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Integriertes Stadtbezirksentwicklungskonzept Hörde Bericht 2009

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Integriertes Stadtbezirksentwicklungskonzept Hörde Bericht 2009

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Inhaltsverzeichnis

1 Bericht 2009 ..............................................................................................................7 1.1 Integrierte StadtbezirksEntwicklungsKonzepte in Dortmund ...............................................7 1.2 Gliederung des InSEKts Hörde..................................................................................................8 1.3 Überblick über Veränderungen im Stadtbezirk Hörde seit 2004 ..........................................9

2 Der Stadtbezirk Hörde............................................................................................12 2.1 Überblick über den Stadtbezirk Hörde..................................................................................12 2.2 Bevölkerung ............................................................................................................................13 2.2.1 Bevölkerung und Sozialstruktur.............................................................................................13 2.2.2 Bevölkerungswanderung........................................................................................................16 2.2.3 Erwerbsbeteiligung.................................................................................................................17 2.2.4 Fazit und Ausblick...................................................................................................................18

3 Stadtplanung und Stadtentwicklung .....................................................................19 3.1 Querschnittsorientierte Stadtentwicklung in Dortmund......................................................19 3.1.1 dortmund-project ...................................................................................................................19 3.1.2 Familienfreundliche Stadtentwicklung..................................................................................20 3.1.3 Integrationspolitische Aspekte in der Stadtentwicklung .....................................................21 3.1.4 Barrierefreies Lebensumfeld ..................................................................................................22 3.1.5 Aktionsplan Soziale Stadt.......................................................................................................22 3.2 Bauleitplanung, Rahmenplanung und Stadtentwicklung seit 2004 ....................................23 3.2.1 Flächennutzungsplanänderungen .........................................................................................23 3.2.2 Aufstellung von Bebauungsplänen........................................................................................24 3.2.3 Städtebaulicher Ideenwettbewerb „Mehrgenerationenwohnen“......................................25 3.2.4 Projekte der Stadtentwicklung und Stadterneuerung .........................................................26 3.2.4.1 Zukunftsstandort PHOENIX ....................................................................................................26 3.2.4.1.1 PHOENIX See ...........................................................................................................................27 3.2.4.1.2 PHOENIX West.........................................................................................................................31 3.2.4.1.3 Stadterneuerung Hörde Zentrum ..........................................................................................35 3.2.4.2 Hörde-Clarenberg – Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf....................................36 3.2.5 StadtbezirksMarketing Hörde ................................................................................................37 3.2.6 Aktionsplan Soziale Stadt für den Sozialraum Hörde ..........................................................39

4 Fachressorts ............................................................................................................40 4.1 Einzelhandel ............................................................................................................................40 4.1.1 Masterplan Einzelhandel ........................................................................................................40 4.1.2 Einzelhandelsentwicklung im Stadtbezirk Hörde 2002–2008 ..............................................41 4.1.3 Versorgungszentren und Projekte .........................................................................................42 4.1.4 Planungen und Maßnahmen zur Sicherung der Nahversorgung ........................................43 4.1.5 Fazit und Ausblick...................................................................................................................44 4.2 Wohnen ...................................................................................................................................45 4.2.1 Wohnen im Wandel ................................................................................................................45 4.2.2 Der Stadtbezirk Hörde als Wohnstandort .............................................................................47 4.2.3 Entwicklung des Wohnbestandes ..........................................................................................48 4.2.4 Umgesetzte und in Realisierung befindliche Wohnungsbauprojekte.................................48

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4.2.5 Geplante und im Verfahren befindliche Maßnahmen .........................................................49 4.2.6 Fazit und Ausblick...................................................................................................................51 4.3 Freiraum und Umwelt.............................................................................................................52 4.3.1 Fachplanungen seit 2004........................................................................................................52 4.3.2 Überblick über Freiflächen im Stadtbezirk Hörde ................................................................54 4.3.3 Umgesetzte und in Realisierung befindliche Maßnahmen ..................................................55 4.3.4 Geplante und im Verfahren befindliche Maßnahmen .........................................................56 4.3.5 Fazit und Ausblick...................................................................................................................59 4.4 Wirtschaftsflächen ..................................................................................................................60 4.4.1 Masterplan Wirtschaftsflächen ..............................................................................................60 4.4.2 Bedeutende Wirtschaftsflächen und Einrichtungen im Stadtbezirk Hörde ........................60 4.4.3 Wirtschaftsflächenentwicklung im Stadtbezirk Hörde seit 2004 .........................................61 4.4.4 Umgesetzte Maßnahmen auf Wirtschaftsflächen seit 2004.................................................64 4.4.5 Fortschritte bei Planverfahren und Projekten seit 2004 .......................................................65 4.4.6 Fazit und Ausblick...................................................................................................................67 4.5 Soziale Infrastruktur ...............................................................................................................68 4.5.1 Betreuungsangebote für Kinder in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege ..............68 4.5.1.1 Realisierte Maßnahmen seit 2004 ..........................................................................................68 4.5.1.2 Geplante Maßnahmen............................................................................................................69 4.5.2 Schulen ....................................................................................................................................70 4.5.2.1 Realisierte Schulbaumaßnahmen...........................................................................................71 4.5.2.2 Geplante Schulbaumaßnahmen.............................................................................................73 4.5.3 Kinder- und jugendfreundliche Stadtentwicklung und Stadtplanung................................74 4.5.3.1 Realisierte Maßnahmen..........................................................................................................75 4.5.3.2 Geplante Maßnahmen............................................................................................................76 4.5.4 Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung und Jugendhilfeplanung......................76 4.5.5 Familienförderung ..................................................................................................................78 4.5.6 Seniorenarbeit und Pflegeplanung........................................................................................79 4.5.7 Fazit und Ausblick...................................................................................................................80 4.6 Sportstätten.............................................................................................................................81 4.6.1 Realisierte Maßnahmen seit 2004 ..........................................................................................81 4.6.2 Geplante Maßnahmen............................................................................................................82 4.6.3 Fazit und Ausblick...................................................................................................................82 4.7 Freizeit und Kultur ..................................................................................................................83 4.7.1 Rahmenbedingungen für die Kulturarbeit ...........................................................................83 4.7.2 Kultureinrichtungen ...............................................................................................................83 4.7.3 Kulturveranstaltungen............................................................................................................84 4.7.4 Fazit und Ausblick...................................................................................................................85 4.8 Weiterbildung .........................................................................................................................86 4.8.1 Weiterbildungseinrichtungen ................................................................................................86 4.8.2 Bildung für Nachhaltige Entwicklung....................................................................................87 4.8.3 Fazit und Ausblick...................................................................................................................87 4.9 Verkehr und Mobilität ............................................................................................................88 4.9.1 Gesamtstädtische Planungen .................................................................................................88 4.9.2 Überblick über die verkehrliche Infrastruktur.......................................................................89 4.9.3 Seit 2004 erfolgte Maßnahmen .............................................................................................90 4.9.3.1 Straßen und Parkraum............................................................................................................90 4.9.3.2 Fußgänger- und Radverkehr ..................................................................................................91 4.9.3.3 Öffentlicher Personennahverkehr..........................................................................................92 4.9.4 Geplante Maßnahmen............................................................................................................93

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4.9.4.1 Straßennetz .............................................................................................................................93 4.9.4.2 Fußgänger- und Radverkehr ..................................................................................................93 4.9.4.3 Öffentlicher Personennahverkehr..........................................................................................94 4.9.5 Fazit und Ausblick...................................................................................................................95 4.10 Technische Infrastruktur .........................................................................................................96 4.10.1 Abfallentsorgung....................................................................................................................96 4.10.2 Abwasserentsorgung ..............................................................................................................96 4.10.3 Mobilfunk................................................................................................................................99 4.10.4 Regenerative Energie..............................................................................................................99 4.10.5 Fazit und Ausblick.................................................................................................................100 4.11 Öffentliche Sicherheit und Ordnung ...................................................................................101 4.11.1 Einrichtungen........................................................................................................................101 4.11.2 Maßnahmen ..........................................................................................................................101 4.11.3 Fazit und Ausblick.................................................................................................................102 4.12 Denkmalpflege......................................................................................................................103 4.12.1 Historie und aktueller Stand ................................................................................................103 4.12.2 Fazit und Ausblick.................................................................................................................103

5 Anhang .................................................................................................................104 5.1 Statistische Daten zur Gesamtstadt Dortmund ...................................................................104 5.2 Denkmalliste für den Stadtbezirk Hörde.............................................................................106 5.3 Karten ....................................................................................................................................109

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Lage des Stadtbezirks Hörde innerhalb des Dortmunder Stadtgebiets................................12 Abb. 2: Lage der statistischen Bezirke innerhalb des Stadtbezirks Hörde.........................................13 Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung im Stadtbezirk Hörde im Vergleich zur Gesamtstadt

1990–2007.................................................................................................................................14 Abb. 4: Binnenwanderung im Stadtbezirk Hörde 2007......................................................................16 Abb. 5: Erwerbsbeteiligung im Stadtbezirk Hörde im Vergleich zur Gesamtstadt für

das Jahr 2007............................................................................................................................18 Abb. 6: Siegerentwurf Mehrgenerationenwohnen ............................................................................25 Abb. 7: Gesamtkonzept Zukunftsstandort PHOENIX..........................................................................26 Abb. 8: Städtebaulicher Rahmenplan PHOENIX See...........................................................................27 Abb. 9: Städtebaulicher Rahmenplan PHOENIX West ........................................................................31 Abb. 10: Stadterneuerung Hörde Zentrum ...........................................................................................36 Abb. 11: Untersuchungsraum der Quartiersanalyse „Hörder Neumarkt“...........................................48 Abb. 12: Lage der Wirtschaftsflächen im Stadtbezirk Hörde ...............................................................61 Abb. 13: Schülerzahlenentwicklung in Hörde 2004–2013 in Grundschulen........................................70 Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Bevölkerung und Sozialstruktur im Stadtbezirk Hörde .........................................................15 Tab. 2: Wanderungsbewegung im Stadtbezirk Hörde 2007 .............................................................17 Tab. 3: Wanderungsbewegung im Stadtbezirk Hörde 2003–2007....................................................17 Tab. 4: Erwerbsbeteiligung im Stadtbezirk Hörde 2003–2007 ..........................................................17 Tab. 5: Veränderung der Einzelhandelskenndaten im Stadtbezirk Hörde 2002–2005 ....................41 Tab. 6: Gebäude- und Wohnflächenstatistik für den Stadtbezirk Hörde .........................................47 Tab. 7: Veränderung der Wohnbaupotenziale im Stadtbezirk Hörde 2004–2008 ...........................47 Tab. 8: Veränderung der Wirtschaftsflächenreserven im Stadtbezirk Hörde seit 2004 ...................63 Tab. 9: Betriebsreserven im Stadtbezirk Hörde 2008 .........................................................................63 Tab. 10: Fertiggestellte Schulbaumaßnahmen bis 30.06.2008.............................................................71 Tab. 11: Laufende und geplante Schulbaumaßnahmen ab 01.07.2008..............................................73 Tab. 12: Ausbau Offene Ganztagsschulen im Stadtbezirk Hörde seit 2003........................................78 Tab. 13: Fertig gestellte und in Bau befindliche Straßenbaumaßnahmen 2004–2008

(Stand: 30.06.2008)...................................................................................................................91 Tab. 14: Geplante Straßenbaumaßnahmen ab 01.07.2008 in der Reihenfolge der Prioritäten........93 Tab. 15: Fertig gestellte Kanalbaumaßnahmen seit 2004 bis zum 30.06.2008...................................97 Tab. 16: Laufende und geplante Kanalbaumaßnahmen ab 01.07.2008 .............................................98 Anh. 1: Bevölkerung, Sozialstruktur und Erwerbsbeteiligung in Dortmund und im

Stadtbezirk Hörde..................................................................................................................104 Anh. 2: Gebäude- und Wohnflächenstatistik für Dortmund und den Stadtbezirk Hörde .............106

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1 Bericht 2009

1.1 Integrierte StadtbezirksEntwicklungsKonzepte in Dortmund

Integrierte Stadtentwicklungskonzepte haben in den vergangenen Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen. Nachhaltige Lösungsansätze zu aktuellen Fragen wie den Auswirkungen des demo-graphischen Wandels, der sozialen Ungleichheit, Fragen der Integration oder dem Schutz der Umwelt lassen sich heute – auch vor dem Hintergrund immer knapper werdender finanzieller und personeller Ressourcen – nur noch in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten lösen.

Dieser Ansatz hat inzwischen breiten Konsens gefunden. 2007 haben sich in der Leipzig Charta die Minister der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verpflichtet, das „Instrument der Inte-grierten Stadtentwicklung voranzubringen, die entsprechenden Governance-Strukturen für deren Umsetzung zu unterstützen und die hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene zu schaffen“. Ganzheitliche Strategien sowie ein abgestimmtes Handeln aller am Prozess der Stadtentwicklung beteiligten Personen und Institutionen fördern den Interessensausgleich und bilden eine tragfähige Basis für Entscheidungen. Ziel ist die Erarbeitung von umsetzungsorientier-ten Planungsinstrumenten, die auf den Arbeitsschritten der Bestandsanalyse, der Erarbeitung von Entwicklungszielen, aufeinander abgestimmter Maßnahmen, der Bündelung öffentlicher und pri-vater Finanzmittel sowie der vorausschauenden Koordination aller Beteiligten beruhen.

Das Erfordernis, auf Stadtbezirksebene integrierte Entwicklungskonzepte zu erarbeiten, wurde in Dortmund bereits früh erkannt. Am 14.12.2000 fasste der Rat der Stadt Dortmund neben dem Be-schluss zur Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans und der Erarbeitung verschiedener Masterpläne auch den Beschluss zur Erarbeitung von Integrierten Stadtbezirksentwicklungskon-zepten (InSEKts). Die Masterpläne stellen sektorale Entwicklungspläne dar, die eine langfristige gesamtstädtische Perspektive für ihre jeweiligen Ressorts aufzeigen.

Die InSEKts hingegen erlauben einen fachlich umfassenden Überblick über den Status quo, Ent-wicklungspotenziale und -perspektiven für jeden der zwölf Dortmunder Stadtbezirke. Die lokalen Besonderheiten, Funktionen und Aufgaben der einzelnen Stadtbezirke werden dabei besonders hervorgehoben. Von ihrem Konkretisierungsgrad stehen die InSEKts zwischen dem Flächennut-zungsplan und den Bebauungsplänen.

In Dortmund wurden die InSEKts 2004 erstmals veröffentlicht. Sie dienten als inhaltliche Grundla-ge für die Erarbeitung des neuen Flächennutzungsplans und begleiteten fachlich dessen Aufstel-lungsprozess. Mit dem Beschluss zu den InSEKts 2004 hat der Rat festgelegt, dass diese zur Mitte und zum Ende der kommunalpolitischen Legislaturperiode zu überarbeiten und den politischen Gremien sowie der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu geben bzw. dem Rat der Stadt Dortmund zur Beschlussfassung vorzulegen sind. Der Fortschreibungsentwurf von 2007 stellte die erste Aktualisierung des InSEKts dar. Er zeigte die vielfältigen Veränderungen im Stadtbezirk auf, die sich seit der Erstellung des InSEKts 2004 erge-ben haben. Während der Erstellung des InSEKts 2004 und auch nach Vorliegen der Fortschreibungsentwürfe 2007 wurde in Dortmund in beispielhafter Weise ein Dialog mit fachlich und räumlich berührten Fachleuten, Interessensgruppen sowie Bürgerinnen und Bürgern geführt. So wurde sicher gestellt, dass sowohl die lokalen Detailkenntnisse der Bürger vor Ort als auch das Fachwissen der Verwal-tung in einer qualitätsvollen Planung vereint wurden.

Die Anregungen aus der Bürgerschaft und der Politik wurden geprüft und nach Abwägung in das vorliegende InSEKt 2009 eingearbeitet. Somit hat der Fortschreibungsentwurf 2007 als Arbeits- und Diskussionsgrundlage für den vorliegenden Bericht gedient. Das InSEKt 2009 greift auf die Daten der InSEKts 2004 und des Fortschreibungsentwurfs 2007 zu-

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rück und zeigt zusätzlich aktuelle Zahlen und Veränderungen auf. Darüber hinaus werden Ent-wicklungsperspektiven für Fachressorts und Ortsteile aufgezeigt.

Den InSEKts kommt innerhalb der Stadt Dortmund ein hoher politischer Stellenwert zu. Sie haben sich als geeignetes Instrument erwiesen, um in regelmäßigen Abständen den Dialog über die Entwicklung innerhalb der einzelnen Stadtbezirke mit den dortigen politischen Gremien und Bürgern zu pflegen. Dass dieser in Dortmund auch von anderen Fachämtern gepflegte Dialog Vorbildcharakter hat, zeigt das Diplom des Europäischen Verwaltungspreises (European Public Sector Award), das Dort-mund im November 2007 in der Kategorie „Gemeinsam handeln“ verliehen wurde.

Stadtentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Stadt Dortmund beabsichtigt, in den kom-menden Jahren den Aufgabenkatalog der Leipzig Charta schrittweise abzuarbeiten und mit Hilfe der InSEKts eine fundierte Datenbasis für eine integrierte, handlungsorientierte Stadtbezirksent-wicklung zu erarbeiten.

1.2 Gliederung des InSEKts Hörde

Das InSEKt 2009 für den Stadtbezirk Hörde erlaubt einen querschnittsorientierten, detaillierten Überblick über Veränderungen, die im Stadtbezirk Hörde zwischen 2004 und Mitte 2008 erfolgt sind. Der Bericht ist in folgende Kapitel gegliedert:

Der Überblick über den Stadtbezirk Hörde dient dem Leser als erste Orientierung innerhalb des Stadtbezirks. Hier werden bedeutende Flächen und Einrichtungen sowie die Lage der einzelnen Stadtteile kurz dargestellt. Ausführungen zur Bevölkerung und Sozialstruktur ergänzen den Über-blick.

Für die Umsetzung vieler Baumaßnahmen sind planrechtliche Darstellungen und Festsetzungen Voraussetzung. Sie zeigen die wesentlichen rechtlichen und inhaltlichen Rahmenbedingungen auf, innerhalb derer Flächenentwicklungen und Projekte im Stadtbezirk Hörde statt finden können. Im Kapitel Stadtplanung und Stadtentwicklung wird der querschnittsorientierte Planungsansatz der Stadt Dortmund erläutert. Er umfasst fachübergreifende Ansätze, die für die Gesamtstadt Gül-tigkeit besitzen, beispielsweise die Bewältigung des Strukturwandels, die Familienfreundlichkeit, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie die Berücksichtigung von Barrie-refreiheit. Flächennutzungsplanänderungen, neue rechtskräftige Bebauungspläne, erarbeitete Rahmenpläne, Stadtentwicklungskonzepte sowie Aktivitäten im Rahmen der Sozialen Stadt und des Stadtbezirksmarketings werden beschrieben. Flächen, die aktuell überplant werden oder sich im Verfahren befinden, werden den einzelnen Fachressorts zugeordnet und dort erläutert.

Detaillierte Ausführungen der seit 2004 erfolgten Veränderungen werden für die einzelnen Fach-ressorts Einzelhandel, Wohnen, Freiraum und Umwelt, Wirtschaft, Soziale Infrastruktur, Sport-stätten, Freizeit und Kultur, Weiterbildung, Verkehr und Mobilität, Technische Infrastruktur, Öf-fentliche Sicherheit und Ordnung sowie Denkmalpflege dargestellt. Neben einem Überblick über die jeweiligen aktuellen Fachplanungen und einer ressortbezogenen Darstellung der Bestandssi-tuation werden seit 2004 durchgeführte Maßnahmen und Planungsfortschritte aufgeführt. Viele dieser Maßnahmen füllen den baurechtlichen Rahmen mit Leben bzw. ergänzen diesen, sofern ih-re Realisierung keiner bauleitplanerischen Vorgaben bedarf. Bei in Planung befindlichen Maß-nahmen wird der Planungsstand von Sommer/Herbst 2008 dargestellt. Die Summe der einzelnen Planungen und Projekte ergibt in der Gesamtschau einen guten Ein-druck über Veränderungen des städtischen Umfelds innerhalb des Stadtbezirks Hörde.

Der Anhang umfasst eine Zusammenstellung verschiedener Tabellen, die den Text inhaltlich er-gänzen. Darüber hinaus besteht er aus vier Karten. Für die Ressorts „Einzelhandel“ sowie „Freiraum und Umwelt“ sind Ergebnisse verschiedener Fachplanungen separat dargestellt. Die Karte „Realisierte

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Projekte und Planungen seit 2004“ erlaubt einen Überblick über die geographische Lage der seit 2004 erfolgten Projekte und Planungen, die im Text mit einem Kürzel gekennzeichnet sind. Der „Flächennutzungsplan“ gibt die Darstellungen des rechtskräftigen Flächennutzungsplans von 2004 samt zwischenzeitlich erfolgter Änderungen für das Stadtbezirksgebiet von Hörde wieder.

1.3 Überblick über Veränderungen im Stadtbezirk Hörde seit 2004

Im Stadtbezirk Hörde haben sich seit 2004 in vielen Bereichen Veränderungen ergeben, die die Infrastruktur bzw. das Erscheinungsbild im Stadtbezirk aufgewertet haben. Die wichtigsten wer-den nachfolgend kurz aufgeführt; sie sind in den darauffolgenden Kapiteln ausführlich beschrie-ben:

Hörde ist sicherlich der Dortmunder Stadtbezirk, der sich gegenwärtig am grundlegendsten wan-delt. Hier bestehen für verschiedene Areale umfangreiche Projekte der Stadtentwicklung und Stadterneuerung. Auf den ehemaligen Hochofen- und Stahlwerksarealen entsteht der Zukunftsstandort PHOENIX. Der Teilbereich PHOENIX West ist hochwertiger Standort für Technologiebetriebe. Auf dem Teil-bereich PHOENIX See entsteht ein attraktives Stadtquartier mit Wohn-, Arbeits- und Freizeitberei-chen. Der dazwischen befindliche Hörder Ortskern wird in die Stadtentwicklung und -erneuerung einbezogen. Die Großwohnsiedlung Clarenberg wurde durch aufwändige Sanierung erheblich aufgewertet.

Im Stadtbezirk Hörde hat die Bevölkerung zwi-schen 2003 und 2005 aufgrund innerstädtischer

Zuzüge und positiver Wanderungsbewegungen zugenommen, aufgrund von Wanderungsverlus-ten in 2007 jedoch wieder das Niveau von 2003 erreicht. Die Bevölkerungsdichte, Minderjähri-gen- und Arbeitslosenquote sowie der Auslän-deranteil sind im Vergleich zur Gesamtstadt Dortmund unterdurchschnittlich, der Hochbetag-tenanteil ist mit 5,3 % überdurchschnittlich hoch. Für den Stadtbezirk Hörde sind Durchschnitts-werte aussageschwach, da die Werte vor allem zwischen Hörde-Clarenberg und den südlichen Bezirken große Schwankungsbreiten aufweisen.

Im Einzelhandel hat die Verkaufsfläche zwischen 2002 und 2005 insgesamt um 2.600 m² zuge-nommen, während die Anzahl der Betriebe um 14 auf 280 gesunken ist. Hörde weist einen über-durchschnittlich hohen Versorgungsgrad mit 0,953 m² Einzelhandelsverkaufsfläche pro Einwohner auf. Die Kaufkraftbindungsquote ist für Dortmunder Verhältnisse durchschnittlich und soll – auch in Zusammenhang mit der Entwicklung des Zukunftsstandorts PHOENIX – gesteigert werden. In einem Gutachten zur Stärkung und Stabilisierung des Einzelhandels im Hörder Zentrum und seiner Randbereiche wird die Ansiedlung eines weiteren Vollsortimenters vorgeschlagen. Die Ortsteilzentren Höchsten und Holzen werden durch den Bau neuer Einkaufszentren gestärkt.

Seit 2004 haben sich im Stadtbezirk Hörde die Wohnbauentwicklungsflächen vorwiegend durch Überbauung um 5,5 ha reduziert. Aufgrund seiner Größe ist das südlich der Zillestraße gelegene Neubaugebiet Silberhecke bedeutsam, welches nur noch geringe Potenzialflächen aufweist. Die Wohnbauflächen am PHOENIX See stellen für die nächsten Jahre die größte Flächenreserve im Stadtbezirk Hörde dar. Hier können 900–1.300 Wohneinheiten in Form von Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern sowie im Geschosswohnungsbau errichtet werden. Darüber hinaus soll das Quartier „Hörder Neumarkt“ eine Aufwertung erfahren.

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Freiraum und Umwelt wurden durch kleinere Aufforstungen und umfangreiche Pflegemaß-nahmen in den Grünanlagen Stadtpark Hörde und Hohensyburg aufgewertet. Im Niederhofer Wald wurde ein Reitrundweg angelegt. Der Siegerentwurf des Gestaltungswettbewerbs für die Planung der Außen- und Freiflächen auf PHOENIX West im Jahr 2005 wurde Grundlage für den Freiflächenplan. Auf den Teilflächen PHOE-NIX West und PHOENIX See sind vielfältige und großflächige Grünanlagen vorgesehen, die ent-lang der Emscher im Bereich der ehemaligen Eliasbahntrasse miteinander verbunden werden. Die Emscher verläuft künftig nördlich des Sees in einer 50 m breiten Aue. Darüber hinaus ist die Realisierung von Grünanlagen im Bereich Im Papenkamp und Silberhecke, von Ausgleichsmaßnahmen am Heideweg sowie einer Obstwiese vorgesehen. Der Niederhofer Wald wird 2009 als Naturschutzgebiet im Landschaftsplan festgesetzt. Der Heisterbach wird na-turnah umgestaltet. Das Nordufer des Hengsteysees soll ökologisch aufgewertet werden. Im Rah-men der Gemeinschaftsinitiative Ruhrtal werden auch künftig ökologisch und touristisch orientier-te Projekte umgesetzt.

Auf der Wirtschaftsfläche PHOENIX West wurde 2005 die MST.factory dortmund GmbH einge-weiht. Im Mai 2007 war bereits der zweite Bauabschnitt fertig gestellt. In den sanierten Labor- und Kauengebäuden sind die ersten Dienstleister eingezogen. Das Zentrum für Produktionstechnolo-gie Dortmund wurde im September 2008 eröffnet. Konkrete Planungen liegen für die Gebäude der PHOENIX Arcaden sowie mehrere Unternehmen vor. Im 1,4 ha großen Handwerks- und Dienst-leistungszentrum PHOENIX West nördlich des Gewerbegebiets Nortkirchenstraße wurde die Er-schließung realisiert. Im Bereich PHOENIX See (Hö 252) sieht der Bebauungsplan-Vorentwurf 5 ha Sondergebietsfläche sowie 1 ha Gewerbegebietsfläche vor, so dass künftig weitere Wirtschaftsflä-chenreserven innerhalb des Stadtbezirks zur Verfügung stehen werden.

Die soziale Infrastruktur wurde durch vielfältige Maßnahmen für unterschiedliche Personenkrei-se gestärkt: Die Betreuungsangebote für Kinder in Tageseinrichtungen und in der Kindertages-pflege wurden kontinuierlich ausgebaut – ein Schwerpunkt liegt im Ausbau der Offenen Ganz-tagsschule. Südlich des PHOENIX Sees ist ein Areal für eine neue Kindertageseinrichtung planerisch gesichert. Seit 2004 wurden an 17 Schulen 46 Baumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 18,3 Mio. Euro schwerpunktmäßig im Bereich der Brandschutzmaßnahmen und der Gebäudesanie-rung realisiert. Die Grundsanierung der Marie-Reinders-Realschule mit baulichen Erweiterungen war das herausragende Bauprojekt. In den nächsten Jahren sind 29 Schulbaumaßnahmen mit ei-nem Investitionsvolumen von 28,6 Mio. Euro vorgesehen. Insbesondere bei Tageseinrichtungen für Kinder und an Schulstandorten wurden Spielflächen erneuert bzw. ergänzt. Die Anlage neuer Spielflächen im Hoetger-Park und am PHOENIX See werden das Angebot erweitern. Im Clarenberg wurde der Um- bzw. Erweiterungsbau der Jugendfreizeitstätte im August 2007 ein-geweiht. In Wellinghofen entstand ein Lernzentrum mit außerschulischen Bildungsangeboten. Das Senioren- und das Familienbüro nahmen 2005 bzw. 2006 ihre Arbeit auf.

Die Sanierung des Bezirkshallenbads Hörde hat zu einer Steigerung der Attraktivität und der Be-sucherzahlen geführt. Der Ausbau des Radsportzentrums Olympia zu einer überregional bedeut-samen Anlage trägt zu einer Aufwertung der Sportstätten im Stadtbezirk bei.

Das vielfältige Kulturangebot wurde auf hohem Niveau fortgeführt. An ihm waren zahlreiche Veranstalter und ehrenamtliche Mitarbeiter beteiligt. Die PHOENIX Halle etabliert sich zunehmend als Standort für die Medienkunst.

Weiterbildungsangebote werden insbesondere von der Volkshochschule, Musikschule, der Stadt-teilbibliothek Hörde sowie der Förderverein Bücherei Wellinghofen e.V. organisiert und finden re-gen Zuspruch. Verschiedene Schulen engagieren sich erfolgreich im Bereich der Bildung für Nach-haltige Entwicklung.

Mit der Anlage der Konrad-Adenauer-Allee auf PHOENIX West wurde das Straßen- und Radver-kehrsnetz in Hörde ergänzt. Weitere Radwege entstanden entlang der Brandisstraße und der

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Freie-Vogel-Straße. Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs wurden insbesondere die Abendfahrpläne überarbeitet. Syburg, Buchholz, Sommerberg und die Berghofer Mark sind seit 2005 an das Anruf-Sammel-Taxi angebunden. Am Bahnhof Hörde hält seit 2005 der Dortmund-Sauerland-Express RE 57. Die Planungen sehen insbesondere bei den Bereichen PHOENIX West und See weitere Straßen vor. Hier sowie im Verbindungsraum der ehemaligen Eliastrasse sind neue Geh- und Radwege geplant, die in das umgebende Wegenetz eingebunden werden. Der Radverkehr wird durch die Anlage neuer Radwege sowie weiterer Bike-and-Ride-Anlagen ge-stärkt. Die Stadtbahnhaltestelle Rombergpark wird barrierefrei gestaltet. Die Bahnsteige am Bahnhof Hörde sollen für einen barrierefreien Einstieg aufgehöht werden.

Im Bereich der technischen Infrastruktur wurden 17 Kanalbaumaßnahmen – vorwiegend Kanal-sanierungen – mit einem Investitionsvolumen von 13,1 Mio. Euro realisiert. Für die kommenden Jahre sind 50 Maßnahmen mit Kosten in Höhe von 61,3 Mio. Euro geplant. Die umfangreichsten Maßnahmen werden die Kanalneubauten auf PHOENIX West und am PHOE-NIX See sein.

Als Einrichtungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung wurden zwei Gerätehäuser der Feuerwehr für 390.000 Euro saniert. Bis Ende 2009 sollen die Neubauten der Feuerwache Zillestraße und der Rettungswache Wichling-hofen fertig gestellt sein. Die Feuerwache Zillestraße wird durch Public-Private-Partnership reali-siert.

Die Denkmalliste umfasst insgesamt 108 Objekte. Seit 2004 fanden 39 Neueintragungen statt. Dabei handelte es sich vorwiegend um Wohnhäuser.

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2 Der Stadtbezirk Hörde

2.1 Überblick über den Stadtbezirk Hörde

Der Stadtbezirk Hörde befindet sich im Dortmunder Süden. Er ist geprägt durch seinen ehemals industriellen Kern und eine vergleichsweise dichte Bebauung im Norden, insbesondere in der Großwohnsiedlung Hörde-Clarenberg. Demgegenüber steht der stark durchgrünte Süden mit aus-gedehnten Naherholungsflächen und kleinen, attraktiven Siedlungen sowie dem Casino Hohensy-burg. Kein anderer Dortmunder Stadtbezirk weist so große Spannen in den damit verbundenen sozio-kulturellen Merkmalsausprägungen auf wie Hörde.

Der Ortsteil Hörde ist die dominante Siedlung im Stadtbezirk und wichtigster Einzelhandelsstand-ort. Hier sind zahlreiche Versorgungs- und Dienstleistungsbetriebe sowie soziale und kulturelle Einrichtungen vorhanden.

Gleichzeitig ist Hörde der Dortmunder Bezirk, der am sichtbarsten dem Strukturwandel unterwor-fen ist. Bis 2001 prägte die Montanindustrie Hörde. Nun entsteht auf dem Zukunftsstandort PHOENIX ein bedeutender Technologiepark bzw. ein See mit Naherholungsflächen und einem neuen Stadtquartier – ein Projekt, durch das Hörde als Wohn- und Arbeitsstandort eine neue Qua-lität erhält und das weit über die Dortmunder Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erfährt.

Verkehrstechnisch ist der Stadtbezirk Hörde hervorragend an das überregionale Straßenverkehrs-netz angebunden. Im Westen verläuft die B 54, im Osten die B 236 n. Im Norden verläuft in unmit-telbarer Nähe zur Stadtbezirksgrenze die B 1. Im Süden kreuzt die A 45 den Stadtbezirk, im Osten verläuft die Stadtbezirksgrenze entlang der A 1 bis zum Westhofener Kreuz.

Abb. 1: Lage des Stadtbezirks Hörde innerhalb des Dortmunder Stadtgebiets (Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage des Dortmunder Rauminformationssystems (DORIS))

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Der Stadtbezirk Hörde ist in sieben statistische Bezirke gegliedert, deren Lage und Abgrenzungen Abb. 2 wiedergibt. An diesen Bezirken orientieren sich im folgenden Text die Ausführungen, durch die der Stadtbezirk Hörde detaillierter untersucht wird.

Im Regelfall bezeichnen die Namen der Bezirke die Ortsteile, die in den Bezirk integriert sind. Ei-nige Bezirke umfassen weitere Ortsteile. Dies sind:

- Benninghofen: Loh - Wellinghofen: Niederhofen - Holzen: Höchsten, Benninghofer Mark, Sommerberg - Syburg: Buchholz, Wanne

Abb. 2: Lage der statistischen Bezirke innerhalb des Stadtbezirks Hörde (Quelle: eigene eigene Darstellung auf Grundlage des Dortmunder Rauminformationssystems (DORIS))

2.2 Bevölkerung

2.2.1 Bevölkerung und Sozialstruktur Der Stadtbezirk Hörde ist mit 2.976 ha Fläche der viertgrößte und steht mit 53.640 Einwohnerin-nen und Einwohnern an fünfter Stelle aller Dortmunder Stadtbezirke. Insgesamt leben hier 9,2 % der Dortmunder Bürgerinnen und Bürger. Die Bevölkerungsdichte ist im Stadtbezirk Hörde mit 18,0 Einwohner je Hektar (EW/ha) geringer als in der Gesamtstadt (20,8 EW/ha). Zwischen den sta-tistischen Bezirken gibt es jedoch große Unterschiede. So weisen Hörde (39,2 EW/ha), Wellingho-fen (37,1 EW/ha) und Benninghofen (30,7 EW/ha) aufgrund großer Siedlungsflächen und geringer Freiflächen die höchsten Werte auf. Weniger verdichtet sind die Bezirke Wichlinghofen (14,5 EW/ha), Hacheney (13,0 EW/ha) und Holzen (11,5 EW/ha). Aufgrund des sehr hohen Freiflä-chenanteils weist der statistische Bezirk Syburg mit 1,98 EW/ha die geringste Bevölkerungsdichte von Dortmund auf.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

%

92,00

93,00

94,00

95,00

96,00

97,00

98,00

99,00

100,00

101,00

102,00

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Jahr Dortmund gesamt Stadtbezirk Hörde

Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung im Stadtbezirk Hörde im Vergleich zur Gesamtstadt 1990–2007 (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

In den Jahren von 1990–2002 hat die Bevölkerungszahl sowohl in der Gesamtstadt als auch in Hör-de kontinuierlich abgenommen (vgl. Abb. 3). Der Bevölkerungsanstieg zwischen 2004 und 2005 betrug 0,4 %. Etwa in gleichem Umfang nahm im Jahr 2007 die Bevölkerung wieder ab. In Tabelle 1 werden die Veränderungen in der Bevölkerungs- und Sozialstruktur im Stadtbezirk Hörde zwischen 2003 und 2007 im Detail beschrieben. Weitere Vergleichswerte zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur für die Gesamtstadt Dortmund sind in Anhang 1 aufgeführt.

Einige Charakteristika der Bevölkerung und Sozialstruktur im Stadtbezirk Hörde sind für die südli-chen Außenbezirke Dortmunds typisch, etwa eine überdurchschnittliche Altenquote. Die Unter-schiede zwischen einzelnen Bezirken verdeutlichen jedoch, dass sich der statistische Bezirk Hörde soziostrukturell von den übrigen statistischen Bezirken deutlich abhebt.

Wie in nahezu allen Dortmunder Stadtbezirken werden auch im Stadtbezirk Hörde seit 2003 jedes Jahr weniger Kinder geboren als Menschen sterben (2007: minus 125, vgl. Tab. 1). In der Statistik spricht man in diesem Fall von einer negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Bilanz aus Sterbefällen und Geburten). Dies ist ein Trend, der seit Jahren bundesweit beobachtet wird. Aufgrund einer vergleichsweise niedrigen Geburtenzahl fiel der natürliche Bevölkerungsverlust in Hörde relativ hoch aus. Die Zahl der Geburten im Stadtbezirk Hörde ist seit 2003 nahezu konstant. Die Zahl der Sterbefälle nimmt sogar leicht ab.

Im Stadtbezirk Hörde entspricht die Minderjährigenquote mit 19,9 % fast dem Dortmunder Durchschnittswert (20,3 %). Der Anteil der unter 15-jährigen ist seit 2005 wieder rückläufig. Zwi-schen den sieben Ortsteilen schwanken die jeweiligen Kennzahlen. Im statistischen Bezirk Holzen ist die Minderjährigenquote mit 22,6 % am höchsten, während Hacheney mit 17,6 % die niedrigs-te Quote aufweist. Mit 34,7 % liegt die Altenquote im Stadtbezirk Hörde über dem Dortmunder Durchschnitt (31,0 %). Dabei werden im Kernbereich Hörde mit 29,5 % die geringsten und in Benninghofen mit 43,0 % die höchsten Werte verzeichnet. Auch die stetige Zunahme des Hochbetagtenanteils zeigt die fortschreitende Alterung im Stadt-bezirk. Der Wert ist allein zwischen 2003 und 2007 um 0,6 % auf 5,3 % gestiegen (Dortmund: 4,9 %).

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Tab. 1: Bevölkerung und Sozialstruktur im Stadtbezirk Hörde (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Veränderung

2003–2007 2003 2004 2005 2006 2007 Trend

Einwohner 53.599 53.670 53.879 53.860 53.640 41 Geburtenzahl 431 442 445 429 457 Sterbefälle 623 618 545 587 582 Personen unter 15 Jahren 7.034 7.042 7.048 6.956 6.896 - 138 Minderjährigenquote1 19,8 % 20,0 % 20,0 % 19,9 % 19,9 % Personen 80 Jahre und älter 2.509 2.563 2.650 2.796 2.855 346 Hochbetagtenanteil2 4,7 % 4,8 % 4,9 % 5,2 % 5,3 % Bevölkerung mit Migrationshintergrund gesamt3 9.399 9.685 9.882 10.052 653 Bevölkerung mit Migrationshintergrund in % der Ein-wohner

17,5 % 18,0 % 18,3 % 18,7 %

davon Deutsche mit Migrationshintergrund 3.985 4.214 4.420 4.545 560 Deutsche mit Migrationshintergrund in % der Ein-wohner 7,4 % 7,8 % 8,2 % 8,5 %

Ausländer 5.374 5.414 5.471 5.462 5.507 133 Ausländerquote 10,0 % 10,1 % 10,2 % 10,1 % 10,3 %

SGB II-Leistungsempfänger insgesamt4 7.198 7.614 7.443 245 SGB II-Leistungsempfänger je 1.000 Einwohner 133,6 141,4 138,8

Mit einem Wert von 10,3 % ist der Ausländeranteil im Stadtbezirk Hörde unter dem gesamtstäd-tischen Wert von 12,8 %. Er variiert zwischen 2,3 % im statistischen Bezirk Wichlinghofen und überdurchschnittlichen 17,9 % im statistischen Bezirk Hörde und weist somit eine große Spann-weite auf.

Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund berücksichtigt alle Einwohner, die unmit-telbar oder mittelbar von Migration berührt sind, unabhängig davon, ob sie die deutsche Staats-bürgerschaft besitzen. Darunter fallen Passausländerinnen und Passausländer, eingebürgerte Per-sonen und deren Kinder, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und deren Kinder sowie Kinder ausländischer Eltern. Am 31.12.2007 lebten im Stadtbezirk Hörde neben 5.507 Passausländern auch 4.545 Deutsche mit Migrationshintergrund, also insgesamt 10.052 Personen mit Migrationshintergrund. Diese stellen einen Anteil von 18,7 % an der Hörder Bevölkerung (Dortmund: 23,7 %).

Der Anteil an SGB II-Empfängern ist mit 138,8 ‰ im Stadtbezirk Hörde im Vergleich zur Gesamt-stadt mit 144,9 ‰ niedriger. Auf der Ebene der statistischen Bezirke hebt sich Hörde mit einem Wert von 242,1 ‰ deutlich von den anderen statistischen Bezirken ab. Syburg hingegen weist mit 13,9 ‰ den geringsten Wert von ganz Dortmund auf.

1 Einwohner im Alter bis unter 15 Jahren je 100 Erwerbsfähige 2 Anteil der Hochbetagten (Einwohner im Alter von 80 und mehr Jahren) an den Einwohnern insgesamt 3 Die Zahlen zur Migration werden erst seit 2004 erfasst 4 2005: Änderung der Sozialgesetzgebung und in Kraft treten des Sozialgesetzbuches II (SGB II) – Zahlen erst ab 2005 verfügbar

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2.2.2 Bevölkerungswanderung

Abb. 4: Binnenwanderung im Stadtbezirk Hörde 2007

(Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Darstellung auf Grundlage des Dortmunder Raum-informationssystems (DORIS))

Bei den innerstädtischen Umzügen (Binnenwanderung) verlor der Stadtbezirk Hörde im Jahr 2007 mehr Einwohner an die umliegenden Stadtbezirke Hombruch und Aplerbeck als er durch Zu-züge gewann. Umfangreiche Zuzüge verzeichnet der Stadtbezirk Hörde aus den drei Innenstadt-bezirken sowie aus Hombruch und Aplerbeck. Die umfangreichsten Binnenwanderungsbewegun-gen finden jedoch innerhalb des Stadtbezirks selbst statt. Dies ist ein Indiz dafür, dass bei Umzü-gen in erster Linie das nähere Umfeld als Wohnort attraktiv bleibt.

Bei der Wanderungsbewegung über die Stadtgrenzen hinaus (Außenwanderung) ver-zeichnet der Stadtbezirk Hörde im Jahr 2007 insgesamt einen minimalen Gewinn von 10 Personen (vgl. Tab. 2). Dieser entsteht vor allem durch Zuzüge aus dem Ausland. Der positive Außenwande-rungssaldo gleicht den negativen Binnenwanderungssaldo jedoch nicht aus.

Bei der Betrachtung des längeren Analysezeitraums von 2003–2007 ist der Trend ähnlich wie im oben detailliert beschriebenen Jahr 2007 (vgl. Tab. 3). Deutliche Bevölkerungsgewinne beste-hen sowohl bei der Außenwanderung als auch bei der Binnenwanderung zu verzeichnen. Ebenso wie im Jahr 2007 überwiegt der Außenwanderungssaldo zahlenmäßig. Insgesamt ergibt sich aus der Summe der Wanderungen, über den gesamten Betrachtungszeitraum gesehen, ein nennens-werter Zuzugsgewinn von 1.015 Personen für den Stadtbezirk Hörde.

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Tab. 2: Wanderungsbewegung im Stadtbezirk Hörde 2007 (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Zuzug Fortzug Saldo

Binnenwanderung und Außenwanderung gesamt 3.825 3.884 - 59

Binnenwanderung zwischen den Stadtbezirken und Hörde 1.967 2.036 - 69

Binnenwanderung innerhalb des Stadtbezirks 2.140

Außenwanderung gesamt5 1.858 1.848 10

Außenwanderung aus dem und in den Nahbereich 6 474 491 - 17

Außenwanderung aus und nach Nordrhein-Westfalen 542 531 11

Außenwanderung aus der und in die Bundesrepublik Deutschland 347 390 - 43

Außenwanderung aus dem und in das Ausland7 332 159 173

Außenwanderung aus/nach keinem Ziel/Herkunftsort zuzuordnen8 163 277 - 114

Tab. 3: Wanderungsbewegung im Stadtbezirk Hörde 2003–2007 (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Zuzug Fortzug Saldo

Wanderung insgesamt 20.173 19.158 1.015 Binnenwanderung 10.728 10.405 323 Außenwanderung 9.445 8.753 692

2.2.3 Erwerbsbeteiligung Mit 13,6 % bewegt sich die Arbeitslosenquote im Stadtbezirk Hörde knapp unter dem Dortmun-der Gesamtwert mit 14,0 %. Bemerkenswert sind der steigende Trend bei den sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten und ein fallender Trend bei der Arbeitslosenzahl seit 2005. Lediglich im den statistischen Bezirk Hörde (21,9 %) liegt die Arbeitslosenquote deutlich über dem Durchschnitt.

Tab. 4: Erwerbsbeteiligung im Stadtbezirk Hörde 2003–2007 (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

2003 2004 2005 2006 2007 Veränderung

2005–2007 Trend

Arbeitslose9 3.540 3.809 4.280 3.763 3.377 - 903 Arbeitslosenquote10 13,6 % 14,6 % 17,5 % 16,3 % 13,6 %

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte11 15.003 14.822 14.719 14.896 15.310 591

Beschäftigtenquote12 42,2 % 42,0 % 41,9 % 42,6 % 44,1 %

5 einschließlich der nicht zuzuordnenden Fälle 6 zum Nahbereich zählen die Kreise/Städte Bochum, Castrop-Rauxel, Hagen, Herdecke, Unna, Waltrop, Witten 7 de facto sind die Fortzüge – aber in der Höhe unbestimmt – höher, weil amtliche Abmeldungen häufig den (nicht ge- meldeten) Fortzug ins Ausland dokumentieren 8 Vielfach – aber nicht ausschließlich – sind Fälle dann nicht zuzuordnen, wenn es sich um amtliche Abmeldungen han delt 9 Stand ist der 31.12. eines Jahres 10 Anteil Arbeitsloser an den Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Erwerbslose). Da die Zahl der Erwerbspersonen kleinräumig nicht bekannt ist, wurde sie analog zur Verteilung der erwerbsfähigen Bevölkerung geschätzt und daraus die Quote errechnet. Stand ist der 30.09. eines Jahres. 11 am Wohnort; 2004 gilt der 30.06. und 2007 gilt der 30.09. als Stichtag, ansonsten der 31.12 eines Jahres 12 die Beschäftigungsquote wird bemessen an den erwerbsfähigen Menschen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren

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Da sich 2005 die Sozialgesetzgebung mit dem „Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ nachhaltig geändert hat, können die Zahlen aus den Jahren 2003 und 2004 nicht mit den Zahlen der darauf folgenden Jahre verglichen werden.

Abb. 5: Erwerbsbeteiligung im Stadtbezirk Hörde im Vergleich zur Gesamtstadt für das Jahr 2007

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0% 35,0% 40,0% 45,0% 50,0%

Arbeitslosenquote

Beschäftigungsquote

Gesamt Hörde

(Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Abbildung 5 gibt die Beschäftigungs- und Arbeitslosenquoten von Hörde und Dortmund wieder. Die Beschäftigungsquote liegt sowohl in Hörde bei 44,1 % und in Dortmund bei 44,4 %. Die Ar-beitslosenquote im Stadtbezirk Hörde liegt mit 13,6 % etwas unter dem gesamtstädtischen Wert (14,0 %).

2.2.4 Fazit und Ausblick Viele der sozioökonomischen Kennwerte entsprechen in ihrer Größenordnung dem gesamtstädti-schen Durchschnitt. Die Bevölkerungszahl ist weitgehend stabil, auch wenn es zuletzt zwei Jahre mit geringfügigen Verlusten gab, die auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung sowie Wande-rungsverluste bei der Binnenwanderung zurückzuführen sind. Der Stadtbezirk Hörde gehört zu den sechs Dortmunder Stadtbezirken, die eine positive Außenwanderungsbilanz aufweisen. Wünschenswert wäre es, die Bevölkerungszahlen im Stadtbezirk auch künftig stabil zu halten. Die absehbaren Veränderungen durch die PHOENIX-Projekte werden hierzu einen Beitrag leisten, die Hörde als Wohn- und Arbeitsstandort noch attraktiver gestalten.

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3 Stadtplanung und Stadtentwicklung

Stadtplanung und Stadtentwicklung basieren in Dortmund auf fachübergreifenden Ansätzen, die für das gesamte Stadtgebiet Gültigkeit besitzen. Die Bewältigung des Strukturwandels, die Fami-lienfreundlichkeit, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, die Berücksichtigung der Barrierefreiheit sowie die besondere Förderung von Räumen mit unterdurchschnittlicher Sozi-alstruktur spielen bei Planungen und deren Umsetzung eine zentrale Rolle. Die querschnittsorientierten Ansätze werden an die jeweils vorherrschenden Rahmenbedingungen angepasst und fließen inhaltlich in die räumlichen Planungen ein. Ihr jeweiliger Konkretisierungs-grad hängt dabei von der Planungsebene ab.

In diesem Kapitel werden zunächst die querschnittsorientierten Ansätze der Stadtentwicklung in Dortmund aufgeführt, anschließend werden Planungen dargestellt, die sich auf den Stadtbezirk Hörde beziehen.

3.1 Querschnittsorientierte Stadtentwicklung in Dortmund

3.1.1 dortmund-project Wesentliche Impulse für die Bewältigung des Strukturwandels gehen seit 2000 von dem vom Rat der Stadt Dortmund initiierten dortmund-project aus. Es bündelt mit breiter Akzeptanz die Kräfte aus Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft in einem einzigartigen Netzwerk. Grundlage ist das ge-meinsame Bestreben, die Stadt zu einem führenden Technologie- und Wirtschaftsstandort in Eu-ropa zu entwickeln. Kernziele des dortmund-project sind die Etablierung neuer Führungsindu-strien in Zukunftsbranchen, die deutliche Verbesserung der Beschäftigungssituation, ein über-durchschnittlicher Lebensstandard, ein hochwertiges Kultur- und Freizeitangebot sowie eine Uni-versitäts-, Forschungs- und Weiterbildungslandschaft auf anspruchsvollem Niveau in Dortmund.

Das Projekt fördert insbesondere die Zukunftsbranchen Informationstechnologien (IT), Logistik, Mikro-/Nanotechnologie und Biomedizin, entwickelt hochwertige Gewerbe-, Wohn- und Freizeit-standorte und investiert in eine bedarfsgerechte Ausbildung. Die damit verbundenen Aktivitäten, in einzelnen Teilen durch EU-Fördermittel unterstützt, sind innerhalb des dortmund-project in drei Handlungsfeldern gebündelt:

- Zukunftsbranchen - Menschen und Kompetenzen - Entwicklung von Zukunftsstandorten

Das dortmund-project unterstützt die Voraussetzungen für das Wachstum und die Entwicklung von Unternehmen, so dass für Menschen in dieser Stadt neue berufliche Perspektiven entstehen. Die Nachwuchsförderung und die Ausrichtung von Gründungswettbewerben spielen ebenso eine Rolle wie die Bereitstellung verfügbarer Gewerbeflächen und -immobilien, um Standorte für Un-ternehmensgründungen und -ansiedlungen zu bieten. Darüber hinaus arbeitet das dortmund-project an integrierten Stadtentwicklungsprojekten mit, beispielsweise am Zukunftsstandort PHOENIX, und fördert im weiteren Sinne Wohn-, Kultur- und Freizeitprojekte. Auf diese Weise un-terstützt es den Strukturwandel in Dortmund.

Im Rahmen der Standortentwicklung arbeiten das dortmund-project und das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt projektbezogen zusammen. Der Flächennutzungsplan 2004 berücksichtigt die prognostizierten Flächenbedarfe des dortmund-project als Grundlage für die Darstellungen, so dass die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung der Ziele des dortmund-project gegeben sind.

Seit Beginn des dortmund-project sind zahlreiche neue Unternehmen und Arbeitsplätze entstan-den, und die Zahl der Beschäftigten steigt. Die Stadt zählt heute 780 IT-Unternehmen mit etwa

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12.500 Beschäftigten. In rund 760 Unternehmen sind fast 24.730 Menschen im Bereich Logistik be-schäftigt. Mit 42 Unternehmen und rund 2.200 Beschäftigten ist Dortmund der größte Mikro- und Nanotechnologie-Cluster Deutschlands und einer der größten in Europa.

3.1.2 Familienfreundliche Stadtentwicklung Die Dortmunder Familien bilden das wichtigste soziale Netzwerk der Stadt. Die Unterstützung al-ler Familien in ihren sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen besitzt daher eine besondere Be-deutung.

Familienpolitik versteht sich in Dortmund als eine Querschnittsaufgabe, die die Belange von Kin-dern, Jugendlichen, Frauen und Senioren ebenso wie die Aspekte der Sozial-, Gesundheits- und Schulpolitik berücksichtigt. Infrastruktur-, Arbeits- und Wirtschaftsförderungspolitik sowie die bauliche Gestaltung der Umwelt werden gleichfalls einbezogen.

Die Familienpolitische Leitlinie stellt die Orientierungsgrundlage zur Umsetzung familienpoliti-scher Maßnahmen dar. Sie wurde im Rahmen eines intensiven Diskurses zwischen allen gesell-schaftlichen Gruppierungen erarbeitet und durch den Rat beschlossen.

Das Familienpolitische Netzwerk führt die gemeinsame Arbeit von Bürgerschaft, Politik und Ver-waltung zusammen und speist Ideen sowie Anregungen zur ständigen Weiterentwicklung der fa-milienfreundlichen Infrastruktur in die entsprechenden Handlungsfelder ein. Es setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der politischen Gremien und der familienpolitisch bedeutsamen Gruppierungen und Organisationen zusammen.

Das Familien-Projekt ist das operative Instrument der Verwaltung für die Umsetzung familienpoli-tischer Maßnahmen. Es bündelt die Aktivitäten zur Familienpolitik über die Ämtergrenzen hinaus. Folgende Kernbereiche stehen dabei im Mittelpunkt des Handelns:

- Familie und Beruf verbinden - Familien stärken und stützen - Im Stadtteil leben und wohnen - Lebensqualität durch Freizeit, Kultur und Sport fördern

Das Familienpolitische Netzwerk und das Familien-Projekt sind die beiden Instrumente, die unmit-telbaren Einfluss auf die Stadtentwicklung und -planung nehmen.

Der Ausbau der Ganztagsangebote ist seit dem Jahr 2003 ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des Familien-Projekts. Zum Beginn des Schuljahrs 2008/2009 standen in Dortmund insgesamt 8.600 Plätze an 95 Schulen des Primarbereichs zur Verfügung. Neben der künftigen Weiterentwicklung von Ganztagsangeboten werden die dezentralen Struk-turen des Familien-Projekts stetig ausgebaut, denn Familienpolitik ist Stadtteilpolitik. Im Zuge die-ses Ausbaus verfügt jeder Stadtbezirk seit dem 01.02.2006 über ein Familienbüro. Die Familienbü-ros stehen als wohnortnahe Anlauf- und Servicestellen für Familien zur Verfügung und bieten Un-terstützung bei allen Fragen rund um das Thema „Familie“. Die dezentralen Familienbüros bieten Eltern kurz nach der Geburt ihres Kindes als einzige Institution Dortmunds flächendeckend und regelmäßig umfassende Informationen zu Entwicklungs-, Erziehungs- und Bildungsthemen an. Diese „Willkommensbesuche“ wurden 2007 von 75 % aller in Frage kommender Eltern in An-spruch genommen.

Das Familien-Projekt Dortmund bietet in Kooperation mit dem Verein „Lebenshilfe Ambulante Dienste gGmbH“ einen Ferienspaß für Kinder und Jugendliche mit Behinderung im Alter von 6–18 Jahren an. Neben Bewegungs-, Kreativ-, Sinnes- und Gruppenerfahrungsangeboten werden diverse Tagesausflüge durchgeführt. Durch eine Eins-zu-Eins-Betreuung ist eine Sicherstellung der Versorgung und Betreuung während der Maßnahmen gewährleistet. Darüber hinaus werden die Angehörigen für diesen Zeitraum entlastet. Die Ferienspaßaktionen werden stadtweit angeboten und über die Familienbüros Aplerbeck und Eving koordiniert.

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Die Familienbüros sind ein wichtiger Baustein der familienfreundlichen Infrastruktur in Dortmund. Vorteilhaft hat sich die dezentrale Lage der Familienbüros in den einzelnen Stadtbezirken erwie-sen. Darüber hinaus profitieren Familien von individuellen Beratungsangeboten und der Vermitt-lung in bestehende Netzwerke.

3.1.3 Integrationspolitische Aspekte in der Stadtentwicklung Der Rat der Stadt Dortmund hat die Verwaltung im Dezember 2005 beauftragt, einen „Masterplan Integration“ auszuarbeiten, um einen Orientierungsrahmen zur Integrationsthematik in Dort-mund zu schaffen und integrationsbezogene Einzelprojekte in einen größeren Zusammenhang einzuordnen.

Zunächst wurde der Begriff der Integration für die Stadt Dortmund definiert. Er bezeichnet die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen unterschiedlicher Herkunft am gesellschaftlichen, wirt-schaftlichen, kulturellen und politischen Leben in Dortmund auf der Grundlage der Werteordnung des Grundgesetzes. Bürgerschaft, Politik und Verwaltung betrachten es daher als Selbstverpflichtung, allen Menschen in der Stadt gleiche Teilhabe und Chancen auf allen Ebenen der Gesellschaft zu ermöglichen und das friedliche, respektvolle Miteinander zu sichern.

Darüber hinaus wurde das integrationspolitische Leitbild „Gemeinsam in Vielfalt – Zuhause in Dortmund“ für die Stadt formuliert. Akteure der Politik, Verwaltung, Gewerkschaften, Wohl-fahrtsverbände und Migrantenorganisationen diskutierten und benannten inhaltliche Schwer-punkte, Ziele und Prioritäten für die städtische Integrationspolitik.

Beispielsweise in den Schwerpunktthemen „Schule/Ausbildung/Beschäftigung“, „Sprachförde-rung“, „Kinder und Jugendliche“, „Politische Partizipation von Migrantinnen und Migranten“ und „Interkulturelle Öffnung der Verwaltung“ engagieren sich die verschiedenen Fachbereiche der Stadt Dortmund in stadtbezirksübergreifenden Projekten, etwa bei der Unterstützung von Migranten beim Erlernen der deutschen Sprache, beim Eintritt in den Arbeitsmarkt oder bei der verstärkten politischen und sozialen Vernetzung von Migrantenorganisationen. Mit der Eröffnung der „Bürgerdienste International“ im Juli 2008 wird Menschen mit Migrationshintergrund ein ver-besserter Service angeboten. In der zentralen Anlaufstelle sind nun alle Kompetenzen zum Auf-enthaltsrecht und zu Einbürgerungsangelegenheiten gebündelt.

Durch das Integrationsbüro, den Ausländerbeirat sowie den Integrationsbeauftragten bestehen in der Dortmunder Stadtverwaltung Instrumente, über die die Belange der Menschen mit Migra-tionshintergrund in der Politik bzw. Verwaltung und somit auch in der Planung vertreten werden. Ziel ist es, Integration als Querschnittsaufgabe zu etablieren und integrationspolitische Ansätze in der Stadtentwicklung auch mit verwaltungsexternen Akteuren vor Ort zu realisieren.

Auf gesamtstädtischer Ebene wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, die darauf abzielen, Menschen mit Migrationshintergrund im Alltag zu unterstützen. Beim Projekt „Migrantenorganisationen – starke Partner für die Kommune“ erhalten Migranten-organisationen Unterstützung u.a. bei der Vernetzung mit Partnern aus Politik, Verwaltung und dem Sozialbereich. Bei der Initiative „Interkulturelle Öffnung Dortmunder Ausbildungsbetriebe – Interkulturelle Potenziale junger Migrantinnen und Migranten wertschätzen und nutzen“ werden in Betrieben die Vorteile durch die Nutzung interkultureller Kompetenzen aufgezeigt, die bei der Einstellung von Menschen mit Migrationshintergrund entstehen.

Daneben bestehen auch auf Stadtbezirksebene Aktivitäten. In Hörde läuft beispielsweise das Pro-jekt „Sprache verbindet“. Schülerinnen und Schüler vermitteln Kindern mit Migrationshintergrund im Alter zwischen vier und zehn Jahren zu Hause die deutsche Sprache. Die Bibliothek stellt hier-für Medien zur Verfügung und ist neben der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) Projektpartner. Förderer ist der Rotary Club Dortmund.

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3.1.4 Barrierefreies Lebensumfeld In Dortmund leben 98.000 Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis. Da aber nicht jede Person mit Behinderung gemeldet ist, liegt die tatsächliche Zahl der Menschen mit Behinderung höher. Eine barrierefreie Umgebung kommt jedoch nicht nur ihnen, sondern einer deutlich größe-ren Zahl an Menschen, beispielsweise auch Eltern mit Kinderwagen oder Seniorinnen und Senio-ren, entgegen. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinnt das Thema des bar-rierefreien Planen und Bauens bzw. die tatsächliche Barrierefreiheit im Quartier an Bedeutung. Letztlich ermöglicht eine barrierefreie Umgebung allen Menschen ein komfortables Wohnumfeld. Um insbesondere Menschen mit Behinderungen eine möglichst umfassende Integration in den Le-bensalltag zu ermöglichen, sind Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Senioren-, Weiterbil-dungs- oder Kultureinrichtungen und insbesondere auch der öffentliche Verkehrsraum barrierefrei zu gestalten.

Die Berücksichtigung der Belange der Menschen mit Behinderungen erfolgt in der Dortmunder Kommunalpolitik verstärkt seit 2002. Die Integration der Menschen mit Behinderungen sowie die passgenaue Umsetzung eines diskriminierungs- und barrierefreien Lebens steht im Mittelpunkt der Tätigkeiten. Gesetzliche Grundlage hierfür ist das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen (NRW), welches u.a. mit der Satzung über die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderungen in Dortmund umgesetzt wurde.

Mit der Einrichtung des Behindertenpolitischen Netzwerks 2006 und der Bestellung der Behinder-tenbeauftragten 2007 wurden in Dortmund Instrumente eingerichtet, über die die Belange der Menschen mit Behinderung in Planung und Kommunalpolitik verstärkt Berücksichtigung finden. Die Aspekte der Barrierefreiheit sowie der Gleichstellung der Menschen mit Behinderung spielen dabei eine zentrale Rolle. Durch die frühzeitige Beteiligung der Behindertenbeauftragen und des Behindertenpolitischen Netzwerks soll die Berücksichtigung der Belange der Menschen mit Behin-derungen bei allen Vorhaben und Maßnahmen in Dortmund sichergestellt werden. Die Behindertenbeauftragte steht zusätzlich als Ansprechpartnerin für Entscheidungsvorbereiter und -träger zur Verfügung. Darüber hinaus bietet sie Sprechstunden an und berät Privatpersonen oder Unternehmen bei Fragen zur barrierefreien Gestaltung und einem gleichberechtigten Um-gang mit Menschen mit Behinderungen.

3.1.5 Aktionsplan Soziale Stadt Basierend auf den Ergebnissen der Sozialstrukturanalyse und des Berichtes zur sozialen Lage wur-den in Dortmund 13 Aktionsräume mit einer unterdurchschnittlichen Sozialstruktur identifiziert. Hierbei handelt es sich um die Sozialräume „Dorstfelder Brücke“, „Lindenhorst/Eving II“, „Eving I/ Kemminghausen“, „Alt-Scharnhorst“, „Scharnhorst-Ost“, „Wickede“, „Hörde“, „Marten“, „Bo-delschwingh/Westerfilde“, „Nette“, „Hafen“, „Nordmarkt“ und „Borsigplatz“. Diese zeichnen sich beispielsweise durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Sozialleistungsbeziehern, Ausländern und Menschen mit Migrationshintergrund aus. Auf der anderen Seite stehen vergleichsweise ge-ringe Erwerbseinkommen und unterdurchschnittliche Bildungsabschlüsse.

Um auf diese Analyse zu reagieren, hat Oberbürgermeister Dr. Langemeyer im November 2007 ei-nen Entwurf „Aktionsplan Soziale Stadt“ zur Diskussion gestellt. Stadtweit und in allen Aktions-räumen wurde mit den dort handelnden Akteuren in einem breiten Beteiligungsprozess die Lage analysiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Mehrere Tausend Menschen waren in den Pro-zess eingebunden.

Bei den erarbeiteten Lösungen wird bei den sozialen Grundbedürfnissen angesetzt: bessere Chan-cen in der Arbeitswelt, soziale Teilhabe und mehr Bildungsgerechtigkeit. Die Ergebnisse des Betei-ligungsverfahrens sind im Herbst 2008 in die politische Beratung gegangen.

Im Rahmen des Aktionsplans wurde u.a. ein Konzept für Aktionsbüros entwickelt. Die Akti-

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onsbüros sind Anlaufstellen, die bürgerfreundlich und wohnortnah in den 13 Aktionsräumen mit besonderem Unterstützungsbedarf eingerichtet werden sollen. Dort informieren und beraten Be-schäftigte der ARGE und der Sozialverwaltung über die Leistungen des Sozialgesetzbuchs (SGB) II und XII. Sie geben Auskunft in leistungsrechtlichen Fragen, helfen bei der Vermittlung in Ausbil-dung und Arbeit und bieten soziale Dienstleistungen, wie z.B. Schuldner- oder Suchtberatung un-ter Einbeziehung der Fachdienste an. Es sollen zusätzliche Arbeitsplätze akquiriert und Beschäfti-gungsprojekte im Aktionsraum für deren Bewohner entwickelt werden. Über die kommunale So-zialarbeit wird die psychosoziale Versorgung (Beratung, Hilfeplanung, Begleitung) abgedeckt. Sie hält auch ein Krisenmanagement in sozialen Notlagen vor. Außerdem wird ein Antragsservice für den Dortmund-Pass, das Sozialticket und die Befreiung von der Rundfunk- und Fernsehgebühr an-geboten. Das erste Aktionsbüro im Aktionsraum Dorstfelder Brücke wurde im Juni 2008 eröffnet. Weitere Büros werden 2009 folgen.

3.2 Bauleitplanung, Rahmenplanung und Stadtentwicklung seit 2004

Die formellen und informellen Planungen, die seit 2004 weiter bearbeitet wurden, erlauben einen Überblick über planerische Absichten innerhalb des Stadtbezirks Hörde.

Aufgeführt sind in diesem Abschnitt Flächennutzungsplanänderungsverfahren sowie abgeschlos-sene Bebauungsplanverfahren. In Bearbeitung befindliche Bebauungsplanverfahren sind im fol-genden Kapitel den jeweiligen Fachressorts zugeordnet. Darüber hinaus werden Rahmenpläne, Projekte der Stadtentwicklung und Stadterneuerung, der Sozialen Stadt sowie des Stadtbezirks-marketings aufgeführt.

3.2.1 Flächennutzungsplanänderungen Seit der Flächennutzungsplan am 31.12.2004 rechtswirksam wurde, wurden im gesamten Stadtge-biet bis Mitte 2008 insgesamt 20 Änderungsverfahren eingeleitet bzw. sollen eingeleitet werden. Fünf Flächennutzungsplanänderungen sind bereits rechtswirksam.

Drei Änderungsverfahren beziehen sich auf den Stadtbezirk Hörde:

- Die 7. Änderung zum Flächennutzungsplan bezieht sich auf die Wohnbebauung Höchstener Straße (Hö 261) und wurde zum 18.05.2007 rechtswirksam. Nördlich der Höchstener Straße soll ein ehemaliger Sportplatz einer Nachfolgenutzung (Ein-zelhandel, Wohnen) zugeführt werden. Der geplanten Wohnbebauung standen die Darstel-lungen des Flächennutzungsplans entgegen. Der als „Fläche für die Landwirtschaft“ mit der nachrichtlichen Übernahme „Landschaftsschutzgebiet“ dargestellte Bereich wird nun als „Wohnbaufläche“ dargestellt (vgl. Karte 4).

- Für den Bereich PHOENIX West ist ein Änderungsverfahren eingeleitet worden. Nördlich der Hochofenstraße soll ein als Wohnbaufläche dargestelltes Areal entsprechend seiner heutigen Nutzung künftig als Mischgebiet dargestellt werden. Gleiches gilt für die Änderung von zwei Gewerbeflächen, die künftig als Sondergebiet Autohaus und Sondergebiet Technologiege-biet an der Nortkirchenstraße dargestellt werden.

- Für den Bereich PHOENIX See wurde ein Änderungsverfahren bereits eingeleitet. Am süd-westlichen Ufer sind im gültigen Flächennutzungsplan Mischgebietsflächen dargestellt, die gemäß Bebauungsplanentwurf als Sondergebiet für die Büronutzung ausgewiesen werden. Die Änderung des Flächennutzungsplans erfolgt in direkter Abstimmung mit dem Bebau-ungsplanentwurf.

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3.2.2 Aufstellung von Bebauungsplänen Zwischen 2004 und Jahresmitte 2008 wurden für den Stadtbezirk Hörde folgende fünf Bebau-ungspläne rechtskräftig:

Hö 223, Änderung Nr. 1 – In der Heide Der ursprünglich vorgesehene Ausbau der Kreuzung Wittbräucker Straße/Limbecker Postweg ist nicht mehr erforderlich. Der Limbecker Postweg soll daher in seiner heutigen Führung geringer dimensioniert und als Mischverkehrsfläche an die Wittbräucker Straße angebunden werden. Der Tiefenweg soll in seiner heutigen Führung als Mischverkehrsfläche ausgebaut werden, um die Inanspruchnahme von Privateigentum zu vermeiden. Gleichzeitig soll die Abriegelung in Höhe von Haus Nr. 13 erfolgen. Die Fortführung bis zur Gartenstraße ist fußläufig vorgesehen. Nördlich des Tiefenwegs ist durch die Festsetzung einer überbaubaren Fläche ein Baufenster für zwei Einzel-häuser geschaffen worden. Darüber hinaus wurde westlich der Gartenstraße ein Baufenster für ein zusätzliches Einzelhaus erweitert. Die Straße Wulfsiepen soll um 4 m nach Norden verschoben werden, um den bisher aus eigentumsrechtlichen Gründen blockierten Ausbau der Straße zu er-möglichen. Südlich des Höhenwegs 18a–18d werden Wohnbauflächen in Verkehrsfläche geändert, da die An-lieger an einem Erwerb der Flächen nicht interessiert sind. Der Bebauungsplan wurde am 11.05.2007 rechtskräftig.

Hö 248 – Godekinsiedlung In den 60er Jahren entstand die viergeschossig angelegte Godekinsiedlung in Dortmund-Wellinghofen. Sie ist durch eine aufgelockerte Bebauung mit großzügig durchgrünten Freiflächen gekennzeichnet. Die Wohnungen sind vermietet und sollen vom Eigentümer zum überwiegenden Teil in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. Durch den Bebauungsplan soll die Geschosswohnungsbausiedlung in ihrem Bestand gesichert werden. Eine Nachverdichtung soll in der zentralen, als Grünfläche genutzten Innenfläche der Siedlung ermöglicht werden. Aus städtebaulicher Sicht ist eine Überbauung der Fläche sinnvoll. Der Bebauungsplan bietet die Möglichkeit, 23 Wohneinheiten als zweigeschossige Einfamilienhäu-ser zu realisieren. Der Straßenbau ist in der ersten Baustufe nahezu abgeschlossen. Die ersten Wohngebäude sind realisiert und bezogen. Der Bebauungsplan erhielt seine Rechtskraft am 07.07.2006.

VEP Hö 255 – Radsportzentrum Olympia Die nördlich der Wittbräucker Straße auf Höhe des Schirrmannwegs gelegene ehemalige Jugend-herberge wurde 1987 vom Radrennclub RC Olympia e.V. erworben. In den folgenden Jahren hat der Verein daran gearbeitet, die Anlage zu einem Leistungszentrum für den Radsport zu moderni-sieren. Zielsetzung ist, sie zu einem überregional bedeutsamen Leistungs- und Trainingszentrum für den Radsport umzubauen. Ein Hotel- und Gastronomiebereich soll angegliedert werden. Da für die Baumaßnahme eine bauplanungsrechtliche Grundlage erforderlich ist, wurde ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt. Der Bebauungsplan wurde am 01.10.2004 rechtskräftig.

VEP Hö 261 – Einkaufszentrum Höchstener Straße Rewe als Vorhabenträger möchte ein Einkaufszentrum auf der Fläche des stillgelegten Sportplat-zes nordöstlich der Höchstener Straße errichten. Es soll als Ersatz für die heute unterdimensionier-te Filiale südlich der Höchstener Straße dienen. Auf diese Weise besteht die Chance, das Ortszent-rum durch den Neubau eines Vollsortimenters und die Anlage eines Lebensmitteldiscounters im erforderlichen Umfang zu stärken. Am Einzelhandelsstandort ist eine private Stellplatzanlage mit ca. 119 Stellplätzen vorgesehen, die auch als Festplatz genutzt werden kann. Darüber hinaus wurde Planungsrecht für den Bau von Eigenheimen geschaffen. Der Bebauungsplan wurde am 17.05.2007 rechtskräftig.

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Hö 267 – Holtbrügge Auf dem ehemaligen Kirchengrundstück Wellinghofer Amtsstraße 72, das für kirchliche Zwecke nicht mehr benötigt wird, ist die Errichtung eines Wohnheims mit 24 Wohnplätzen für Menschen mit psychischen oder/und physischen Behinderungen vorgesehen. Träger wird der Wohnbund des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe sein. Das Gebäude ist als Ersatz für das Wohnheim im Hol-zerweg in Dortmund-Aplerbeck vorgesehen, das den heutigen Anforderungen nicht mehr ent-spricht. Das neue Gebäude wird insbesondere im Sanitärbereich und für barrierefreies Wohnen zeitgemäße Standards bieten. Am Standort in Wellinghofen kann das Prinzip der Gemeindenähe und Stadtteil-Orientierung verwirklicht werden. Der Bebauungsplan wurde am 18.04.2008 rechtskräftig.

3.2.3 Städtebaulicher Ideenwettbewerb „Mehrgenerationenwoh-nen“

Seit 2005 schreiben die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) in NRW so-wie ihr angegliederter Förderverein jährlich Städtebauliche Ideenwettbewerbe aus. Teilnahmebe-rechtigt sind Hochschulabsolventen, die ihr Städtebaustudium gerade erfolgreich abgeschlossen haben. Im Jahr 2006 übernahm die Stadt Dortmund mit dem Thema „Mehrgenerationenwohnen“ im Um-feld des Geländes der Feuerwache Süd an der Wellinghofer Straße die Aufgabenstellung. Ziel des Ideenwettbewerbs war, innovative und zukunftsweisende Formen des Zusammenlebens verschiedener Generationen in einem überschaubaren Stadtquartier aufzuzeigen. Aufgrund der Verlagerung der Feuerwache Süd ergibt sich im Plangebiet die Möglichkeit der städtebaulichen Neuorganisation. Neben der Ausweisung von Bauflächen wurde der Erschließung des Schulzent-rums zentrale Bedeutung beigemessen. Die Einbindung des Bearbeitungsraumes in die angren-zenden Grünflächen war eine weitere Aufgabenstellung. Zehn Arbeiten wurden eingereicht. Die Preisgerichtssitzung fand im Januar 2007 statt.

Der Siegerentwurf von Aldenkirchs/Bursian/ Schumann überzeugt durch zwei sich kreuzende Grünzüge sowie die Verbindung der Neubebau-ung mit der Grundschule im Osten. Das neue Wohnquartier und das Gymnasium erhalten eine prägnante Eingangssituation. Der Quartiersplatz als kleines Zentrum bietet Raum für Wohnbe-bauung, Serviceangebote und Seniorenwohnen. Die neue Wohnbebauung mit einer festen Raumkante zum Freiraum ergänzt wie selbstver-ständlich den Bestand. Im Straßenraum fällt die Orientierung leicht, der ruhende Verkehr kann dezentral untergebracht werden.

Unter Einbeziehung der Ideen des Siegerent-wurfs soll ein Bebauungsplankonzept für das Areal erarbeitet werden. Bis zur Realisierung des Projektes vor Ort sind vorab umfangreiche Arbei-ten zu erledigen, beispielsweise nach dem Neu-bau der Feuerwache der Abriß der alten Feuer-wache. Der Standort Wellinghofer Straße kann daher erst mittelfristig realisiert werden.

Abb. 6: Siegerentwurf Mehrgenerationenwohnen (Quelle: Aldenkirchs/ Bursian/ Schumann, 2007)

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3.2.4 Projekte der Stadtentwicklung und Stadterneuerung Die Vielfalt und Größe der aufgeführten Projekte der Stadtentwicklung und Stadterneuerung ver-deutlichen, dass sich der Bezirk Hörde in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Der Ortskern Hörde mit den angrenzenden ehemaligen Hochofen- und Stahlwerksarealen verändert sich zu modernen Stadtquartieren, in dem die Menschen attraktive Bedingungen für das Wohnen, Arbei-ten und Einkaufen sowie für die Freizeitgestaltung vorfinden. In der Großwohnsiedlung Claren-berg haben sich durch eine aufwändige Sanierung sowohl die Gebäudesubstanz als auch die Wohnqualität erheblich verbessert.

3.2.4.1 Zukunftsstandort PHOENIX Das PHOENIX Areal umfasst die rund 200 ha großen ehemaligen Betriebsflächen der 1841 gegrün-deten „Hermannshütte“ im Osten und der 1854 entstandenen „Phoenix AG für Bergbau und Hüt-tenbereich“ im Westen. Das Hörder Stadtteilzentrum stellt das Bindeglied zwischen beiden Teilflä-chen dar.

Der westliche Teilbereich umfasste Hochofenanlagen, Kokereien und Nebengewinnungsanlagen und war bis 1998 in Betrieb. Auf dem östlichen Teilbereich erfolgte in Stahl- und Walzwerken die Weiterverarbeitung des Roheisens zu marktfähigen Stahlprodukten. Beide Standorte waren über eine Werkbahnstrecke, die Eliasbahntrasse, miteinander verbunden.

Sprengung der Hörder Fackel im Januar 2004

Mit der Schließung des Oxygenstahlwerks am 28.04.2001 ging auch auf der östlichen Teilflä-che die 160-jährige Stahlepoche in Dortmund-Hörde zu Ende. Chinesische Kooperationspart-ner der Shagang-Gruppe erhielten von Thys-senKrupp den Zuschlag, aus der vorhandenen Ausstattung die gewünschten Maschinen und Einrichtungen abzubauen und verschifften die-se nach China, wo das wieder aufgebaute Stahlwerk seit 2005 weiter produziert.

Die beiden PHOENIX-Flächen werden künftig als neue Stadtquartiere für die Ansiedlung von Technologie- und Dienstleistungsunternehmen sowie für Wohn- und Freizeitzwecke genutzt. Die Umnutzung der Areale stellt eines der zukunftsweisenden Leitprojekte der Stadt Dortmund dar

Abb. 7: Gesamtkonzept Zukunftsstandort PHOENIX (Entwurf PHOENIX West: Stegepartner, Dortmund; Entwurf PHOENIX See: Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Stadt Dortmund; Stand: Januar 2008)

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und verdeutlicht den stattfindenden Strukturwandel. Wie bei keinem anderen Stadtentwicklungs-projekt in Dortmund gehen vom Zukunftsstandort PHOENIX neue Impulse zur Stärkung des gan-zen Stadtteils und der gesamten Stadt aus. Die Umnutzung des Areals ist hinsichtlich Größe und Konzeption landesweit einmalig und erfährt weit über die Landesgrenzen hinaus Beachtung. Zur Entwicklung des Zukunftsstandorts PHOENIX werden insgesamt über 300 Mio. Euro von den Projektpartnern Stadt Dortmund, DSW21, LEG Stadtentwicklung GmbH & Co. KG und Emscherge-nossenschaft investiert. Hierin sind Gelder in Höhe von etwa 100 Mio. Euro von der Europäischen Union, dem Bund sowie dem Land Nordrhein-Westfalen enthalten.

3.2.4.1.1 PHOENIX See 2004 erwarb die Stadt Dortmund von der ThyssenKrupp Stahl AG den größten Teil des Geländes der ehemaligen Hermannshütte und übertrug diese noch am selben Tag in Verbindung mit einem Städtebaulichen Vertrag an die DSW21. Die PHOENIX See Entwicklungsgesellschaft mbH, eine 100%ige Tochter der DSW21, ist für die Umsetzung des städtebaulichen Rahmenplans und für die Umgestaltung des gesamten Areals federführend verantwortlich.

Städtebauliche Konzeption Dem zuletzt im Januar 2008 aktualisierten städtebaulichen Rahmenplan liegt ein Entwurf des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts aus dem Jahr 2000 zugrunde. Folgende Entwicklungsziele werden für das neue Stadtquartier verfolgt:

Abb. 8: Städtebaulicher Rahmenplan PHOENIX See (Entwurf: Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Stadt Dortmund, Stand: Januar 2008)

- Realisierung eines ca. 24 ha großen Stadtsees - Schaffung attraktiver Grundstücksflächen für Büro- und Dienstleistungsbetriebe - Ansiedlung von Hotel- und Gastronomiebetrieben

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- Attraktives Wohnen am Wasser - Freizeitorientierte Nutzungen - Gestaltung intensiv und extensiv genutzter Grünbereiche - Anlage der offen geführten Emscher und des Hörder Bachs als Reinwasserverlauf - Erschließung der Emscher als stadtlandschaftlicher Raum und verbindendes Element der bei-

den PHOENIX-Flächen Im Mittelpunkt des neuen Stadtquartiers steht der ca. 24 ha große PHOENIX See. Der innerstädti-sche Flachwassersee wird eine durchschnittliche Tiefe von 2,5–3,0 m, eine Länge bis zu 1.230 m und eine Breite bis zu 310 m aufweisen. Er dient auch der Hochwasserretention der Emscher. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 18.08.2005 bestandskräftig.

Am westlichen Seeufer bildet das Seequartier als Dienstleistungs-, Büro-, Hafen- und Gastronomie-standort eine attraktive Erweiterung des Hörder Stadtteilzentrums. Die Stadt Dortmund hat in diesem Bereich das Stiftsforum, die denkmalge-schützte Hörder Burg und das Parkhaus westlich der Faßstraße erworben, so dass eine abgestimm-te städtebauliche Entwicklung durch den Erhalt alter und die Errichtung neuer Baukörper erfol-gen kann. Auf diese Weise kann die Verknüp-fung zwischen dem bestehenden Stadtteilzent-rum mit seinen Versorgungseinrichtungen und dem geplanten Seequartier optimiert werden.

Auf der Grundlage des Masterplans Einzelhandel der Stadt Dortmund werden ergänzende Ge-schäftsnutzungen mit den Entwicklungen im Geschäftszentrum von Hörde abgestimmt. Daher ist die zusätzliche Verkaufsfläche im Seequartier auf 3.000 m² beschränkt worden.

Westliches Seeufer mit Hafen und Hörder Burg(Grafik: 3dpixel company g.m.b.h.)

Um die angestrebte Verknüpfung von Alt-Hörde zum Seequartier zu ermöglichen, ist der Abriss des Parkhauses an der Faßstraße vorgesehen. Für entfallende Stellplätze wird auf dem heutigen öffentlichen Stellplatz nördlich der Straße Seekante ein Parkhaus mit ca. 300 Stellplätzen in 2009 gebaut. Im Seequartier können im Bereich zwischen der Hörder Burg und dem neu zu gestalten-den Stiftsforum weitere Tiefgaragenstellplätze in neu zu errichtenden Gebäuden geschaffen wer-den. Darüber hinaus kann eine mehrgeschossige Tiefgarage unter dem Stiftsplatz auf der Grund-lage des heute schon bestehenden Planrechts errichtet werden.

Durch das Seequartier wird der zukünftig offen gelegte Hörder Bach in Süd-Nord-Richtung verlau-fen. Der für die Offenlegung erforderliche Planfeststellungsbeschluss liegt der Emschergenossen-schaft mit Datum vom 10.07.2008 vor. Mit der Offenlegung des Hörder Bachs werden die ökologi-schen Anforderungen an die Umgestaltung von Bachläufen umgesetzt, und das gesamte Seequar-tier wird städtebaulich erheblich aufgewertet.

Am nördlichen, nordöstlichen sowie am südöstlichen Ufer des PHOENIX Sees ist die Errichtung von 900–1.300 Wohneinheiten in Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern, Stadthäusern und Stadtvil-len sowie in Mehrfamilienhäusern vorgesehen. Die geplante Terrassierung der Wohnbauflächen ermöglicht einen Ausblick auf den See und die umgebende Silhoeutte von Hörde bis hin zum Ar-dey-Höhenzug. Zur Qualifizierung dieser Bereiche wird ergänzend zum Baurecht ein Gestaltungs-handbuch erarbeitet, das detaillierte Gestaltungsanforderungen als Vorgabe für die bauliche Ent-wicklung enthält. Für die öffentlich nutzbaren Freiflächen wurden die wesentlichen Materialien und Gestaltelemente ausgewählt und den politischen Gremien vorgestellt.

Im Südwesten des Sees ist ein Gebiet mit dienstleistungsbezogenem Gewerbe vorgesehen. Woh-nen ist hier auf der dem See zugewandten Straßenseite in den oberen Geschossen möglich. Ein-zelhandelsnutzung ist hier nicht vorgesehen.

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Die im Südosten ansässige Afflerbach Bödenpresserei GmbH & Co. KG wird den Standort zum 31.12.2010 verlassen. Die bestehende Halle ist zur Aufbereitung der zukünftigen Wohnbauflächen bereits auf die für die Produktion notwendige Größe eingekürzt worden. Dieser Bereich der rund um den See entstehenden Wohnbauflächen wird als letzter vermarktet.

Auf der Nordseite des Sees ist zwischen dem östlichen Seeufer und der B 236 n ein Landschafts-bauwerk geplant, das neben seiner Bedeutung als Aussichtspunkt auch für verschiedene Freizeit-aktivitäten vorgesehen ist.

Das neue Seequartier mit seinem Hafenplatz und der Seepromenade sowie die östlich anschlie-ßenden Naherholungsflächen werden mit einer neuen Buslinie an den ÖPNV angebunden.

Planungsrechtliche Situation Am 15.07.2004 wurde der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan Hö 252 PHOENIX See gefasst. Zur Realisierung des erforderlichen Planrechts ist die Aufstellung von drei Teilplänen vorgesehen.

Die Offenlegung für Teilbereich A (Seequartier) erfolgte im Oktober 2008. 2009 folgt Teilbereich B (Bebauung nördlich des Sees) und anschließend Teilbereich C (Wohnbebauung südlich des Sees). Parallel zu den genannten Verfahren wird der B-Plan Ap 118 – Alt Schüren West – angepasst.

Für die europaweite Ausschreibung und den Bau der zukünftigen öffentlichen Wegeflächen wur-den für die drei Teilbereiche eigenständige Verfahren nach § 125 BauGB eingeleitet. Das für den Bau der Straßen erforderliche Testat ist für alle Teilbereiche und somit für sämtliche öffentliche Straßen- und Wegeflächen im März 2007 erteilt worden.

Im B-Plan-Entwurf Hö 252 PHOENIX See vom 02.02.2007 sind folgende Nutzungen ausgewiesen:

Nutzungsart Fläche

Wohnen 28,00 ha

Sondergebiet, Kerngebiet und Gewerbe 13,60 ha

Grünflächen 8,75 ha

Verkehrsflächen 11,60 ha

Sonstige Flächen (Hörder Bach, Gemeinbedarfsflächen) 0,85 ha

Summe (ohne See, Seeufer- und Emscherfläche) 62,80 ha

Baufortschritt

Der erste Spatenstich auf der knapp 100 ha großen Entwicklungsfläche erfolgte am

13.09.2005. Bis Mitte 2007 waren die Arbeiten zur Entwicklung des Standortes PHOENIX See bereits weit vorangeschritten:

Der Abbruch ehemaliger Betriebsgebäude ist bis auf die Halle Afflerbach abgeschlossen. Im Zuge der Aushubarbeiten erfolgt seit Mitte 2008 der Abbruch der unterirdischer Bauwer-ke. Hiermit ging ein umfangreiches Beweissi-cherungsverfahren einher, in dem Emissionen wie Lärm, Staub oder Erschütterungen erfasst und überwacht wurden.

Vorgefundene Bodenkontaminationen werden planmäßig saniert. Eine umfangreiche Sanierung von Böden mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen wurde Ende 2006 abgeschlos-sen.

Bis Ende Juni 2007 wurden 500.000–600.000 m³ Boden von PHOENIX See über die ehemalige Elias-bahntrasse nach PHOENIX West verbracht, um dort das „Rischloch“ aufzufüllen – eine große Mul-de nahe der B 54 auf dem Areal der früheren Firma Risch.

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Zur Vorbereitung des Seeaushubs wurde bis Anfang 2007 ein 900 m langer Entwässerungs- graben erstellt, der u.a. Drainierung der Böden dient. Für die Modellierung des zukünftigen Geländes und der damit verbundenen Ablei- ung von Oberflächenwasserund für die Offen- lgung des Hörder Baches sind Maßnahmen zur Grundwasserregulierung erforderlich.

Aufbauend auf die bereits abgeschlossenen bergbaulichen Erkundungen wurden umfang- reiche bergbauliche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Diese erfolgen vor der Gelände- modellierung, beispielsweise zur Terrassierung zukünftiger Wohn- und Dienstleistungsflächen.

Seit 2007erfolgen im Umfeld der Hörder Burg Grabungen durch die Denkmalbehörde. Unter anderem werden der ehemalige Burggraben, die ehemalige Burgkapelle, ein Brunnen sowie die gepflasterte Zuwegung zur Burg dokumentiert. Der Bereich um die Burgkapelle wird künftig sichtbar bleiben bzw. öffentlich zugänglich. Im Sommer 2008 wurde die Dach- und Fachsanie-rung an der Hörder Burg durchgeführt. Hierbei wird die Burg mit denkmalgerechten Holzfens-tern versehen und durch die Wiederherstellung der ursprünglichen Farbgebung in neuem, aber historischen Glanz erscheinen. Am 11.09.2008 wurde der Burg eine neue Kuppel aufgesetzt.

Im Bereich des zukünftigen Hafenbeckens wurden die Wände bereits gespundet sowie der Grundablass und das so genannte Mönchs-bauwerk fertig gestellt. Mit dem eigentlichen Seeaushub wurde im Ja-nuar 2008 begonnen. Im Zuge dieser Maß-nahme wurden auch die unterirdischen Bau-werke abgebrochen. Die ausgehobenen Bo-denmassen werden zur Geländemodellierung, insbesondere zur Terrassierung der Wohnbau-flächen wieder eingebaut. Die Flutung des PHOENIX Sees durch Grund-wasser ist ab Herbst 2009 vorgesehen. Zusätz-lich wird zur Erstbefüllung temporär Wasser aus dem Lohbach eingeleitet. Bereich des künftigen Hafenbeckens

Bis Ende 2010 sollten auch die öffentlich nutzbaren Freianlagen erstellt sein, so dass anschließend die Uferpromenade für die Naherholung zur Verfügung stehen wird. Für diese Bereiche wurden den politischen Gremien bereits Anfang 2007 Bemusterungen zur Ent-scheidung der Materialwahl und Ausstattung mit Bänken, Leuchten etc. vorgestellt.

Ab 2008/2009 kann mit dem Bau der Erschließungsanlagen im Seequartier begonnen werden, so dass die Anlagen gegen Ende 2010 weitgehend fertiggestellt sind.

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Die nördlich um den See fließende Emscher soll in Kooperation mit der Emschergenossenschaft ab Frühjahr 2009 bis September 2010 offen gelegt werden. Ab 2008/2009 ist die Offenlegung des noch unterirdisch verlaufenden Hörder Bachs vorgesehen. Das Umfeld der Hörder Burg wird bis Mitte 2009 in seiner zukünftigen Gestaltung fertig gestellt.

Die Bestandsgebäude wie die Tull-Villa, das Magazingebäude und die Lagerhauszeile im Bereich des Seequartiers bleiben erhalten und werden für die Vermarktung vorbereitet.

3.2.4.1.2 PHOENIX West Mit Beschluss des Rats der Stadt Dortmund vom 19.05.2000 wurde die Umnutzung der 110 ha gro-ßen Fläche zu einer zentralen Aufgabe der Stadt Dortmund erklärt. Auf dem Gelände entsteht ei-ner der größten Innovationsstandorte Deutschlands. Er soll als Führungsstandort für die Mikro- und Nanotechnologie sowie die Produktions- und Informationstechnologien ausgebaut werden.

2001 hat die Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen GmbH (jetzt: LEG Stadtentwick-lung GmbH & Co. KG) die Fläche im Auftrag der Landesregierung über den Grundstücksfonds NRW von der Krupp Hoesch Stahl AG gekauft und führt die Projektentwicklung treuhänderisch und in enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund durch.

Städtebauliche Konzeption Grundlage für die städtebauliche Konzeption ist der Entwurf des Dortmunder Büros stegepartner aus dem Jahr 2000, der für PHOENIX West die Entwicklung zu einem technologieorientierten Ge-werbepark mit begleitenden Freizeit- und Kultureinrichtungen vorsieht, in dem ca. 10.000 Ar-beitsplätze geschaffen werden können.

Abb. 9: Städtebaulicher Rahmenplan PHOENIX West (Entwurf: stegepartner, Dortmund; Stand: Januar 2008)

Der städtebauliche Entwurf zeichnet sich durch rechtwinklige Erschließungsachsen aus. Die innere Erschließung erfolgt über je drei in West-Ost- bzw. Nord-Süd-Richtung ausgerichtete Achsen. Die Konrad-Adenauer-Allee dient als Haupterschließungsachse. Um Durchgangsverkehre zu reduzie-ren, wird der direkte Straßenverlauf im Bereich der Hochofenanlage unterbrochen.

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Technologiestandort PHOENIX West (Grafik: 3dpixel company g.m.b.h.)

Die äußere Erschließung erfolgt über den Ver-kehrsknoten B 54/Nortkirchenstraße im Wes-ten, die Felicitasstraße im Süden sowie die Hochofenstraße bzw. die so genannte Süd-spange als Entlastung der Hochofenstraße im Osten.

Auf PHOENIX West stehen 22 Gebäude bzw. Zeugen der Montanindustrie unter Denkmal-schutz. Denkmalgeschützte Gebäude wie die Ammoniakhalle, die Gasgebläsehalle oder die ehemalige Waschkaue sind in das Konzept eingebunden und sollen gemäß Standortprofil neuen Nutzungen zugeführt werden. Nicht al-le denkmalgeschützten Gebäude, beispielswei-se der Schlackenbrecher, eignen sich für eine Umnutzung und sind wegen einer nicht gesi-cherten Unterhaltung abgebrochen worden. Östlich der Hochöfen wird die PHOENIX Halle, das ehemalige Reserveteillager, als Veranstal-tungsort für Ausstellungen und Tagungen ge-nutzt. Das Schalthaus 101 wird voraussichtlich ebenfalls für kulturelle und freizeitorientierte Nutzungen hergerichtet.

Hochofen 6 wurde gesichert und zurückge-baut. Es ist vorgesehen, hier private Nutzungen unterzubringen. Hochofen 5 bleibt als Denk-mal der Industriekultur erhalten und hat im Kontext mit dem geplanten „Erlebnisweg Hochofen“ eine Aussichtsplattform in 70 m Höhe erhalten.

Im zentralen Bereich des Technologiegebiets sind für die Gebäude kubische Baukörper und relativ einheitliche Höhen vorgesehen. Im Übergang zum nördlich angrenzenden Westfalenpark lösen sich die verdichteten Baustrukturen in so genannte Bebauungsinseln auf, die in Grünbereiche ein-gebunden sind. Im westlichen Eingangsbereich an der Konrad-Adenauer-Allee ist ein Hochhaus (PHOENIX Tower) vorgesehen.

Das geplante Grundstücksraster der künftigen Baufelder von etwa 30 x 60 m entspricht gängigen vermarktbaren Größen. Diese 1.800 m² großen Rastergrundstücke können im Rahmen der weite-ren Vermarktung flexibel kombiniert werden.

Ein Netz aus privaten und im Kernbereich öffent-lichen kleinen Grünflächen dient der inneren

Freizeitachse PHOENIX West (Grafik: 3dpixel company g.m.b.h.)

Hochofen 5 (links) und der zurückgebaute Hochofen 6

Gliederung und kann zur Regenwasserretention genutzt werden. Um auf PHOENIX West eine hohe Aufenthalts-qualität zu schaffen, sind mehrere Plätze und markante öffentliche Räume wie der PHOENIX Platz im östlichen Bereich, die Wasserachse oder der Hochofenplatz vorgesehen.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Im westlichen Bereich ist ein so genannter Landschaftskeil als Teil des PHOENIX Parks vorgesehen, der sowohl der Naherholung, dem Arten- und Biotopschutz dient als auch eine Verbindung zu den bestehenden Parkanlagen an der Emscher und dem Rombergpark darstellt. Im Bereich der ehemaligen Eliasbahntrasse entsteht eine Grünverbindung zum PHOENIX See.

Das Mischgebiet an der Hochofenstraße östlich von PHOENIX West ist durch eine vorrangig dreige-schossige Straßenrandbebauung geprägt. Im nördlichen Bereich befinden sich Nebenanlagen und Lagerflächen. Städtebauliche Zielsetzung ist es, planungsrechtliche Möglichkeiten für eine Neu-ordnung dieses Bereiches zu schaffen, eventuell mit einer neuen Eingangssituation.

Das Gewerbegebiet an der Nortkirchenstraße weist unterschiedliche bauliche Strukturen auf, die planungsrechtlich gesichert und innerhalb derer moderate bauliche Ergänzungen zugelassen wer-den.

Topographie Das Geländeniveau des neuen Technologiegebiets wird nach den Sanierungsarbeiten durchschnitt-lich bei ca. 105,5 m ü. NN liegen. Hierzu wurde das ehemalige „Rischloch“ im Nordwesten von PHOENIX West mit Bodenmassen aus dem Aushub von PHOENIX See verfüllt, so dass die westliche Bebauungsinsel ca. 14 m oberhalb der B 54 liegt. Nördlich der BMW-Niederlassung wird eine 8 m hohe, begrünte Böschung entstehen.

Der Landschaftskeil wird als schiefe Ebene ausgebildet. Im Vergleich zur Konrad-Adenauer-Allee liegt er ca. 10 m erhöht. Er fällt um etwa 15 m in Richtung Emscher ab. Zur Emscherkante wird ei-ne markante Böschung ausgebildet. Der Grund des Emschertals liegt ca. 10 m unterhalb von PHOE-NIX West.

Nach Südosten steigt das Gelände an, so dass der PHOENIX Platz 4–5 m über dem Geländeniveau liegt und über Treppen- und Rampenanlagen erreichbar ist. Die Wasserachse fällt nach Norden ab und ist als Kaskadenlauf gestaltet.

Der gesamte Bereich von PHOENIX West ist von bewachsenen ehemaligen Deponien, Halden oder Wallschüttungen umgeben. Die vorhandene Topographie im Bereich des Gewerbe- und Mischge-biets bleibt erhalten.

Planungsrechtliche Situation Bis zum Vorliegen des Bebauungsplans Hö 253 können entlang der Konrad-Adenauer-Allee sowie im Umfeld der Hochofenanlage in einem definierten Baufeld Hochbaumaßnahmen nach § 34 BauGB errichtet werden. Außerhalb dieser Bereiche ist qualifiziertes Planrecht erforderlich, so dass auf der übrigen Fläche Baumaßnahmen lediglich nach Vorliegen eines rechtskräftigen Be-bauungsplans erfolgen können. Im Rahmen des Verfahrens für den B-Plan Hö 253 PHOENIX West wurde ab Oktober 2008 die Of-fenlegung durchgeführt.

Da der Bebauungsplan für das gesamte Areal von PHOENIX West kurzfristig nicht zum Abschluss

gebracht werden kann, wurde für sämtliche Er-schließungsstraßen nach § 125 BauGB Planrecht geschaffen. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass die Erschließungsstraßen zeitnah realisiert und die zeitlich begrenzten Fördermittel effektiv ab-gerufen werden können.

Erschließungsanlagen nördlich der Konrad-Adenauer-Allee im Sommer 2008

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Baufortschritt Unter Federführung der LEG Stadtentwicklung GmbH & Co. KG wird das Nutzungskonzept schrittweise umgesetzt.

Die Sanierungs-, Herrichtungs- und Erschließungsarbeiten schrei-ten zügig voran und sind 2008/2009 abgeschlossen.

Bis zu 20 m mächtige anthropogene Auffüllungen auf PHOENIX West, die teilweise belastet sind, erfordern umfangreiche Sanie-rungsarbeiten sowie die Berücksichtigung bodenschutzrechtli-cher Maßgaben für die Geländeherrichtung. Aufgrund des ta-gesnahen Bergbaus sind Bohrungen zur Überprüfung der Unter-grundverhältnisse und gegebenenfalls Verfüllungen von Hohl-räumen erforderlich.

Im September 2005 ging das Magdeburger Bü-ro Lohrer.Hochrhein aus dem Gestaltungs-wettbewerb für die Planung der Außen- und Freiflächen (PHOENIX Park) als Sieger hervor.

Die Konrad-Adenauer-Allee wurde 2005 als zentrale Erschließungsachse fertig gestellt. Sie erhielt aufgrund ihrer besonderen städtebauli-chen Bedeutung eine hochwertige Gestaltung mit vier Baumreihen sowie beiderseits Radwe-ge.

Im April 2005 eröffnete die MST.factory dortmund GmbH, ein Kompetenzzentrum für Mikro- und Nanotechnologie, als erstes Gebäude auf PHOENIX West. Bereits im Mai 2007 wurde der zweite Bauabschnitt eingeweiht.

Konrad-Adenauer-Allee

Im August 2007 fand die Grundsteinlegung für das Zentrum für Produktionstechnologie Dort-mund statt, das im September 2008 bezogen wurde.

In die sanierten ehemaligen Waschkauen- und Laborgebäude sind die ersten Dienstleister einge-zogen. Mit den geplanten Ansiedlungen des Nano-Unternehmens Raith sowie des Dortmunder Wälzlagerherstellers KIS werden weitere Meilensteine für die Entwicklung gesetzt.

Im Juni 2007 begann die Sicherung bzw. der Rückbau des Hochofens 6. Zeitgleich wurde mit der Herrichtung sowie der Erstellung der Aussichtsplattform auf Hochofen 5 begonnen. Derzeit wird gemeinsam mit der LEG, der Stadt Dortmund und einem privaten Entwickler ein Mediationsver-fahren durchgeführt, um realisierbare Nutzungskonzepte für die Hochofenanlage zu finden.

Die Grundsanierung im Schalthaus 101 wurde in 2008 abgeschlossen. Die Nachfolgenutzung des Gebäudes wird ebenfalls im Rahmen des Mediationsverfahrens geklärt.

Zwischen 2006 und Juli 2007 wurden Böden aus dem Bereich PHOENIX See über die Elias-bahntrasse transportiert und zur Bodenmodel-lierung auf PHOENIX West eingebaut. Im Anschluss begannen die Arbeiten zur Ge-ländemodellierung, Gestaltung und Bepflan-zung des PHOENIX Parks, der 2009 fertig ge-stellt sein wird.

Schalthaus 101

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

3.2.4.1.3 Stadterneuerung Hörde Zentrum Das Stadtbezirkszentrum Hörde verbindet PHOENIX West und PHOENIX See. Enge Verflechtungen zwischen den drei Teilräumen bestehen bereits und werden künftig verstärkt. Daher sind Stadter-neuerungsmaßnahmen auch innerhalb des Hörder Zentrums notwendig und Teil des Gesamtpro-jekts PHOENIX.

Mehr als 150 Jahre hat die Montanindustrie auch die städtebauliche Entwicklung des Ortskerns von Hörde bestimmt. Mit der Umgestaltung der beiden PHOENIX Flächen besteht nach Jahren der Stagnation und des Imageverlustes auch für das Stadtbezirkszentrum die Möglichkeit, Impulse für die Wiederbelebung und Attraktivitätssteigerung zu setzen.

Ziel ist es, ein attraktives Zentrum westlich und östlich der Faßstraße zu entwickeln sowie benach-teiligte Bereiche zu fördern, um langfristig hochwertige Wohn-, Lebens- und Arbeitsverhältnisse sowie einen modernen, attraktiven Versorgungsstandort mit lebendiger Mitte zu schaffen.

Der Rat der Stadt Dortmund hat daher für das PHOENIX See-Gelände, für die angrenzenden Berei-che der ehemaligen Industriefläche, für den Ortskern sowie für Flächen im Bereich der Hochofen-straße und des Piepenstockplatzes vorbereitende Untersuchungen nach dem Baugesetzbuch be-schlossen. Diese haben ergeben, dass der Ortskern Hörde seine Funktion als Stadtbezirkszentrum gegenwär-tig nur eingeschränkt erfüllt. Auch in den übrigen Bereichen wurden städtebauliche, ökonomi-sche, ökologische, kulturelle und soziale Handlungsbedarfe ermittelt.

Am 28.09.2006 hat der Rat daher u.a. zur Vorbereitung eines Stadtumbau- und Sanierungsgebie-tes den Beschluss gefasst, ein gebietsbezogenes städtebauliches Entwicklungskonzept mit einem umsetzungsorientierten integrierten Handlungsprogramm zu erstellen. Das städtebauliche Entwicklungskonzept liegt seit September 2008 vor. Es enthält Entwick-lungsziele, -schwerpunkte, Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen zu den Themen „Einzel-handel Ortskern, Lokale Ökonomie“, „ Städtebau, Stadtgestalt“, „Wohnen, Freiraum“, „Soziales, Integration, Kultur“, „Verkehr“ sowie „Stadtteilmanagement, Beteiligung“.

Der Empfehlung, das Hof- und Fassadenprogramm im Stadterneuerungsgebiet Hörde Zentrum durchzuführen, wird seit 2008 bereits gefolgt. Durch eine Förderung bei der Gestaltung von Fas-saden, Hof- und Hausflächen werden Investitionsanreize für den Gebäudebestand im Privatbesitz gegeben.

Zudem soll ein Stadtteilmanagement eingerichtet werden, das in einem Stadtteilbüro an der Umsetzung des Entwicklungskonzeptes arbeitet. Es steht vor Ort für Beratungen und Bürgerfra-gen zur Verfügung. Da neben investiven Maßnahmen vor allem die Verbesserung des Einzelhan-delsstandorts forciert werden muss, soll das bestehende Stadtbezirksmarketing personell durch ei-nen Citymanager unterstützt werden. Dieser wird die Zusammenarbeit und die Motivation der Einzelhändler und sonstiger Gewerbetreibender übernehmen.

Auf der Grundlage der Vorschriften zum Stadtumbau West wird ein Stadtumbaugebiet zur Durchführung von Stadterneuerungsmaßnahmen vorbereitet. Das Gebiet umfasst den Ortskernbe-reich, den Bereich um die Hochofenstraße, den Hörder Neumarkt, den Piepenstockplatz und die Hermannstraße. Zusätzlich wird ein förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet im vereinfachten Verfahren mit Ge-nehmigungspflicht für diesen Bereich mit Ausnahme der Teilbereiche um den Hörder Neumarkt und die Hermannstraße vorbereitet (vgl. Abb. 10).

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Abb. 10: Stadterneuerung Hörde Zentrum Das geplante Stadtumbaugebiet südlich und westlich des künftigen PHOENIX Sees ist durch eine Linie abge- grenzt, das geplante Sanierungsgebiet ist farblich unterlegt dargestellt.

(Quelle: Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Stadt Dortmund)

3.2.4.2 Hörde-Clarenberg – Stadtteil mit besonderem Erneuerungs-bedarf

Die durchgrünte Großwohnsiedlung Clarenberg (vgl. Karte 3, Hö 9) wurde zwischen 1969 und 1973 auf der Fläche einer abge-rissenen Arbeitersiedlung errichtet. 25 vier- bis siebzehngeschos-sige Gebäude entstanden auf einem Areal von 8 ha. Rund 3.290 Menschen leben hier in unmittelbarer Nähe des Stadtteil-zentrums Hörde. Die Wohnungsbestände befinden sich über-wiegend im Eigentum der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH und der gws-Wohnen Dortmund-Süd e.G..

1996 beschloss der Rat die Erneuerung des Clarenbergs. 1997 er-folgte die Aufnahme des Stadtteils in das Landesprogramm „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“. Die ersten Baumaßnahmen begannen 1998.

Die Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH hat inzwischen alle vier Bauabschnitte zur Neugestaltung der Großsiedlung Claren-berg fertig gestellt. Folgende Maßnahmen wurden mit intensi-ver Bewohnerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit realisiert:

- Erneuerung und Wärmedämmung aller Gebäudefassaden mit künstlerischem Farbkonzept

- Neugestaltung aller Hauseingänge

- Einrichtung eines Hausservice (Concierge), auch abends und an Wochenenden

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

- Videosicherungssysteme der Häuser und einer Tiefgarage

- Aufstellung übergroßer Hausnummern (bis zu 8 m) als weiteres künstlerisches und gestalteri-sches Element

- Neugestaltung der Wegeverbindungen mit Erneuerung der Beleuchtung auf den Flächen der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH

- Neugestaltung der privaten Freiflächen der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH

- Neugestaltung der Spielplätze und Spielflächen

- Schließung von Durchgangsschotten

Alle genannten Maßnahmen zur Neugestaltung des Wohnumfelds wurden mit dem Jugendbe-rufshilfebetrieb „Come on“ im Rahmen von Beschäftigung und Qualifizierung realisiert.

Ergänzend wurden in der Großwohnsiedlung Clarenberg folgende Maßnahmen im städtebauli-chen und sozialen Bereich durchgeführt:

- „Miteinander leben am Clarenberg” – ein Projekt der Diakonie zur kulturellen und berufli-chen Integration von Spätaussiedlern (2001–2005)

- „Der Clarenberg aktiv, ein Stadtteil bewegt sich“ – ein Folgeprojekt der Diakonie zur Verrin-gerung der Integrationshindernisse von Jugendlichen, Stärkung der Gemeinwesenarbeit und Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Kulturen sowie Stärkung des Ehrenamtes (2005–2008)

- Einrichtung des Nachbarschaftsbüros im Clarenberg (NIC) zur Bewohneraktivierung und zum Aufbau nachbarschaftlicher Strukturen (2003–2007)

- Neugestaltung der privaten Freiflächen einer Eigentümergemeinschaft im Eingangsbereich zum Clarenberg (2005–2006)

- weitere Projekte zur Bewohnerbeteiligung, Aktivierung von Nachbarschaften, zur Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Integrationsförderung

- Neubelebung der vorhandenen „Nachbarschaftstreffs” als Treffpunkte für unterschiedlichste nachbarschaftliche und ehrenamtliche Aktivitäten, beispielsweise die Russische Bibliothek, Mal-, Spiel- und Sprachgruppen, eine Rollstuhlfahrergruppe oder einen Chor

- punktuelle Umgestaltung der Straße „Clarenberg“ (2007)

- Umbau und Erweiterung der Jugendfreizeitstätte Hörde (2007)

Die Gesamtkosten aller Maßnahmen im Stadtteil Clarenberg betragen ca. 31 Mio. Euro, von denen 5 Mio. Euro aus dem Programm „Stadteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ vom Land NRW und der Stadt Dortmund gefördert wurden. Die übrigen 26 Mio. Euro wurden von der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH getragen.

Für die aufgeführten ergänzenden Maßnahmen im Stadtteil entstanden bis Ende 2007 Kosten in Höhe von ca. 2,5 Mio. Euro, die zu 90 % vom Land und zu 10 % von der Stadt Dortmund gefördert wurden.

3.2.5 StadtbezirksMarketing Hörde 2002 hat sich die Stadt Dortmund das Ziel gesetzt, ihre Stadtbezirke weiter aufzuwerten und de-ren Attraktivität für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Wirtschaft weiter zu steigern. Stärken sollten hervorgehoben, Profile geschärft werden. Mit finanzieller Unterstützung des Lan-des NRW und der Dortmunder Wirtschaft wurde das Projekt „Stadtbezirksmarketing“ initiiert.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Wichtiges Ziel des StadtbezirksMarketing Hörde ist die Begleitung der Entwicklung der Zukunfts-standorte PHOENIX West und See. Die Stärkung des Einzelhandelsstandorts der Hörder Altstadt erhält besondere Aufmerksamkeit. Zudem steht die Verknüpfung von Menschen, die sich im Stadtbezirk engagieren möchten, und den vielfältigen Initiativen im Stadtbezirk im Mittelpunkt.

Neben der Vorbereitung und Durchführung zahlreicher sportlicher, kultureller und sozialer Aktivi-täten führt das Stadtbezirksmarketing Hörde jedes Jahr Aktionen mit einem bestimmten inhaltli-chen Schwerpunkt durch, die künftig fortgesetzt werden sollen.

Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, die durch das Stadtbezirksmarketing Hörde seit 2004 unter-stützt wurden, waren beispielsweise:

Denkmal Piepenstockplatz

- Umgestaltung des Piepenstockplatzes: Der Platz mit dem Brunnen und Denkmal wurde neu gepflastert, Bäume wur-den in der Schildstraße gepflanzt und ein Gedenkstein für Hermann-Dietrich Piepenstock aufgestellt (2004)

- Für die Altstadt Hörde wurde 2007 ein Gutachter beauftragt, Ideen für die weitere Entwicklung des Einzelhandels in der Hörder Altstadt zu erarbeiten; das StadtbezirksMarketing Hörde arbeitet in einer Projektgruppe mit und hat im zwei-ten Halbjahr 2008 die Ergebnisse des Gutachtens in einer öf-fentlichen Sitzung präsentiert und allen Einzelhändlern in der Altstadt ein gedrucktes Exemplar überreicht

- Verlegung des Hörder Wochenmarkts auf den zentralen Platz An der Schlanken Mathilde vom Stiftsplatz (2005)

- Unterstützung und Durchführung von Festen, beispielsweise dem „Erntemarkt“ im Herbst in Zusammenarbeit mit dem Ak-tivkreis Altstadt (jährliche Veranstaltung mit mehreren 10.000 Besuchern), der 5. DEW21-Theaternacht mit Ausrich-tung des Stücks „Untergang der Titanic“ an der Hörder Burg (2006), des Hörder Frühlingsmarkts (2007) oder der Planung des Hörder Seefestes (2008)

- Unterstützung kultureller Veranstaltungen, beispielsweise von Konzertzyklen im Bürgersaal mit jungen Pianisten, die auf dem Weg in die Weltspitze sind, oder von Kunstausstel-lungen des Hörder Kulturtischs (seit 2005), der Museumsnacht rund um die Hörder Burg mit Burgführungen und einer Ge-bäudeillumination, dem „1. Hörder Frühling“ – einer Kirmes in der Hörder Altstadt

- Fortlaufende Schriftenreihe über die Historie Hördes

- Förderung der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die „

- Mitherausgabe einer Faltblattreihe „Archäologische Spaziergän

- Legen von fünf Stolpersteinen „gegen das Vergessen“ in HördeJohann-Gutenberg-Realschule und dem bundesweit bekannten damit in Zusammenhang stand eine von den Schülern gestalteteReichsprogromnacht sowie eine Ausstellung im Bürgersaal Anfa

- Betreuung des Internetauftrittes des Stadtbezirks Hörde (www.h

Das Stadtbezirksmarketing Hörde wird auch künftig mit Vertretern audel, Vereinen und Kirchen kurz- und langfristige Projekte planen undtät des Stadtbezirks zu steigern und die Bindung der Menschen an ihr

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Wochenmarkt An der Schlanken Mathilde

Wolnin-Stiftung“

ge“ im Stadtbezirk Hörde

gemeinsam mit Schülern der Künstler Günther Demnig; Gedenkfeier zur ng November 2007

oerde.info)

s Politik, Verwaltung, Han- umsetzen, um die Attraktivi-en Stadtbezirk zu stärken.

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3.2.6 Aktionsplan Soziale Stadt für den Sozialraum Hörde Der Sozialraum Hörde umfasst das Stadtbezirkszentrum Hörde sowie die angrenzenden Sied-lungsbereiche – konkret die fünf statistischen Unterbezirke Brücherhof, Clarenberg, Hörde, Phoe-nix West und Remberg.

Auf der Grundlage einer sozialraumbezogenen Analyse ergeben sich für den Sozialraum Hörde im Vergleich zur Gesamtstadt folgende Auffälligkeiten:

- unterdurchschnittliches Einkommen - überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit - viele SGB II-Empfänger, darunter auch viele Kinder - niedrige Anmeldequoten zum Gymnasium - hoher Anteil an erzieherischen Hilfen - viele Menschen mit Migrationshintergrund

Um nachteilige Merkmale in Zukunft durch konkrete Maßnahmen abschwächen zu können, sollen vor allem Maßnahmen in den Themenfeldern „Arbeit schaffen“, „Kinder stärken“ und „Gemein-sam handeln im Stadtteil“ umgesetzt werden.

Einige Projekte, die zur Berücksichtigung im Aktionsplan für den Sozialraum Hörde vorgeschlagen wurden, laufen bereits oder befinden sich in der Vorbereitungsphase. Ihre Berücksichtigung im Aktionsplan unterstreicht deren Bedeutung, die ihnen für die Aufwertung sozialer und ökonomi-scher Rahmenbedingungen beigemessen wird.

Im August 2008 hat die Stadt Dortmund für den Sozialraum Hörde drei Projektideen aufgegriffen, die mit den Ideengebern professionell ausgearbeitet und realisiert werden:

- Windel-Cafe im B3 – Treffpunkt für junge Eltern mit Kind (0–3 Jahre) Der soziale Kontakt junger Familien soll gefördert, ein Erfahrungsaustausch unterstützt und Elternkompetenzen gestärkt werden. Die Gruppen werden anfangs betreut und sollen sich langfristig verselbstständigen.

- FiFiC – Fitte Frauen im Clarenberg Langzeitarbeitslosen Frauen wird Unterstützung geboten, so dass sich ihr Zugang zum Ar-beitsmarkt verbessert.

- Plan B – Wir stellen was auf die Beine, Einrichtung einer Produktionsschule Ziel ist es, Jugendliche durch motivierende und lebensnahe Beschäftigungs- und Qualifizie-rungsfelder sinnvolle Arbeitsfelder zu erschließen. Das Projekt wird von mehreren Beschäfti-gungsträgern verwirklicht.

Weitere Projekte sollen folgen.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4 Fachressorts

Seit 2004 haben sich im Stadtbezirk Hörde vielfältige Veränderungen ergeben, die nachfolgend in den einzelnen Fachressorts Einzelhandel, Wohnen, Freiraum und Umwelt, Wirtschaftsflä-chen, Soziale Infrastruktur, Sportstätten, Freizeit und Kultur, Weiterbildung, Verkehr und Mobilität, Technische Infrastruktur, Öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie Denkmalpflege beschrieben werden.

Seit 2004 vor Ort realisierte bzw. beendete Baumaßnahmen sowie Flächen, für die innerhalb des Planverfahrens Fortschritte erarbeitet wurden, werden nachfolgend aufgeführt. Entwicklungsflä-chen, für die seit 2004 keine Fortschritte erzielt wurden, finden in diesem Kapitel keine Beach-tung. Es werden vor allem die Maßnahmen erwähnt, die für den Stadtbezirk von besonderer Be-deutung sind. Insbesondere bei kleinen Maßnahmen erhebt die Darstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit; vielmehr vermitteln die Ausführungen einen Eindruck, wie vielfältig die Verände-rungen vor Ort sind.

Entwicklungen auf größeren Flächen bzw. Projekte von besonderer Bedeutung sind durch ein Kürzel im Text markiert, über das ihre Lage einem Bezirk zugeordnet wird. Diese so gekennzeich-neten Flächen sind in Karte 3 im Anhang – Realisierte Projekte und Planungen seit 2004 – darge-stellt.

4.1 Einzelhandel

4.1.1 Masterplan Einzelhandel Der Masterplan Einzelhandel wurde am 13.05.2004 vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen. Da-mit wurde der Grundstein für die stadtverträgliche Bewältigung des fortschreitenden Struktur-wandels im Einzelhandel gelegt. Die vier Einzelhandelskonzepte – das Gesamtstädtische Einzel-handelskonzept, das Regionale Einzelhandelskonzept für das Östliche Ruhrgebiet und angrenzen-de Bereiche, das Nahversorgungskonzept und das Konzept für die Sondergebietsstandorte – die sämtliche Aspekte der Einzelhandelsentwicklung in Dortmund abdecken, wurden hier zu einem Instrument zusammengeführt, das mittlerweile regional und überregional in Fachkreisen und bei Investoren Anerkennung findet, weil es ein hohes Maß an Planungssicherheit bietet.

Der Masterplan Einzelhandel wird dialogorientiert fortgeführt und als Grundlage für die Steue-rung der Einzelhandelsentwicklung in Dortmund genutzt. Auf dieser Basis hat der Konsultati-onsKreis Einzelhandel seit 2004 mehr als 50 Treffen durchgeführt, in denen bis heute rund 200 Einzelhandelsvorhaben beraten und auf der Basis der Regeln des Masterplans entsprechende Empfehlungen ausgesprochen wurden.

In den Jahren 2005 und 2006 wurde das Dortmunder Zentrenkonzept, welches alle Einzelhan-delsbetriebe in Dortmund einschließlich ihrer Verkaufsflächen erfasst, aktualisiert. Damit liegen Daten und Potenzialanalysen für alle Stadtbezirke vor, die auch in das vorliegende InSEKt einge-flossen sind. Eine erneute Aktualisierung der Daten ist für das Jahr 2009 vorgesehen.

Darüber hinaus wird der Masterplanprozess mit jährlichen Schwerpunktthemen fortgeführt.

2005 war das Thema „Innovative Konzepte der Nahversorgung“. Mit der Analyse der Nahver-sorgungssituation in Dortmund wurden „Unterversorgte Bereiche“, d.h. Bereiche, die nur sehr ge-ring oder gar nicht mit Nahversorgungsangeboten ausgestattet sind, identifiziert und nach Mög-lichkeiten gesucht, diese Lücken zu schließen. Neben dem Mobilen Handel und unterschiedlichen Kleinflächenkonzepten hat sich besonders der Lieferservice der ansässigen Betriebe mit kurzfristiger Umsetzung herauskristallisiert. Hier sind Anfang 2007 erste Erfolge durch die Erweiterung von Routen und den Einsatz neuer Fahrzeu-ge verzeichnet worden.

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2006 standen Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISG) und Ladenflächenmanage-ment im Vordergrund des Dialogs. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Aktivitäten der ISG Ro-senviertel e.V. gewidmet. Die intensive Zusammenarbeit von Immobilieneigentümern, Unterneh-men und der Stadt wird zu einer nachhaltigen Aufwertung des Rosenviertels führen. Diese in Dortmund erste Initiative dieser Art ist als aufforderndes Beispiel für weitere ISG in den Stadtbe-zirken zu sehen, um die Attraktivität eines Viertels zu erhöhen, mehr Kaufkraft zu binden, die Immobilienwerte zu erhalten sowie nicht oder untergenutzte Läden wieder zu aktivieren. Zwi-schenzeitlich hat der Landtag NRW ein Gesetz über Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISGG NRW) verabschiedet.

2007 und auch 2008 fand bzw. findet ein Erfahrungsaustausch mit anderen Städten der Städte-region Ruhr statt.

2009 wird der Masterplanprozess analysiert und bewertet. Die Ergebnisse der Analyse und Bewer-tung sollen in den Masterplan Einzelhandel eingearbeitet werden, um so zu einer Weiterentwick-lung beizutragen.

Die jährlichen Schwerpunktthemen werden prozessbegleitend in zumeist zwei öffentlichen Veran-staltungen mit Fachleuten und interessierten Bürgern diskutiert.

4.1.2 Einzelhandelsentwicklung im Stadtbezirk Hörde 2002–2008 Die vorliegenden Daten gehen auf ein Einzelhandelsgutachten aus dem Jahre 2006 zurück (kom-plette Bestandserhebung in 2005). Die nächste Aktualisierung ist für 2009 geplant. Um die Einzel-handelsentwicklung innerhalb des Stadtbezirks insgesamt darzustellen, wurden ergänzend weite-re Informationen einbezogen.

Im Stadtbezirk Hörde hat die Verkaufsfläche zwischen 2002 und 2005 insgesamt zugenommen, während gleichzeitig die Zahl der Betriebe um 5 % zurückgegangen ist. Hörde weist im Vergleich zu den anderen Dortmunder Stadtbezirken mit 0,953 m² Einzelhandelsverkaufsfläche je Einwoh-ner einen überdurchschnittlich hohen Versorgungsgrad auf. Durch die Steigerung der Verkaufsflä-che um fast 5.000 m² konnte die Kaufkraftbindung im Bereich des periodischen Bedarfs gehalten werden, wohingegen beim aperiodischen Bedarf die Verkaufsfläche und die Kaufkraftbindung rückläufig waren. Insgesamt liegt die Kaufkraftbindungsquote in Hörde im Vergleich mit anderen Dortmunder Stadtbezirken im Mittelfeld.

Tab. 5: Veränderung der Einzelhandelskenndaten im Stadtbezirk Hörde 2002–2005 (Quelle: eigene Darstellung)

Periodischer Bedarf

(Nahrungs-, Genussmit-tel, Gesundheits- und

Körperpflege)

Aperiodischer Bedarf (Bekleidung, Schuhe, Le-

derwaren, Einrichtungsbe-darf, Hausrat, Elektro, Op-

tik etc.)

Insgesamt13

Jahr 2002 2005 2002 2005 2002 2005 Anzahl der Betriebe 152 142 139 130 294 280 Verkaufsfläche in m² 18.550 23.459 30.000 27.677 48.550 51.136 Verkaufsfläche/Ein-wohner (m²/EW)

0,347 0,437 0,561 0,516 0,908 0,953

Umsatz in Mill. Euro 100,2 109,3 82,9 54,3 183,1 163,6 Kaufkraft in Mill. Euro 108,8 119,3 123,6 116,3 232,4 235,7 Kaufkraftbindung 92 % 92 % 67 % 47 % 79 % 69 %

Das Kaufkraftpotenzial entspricht mit 235,7 Mio. Euro einem Anteil an der Dortmunder Gesamt-kaufkraft in Höhe von 10 %. Der Anteil an den Dortmunder Einzelhandelsumsätzen beträgt 6 %

13 Inkl. Verbrauchermärkte, SB-Warenhäuser, Warenhäuser, Kaufhäuser, Non-Food-Discountmärkte

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

(163,6 Mio. Euro). Eine Erhöhung der Kaufkraftbindung wird angestrebt. Auf Grund der Entwick-lungspotenziale in Hörde werden Chancen für positive Veränderungen gesehen.

4.1.3 Versorgungszentren und Projekte - Stadtbezirkszentrum Hörde Hö 2

Im Stadtbezirkszentrum Hörde werden Nah-

rungs- und Genussmittel von zwei größeren Be-trieben angeboten. Das aperiodische Angebot ist durch einige Magnetbetriebe und zahlreiche klei-nere Fachgeschäfte vertreten. Unmittelbar an das Stadtbezirkszentrum angrenzend befindet sich ein Kombi-Standort mit zwei weiteren Lebens-mittelanbietern und einem Baumarkt, die das Angebot des Zentrums ergänzen, diesem aller-dings auch Kaufkraft entziehen. Eine maßvolle Erweiterung der Angebote innerhalb des Stadt-bezirkszentrums insgesamt ist wünschenswert.

Vielfältiges Einzelhandelsangebot in der Hörder Fußgängerzone (Alfred-Trappen-Straße)

Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Zukunftsstandorts PHOENIX ist gutachterlich unter-sucht worden, wie der Einzelhandel des Hörder Zentrums und seiner Randbereiche zukünftig sta-bilisiert und gestärkt werden kann.

Vorgeschlagen wird die Ansiedlung eines Vollsortimenters innerhalb des Zentrums im Bereich Al-fred-Trappen-Straße/Faßstraße. Darüber hinaus ist es für die Einzelhandelsentwicklung in Hörde von großer Bedeutung, eine Anbindung an den zukünftigen PHOENIX See herzustellen. Hierzu er-öffnet der Bebauungsplan Hö 252 – Teilbereich A die Möglichkeit, ausgehend von der heutigen Fußgängerzone (Hermannstraße) in Richtung PHOENIX See beidseitig kleinteilige Läden in den Erdgeschossen neu einzurichten. Die neue Verkaufsfläche wird insgesamt rund 3.000 m2 betragen.

Im Zuge der Überarbeitung des Masterplans Einzelhandel 2009/2010 soll zusätzlich ein Grundstück nördlich der Hochofenstraße gegenüber der Marie-Reinders-Realschule für die Eignung als Le-bensmittel-Einzelhandelsstandort untersucht werden. Die Prüfung erfolgt nach den Regeln des Masterplans Einzelhandel und wird im KonsultationsKreis Einzelhandel beraten.

- Ortsteilzentrum Benninghofen Das Ortsteilzentrum Benninghofen ist im Segment Nahrungs- und Genussmittel mit einem Verbrauchermarkt, einem Supermarkt und einem Getränkemarkt ausgestattet. Hier werden keine größeren Ansiedlungsbedarfe festgestellt. Das Dortmunder Zentrengutachten bescheinigt Ben-ninghofen allerdings Ansiedlungsbedarfe für den Bereich Gesundheits- und Körperpflege sowie in allen aperiodischen Sortimenten in Form von kleineren Fachgeschäften.

- Ortteilzentrum Höchsten Einkaufszentrum Höchstener Straße (VEP Hö 261) Höch 1 Im Ortsteilzentrum Höchsten ist die Versorgungssituation gemessen an der im Einzugsbereich an-sässigen Einwohnerzahl ausreichend. Es werden lediglich Bedarfe bei der Gesundheits- und Kör-perpflege und den kleineren Fachgeschäften mit innenstadttypischen Sortimenten ermittelt. Diese Bedarfe werden zukünftig durch das Einkaufszentrum Höchstener Straße gedeckt.

Der im Ortsteilzentrum Höchsten angesiedelte Rewe-Supermarkt beabsichtigt, seinen bestehen-den, jedoch unterdimensionierten Geschäftsitz auf die nordöstliche Seite der Höchstener Straße zu verlagern. Der neue Rewe-Supermarkt wird eine Verkaufsfläche von 1.550 m2 haben und durch ei-nen Aldi (Verkaufsfläche 1.420 m2) sowie einige kleinere Fachgeschäfte ergänzt. Die Eröffnung findet voraussichtlich im Frühjahr 2009 statt.

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- Ortsteilzentrum Holzen Einkaufszentrum Heideweg Ho 13 Im Ortsteilzentrum Holzen sind Ansiedlungspotenziale im Bereich der Gesundheits- und Körper-pflege und in allen aperiodischen Sortimentskategorien vorhanden. Das geplante Einkaufszent-rum Heideweg wird hier einen wesentlichen Beitrag leisten, um diese Potenziale abzudecken.

In zentraler Lage von Holzen soll auf dem Grundstück der Evangelischen Kirche Dort-mund und Lünen ein Einkaufszentrum mit der erforderlichen Stellplatzanlage errichtet wer-den. Hierzu wird der bestehende Lebensmittel-vollsortimenter auf das angrenzende Grund-stück östlich der Kreisstraße/südlich des Heide-wegs verlagert und kann auf 1.400 m² Ver-kaufsfläche vergrößert werden. Hinzu kommen 200 m² Shopfläche und 350 m² Nebenfläche im Erdgeschoss.

- Ortsteilzentrum Wellinghofen Ein Vollsortimenter und ein Discounter decken den Bedarf an Lebensmitteln, so dass keine zusätz-lichen Ansiedlungen zwingend erforderlich sind. Die Verkaufsflächen der Anbieter entsprechen al-lerdings nicht mehr den gegenwärtigen Ansiedlungsgrößen. Um Bestandsschutz zu gewährleisten, sind Betriebserweiterungen – jedoch ausschließlich in Zentrumslage – gegebenenfalls erforderlich. Darüber hinaus ist die Ansiedlung von kleineren Fachgeschäften wünschenswert.

- Quartiersversorgungszentrum Steinkühlerweg Für das relativ kleine Quartiersversorgungszentrum werden bis auf die Ansiedlung eines Drogerie-fachgeschäfts keine zusätzlichen Bedarfe ermittelt. Für die bestehenden Betriebe gilt es, Erweite-rungs- oder Verlagerungsmöglichkeiten zu identifizieren und gegebenenfalls umzusetzen.

- Quartiersversorgungszentrum Brücherhof/Teutonenstraße Das Quartiersversorgungszentrum ist in allen Bereichen gut ausgestattet. Ansiedlungsbedarfe wurden nicht ermittelt.

- Quartiersversorgungszentrum Clarenberg Das Quartiersversorgungszentrum ist in allen Bereichen gut ausgestattet. Ansiedlungsbedarfe wurden nicht ermittelt.

- Quartiersversorgungszentrum Niederhofen Das nur wenige hundert Meter südlich des Ortsteilzentrums Wellinghofen entfernte Quartiersver-sorgungszentrum Niederhofen ist mit zwei Supermärkten gut ausgestattet. Ein Drogeriefachge-schäft könnte angesiedelt werden.

4.1.4 Planungen und Maßnahmen zur Sicherung der Nahversor-gung

Unterversorgte Bereiche Im Rahmen des Masterplans Einzelhandel wurden „Unterversorgte Bereiche“ unter der Prämisse der fußläufigen Erreichbarkeit von Nahversorgungsbetrieben identifiziert. Diese Bereiche liegen meist zwischen den Einzugsbereichen der bestehenden Nahversorgungsbetriebe in reinen Wohn-

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gebieten, so dass Ansiedlungen größerer Anbieter nicht möglich sind. Darüber hinaus sind hier so gut wie keine Potenzialflächen aktivierbar. Die im Anhang befindliche Karte 1 Einzelhandel zeigt, dass im Stadtbezirk Hörde im Vergleich zu den anderen Dortmunder Stadtbezirken relativ wenige Bereiche unterversorgt sind. Das Versorgungsangebot ist ausreichend, die fußläufige Erreichbar-keit jedoch nicht überall gegeben. Aus diesem Grund werden Möglichkeiten gesucht, eine flä-chendeckende Versorgung zu gewährleisten.

Sicherung der Nahversorgung Erste Maßnahmen, eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, sind in den Serviceange-boten der ansässigen Nahversorgungsbetriebe zu sehen. Durch Initiative der Stadt streben Unter-nehmen an, ihren Lieferservice flächendeckend auszubauen. Davon werden auch die unterver-sorgten Bereiche in Hörde profitieren.

.1.5 Fazit und Ausblick Der Einzelhandel und hierbei insbesondere die Nahversorgung im Stadtbezirk Hörde ist ausrei-

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chend ausgestattet. Dies gilt es zu erhalten, aber auch zu steigern. Die Chancen, die Kaufkraftbin-dung zu erhöhen, sollten weiterhin ausgeschöpft werden. Der Einzelhandel im Stadtbezirkszentrum Hörde wird von der Entwicklung im Kontext des PHOE-NIX Sees profitieren. Im Rahmen der Möglichkei-ten werden weitere Potenziale identifiziert, Ent-wicklungen von Seiten der Stadt angestoßen und begleitet. Hierzu wird in einem ersten Schritt ei-ne Überprüfung der vorhandenen Zentren erfol-gen.

Fußgängerzone Hermannstraße in Hörde

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4.2 Wohnen

4.2.1 Wohnen im Wandel Handlungsfelder zur Regulierung des Wohnungsmarktes Seit 1991 analysiert das Amt für Wohnungswesen den Wohnungsmarkt durch die kommunale Wohnungsmarkbeobachtung und prognostiziert künftige Entwicklungsstufen. Dieses Wohnungs-marktbeobachtungssystem legt die demographischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderun-gen und ihre Auswirkungen auf die Angebots- und Nachfragesituation am Wohnungsmarkt offen.

Es wird deutlich, dass die Qualität des Wohnens vor dem reinen Versorgungsaspekt in den Vor-dergrund tritt. Die Wohnqualität entscheidet in hohem Maße über die Lebensqualität der Dort-munder Bevölkerung. Doch das Spektrum an Nachfragerwünschen ist sehr weit. Verschiedene Lebensphasen und -stile sowie Einkommens- und Arbeitssituationen verlangen entsprechende Wohnangebote auch für Senioren, Familien, Menschen mit Behinderung in unterschiedlichen Markt- und Preissegmenten. Aber nicht nur die individuellen Ansprüche beeinflussen die Nachfra-ge am Wohnungsmarkt. Auch allgemeine Entwicklungen wie der Bevölkerungsrückgang, der Trend zu kleineren Haushalten oder die steigenden Energiepreise und der Klimawandel sind bei der Anpassung des Wohnungsbestandes und der Neubaugestaltung zu beachten.

Die Stadt Dortmund möchte unter Berücksichtigung der genannten Aspekte seine Attraktivität als Wohnstandort kontinuierlich steigern. Hierzu formuliert der Masterplan Wohnen gesamt-städtische Strategien und Leitbilder und bildet die Grundlage und den Orientierungsrahmen für die kommunale Wohnungspolitik. Charakteristisch für den Masterplanprozess ist dabei die Einbin-dung verschiedener öffentlicher und privater Wohnungsmarktakteure. Dadurch können unter-schiedliche Interessen berücksichtigt und Aktivitäten gebündelt werden. Der Masterplan Wohnen wird seit 2005 mit jährlich wechselnden Schwerpunktthemen fortgeschrieben.

Eine Erkenntnis aus dem Schwerpunktthema „Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung“ war, dass in Zeiten entspannter Wohnungsmärkte eine gesamtstädtische Beobachtung des Woh-nungsmarktes nicht ausreicht, da sich Problemlagen und Handlungserfordernisse erst bei einer kleinräumigeren Betrachtung zeigen. Die Stadtbezirke sind aufgrund ihrer Heterogenität für eine differenzierte Analyse zu großflächig. Die Siedlungen bzw. Quartiere mit all ihren Besonderheiten hinsichtlich der Bevölkerungsstruktur und des Wohnungsbestandes müssen in den Fokus der Be-trachtung rücken. Die Realisierung wohnungswirtschaftlicher Maßnahmen für Gebäude und das Wohnumfeld erfolgen in überschaubaren Quartieren. Daher entwickelt das Amt für Wohnungs-wesen das Instrument der umsetzungsorientierten kleinräumigen Wohnungsmarktbeobachtung.

Durch umfangreiche Analysen der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Quartiers zeigt die kleinräumige Wohnungsmarktbeobachtung Entwicklungspotenziale und Handlungsopti-onen zur Verbesserung der Wohnsituation der Menschen vor Ort auf. Das Amt für Wohnungswe-sen wendet hierzu ein gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum erarbeitetes Modell der quali-tativen Quartiersanalyse an, mit deren Hilfe sowohl die Schwächen und Risiken als auch die Stär-ken und Chancen eines Wohnquartiers deutlich gemacht werden können. Neben der Erhebung von kleinräumigen Daten und Fakten werden auch Experten- und Bewohnerbefragungen durch-geführt. In einem weiteren Schritt werden Handlungsfelder aufgezeigt, für die die beteiligten Ak-teure (z.B. Eigentümer, Politik, lokale Wirtschaft, Verwaltung, Wohlfahrtsverbände) zielgerichtete Handlungsoptionen erarbeiten sollen, um Wohnquartiere zukunftsfähig zu gestalten. Dieser in-tegrierte Ansatz geht weit über eine reine Problemanalyse hinaus, da auch Stärken und Entwick-lungspotenziale von Wohnquartieren aufzeigt werden.

Die Weiterentwicklung und Erprobung dieser neuen Methode wird unter dem Titel „Die Dort-munder Quartiersanalyse“ mit Mitteln des Bundes gefördert. Der Abschlussbericht kann im In-ternet unter www.wohnungswesen.dortmund.de unter „Kleinräumige Quartiersuntersuchung“ eingesehen werden.

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Der Rat der Stadt hat am 14.02.2008 die Aufstellung eines umsetzungsorientierten Kommunalen Wohnkonzeptes für Dortmund beschlossen. Hier werden neben der Entwicklung von gesamt-städtischen Zielen und Strategien die kleinräumigen Analysen von verschiedenen Siedlungstypen mit dem Ziel der Lokalisierung von Handlungserfordernissen im Fokus stehen. Damit soll die Grundlage zur Auswahl von Quartieren mit erhöhtem Handlungsdruck geschaffen werden, die mit der oben beschriebenen Dortmunder Quartiersanalyse genauer zu untersuchen sind. So können anschließend auf die individuelle Situation der einzelnen Quartiere abgestimmte Handlungsoptio-nen entwickelt werden.

Barrierefrei Wohnen Mit dem Perspektivwechsel von der quantitativen zur qualitativen Wohnraumversorgung und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung gewinnt der Aspekt Barrierefreiheit zuneh-mend an Bedeutung. Barrierefreiheit ergibt sich aus dem Wunsch, selbst bei Einschränkungen der körperlichen und geistigen Fähigkeiten möglichst lange unabhängig im eigenen, vertrauten Le-bensumfeld zu verbleiben.

Dieser neue Anspruch an Wohnraum erfordert sowohl ein Umdenken bei der Gestaltung und Pla-nung von Neubauten als auch bei Veränderungen im Bestand. Im vorhandenen Wohnraum gilt es bauliche Hindernisse (z.B. Stufen, Schwellen, keine ebenerdigen Duschen) zu reduzieren, fehlende Einrichtungen (z.B. Griffe, Lichtschalter) zu ergänzen und hinderliche räumliche Anordnungen (z.B. fehlender Platz neben dem WC und Waschbecken) zu verändern, um eine Barrierearmut herzustellen. Barrierefreiheit ist mittlerweile eine Voraussetzung für die Bewilligung von För-dermitteln im Wohnungsneubau. Maßstab ist der normgerechte Ausbau nach DIN 18025. Hier gilt es, Barrieren wie Schwellen und Stufen zu vermeiden und ausreichende Durchgangsbreiten von Türen und genügend Bewegungsflächen im Grundriss sicherzustellen.

Jeder Wohnungseigentümer, der barrierefreien oder -armen Wohnraum in seinem Wohnungsbe-stand schaffen möchte, kann Fördermittel beantragen. Die Förderung beinhaltet zinsgünstige Darlehen (Zinssatz: 1 %/Jahr) bis zu 15.000 Euro je Wohnung und wird ohne Mietpreis- und Bele-gungsbindung gewährt. Darüber hinaus erfolgt beim Neubau von Miet- und Genossenschafts-wohnungen nur dann eine staatliche Förderung, wenn Barrierefreiheit nach DIN 18025 gewähr-leistet ist. Das Amt für Wohnungswesen ist hier der Ansprechpartner. Einige örtliche Woh-nungsbauunternehmen verfügen bereits über Angebote von barrierearmem und barrierefreiem Wohnraum im Bestand und im Neubau. Sofern vorhanden, werden barrierefreie Neubauprojekte im Abschnitt „Umgesetzte und in Realisierung befindliche Wohnungsbauprojekte“ namentlich aufgeführt.

Neben den baulichen Anpassungen des Wohnraumes bieten spezifische Wohnformen Unterstüt-zung bei körperlichen und geistigen Einschränkungen im Alter und bei Behinderungen. So erlaubt das betreute/ambulante Wohnen eine weitgehend selbstständige Haushalts- und Lebensfüh-rung. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützte im Jahr 2007 1.035 Menschen in Dort-mund, die im „betreuten Wohnen“ leben.

Wohnen in Gemeinschaft ist eine Wohnform, die auf das Prinzip der nachbarschaftlichen Hilfe setzt und Synergieeffekte der unterschiedlichen Wohnparteien nutzt. Zur Realisierung der-artiger Projekte bietet das Team „...anders wohnen – anders leben...“ vom Amt für Wohnungswe-sen Unterstützung. Aktuell begleitet das Service-Team unterschiedliche Initiativen. Die geplanten Vorhaben unterscheiden sich stark hinsichtlich der konkreten Wohnform (generationenübergrei-fendes Wohnen/seniorengerechtes Wohnen) und der Standortansprüche (Innenstadt/Vorort).

Das Angebot „Leben für Menschen mit Behinderungen in Wohnheimen“ wird ebenfalls ausgeweitet. Es wird hier im Abschnitt „Umgesetzte und in Realisierung befindliche Wohnungs-bauprojekte“ aufgeführt. Im Jahr 2007 wurden in Dortmund 72 neue Heimplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen. 2007 lebten insgesamt 1.360 Menschen mit Behinderungen in Heimunterkünften.

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4.2.2 Der Stadtbezirk Hörde als Wohnstandort Innerhalb des Stadtbezirks Hörde erstreckt sich im Norden ein Siedlungsband mit den Stadtteilen Hörde, Hacheney, Benninghofen und Wellinghofen. Die Stadtteile Wichlinghofen, Holzen und Sy-burg sind hingegen südlich gelegen und als separate Siedlungen von Freiraum umgeben.

Tab. 6: Gebäude- und Wohnflächenstatistik für den Stadtbezirk Hörde (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Veränderung

2003 2004 2005 2006 2007 2003–2007

Anzahl der Wohnungen 28.787 28.891 28.997 29.167 29.237 450 Anzahl der Gebäude 9.323 9.381 9.443 9.554 9.602 279

7.725 7.782 7.843 7.964 7.980 255 Wohnungsanteil in Ein- und Zweifamilienhäusern (26,8 %) (26,9 %) (27,0 %) (27,3 %) (27,3 %) (0,5 %)

6.065 6.116 6.173 6.274 6.315 250 Anzahl der Wohngebäude aus-schließlich mit 1–2 Wohnun-gen (65,1 %) (65,2 %) (65,4 %) (65,7 %) (65,8 %) (0,7 %)

2.141 2.254 2.351 2.521 2.591 450 Wohnungszuwachs seit 1990

(8,0 %) (8,4 %) (8,8 %) (9,5 %) (9,7 %) (1,7 %) Wohnfläche/Person (m²) 41,9 42,1 42,2 42,5 43,0 1,1

Der Stadtbezirk Hörde ist ein beliebter Standort für den Eigenheimbau. Der Anteil der Wohnun-gen in Ein- und Zweifamilienhäusern lag hier 2007 mit 27,3 % über dem Dortmunder Durchschnitt (23,0 %). Auch die Wohnfläche ist mit 43,0 m² deutlich größer als der gesamtstädtische Durch-schnitt (39,5 m²). Der beachtliche Zuwachs von 450 Wohnungen seit 2003 ist ein Indiz für die Att-raktivität des Wohnstandortes. Dies ist nach dem Stadtbezirk Aplerbeck der zweithöchste Zuwachs auf Dortmunder Stadtgebiet.

Tab. 7: Veränderung der Wohnbaupotenziale im Stadtbezirk Hörde 2004–2008 (Quelle: eigene Erhebung)

Flächengröße (ha) Anzahl Wohneinheiten

2004 2006 2008 Veränderung

2003–2008 2004 2006 2008

Veränderung 2003–2008

Flächen in rechtsverbindlichen Be-bauungsplänen und sonstige Ver-fahren

18,5 10,1 9,6 - 8,9 495 207 191 - 304

Flächen in Bebauungsplänen in Auf-stellung

4,1 44,2 44,3 40,2 118 1.501 1.521 1.403

Größere Flächen im bebauten In-nenbereich (§ 34 BauGB)

1,8 1,8 3,4 1,6 45 45 76 31

Potenziale im Flächennutzungsplan 55,0 14,8 16,6 - 38,4 1.710 395 430 - 1.280 Wohnungsbauentwicklungsflächen insgesamt

79,4 70,8 73,9 - 5,5 2.368 2.148 2.218 - 150

Während des Beobachtungszeitraums seit 2004 hat sich aufgrund der Bautätigkeit das Angebot an Wohnungsbauentwicklungsflächen im Stadtbezirk Hörde insgesamt um 5,5 ha verringert. Der deutlichen Abnahme der Potenziale auf Flächennutzungsplanebene (minus 38,4 ha) steht die Zu-nahme etwa in gleicher Höhe bei Bebauungsplänen in Aufstellung gegenüber. Dies ist auf die Aufstellung des Bebauungsplans PHOENIX See zurückzuführen. Die identifizierten Flächenpoten-ziale im bebauten Innenbereich haben sich um 1,6 ha vergrößert. Insgesamt bestehen im Stadtbezirk Hörde mit 73,9 ha sehr große Flächenpotenziale, die für 2.218 Wohneinheiten Raum bieten. Ein Großteil hiervon wird am PHOENIX See verwirklicht.

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4.2.3 Entwicklung des Wohnbestandes Stadtbezirkszentrum Hörde Hö 2 Kleinräumige Quartiersanalyse „Hörder Neumarkt“

Expertenbefragungen ergaben, dass die Einbe-ziehung des Hörder Neumarkts in die Ge-

bietskulisse des Stadtumbaugebietes Hörde ei-ne große Chance für die Weiterentwicklung deWohnstandortes darstellen würde. Diese Flä-chenergänzung wurde als Handlungsoption formuliert und soll Ende 2008 durch einen ent-sprechenden politischen Beschluss umgesetzt werden. Die Möglichkeiten der Quartiersauf-wertung werden durch die Handlungsinstru-mente des Stadtumbaus deutlich erweitert. Die zukünftige Funktion des Wohnstandortes wird als „Preiswertes, zentrales Wohnen am Zu-kunftsstandort PHOENIX West“ gesehen.

s

Verbesserungspotenziale wurden vor allem in den folgenden Handlungsfeldern identifi-ziert:

- Wohnungsbestand der Privateigentümer - Bewohnerstrukturen - Image

Abb. 11: Untersuchungsraum der Quartiersanalyse „Hörder Neumarkt“ (Quelle: Amt für Wohnungswesen der Stadt Dortmund) Die Mobilisierung der Hauseigentümer, Überzeugungsarbeit für mehr Engagement, das Bereit-stellen von Beratungsangeboten und eine verstärkte Imagearbeit werden zukünftig wichtige Auf-gaben auch in der Hörder Quartiersarbeit darstellen. Hier ist insbesondere eine Vernetzung mit den Zielen und Projekten der Stadtumbaumaßnahmen sinnvoll und notwendig. Die verantwortli-che Einbeziehung möglichst vieler Akteure aus dem Quartier ist im weiteren Verlauf des Prozesses von besonderer Bedeutung.

4.2.4 Umgesetzte und in Realisierung befindliche Wohnungsbau-projekte

Luegstraße (We 115, 12. Änderung) Be 8 Die 12. Änderung des Bebauungsplans We 115 erlangte im Juli 2006 Rechtskraft. Der Geltungsbe-reich befindet sich im statistischen Bezirk Benninghofen und liegt innerhalb einer bestehenden Wohnbebauung. Hier sind 36 Doppelhaushälften als Eigenheime vorgesehen. Mitte 2008 standen noch 13 Wohneinheiten zur Verfügung.

Wohnbebauung Albingerstraße Be 10 Auf dem ehemaligen Gärtnereigelände an der Straße Auf der Kuhweide werden von einem priva-ten Investor insgesamt 40 Wohneinheiten in Form von Eigenheimen und Mietwohnungen zum Verkauf bzw. zur Vermietung errichtet. Acht zur Vermietung bestimmte Eigenheime und zwölf Mietwohnungen wurden mit Mitteln des Landes in Höhe von 1,1 Mio. Euro gefördert.

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Benninghofer Mark (VEP Hö 246) Höch 2 Innerhalb des relativ kleinräumigen Bebauungsplanbereichs sind inzwischen alle Wohneinheiten bis auf ein Grundstück realisiert.

Sommerbergweg (VEP Hö 244) Ho 1 Der Bebauungsplan wurde im August 2003 rechtsverbindlich. Die 24 geplanten Einzel- und Dop-pelhäuser sind realisiert.

Heideweg (Hö 243) Ho 5 Seit 2005 hat sich innerhalb des Bebauungsplanbereichs das Angebot von 24 Wohneinheiten auf 20 Wohneinheiten im Einfamilienhaus- und Geschosswohnungsbau reduziert. Hier ist noch ein Angebot an Wohnbauflächenpotenzial vorhanden.

In der Heide (Hö 223, 1. Änderung) Ho 6 Die im Mai 2007 in Rechtskraft getretene Änderung des Bebauungsplans Hö 223ermöglicht eine weitere Wohnbebauung nördlich der Straße Tiefenweg. Diese besteht durch die Festsetzung eines Baufensters für zwei Einzelhäuser. Ferner kann ein zusätzliches Einzelhaus durch Erweiterung der Baugrenzen nach Süden auf dem Grundstück westlich der Gartenstraße realisiert werden.

Silberhecke (Hö 235) We 2 Der Bebauungsplan wurde bereits 1993 rechts-verbindlich. Innerhalb des Geltungsbereichs fand in den vergangenen Jahren eine rege Bau-tätigkeit statt. Mittlerweile sind alle Wohnbau-flächenpotenziale dieses Baugebiets für den Ei-genheimbau beansprucht und größtenteils rea-lisiert.

Kattenkuhle (Hö 205, 8. Änderung) Be 9 Für den Bereich südlich der Straße Kattenkuhle wurde am 11.07.2008 die rechtliche Grundlage für die Realisierung einer Eigenheimbebauung mit acht Wohngebäuden beschlossen. Im Planbereich sollen vorwiegend Einzelhäuser mit zwei Vollgeschossen und Zeltdächern errichtet werden.

Einkaufszentrum Höchstener Straße (VEP Hö 261) Höch 1 Der Sportplatz östlich der Wittbräucker Straße und nördlich der Höchstener Straße soll einer Nach-folgenutzung zugeführt werden. Geplant ist ein Einkaufszentrum sowie östlich angrenzend eine Eigenheimbebauung mit insgesamt 18 Wohneinheiten in Form von jeweils sechs Doppel- und sechs Einfamilienhäusern. Mitte 2008 konnten noch elf Wohneinheiten erworben werden.

Godekinsiedlung (Hö 248) We 4 Im Bereich des seit Juli 2006 rechtsverbindlichen Bebauungsplans können ca. 23 zweigeschossige Einfamilienhäuser zur Nachverdichtung auf einer zentralen Innenfläche der bestehenden Siedlung errichtet werden. Mitte 2008 bestand noch Potenzial für 22 Wohneinheiten.

4.2.5 Geplante und im Verfahren befindliche Maßnahmen PHOENIX See (Hö 252) Hö 1b Ziel ist es, am nördlichen und südlichen geplanten Seeufer sowie in noch festzulegenden Berei-chen des Kern- und Mischgebietes Planrecht für eine hochwertige Wohnbebauung für 900–1.300 Wohneinheiten zu schaffen. Während am nördlichen und östlichen Seeufer vorwiegend Eigenheime als Einzel- und Doppel-häuser vorgesehen sind, sind südlich des Sees Reihenhäuser und Geschosswohnungen geplant.

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Am Grimmelsiepen (Hö 257, 9. Änderung) Hö 3 Der Planbereich liegt zwischen der Straße An der Goymark, der Benninghofer Straße, der Grabe-landfläche westlich des Hörder Baches sowie nördlich des Marksbach im Statistischen Bezirk Hörde. Der Rat der Stadt hat am 19.06.2008 be-schlossen, das vorhabenbezogene Planverfahren auf einen Bebauungsplan umzustellen und den Entwurf des Bebaungsplanes Hö 257 – Am Grim-melsiepen – mit Begründung vom 09.05.2008 öf-fentlich auszulegen. Das Plankonzept sieht die Errichtung eines türki-schen Gemeindezentrums mit einer Moschee so-wie den Bau von 56 Einzel- und Doppelhäusern vor. Die WFD Derwald Projektentwicklung GmbH be-absichtigt, ein Bauvorhaben mit generations-übergreifenden Wohnformen auf dem Standort nördlich der Straße Am Grimmelsiepen zu entwi-ckeln.

Steinkühlerweg (Hö 118, 1. Änderung) Hö 5 Mit dem 1. Änderungsbeschluss des Bebauungsplans von Februar 2005 wurde die planungsrechtli-che Grundlage für die Neuerrichtung von sechs Doppelhäusern und einem Mehrfamilienhaus ge-schaffen. Die Weiterentwicklung dieses Standortes ist abhängig von der Realisierung des Entwick-lungskonzeptes für Kindertageseinrichtungen.

Seniorenresidenz Limburger Postweg (Hö 265) We 9 Für die im Ortsteil Wellinghofen gelegene Freifläche westlich der Straße Limburger Postweg und südlich des Evangelischen Gemeindehauses an der Straße Overgünne soll die planungsrechtliche Grundlage zur Errichtung einer Seniorenresidenz geschaffen werden. Daher wird der vorhabenbe-zogene Bebauungsplanes Hö 265 – Seniorenresidenz Limburger Postweg – aufgestellt. Insgesamt sollen ca. 60 Wohneinheiten errichtet werden. Das Wohnungsangebot soll ergänzt werden um weitere Dienstleistungseinrichtungen wie eine Arztpraxis, Räume für Physiotherapie und ein Büro der Diakonie. Für die geplante Nutzung bietet das Grundstück sehr gute Standortvoraussetzun-gen, da es in unmittelbarer Nähe zum Ortskern Wellinghofen liegt, gleichzeitig jedoch die Voraus-setzungen für ein ruhiges Wohnen mit entsprechenden Naherholungsmöglichkeiten bietet.

Wohnheim Holtbrügge (Hö 267) We 11 Als Ersatz für das in Aplerbeck nicht mehr dem Standard entsprechende Übergangswohnheim plant der Wohnverbund des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe die Errichtung eines Wohn-heims für Menschen mit psychischen und/oder physischen Behinderungen. Insgesamt sind 24 be-treute Wohnplätze in drei Wohnbereichen mit je acht Einzelzimmern vorgesehen.

Wohnanlage Max-Eyth-Straße (Hö 266) Hö 33 Auf dem Eckgrundstück Breslaustraße/Max-Eyth-Straße wird ein neues Heim für Menschen mit Be-hinderungen entstehen. Träger der Maßnahme sind die von Bodelschwinghschen Anstalten Be-thel. Vorgesehen sind 24 Heimplätze – davon zwölf rollstuhlgerecht – in Einzelzimmern mit Apartmentcharakter. Neben verschiedenen Aufenthalts- bzw. Tagesstrukturräumen wird für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner auch ein Sinnesgarten angelegt. Die Neubaumaß-nahme wird mit Fördermitteln des Landes NRW unterstützt.

Am Heisterbach (VEP Hö 263) Wi 7 Der Bereich zwischen Wichlinghofer Bergstraße im Norden, Am Heisterbach im Osten, Selbsthilfstraße im Süden und Waldblickweg im Westen bietet noch Wohnbaupotenzial. Zur Reali-

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sierung von ca. zehn Einfamilienhäusern soll Baurecht geschaffen werden. Momentan wird das Bebauungskonzept konkretisiert.

4.2.6 Fazit und Ausblick Der Stadtbezirk Hörde verfügt über ein breites Spektrum an Wohnmöglichkeiten, das von der durchgrünten Großwohnsiedlung Clarenberg über Geschosswohnungsbau bis hin zu villenartigen Einzelhäusern reicht, die insbesondere im Süden des Stadtbezirks zu finden sind. Im Bereich des Hörder Zentrums befinden sich Wohnquartiere wie der „Hörder Neumarkt“, die künftig aufgewertet werden sollen, um zu einer Stabilisierung des Wohnbestandes und der Be-wohnerstruktur beizutragen.

Mit 73,9 ha weist der Stadtbezirk ein außergewöhnlich hohes Wohnbauflächenpotenzial auf und wird in den nächsten Jahren einen großen Anteil der Dortmunder Wohnbauentwicklungsflächen bieten. Dazu gehört vor allem der Bereich rund um den künftigen PHOENIX See. Somit leistet der Stadtbezirk Hörde einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung eines hochwertigen Wohnungsangebots in Dortmund.

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4.3 Freiraum und Umwelt

4.3.1 Fachplanungen seit 2004 Initiative Dortmund Parks Mit Beschluss vom 13.09.2007 hat der Rat der Stadt Dortmund im Zusammenwirken mit den Be-zirksvertretungen die Initiative Dortmund Parks ins Leben gerufen. Dezernats- und fachbereichs-übergreifend sowie zusammen mit den Stadtbezirken und verschiedenen externen Kooperations-partnern wird die Initiative Dortmund Parks bis 2011

- die vorhandenen Qualitäten und Angebote der Dortmunder Parks und Grünanlagen der Öf-fentlichkeit vorstellen,

- mögliche Potenziale und charakteristische Merkmale herausarbeiten, Konzepte für Ange-bots- und Themenschwerpunkte erstellen und so eigenständige Profile für einzelne Parks entwickeln,

- im Rahmen von Fitness- bzw. Farb- und Schönheitskuren die Attraktivität steigern und den zeitgemäßen und zukünftigen Anforderungen an Gestaltung, Ausstattung und Freizeitakti-vitäten anpassen,

- durch Umgestaltungen, Erweiterungen und Neuanlagen zusätzliche Angebote für Freizeit, Spiel, Sport, Gesundheit und Erlebnis schaffen,

- die vielfältigen naturkundlichen Bildungsangebote in einem „Bildungsforum Natur und Umwelt“ zu bündeln, und damit Naturerlebnis sowie Gartenkultur für Jung und Alt span-nend und unterhaltsam vermitteln,

- Parks und Grünanlagen zu einem Markenzeichen der Stadt Dortmund werden lassen.

Eine Projektgruppe im Geschäftsbereich Stadtgrün der Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund be-treut das Gesamtprojekt Initiative Dortmund Parks, das mit sechs Arbeitsschwerpunkten und eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen umfasst. Informationen zu Teilprojekten und aktuellen Maßnah-men sind auch unter www.parks.dortmund.de zu finden. Neben der Herausgabe einiger Publikati-onen wurden bereits folgende Aktivitäten durchgeführt bzw. gefördert:

- eine umfangreiche Kategorisierung der vorhandenen Grünanlagen entsprechend der räum-lichen Bedeutung und bisherigen Nutzungsschwerpunkte,

- ein Workshop mit Referenten und Fachleuten aus der Landschaftsarchitektur und der Frei-zeitforschung zum Thema „Grünfläche(n) des 21. Jahrhunderts“,

- der „Tag der Vereine, Förderer und Liebhaber von Gartenkultur und Naturschutz“, der im Mai 2008 im Rathaus stattfand und im besonderen Maße das ehrenamtliche Engagement für Natur und Umwelt in der Stadt würdigte,

- zwei studentische Projektarbeiten in Zusammenarbeit mit der FH Osnabrück zu den Themen „Attraktivitätssteigerung und Nutzungsschwerpunkte am Beispiel des Rombergparks“ (2007) und „Entwicklung familienfreundlicher Gartenparks“ (2008),

- Vorstellung der Initiative Dortmund Parks im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forum Stadt-baukultur Dortmund“,

- zur Zeit drei beschäftigungsfördernde Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der JobCenter-ARGE Dortmund mit etwa 100 Teilnehmern, die zusätzliche Instandsetzungs- und Verschöne-rungsarbeiten in verschiedenen Grünanlagen im gesamten Stadtgebiet ausführen und

- eine öffentliche Wanderung zusammen mit dem Oberbürgermeister vom Rathaus bis zur Hohensyburg nahezu ausschließlich durch Parks, Grünflächen und den Stadtwald in 2008.

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Barrierefreiheit in Park- und Grünanlagen Im Rahmen der Initiative Dortmund Parks wird die Attraktivität der Park- und Grünanlagen für Menschen mit Behinderungen gesteigert. Davon werden letztlich alle Menschen – mit und ohne Behinderung – profitieren. In 2008 hat der Geschäftsbereich Stadtgrün bei den Sport- und Freizeitbetrieben Mitglieder des Behindertenpolitischen Netzwerks und in der Behindertenselbsthilfe Aktive erstmalig zu einer gemeinsamen Begehung des Westparks in der Innenstadt-West eingeladen. Hierbei sollte festge-stellt werden, welche infrastrukturellen Ansprüche Menschen mit Behinderungen an einen Park stellen, insbesondere die 6.000 Dortmunderinnen und Dortmunder mit Sehbehinderung und die 1.000 Blinden in Dortmund. Es wurden mehrere Maßnahmen definiert, die sukzessive umgesetzt werden sollen.

Eine Grundlage für die baulichen Maßnahmen ist dabei die DIN 18024-1, die für Straßen, Plätze, Wege, öffentliche Verkehrsanlagen und öffentliche Grünanlagen sowie deren Zugänge gilt. Posi-tive Beispiele der barrierefreien Gestaltung von Grünanlagen, z.B. der Landesgartenschau in Riet-berg, dienen als Anregung. Um weitere Park- und Grünanlagen für eine Attraktivitätssteigerung für Menschen mit Behinderung auszuwählen, soll eine Analyse der Bewohnerschwerpunkte und der Einzugsbereiche erfolgen.

StadtgrünPlan für alle Stadtbezirke Zwischen Juli und Dezember 2004 wurde im Auftrag der Stadt Dortmund für jeden Stadtbezirk ein StadtgrünPlan fertig gestellt. Im Planwerk wurde eine Verfahrensweise zur Analyse der bedarfs-orientierten Versorgung entwickelt und angewandt. In dieser werden sowohl gesamtstädtische als auch stadtbezirks- und stadtteilspezifische qualitative und quantitative Anforderungsprofile be-rücksichtigt. Die Ergebnisse wurden bezüglich des Angebots an Grünflächen und Freiraum erarbei-tet. Sie spiegeln die Vielfalt innerhalb jedes Stadtbezirks wider.

Den jeweiligen Erhebungen und Analysen des StadtgrünPlans liegen die statistischen Bezirke zugrunde, so dass die Ergebnisse sehr detailliert sind. Dem ermittelten Angebot an Grünflächen und Freiraum wurde die Nachfrage gegenüber gestellt. Aus der Gegenüberstellung wurde ein Handlungsbedarf für die Grünversorgung in den Bezirken im Stadtbezirk formuliert, der je nach Differenz zwischen Angebot und Nachfrage gestaffelt wird von sehr gering, gering, mittel, hoch bis zu sehr hoch. Auch wurden die vorhandenen Grünflächen auf Qualität, Zustand und Entwick-lungsperspektiven überprüft.

Neben den StadtgrünPlänen für jeden der zwölf Stadtbezirke gibt ein zusammenfassender Bericht für die Gesamtstadt Planungshinweise hinsichtlich einer weiteren Grünflächen- und Freiraum-entwicklung in Dortmund. Es werden Teilräume in Dortmund aufgezeigt, für die ein hoher Ent-wicklungsbedarf besteht. Ihre Grünflächenversorgung ist heute als kritisch zu bewerten und sie können nicht über angrenzende Grünflächen- und Freiraumangebote versorgt werden.

Der Planung und Realisierung neuer Hundeauslaufangebote kommt insbesondere in den Berei-chen eine hohe Bedeutung zu, in denen derzeit keine Angebote vorhanden sind und in denen der Nutzungsdruck auf die bestehenden Grünflächen aufgrund des hohen Handlungsbedarfs als be-sonders hoch einzustufen ist. Ende 2007 waren 21 Hundeauslaufflächen auf Dortmunder Stadtge-biet vorhanden, eine befindet sich im Bau, zwei in der Planung. In den vorangegangenen Versor-gungsanalysen wurden Räume ermittelt, in denen eine Weiterentwicklung des Auslaufangebotes vorrangig zu verfolgen ist. Hierbei ist die Realisierung von Hundefreilaufangeboten in erster Linie bei der Neuschaffung von Grünflächenangeboten zu prüfen. Erst wenn sich keine neuen Grünan-lagen umsetzen lassen, sind Teilbereiche bestehender Grünanlagen umzufunktionieren. Im Stadtbezirk Hörde existieren bereits zwei Hundeauslaufflächen. Die Anlage einer weiteren Flä-che ist derzeit nicht geplant.

Luftreinhaltepläne Zum 01.08.2008 ist der Luftreinhalteplan Ruhrgebiet in Kraft getreten. Zum 01.10.2008 wurden die in diesem Plan festgesetzten Umweltzonen eingerichtet. Innerhalb dieser Umweltzone dürfen nur

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noch Fahrzeuge fahren, die über eine rote, gelbe oder grüne Plakette oder eine Ausnahmege-nehmigung (z.B. für Handwerker oder Anwohner) verfügen. Die Umweltzone erstreckt sich in Dortmund über ein Gebiet der Innenstadtbezirke, das von der B 1 im Süden bis zur Westfalenhütte im Norden und von der Straße „Im Spähenfelde“ im Osten bis etwa zur Dorstfelder Allee und de-ren Verlängerung nach Süden bis zur B 1 reicht. Der Luftreinhalteplan kann auf der Website der Bezirksregierung (www.bra.nrw.de) Arnsberg eingesehen werden.

Im Stadtbezirk Hörde befinden sich keine Straßenabschnitte, an denen nach derzeitigem Erkennt-nisstand Grenzwertüberschreitungen für Feinstaub oder Stickstoffdioxid ermittelt wurden bzw. an denen Grenzwertüberschreitungen als wahrscheinlich erachtet werden.

Klimaanalyse Zum Dortmunder Stadtklima liegt eine aktuelle Untersuchung vor. Sie umfasst eine Beschreibung des städtischen Klimas. Hier werden Unterschiede zwischen den Stadtbezirken dargestellt und auf Stadtbezirksebene Planungshinweise aus stadtklimatischer Sicht gegeben. Die Ergebnisse wurden 2007 auf dem Geodatenserver des Regionalverbands Ruhr (www.rvr-online.de) veröffentlicht.

Lärmminderungsplanung Dortmund gehört zu den zwölf EU-Ballungsräumen in NRW, die im Zusammenhang mit dem „Ge-setz zur Umsetzung der EG-Richtlinie über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm“ bis zum 30.06.2007 Lärmkarten für die Lärmquellen Straße, Schiene (soweit nicht DB AG), Gewerbe und Flugverkehr vorlegen mussten.

Die Kartierung des Umgebungslärms ist weitestgehend abgeschlossen. Mit Ausnahme der Berech-nungsergebnisse zum Schienenverkehrslärm, der auf die Deutsche Bahn zurückgeht und durch das Eisenbahnbundesamt kartiert werden muss, sind alle Berechnungsergebnisse unter www.umgebungslaerm.nrw.de online und von jedermann einsehbar. Die Arbeiten an den Lärmaktionsplänen wurden aufgenommen. Konkrete Aussagen für den Stadtbezirk Hörde können erst nach Vorliegen der Pläne getroffen werden.

4.3.2 Überblick über Freiflächen im Stadtbezirk Hörde Grünflächen sind in Hörde ist vor allem in den nördlichen statistischen Bezirke zu finden. Hier be-finden sich quartiersbezogene Grünanlagen, die teilweise Platzcharakter besitzen. Ebenso bestehen langgestreckte Anlagen oder Wegeverbindungen, die im Verbund mit Kleingar-tendaueranlagen eine wichtige Grünverbindungsfunktion übernehmen. Beispiele sind das Pfer-debachtal oder das Marksbachtal. Ein differenziertes Nutzungsangebot fehlt häufig. In den südlichen Bezirken fehlen öffentliche Grünanlagen fast ganz. Die großflächige Parkanlage im Umfeld der Ruine Hohensyburg stellt eine Ausnahme dar. Vielmehr bildet der landschaftsbe-zogene Freiraum in den statistischen Bezirken Syburg, Holzen und Wichlinghofen das Erholungs-potenzial. Ausgedehnte und gut erschlossene Waldflächen wie das Niederhofer Holz sowie att-raktive Offenlandschaften wie das Wannebachtal kompensieren ein mangelndes Grünflächenan-gebot. Sie sind auch über die Stadtbezirksgrenzen hinaus aufgrund der guten Freizeitinfrastruktur Zielpunkte der landschaftsbezogenen Erholung.

Der südlich an den Stadtbezirk angrenzende Hengsteysee sowie die Höhen des Ardeygebirges besitzen eine regionale Erholungsfunktion. Der zeitliche Schwerpunkt der Erholungsnutzung liegt hier auf den Wochenenden. Als erholungsbedeutsame Grünanlagen grenzen der Westfalenpark und der Rombergpark an den Stadtbezirk. Sie tragen ebenfalls zur Freiraumversorgung von Hörde bei.

Die neu entstehenden Parkanlagen und gewässernahen Freiräume auf den beiden PHOENIX Flä-chen werden ein herausragendes Grünflächen- und Freiraumangebot bieten, das über den Stadt-bezirk hinaus Erholungssuchende anziehen wird.

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4.3.3 Umgesetzte und in Realisierung befindliche Maßnahmen Stadtpark Hörde Hö 18 Im Jahre 2006 wurde mit der Sanierung des Stadtparks Hörde begonnen. Es fanden Auslichtungs-maßnahmen statt, um den Baumbestand teilweise zu reduzieren und ihn zu erhalten. In 2008 wurden die Auswirkungen des Bergbaus in diesem Bereich untersucht, um gegebenenfalls Sicherungsmaßnahmen einzuleiten und eine Gefahrenabwehr zu ermöglichen. Im Rahmen der Sa-nierung wird zunächst der bisherige Zustand wiederhergestellt. Die Umgestaltung des Hörder Stadtparks ist im Rahmen des Entwicklungskonzept „Hörde Zent-rum“ Gegenstand eines Ziel 2-Förderantrags, die erst nach Erhalt eines positiven Förderbescheids realisiert werden kann.

Aufforstung Niederhofer Kohlenweg Ho 7 Im Römersiepen zwischen Niederhofer Holz und Niederhofer Kohlenweg wurde 2006 eine 1,46 ha große Fläche aufgeforstet. Die verwendeten Hauptbaumarten sind Esche, Stieleiche und Hainbu-che. Die Maßnahme wurde mit Hilfe der DEW21 im Rahmen des Programms "Prima Clima" reali-siert.

Reitrundweg Niederhofer Wald Ho 8 Im Niederhofer Wald wurde im Jahre 2006 ein Reitrundweg angelegt und mit Kennzeichnungen versehen, so dass für Reiter ein attraktives Ausflugsziel besteht.

Ausgleichsmaßnahme Kreisstraße (Hö 243 – Heideweg) Ho 9 Im Rahmen des Bebauungsplanes Hö 243 – Heideweg wurden in Holzen notwendige Ausgleichs-maßnahmen festgesetzt. Im Winterhalbjahr 2007/2008 erfolgte im Bereich des Heidewegs eine Er-satzaufforstung zur Kompensation des entstandenen Eingriffs.

Obstwiese Heideweg Ho 10 Südlich des Heidewegs wurde in 2008 eine Streuobstwiese angelegt.

Grünanlage Hohensyburg Sy 2

Um die Grünanlage Hohensyburg vor dem Befah-ren zu schützen, wurden in 2005 und 2006 geeig-nete Maßnahmen umgesetzt. Unbegehbare bzw. schwer zugängliche Wege wurden instandgesetzt. Zur Bestandssicherung wurden umfangreiche Baumpflegemaßnahmen durchgeführt.

Aufforstung Brandisstraße Der Seitenarm der Brandisstraße wurde in seiner Breine Fläche wurde rekultiviert, der angeschüttete Wall

Neben den oben beschriebenen Einzelmaßnahmen wfangreiche Pflegemaßnahmen vorgenommen, die fürmente und Biotoptypen notwendig sind. Dazu zählt bliche Pflege einer Orchideenwiese im Wannebachtal aFlächen von Pflegemaßnahmen sind nicht in Karte 3 d

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Wi 4 te um ca. 50 % reduziert. Diese freigeworde-mit Sträuchern bepflanzt.

erden durch das Umweltamt fortlaufend um- die Erhaltung bestimmter Landschaftsele-eispielsweise im Stadtbezirk Hörde die jähr-m Limbecker Postweg. argestellt.

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4.3.4 Geplante und im Verfahren befindliche Maßnahmen Grünanlage Im Papenkamp (Hö 204) Be 12 Im Bereich einer ehemaligen Brachfläche sollen eine Grünanlage sowie eine Wegeverbindung an-gelegt werden. Neben der Anlage verschiedener Vegetationsflächen sollen Verbindungswege und Sitzmöglichkeiten die Aufenthaltsqualität erhöhen. Nach bisherigen Erkenntnissen sind umfangreiche bergbauliche Sicherungen erforderlich, der Ausbau steht in Abhängigkeit zu den weiteren Ergebnissen und der Finanzierbarkeit.

PHOENIX Park Hö 1a, 1c Der neue PHOENIX Park bereichert das regionale Leitprojekt des Ruhrgebiets, den Emscher Land-schaftspark. Er verbindet die Areale PHOENIX West und PHOENIX See und ist mit den angrenzen-den Grünflächen Westfalenpark und Rombergpark mehrfach vernetzt. Der Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros Lohrer.Hochrein aus Magdeburg konnte im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens die Jury überzeugen. Er wurde Grundlage für den Freiflächenplan.

Nachfolgend werden die wichtigsten Bereiche des PHOENIX Parks beschrieben; darüber hinaus ist die Anlage weiterer, kleiner Grünflächen innerhalb des Parks vorgesehen:

- Der zentrale Landschaftskeil wird auf PHOENIX West im Bereich des Technologiegebiets als Grünanlage mit Rasenflächen und Baumpflanzungen hergestellt, im Bereich des Grünzugs im Norden als Magerwiese.

- Im Bereich der Halde Hympendahl sind eine Magerwiese sowie neu herzustellende Laich- gewässer für Kreuzkröten vorgesehen. Die bewaldeten Haldenflanken bleiben erhalten und werden durch Ersatzaufforstungen er- gänzt.

- Zwischen der Halde Hympendahl und der ehemaligen Deponie Schallacker bestehen die Brückenköpfe des Viadukts der ehema- ligen Schlackenbahn. In diesem Bereich wird ein „Brückenteich“ angelegt. Die Brücken- köpfe werden begehbar gemacht und mit- einander verbunden.

Halde Hympendahl mit „Brückenteich“ (Grafik: 3dpixel company g.m.b.h.)

- Die ehemalige Deponie Schallacker soll für die Naherholung erschlossen werden. Sie soll ge-hölzfrei bleiben, um Sichtbeziehungen in Richtung Hörde und Hochöfen zu erhalten. Ihre Flanken sind mit Gehölzen bestanden. Auf der Kuppe wurde bereits ein Grillplatz eingerich-tet.

- Entlang der südlichen Flanke der Deponie Schallacker verläuft die Eliasbahntrasse als Ver-bindungsbahn zur ehemaligen Hermannshütte (PHOENIX See). Entlang der Emscher soll ab 2008 ein Verbindungsraum in Form einer Grünanlage geschaffen werden, innerhalb derer verschiedene Vegegationsflächen und Wegeverbindungen vorgesehen sind. Über die Faßstraße soll ein neuer Brückenbau für Spaziergänger und Radfahrer verlaufen.

PHOENIX See (Hö 252) Hö 1b Im Bereich PHOENIX See sind folgende Maßnahmen zur Aufwertung und Gestaltung der Freiflä-chen vorgesehen:

- PHOENIX See Das Planfeststellungsverfahren wurde zusammen mit dem Emscherumbau in diesem Bereich 2005 abgeschlossen. Der erste Spatenstich zum Bau des rund 24 Hektar großen Sees erfolgte am 13.09.2005. Seit August 2006 erfolgt der auf 500.000–600.000 Kubikmeter festgelegte Bodentrans-port nach PHOENIX West. Der für den See erforderliche Bodenaushub von rund 3 Millionen Ku-

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bikmetern soll nach gegenwärtigem Stand Ende 2009 abgeschlossen sein. Der See wird durch Grund- und Regenwasser gespeist und übernimmt auch die Funktion der Hochwasserrückhaltung bei extremen Regenereignissen.

- Uferpark Am PHOENIX See soll am Südufer eine großzügige Parkanlage angelegt werden, die über ver-schiedene Flanierflächen, Sitzgelegenheiten und eine ansprechende Bepflanzung verfügen wird. Der Park soll entsprechend dem Baufortschritt des Sees realisiert werden.

- Park Emscherwiesen, Landschaftsbauwerk An den Emscherwiesen auf der Nordseite des PHOENIX Sees soll eine Parkanlage angelegt werden. Die Realisierung ist in Abstimmung mit den Baumaßnahmen an der Emscher vorgesehen. Nördlich angrenzend ist ein Landschaftsbauwerk geplant. Es schafft umfangreiche Möglichkeiten für Spiel- und Erholungsangebote. Darüber hinaus wird es eine deutlich sichtbare Landmarke im östlichen Seebereich.

- Umbau Hörder Bach Für den verrohrten Hörder Bach sind die Planungen zu seiner Offenlegung und Umgestaltung ab-geschlossen. Die Antragsunterlagen wurden im Juni 2007 durch die Emschergenossenschaft einge-reicht und durch Planfeststellungsbeschluss der Unteren Wasserbehörde Dortmund im Juli 2008 genehmigt.

Ökologischer Umbau Emscher Hö 1a–1c Für die oberirdische Gestaltung der ökologischen Umgestaltung der Emscher im Bereich PHOENIX See und für den See selbst wurde in 2005 mit der Planfeststellung durch die Bezirksregierung Arnsberg das Verfahren abgeschlossen.

Im Bereich des PHOENIX Sees wird die Emscher bereits umgebaut. Sie erhält hier eine rund 50 Me-ter breite Aue, die nördlich an den neuen PHOENIX See angrenzt. Die Fertigstellung von See und Emscher ist für 2009/2010 projektiert. Für den Emscherabschnitt unterhalb des PHOENIX Sees bis zum Westfalenpark („Verbindungsraum“) wurde in 2006 der Antrag auf Planfeststellung zur Of-fenlegung und ökologischen Verbesserung der hier verrohrt verlaufenden Emscher gestellt. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 18.06.2007 gefasst, so dass nach Bereitstellung entsprechen-der Fördermittel durch das Land mit dem Ausbau begonnen werden kann.

NSG Niederhofer Wald Ho 11 Der Niederhofer Wald soll zum Schutz der einzigartigen Vegetation als Naturschutzgebiet im Landschaftsplan Dortmund-Süd festgesetzt werden.

Umgestaltung Heisterbach Wi 3 Der Heisterbach soll naturnah gestaltet werden. In diesem Zusammenhang ist auch der Bau zweier Regenrückhaltebecken im Bereich der Straße „Am Heisterbach“ vorgesehen. Das hierfür erforder-liche Planfeststellungsverfahren nach § 31 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist abgeschlossen. Gegen den Planfeststellungsbeschluss wurde jedoch beim Verwaltungsgericht von zwei Anliegern Klage eingereicht, so dass die für 2008 vorgesehenen Umsetzung bis zur rechtlichen Klärung zurückge-stellt werden muss. Die Gesamtmaßnahme wird etwa 800.000 Euro kosten.

Ruhruferkonzept Hengsteysee Sy 1 Am Nordufer des Hengsteysees ist die ökologische Aufwertung des Seeufer vorgesehen, die durch den Ruhrverband realisiert wird. Ein Realisierungszeitpunkt steht noch nicht fest.

Gemeinschaftsinitiative Ruhrtal Sy 3 Ziel dieser Kooperation ist es, die touristischen und kulturellen, landschaftlichen und städtebauli-chen Potenziale der Region weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Unter dem Titel „das ruhrtal“ soll vor allem der Tages- und Wochenendtourismus mit den Aktivitäten Radfahren, Wassersport und Wandern, sowie die Personenschifffahrt und der historische Eisenbahnverkehr gestärkt wer-den. Daneben werden Projekte mit ökologischem Schwerpunkt und des Naturschutzes verfolgt.

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Ruhrtal-Radweg bei Hochwasser

Der 2006 eröffnete Ruhrtal-Radweg zählt bereits heute zu den zehn am meisten frequentierten Fernradwegen in Deutschland. Im Detail müssen einige Wegstrecken und die Ausschilderung noch verbessert werden. Beim 3,4 km langen Dortmunder Ab-schnitt ist der Weg asphaltiert und außer bei Hochwasser der Ruhr gut befahrbar. Es fehlt noch an Rastplätzen und Infoschil-dern zur Umgebung. 2007 wurde für die weitere Entwicklung ein Masterplan durch ein Büro erstellt. Auf Dortmunder Gebiet soll der Bereich Hohen-syburg stärker mit dem Hengsteysee vernetzt werden.

Die vorhandene Gastronomie unterhalb des Campingplatzes soll im Sommer durch einen Biergarten direkt am Uferweg ergänzt werden. Der hier am Ruhrufer vorhandene kleine Anleger und die Slipanlage des früheren Segelclubs bleiben erhalten und können als öffentlicher Wasserwanderrastplatz kostenfrei ge-nutzt werden. Hierzu ist in Abstimmung mit den anderen Städ-ten der Ruhrtal-Initiative eine Beschilderung geplant, so dass ein ausgewiesener Wasserwanderweg für Kanuten entstehen kann.

Die Ruhrgebiet-Touristik hat beim Landeswett-bewerb Erlebnis.NRW für 2009 und 2010 För-dermittel zur Inszenierung und Vermarktung des Ruhrtalradweges gewonnen. Seit 2006 beteiligen sich alle Kommunen an der Ruhr fi-nanziell an der Vermarktung. Das soll nach Möglichkeit fortgesetzt werden. Für die Stadt Dortmund trägt bisher die Dortmund.Touris-mus die jährlichen Kosten. In den Jahren 2009 und 2010 soll mit Hilfe der Fördermittel sowie mit Sponsorengeldern u.a. ein Ruhrtal-Radweg-Infozentrum konzipiert werden, das eine radtouristische Beschilderung sowie

Aussichts- und Ruhepunkte umfasst. Es sind zielnahmen sowie der Aufbau eines Service- und Ve

Zur Förderung eines Entwicklungs- und MaßnahStadt Dortmund einen Antrag auf Ziel-2-Mittel Hohensyburg und Ruhrtal besser miteinander vestimmte Ausstattung der Wege, Freizeit- und Gamation über Schilder und das Internet soll die Nraktion verbessert werden. Aktuell läuft unter Fternetgestützten Wegeinformationssystems fürden Bereich Syburg einschließt.

Grünverbindung Silberhecke (Hö 235)Im Baugebiet Zillestraße soll nördlich der Straßegen, Sitzmöglichkeiten und Vegetationsflächenim Bereich einer ehemaligen Brachfläche die FuAusbau der Grünverbindung ist ein InvestitionsvIn 2008/2009 sollen die Auswirkungen des Bergbgebenenfalls Sicherungsmaßnahmen einzuleiteckermassen sollen verfüllt und altlastenträchtig

Ruhrufer mit Slipanlage

gruppenspezifische Marketing- und Vertriebsmaß-rtriebsnetzes geplant.

menkonzepts „Uferthron Hohensyburg“ hat die gestellt. Mit diesem Konzept sollen die Bereiche rknüpft werden. Durch eine aufeinander abge-stronomieangebote sowie eine umfassende Infor-utzbarkeit und der Bekanntheitsgrad dieser Att-ederführung der Stadt Hagen der Aufbau eines in- den Bereich Hengstey- und Harkortsee, der auch

We 2 Silberhecke eine Grünanlage mit Verbindungswe- entstehen. Weiterhin soll eine Wegeverbindung nktion für Erholungssuchende steigern. Für den olumen von 15.000 Euro vorgesehen. aus in diesem Bereich untersucht werden, um ge-

n und eine Gefahrenabwehr zu ermöglichen. Lo-e Flächen saniert werden.

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Zusätzlich zu den in Karte 3 verorteten Projekten wird der Stadtbezirk durch folgende Maßnah-men aufgewertet:

Intiative Dortmund Parks (Farb-Fitness-Schönheitskur für Park- und Grünanlagen) Im Rahmen der Maßnahmenplanung ist für 2008/2009 die Beseitigung von Farbschmiererein und unerwünschten Graffitis an sämtlicher Grünanlagenausstattung (Bänke, Schilder, Aufbauten etc.) incl. Plakatierungen vorgesehen. Zudem sollen Neu- und Erhaltungsanstriche der Grünanlagenaus-stattung erfolgen (Geländer, Stahl- und Holzkonstruktionen, Sitzauflagen, Aufbauten etc.) und die Parkbeschilderungen und das Parkmobiliar optimiert werden. In Ergänzung wird im Rahmen der Intiative Dortmund Parks in 2008 das Angebot an Sitzmöglich-keiten im Stadtbezirk durch den Einbau von Parkbänken optimiert. Das Programm sieht zudem für 2008/2009 die Schaffung von Farbaspekten in Park- und Grünanlagen durch eine Aufwertung der Vegetation bzw. ergänzende Bepflanzungen wie Strauchrosen, Sträucher, Blumenzwiebeln vor.

Gehölzpflegemaßnahmen Zudem ist für die Grünanlage Hohensyburg und die Grünanlage Admiralplatz für 2008/2009 eine Attraktivitätssteigerung vorgesehen, z.B. durch Verjüngung von Altgehölz, Freistellen vor-handener Einzelgehölze, Gehölz- und Staudenpflanzungen, Entfernen von unerwünschten Auf-wuchs und Erneuerung und Optimierung der Wege und der Ausstattung.

Amphibienschutz Das Umweltamt der Stadt Dortmund ist mit der Biologischen Station im Kreis Unna eine Koopera-tion eingegangen. 2008 wurde ein Fachgutachten erstellt, das als Grundlage für einen umfassen-den Amphibienschutz dient. Künftig wird das Gutachten um Biotopmanagementpläne für Naturschutzgebiete ergänzt. Damit werden wichtige Grundlagen für zukünftige Maßnahmen geschaffen.

4.3.5 Fazit und Ausblick Insgesamt weist der Stadtbezirk Hörde eine gute Ausstattung an Freiflächen auf. Sofern ein loka-ler Mangel an Freiflächen vorherrscht, wird dieser entweder durch Neubaumaßnahmen (z.B. PHOENIX-Flächen) oder den angrenzenden Freiraum kompensiert. Positiv ist, dass von vielen Sied-lungsflächen ein direkter Zugang zum landschaftsbezogenen Freiraum besteht.

Die Initiative Dortmund Parks ist vielversprechend gestartet und wird sukzessive für eine Farb-, Fitness- und Schönheitskur für die städtischen Park- und Grünanlagen sorgen. Positiv ist, dass im Rahmen dieser Initiative auch eine Attraktivitätssteigerung der Park- und Grünanlagen für Men-schen mit Behinderungen geplant ist, die allen Dortmunderinnen und Dortmundern zugute kom-men und damit zu einer deutlichen qualitativen Verbesserung der Parkinfrastruktur führen wird.

Der ökologische Umbau des Emschersystems wird weiterhin abschnittsweise realisiert. Der neue PHOENIX See übernimmt dabei die wichtige Aufgabe der Hochwasserrückhaltung. Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird der Stadtbezirk sowohl ein ökologisch und ökonomisch modernes Ge-wässersystem als auch ein für Freizeit und Erholung besser nutzbares Freiraumsystem entlang der Fließgewässer aufweisen, wovon insbesondere das Ortszentrum Hörde profitieren wird.

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4.4 Wirtschaftsflächen

In den nachfolgenden Ausführungen stehen die Flächen im Mittelpunkt, die planungsrechtlich als Industriegebiete bzw. Gewerbegebiete eingestuft sind. Darüber hinaus werden Sondergebietsflä-chen berücksichtigt, die für eine wirtschaftsbezogene Nutzung vorgesehen sind. Hierzu zählen beispielsweise Flächen, die für Technologieunternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen oder Büro- und Verwaltungseinrichtungen vorgesehen sind.

4.4.1 Masterplan Wirtschaftsflächen Der Masterplan Wirtschaftsflächen stellt den Orientierungsrahmen für die Wirtschaftsflächenent-wicklung der Stadt Dortmund dar. Er zeigt u.a. kurzfristig vermarktungsreife Wirtschaftsflächen sowie den Sachstand vorrangig zu entwickelnder Potenzialflächen auf. Maßgebliches Ziel der Dortmunder Gewerbeflächenpolitik ist es, ansiedlungswilligen Unterneh-men bzw. Dortmunder Unternehmen, die Erweiterungs- oder Verlagerungsflächen benötigen, ein attraktives Flächenangebot unterbreiten zu können, um in Dortmund vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Daher ist es erforderlich, ein marktgerechtes Flächenangebot bereit zu halten bzw. zu entwickeln. Neben Büroflächen soll dieses auch ausreichend vermarktbare Industrie- und Gewerbeflächen beinhalten, so dass Anfragen aus allen Sektoren bedient werden können.

4.4.2 Bedeutende Wirtschaftsflächen und Einrichtungen im Stadt-bezirk Hörde

Die bedeutendste Wirtschaftsfläche von Hörde stellt der ehemalige Montanstandort und jetzige Zukunftsstandort PHOENIX West dar. Auf dem seit 1998 brach liegenden Gelände sind mittler-weile alle Anlagen abgebrochen, die künftig nicht umgenutzt werden. Auf 39 ha der Fläche ent-steht ein Technologie- und Dienstleistungsgebiet mit den Branchenschwerpunkten Mikro- und Nanotechnologie, Informations- und Produktionstechnologie sowie Freizeitwirtschaft. Bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze sollen auf dem Areal geschaffen werden. Als erstes Gebäude eröffnete 2005 das Kompetenzzentrum MST.factory dortmund GmbH. Mittlerweile haben sich die ersten Un-ternehmen auf dem Gelände angesiedelt.

Das 30 ha große Gewerbegebiet Nortkir-chenstraße entstand in den 70er Jahren un-mittelbar südlich an den Standort PHOENIX West angrenzend. Es ist vielseitig belegt – ne-ben produzierendem Gewerbe haben sich hier verschiedene Dienstleister, Kfz-Händler sowie ein Betriebshof niedergelassen.

Das 13 ha große ehemalige Gelände der Zeche Crone liegt bereits seit Jahren brach. Es stellt für den Stadtbezirk eine wichtige Gewerbeflä-chenreserve dar, deren Aktivierung aufgrund vorhandener Flächenrestriktionen derzeit noch nicht absehbar ist.

Gewerbegebiet Nortkirchenstraße

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Im 12 ha großen Gewerbegebiet Holzen konzentrieren sich insbesondere Unternehmen der Me-tallerzeugung und -verarbeitung sowie des Maschinenbaus. Darüber hinaus ist die Wirtschaftsflä-che ein wichtiger Standort für das ortsansässige Gewerbe.

Zusätzlich bestehen weitere kleine Gewerbeflächen am Admiralplatz sowie an der Holtbrügge.

Im Bereich Syburg sind mehrere Sondergebietsflächen ausgewiesen, unter anderem für die Dort-munder Spielbank Hohensyburg, die als umsatzstärkstes Casino Deutschlands gilt.

4.4.3 Wirtschaftsflächenentwicklung im Stadtbezirk Hörde seit 2004

Die Wirtschaftsflächen konzentrieren sich im Stadtbezirk Hörde auf den Nordwesten. Lediglich die kleineren Gewerbegebiete Holzen und Admiralplatz befinden sich in südöstlicher bzw. zentraler Lage (vgl. Abb. 12). Verkehrstechnisch sind die Gewerbeflächen durch die Ruhrallee (B 54) bzw. die A 1 sehr gut er-schlossen.

A

DRn

bb. 12: Lage der Wirtschaftsflächen im Stadtbezirk Hörde (Quelle: AGIS 2006 , eigene Darstellung auf Grundlage des Dortmunder Rauminformationssystems (DORIS))

urch eine differenzierte Auswertung des „Atlas Gewerbe- und Industriestandorte“ (AGIS) des egionalverbands Ruhr, der der Stadt Dortmund 2005 erstmals vorlag, konnten gewerblich ge-utzte Flächen genauer analysiert werden.

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AGIS berücksichtigt alle im Flächennutzungsplan dargestellten Gewerbe-, Industrie- sowie wirt-schaftsbezogenen Sondergebiete, die mindestens 3.000 m² groß sind. Kleinere Flächen sind häufig ebenfalls erfasst. Die Nutzungskategorisierung erfolgt bei AGIS auf der Grundlage des rechtskräf-tigen Flächennutzungsplans von 2004. Trotz sich daraus ergebender inhaltlicher Unschärfen geben die aus AGIS ermittelten Werte we-sentliche Charakteristika der Wirtschaftsflächen im Stadtbezirk Hörde wieder. Da die vorliegenden Daten von 2005–2007 für die Analyse einer Wirtschaftsflächenentwicklung einen zu kurzen Zeitraum repräsentieren, wird im folgenden die Bestandssituation von 2006 dar-gestellt.

Innerhalb des Stadtbezirks wurden insgesamt 92 von Betrieben genutzte bzw. brachgefallene Wirtschaftsflächen14 aufgenommen (4,5 % von allen in Dortmund erfassten 2.031 Wirtschaftsflä-chen). Diese weisen im Vergleich zu allen Dortmunder Wirtschaftsflächen eine leicht überdurch-schnittliche Flächengröße auf.

Gemessen an der Anzahl der belegten Wirtschaftsflächen dominiert im Stadtbezirk Hörde der Groß- und Einzelhandel (auf 25 Wirtschaftsflächen) vor dem Wirtschaftszweig Dienstleistungs- und Verwaltungseinrichtungen (auf 8 Wirtschaftsflächen), dem Maschinenbau und dem Baugewerbe (auf je 7 Wirtschaftsflächen).

Brachflächen ohne Gebäudebestand wurden auf 20 Wirtschaftsflächen ermittelt. Aufgrund der ausgedehnten Flächenpotenziale auf PHOENIX West stehen in ausgewiesenen Hörder Gewerbe-gebieten derzeit mehr Wirtschaftsflächenreserven als belegte Gewerbeflächen zur Verfügung.

Hinsichtlich der absolut belegten Flächengröße je Wirtschaftszweig dominiert in Hörde der Groß- und Einzelhandel (13 ha) vor dem Maschinenbau (8 ha), dessen dominante Wirtschaftsfläche das Gewerbegebiet Nortkirchenstraße ist. 5,3 ha belegt hier die WILO AG, ein führender Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik sowie die Wasserver- und Abwasserentsorgung. Das Unternehmen hat Niederlassungen in mehr als 50 Ländern. Im Gewerbegebiet Holzen sind auf drei Wirtschaftsflächen weitere Maschinenbauunternehmen angesiedelt; hier konzentrieren sich die kleineren Betriebe im Stadtbezirk. Dienstleistungs- und Verwaltungseinrichtungen belegen 5 ha Fläche in Hörder Gewerbegebieten. Auch bei diesem Wirtschaftszweig ist das Gewerbegebiet Nortkirchenstraße bedeutendster Stand-ort. 3,3 ha Fläche werden hier von der AOK Westfalen-Lippe Direktion sowie der Hewlett-Packard GmbH belegt.

Im Stadtbezirk Hörde sind auf den ausgewiesenen Wirtschaftsflächen nur wenige Wirtschafts-zweige gar nicht vertreten. Die recht starke Präsenz der Maschinenbaubranche im Stadtbezirk ist historisch begründet, da viele Betriebe als Zulieferer für die Montanindustrie tätig waren.

Durch Auswertung und Ergänzung von AGIS konnten die Wirtschaftsflächenreserven im Stadt-bezirk Hörde im InSEKt 2006 erstmals systematisch erfasst werden. Inzwischen erfolgt die Erfassung der unbebauten Wirtschaftsflächen auf der Grundlage der Amtli-chen Liegenschaftskarte. Somit entsprechen die 2008 verwendeten Größenangaben den Gege-benheiten vor Ort. Aufgrund der exakteren Erfassungsmethode können sich im Vergleich zu den Daten von 2006 Abweichungen ergeben; diese sind in Tabelle 8 mit 1 gekennzeichnet. Neu ist ebenfalls die Darstellung der Betriebsreserven. Hierunter fallen sowohl Flächen, die von Unternehmen zum Zwecke von Betriebserweiterungen bereits gekauft wurden, als auch Flächen, die für konkrete Ansiedlungen vorgesehen sind und daher nicht mehr vermarktet werden. Diese Flächen sind in der nachfolgenden Tabelle 8 mit 2 gekennzeichnet und in Tabelle 9 gesondert auf-geführt.

14 Wirtschaftsflächen beschreiben Betriebsflächen eines Unternehmens bzw. es können auch mehrere Unter-nehmen auf einer Wirtschaftsfläche angesiedelt sein. Sie können sowohl Teil eines Grundstückes als auch ein noch nicht neu parzelliertes Wirtschaftsgebiet sein. Die Anzahl der Wirtschaftsflächen kann daher nicht mit der Anzahl der Betriebe gleich gesetzt werden.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Mit knapp 55 ha weist Hörde insgesamt sehr große Wirtschaftsflächenreserven auf (vgl. Tab. 8). Etwa 33 ha befinden sich auf PHOENIX West und sind für die Ansiedlung von technologieorien-tierten Betrieben vorgesehen. Da der Kernbereich vom TechnologieParkDortmund in unmittelba-rer Nähe der Technischen Universität Dortmund mittlerweile vollständig belegt ist, stellt PHOENIX West eine bedeutende Ergänzungsfläche für technologieorientierte Betriebe dar.

Tab. 8: Veränderung der Wirtschaftsflächenreserven im Stadtbezirk Hörde seit 2004 (Quelle: eigene Erhebung)

Wirtschaftsflächenreserven (ha)

Wirtschaftsflächen Baurechtl. Auswei-

sung 20043 2006 2008 Differenz

2004–2008 Sonderflächen Phoenix See SO 0,0 0,0 5,1 5,1 PHOENIX West SO TECH 0,0 39,0 33,02 33,0 Summe Sonderflächen 0,0 39,0 38,1 38,1

Gewerbeflächen (Brachen und Potenzialflä-chen)

PHOENIX See GE 0,0 0,0 1,0 1,0 PHOENIX West GE 0,0 0,0 2,3 2,3 Nördlich Zeche Crone GE 0,0 0,5 0,41 0,4 GE Zeche Crone GE 0,0 10,8 13,11 13,1 Summe Gewerbeflächen 0,0 11,3 16,8 16,8

1 aktuelle Flächenangaben differieren von älteren Erhebungen 2 wird ab 2008 als Betriebsreserve geführt 3 im InSEKt 2004 wurden keine Gewerbeflächenreserven für den Stadtbezirk Hörde bilanziert

Im Bereich PHOENIX See sind im Vorentwurf zum B-Plan Hö 252 insgesamt 5,1 ha Sondergebiets-flächen vorgesehen. Sie grenzen im Südwesten direkt an den See. Drei dieser Flächen sind als Dienstleistungsstandorte vorgesehen. Auf einer dieser Flächen können zusätzlich Hotel- und nicht störende Gewerbebetriebe angesiedelt bzw. kann ein Parkhaus errich-tet werden. Auf der vierten Fläche soll ein „Zentrum Wassersport PHOENIX See“ entstehen. Hier ist u.a. die Ansiedlung von Einzelhandel mit wassersportorientierten Sortimenten sowie von Ge-werbe- und Handwerksbetrieben mit der Ausrichtung Bootsbau/Bootszubehör möglich. Darüber hinaus ist im südöstlichen Bereich des Sees eine 1 ha große Gewerbefläche vorgesehen.

Im Bereich PHOENIX West ist ein 1,4 ha großes Handwerker- und Dienstleistungszentrum vorgese-hen, das als Gewerbegebiet ausgewiesen ist. Darüber hinaus sind nördlich der Hochofenstraße weitere Flächen für Gewerbeansiedlungen vorgesehen. Diese Flächen sind kurzfristig vermarktbar. Weitere Gewerbereserveflächen befinden sich im Bereich PHOENIX See, auf der Zeche Crone sowie einer nördlich davon befindlichen Fläche in einem Auffahrtsohr zur B 54. Diese Potenzialflächen können voraussichtlich erst mittel- bis langfristig vermarktet werden.

Tab. 9: Betriebsreserven im Stadtbezirk Hörde 2008 (Quelle: eigene Erhebung)

Wirtschaftsfläche Baurechtl. Auswei-

sung

Betriebsreserven und reservierte Wirtschaftsflächen (ha)

Sonderflächen PHOENIX West SO TECH 1,6 Summe Sonderflächen 1,6

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Erste Flächen auf PHOENIX West wurden in den vergangenen Jahren vermarktet; einige Unter-nehmen haben ihren Firmensitz bereits nach Hörde verlegt. Für veräusserte Grundstücke besteht eine Bauverpflichtung innerhalb der nächsten zwei Jahre. Darüber hinaus haben zwei weitere Unternehmen Grundstücke gekauft, um ihre Betriebe nach PHOENIX West zu verlagern.

4.4.4 Umgesetzte Maßnahmen auf Wirtschaftsflächen seit 2004 Seit 2004 haben sich im Stadtbezirk Hörde die Neubauten auf Wirtschaftsflächen auf den Bereich PHOENIX West konzentriert. Hier wurden verschiedene Projekte realisiert, deren Strahlkraft weit über die Dortmunder Stadtgrenzen hinaus geht:

PHOENIX West Hö 1a Die Konrad-Adenauer-Allee als zentrale Erschließungsachse von PHOENIX West wurde im Mai 2005 fertig gestellt, so dass einige direkt angrenzende Baufelder bereits vermarktet bzw. Einrich-tungen fertiggestellt werden konnten:

- MST.factory dortmund Das Kompetenzzentrum für die Mikro- und Na-notechnologie wurde im April 2005 eröffnet. Es bietet Existenzgründern und etablierten Unter-nehmen einen modernen Maschinenpark, Büro-, Labor-, und Reinräume sowie die erforderliche Infrastruktur zur Entwicklung innovativer Pro-dukte. Servicedienstleistungen sowie eine kun-denspezifische Beratung und Qualifikation run-den das Angebot ab. Bereits im September 2005 wurde mit dem Bau des zweiten Bauabschnitts begonnen, die Eröff-nung erfolgte im Mai 2007. Somit stehen nun 9.400 m² Bruttogeschossfläche zur Verfügung. Das Gesamtinvest beläuft sich auf 50 Mio. Euro.

Die MST.factory ist die erste Einrichtung dieser Art in Europa. Für die Standortentwicklung von PHOENIX West kommt ihr eine Schlüsselrolle zu. Durch ihr positives Unternehmensumfeld löst sie Impulse für das Wachstum im angrenzenden Technologiepark aus – analog zum Technologie-ZentrumDortmund. Durch die MST.factory beabsichtigt Dortmund, seine Führungsposition im Be-reich der Mikro- und Nanotechnologie auszubauen.

- Baufeld Laborgebäude Das denkmalgeschützte, ehemalige Laborge-bäude aus den 50er Jahren wurde von einem privaten Investor erworben und als modernes Bürogebäude umgebaut. Das Obergeschoss wird durch ein Architekturbüro belegt. Im Sou-terrain befindet sich das Baubüro der LEG Stadtentwicklung GmbH & Co. KG. Weitere Flächen werden ver-mietet. Auf dem nördlichen Grundstücksbereich ist ein viergeschossiges Gebäude vorgesehen, in dem einzelne Flächen angemietet oder geschoss-weise als Teileigentum erworben werden kön-nen. Das Vorhaben befindet sich in der Projek-tierungsphase.

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- Baufeld Waschkaue Die ehemalige Waschkaue wurde ebenfalls an einen privaten Investor verkauft. Mittlerweile ist das Gebäude saniert und wurde 2005/2006 bezogen. Auf dem gleichen Grundstück ist ein zweiter Bauabschnitt vorgesehen. Der Bau eines vierstöckigen Bürogebäudes ist projektiert. In Anlehnung an die denkmalgeschützte Fassade der ehemaligen Waschkaue wird die Fassade verklinkert. Insgesamt können 2.000 m² Bürofläche vermarktet wer-den.

- Zentrum für Produktionstechnologie (ZfP) Im September 2008 wurde das Zentrum für Produktionstechnologie als Teil des Technolo-gieZentrumsDortmund mit 5.000 m² Büroflä-che eröffnet. Hier finden Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Produktions- und Fer-tigungstechniken sowie der Entwicklung marktfähiger Produkte Unterstützung. Ähnlich wie die MST.factory dortmund wird das Zentrum für Produktionstechnologie den dortigen Unternehmen die erforderliche tech-nische Infrastruktur sowie begleitende Dienst-leistungen anbieten, den Standort stärken und Wachstumsimpulse für das angrenzende Tech-nologiegebiet setzen.

4.4.5 Fortschritte bei PlanverfaFür die nachfolgend aufgeführten Flächen laufePlanung, die bis Mitte 2008 noch nicht abgeschloDie LEG Stadtentwicklung GmbH & Co. KG hat Mca. 19 ha der Entwicklungsfläche ausgeschriebenin den nächsten Jahren sichtbare Formen annehm

PHOENIX West (Hö 253) Für den gesamten Bereich von PHOENIX West wufasst, der Baurecht für das in Kapitel 3 beschriebEnde 2008 sollen alle Grundstücke weitgehend eHerrichtungs- und Erschließungsarbeiten werdenzu verschiedenen Projekten:

- PHOENIX Arcaden

hren und Projekten seit 2004 n seit 2004 Planverfahren bzw. sind Projekte in ssen waren. itte 2008 eine europaweite Ausschreibung für . Somit dürfte die Entwicklung auf PHOENIX West en.

Hö 1a rde im Juli 2004 der Aufstellungsbeschluss ge-

ene städtebauliche Konzept sichert. rschlossen sein. Zeitgleich zu den andauernden Grundstücke vermarktet und laufen Planungen

Im Anschluss an die Entkernung der ehemaligen Ammoniakhalle soll das Baudenkmal nach dem „Haus-im-Haus-Prinzip“ ausgebaut werden. Das äußere Erscheinungsbild mit den markanten Zie-gelpfeilern und Architraven wird beibehalten. Die Fassade erhält gebäudehohe verglaste Ausfa-chungen. Im Erdgeschoss ist eine gastronomische Nutzung vorgesehen. Die darüber liegenden Eta-gen mit insgesamt 5.000 m² Nutzfläche sollen als Bürofläche genutzt werden. Der Grundstückskauf fand im Juni 2007 statt, der Projektstart wird vorbereitet.

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KIS Antriebstechnik GmbH & Co. KG Westlich des Gasometers hat die Firma KIS Antriebstechnik GmbH & Co. KG im Jahr 2008 ein 3.600 m² großes Grundstück gekauft. Neben Büroräumen ist der Bau einer Lagerhalle vorgesehen. Baubeginn war in der zweiten Jahreshälfte 2008, der Umzug soll im Frühjahr 2009 erfolgen. Das 1990 gegründete Unternehmen gilt als ein führender Wälzlagerlieferant in Europa.

Raith GmbH In direkter Nachbarschaft zur MST.factory dortmund wird sich die Raith GmbH nördlich der Kon-rad-Adenauer-Allee auf einem 0,7 ha großen Grundstück niederlassen. Die Raith GmbH ist bereits in Dortmund ansässig und eines der führenden Nanotechnologie-Unternehmen zur Herstellung kleinster Strukturen und beliefert die Halbleiterindustrie mit Analysesystemen zur Fehlererken-nung. Der Spatenstich fand im September 2008 statt. Die Fertigstellung ist für Sommer 2009 geplant.

- Handwerks- und Dienstleistungszentrum PHOENIX West Im südöstlichen Bereich der Konversionsfläche, in unmittelbarer Nähe des Gasometers, stehen beiderseits der Helene-Wessel-Straße1,4 ha Flä-che für ein Handwerks- und Dienstleistungs-zentrum zur Verfügung. Hier können sich an der Felicitasstraße klein- und mittelständische Handwerks- und Dienst-leistungsunternehmen ansiedeln. Die Erschließung ist in Modulen vorgesehen, so dass die individuellen Anforderungen der künftigen Nutzer berücksichtigt werden kön-nen. Aufgrund des zu erwartenden Branchen-mixes und der Nähe zu PHOENIX West dürften sich interessante Synergieeffekte für die dorti-gen Betriebe ergeben. Die Erschließung der Fläche wurde Mitte 2008 ader Akquisitions- und Projektierungsphase.

Wirtschaftsflächenreserven PHOENIX Mittel- bis langfristig werden im Bereich PHOENfügung stehen. Diese sind erst in Zukunft vermaIm Bereich PHOENIX See sind im Entwurf zum B-vorgesehen. Sie grenzen im Südwesten direkt antungsstandorte genutzt werden. Auf einer dieserende Gewerbebetriebe angesiedelt bzw. kann eche soll ein „Zentrum Wassersport PHOENIX Seezelhandel mit wassersportorientierten Sortimenmit der Ausrichtung Bootsbau/Bootszubehör möDarüber hinaus ist im südöstlichen Bereich des SDie neuen Kerngebiete des Seequartiers stellen denen ein Nutzungsmix aus DienstleistungsbetriKultur und Wohnen vorgesehen ist.

Projekt „GenerationenZukunft am SeeAufgrund der steigenden Lebenserwartung undGesellschaft initiiert die Wirtschaftsförderung DZukunft am See“. Bei der Entwicklung des Zukundes Ortskerns Dortmund-Hörde finden Aspekte

Eine älter werdende Gesellschaft ist auf neue Di

bgeschlossen. Das Vorhaben befindet sich nun in

See Hö 1b IX See weitere Wirtschaftsflächenreserven zur Ver-rktbar. Plan Hö 252 insgesamt 5 ha Sondergebietsflächen den See. Drei dieser Flächen sollen als Dienstleis-r Flächen können zusätzlich Hotel- und nicht stö-in Parkhaus errichtet werden. Auf der vierten Flä-

“ entstehen. Hier ist u.a. die Ansiedlung von Ein-ten sowie von Gewerbe- und Handwerksbetrieben glich. ees eine 1 ha große Gewerbefläche vorgesehen. eine Erweiterung der Hörder Innenstadt dar, in eben, kleinteiligem Einzelhandel, Gastronomie,

“ des wachsenden Anteils älterer Menschen in der ortmund mit Partnern das Projekt „Generationen-

ftsstandorts PHOENIX See und der Revitalisierung des demographischen Wandels Berücksichtigung.

enstleistungen und Produkte angewiesen. Im

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Rahmen des Wirtschaftsförderungsprojekts „GenerationenZukunft am See“ werden in Hörde op-timale Rahmenbedingungen insbesondere für solche Unternehmen bereit gestellt, die innovative Angebote schaffen wollen. Daher wurde ein Netzwerk aufgebaut, in dem Partner aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen gemeinsame Ideen entwickeln und Projekte realisieren können. Ziel ist die Verbesserung der Le-bensqualität aller Generationen hinsichtlich sozialer, wirtschaftlicher und städtebaulicher Aspekte.

Inhaltlich stehen vier Handlungsfelder im Mittelpunkt:

- Die Gesundheits- und Seniorenwirtschaft berücksichtigt neben Themen der Pflege- und Wohnungswirtschaft den wachsenden Bedarf älterer Menschen an Gesundheitsdienstleis-tungen. Ziel ist die Schaffung und Bündelung neuer Dienstleistungsangebote im Sinne einer integrierten Versorgung.

- Die Erarbeitung und Umsetzung neuer Wohnkonzepte und -formen, wohnbegleitender Dienstleistungen sowie notwendiger Neubau- und Umbaumaßnahmen im Bestand stehen im Mittelpunkt des Handlungsfelds „Wohnen/IT und Sicherheit“. Die Maßnahmen erhöhen die Lebensqualität für alle Generationen und steigern die Nachfrage nach technischen, handwerklichen, haushaltsnahen und pflegerischen Dienstleistungen.

- Aufgrund des demographischen Wandels entsteht die Nachfrage nach neuen generations-spezifischen Handelsformaten und -sortimenten. Diese sollen inhaltlich in einem loka-len Einzelhandelskonzept Berücksichtigung finden.

- Zielgruppengerechte Angebote für alle Altersgruppen in den Bereichen Freizeit, Kultur, Bildung erhöhen die Lebensqualität am Standort. Die Entstehung privatwirtschaftlicher An-gebote wird unterstützt.

Das Projekt wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren bis Herbst 2008 vom Ministerium für Ge-nerationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW gefördert. Ziel ist es, dass aus dem Projekt „GenerationenZukunft am See“ entstehende Kooperationen und Netzwerke auch im Anschluss bestehen bleiben und aktiv sind.

Im Rahmen des Projekts „GenerationenZukunft am See“ soll ein Wohnungsbauvorhaben zum Mehrgenerationenwohnen mit ca. 60 Wohneinheiten realisiert werden.

4.4.6 Fazit und Ausblick Mit PHOENIX West weist der Stadtbezirk Hörde eine wertvolle Wirtschaftsflächenreserve auf. Als Ergänzungsfläche für den im Kernbereich bereits vollständig bebauten TechnologieParkDort-mund, aufgrund seiner mit 33 ha umfangreichen Sondergebietsflächenreserven und als Sinnbild des Strukturwandels – weg von der Montanindustrie, hin zum modernen Technologiestandort – kommt PHOENIX West eine Bedeutung zu, die weit über die Dortmunder Stadtgrenzen hinaus geht. Erste Unternehmen haben sich bereits niedergelassen. Die Fläche wird aktiv vermarktet; eine europaweite Ausschreibung hat für eine 19 ha große Fläche bereits statt gefunden, so dass die Entwicklung in absehbarer Zeit Erfolge aufweisen dürfte. Zusätzlich befinden sich im Stadtbezirk kleinere Sondergebiets- und Gewerbeflächen im Bereich der Zeche Crone und am PHOENIX See. Diese Flächen können jedoch erst mittel- bis langfristig zur Verfügung stehen, so dass im Stadtbezirk kaum kurzfristig vermarktbare Gewerbeflächen zur Ver-fügung stehen.

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4.5 Soziale Infrastruktur

4.5.1 Betreuungsangebote für Kinder in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege

Zum 01.08.2008 trat mit dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) eine umfassende gesetzliche Neurege-lung in NRW in Kraft. Das KiBiz soll die Struktur und Finanzierung der Tageseinrichtungen für Kinder neu gestalten. Die Förderung und Bildung von Kindern sollen damit ebenso verbessert werden wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Gesetz beinhaltet auch neue Berech-nungsgrundlagen für Versorgungsquoten, so dass im folgendem Abschnitt eine Vergleichbarkeit von aktuellen Quoten mit Daten aus früheren Jahren nur bedingt möglich ist.

Kindergartenkinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht Zum 01.08.2008 befanden sich im Stadtbezirk Hörde 24 Tageseinrichtungen für Kinder mit insge-samt 1.380 anrechenbaren Plätzen (2004: 1.130 anrechenbare Plätze). Dies entspricht für das Kin-dergartenjahr 2008/2009 einer Versorgungsquote von 94,0 %. Hierbei ist die Veränderung bei der Zahl der anspruchsberechtigten Kinder durch das Schulrechtsänderungsgesetz berücksichtigt.

Das Angebot an anrechenbaren Ganztagsplätzen im Stadtbezirk hat sich in den letzten Jahren auf 363 Plätze erhöht (2006/2007: 256 Plätze). Die Versorgungsquote mit Ganztagsplätzen im Stadtbe-zirk Hörde liegt nun bei 24,7 %.

2007 wurden in der Kindertagespflege 30 Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht be-treut, u.a. im Rahmen eines ergänzenden Angebots („besondere Betreuungsbedarfe“, z.B. zusätz-lich am Abend oder Wochenende).

Im Rahmen der Integration werden anerkannt behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht zusammen mit nicht behinderten Kindern in drei For-men gefördert:

- Kindertageseinrichtungen mit heilpädagogischen Plätzen - Schwerpunkteinrichtungen mit fünf dauerhaft eingerichteten Plätzen zur Integration behin-

derter Kinder - Einzelintegration in Regeleinrichtungen

Konkret wurden im Kindergartenjahr 2007/2008 im Stadtbezirk Hörde 27 Kinder mit Behinderun-gen in zehn Tageseinrichtungen für Kinder integrativ gefördert.

Kinder im Alter unter drei Jahren Nach der Sicherstellung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz steht nunmehr die Al-tersgruppe von Kindern unter drei Jahren im Fokus des Angebotsausbaus. In den Tageseinrichtun-gen für Kinder stehen im Stadtbezirk Hörde zum 01.08.2008 insgesamt 95 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung (2006/2007: 42 Plätze). Davon sind 77 Plätze Ganztagsplätze. Darüber hinaus werden 72 Kinder (vormals 25 Kinder) in der Kindertagespflege betreut. Dies ergibt insge-samt eine Versorgungsquote von 12,3 % (2007: 5,1 %).

In der Vergangenheit boten sechs von 24 Tageseinrichtungen Plätze für Kinder unter drei Jahren an. Zum 01.08.2008 bieten neun Tageseinrichtungen Plätze für Kinder im Alter ab zwei Jahren. Fünf der neun Tageseinrichtungen können auch Kinder ab vier Monaten betreuen.

4.5.1.1 Realisierte Maßnahmen seit 2004 In der Einrichtung Steinkühlerweg 235 des städtischen Trägers FABIDO wurden die Schulkindplät-ze in Plätze für Kinder unter drei Jahren und für Ganztagsplätze für Kinder ab drei Jahren bis zur Schulpflicht umstrukturiert. Parallel zur neuen Nutzung wurde in einen kleinkindgerechten Um-

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bau und in eine entsprechende Ausstattung investiert.

Im Rahmen des Ausbauprogramms für Kinder im Alter unter drei Jahren kam es im Stadtbezirk darüber hinaus zu folgenden Investitionen:

Elterninitiative Freie Kindergruppe Dortmund-Süd e.V. Be 13 Die bisher eingruppige Elterninitiative Freie Kindergruppe Dortmund-Süd e.V. in Benninghofen hat Anfang 2008 einen Ersatzneubau für zwei Gruppen in Betrieb genommen und bietet jetzt auch Plätze für Kinder unter drei Jahren an.

FABIDO-Kindertageseinrichtung Hacheneyer Straße Ha 8 Die FABIDO Tageseinrichtung Hacheneyer Straße wurde um eine Gruppe erweitert. Die bestehen-de Einrichtung wurde saniert. Hierfür wurde ca. 1 Mio. Euro investiert.

FABIDO-Kindertageseinrichtung Clarenberg 35 Hö 36 Die FABIDO Tageseinrichtung Clarenberg 35 hat im Rahmen des Umbaus und Erweiterung der Ju-gendfreizeitstätte neue Räumlichkeiten in Betrieb genommen. Anstelle der Schulkindplätze be-steht nunmehr auch eine Kleinkindgruppe für Kinder unter drei Jahren. Die Baumaßnahmen kos-teten 690.000 Euro.

4.5.1.2 Geplante Maßnahmen FABIDO-Kindertageseinrichtung Kipsburg Hö 30 Für die Aufgabe der städtischen Einrichtung Steinkühlerweg 235 ist ein Neubau mit einer kleinen Erweiterung an der Kipsburg/Strohnstraße geplant.

FABIDO-Kindertageseinrichtung Steinkühlerweg 80 Hö 37 Am Standort Steinkühlerweg 80 ist ein Ersatzneubau einer Tageseinrichtung für vier Gruppen mit Plätzen für Kinder unter drei Jahren geplant.

Kindertageseinrichtung Katholische Gemeinde Heilig Geist We 10 Die Katholische Gemeinde Heilig Geist plant in Wellinghofen die bauliche Erweiterung ihres Kin-dergartens zu einer Tageseinrichtung mit Plätzen auch für Kinder unter drei Jahren.

Kindertageseinrichtung PHOENIX See Hö 1b Auf der Südseite des Entwicklungsgebietes PHOENIX Sees ist ein Grundstück für eine Kinderta-geseinrichtung gesichert.

Familienzentren Die Landesregierung NRW hat Ende 2005 mit der Initiierung von Familienzentren begonnen und strebt einen flächendeckenden Ausbau bis zum Jahr 2012 an. In Dortmund soll der geförderte Ausbau 86 Einrichtungen umfassen, die kinder- und familienfreundliche Leistungen anbieten. Die Familienzentren ergänzen das bestehende Angebot an familienfreundlichen Einrichtungen und Diensten in Dortmund. Hier werden die Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsaufgaben der Ta-geseinrichtungen für Kinder mit den Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Familien ver-knüpft. Mitte 2008 waren sieben Einrichtungen in Dortmund zertifiziert. Bis zum Ende des Jahres 2008 werden sich weitere 18 Einrichtungen dem Prozess der Zertifizierung stellen, um als Familienzent-rum anerkannt zu werden. Für das Kindergartenjahr 2008/2009 stellen sich weitere Tageseinrich-tungen für Kinder dem Zertifizierungsprozeß.

Um die Zertifizierung als Familienzentrum zu erhalten, sind Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Hierzu zählen u.a. Angebote der Familienbildung und Erziehungspartnerschaft, Sozialraumbezug, Kooperation und Organisation sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Tageseinrichtungen für Kinder der AWO Am Bruchheck in Hörde-Süd und Am Hasenberg in Holzen, sowie der Evangelische Kindergarten Nortkirchenstraße sind zertifizierte Familienzentren.

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Für 2008/2009 steht die Zertifizierung des Katholische Kindergarten der Heilig Geist Gemeinde in Wellinghofen an.

4.5.2 Schulen Der Stadtbezirk Hörde verfügt über eine ausgeprägte schulische Infrastruktur, die bezirkliche und überbezirkliche Bedarfe abdeckt. Für die schulische Versorgung im Bereich der Primarstufe stehen im Stadtbezirk neun Grundschulen zur Verfügung.

Im Bereich der weiterführenden allgemein bildenden Schulen (Sekundarstufe I und II) sind eine Hauptschule, zwei Realschulen und zwei Gymnasien vorhanden. In Hörde ist keine Gesamtschule eingerichtet. Interessenten dieser Schulform nehmen die Angebote der Gesamtschule Gartenstadt (Stadtbezirk Innenstadt-Ost) und der Gesamtschule Brünninghausen (Stadtbezirk Hombruch) wahr.

Für Kinder und Jugendliche mit sonderpäda-gogischem Förderbedarf steht im Stadtbezirk eine städtische Förderschule mit dem Förder-schwerpunkt „Lernen“ am Schulstandort En-tenpoth 34 (Frenzel-Schule) zur Verfügung.

Als Einrichtung mit regionaler Bedeutung ist eine in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe stehende Förderschule am Standort in der Glückaufsegenstraße 60 im Ortsteil Hacheney eingerichtet (Martin-Buber-Schule/Förderschwerpunkt „Sprache“, Sekun-darstufe I).

Als städtische schulische Einrichtungen mit überregionaler Bedeutung sind darüber hinaus am Standort Hacheneyer Straße 177–185 im Ortsteil Hacheney zwei Berufskollegs eingerichtet (Paul-Ehrlich-Berufskolleg und Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg).

Schulorganisation und Schulentwicklungsplanung Infolge des demographischen Wandels ist die Schulanfängerzahl seit 2004 zurückgegangen. Damit ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen stadtweit kontinuierlich geringer geworden. Diese Entwicklung wird sich im Trend fortsetzen, auch wenn sie durch ein schrittweises Vorziehen des Einschulungsalters nach der Novellierung des Schulgesetzes 2006 für einige Jahre abgeschwächt wird. Mittelfristig wird dies auch in der Sekundarstufe I spürbar werden.

( )

1720

1933

2041 2022

1400

1500

1600

1700

1800

1900

2000

2100

2004/05

Schu

lanf

änge

r

Abb. 13: Schülerzahle (Quelle: Schul

Amtliche Statistik

1683

1502

1658 1

2005/06 2006/07 2007/08 20

nentwicklung in Hörde 2004–20verwaltungsamt der Stadt Dortmun

641

17751842

08/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Schuljahr

Prognose

13 in Grundschulen d)

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Im Stadtbezirk Hörde verläuft die mittelfristige Entwicklung entgegen dem beschriebenen stadt-weiten Trend. Hier werden die Schülerzahlen in den Grundschulen nach einem Tiefpunkt im Schul-jahr 2006/2007 wieder spürbar ansteigen (vgl. Abb. 13). Diese Sondersituation hängt mit der Realisierung der großflächigen Wohngebiete am PHOENIX See zusammen. Da die Realisierung nach derzeitigem Planungsstand über einen längeren Zeit-raum in verschiedenen Bauphasen erfolgt, können die erwarteten Schülerzahlenzuwächse voraus-sichtlich in den vorhandenen Kapazitäten versorgt werden.

Die in den einzelnen Grundschulen vorhandenen Aufnahmekapazitäten sind so bemessen, dass auch bei der dargestellten Entwicklung ausreichend Schülerplätze zur Verfügung stehen. Anpas-sungsbedarfe bestehen auf mittelfristige Sicht grundsätzlich nicht.

Der Schwerpunkt baulicher Aktivitäten wird zukünftig verstärkt darauf gerichtet, die Qualität der vorhandenen Ressourcen zu verbessern, zu erhalten und bedarfsgerecht zu nutzen.

4.5.2.1 Realisierte Schulbaumaßnahmen Die zahlreichen Investitionen in die Schulinfrastruktur dokumentieren die Zielsetzung, den Umbau mit einer qualitativen Aufwertung zu verbinden. Allein im Stadtbezirk Hörde flossen seit 2004 bis Mitte 2008 rund 18,3 Millionen Euro in 46 Schulbaumaßnahmen (vgl. Tab. 10).

Marie-Reinders-Realschule Hö 32

Eine herausragende Maßnahme mit einem In-vestitionsvolumen von rund 8,2 Mio. Euro ist die Grundsanierung der Marie-Reinders-Realschule einschließlich mit der baulichen Er-weiterung durch einen neuen Klassen- und Fachraumtrakt.

Tab. 10: Fertiggestellte Schulbaumaßnahmen bis 30.06.2008 (Quelle: Schulverwaltungsamt und Städtische Immobilienwirtschaft der Stadt Dortmund) Schule/Standort Kurzbezeichnung der Maßnahme Auftrags-

volumen in Euro

Ende Bauaus-führung

Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg Umbau und Erneuerung Lehrküche 103.920 01/2004

Loh-Grundschule Brandschutzmaßnahmen 125.000 08/2004

Hauptschule Hörde Aufstellung Klassencontainer für zwei Klassen

30.000 08/2004

Stifts-Grundschule Ganztagesbetreuung 90.360 09/2004

Stifts-Grundschule Brandschutzmaßnahmen 20.000 09/2004

Marie-Reinders-Realschule Neubau 6.122.000 10/2004

Frenzel-Förderschule Ganztagesbetreuung 233.500 10/2004

Paul-Ehrlich-Berufskolleg Neueinrichtung Chemieraum und PCs für naturwissenschaftliche Zwecke

169.000 10/2004

Marie-Reinders-Realschule Umbau Altbau 2.060.000 11/2004

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Phoenix-Gymnasium Starkstrominstallation 40.200 11/2004

Paul-Ehrlich-Berufskolleg Erneuerung naturwissenschaftlicher Raum 120.000 02/2005

Brücherhof-Grundschule Turnhalle, Nachrüstung Prallwände, Glas-bausteine etc.

180.000 03/2005

Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg Fachräume für Bäcker und Konditoren 1.200.000 03/2005

Phoenix-Gymnasium Brandschutzmaßnahmen 2.300.000 10/2005

Benninghofer Grundschule Ganztagesbetreuung 243.100 10/2005

Benninghofer Grundschule Brandschutzmaßnahmen 460.000 10/2005

Phoenix-Gymnasium Einbau Aufzug, Schaffung weiterer Schul-räume

169.000 10/2005

Phoenix-Gymnasium Altbau, Fenstersanierung, Fassadensanie-rung

340.000 10/2005

Brücherhof-Grundschule Ganztagesbetreuung 637.800 11/2005

Frenzel-Förderschule Anschluss Gebäudeleittechnik 30.000 11/2005

Weingarten-Grundschule Sanierung der Toilettenanlage 128.000 12/2005

Benninghofer Grundschule Fassadensanierung inklussive Verglasung der Arkade

202.000 02/2006

Weingarten-Grundschule Ganztagesbetreuung 152.000 05/2006

Frenzel-Förderschule Erneuerung Werkraum 32.000 06/2006

Eintracht-Grundschule Fenstererneuerung im Bereich der Ver-waltung

18.200 06/2006

Frenzel-Förderschule Wärmedämmung der obersten Geschoss-decken

22.000 08/2006

Frenzel-Förderschule Sanierung der Pausen-Toiletten 256.000 08/2006

Eintracht-Grundschule Pausenhalle, Einbau von Rolltoren 45.500 08/2006

Eintracht-Grundschule Erneuerung von MSR und HKS 165.000 09/2006

Weingarten-Grundschule Umbau der Lehrertoilette 40.000 09/2006

Frenzel-Förderschule Brandschutzmaßnahmen 530.000 10/2006

Frenzel-Förderschule Turnhalle, Einbau Geräteraumtore, Ver-dunkelung

22.200 10/2006

Phoenix-Gymnasium Montage von Thermostat-Heizkörperventilen

12.920 11/2006

Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg Erweiterung Dienstleistungszentrum Gast-gewerbe

798.000 11/2006

Johann-Gutenberg-Realschule Einbau von Rolltoren im Bereich Pausen-halle

31.000 11/2006

Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg Zukunftsorientierte Projekte Programm "Ziel 2"

60.000 07/2007

Höchstener Grundschule Brandschutzmaßnahmen 170.000 08/2007

Weingarten-Grundschule Anbindung an die Gebäudeleittechnik 4.865 08/2007

Benninghofer Grundschule Anbindung an die Gebäudeleittechnik 6.950 08/2007

Benninghofer Grundschule Sanierung der Toilettenanlagen 142.000 11/2007

Brücherhof-Grundschule Sanierung der Außentoiletten 159.000 11/2007

Phoenix-Gymnasium Sanierung der Außentoiletten 81.700 11/2007

Brücherhof-Grundschule Sanierung der Umkleideräume 18.000 12/2007

Lieberfeld-Grundschule Brandschutzmaßnahmen 370.000 12/2007

Wichlinghofer Grundschule Brandschutzmaßnahmen 135.000 03/2008

Eintracht-Grundschule EDV-Vernetzung des Hauptgebäudes 35.000 06/2008

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.5.2.2 Geplante Schulbaumaßnahmen Auch für die nächsten Jahre wird die intensive Investitionstätigkeit fortgesetzt (vgl. Tab. 11). Für den Stadtbezirk Hörde sind 29 Vorhaben und Kosten von rund 28,6 Mio. Euro vorgesehen.

Hauptschule Hörde Hö 38 Das Schulgebäude wird um einen Anbau für den Ganztagsschulbetrieb (u.a. Mensabereich) erwei-tert. Hierfür sind 2,2 Mio. Euro veranschlagt.

Berufskollegzentrum Hacheney Ha 5 Die vom Rat beschlossene Grundsanierung der Gebäude des Berufskollegszentrums Hacheney soll bis Herbst 2012 abgeschlossen sein. Hiermit sind Kosten in Höhe von 10,9 Mio. Euro verbunden.

Tab. 11: Laufende und geplante Schulbaumaßnahmen ab 01.07.2008 (Quelle: Schulverwaltungsamt und Städische Immobilienwirtschaft der Stadt Dortmund, Sachstand: 22.08.2008)

Schule/Standort Kurzbezeichnung der Maßnahme Auftrags-

volumen in Euro

Realisierung bis

Hauptschule Hörde Umbauarbeiten Lehrerzimmer 55.000 07/2008

Weingarten-Grundschule Brandschutzmaßnahmen 600.000 07/2008

Lieberfeld-Grundschule Ganztagesbetreuung 291.000 08/2008

Weingarten-Grundschule Datenverkabelung 20.000 09/2008

Hauptschule Hörde Umbauarbeiten im Bereich Lehrerzimmer 55.000 09/2008

Eintracht-Grundschule Brandschutzmaßnahmen 950.000 10/2008

Lieberfeld-Grundschule Abbruch Pavillon 20.000 10/2008

Hauptschule Hörde Datenverkabelung 17.500 11/2008

Johann-Gutenberg-Realschule Einbau von Rolltoren Bereich Pausenhalle 31.000 11/2008

Hauptschule Hörde Erweiterung für den Ganztagsbetrieb 2.242.000 12/2008

Brücherhof-Grundschule Sonnenschutz Außenfassade 45.000 12/2008

Hauptschule Hörde Brandschutzmaßnahmen 575.000 12/2008

Johann-Gutenberg-Realschule Brandschutzmaßnahmen 1.050.000 12/2008

Brücherhof-Grundschule Erneuerung Schwingboden in der Turn-halle

60.000 12/2008

Brücherhof-Grundschule Abdichtung Kellergeschoss 179.000 12/2008

Brücherhof-Grundschule Erneuerung von zwei Eingangstüranlagen 18.000 12/2008

Goethe-Gymnasium Datenverkabelung 45.000 03.2009

Weingarten-Grundschule Errichtung einer flexiblen Trennwand 18.000 04/2009

Goethe-Gymnasium Brandschutzmaßnahmen 1.000.000 12/2009

Eintracht-Grundschule Sanierung Außentoiletten 207.000 12/2009

Paul-Ehrlich-Berufskolleg Brandschutzmaßnahmen 10.000 12/2009

Wichlinghofer Grundschule Neubau (Pavillonersatz) 4.300.000 08/2011

Höchstener Grundschule Neubau (Pavillonersatz) 4.300.000 08/2011

Berufskollegzentrum Hacheney Grundsanierung 10.900.000 08/2012

Sporthalle Hauptschule Hörde nutzungsorientierte Ertüchtigung 500.000 2008-2012

Sporthalle Johann-Gutenberg-Realschule

nutzungsorientierte Ertüchtigung 500.000 2008–2012

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Sporthalle Paul-Ehrlich-Berufskolleg

nutzungsorientierte Ertüchtigung 500.000 2008–2012

Gisbert-von-Romberg -Berufskolleg Brandschutzmaßnahmen 100.000 noch nicht bestimmt

Phoenix-Gymnasium Neubau 3-Feld-Sport-Mehrzweckhalle (ÖPP-Verfahren)

noch nicht bestimmt

Die Schulen, für die fertig gestellte, laufende und geplante Schulbaumaßnahmen in den Tabellen 10 und 11 aufgeführt wurden, sind in Karte 3 durch ein Symbol dargestellt.

4.5.3 Kinder- und jugendfreundliche Stadtentwicklung und Stadt-planung

Kinder sind auf Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche in ihrem Wohnumfeld, in ihrem Stadtteil angewiesen. Qualitätsvolle Spielräume mit hohem Aufforderungscharakter sind eine Grundbedin-gung für eine kindgemäße und gesunde Entwicklung. Dabei geht es nicht allein um die Bereitstel-lung von pädagogischen Orten wie Spielplätzen. Es geht um die Wiedergewinnung „städtischer Räume“ unter Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen.

Der Stadtbezirk Hörde weist sehr vielgestaltige Aufenthaltsräume für Kinder auf. Er beinhaltet sowohl Stadtteile mit attraktiven Naherholungsgebieten, beispielsweise Syburg mit dem Wanne-bachtal, als auch Stadtteile wie die Großsiedlung Clarenberg mit zahlreichen Spielflächen. Viele Wald- und Wiesenflächen verbinden Ortsteile und stellen großflächige Aufenthaltsräume für Kin-der dar, beispielsweise der Rombergpark oder der Wichlinghofer Wald. Umgebaute Schulhöfe und Außenspielflächen von Tageseinrichtungen für Kinder ergänzen die Angebotsstruktur.

Insgesamt stehen 30 vom Jugendamt verwaltete öffentliche Spielplätze zur Freizeitgestaltung im Stadtbezirk Hörde zur Verfügung. Für die öffentlichen Spielplätze konnten bisher 18 Spielplatzpa-ten gewonnen werden, die sich um die Spielflächen kümmern und als Ansprechpartner der Kinder und Jugendlichen für einen lebendigen Treffpunkt zwischen Jung und Alt zur Verfügung stehen. Neben der Ausübung einer sozialen Kontrolle organisieren die Paten Spielnachmittage und Feste und ergänzen das vielfältige Angebot für Kinder und Familien im Stadtbezirk. Das Jugendamt ist an der Entwicklung des Projektes PHOENIX See eingebunden und beteiligt sich am Planungsprozess. Im Zusammenhang mit der Realisierung der stadtweit bedeutsamen Freizeiteinrichtung „Erleb-nispark Fredenbaum“ und „Big Tipi“ entstand auch der stadtweit erste barrierefrei zu bezeich-nende Spielplatz in Dortmund. Darüber hinaus prüft das Jugendamt den Einbau von behinderten-gerechten Spielgeräten, sollte sich vor Ort ein konkreter Bedarf ergeben. Die Herstellung von bar-rierefreien Sandspielbereichen durch die Anlage von Abflachungen ist bereits überwiegend Stan-dard.

Mit dem Ratsbeschluss vom 14.02.2008 zur Einführung der Spielleitplanung verfügt Dortmund über ein neues Planungsinstrument. Es dient dazu, eine kinder- und familienfreundliche Gestal-tung der Stadt in verbindlichen Strukturen zu organisieren und mit aktiven Beteiligungsprozessen von Kindern und Jugendlichen zu verknüpfen. Zum Auftakt der Spielleitplanung in Dortmund ka-men am 15.04.2008 über hundert Vertreter aus Politik, Fachöffentlichkeit und Verwaltung zu ei-nem Symposium im Rathaus zusammen. Kurz darauf nahmen in den drei Pilotstadtbezirken Bra-ckel, Innenstadt-West und Lütgendortmund die Projektgruppen zur Spielleitplanung ihre Arbeit auf. Zur Hälfte der dreijährigen Modellphase wird geprüft, inwieweit weitere Stadtbezirke in das Handlungsprogramm aufgenommen werden können, um die stadtweite Einführung der Spielleit-planung zu beschleunigen.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.5.3.1 Realisierte Maßnahmen Außenspielanlagen an Tageseinrichtungen für Kinder (TEK) In den letzten Jahren wurden für verschiedene Tageseinrichtungen Spielgeräte als Ersatzbeschaf-fung bzw. Ausstattungsergänzung angeschafft. In 2004 bekam die TEK Syburger Kirchstraße eine neue Nestschaukel, eine Sitzkombination, eine Sandkastenabdeckung und ein Matschbecken. In den Tageseinrichtungen Hopmanns Mühlenweg und Hacheneyer Straße werden Schaukeln ersetzt, in der TEK Hacheneyer Straße wurde zusätzlich eine Kletterkombination ausgetauscht. In 2005 bekam die TEK Hacheneyer Straße eine neue Tandem-Markise. In 2006 wurde aus Spendenmitteln ein neues Holzgerätehaus für die TEK Hopmanns Mühlenweg angeschafft. In 2007 ist an der Tageseinrichtung Am Heisterbach ein neues Außenspielgerät errichtet worden. An der Tageseinrichtung Hopmanns Mühlenweg wurden im Rahmen von Anbauten und Grundin-standsetzung Zaunbau, Pflaster-, Pflanz- und Saatarbeiten durchgeführt, der Sandbereich neu ges-taltet und eine neue Markise angebracht. Die Tageseinrichtung Syburger Kirchstraße erhielt 2007 einen Sonnenschutz für den Sandbereich, an der Einrichtung Clarenberg 35 wurde eine neue Schaukel installiert.

Außenspielanlagen auf Schulhöfen An den Grundschulstandorten Weingarten-Grundschule (2004–2006), Eintracht-Grundschule (2005), Brücherhoff-Grundschule (2005), Loh-Grundschule (2005/2006) und Benning-hofer Grundschule (2006) wurden neue Spielgeräte eingebaut. An den Schulstandorten Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg, Ma-rie-Reinders-Realschule und Phoenix-Gymnasium wurden die Außenanlagen nach Umbaumaßnahmen in 2006 umgestaltet bzw. wieder hergerichtet.

Außenanlage der Marie-Reinders-Realschule

Kinderspielplatz Wellinghofer Amtsstraße We 6 Der Spielplatz Wellinghofer Amtsstraße wurde 2007 mit Kinderbeteiligung komplett überplant und räumlich neu gestaltet. Es wurde ein Kleinkind- und ein Schulkindbereich mit entsprechenden Geräten angelegt. Der Schulkindbereich befindet sich auf zwei Ebenen, die durch Kletterelemente miteinander verbunden sind.

Kinderspielplatz Brandbruchstraße Wi 6 Für den in der Brandbruchstraße bereits bestehenden Kinderspielplatz fand im Spätsommer 2007 während der Planungsphase zur Aufwertung der Spielfläche ein Beteiligungsverfahren für Kinder, Eltern und Bürger statt. Der Wichlinghofer Spielplatz wurde im 1. Halbjahr 2008 durch den Spiel-platzverein unter Beteiligung der Kinder zu einem Waldspielplatz umgestaltet. Er enthält altersge-rechte Spielgeräte für Sand-, Rollen- und Bewegungsspiele für Kinder bis 14 Jahren.

Kinderspielplatz Goystraße Hö 35 Seit Mitte 2008 läuft der Umbau und die damit verbundene Erweiterung des Spielplatzes Goystra-ße. Hier wird eine großzügige Ausstattung mit neuen Spielgeräten für Kletter-, Sand- und Bewe-gungsmöglichkeiten sowie eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch kommunikationsför-dernde Sitzgruppen geschaffen. Die Ergebnisse des im Februar 2008 mit Kindern, Eltern und An-wohnern erfolgten Beteiligungsverfahrens fließen in die Umgestaltung mit ein.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.5.3.2 Geplante Maßnahmen Aufwertung von Außenanlagen an Schulen Für 2008 ist im Rahmen einer Baumaßnahme auf dem Gelände der Hauptschule Hörde eine Wie-derherstellung der Außenanlagen vorgesehen. Für die Johann-Gutenberg-Realschule in Welling-hofen wird in 2008 eine asphaltierte Feuerwehrzufahrt geschaffen. Auf dem Gelände des Goethe-Gymnasiums soll 2009 eine Beachvolleyballanlage erstellt werden.

Kinderspielplatz Am Grimmelsiepen Hö 3 Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes VEP Hö 257 Am Grimmelsiepen wird der vorhandene Kinder- und Jugendspielplatz innerhalb des Plangebietes verlagert. Die entstehenden Kosten der Verlagerung werden vom Investor des Wohnprojekts übernommen.

Kinderspielplatz Stadtpark Hörde Hö 18 Nach Überprüfung der Auswirkungen des Bergbaus und entsprechender Sicherungsmaßnahmen ist für 2008 und die folgenden Jahre die Umgestaltung der Grünanlage und des Kinderspielplatzes vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt mit Mitteln der Bezirksvertretung Hörde.

Kinder- und Jugendspielplatz Hoetger-Park Hö 27 Nach der Herstellung der Rückhaltebecken im Hoetger-Park durch die Emschergenossenschaft wird diese einen neuen Jugendspielplatz anlegen.

Bolzplatz Höchstener Straße Höch 1 Der Bebauungsplan Hö 261 – Einkaufszentrum Höchstener Straße – sieht im hinteren Teil des Plan-gebietes einen neuen Bolzplatz vor.

Spielraum PHOENIX See Hö 1b Die Quartiere rund um den PHEONIX See sollen auch hinsichtlich der Kinder- und Familienfreund-lichkeit fortschrittlichen Ansprüchen genügen. Hierzu hat das Jugendamt gemeinsam mit dem Stadtplanungs- und Bauordnungsamt detaillierte und projektbezogene Qualitätskriterien für die Gestaltung von Spielplätzen, öffentlichen Plätzen und Wegeverbindungen sowie Grün- und Frei-flächen erstellt, die in den weiteren Planungs- und Realisierungsprozess mit einfließen.

4.5.4 Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung und Ju-gendhilfeplanung

Die Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung in Dortmund bieten im Stadtbezirk Hörde jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Bildung an. Sie sind ein be-deutender Bestandteil der sozialen Infrastruktur. In Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Jugendhilfe, insbesondere mit den Schulen, werden wichtige Beiträge und Impulse zur Entwick-lung und Verbesserung von Angeboten für Kinder und Jugendliche geleistet.

Im Stadtbezirk bestehen elf öffentlich geförderte Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendli-che in kommunaler und freier Trägerschaft. Neu hinzugekommen sind zwei Einrichtungen in freier Trägerschaft – der Offene Kindertreff der Katholischen Kirchengemeinde „Heilig Geist“ in Wel-linghofen und der Offene Jugendtreff „Youngster´s Point“ auf dem Höchsten. Daneben besteht ein vielfältiges Freizeitangebot, das von Kirchengemeinden, Vereinen (insbeson-dere Sportvereinen) und Jugendverbänden getragen wird.

Aktivitäten und Planungen Viele Maßnahmenvorschläge aus der Sozialräumlichen Jugendhilfeplanung konnten bearbeitet bzw. umgesetzt werden. Beispiele hierfür sind:

- verbesserte Verkehrsanbindung des Admiralplatzes (Zugang zur Jugendfreizeitstätte und zum Lernzentrum Wellinghofen und des Ortsteils Holzen)

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

- mit dem Projekt „Fireball“ bietet die aufsuchende Jugendarbeit an informellen Treffpunkten von Jugendlichen ein mobiles Angebot

- Ausbau der Betreuungsangebote für die Altersgruppe der null- bis dreijährigen Kinder

- Erweiterung der Sprachförderangebote in den Tageseinrichtungen für Kinder und in Grund-schulen

- Aufenthaltsqualität auf dem Hörder Neumarkt – Errichtung von Spielgeräten

Jugendfreizeitstätte Hörde Hö 9 Der Um- und Erweiterungsbau der städtischen Jugendfreizeitstätte Hörde wurde im Sommer 2007 abgeschlossen. Hierfür wurden Mittel in Höhe von 645.000 Euro investiert. Das Gebäude wurde am 28.08.2007 offiziell eröffnet.

Jugendfreizeitstätte Hörde Lernzentrum Wellinghofen

Lernzentrum Wellinghofen We 7 Die ehemalige Jugendfreizeitstätte Wellinghofen wurde in ein Lernzentrum umgewandelt. Die konzeptionell neu ausgerichtete Einrichtung bietet außerschulische Bildungsangebote für junge Menschen an. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Bewegung und Ernährung. Ziele sind die Stärkung der Sozialkompetenz, Förderung der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Berufs- und Lebensplanung. Das Lernzentrum Wellinghofen hat seine Angebote durch Qualifizierungsmaß-nahmen für benachteiligte Jugendliche erweitert.

Im Stadtbezirk Hörde bestehen Kooperationen mit Schulen und sozialen Institutionen im Be-reich Sport und Freizeit und der außerschulischen Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Bei der interkulturellen Arbeit im Stadtteil Hörde ist ein Schwerpunktprojekt auf Jugendliche mit russischsprachigem Hintergrund ausgerichtet.

Mit Hilfe der kommunalen Projektförderung werden im Stadtbezirk kontinuierlich Projekte der „ambulanten und präventiven Jugendarbeit“ sowie der „Kooperation mit Schule“ durchführt. Hier stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt, die sich in aktuellen Notlagen befinden.

Im Rahmen des Aktionsplanes „Soziale Stadt“ ist der Fachreferent für die Kinder- und Jugend-förderung in den Planungsprozess eingebunden. Er ist insbesondere im Arbeitsfeld „Kinder, Ju-gendlicher und ihre Familien“ beteiligt.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.5.5 Familienförderung Familienbüro Hörde Hö 23 Seit Eröffnung des Familienbüros am 01.02.2006 hat sich das Büro in Hörde mit seinen vielfältigen Serviceangeboten im Stadtteil als feste Größe und Netzwerkpartner etabliert. Neben Informatio-nen und Dienstleistungsvermittlungen werden zahlreiche eigene Angebote unterbreitet.

Beispielsweise wurde in Zusammenarbeit mit den Dortmunder Rotary Clubs unter dem Titel „Spra-che verbindet“ ein Kooperationsmodell mit jugendlichen Oberstufenschülern entwickelt. Diese Sprach-Scouts besuchen vier- bis zehnjährige Kinder zu Hause. Hier erschließen sie gemeinsam und spielerisch das Thema „Sprache“ und tragen damit zum besseren Sprachverständnis und zur Integ-ration bei. Als weiterer fester Bestandteil gelten die Willkommensbesuche. 457 Neugeborenen und deren El-tern wurden 2007 Besuche und Beratungsleistungen mit großem Erfolg angeboten. Neben wichti-gen Informationen wurde den Eltern das Dortmunder Bücherpaket mit „Lesestoff“ für und über die „Kleinen“ übergeben.

Das Familienbüro hat mit seinem Dienstleistungscharakter die soziale Infrastruktur in Hörde er-gänzt und trägt maßgeblich mit den passgenauen Angeboten zur Weiterentwicklung familien-freundlicher Strukturen im Stadtbezirk bei.

Offene Ganztagsschule Der Umgestaltungsprozess zur Offenen Ganztagsschule wurde in den Familienbüros der Stadtbe-zirke gesteuert. Hierfür wurden politische Beschlüsse herbeigeführt, zentrale Antragsverfahren abgewickelt und notwendige Strukturen zur Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten aufge-baut. Mit Beginn des Schuljahrs 2008/2009 sind im Rahmen dieses Programms die letzten 24 der insgesamt 92 Offenen Ganztagsschulen mit zusammen 7.600 Plätzen in Dortmund eingerichtet worden. Jeder Stadtbezirk verfügt nun über ein bedarfsgerechtes, flächendeckendes Angebot. Zu-sammen mit den sonstigen Ganztagsangeboten im Primarbereich verfügt die Stadt Dortmund nunmehr über insgesamt 8.600 Plätze an 95 Schulen (92 Offene Ganztagsschulen und drei Ganz-tagsgrundschulen im Stadtbezirk Innenstadt-Nord). Damit sind die vom Rat beschlossenen Ausbaustufen abgeschlossen. Die Gesamtbaukosten in Dortmund betrugen 37,6 Mio. Euro, davon rund 9 Mio. Euro an städtischen Eigenmitteln.

Die Investitionssumme für die nachfolgend aufgeführten Projekte im Stadtbezirk Hörde betrug seit 2004 rund 1,6 Mio. Euro; mit den ersten Projekten wurde bereits in 2003 begonnen.

Tab. 12: Ausbau Offene Ganztagsschulen im Stadtbezirk Hörde seit 2003 (Quelle: Städtische Immobilienwirtschaft der Stadt Dortmund)

Schule Anzahl

Gruppen Umbau-

maßnahme Neubau-

maßnahme Anbau

(Bemerkungen)

Benninghofer Grundschule 3 X

Brücherhof-Grundschule 3 X X Lieberfeld-Grundschule 4 X

Höchstener Grundschule 2 X Neubau voraussichtlich 2011 fertigStift-Grundschule 3 X

Weingarten-Grundschule 3 X

Frenzel-Förderschule 2 X

Gesamtzahl der Gruppen 20

Beim Ausbau der Offenen Ganztagsschule wird für das Schuljahr 2008/2009 eine weitere Auswei-tung erreicht. Im Stadtbezirk Hörde werden dann insgesamt 526 Ganztagsplätze (2007/2008: 499 Ganztagsplätze) an oben aufgeführten Grundschulstandorten zur Verfügung stehen. Für die Höchstener Grundschule besteht bis zur Realisierung des Schulneubaus noch eine Übergangslö-

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

sung im Bestand. Gemessen an der Gesamtzahl aller Schulen des Primarbereiches im Stadtbezirk Hörde verfügen im Schuljahr 2008/2009 insgesamt 70 % der Schulen über ein Ganztagsangebot.

Weitere Ganztagesangebote im Sekundarbereich I werden 2007/2008 im Stadtbezirk an folgenden Schulen angeboten:

- Hauptschule Hörde - Johann-Gutenberg-Realschule - Marie-Reinders-Realschule - Goethe-Gymnasium - Phoenix-Gymnasium - Frenzel-Förderschule

4.5.6 Seniorenarbeit und Pflegeplanung Die in den letzten Jahren eingeleiteten Reformen der kommunalen Seniorenarbeit haben zu spür-baren Strukturverbesserungen in allen Dortmunder Stadtbezirken geführt. Die 60-jährigen und äl-teren Menschen (15.130 Personen; 28 % der Hörder Bevölkerung) können in Hörde über eine aus-reichende wohnortnahe Pflegeinfrastruktur verfügen. Zudem bietet das örtliche Seniorenbüro auch für junge Pflegebedürftige unbürokratische Fachberatung an und begleitet bei Bedarf die Ratsuchenden individuell bei der Suche nach einer passgenauen Hilfe, um die selbständige Lebens-führung soweit wie möglich zu stabilisieren. Besonders wichtig sind Hilfen und spezielle Einrich-tungen für hochaltrige Menschen über 80 Jahre, da in dieser Lebensphase die Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung krankheitsbedingt abnehmen. Diese Seniorengruppe benötigt zu-nehmend öffentliche Hilfen, da immer häufiger eine informelle Unterstützung durch die Familie oder Nachbarschaft besonders bei einer Demenzerkrankung unzureichend ist oder fehlt.

In Hörde sind folgende Einrichtungen für Senioren vorhanden:

- Seniorenbüro Hörde, Bezirksverwaltungsstelle Hörde, Hörder Bahnhofstraße 16 - diverse Seniorentreffs der Verbände und Kirchengemeinden - eine Betreuungsgruppe zur Unterstützung für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen - Seniorenhaus Penningskamp mit 26 Pflegeplätzen einschließlich Kurzzeitpflege - Johanniterhaus Hörde, Virchowstraße 6, mit 83 Pflegeplätzen - Johanniterstift Hörde, Am Marksbach, mit 144 Pflegeplätzen einschließlich Kurzzeitpflege - Seniorenwohnanlage Bethanien mit 43 Seniorenwohnungen sowie Betreuung - Seniorenwohnsitz Haus Am Markt mit 43 Seniorenwohnungen sowie Betreuung - Johanniterstift Hörde, Am Marksbach, mit 25 Seniorenwohnungen sowie Betreuung

Realisierte und geplante Maßnahmen

Seniorenbüro Hörde Hö 23 Zum Aufbau neuer Versorgungsstrukturen in der Altenarbeit wurde als Pilotprojekt in 2005 neben der Innenstadt-West in Hörde ein Seniorenbüro in den Räumen der Bezirksverwaltungsstelle auf-gebaut. Im Seniorenbüro Hörde können sich Ratsuchende „vor Ort“ über Unterstützungsmöglich-keiten bis hin zu Freizeitaktivitäten informieren und bei Bedarf passgenaue Hilfen abstimmen. Die Bürger erhalten dort kostenfreie Informationen und eine kompetente und trägerneutrale Bera-tung unter anderem zu

- Hilfen im Haushalt - Besuchs- und Begleitdiensten - Pflegeunterstützenden und entlastenden Angeboten - Ambulanten Pflegediensten und Einrichtungen

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

- Finanzierungsfragen bei Pflegebedürftigkeit - Freiwilligendiensten - Begegnungsmöglichkeiten und Kommunika-

tion

Neben der Altenhilfe- und Pflegeberatung wird für die älteren Menschen und ihre Ange-hörigen ein wohnortnahes Netzwerk für die

Altenhilfe aufgebaut, damit bei Bedarf eine schnelle Hilfe organisiert werden kann. Damit diese Hilfe „Hand in Hand“ fuktioniert, soll eine systematische Zusammenarbeit von Diensten und Einrichtungen sowie von Organi-sationen im Wohnquartier aufgebaut werden.

Aufgrund der positiven Erfahrungen in Hörde undallen Dortmunder Stadtbezirke Seniorenbüros eing

Johanniter-Haus Hörde SnZgmsm

Pflegestützpunkte Die Entwicklung von Pflegestützpunkten in Dortmkretisierung des Landesrahmenvertrages NRW zu s

Weitere Planungsabsichten sind gegenwärtig nich

4.5.7 Fazit und Ausblick Die Anpassung der sozialen Infrastruktur an sich wHandlungsfeld. Die Stadt Dortmund reagiert mit zrungen des demographischen und sozialen Wandepunkt der Entwicklungsstrategien. Auch im Stadtbezirk Hörde wurden diesbezüglich mittel aufgewendet. Die Bereiche Bildung und SchInvestitionen vor Ort dar. Allein hierfür sind in derrund 28,6 Mio. Euro für den Stadtbezirk Hörde einHandlungsschwerpunkt „Familienfreundlichkeit“ weine nachhaltige Stärkung der Stadtteile unter ver

80

Bezirksverwaltungsstelle Hörde

in der Innenstadt-West wurden inzwischen in erichtet.

Hö 25 eit 2006 verfügt der Stadtbezirk Hörde über ei-e zusätzliche stationäre Pflegeeinrichtung im entrum von Hörde. Dort hat die Johannniter emeinnützige Gesellschaft für Seniorenarbeit bH im Johanniter-Haus Hörde in der Virchow-

traße 6 den Betrieb mit 83 Plätzen aufgenom-en.

und ist in Abhängigkeit von der weiteren Kon-ehen.

t bekannt oder vorgesehen.

andelnde Bedarfe ist ein zentrales kommunales ahlreichen Maßnahmen auf die Herausforde-ls. Hierbei stehen die Stadtbezirke im Mittel-

in den vergangenen Jahren erhebliche Finanz-ule stellen einen Schwerpunkt der städtischen Finanzplanung bis 2012 Haushaltsmittel von gestellt. In Verbindung mit dem kommunalen erden so auch zukünftig die Grundlagen für

änderten Rahmenbedingungen gelegt.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.6 Sportstätten

Im Stadtbezirk Hörde befinden sich mit den Sportplatzanlagen Goystadion (Hörde), Admiralplatz (Wellinghofen), Hüttenhospitalstraße (Benninghofen), Hacheneyer Straße (Hacheney) sowie Hein-rich-Pieper-Weg (Holzen) insgesamt fünf Einrichtungen, die vorwiegend von Vereinen und Schulen genutzt werden. Die Anlage am Schmetterlingsweg in Benninghofen hingegen ist eine reine Trai-ningseinrichtung für Wurfdisziplinen.

Zusätzlich sind drei Sporthallen, elf Turnhallen sowie drei Gymnastikhallen auf die Ortsteile ver-teilt.

In Hörde befindet sich das Bezirkshallenbad mit einem 25 m-Becken sowie einem Lehrbecken. Seit 2003 wird es durch den Schwimmverein SSC Hörde 54/58 e.V. in Eigenregie betrieben. Das Warmwasserfreibad Wellinghofen ist aufgrund seiner konstanten Wassertemperatur von 24 °C sehr beliebt. Zwei Becken bieten eine Gesamtwasserfläche von über 1.000 m².

Als Einrichtung mit regionaler Bedeutung besteht in Holzen das Leistungszentrum des Radrenn-clubs RC Olympia e.V. Darüber hinaus befinden sich im Stadtbezirk vier vereinseigene Tennisanla-gen sowie zwei Schießsportanlagen.

Durchgeführte und geplante Maßnahmen erfolgen im Bestand und je nach Dringlichkeit.

4.6.1 Realisierte Maßnahmen seit 2004 Bezirkshallenbad Hörde Ha 7 Im Bezirkshallenbad Hörde wurden bis zur Pri-vatisierung im Jahre 2003 erhebliche Investiti-onen zur Verbesserung der Technik und zur Attraktivitätssteigerung unter finanzieller Be-teiligung der Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund durchgeführt. Mittlerweile hat der SSC Hörde 54/58 e.V. im Hallenbadgebäude eine Sauna und einen Kraftraum integriert. Außerdem wurde 2007 die Belüftungsanlage modernisiert.

Radsportzentrum Olympia Das Leistungszentrum des Radrennclubs RC OlympLeistungs- und Trainingszentrum für den Radsporsoll ein Hotel- und Gastronomiebereich angegliedDie Baumaßnahme wurde bereits begonnen.

Maßnahmen Sportpauschale Die Modernisierung und Erweiterung vereinseigen2004–2007 durch die Bewilligung von Mitteln aus fördert. Sie umfasste vier Einzelmaßnahmen mit e

Darüber hinaus wurden innerhalb des Stadtbezirkdurchgeführt. Beispielsweise wurden an den Sporstraße die Spielfelder zur Sicherstellung der Bespie

8

Höch 3 ia e.V. soll zu einem überregional bedeutsamen

t umgebaut werden. An die Trainingsanlagen ert werden.

er Sportanlagen wurde in den Jahren der Sportpauschale in erheblichem Umfang ge-inem Finanzvolumen von 166.500 Euro.

s zusätzlich kleinere Erhaltungsmaßnahmen tplatzanlagen Goystadion und Hüttenhospital-lbarkeit mit Tennenmaterial aufgefüllt.

1

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4.6.2 Geplante Maßnahmen Sportplatz Hüttenhospitalstraße Be 14 Nach einer vom Rat der Stadt im Jahre 2007 beschlossenen Prioritätenliste ist es vorgesehen, den Sportplatz Hüttenhospitalstraße zukünftig in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Die Kosten dieser Maßnahme liegen bei ca. 825.000 Euro. Die Realisierung soll im Zeitraum 2008/2009 erfol-gen.

Beachvolleyballanlage Goethe-Gymnasium Hö 39 Am Goethe-Gymnasium, das im Juni 2008 erfolgreich aus dem Bewerbungsverfahren um eine der NRW-Sportschulen hervorgegangen ist, soll eine Beachvolleyballanlage mit vier Spielfeldern er-richtet werden. Perspektivisch ist die Errichtung einer weiteren Drei-Feld-Sporthalle erforderlich.

Darüber hinaus soll im Goystadion mit Mitteln der Bezirksverwaltung ein Gebäude saniert werden. Hierfür werden 71.000 Euro veranschlagt.

4.6.3 Fazit und Ausblick Der Stadtbezirk Hörde zeichnet sich durch ein großes und vielfältiges Angebot an Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung aus, das Vereinsmitglieder und sportlich aktive Bürger gerne nutzen. Dieses Angebot, das auch zur Attraktivität des Stadtbezirks als Wohnstandort beiträgt, wird stän-dig gepflegt, ergänzt und modernen Erfordernissen und Bedürfnissen angepasst. Hierzu werden erhebliche Summen investiert.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.7 Freizeit und Kultur

Die Einrichtungen und Veranstaltungen in den Dortmunder Außenstadtbezirken ergänzen die zentralen Kultur- und Freizeiteinrichtungen in der City auf lokaler Ebene. Sie sind vor allem an die Wohnbevölkerung vor Ort gerichtet und gehen im wesentlichen auf Initiativen innerhalb des Stadtbezirks zurück.

4.7.1 Rahmenbedingungen für die Kulturarbeit Um Vielfalt und Eigenständigkeit der Aktivitäten in den Dortmunder Stadtbezirken zu stärken, existiert keine zentrale strategische Planung für den Kulturbereich in den einzelnen Stadtbezirken.

Über das Stadtbezirksförderprogramm werden auch im Stadtbezirk Hörde Veranstaltungen durch die Kulturbetriebe der Stadt Dortmund unterstützt. Sind bestimmte Richtlinien erfüllt, wer-den in Abstimmung mit den Bezirksverwaltungsstellen kulturelle Veranstaltungen ausgewählt und beispielsweise durch Bereitstellung von Veranstaltungsräumen unterstützt. Die Veranstaltungsor-ganisation obliegt den Initiatoren.

Die Stadt Dortmund erarbeitet derzeit als übergeordnete strategische Planung für die Bereiche Sport, Kultur und Freizeit einen Masterplan Kultur, Sport, Freizeit und Tourismus.

4.7.2 Kultureinrichtungen Innerhalb des Stadtbezirks Hörde bestehen Kultureinrichtungen, deren Bekanntheitsgrad weit über die Stadtbezirksgrenzen hinaus reicht:

Die PHOENIX Halle ist Ausstellungshalle und be-liebter Ort für Veranstaltungen. In Kooperation mit dem „hartware medien kunst verein“ werden regelmäßig Wechselausstellungen zur Medien-kunst organisiert. Im Herbst 2004 wurde hier der Medienkunstpreis des Landes NRW verliehen. Zum Strukturwandel in Dortmund informierte die Ausstellung „Das Neue Dortmund“.

Im März 2007 eröffnete das Hansa Theater Hörde im ehemaligen Werk- und Begegnungszent-rum (WBZ) an der Eckardtstraße. Der erforderliche Umbau wurde mit Mitteln des Landespro-gramms „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ gefördert. Das Hansa Theater stellt mit seinem vielfältigen Programm, das Theateraufführungen, Revuen und Konzerte umfasst, für den Stadtteil eine kulturelle Bereicherung dar.

Das Cabaret Queue bietet mit seinem abwechslungsreichen Programm Unterhaltung von Cabaret über Komik bis Partys.

Das Automobil-Museum in Wichlinghofen geht auf eine Privatinitiative zurück. In Wech-selausstellungen werden hochwertige Expona-te und Oldtimer gezeigt.

Die Naturbühne Hohensyburg besteht be-reits seit 1952 im Syburger Wald und wird von einem Amateurensemble bespielt.

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Darüber hinaus bestehen zahlreiche kleinere Kultureinrichtungen.

Der Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. trägt zur Wahrung des geschichtlichen Erbes in Hörde bei, wobei die Hörder Stahlgeschichte von besonderem Interesse ist. Die Hörder Heimat-geschichte wird durch Führungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen lebendig gehalten. Durch das Engagement des Vereins wurden in Hörde mehrere Denkmäler aufgestellt, beispielswei-se die Thomas-Birne vor der Hörder Burg im Jahre 2003. Es wird angestrebt, dem Verein mit seinen Ausstellungsaktivitäten ein angemessenes Quartier am PHOENIX-See aufzuschließen.

4.7.3 Kulturveranstaltungen Das Freizeit- und Kulturangebot innerhalb des Stadtbezirks Hörde gestaltet sich sehr vielfältig und richtet sich an alle Altersklassen und vielfältige Bevölkerungsschichten. Einige Veranstaltungen wurden mit Mitteln zur Förderung der Kulturarbeit in den Stadtbezirken gefördert.

Bemerkenswert sind einige Veranstaltungsreihen, die seit langem durchgeführt werden und in Hörde bereits als feste Größe etabliert sind. Die aufgeführten Beispiele erlauben einen Überblick über die Vielfalt der kulturellen Veranstal-tungen innerhalb des Stadtbezirks Hörde:

- Konzerte ortsansässiger Chöre und Orchester sowie international renommierter Künstler

- Klavierarbende mit jungen Künstlern im Saal der Bezirksverwaltungsstelle Hörde

- Darbietungen ausgewählter Kindertheatergruppen

- Lesungen und Theateraufführungen in der Stadtteilbibliothek

- bei der Dortmunder Theaternacht sind das Cabaret Queue und die Naturbühne Hohensyburg sowie das Hansa-Theater bereits seit Jahren attraktive Aufführungsorte; im Rahmen der sechsten Dortmunder Theaternacht 2006 wurde das Areal PHOENIX See be-reits in Szene gesetzt

- „mommenta-Konzerte“ an ungewöhnlichen Orten im Hoetger-Park und in Privathäusern

- die Extraschicht hat auf PHOENIX West bereits mehrfach stattgefunden

- Internationales Tanz- und Theaterfestival OFF limits, das bereits wiederholt stattfand; das Festival zeichnet sich durch die Präsentation innovativer Theaterstücke in bekannten Spiel-stätten sowie der Bespielung von Brachflächen und ungenutzten Orten aus

- während des Festivals „scene: estland, lettland, littauen in nrw – 38. Internationale Kulturta-ge der Stadt Dortmund 2006“ wurden in der PHOENIX-Halle Installationen, Videos und foto-graphische Serien ausgestellt und der Austausch zwischen Künstlern aus der Region und den balitschen Staaten gefördert

Förderung interkultureller Projekte im Stadtbezirk Im Rahmen des Internationalen Kulturaustausches/Städtepartnerschaften förderte das Kulturbü-ro eine Begegnung mit einer Künstlergruppe aus Novi Sad/Serbien und Montenegro an der Me-dienkunstausstellung in der PHOENIX Halle im Herbst 2005. Die Sparkasse Dortmund fördert ab 2007 finanziell interkulturelle Aktivitäten in den Dortmunder Stadtbezirken. Hierzu zählen Kulturveranstaltungen, die der Integration förderlich sind und eine Öffentlichkeit erzeugen. Durch dieses Programms sollen Migranten mit Kultureinrichtungen der jeweiligen Stadtbezirke vertraut gemacht werden.

Förderung der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen Ab 2008 findet in Hörde im Rahmen des Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung in Ab-stimmung mit der Bezirksvertretung Hörde ein Pilotprojekt zur Vernetzung und Förderung der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen statt. Eingeladen, mitzumachen sind Künst-

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ler/innen, Kulturvereinigungen sowie Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit.

4.7.4 Fazit und Ausblick Das Freizeit- und Kulturangebot innerhalb des Stadtbezirks Hörde gestaltet sich sehr vielfältig und richtet sich an alle Altersklassen und an die unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten. Einige Kulturveranstaltungen haben in Hörde bereits Tradition. Wünschenswert ist deren Fortsetzung, beispielsweise die Kindertheater-Veranstaltungen. Bemerkenswert ist, dass sich im Stadtbezirk Einrichtungen wie die PHOENIX Halle, die Naturbühne Hohensyburg oder das Cabaret Queue befinden, die über Dortmund hinaus bekannt sind.

Auch künftig sollten die Vielfalt und die Qualität des kulturellen Angebots beizubehalten bzw. ausgeweitet werden, unter anderem auch, weil zahlreiche Bürgerinnen und Bürger selbst Träger der Kulturarbeit vor Ort sind.

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4.8 Weiterbildung

4.8.1 Weiterbildungseinrichtungen Im Bereich der Weiterbildung bestehen im Stadtbezirk Hörde u.a. die folgenden Einrichtungen: Volkshochschule

Die Volkshochschule bietet im Stadtbezirk Hörde Kurse, Seminare und Einzelveranstaltungen an, und zwar in den Programmbereichen „Sprachliche Weiterbildung“, „Politik, Gesellschaft, Ökolo-gie“, „Tanz, Musik, Literatur“, „Gesundheit, Psychologie“.

Das Programmvolumen konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden von über 1.500 Unterrichtsstunden im Jahr 2004 auf fast 1.800 Unterrichtsstunden im Jahr 2006. Reali-siert wurden in 2006 57 Veranstaltungen mit gut 1.900 Unterrichtsstunden, an denen insgesamt fast 800 Personen teilnahmen. Durch zwei Nachplanungen im Programmbereich „Deutsch im All-tag“ wurden insgesamt mehr Unterrichtsstunden realisiert als geplant. Im Jahr 2007 gab es eine stabile Entwicklung des Programmumfangs nach Unterrichtsstunden. Von 1.776 geplanten Unter-richtsstunden wurden fast alle durchgeführt. Schwerpunkte sind in Hörde sowohl die sprachliche Weiterbildung als auch die Gesundheitsbildung.

Ein eigenes VHS-Gebäude ist im Stadtbezirk Hörde nicht vorhanden. Kursorte sind u.a. das Bewe-gungsbad des Hüttenhospitals, die Bezirksverwaltungsstelle Hörde, der Elias-Kindergarten in der Aldinghofer Straße, der Große Nachbarschaftstreff am Clarenberg und das Amtshaus Wellingho-fen. Die Bezirksverwaltungsstelle Hörde ist barrierefrei.

Musikschule

Im Bezirk Hörde unterrichten an der Musikschule 26 Lehrkräfte ca. 730 Schüler. Durch das 2007 eingeführte Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ („JEKI“) sind die Schülerzahlen deutlich gestiegen. Bisher gibt es diese Unterrichtsform in der Weingarten- und der Lieberfeld-Grundschule. Dieses Angebot eröffnet vielen Kindern die Chance, Erfahrungen mit der Musik und den vielen unterschiedlichen Instrumenten zu machen. Weitere Grundschulen werden folgen.

Das Unterrichtsangebot hat sich um das Fach Trompete erweitert. Ansonsten stehen die Instru-mente wie Klavier, Gitarre, E-Gitarre, Geige, Flöte und Akkordeon zur Verfügung. Bei gleich blei-benden Schülerzahlen wird dieses Angebot nach wie vor gerne genutzt.

In Kooperation mit dem Phoenix-Gymnasium lernen ca. 40 Schülerinnen und Schüler das Spielen auf Streichinstrumenten wie Geige, Viola, Cello und Kontrabass. Zwei Lehrkräfte der Musikschule sowie eine Lehrkraft des Gymnasiums unterrichten die Schüler im Team. Insbesondere bei den In-strumenten Viola und Kontrabass ist das Interesse bei den Schülern gestiegen.

Die Jugendstreichorchester der Musikschule präsentierten sich mit einem gelungenen Konzert vor ca. 250 Besuchern im Berufsförderungswerk Hacheney. Auch beim Wellinghofer Dorffest stellten die Schüler der Musikschule ihr Können unter Beweis.

Stadtteilbibliothek Hörde

Das vielfältige Angebot der Stadtteilbibliothek umfasst 35.000 ausleihbare Medien: Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Kassetten, CDs, CD-ROMs, DVDs und Spiele.

Die Leserstruktur ist durch einen deutlich höheren Anteil an erwachsenen Lesern als in anderen Stadtteilbibliotheken gekennzeichnet. Gleichzeitig sind die Anteile an Jugendlichen und Kindern

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an der Gesamtleserschaft unterdurchschnittlich.

Das Gebäude ist weitestgehend barrierefrei. Angenehme Räume mit hoher Aufenthaltsqualität in zentraler Lage des Stadtbezirks, in Sichtweite des Hörder Wahrzeichens „Schlanke Mathilde“, bie-ten gute Voraussetzungen für Bibliotheks- und Stadtteilkulturarbeit, die sich in zahlreichen Veran-staltungen niederschlägt. Die repräsentative Möglichkeit für Kunstausstellungen wird gern und regelmäßig genutzt. Klassenführungen sowie Veranstaltungen für Kinder im Rahmen der Leseför-derung sind ein weiteres regelmäßiges Angebot. Vorlesestunden mit Lesepaten finden wöchent-lich statt. Die gute Kooperation mit dem Familienbüro wird weiter ausgebaut.

Förderverein Bücherei Wellinghofen e.V. Die Bücherei Wellinghofen wird durch einen Förderverein ehrenamtlich geführt. Sie umfasste in 2005 insgesamt 32.100 Medien. Die Bücherei wurde von über 9.250 Bibliotheksbesuchern genutzt, von denen 60 % Erwachsene, 9 % Jugendliche und 31 % Kinder waren. Im Vergleich zum Jahr 2004 stieg die Zahl der Bibliotheksbesucher um 350. Aktuell zählt die Bücherei ca. 800 Stammleser. Die Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungswerk in Hacheney wurde erfolgreich fortgesetzt. Unter Berücksichtigung der Entleihungen durch Personen des Berufsförderungswerks erhöht sich der Prozentsatz der Erwachsenen auf 72 % bei der Leserstruktur.

4.8.2 Bildung für Nachhaltige Entwicklung In der Landeskampagne „Agenda 21 in der Schule“ sind verschiedene Schulen aus dem Stadtbezirk Hörde mit entsprechenden Projekten vertreten:

Schulgarten Frenzelschule

- die Frenzelschule mit eigenem Schulgarten - die Benninghofer Grundschule mit einer

Baum-Datei für das Schulgelände - die Johann-Gutenberg-Realschule mit den

Themen Artenvielfalt und Gesunde Ernäh-rung

- das Goethe-Gymnasium mit Globalisierung, Afrika und Fairem Handel

Die Frenzelschule sowie das Goethe-Gymnasi-um wurden jeweils 2005 und 2006 für ihre Pro-jekte mit dem Agenda-Siegel der Stadt Dort-mund ausgezeichnet.

Im Dortmunder Aktionsbündnis zum Fairen Handel arbeiten die Chotanagpurgruppe Dortmund sowie der Eine-Welt-Kreis der Heilige-Geist-Gemeinde Dortmund-Wellinghofen mit, die sowohl die bekannten Produkte wie Lebensmittel, aber auch Kunsthandwerk und textile Produkte nach den Richtlinien der Weltläden vertreiben. Sie sind beide feste Partner beim jährlich stattfindenden Eu-ropäischen Weltladentag in der Dortmunder Innenstadt.

4.8.3 Fazit und Ausblick Innerhalb des Stadtbezirks Hörde besteht ein vielfältiges Weiterbildungsangebot, das sich an eine breite Zielgruppe richtet. Die Volkshochschule, die Musikschule und die beiden Bibliotheken bil-den als Weiterbildungseinrichtungen einen festen Bestandteil innerhalb des Stadtbezirks.

Die Planung der Weiterbildungsprogramme erfolgt bei den einzelnen Trägern nachfrageorientiert und geht kaum länger als über einen sechsmonatigen Zeitraum hinaus. Die Bedarfsermittlung an Weiterbildungsangeboten erfolgt aufgrund von Erfahrungswerten und daraus resultierenden Grundannahmen. Unbestritten ist, die hohe Qualität und die Vielfalt der bestehenden Angebote auch künftig beizubehalten.

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4.9 Verkehr und Mobilität

4.9.1 Gesamtstädtische Planungen Masterplan Mobilität Der Masterplan Mobilität dient als Orientierungsrahmen für die Verkehrsentwicklungsplanung und ist die strategische Konzeption für die nächsten 15–20 Jahre. Ergebnis des Masterplans Mobili-tät ist ein integriertes, verkehrsmittelübergreifendes Handlungskonzept, das über 100 Maßnah-men enthält. Etwa die Hälfte dieser Maßnahmen sind Aus- und Umbaumaßnahmen im Straßen- und Schienennetz. Die anderen Maßnahmen wurden bzw. werden im Rahmen der thematischen Schwerpunktsetzung weiter verfolgt.

Als erstes Thema wurde 2005 das Betriebliche Mobilitätsmanagement behandelt. Im Fokus hierbei stand die Einführung des Firmentickets bei der Stadtverwaltung, die Aktion „Mit dem Rad zur Ar-beit“ sowie die Fahrgemeinschaftsvermittlung „Bürgerservice Pendlernetz“ im Internet.

Der Radverkehr bildete 2006 den Schwerpunkt. Die wichtigste Maßnahme war die erfolgreiche Bewerbung um die Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Ge-meinden und Kreise in NRW“ (AGFS). Am 07.05.2007 empfahl die Bereisungskommission des Landes NRW einstimmig die Aufnahme der Stadt Dortmund in die Arbeitsgemeinschaft. Die Urkunde wurde der Stadt Dortmund am 08.08.2007 überreicht.

Im Vordergrund stand im Jahr 2007 das Thema Ruhender Verkehr. Behandelt wurden nicht nur der Pkw-Verkehr, sondern auch der Rad- und der Lkw-Verkehr. Neben der Suche nach Standorten für das dezentrale Abstellen von Lkw ist die Standortsuche für einen oder mehrere Autohöfe er-folgt.

Schwerpunkt in 2008 ist der Wirtschaftsverkehr, 2009 die Verkehrssicherheit. Zu den Schwer-punktthemen werden zu Beginn und zum Ende des jeweiligen Jahres öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Weiterhin kommt jeweils zum Ende des Jahres der im Rahmen des Masterplanpro-zesses eingerichtete begleitende Arbeitskreis zusammen, dem etwa 30 Personen aus Verbänden, Institutionen, Politik und Verwaltung angehören.

Haushaltsbefragung zur Mobilität Zur Aktualisierung der Grundlagen der städtischen Verkehrsplanung wurde 2005 eine Haushalts-befragung zum Mobilitätsverhalten der Dortmunderinnen und Dortmunder durchgeführt. Es wur-den 13.000 Haushalte angeschrieben, von denen 2.665 Haushalte mit 6.070 Personen ausgefüllte Unterlagen zurücksandten. Neben allgemeinen Angaben wie Fahrzeugbestand, Verkehrsmittel-nutzung und personenbezogene Merkmale wurde von jeder Person ein Wegeprotokoll mit der Angabe aller am Stichtag des 13.09.2005 zurückgelegten Wege erstellt.

Es wurde festgestellt, dass in Dortmund 77 % der Haushalte mindestens einen Pkw und 78 % min-destens ein Fahrrad besitzen. Hörde gehört zu den Stadtbezirken mit der höchsten Pkw-Verfügbarkeit. Rund zwei Drittel der Befragten können jederzeit über ein Auto verfügen. Insofern ist mit 59 % der Anteil derer, die keine Zeitkarte für Bus und Bahn besitzen, besonders hoch.

In Dortmund können drei von vier Befragten innerhalb von fünf Minuten die nächste Bushaltestel-le erreichen. Der Weg zur nächsten Bahnhaltestelle dauert für 42 % der Dortmunderinnen und Dortmunder länger als 10 Minuten. In Hörde gehen 71 % der Befragten länger als 10 Minuten zur nächsten Bahnhaltestelle.

Jeder Dortmunder legte am Stichtag im Durchschnitt 2,83 Wege zurück. Hörde gehört mit 3,0 Wegen pro Person zu den „mobileren“ Stadtbezirken, wobei für 61 % der Wege das Auto genutzt wird. Dies entspricht dem höchsten Anteil aller Stadtbezirke. Nur 17 %

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der Befragten gehen zu Fuß und 15 % fahren mit dem ÖPNV. Auch der Radverkehrsanteil liegt mit 7 % weit unter dem städtischen Durchschnitt.

Die ausführlichen Ergebnisse der Haushaltsbefragung liegen als Bericht vor und können im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt angefragt werden.

Park-and-Ride (P+R)/Bike-and-Ride (B+R) Abstellmöglichkeiten für Pkw und Fahrräder an Haltestellen des Schienenverkehrs zum Parken und Reisen – Park-and-Ride (P+R) und Bike-and-Ride (B+R) – erleichtern den individuellen Zubringer-verkehr zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Das letzte P+R-Konzept wurde am 17.05.1990 vom Rat der Stadt verabschiedet. Die Neuaufstel-lung des Flächennutzungsplans in 2004 und die damit verbundenen Masterpläne, maßgeblich die-jenigen zum Wohnen und zur Mobilität, haben die Neuaufstellung des P+R-Konzepts für Dort-mund nach sich gezogen.

Das am 28.09.2006 vom Rat beschlossene P+R-/B+R-Konzept sieht für die nächsten 10–20 Jahre vor, Erreichbarkeitseinbußen in nicht durch den ÖPNV erschlossenen Bereichen abzufedern. Dabei wird darauf geachtet, dass der Buszubringerverkehr zu Schnellbahnhaltestellen unter dem Gesichts-punkt effektiver Mittelverwendung nicht geschwächt wird.

Gegenüber früheren Konzepten liegt der Schwerpunkt auf Bike-and-Ride-Angeboten (B+R). B+R ist in seiner Bedeutung für die Entlastung der Innenstadt dem P+R gleichzusetzen und verspricht ähnliche Effekte. Aufgrund beschränkter Finanzmittel wird der Schwerpunkt daher zunächst bei der Schaffung von B+R-Anlagen liegen, da selbst für hochwertige Fahrradabstellanlagen der Fi-nanzaufwand deutlich unter dem für P+R-Anlagen liegt. Beide Formen des kombinierten Verkehrs ergänzen sich in ihrem Einsatzbereich entfernungsbedingt sehr gut, so dass bei Umsetzung des Konzepts ein Beitrag zur Entlastung Dortmunds vom motorisierten Individualverkehrs (MIV) ge-leistet wird.

Im Stadtbezirk Hörde befindet sich in der Nähe der DB-Station und Stadtbahnhaltestelle Hörde Bahnhof eine P+R-Anlage mit 45 Stellplätzen an der Kreuzung Hörder Bahnhofstraße/Benning-hofer Straße. An der Stadtbahnendhaltestelle Clarenberg werden 102 Stellplätze angeboten. An der Stadtbahnhaltestelle Hacheney befindet sich ein für P+R-Zwecke genutzter Parkplatz für 35 Pkw. Am jeweiligen Standort sind 3–5 % der Parkplätze sind als Behindertenparkplätze gestal-tet.

4.9.2 Überblick über die verkehrliche Infrastruktur Der Stadtbezirk Hörde verfügt über ein leistungsfähiges Straßennetz. Er ist über die B 54 und die B 236 n an das überregionale Fernstraßennetz angeschlossen. Neben der B 54 ist der Stadtbezirk über die Märkische Straße an die Innenstadt angebunden. Verbindungen zu den angrenzenden Stadtbezirken Hombruch und Aplerbeck werden durch die Verbindungen Nortkirchenstraße – Hörder Bahnhofstraße – Hermannstraße – Schüruferstraße (L 523) sowie Zillestraße – An der Goy-mark (L 661) sichergestellt. Die Ortsteile Benninghofen, Wellinghofen, Hacheney, Höchsten, Wichlinghofen und Holzen sind gut mit dem Ortszentrum von Hörde verbunden. Im Ortsteil Syburg treten u.a. am Spielcasino zeitweise Parkplatzengpässe auf, insbesondere bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungen.

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Das Radwegenetz kann in Hörde noch weiter verbessert werden. Anders als in vielen anderen

Stadtbezirken existieren jedoch an einer Reihe von wichtigen Hauptverkehrsstraßen wie der Märkischen Straße, der B 54, der Nortkir-chenstraße oder der Hermannstraße überwie-gend durchgehende Radverbindungen. Bei kon-sequentem Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur sind noch erhebliche Potenziale im Stadtbezirk Hörde zu gewinnen.

Der Stadtbezirk Hörde wurde aufgrund der dichten Besiedlung in seinen Kerngebieten bereits früh mit einer leistungsfähigen Schienenanbindung ausgestattet. So erhielt Hörde am 29.05.1983 als erster Stadtteil noch vor der Innenstadt die ersten beiden Dortmunder U-Bahnhöfe Hörde Bahnhof und Clarenberg. Die Strecke wird von der Stadtbahnlinie U 41 (Hörde – Lünen –Brambauer) bedient. Hacheney und das Technologiegebiet PHOENIX West werden von der Linie U 49 (Hacheney – Hauptbahnhof) mit den Stadtbahnhaltestellen Rombergpark und Hacheney er-schlossen. Von den fünf Stadtbahnhaltestellen im Bezirk sind bis auf die Haltestelle Rombergpark alle mobilitätsgerecht (stufenlos und mit maximal 6 % Rampenneigung) ausgestattet.

Darüber hinaus sorgt der Bahnhof Hörde mit den Regionalbahnlinien Dortmund – Soest und Dortmund – Iserlohn, sowie dem Regionalexpress RE 57 (Dortmund – Winterberg) für eine regi-onsübergreifende Verbindung mit schnellen Schienenverkehrsmitteln in die Umgebung nach Un-na, Iserlohn und Winterberg sowie zum Signal-Iduna-Park und zum Dortmunder Hauptbahnhof.

Es verkehren insgesamt 24 Buslinien, davon fünf Nachtbuslinien, mit einer großen Anzahl von Bushaltestellen, die überwiegend in dichtem Takt bedient werden. Die Mehrzahl der Haltestellen ist mit 16 cm hohen Bordsteinkanten für einen bequemen, mobilitätsgerechten Einstieg in die nie-derflurigen Busse ausgestattet.

4.9.3 Seit 2004 erfolgte Maßnahmen Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs, des Radverkehrs und des öffentlichen Personen-nahverkehrs führten seit 2004 im Stadtbezirk Hörde verschiedene Maßnahmen zu Verbesserungen innerhalb der verkehrlichen Infrastruktur.

4.9.3.1 Straßen und Parkraum Im wesentlichen fanden im Stadtbezirk Hörde Umbauten im bestehenden Straßennetz statt. Dar-über hinaus wurde eine bedeutende Neubaumaßnahme realisiert.

PHOENIX West: Konrad-Adenauer-Allee Hö 1a Die Konrad-Adenauer-Allee wurde zur Haupterschließung von PHOENIX West und als Bestandteil einer wichtigen Ost-West Verbindung bis zur Gasgebläsehalle bereits fertiggestellt. Auf Höhe des Hochofenplatzes wird der direkte Straßenverlauf unterbrochen, um Durchgangsver-kehre zu reduzieren. Eine durchgehende Verbindung verläuft südlich der Gasgebläsehalle. Zusätzlich zu den erwähnten Maßnahmen wurden zwischen 2004 und der Jahresmitte 2008 meh-rere Straßenbaumaßnahmen durchgeführt, die in Tabelle 13 zusammengefasst sind. Insgesamt wurden für sechs Maßnahmen fast 2,4 Mio. Euro hierfür investiert.

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Tab. 13: Fertig gestellte und in Bau befindliche Straßenbaumaßnahmen 2004–2008 (Stand: 30.06.2008) (Quelle: Tiefbauamt der Stadt Dortmund)

Nr. Name Maßnahmenart Kosten (Euro)

1 Am Heisterbach Straßen- und Kanalbau

Anregungen der Interessengemeinschaft „Am Heisterbach“ wurden planerisch umgesetzt. Ca. 1.100 m Länge Separationsprinzip.

950.000

2 Reichsmarkstraße 400.000

3 Höhenweg Mischverkehrsfläche mit Fuß- und Radwegeverbindung zur Wittbräucker Straße (B234) von Limbecker Postweg bis Ende auf ca. 580 m Länge

445.000

4 Tiefenweg Restumbau nördl. Bereich Limbecker Postweg auf ca. 200 m Länge: Mischverkehrsfläche mit Fuß- und Radwegeverbin-dung zur Gartenstraße

200.000

5 Limbecker Postweg Von Höhenweg/Tiefenweg bis Wittbräucker Straße (B 234) auf ca. 55 m Länge, Mischverkehrsfläche. Reststück der Gesamtmaßnahme

147.000

6 Lange Hecke Fahrbahnerneuerung 250.000

gesamt 2.392.000

4.9.3.2 Fußgänger- und Radverkehr Auf der Grundlage des Radverkehr-Maßnahmeplans 2001–2005 wurde das Radwegenetz im Stadt-bezirk Hörde seit 2004 baulich bzw. durch Markierung erweitert. Folgende Maßnahmen wurden realisiert:

PHOENIX West: Radweg Konrad-Adenauer-Allee Hö 1a Beidseitige Radverkehrsanlagen entlang der Konrad-Adenauer-Allee wurden 2006 zur Erschließung von PHOENIX West und als Bestandteil einer wichtigen Ost-West-Verbindung fertiggestellt. Im Gegensatz zum Autoverkehr wird eine direkte Verbindung auch auf Höhe des Hochofenplatzes ermöglicht.

Als Verbindung zwischen Konrad-Adenauer-Allee und Nortkir-chenstraße wurde ein ca. 150 m lange Fuß- und Radweg herge-stellt.

Radweg Brandisstraße Wi 5 Als Nord-Süd-Verbindung erhielt die Brandisstraße auf ihrer ge-samten Länge beidseitig Radstreifen.

Radweg Freie-Vogel-Straße Hö 8

Radweg Konrad-Adenauer-Allee Auch die Freie-Vogel-Straße erhielt auf ihrer Westseite zwischen Huestraße und Steinkühlerweg Radverkehrsanlagen.

Die Einbahnstraßen „Auf der Horte“ und „Penningskamp“ wurden entgegen der Fahrtrichtung für den Radverkehr geöffnet.

Die Verbindungen von der Willem-van-Vloten-Straße über die Benninghofer Straße, den Nieder-hofer Kohlenweg bis zur Höchstener Straße und von der B 54 über die Brandisstraße und Reichs-markstraße bis zur Hengsteystraße sind als Hauptrouten Bestandteil des Radverkehrsnetzes NRW. Hinzu kommen rein städtische Hauptrouten. Sie sind Bestandteil der städtischen Wegweisung.

Ergänzt werden diese Hauptrouten durch ein Nebenroutennetz, das überwiegend innerhalb der Tempo-30-Zonen verläuft.

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4.9.3.3 Öffentlicher Personennahverkehr Verdichtung von Buslinien an Sonn- und Feiertagen Seit dem Fahrplanwechsel im Oktober 2005 wurde die Busanschlüsse nach Berghofen und zum Höchsten/Sommerberg an Sonn- und Feiertagen so gestaltet, dass auch die Linie 434 (Hörde – Höchsten – Schwerter Wald) nun sonntags befahren wird, und zwar mit Bussen, die am Schwerter Wald als Linie 439 nach Aplerbeck weiter fahren. Somit wird an diesen Tagen von Hörde Bahnhof bis zum Schwerter Wald und bis auf den Höchsten tagsüber ein 15-Minuten-Takt angeboten.

Überarbeitung des Abendfahrplans Die Buslinien 430, 432, 438 und 442 wurden nachfragegerecht angepasst und fahren seit Oktober 2005 ab etwa 21.00 Uhr nach einem auf die abendliche Nachfrage abgestimmten Abendfahrplan. Die Linien 427, 430, 433, 438, 439 und 441 werden zu diesen Zeiten vollständig durch andere Fahr-tenangebote ersetzt. Die Straffung des Angebotes bei gleichzeitig kundengerechter Gestaltung wurde mit der Abendli-nie 435 (Hörde – Schwerte) erreicht, die wichtige Teilabschnitte der Linien 430, 433 und 438 (Ha-selhoffsiedlung) bedient, sowie mit der Linie 436, die Hörde mit Aplerbeck über Schüren verbindet und abends bis zur Stadtkrone Ost die Linie 427 ersetzt. Als Ergebnis einer kundenverträglichen Reduzierung der abends nur gering nachgefragten Fahr-ten in Hacheney/Wellinghofen wurde das Abendangebot der Linien U 49, 442 und 447 so umge-staltet, dass aus Richtung Dortmund-City alle 30 Minuten eine Verbindung bis nach Wichlinghofen und Kirchhörde (mit Umstieg in Wellinghofen) besteht. Die Verbindung nach Wichlinghofen wur-de vor 2005 nur alle 60 Minuten bedient. Syburg ist weiterhin mit der Linie 444 erreichbar, die um zwei nächtliche Fahrten an Wochenenden und vor Feiertagen ergänzt wurde. Die halbstündliche Anbindung der Linie 456 (abends: Hauptbahnhof – Borsigplatz – Hörde) an den abendlichen Umsteigeknoten Hörde Bahnhof seit 2005 wird beibehalten. Die Linie 436 (Hörde – Aplerbeck) ist an der Haltestelle Willem-van-Vloten-Straße zusätzlich mit der Linie 456 (Haupt-bahnhof – Schüren) fahrplantechnisch abgestimmt. Es soll versucht werden, diese Abstimmung mit vollständiger Einführung des Betriebsleitsystems zuverlässiger zu gestalten.

Nachtbusverkehr Eine optimale Anbindung des Stadtbezirks in den Nachtstunden wird durch die Nachtbuslinien NE 4, NE 5, NE 6 und NE 25 gewährleistet. Auch eine tangentiale Verbindung (Aplerbeck – Hörde – Hombruch – Lütgendortmund) wurde mit der Linie NE 40 im Oktober 2005 eingerichtet. An Werk-tagen werden die meisten Ortsteile ab Mitternacht einmal angefahren. Mit der Linie NE 25 wurde 2005 erstmals Schwerte in das Dortmunder Nachtbusnetz integriert. Die Haltestelle Hörde Bahnhof wurde als Anfangspunkt der Linie NE 25 zu einem Nachtbus-Verknüpfungspunkt mit halbstündli-cher City-Anbindung ausgestaltet.

Die Umstellung des Nachtbusverkehrs von einem 75- auf einen 60-Minuten-Takt führte vor allem an Wochenenden zu einer erheblich verbesserten Merkbarkeit der Abfahrten und hat sich be-währt. Der letzte Nachtbus fährt bis gegen 7.00 Uhr morgens und ersetzt an Wochenenden die Frühfahrten der anderen DSW21-Verkehrsmittel.

Betriebsleitsystem der DSW21 Das Betriebsleitsystem ermöglicht eine verbesserte Fahrgastinformation: Die Haltestellen Hörde Bahnhof, Hacheney, Wellinghofen/Wellinghofen Markt und Willem-van-Vloten-Straße wurden in-zwischen mit Info-Anzeigern ausgestattet, die, wie an zunächst 32 weiteren ausgewählten Halte-stellen im Stadtgebiet, nach einer Testphase die Ist-Abfahrtszeiten der Busse anzeigen sollen.

Anruf-Sammel-Taxi Seit dem 17.10.2005 sind Syburg, Buchholz, Sommerberg und Berghofer Mark an das Anruf-Sammel-Taxi (AST)-System angebunden. Täglich von 21.10 Uhr bis 00.10 Uhr wird der Bereich durch das AST Höchsten – Holzen – Syburg im 30-Minuten-Takt bedient. Die AST-Fahrten sind an die Ankunftszeit der Linie 432 aus Hörde an der Haltestelle Höchsten angepasst.

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Deutsche Bahn/Schienengebundener Personennahverkehr Seit dem 10.01.2005 wird das Angebot der DB AG am Bahnhof Hörde durch den zusätzlichen Halt des RegionalExpresses RE 57 (Dortmund-Sauerland-Express) vom Hauptbahnhof nach Winterberg verdichtet. Die Züge verkehren im 60-Minuten-Takt und werden saisonal verstärkt.

4.9.4 Geplante Maßnahmen

4.9.4.1 Straßennetz Innerhalb des Stadtbezirks sieht der Flächennutzungsplan für das Hauptstraßennetz zwei weitere Maßnahmen vor:

Verkehrserschließung PHOENIX West und PHOENIX See Hö 1a,1b Die geplanten Umnutzungen der beiden ehemaligen Industriestandorte PHOENIX West und PHOENIX See machen einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur erforderlich. Im Endausbau gehen von PHOENIX West bis zu 34.000 neue Kfz-Fahrten, vom Bereich PHOENIX See bis zu 21.000 Kfz-Fahrten täglich aus. PHOENIX West benötigt hierfür insgesamt drei leistungsfähige Anbindungen: nach Westen die B 54/Nortkirchenstraße, nach Süden die Felicitasstraße, nach Osten die Hochofenstraße bzw. eine nördlich der Hochofenstraße liegende, neu zu bauende, parallel verlaufende Querspange, die an den Einmündungsbereich Hochofenstraße/Gildenstraße anschließt. Diese neue Kreuzung soll als Kreisverkehr ausgebildet werden. Der Bereich PHOENIX See ist durch die umliegenden Hauptverkehrsstraßen ausreichend erschlos-sen. Die Durchbindung der Kohlensiepenstraße an die Schüruferstraße wird nicht weiter verfolgt.

In Tabelle 14 werden zusätzlich weitere, noch in Planung befindliche Maßnahmen samt der dazu-gehörigen Investitionssummen aufgeführt, die sich insgesamt auf 16 Mio. Euro belaufen.

Tab. 14: Geplante Straßenbaumaßnahmen ab 01.07.2008 in der Reihenfolge der Prioritäten (Quelle: Tiefbauamt der Stadt Dortmund) Nr. Name Maßnahmenart Kosten (Euro)

1 Nortkirchenstraße Anbindung Nortkirchenstraße/B 54 (PHOENIX-West); Baubeginn 2010 2.600.000

2 PHOENIX West Straßen- und Kanalbau; Der Bau der Infrastruktur auf dem Gelände PHOENIX West wird durch die LEG veranlasst

13.200.000

3 Limbecker Postweg II. Bauabschnitt 200.000

gesamt 16.000.000

Park-and-Ride (P+R) Das P+R-Konzept 2005 sieht keine wesentliche Erweiterung der beiden bestehenden P+R-Anlagen (Hörde Bahnhof und Clarenberg) vor. Kurzfristig können die vorhandenen Parkplätze nordwest-lich des Bahnhofsgebäudes (Ausgang Piepenstocktunnel) als P+R-Plätze beschildert werden. Bei möglichen Erweiterungen des Stadtbahnnetzes im Stadtbezirk Hörde wird im Rahmen des Stadtbahnkonzepts Dortmund über P+R-Maßnahmen entschieden.

4.9.4.2 Fußgänger- und Radverkehr Das Fußgänger- und Radwegenetz wird laufend erweitert und ergänzt. Folgende Maßnahmen verdienen besondere Aufmerksamkeit:

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Fuß- und Radwegenetz PHOENIX West und PHOENIX See Hö 1a,1b,1c Auf den Flächen PHOENIX West und PHOENIX See ist ein differenziertes Radwegenetz geplant, das eng mit der Umgebung verknüpft werden soll. In der Netzplanung ist hierfür eine Hauptroute vorgesehen. PHOENIX West wird hauptsächlich über die Konrad-Adenauer-Allee erschlossen.

Mit dem Bau der Erschließungsanlagen der beiden PHOENIX-Flächen und im Zusammenhang mit der Emscher-Renaturierung wird das Rad- und Fußwegenetz im Stadtbezirk bis 2009/2010 erheb-lich erweitert. Für den Alltags- und Erholungsverkehr werden insbesondere durch die Verknüp-fung der beiden Entwicklungsflächen sehr gute Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Verbindung zwischen den beiden PHOENIX-Flächen wird über den ehemaligen Bahndamm der Eliasbahn hergestellt. Entlang des zukünftigen Seeufers wird dieser Weg im Osten bis in Höhe der Meinbergstraße weitergeführt.

Radweg Zillestraße/An der Goymark Be 11 Die bedeutenden, in der Mitte des Stadtbezirks liegenden Ost-West-Durchgangsstraßen Zillestraße – An der Goymark werden beidseitig zwischen Holtbrügge und Berghofer Straße Radverkehrsan-lagen erhalten. Als Verbindung zwischen An der Goymark und Wittbräucker Straße wird auch die Benninghofer Straße als Nord-Süd-Achse in das Radverkehrsnetz integriert.

Radweg Lange Hecke Hö 34 Zur Vervollständigung des in der Langen Hecke vorhandenen Radwegeangebotes werden auf der Nordseite zwischen Kurze Hecke und Hochfelder Straße ebenfalls Radverkehrsanlagen erstellt.

Bike-and-Ride (B+R) B+R-Abstellmöglichkeiten gibt es im Stadtbezirk Hörde derzeit nur an der Stadtbahnendhaltestelle Clarenberg. Dort befinden sich zehn Bügel mit Rahmenanschlussmöglichkeit.

+R-Anlage Stadtbahnhaltestelle

B Clarenberg Hö 9

Im B+R-Konzept 2005 wird vorgeschlagen, die B+R-Abstellmöglichkeiten an der Stadtbahnhalte-stelle Clarenberg auf 20 zu erweitern.

B+R-Anlage Stadtbahnhaltestelle Bahnhof Hörde Hö 10

Im B+R-Konzept 2005 wird empfohlen, am Bahn-hof Hörde eine Abstellmöglichkeit für zehn Fahr-räder vorzusehen.

B+R-Anlage Stadtbahnhaltestelle Willem-van-Vloten-Straße Hö 11

B+R-Anlage Stadtbahnhaltestelle Clarenberg

Weiterhin wird im B+R-Konzept 2005 empfohlen, an der Stadtbahn-Haltestelle Willem-van-Vloten-Straße eine Abstellmöglichkeit für zehn Fahrräder zu errichten.

4.9.4.3 Öffentlicher Personennahverkehr Stadtbahnhaltestelle Rombergpark Ha 4 Bei der Haltestelle Rombergpark wird die barrierefreie Verbindung zwischen der Eingangs- und der Fahrebene künftig über einen Aufzug sichergestellt. Die Nachrüstungsmaßnahme wird 2008 vorbereitet.

Busverkehr Die DSW21 benötigen dringend Wendemöglichkeiten für Busfahrten, die am Bahnhof Hörde en-den. Diese erfolgen derzeit mit erheblichem Aufwand über die Straße Seekante, was fahrplan-technische Unzuverlässigkeiten und eine unnötige Beeinträchtigung der Anwohner zur Folge hat. Betroffen sind neben Einsatzwagen die Linien 433, 435, 436, 456 und NE 25.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

In der weiteren Konzeption des Hörder Zentrums wird eine Buswendemöglichkeit unmittelbar westlich sowie östlich des Hörder Bahnhofes, beispielsweise als Blockumfahrt oder Kreisel, erfor-derlich werden.

Mit fortschreitender Entwicklung der Flächen PHOENIX West und PHOENIX See soll eine entspre-chende ÖPNV-Erschließung mit Bussen erfolgen.

Die Effizienzsteigerung steht bei der weiteren Entwicklung des ÖPNV im Stadtbezirk Hörde im Mittelpunkt. Die Einführung eines rechnergesteuerten Betriebsleitsystems durch die DSW21, die Anlage von Busschleusen und Haltestellenkaps sowie die Einführung der signaltechnischen Bevor-rechtigung von Bussen an Lichtsignalanlagen werden die Qualität und Leistungsfähigkeit erhöhen. Hierdurch wird die zunehmende Beeinträchtigung u.a. der Linien 440 und 441/442 durch das im Zusammenhang mit der B 236 in den Ost-West-Relationen gestiegene Kfz-Aufkommen kompen-siert werden müssen. Dagegen trägt die Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus Berghofen auf die B 236 n schon vor dem vorgesehenen Umbau der Berghofer Straße zu einer Steigerung der Zuverlässigkeit der Linien 430, 438 und 439 in Berghofen bei. Im Bereich Berghofen ist ein mobilitätsgerechter Haltestellenausbau vorgesehen.

Deutsche Bahn/Schienengebundener Personennahverkehr Bahnhof Hörde Hö 10 Im Bahnhof Hörde kann aufgrund der Zunah-me der Fahrtenanzahl auf fünf Züge pro Stun-de und Richtung die Anzahl der Gleise und Bahnsteige nach einer internen Berechnung der DB Netz AG nicht reduziert werden. Die beiden Bahnsteige bleiben erhalten und wer-den für einen barrierefreien Einstieg erhöht. Dadurch entfallen bisher vorgesehene Umbau-ten im Gleisnetz, so dass die bauliche Herstel-lung der Gesamtmaßnahme nun preisgünstiger wird. Ungeklärt ist noch die Deckung der ho-hen Betriebskosten für die einzubauenden Aufzüge.

Derzeit verhandelt die DB mit einem interessierten Investor über den Verkauf des Hörder Bahn-hofsvorplatzes. Eine Verwendung des Verkaufserlöses zur Finanzierung des Bahnhofsumbaus wird derzeit von der DB geprüft.

4.9.5 Fazit und Ausblick Der Stadtbezirk Hörde verfügt bei allen Verkehrsmitteln über eine leistungsfähige Infrastruktur. Über die B 54 und die B 236 n besteht ein guter Anschluss an das überregionale Fernstraßennetz. Hörde wird von einem dichten und leistungsfähigen Busliniennetz durchzogen. Zwei Stadtbahnli-nien erschließen den Stadtbezirk über die Schiene. Regionalbahnlinien sorgen für eine regions-übergreifende Verbindung mit schnellen Schienenverkehrsmitteln in die Region.

Zahlreiche Park-and-Ride-Anlagen unterstützen den Umweltverbund ebenso wie die vielen Bike-and-Ride-Anlagen. Deren Zahl wird kontinuierlich erhöht. Das Radwegenetz kann in Hörde weiter verbessert werden. Bei konsequentem Ausbau können noch erhebliche Potenziale aktiviert werden. Mit der Fertigstellung der Wegesysteme von PHOE-NIX West und PHOENIX See und den Wegen im Zusammenhang mit der Renaturierung der Em-scher erfährt das Rad- und Fußwegenetz in Hörde einen Quantensprung nach vorne.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.10 Technische Infrastruktur

4.10.1 Abfallentsorgung Im Jahr 2006 wurde das Abfallwirtschaftskonzept (AWK) der Stadt Dortmund fortgeschrieben. Wesentlicher Inhalt war der Nachweis einer zehnjährigen Entsorgungssicherheit. Die Restrukturie-rung der internen Stoffströme einschließlich der Logistikstandorte für die Umladung sind weitge-hend abgeschlossen. Hierzu dienen zukünftig die Standorte OW III a, Deponie Dortmund-Nordost und das Kompostwerk Dortmund-Wambel. Teil dieses Logistikkonzeptes ist auch die beabsichtigte Erhöhung der Zwischenlagerkapazität auf dem Gelände der Deponie Nordost.

Die bisherigen Planungsüberlegung zum Bau einer Mechanisch-Biologischen Anlage wurden ein-gestellt, da die bestehenden Behandlungs- und Beseitigungskapazitäten ausreichend sind. Es sind keine neuen Abfallentsorgungsanlagen geplant.

4.10.2 Abwasserentsorgung Den Stadtbezirk Hörde teilen sich die Einzugsbereiche von Ruhr und Emscher. Ihre Wasserscheide verläuft auf dem Ardeyrücken. Wichtige Nebenläufe der Emscher im Stadtbezirk sind der in den Hörder Bach mündende, nur im Unterlauf verschmutzte Marksbach mit den Klarwasserbächen Heisterbach und Niederhofer Bach sowie der Unterlauf des Lohbaches. In Wellinghofen entspringt die Schondelle als schmutzwasser-freier Bach. Soweit die Bäche Schmutzwasser führen und naturfremd ausgebaut sind, stehen sie im Eigentum der Emschergenossenschaft. Sie werden wie alle Emscherzuläufe schrittweise naturnah umgebaut, indem das Schmutzwasser in einem unterirdischen Kanal und das saubere Wasser ober-irdisch in einem weitgehend natürlichen Bett getrennt geführt wird. Die Ortsteile Holzen, Buchholz und Syburg befinden sich im Einzugsbereich der Ruhr. Der Wanne-bach mit den Nebenläufen Krummer Peter und vielen kleinen Siepen mündet auf Schwerter Ge-biet in die Ruhr. Der Westhofener Bach ist Vorfluter der Syburger Bäche und mündet östlich der Stadtgrenze in die Ruhr.

Die Bereiche Lohbach/Marksbach, Schondelle, Heisterbach und Wannebach sind die räumlichen Schwerpunkte der Entwicklung von Fließgewässersystem im Stadtbezirk Hörde. Als Einzelmaß-nahme steht die naturnahe Umgestaltung des Heisterbaches und der Bau von zwei Regenrückhal-tebecken an. Das hierfür erforderliche Planfeststellungsverfahren nach § 31 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist abgeschlossen. Gegen den Planfeststellungsbeschluss wurde beim Verwaltungsgericht von zwei Anliegern Klage eingereicht, so dass die für 2008 vorgesehenen Umsetzung bis zur recht-lichen Klärung zurück gestellt werden muss.

Im Emscherabschnitt zwischen Faßstraße und Auf der Kluse erfolgen die Bauarbeiten zum unterir-dischen Abwasserkanal. Östlich der Faßstraße sind diese inzwischen weitgehend abgeschlossen. Das Planfeststellungsverfahren für die oberirdische Umgestaltung der Emscher im Bereich PHOE-NIX See wurde 2005 mit der Planfeststellung durch die Bezirksregierung Arnsberg abgeschlossen. Im Bereich des PHOENIX Sees wird die Emscher derzeit umgebaut. Sie erhält hier eine rund 50 Me-ter breite Aue, die südlich an den neuen grundwassergespeisten PHOENIX See angrenzt. Der See übernimmt die Funktion der Hochwasserrückhaltung bei extremen Niederschlagsereignissen. Die Fertigstellung von See und Emscher sind für 2009/2010 projektiert. Für den Emscherabschnitt unterhalb des PHOENIX Sees bis zum Westfalenpark („Verbindungs-raum“) wurde 2006 der Antrag auf Planfeststellung gestellt, um die hier verrohrte Emscher offen zu legen und ökologisch zu verbessern. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 18.06.2007 ge-fasst, so dass nach Bereitstellung entsprechender Fördermittel durch das Land mit dem Ausbau begonnen werden kann.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Für den im Bereich des PHOENIX Geländes verrohrten Hörder Bach sind die Planungen zur Offen-legung und Umgestaltung beendet. Die Antragsunterlagen wurden im Juni 2007 durch die Em-schergenossenschaft eingereicht und durch Planfeststellungsbeschluss der Unteren Wasserbehörde Dortmund im Juli 2008 genehmigt.

Die Bausubstanz einer Vielzahl von Entwässerungskanälen ist durch den Verschleiß und die Alte-rung der Baustoffe geprägt. In Hörde flossen die Investitionen der vergangenen Jahre im Bereich der Stadtentwässerungsanlagen daher vorwiegend in die kontinuierliche Erneuerung. Eine gerin-gere Bedeutung hatten Maßnahmen zur Erweiterung des Kanalnetzes, beispielsweise für die Er-schließung von Neubaugebieten. Die nachfolgenden Tabellen erlauben einen Überblick über bereits erfolgte bzw. geplante Maß-nahmen an Entwässerungskanälen im Stadtbezirk Hörde.

Tab. 15: Fertig gestellte Kanalbaumaßnahmen seit 2004 bis zum 30.06.2008 (Quelle: Tiefbauamt der Stadt Dortmund) Nr. Straßenbezeichnung Maßnahmenart Kosten (Euro)

1 Krinkelweg/Knappstraße Kanalsanierung (Erneuerung) 550.000

2 Hochofenstraße Kanalsanierung (Erneuerung) 1.500.000

3 Elbinger Straße Kanalsanierung (Erneuerung) 200.000

4 Teutonenstraße Kanalsanierung (Erneuerung) 100.000

5 Wellinghofer Straße Kanalsanierung (Erneuerung) 100.000

6 Graudenzer Straße Kanalsanierung (Erneuerung) 250.000

7 Reichsmarkstraße Anschluss einer Siedlung an die städt. Kanalisation 120.000

8 Am Ellberg Anschluss einer Siedlung an die städt. Kanalisation 100.000

9 Wittbräucker Straße/Schlapper Pfad Anschluss einer Siedlung an die städt. Kanalisation 300.000

10 Elverfeldstraße Kanalsanierung (Erneuerung) 350.000

11 Höhenweg Kanalerweiterung 50.000

12 Am Heisterbach Kanalsanierung (Erneuerung) 300.000

13 Schondellebach Los 1 Kanalneubau 7.000.000

Summe 10.920.000

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Tab. 16: Laufende und geplante Kanalbaumaßnahmen ab 01.07.2008 (Quelle: Tiefbauamt der Stadt Dortmund)

Nr. Straßenbezeichnung Maßnahmeart Jahr Kosten (Euro)

1 PHOENIX West Kanalneubau, Erschließungsge-biet

In Bau 12.200.000 2 Seekante/Hermannstraße Kanalneubau In Bau 1.300.000

3 Hülsenwaldbach/Brandisstraße RRB Kanalneubau, RRB und RKB (gemeinsam mit Straßen NRW)

In Bau 720.000

4 Am Remberg/Weingartenstraße RÜ Kanalsanierung In Bau 1.000.000 5 Faßstraße Kanalsanierung In Bau 630.000

6 Tiefenweg Kanalsanierung (Erneuerung) im Zuge Straßenausbau

2008/2009 300.000

7 Godekinstraße Kanalsanierung 2008/2009 360.000 8 Niederhofener Straße Kanalsanierung 2008/2009 1.500.000 9 Am Ölpfad Kanalsanierung 2008/2009 350.000

10 Syburger Dorfstraße Kanalsanierung, RRB 2008/2009 800.000 11 Syburger Straße, Road Stop

Kanalneubau, Anschluss Gast-stätte

2008/2009 100.000

12 Stiftskamp/Eckardtstraße Kanalsanierung 2008/2009 450.000 13 Limbecker Postweg Kanalneubau I/2009 300.000

14 Wittbräucker Straße Anschluss von Grundstücken Er-schließungsgebiet

I/2009 200.000

15 Schondellebach Los 3 Kanalneubau 2009 5.000.000

16 Marksbach /Lohbach Los 1 „Ruhfusstraße“

Kanalneubau mit RRB zur Ent-flechtung des Lohbaches

2009 1.500.000

17 Marksbach /Lohbach Los 2 „Am Marksbach“

Kanalneubau mit RRB zur Ent-flechtung des Marksbaches 2009 1.500.000

18 Auf`m Plätzchen Kanalneubau (Anschluss einer Siedlung an die städtische Kana-lisation)

2009 300.000

19 Am Klusenberg Kanalneubau, Erschließungsge-biet (Regenwasserableitung)

2009 300.000 20 Am Heisterbach Los 2 Kanalneubau, RRB's 2009 223.000 21 Feldblumenweg Kanalsanierung 2009 1.800.000 22 Benninghoferstraße Kanalsanierung 2009 660.000 23

PHOENIX See Baugebiet "A" (östlich Faßstraße)

Kanalneubau, Erschließungsge-biet

2009 ff 2.000.000

24 PHOENIX See Baugebiet "B" (südlich Weingartenstraße)

Kanalneubau, Erschließungsge-biet

2009 ff 2.000.000

25 PHOENIX See Baugebiet "C" (südlich Weingartenstraße)

Kanalneubau, Erschließungsge-biet

2009 ff 1.000.000 26 Cimbernstraße Kanalsanierung 2010 1.000.000 27 Südlich Steinkühlerweg

Kanalneubau, Erschließungsge-biet

2010 800.000 28 Verbindungsweg Kanalsanierung 2010 500.000 29 Kattenkuhle Kanalsanierung 2011 1.500.000 30 Sauerländerstraße Kanalneubau 2011 300.000

Summe 40.593.000

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4.10.3 Mobilfunk Zwischen 2004 und 2006 wurden 14 Mobilfunkstationen im Stadtbezirk Hörde errichtet. Zwischen 2006 und Mitte 2008 sind weitere zwei Mobilfunkstationen hinzugekommen. Zur Jahresmitte 2008 waren insgesamt 60 Mobilfunkstationen an 39 Standorten in Betrieb.

Es ist vorgesehen, in näherer Zukunft 15 weitere Anlagen an zwölf Standorten zu errichten. Ein konkreter Zeitplan für die Realisierung ist noch nicht bekannt.

4.10.4 Regenerative Energie Am 28.09.2006 hat der Rat der Stadt Dortmund beschlossen, im Rahmen der Bauleitplanung bei der Entwicklung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten und der Vermarktung städtischer Grundstücke folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Förderung re-generativer Energien umzusetzen:

- Für alle größeren, zusammenhängenden Neubaugebiete mit mehr als 50 Wohneinheiten bzw. mehr als fünf ha Wirtschaftsfläche sollen Energieversorgungskonzepte erstellt werden mit dem Ziel, die Energieeffizienz um 30 % gegenüber den gesetzlichen Standards zu stei-gern. Bisher wurden im gesamten Stadtgebiet fünf Energiekonzepte erstellt.

- Alle städtebaulichen Entwürfe für Neubaugebiete, die Grundlage für die Aufstellung von Bebauungsplänen sind, werden einer solarenergetischen Prüfung unterzogen und optimiert. Bisher wurden 13 Projekte solarenergetisch optimiert, wodurch zum Teil erhebliche Verbes-serungen der aktiven und passiven Nutzungsmöglichkeiten der Sonnenenergie erreicht wur-den.

- Für Bauträger und Architekten werden zum Themenbereich Energieeffizienz bei Neubauten Informationsbroschüren erstellt und Schulungsmaßnahmen veranstaltet.

Am 11.09.2008 hat der Rat der Stadt Dortmund weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energie-effizienz im Rahmen der Bauleitplanung beschlossen:

- Für alle Neuplanungen für Einfamilienhäuser auf städtischen Grundstücken soll der so ge-nannte „KfW-60-Standard“ gelten. Das heißt, der Primärenergieverbrauch liegt bei maximal 60 kWh/qm und Jahr. Gemäß der aktuellen Energieeinsparverordnung liegt der Primärener-giebedarf für ein Einfamilienhaus bei ca. 110 kWh/qm und Jahr, ab 2009 gelten Werte von ca. 80 kWh/qm und Jahr.

- Für kompakte Wohngebäude, beispielsweise Mehrfamilienhäuser oder Wohnheime, soll der „KfW-40-Standard“ gelten.

- Für Nichtwohngebäude, wie z.B. Bürogebäude, soll der so genannte „Green-Building-Standard“ gelten. Der Primärenergieverbrauch muss dann um 25 % unter den gemäß Ener-gieeinsparverordnung zulässigen Werten liegen.

Darüber hinaus werden im gesamten Stadtgebiet Dachflächen städtischer Immobilien von privaten Betreibern für Photovoltaikanlagen genutzt. Derzeit sind 55 Anlagen realisiert bzw. befinden sich im Bau.

Im Stadtbezirk Hörde wurden in den letzten Jahren folgende Projekte zur Einsparung von Energie realisiert bzw. geplant:

- Für die 900–1.300 Wohnungen rund um den PHOENIX See ist der KfW-60-Standard vorge-schrieben. Durch eine gezielte Förderung und Beratung wird sogar ein 50%-iger Anteil von Wohnungen mit KfW-40-Standard angestrebt. Zusätzlich müssen 25 % der Wärmeenergie regenerativ erzeugt werden. Die gewerblichen Bauabschnitte werden mit zwei Blockheiz-kraftwerken auf Gasbasis versorgt.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

- Für den Gewerbestandort PHOENIX West wurde für die Investoren ein Energiehandbuch mit Qualitätsanforderungen für alle relevanten Verbrauchsbereiche erstellt.

- Die neue Feuerwache 4 wird zukünftig mit einer Holzpelletheizung zu 100 % mit regenera-tiven Energien versorgt.

- Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Hö 257 – Am Grimmelsiepen – wird derzeit ein Energiekonzept erstellt.

4.10.5 Fazit und Ausblick Die technische Infrastruktur ist im Stadtbezirk Hörde gut ausgestattet und wird kontinuierlich und bedarfsgerecht instand gehalten und weiter ausgebaut. Hierfür wurden und werden erhebliche Finanzmittel aufgewendet. Dies wird beispielsweise an der Sanierung der Kanäle deutlich. Insge-samt wurden im Stadtbezirk Hörde seit 2004 für 17 Baumaßnahmen rund 13,1 Mio. Euro aufge-wendet. Kanalneubaumaßnahmen werden in den nächsten Jahren aufgrund der Erschließung von PHEONX West und See an Bedeutung gewinnen. Die geplanten Ausgaben werden aufgrund der großen Anzahl der absehbaren Kanalbaumaßnahmen rund 61,3 Mio. Euro betragen.

Seitens des Tiefbauamtes und der zuständigen Wasserverbände erfolgen derzeit umfangreiche Aktivitäten zur weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes. Der PHOENIX See leistet diesbe-züglich einen bedeutenden Beitrag. Ferner werden in Zusammenhang mit der Zukunftsvereinba-rung Regenwasser zahlreiche Flächen vom Kanalnetz abgekoppelt und größtenteils durch Versi-ckerung dem Grundwasser zugeführt.

Klimaschutzziele, die teilweise auf internationaler Ebene vereinbart wurden, werden auf pla-nungsrechtlicher Ebene sowie in konkreten Projekten umgesetzt. Ein diesbezüglich herausragen-des Projekt wird der künftige Wohn- und Gewerbestandort PHOENIX See. Durch die Einhaltung niedriger Energiestandards werden auch im Stadtbezirk Hörde klimaschädliche Emissionen redu-ziert.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.11 Öffentliche Sicherheit und Ordnung

4.11.1 Einrichtungen Seit 2004 wurden an bestehenden Einrichtungen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes folgen-de Maßnahmen durchgeführt:

Neubau Feuerwache Zillestraße Ha 6 Der Stadtbezirk Hörde ist hauptsächlich durch die Feuerwache 4 an der Wellinghofer Straße und den Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Berghofen und Syburg versorgt. Die im Jahre 1962 errichtete Wache 4 in Wellinghofen ist in erheblichem Maße sanierungsbedürftig. Da eine Komplettsanierung unwirtschaftlich ist, hat der Rat den Neubau der Feuerwache 4 (Hörde) am Standort Zillestraße östlich des Hallenbads beschlossen. Der Neubau wird im Rahmen einer Öffentlich-Privaten- Partnerschaft von einem privaten Investor finanziert. Die Baumaßnahme mit einem Investitionsvolumen von rund 16 Mio. Euro wird von Oktober 2008durchgeführt. Mit der Aufgabe des alten Feuerwehrstandortes an der Wellinselt die Ausbildungssparte der Feuerwehr mit der Feuerwehr-, Rettungsdiensan die Seilerstraße in den Stadtbezirk Eving.

Die rettungsdienstliche Absicherung erfolgt über die Feuer- und Rettungswafer Straße und den Standort Wilhelm-Schmidt-Straße.

Neubau Rettungswache Wichlinghofen Die rettungsdienstliche Versorgung im Stadtbezirk Hörde wird durch den Neuwache Wichlinghofen nachhaltig verbessert. Die Baumaßnahme, die von Septober 2009 andauern wird, ist mit einem Investitionsvolumen von 480.000 EuHaushalt veranschlagt. Die neue Rettungswache entsteht an der Brandisstraßvom Arbeiter-Samariter-Bund betrieben. Darüber hinaus wurden zwei Gerätehäuser saniert:

Das Gerätehaus des Löschzugs 28 der Freiwilligen Feuerwehr in Holzensaniert. Unter anderem erfolgte der Anbau eines Umkleidebereichs und der Escheiders. Die Gesamtkosten der Maßnahmen summierten sich auf rund 300.0

Das Gerätehaus des Löschzuges 14 in Syburg erhielt ein neues Dach. Die lief sich auf 50.000 Euro. Zur Zeit werden neue Parkmöglichkeiten geschaffender eingebaut. Dieses wurde durch die Umgestaltung der Reichsmarkstraße unalanschluss notwendig. Die Investitionssumme ist mit ca. 90.000 Euro kalkul

4.11.2 Maßnahmen Seit dem 01.01.2008 sind die Polizeiinspektionsgrenzen neu festgelegt wordePolizeiinspektionen wurden dabei auf drei reduziert. Zuständig für den Stadtdie Polizeiinspektion 1 mit Sitz im Polizeipräsidium, und nicht mehr die Haup

Die Umorganisation der Polizei hat auch Auswirkungen auf den gemeinsameOrdnungspartnerschaft. In der Vergangenheit gab es zwei Streifen, die im wözwischen Früh- und Spätdienst neben Hörde auch die anderen Bereiche der zWache aufsuchten. In der Polizeiinspektion 1 sind wesentlich mehr Streifen etet, dass aktuell der Stadtbezirk Hörde deutlich häufiger aufgesucht wird, wader Früh- als auch in der Spätschicht möglich ist.

101

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Neben den Ordnungspartnern setzt das Ordnungsamt täglich noch zwei Teams des Service- und Präsenzdienstes ein, die sich zum Beginn ihrer Streifentätigkeit auf der Polizeiwache Hörde mel-den, um Anregungen und Hinweise der Polizei mit in ihren Streifendienst einzubeziehen.

4.11.3 Fazit und Ausblick Mit den Neubauten der Feuerwache Zillestraße und der Rettungswache Wichlinghofen wird der Stadtbezirk Hörde über moderne Einrichtungen verfügen, die auf dem technisch neuesten Stand sind. Weitere Einrichtungen für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit sind in absehbarer Zeit nicht geplant. Die Bestreifung durch die Polizei und das Ordnungsamt erfolgt regelmäßig und wird aufgrund der positiven Resonanz von der Bevölkerung weiter durchgeführt.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

4.12 Denkmalpflege

4.12.1 Historie und aktueller Stand Denkmalschutz und Denkmalpflege in Dortmund haben die Aufgabe, die bedeutenden Zeugnisse ihrer kulturgeschichtlichen Entwicklung für die Nachwelt zu bewahren und die lokalen geschichtli-chen Dimensionen bei der zukünftigen Stadtentwicklung zu veranschaulichen. Hierzu gehören die nur noch als Spuren im Boden vorhandenen Bodendenkmäler der Vor- und Frühgeschichte, der reiche Bestand an kulturgeschichtlichen Denkmälern des Mittelalters, die unübersehbaren Zeug-nisse der Industriegeschichte sowie die bedeutenden Ergebnisse des Städtebaus im 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu den Aufbauleistungen nach dem 2. Weltkrieg. Sie sind es, die der Stadt Dortmund ihr unverwechselbares Gesicht geben.

In Dortmund sind alte Dörfer, Reste alter Dörfer und historische Kirchplätze zahlreich vertreten, wenngleich verschiedentlich von Überformungen verändert. Diese bilden heute eine Vielzahl von kleinsten, kleinen und mittleren Zentren in der Großstadt.

Hörde besaß innerhalb der alten Ortslagen auf Dortmunder Stadtgebiet eine gewisse Sonderstel-lung, da das Dorf 1340 in den Stand einer Stadt erhoben wurde. Spuren des mittelalterlichen Hör-des finden sich u.a. in der Hörder Burg. In deren Nähe gründete 1837 Hermann Dietrich Pie-penstock die Hermannshütte. Dies war der Beginn des Industriezeitalters in Hörde. Der heutige Stadtbezirk Hörde umfasst zusätzlich die alten Ortslagen Hacheney, Benninghofen, Wellinghofen, Wichlinghofen, Höchsten, Holzen und Syburg.

Zu den Höhepunkten der Denkmallandschaft ge-hören die Hohensyburg und St. Peter in Syburg,

Wohnhaus in Syburg

aber auch die Hörder Burg und die ehemalige Hochofenanlage PHOENIX West.

Auf der Denkmalliste der Stadt Dortmund sind 108 Objekte aus dem Stadtbezirk Hörde einge-tragen (Stand: Juni 2008).

Seit 2004 wurden 39 Neueintragungen auf der Denkmalliste vorgenommen. Bei 33 Eintragun-gen handelt es sich um Wohnhäuser innerhalb des Stadtbezirks. Weiterhin wurden zwei Wohn- und Geschäftshäuser, ein Lochstein an der

Wittbräucker Straße, ein Postmeilenstein an der Hermannstraße sowie ein Bodendenkmal an der Hörder Burg eingetragen. Auch der Jüdische Friedhof in Hörde wurde neu aufgenommen.

4.12.2 Fazit und Ausblick Ein wichtiges denkmalpflegerisches Thema wird in der nahen Zukunft eine überblicksmäßige Er-fassung der Architektur der 60er und 70er Jahre sein.

Während die 50er Jahre nahezu vollständig erfasst und bewertet sind, steht eine solche Untersu-chung für die Zeugnisse der jüngeren Baukultur noch aus. Inzwischen liegen fast zwei Generatio-nen zwischen diesen Architekturperioden und der heutigen Zeit, sodass es legitim ist, sie einer Er-fassung und letztlich auch kritischen Bewertung zu unterziehen, um die herausragenden Vertreter abschließend denkmalrechtlich zu sichern.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

5 Anhang

5.1 Statistische Daten zur Gesamtstadt Dortmund

Anh. 1: Bevölkerung, Sozialstruktur und Erwerbsbeteiligung in Dortmund und im Stadtbezirk Hörde (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Verände-rung 2003–2007

Dortmund 2003 2004 2005 2006 2007

Trend Einwohner 587.607 586.754 585.678 585.045 583.945 - 3.662 Geburtenzahl 5.087 5.067 4.944 4.773 4.931 Sterbefälle 6.990 6.651 6.576 6.430 6.748

Personen unter 15 Jahren 82.998 82.142 80.853 79.458 78.420 - 4.578

Minderjährigenquote 1 21,2 % 21,1 % 20,9 % 20,6 % 20,3 % Personen 80 Jahre und älter 25.124 25.886 26.759 27.901 28.630 3.506 Hochbetagtenanteil2 4,3 % 4,4 % 4,6 % 4,8 % 4,9 %

Bevölkerung mit Migrationshintergrund gesamt3 132.452 133.954 135.775 138.323 138.323 Bevölkerung mit Migrationshintergrund in % der Ein-wohner

22,6 % 22,9 % 23,2 % 23,7 %

davon Deutsche mit Migrationshintergrund 57.927 59.964 61.945 63.843 5.916 Deutsche mit Migrationshintergrund in % der Ein-wohner

9,9 % 10,2 % 10,6 % 10,9 %

Ausländer 75.788 74.525 73.990 73.830 74.480 - 1.308 Ausländerquote 12,8 % 12,9 % 12,6 % 12,6 % 12,8 %

SGB II-Leistungsempfänger insgesamt4 82.244 86.120 84.628 2.384

SGB II-Leistungsempfänger je 1.000 Einwohner 140,4 147,2 144,9

Verände-rung

2005–2007 Dortmund 2003 2004 2005 2006 2007

Trend Arbeitslose9 40.985 43.573 48.634 43.017 39.300 - 9.334 Arbeitslosenquote10 14,3 % 15,3 % 17,9 % 16,8 % 14,0 %

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte11 169.046 166.307 164.540 166.776 171.328 6.788 Beschäftigtenquote12 43,2 % 42,7 % 42,5 % 43,2 % 44,4 %

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Veränderung 2003–2007 Stadtbezirk Hörde 2003 2004 2005 2006 2007

Trend Einwohner 53.599 53.670 53.879 53.860 53.640 41 Geburtenzahl 431 442 445 429 457 Sterbefälle 623 618 545 587 582

Personen unter 15 Jahren 7.034 7.042 7.048 6.956 6.896 - 138 Minderjährigenquote 1 19,8 % 20,0 % 20,0 % 19,9 % 19,9 % Personen 80 Jahre und älter 2.509 2.563 2.650 2.796 2.855 346 Hochbetagtenanteil2 4,7 % 4,8 % 4,9 % 5,2 % 5,3 %

Bevölkerung mit Migrationshintergrund gesamt3 9.399 9.685 9.882 10.052 653 Bevölkerung mit Migrationshintergrund in % der Ein-wohner 17,5 % 18,0 % 18,3 % 18,7 %

davon Deutsche mit Migrationshintergrund 3.985 4.214 4.420 4.545 560 Deutsche mit Migrationshintergrund in % der Ein-wohner

7,4 % 7,8 % 8,2 % 8,5 %

Ausländer 5.374 5.414 5.471 5.462 5.507 133 Ausländerquote 10,0 % 10,1 % 10,2 % 10,1 % 10,3 %

SGB II-Leistungsempfänger insgesamt4 7.198 7.614 7.443 245 SGB II-Leistungsempfänger je 1.000 Einwohner 133,6 141,4 138,8

Veränderung 2005–2007 Stadtbezirk Hörde 2003 2004 2005 2006 2007

Trend Arbeitslose9 3.540 3.809 4.280 3.763 3.377 - 903 Arbeitslosenquote10 13,6% 14,6% 17,5% 16,3% 13,6%

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte11 15.003 14.822 14.719 14.896 15.310 591 Beschäftigtenquote12 42,2% 42,0% 41,9% 42,6% 44,1%

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Anh. 2: Gebäude- und Wohnflächenstatistik für Dortmund und den Stadtbezirk Hörde (Quelle: Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund, eigene Berechnung)

Veränderung Dortmund 2003 2004 2005 2006 2007

2003–2007 Anzahl der Wohnungen 302.341 303.406 304.053 305.164 305.396 3.055 Anzahl der Gebäude 88.162 88.937 89.570 90.312 90.790 2.628

67.562 68.315 68.952 69.645 70.135 2.573 Anzahl der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern (22,3 %) (22,5 %) (22,7 %) (22,8 %) (23,0 %) (0,7 %)

52.170 52.887 53.491 54.188 54.668 2.498 Anzahl der Wohngebäude aus-schließlich mit 1–2 Wohnungen (59,2 %) (59,5 %) (59,7 %) (60,0 %) (60,2 %) (1,0 %)

25.372 26.437 27.084 28.195 28.427 3.055 Wohnungszuwachs seit 1990

(9,2 %) (9,5 %) (9,8 %) (10,2 %) (10,3 %) (1,1 %) Wohnfläche/Person (m²) 38,3 38,6 38,9 39,2 39,5 1,2

Verände-rung Stadtbezirk Hörde 2003 2004 2005 2006 2007

2003–2007 Anzahl der Wohnungen 28.787 28.891 28.997 29.167 29.237 450 Anzahl der Gebäude 9.323 9.381 9.443 9.554 9.602 279

7.725 7.782 7.843 7.964 7.980 255 Wohnungsanteil in Ein- und Zweifamilienhäusern (26,8 %) (26,9 %) (27,0 %) (27,3 %) (27,3 %) (0,5 %)

6.065 6.116 6.173 6.274 6.315 250 Anzahl der Wohngebäude aus-schließlich mit 1–2 Wohnungen (65,1 %) (65,2 %) (65,4 %) (65,7 %) (65,8 %) (0,7 %)

2.141 22.454 2.351 2.521 2.591 450 Wohnungszuwachs seit 1990

(8,0 %) (14,0 %) (8,8 %) (9,5 %) (9,7 %) (1,7 %) Wohnfläche/Person (m²) 41,9 42,1 42,2 42,5 43,0 1,1

5.2 Denkmalliste für den Stadtbezirk Hörde

Hörde Hs-Nr.

Gebäudetyp/ Anlage Bezeichnung

Listen- Nr.

Aldinghofer Straße 16 Sakralbau

ev. Lutherkirche mit Einfriedung und Pfarrhäusern s.a. Kanzlerstraße 2, Kanzlerstraße 8, Hörder Semerteichstraße

0408

Aldinghofer Straße 28 Wohnhaus 0893

Alfred-Trappen-Straße 26 Wohn- und Geschäftshaus 0318

Alfred-Trappen-Straße 34 Wohn- und Geschäftshaus 0936

Alfred-Trappen-Straße 38 Wohn- und Geschäftshaus 0319

Am Richterbusch 4 Sakralbau kath. Kirche Herz Jesu 0596

Am Stift 10 Sakralbau kath. Kirche St. Clara 0012

Am Stift 14 Wohnhaus 0689

Auf der Kluse 14 Wohnhaus 0320

Brücherhofstraße 39 landwirtschaftliches Ge-bäude

0841

Brücherhofstraße 200 Adelssitz Haus Niederhofen 0416

Chattenstraße 11 Wohnhaus 1010

Chattenstraße 13 Wohnhaus 0672

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Hörde Hs-Nr.

Gebäudetyp/ Anlage Bezeichnung

Listen- Nr.

Chattenstraße 15 Wohnhaus 0359

Entenpoth 16 Wohnhaus 1009

Faßstraße/Hörder Burgstraße Bodendenkmal Burg Hörde 0021

Faßstraße 21 Wohn- und Geschäftshaus Gaststätte "Zum Treppchen" 0017

Gildenstraße 20 Wohnhaus 0321

Gildenstraße 22 Wohnhaus 0322

Hengsteystraße Bodendenkmal Bergbauhistorische Stätten 0003

Hermannstraße 36 Wohn- und Geschäftshaus s.a. Wiggerstraße 2 0918

Hermannstraße 38/Wig-gerstraße 4 Wohn- und Geschäftshaus 0977

Hermannstraße 37 Wohn- und Geschäftshaus 0921

Hermannstraße 130 Wohnhaus 1008

Hermannstraße 134 Wohn- und Geschäftshaus 0371

bei Hermannstraße 188 Postmeilenstein 0990

Hochofenstraße Industrieanlage Hochofenwerk PHOENIX West 0938

Hörder Bahnhofstraße Verkehrsanlage Bahnhof Hörde 0875

Hörder Brückenstraße 4 Wohn- und Geschäftshaus 0366

Hörder Burgstraße 17 Verwaltungsgebäude ehem. Hoesch 0362

Hörder Burgstraße 18 Verwaltungsgebäude ehem. Hoesch (Erweiterungsbau) 0393

Hörder Kampweg Friedhof Jüdischer Friedhof Hörde 0998

Hörder Rathausstraße 15 Wohn- und Geschäftshaus 0887

Hörder Rathausstraße 17 Wohnhaus 0978

Hörder Rathausstraße 19 Wohnhaus 0979

Hörder Rathausstraße 28 Wohn- und Geschäftshaus 0972

Hörder Rathausstraße 30 Wohn- und Geschäftshaus 0914

Hörder Semerteichstraße Sakralbau

ev. Lutherkirche mit Einfriedung und Pfarrhäusern s.a. Kanzlerstraße 2, Kanzlerstraße 8, Aldinghofer Straße 16

0408

Hohensyburg Bodendenkmal Bergbahn Hohensyburg 0015

Hohensyburg Bodendenkmal Hohensyburg 0001

Hohensyburg Kleindenkmal Kaiser-Wilhelm-Denkmal 0019

Hohensyburg Kleindenkmal Vincke-Turm 0828

Hohensyburg Adelssitz Ruinen der Burganlage Hohensy-burg mit Kriegerdenkmal

0829

Hohensyburgstraße 181b landwirtschaftliches Ge-bäude 0460

Hohensyburgstraße 209/ 211 Wohnhaus 0892

Hohlweg 4 Kleindenkmal Lochstein der ehem. Zeche Marien-stein

0902

Kanzlerstraße 2 Sakralbau

ev. Lutherkirche mit Einfriedung und Pfarrhäusern s.a. Kanzlerstraße 8, Hörder Semer-teichstraße, Aldinghofer Straße 16

0408

Kanzlerstraße 3 Wohnhaus 0993

Kanzlerstraße 5 Wohnhaus 0994

Kanzlerstraße 7 Wohnhaus 0995

Kanzlerstraße 8 Sakralbau

ev. Lutherkirche mit Einfriedung und Pfarrhäusern s.a. Kanzlerstraße 2, Hörder Semer-teichstraße, Aldinghofer Straße 16

0408

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Hörde Hs-Nr.

Gebäudetyp/ Anlage Bezeichnung

Listen- Nr.

Kanzlerstraße 11 Wohnhaus 0996

Niederhofener Kohlenweg 72 Kleindenkmal Lochstein 0901

Overgünne 2 Sakralbau ev. Kirche St. Chrysanthus und Da-ria, Wellinghofen

0202

Penningskamp 7 Geschäftshaus ehem. Reichsbank 0013

Penningskamp 9 Wohnhaus 0506

Penningskamp 11 Wohnhaus 0507

Penningskamp 13 Wohnhaus 0511

Penningskamp 15 Wohnhaus 0510

Penningskamp 17 Wohnhaus 0991

Penningskamp 19 Wohnhaus 1006

Penningskamp 20 Wohnhaus 0415

Penningskamp 22 Wohnhaus 0964

Reichsmarkstraße 65a landwirtschaftliches Ge-bäude

0826

Reichsmarkstraße 147a landwirtschaftliches Ge-bäude

0663

Reichsmarkstraße 149 landwirtschaftliches Ge-bäude

0844

Seydlitzstraße 30 Wohnhaus 0929

Seydlitzstraße 31 Wohnhaus 0971

Seydlitzstraße 32 Wohnhaus 0973

Seydlitzstraße 33/35 Wohnhaus 0414

Seydlitzstraße 34 Wohnhaus 0974

Seydlitzstraße 36 Wohnhaus 0975

Seydlitzstraße 37/39 Wohnhaus 0688

Seydlitzstraße 38 Wohnhaus 0845

Seydlitzstraße 41 Wohnhaus s.a. Tullstraße 2 0989

Seydlitzstraße 43 Wohnhaus s.a. Tullstraße 1 0988

Seydlitzstraße 46 Wohnhaus 0976

Seydlitzstraße 48 Wohnhaus 0980

Steinhauser Weg Bodendenkmal Gut Steinhausen 0017

Steinhauser Weg 1 Adelssitz Gut Steinhausen 0560

Suebenstraße 4 Wohnhaus 1011

Suebenstraße 6 Wohnhaus 1012

Suebenstraße 8 Wohnhaus 1013

Suebenstraße 10 Wohnhaus 1014

Suebenstraße 12 Wohnhaus 1015

Suebenstraße 14 Wohnhaus 1016

Syburger Dorfstraße bei 7 Kleindenkmal sog. Petersbrunnen 0603

Syburger Dorfstraße 7 Wohnhaus "Klösterle" 0425

Syburger Dorfstraße 27a Wohnhaus Wohnturm 0916

Syburger Dorfstraße 120 Adelssitz Gutshaus Husen 0210

Syburger Dorfstraße 135 Adelssitz Haus Husen 0530

Syburger Kirchstraße Sakralbau ev. Kirche St. Peter 0409

Syburger Kirchstraße 2 landwirtschaftliches Ge-bäude

0926

Syburger Kirchstraße 10/12 öffentliches Gebäude ehem. Schule, heute Kindergarten 0598

Tullstraße 1 Wohnhaus s.a. Seydlitzstraße 43 0988

Tullstraße 2 Wohnhaus s.a. Seydlitzstraße 41 0989

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Hörde Hs-Nr.

Gebäudetyp/ Anlage Bezeichnung

Listen- Nr.

Tullstraße 4 Wohnhaus 0981

Tullstraße 6 Wohnhaus 0983

Tullstraße 8 Wohnhaus 0984

Tullstraße 10 Wohnhaus 0985

Tullstraße 12 Wohnhaus 0986

Tullstraße 14 Wohnhaus 0987

Virchowstraße 10 Wohnhaus 0923

Wallrabenhof 2 Wohn- und Geschäftshaus 0726

Wallrabenhof 3 Wohnhaus 0727

Wallrabenhof 4 Wohnhaus 0728

Wallrabenhof 5 Wohnhaus 0739

Wallrabenhof 7 Wohnhaus 0323

Wannestraße 40 Wohnhaus 1018

Wannestraße 89 landwirtschaftliches Ge-bäude 0895

Wannestraße 97 landwirtschaftliches Ge-bäude

0593

Wellinghofer Amtsstraße 25 Sakralbau ev. Dreieinigkeitskirche 0018

Wiggerstraße 2 Wohn- und Geschäftshaus s.a. Hermannstraße 36 0918

Wittbräucker Straße bei 504

Kleindenkmal Kriegerdenkmal 0324

Wittbräucker Straße 578 Lochstein 0982

5.3 Karten

Die nachfolgenden vier Karten ergänzen den Text und verdeutlichen graphisch die Lage beschrie-bener Inhalte.

In Karte 1 Einzelhandel sind vorhandene und geplante Einzelhandelsbetriebe dargestellt. Aus den Bestandsdaten wurden unterversorgte Bereiche identifiziert – dies sind Siedlungsbereiche, die mehr als 500 m von Einzelhandelsbetrieben entfernt sind.

Karte 2 Freiraum gibt aus verschiedenen übergeordneten Planungen nachrichtlich die Flächen wieder, die für eine Freiraumentwicklung ausgewiesen wurden. Diese Planungsaussagen stellen den inhaltlichen und rechtlichen Rahmen für künftige Maßnahmen der Freiraumentwicklung dar.

Die vielfältigen Maßnahmen, die im Kapitel der einzelnen Fachressorts aufgeführt und gekenn-zeichnet wurden, sind in Karte 3 Realisierte Projekte und Planungen seit 2004 dargestellt. Aufgeführt sind Flächen, für die bei Planverfahren Fortschritte erarbeitet wurden oder deren Ver-fahren zum Abschluss kam. Darüber hinaus sind vor Ort in Realisierung befindliche bzw. beendete Baumaßnahmen gekennzeichnet. In der Karte werden lediglich die Maßnahmen dargestellt, die im Text mit einem Kürzel gekenn-zeichnet sind. Diese Auswahl beinhaltet alle wichtigen Projekte bzw. Maßnahmen, die sich noch in der kleinmaßstäblichen Übersichtskarte darstellen lassen.

Die Karte 4 Flächennutzungsplan zeigt einen Auszug aus dem gültigen Flächennutzungsplan 2004 sowie zwischenzeitlich erfolgte Änderungen. Sie ermöglicht einen Überblick über geplante Nutzungen einzelner Flächen, die im Regelfall größer als 2 ha sind. Aus der generalisierten Karte lassen sich keine grundstücksscharfen Aussagen zu geplanten Flächennutzungen ableiten.

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Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Hörde Bericht 2009

Impressum Herausgeber: Stadt Dortmund, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt Stadtdirektor Ullrich Sierau, Dezernent für Planung, Städtebau und Infrastruktur (verantwortlich) Redaktion: Julia Kallweit, Dagmar Knappe, Eckhard Kneisel, Manuela Nix, Jutta Sankowski, Jürgen Stitz, Stefan Thabe (alle Stadtplanungs- und Bauordnungsamt) Textbeiträge: Fachbereich Statistik (3/Dez), Ordnungsamt (32), Bürgerdienste und Geschäftsstellen der Bezirksvertretungen (33), Feu-erwehr (37), Schulverwaltungsamt (40), Kulturbetriebe Dortmund (41), Theater Dortmund (42), Sozialamt (50), Jugend-amt (51), Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund (52), FABIDO (57), Familienprojekt (5/F), Agenda-Büro (6/Dez), Umwelt-amt (60), Stadtplanungs- und Bauordnungsamt (61), Amt für Wohnungswesen (64), Städtische Immobilienwirtschaft (65), Tiefbauamt (66), Friedhöfe Dortmund (68), Wirtschaftsförderung (80) Karten und Umschlaggestaltung: Kartographie: Kataster- und Vermessungsamt der Stadt Dortmund (62/5-2) Karten und Umschlaggestaltung: Marion Behlau, Annette Burchert-Entesary, Günter Nezik, Peter Seiler, Alexandra Schiffmann (alle Stadtplanungs- und Bauordnungsamt) Fotos: soweit nicht anders gekennzeichnet: alle Stadt Dortmund Luftbilder: Hans Blossey Konzept: Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund, Geschäftsbereich Stadtentwicklung Ansprechpartner: Bernd Kunert, Tel. (0231) 50-2 26 12, Fax: (0231) 50-2 37 98; [email protected] Dagmar Knappe, Tel. (0231) 50-2 75 79, Fax: (0231) 50-2 37 98; [email protected] Druck: Dortmund-Agentur Dezember 2008

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