. Eine spezielle Software macht es möglich,dass die Rauchwarnmelder über Millionen verschie-dener Codierungsvarianten innerhalb des Hauses vernetzt werden und ein störungsfreier Parallelbetriebin verschiedenen Wohneinheiten möglich ist.

Vernetzung in Mehrfamilienhäusern

Rauchwarnmelder sollten nur innerhalb einer einzigenWohneinheit vernetzt werden. In Mehrfamilienhäu-sern ist es außerdem ratsam, Rauchwarnmelder-Netz-werke in Treppenhäusern, Wasch- oder Kellerräumen zuinstallieren.

Keine Regel ohne Ausnahme: Für hilfsbedürftige Men-schen kann eine Vernetzung über ihre Wohnung hin-aus durchaus wünschenswert und sinnvoll sein.

Verortung im Warnmeldernetzwerk

Beim Einsatz vernetzter Rauch- und Hitzewarnmelderist es hilfreich, so schnell wie möglich feststellen zukönnen, woher die Gefahr kommt und ob es sich wirk-lich um einen Alarm oder nur um einen Falsch- oderFehlalarm handelt. Daher sollte bei der Installation von vernetzten Rauchwarnmeldern in jedem Geschosseines Wohngebäudes mindestens ein Verortungs- bzw.Lokalisierungstaster vorgesehen werden (wandmon-tiert oder mobil). Wenn dieser Taster betätigt wird, ver-stummen sämtliche vernetzten Rauchwarnmelder bisauf denjenigen, der den Alarm ausgelöst hat. So lässtsich schnell feststellen, wo der Brandherd liegt.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

Tipps

- Mithilfe der Hauscodierung ist es möglich,einen Alarm aus dem Treppenhaus in alleWohnungen gleichzeitig weiterzuleiten,wobei ein Alarm in einer Wohnung auch nurin dieser bleibt.

- Es können bis zu 31 Rauch- und/oder Hitze-warnmelder von Ei Electronics untereinandervernetzt werden. Aus Gründen der Über-sichtlichkeit empfiehlt es sich in der Praxis,nicht mehr als zwölf Geräte miteinander zuvernetzen.

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Drahtvernetzung

Bei Neubauten kann eine Vernetzung bereits bei derPlanung berücksichtigt werden. Dafür gibt es zwei Mög-lichkeiten:

1. Batteriebetriebene Rauchwarnmelder mit Optionzur Drahtvernetzung können einfach per Kabelverbunden werden. Dazu sollte eine Zwei-Ader-Kabelinstallation verlegt werden, die sämtlicheStellen abdeckt, an denen die Rauchwarnmeldermontiert werden sollen.

2. 230 -Volt-Rauchwarnmelder werden über die hauseigene Stromleitung mit Energie versorgt und sind dadurch permanent betriebsbereit. Bei Ei Electronics Rauchwarnmeldern erfolgt derAnschluss an die 230 -Volt-Netzleitung über die Montageplatte. Eine Vernetzungsader und die stromführende Leitung bilden die Vernetzung.Durch einfaches Aufschieben des Melders auf die Montageplatte wird der Spannungskontakthergestellt.

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Funkleistung von Rauchwarnmeldern

Funkvernetzte Rauchwarnmelder übertragenihr Funksignal nur unter bestimmten Bedin-gungen; so z. B. beim Prüfen und im Alarm-Modus. Statusmeldungen über Einheit undFunkverbindung werden alle 20 Minuten für50 Millisekunden ausgetauscht. Die Funk-ausgangsleistung eines Ei Electronics Funk-moduls beträgt 3,2 Milliwatt.

Zum Vergleich: Die Funkausgangsleistungeines Mobiltelefons liegt zwischen 2 und 3 Watt, ist also bis zu tausendmal höher alsdie eines funkvernetzten Rauchwarnmelders.Ein Mobiltelefon sendet außerdem kontinu-ierlich Funksignale aus, auch wenn nichtdamit telefoniert wird. Funk-Rauchwarn-melder von Ei Electronics übertragen pro Tagnur 3,6 Sekunden lang ein Signal. Die mög-liche Belastung durch Funkwellen ist alsodeutlich geringer als die anderer Geräte imHaushalt, wie Mobiltelefone und WLAN-Router.

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3.6 Wartung und Prüfung

Die DIN 14676 empfiehlt die Wartung von Rauchwarn-meldern nach Angaben des Herstellers, mindestens jedoch einmal im Jahr (+/- drei Monate).

Visuelle Prüfung

Im Rahmen der Sichtprüfung wird hinterfragt, ob einRauchmelder überhaupt noch vorhanden bzw. ob er imrichtigen Raum montiert ist (bei Raumnutzungsände-rung). Außerdem wird überprüft, ob sich die Raumsi-tuation dahin gehend verändert hat, dass entstehenderRauch aufgrund von Einbaumöbeln oder Raumteilernnicht mehr ungehindert zum Melder dringen kann.

Schließlich wird untersucht, ob die Raucheintrittsöff-nungen am Gerät und speziell die zur Rauchkammersauber und frei von Staub und Spinnweben sind. Fallserforderlich, kann der Rauchwarnmelder mit einemfeuchten Tuch abgewischt oder mit einem Staubsau-ger auf niedriger Saugstufe gereinigt werden.

Sollte der Rauchwarnmelder beschädigt sein, muss ersofort ausgetauscht werden. Eine Reparatur kann nurdurch den Hersteller erfolgen.

Funktionsprüfung der Warnsignale

Die Funktion eines Rauchwarnmelders kann durch dasBetätigen des Testknopfes geprüft werden. Die Tastemuss so lange gedrückt werden, bis der Melder Alarmschlägt und die LED-Anzeige am Rauchwarnmelder rotblinkt.

Bei einem 230-Volt-Rauchwarnmelder mit Notstrom-batterie sollte der Check jeweils unabhängig einmalmit Netzstromversorgung und einmal mit Batterie (beiausgeschalteter Netzversorgung) durchgeführt wer-den. In beiden Fällen muss das Gerät Alarm auslösenund die LED-Anzeige das richtige Signal abgeben.

Vernetzte Geräte müssen jeweils einzeln kontrolliertund anschließend auf die korrekte Weiterleitung desAlarms an alle angeschlossenen Rauch- und Hitze-warnmelder überprüft werden.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

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3.7 Falsch- und Fehlalarme

Von einem Falschalarm (auch: unerwünschten Alarm)spricht man, wenn ein Rauchwarnmelder etwas ande-res als Brandrauch detektiert. Gelangen beispielsweiseKochdämpfe aus der Küche in die Nähe eines Rauch-warnmelders, schlägt dieser Alarm, weil er die Dämpfemit Rauch „verwechselt“. Der Melder reagiert also rich-tig, weil er „Rauch“ meldet. Der Alarm ist aber trotzdemfalsch, weil es sich ja um ungefährliche Kochdämpfehandelt.

Ein Fehlalarm liegt dann vor, wenn ein Rauchwarnmel-der ohne erkennbaren Grund ein Alarmsignal abgibt, z. B. aufgrund fehlerhafter Batterien oder Elektronik.

Vorangegangene Falsch- und Fehlalarme stellen denhäufigsten Grund für entfernte Batterien in Rauch-warnmeldern dar. Fehlalarme können vermieden wer-den, indem ausschließlich Qualitätsrauchmelder ein-gesetzt und diese richtig eingebaut, positioniert undregelmäßig gewartet werden.

Folgende Qualitätsmerkmale von Ei Electronics Rauch-warnmeldern sorgen dafür, Falsch- und Fehlalarme zuvermeiden:

fest verschweißtes Insektengitter am Eingang zur Rauchkammer

Größe und Design der Rauchkammer

Antistatikbehandlung der Kunststoffteile desRauchwarnmelders bereits bei der Herstellung

Automatische Verschmutzungskompensation

Bei folgenden Tätigkeiten in der Wohnung kann einRauchwarnmelder unerwünscht Alarm geben: - Schweiß-, Löt- und Flexarbeiten - Säge- und Schleifarbeiten- Staub durch Baumaßnahmen- Wasser- und Kochdämpfe- extreme elektromagnetische Einwirkungen (EMV)

Falls ein Gerät regelmäßig Fehlalarm auslöst, solltezunächst sein Montageort überprüft werden. Falsch-oder Fehlalarme sollten eine seltene Ausnahme sein,sie sind kein Funktionsbeweis. Im Gegenteil: Wenn einRauchwarnmelder häufig Falsch- oder Fehlalarm aus-löst, ist er entweder qualitativ minderwertig, am fal-schen Ort montiert oder verschmutzt.

Bei Renovierungen oder wenn das Auftreten vonFalschalarmen vorhersehbar ist, können Rauchwarn-melder abgedeckt oder zeitweise abmontiert werden.Nach Abschluss der Arbeiten muss der Rauchwarn-melder auf seine richtige Funktion hin überprüft wer-den.

Zum kurzzeitigen Unterdrücken eines Falschalarmsbesitzen Ei Electronics Rauchwarnmelder eine Stumm-schaltfunktion.

3.8 Installationszeitpunkt

Bei Neubauten oder nach Renovierungsarbeiten soll-ten Rauchwarnmelder erst dann eingebaut werden,wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind und dasGebäude vollständig gesäubert wurde. Denn zu vielStaub und Schmutz können die Rauchkammer desRauchwarnmelders verunreinigen und Falschalarmeauslösen. In solchen Fällen erlischt die Gewährleistungdes Herstellers.

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4. Speziallösungen und -produkte

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4.1 Hörgeschädigtenmodul

Menschen mit verringertem Hörvermögen haben be-sondere Anforderungen an einen wirkungsvollen Brand-schutz. Die DIN 14676 fordert: „Bei Personen, die überein eingeschränktes Wahrnehmungsvermögen verfü-gen, müssen gegebenenfalls organisatorische Maßnah-men vorgesehen oder zusätzliche geeignete Warnein-richtungen eingesetzt werden.“

Ei Electronics hat ein spezielles Hörgeschädigtenmodulentwickelt, das den Alarm eines Warnmelders in opti-sche und haptische Signale übersetzt: Löst ein mit demHörgeschädigtenmodul vernetzter Rauch-, Hitze- oderKohlenmonoxidwarnmelder Alarm aus, beginnt ein Stro-boskoplicht zu blitzen und ein Rüttelkissen vibriert.

Die Vernetzung von Warnmeldern und Hörgeschädig-tenmodul erfolgt per Funk, sodass keine Verkabelungerforderlich und eine schnelle und einfache Installationmöglich ist.

Durch den zusätzlichen Einsatz einer Fernbedienungwird eine maximale Sicherheit und Bedienerfreund-lichkeit erreicht.

4.2 Fernbedienung

Das Betätigen der Test- oder Stummschalttaste einesRauchwarnmelders an der Zimmerdecke ist schonunter normalen Umständen mit Aufwand verbunden;für kranke oder in der Mobilität eingeschränkte Perso-nen ist es oftmals unmöglich.

In diesen Fällen wird der Einsatz einer Fernbedienungempfohlen. Mit einem einzigen Knopfdruck lassen sichWarnmelder prüfen, stummschalten oder lokalisieren.

Ei Electronics bietet verschiedene Fernbedienungen fürdie Wandmontage und/oder für den mobilen Einsatzan.

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4.3 Kohlenmonoxidwarnmelder

Kohlenmonoxid (CO) ist ein unsichtbares, geruchlosesund äußerst giftiges Gas. Es entsteht bei der unvollstän-digen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe –und zwar umso mehr, je weniger Sauerstoff zugeführtwird (z.B. durch versperrte Zu- und Abluftwege, unsach-gemäße Anwendung oder defekte Geräte).

Im häuslichen Umfeld kann Kohlemonoxid überall dortentstehen, wo eine Feuerstätte mit kohlenstoffhaltigenBrennstoffen betrieben wird, wie z. B.:

Gas-, Öl-, Brikett- oder Pelletheizung

Kamin- oder Kohleofen

Offener Kamin

Gasherd, Gasboiler

Atmet der Mensch eine erhöhte Kohlenmonoxidkon-zentration ein, kommt es schnell zu einem Sauerstoff-mangel im Blut. Schon geringe Mengen bewirkenirreversible Herz- und Hirnschäden, größere Mengenführen innerhalb weniger Minuten zum Tod (s. neben-stehende Tabelle).

Wie ein Kohlenmonoxidwarnmelder arbeitet

Kohlenmonoxidwarnmelder besitzen einen elektro-chemischen Sensor, der den Kohlenmonoxidgehalt derLuft in regelmäßigen Abständen überprüft. Sobald dieKohlenmonoxidkonzentration über 43 ppm liegt, lösendie Ei Electronics Warnmelder einen 85 dB(A) lautenAlarm aus. Sinkt der kritische Wert wieder – z. B. durchausgiebiges Lüften – wird der Alarm automatisch zu-rückgesetzt.

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Grundlagenwissen Rauchwarnmelder

Höchstzulässiger Wert bei andauernderCO-Einwirkung über einen Zeitraum von 8 Stunden**.

Geringe Kopfschmerzen nach 1,5 Stunden.

Geringe Kopfschmerzen, Ermüdung,Schwindel, Übelkeit nach 2 bis 3 Stunden.

Kopfschmerzen in der Stirn innerhalb von1 bis 2 Stunden, lebensbedrohlich nach 3 Stunden. Auch höchstzulässige ppm inRauchgas (auf luftfreier Basis) gemäß derUS-Umweltschutzbehörde.

Schwindel, Übelkeit und Schüttelkrämpfeinnerhalb von 45 Minuten. Bewusstlosigkeitinnerhalb von 2 Stunden. Tod innerhalbvon 2 bis 3 Stunden.

Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeitinnerhalb von 20 Minuten. Tod innerhalbvon 1 Stunde.

Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeitinnerhalb von 5 bis 10 Minuten. Tod inner-halb von 25 bis 30 Minuten.

Tod innerhalb von 1 bis 3 Minuten.

*Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft in ppm (parts per million)**gemäß OSHA = Occupational Safety & Health Association

35 ppm

150 ppm

200 ppm

400 ppm

800 ppm

1.600 ppm

3.200 ppm

12.800 ppm

Kohlen-monoxidwert* Mögl. Vergiftungserscheinungen

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