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IWAN 02/2012

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Zweite Ausgabe des IWAN im Jahr 2012 mit dem Schwerpunkt "Schreiben".

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Impressum und

Inhalt Inhalt

Chemie: Aktuelle Neuigkeiten - .................................20Mathematik-Lehramt = Bachelor/2 ? ....................... 22ÖGP .......................................................................................24Neue Regeln für ChemikerInnen ................................24IWAN-Umfrage ..................................................................25

Kopier-System-Umstellung ..........................................26Neue Zulassungsfristen ................................................. 27Studiengebühren .............................................................28Studiengebühren an der Uni Graz ............................ 29Kontakte NaWi ...................................................................30Aktives Altern .................................................................... 31NAWI-Rätsel ....................................................................... 32

Aus der Redaktion... ...........................................................3K & K? K, K und K? K mal 5! ...............................................4Auf dem Weg zum LaTeX-Wunsch-Layout 5Gefährdetes Satzzeichen................................................. 6Einige wichtige Beistrich-Regeln: ................................ 7

Sprache und du: ein Experiment. ................................. 9Die Geschichte der Schrift ............................................ 10Schreiben fürs Auge ........................................................11Qwertz mich nicht von der Seite an ......................... 12Wer hat eigentlich die Formeln erfunden? .............15Fantastic Four: Die Superheroes des Schreibens.... 16Der beste Freund des Studis ... ................................... 18

Philosophie:Abdruck, Zitierung oder Weiterverwendung der Texte und Photos nur mit schriftlicher Genehmigung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Der IWAN versteht sich als offenes Medium für alle Studierenden! Mit Ausnahme von rassistischen, diskriminierenden, faschistischen und sexistischen Texten wird alles unzensuriert abgedruckt . Die Redaktion des IWAN entscheidet autonom und ei-genverantwortlich über die Inhalte. Der IWAN übernimmt keinerlei Haftung für eventuell entstehenden Schaden aufgrund der Informationen der Artikel in dieser Ausgabe.

Impressum: IWAN 2/12 • Juni 2012, P.b.b. Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt: 8010 Graz

P.b.b. IWAN GZ 02Z033259 M, Juni 2012

HerausgeberIn : Fakultätsvertretung Naturwissenschaf-ten an der HochschülerInnenschaft Uni Graz, FV Nawi; Schubertstraße 6a; 8010 GrazMedieninhaberIn: FV Nawi an der HochschülerInnen-schaft an der Uni Graz, Vorsitzender Julius KochRedaktion: die Mitglieder der FV Nawi und ihrer StVenChefredaktion: Christoph Haindl und Martin GlatzLayout: Helmut Hierzegger Druck: Carinthian Druck Beteiliguns GmbH, Klagenfurt Graphik: Logos by Martin Hofbauer, Grafiken und Photos by FV Nawi, den StVen und den Autorinnen und AutorenBilder: Titelbild: www.Rudis-Fotoseite.de / pixelio.deBild IWAN: Jerzy Sawluk / pixelio.deComic S. 7: xkcd.comBild Editorial: BirgitH / pixelio.de

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Aus der Redaktion...

Editorial

Aus der Redaktion...

Hallo liebe Leserinnen und Leser,herzlich willkommen beim Lesen dieser letzten Ausgabe in diesem Studienjahr!

Dieser IWAN widmet sich dem Schwerpunktthema „Schreiben / Schrift“ und es ist schön anzusehen (bzw. nachzulesen), wie sehr sich unsere Autorinnen und Autoren ins Zeug gelegt haben und eine wunderbare Ausgabe erschaffen haben. Es erwartet euch ein Potpourri ganz wunderbarer Artikel zum Schwerpunktthema, das von der Keilschrift über blockierte Schreibmaschinen, bedrohte Satzzeichen bis hin zu Stiltipps beim Schreiben reicht. Mit dabei sind auch wieder einige LaTex-Tipps und auch sonst viel Wissenswertes über frisch-luftliebende Bücher.

Doch der IWAN ist ja auch eine Studierendenzeitschrift, also gibt es auch wieder Wissenswertes aus einzelnen Studienrichtungen, Neuigkei-ten an der Uni und sonstiges Studienrelevantes nachzulesen. Abgerundet wird das Ganze durch ein Rätsel, diesmal allerdings kein Logikrätsel, sondern ein Kreuzworträtsel im Standard- (oder Presse-) Stil.

Wir hätten auch gerne über Neuigkeiten aus dem Wissenschaftsministerium berichtet, aber da gibt

es leider nicht viel. Gerüchten zufolge ist Töchterle noch immer Minister. Anfang Mai haben sich ein paar Leute getroffen, haben

sich konstituiert und hießen ab da „Hochschulkonferenz“. „Die Organisation und die Rolle der Österreichischen Hochschul-konferenz sei noch zu konkretisieren“, erklärte einer der dort Anwesenden, uniko1-Präsident Schmiedinger. Das war's auch schon wieder.

Zum Abschluss möchte auch ich mich verabschieden. Dies ist nicht nur die letzte Ausgabe des IWAN in diesem Studienjahr, es ist auch

die letzte mit mir als Chefredakteur. Eigentlich wollte ich das ja gar nicht schreiben, sondern klangheimlich aus dem IWAN verschwinden, aber nachdem ich doch viele Jahre beim IWAN war, sei mir diese kleine Sentimentalität gestattet. Ich bedanke mich recht herzlich fürs Lesen und die netten Worte, die man hin und wieder vernehmen durfte. Es war mir eine Ehre.

Viel Spaß beim Lesen!Christoph Haindl

1 Universitätenkonferenz

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Thema

Schreiben/Schrift K & K? K, K und K? K mal 5!Alles eine Frage des „Stils“.

wie nötig, damit der Sinn eindeutig herauskommt“. Daneben ist Subjektivität / Objektivität so eine Sache:

Eigene Meinung muss als solche gekennzeichnet sein („Ich meine, dass …“). Dagegen wird das Passiv gern

benutzt, um zumindest sprachlich Objektivität herzu-stellen. Das Hauptargument, wann und warum wir das

Passiv verwenden wollen / sollen, ist: Im Passiv verlagert sich das Augenmerk von der handelnden Person auf das

Thema / den Sachverhalt und die Handlung. Beispiel: „Das Chromatogramm wurde in der Sprühkammer entwickelt.“ versus: „Wir haben das Chromatogramm

in der Sprühkammer entwickelt“. Allerdings erleichtert das Passiv das Lesen häufig nicht – und soll da vermieden werden, wo es a) sinnvoll und b) möglich ist. Dann muss „ich“ (als Einzelperson) oder „wir“ (als Arbeitsgruppe / Gesamtheit) in den Text eingebracht werden. (Vorsicht: Bei Versuchsbeschrei-bungen etc. ist die „Ich-Form“ nicht erwünscht.) Ein „Sonderfall“ ist die Mathematik, wo 1. Person Plural (also „wir“) gern gesehen / üblich ist. Dort ver-wenden wir es, weil die Lesenden dadurch förmlich in die Gedankengänge eingebaut werden und die Herleitungen und Argumente aus erster Hand erfahren: „Folglich erhalten wir als Resultat …“ K wie „kurz“ Niemand, aber auch wirklich niemand mag eines genauso gern wie Fußpilz oder Hooligans, nämlich – es ist klar, wovon ich schreibe –, jetzt kommt’s: Nichts-aussagende, lange Sätze ohne Inhalt. Besser: Wörter und damit Platz sparen. Nur das Nötigste schreiben: Kurze Wörter verwenden, griffige Satz-Konstruktionen bevorzugen. Statt „Es ist bekannt, dass …“ verwenden wir „Bekanntlich …“, statt „Daraus folgt, dass …“ nehmen wir „Folglich …“ usw. Ausschmückende, übertriebene Adjektive haben in (natur)wissenschaftlichen Texten genauso wenig zu suchen wie nichtsaussagende Füllwörter. Die Lehrenden merken es, wenn durch lange Formulierungen fehlender Inhalt ausgeglichen werden soll (-> Seitenvorgabe) Der Hang zur Kürze hat seine Grenzen, wenn No-minalisierungen und der übertriebene Gebrauch von

Hauptwörtern die Lesbarkeit erschweren: Negativ-Beispiel: „Zur Erhöhung der Reinheit wird das Reaktions-

produkt einer Umkristallisation unterzogen.“ Viel besser: „Um die Reinheit des Reaktionsproduktes zu er-

höhen, wird umkristallisiert.“ Weiters: „den Nachweis erbringen“ -> „nachweisen“, „einer Prüfung unterzie-

hen“ -> „prüfen“.

K wie „Klang“ Der Punkt auf dem i, die letzte Ebene des Schrei-bens, ist der Klang. Das Geschriebene soll beim lauten

Vorlesen gut klingen, darf nicht monoton wirken, darf die Ohren nicht „ermüden“. Hilfreich sind Variationen der Satzlänge, wo kürzere Sätze hin und wieder längere unterbrechen. Ebenso wie Wortwiederholungen sind Klangwiederholungen zu vermeiden. Konstruiertes Negativ-Beispiel: „Habt Ihr ihr ihre Tasche zurückgegeben?“ … außer es handelt sich um einen bewussten Einsatz dieser Klang-/Stilmittel.

K wie „fehlerlos“ Klar ist: Ein zufriedenstellender Text soll keine inhaltlichen Fehler haben. Ebenso wenig sollen gram-matikalische, stilistische und orthographische Fehler vorkommen, wo insbesondere Beistrichsetzung und Tippfehler oft negativ auffallen. Schnell entsteht der Eindruck von Unprofessio-nalität. Seien wir ehrlich: Wer von uns kann Inhalt und (äußere) Form wirklich unabhängig voneinander beur-teilen? Die Gefahr eines negativen Vorurteils ist groß. Daher: Aufpassen und an den Deutsch-Unterricht aus der (Haupt)Schule erinnern – oder Rechtschreibkorrek-tur benützen und von jemandem gegenlesen lassen!

Das waren die 5 K’s: konsequent konsistent, klar, kurz, Klang, fehlerlos.

Es folgen ein paar goldige „K“s rund ums (natur)wis-senschaftliche Schreiben.

K wie „konsequent konsistent“ Formatierungen, Bezeichnungen, Abkürzungen und Schreibweisen sollen einheitlich sein. Beispiel: Vektoren

oder vektorwertige Funktionen immer fett oder immer mit einem Vektorpfeil schreiben (oder wie in der Linea-

ren Algebra: einfach lateinische Buchstaben). Analoges gilt für Einheiten / physikalische Größen, etwa als Diagrammbeschriftung (z. B. „Zeit (in min)“

oder „t (min)“). Abwechslung ist hier dezidiert nicht erwünscht. Weiters muss in wissenschaftlichen Arbeiten jede Tabelle und Abbildung eine Nummer und einen Titel tragen. Muss! (Bei (längeren) Arbeiten sind auch Verzeichnisse zu erstellen.) Für ein und denselben Fachbegriff immer dassel-be Wort verwenden! Warum? Um Missverständnisse zu vermeiden; Wer aufmerksam liest, vermutet sonst nichtexistente Unterschiede. Inhaltliche Konsequenz / Konsistenz erwünscht! Innerhalb eines Absatzes soll sich die Richtung eines Gedankenflusses nicht ändern. Ein begonnenes Argu-ment ist konsequent zu beenden. Das benötigt logisch aneinandergereihte Sätze, wobei jeder Satz halbwegs nahtlos aus dem Vorgänger hervorgehen soll. Passende Konjunktionen / Bezugswörter verdeutlichen diese Zusammenhänge: „dadurch, dabei, deshalb, hierzu, diese …“

K wie „klar“ Klarheit und Verständlichkeit betreffen den Inhalt genauso wie die Sprache und Grammatik. Verständlich schreiben ist zu wenig, vielmehr ist so zu schreiben, dass nichts missverstanden werden kann. Kompliziert geschriebenem Text wird grundsätzlich unterstellt, vom Inhalt ablenken zu wollen. Das macht misstrauisch: Ist vielleicht das (Forschungs-)Ergebnis doch nicht so eindeutig? Also: Finger weg von schwülsti-gen Formulierungen oder unnötig mühsamen Satzkon-struktionen. Das besagt auch die allgemeine Regel: „So wenige Verschachtelungen wie möglich, aber so viele

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Thema

Schreiben/Schrift

P r o g r a m m c o d e i n Schreibmaschinen-schrift.Text nach %beinhaltet nur Kommentare

Weitere Möglichkeiten:LaTeX bietet noch deutlich mehr, siehe Pakete wie in-terfaces, titlesec, enumitem. Weitere Schrif-ten gibt es im „LaTeX Font Catalogue“(im Web suchen!).Allerdings gilt: Je mehr ver-ändert werden soll, desto mehr LaTeX-Verständnis und „Programmier“-Kenntnisse sind nötig …

Auf dem Weg zum LaTeX-Wunsch-Layout

\fancyhf{} %Felder bereinigen \lhead{LINKS} \chead{MITTE} \rhead{RECHTS} \lfoot{links}\cfoot{\thepage{} / \pageref{LastPage}} % Mitte \rfoot{rechts}\renewcommand\headrulewidth{1pt} \renewcommand\footrulewidth{0pt}

Den Fülltext wie „MITTE“nur mehr passend erset-zen. Die letzten beiden Code-Zeilen betreffen die Trennlinien. Für eine graue Kopfzeilentrennlinie:

\renewcommand\headrule{\color{Ivory4!80}\vspace{2pt} %Farbe/Abstand\hrule height\headrulewidth width\headwidth}

5. Aufzählungen

Aufzählungen werden grundsätzlich nicht sehr kompakt gesetzt. Abhilfe schafft das Paket paralist mit seinen compact-Umgebungen:

\usepackage{paralist} %in der Präambel\setdefaultitem{\color{Ivory4!80}\rule{1.5ex}{1.5ex}}{}{}{}

Aufzählungssymbol der ersten Ebene ist nun ein hellgraues Quadrat. Aufzählungen machen z.B. mit:

\begin{compactitem}\item Das ist ein Aufzählungspunkt ...\end{compactitem}

Dem LaTeX-Wunsch-Layout steht somit nichts / wenig im Wege!

Will man ein Layout, das vom Standard-Layout abweicht, so kann das abschrecken bzw. schwierig wirken. Mit den richtigen Paketen / Befehlen ist es aber nur mehr halb so wild. Das folgende Layout kann praktisch 1:1 übernommen werden …

1. Dokumentklasse undGrundeinstellungen

\documentclass[ 11pt, a4paper, %Schrift-,Papiergröße parskip=half, headings=small]{scrartcl}

Die vorletzte Option (parskip) macht einen vertikalen Abstand zwischen Absätzen statt dem üblichen Einzug. Die headings-Option macht Überschriften etwas kleiner – Alternativen wären normal oder big.

Pakete für Sprache / Worttrennung:\usepackage[T1]{fontenc}\usepackage{lmodern} %Standardschrift\usepackage[ngerman]{babel} %deutsch\usepackage{microtype} %Optik-Fein-tuning(Das inputenc-Paket muss noch passend zur Editor-Codierung eingebunden werden.)

2. Schriften und Formatierungen

Es gibt Alternativen für die LaTeX-Standardschrift:Beispiel 1: Palatino\usepackage[sc]{mathpazo} %Palatino\linespread{1.05}\usepackage[scaled=.95]{helvet}\usepackage{courier}

Beispiel 2: Linux Libertine\usepackage{libertine} \renewcommand*\familydefault{\sfdefault}

Mit der zweiten Code-Zeile wird dabei die Sans-Serif-Schrift als übliche Textschrift ausgewählt.

Einzelne Überschrift-Ebenen können auch farbig gestaltet werden:\usepackage[x11names]{xcolor}\addtokomafont{section}{\color{Firebrick3}}\addtokomafont{subsection}{\color{Firebrick4}}Bei Seminararbeiten wird häufig eineinhalbfacher Zeilenabstand verlangt – zu erreichen mit:\usepackage{setspace} \onehalfspacing

3. Ränder-Einstellungen

Einstellunge für Seitenränder etc mit dem Paket geometry:\usepackage[left=35mm, right=35mm, %links, rechtstop=20mm, bottom=30mm, %Rand oben,untenincludehead, includefoot,headsep=1.5\baselineskip,footskip=2\baselineskip]{geometry}

Die Ausdrücke headsep und footskip bestim-men die Abstände von Kopf- bzw. Fußzeile zum restlichen Text. 2\baselineskip macht einen zwei zeilenhohen Abstand. (Nützlich: Die Option showframe zeigt die Ränder/Linien im pdf an.)

4. Kopf- und Fußzeile:

Auf die Kopf- (head) bzw. Fußzeilen (foot) wird über das Paket fancyhdr zugegriffen. Das lastpage-Paket erlaubt automatische Seiten-nummerierungen à la „2 / 31“.

\usepackage{fancyhdr,lastpage}\pagestyle{fancy} %Seitenstil aus-wählen

Martin Glatzveranstaltet im Mai/Juni

einen LaTeX-Kurs fürNawi-Studierende...

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1Siehe Mark Twain, „The Awful Ger-man Language – Die schreckliche deutsche Sprache“

Zeichnungen von

Georg Kreuzhuber

Gefährdetes SatzzeichenThema

Schreiben/Schrift

Zum Schreiben gehören – zwecks Gliederung des Geschriebenen – notwendigerweise die Satzzeichen. In diesem Artikel soll es um ein ganz besonderes Satzzeichen gehen; um eines, das vom Aussterben bedroht ist: den Beistrich.

Da ich viel lese und als Redakteur dieser Zeit-schrift auch viele Texte von Studierenden lese, ist mir aufgefallen, dass zwei Arten von Beistrichset-zung immer häufiger werden: die Periodische und das Weglassen.

Bei der Methode des Weglassens ver-sucht man sich an der gänzli-chen Ausrottung des Beistri-ches. Seine Existenz wird geleugnet und ganze Texte werden ohne ihn geschrie-ben. Der Beistrich wird also schlichtweg ignoriert und verächtlich dem Vergessen preisgegeben.Dabei wird vernachlässigt, dass die Texte anstrengender zu lesen und schwerer zu verstehen sind. Gnade denje-nigen, die solch einen Text laut vorlesen müssen! Normalerweise übernehmen Beistriche nämlich auch die Aufgabe, die vorlesende Person bei län-geren Sätzen vor dem Erstickungstod zu erretten.

Die periodische Beistrichsetzung zeichnet sich dadurch aus, dass in mehr oder weniger fix vor-gegebenen Abständen (z. B. alle acht bis neun Wörter) einfach ein Beistrich eingefügt wird, egal ob er dort hingehört oder nicht. Eine Variante dieser Beistrichsetzungsart ist auch die Methode, längere Sätze mehr oder minder willkürlich mittel Beistrich in gleich lange Teile zu teilen.

Hier wird zumindest das Existenzrecht des Bei-strichs anerkannt, doch ist diese Methode nicht minder gefährlich, da das Satzzeichen so aus sei-ner natürlichen Umgebung heraus gerissen wird. Es wird so von einem nützlichen Mitglied des Satzgefüges zu einem Störenfried in selbigem degradiert. Kümmerlich fristet der Beistrich dort sein Dasein, gehasst sowohl von den zu unrecht auseinandergerissenen Worten als auch von den

Lesenden, die sich berechtigterweise in ihrem Lesefluss beeinträchtigt fühlen.

Dabei haben Beistriche solch eine Behandlung keineswegs

verdient. Sie sind keine lästigen Würste, die man alle paar Minuten zwischen zwei Wörter quetschen muss; vielmehr sind sie integraler Bestandteil eines Satzes und helfen, ihn besser zu gliedern.

Sie können aber auch in die Be-deutung eines Satzes eingreifen und diese wesentlich verän-dern (und so die Welt

retten, wie unsere Grafik verdeutlicht). Auch im Satz „Sie entwickelten ein neues, ungiftiges Make-up.“, ist es von Bedeutung, ob man ihn mit Beistrich oder ohne schreibt, vor allem für die BesitzerInnen des alten Make-ups.

Doch Beistriche können noch mehr: Sie geben uns auch die Möglichkeit, lange, in sich ver-schachtelte, damit schwer zu verstehende und verwirrende, durch diesen Umstand aber auch intellektueller wirkende Sätze zu schreiben, de-ren Bedeutung sich dem oder der Lesenden erst ganz zum Schluss erschließt, und selbst Mark Twain zur Verzweiflung trieben1.

Wie wenig hingegen Beistriche im Alltag Be-achtung finden, sieht man auch anhand der Tatsache, dass eine Suche mit dem Schlagwort „Beistrich“ im Uni-Bibliothekskatalog ganze zwei Treffer liefert. Ein Kinderbuch („Der vergnügte Beistrich“ von Rudolf Gigler, welches auch zum Comic inspiriert hat), in dem es zumindest in einer Geschichte um einen Beistrich geht, und ein weiteres Buch („Der Bei-Strich“ von Wolf von

Schilgen), welches eigentlich nichts mit Beistrichen zu tun hat.

Wenn man nach dem bundesdeut-schen Bruder des Beistrichs, dem Komma sucht, erhält man immer-hin schon 24 Treffer. Doch auch darunter finden sich nicht viele, die sich tatsächlich mit dem Thema Beistrich beschäftigen.

Da wir nicht nur jammern, sondern auch zur Bildung

beitragen wollen, findet ihr rechts die wichtigs-ten Beistrich-Regeln.

Genauere Regelungen und ausführliche Aufzählungen von Ausnahmen und Ausnahmen von Ausnahmen, welche die Regel dann doch wieder bestätigen, findet ihr im Duden oder im Österreichischen Wörterbuch.

Helft also mit, den Beistrich vor dem Aussterben zu retten. Überlegt euch beim Schreiben, ob da und dort nicht doch ein Beistrich sinnvoll ist bzw. ob dieser und jener Beistrich wirklich an diese Stelle gehört. Denn „Komm, wir essen Opa!“ dürfte selbst in Kannibalinnen- und Kannibalen-kreisen makaber wirken.

Christoph Haindlist Mitglied der

ig mathe

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Einige wichtige Beistrich-Regeln:

Beistriche werden nicht immer dort gesetzt, wo wir beim Sprechen Pausen machen. Vielmehr gibt es Vorschriften, wo Beistriche gesetzt werden dürfen oder müssen!

AufzählungenAufzählungen von Worten, Wortgruppen oder gleichrangiger Teilsätze werden durch einen Bei-strich oder ein Bindewort getrennt.

Wir haben einen Vogel, drei Hunde und vier Katzen zuhause.

Er will heute den Rasen mähen, die Küche putzen, das Auto waschen und seine Mutter anrufen. Einerseits mochte sie ihn, andererseits hänselte sie ihn.

Abgrenzung von NebensätzenNebensätze werden von Hauptsätzen durch einen Beistrich getrennt:

Es freut mich, dass du wieder gesund bist.

Auch Vergleichssätze werden durch einen Beistrich getrennt, wenn er einen vollständigen Satz bildet:

Dein Zeugnis ist besser, als wir erwartet haben. Aber: Dein Zeugnis ist besser als erwartet.

Auch Subjektsätze werden vom restlichen Satz abgetrennt:

Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Entgegengesätze KonjunktionenVor Wörtern wie „aber“, „sondern“, „doch“, ... steht grundsätzlich ein Beistrich:

Es war heiß, aber angenehm. Sie blieb nicht zu Hause, sondern ging in den Park.

InfinitivgruppenMeist ist es zu empfehlen, Infinitivgruppen durch Beistriche vom übergeordneten Satz abzutren-nen (-> logischere Gliederung sowie bessere Lesbarkeit). Aber: Der Beistrich kann weggelassen werden, wenn dadurch keine Missverständnisse entstehen:

Er bemühte sich(,) den Ball zu treffen.

Wir rieten, ihr zu folgen. Andere Bedeutung als: Wir rieten ihr, zu folgen.

Bei einer Infinitivgruppe, die mit „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“ oder „als“ beginnt, muss ein Beistrich gesetzt werden!

AppositionenEinschübe, Nachträge und Zusätze werden mit einem Beistrich abgetrennt.

Petra, die schon drei Tore geschossen hatte, wurde ausgewechselt.

Beinamen werden nicht abgetrennt:

Karl der Große; Friedrich der Streitbare

Thema

Schreiben/Schrift7

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lernte ich einige der Konzepte des Feminismus kennen und schätzen, meine Einstellung zur geschlechtergerechten Sprache änderte jedoch auch das noch nicht. Jedenfalls nicht bis zum 20. September 2010. Martin Bäker von „Hier wohnen Drachen“ stellte seinen Leserinnen und Lesern eine Aufgabe, die ihr in ähnlicher Form am Anfang dieses Artikels gestellt bekommen habt. Ich habe mitgemacht und war nach der Auflösung des Experimentes überzeugt:

Bis zur Auflösung wurden 8 weibliche und 77 männliche Namen genannt. Auch ich hatte mir im Geiste 2 männliche Namen notiert und selbst die beiden als weiblich identifizierbaren Kommentato-rinnen wählten männliche Namen. Wie heißen eure beiden Radfahrer? Ist eine Radfahrerin darunter? Wenn das generische Maskulinum (also „Rad-fahrer“ für mehrere Frauen und Männer, die Rad fahren) Frauen genauso „mit-meinen“ würde, dann sollte die Geschlechterverteilung ausgewogen sein. Ist sie das bei euch nicht, habt ihr hiermit ein Indiz in Händen, dass diese Sicht falsch sein könnte.

Sapir-Whorf hin oder her: Sprache schafft kei-ne Realität, formt aber unsere Wahrnehmung derselben. Wenn ich Frauen in der Sprache nicht wahrnehme, dann sind sie auch aus der Realität, die mit der Sprache beschrieben wird, ausgeschlossen. Geschlechtergerechte Formu-lierungen zu verwenden, ist somit ein Schritt zur Sichtbarmachung von Frauen. Und sichtbar zu sein ist notwendig, um nicht überfahren zu werden. Ich hoffe, euch nicht zu sehr gelangweilt und vielleicht geholfen zu haben, zu verstehen, warum es manchen Menschen um euch herum wichtig ist, dass es auch Studentinnen gibt.

Den Originalbeitrag von Martin Bäker findet ihr hier: http://bit.ly/bTDtzh

Dieser Artikel beinhaltet eine sehr persönliche Geschichte, an deren Ende eine interessante Erkenntnis steht. Wenn ihr an der Erfahrung teil-nehmen wollt, bitte ich euch, vor dem Lesen eine kleine Aufgabe zu erledigen. Stellt euch folgendes Szenario vor: Ein Fernsehsender sucht für eine neue Doku-Soap-Parodie („Auf zwei Rädern um den Block“) noch Namen für zwei Nebendarsteller, zwei Radfahrer im Rentenalter. Spezielle Vorgaben zu den Namen gibt es ansonsten keine, lasst eurer Fantasie freien Lauf und denkt euch etwas aus, egal wie banal, genial, kreativ oder langweilig, das spielt überhaupt keine Rolle. Schreibt euch die Namen auf, am Besten gleich hier auf die Seite.

Schon fertig? Supergut! Natürlich hat dieses kleine „Experiment“ einen Hintergedanken; ich werde es auch gleich auflösen. Aber zuerst möchte ich eine Geschichte erzählen von einem jungen Studenten, der auszog, um das Sprechen zu lernen...

„Studierende – wenn ich das nur höre, kommt mir das Grausen“ – „Dir haben sie wohl auch schon das Hirn gewaschen?“ – So etwas bekommt man schon mal zu hören, wenn man bestimmte Formulierun-gen benutzt. Ja, es stimmt: Ich benutze auch im Alltag geschlechtergerechte Sprache. Ganz frei-willig und aus (für mich persönlich) gutem Grund. Das war nicht immer so und vielleicht interessiert es euch ja, wie es dazu gekommen ist.

Mein erster Kontakt mit diesem Thema war, wie wohl für viele der Leserinnen und Leser, an der Universität, recht früh sogar: Verfassen wissen-schaftlicher Texte war in mehreren LVen ein Thema und damit auch die in diesen Texten zu verwendende Sprache. Meine Reaktion darauf war Trotz und Unverständnis: Wozu das Ganze? Warum den Mund verbieten lassen? Das ist doch der reinste Orwell‘sche Neusprech! Überhaupt sind ja einige Regeln total absurd, dann muss doch auch das ganze Konzept aus seiner Genese

heraus fehlerhaft sein – typische Abwehrhaltung eben. Die Zeit, die in einer Vorlesung für derartige Diskussionen zur Verfügung steht, ist begrenzt, und die Regeln sind für formale Texte anzuwen-den, Privates bleibt unangetastet – damit waren die meisten zufrieden.

Die geschlechtergerechte Sprache lässt dich auf der Uni aber nie zu lange alleine. Es kursieren Gerüchte, dass Abschlussarbeiten nicht (oder gar negativ) benotet werden, wenn darin nicht ordnungsgemäß gegendert wird, über das The-ma lassen sich trefflich Scherzchen reißen (auch von Lehrenden in LVen), und weil sich einige Studienrichtungen an der KFU intensiver mit dem Genderthema auseinandersetzen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch abends in gemütlicher Runde die (ewig gleichen) Argumente ausgetauscht werden. Dabei ist es eigentlich leicht, auf eine grundsätzliche Einigung zu kommen: Frauen sollen nicht benachteiligt werden. Steht auch mit gutem Grund in der Verfassung. Bleibt die Frage, ob die Sprache einen Einfluss darauf hat. Ich verlangte harte Beweise, belastbare Studien. Die wurden auch geliefert – aber Sturschädel und Erbsenzähler, der ich bin (ja, ich spezialisiere mich in analytischer Chemie), fand ich immer etwas daran auszusetzen, um meine Ansichten nicht ändern zu müssen. In den Sozialwissenschaften ist es eben unmöglich, bei einem Experiment alle Störfaktoren zu eliminieren. Schlussendlich war es aber die Beweisklasse, die in der Wissenschaft mit der größten Vorsicht zu genießen ist, die mei-ne Sichtweise gewandelt hat: die anekdotische Selbsterfahrung.

Ich bin seit Langem ein Fan von PZ Myers‘ „Pha-ryngula“ und anderen Wissenschaftsblogs, wo schlechte Wissenschaft und Quacksalberei zer-pflückt werden. In unregelmäßigen Abständen erscheinen dort auch Einträge zu feministischen Themen, die ich aus Neugier ebenfalls las. So

Sprache und du: ein Experiment.

Leopold Lindenbauerist Referent für

Bildung und Politik

Der Text, den ich im-mer schon mal sch-reiben wollte – per-sönlich, subjektiv und offen für Kritik.

Thema

Schreiben/Schrift

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Die Geschichte der SchriftGanz am Anfang der Geschichte der Schrift steht die Keilschrift. Auch wenn man sich bei der Hand-schrift manch einer Zeitgenossin, manch eines Zeitgenossens an die Keilschrift aus Mesopotami-en im 4. Jahrtausend vor Christus erinnert fühlt, haben die beiden Schriften nicht wirklich etwas gemeinsam. Denn die alten BabylonierInnen hat-ten eine Bilderschrift, und wir haben heute eine Alphabetschrift – aber dazu später mehr.Die Erfindung des äußerst praktischen Kommu-nikationsmittels Schrift haben wir der Bürokratie zu verdanken: Man nimmt an, dass die Keilschrift entwickelt wurde, um die Buchführung zu verein-fachen, zu visualisieren. Allerdings waren diese gebrannten Tontäfelchen recht unpraktisch. Im ungebrannten Zustand konnten Fehler noch re-lativ leicht korrigiert werden. War die Tafel einmal gebrannt, konnte man nur noch mittels „Vorschlag-hammer“ – also Zerstörung der alten und Anferti-gung einer neuen – korrigieren.Aus den anfangs verwendeten Piktogrammen (vereinfachte bildhafte Darstellungen eines Gegen-standes oder Wesens) wurden bald Ideogramme (Verbindung mehrerer Piktogramme, um einen komplexeren Gedankengang zu formulieren).In jahrhundertelanger Weiterentwicklung und Ver-änderung haben Piktogramme ihre Funktion und ihren ursprünglichen Bezug verloren. Die einzelnen Zeichen konnten je nach Sinnzusammenhang verschiedene Bedeutungen haben. Diese Ent-wicklung ging weiter – und nun konnte nur noch eine Bedeutung mit einem Zeichen in Verbindung gebracht werden.Im Laufe der Zeit bezogen sich die verwendeten Zeichen immer mehr auf die Lautwerte der Worte, die gesprochen wurden. Die Schriftzeichen wur-den nach dem Rebus-Prinzip (Verwendung von Symbolen oder Schriftzeichen als Lautzeichen [Phonogramm], ohne Rücksicht auf die ursprüng-liche Bedeutung der Zeichen; findet sich in vielen Schriften, die auf Wortzeichen basieren, sogenannte logographische Schriften) dargestellt.Somit stand ein Piktogramm nicht mehr für das dargestellte Objekt, sondern für ein ähnlich gespro-

chenes Wort. Auch in Sumer und im alten Ägypten kam es über lange Zeiträume hinweg zu einer Phonetisierung der Zeichen.Die alten ÄgypterInnen bewältigten ihren Ver-waltungsaufwand, der mit dem riesigen Reich verbunden war, durch eine Schrift aus stilisierten Zeichnungen, die sogenannten Hieroglyphen. Allerdings gaben diese Zeichnungen die Laute der gesprochenen Sprache wieder. Somit konnten sie auch abstrakte Realitäten, medizinische Texte, Le-genden und Gebete darstellen. Aber auch hier war die Schrift noch immer einer elitären Oberschicht vorbehalten.Der Transport der geschriebenen Werke war hier schon um einiges gelenkschonender: Man schrieb auf Papyrus. Diese Schriftrollen waren wesentlich praktischer und transportierbarer als die Tontäfel-chen der BabylonierInnen.Für unsere heutige Schrift – eine Alphabetschrift – ist das phönizische Alphabet von zentraler Bedeu-tung. Der Ursprung dieses Alphabets ist ungeklärt.Machen wir einen großen Sprung nach Europa. Aus der phönizischen Schrift lässt sich die griechische ableiten. Die griechische Schrift kann als Ausgangs-punkt für die europäischen Schriften gesehen werden. Aus ihr lassen sich sowohl die lateinische als auch die kyrillische Schrift und schließlich sogar die Runen ableiten. Die EtruskerInnen und auch die RömerInnen bezeichneten die Buchstaben zum ersten mal mit „a“, „be“, „ce“ etc.Hier wird aber noch lange nicht zwischen der Groß- und Kleinschreibung, die auch heute noch vielen Leuten Probleme bereitet, unterschieden. Diese Stolperfalle wurde erst in der Renaissance eingeführt.Vom phönizischen Alphabet ausgehend, gelangt man über das griechische Alphabet, die etruks-tische Schrift und das lateinische Alphabet zur Fraktur-Schrift.Diese ist insofern für die Geschichte der Schrift rele-vant, als sie von der Mitte des 16. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts die meistbenutzte Druckschrift im deutschsprachigen Raum war.Ein dunkles Kapitel für die Fraktur ist die Zeit des

Nationalsozialismus. In dieser Zeit erlebte sie eine Renaissance, da sie als „deutsche Schrift“ betrachtet wurde.Ein Erlass des NSDAP-Regimes aus dem Jahre1941 erklärte jedoch die Antiqua zur „Normalschrift“.Heute findet man Frakturschrift noch auf Warenver-packungen, insbesondere bei Lebensmitteln – hier signalisiert sie ein Produkt von althergebrachter Art und Qualität. Bei Gaststätten signalisiert ein Frakturschild einen mit Liebe geführten Traditions-betrieb und Gemütlichkeit. Zumindest wollen uns das Werbepsychologinnen und Werbepsychologen bzw. Werbefachfrauen/-männer weismachen.Schließlich ist die Frakturschrift in Musik- und Ju-gendkulturen wie Metal, Punk oder Gothic beliebt. Gotische Schriften sind einerseits derzeit in der Mode verbreitet, andererseits werden sie trotz der nationalsozialistischen Frakturanlehnung auch von Neonazis verwendet.Parallel mit der Entwicklung und Festigung der Schrift wandelte sich auch die Gesellschaft. Aus einer oralen Gemeinschaft, die Wissen, Mythen und religiöse Texte mündlich weitergab, wurde im Laufe der Zeit eine literale Gesellschaft. Immer mehr Menschen konnten schreiben und lesen, die Schreibkunst war spätestens mit der Erfindung des Buchdruckes nicht mehr nur einer elitären Oberschicht vorbehalten.Und seit der Einführung der Schulpflicht durch Maria Theresia lernt in Österreich jedes Kind lesen (und andere nützliche Dinge).

Thema

Schreiben/Schrift

© Dieter Schütz / pixelio.de

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Beispiel: großes und kleines a in Schwabacher). Sind an den Glyphen dünne Striche vorgesehen, gibt es zwei probate Möglichkeiten: Entweder die ganze Hand zu drehen und mit der dünnen Kante die Striche zu ziehen oder nur die Feder schräg aufs Papier halten, sodass eine Ecke der Breitfeder das Papier berührt.

Schöne Beispiele, wie so geschrieben werden kann, finden sich natürlich auf Youtube - nur nicht unterkriegen lassen, wenn es bei den Leuten zu professionell aussieht, die schreiben auch nur mit Tinte.

In diesem Sinne wünsche ich euch frohes Schaffen und viel Spaß mit Papier und Tinte.

Wir, meine lieben Leserinnnen und Leser, gehören der Generation an, die in der Schule in der ersten Reihe (vielleicht nicht wörtlich, aber im übertra-genen Sinne) gesessen sind, als in Österreich eine Ära zu Ende ging. Viele erinnern sich vielleicht noch an die Tumulte im Zuge der Rechtschreibreform von 1996, aber da war noch etwas: 1995 wurde die österreichische Schulschrift reformiert. Wie viele Gedanken über ein paar Schleifen mehr oder weniger verwendet wurden, wage ich kaum vorzustellen, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Hier nochmal zum Ver-gleich, links alt, rechts neu: Dabei könnte es viel schlimmer sein. Bis 1941 galt als Schul- und Amts-schrift die Kurrent, eine Abwandlung der Sütterlin-Schrift … oder wie ich sie zu nennen pflege: das größte Verbrechen an der Lesbarkeit, seit es Papier und Tinte gibt. Nicht nur, dass viele der Glyphen (also die Form der einzelnen Buchstaben) kaum noch etwas mit der ursprünglichen Druckschrift (in diesem Fall: der Frakturschrift) zu tun haben – sie sind teilweise untereinander so ähnlich, dass alles, was nicht gestochen scharf geschrieben wird, sofort unentzifferbar wird. K und R unterscheiden sich quasi nur in der Richtung des Anstriches. c, e, i, n, m und u bestehen einzig aus senkrechten Strichen in unterschiedlicher Anzahl, zur Unter-scheidung sind Dekorationen nötig, nachfolgende Buchstaben bringen ihre eigenen Senkrechten mit. Bei hastig Geschriebenem verwischen dann die Buchstabengrenzen, das Ganze sieht eher nach Seismograph als nach Schrift aus und re-sultiert in Spaß und Freude bei allen Beteiligten. Urteilt selber, in dieser Reihenfolge: X x K R e v w c m n u

Das Praktische an den Schulschriften ist, dass es dafür – festhalten – Lehrbücher gibt, um sie zu lernen. Quasi eine normierte Art und Weise, wie

die Feder zu führen ist und, voilá, Schulschrift steht am Papier. Mich überkam unlängst das Verlangen, gebrochene Schriften schreiben zu lernen. Naiv wie ich bin, dachte ich mir, wenn jahrhundertelang so geschrieben wurde, müsste es doch irgendwo Anleitungen dazu geben. Doch die scheinen alle verschollen zu sein, in den Grazer Bibliotheken fin-de ich größtenteils Lehrbücher, die mir beibringen, wie ich Faktur, Textur, Rotunda und Schwabacher voneinander unterscheiden kann, ausgehend von den Architekturstilen, an die sie angelehnt sind. Alles weniger nützlich, wenn man nur schreiben lernen will.

Tatsächlich hat es den Anschein, als sei das Schrei-ben von gebrochenen Schriften schon so sehr zur Kunst geworden, dass Autodidaktik auf dem Plan steht. In der Fachbibliothek Architektur auf der TU stehen ein paar schöne Musterbücher und die Sondersammlung der KFU hat ein paar Kleinode parat – eine "offizielle" Frakturschrift gibt es nicht; erlaubt ist, was Spaß macht. Einfacher wird es bei der Ausrüstung, für wenig Geld gibt es Füllfedern mit breiter Spitze in der mittelmäßig gut sortier-ten Bürohandelskette. Wer es erlesener haben will, holt sich Federkiel, Tintenfass und ein breites Federnsortiment im Fachhandel. Mit Muster und Ausrüstung kann es auch schon los gehen.

Ein paar nicht gleich offensichtliche Dinge sind noch zu beachten. Bei zu festem Druck wird die Spitze der Feder auseinander gedrückt, was die Strichstärke (die Breite) erhöht. Das kann manch-mal gewünscht sein. Weiters sollte eine Breitfeder "gezogen", die Striche also in Richtung des Aufla-gewinkels geführt werden – schiebt man die Fe-der, kann sie stocken und der Strich abreißen. Das bedeutet also, dass bei gebrochenen Schriften die Buchstaben wirklich aus sehr vielen einzelnen Stri-chen zusammengesetzt sind und nicht die Strich-Richtung stark geändert wird – selbst bei Bögen, die aussehen als wären die durchgezogen (siehe

Schreiben fürs Auge

Leopold Lindenbauerstudiert Chemie

Wie man in der Schu-le nicht lernt, zu sch-reiben.

Thema

Schreiben/Schrift

Page 12: IWAN 02/2012

Wie man ganz einfach die Fes-seln des letzten Jahrhunderts ablegt und einfacher schrei-ben kann. Dieser Text wurde mit eigens optimiertem Dvorak Deutsch II - Layout verfasst.

Asdfgqwertyxcv. Kennen wir alle. Aber muss das sein? Die Schreibschrift, die wir in der Schule verwenden, stammt von 1995. Das Tastaturlayout, mit dem Milliarden von Menschen am PC schrei-ben müssen, stammt von 1878. Jetzt kann man sich fragen, ob es in der Technologie von Papier und Tinte so viele Neuerungen gegeben hat, dass die Schreibschrift laufend optimiert werden muss, in der Technologie der Schreibmaschinentasta-turen das letzte Wort allerdings schon vor über 130 Jahren gesprochen wurde. Sieht man sich die Beweggründe für das derzeitige Standardlayout an, beantwortet sich die Frage von selbst.

Damals war das größte Problem der Schreib-maschinenindustrie, dass die Leute zu schnell getippt haben: Die Hämmer mit den Zeichen ver-kanteten sich dadurch und die Schreibmaschine war blockiert. Aber – Hand hoch – wer hatte die-ses Problem in letzter Zeit am PC? Gut. Also fällt der Grund weg. Es wäre also höchste Zeit, bessere Gründe und Prinzipien zu finden, nach denen ein Tastaturlayout aufgebaut werden kann. Dazu könnten beispielsweise diese Kriterien gehören:

- Die häufigsten Wörter einer Sprache sollten mit den wenigsten Fingerbewegungen schreibbar sein, die Buchstaben also nach Möglichkeit auf der mittleren Reihe der Tastatur liegen.

- Die Di- und Trigramme (also Ketten aus zwei oder drei Buchstaben), die in einer Sprache am häufigsten vorkommen ("er", "sch", ...), sollten nebeneinander liegen, möglichst von außen nach innen schreibbar.

- Die am meisten benutzten Buchstaben sollten bei den stärksten Fingern liegen (also Häufigkeit von den Zeigefingern ausgehend absteigend anordnen).

- Vokale und Konsonanten sollten verschiedenen

Händen zugeordnet sein, damit die Hände gleich-mäßig und abwechselnd zum Einsatz kommen.- Das Layout sollte an die jeweilige Sprache an-gepasst sein.

Tatsächlich gab es bereits um 1940 herum Be-strebungen, ein System auf solchen Prinzipien aufzubauen. August Dvorak entwickelte ein Layout, welches von der US-Armee getestet und für gut befunden wurde. Damals wurde es wegen des aufwändigen Umbaus der Schreibmaschinen nicht angenommen. Nur: Auch dieser Grund sollte heute nicht mehr gelten. Bereits mit der Entwicklung der elektrischen Schreibmaschine wäre der Aufwand eines Layout-Wechsels dem Umlegen eines Schalters gleich gekommen. Aktuelle PC-Betriebssysteme stellen hunderte verschiedene Layouts zur Verfügung, die sofort abrufbar sind.

Aber ist das nicht ein irrsinniger Lernaufwand? Ich kann ja bereits Maschinschreiben! Ja, es braucht eine gewisse Eingewöhnungsphase. Ich selbst bin relativ schnell mit qwertz unterwegs, brachte es aber nur zu einem selbst angelernten vier- bis sechs-Fingersystem. Nach der radikalen Umstel-lung auf Dvorak (die auf Deutsch angepasste Version) war ich innerhalb von einem Monat mit zehn Fingern auf Dvorak so schnell wie mit sechs auf qwertz. Die bereits erwähnten Tests des US-Militärs kamen zur gleichen Erkenntis: Umstellung ist kein Problem, Dvorak war leichter zu lernen als qwertz.

Wie geht also die Umstellung? Wer Dvorak auf Englisch ausprobieren möchte, hat bei den meisten Betriebssystemen (Linux, Windows, MacOS) schon vorinstallierte Versionen davon - einfach bei der Liste der Englischen Layouts Dvorak auswählen und loslegen. Für Deutsch ist die Sache etwas kniffliger, neue Layouts können aber heruntergeladen werden. Der deutsche

Wikipedia-Artikel listet beispielsweise einige gute Layouts für Deutsch, teilweise mit eigenen Optimierungen.

Eigene Optimierungen? Oh ja, da steckt noch mehr dahinter. Wir schreiben heutzutage ja nicht nur Texte, die Menschen lesen sollen, sondern auch solche, die von Maschinen gelesen werden sollen. Programmiersprachen können mit Fug und Recht als eigene Sprachen angesehen wer-den, für die ein Tastaturlayout optimiert werden kann. Dies ist etwa der Ansatz der NEO-Tastatur, welche nahezu keine mögliche Tastenkombinati-on frei lässt, sondern mit Sonderzeichen zupflas-tert, die nicht nur beim Programmieren, sondern auch bei wissenschaftlichen Texten, Fremdspra-chen, technischen Zeichnungen, bestimmten Editoren etc. hilfreich unter die Arme greift.

Die Radikalität mancher Layouts trifft aber nicht den Geschmack aller Nutzerinnen und Nutzer. Daher gibt es auch die Möglichkeit, relativ unkompliziert eigene Layouts zu erstellen. Für Windows gibt es beispielsweise den Microsoft Keyboard Layout Creator (MSKLC) kostenlos herunterzuladen – verschiedene Firmen bieten auch kostenpflichtige Programme an, aber deren Spezialfunktionen habe ich nie gebraucht. Der MSKLC kann existierende Layouts öffnen, die dann den eigenen Wünschen angepasst werden können. Tasten werden neu definiert, indem man im Fenster die zu ändernde Taste anklickt und die neue Belegung eingibt. Die neue Belegung kann aus bis zu vier Unicode(!)-Zeichen bestehen oder so genannte "dead keys" definieren. Ein dead key ist eine Taste, die noch kein Zeichen generiert, sondern abhängig vom nächsten Tastendruck ein komplett anderes Zeichen generiert. Bei-spielsweise wird bei den meisten Tastaturen die Kombination aus ^ und o zu ô. Diese Zeichen müssen nichts miteinander zu tun haben; ich hatte etwa einige Zeit lang eine Taste, welche anstatt

Leopold Lindenbauerist Mitglied der

FV NAWI

Qwertz mich nicht von der Seite anThema

Schreiben/Schrift

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des nächsten Buchstabens die Entsprechung aus dem griechischen Alphabet ausgibt. Wesentlich interessanter ist wohl für viele, auch beim existierenden qwertz ein paar Dinge ver-bessern zu können. Eine große Erleichterung ist es etwa schon, eckige, geschwungene und spitze Klammern auf leicht zugängliche Tastenkombi-nationen zu legen – AltGr in Kombination mit von der linken Hand aus gut erreichbare Tasten bietet sich an.

Aber auch andere Projekte lassen sich damit verwirklichen. Aus dem vollständigen Unicode-Fundus (www.decodeunicode.com hat ein um-fassendes Archiv) schöpfen zu können, eröffnet quasi unbegrenzte Möglichkeiten, solange die Anzeigeschriftart einen Glyphensatz hat (Quasi alle Webschriftarten haben einen solchen). Ich habe etwa für besondere Anlässe ein Layout zur Hand, welche aus dem Zeichensatz für mathema-tische Schriften die Frakturzeichen auf die Tastatur umlegt. Für Personen, die viel mit Fremdsprachen hantieren, kann es hingegen interessant sein, mehr diakritische Symbole schreiben zu können, ohne ständig mit einzufügenden Sonderzeichen hantieren zu müssen.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel einen kurzen Einblick in die Welt der "Nicht-Standard"-Keyboards geben und vielleicht hat die eine oder der andere Lust, ein paar Dinge auszuprobieren, die damit möglich sind. Ein guter Startpunkt für eigene Recherchen ist wie immer Wikipedia; wer gleich selbst experimentieren will, kann sich den MSKLC schnappen (Ist unter diesem Begriff in jeder Suchmaschine findbar). Natürlich könnt ihr euch auch mit mir Kontakt aufnehmen unter [email protected] – ich würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen; und wenn Bedarf besteht, können wir auch einmal einen Workshop zum Thema in die Wege leiten.

Dvorak Typ II Keyboard von Simon Spruenker im MSKLC, von mir modifiziert.Grundbelegung und Sonderzeichen.

NEO-Tastaturlayout, Grundbelegung und Sonderzeichen. CC-BY-SA-3.0-DE: http://neo-layout.org

Dvorak Typ II in Farbe (Fotomontage). CC-BY-SA-3.0-DE: Satre5 aus der deutschsprachigen Wikipedia

Thema

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hat sich eine ergonomische, sinnvolle algebraische Formelschreibweise erst deutlich später durchge-setzt bzw. fertig entwickelt ...

Aufbruch in eine Welt aus Symbolen

Erst in der Renaissance (ab dem 15. Jhdt) nahm das Bestreben zu, die verwendeten Rechenzeichen zu systematisieren und zu reduzieren – allerdings gab es von Autor zu Autor durchaus Unterschiede:

Das + und - wurden erst 1489 von Johannes Wid-mann eingeführt, um den Überschuss bzw. den Mangel zu bezeichnen.Der Deutsche Michael Stifel (1544) schreibt AA statt x2 und AAA statt x3.Der Italiener Cardano (1545) schreibt die Gleichheit in der Form

5 p : Rm : 15,5 m : Rm : 15,

25 m : m : 15 q d est 40.Neben diesen symbolischen Weiterentwicklungen gab es (begleitend) auch inhaltliche Revolutionen wie die Verwendung von negativen Zahlen als Koeffizienten in Gleichungen (So wurde etwa die Gleichung x2 - 2x -2 = 0 zuvor in der Form x2 = 2x +2 geschrieben).Erst mit dem berühmten Franzosen Descartes im 17. Jdht., der den meisten von uns wohl eher als Philosoph bekannt ist, wurden - wie heute so selbstverständlich - die hinteren Buchstaben des Alphabetes wie das obligatorische x zur Bezeich-nung von Unbekannten verwendet. Die Symbolik und die sogenannte Algebra erhielten mit ihm annähernd die heutige Gestalt ...Quellen:Weg und Irrwege – Eine Geschichte der Mathe-matik, von Jeanne Peiffer5000 Jahre Geometrie, von C.J.Scriba und P. Schreiber6000 Jahre Mathematik, von Hans Wußnig

Pyramiden(stümpfe) im Alten Ägypten

Schon bei den Alten Ägyptern finden sich bereits um zirka 1800 vor Christus Papyrusrollen (darun-ter das sogenannte „Rhind“), die mathematische Aufgaben behandeln.

Der folgende (von mir modernisierte) Text liefert eine Anleitung, wie man das Volumen eines Pyramidenstumpfes berechnet (aus 6000 Jahre Mathematik, S. 119 - 120.) Ein (quadratischer) Pyramidenstumpf mit einer Höhe von 6 Ellen, einer Seitenlänge von 4 Ellen an der Basis und 2 Ellen an der Spitze ist gegeben.Rechne mit 4, das Quadrat ist 16. Multipliziere 4 mit 2, das Ergebnis ist 8. Rechne mit 2, das Quadrat ist 4.Addiere nun 16 mit 8 und mit 4, das Ergebnis ist 28.Berechne 1/3 von 6, das Ergebnis ist 2.

Multipliziere 28 mit 2, das Ergebnis ist 56 und du hast das Volumen richtig berechnet.Für schlaue Füchse und Füchsinnen: Die Rechen-anweisung liefert die Formel

wobei (der Forschung) nicht klar ist, wie die Alten Ägypter auf diese Beziehung gekommen sind. Ein kleines Detail am Rande: Es ist außerdem nicht belegt, ob die Formel für das Volumen einer beliebigen Pyramide bekannt war. (Die Formel gilt – vielleicht etwas überraschend – nämlich auch für schiefe Pyrami-den und/oder beliebige Grundflächen.)Sämtliche überlieferte ägyptische Mathematik läuft in dieser rezeptartigen Form ab, immer mit konkreten Zahlen, niemals mit abstrakten Variablen.

Die spinnen, die Griechen!

Auch die Alten Griechen, denen ein hervorragen-des (vor allem geometrisches) Verständnis der Mathematik (bewiesenermaßen) nachgesagt wird, verfügten nur über begrenzte formale Mittel. Die armen Kerle (kein Gender-Fehler - die Mathematik der Griechen war fast nur männlich) benutzten Buchstaben eigentlich nur zur Benennung von (geometrischen) Objekten, jedoch ohne mit ihnen zu „rechnen“. Was das bedeutet? Dass eigentlich alles verbal formuliert wurde:

„Man sagt, dass Größen in demselben Verhältnis stehen, die erste zur zweiten wie die dritte zur vierten, wenn bei beliebiger Vervielfältigung die Gleichvielfa-chen der ersten und dritten den Gleichvielfachen der zweiten und vierten gegenüber, paarweise entspre-chend genommen, entweder zugleich größer oder zugleich gleich oder zugleich kleiner sind.“

Diese verbal mühsame Formulierung modern ausgedrückt:

a:b = c:dgenau dann, wenn für alle natürlichen Zahlen n und m die folgenden Implikationen gelten:· wenn ma > nb, dann auch mc > nd· wenn ma = nb, dann auch mc = nd· wenn ma < nb, dann auch mc < ndDies ist Definition 5 (Gleichheit von Proportionen) aus dem Buch V der berühmten Elemente des Euklid, die ja DAS Paradebeispiel altgriechischer, deduktiver Mathematik darstellen: Ausgehend von ein paar Axiomen und Definitionen werden sämtliche weitere Erkenntnisse (Sätze) logisch schlüssig daraus hergeleitet und streng bewiesen, so wie es auch heute noch (in dieser Tradition) praktiziert wird. Wenn wir bedenken, dass die Alten Griechen fast keine Formelsprache zur Verfügung hatten, sind ihre mathematischen Leistungen wohl noch ein-mal ein gutes Stück mehr wert. Erstaunlicherweise

Wer hat eigentlich die Formeln erfunden?

Martin Glatzist Mitglied der

ig mathe

Das Schreiben und die Sprache an sich sind seit jeher eng mit der Mathematik verbun-den. Ein Grund dafür ist wohl, dass man über Mathematik sprechen bzw. schreiben muss, wenn man sich mit ihr beschäftigen will oder Erkenntnisse weiterge-ben möchte. Es stellt sich aber – vielleicht überraschend – heraus, dass die Mathematik nicht immer in ihrer uns heute bekannten Form betrieben und beschrie-ben wurde. Ein kleiner Überblick...

Thema

Schreiben/Schrift

Geschichte der Mahtematik –Entwicklung der Formelsprache

Titelvorschläge• Wer hat eigentlich die Formeln erfunden?• Die Macht der Formeln – Die Sprache und

Schrift der Mathematik• Von der Sprache zu den Buchstaben – Über ver-

bale Vorschriften und Variablen• Genial verbal? Variabel ist mehr als passabel!

Das Schreiben und die Sprache an sich sind seit je-her eng mit der Mathematik verbunden. Ein Grunddafür ist wohl, dass man über Mathematik sprechenbzw. schreiben muss, wenn man sich mit ihr beschäf-tigen will oder Erkenntnisse weitergeben möchte. Esstellt sich aber – vielleicht überraschend – heraus,dass die Mathematik nicht immer in ihrer uns heutebekannten Form betrieben und beschrieben wurde.Ein kleiner Überblick. . .

Pyramiden(stümpfe) im Alten Ägypten

Schon bei den Alten Ägyptern finden sich bereitsum zirka 1800 vor Christus Papyrusrollen (darunterdas sogenannte »Rhind«), die mathematische Auf-gaben behandeln. Der folgende (von mir moderni-sierte) Text liefert eine Anleitung, wie man das Volu-men eines Pyramidenstumpfes berechnet (aus 6000Jahre Mathematik, S. 119 - 120.)

Ein (quadratischer) Pyramidenstumpf miteiner Höhe von 6 Ellen, einer Seitenlängevon 4 Ellen an der Basis und 2 Ellen an derSpitze ist gegeben.

Rechne mit 4, das Quadrat ist 16. Multi-pliziere 4 mit 2, das Ergebnis ist 8. Rechnemit 2, das Quadrat ist 4.

Addiere nun 16 mit 8 und mit 4, das Er-gebnis ist 28.

Berechne 13 von 6, das Ergebnis ist 2.

Multipliziere 28 mit 2, das Ergebnis ist 56und du hast das Volumen richtig berech-net.

Für schlaue Füchse und Füchsinnen: Die Rechenan-weisung liefert die Formel

V = h(a2 + ab + b2)3 ,

wobei (der Forschung) nicht klar ist, wie die AltenÄgypter auf diese Beziehung gekommen sind. Einkleines Detail am Rande: Es ist außerdem nicht be-legt, ob die Formel

V = G · h

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für das Volumen einer beliebigen Pyramide bekanntwar. (Die Formel gilt – vielleicht etwas überraschend– nämlich auch für schiefe Pyramiden und/oder be-liebige Grundflächen.)

Sämtliche überlieferte ägyptische Mathematik läuftin dieser rezeptartigen Form ab, immer mit konkre-ten Zahlen, niemals mit abstrakten Variablen.

Die spinnen, die Griechen!

Auch die Alten Griechen, denen ein hervorragendes(vor allem geometrisches) Verständnis der Mathe-matik (bewiesenermaßen) nachgesagt wird, verfüg-ten nur über begrenzte formale Mittel. Die armenKerle (kein Gender-Fehler – die Mathematik derGriechen war fast nur männlich) benutzten Buch-staben eigentlich nur zur Benennung von (geometri-schen) Objekten, jedoch ohne mit ihnen zu »rech-nen«. Was das bedeutet? Dass eigentlich alles verbalformuliert wurde:

»Man sagt, dass Größen in demselben Ver-hältnis stehen, die erste zur zweiten wie diedritte zur vierten, wenn bei beliebiger Ver-vielfältigung die Gleichvielfachen der ers-ten und dritten den Gleichvielfachen derzweiten und vierten gegenüber, paarwei-se entsprechend genommen, entweder zu-gleich größer oder zugleich gleich oder zu-gleich kleiner sind.«

Diese verbal mühsame Formulierung modern ausge-drückt:

a : b = c : d

genau dann, wenn für alle natürlichen Zahlen n undm die folgenden Implikationen gelten:

• wenn ma > nb, dann auch mc > nd• wenn ma = nb, dann auch mc = nd• wenn ma < nb, dann auch mc < nd

Dies ist Definition 5 (Gleichheit von Proportionen)aus dem Buch V der berühmten Elemente des Eu-klid, die ja DAS Paradebeispiel altgriechischer, de-duktiver Mathematik darstellen: Ausgehend von einpaar Axiomen und Definitionen werden sämtliche

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Geschichte der Mahtematik –Entwicklung der Formelsprache

Titelvorschläge• Wer hat eigentlich die Formeln erfunden?• Die Macht der Formeln – Die Sprache und

Schrift der Mathematik• Von der Sprache zu den Buchstaben – Über ver-

bale Vorschriften und Variablen• Genial verbal? Variabel ist mehr als passabel!

Das Schreiben und die Sprache an sich sind seit je-her eng mit der Mathematik verbunden. Ein Grunddafür ist wohl, dass man über Mathematik sprechenbzw. schreiben muss, wenn man sich mit ihr beschäf-tigen will oder Erkenntnisse weitergeben möchte. Esstellt sich aber – vielleicht überraschend – heraus,dass die Mathematik nicht immer in ihrer uns heutebekannten Form betrieben und beschrieben wurde.Ein kleiner Überblick. . .

Pyramiden(stümpfe) im Alten Ägypten

Schon bei den Alten Ägyptern finden sich bereitsum zirka 1800 vor Christus Papyrusrollen (darunterdas sogenannte »Rhind«), die mathematische Auf-gaben behandeln. Der folgende (von mir moderni-sierte) Text liefert eine Anleitung, wie man das Volu-men eines Pyramidenstumpfes berechnet (aus 6000Jahre Mathematik, S. 119 - 120.)

Ein (quadratischer) Pyramidenstumpf miteiner Höhe von 6 Ellen, einer Seitenlängevon 4 Ellen an der Basis und 2 Ellen an derSpitze ist gegeben.

Rechne mit 4, das Quadrat ist 16. Multi-pliziere 4 mit 2, das Ergebnis ist 8. Rechnemit 2, das Quadrat ist 4.

Addiere nun 16 mit 8 und mit 4, das Er-gebnis ist 28.

Berechne 13 von 6, das Ergebnis ist 2.

Multipliziere 28 mit 2, das Ergebnis ist 56und du hast das Volumen richtig berech-net.

Für schlaue Füchse und Füchsinnen: Die Rechenan-weisung liefert die Formel

V = h(a2 + ab + b2)3 ,

wobei (der Forschung) nicht klar ist, wie die AltenÄgypter auf diese Beziehung gekommen sind. Einkleines Detail am Rande: Es ist außerdem nicht be-legt, ob die Formel

V = G · h

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für das Volumen einer beliebigen Pyramide bekanntwar. (Die Formel gilt – vielleicht etwas überraschend– nämlich auch für schiefe Pyramiden und/oder be-liebige Grundflächen.)

Sämtliche überlieferte ägyptische Mathematik läuftin dieser rezeptartigen Form ab, immer mit konkre-ten Zahlen, niemals mit abstrakten Variablen.

Die spinnen, die Griechen!

Auch die Alten Griechen, denen ein hervorragendes(vor allem geometrisches) Verständnis der Mathe-matik (bewiesenermaßen) nachgesagt wird, verfüg-ten nur über begrenzte formale Mittel. Die armenKerle (kein Gender-Fehler – die Mathematik derGriechen war fast nur männlich) benutzten Buch-staben eigentlich nur zur Benennung von (geometri-schen) Objekten, jedoch ohne mit ihnen zu »rech-nen«. Was das bedeutet? Dass eigentlich alles verbalformuliert wurde:

»Man sagt, dass Größen in demselben Ver-hältnis stehen, die erste zur zweiten wie diedritte zur vierten, wenn bei beliebiger Ver-vielfältigung die Gleichvielfachen der ers-ten und dritten den Gleichvielfachen derzweiten und vierten gegenüber, paarwei-se entsprechend genommen, entweder zu-gleich größer oder zugleich gleich oder zu-gleich kleiner sind.«

Diese verbal mühsame Formulierung modern ausge-drückt:

a : b = c : d

genau dann, wenn für alle natürlichen Zahlen n undm die folgenden Implikationen gelten:

• wenn ma > nb, dann auch mc > nd• wenn ma = nb, dann auch mc = nd• wenn ma < nb, dann auch mc < nd

Dies ist Definition 5 (Gleichheit von Proportionen)aus dem Buch V der berühmten Elemente des Eu-klid, die ja DAS Paradebeispiel altgriechischer, de-duktiver Mathematik darstellen: Ausgehend von einpaar Axiomen und Definitionen werden sämtliche

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weitere Erkenntnisse (Sätze) logisch schlüssig dar-aus hergeleitet und streng bewiesen, so wie es auchheute noch (in dieser Tradition) praktiziert wird.

Wenn wir bedenken, dass die Alten Griechen fastkeine Formelsprache zur Verfügung hatten, sind ih-re mathematischen Leistungen wohl noch einmal eingutes Stück mehr wert. Erstaunlicherweise hat sicheine ergonomische, sinnvolle algebraische Formel-schreibweise erst deutlich später durchgesetzt bzw.fertig entwickelt . . .

Aufbruch in eine Welt aus Symbolen

Erst in der Renaissance (ab dem 15. Jhdt) nahmdas Bestreben zu, die verwendeten Rechenzeichen zusystematisieren und zu reduzieren – allerdings gabes von Autor zu Autor durchaus Unterschiede:

• Das + und − wurden erst 1489 von JohannesWidmann eingeführt, um den Überschuss bzw.den Mangel zu bezeichnen.

• Der Deutsche Michael Stifel (1544) schreibt AAstatt x2 und AAA statt x3.

• Der Italiener Cardano (1545) schreibt dieGleichheit

(5 +√

−15) · (5 −√

−15 = 25 − (−15) = 40

in der Form

5 p : Rm : 15,

5 m : Rm : 15,

25 m : m : 15 q d est 40.

Neben diesen symbolischen Weiterentwicklungengab es (begleitend) auch inhaltliche Revolutionenwie die Verwendung von negativen Zahlen als Ko-effizienten in Gleichungen (So wurde etwa die Glei-chung x2 −2x−2 = 0 zuvor in der Form x2 = 2x+2geschrieben).

Erst mit dem berühmten Franzosen Descartes im 17.Jdht., der den meisten von uns wohl eher als Phi-losoph bekannt ist, wurden – wie heute so selbst-verständlich – die hinteren Buchstaben des Alpha-betes wie das obligatorische x zur Bezeichnung vonUnbekannten verwendet. Die Symbolik und die so-genannte Algebra erhielten mit ihm annähernd dieheutige Gestalt . . .

Quellen:• Weg und Irrwege – Eine Geschichte der Mathe-

matik, von Jeane Peiffer• 5000 Jahre Geometrie, von C.J.Scriba und P.

Schreiber• 6000 Jahre Mathematik, von Hans Wußnig

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Hier sind sie, die vier Superheroes des Schreibens – das legendäre Team, das die Schreibenden unterstützt und beschützt, das Layout verteidigt und den Inhalt strukturiert. Falls du Probleme oder Fragen zu diesen Themen hast: Das Team kennt sich aus! Es folgt eine kurze Vorstellung der Mitglieder mitsamt ihrer Aufgabenbereiche …

The Section, die Göttin der Gliederung

Das älteste Mitglied der Fantastic Four. War schon auf der Welt, bevor es Buchdruck, Gender-Regeln oder Zweispaltensatz gab. Aus ihrer literarischen Schöpfungsgeschichte:„Am Anfang waren die Gliederung sowie die Idee – und erst dann kamen der Text und das Layout …“

Hirn einschalten, Logik-App öffnen und Doku-mente gliedern!

The Section offenbart: „Die Art des Schriftstücks hängt mit seiner (inhaltlichen und äußeren) Glie-derung zusammen.“ Weiters gab uns die Göttin der Gliederung 10 Gebote mit auf den Weg:1.Du sollst deine Arbeiten logisch schlüssig aufbauen.2.Du sollst dir deines Themas und Publikums be-wusst sein.3.Du sollst Seminararbeiten ordentlich gliedern: Deckblatt – Inhaltsverzeichnis – Einleitung – Hauptteil – Resümee/Conclusio – Literaturverzeichnis – Anhang.4.Du sollt die Einleitung und das Resümee erst nach dem Hauptteil schreiben!5.Du sollst den Hauptteil in Kapitel, Unterkapitel, Unterunterkapitel usw. sinnvoll unterteilen.6.Du sollst sämtliche (Unter)Kapitel konsistent nummerieren (z. B. „1 Überschrift“ und „1.1 Unterü-berschrift“).7.Du darfst nicht nur ein Unterkapitel pro Kapitel ha-ben (Sonst schlechter logischer Aufbau). Zwei müssen es auf jeden Fall sein.8.Zwei Überschriften sollen nie direkt hintereinander stehen. (Nach einer Kapitelüberschrift kann ein kurzer

Überblick folgen, worum es in den Unterkapiteln geht.)

9.Inhaltlich gilt: Jede neue „Idee“ verdient einen eigenen Absatz.

10.Absätze können durch Einzug oder eine Leerzeile gekennzeichnet sein.

Befolge diese 10 Ge-bote, und du wirst im Nirvana der Schrei-benden landen …

Headfoot, der Herr des Layout-Dschungels

Gilt als der Herr des Layout-Dschungels und ist nur durch einige ver-schwommen Video-Auf-nahmen dokumentiert. Schwingt sich häufig von einem Seitenlayout-Baum zum nächsten. Nur wer den Spuren von Headfoot folgt, findet aus dem Layout-Dschungel wieder hinaus …

Die Layout-Safari – auf den Spuren einer guten Seitengestaltung

Ein Schrei tönt durch den Layout-Dschungel: „Oouuouoouoooo!! Layout meint die Gestaltung der Seiten wie Seitenränder, Kopf- und Fußzeilen, Absatzausrichtung …“ Das eben war unser erster Kontakt mit Headfoot. Wenn wir Glück haben, können wir seinen Spuren noch öfter begegnen. Aha, hier hat er weitere Hinweise hinterlegt:„Seitenränder sollten nicht zu klein sein. Falls die Arbeit gebunden wird (bzw. Klemmschiene, Folder), so kann der linke Rand durchaus um die 4 cm breit sein. Der untere Rand darf breiter als der obere sein, weil Zettel häufig unten gehalten werden.Beidseitig bedruckte (gebundene) Arbeiten sollten

andere Rändereinstellungen haben: Der Rand ins-gesamt in der Doppelseitenmitte sollte dann etwa

so groß sein wie jeweils ein äußerer Rand.“Und der Herr des Layout-Dschungels hat weitere Spuren hinterlassen, die aus dem Dickicht hinaus führen:

„In die Kopf- oder Fußzeile gehört bei mehrseiti-gen Arbeiten zumindest die Seitenzahl. Bei län-geren (Diplom/Master-)Arbeiten ist ein „lebender Kolumnentitel“ sinnvoll (das aktuelle Kapitel oder Unterkapitel erscheint in der Kopfzeile zur Orientierung). Eine Trennlinie zum Text kann vor allem bei der Kopfzeile sinnvoll sein.“Auch mit Absätzen und ihrer Gestaltung kennt sich Headfoot aus: „Grundsätzlich erlaubt in wissenschaftli-chen Texten sind linksbündiger Flattersatz (unruhige rechte Textkante) oder Blocksatz. Flattersatz zeichnet sich wegen der kons-tanten Wortzwischenräume durch einen

gleichmäßigen „Grauwert“ aus. Beim Blocksatz ist häufig (automatische) Worttrennung nötig, wenn das Ergebnis harmonisch und dadurch professionell aussehen soll.Zum Zeilenabstand: 1,5-facher Zeilenabstand nur dann verwenden, wenn es explizit verlangt ist. Alle typographisch anspruchsvollen Werke (Bücher, Zeit-schriften, …) verwenden einfachen Zeilenabstand!“Der Layout-Dschungel ist ein farbenfrohes Ge-hölz. Trotzdem sei mit Farbe aufzupassen, meint Headfoot:„Farben verwenden ist grundsätzlich nicht verboten, allerdings wirkt zu bunt leicht einmal kitschig oder unprofessionell. Zu bedenken ist auch noch, ob die Arbeit nur digital abgegeben wird oder in Papier-form. Nicht alle Laserdrucker und Kopierer sind der Farbe mächtig, was berücksichtigt werden will. Da-her im Zweifelsfall ausprobieren, ob das Schriftstück auch als Schwarz-Weiß-Kopie eine gute Figur macht.“Somit ist unser kleiner Dschungel-Trip fürs Erste überstanden – dank Headfoot.

Fantastic Four:Die Superheroes des Schreibens

Thema

Schreiben/Schrift

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Nachteil: Sätze werden länger,2.Binnen-I, Schrägstrich oder Gender-Gap (SchülerIn-nen, Schüler/innen, Schüler_innen) – Nachteil: führt oft zu grammatikalisch aufwendigen „Problemen“ durch Artikel.3. geschlechtsneutrale Formulierungen bzw. Um-schreibungen (die Lernenden, die Studierenden, ...). – Nachteil: die Geschlechter gehen verloren.Aus ästhetischen und orthographischen Gründen ist Gender-Girl eine Freundin der 3. Variante, wobei „eine gewisse Kreativität notwendig sein kann“, wie sie feststellt. Beispiele: „der Leh-rer oder die Lehrerin“ wird zur „Lehrkraft“, „jeder und jede“ wird zu „alle“, „der Direktor oder die Direktorin“ wird zur „Direktion“. Somit kann oft auf die bei vielen unbeliebten, aufwendi-gen Paarformen oder Binnen-Is verzichtet werden. Gender-Girl empfiehlt: „Sei so konsequent wie ir-gendwie möglich!“ und meint damit, dass beispiels-weise Binnen-I und Gender-Gap nicht gleichzeitig in einem Text verwendet werden sollten.Der konsequente Gebrauch der gendergerechten Sprache ist oft anstrengender und gefinkelter als erwartet. Allerdings: Ist es zu mühsam, bist du zu dumm! Eine gewisse Sensibilisierung dafür ist not-wendig. Nehmen wir uns Gender-Girl als Vorbild: Gender-Girl sieht die Wörter „Lehrertisch“, „Part-nerarbeit“, „Schülerperspektive“, schlägt Alarm, geht über zum Angriff und attackiert mit „Tisch der Lehrkraft“, „Zweierteam“ und „Lernendenper-spektive“ – und ist siegreich!Pass also beim Schreiben deiner Texte auf: Trage auch du dazu bei, dass unsere Welt wieder ein bisschen gerechter wird! Gender-Girl hilft dir, wenn du nicht mehr weiter weißt! Also, wenn du wieder einmal in der textproduk-tiven Zwickmühle sitzt, rufe laut um Hilfe – und hoffe, dass dich die Fantastic Four gehört haben! Eine andere, in der Realität wohl zuverlässigere Möglichkeit, ist auch leicht zu finden: Die Lehr-buchsammlung im Keller der UB bietet gleich im ersten Regal links passende Bücher, wie z. B. „Schreiben und Publizieren in den Natur-wissenschaften“ von Ebel, Bliefert, Greulich.

sollten kursiv (passive Auszeichnung, fällt erst beim Lesen auf) oder (halb)

fett (aktive Auszeichnung, springt schon von Weitem ins Auge) sein.“

Für Überschriften ist eine aktive Auszeichnung sinnvoll, häufig wird hierbei auch eine häkchen-lose, „klarere“ Schrift verwendet, damit die Glie-derung noch deutlicher wird: Also z. B. Times für den Fließtext, Arial für Überschriftenartiges

verwenden.„Sans-Serif-Boy, gibt es noch weitere typographi-sche Regeln?“Seine Antwort: „Jawohl, die gibt es! In Tabellen nach

Möglichkeit keine vertikalen Linien verwenden und auch mit horizontalen Linien sparen. Für mathe-

matische Formeln, chemische Gleichungen oder physikalische Einheiten gibt es auch (internationale) Vorgaben! Aber die Details solltest du lieber selbst nachlesen ...“

Gender Girl, die Rächerin der Ge-schlechter

Gott sei Dank! Es ist Gender-Girl, die Bekämpferin aller geschlechterbetreffenden Ungerechtigkeiten! Sie hat einen sechsten Sinn dafür, Benachteiligun-gen einzelner Geschlechter aufzuspüren und ist immer tapfer zur Stelle, um Fairness und Gleich-behandlung zu garantieren.

Sensibilisieren!

Die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache ist in der Satzung der Uni Graz fixiert und betrifft auch sämtliche Schriftstücke von Studie-renden. (Es gibt nämlich wissenschaftliche Unter-suchungen, dass die geschlechtssensibilisierende Sprache doch einen Unterschied macht.) Die Verwendung von dümmlichen Generalklauseln (z. B. „Mit der männlichen Form ist immer auch das weibliche Geschlecht gemeint.“) ist dabei ausdrücklich verboten!Gender-Girl bietet folgende Varianten an:

1.Paarformen (die Schüler und Schülerinnen) –

Sans-Serif-Boy,der Typograf

Bewaffnet mit z wei Ts – einem ohne Serifen (Häk-chen) und einem mit – ver-drischt er alle und alles, was typographisch mangelhaft ist. Als letzter großer Verteidiger der Satz-kunst unterstützt er alle, die sich an typographische Regeln halten.

Die Wahl der Qual: Schriften und Auszeichnungen? San-Serif-Boy kennt sich aus!

Sans-Serif-Boy verkündet: „Für das optische Er-scheinungsbild von großer Bedeutung ist die Wahl der Schrift inkl. ihrer Größe sowie der besonderen Formatierungen (Fachausdruck: „Auszeichungen“) Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Typographen oder LaTeX.“ Und damit hat er selbstverständlich Recht. Die Schriftgröße soll etwa 10-12 Punkt (pt) betragen (groß wirkende, breite Schriften wie Arial oder Helvetica etwas kleiner). Pro Zeile sollen laut Typographie-Regeln etwa 70-80 Zeichen (inkl. Leerzeichen) Platz haben – das ist in der Praxis recht wenig, weswegen große Ränder erforderlich wären. Sans-Serif-Boy ist hier etwas nachsichtig und erlaubt auch um die 95 Zeichen.Danke, Sans-Serif-Boy!Immer, wenn ein verzweifelter Hilferuf (z. B. „Das ist ein Hilferuf, Sans-Serif-Boy! Welche Schrift soll ich verwenden?“) ertönt, eilt Sans-Serif-Boy hel-fend zu Hilfe und antwortet hilfreich: „Verwende

so wenige Schriften wie möglich! Übliche Schriften mit Häkchen (Serifenschriften, „klassisches Buch-Aussehen“) sind Times oder Palatino, gängige ohne

Häkchen (Sans Serif, „moderneres, technischeres Aussehen“) sind Helvetica, Arial oder Calibri.“„Sans-Serif-Boy, wie muss ich Text hervorheben, damit du mich nicht verhaust?“ Dazu meint unser Held: „Hervorhebungen von Text

von Martin Glatz

Thema

Schreiben/Schrift17

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Martin Glatz hat seine „Tier“-liebe entdeckt.Zumindest einmal pro Jahr nimmt er sich ein Herz und gönnt einem Buch seiner Wahl etwas Auslauf.

Die E-lektronische Rasse: E-Books:

Universitäten sind bekanntlich Vorreiterinnen technologischer Entwicklungen, was sich dadurch zeigt, dass es Bücher nicht nur in Papierform gibt, sondern auch als spezielle Rasse („pdf-Files“).Naturwissenschaftlich ausgedrückt:Tamogotchi : Tier = E-Book : Buch. Wo man die kriegt?Wieder unigrazonline -> Bibliothek -> Erweitert(e Suche), mit Erscheinungsform – na was wohl – „E-Book“. Dann das gewünschte Schlagwort (z. B. „Physik“) eingeben und suchen. Ein Klick auf „eDOC“ und „Volltext“ führt dann auf externe Seiten, wo wir uns die Bücher kapitelweise (ver-flucht!) anschauen/herunterladen können. Um Zugriff zu haben, müssen wir eingeloggt sein (bzw. außerhalb vom Campus einen VPN-Client haben). Anleitungen dafür finden sich auf der Bibliothekshomepage.Um für die E-Books ein wenig Werbung zu ma-chen: Bitte, bitte unbedingt nützen, damit auch die zukünftigen Studierenden diese zur Verfügung haben! Das System zählt nämlich mit, wie oft welches Buch genützt wird – und die Universität gibt ungern viel Geld für nicht genutzte Angebote aus – angeblich zumindest.Einige VertreterInnen aus den Studienrichtungen (M, Ph, Ch, Bio, Molbio):Lineare Algebra (Fischer), Mechanik (Fließbach), Chemie (Mortimer), Biosystematik (Lecointre), Der Experimentator: Molekularbiologie / Genomics (Mülhardt) ....Resümee:Wir haben also gesehen: 1.Bücher sind in Zoos, auch „Bibliotheken“ ge-nannt, systematisch geordnet eingesperrt.2.Nur wenn sie „ausgeliehen“ werden, bekommen sie etwas Frischluft.3.Alle Bücher freuen sich über etwas Bewegung!4.Wenn wir sie nicht mehr mögen, dürfen wir sie wieder ohne schlechtes Gewissen einsperren – bei Haustieren ist das nicht so leicht möglich!Daher: „Bitte, Bitte, nehmen S’ doch ein Buch! Es ist so a lieber Begleiter, und i bin davon überzeugt, dass Sie ganz viel Freude mit ihm haben werden!“

unigrazonline -> Bibliothek), wobei der Account einmalig aktiviert werden muss. Benutzername ist „BSMatrikelnummer“, Passwort das Geburtsda-tum im Format JJJJMMTT (Beispiel: „BS7612334“ und „19881229“). Je nach Bestellzeit ist das er-sehnte Buch bereits am selben Tag oder eben erst am nachfolgenden Tag abholbereit – und wird bei Nichtabholung nach etwa einem Werktag wieder zurück ins Magazin geschickt.Im Keller ist die nützliche Lehrbuchsammlung, in der wir uns die Bücher noch ansehen können (einem jeden Gaul schaut man ins Maul!) und dann beim Schlüsselschalter ausleihen dürfen. Dort finden sich berühmte Klassiker wie die „Biochemie“ vom Voet. Die meisten Exemplare gibts mehrfach, trotzdem zahlt sich rechtzeitiges Hingehen aus, wenn wir uns das schönste und neueste sichern möchten.

Öffnungszeiten (Lesesaal / PC-Arbeitsplätze):Mo – Fr, 8:30 – 20:00 Uhr,Ausgabe:Mo – Fr, 8:30 – 19:30 Uhr,Bestellung bis 13:00 Uhr:Abholung am selben Tag ab 14:00 Uhr,Bestellung nach 13:00 Uhr:Abholung am nächsten Werktag ab 10:00 Uhr,Anzahl und Fristen: 25 Bücher, 30 Tage. (Lehrbuchsammlung 60 Tage). Ausnahmen u. a. für Diplomarbeitsschrei-berlinge möglich.

Nach Arten geordnet: die Instituts- und Fachbibilotheken

Es gibt auch einige ausgelagerte kleinere Zoos, die Literatur nur aus einem bestimmten Bereich anbieten. Hier finden sich meist die jeweiligen wissenschaftlichen Zeitschriften. In diesen Sammlungen will das Buch noch selbst aus dem Regal geholt werden. Gesucht werden kann das jeweilige gute (Schrift)Stück dennoch über das Online-System.Eine Übersicht der Standorte und Öffnungszeiten findet sich im Internet. Suchbegriff: „uni graz bibliotheken“ -> „Bibliotheken“.

Es gibt eine Klasse von „intelligenten Lebewesen“, die eigentlich immer nur faul herumstehen. Nein, nicht StraßenarbeiterInnen oder PolitikerInnen, sondern Bücher. Neben ihrer dekorativen Auf-gabe sind Bücher, so hat man mir gesagt, auch auch zum Lesen da – was man sich wohl in etwa als „Umkehrfunktion“ zum Schreiben vorstellen kann.Eingesperrt sind sie, die Armen, wie die Hühner auf der Stange, ohne dass sie überhaupt Platz zum Luftholen haben. Für Hühner gibt es ja mitt-lerweile ein EU-Verbot der Massenkäfighaltung, für Bücher ist dies jedoch noch nicht der Fall. Das nenne ich Diskriminierung!Die Zoos bzw. Tierhandlungen nennen die Bü-cherhalterInnen dann „Bibliotheken“, um die mi-serablen Haltungsbedingungen zu verschleiern. Auch die Uni Graz gehört zu den Zoo-Betreibe-rinnen und Zoo-Betreibern, die bemüht sind, die Bücher-Bestände zu erhöhen. Bücher paaren sich leider (noch?) nicht, sie müssen gekauft werden. Und die fetten Schinken (geeignet übrigens auch für VegetarierInnen) sind gar nicht billig; 40 € bis 70 € kosten die gleich einmal.Darum bietet unser Zoo ein besonderes Service, das es uns erlaubt, die Bücher zu mieten. Und wenn wir ihrer überdrüssig sind, können wir sie – ohne schlechtes Gewissen – zurückgeben und einsperren lassen.

Der Hauptzoo: die Hauptbibliothek

Untergebracht im (Überraschung!) Hauptge-bäude befindet sich dort u. a. das unterirdische Magazin, das die meisten Käfige beherbergt. In diesen Katakomben werden Bücher nicht an der Leine geführt, sondern in Einkaufswagen herumchauffiert, um sie zu den überirdischen Schaltern zu bringen.Gleich im Eingangsbereich des Zoos finden sich die Schlüsselausgabe für Schließfächer (wir dürfen keine Taschen und Mäntel in die weiteren Räumlichkeiten mitnehmen) sowie die Schalter für die Buchrück- und -ausgabe.Zum Entlehnvorgang: Die Bücher müssen im Internet vorbestellt werden (-> Visitenkarte im

Thema

NAWI

Martin Glatzstudiert Mathematik

und Chemie auf Lehram

Der beste Freund des Studis ...

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wird. Wenn ihr für Laborübungen angemeldet seid, zählen diese bereits als absolviert für die STEOP-Regelung. Deshalb achtet bitte darauf, dass ihr die STEOP so schnell als möglich abschließt, damit ihr am Ende des 2. Semesters die Prüfungen aus „Anorganischer Chemie I“ und „Physikalischer Chemie I“ absolvieren könnt. Diese Lehrveranstal-tungen sind Voraussetzung für die Laborübungen des 3. Semesters.

- NAWI Graz Evaluierung

Die gesamte NAWI-Graz-Struktur befindet sich zurzeit in einer mehrstufigen Evaluierungsphase. Ein Teil dieser Evaluierung ist ein Fragebogen, der in den nächsten Tagen an alle NAWI-Graz-Studierenden ausgesendet wird. Wie bei der LV-Evaluierung gilt auch hier: Es ist eure Chance, bei den EntscheidungsträgerInnen an den Unis Gehör zu finden – und je zahlreicher und umfangreicher die Rückmeldungen sind, desto gewichtiger ist auch eure Meinung als Ganzes. Nutzt vor allem auch die Möglichkeit, eure Meinung in den freien Textfeldern zu bekunden!

- Vorstellung möglicher Themen für Bachelorarbeiten

Für alle von euch, die noch nicht wissen, wo sie ihre Bachelorarbeit schreiben werden, haben wir eine Informationsveranstaltung organisiert. Vertreter der Institute der TU und Arbeitsgruppen der KFU werden über ihre Forschungsgebiete berichten. Außerdem erfahrt ihr mehr über eure Möglichkeit, eine Bachelorarbeit zu verfassen. Die Vorstellungstage sind am 14.6.2012, im HS-H, und am 28.6.2012, im HS 80.01 jeweils von 13:00 bis 15:00 Uhr.

nehmen ihre Evaluierungen ernst. Leider wird die Funktion viel zu selten benutzt; das macht es für uns schwierig, selbst allgemein bekannte „Missstände“ anzusprechen. Aber es ist auch wichtig, positive Dinge so anzusprechen. Lasst euch nicht täuschen: Auch wenn die Evaluierun-gen nicht freigeschalten werden, können wir sie trotzdem einsehen und sie werden gelesen! Je mehr Evaluierungen ausgefüllt werden, desto mehr Aussagekraft steckt dahinter. Denkt daran: Evaluierung ist Ehrensache!

- Prüfungsbeispielsammlung (PBS)

Die PBS ist eines unserer Projekte, das im Uni-Alltag den meisten praktischen Nutzen hat. Wie schon in der Einleitung erwähnt, steht und fällt die PBS mit eurer Mitarbeit. Bitte stellt also eure Prüfungen online. Damit ihr euch besser zurecht-findet, haben wir die PBS auch etwas ausgemis-tet. An dieser Stelle möchten wir nochmal mit Nachdruck erinnern: Ihr habt das Recht, bei der Einsichtnahme eine Prüfung zu kopieren! Sollte euch dieses Recht verweigert werden, teilt es uns unbedingt mit. Die PBS erreicht ihr unter www.pbs.htu.tugraz.at.

- Studieneingangs- und Orientie-rungsphase (kurz STEOP)

Seit dem Wintersemester 2011 gilt die Studie-neingangs- und Orientierungsphase für Stu-dienanfängerInnen. Wie ihr sicher wisst, ist es euch deshalb nur möglich, 30 ECTS zuzüglich der STEOP-Lehrveranstaltungen zu absolvieren. Deshalb sind bereits erste Probleme bzgl. mancher Prüfungsanmeldung aufgetreten. Die größten Probleme treten dabei bei der „Vorlesung aus All-gemeiner Chemie“ auf, da für die Korrektur dieser Prüfung sehr viel Zeit in Anspruch genommen

Liebe Studienkolleginnen und Studi-enkollegen!

Als Studierendenvertretung bemühen wir uns, ein positives Klima der Gemeinschaftlichkeit auf der Uni zu erzeugen. Ein Klima, in dem man sich wohlfühlt, einen Ort, an dem es eine Art "kollek-tives Bewusstsein" als ChemiestudentIn gibt und es einem leicht(er) fällt zu lernen. Wie würde der Universitätsalltag aussehen, wenn in der Vergangenheit niemand da gewesen wäre, um den Lehrenden ein Feedback zu geben, um Prüfungen über die Prüfungsbeispielsammlung (PBS) online zu stellen, um sich für faire und an-genehme Bedingungen einzusetzen? Das schwierige an diesem Engagement ist, dass es jahrgangsübergreifend ist: Man selbst hat die Prüfung geschafft – wenn man dann später zur Einsichtnahme geht, die Prüfung kopiert und sie in die PBS stellt, dann nützt dass „nur“ den Studis des nächsten Jahrgangs. Einige der nachfolgen-den Dinge bauen auf dieser Art des Engagements auf, zu dem wir euch auf diesem Wege anregen wollen. Zusätzlich zu diesen Dingen wollen wir euch auch Informatives, Wissenswertes und Lus-tiges mitteilen.

Eure IV-Chemie

- Evaluierung

Wir können nicht in jeder LV sitzen und wissen deshalb nicht immer über Probleme Bescheid. Deshalb sind wir darauf angewiesen, dass ihr uns mitteilt, wenn es wo hapert – wir tragen eure Kritik, Wünsche und Anregungen gerne zu den Lehren-den. Am aussagekräftigsten sind eure Meinungen aber, wenn ihr die Lehrveranstaltungsevaluierung im Online-System nutzt. Damit können wir den Lehrenden schwarz auf weiß vorlegen, wo die Probleme liegen und die meisten Lehrenden

News aus dem Studium

Chemie Chemie: Aktuelle Neuigkeiten - Wissenswertes fürs zweite Semester

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hatte: Der Deckel sauste ruckartig davon, glitt ihm aus der Hand und flog in hohem Bogen aus dem Fenster. Glücklicherweise ist niemand dabei verletzt worden :)

Zwar nichts aus dem Labor – aber auch relativ interessant / witzig und nützlich zu wissen: Der Enzyminhibitor ADH-Blocker heißt eigentlich Alkohol Dehydrogenase Blocker und es reichen bereits ein paar Tropfen davon im Bier, dass man den Alkohol nicht mehr abbauen kann und im Prinzip einen Dauerrausch hat.

Heißes Glas sieht aus wie kaltes Glas. So wie alles andere eigentlich auch.

Studi X nimmt seinen Rundkolben mit Produkt aus dem Ölbad und setzt ihn ohne Stopfen auf den Korkring. Durch das Öl rutscht der Kolben zur Seite und ergießt seinen Inhalt über den Labortisch, was eine mehrstündige Probenbergung notwendig machte, die viel Zellstoff und Ausschütteln invol-vierte. Kommentar vom betreuenden Professor: „Das hätten Sie auch gleich aufschlecken können.“

Studi X hatte beim Ionenlotto einen Siedeverzug und hatte auch alle Sicherheitshinweise beachtet (nicht auf die Nachbarinnen und Nachbarn zielen). Trotzdem schaffte es ein Spritzer Lösung aus der HCl-Gruppe bis zur nächsten Laborbank (3 Meter entfernt), um dort in 45°-Winkel durch den Spalt zwischen Laborbrille und Stirn von Kollege Y zu fallen. Merke: „Der Tropfen geht immer genau ins Aug …“

Studi X holte beim Ionenlotto seinen Betreuer, um zu fragen, ob das wild köchelnde Gebräu am Tisch - und nicht wie gefordert im Abzug - eine positive Marsh'sche Probe war. Der Nachweis war zum Glück negativ, die Arbeitsweise von Studi X auch.

Michael Tüchler

- Wissenswertes

Bäume werden im Herbst bunt, weil sie aufhören, Chlorophyll zu produzieren. Den Sommer über schützen farbige Antioxidantien wie Xanthophylle die Zellen in den Blättern vor Angriff durch Sauer-stoff. Im Herbst werden diese langsamer abgebaut als das Chlorophyll, welches bis dahin die Farbe überdeckt. Zusätzlich bilden sich im Herbst aus Kohlenhydraten bunte Anthocyane. Die populäre Vorstellung, Bäume würden das Chlorophyll im Frühling wieder aufnehmen, konnte noch nicht bestätigt werden.

Leopold Lindenbauer

- Schwank aus dem Laboralltag

Aufpassen beim unsachgemäßen Hantieren mit Aceton: Studi X hat viele Glasgeräte mit viel Aceton gewaschen, frei nach dem Motto: „Viel hilft viel“. Tatsächlich hatte sich eine Wolke aus Aceton um ihn gebildet, die sich spontan entzündet hat, als ein elektrostatisch aufgeladener Studi Y an ihm vorbei ging und der Funken übersprang.

Bei der Synthese von dppe (1,2-Bis (diphenyl-phosphino)ethan) wird elementares Natrium in flüssigem Ammoniak gelöst und danach reagiert es weiter. Nach vollständiger Reaktion verdampt das Ammoniak und die Reaktion wird wässrig auf-gearbeitet. Blöd nur, dass das Natrium von Studi X nicht vollständig abreagiert hatte, und als Studi X Wasser in den Dreihalskolben gab, kamen ihm aus allen drei Öffnungen die Flammen entgegen. Es dauerte relativ lange, bis die Augenbrauen wieder nachgewachsen waren …

Beim Öffnen eines Exsikkators ist zu beachten, dass dies sehr gefühlvoll zu tun ist und das Fens-ter dabei geschlossen sein sollte. Sonst passiert dasselbe wie Studi X, der beides nicht beachtet

- Fakultätsfest

Das mittlerweile zur Tradition gewordene Fakul-tätsgrillfest im Innenhof in der Kopernikusgasse findet auch heuer wieder statt. Der Termin steht noch nicht fest, vermutlich wird es aber Ende Mai stattfinden. Ihr seid natürlich recht herzlich eingeladen!

- Das StV-Seminar und unsere Sit-zungen

Am Wochenende um den 28.4. begab sich die ganze StV auf den Salzstiegl, um fleißig an neu-en Ideen und alten Projekten zu arbeiten (und unter anderem um an diesem Text zu schreiben ;)). Einige Eindrücke von unserem fleißigen Werk findet ihr auf Facebook oder unserer Homepage. Aber auch nach dem Seminar geht der Alltag im üblichen Rhythmus weiter: Unsere Sitzungen finden jeden Montag um 18:30 im „Kammerl“ in der Münzgrabenstraße bei der TU statt. Wenn ihr mitarbeiten wollt, Anregungen, Lob oder Kritik habt, schaut vorbei. In näherer Zukunft wird es "Freiluftsitzungen" geben, spitzt die Ohren, wer kommt und sich einbringt, kriegt einen Weißen Spritzer oder ein Bier.

- Homepage, Facebook

An dieser Stelle möchten wir noch auf unsere zwei wichtigsten Informationskanäle hinweisen: die Homepage (www.chemiegaz.at) und unsere Facebook-Gruppe "Interessensvertretung Che-mie". Dort findet ihr neben aktuellen Informati-onen auch Links zur PBS und andere nützliche Dinge wie die Termine und nähere Infos zu den genannten Veranstaltungen.

Leopold Lindenbauer, Eduard StadlerNews aus dem Studium

Chemie21

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CuKo: Curricula-Kommission. Ein Gremium, das für die je-weiligen Studienpläne und die Lehrplanung zuständig ist.

(Um diesen Bruch ein wenig zu entschärfen, hat die ig-mathe auch dieses Jahr wieder die Info-

Veranstaltung „Warum Mathe?“ abgehalten, an der 15 interessierte Maturanten und Maturantinnen

begeistert teilgenommen haben. Vielleicht erinnert sich jemand daran, dass die Vorlesung Analysis I

einmalig an einem Freitag stattgefunden hat – das war der Grund. Sämtliche Unterlagen finden sich auf unserer Homepage: http://oehweb.uni-graz.at/mathematik/).

Insgesamt ist es nachvollziehbar, wenn (und dass) es immer wieder einmal Beschwerden gibt, LVen seien zu schwer oder Mathe auf der Uni habe überhaupt nichts mit Schulstoff zu tun. Darf man daher vereinfacht sagen, dass alle Mathe-Lehramtsstudierenden ein möglichst an-spruchsloses, schnellstmöglich studierbares, nur Schulstoff behandelndes Studium haben wollen? Das hoffe ich nicht – geht es doch um die Qualität der zukünftigen Lehrkräfte!

Ich bin davon überzeugt, dass wir sehr wohl Stu-dierende haben, die über den Tellerrand blicken (wollen), die Mathematik grundlegend verstehen wollen. Die wissen wollen, wie die verschiedene Teilgebiete ineinandergreifen und sich gegensei-tig ergänzen, um ihr Fach authentisch verkaufen können, die mathematisch wahrhaft kompetent werden wollen und demnach im Unterrichtsge-schehen ihre geistigen Kapazitäten auf andere Aspekte legen können…

Mir ist aber auch klar, dass sich viele dieser Ansich-ten erst mit dem Studium entwickeln (können), falls man reflektiert, hinterfragt und auch selbstkri-tisch ist. Lernen, Lehrkraft-Werden und Lehrkraft-Sein sind bekanntlich Entwicklungsprozesse.

Als Studienvertreter unterstütze ich daher diejeni-gen Studierenden, die ihr Studium ernst nehmen und viel (Sinnvolles) lernen wollen, um kompeten-

Lehrkräfte als Publikum haben). Die restlichen 20 ECTS sind der Fachdidaktik (zumindest formal) zugeordnet …

Zum Vergleich dazu: Kommt die „LehrerInnenbil-dung NEU“ so wie von der Vorbereitungsgruppe vorgeschlagen, so reduziert sich die gesamte fachwissenschaftliche Ausbildung eines UFs auf maximal(!) 60 ECTS, wobei hier ebenfalls schon Fachdidaktik-Anteile enthalten sind. 15 ECTS kommen für die Spezialisierung auf Sek 1 oder Sek 2 hinzu, 15 ECTS für eine pädagogische Spezialisierung (angeblich mit Fachbezug). Im Master kommen dann noch einmal 30 ECTS mit Fachbezug dazu. Es darf also mit einer echten Re-duzierung der fachwissenschaftlichen Ausbildung gerechnet werden! Allerdings: Fix is' nix!

Insgesamt sind somit durch die Uni / Studien-planarchitektur bestimmte Rahmenbedingungen vorgegeben – auch organisatorische (z. B. „wie viel Personal steht für Lehre zur Verfügung“). Dadurch wird ein neuer Plan doch in ein Korsett gezwängt …

… und das Interesse der Studieren-den? Hauptsache leicht? Die Uni gibt den Rahmen vor – wir Studierende müssen darin (über)leben. Vor allem am Beginn haben / hatten wir häufig mit ihr zu „kämpfen“, ist doch der Einstieg in ein Mathe-Studium meist ein Sprung ins kalte Wasser – samt einem Schlag ins Gesicht. Das hat mehrere Gründe: den Niveau-Un-terschied vom anspruchslos(re)en Mathe-Schulun-terricht zu den gehobenen Uni-Anforderungen; den Sprung von der Verantwortungslosigkeit im Klassenzimmer zur Selbstständigkeit und zum eigenverantwortliche Lernen; die mathematische Umorientierung vom simplen Operieren („Rech-nen“) zum Begründen und Beweisen....

Durch die Mathe-Bachelorplan-Umstellung (seit März eine beschlossene Sache!) wird eine Ad-aption des Lehramts notwendig / sinnvoll. Die Details werden noch in diesem Semester in den jeweiligen CuKos besprochen (und beschlossen). Einige Überlegungen dazu:

Der wissenschaftlicheAnspruch der Uni...

Unis rühmen sich mit ihrer Wissenschaftlichkeit und ihrem Niveau. Diese unvermeidbare Wissen-schaftlichkeit hat auf uns Lehramtsstudierende (gewöhnungsbedürftige) Auswirkungen: Pädago-gische Lehrveranstaltungen (LVen) sind sehr abs-trakt, theoretisch und „abgehoben“, Schulpraktika finden erst vergleichsweise spät statt (da vorher ein wissenschaftliches Basiswissen erworben werden sollte) und viele LVen sind Bachelor-LVen – nicht nur in der Mathematik.

An bestimmten (mathematischen) Mindestin-halten ist deshalb nicht zu rütteln, auch nicht im internationalen Vergleich: Die Analysis (I und II) und die Lineare Algebra (I und II) gibt es praktisch überall und sie gehören zur mathematischen Grundausbildung – Zahlentheorie, Algebra so-wie Statistik ebenso. Danach / daneben gibt es deutliche Unterschiede (auch im Ausmaß der Fachdidaktik): Während die einen häufig lehramts-spezifische LVen haben, müssen die anderen eine Auswahl an Bachelor-LVen etwa im Rahmen von Vertiefungskatalogen besuchen.

Momentan hat die Uni Graz diesbezüglich einen (unglücklichen?) Mittelweg: Im Unterrichtsfach (UF) Mathematik sind 111 ECTS zu absolvieren. Davon sind 79,5 ECTS echte fachwissenschaftliche Bachelor-LVen, 11,5 ECTS sind fachwissenschaftli-che LVen speziell für das Lehramt (wobei inhaltlich fast nicht zu merken ist, dass diese zukünftige

News aus dem Studium

Mathematik

Martin Glatzist Mitglied

der ig mathe

Mathematik-Lehramt = Bachelor/2 ?

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Reflexion – ausgehend von der eigenen Schulkar-riere – und einem gesteigerten mathematischen Bewusstsein zu tun, das direkte Relevanz für den Unterrichtsalltag hat. Dafür sind selbstverständlich auch fähige Lehrende nötig, die einen ordentli-chen Bezug zur Schule, Schulmathematik, Fach-didaktik und Didaktik mitbringen (Kommentar: Momentan wohl ausbaufähig!).

Ich denke, unserem momentanen Studium fehlt gerade dieser berufsbezogene Aspekt, der erken-nen lässt, dass die Uni-Mathematik nicht umsonst gelernt wurde. Studien zeigen, dass die Gefahr sehr groß ist, am Beginn der Unterrichtskarriere nur auf das in der Schule Gelernte zurückzugreifen – was eine 5-jährige (Aus)Bildung ad absurdum führt.

Die ig-mathe wird alles daran setzen, das Lehramts-studium für uns(ere) (zukünftigen) Studierenden dahingehend sinnvoller zu gestalten, sodass alle sagen können: „Ja, das Mathe-Studium hat zwar Niveau – wir lernen, was „echte“ Mathematik ist –, aber das Gelernte bringt uns tatsächlich später etwas in der Schule!“

Über den Autor:Martin Glatz ist Lehramtsstudent im fortgeschritte-nen Stadium, ist Mitglied der ig-mathe und hat als Tutor regelmäßig Kontakt mit Erstsemestrigen.

betiteln könnte. Diese sollen den Studierenden helfen, die so wertvolle Verknüpfung zwischen Schulmathe und Uni-Mathe herzustellen, eben damit die Fachausbildung nicht als wertlos, sondern als sinnvoll und hilfreich empfunden wird. Momentan haben wir hier eine gewisse Diskrepanz, die sich (auch) in der Unzufriedenheit unserer Studierenden äußert. Diese Verknüpfung selbstständig und alleine herzustellen, ist für uns Studierende sehr schwer, weswegen passende LVen und Inhalte nötig sind.

Die „Reflexion der Mathematik“ beinhaltet neben „Logik“ auch die „Geschichte der Mathematik“, die in unserem momentanen Studienplan leider gänzlich fehlt und eine echte Bereicherung dar-stellen würde. Mathematik ist nicht schon immer dagewesen; im Gegenteil, die einzelnen Definiti-onen, Sätze und Beweise stehen am Ende einer jahrhundertelangen Entwicklung – und werden uns meist (entgegen dieses Entwicklungsprozes-ses) deduktiv in Vorlesungen nähergebracht. Der für das Verständnis so entscheidende konstruktive Aspekt geht dabei oft verloren, obwohl er sowohl für die Schule als auch für die Wissenschaft so bedeutend ist.

Ergebnisse und Konsequenzen des Projektes. Ein Stück zum Abschnei-den …

Das Projekt wurde umfassend evaluiert und hat gezeigt: Durch sinnvolle, lehramtsrelevante Inhal-te sowie passende LV-Konzepte (-> Schnittstelle) wurde die Qualität der Lehrkräfte-Ausbildung gesteigert, die Studierendenzufriedenheit erhöht – und jetzt kommt’s –, ohne dass die fachliche Qualität darunter gelitten hat! Explizit die Ver-bindung von Schulstoff mit Uni-Stoff von einem höheren Standpunkt aus herzustellen, hat somit nichts mit Niveau-Verlust, sondern vielmehr mit

te Lehrkräfte zu werden. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, den vermeintlich sinnvollen Wunsch umzusetzen, das Studium bloß so einfach wie möglich zu haben. Trotzdem ist klar: Ein Studium muss schaffbar und studierbar sein – und nicht nur für die besten 5%. (Es lässt sich nicht leugnen, dass wir immer wieder Erstsemestrige haben, denen das Zeug zu einem Mathematik-Studium fehlt: Ehrgeiz, Interesse, Mindestmaß an Begabung, erwachsene Einstellung …)

Somit liegt es auf der Hand: Ein angemessenes Mathematik-Lehramtsstudium muss die Brücke schlagen können zwischen wissenschaftlicher Hochschulmathematik und (späterer) beruflicher Sinnhaftigkeit … Und es muss ein gesundes Mit-telmaß an hohen Leistungsanforderungen und Förderung / Unterstützung bieten. Sind diese Aspekte nun gleichzeitig realisierbar?

Ein umfassendes Konzept fürs Mathe-Lehramt …

Die mathematisch / fachdidaktisch angesehenen, deutschen Universitäten Siegen und Gießen ha-ben uns im Rahmen eines Projektes gezeigt, dass Wissenschaftlichkeit und Lehramtsbezug kein Widerspruch sein müssen. (Als E-Book über uni-grazonline erhältlich: „Mathematik Neu Denken“, Beutelspacher, 2011. Interessant ist vor allem Ka-pitel 10, das Empfehlungen für einen sinnvollen Lehramtsstudienplan für Gymnasiallehrkräfte gibt.)

Neben den obligatorischen mathematische Grundlagen, der Didaktik sowie einer mathema-tischen (Fach)Vertiefung sind darin zwei weitere Teilbereiche enthalten: „Schnittstelle“ sowie „Re-flexion über Mathematik“.

Unter „Schnittstelle“ fallen LVen, die man mit „Schulmathematik vom höheren Standpunkt“ News aus dem Studium

Mathematik23

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die einen der drei „Bio-Master“ in-skribieren wollen:

Wer diese Masterstudiengänge mit einem Chemie-Bachelor inskribieren möchte, muss nun gewisse Zulassungsbedingungen erfüllen (wir haben euch bereits mit einem Newsletter darüber informiert, in der Zwischenzeit kam es aber wieder zu Änderungen.) Die Curricula sind nun in den Mitteilungsblättern veröffentlicht und gelten ab dem WS 12/13. Molekulare Mikrobiologie: Wahlfachkatalog Biochemie und Biotechnologie (WFK-Bio) muss absolviert sein, zusätzlich müssen 10 ECTS aus den Fächern "Mikrobiologie und Zellbiologie" und "Molekularbiologie und Genetik" aus dem MolBio-Bakk. als Freifach absolviert werden. Biotechnologie: Aus dem WFK-Bio müssen fol-gende Lehrveranstaltungen absolviert werden: Genetik, LU aus Biotechnologie und das Seminar zu den LU aus Biotechnologie. Biochemie und Molekulare Biomedizin: Gleich wie Biotechnologie, zusätzlich die Vorlesung Biochemie II. Für Biomedizin und Biotech konnten wir erreichen, dass diese Regeln erst ab WS 13/14 in Kraft treten (bis dahin gelten die Aufnahmekriterien von 07W). Wer die Voraussetzungen nach Abschluss des Ba-chelors noch nicht erfüllt, kann unter Auflagen den Master inskribieren. Das bedeutet, dass während des Masters die zur Gleichwertigkeit fehlenden Lehrveranstaltungen nachgeholt werden müssen (max. 25 ECTS können so nachgeholt werden). Achtung: Diese Auflagen gelten in allen drei Mas-tern als Voraussetzung für viele Lehrveranstaltun-gen, jedenfalls für alle Labore!

von Leopold Lindenbauer für die IV Chemie

denen Symposien und Forschungsreferaten über Bereiche der Neuropsychologie, Entwicklungs-psychologie, klinischen Psychologie und, und, und (also viiieeel Psychologie), welche wirklich mehr als interessant waren, stand der Austausch der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Österreich sowie aus den beiden Nachbar-ländern Deutschland und der Schweiz auf dieser wissenschaftlichen Odyssee.

Ja klar, es wird geredet – und zwar viel –, aber (zumindest bei den

meisten) über die Forschung, neueste Entwicklungen, Er-kenntnisse und sonst allem,

was sich mit der Begriff Psychologie schmückt. Oft wird sogar richtig diskutiert, verehrte Kol-leginnen und Kollegen, und zwar mit Feuer, so-dass der einen oder dem

anderen Wissenschaftle-rin bzw. Wissenschaftler

schon mal Brandwunden zugefügt wurden. Also, liebe

Leserinnen und Leser: Zwischen der ÖGP-Tagung und Langeweile

konnte (zumindest vorwiegend) kein Zusammenhang festgestellt werden.

Eure IG Psychologie

ÖGP – welche Partei ist das denn? Dies ist wahr-scheinlich einer der ersten Gedanken von vielen Personen(war zumindest meiner), wenn sie dieses Kürzel auf diversen Plakaten gesehen haben. Fehl-anzeige, meine hochgeehrten Studienkolleginnen und Studienkollegen! Bei diesem parteiähnlichen Kürzel handelt es sich um die Österreichischen Gesellschaft für Psychologie und der diesjährige Tagung derselben.

Ja, Sie hören richtig: TAGUNG. Mhm, zunächst denkt man sich wahr-scheinlich: „Was wollen den die Psychologinnen und Psychologen tagen – die reden doch sowieso nur über Gefühle, wie sie sich fühlen und wie man sich fühlen könnte, wenn man dann stundenlang darüber geredet hat, was denn die Gefühle fürs Fühlen bedeu-ten.“ NICHT GANZ RICHTIG! Zumindest definieren wir Psy-chologinnen und Psychologen den Begriff Psychologie anders. Psychologie ist nämlich ein richtiger Bereich der Naturwissenschaften an dieser Universität.

Und dieses legendäre, alle zwei Jahre stattfinden-de Ereignis trägt nun dazu bei, sich über Entwick-lungen in den einzelnen Forschungsschwerpunk-ten auszutauschen.

Nun, wie kann man sich den Ablauf dieser Ta-gung vorstellen? Es war wie folgt, liebe Lesende. Dieses Fest des Wissens erstreckte sich über drei Tage – und begann FRÜH MORGENS zwischen 9 und 10, und endete am frühen Abend. Und das jeden Tag! Also hoch anstrengend für diverse Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Neben verschie-

News aus dem Studium

Psychologie ÖGP Neue Regelnfür ChemikerInnen

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von Studierenden für Studierende. Alle Studie-renden, die Zeit und Lust dazu haben, können sich einbringen – sei es, indem sie eigene Artikel schreiben oder aber in der Redaktion mitarbeiten und so helfen, den IWAN inhaltlich zu gestalten. Wir freuen uns über jede Mithilfe, da dadurch der IWAN ausgewogener, umfangreicher und somit interessanter wird.

Du musst keine Erfahrung im Medienbereich haben. Interesse am Mitgestalten einer Zeitschrift und generell am Schreiben reicht. Falls du Interes-se hast, melde dich einfach: [email protected].

IWAN online

Den IWAN gibt es nicht nur in gedruckter Form; auch online könnt ihr die Ausgaben lesen. Auf der Homepage des IWAN (oeh-fv-nawi.uni-graz.at/de/iwan/) findet ihr im Archiv Ausgaben zurück bis ins Jahr 1993 zum Nachlesen. Die letzten Ausgaben gibt es auch zum Direkt-im-Browser-Nachschmö-kern, und zwar unter http://issuu.com/iwan.nawi.

Auch auf Facebook sind wir inzwischen vertreten: http://www.facebook.com/Iwan.Nawinowna. Einfach liken, damit ihr keine Termine und Veran-staltungen des IWAN mehr verpasst.

Umfrage Detailergebnisse

Sämtliche Ergebnisse der Umfrage findet ihr auf der Homepage unterhttp://oeh-fv-nawi.uni-graz.at/de/iwan/umfrage/.

Es gab aber auch kritischere Rückmeldungen und viele Verbesserungsvorschläge. Auf einige möch-te ich ich im folgenden Text noch eingehen. Wir werden jedenfalls versuchen, viele Anregungen umzusetzen, auch wenn das nicht von heute auf morgen gelingen kann.

Eine Rückmeldung, die wir öfter bekommen haben, ist die Aussage, dass es viele Artikel über Psychologie und Mathematik gibt, aber wenige aus den restlichen Studienrichtungen. Dieser Umstand ist uns bewusst – und er wurde sicherlich nicht willkürlich herbei geführt. Es liegt eher daran, dass das Redaktionsteam derzeit nur aus Mathe- und Psychologie-Studis (und einem Chemie-Studenten) besteht und sich die anderen StVen vermutlich zu wenig mit dem IWAN identi-fizieren können.

Wir versuchen auch aktiv gegen die Mathematik- und Psychologielastigkeit vorzugehen und bemü-hen uns sehr, Beiträge aus allen Studienrichtungen zu bekommen. In jedem IWAN steht Raum für jede Studienrichtung zur Verfügung, nur leider wird dieser nur selten genutzt.

Deshalb meine Bitte an euch: Ändert das und schreibt selbst etwas! Der IWAN ist eine Zeitschrift

Wie ihr hoffentlich wisst, hat die IWAN-Redaktion zu Beginn des Semesters eine Umfrage unter den Studierenden durchgeführt. Da der IWAN eine Zeitschrift für Studierende sein soll, wollten wir wissen, was euch gut gefällt und wo Verbesse-rungsbedarf besteht. In diesem Artikel möchten wir euch nun die Ergebnisse der Umfrage prä-sentieren.

Vorab möchte ich mich im Namen der gesamten Redaktion bei allen Personen bedanken, die an der Umfrage teilgenommen haben. Es ist schön, dass sich einige von euch Zeit genommen haben und uns somit helfen, den IWAN weiter zu verbessern.

Ganz besonders gefreut haben wir uns über die vielen positiven Kommentare und die Anregungen, die uns mitgeteilt wurden. Es ist schön zu erfahren, dass sich die viele Arbeit in der Redaktion auszahlt und der IWAN gerne gelesen wird.

Da sich das Rätsel und auch die Latex-Reihe großer Beliebtheit erfreut, werden wir selbstverständlich versuchen, diese fortzusetzen. Beim Rätsel werden wir stärker variieren, und so wird es in dieser Aus-gabe statt des Logiktrainers ein Kreuzworträtsel geben. Betreffend Latex freut es mich, ankündigen zu dürfen, dass der Autor der Artikel, Martin Glatz, eigene (kostenlose) Latex-Kurse anbietet.

Auch unsere „verschrobene, nerdige Art“ werden wir beibehalten.

Erfreulich war auch der Umstand, dass Studis aus allen NaWi-Studienrichtungen1 teilgenommen haben.

IWANfreut sich.

IWAN-Umfrage

Umfrageerbenisse

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Ihr habt euch sicher genauso geschreckt wie wir, als wir nach den Osterferien an der Uni kopieren wollten: Die Kopierer abgeschlossen, Kabel hängen heraus, die neuen Multifunktionsgeräte z. T. schon angeschlossen und funktionsfähig – und alles ohne die gute, alte Quickkarte!

drucken. Dazu müssen allerdings der Druckertrei-ber etc. passend installiert werden. Beispiel: Für Mac OS orientiert man sich an der Anleitung, die für Bedienstete unter http://it.uni-graz.at/startseite/multifunktionsdrucker/ zu finden ist: „Einrichten eines Canon Multifunktionsdrucker unter Mac OS Lion“. Am Ende einfach „edvz;Name“ durch „bzedvz;XXname“ ersetzen und schon funk-tioniert es (zumindest bei mir).

Druck-/Kopier-Kosten: Schwarzweiß: A4: 5 Cent, A3: 10 Cent. Farbe: A4: 20 Cent, A3: 40 Cent. Scannen 3 Cent.

Schritt 5: Über die geschaffte Umstel-lung freuenWir müssen zugeben: Die Drucker sind deutlich besser, kennen das Wort „Farbe“ und sind super vernetzt. Es ist echt praktisch, wenn man vom eigenen Laptop Druckaufträge erteilen kann. Allerdings kommt man erst in den Genuss dieser Vorzüge, wenn man die System-Umstellung auch vollständig durchgeführt hat.Falls jemand Hilfe braucht: Die (bezahlten) Profis von UniIT (vormals „ZID“) stehen zur Verfügung, zu finden im Resowi, Eingang Schuberstraße!

PS: Im ÖH-Service-Center bleibt das Kopieren mit Quickkarte erhalten.

PPS: Warum jetzt auf einmal Scan-Kosten? Im Prinzip ist das für die nächsten 5 Jahre per Ver-trag fixiert – wirtschaftliche Gründe, heißt es. Die Universität war (angeblich) mehr oder weniger selbst nicht darüber informiert, wie und was nun genau umgestellt wird. Die ÖH hat zu spät davon erfahren und ist über die Kosten selbstverständlich unglücklich. Allerdings ist es wohl nicht realistisch, dass die betroffenen Verträge aufgelöst/abgeändert werden. (Was liegt, dass pickt!)

Schritt 3: Guthaben aufladenBargeldlos kann das Guthaben über das Internet aufgeladen werden. Möglich sind Kreditkarte, PayPal oder Sofortüberweisung, auf derselben Seite wie oben: https://guthaben.uni-graz.at/Einfach wie gehabt einloggen, dann „Budget“ und „Aufladen des Budgets“ ...Daneben besteht die Möglichkeit, im ÖH-Service-Center (Schubertstraße 6a, Hochparterre, durch die Glasschiebetüren durch) mittel Bargeld sein Guthaben auf den Druckaccount zu laden.

Schritt 4: Multifunktionsgeräte nutzenFarbe: Mittlerweile sollten sämtliche Kopierer durch neuere, moderne Geräte ersetzt sein. Die meisten Geräte (Typ C2020i) verfügen auch über Farbdruck (auswählen bei den Einstellungen).Scannen: Außerdem besteht die einfache Mög-lichkeit, in Farbe zu scannen und die Scans gleich an (s)eine Mail-Adresse zu senden. Mit der Option „An meine Mail-Adresse senden“ wird die Datei (Format ist üblicherweise pdf) flott an die eigene Adresse geschickt.USB-Stick: Auch sehr praktisch und höchst un-problematisch: ausdrucken mittels USB-Stick. Die neuen C2020i-Geräte verfügen links vom Touchpad über einen USB-Anschluss. Einfach das Speicher-medium auswählen, durch die Ordner klicken, die gewünschte Datei (pdf, jpg, Textdateien) markieren und drucken.Uniflow: Von den Uni-PCs kann über das Uniflow-Drucksystem ein Druckauftrag erteilt werden, der grundsätzlich an einem beliebigen Gerät abgerufen werden kann. Einfach mit der UNIGRAZcard am Ge-rät einloggen, Uniflow auswählen und drucken. Die Dateien sollten etwa 5 Stunden in der Warteschlage zum Drucken bereitstehen und werden danach ge-löscht. Die Kosten werden erst beim tatsächlichen Druck verrechnet.Für Profis: Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, über das Uni-W-LAN vom eigenen Laptop aus zu

Die UNIGRAZcard hat wieder eine Aufgabe be-kommen: nämlich die einer Kopierkarte. Aber dass die Bürokratie an der Uni sooo einfach nicht ist, versteht sich von selbst. Infos zur Systemum-stellung gibt’s auf http://it.uni-graz.at/startseite/multifunktionsdrucker/ (Ganz unten befinden sich auch pdf-Anleitungen für Studierende).Noch einmal speziell für euch zusammengesucht: Unsere fünf Schritte zum (Kopier)Erfolg:

Schritt: 1: Guthabenaccount aktivierenAm Anfang muss ein Account eingerichtet bzw. aktiviert werden, was so funktioniert:Die Guthabenverwaltung läuft grundsätzlich über das Internet, die Seite heißt https://guthaben.uni-graz.at/ -> „Erstanmeldung/ Neues Passwort erstellen“ -> UNIGRAZonline-Namen und E-Mail-Adresse eingeben und auf „Senden“ klicken.Auf die angegebene Adresse wird dann ein Mail nebst Passwort geschickt, womit das Einloggen möglich wird. Das Passwort kann unter „Meine Einstellungen“ geändert werden, wenn jemand z. B. sein übliches UNIGRAZonline-Passwort verwen-den möchte.Über diese Guthaben-Webseite ist auch der mo-mentane Guthabenstand einzusehen, der am Beginn 0 € beträgt, da noch kein Geld aufgeladen wurde. Außerdem gibt es dort ein Protokoll der letzten Druckaufträge.

Schritt 2: UNIGRAZcard freischalten („Erstmalige Identifikation“)Eine erstmalige Registrierung der UNIGRAZcard an einem der Geräte ist nötig: Dazu geht man zu einem der Geräte, legt die Karte auf das Kartenfeld (meist links vom Touch-Pad) und loggt sich einmalig mittels der UNIGRAZonline-Daten (XXname und Passwort) ein.Für die weiteren Druck-/Kopiervorgänge reicht es, die Karte auf das Feld zu legen, ohne immer Name und Passwort eintippen zu müssen.

News

UNI Kopier-System-Umstellungeine Nacht-und-Nebel-Aktion an der Uni Graz

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eigene Fristen. Für das Bachelorstudium findet die Zulassungsprü-fung am 4. September statt, die Anmeldung hierfür ist von 1. Juni bis 31. Juli möglich. 230 Personen werden aufgenommen.

Ab Herbst gibt es auch ein Masterstudium Psy-chologie; auch dieses ist zugangsbeschränkt. Hier findet die Prüfung am 5. September statt, die Anmeldefristen sind gleich wie für das Ba-chelorstudium.

Details für die Zulassungsregelungen im Psycho-logiestudium findet ihr auf der Homepage der Uni (http://www.uni-graz.at/studienzugang/ und dann „Zulassungsregelungen Psychologie).

Vorerfassung tot

Im Zuge dieser Neuordnung der Fristen wurde die verpflichtende Beratung vor einem Studium wieder abgeschafft – noch bevor sie das Licht der Welt erblickte (sollte ursprünglich 2013 kommen). Eigentlich wurde sie also abgetrieben.

Auch die verpflichtende Voranmeldung wurde (endlich) in den Müllkübeln der Geschichte ent-sorgt. Möge sie in Frieden Ruhen und nie wieder unschuldige Studierende (und Verwaltungsbe-dienstete an Unis) belästigen!

Ableistung eines freiwilligen sozialen Jahres, sofern zum 31. August bzw. 31. Jänner der Dienst geleistet wurde bzw. eine Einberufung bestand und der Dienst später nicht angetreten oder vor Ende der Nachfrist abgebrochen oder unterbrochen wurde;

4. Personen, die glaubhaft machen, dass sie durch ein unvorhergesehenes oder unab-wendbares Ereignis verhindert waren, die Frist einzuhalten und die kein Verschulden oder nur ein minderer Grad des Versehens trifft;

5. Personen, die nachweislich auf Grund von Be-rufstätigkeit oder Praktika daran gehindert wa-ren, innerhalb der allgemeinen Zulassungsfrist einen Antrag zu stellen;

6. Personen, die nachweislich auf Grund eines Auslandsaufenthaltes aus zwingenden Gründen daran gehindert waren, innerhalb der allgemei-nen Zulassungsfrist einen Antrag zu stellen.

Master- und Doktoratsstudien

Bei der Zulassung zu den Masterstudien ändert sich nichts, hier kann man sich nach wie vor inner-halb der Nachfristen (30. November im Winterse-mester, 30. April im Sommersemester) anmelden. Die Uni hat im neuen Gesetz auch die Möglichkeit bekommen, die Masterzulassung ganzjährig zu ermöglichen. Dies ist auch geplant und wird hoffentlich noch dieses Semester beschlossen. Ausgenommen von dieser Regelung ist die Psy-chologie, siehe weiter unten.

Bei Doktoratsstudien gibt es eine Verbesserung, hier wird auf Fristen gepfiffen und die Zulassung kann in Zukunft jederzeit erfolgen.

Psychologie

Das Psychologiestudium ist ja bekanntlich zugangsbeschränkt, damit einher gehen auch

Neben Studiengebühren bringt das kommende Semester auch Änderungen bei den Zulassungs-fristen. Dies ist für all jene interessant, die ein neues Studium (auch ein Master- oder Doktoratsstudium) beginnen wollen.

Gleich vorweg: Die Fristen für die Rückmeldung von bereits bestehenden Studien ändern sich nicht. Hier hat man nach wie vor bis 30. Novem-ber im Wintersemester bzw. bis 30. April 2013 im nächsten Sommersemester Zeit, um sich an der Uni rückzumelden.

Vorverlegte Zulassung

Wenn man im Wintersemester ein neues Bachelor- oder Diplomstudien beginnen will, so kann man sich nur mehr bis zum 5. September inskribieren (dafür startet die Zulassung auch früher). Da es keine Regel ohne Ausnahmen gibt, gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel: Diese gelten etwa für Maturantinnen oder Maturanten, die erst im September ihre Matura machen oder auch für Leute, welche die Zulassung zu einem zugangs-beschränkten Studium nicht schaffen und daher etwas anderes studieren. Diese haben weiterhin bis zum Ende der Nachfrist (30. November) Zeit, sich für ein Studium einzuschreiben.

Die Ausnahmeregeln im Detail:

1. Nichtbestehen eines Aufnahme- oder Zulas-sungsverfahrens oder der Studieneingangs- und Orientierungsphase in einem anderen Studium, sofern das Ergebnis für das Winterse-mester erst nach dem 31. August, für das Som-mersemester erst nach dem 31. Jänner vorliegt;

2. Erlangung der allgemeinen Universitätsreife für das Wintersemester erst nach dem 31. August, für das Sommersemester erst nach dem 31. Jänner;

3. bei Zivildienern, Präsenzdienern und bei

Lösungen zum NAWI-Rätsel

Senkrecht:1 Immunglobuline, 2 Kraftwerk, 4

Magentfeld, 6 radioaktiv, 7 Kernel,

8 Isotop, 9 Koordinationszahl, 10

Kirchhoff, 11 Goofy, 12 Schwer-

punkt, 13 Descartes, 14 Monokel,

21 Mammalia, 23 Innkreis, 24

Simpson, 25 Vektor, 28 Iwan

Waagrecht:3 Sturm, 5 Mechanikerin, 7 Kab-

bala, 12 Sedan, 14 Machete, 15

Liter, 16 Alkoholdehydrogenase,

17 Kaffee, 18 Euler, 19 Vatikan, 20

Einstein, 22 Spirit, 26 Beweise, 27

Summen, 29 Harakiri, 30 Fluss, 31

Matrixmultiplikation

Nicht nur konsumieren – Gestalten!

Du willst den IWAN nicht nur lesen, sondern auch bestimmen, was drinnen steht?Dich hat die Mitarbeit bei einer Zeitschrift schon immer interessiert?Du bist neugierig und hinterfragst Dinge und Sachverhalte gerne?Du kannst Dir vorstellen, auch einmal einen Artikel selbst zu verfassen?

Dann werde Mitglied im IWAN-Redaktionsteam. Bei Interesse melde Dich unver-bindlich unter [email protected] News

UNI

Neue Zulassungsfristen

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Page 28: IWAN 02/2012

Kaum ein bildungspolitisches Thema hat soviel Aufmerk-samkeit bekommen wie die Studiengebühren. Hier der Versuch, die Entwicklung seit der Aufhebung des Stu-dienbeitragsparagraphen im UG darzustellen.

studien 2 Toleranzsemester pro Studienabschnitt.Bei mehreren Studien ist wie bisher vorgesehen, dass man zahlen muss, sobald man bei einem Studium beitragspflichtig wird. Bei Studien an mehreren Unis wird auch wie bisher nur einmal und nur an einer Uni zu bezahlen sein.Auch die Senate an der Karl-Franzens-Uni Graz und an der TU Graz haben inzwischen beschlossen, ab Wintersemester eigenständig Studiengebühren einzuheben (Details dazu siehe Artikel rechts). Die anderen Unis in der Steiermark, die Montanuni Leoben, die Med-Uni Graz und die Musikuni Graz, werden ebenso wie die Uni Klagenfurt keine Ge-bühren erheben.Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) hat hingegen angekündigt, Studierende bei Kla-gen unterstützen zu wollen. Dazu wurden bereits sowohl von der Bundesvertretung als auch von der ÖH Uni Graz finanzielle Rücklagen aufgelöst. Die ÖH Uni Graz hat angekündigt, sowohl die anwalt-liche Vertretung als auch die Kosten für die Klagen übernehmen zu wollen.

Resümee und emotionales Ende

Nachdem ich versucht habe, die Lage der Dinge sachlich darzustellen, seien mir hier noch ein paar emotionalere Worte gestattet.Aller Voraussicht nach wird also der Verfassungsge-richtshof entscheiden müssen, ob Unis autonom Gebühren einheben dürfen. Dies allerdings erst, nachdem Studierende gegen die Gebühren ge-klagt haben. Somit wird es also zu großen finanzi-ellen Aufwendungen sowohl für die Unis und die Studierenden als auch für die ÖH kommen. Dies alles deshalb, weil die Regierung sich anscheinend dazu entschlossen hat, dieses Land zumindest in bildungspolitischer Hinsicht nicht mehr zu regie-ren. Sie versteckt sich lieber hinter Gutachten und Gegengutachten und lässt somit sowohl Studis als auch Unis im Regen stehen.

hin geltendes Recht und auf die von den Universi-täten geregelten Studienbeiträge anzuwenden.“

Wissenschaftsminister Töchterle drängt die Uni-versitäten seitdem, dass die Universitäten selbst Gebühren einheben sollen. Auch ein Angebot der SPÖ, die alte Regelung zu reparieren, lehnte er ab.Mittlerweile gibt es aber weitere Gutachten, wel-che eine gegenteilige Ansicht vertreten; so unter anderem das Gutachten des Verfassungsdienstes des Bundeskanzleramtes3:„Zusammenfassend ist der Verfassungsdienst daher der Ansicht, dass die Universitäten nur auf Grund einer gesetzlichen Bestimmung und nicht eines „autonomen Satzungsrechts“ Verordnungen (Satzungen) betreffend Studienbeiträge erlassen können sowie eine Vielzahl von Bestimmungen des UG von einer gesetzlichen Regelung von Studien-beiträgen ausgeht bzw. diese voraussetzt.“Auch Gutachten von Theo Öhlinger4 und Werner Hauser5 kommen zu dem Ergebnis, dass die Univer-sitäten nicht befugt sind, autonom Studienbeiträge einzuheben.

Unis vs. Studis

Da sich die Regierung aufs Nichtstun bzw. auf das sture Verharren auf den eigenen Standpunkten beschränkt, werden nun also die Unis und die Stu-dierenden in das kalte Wasser geworfen. Die Universität Wien ist hier vorgeprescht und hat eine Studiengebührenregelung in ihre Satzung aufgenommen6. Laut dieser Regelungen werden Gebühren in Höhe von € 363,36 eingehoben. Aus-genommen sind Studis, welche die vorgesehene Studienzeit plus Toleranzsemester nicht überschrei-ten. Die vorgesehene Studienzeit lt. Studienplan ergibt sich aus den ECTS-Punkten, wobei für ein Semester 30 ECTS-Punkte anzusetzen sind. Für ein Bachelorstudium (180 ECTS) ergibt sich so eine vorgesehene Studienzeit von 6 Semestern. Für jedes Studium (Bachelor, Master, Doktorat) sind insge-samt 2 Toleranzsemester vorgesehen, bei Diplom-

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Artikel Anfang Mai geschrieben wurde. Es kann also durchaus sein, dass sich bei Erscheinen des Artikels bereits wieder einiges geändert hat.

Aufhebung durch denVerfassungsgerichtshof

Am 30. Juni 2011 hat der Verfassungsgerichtshof die Absätze 1 bis 3 und 8 des Universitätsgesetzes 2002 – mit Wirkung von 1. März 2012 – aufgeho-ben1. In diesen Absätzen waren bisher die Studien-beiträge geregelt. Die Regierung hatte also bis An-fang März Zeit, die entsprechenden Paragraphen zu reparieren und somit eine gesetzliche Grundlage für Studienbeiträge zu schaffen. Dies ist nicht passiert; somit gibt es im Moment keine gesetzliche Regelung betreffend die Einhe-bung von Studiengebühren. Daher gibt es auch in diesem Sommersemester keine Studienbeiträge an den Universitäten.

Gutachten über Gutachten

Im Herbst vorigen Jahres wurde vom Wissen-schaftsministerium schließlich ein Gutachten2 des Verfassungsjuristen Heinz Mayer präsentiert, wel-cher die Auffassung vertritt, dass die Universitäten berechtigt sind, Studiengebühren autonom in ihren Satzung festzuschreiben: „Dieses Rechtsgutachten kommt zu folgenden Ergebnissen:1. Nach Inkrafttreten der Aufhebung der Absätze 1

bis 3 und 8 des § 91 UG 2002 mit 1. 3. 2012 sind die Universitäten befugt, in ihren Satzungen Regelungen über Studienbeiträge zu erlassen.

2. Diese Regelungen dürfen festlegen, wer zur Entrichtung von Studienbeiträgen verpflichtet ist, weiters in welcher Höhe diese Studienbeiträge zu entrichten sind und wie vorzugehen ist, wenn ein Verpflichteter mehrere Studien betreibt.

3. Die Absätze 4 bis 6 des § 91 UG 2002 sind weiter-1http://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=BgblAuth&Dokumentnummer=BGBLA_2011_I_452http://images.derstandard.at/2011/10/18/Gutachten_Mayer.pdf3http://issuu.com/gruene_at/docs/2011-10_studiengebuehren_gutachten_verfassungsdien

4 http://klub.spoe.at/bilder/d279/PK_D211686.pdf?1117755http://klub.spoe.at/bilder/d279/Gutachten_StudGeb_UniAut.pdf?1117766http://www.univie.ac.at/mtbl02/02_pdf/20120502.pdf

StudiengebührenChronologie politischen Versagens

Thema

Studiengebühren

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Im Mai hat der Senat an der Uni Graz dem Antrag des Rektorats zugestimmt, ab Win-tersemester Studien-gebühren einzuheben.

die Beitragspflicht besteht. Gegen diesen Bescheid muss man berufen und landet dann vor dem Senat der Uni Graz (2. Instanz). Diese wird – wiederum per Bescheid – feststellen, dass der erste Bescheid schon seine Richtigkeit hatte. Gegen diesen Bescheid muss dann Bescheidbeschwerde vor dem Verfassungsge-richtshof eingelegt werden.Die ÖH Uni Graz wird alle Studierende, die das ma-chen wollen, natürlich rechtlich und auch finanziell unterstützen. Genauere Informationen werden sicher noch ausgeschickt werden (vielleicht sogar, bevor dieser IWAN bei euch eintrifft).

Müssen alle Betroffenen klagen?Die Rektorin der Uni Graz hat angekündigt, dass alle Studierende ihren Beitrag zurück erhalten, wenn der Verfassungsgerichtshof gegen die eigenständigen Beiträge urteilt. Also auch jene, die nicht klagen. Es ist allerdings unklar, ob die Rektorin überhaupt die Befugnis hat, diese Beiträge zurück zu bezahlen. Immerhin sind die Einkünfte aus den Studienbeiträ-gen zweckgewidmet.Rechtsanspruch auf Rückzahlung der Beiträge hat man nur, wenn man rechtlich dagegen vorgeht.

Warum keine Musterverfahren?Wie bereits erwähnt, hat man nur Rechtsanspruch auf Rückzahlung, wenn man selbst gegen die Bei-träge vorgeht. Weiters kann die ÖH nicht von sich aus klagen, da dies nur Betroffene selbst machen können.Die ÖH versucht derzeit an mehreren Unis mittels Individualbeschwerden beim Verfassungsgerichts-hof gegen die Beiträge vorzugehen. Allerdings ist nicht sicher, ob diese Beschwerden vom Ge-richtshof anerkannt werden. Selbst wenn, wird es sicherlich noch etwas dauern, bis hier eine Entscheidung fällt.

Muss ich überhaupt bezahlen?Wenn Beiträge vorgeschrieben werden, unbe-dingt einzahlen, da man sonst exmatrikuliert wird. Einzige Ausnahme ist, wenn man inner-halb der Nachfrist fertig wird.

hierbei sind:- Krankheit oder Schwangerschaft (mehr als zwei Monate)- Betreuung von Kindern bis zum 7. Lebensjahr (bzw. bis zum Schuleintritt)- Erwerbstätigkeit im Vorjahr (Jahresverdienst mind. 5.267,64 Euro)- eine Behinderung von mindestens 50 %- Bezug von Studienbeihilfe (im aktuellen oder im vorigen Semester)Weitere Erlasstatbestände (nach Verordnung des Rektorats – ist noch nicht fix beschlossen, es wird sich aber wahrscheinlich nichts daran ändern) sind:Studienabschluss innerhalb der Nachfrist (30. November im Wintersemester, 30. April im Som-mersemester) behinderte, finanziell bedürftige Stu-dierende mit entsprechendem Studienerfolg (siehe Mitteilungsblatt Nr. 29 vom 23. 04. 2008; http://www.uni-graz.at/zvwww/gesetze/richt29.html)Studierende aus bestimmten Ländern (siehe Anlage 1 und 2 der Studienbeitragsverordnung 2004) kön-nen den Studienbeitrag für das vorige Semester in Form einer Sozialleistung rückerstattet bekommen. Dafür müssen sie in diesem Semester Prüfungen im Ausmaß von insgesamt mindestens 12 ECTS-Punkte absolviert haben.

„Ich will aber nicht zahlen!“Da die Festlegung der Studienbeiträge durch die Unis ohne entsprechende gesetzliche Grundlage höchstwahrscheinlich verfassungswidrig ist, soll es Studis natürlich auch möglich sein, an ihr Recht zu kommen. Deshalb hier einige Fragen und Ant-worten zum Thema. Solltest du weitere Fragen dazu haben, wende dich am besten an die ÖH ([email protected]).

Voraussichtlicher Ablauf der VerfahrenIst man beitragspflichtig und möchte rechtlich da-gegen vorgehen, so wird das höchstwahrscheinlich so ablaufen:Zuerst muss man einen Antrag auf Feststellung der Beitragspflicht an das Rektorat stellen. Dieses wird aller Voraussicht nach per Bescheid feststellen, dass

Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die glei-che Regelung, die schon vorher in Kraft war. Nur die vom Verfassungsgerichtshof beanstandeten Punkte – die unklare Regelung der beitragsfreien Zeit – wurden korrigiert.Somit ergibt sich, dass nur Studierende zahlen müssen, die ÖsterreicherInnen und EU-BürgerInnen beim Berufszugang nicht gleichgestellt sind. Bei einer Überschreitung der Toleranzzeiten müssen alle Studierende zahlen. Alle? Nein, auch hier gibt es wieder Ausnahmen, auf die später im Artikel eingegangen wird. Auch die Beitragshöhe ist mit 363,36 Euro pro Semester gleich hoch wie bisher. Weiters gleich wie bisher werden mehrere Studien behandelt: Sobald in einem Studium Beitragspflicht besteht, muss gezahlt werden. Ist man an mehreren Unis beitragspflichtig, so braucht man nur einmal an einer Uni zahlen.

Beitragsfreie ZeitenBei Bachelor-,Master- und Doktoratsstudien erhält man jeweils zwei Toleranzsemester. Somit ergibt sich eine beitragsfreie Studienzeit von 8 (Bachelor) bzw. 6 (Master) Semestern. Bei Doktoratsstudien gilt die im Curriculum festgelegte Studiendauer plus zwei Toleranzsemester; ist im Curriculum keine Studiendauer vorgesehen, hat man 8 Semester Zeit, bevor man einen Studienbeitrag zahlen muss. Für Diplomstudien (z. B. Lehramt) erhält man pro Studienabschnitt zwei Toleranzsemester. Wenn der erste Abschnitt in Mindestzeit absolviert wird, kann allerdings nur ein Toleranzsemester in den nächsten Abschnitt mitgenommen werden.Nicht gezählt werden Semester, in denen eine Be-urlaubung vorliegt, wenn Präsenz- oder Zivildienst während des Semesters geleistet wurde (mind. 4 Wochen) sowie Auslandssemester im Rahmen eines Mobilitätsprogrammes.

ErlasstatbeständeWie oben bereits erwähnt, gibt es weitere Aus-nahmeregelungen, die einem das Zahlen eines Studienbeitrages ersparen. Diese sind im Uni-versitätsgesetz im § 92 geregelt. Die wichtigsten

Thema

Studiengebühren

Studiengebühren an der Uni Graz

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StV [email protected]

Sprechstunden nach Vereinbarung

StV [email protected]://oeh-stv-phy.uni-graz.at

Sprechstunden nach Vereinbarung

StV [email protected] http://oeh.uni-graz.at/lehramt

Sprechstunden:Montags 10:00 – 12:00 (Sozialreferat)Mittwochs 10:30 – 12:00 (URBi-Zimmer)

StV Umweltsystemwissenschaftenumweltsystemwissenschaften@oehunigraz.athttp://www.umweltsystemwissenschaften.at

Sprechstunden:Mittwochs 13:15 – 14:15 (BWL)Donnerstags 16:15 – 17:15 (VWL+Geo)USW Physik und Chemie auf Anfrage

StV [email protected]

Sprechstunde nach Vereinbarung

StV [email protected]://oehweb.uni-graz.at/mathematik/

Sprechstunden:Mittwochs 10:30 – 12:00 (URBi)

StV [email protected] http://biologie-graz.at

Sprechstunden:Montags: 11:00 - 12:00Freitags: 18:00 – 19:00

StV [email protected] http://oehweb.uni-graz.at/~psycho/

Sprechstunden:Dienstags 13.30 – 15:00Donnerstags 13.30 – 15:00

FV [email protected]://www.nawi-graz.atSprechstunde nach Vereinbarung

StV [email protected] http://biologie-graz.at

Sprechstunden:Montags 11:00 – 12:00Montags 17:15 – 18:15Dienstags 10:00 – 11:00Donnerstags 13:00 – 14:00Freitags 18:00 – 19:00

StV Computational [email protected]

Sprechstunde nach Vereinbarung

StV [email protected]

Sprechstunden:Montags 18:30 – 20:00(IV Kammerl, Münzgrabenstr. 37)

Thema

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Enkel – hochgerechnet – mit rund drei Milliarden Euro jährlich.

Die Steirische Landesregierung hat mit der Ein-richtung der Fachabteilung 6a, in der es auch eine Abteilung für Generationenfragen gibt, auf die Fragestellungen der Solidarität der Generationen reagiert. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/72809787/DE/

Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (kurz: BMASK) ernannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Botschafterinnen und Botschaftern für AKTIVES ALTERN und für SOLIDARIÄT zwischen den GE-NERATIONEN.

Rosemarie Kurz, Referentin für Generationen-fragen ÖH Uni Graz seit 1989, ist eine dieser BotschafterInnen.

http://www.aktivaltern2012.at/aa2012/Botschaf-terInnen/Rosemarie_Kurz

spezifische Aktivitäten entwickeln und sich zu spezifischen Zielen im Bereich des aktiven Alterns verpflichten kön-nen.

Umsetzung von Aktivitäten in verschiedensten Berei-chen

Die EU schlägt Aktivitäten auf regi-onaler, nationaler und Unionsebene in Form von Konferenzen, Seminaren und Initiativen vor. Weiters sollen Er-fahrungen und bewährte Verfahren ausgetauscht werden.

Durch aktives Altern erhalten die Generation der geburtenstarken Jahrgänge und die älteren Erwachsenen von morgen die Chance, länger im Erwerbsleben zu bleiben und ihre Erfahrungen weiterzugeben, sich weiter aktiv am gesellschaft-lichen Leben zu beteiligen und ein möglichst gesundes und erfülltes Leben zu leben.

Aktives Altern ist der Schlüssel zur Wahrung der Solidarität zwischen den Generationen in Gesellschaften mit immer weniger jungen und immer mehr älteren Menschen.

Eine Aufgabe des Europäischen Jahres ist es, Vorurteilen und Klischees entgegenzuwirken. So steht zum Beispiel den oft zitierten, angeblich volkswirtschaftlichen Belastungen durch eine älter werdende Gesellschaft eine erhebliche Produktivität älterer Menschen gegenüber: In Österreich wird weniger als ein Prozent des Brut-toinlandsprodukts (BIP) für Sozialleistungen im Bereich der Altenpflege aufgewendet. Zugleich erbringt die ältere Generation beträchtliche Leis-tungen: So sind 45 Prozent aller pflegenden Ange-hörigen 60 Jahre und älter. Weiters unterstützen ÖsterreicherInnen über 60 Jahre ihre Kinder und

2012 ist das Europäische Jahr für „Ak-tives Altern“ und für die „Solidarität zwischen den Generationen“

Im europäischen Jahr 2012 sollen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie nationale Behör-den, SozialpartnerInnen und die Zivilgesellschaft unserer Gesellschaften bei Bemühungen ermutigt und unterstützt werden, aktives Altern zu för-dern. Sie sollen sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es auf Grund der demografischen Entwicklung (weniger junge Menschen – mehr alte und sehr alte Menschen) von großer Bedeutung ist, das Erwerbsleben bis zum Pensionsalter aktiv zu gestalten.

Die Initiative „Aktives Altern“ soll für ältere Men-schen Möglichkeiten und Bedingungen schaffen, um länger im Erwerbsleben zu bleiben (in Zukunft bis zum 75. Lebensjahr), sich weiter aktiv als Frei-willige in vielen gesellschaftlichen Bereichen am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen und ein gesundes und erfülltes Leben zu leben.

Die „Solidarität zwischen den Gene-rationen“ soll durch die Förderung des Potentials Älterer erhöht wer-den. Es geht um:

Sensibilisieren: den Stellenwert des „Aktiven Alterns“ bewusst machen.Hervorheben: den Beitrag älterer Menschen für Gesellschaft und Wirtschaft sichtbar machen.Mobilisieren: das Potenzial älterer Menschen stärken und nutzen.Fördern: eine Debatte zwischen den Mitglied-staaten und den betroffenen AkteurInnen bezüg-lich Wissensaustausch, Maßnahmen zum aktiven Altern, bewährte Verfahren und Zusammenarbeit auf allen Ebenen anregen. Schaffen von Rahmenbedingungen, damit die Mitgliedstaaten und die betroffenen AkteurInnen

Thema

Aktives Altern

Aktives Altern

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And now: Something comp-litely different. Zur Abwechs-lung gibt’s nun einmal ein anderes Rätsel. Neben natur-wissenschaftlichen Ausdrü-cken können auch Wörter ohne NAWI-Bezug vorkom-men. Studienübergreifen-de Teamarbeit macht’s wohl deutlich leichter...

Des Rätsels Lösung findet ihr auf Seite 27.

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Senkrecht:1 Ei, weiß wer wie widerständig die Anti-Körper-Kugeln so sind?2 Newton meets Oper: Musikalisch wie elektrisch erfolgreich.4 Die erdige Mutter ist darin eingehüllt und wechselt es nur alle

paar Hunderttausend Jahre6 - und doch bleiben die Meter-Wellen-Antennen-Empfänger

passiv.7 Colonel Linux’s stabilstes „Organ“8 diese verschieden geordneten Massen sind super drauf, auch

ohne elektrolythältiges Sportgetränk9 Das Zentralatom managt die Liganden - diese Nummer die

geometrische Ausrichtung.10 Wenn die Nullen aus dem Gotteshaus ströme(n), gelangen

sie auf den Netzwerk-Platzz11 Nicht regular, dafür patschert.12 So leicht lässt sich das Komma bei einem Dreieck bestimmen13 Nur durch die Koordinatisierung ist die analytische Geometrie,

also denkt sie.14 Sehbehelf für Zyklopen und leela Mutantinnen21 Ist die Mutter im Wort, so wird in dieser Klasse lebend geboren.23 Ist das Runde imm Dreieckigen, so erhält man fast das ge-

wünschte österreichische Viertel24 berühmter amerikanischer Nukularforscher25 Hat manncher das vor dem Namen, so erhält man ein Element

der lenearen Algebra28 Schrecklicher Johannes, super Zeitschrift

Waagrecht:3 Getränk und Wind? Angriff!5 Suche Angestellte für Physik/Autowerkstätte7 Horoskop mit Zahlen bzw. Madonnas „Religion“12 Bombe stadt Limousine14 spanisches Messer: Trejo, Lohan, De Niro spielen da-mit15 Der oder das Volumseinheit? (In Amerika unbeliebt)16 Oha, die Gruppe verliert Wasser, Enzym! Aber hoch- äh hun-

dertprozentig?17 Ermunterndes morgendliches Lösungsmittelextrakt18 Dieser Vogelart hat die wohl schönste und berühmteste

Formel imaginärt.19 Papi schaft’s, fast. Gell Papst.20 Zwei-fels Begabung nur ein Vierer in Mathematik?22 Geist des wilden Hengstes26 Permutiert man die BEgrünte Fläche so erhält man mehr als

eine mathematische Begründung27 Bienen tun es, Additionen liefern sie.29 Schlitz dir den Bauch auf, oder gönnt dir einen Drink.30 Der große Bach komponiert nicht, er divergiert und integriert,

sagt Gauß.31 Die rote oder die blaue Pille, Neo? Und die Reihenfolge ist mal

doch wichtig.

NAWI-Rätsel

www.nawi-graz.athttp://www.facebook.com/Iwan.Nawinowna

Ein neues

Rätsel