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ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION JAHRBUCH 2010 2011 20122013 20142015 20162017 20182019 www.unesco.at

JAHRBUCH 2010 dt RZ JAHRBUCH 2010 dt - unesco.at...1. BASISBILDUNG – BILDUNG FÜR ALLE PIAAC-OECD STUDIE Nicht zuletzt dank der Initiative der ÖUK ist Österreich seit 2010 Teil

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ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION

JAHRBUCH2010201120122013201420152016201720182019www.unesco.at

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GLOSSAR

ACUNS Academic Council on the United Nations Systems AHS (BG, BRG) Allgemeinbildende höhere Schule / Academic Secondary SchoolARGE Arbeitsgemeinschaft / Working GroupASP Associated Schools Project / UNESCO-Schul-ProjektASPnet Associated Schools Project Network / UNESCO-Schul-NetzwerkBDA Bundesdenkmalamt / Federal Monuments OfficeBKA Bundeskanzleramt / Federal Chancellery BM BundesministerIn / Federal Minister BMeiA Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten /

Federal Ministry of European and International AffairsBMG Bundesministerium für Gesundheit / Federal Ministry of HealthBMLFUW Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Lebensministerium) /

Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Water ManagementBMASK Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz /

Federal Ministry of Labour, Social Affairs and Consumer Protection BMWFJ Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend / Federal Ministry of Economy, Family and YouthBMUKK Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur / Federal Ministry for Education, Arts and CultureBMWF Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung / Federal Ministry of Science and Research CIGEPS Zwischenstaatliches Kommitee für Leibeserziehung und Sport /

Intergovernmental Committee for Physical Education and SportCOMEST Weltkommission für Ethik in Wissenschaft und Technologie /

World Commission on the Ethics of Scientific Knowledge and TechnologyGD Generaldirektorin / Director-General GS Generalsekretärin / Secretary-GeneralHAK Handelsakademie / Business Grammar School / Business High SchoolHR Hofrat, HofrätinHS Hauptschule / General Secondary School ICOMOS International Council on Monuments and Sites / Internationaler Rat für DenkmalpflegeIFAP Information for All Programme / Information für Alle ProgrammIGCP International Geological Correlation Programme / Internationales Geologisches KorrelationsprogrammIHP International Hydrological Programme / Internationales Hydrologisches ProgrammMAB Man and the Biosphere Programme / Der Mensch und die Biosphäre ProgrammMOST Management of Social Transformations Programme / Programm zur Gestaltung des sozialen WandelsMoW Memory of the World Programme / „Gedächtnis der Menschheit“ ProgrammMR Ministerialrat, MinisterialrätinNGO Non-governmental organisation / NichtregierungsorganisationÖAW Österreichische Akademie der Wissenschaften / Austrian Academy of ScienceOECD Organisation for Economic Co-operation and Development /

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung UN United Nations / Vereinte NationenÖUK Österreichische UNESCO-Kommission / Austrian Commission for UNESCOPIAAC Programme for the International Assessment of Adult Competencies /

Studie über die Kompetenzen Erwachsener und die Anforderungen im InformationszeitalterUNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation /

Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur UNESCO-ARGE UNESCO-Arbeitsgemeinschaft / UNESCO-AssociationVIDC Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation /

Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit

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INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

AKTIVITÄTEN 2010

BILDUNG1. Basisbildung – Bildung für Alle2. Interkultureller Dialog – Friedenserziehung3. Bildung für nachhaltige Entwicklung4. Kulturelle Bildung5. Jugend6. UNESCO-Schulen

WISSENSCHAFT1. Naturwissenschaften2. Sozialwissenschaften

KULTUR1. Kulturelle Vielfalt2. Welterbe3. Immaterielles Kulturerbe 4. Kulturgüterschutz

KOMMUNIKATION UND INFORMATION1. Digitales Erbe /Memory of the World2. Information for All Programme - IFAP3. Pressefreiheit

INTERNATIONALE JAHRE

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

INTERNATIONALE KONFERENZEN

KOOPERATIONEN

SCHIRMHERRSCHAFTEN

ANHANGDaten und FaktenFachbeiräte und ArbeitsgemeinschaftenÖsterreichische UNESCO WelterbestättenÖsterreichische BiosphärenparksÖsterreichische Einträge in das Memoryof the World RegisterÖsterreichische UNESCO LehrstühleÖsterreichische UNESCO-SchulenÖsterreichische Mitgliedschaft bei zwischenstaatlichen KomiteesÖsterreichische ExpertInnen bei der UNESCO

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2010 war für die Österreichische UNESCO-Kommission einarbeitsintensives und erfolgreiches Jahr, das uns in vielen ver-schiedenen Bereichen voran gebracht hat und in dem durcheine Reihe von neuen Initiativen auch Neuland betreten wurde.

Mit der Wahl des weltbekannten MenschenrechtsexpertenUniv.-Prof. Dr. Manfred Nowak zum zweiten Vizepräsidentender ÖUK am 22. März 2010 hat die Kommission weiter anExpertise und Profil gewonnen. Univ.-Prof. Nowak ist Profes-sor für Internationales Recht an der Universität Wien undDirektor des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte,war von 2004 bis 2010 Sonderberichterstatter über Folter derVereinten Nationen und wird den Bereich Menschenrechte inder ÖUK wesentlich stärken.

Für ein Projekt im Internationalen Jahr der Annäherungen derKulturen 2010 (UN-Resolution 62/90) beteiligte sich die ÖUKerstmals an einer EU-Ausschreibung und erhielt prompt denZuschlag. Unter dem Titel „Go4Diversity“ führte die ÖUK inKooperation mit TermNet zahlreiche öffentlichkeitswirksameVeranstaltungen zu den Themenschwerpunkten Diversity andGlobal Understanding, Antidiskriminierung im Sport, Sprachli-che und kulturelle Vielfalt sowie Migration und Gesundheitdurch. Durch die sorgfältige Planung der verschiedenen Ver-anstaltungen im Hinblick auf die jeweiligen Zielgruppen wur-de das Projekt ein großer Erfolg. Damit ist der ÖUK nicht nurgelungen, den positiven Diskurs über kulturelle Vielfalt,Migration und Integration in Österreich zu verstärken, son-dern auch neue Zielgruppen zu erreichen. Das Projekt wurdevom Europäischen Integrationsfonds und dem Bundesmini-sterium für Inneres finanziert.

Eine zweite Neuerung stellt die erstmalige substanzielleZusammenarbeit der ÖUK mit der Privatwirtschaft dar. In Ko-operation mit dem Energiekonzern OMV, der sich seit Jahrenin Alphabetisierungs- und Leseförderungsprojekten enga-giert, unterstützte die ÖUK das Alphabetisierungsprogrammder Istanbuler Mother and Child Education Foundation (ACEV)in der Türkei, das jährlich durchschnittlich 10.000 Frauen undKinder im Bereich Basisbildung und Lesefähigkeit fördert. Vonder Zusammenarbeit zwischen OMV und ÖUK profitierten2010 ca. 2000 Personen.

Die Umsetzung der von Österreich ratifizierten Kulturkonven-tionen ist 2010 erfreulicherweise bedeutend vorangekom-men. Im März wurde die gemäß Artikel 9 des Übereinkom-mens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kulturel-ler Ausdrucksformen erforderliche nationale Kontaktstelleauf Basis einer Vereinbarung zwischen BMUKK und BMeiA beider Österreichischen UNESCO-Kommission eingerichtet. ZurFormulierung der operativen Ziele wurde ein ressortübergrei-fender Fachbeirat „Kulturelle Vielfalt“ in der ÖUK etabliert. Nach der Ratifizierung des UNESCO-Übereinkommens zurErhaltung des immateriellen Kulturerbes wurden 2010 dieersten 30 Elemente in das Nationale Verzeichnis aufgenom-men. Drei davon – die Klassische Reitkunst der SpanischenHofreitschule, die Falknerei und die Fasnacht von Imst – wer-den für die internationale Repräsentative Liste nominiert. AlleEinträge sind auf der Website der ÖUK in einer Datenbankveröffentlicht.Am 1. August fiel in Brasilia die Entscheidung zur Aufnahmevon Schloss Eggenberg als Erweiterung der seit 1999 auf derWelterbeliste stehenden Altstadt von Graz. Am 9. Oktoberwurde diese hohe Auszeichnung mit einem Tag der offenenTür sowie einem glanzvollen Festakt gefeiert. Die von der ÖUKin regelmäßigen Abständen einberufene Tagung der Welterbe-verantwortlichen zur Behandlung gemeinsamer offener Fra-gen und Anliegen fand von 13. –14. Oktober in Salzburg statt.Ebenso beteiligte sich die ÖUK an einer von den vier Gemein-den der Welterberegion Hallstatt-Dachstein/Salzkammergutorganisierten Fachtagung, in der es um die wirtschaftlicheWeiterentwicklung der Region ging.

2010 konnte der 4. österreichische UNESCO Chair zum Thema „Multilingual, Transcultural Communication in the Digital Age“ 2010 an der Universität Wien, Zentrum für Trans-lationswissenschaft, etabliert werden. Lehrstuhlinhaber istUniv.-Prof. Dr. Gerhard Budin.

Das 2009 begonnene Projekt „International Arts Education“zur Umsetzung der UNESCO-Road Map on Arts Educationfand 2010 seine Fortsetzung in Dakar. Von 2. –12. Mai trafensich KunstpädagogInnen und SchülerInnen aus Senegal, Mali,Burkina Faso, Gambia, Slowenien und Österreich zum zwei-ten Teil des Workshops im Senegal, der im Rahmen der Kunst-

VORWORT

Dr. Wolfgang WALDNERVizepräsident

Uni.-Prof. Dr. Manfred NowakVizepräsident

Mag. Gabriele ESCHIGGeneralsekretärin

Dr. Eva NOWOTNYPräsidentin

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biennale DAK’ART10 abgehalten wurde. Die Ergebnisse bei-der Workshops konnten im November im Rahmen eines Semi-nars für KunsterzieherInnen in St. Louis/Senegal mit breitemMedienecho und prominenter Beteiligung (Alioune Ndiaye,Kabinettchef im Bildungsministerium, Aliou Ly, Generalsekre-tär der Senegalesischen UNESCO-Kommission und AbdouKassé, Nationaler Bildungsberater für Kunsterziehung) prä-sentiert werden. Dabei wurde eine Fortsetzung der Zusam-menarbeit zwischen Österreich und dem Senegal zu Arts Edu-cation vereinbart.

Unter dem Schlagwort „Chemie – unser Leben, unsere Zukunft“wurde das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr der Chemieausgerufen (UN-Resolution 63/209). In diesem Jahr jährensich die Verleihung des Nobelpreises an Marie Curie sowiedie Gründung des Internationalen Verbands der chemischenGesellschaften zum 100. Mal. Die UNESCO und die IUPAC(Internationale Union für reine und angewandte Chemie) sindfür die Umsetzung des Jahres verantwortlich. Die ÖUK koordi-niert eine Plattform österreichischer Institutionen zum Themaund hat in Kooperation mit dem BMUKK, dem BMWF, derGÖCH (Gesellschaft Österreichischer Chemiker) und demVÖC (Verband Österreichischer Chemielehrer) einen Posterfür Schulen in einer Auflage von 6.500 Stück gedruckt. Diesersoll zur Beschäftigung mit dem Thema anregen und aufzei-gen, dass die Chemie ein unverzichtbarer Bestandteil unsererLebenskultur ist. Aspekte, wie eine sorgfältige Kontrolle oderkritische Hinterfragung der Anwendung von chemischen Ver-fahren, sollen dabei jedoch nicht ausgespart werden. Wirladen alle Interessierten ein, die Webseiten www.chemie2011.at und www.chemistry2011.org zu besuchen und sichaktiv am Internationalen Jahr der Chemie zu beteiligen.

Zu allen diesen Aktivitäten stand die ÖUK in einem intensi-ven Kontakt mit den Bereichsverantwortlichen des UNESCOSekretariats sowie mit den anderen Nationalkommissionen in Europa und auf internationaler Ebene. Bereits jetzt darf darauf hingewiesen werden, dass die ÖUK 2012 gemein-sam mit Ungarn und der Slowakei die nächste europäischeRegionalkonferenz der Nationalkommissionen zur Vorberei-tung des UNESCO Programms und Budgets 2014–2015 ver-anstalten wird.

Durch das EU-Projekt sowie die Errichtung der Kontaktstellefür Kulturelle Vielfalt konnten die Personalressourcen derÖUK 2010 erfreulicherweise aufgestockt werden: die Kon-taktstelle wurde mit Yvonne Gimpel besetzt, Aliyou ManaHamadou, MA aus Kamerun, vergrößerte das Team der ÖUKals Projektmanager für GO4Diversity, Mag. Eva Stiermayr undMag. Eva Trötzmüller konnten mit zusätzlichen Stunden ange-stellt werden. Durch die Karenzierung von Matthias Eck, MA,vom 1. Mai 2010 bis 30. April 2011 wegen eines Konsulenten-vertrags bei der UNESCO Paris, musste die Stelle des/r Bil-dungs- und WissenschaftsreferenIn neu besetzt werden: mitTherese Wintersteiner, M.A.I.S., konnte ab 10. Mai eine neue,außerordentlich engagierte Mitarbeiterin gefunden werden.

2010 wurde die bereits bewährte Praxis der Beschäftigungvon PraktikantInnen weitergeführt: Kristina Broens, OdileKommer, Mor Kalnisky, Harald Knecht, Thomas Lichten-wöhrer, Antonia Baumgartner und Julia Kolar haben in mehr-monatiger Tätigkeit Erfahrungen in den Arbeitsfeldern derÖUK gesammelt und waren mit großem Einsatz eine wertvolleUnterstützung des Sekretariats. Wir möchten ihnen hier aufdiesem Wege nochmals für ihre engagierte Mitarbeit danken.

Zuletzt möchten wir wie immer allen danken, die uns 2010gefördert und unterstützt haben: dem Bundesministerium fürUnterricht, Kunst und Kultur, dem Bundesministerium für Wis-senschaft und Forschung, dem Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dem Bun-desministerium für Gesundheit, dem Bundesministerium fürWirtschaft, Familie und Jugend, dem Bundesministerium füreuropäische und internationale Angelegenheiten, dem Bun-desministerium für Inneres, dem Europäischen Integrations-fonds, dem Apothekerverband, der Stadt Wien sowie der OMV.Besonders erwähnt werden soll hier auch die Unterstützungdurch die „Austria Versicherungsverein auf GegenseitigkeitPrivatstiftung“, die eine dreijährige Förderung des For-schungsprojektes „Traditionelle und komplementäre Heilme-thoden in Österreich“ gewährt hat. Unser besonderer Dankgilt aber auch den zahlreichen ehrenamtlich tätigen ExpertIn-nen in den Fachbeiräten und anderen Gremien der ÖUK, diees uns erst möglich machen, unser Mandat zu erfüllen.

Dr. Wolfgang Waldner, Vizepräsident

Mag. Gabriele Eschig, GeneralsekretärinUni.-Prof. Dr. Manfred Nowak, Vizepräsident

Botschafterin i.R. Dr. Eva Nowotny, Präsidentin

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AKTIVITÄTEN 2010

BILDUNG

„Bildung für Alle“, „Kulturelle Bildung“, sowie die Umsetzung der UN-Dekaden „Alphabeti-sierung“ (2003-2012) und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) waren 2010 die Hauptschwerpunkte der UNESCO im Bildungsbereich. Die ÖUK konzentrierte ihre Tätig-keit 2010 auf die Bereiche Basisbildung – Bildung für Alle, Bildung für nachhaltige Entwick-lung, Kulturelle Bildung und Interkultureller Dialog, Jugend und UNESCO-Schulen (ASPnet).

1. BASISBILDUNG – BILDUNG FÜR ALLE

PIAAC-OECD STUDIE

Nicht zuletzt dank der Initiative der ÖUK ist Österreich seit2010 Teil der 3. OECD Studie PIAAC (Programme for the Inter-national Assessment of Adult Competencies), deren Ziel esist, das Kompetenzniveau Erwachsener im internationalenVergleich zu untersuchen. Österreich beteiligt sich seit 2007intensiv als Mitglied des Steuerungsgremiums (Board of Parti-cipating Countries) an der Entwicklung der Studie. 2010 wur-de erfolgreich ein Testlauf durchgeführt, 2011 werden dieersten Erhebungen stattfinden, die Ergebnisse werden vor-aussichtlich 2013 präsentiert. Getestet werden Lese- undSchreibkompetenzen, Informations- und Kommunikations-technologie-Kompetenzen.

PARTNERSCHAFT MIT OMV UND ACEV

Laut UNESCO Statistiken sind rund 796 Millionen Menschenweltweit vom Analphabetismus betroffen, fast zwei Drittelvon ihnen sind Frauen. Vor diesem Hintergrund lag derSchwerpunkt der UNESCO-Alphabetisierungskampagne 2010auf der Förderung und Stärkung der Basisbildung von Frauen.In diesem Sinne unterstützte die ÖUK zusammen mit demEnergiekonzern OMV das Alphabetisierungsprogramm derIstanbuler Mother and Child Education Foundation (ACEV) inder Türkei. Das vom türkischen Bildungsministerium zertifi-zierte und anerkannte „Functional Adult Literacy andWomen’s Support Program“ wurde 1995 ins Leben gerufen.Es fördert jährlich durchschnittlich 10.000 Frauen sowie Kin-der im Alter von 3-8 Jahren im Bereich Basisbildung und Lese-fähigkeit. Ziel ist es, Lesen und Schreiben als integrierter Teildes täglichen Lebens zu etablieren. Darüber hinaus führt derErwerb der Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten zu einerStärkung des Selbstbewusstseins der Teilnehmerinnen, sowiederen Auftreten und Mitwirken am gesellschaftlichen Leben. Dank der Unterstützung von OMV und ÖUK konnten die für

das Jahr 2010 angebotenen Kurse in der Region Istanbul um66 Alphabetisierungs- und Rechenkurse für 1426 Frauenerweitert werden. An den 50 Anfängerkursen nahmen insge-samt 1110 Frauen teil, die 16 fortgeschrittenen Kurse wurdenvon 316 Frauen besucht. Zusätzlich wurden erstmals Lese-tage für Frauen und Kinder angeboten, mit dem Ziel, die Lese-gewohnheiten der TeilnehmerInnen zu fördern. Über das Jahrverteilt fanden 8 Lesetage für Frauen und 15 für Kinder statt,wobei die teilnehmenden Buben und Mädchen in vielen FällenKinder von Frauen waren, die ebenfalls Lesetage besuchten.Somit konnte das Leseverhalten innerhalb der Familie positivbeeinflusst werden. Insgesamt nahmen 155 Erwachsene und256 Kinder an den Lesetagen teil. Von der Zusammenarbeitmit der OMV und der ÖUK profitierten fast 2000 Personen.Die OMV unterstützt seit 2004 im Rahmen des ProgrammsOMV Move & Help internationale Sozialprogramme. 2010 lagder Schwerpunkt auf Basisbildung. Dabei standen die aktiveReduktion von funktionalem Analphabetismus und schwererLeseschwäche sowie die Sensibilisierung dieser Thematik in der Bevölkerung im Vordergrund. Zusätzlich sollte diesoziale, kulturelle und internationale Vielfalt der Projekte denBildungszugang erleichtern. Die Projekte wurden in Öster-reich und in der Türkei umgesetzt.

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Alphabetisierungskurs der Istanbuler Mother and Child Education Foundation

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AKTIVITÄTEN 2010

2. INTERKULTURELLER DIALOG – FRIEDENSERZIEHUNG

INTERNATIONALES SCHULPROJEKT ARTICULATINGVALUES: YOUNG PEOPLE ACT IN EUROMED (2009 – 2011)

Nach dem erfolgreichen internationalen Schulprojekt„EUROMED School Forum 2+2“ (2006 – 2008), starteten dieÖUK und das Interkulturelle Zentrum in Kooperation mit demBMUKK und der Israelischen UNESCO-Kommission 2009erneut das ehrgeizige Vorhaben, Jugendliche aus den Mittel-meeranrainerstaaten und der EU für ein dreijähriges gemein-sames Projekt zusammenzubringen. Das Projekt „ARTicula-ting Values: Young People Act in EuroMed“ zielt darauf ab,durch die Zusammenarbeit von Jugendlichen und Multiplika-torInnen Rassismus aktiv entgegenzuwirken und eine Basisfür eine Kultur des Friedens zu schaffen. Jugend- und Kultur-zentren, Schulen sowie zivilgesellschaftliche Einrichtungenaus acht Ländern (Österreich, Dänemark, Israel, Jordanien,Libanon, Niederlande, Türkei und Ungarn) beteiligen sich ander Initiative.Im Mittelpunkt des von der Anna Lindh Foundation geförder-ten Projektes steht der Dialog zwischen Jugendlichen unter-schiedlicher sozialer und kultureller Herkunft: Es nahmenSchülerInnen von öffentlichen sowie privaten Schulen alsauch benachteiligte Jugendliche und VertreterInnen von Min-derheiten an dem Projekt teil. Begegnungen zwischen denTeilnehmerInnen sowie das gemeinsame Arbeiten und Disku-tieren sollten helfen, die eigenen Werte kritisch zu hinterfra-gen, Vorurteile abzubauen und Respekt für divergierende Mei-nungen zu fördern. Theater und Texte spielten dabei einebesonders wichtige Rolle. Von 25. – 30. April fand das erste Treffen aller Projektteil-nehmerInnnen in Wien zur gemeinsamen kritischen Auseinan-dersetzung mit den Themen „Werte“, „Konflikte“, „Identität“,

„Migration“ und „Diskriminierung“ statt. Das Ergebnis deskreativen Schaffens präsentierten die JungschauspielerInnenam 29. April in einer öffentlichen Aufführung im EuropahausWien vor mehr als 150 interessierten Gästen. Gezeigt wurdenSzenen aus dem Leben der TeilnehmerInnen, ihren Träumen,Ängsten und Hoffnungen. GS Mag. Gabriele Eschig sprach zurEröffnung und erläuterte die Beteiligung der ÖUK.Wieder zu Hause agierten die TeilnehmerInnen als Multipli-katorInnen: das in Wien angesammelte Wissen und die dabeientstandenen Erfahrungen wurden an KlassenkameradInnen,KollegInnen und FreundInnen weitergegeben. In Theater-workshops und Schreibwerkstätten entstanden weitere Werke, die in lokalen Schulen und Gemeinden aufgeführt wurden. Im Jänner 2011 werden die Texte in der Publikation„Pages for Peace“ veröffentlicht. Nähere Informationen unterwww.iz.or.at.

3. BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG – UMSETZUNG DERUN-DEKADE 2005-2014

ÖUK-FACHBEIRAT FÜR DIE UN-DEKADE

Der ÖUK-Fachbeirat „Bildung für nachhaltige Entwicklung undGlobales Lernen“ trat 2010 am 5. Oktober im Rahmen eineraußerordentlichen Sitzung zur Diskussionsveranstaltung „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen –zwei Strategien in Österreich, zwei Konzepte, zwei Wege?“zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, die zwei Strategien„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Globales Lernen“inhaltlich und strategisch zu diskutieren. Dabei wurde denFragen nachgegangen, ob „Bildung für nachhaltige Entwick-lung“ und „Globales Lernen“ konzeptionell ident, ähnlich oderverschieden sind; ob die beiden österreichischen Strategiendazu konkurrierend, einander ergänzend und/oder jede fürsich stehen und welche Perspektiven sie eröffnen. DenImpulsstatements von Dr. Heidi Grobbauer, die zum Thema„Globales Lernen“ sprach und Univ.-Prof. Dr. Franz Rauch, dereinen Vortrag über „Bildung für nachhaltige Entwicklung“hielt, folgte eine angeregte Diskussion. Zusammenfassendeinigten sich die TeilnehmerInnen darauf, dass eine Hierarchi-sierung der beiden Strategien nicht zielführend sei. Vielmehrsollte das Kreativpotenzial, das in beiden Initiativen steckt, imDiskurs gesucht und abgerufen werden. Besondere Heraus-forderungen für die nahe Zukunft sind der Bereich der For-schung, cross-curriculare Ansätze und die weiterführendeReflexion der jeweiligen Praxis.

Interkulturelles Schulprojekt „ARTiculating Values“

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AKTIVITÄTEN 2010

AUSZEICHNUNG VON UN-DEKADENPROJEKTEN

Seit 2007 zeichnet die ÖUK Projekte in Österreich aus, dieBildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort umsetzen. 2010wurden weiteren 26 Projekten der Status „offizielles UN-Dekadenprojekt“ und damit das internationale Logo der UN-Dekade zuerkannt. Die feierliche Verleihung der 7. Runde, in der 10 Projekte aus-gezeichnet wurden, fand am 9. Juni im Audienzsaal desBMUKK statt. Die Begrüßungsworte sprach Sektionschef Dr.Anton Dobart (BMUKK). Weitere Festredner waren Dr. PeterIwaniewicz (Lebensministerium) und ÖUK-Präsidentin Dr. EvaNowotny. Dr. Helmuth Hartmeyer (ADA) übernahm als Vor-sitzender des ÖUK-Fachbeirats die Moderation. Die Auszeichnungsfeier der 16 Projekte der 8. Runde fand am26. November in Zusammenarbeit mit der Stadt Wels in derVolksbank Wels statt. Stadträtin Silvia Huber, Referentin fürSoziales und Jugend der Stadt Wels hielt die Eröffnungsrede.Grußworte sprachen Dr. Günther Pfaffenwimmer (BMUKK),Dr. Peter Iwaniewicz (Lebensministerium) und GS Mag.Gabriele Eschig (ÖUK). Die Moderation wurde abermals vomVorsitzenden des ÖUK-Fachbeirats Dr. Helmuth Hartmeyerübernommen.

Der Wert dieser internationalen Auszeichnung für die Projekt-trägerInnen wird immer deutlicher. Die Anerkennung ihrerTätigkeit hilft Projekte fortzusetzen und zu stärken. Die Ver-anstaltung der Auszeichnungsfeier am Standort eines der aus-gezeichneten Projekte hat sich bewährt: die mediale Aufmerk-samkeit für die Projekte war sehr groß und verschiedensteGruppen konnten über die Auszeichnung informiert werden.Um die ausgezeichneten Projekte zu dokumentieren und auchentsprechend zu würdigen, hat die ÖUK in Kooperation mitBMUKK, Lebensministerium und BMWF die BroschüreSUSTAINABILITY IN ACTION / Band 1 – UN-DEKADENPRO-JEKTE ÖSTERREICH 2007–2008 herausgebracht. Die Publi-kation des 2. Bandes ist bereits in Planung.

INEX SUSTAINABILITY CHALLENGE

Mit Hilfe der ÖUK organisierte der StudentInnenverein INEX(International Network for Educational Exchange) in Koopera-tion mit dem BMWF zum ersten Mal eine interdisziplinäre,interuniversitäre Ringlehrveranstaltung zum Thema Nachhal-tige Entwicklung für StudentInnen der vier großen Wiener Universitäten. Die Ringlehrveranstaltung bestand aus vierBlockvorlesungen, die von Univ. Prof. Dr. Helga Kromb-Kolb(BOKU Wien), Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Karin Stieldorf(TU Wien), Univ. Prof. Dr. Sigrid Stagl (WU Wien), Univ. Prof.Dr. Ulrich Brand (Universität Wien) abgehalten wurden. Insge-samt nahmen 90 ausgewählte StudentInnen aus 50 verschie-denen Studienrichtungen an den Lehrveranstaltungen teilund verfassten wissenschaftliche Arbeiten mit konkretenLösungsvorschlägen. Diese wurden bei der Abschluss-veranstaltung am 28. Juni präsentiert. Seitens der ÖUK hielt GS Mag. Gabriele Eschig den Key-Note Vortrag zum Thema„Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Verleihung Dekadenauszeichnung 7. Runde

Verleihung Dekadenauszeichnung 8. Runde

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AKTIVITÄTEN 2010

4. KULTURELLE BILDUNG

ARTS EDUCATION WORKSHOP

Im September 2009 organisierte die ÖUK in Kooperation mitder Senegalesischen UNESCO-Kommission und „VIDC-Kultu-ren in Bewegung“ den ersten Teil des interkulturellen „ArtsEducation Workshop LINZ09 – DAK’ART 10“ in Wien und Linz.Von 2.–12. Mai trafen sich die KunstpädagogInnen und Schü-lerInnen aus Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Slowenienund Österreich zum zweiten Teil des Workshops im Senegal,der im Rahmen der Kunstbiennale DAK’ART10 abgehaltenwurde. Die Intention des Projekts war, die Relevanz von zeit-genössischer Kunst für die Allgemeinbildung und für die Zieleder „UNESCO Road Map für Kulturelle Bildung“ zu untersu-chen. Ein vielfältiges Angebot an Themen, Techniken undMethoden, sowie die Zusammenarbeit mit KuratorInnen,

KünstlerInnen und Kunstinstitutionen brachten spannendeEindrücke in Theorie und Praxis. Neben dem Besuch von Aus-stellungen und Galerien wurden auch drei verschiedene Work-shops zu den Themen Hinterglasmalerei, Bodypainting mitHenna und Textilfärbung durch Batik angeboten. Außerge-wöhnlich war nicht nur das vielfältige Programm, sondernauch die Zusammensetzung der TeilnehmerInnen. Der unter-schiedliche regionale Kontext zeigte, dass die Kunstpädago-gik überall enormes Potential hat, aber die LehrerInnen inWestafrika vor völlig anderen Herausforderungen stehen alsihre KollegInnen in Europa.Im Rahmen eines Seminars für KunsterzieherInnen fand am 5. und 6. November die Abschlusskundgebung des Inter-national Arts Education Workshop LINZ09 – DAK’ART10 in St. Louis/Senegal, statt. In Key Notes von u.a. KabinettchefAlioune Ndiaye (Bildungsministerium), GS Aliou Ly (Senegale-sische UNESCO-Kommission) und Abdou Kassé (Nationaler

Bildungsberater für Kunsterziehung) wurde den Teilnehme-rInnen die „UNESCO Road Map für Kulturelle Bildung“ undderen Bedeutung für den Senegal näher gebracht. In anschlie-ßenden Diskussionen stellte sich heraus, dass die größtenHerausforderungen eine Erneuerung des Curriculums, sowieeine Aufstockung der Lehrmaterialien darstellen. Von öster-reichischer Seite nahm eine dreiköpfige Delegation, beste-hend aus Mag. Franz Schmidjell (VIDC), Mitorganisator desWorkshops in Linz und Wien, MMag. Oswald Seitinger, Pro-jektleiter in Österreich, und Therese Wintersteiner, M.A.I.S(ÖUK) teil.

UNESCO WELTKONFERNZ FÜR KULTURELLE BILDUNG

Vier Jahre nach der ersten World Conference on Arts Educa-tion in Lissabon fand die zweite internationale Tagung zumThema „Kulturelle Bildung“ von 25.– 28. Mai in Seoul, Koreastatt. Ziel war der Austausch bzw. die weitere Ideenentwick-lung über eine stärkere Vernetzung von Kunst, Kultur und Bildung weltweit. Die mehr als 650 TeilnehmerInnen aus 5 Kontinenten und 95 Ländern – Delegierte der UNESCO-Mitgliedstaaten, ExpertInnen aus Kultur und Bildung, Ver-treterInnen von NGOs, Stiftungen und internationalen Organi-sationen – verabschiedeten eine Agenda mit konkretenSchritten zur Förderung von kultureller Bildung und langfristi-gen Entwicklungszielen. Diese beinhalteten u.a. die Forde-rung nach kultureller Bildung zur Förderung des sozialenZusammenhaltes und des interkulturellen Dialogs, die Sicher-stellung der qualifizierten Ausbildung von LehrerInnen undTrainerInnen für kulturelle Bildung, Partnerschaften mit Kul-tureinrichtungen, insbesondere auch der Kulturindustriesowie Forschung. Die ÖUK war durch Therese Wintersteiner,M.A.I.S vertreten, die im Rahmen der Konferenz das Projekt„International Arts Education Workshop LINZ09-DAK’ART10“präsentierte.

International Arts Education Workshop LINZ09 – DAK’ART10

UNESCO Weltkonferenz für kulturelle Bildung in Seoul, Korea

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AKTIVITÄTEN 2010

ART CAMP

Das Art Camp „Colors per al Planeta“, organisiert von derAndorranischen UNESCO-Kommission, fand 2010 zum zwei-ten Mal in Ordino, Andorra statt. Von 18.– 29. Juli trafen sich38 KünstlerInnen aus der ganzen Welt zum gemeinsamenSchaffen. Die dabei entstandenen Kunstwerke wurden imAnschluss in einer Ausstellung präsentiert, die im Laufe desJahres 2011 in einer Wanderausstellung in verschiedenenStädten Europas gezeigt wird. Von österreichischer Seite wardie Malerin Sabrina Horak vertreten.

5. JUGEND

Der Jugendfachbeirat trat am 27. Jänner und 17. Juni zusam-men. Neben dem Austausch von Informationen über die Akti-vitäten der Mitglieder wurde eine dreitägige Jugendkonferenzmit dem Arbeitstitel „Young People are UNESCO“ für 2011geplant. Bei der Konferenz sollen VertreterInnen der Jugend-fachbeiräte der Nationalkommissionen der Region Nordame-rika und Europa, bzw. Jugendliche, die sich in einer anderenForm in den Nationalkommissionen engagieren, zusammen-kommen. Die Ziele der Konferenz sind der Austausch über dieInvolvierung von Jugendlichen in Nationalkommissionen, dieVernetzung der JugendreferentInnen, Jugendfachbeiräte undinteressierten Jugendlichen. Als konkretes Ergebnis sollenForderungen zur Stärkung der Stimme der Jugend in denNationalkommissionen sowie in der UNESCO formuliert wer-den. Die Konferenz wird mit Unterstützung des UNESCO Participation Programme finanziert.Im Jahr 2003 gründeten UnterstufenschülerInnen den Verein„Coole Schule“, um sich für mehr Schuldemokratie und Mitbestimmungsrechte einzusetzen. Nach sieben Jahren,

neun Kinderkongressen, Pressekonferenzen, Forderungspa-pieren und Aktionen, ging am 19. März die Initiative mit einergroßen Abschlussveranstaltung, der „Finissage Coole Schu-le“, zu Ende. Obmann Igor Mitschka, der auch Vorsitzenderdes Jugendfachbeirates der ÖUK ist, betonte in seiner Ab-schlussansprache: „es kommt leider nicht alle Tage vor, dassKinder und Jugendliche für ihre Anliegen kämpfen – ohneErwachsene und ohne eine Partei im Hintergrund. Wir habendas gemacht und ein lautes Zeichen gesetzt, dass auch schonganz junge Kinder ernst genommen werden“. Neben einemRückblick auf die Initiative, der Präsentation des Films „lauter.kinder!“, der Aufführung eines Theaterstücks über dieErfahrungen zum Thema Schulpolitik, wurden „Coolitzer“-Preise an besondere Förderer der Initiative verliehen. DieÖUK erhielt einen Preis, der von Dr. Mona Mairitsch entgegengenommen wurde.

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Finissage „Coole Schule“

„Coolitzer“-Preis in der Kategorie „Unterstützer“ergeht an ÖUK

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Art Camp „Colors per al Planeta“

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AKTIVITÄTEN 2010

6. UNESCO-SCHULEN

UNESCO-SCHULEN IN ÖSTERREICH

Die Österreichischen UNESCO-Schulen gehören zum inter-nationalen Schulnetzwerk der UNESCO. 1953 in Paris ge-gründet, umfasst das Netzwerk mittlerweile mehr als 9000 Bildungseinrichtungen in 180 Ländern.Die Anzahl der österreichischen UNESCO-Schulen ist 2010erfreulicherweise wieder weiter gewachsen. Die Freie Wal-dorfschule Innsbruck, das Bundesgymnasium Dornbirn, dasErzbischöfliche Real- und Aufbaugymnasium Hollabrunn, dasBORG Hermagor, die Schulen des BFI, das BORG Innsbruck,die HTL Donaustadt, die MHS Goldenstein (Salzburg), diepriv. KMS Friesgasse (Wien) und das Jüdische Berufliche Bil-dungszentrum (Wien) sind nun per Dekret aus Paris offiziell zuUNESCO-Schulen ernannt, womit das Netzwerk in Österreich72 Schulen umfasst. In sehr lebendig gestalteten Festveran-staltungen, die das jeweilige Schulprofil und das große Enga-gement dokumentierten, wurden die Urkunden durch dieUNESCO-Schulkoordinatorin, Mag. Friederike Koppensteiner,überreicht. Sieben Schulen befinden sich derzeit im Anwär-terstatus, was eine Beobachtungsphase von zwei Schuljahrenbedeutet.

JAHRESTAGUNG

Die Jahrestagung 2010 fand von 3.– 5. November in Hinter-stoder statt und stand unter dem Motto „Reichtum Vielfalt -Herausforderung Individualität“. Den Eröffnungsvortrag„Innere Differenzierung im Unterricht: Wie gestaltet sie sichund was kann sie leisten?“ hielt Mag. Ulrike Hofmann von derFachhochschule Salzburg. Den TeilnehmerInnen standen wieder drei Workshops zur Auswahl: „Globales Lernen - einBildungskonzept, um die Welt in Erfahrung zu bringen“ (Dr.Helmuth Hartmeyer, Austrian Development Agency), „Erhal-ten braucht Wissen. Die Vermittlung von Wissen über dielebendigen Traditionen in Österreich an Schulen“ (Mag. MariaWalcher, Mag. Eva Stiermayr, ÖUK) und „Quality education –Wann ist eine UNESCO-Schule eine gute UNESCO-Schule“(Mag. Friederike Koppensteiner, ÖUK). Beim „Markt der Mög-lichkeiten“ stellten die ReferentInnen der UNESCO-Schulenihre aktuellen Schulprojekte vor und diskutierten ausführlichdie dabei gewonnenen Erfahrungen. Arts Education stellt invielen Projekten einen grundlegenden Zugang der Auseinan-dersetzung dar und ermöglicht SchülerInnen eine große Band-bereite an Ausdrucksmöglichkeiten, unabhängig von sprach-lichen Barrieren. Der Tagungsbericht wurde um verschiedeneProjektberichte angereichert und ersetzte dadurch die zweiteAusgabe der Zeitschrift FORUM.

PROJEKTE UND PUBLIKATIONEN

Die Zeitschrift FORUM mit dem diesjährigen Thema „ARTen-VIELFALT“ stand im Zeichen des Internationalen Jahres derbiologischen Vielfalt und wurde von der UNESCO als außer-ordentlicher Beitrag von Good-Practice Beispielen weiter-empfohlen. Eine wichtige Kommunikationsplattform stellt auch die Homepage www.unesco-schulen.at samt angeschlossenerCommunity dar, die von den Lehrkräften zu regem Gedanken-austausch genützt wird. In Zusammenarbeit mit „TermNet“ wurde auf Basis von Frage-bögen an Eltern, Lehrkräfte und SchülerInnen zum Thema„Informationskompetenz an UNESCO – Schulen“ eine Bro-schüre herausgegeben. Ein Aufsatzwettbewerb, initiiert von der Plattform „Welt-ethos“, wurde durchgeführt und zeigt die kritische Auseinan-dersetzung der Jugendlichen mit der „Goldenen Regel“.Um die Öffentlichkeitsarbeit der Schulen zu fördern, hat dieÖUK in Zusammenarbeit mit dem BMUKK und dem BMWF einPoster zum Internationalen Jahr der Chemie 2011 produziertund an alle österreichischen UNESCO-Schulen verteilt.

Jahrestagung der Österreichischen UNESCO-Schulen in Hinterstoder (OÖ)

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NETZWERKE UND KOOPERATIONEN

Von 15. –16. April fand in Wien das erste Treffen der deutsch-sprachigen ASPnet-KoordinatorInnen aus Deutschland,Luxemburg, Österreich und der Schweiz statt. Die vier Koordi-natorInnen stellten die Arbeitsschwerpunkte der einzelnenNetzwerke vor. Als wertvolles Forum des Austauschs wird esin Zukunft einmal jährlich stattfinden, um auch gemeinsamdeutschsprachige Materialien zu entwickeln, Aktivitäten zuplanen und konkrete Erfahrungen auszutauschen. Das näch-ste Treffen wird 2011 in Deutschland veranstaltet. Anlässlich des Besuchs der Tagung der französischenUNESCO–Schulen im Jänner durch Mag. Friederike Koppen-steiner hat sich ein neues Feld der Zusammenarbeit mit französischen UNESCO–Schulen ergeben. Die Kooperationwird verstärkt und vor allem in der Auseinandersetzung mitdem Man and the Biosphere/MAB-Programm angesiedeltsein.

1. Treffen der deutschsprachigen ASPnet-KoordinatorInnen in Wien

AKTIVITÄTEN 2010

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1. NATURWISSENSCHAFTEN

Die drei Wissenschaftsprogramme MAB (Man and theBiosphere), IHP (International Hydrological Programme) undIGCP (International Geoscience Programme) werden in Öster-reich jeweils durch die vom BMWF finanzierten National-komitees an der ÖAW betreut. Den drei naturwissenschaftli-chen Nationalkomitees standen 2010 € 685.000,- für Projek-te zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die ÖAW seit 2006allen aus den nationalen und internationalen Forschungs-programmen finanzierten Projekten (z.B. MAB, IHP, IGCP,Alpenforschung) die Möglichkeit zur Online-Publikation derProjektberichte. Diese werden durch ISBN-Nr. und DOI-Codeaus der Masse der „grauen Literatur“ herausgehoben undstellen „echte“ zitierbare, im Internet per Volltextsuchezugängliche Publikationen dar. Die Publikationen sind onlineunter http://epub.oeaw.ac.at/forschungsprogramme ver-fügbar.

MAB (MAN AND THE BIOSPHERE)

Das Programm „Der Menschund die Biosphäre“ (MAB) istauf die internationale Zusam-menarbeit in der Umweltfor-schung ausgerichtet. Das MAB-Programm entwickelt wissen-schaftliche und anwendungs-orientierte Grundlagen imBereich der Natur- und Sozial-wissenschaften, die der lang-

fristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und derArtenvielfalt dienen. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung in der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt – die Schaf-fung eines Gleichgewichts zwischen dem Schutz der biologi-schen Vielfalt, der Förderung der wirtschaftlichen und sozia-len Entwicklung und der Bewahrung der jeweiligen kulturellenWerte. In den UNESCO-Biosphärenparks werden die ver-schiedenen Modelle einer solchen Entwicklung erprobt. InÖsterreich wurden bisher sechs Regionen mit dieser Aus-zeichnung zertifiziert (siehe Anhang). Österreich, vertretendurch den Koordinator der internationalen wissenschaftlichenProgramme der ÖAW, Dr. Günter Köck, wurde 2009 für wei-tere 4 Jahre in den Internationalen MAB-Koordinierungsratgewählt und ist damit bis 2013 maßgeblich an der Weiterent-wicklung und Koordinierung des Programms auf internatio-naler Ebene beteiligt.

INTERNATIONALER KOORDINIERUNGSRAT

Von 31. Mai - 4. Juni tagten die Mitglieder des 22. Internatio-nalen MAB-Koordinierungsrates. Als österreichischer Dele-gierter nahm Dr. Günter Köck teil. Im Rahmen der Sitzungwurde Dr. Köck als Vizevorsitzender wiedergewählt. Weiterswurde auf Antrag Österreichs für 2011 ein Treffen zur Erstel-lung von MAB research sites beschlossen. Dieser neue Typuswürde Biosphärenparks umfassen, die nicht nach Sevilla-Kriterien umgewandelt werden können, sowie eventuell wei-tere Stellen, die sich mit der Forschung über globale Umwelt-fragen auseinandersetzen.

WISSENSCHAFTEN

Im Zentrum aller wissenschaftlichen Programme der UNESCO steht die Förderung einer dau-erhaften menschenwürdigen und umweltgerechten Entwicklung. Ziel ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen, die Förderung der sozialen undwirtschaftlichen Entwicklung und die Bewahrung regionaler kultureller Werte. Bei den Natur-und Sozialwissenschaften bedarf es in diesem Sinne einer verstärkten interdisziplinärenZusammenarbeit. UNESCO-Biosphärenparks bieten dafür eine gute Ausgangslage: diegesteigerte Vermittlung von Forschungsergebnissen an die breite Öffentlichkeit sowie dievermehrte Einbeziehung wissenschaftlicher Ergebnisse in politische Entscheidungen sindwesentliche Merkmale der Biosphärenparks. Um die Kluft zwischen Industrie- und Entwick-lungsländern im Hinblick auf Forschung und Wissenszugang zu verringern, konzentriert sichdie UNESCO auf den Auf- und Ausbau internationaler wissenschaftlicher Netzwerke.

AKTIVITÄTEN 2010

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MAB IN ÖSTERREICH

Das MAB-Nationalkomitee koordiniert die von Österreichdurchgeführten wissenschaftlichen Projekte des MAB-Programms. Seit 2003 liegt der inhaltliche Schwerpunkt aufden österreichischen Biosphärenparks (siehe auch http://www. biosphaerenparks.at). Die ÖUK definiert ihre Hauptauf-gaben komplementär dazu vor allem in den Bereichen Bildungund Öffentlichkeitsarbeit. Das MAB-Nationalkomitee hielt2010 zwei Sitzungen ab. Der Schwerpunkt der diesjährigenAktivitäten bezog sich auf das Internationale Jahr der biologi-schen Vielfalt. Unter anderem wurde am 14. und 15. Oktoberin Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Landesregierung unddem Vorarlberger Naturschutzrat das Umwelt-Forum Vorarl-berg 2010 veranstaltet. Weiters verfasste das ÖsterreichischeNationalkomitee eine Deklaration zur Förderung der Taxono-mie. Nähere Informationen dazu sind in der Rubrik „Inter-nationales Jahr der Biodiversität“ ausgeführt.Unter den sieben neu genehmigten Projekten bezogen sichdrei Biosphärenpark-Aktionen zum Internationalen Jahr der Biodiversität. Insgesamt laufen derzeit 11 Projekte imRahmen vom MAB in Österreich. Wie bereits 2009 wurde 2 MAB Young Scientists Awards gestiftet. Für 2011 wurde einweiterer Projektcall ausgeschrieben. Detaillierte Informa-tionen unter http://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme/mab.html.

AUS DEN BIOSPHÄRENPARKS

Am 4. September feierte der Biosphärenpark Großes Walser-tal im Rahmen des Kulturfestivals Walserherbst sein 10-jähri-ges Jubiläum. Mit einer Biosphärenpark Ausstellung, Prof. Dr.Georg Grabherr als Festredner und zahlreichen BesucherIn-nen sowie regem Medieninteresse war das Fest ein großerErfolg. Zur Stärkung der Läden, Handwerksbetriebe, Kulturund diverser Dienstleistungen im Großen Walsertal ist der„Walser Thaler“ – das nachhaltige Geld für den Biosphären

park Großes Walsertal – seit Mai im Umlauf. Als Klima undEnergie Modellregion will das Große Walsertal seine Aktivitä-ten im Energiebereich in den nächsten Jahren weiter aus-bauen – 100% Öko-Energie aus der Region lautet das ehrgeizi-ge Ziel. So soll das Biosphärenpark-Büro in Thüringerberg zurMobilitätszentrale werden, ein neuer Energie-Führer mit Akti-vitäten zum Thema entstehen, die Energieförderung wurdeüberarbeitet und eine Forstbetriebsgemeinschaft soll einge-richtet werden. Seit 2010 steht das Biosphärenpark-Elektro-auto allen interessierten BürgerInnen zur Verfügung. NähereInformationen sind unter www.grosseswalsertal.at abrufbar.Im Zeichen des Internationalen Jahres der Biodiversität feier-te der Biosphärenpark Wienerwald sein 5-jähriges Jubiläum.Dazu erschien der 300 Seiten umfassende Bildband „111 xBiosphärenpark Wienerwald“. Anfang des Jahres präsentiertesich der Biosphärenpark Wienerwald den Abgeordneten desEU-Parlaments und der Kommission auf der Ausstellung„UNESCO Biosphärenreservate – Modellregionen von Welt-

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Walser Thaler

Biosphärenpark Wienerwald Schulwettbewerb 2010 „Die Vielfalt genießen“

Spannende Führungen zu den schönsten Trockenrasen an der Thermenliniein Niederösterreich

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

rang“ in Brüssel. Eines der Veranstaltungs-Highlights war der„GEO-Tag der Artenvielfalt“, der diesmal in Wien-Mauer miteinem umfangreichen Familienprogramm ausgetragen wurde.Mit dem Fund von ca. 2000 Tier- und Pflanzenarten wurdediese Aktion zum wahren Feldforschungsrekord. An diesemTag fand auch die Prämierung der kreativsten Arbeiten desjährlichen Schülerwettbewerbs des Biosphärenparks Wiener-wald statt. 2010 war außerdem der Auftakt zu einer Reihe von Gemeinde-Informationstagen über die Aktivitäten desBiosphärenparks und die Möglichkeiten der Einbindung derBevölkerung. So war auch die Biosphärenpark-Fortbildung fürVermittlerInnen in diesem Jahr für Gemeindebedienstete kon-zipiert, damit diese als MultiplikatorInnen die Themen rundum Artenvielfalt und Nachhaltigkeit an die BürgerInnen weitertragen. Detaillierte Informationen zu den Projekten und Akti-vitäten im Biosphärenpark Wienerwald finden Sie unterwww.bpww.at.

IHP (INTERNATIONAL HYDROLOGICAL PROGRAMME)

Das Programm „Hydrologie Österreichs“ ist der Beitrag Öster-reichs zum „International Hydrological Programme (IHP)“ derUNESCO. Im Jahr 2010 wurde eine Nationalkomitee-Sitzungabgehalten, bei der das erfolgreiche Buchprojekt „PlanetAustria: Stein – Wasser – Leben“ präsentiert wurde. EineUmfrage von 700 österreichischen Schulen, an die das Bucherging, zeigte, dass mit Unterstützung der Publikation dasInteresse der SchülerInnen an der Forschung gestiegen ist.„Planet Austria“ entstand auf Idee und unter der Leitung vonDr. Günter Köck und Univ.-Prof. Dr. Werner Piller, finanziertwurde es vom BMWF. Weiters wurden vom IHP-National-komitee 2010 insgesamt sechs Fortsetzungsanträge sowieein neues Forschungsprojekt genehmigt. Informationen zu den aktuellen Projekten finden Sie unterhttp://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme/hydrologie. html.

IGCP (INTERNATIONAL GEOSCIENCE PROGRAMME)

Im Rahmen dieses 1973 gegründeten Programms werdengeowissenschaftliche Kooperationsprojekte zu von derUNESCO genau definierten Forschungsschwerpunkten geför-dert. Diese umfassen unter anderem Quartärgeologie,Umwelt- und Ingenieurgeologie, Sedimentologie, Minera-lische Lagerstätten, Geochemie, Geophysik und Struktur-geologie. Das Nationalkomitee hielt 2010 eine Sitzung ab,dabei wurde ein neues Forschungsprojekt genehmigt. Derzeitwerden im Rahmen von IGCP in Österreich fünf Projektedurchgeführt. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme/programme.html.

Mit der Trias/Jura-Grenze wurde Österreich ein „Profil undPunkt eines weltweiten Grenz-Stratotyps“ (GSSP – GlobalStrateigraphic Section and Point) am Kuhjoch in Tirol zuge-sprochen. Der Jahresbericht des Österreichischen National-komitees wurde bei der 38. Sitzung des IGCP-Board von 17. –19. Februar als beispielhalft gelobt. Von österreichischerSeite nahm Dr. Alexander Lukeneder (NaturhistorischesMuseum Wien) teil.

L’OREAL-STIPENDIEN FÜR JUNGE GRUNDLAGEN-WISSENSCHAFTERINNEN IN ÖSTERREICH

Bei der vierten Ausschreibung des österreichischen Stipendi-ums für junge Grundlagenforscherinnen, das von L’OREALÖsterreich, der ÖUK und der ÖAW ins Leben gerufen wurde,gingen Mag. Nina Gratz, Mag. Dr. Petra Luschnig, DI (FH) Martina Rangl und Mag. Cornelia Schrauf als Preisträgerinnenhervor. Wie im Vorjahr wurden zwei der vier Stipendien vomBMWF finanziert. Bei der feierlichen Verleihung, die am 5.November im Theatersaal der ÖAW stattfand, betonte die Prä-sidentin der ÖUK, Dr. Eva Nowotny, dass Wissenschaft undForschung für die UNESCO seit der Gründung einen besonde-ren Stellenwert für die menschliche Entwicklung und die För-derung des Friedens haben und dass die UNESCO Frauen inder Wissenschaft in diesem Sinne bereits seit langem fördert.Wichtig sei ihr, dass die öffentliche Würdigung der herausra-genden Leistungen der jungen Wissenschaftlerinnen Vorbild-wirkung habe. Weiters nahmen seitens der ÖUK auch GSMag. Gabriele Eschig und Therese Wintersteiner, M.A.I.S teil.

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v.l.n.r. Richard Höllmüller (GF L’ORÉAL Österreich), Martina Rangl, Nina Gratz,Helmut Denk (Präsident der ÖAW), Cornelia Schrauf, BM a.D. Maria Rauch-Kallat, Petra Luschnig, Dr. Eva Nowotny (Präsidentin der ÖUK)

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2. SOZIALWISSENSCHAFTEN

PHILOSOPHIE

Unter der Schirmherrschaft der ÖUK veranstaltete die Öster-reichische Gesellschaft für Kinderphilosophie anlässlich ihres25-jährigen Jubiläums von 14. -17. Oktober in Graz einen inter-nationalen Kongress mit dem Titel „Die Zukunft denken. Philosophie – Nachhaltigkeit – Globales Bewusstsein“. ImMittelpunkt standen wissenschaftliche Diskussionen und derpersönliche Austausch zwischen den verschiedenen philoso-phischen Ansätzen und Theorien im Kontext der heutigenWelt, sowie die Einbeziehung aktueller Forschungsergebnisseunterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen, um weitereWissensgrundlagen sowohl für Bildungskonzeptionen wieauch darüber hinaus für bildungspolitische Initiativen explizitzu machen. Wissen über die Natur und ihre Dynamik sowiedie Reflexion über soziale und ethische Aspekte ökologischerProbleme wurden im Kontext der Philosophie für Kinderzusammengeführt.

PROGRAMM ZUR GESTALTUNG DES SOZIALEN WANDELS(MOST)

Im Bereich Sozialwissenschaften leistet die UNESCO ihrenBeitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung über das inter-nationale Programm zur Gestaltung des sozialen Wandels(MOST - Management of Social Transformations). Das Pro-gramm setzt – in enger Kooperation mit den naturwissen-schaftlichen Programmen der UNESCO – Schwerpunkte aufden internationalen wissenschaftlichen Informationsaus-tausch und die Ausarbeitung politischer Strategien in Schlüs-selbereichen einer sozialen und ökologisch nachhaltigen Ent-wicklung. Das wachsende Verständnis sozialer Transformati-onsprozesse muss – so eine der zentralen Zielvorgaben vonMOST – einhergehen mit einem dauerhaften Informations-austausch zwischen SozialwissenschaftlerInnenn und Ent-scheidungsträgerInnenn, um Entwicklungsstrategien wissen-schaftlich zu fundieren, in der Umsetzung zu begleiten und zuoptimieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Strukturhilfezum Auf- und Ausbau wissenschaftlicher, professioneller undinstitutioneller Kapazitäten im sozialwissenschaftlichenBereich, insbesondere in Entwicklungsländern. Österreich ist für die Periode 2009 – 2013 in den ZwischenstaatlichenRat gewählt worden und durch Univ.Doz. Dr. Günter Burkert-Dottolo (BMWF) vertreten.

BIOETHIK

Die Geschwindigkeit des Fortschritts in den Lebenswissen-schaften erfordert international geltende Normen und Werteim Bereich der Bioethik. Zur Beratung und Bestimmung überalle neuen ethischen Fragen der Biowissenschaften und derBiotechnologien errichtete die UNESCO das InternationaleBioethik Komitee (IBC) bzw. das Zwischenstaatliche BioethikKomitee (IGBC). Mit Hilfe dieser Gremien hat die UNESCObereits drei Erklärungen zur Bioethik verabschiedet: die All-gemeine Erklärung über das menschliche Genom und Men-schenrechte (1997), die Internationale Erklärung über human-genetische Daten (2003) sowie die Allgemeine Erklärungüber Bioethik und Menschenrechte (2005).Am 28. und 29. Oktober 2010 fand die gemeinsame Sitzungdes IBC/IGBC und die außerordentlich Sitzung des IGBCstatt. Österreich war durch Dr. Doris Wolfslehner (BKA) imIGBC und durch Dr. Christiane Druml (Medizinischen Univer-sität Wien) im IBC vertreten.

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

1. KULTURELLE VIELFALT

Mit dem UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und dieFörderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005)hat die internationale Staatengemeinschaft einen richtungs-weisenden Schritt für eine internationale Kulturpolitikgesetzt. Durch politische Selbstverpflichtung wurde ein neuerRechtsraum geschaffen, der das Recht auf nationale Kultur-politik und staatliche Kulturförderung anerkennt sowie Kul-turpolitik als Teil der öffentlichen Entwicklungszusammen-arbeit festschreibt. Das Übereinkommen trat 2007 in Kraft.Mit Ende 2010 zählte das Übereinkommen 115 Staaten unddie Europäische Union zu seinen Vertragsparteien. Wiebereits im Vorjahr konzentrierten sich die Tätigkeiten 2010national wie international auf die Implementierung des Über-einkommens. Mit der Einrichtung der Nationalen Kontakt-stelle gemäß Artikel 9 des Übereinkommens bei der Österrei-chischen UNESCO-Kommission im März 2010 wurde einwesentlicher Schritt im Implementierungsprozess gesetzt.

NATIONALE EBENE

Österreich ratifizierte als einer der ersten EU-Staaten imDezember 2006 das Übereinkommen. Es ist damit für Bund,Länder und Gemeinden sowie für die internationale Zusam-menarbeit Österreichs völkerrechtlich bindend und entfaltetinnerstaatlich bestimmte Rechtswirkungen. Insbesonderesind bereits bestehende nationale Rechtsakte im Lichte desÜbereinkommens auszulegen. Zur Gewährleistung einerkohärenten innerösterreichischen Implementierung wurden2010 mit Etablierung der Kontaktstelle zum Übereinkommensowie des Fachbeirats „Kulturelle Vielfalt“ wichtige Schrittegesetzt.

ÖSTERREICHISCHE KONTAKTSTELLE

Gemäß Artikel 28 des Übereinkommens hat jede Vertragspar-tei eine Kontaktstelle (focal point) im Sinne des Artikels 9 desÜbereinkommens zu bezeichnen. Im März 2010 wurde dieÖsterreichische Kontaktstelle im Wege einer Ressortverein-barung zwischen BMUKK und BMeiA bei der ÖsterreichischenUNESCO-Kommission eingerichtet. Auf Basis dieser Koope-ration der für das Übereinkommen federführenden Bundes-ministerien, wurden die Modalitäten der Finanzierung und dieTätigkeit der Kontaktstelle für eine Pilotphase bis Ende 2011definiert. Die Kontaktstelle ist für den Informationsaustausch imZusammenhang mit dem Übereinkommen verantwortlich,unterstützt die Koordination und Einbindung der betroffenenAkteurInnen bei der Querschnittmaterie, betreut die ARGEKulturelle Vielfalt, fungiert als Schnittstelle zu anderen natio-nalen Kontaktstellen, relevanten internationalen Gremien undden Organen des Übereinkommens und trägt zur Bewusst-seinsbildung bei. Um die Kontaktstelle operativ in ihren Tätig-keiten zu begleiten, wurde 2010 ein ressortübergreifenderFachbeirat „Kulturelle Vielfalt“ in der ÖUK eingerichtet. Zur Identifikation aktueller Anknüpfungspunkte für dieUmsetzung und Anwendung des Übereinkommens in dergegenwärtigen Kulturpolitik Österreichs wurde im Auftrag derÖUK eine Analyse von der „österreichischen kulturdokumen-tation: internationales archiv für kulturanalysen“ erstellt.Neben einem Überblick zu den von der Implementierung tangierten Stellen analysiert diese Bestandsaufaufnahmeexemplarisch Handlungsfelder österreichischer Kulturpolitik,beispielsweise die Lage von Kunst-, Kulturschaffenden undKreativen, das System der öffentlichen Kunstförderung oderurheberrechtliche Rahmenbedingungen. Im Sinne des Informationsauftrages der Kontaktstelle rich-tete Yvonne Gimpel 2010 eine zentrale Onlineplattform zumÜbereinkommen in Österreich ein.

KULTUR

Der Schutz, die Erhaltung und die Förderung des kulturellen Erbes, die Bewahrung und Förderung der kulturellen Vielfalt und der Dialog zwischen den Kulturen sind im UNESCO-Programm und Budget für das Biennium 2010-2011 die Hauptaufgaben des Kultursektors.Dementsprechend hat auch die Österreichische UNESCO-Kommission ihre Arbeitsschwer-punkte festgelegt: die Umsetzung der Welterbekonvention sowie des UNESCO-Überein-kommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, die Implementierung des Überein-kommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen unddie Unterstützung der österreichischen Anstrengungen zum Schutz von Kulturgut.

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Die Webseite http://kulturellevielfalt.unesco.at informiertumfassend über aktuelle Entwicklungen im Zusammenhangmit dem Übereinkommen, bietet Informationen zu Hinter-grund und Inhalten des Übereinkommens und stellt Imple-mentierungsschwerpunkte und -strukturen in Österreich dar.Des Weiteren bietet die Webseite ein „Schwarzes Brett“ fürrelevante Informationen der interessierten Öffentlichkeitsowie interne Bereiche für den Fachbeirat Kulturelle Vielfaltund die ARGE Kulturelle Vielfalt. Ab 2011 wird regelmäßig einNewsletter erscheinen.

FACHBEIRAT „KULTURELLE VIELFALT“

Zur Begleitung der Tätigkeit der Kontaktstelle und Implemen-tierung des Übereinkommens wurde im Juni 2010 per ÖUK-Vorstandsbeschluss der Fachbeirat „Kulturelle Vielfalt“ eta-bliert, der sich aus VertreterInnen der relevanten Bundes-ministerien, der Landesregierungen und unabhängigenExpertInnen zusammensetzt (siehe Anhang). Aufgabe desFachbeirats ist, als zentrales Entscheidungsgremium überSchwerpunktthemen und Prioritäten der Umsetzung zu bera-ten, die durch die Kontaktstelle befördert werden können,sowie den kontinuierlichen Informations- und Meinungsaus-tausch zwischen den öffentlichen Stellen zu unterstützen. Der Fachbeirat trat 2010 am 15. September sowie am 6.Dezember zusammen. Dabei beschloss er, eine Erhebung vonstrukturellen Maßnahmen öffentlicher Körperschaften (aufBundes-, Länder-, Städte- und Gemeindeebene) seit 2007durchzuführen. Die Erhebung soll einen Beitrag zur Bewusst-seinsbildung, zur Förderung von Informationsaustausch undTransparenz und zur Sammlung bewährter Vorgehensweisenleisten, sowie – in einem weiteren Arbeitsschritt – die Iden-tifikation von weiterem Handlungsbedarf und potenziellenLeerstellen erleichtern. Im Zeitraum September bis Dezem-ber 2010 wurde die Erhebung mittels Fragebogen in einer

Pilotphase durchgeführt. Die reguläre Erhebung ist für 2011geplant. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und der bestehenden Analyse der Umsetzung und Anwendung desÜbereinkommens in Österreich durch die „österreichischekulturdokumentation“ (siehe oben), beschloss der Fachbeiratseine weitere Tätigkeit auf ausgewählte Themen zu konzen-trieren. Die Themenmatrix für 2011 umfasst folgende Berei-che: Mobilität von KünstlerInnen und Kulturschaffenden; Kulturelle Vielfalt und Bildung, Kultur und Entwicklung sowieMedienvielfalt.

DIE ÖUK-ARBEITSGEMEINSCHAFT „KULTURELLE VIELFALT“

Im Sinne des Artikels 11 des Übereinkommens errichtete dieÖUK bereits 2004 die Arbeitsgemeinschaft „Kulturelle Viel-falt“ zur Einbindung der Zivilgesellschaft. Als zentrale Dialog-plattform zum Übereinkommen beteiligen sich ExpertInnen,Kunst- und Kulturschaffende und ihre Interessenvertretungensowie VertreterInnen des Bundes und der Länder an denArbeitstreffen. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen die Inter-essen der Kunst- und Kulturschaffenden im Zusammenhangmit dem Übereinkommen. Ferner stellt die ARGE Expertiseund Fachwissen zur Verfügung und informiert die breiteÖffentlichkeit über das Übereinkommen und seine Auswir-kungen. Im Jahr 2010 erweiterte die ARGE ihren Mitglieder-kreis und konzentrierte sich vor allem auf die innerstaatlicheImplementierung des Übereinkommens. Bei der 15. Sitzungim Mai wurden ausgehend von der Bestandsaufnahme wei-tere Schritte der Implementierung des Übereinkommens, insbesondere durch die mit Nationaler Kontaktstelle undFachbeirat neu etablierten Strukturen, beraten. Festgestellt wurde, dass nach wie vor ein Bedarf an Vernetzung, Kommu-nikation und Information, an Auseinandersetzung mit demKonzept „kulturelle Vielfalt“ sowie an konkreten Beispielen,etwa durch Good-Practice Sammlungen, gegeben ist. DesWeiteren wurde der Informationsaustausch per E-Mail undOnlineplattform forciert. So wurde die ARGE etwa im Hinblickauf die Nominierung von ExpertInnen für den Fachbeirat, zuden operativen Richtlinienentwürfen des sechsten Treffensdes Zwischenstaatlichen Komitees und zur Vorbereitung vongemeinsamen Stellungnahmen zu EU-Konsultationen deseuropäischen Netzwerks der Koalitionen für Kulturelle Viel-falt, bei welcher die ARGE seit 2006 Mitglied ist, konsultiert.

SYMPOSIEN, TAGUNGEN UND FESTIVALS

Von 26. Mai – 6. Juni fand unter der Schirmherrschaft derÖUK erstmals das „Musikfest der Vielfalt“ statt. In über 200Veranstaltungen in ganz Österreich leistete die Initiative desÖsterreichischen Musikrats im Sinne des Übereinkommens

Webseite der Kontaktstelle Kulturelle Vielfalt

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

einen Beitrag zu Sichtbarkeit und Bewusstseinsbildung überdas reiche Spektrum musikalischer Ausdrucksformen inÖsterreich. ÖUK-Präsidentin Dr. Eva Nowotny und YvonneGimpel nahmen am Pressegespräch zum „Musikfest der Viel-falt“ am 16. April teil.Die Veränderungen des audiovisuellen Sektors durch digitaleProduktions- und Distributionstechnologien standen im Mit-telpunkt des in Kooperation mit der ÖUK durchgeführten EU XXL Symposions „Digital oder tot? Dezentraler Zugang zufilmischer Kultur als Chance für den Nachwuchs sowie denösterreichischen und europäischen Film“ am 24. Juni. Im Rahmen des Symposiums stellte Yvonne Gimpel das Über-einkommen am Beispiel dezentraler Kinoinfrastruktur inÖsterreich vor.Gemäß der Definition von Kultur als Querschnittsmaterie, dievon allen betroffenen Ressorts und auf allen Ebenen zurberücksichtigen ist, lud das BMUKK in Zusammenarbeit mitder ÖUK am 16. Juni zu einer Informationstagung für diebeamteten LandeskulturreferentInnen nach Wels. Neben den Zuständigen aus BMUKK und ÖUK waren Kärnten, Steiermark, Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich, Burgenland und Wien an der Tagung vertreten. ÖUK-GS Mag.Gabriele Eschig und Yvonne Gimpel (Kontaktstelle, ÖUK) führten durch den Tagesordnungspunkt zum Übereinkom-men. Nach Vorstellung der neuen Strukturen, der Kontakt-stelle und des Fachbeirats wurden in der anschließenden Diskussion zur nationalen Umsetzung Möglichkeiten derengeren Zusammenarbeit mit den Ländern diskutiert, etwaim Hinblick auf die Erhebung von Good-Practice Beispielen.

Entsprechend dem Informationsauftrag der ÖUK nahmenÖUK ExpertInnen an zahlreichen Veranstaltungen teil undreferierten über das Übereinkommen. ÖUK-Präsidentin Dr.Eva Nowotny und Yvonne Gimpel leiteten mit einer gemein-samen Keynote zum Übereinkommen das Europäische Musik-forum am 16. April 2010 unter dem Jahresschwerpunkt „Musi-cal Diversity: Looking back, looking forward“ ein. Bei der

ACUNS-Vorkonferenz im Rahmen des ÖUK-ProjektsGo4Diversity hielt Yvonne Gimpel am 2. Juni einen Vortrag zuVerständnis und Bedeutung kultureller Vielfalt aus UNESCOPerspektive im Wandel der Zeit. Am 15. Juni wurde im Rah-men der Programmmesse der Informationstagung desBMUKK „Kultur & regionale Entwicklung“ die Nationale Kon-taktstelle durch Yvonne Gimpel vorgestellt. Am 6. Dezember organisierten das „VIDC - Kulturen in Bewe-gung“ in Kooperation mit der ÖUK ein kulturpolitischesGespräch zu „Kultur und Entwicklung“. Ziel des Gesprächswar es, vor dem Hintergrund der aktuellen internationalenund europäischen Diskussion die österreichische Situationder kulturellen Entwicklungszusammenarbeit zu reflektieren.Zu diesem Zwecke präsentierten Franz Schmidjell (VIDC) undPeter Kuthan (Konsulent) ein Diskussionspapier. Als interna-tionaler Experte war Raymond Weber (Collège d'Europe inBruges) geladen, Dr. Stefan Pehringer vertrat das BMeiA,Yvonne Gimpel die ÖUK.

INTERNATIONALE UND EU-EBENE

115 Staaten sowie die Europäische Union haben bis Ende2010 das Übereinkommen zur Vielfalt kultureller Ausdrucks-formen ratifiziert. Noch keinem UNESCO Rechtsinstrumentsind bisher in so kurzer Zeit so viele Vertragsstaaten beigetre-ten; dies spiegelt die Bedeutung der Thematik innerhalb derinternationalen Staatengemeinschaft wider.

ZWISCHENSTAATLICHES KOMITEE

Das mit der Führung, Begleitung und Überwachung des Übereinkommens betraute zwischenstaatliche Komitee tagte 2010 von 29. November – 3. Dezember. Im Mittepunkt dersechsten Tagung standen die Arbeit an Operativen Richtlini-enentwürfen zu den Bestimmungen des Übereinkommens zuInformationsaustauch und Bewusstseinsbildung sowie dieerstmalige Vergabe von Fördermitteln des mit dem Überein-kommen etablierten Internationalen Fonds für Kulturelle Viel-falt. Das Komitee beschloss, erstmals 2011 31 Projekte aus24 Entwicklungsländern zu fördern. Des Weiteren verabschie-dete das Komitee einen Rahmenentwurf für den Umsetzungs-bericht, der alle vier Jahre von den Vertragsstaaten des Über-einkommens an die UNESCO zu erfolgen hat. Der erste öster-reichische Bericht ist bis April 2012 vorzulegen. Österreich ist – seit Beendigung seines Mandats als gewähltes Mitgliedim Juni 2009 – als Beobachter in dem aus 24 Staaten beste-henden Komitee vertreten. An der Sitzung nahmen für Öster-reich Botschafterin Mag. Helene Steinhäusl und Mag. IsabellLadiges (Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO)und Yvonne Gimpel (ÖUK) teil.

ÖUK-Präs. Eva Notwotny beim „European Forum on Music“

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KONFERENZEN UND TAGUNGEN

Anlässlich des 5. Jahrestages der Verabschiedung des Über-einkommens durch die UNESCO Generalkonferenz fanden2010 zahlreiche Festveranstaltungen statt, wie etwa die Podi-umsdiskussion mit UNESCO-GD Irina Bokova im Vorfeld derTagung des Zwischenstaatlichen Komitees am 29. Novemberin Paris und die EU-Jubiläumsveranstaltung „5 Years On“ am8. Dezember in Brüssel, bei welcher Sektionschef BotschafterDr. Martin Eichtinger (BMeiA) als Podiumsgast zur Debatteüber„Kultur und freie Meinungsäußerung“ geladen war. Die ÖUKwar an den Veranstaltungen durch Yvonne Gimpel vertreten.

Die Zusammenarbeit der ARGE mit dem Europäischen Netz-werk der Koalitionen für Kulturelle Vielfalt wurde 2010 fortge-setzt. Ziel des Netzwerkes ist es, den Austausch zwischenden nationalen Koalitionen zu fördern und die EU-Institutio-nen regelmäßig über Anliegen der Kunst- und Kulturschaffen-den im Zusammenhang mit dem Übereinkommen zu informie-ren. Die österreichische ARGE ist seit 2006 Mitglied des Netz-werks. Das Netzwerk tagte 2010 zwei Mal, von 3.– 4. Mai und7. – 8. Dezember in Brüssel. Im Mittepunktpunkt des erstenTreffens, an welchem Peter Rantasa für die ARGE teilnahm,standen nationale Implementierungsentwicklungen und dieIntegration von Kultur in den Handelsbeziehungen der EU zuDrittstaaten. Im Rahmen des zweiten Treffens, an demYvonne Gimpel (ÖUK) für die ARGE teilnahm, wurden dieseThemen fortgeführt, ergänzt um die Themenkomplexe „Urhe-berrechte im Zusammenhang mit der europäischen DigitalenAgenda“ und „Kultur in den politischen Außenbeziehungender EU“.Durch Unterstützung der ÖUK konnte die Teilnahme von Dr.Ludwig Laher, Schriftsteller, Experte und aktives ARGE-Mit-glied, an der Jahrestagung und Vorstandssitzung des „Inter-national Network for Cultural Diversity“ (INCD) von 22. – 26.Oktober in Peking/China gesichert werden.

2. WELTERBE

Österreich trat der Welterbekonvention 1992 bei und ist mitacht Welterbestätten auf der internationalen Liste vertreten.2010 wurde das barocke Schloss Eggenberg, als Erweiterungder 1999 aufgenommen Welterbestätte „Historisches Zen-trum Graz“, in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen (siehe Anhang).Die konsequente Umsetzung der Welterbekonvention und dieEinhaltung der damit festgelegten Verpflichtungen rückenimmer stärker in den Mittelpunkt der Aktivitäten der UNESCOund ihrer Mitgliedsstaaten. Die ÖUK war daher auch 2010bemüht, die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Stel-len in Österreich und den österreichischen Welterbestättenzu fördern.Das Welterbekomitee hat auf seiner 34. Tagung von 25. Juli –03. August in Brasilia 21 Stätte neu in die Welterbeliste aufge-nommen und acht schon anerkannte Stätten erweitert, dar-unter auch Schloss Eggenberg. Unter anderem zählen damitdie Historischen Strafgefangenenlager in Australien, dieBischofsstadt Albi in Frankreich, das AtombombentestgebietBikini-Atoll auf den Marshallinseln, die Silberstraße in Mexiko,sowie das Zentrale Hochland in Sri Lanka zum UNESCO-Welt-erbe. Die Welterbeliste verzeichnet damit 911 Stätten in 151Ländern. Während dank erfolgreicher Gegenmaßnahmen dieGalapagos Inseln von der „Liste des gefährdeten Welterbes"genommen werden konnten, kamen vier neue Stätten – dieBagrati-Kathedrale in Kutaissi und das Kloster Gelati inGeorgien, die Regenwälder von Atsinanana in Madagaskar,die Gräber der Buganda-Könige in Kasubi, Uganda, und der Nationalpark Everglades in den USA – neu hinzu. Auf der „Roten Liste“ stehen damit jetzt insgesamt 34 Stätten.Weiters standen auf der Tagesordnung der KomiteesitzungBerichte zum Erhaltungszustand der österreichischen Welt-erbestätten Wien und Schönbrunn. Zur Vorbereitung derKomiteesitzung fand auf Einladung des BMUKK am 25. Junieine Koordinationssitzung statt, an der Dr. Mona Mairitsch fürdie ÖUK teilnahm.

Treffen der Europäischen Koalitionen für Kulturelle Vielfalt, 6–7. Dezember 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

ÖSTERREICHISCHE WELTERBESTÄTTEN KONFERENZ

Die 2004 von der ÖUK initiierte Vernetzung der österreichi-schen Welterbestätten wurde 2010 erfolgreich fortgesetzt.Auf Einladung der Welterbestätte „Historisches Zentrum derStadt Salzburg“ und der ÖUK fand von 13. –14. Oktober inSalzburg die „6. Österreichische Welterbestätten-Konferenz“statt. Die Verantwortlichen der österreichischen Welterbe-stätten, VertreterInnen des BMUKK und des Bundesdenkmal-amtes, ExpertInnen von ICOMOS-Österreich und der ÖUK(Präsidentin Dr. Eva Nowotny, GS Mag. Gabriele Eschig undDr. Mona Mairitsch) sowie einschlägige FachexpertInnen nah-men an dem Treffen teil. Eröffnet wurde die Tagung durch Dr.Herbert Lechner, Welterbebeauftragter der Stadt Salzburgund GS Mag. Gabriele Eschig. Stadtrat Johann Padutsch undPräsidentin Dr. Eva Nowotny sprachen einleitende Worte. Bürgermeister Dr. Heinz Schaden empfing die TeilnehmerIn-nen bei einem gemeinsamen Abendessen.

Das Thema der diesjährigen Jahreskonferenz „Welterbe Alt-stadt von Salzburg zwischen Mythos, Anspruch und Verant-wortung“ wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.So referierten ao. Univ. Prof. Dr. Robert Hoffmann (Institut fürGeschichts- und Politikwissenschaft der Universität Salzburg)über „Mythos Salzburg – Image und Realität“, ao. Univ. Prof.Dr. Kurt Luger (Institut für Kommunikationswissenschaft derUniversität Salzburg) über „Lernen von Benchmarks im Welt-erbemanagement - erste Erkenntnisse aus einer internationa-len Studie", Mag. Inga Horny (Geschäftsführerin der AltstadtSalzburg Marketing GmbH) über „Welterbe und SalzburgerWirtschaft“ und Dr. Christian Piller (Sonderprojekte der Tou-rismus Salzburg GmbH) über „Welterbe Altstadt von Salzburg- touristische Betrachtungen“. Neben dem Informationsaus-tausch wurde speziell den Themen Bindungswirkung der Welt-erbekonvention, nationale gesetzliche Verankerung sowieVerantwortung von Bund, Ländern und Gemeinden Zeitgewidmet. Ass.-Prof. Dr. Bettina Perthold-Stoitzner (Institut

für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien) gabdazu ein Impulsreferat und verdeutlichte, dass nur eineumfassende und gesamtstaatliche Lösung in Form einergesetzlichen Regelung eine Verbesserung der derzeitigenSituation bringen würde. In diesem Sinne war die ÖUK 2010bereits tätig und stellte zusammen mit dem BMUKK am 18.November 2009 und 24. Februar 2010 erste Überlegungen inRichtung Verankerung des Welterbes in der österreichischenGesetzgebung und Schaffung tragfähigerer Strukturen mitentsprechender Finanzierung an.

KONFERENZEN, SYMPOSIEN UND ADVISORY MISSIONS

Von 23.–26. März fand in Bardejov, Slowakei ein europäi-sches Seminar für WelterbemanagerInnen zur Verbesserungdes Managements von Touristenströmen statt. Von Öster-reich nahm der Manager der Welterbestätte Wachau DIMichael Schimek am Trainingsseminar teil. Ziel war es, dasWissen um und die Fähigkeiten im Tourismusmanagement inSinne von Schutzs und Erhaltung der Welterebstätten zu ver-bessern. Von 7. – 8. Oktober fand in der Welterberegion Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut zum zweiten Mal der „Welterbe-kongress Hallstatt 2010“ statt. Nationale und internationaleVertreterInnen aus Tourismus, Kultur und Arbeitsmarktpolitikkamen zu einem fruchtbaren Informationsaustausch zusam-men und diskutierten „Lichtblicke und Schattenmomente“ imUmgang mit dem Welterbe. Präsidentin Dr. Eva Nowotnyeröffnete den Kongress und sprach über das UNESCO-Welt-erbe in Österreich und seine Bedeutung. Mag. Maria Walcherbeendete das Konferenzprogramm mit einem Impulsreferatüber das immaterielle Kulturerbe.Am 4. Oktober war Präsidentin Dr. Eva Nowotny auf Einladungdes deutschen Bundesministeriums für Verkehr, Bau undStadtentwicklung Gastrednerin bei der Auftaktveranstaltung„Investitionsprogramm. Nationale UNESCO Welterbestätten“

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in Bonn. Mit einem Gesamtfördervolumen von rund 220 Mil-lionen Euro werden Sanierung, Erhaltung und Weiterentwick-lung der deutschen UNESCO-Welterbestätten finanziert.2010 fanden zwei UNESCO-ICOMOS Beratungsmissionen aufAntrag der Republik statt. Zum einen kamen ICOMOS-Exper-tInnen nach Graz/Schloss Eggenberg, um gemeinsam mitden Verantwortlichen eine optimale Lösung für die Verbin-dungsachse zwischen dem Historischem Zentrum undSchloss Eggenberg zu finden, zum anderen, um mit den öster-reichischen Stellen das Semmering-Basistunnel Projekt inVerbindung mit der Welterbestätte Semmeringbahn zubesprechen.Am 10. Dezember fand auf Einladung des BMUKK die 5. Bund-Länder-Besprechung statt. Im Mittelpunkt des Treffens standdie Überarbeitung der österreichischen Vorläufigen Liste. AlsEntscheidungsgrundlage diente eine im Auftrag des BMUKKdurchgeführte und von der ÖUK administrierte Analyse undBeurteilung von Vorschlägen für künftige Einreichungen durchdie Konsulentenfirma HisGIS. Entsprechend der Empfehlun-gen wird die österreichische Vorläufige Liste im Frühjahr 2011neu überarbeitet werden. Neben einem Überblick über dieaktuellen Entwicklungen des Welterbes wurden aktuelle Themen und Probleme besprochen. Für die ÖUK nahmen GS Mag. Gabriele Eschig und Dr. Mona Mairitsch teil.

AUFNAHMEFEIERLICHKEITEN UND ANNIVERSARIEN

Am Sonntag, 1. August fiel in Brasilia die Entscheidung derAufnahme von Schloss Eggenberg als Erweiterung der seit1999 auf der Liste stehenden Altstadt von Graz. Am Samstag,9. Oktober wurde diese hohe Auszeichnung mit einem Tag deroffenen Tür „Ein Fest für Eggenberg – Eine Welterbestätte öff-net ihre Tore“ gefeiert. In Zusammenarbeit mit der Stadt Graz,dem Land Steiermark und dem Universalmuseum Joanneum

konnten einzigartige Themenführungen sowie spannendeWorkshops für Kinder angeboten werden und allen Besuche-rInnen Einzigartiges und Wissenswertes rund um das Weltkul-turerbe Schloss Eggenberg und die historische Altstadt ver-mittelt werden. Am Abend luden Landeshauptmann Mag.Franz Voves, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und das Uni-versalmuseum Joanneum zu einem Festakt und Empfang inden Planetensaal des Schlosses. Präsidentin Dr. Eva Nowotnyhielt die Festansprache und überreichte im Namen derUNESCO die Urkunde. GS Eschig befand sich ebenfalls unterden Festgästen ebenso wie zahlreiche Persönlichkeiten ausPolitik und öffentlichem Leben der Steiermark. Am 2. Oktober feierte die Wachau ihr 10-jähriges Welterbe-Jubiläum. Den ganzen Tag über gab es ein abwechslungsrei-ches Programm mit Schifffahrten durch die Wachau, themati-schen Schwerpunkten und einem Programm für die lokaleBevölkerung, um nähere Einblicke in die Entwicklung derWelterbestätte zu ermöglichen. Landeshauptmann Dr. ErwinSchloss Eggenberg

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Präs. Nowotny übergibt die Welterbe-Urkunde an Bürgermeister Nagl

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Intendant Pakesch, Bürgermeister Nagl, Präs. Nowotny, Landeshauptmann Voves und Direktor Muchitsch mit der Welterbe-Urkunde

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

Pröll nahm den Spatenstich für das Besucherzentrum „Schiff-fahrts- und Welterbezentrum Wachau“ in Krems vor. BeimAbschlussfestakt am Abend hielt GS Mag. Gabriele Eschig inder Minoritenkirche in Krems-Stein eine Ansprache.

GEPLANTE EINREICHUNGEN

Einer Anregung des Schwei-zer Bundesamtes für Kulturfolgend, hat sich Österreichdem Kreis der Alpenstaaten(Deutschland, Frankreich,Italien, Schweiz, Slowenien)angeschlossen, die unter derFederführung der Schweizdie transnationale serielleEinreichung der „Prähistori-schen Pfahlbauten um dieAlpen" für die Aufnahme indie Welterbeliste vorgenom-men haben. Die Überrestevon Siedlungen an Ufern von

Alpenseen zählen zu den bedeutendsten archäologischen Kul-turgütern Europas. Die besonderen Milieus im Wasser und inMooren haben die in vielen Fällen hervorragende Erhaltungorganischer Materialien wie Holz, Textil oder Pflanzensamenbegünstigt. Die Einreichung umfasst 156 einzelne Fundstellenin sechs Staaten, acht Fundorte davon befinden sich in Öster-reich. Dr. Christian Mayer (BDA, Abteilung für Archäologie)und Mag. Cyril Dworsky (triton, Österreichische Gesellschaftfür Feuchtboden- und Unterwasserarchäologie) erarbeitetenden österreichischen Teil der Einreichung, die dem Welterbe-zentrum fristgerecht Ende Februar übermittelt wurde. Am 15.Oktober folgte die Evaluierungsmission der österreichischenFundstellen in Kärnten und Oberösterreich durch ICOMOS.Im Auftrag des BMUKK und administriert durch die ÖUK hatdas Büro Schabl und Partner OEG Geoinformationswesen wei-tere Vorarbeiten für die Einreichung des „Limes“ als Teil derseriellen transnationalen Welterbestätte „Römische Grenz-linien in Europa“ getätigt. Die Konsulentenfirma HisGIS führteeine Analyse der österreichischen Vorläufigen Liste und eineBeurteilung einer Reihe von Vorschlägen für künftige Einrei-chungen durch. Diese Studie soll als Basis der Überarbeitungder österreichischen Vorläufigen Liste dienen.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND BEWUSSTSEINSBILDUNG

Das Jahr 2010 war für die ÖUK, nicht zuletzt durch die Auf-nahme von Schloss Eggenberg als Erweiterung der Altstadtvon Graz und durch umstrittene Bauvorhaben in einigen Welt-erbestätten, geprägt durch intensive Öffentlichkeitsarbeit

und Bewusstseinsbildung. So verfasste die Pressereferentinder ÖUK, Mag. Eva Trötzmüller, mehrere Presseaussendun-gen zu aktuellen Themen, gaben Präsidentin Dr. Eva Nowotnyund GS Mag. Gabriele Eschig zahlreiche Interviews und er-teilte die in der Kommission für das Welterbe zuständigeReferentin Dr. Mona Mairitsch bei zahlreichen GelegenheitenAuskünfte an JournalistInnen und interessierte Privatperso-nen. Mittels Vorträgen wurde zur Bewusstseinsbildung bei-getragen, so hielt beispielsweise Dr. Mona Mairitsch am 23. November eine Gastvortrag an der FachhochschuleKrems im Rahmen des Lehrgangs für Tourismusmanagement.Dr. Mona Mairitsch vertrat auch die ÖUK bei der Fotoausstel-lung „Wachau, welcher Wandel“, die am 1. Oktober in Dürn-stein eröffnet wurde.

3. IMMATERIELLES KULTURERBE

Österreich ist seit Juli 2009 Mitgliedsstaat des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kultur-erbes. Mit Ende 2010 zählte es 133 Vertragsstaaten – einsichtbarer Nachweis für die hohe Akzeptanz dieses inter-nationalen Rechtsinstruments der UNESCO. In der ÖUK istdie Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe mit denBelangen des immateriellen Kulturerbes betraut.

INTERNATIONALE EBENE

Von 22. – 24. Juni tagte die 3. Vertragsstaatenkonferenz desÜbereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kultur-erbes in Paris. Ziel der Sitzung war die Annahme von Abände-rungen der vom Zwischenstaatlichen Komitee ausgearbeite-ten Operativen Richtlinien, die die Grundlage für die Imple-mentierung der Konvention bilden, sowie die Neuwahl derHälfte der Mitglieder des Komitees. Darüber hinaus wurde dieVerwendung der Budgetmittel des Fonds für das nächsteBiennium festgelegt und NGOs zur Beratung des Zwischen-staatlichen Komitees akkreditiert. Hauptpunkt bei der Abän-derung der Operativen Richtlinien war die Einigung auf eineBeschränkung der Bearbeitung der Einreichungen aufgrundder Kapazitäten des UNESCO-Sekretariats, ohne jedoch einetatsächliche Obergrenze zu bestimmen. Österreich war durchBotschafterin Mag. Helene Steinhäusl (Ständige VertretungÖsterreichs bei der UNESCO) und Dr. Anna Steiner (BMUKK)vertreten.Die 5. ordentliche Sitzung des aus 24 Vertragsstaaten beste-henden Zwischenstaatlichen Komitees zur Erhaltung des imma-teriellen Kulturerbes fand von 15.–19. November in Nairobi,Kenia statt. Von insgesamt 147 Einreichungen wurden 47 Ele-mente in die Repräsentative Liste des immateriellen Kultur-

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erbes der Menschheit und vier in die Liste des dringend erhal-tungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes aufgenommen.Mit Besorgnis wies das Sekretariat auf die kommerziellenAspekte und touristischen Intentionen einiger Nominierungensowie auf die Einreichung von sehr ähnlichen Elementen durchden gleichen Vertragsstaat hin. Zur stärkeren Einbeziehungvon NGOs – insbesondere aus Entwicklungsländern – in dieUmsetzung des Übereinkommens tagte im Vorfeld der Sitzungein Forum über den möglichen Beitrag der Zivilgesellschaftund von NGOs zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. Für Österreich nahmen Dr. Anna Steiner (BMUKK) und Mag.Matthias Radosztics (BMeiA, ÖB Nairobi) an der Sitzung teil.

KONFERENZEN, SYMPOSIEN UND TAGUNGEN

Die Abteilung für Kultur, Sport und Tourismus der Provinz Phu Tho/Vietnam und das vietnamesische Institut für Musi-kologie veranstalteten von 14.–18. Jänner ein internationalesExpertInnenseminar in Viet Tri. Aufgabe dieser Veranstaltungwar vor allem die Beantwortung der Frage, ob das „XOAN-Singen“ - eine spezielle regionale musikalische Tradition, dieeng mit dem Glauben verbunden ist – für die internationaleListe des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden soll. Mag. Maria Walcherwar als Expertin eingeladen.Von 26. – 28. Oktober veranstalteten das Slovak TraditionalDance Theatre (SLUK) und das Slovak Intangible HeritageCenter ein internationales Symposium in Bratislava unterdem Titel „Protection of Cultural Heritage“. Für Österreichnahmen Dr. Anna Steiner (BMUKK) und Mag. Eva Stiermayr(ÖUK) teil. Sie berichteten über den österreichischen Weg derImplementierung des UNESCO-Übereinkommens und infor-mierten über die Erfahrungen der Nationalagentur beimErstellen des Nationalen Verzeichnisses.

NATIONALE EBENE

Zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes sind die Ver-tragsstaaten verpflichtet, ihre Elemente immateriellen Kultur-erbes unter der Beteiligung von Gemeinschaften, Gruppenund nichtstaatlichen Organisationen zu ermitteln und in Formeines oder mehrerer Verzeichnisse zugänglich zu machen.Dazu hat die Nationalagentur, die mit der Erstellung undBetreuung eines nationalen Verzeichnisses des immateriellenKulturerbes in Österreich beauftragt wurde, einen Fachbeiratmit VertreterInnen des Bundes, der neun Bundesländer undExpertInnen zu den fünf Bereichen des immateriellen Kultur-erbes eingerichtet. Dieser entscheidet halbjährlich über dieAufnahme von Elementen in das Nationale Verzeichnis desimmateriellen Kulturerbes aufgrund von schriftlich einge-reichten Bewerbungen durch die TraditionsträgerInnen.

Am 10. März wurden die ersten 18 Elemente vom Fachbeiratin das österreichische Verzeichnis aufgenommen und dreiElemente – Die Klassische Reitkunst der Spanischen Hofreit-schule, die Falknerei und die Fasnacht Imst–Schemenlaufenfür eine Bewerbung für die internationale RepräsentativeListe des immateriellen Kulturerbes der Menschheit vorge-schlagen. Alle Informationen zu den Elementen stehen derinteressierten Öffentlichkeit in Form einer Online-Datenbankhttp://immaterielleskulturerbe.unesco.at zur Verfügung.

Unter großer Medienräsonanz wurde am 11. März im Rahmeneiner Pressekonferenz in den Repräsentationsräumen derSpanischen Hofreitschule in Wien die Öffentlichkeit über dieBedeutung des Nationalen Verzeichnisses informiert. Dkfm.Elisabeth Gürtler, Präsidentin Dr. Eva Nowotny und Mag.Maria Walcher präsentierten die ersten Eintragungen in dasNationale Verzeichnis. Das Medienecho war überraschendstark und setzte sich durch das gesamte Jahr sowohl in loka-len und regionalen wie überregionalen Medien fort.

Erste Pressekonferenz in der Spanischen Hofreitschule mit Diplomkauffrau Elisabeth Gürtler und Präsidentin Nowotny

Erste Urkundenverleihung mit Landesrätin Doraja Eberle und Präs. Nowotny in Salzburg

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

Als sichtbares Zeichen bekamen die erfolgreichen Bewerbe-rInnen eine Urkunde überreicht. Die erste Urkundenverlei-hung am 20. April im ORF-Landesstudio Salzburg durch Präsi-dentin Dr. Eva Nowotny und Landesrätin Doraja Eberleerzeugte hohes Medieninteresse und zeigte deutlich dieaußergewöhnliche Wertschätzung, die die UNESCO bei denTraditionsträgerInnen genießt. Die große Freude der BewerberInnen fand ihren Niederschlagauch in diversen lokalen Feiern, etwa im „KulturerbefestVogelfreunde Salzkammergut“ am 18. Juni in Ebensee und in der Veranstaltung „Mund auf’s Herz“ – Fest des Märchen-erzählens am 27. August in Grünau/Almtal. Mag. Maria Walcher überreichte dabei an die beteiligten GemeinschaftenKopien der Urkunde.

In der zweiten Fachbeiratssitzung am 29. September wurdenvon 19 eingereichten Bewerbungen 12 Traditionen in dasNationale Verzeichnis aufgenommen. Bei der anschließenden

Pressekonferenz am 5. Oktober beim Heurigen Hengl-Hasel-brunner in Wien-Grinzing wurden die Traditionen wieder unterreger Beteiligung der Medien präsentiert. Die Urkundenverleihung fand am 29. November in Telfs mitorganisatorischer Unterstützung von pro vita alpina, der Markt-gemeinde Telfs und dem Noaflhaus Telfs statt. In Anwesenheitder TraditionsträgerInnen aller aufgenommenen Traditionenwurden die Urkunden von der Tiroler Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader und Mag. Norbert Riedl (BMUKK) über-reicht. Die TraditionsträgerInnen hatten dabei die Möglich-keit, „ihre“ Tradition vorzustellen.

Das Nationale Verzeichnis umfasst mit Ende des Jahres 201030 Elemente, die über die Online-Datenbank der ÖUK inDeutsch und Englisch öffentlich zugänglich sind.

THEMENSCHWERPUNKTE 2010

TOURISMUS UND IMMATERIELLES KULTURERBE

Die mittlerweile publizierten Ergebnisse des Tourismusforums2009 in Salzburg sowie die neue österreichische Tourismus-strategie des BMWFJ (Präsentation am 26. Februar in Inns-bruck) unterstreichen die große Bedeutung des immateriellenKulturerbes für den österreichischen Tourismus. Um eineseriöse Auseinandersetzung mit diesem Thema in Zukunft zugewährleisten und die österreichischen TouristikerInnen ent-sprechend zu informieren, fanden Gespräche mit der Geschäfts-führerin Dr. Petra Stolba und den AbteilungsleiterInnen derÖsterreich-Werbung sowie mit WirtschaftskammerpräsidentDr. Christoph Leitl und Vizepräsidentin Martha Schultz statt.Eine Förderung durch das BMWFJ ermöglichte die Umsetzungdes Projektes „Touristische Inwertsetzung des Nationales Ver-zeichnisses des immateriellen Kulturerbes in Österreich“. Ziel

Beim Fest des Märchenerzählens in Grünau im Almtal

Zweite Pressekonferenz mit Prof. Thomas Schäfer-Elmayer und PräsidentinNowotny, im Heurigen Hengl-Haslbrunner in Grinzing

Zweite Urkundenverleihung mit Landesrätin Dr. Elisabeth Palfrader, Ministerial-rat Norbert Riedl (BMUKK) und dem Bürgermeister Christian Härting in Telfs

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dieses Projekts war einerseits die Einrichtung eines Event-kalenders zu allen touristisch relevanten Anlässen, Veranstal-tungen und Angeboten von Gemeinden, Vereinen und Traditi-onsträgerInnen, andererseits die Schaffung einer Plattformzur unmittelbaren Vernetzung von Tourismuswirtschaft undTraditionsträgerInnen, um eine gemeinsame Strategie zurtouristischen Inwertsetzung immateriellen Kulturerbes zu ent-wickeln.

TRADITIONELLES HEILWISSEN

Das Forschungsprojekt von Frau Dr. Michaela Noseck „Erhe-bung der traditionellen und komplementären Heilmethodenin Österreich“ konnte im Berichtsjahr entsprechend den Vorgaben erfolgreich abgeschlossen werden. Sowohl dasBundesministerium für Gesundheit wie auch die UNIQA-Versicherung sind an einer inhaltlichen Fortsetzung und derEinrichtung eines Dokumentations- und Forschungszentrumsinteressiert.

Das 4. internationale Symposium der Association of NaturalMedicine in Europe (ANME) fand am 13. und 14. November inZusammenarbeit mit der Nationalagentur unter dem Titel„Complementary and Alternative Medicine (CAM) in Europe –quo vadis? Erhaltung und Weitergabe von traditionellem Heil-wissen – Ansprüche an eine interdisziplinäre Forschung fürQualitätssicherung und Nachweis der Wirksamkeit“ im Bun-desministerium für Gesundheit statt. Neben Referaten voninternationalen ExpertInnen wurde in Arbeitsgruppen u.a. dieEtablierung von komplementärer und traditioneller Medizinauf nationaler und internationaler Ebene unter Berücksichti-gung von Qualitätsstandards und den damit verbundenen not-wendigen Wirksamkeitsnachweisen diskutiert. Im Rahmendes Symposiums verlieh Willy Hauser, Vorsitzender des deut-

schen Naturheilbundes, die Prießnitz-Medaille an Monika Ger-hardus (Mitbegründerin und Vorsitzende der ANME) und anMag. Maria Walcher für ihre Bemühungen um die Anerken-nung traditionellen Heilwissens als immaterielles Kulturerbe.

TRADITIONELLES WISSEN IM BEREICH FORST- UND LANDWIRTSCHAFT

Die enge Zusammenarbeit mit dem Lebensministerium fandauch 2010 eine konstruktive Fortsetzung. Mit zwei Workshopszum Thema Wald und Gesundheit am 3. Mai und 28. Septem-ber wurde von der Sektion IV/Forstwesen ein weiterer Schrittzur interdisziplinären Vernetzung und Bewusstseinsbildungfür neue Wege im Umgang mit lokalen Ressourcen gesetzt.Auch das mit dem Verein Arche Noah gemeinsam veranstalteteSymposium „Bedrohte Kulturarten und deren Sorten als mate-rielles und immaterielles Kulturerbe - Ein Interdisziplinärer Poly-log zwischen Natur-, Kultur-, Sozial- und technischen Wissen-schaften zur Förderung der Erhaltung von pflanzengenetischenRessourcen“ am 7. Oktober zeigte die Notwendigkeit der Ein-bindung von unterschiedlichsten wissenschaftlichen Diszipli-nen zur Behandlung von komplexen Fragestellungen auf.Durch die Mitgliedschaft von Mag. Maria Walcher im Natio-nalkomitee zur Alpenkonvention ist das Einbringen von rele-vanten Themen (Umgang mit Naturgefahren und Naturkata-strophen, lokalen Ressourcen, Wissen und Praktiken imUmgang mit der Natur etc.) auch hier auf nationaler und inter-nationaler Ebene möglich.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND BEWUSSTSEINSBILDUNG

Im Rahmen mehrerer Informationsveranstaltungen konntedie Nationalagentur über ihre zentralen Aufgaben, die Umset-zung des Übereinkommens in Österreich, internationale Ent-wicklungen und aktuelle Themenschwerpunkte berichten.Dazu zählt etwa der 7. Burgenländische Museumstag in Ober-schützen zum Thema „Immaterielles Kulturerbes in Österreich“am 13. März, wo Mag. Eva Stiermayr den österreichischenWeg zur Erstellung eines nationalen Verzeichnisses sowie aus-gewählte Elemente der ersten Aufnahmerunde präsentierte. Das LandeskulturreferentInnenseminar in Wels am 16. Junidiente vor allem dem Informations- und Erfahrungsaustauschzwischen BMUKK, ÖUK und den Kulturabteilungen der Bun-desländer. Die volkskulturellen Landesverbände Salzburgsluden Mag. Maria Walcher am 18. Juni zu einer Diskussions-veranstaltung zur Vorbereitung von Bewerbungen ein. Im Rahmen des 15. Europa-Forums Wachau von 26.– 27. Juniauf Stift Göttweig wurden vor allem kulturelle Maßnahmen imRahmen der geplanten Donauraum-Strategie der EU disku-tiert. Der Vorschlag von Mag. Maria Walcher, hier das Thema„Kultur der Roma“ speziell zu behandeln, wurde allgemein

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AKTIVITÄTEN 2010

Verleihung der Prießnitz-Medaille an Maria Walcher im Rahmen desANME-Symposiums

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AKTIVITÄTEN 2010

sehr begrüßt. Auch bei den TeilnehmerInnen der HallstattWelterbekonferenz am 7. und 8. Oktober stieß das Themaimmaterielles Kulturerbe auf großes Interesse.

4. KULTURGÜTERSCHUTZ

Als Kulturgüter werden Baulichkeiten, Orte oder Güterbezeichnet, die für das kulturelle Erbe aller Völker von großerBedeutung sind. Gezielte Zerstörung von Kulturgütern beibewaffneten Konflikten, Raubgrabungen an archäologischenStätten, Plünderung von Kulturstätten sowie Diebstahl vonKunstgegenständen aus Kirchen und Museen in aller Weltbedrohen die wissenschaftliche Erschließung, die Erhaltungund den allgemeinen Zugang zu unserem gemeinsamen kul-turellen Erbe.

BEWAFFNETE KONFLIKTE

Das „Haager Abkommen für den Schutz von Kulturgut beibewaffneten Konflikten“ von 1954 mit seinen zwei Zusatzpro-tokollen ist eines der wichtigsten Rechtsinstrumente auf die-sem Gebiet. Österreich misst dem Schutz von Kulturgut undsomit der Konvention und seinen zwei Zusatzprotokollen gro-ße Bedeutung bei. Mit der Österreichischen Gesellschaft fürKulturgüterschutz, dem 2009 gegründeten ÖsterreichischenNationalkomitee Blue Shield und deren nationalen und inter-nationalen Aktivitäten hat sich Österreich inzwischen welt-weit einen Namen gemacht. Aufgrund der großen österreichi-schen Expertise fand deshalb auch von 28.– 30. Septemberin Wien ein von der Österreichischen Landesverteidigungs-akademie zusammen mit dem Kultursektor der UNESCOorganisiertes Internationales Trainingsseminar zur Implemen-

tierung der Haager Konvention mit speziellem Fokus auf denWestbalkan statt. Das Seminar bot den TeilnehmerInnen, diespeziell aus dem militärischem Bereich kamen, vertiefendeEinblicke in die Theorie des internationalen Kulturgüter-schutzs mittels Referaten über die in der Haager Konventionfestgeschriebenen Verpflichtungen sowie in die Praxis desmilitärischen und zivilen Kulturgüterschutzes mittels Feld-übungen. Für die ÖUK nahm Dr. Mona Mairitsch am Seminarteil.Österreich ist auch in dem 12 Mitgliedsstaaten umfassendenZwischenstaatlichen Komitee des 2. Protokolls der HaagerKonvention vertreten und gestaltet damit maßgeblich die wei-tere Entwicklung dieses wichtigen Bereichs mit. In der fünf-ten Sitzung des Komitees, die von 22. – 24. November inParis stattfand, wurde u.a. der Stand der Umsetzung des 2. Protokolls in den Vertragsstaaten diskutiert. Vor allem wur-de aber erstmals über Anträge zur Gewährung des „verstärk-ten Schutzes“ für außerordentlich bedeutende Kulturgüterentschieden. Österreich war im Komitee mit Dr. ThomasDesch (Bundesministerium für Landesverteidigung) und Mag.Heinz Schödl (BMUKK) vertreten. Die ÖUK unterstützt dieMinisterien und ihre Vertreter im Komitee und ist ständigerPartner des Österreichischen Nationalkomitees Blue Shieldund der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz.

RESTITUTION UND ILLEGALER HANDEL

Die „UNESCO-Konvention zum Verbot und zur Verhütung derunzulässigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kultur-gut“ von 1970 formuliert Grundprinzipien zum internationalenSchutz von Kulturgütern und Mindestvorschriften über dies-bezügliche legislative, administrative und staatsvertraglicheMaßnahmen. Hierzu zählen Vorschriften für Maßnahmengegen den illegalen Handel, Vorkehrungen zum Schutz vonKulturgütern, vor allem vor rechtswidriger Ausfuhr und Ein-

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„Ich bin immaterielles Kulturerbe“

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AKTIVITÄTEN 2010

fuhr, sowie Maßnahmen zur Herausgabe von Kulturgütern aufErsuchen der Herkunftsstaaten. Derzeit haben 120 Staatendas Übereinkommen ratifiziert, darunter 22 EU-Mitgliedsstaa-ten. Österreich ist noch nicht Vertragsstaat der Konvention.Aber nicht zuletzt dank der Bemühungen der ÖUK konntenbereits in den Vorjahren innerstaatlich einige der bestehen-den Vorbehalte ausgeräumt, Problembereiche bereinigt unddamit der Weg zur Ratifizierung geebnet werden. Anlässlich des 40. Jahrestages der UNESCO-Konvention von1970 luden am 14. Dezember das Institut für KlassischeArchäologie der Universität Wien und das ÖsterreichischeNationalkomitee Blue Shield zu einer Veranstaltung. GSGabriele Eschig gab in ihrem Vortrag einen Überblick überUNESCOs Bemühungen zum Schutz von Kulturgütern. Wei-ters wurde das neue Kompetenzzentrum für Kulturgüter-schutztechnologien am Technikum Wien und das Projekt Kul-turgutfahndung im Internet vorgestellt. Darüber hinaus wurdeFrau Dr. Erika Pieler, BMUKK, für ihre Dissertation „Inter-nationaler Kulturgüterschutz und die UNESCO-Konventionvon 1970“ gewürdigt.Von 8.–10. Juni fand in Wien die 6. Internationale Konferenzzum illegalen Kulturguthandel in Mittel- und Osteuropa statt.Das Generalsekretariat Interpol und das österreichische Bun-deskriminalamt luden ExekutivbeamtInnen und ExpertInnenaus Mittel- und Osteuropa zum Erfahrungs- und Informations-austausch ein. Kriminalbeamte gaben Länderberichte undVertreterInnen von UNESCO, UNODC, INTERPOL und ICOMreferierten über den Kampf gegen den illegalen Handel mitKulturgütern, über existierende Rechtsinstrumente und inter-nationale Zusammenarbeit und Initiativen auf diesem Gebiet.Für die ÖUK nahm Dr. Mona Mairitsch an der Konferenz teil.

ÖSTERREICHISCHES NATIONALKOMITEE BLUE SHIELD

Um auf dem Gebiet des nationalenund internationalen Schutzes von Kul-turgut noch effektiver tätig sein zukönnen, formierte sich 2009 dasÖsterreichische Nationalkomitee BlueShield. Das Internationale Komiteevon Blue Shield (ICBS) wurde 1996gegründet, um das durch Krieg undNaturkatastrophen bedrohte kulturelle Erbeder Menschheit zu schützen und hat inzwischenzahlreiche nationale Komitees. Die ÖUK ist neben den öster-reichischen Nationalkomitees von ICOM/InternationalerMuseumsrat, ICA/Internationaler Archivrat, ICOMOS/Inter-nationaler Rat für Denkmalpflege, IFLA/Internationale Ver-band der bibliothekarischen Vereine und Institutionen,CCAAA/Koordinierender Rat audiovisueller Archive und derÖsterreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz konstitu-ierendes Mitglied des Vereins. Generalsekretär ist Dr. Fried-rich Schipper. GS Mag. Gabriele Eschig fungiert als Rech-nungsprüferin und Dr. Mona Mairitsch vertritt die ÖUK im Vorstand. Am 14. Januar, 5. April und 15. Juni tagte das Öster-reichische Nationalkomitee Blue Shield in den Räumen derÖUK.

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AKTIVITÄTEN 2010

KOMMUNIKATION UND INFORMATION

Angesichts der revolutionären Veränderungen durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien versteht sich die UNESCO als das internationale Dialogforum überdie gesellschaftlichen, kulturellen, ethischen und rechtlichen Herausforderungen im Zeit-alter der „Informationsgesellschaft“. Die UNESCO hat sich den Aufbau von Wissensgesell-schaften zum Ziel gesetzt. In diesem Sinne fördert sie den freien Fluss von Information, Wissen und Daten, den allgemeinen Zugang zu Information, die sprachliche wie kulturelleVielfalt durch lokale Inhalte, sowie den Aufbau institutioneller Kapazitäten. Analog zumUNESCO-Programm bildeten die Themen Digitales Erbe/„Memory of the World“, „Informa-tion for All“ sowie Pressefreiheit die Prioritäten der Österreichischen UNESCO-Kommissionim Jahr 2010.

1. DIGITALES ERBE / MEMORY OF THE WORLD

Mit dem erfolgreichen Programm„Memory of the World“, „Gedächtnisder Menschheit“, hat es sich dieUNESCO zur Aufgabe gemacht, dasdokumentarische Erbe – Bücher,Manuskripte, audiovisuelle Medienin Bibliotheken und Archiven – welt-

weit zu sichern. In diesem Zusammenhang will die UNESCOdie Rolle von Bibliotheken, Archiven, Informationszentrenund -netzwerken stärken, Richtlinien für Digitalisierungs-programme entwickeln, sowie die Digitalisierung von Samm-lungen fördern. Um das dokumentarische Erbe der Mensch-heit zu erhalten, führt die UNESCO ein Weltregister, für dasdie Mitgliedsstaaten Dokumente oder Sammlungen voninternationaler Bedeutung zur Nominierung vorschlagen kön-nen. Über die Aufnahme in das Weltregister entscheidet ein

Internationales ExpertInnenkomitee. Derzeit umfasst dasRegister 193 Eintragungen, unter ihnen die Schlussakte desWiener Kongresses, die Kolonialarchive Benins, Senegalsund Tansanias, die Azteken-Codices aus Mexiko, die Annalender Choson-Dynastie in Korea und die Archive des Warschau-er Ghettos. Österreich kann derzeit insgesamt neun heraus-ragende Werke sowie eine Gemeinschaftseinreichung ver-zeichnen (siehe Anhang). Für die Nominierungsperiode2010/2011 schlug Österreich die Schönberg Sammlung desSchönberg Archivs sowie den Mainzer Psalter der Österrei-chischen Nationalbibliothek vor. Die Entscheidung über dieAufnahme trifft das UNESCO-ExpertInnenkomitee im Mai2011.Am 27. Oktober, dem UNESCO „World Day for AudiovisualHeritage“, lud die Österreichische Mediathek anlässlich ihres50. Geburtstags zu einer Festveranstaltung. GastrednerIn-nen waren ua. Dr. Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin Techni-sches Museum, Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin

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der Österreichischen Nationalbibliothek, Sektionschef Dr.Michael Franz, BMUKK und Generalsekretärin Mag. GabrieleEschig. Univ. Prof. Dr. Gerhard Jagschitz hielt den Festvor-trag. Was Bücher für Bibliotheken sind, das sind Tonaufnah-men und Videos für die Österreichische Mediathek. 1960 alsSammelstelle für Schallplatten gegründet, hat sich die Öster-reichische Mediathek in den vergangenen fünf Jahrzehntenweit über ihre ursprüngliche Aufgabe hinaus entwickelt. Mit ihren umfangreichen Archivbeständen von mehr als 1,5Millionen Aufnahmen trägt die Österreichische Mediathekdazu bei, das audiovisuelle Erbe Österreichs zu archivieren,zu erhalten und somit auch der Wissenschaft und der inter-essierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

MEMORY OF THE WORLD-NATIONALKOMITEE

Um die Ziele des Memory of the World-Programms nicht nurauf globaler Ebene zu verfolgen, sondern auch national voran-zutreiben, haben sich weltweit etwa 60 Nationalkomiteesgebildet. Zur Begleitung des Programms in Österreich wurdebereits 2004 ein österreichisches „Memory of the World“-Nationalkomitee gegründet, das 2009 als Subkomitee desIFAP-Nationalkomitees/Fachbeirats von der ÖUK wahrge-nommen wurde. Aufgaben des Österreichischen National-komitees sind u.a. die Erstellung von Nominierungsvorschlä-gen österreichischer Bestände für das Weltregister, dieErstellung eines Nationalen Registers „Memory of Austria“,die Mitarbeit am Programm und seiner weiteren Entwicklung,die Förderung nationaler Maßnahmen zur Verbesserung desErhalts von und des Zugangs zu Dokumenten aller Art, sowiedie Förderung der Forschung zur Verbesserung von Konser-vierung und Restaurierung. Das Memory of the World-Natio-nalkomitee tagte am 28. Januar und 28. Juni. Es beschloss dieNominierung von zwei österreichischen Einreichungen für diePeriode 2010/2011, und zwar die Schönberg Sammlung desSchönberg Archivs sowie den Mainzer Psalter der ÖNB. Wei-ters beriet das Nationalkomitee über die Erstellung einesnationalen Registers und einigte sich auf Art, Kriterien undVerfahren. In einem weiteren Schritt sollen erste Nominierun-gen für das Nationale Register erfolgen.

2. INFORMATION FOR ALL PROGRAMME –IFAP

Das UNESCO-Programm „Information for All“ (IFAP) zielt aufdie Förderung des internationalen Diskurses über ethische,rechtliche und gesellschaftliche Aspekte des Informations-zeitalters ab. Die Prinzipien der Meinungsfreiheit, des Grund-rechts auf Zugang zu Information und Wissen und desRespekts gegenüber kultureller und sprachlicher Vielfalt

sollen damit gefördert werden. Das Programm inkludiert dieErweiterung des Zugangs zu Information einschließlich Fragen der Bewahrung und Digitalisierung sowie einschlä-gige Fortbildung, insbesondere im Rahmen des lebenslangenLernens. Wesentlich für die UNESCO ist, die Mitgliedsstaatenbei der Entwicklung von Strategien und Methoden zur Ver-wirklichung dieser Ziele zu unterstützen und internationaleKooperationen und Projektpartnerschaften anzuregen.

ZWISCHENSTAATLICHER RAT

Österreich wurde im Rahmen der 34. UNESCO-Generalkon-ferenz im Herbst 2007 für vier Jahre, also bis 2011, in den aus26 Staaten bestehenden Zwischenstaatlichen Rat von IFAPgewählt und gestaltet damit seit 2003 das Programm aktivmit. Österreich wird von HR Dr. Dietrich Schüller (Direktor i.R.des Phonogrammarchivs und Mitglied der ÖUK) vertreten, derauch Büromitglied des Rates ist. Die wesentliche Aufgabe desZwischenstaatlichen Rates besteht in der Beratung des Gene-raldirektors und des Sekretariats der UNESCO bei der Pla-nung und Umsetzung der Anliegen von IFAP. Bei seiner 6. Sit-zung von 29. – 30. März wurde Dr. Dietrich Schüller für zweiJahre zum Vizepräsidenten gewählt. Seit 2009 ist er auch Vor-sitzender der IFAP-Arbeitsgruppe für Informationsbewahrung.

IFAP-NATIONALKOMITEE/FACHBEIRAT

Das 2009 gestartete Projekt „Infor-mationskompetenz an Österreichi-schen UNESCO-Schulen“ konnte2010 erfolgreich abgeschlossenwerden. Mit Hilfe eines Frage-bogens, der an SchülerInnen derPrimarstufe, Sekundarstufe I und IIsowie an die LehrerInnen und Elternvon UNESCO-Schulen erging, konn-ten Defizite aber auch Stärken derInformationskompetenz an Schulen

herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse des Projektserschienen als Publikation.Trotz einzelner erfolgreicher Projekte wurde das 2004 im Rah-men der ÖUK eingerichtete Österreichische IFAP-National-komitee/Fachbeirat nach der Zurücklegung des Vorsitzesdurch Dr. Gabriele Sauberer, Geschäftsführerin von TermNet,mit Jahresende 2010 beendet. Nach sechs Jahren Laufzeitkam man zum Schluss, dass die Resonanz in Österreich zu gering war, nachdem auch bereits viele IFAP-relevante Themen vom „Beirat für Informationsgesellschaft BIG“ imBKA abgedeckt wurden. Trotz Einstellung des Gremiums wirdsich die ÖUK auch weiterhin IFAP-relevanten Themen widmen, wenn Anlass dazu besteht.

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AKTIVITÄTEN 2010

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AKTIVITÄTEN 2010

3. PRESSEFREIHEIT

Seit ihrer Gründung1946 setzt sich dieUNESCO in vielfältigerWeise für die Umsetzungdes Artikels 19 der AllgemeinenErklärung der Menschenrechte ein.Die UNESCO fordert Medienpluralis-mus und unabhängige Medien in allen Staaten der Welt sowieunabhängigen Journalismus ohne Einschränkungen etwadurch Repressionen und Zensur. Um die Weltöffentlichkeitimmer wieder an Verstöße gegen die Pressefreiheit zu erin-nern, begeht die UNESCO jedes Jahr den 3. Mai als Interna-tionalen Tag der Pressefreiheit. Sie erinnert dabei die Welt-öffentlichkeit an Verletzungen von Informations- und Frei-heitsrechten und gedenkt JournalistInnen, die im Kampf umdie Pressefreiheit zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt sindoder dabei sogar ihr Leben verloren haben. Pressefreiheit ist auch ein Schwerpunkt der ÖsterreichischenUNESCO-Kommission. Durch alljährlich zum InternationalenTag der Pressefreiheit am 3. Mai stattfindende Pressekonfe-renzen und Veranstaltungen, die gemeinsam mit Reporterohne Grenzen Österreich (ROG) durchgeführt werden, soll aufdie vielfältigen Bedrohungen der Pressefreiheit aufmerksamgemacht werden.

INTERNATIONALER TAG DER PRESSEFREIHEIT UND PRESS FREEDOM AWARD

Anlässlich des Tages der Pressefreiheit luden am 3. MaiReporter ohne Grenzen, das Institut für Publizistik- und Kom-munikationswissenschaft der Universität Wien und die ÖUKzu einer prominent besetzten Podiumsdiskussion im NeuenInstitutsgebäude der Universität Wien. „Maulkorb oderMedienfreiheit. Politik und öffentlich-rechtlicher Rundfunk“lautete der Titel der Podiumsdiskussion mit Mag. NikolausBrender (ehemaliger ZDF Chefredakteur), Mag. Oktavia Brug-ger (RAI 3-Parlamentsredaktion), Mag. Ingrid Deltenre (EBUGeneraldirektorin), Univ. Prof. Dr. Fritz Hausjell (Institut fürPublizistik- und Kommunikationswissenschaft der UniversitätWien) und Dr. Alexander Wrabetz (ORF Generaldirektor). ZuBeginn der Veranstaltung wurden die drei Preisträger des vonReporter ohne Grenzen und Octain ausgeschriebenen Foto-wettbewerbs ausgezeichnet. GS Mag. Gabriele Eschig sprachdie einleitenden Worte und stimmte die spannende Podiums-diskussion ein.2010 wurde der mit 25.000 US-Dollar dotierte UNESCO/Guil-lermo Cano-Preis für Pressefreiheit an die chilenische Journa-listin Mónica González Mujica wegen ihres investigativenJournalismus zu Menschenrechtsverletzungen während der

Pinochet-Diktatur verliehen. Trotz massiver Bedrohungenberichtete die 1949 geborene Journalistin über Menschen-rechtsverletzungen während der Pinochet-Diktatur in Chile.Für ihre Recherchen wurde die Journalistin verfolgt, in den1980er Jahren kam sie mehrfach ins Gefängnis, wurde miss-handelt und gefoltert. Nach ihren Entlassungen aus demGefängnis begann sie wieder Artikel und Bücher über Korrup-tion und Gewalt der Pinochet Diktatur zu veröffentlichen.Inzwischen leitet Mónica González Mujica auch ein Zentrumfür Journalismus und Investigation und gibt so ihr Wissen undihre Erfahrung an die jüngere Generation weiter. Namensge-ber des UNESCO-Preises für Pressefreiheit ist der kolumbia-nische Zeitungsherausgeber Guillermo Cano, der 1987 wegenseiner Berichterstattung über die Drogenkartelle in Kolum-bien ermordet wurde. Wie jedes Jahr übernahm die ÖUK 2010 die Schirmherrschaftüber den von Reporter ohne Grenzen Österreich verliehenenund mit jeweils € 4.000,– dotierten „Press Freedom Award –Signal für Europa“ für JournalistInnen aus Ost- und Südosteu-ropa. 2010 zeichnete die Jury, der auch ÖUK-Präsidentin EvaNowotny angehört, zwei JournalistInnen aus Russland aus.

Bei der Verleihungszeremonie am 10. Dezember im Haus derEuropäischen Union wurden Olga Bobrova/Nowaja Gasetaund Michail Beketow/Chimkinskaja Prawda für ihren beson-deren investigativen Mut und die demokratiepolitische Rele-vanz ihrer Tätigkeit, sowie das persönliche Schicksal vonMichail Beketow geehrt. Präsidentin Dr. Eva Nowotny wies inihrer Ansprache darauf hin, dass die UNESCO den Schutz derPressefreiheit und des Rechts auf freie Meinungsäußerung inden Statuten festgeschrieben hat. Die steigende Tendenz viel-fältiger Bedrohungen, denen Menschen in Medienberufenweltweit ausgesetzt sind, ist alarmierend. Die Preisverleihungdient dazu, die Menschen, die hinter mutiger Berichterstat-tung stehen, öffentlich zu ehren und auszuzeichnen. Eine Son-derbeilage der Tageszeitung ‚Der Standard‘ widmete sichebenfalls diesem Thema.

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INTERNATIONALE JAHRE

AKTIVITÄTEN 2010

INTERNATIONALES JAHR DER ANNÄHERUNG DER KULTUREN

Zur Förderung des Dialogs, der Verständigung und der Zusam-menarbeit zwischen den Religionen und Kulturen zu Gunstendes Friedens wurde im Rahmen der 62. UN-Generalversamm-lung (Resolution 62/90) beschlossen, das Jahr 2010 zumInternationalen Jahr der Annäherungen der Kulturen zu erklä-ren. Vor diesem Hintergrund setzte sich die ÖUK in Koopera-tion mit dem Internationalen Terminologienetzwerk TermNetzum Ziel, mit dem Projekt „Go4Diversity“ einen positiven Dis-kurs über kulturelle Vielfalt, Migration und Integration inner-halb der österreichischen Bevölkerung anzuregen. Das Pro-jekt wurde vom Europäischen Integrationsfonds und demÖsterreichischen Bundesministerium für Inneres gefördert.Eine lebendige, übersichtliche und informative Online-Platt-form (www.go4diversity.at) beinhaltete ausführliche Informa-tionen zu den einzelnen Veranstaltungen und wurde kontinu-ierlich von einem mehrköpfigen Redaktionsteam betreut.Am 11. Februar fand die Auftaktveranstaltung mit dem Thema„Was heißt hier Migrant/in? Herausforderung Integration inÖsterreich“ im ORF KulturCafe in Wien statt. Am Abend des 31. Mai veranstaltete Go4Diversity einen gro-ßen Empfang in der Wirtschaftskammer Wien. MigrantInnenaus Drittstaaten waren eingeladen, über ihre Erlebnisse undErfahrungen im Migrations- und Integrationsprozess zuberichten. Am 1. und 2. Juni begrüßten die ÖUK, die UN Studies Associa-tion (UNSA), TermNet, die Universität Heidelberg und die Uni-versität Wien TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländernsowie unterschiedlichen kulturellen und akademischen Hin-tergründen zu Workshops zum Thema „Diversity and Global

Understanding“ in der UNO-City in Wien während der renom-mierten ACUNS-Konferenz. Am 19. Juni fand im Augartenpark in Graz im Rahmen der 7.„Chiala-Afriqas“- Festwoche die 1. Grazer Park-Weltmeister-schaft im Zeichen von FairPlay, Sport und Integration statt.Organisiert in Kooperation mit der Caritas Graz-Seckau (inte-gratives Sportprojekt „SIQ! Sport – Integration – Qualifikati-on“) und dem AfrikaZentrum „Chiala-Afriqas“ standen nachdem Motto „Österreich gewinnt“ die Begegnungen der hierlebenden Jugendlichen mit oder ohne Migrationshintergrund,AsylweberInnen und Flüchtlingen im Mittelpunkt dieses be-sonderen Fußballturniers. Der von Markus Mörth produzierteDokumentarfilm wurde am 13. Dezember im Rahmen der Dis-kussionsveranstaltung „FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel“ desWiener Instituts für internationalen Dialog und Zusammenar-beit (VIDC) in der Hauptbücherei Wien gezeigt. Ein Panel mitExpertInnen aus Politik, Wissenschaft und Praxis durchleuch-tete das integrative Potential von Sport im Allgemeinen, aberauch die Situation im Amateurfußball kritisch.Mit Unterstützung der MA 17 (Wiener Magistratsabteilung fürIntegration und Diversität) lud Go4Diversity am 13. und 14.November zu zwei Gesundheitstagen für türkische, serbischeund chinesische MigrantInnen in Wien ein. ÄrztInnen undExpertInnen informierten die TeilnehmerInnen über relevanteGesundheitsthemen und stellten die Einrichtungen des öster-reichischen und Wiener Gesundheitssystems vor. Im Rahmen der Aktionsforschung zu Language Awarenessund Sprachpolitik im Bildungswesen an burgenländischenVolksschulen wurden von der Forschungsgruppe Spracherle-ben der Universität Wien unter der Leitung von Prof. Dr. Bri-gitta Busch Erhebungen und Workshops zu Mehrsprachigkeitan konkreten Schulstandorten durchgeführt und die Ergeb-nisse in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Bur-genland sowie der Volksschule Parndorf am 13. Dezembervorgestellt.

INTERNATIONALES JAHR DER BIOLOGISCHEN VIEFALT

„Biodiversität ist Leben“, lautete der Leitspruch des Interna-tionalen Jahres der biologischen Vielfalt 2010, das am 20.Dezember 2006 während der 61. UNO Generalversammlung(Resolution 61/203) ausgerufen wurde. Das UN-Sekretariatzur Biodiversitäts-Konvention war federführend für die Durch-führung des Jahres verantwortlich. Die UNESCO wurde alseine der internationalen Hauptpartner identifiziert. Die ÖUKhat in Kooperation mit dem Umweltdachverband drei Posterin einer Auflage von 36.000 Stück zum Thema gedruckt. DasKick im Park

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AKTIVITÄTEN 2010

Hauptanliegen der UNESCO, nämlich die Förderung gezielterAusbildungsmaßnahmen im Bereich Artenkenntnis, wurdedurch eine gemeinsame Presseaussendung kommuniziert.Zum Auftakt des internationalen Jahres fand von 25.– 29.Januar bei der UNESCO in Paris eine Konferenz statt, auf derführende WissenschaftlerInnen aktuelle Daten zur biologi-schen Vielfalt vorstellten. Für die ÖUK nahm Dr. Günter Köckteil. Am 14. und 15. Oktober veranstaltete die Vorarlberger Lan-desregierung gemeinsam mit dem Österreichischen MAB-Nationalkomitee und dem Vorarlberger Naturschutzrat dasUmwelt-Forum Vorarlberg 2010. Unter dem Schlagwort „Wertder Lebensvielfalt“ wurden die unterschiedlichen Dimensio-nen der Biodiversität aufgezeigt. In Vorträgen, Gesprächenund Dialogrunden wurde den Fragen nachgegangen, wie Stra-tegien zur Erhaltung der Biodiversität erfolgreich sein könnenund welche wirtschaftlichen Chancen uns der Schutz derLebensvielfalt bietet. Zu den Vortragenden zählten unteranderem Univ. Prof. Dr. Georg Grabherr, Vorsitzender desösterreichischen MAB-Nationalkomitees und Dr. GünterKöck.Ein Hauptanliegen der UNESCO anlässlich des Jahres der Biodiversität ist die Förderung von TaxonomInnen. Weltweitherrscht ein Mangel an WissenschaftlerInnen mit fundierterArtenkenntnis (TaxonomInnen, SystematikerInnen, Pflanzen-,Vegetations- und TierökologInnen mit Felderfahrung undNaturschutzpraxis), so auch in Österreich. Um dieses immerbrisanter werdende Problem in das Bewusstsein der Öffent-lichkeit und der politischen EntscheidungsträgerInnen zu rücken, hat das österreichische Nationalkomitee für dasUNESCO-Programm „Man and the Biosphere“ (MAB) eineDeklaration verfasst. Über 150 VertreterInnen aus Wissen-schaft und Politik haben die Deklaration unterschrieben,unter anderem auch namhafte Persönlichkeiten wie ÖAW-Präsident Denk, NHM-Direktor Köberl und BürgermeisterHäupl. Präsentiert wurde sie im Rahmen einer Pressekonfe-renz anlässlich des Biodiversitätstages im NaturhistorischenMuseum. Die englische Version wurde in der Zeitschrift„eco.mont“ publiziert.

FOLLOW-UP INTERNATIONALES JAHR DER SPRACHEN 2008

Für 2008 hatte die UN-Generalversammlung das Internatio-nale Jahr der Sprachen ausgerufen (siehe Jahrbuch 2008).ExpertInnen des Vereins EFZ in Graz, der PädagogischenHochschule Steiermark und des Österreichischen Sprachen-kompetenzzentrums entwickelten 2008 im Rahmen des Inter-nationalen Jahres der Sprachen ein Workshop-Modul fürSchulen (Grundschulen und Sekundarstufe I). Ziel war es,LehrerInnen, DirektorInnen und Eltern für die Bedeutung, den(Mehr-)Wert und den Umgang mit Mehrsprachigkeit zu sensi-bilisieren. Zwischen 2008 und 2010 wurden Workshops an 14Schulen und einer Volkshochschule durchgeführt. Die Work-shop-Materialien – eine Informationsbroschüre, umfang-reiches interaktiv angelegtes Arbeitsmaterial und ein Poster –wurden den Schulen zur selbständigen Verwendung zur Ver-fügung gestellt.

Am 23. September veranstalteten das BMUKK in Zusammen-arbeit mit der ÖUK im Rahmen der „Langen Nacht der Spra-chen“ das Konzert „Lust auf Sprachen - Kinderlieder ausEuropa: Ein Konzert zum Mitsingen mit Timna Brauer und Eli-as Meiri“ in der Wiener Urania. Kinderlieder aus ganz Europawurden vorgetragen und die Kinder wurden zum Mitsingenanimiert. Sprachenkenntnisse sind nicht nur für das berufli-che Fortkommen und die persönliche Entwicklung von großerBedeutung, sie sind auch der Schlüssel zu gesellschaftlicherTeilhabe und politischer Mitbestimmung. Ziel der Veranstal-tung war die öffentlichkeitswirksame Vermittlung des Stellen-werts von sprachlichem Früherwerb. Lieder in anderen Spra-chen zu singen, ist wie die Öffnung kleiner Fenster zu anderenKulturen. Einfache Melodien können von Kindern spielerischaufgenommen werden. Von Seiten der ÖUK nahmen GS Mag.Gabriele Eschig und Therese Wintersteiner, M.A.I.S. teil.Unter den Schulklassen befand sich auch eine Gruppe aus derUNESCO Schule VS Darwingasse.

Lange Nacht der Sprachen

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

1. NEUE DATENBANK DER NATIONAL-AGENTUR FÜR DAS IMMATERIELLE KULTURERBE

Seit 2010 gibt es eine neue online Datenbank für das immate-rielle Kulturerbe in Österreich.Alle Interessierten können sich nun schnell und benutzer-freundlich über die in das Nationale Verzeichnis des immate-riellen Kulturerbes aufgenommenen Elemente informieren.Mit Ende 2010 sind bereits 30 Elemente aus ganz Österreichgelistet. Die Datenbank wird inhaltlich laufend erweitert undbietet zum Beispiel seit September auch tourismusrelevanteInformationen (gefördert vom Wirtschaftsministerium). http://immaterielleskulturerbe.unesco.at

2. SONDERPROJEKT: GO4DIVERSITY

Um den positiven Diskurs über kulturelle Vielfalt, Migrationund Integration in Österreich zu verstärken, wurde 2010 inKooperation mit TermNet das Projekt ‚Go4Diversity‘ initiiert.In diversen Veranstaltungsformaten rund um die ThemenDiversity and Global Understanding, Antidiskriminierung imSport, sprachliche und kulturelle Vielfalt sowie Migration undGesundheit wurden sehr vielfältige Zielgruppen und Medienerreicht.

ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAME HIGHLIGHTS

Die Auftaktveranstaltung „Was heißt hier Migrant/in? Heraus-forderung Integration in Österreich“ lockte am 11. Februar einzahlreiches Publikum ins ORF KulturCafe in Wien. Das hoch-karätig besetzte Podium garantierte eine spannende Diskussi-on, die medial sehr gut angekündigt und besprochen wurde,u.a. in Fernseh- Radio und Zeitungsberichten. Am 19. Juni fand im Augartenpark in Graz im Rahmen der 7.Chiala-Afriqas Festwoche und in Zusammenarbeit mit derCaritas Graz-Seckau „KICK IM PARK - die 1. Grazer Park-Welt-meisterschaft im Zeichen von FairPlay, Sport und Integration“statt. Vor zahlreichem Publikum und unter großer medialerAufmerksamkeit nahmen über hundert Jugendliche (mit oderohne Migrationshintergrund, AsylweberInnen, Flüchtlinge) andiesem außergewöhnlichen Fußballspiel teil. Die lokalen Me-dien (Fernsehen, Radio, Tages- und Wochenzeitungen) berich-teten ausführlich über dieses Event. Der von Markus Mörthproduzierte Dokumentarfilm über diese Veranstaltung wurdeam 13. Dezember vor zahlreichen Interessierten gezeigt.

Am 13. und 14. November fanden mit Unterstützung der MA17(Abteilung für Integration und Diversität) Gesundheitstage fürdie türkische, serbische und chinesische Community in Wienstatt. Durch Plakat- und Flyeraktionen in der jeweiligen Spra-che wurde darauf aufmerksam gemacht. Vor allem auf Migra-tions- und Integrationsthemen spezialisierte Medien berichte-ten über diese erfolgreiche Veranstaltung.Ein öffentlichkeitswirksames Ergebnis des Projekts ist auchdie Broschüre „Was heißt hier Migrant? Die 30 wichtigstenBegriffe zu Ab- und Zuwanderung in Österreich“ – ein schöngestaltetes, informatives booklet, das an alle wesentlichenthemenbezogenen Institutionen geschickt wurde, bei Veran-staltungen verteilt wird bzw. bei der ÖUK bezogen werdenkann. Ein wichtiger Teil des Projekts war die Konzeption einer öffent-lichkeitswirksamen, informativen Homepage, die auch 2011weiterführend verwendet wird. www.go4diverstiy.at

Datenbank für das immaterielle Kulturerbe in Österreich

Kick im Park Postkarte

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3. HIGHLIGHTS/KOOPERATIONSPARTNER 2010

ERÖFFNUNG DES NATIONALEN VERZEICHNISSES DESIMMATERIELLEN KULTURERBES

Am 11. März lud die Nationalagentur für das Immaterielle Kul-turerbe zur großen Pressekonferenz in die Spanische Hofreit-schule in Wien, um in diesem eindrucksvollen Rahmen dieListung der ersten Elemente in das Nationalen Verzeichnisdes immateriellen Kulturerbes in Österreich bekannt zugeben. Unter großer medialer Aufmerksamkeit wurden dieNominierungen des Fachbeirats bekannt gegeben.

INTERNATIONALER TAG DER PRESSEFREIHEIT

Im Rahmen des Themenschwerpunktes Pressefreiheit gibt esseit Jahren eine erfolgreiche Kooperation mit Reporter ohneGrenzen Österreich. Anlässlich des Welttages der Pressefrei-heit am 3. Mai fand an der Universität Wien in Kooperationmit Reporter ohne Grenzen und dem Institut für Publizistikund Kommunikationswissenschaft eine sehr gut besuchte undvon den Medien aufgenommene Podiumsdiskussion mit demTitel „Maulkorb und Medienfreiheit – Politik und ÖffentlicherRundfunk“ statt.

NACHHALTIGKEIT – AUSZEICHNUNG ÖSTERREICHISCHER PROJEKTE

Das internationale UN-Nachhaltigkeitslogo wurde auch 2010wieder in zwei Runden an herausragende Projekte mit demFokus Nachhaltigkeit aus ganz Österreich vergeben. Im Maiund November wurde diese begehrte Auszeichnung an insge-samt 26 Projekte verliehen. Die erste Runde im Mai wurde imBMUKK veranstaltet, für die zweite Auszeichnungsrundekonnte als externer Kooperationspartner die Volksbank Wels(OÖ) gewonnen werden.

ALPHABETISIERUNG, OMV INITIATIVE MOVE & HELP

Jedes Jahr ist die Österreichische UNESCO-Kommissionbemüht, öffentlichkeitswirksam über den Internationalen Tagder Alphabetisierung am 8. September zu informieren. 2010wurden die Medien in einer umfassenden Presseaussendungnicht nur über aktuelle internationale Zahlen informiert, son-dern im Speziellen über die bereits angelaufene OECD Studiein Österreich sowie über die OMV Initiative Move & Help. AufVermittlung der ÖUK wurde seitens der OMV in der Türkei einneues Projekt im Bereich „Basisbildung und Lesefähigkeit“initiiert. Weiters übernahm die ÖUK die Schirmherrschaft für

das öffentlichkeitswirksame Projekt „Stadtlesen – ein mobi-les Lesezimmer in Österreich“.

TRADITIONELLES HEILWISSEN

Am 13. und 14. November fand in Wien ein erfolgreiches inter-nationales Symposium zum Thema Ausübung und Weitergabevon traditionellem Heilwissen statt, veranstaltet vonANME/Association of Natural Medicine in Europe in Zusam-menarbeit mit der Nationalagentur für Immaterielles Kulturer-be/ÖUK. Zahlreiche VertreterInnen von naturheilkundlichenFachgesellschaften, sowie ExpertInnen aus Wissenschaft, For-schung und Pharmazie aus dem gesamten EU-Raum nahmenteil. Das mit freundlicher Unterstützung des ÖsterreichischenBundesministeriums für Gesundheit durchgeführte Symposi-um ist ein Beispiel für eine erfolgreiche internationale Koope-ration im Medienbereich.

FOR WOMEN IN SCIENCE

In Kooperation mit L’OREAL Österreich, der ÖsterreichischenAkademie der Wissenschaften und dem Bundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung wurden 2010 bereits zumvierten Mal in einem Festakt vier junge Wissenschafterinnenmit dem Stipendium „For Women in Science“ ausgezeichnet.Aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit mit denKooperationspartnern wurde ein großes Medienecho erzielt.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

v.l.n.r.: Margit Fischer, Präs. Eva Nowotny, Martina Rangl, Cornelia Schrauf, Petra Luschnig, Nina Gratz, BM Beatrix Karl, Geschäftsführer Richard Höllmüller, Frankreichs Botschafter Philippe Carré

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INTERNATIONALE KONFERENZEN

60. SITZUNG DES GEMEINSAMEN AUSSCHUSSES DER DEUTSCHSPRACHIGEN UNESCO-KOMMISSIONEN (4ER AUSSCHUSS)

5. bis 7. Mai, La Chaux-de-Fonds und Le Locle

Das seit 1949 stattfindende und 2004 erweiterte Netzwerk-treffen der deutschsprachigen Nationalkommissionen fanddieses Jahr auf Einladung der Schweizer UNESCO-Kommissi-on in La Chaux-de-Fonds und Le Locle statt. Das diesjährigeTreffen der UNESCO-Kommissionen von Deutschland,Luxemburg, Österreich und der Schweiz diente im Wesentli-chen dem Austausch aktueller UNESCO-Themen, der Zusam-menarbeit im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der Heraus-gabe gemeinsamer Publikationen sowie der Entscheidungüber die Verwendung gemeinsamer Ressourcen. Der Aus-tausch von Informationen und Erfahrungen zu den UNESCO-Kulturkonventionen, die Dekade Bildung für nachhaltige Ent-wicklung, die UNESCO-Schulen sowie die aktuellen Schwer-punkte und Aktivitäten der einzelnen Nationalkommissionenfanden dabei ausreichend Platz. Die ÖUK war durch GS Mag.Gabriele Eschig und Dr. Mona Mairitsch vertreten.

DG`S CONSULTATION DER UNESCO NATIONAL-KOMMISSIONEN EUROPAS UND NORDAMERIKAS

5. bis 8. Juni, London

Von 5.– 8. Juni fanden in London die Konsultationen der Gene-raldirektorin mit den UNESCO Nationalkommissionen derRegion Europa und Nordamerika zur Vorbereitung des Pro-gramms und Budgets 2012-2013 statt. VertreterInnen von 43europäischen Nationalkommissionen, BeobachterInnen ausanderen Regionen, Ständige VertreterInnen, der Leiter derExternen Evaluation sowie Sekretariatsmitglieder nahmen andem Treffen teil. Die Delegierten waren sich einig, dass dieUNESCO durch Konzentration auf die wesentlichen Kernbe-reiche ihren globalen Einfluss, ihre Rolle im Rahmen der UN-Organisationen sowie auf Ebene der Mitgliedstaaten erhöhensollte. Die ÖUK war durch GS Mag. Gabriele Eschig und Mag.Maria Walcher vertreten.

INTERNATIONALES SEMINAR ZUR IMPLEMENTIERUNGDER HAAGER KONVENTION MIT SCHWERPUNKT WESTBALKAN

28. bis 30. September, Wien

Die österreichische Landesverteidigungsakademie und derKultursektor der UNESCO organisierten ein InternationalesSeminar zur Implementierung der Haager Konvention undihren beiden Zusatzprotokollen mit speziellem Fokus auf denWestbalkan. Das Seminar bot den TeilnehmerInnen, die spe-ziell aus dem militärischen Bereich kamen, vertiefende Ein-blicke in die Theorie des internationalen Kulturgüterschutzes.Durch Referate wurden die in der Haager Konvention festge-schriebenen Verpflichtungen erläutert sowie mittels Feld-übungen der militärische und zivile Kulturgüterschutz in derPraxis vorgeführt.

EUGEN WÜSTER-PREISVERLEIHUNG

13. August, Dublin

Der von Infoterm, dem Esperantomuseum, der Sammlung fürPlansprachen der Österreichischen Nationalbibliothek undvom Eugen-Wüster-Archiv der Universität Wien getragene undvon der Österreichischen UNESCO-Kommission unterstützteEugen Wüster-Preis ehrt Persönlichkeiten, die sich um die Ter-minologie verdient gemacht haben. Der diesjährige Preiserging an Prof. Sue Ellen Wright (Kent State University) undProf. Klaus-Dirk Schmitz (jahrelanger Vorsitzender des RaDT).

LUGANO IV

3. bis 5. März, Lugano

Bereits zum vierten Mal organisierte die Schweizer UNESCO-Kommission in Lugano ein Treffen für die Nationalkommissio-nen der Region Europa und Nordamerika. Die ÖUK war durchMatthias Eck, MA vertreten. Ziel war es, die Zusammenarbeitzwischen den Nationalkommissionen durch Erfahrungs- undMeinungsaustausch zu stärken. Es wurde diskutiert, wie mandie Rolle und Positionierung der Nationalkommissionen stär-ken und das Profil der UNESCO in Europa schärfen kann.

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KOOPERATIONEN

RADIO AFRIKA

Das von der ÖUK unterstützte Projekt von Radio Afrika TV„SchülerInnen machen Radio – Moderationstechnik zum The-ma Afrika – voneinander, miteinander über Afrika lernen“ wur-de im Schuljahr 2009/2010 fortgesetzt. SchülerInnen undLehrerInnen aus zwei Schulen setzten sich mit dem KontinentAfrika, seiner Geschichte, der Wirtschaftslage und dem Alltagder Menschen in Afrika auseinander. Im Vordergrund standenmedienpädagogische Aspekte, Entwicklung von Medienkom-petenz sowie die Erweiterung eines interkulturellen Verständ-nisses und somit der Abbau von Vorurteilen. Diese wurdenauch praktisch durch die eigene Gestaltung von Radiosendun-gen versinnbildlicht.

KULTURKONTAKT AUSTRIA

Das österreichweite Schulprojekt „Kulturelles Erbe. Traditionmit Zukunft“ wurde im Schuljahr 2009/2010 fortgesetzt. Ver-anstalter waren, wie in den vergangenen Jahren, BMUKK,Bundesdenkmalamt und ÖUK, mit der Durchführung war KulturKontakt Austria betraut. Über 2400 Jugendliche setztensich im Rahmen der Aktion mit der Vielfalt des kulturellenErbes auseinander und stellten Bezüge zu ihrer eigenenLebenswelt her. Im Rahmen des Projektes konstruierten dieSchülerInnen Webseiten mit virtuellen Rundgängen in 3-D,bauten architektonische Stadtmodelle, veröffentlichtenmehrsprachige Reiseführer und gestalteten Radiobeiträge,Dokumentarfilme oder Musicals. Bei der Präsentation am 28.Juni im BMUKK stellten zehn Schulen die Ergebnisse ihrerProjektarbeit vor. Alle Projekte sind schriftlich, photogra-phisch und bildlich dokumentiert. Das Projekt wird im Schul-jahr 2010/2011 mit Beteiligung der ÖUK fortgesetzt.

ÖSTERREICHISCHES NATIONALKOMITEE BLUE SHIELD

Um auf dem Gebiet des nationalen und internationalen Schutzes von Kulturgut noch effektiver tätig sein zu können,formierte sich 2009 das Österreichische NationalkomiteeBlue Shield. Die ÖUK ist neben den österreichischen Vertre-tungen von ICOM/Internationaler Museumsrat, von ICA/Internationaler Archivrat, von ICOMOS/Internationaler Ratfür Denkmalpflege, IFLA/Internationale Verband der biblio-thekarischen Vereine und Institutionen, CCAAA/Koordinie-render Rat audiovisueller Archive und der ÖsterreichischenGesellschaft für Kulturgüterschutz konstituierendes Mitglied.GS Mag. Gabriele Eschig fungiert als Rechnungsprüferin undDr. Mona Mairitsch vertritt die ÖUK im Vorstand. Weitersstellte die ÖUK dem Nationalkomitee seine Postanschrift zurVerfügung.

REPORTER OHNE GRENZEN ÖSTERREICH

Reporter ohne Grenzen Österreich, eine Menschenrechtsor-ganisation mit Beobachterstatus beim Europarat und derUNESCO, ist langjähriger Partner der ÖsterreichischenUNESCO-Kommission. Alljährliche gemeinsame Aktivitätensind Veranstaltungen zum Thema Pressefreiheit wie zumInternationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai. Die ÖUKübernimmt regelmäßig den Ehrenschutz des jährlich vonReporter ohne Grenzen Österreich vergebenen „Press Free-dom Award“.

RAT FÜR DEUTSCHSPRACHIGE TERMINOLOGIE (RADT)

Der Rat für deutschsprachige Terminologie (RaDT) entstandauf Initiative der deutschsprachigen Nationalkommissionenund verfolgt das Ziel, die Bedeutung der Terminologie imdeutschsprachigen Raum bewusst zu machen, die Zusammen-arbeit zu fördern, terminologische Aktivitäten zu koordinierenund zu unterstützen. Er erarbeitet zusammen mit Partnern terminologiepolitische Leitlinien und Strategiepapiere, sorgtfür deren Verbreitung und wirkt an deren Umsetzung mit. DerRat traf sich 2010 von 19. – 20. März in Bonn und von 19. – 20.November in Luxemburg; die ÖUK war durch Infoterm ver-treten.

INFOTERM

Bereits 1949 hat die UNESCO auf die Bedeutung der Fachter-minologie zur fachsprachlichen Kommunikation hingewiesen,1963 die Etablierung eines „Internationalen Komitees zurKoordinierung der terminologischen Tätigkeiten“ angeregt,1967 die Errichtung einer Terminologie-Clearingstelle emp-fohlen und schließlich 1971 die Gründung eines Internationa-len Informationszentrums für Terminologie (Infoterm)beschlossen. Mit Unterstützung der ÖUK wurde 1971 der Ver-trag zwischen der UNESCO und dem Österreichischen Nor-mungsinstitut (ON) zur Implementierung von Infotermgeschlossen. Seit 2010 steht INFOTERM als NGO in „operati-ven Beziehungen“ mit der UNESCO. DieÖUK hat seit Anbe-ginn den Werdegang von Infoterm mit Wohlwollen begleitetund auf UNESCO-Ebene nach Kräften unterstützt.

EU XXL FILM

Seit 2003 widmet sich EU XXL der Förderung, Vermittlungund Verbreitung des europäischen Films. Im Sinne desUNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förde-rung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005) ist Vermittlung und Dialog zwischen politisch verantwortlichen

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KOOPERATIONEN

Stellen und VertreterInnen des Filmsektors ein Schwerpunktder EU XXL Plattform. Am 24. Juni veranstaltete EU XXL inKooperation mit der ÖUK ein Symposium zum UNESCO Über-einkommen und den Herausforderungen der digitalen Tech-nologien für die filmische Vielfalt in Österreich. Im Mittel-punkt des Symposiums standen die Frage nach der Zukunftkleinerer Kinohäuser und Programmkinos, welche sich dieUmstellung auf digitale Projektionsanlagen nicht leisten können, und der sich daraus ergebenden Konsequenzen fürden Zugang zu Kinofilmen abseits der städtischen Ballungs-zentren.

VIDC - KULTUREN IN BEWEGUNG

„Kulturen in Bewegung“, die Kunst- und Kulturinitiative desWiener Instituts für Internationalen Dialog und Entwicklung(VIDC), tritt für einen gleichberechtigten Dialog mit und För-derung der Interessen von Kunst- und Kulturschaffenden ausAfrika, Asien und Lateinamerika in Österreich ein und unter-stützt Projekte in diesen Regionen. Angesichts der Ziele desUNESCO-Übereinkommens 2005, den internationalen Kultur-austausch zu fördern und die Entwicklung nachhaltiger, trag-fähiger lokaler Kulturindustrien in Entwicklungsländern zuunterstützen, luden „VIDC - Kulturen in Bewegung“ und dieÖUK am 6. Dezember zu einem kulturpolitischen Gesprächzur Analyse des Status Quo des Stellenwerts von Kultur in derösterreichischen Entwicklungszusammenarbeit und zur Erar-beitung von Handlungsempfehlungen.

OMV

Der Energiekonzern OMV setzt seit 2004 das Programm OMVMove & Help um. 2010 lag der Schwerpunkt auf Basisbildung,wobei die aktive Reduktion von funktionalem Analphabetis-mus und schwerer Leseschwäche sowie die Sensibilisierungdieser Thematik in der Bevölkerung im Vordergrund standen.In Partnerschaft mit der ÖUK unterstützte der Energiekonzerndie Alphabetisierungsprogramme der Mother and Child Edu-cation Foundation (ACEV). Das vom Bildungsministerium zer-tifizierte und anerkannte Programm fördert seit 1995 jährlichrund 10.000 Frauen im Bereich Lesefähigkeit in der Türkei.Mit der Unterstützung der OMV konnte die Anzahl der an-gebotenen Kurse in der Region Istanbul wesentlich erhöhtwerden.

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Durch die Übernahme von Schirmherrschaften bekunden UNESCO und ÖUK öffentlich ihreUnterstützung für Institutionen oder Einzelpersonen, die Bildung, Wissenschaft, Kultur undKommunikation im Sinne der UNESCO fördern. Verbunden damit ist das Recht, dasUNESCO- oder ÖUK-Logo in Zusammenhang mit der Veranstaltung zu verwenden. 2010 wurde folgenden Veranstaltungen oder Initiativen die Schirmherrschaft gewährt:

„COMPUTERS HELPING PEOLPE WITH SPECIAL NEEDS“Internationale Konferenz, Technische Universität Wien14. –16. Juli, Wien

BENCHMARKINGNETZWERK WELTERBE UND TOURISMUSInternationales universitäres Projekt im Rahmen des WorldNature Forum im Aletsch Campus in Naters, Schweiz

GASTSPIEL DER JIAN KUN-OPERNTRUPPE Aufführung der Klassischen Chinesischen Oper des 16.-19.Jahrhunderts 13.–14. Jänner, ÖAW, Wien

MENSCH.KULTUR.PFLANZEVeranstaltungsreihe der Arche Noah (Verein zur Erhaltungund Entwicklung der Kulturpflanzenviefalt) zum Thema Agrobiodiversität und lebendiges Kulturerbe27. März –17. Oktober, österreichweit

MUSIKFEST DER VIELFALT 2010Veranstaltungen, Initiative des Österreichischen Musikrats 26. Mai – 2. Juni, österreichweit

VERANSTALTUNGSREIHE Klostermedizin im Rahmen der Saalachtaler Heilsamen Tage,Traditionelle europäische Heilkunde Verein26. – 27. Juni, Unken

MUND AUF’S HERZFest des Märchenerzählens anlässlich der Aufnahme des Märchenerzählens in das Nationale Verzeichnis desImmateriellen Kulturerbes in Österreich27. August, Grünau im Almtal

LEBENSBILDER – VOM WIENER MUSIKANTEN UNDANDEREN LEBENSKÜNSTLERNDokumentationsreihe, GAMSfilm&music

ZENTRALEUROPÄISCHES SCHULNEZTZWERK ACESVernetzungsinitiative der ERSTE-Stiftung, aces – Academy of Central European SchoolsZentraleuropäische Länder

UNISONOMusikvermittlungsprojekt für Kinder und JugendlicheWiener Konzerthaus

UNITED WORLD GAMES 2010Sportveranstaltung, United World Games17. – 20. Juni, Klagenfurt

„DER ROERICH PAKT: 75 JAHRE FÜR DEN KULTURGÜTER-SCHUTZ UND FRIEDEN“ Plakat- und Fotoausstellung, Österreichische Roerich-Gesell-schaft und Österreichisches Nationalkomitee Blue Shield April, Wien

„ARCHAEOLOGY IN CONFLICT“ Internationale Konferenz, Österreichisches NationalkomiteeBlue Shield 6. –10. April, Wien

PRESS FREEDOM AWARD 2010Preis, Reporter ohne Grenzen Österreich

10. KASUMAMA AFRIKA FESTIVAL 2010Musikfestival, Verein KASUMAMA 7. –11. Juli, Moorbad Harbach/NÖ

JUGENDWETTBEWERB „SPRICHCODE 5“Jugendliteratur- und Fotowettbewerb16. Oktober 2009 – 21. Februar 2010, Leonding

ABSCHLUSSVERANSTALTUNG „COOLE SCHULE“ Initiative, SchülerInnenverein „Coole Schule“19. März, Wien

STYRIAN SUMMER_ART 10 – FARBEN.FORMEN.FESTIVALKunstfestival, Verein styrian summer_art3. –18. Juli, Naturpark Pöllauer Tal

WORLD SPORTS FESTIVALSportveranstaltung, PDM Sports 8. –11. Juli, Wien

SCHIRMHERRSCHAFTEN

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SCHIRMHERRSCHAFTEN

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WUT – EIN KÜNSTLERISCHES INTEGRATIONSPROJEKTJugendtheater, European Grouptheater – Jugendtheatercompany13. März – 30. April, Wien

ERLEBNISCAMP – “OPEN WORLD”Sommercamp, Energy for life – Social Foundation 29. Mai – 7. Juni, Frankenfels

CINEMA AFRIQUEFilmzyklus, fran:culturesMärz – Dezember, Wien, Salzburg, Linz

MOTHER TONGUE & CULTURAL IDENTITYGala, Who I Am25. Februar, Wien

STADTLESENLesegenusstour, Innovationswerkstatt5. August – 3. Oktober, österreichweit

UNITY IN PLURALITYVeranstaltung zu sprachlicher Diversität, Akademie Graz undtreffpunkt sprachen/Plurilingualismus der Universität Graz 18. – 22. Oktober, Graz

STUDIENTAGE ZUR KULTUR DER ROMA IM PANNONI-SCHEN RAUMVeranstaltung der Pädagogischen Hochschule Burgenland21. – 22. Oktober, Raiding und Eisenstadt

YOUKI Internationales Jugend Medien Festival, Media Space 201016. – 20. November, Wels

HOMMAGE AN HENRY DUNANTEine Zusammenarbeit on Musik, Tanz, visueller Projektionund Text, 1. Frauen-Kammerorchester von Österreich1. Dezember, Wien

„DIE ZUKUNFT DENKEN. PHILOSOPHIE- NACHHALTIG-KEIT- GLOBALES BEWUSSTSEIN“Internationaler Kongress, 25 Jahre Österreichische Gesell-schaft für Kinderphilosophie, Universität Graz 14. –17. Oktober, Graz

9. FRIEDENSLAUFSportveranstaltung, Entwicklungshilfeklub24. April, Wien

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ANHANG

DATEN UND FAKTEN

AUFGABEN

Gemäß § 2 der Statuten des Vereins „Österreichische UNESCO-Kommission“ (eingetragener Verein seit 2001; davor 1949 –2001 basierend auf einer Verordnung des Unterrichtsministe-riums, BGBl. Nr. 49/1949) erfüllt die ÖUK die Aufgaben einerNationalkommission nach Artikel VII der Verfassung der Orga-nisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaftund Kultur (UNESCO). Seine Tätigkeit ist gemeinnützigerNatur und nicht auf Gewinn ausgerichtet. Gemäß § 2 sind Vereinszwecke: – die Beratung der Bundesregierung, der Landesregierungen

und anderer staatlicher und nichtstaatlicher Institutionenhinsichtlich der Verwirklichung der Ziele der UNESCO

– die Herstellung und Pflege von Kontakten zwischen derUNESCO und interessierten Institutionen und Personen inÖsterreich

– die Zusammenarbeit mit UNESCO-relevanten regionalenInitiativen

– dieMitwirkung bei derBehandlung vonAnfragenderUNESCO– die Mitwirkung bei organisatorischen Vorkehrungen im

Zusammenhang mit der UNESCO (z.B. bei der Vorberei-tung der Generalkonferenz der UNESCO)

– die Information der Öffentlichkeit über die Ziele derUNESCO und deren Verwirklichung sowie die Erteilung vonAuskünften über die UNESCO

– die Zusammenarbeit mit den UNESCO-Kommissionen anderer Staaten

Gemäß § 3 soll der Vereinszweck erreicht werden durch:a) die Durchführung von wissenschaftlichen und anderen Ver-

anstaltungen, Ausstellungen und Kongressen in ganzÖsterreich;

b) die Einholung von Stellungnahmen, die Vergabe von Exper-tisen, Projekten u.a.m.;

c) die Herausgabe von Publikationen;d) die Betreuung von Vertretern/Vertreterinnen der UNESCO,

ausländischer UNESCO-Kommissionen und von UNESCO-Stipendiaten/Stipendiatinnen;

e) die Förderung der Österreichischen UNESCO-Schulen;f) Informations- und Öffentlichkeitsarbeit;g) die Kooperation mit tertiären und anderen Bildungseinrich-

tungen (‚UNESCO-Chairs’).

MITGLIEDER

ORDENTLICHE MITGLIEDER

– Der Bund, vertreten durch – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur– Bundesministerium für europäische und

internationale Angelegenheiten– Bundeskanzleramt– Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung– Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,

Umwelt und Wasserwirtschaft – Bundesministerium für Gesundheit

– KulturKontakt Austria– Die Bundesländer (Wien, Niederösterreich, Burgenland,

Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol, Vorarlberg)

– European Peace University (EPU), Private Universität, seit 2002

– Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK), seit 2002

– Umweltdachverband, seit 2002– Internationales Informationszentrum für Terminologie

(Infoterm), seit 2002– Internationales Terminologienetz (TermNet), seit 2009– Univ.-Prof. Dr. Karl Heinz GRUBER, seit 2009

EHRENMITGLIEDER

– Dr. Johann MARTEEhem. Präsident der ÖUK (2001-2008), Gen. Dir. i.R., seit 2009

– Univ.-Prof. Dr. Marianne POPPEhem. Vizepräsidentin der ÖUK (2002-2008), Universität Wien, seit 2009

– Hon.-Prof. Dr. Robert Schlögel (SC i.R. BMG), seit 2010

FOLGENDE MITGLIEDER WURDEN AUFGRUND IHRER FUNKTIONEN BEI DER UNESCO PARIS AUFGENOMMEN

– Dr. Günter KÖCK, 2005–2013Österreichischer Vertreter im MAB

– Hofrat Dr. Dietrich SCHÜLLER, 2003–2011Österreichischer Vertreter im IFAP

– Univ.-Prof. Dr. Helga TRENKWALDER, 2003-2010Mitglied der Task Force des Generaldirektors für den Irak

– Dr. Werner JANOSCHEK, 2006Mitglied des Honorary Committee des Global Network of National Geoparks der UNESCO

– Dr. Christoph BAZIL, 2005–2013Österreichischer Vertreter im Zwischenstaatlichen Komitee zur Haager Konvention

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ANHANG

– Mag. Harald TREIBER, 2007–2011Österreichischer Vertreter im Zwischenstaatlichen Komitee des Programms Leibeserziehung und Sport (CIGEPS)

– Dr. Christiane DRUML, 2008–2011Mitglied des Internationalen Bioethik-Komitees

– Univ.-Prof. Dr. Bert GROENUNESCO-Chair for Intercultural and Interreligious Dialogue for South East Europe, Karl-Franzens-Universität Graz

– Univ.-Prof. DDr. Wolfgang DIETRICHUNESCO-Chair for Peace Studies, Universität Innsbruck

– Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard BUDIN UNESCO-Chair for Multilingual, Transcultural Communication in the Digital Age, Universität Wien

VORSTAND

– Dr. Eva NOWOTNYPräsidentin, Botschafterin i.R.

– Dr. Wolfgang WALDNERVizepräsident, MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsgesmbH

– Univ.-Prof. Dr. iur. Manfred NOWAK (seit 22. März 2010)Vizepräsident, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte

– Ges. Dr. Elke ATZLER / LR Dr. Stefan PEHRINGER BMeiA (Kulturpolitische Sektion)

– MR Mag. Norbert RIEDLBMUKK (für den Bereich Kunst und Kultur)

– MR Dr. Anna STEINER BMUKK (für den Bereich kulturelles Erbe)

– MR Dr. Christine STROMBERGERBMUKK (für den Bereich Bildung)

– Dr. Matthias TRAIMER / Dr. Martina HOHENSINN / Mag. Andreas ULRICHBKA (für den Bereich Kommunikation/Information)

– MR Dr. Christina ZIMMERMANNBMWF (für den Bereich Wissenschaft)

– Franz SCHULLERAmt der Wiener Landesregierung (für die Bundesländer)

– Mag. Gerhard KOWAR, KulturKontakt Austria– Dr. Gabriele SAUBERER (bis 1. Dezember 2010)

TermNet (Vorsitzende des IFAP-Nationalkomitees/Fachbeirats)

– Dr. Helmuth HARTMEYER Austrian Development Agency (Vorsitzender des Fachbeirats Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen)

– Igor MITSCHKA Schüler (Vorsitzender des Jugendfachbeirats)

– Dr. Ludwig LAHER (seit 15. September 2010)Schriftsteller (Vorsitzender des Fachbeirates Kulturelle Vielfalt)

MITGLIEDERVERSAMMLUNG UND VORSTANDSSITZUNGEN

Die außerordentliche Mitgliederversammlung fand am 22.März 2010, die 9. ordentliche Mitgliederversammlung am 6. Dezember 2010 statt. Die Kommission nahm den Geschäft-bericht 2009 zur Kenntnis und beschloss Arbeitsprogrammund Budgetvoranschlag für 2011. Der Vorstand der ÖUK trat2010 zwischen Januar und Dezember drei Mal zusammen.

BUDGET

Das BMUKK leistet einen jährlichen Mitgliedsbeitrag, ausdem Infrastruktur und Personal sowie Aktivitäten im Bildungs-bereich finanziert werden. Die ÖUK erhielt 2010 aus Mittelndes BMUKK € 195.500,– für Sach- und Personalaufwandsowie € 58.000,– für Projekte im Bildungsbereich. Darüberhinaus stellt das BMUKK der ÖUK die Räume sowie die Plan-stelle für die derzeitige GS Mag. Gabriele Eschig samt allenanfallenden Kosten zur Verfügung. Die Koordinatorin derÖsterreichischen UNESCO-Schulen (derzeit Mag. FriederikeKoppensteiner) ist vom BMUKK für 20 Wochenstunden vonihrer Lehrverpflichtung für die ÖUK freigestellt. Für die Etablierung einer Kontaktstelle/Focal Point (Yvonne Gimpel)stehen der ÖUK eine Förderung des BMUKK (IA/5, vorm.IV/9) von € 63.000,- zur Verfügung. Für Welterbe relevante Tätigkeiten erhielt die ÖUK vomBMUKK (IV/3b) € 37.030,–. Für die 7. Verleihung der Dekretevon Dekadenprojekten (9. Juni, Wien) stellte das BMUKK dieRäumlichkeiten zur Verfügung und leistete einen Kostenbei-trag in der Höhe von € 600,-. Für die Erstellung der erstenPublikation über die ausgezeichneten Dekadenprojekte er-hielt die ÖUK insgesamt € 4.400,- vom BMLFUW und BMWF. Für die Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe inner-halb der ÖUK erhielt die ÖUK insgesamt € 85.000,- vonBMUKK, BMLFUW, BMG. Das Projekt „Touristische Inwert-setzung des Nationalen Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes in Österreich“ wird vom BMWFJ mit der Gesamt-summe von € 20.000,- unterstützt. Das Projekt „Traditionelleund komplementäre Heilmethoden in Österreich“, geleitetvon Dr. Michaela Noseck, wurde mit € 30.000,- von der Uniqa-Stiftung gesponsert. Die ANME-Konferenz wurde seitens des Österreichischen Apothekerverbands, der Uniqa-Privatstiftung sowie der Stadt Wien mit einem Gesamtbetragvon € 8.400,- unterstützt. Das Projekt „Go4Diversity: Migration, Diversität und Integra-tion in Österreich“ wird vom Europäischen Integrationsfond(EIF) und dem Österreichischen Bundesministerium für Inne-res (BMI) mit einer Gesamtsumme von € 85.454,30 geför-dert. Das Alphabetisierungsprogramm des türkischen FunctionalAdult Literacy and Women’s Support Program wurde von der

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ANHANG

OMV finanziell unterstützt. Aus dem UNESCO Partizipations-programm 2010/2011 standen der Kommission insgesamt € 43.086,01 zur Verfügung.

PRÄSIDIUM

– Dr. Eva NOWOTNY (seit 16. Februar 2009) Präsidentin, Botschafterin i.R.

– Dr. Wolfgang WALDNER (seit 5. November 2009)Vizepräsident, MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsgesmbH

– Univ.-Prof. Dr. iur. Manfred NOWAK (seit 22. März 2010)Vizepräsident, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte

SEKRETARIAT

– Mag. Gabriele ESCHIGGeneralsekretärin

– Dr. Mona MAIRITSCH Stellvertretende Generalsekretärin sowie Bereich Kultur und Kommunikation/Information

– Matthias ECK, MA (1. Mai 2010 bis 1. Mai 2011 karenziert)Therese WINTERSTEINER, M.A.I.S. (seit 10. Mai 2010)Bereich Bildung, Wissenschaft und Jugend

– Mag. Eva TRÖTZMÜLLERPresse/Öffentlichkeitsarbeit

– Martina MERTLSekretariat

– Mag. Friederike KOPPENSTEINERKoordinatorin der Österreichischen UNESCO-Schulen

– Yvonne GIMPELÖsterreichische Kontaktstelle für das UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

- Mag. Maria WALCHER Leiterin der Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe

- Mag. Eva STIERMAYRWissenschaftliche Mitarbeiterin der Nationalagentur für dasImmaterielle Kulturerbe; Projektassistentin „Go4Diversity“ (Jänner bis Dezember 2010)

- Aliyou Mana HAMADOUProjektmanager „Go4Diversity“ (Jänner bis Dezember 2010)

PRAKTIKANTINNEN

Kristina BROENS (1. Februar bis 31. Mai 2010)Odile KOMMER (1. März bis 31. Mai 2010)Mor KALNISKY (1. bis 30. Juni 2010)Harald KNECHT (5. Juli bis 31. August 2010)Thomas LICHTENWÖHRER (5. Juli bis 17. September 2010)Antonia BAUMGARTNER (1. September bis17. Dezember 2010)Julia KOLAR (17. September bis 17. Dezember 2010)

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ANHANG

Dr. Wolfgang WALDNERVizepräsident

Uni.-Prof. Dr. iur. Manfred NOWAKVizepräsident

Mag. Gabriele ESCHIGGeneralsekretärin

Mag. Eva TRÖTZMÜLLERPresse/Öffentlichkeitsarbeit

Mag. Maria WALCHER Leiterin der Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe

Martina MERTLSekretariat

Mag. Friederike KOPPENSTEINERKoordinatorin für die Österreichi-schen UNESCO-Schulen

Mag. Eva STIERMAYRWissenschaftliche Mitarbeiterin derNationalagentur für das Immateriel-le Kulturerbe; Projektassistentin„Go4Diversity“ (Jän. bis Dez. 2010)

Aliyou Mana HAMADOUProjektmanager „Go4Diversity“(Jänner bis Dezember 2010)

Yvonne GIMPELÖsterr. Kontaktstelle für das UNESCO-Übereinkommen über den Schutz unddie Förderung der Vielfalt kulturellerAusdrucksformen

Therese WINTERSTEINER, M.A.I.S. Bereich Bildung, Wissenschaft undJugend

Mag. Dr. Mona MAIRITSCHStellvertretende GS; Bereich Kulturund Kommunikation/Information

Matthias ECK, MAReferent für Bildung, Wissenschaftund Jugend

Dr. Eva NOWOTNYPräsidentin

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45

ANHANG

FACHBEIRÄTE UND ARBEITSGEMEINSCHAFTEN

JUGENDFACHBEIRAT

Der Jugendfachbeirat wurde 2006 zunächst für 3 Jahre einge-richtet und 2009 bis 2012 verlängert. Der Fachbeirat beschäf-tigt sich und vertritt die Belangen und Anliegen der Jugend imZusammenhang mit der UNESCO. Der Fachbeirat tagte 2010zwei Mal, am 27. Jänner und am 17. Juni. Vorsitzender ist IgorMitschka.

MITGLIEDER

– Igor MITSCHKAVorsitzender, Schüler und Obmann des Vereins „Coole Schule“

– Madeleine POTZMANNSchülerin, BG Wien V „Haydngymnasium“

- Marie-Therese FLEISCHHACKERÖsterreichische HochschülerInnenschaft

– Dr. Maria WOLFBundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend

– Dr. Richard KRISCHStv. Werner PRINZJAKOWITSCH, MScVerein Wiener Jugendzentren

– Rodaina El BATNIGIVorsitzende Bundesjugendvertretung

– Dr. Christine STROMBERGERBMUKK, Abt. I/6

– Bettina RAMPARGE Jugend gegen Gewalt (Graz)

– Mag. Barbara RIEPLÖsterreichisches Institut für Jugendforschung

– Dieter MAYRStudent

FACHBEIRAT „BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNGUND GLOBALES LERNEN“

Der Fachbeirat „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Glo-bales Lernen“ wurde 2005 für die Dauer der Dekade bis 2014eingerichtet. Der Fachbeirat begleitet die Maßnahmen undAktivitäten der UN-Dekade „Bildung zur Nachhaltigkeit“ inÖsterreich. Der Fachbeirat tagte 2010 einmal, am 5. Oktoberim Rahmen einer außerordentlichen Sitzung. Vorsitzender istDr. Helmuth Hartmeyer.

MITGLIEDER

– Dr. Helmuth HARTMEYERVorsitzender, Austrian Development Agency

– MR Dr. Günther PFAFFENWIMMER BMUKK

– MR Mag. Josef NEUMÜLLER/ MR Dr. Christine STROMBERGERBMUKK

– MR Dr. Evelyn NOWOTNYBMWF

– Dr. Wolfram TERTSCHNIGVertreter: Dr. Peter IWANIEWICZLebensministerium

– Univ.-Prof. Dr. Marianne POPPUniversität Wien

– Univ.-Prof. Dr. Friedrich ZIMMERMANNUniversität Graz

– Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz RAUCHUniversität Klagenfurt

– Univ.-Prof. Dr. Lutz-Günther SCHEIDTTechnische Universität Wien

– Dr. Franz HALBARTSCHLAGERSüdwind Agentur

– Monica LIESCHKEForum Umweltbildung

– Christian GUMMERERLeitstelle der lokalen Agenda 21 OÖ

– Mag. Friederike KOPPENSTEINERKoordinatorin für die Österreichischen UNESCO-Schulen

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46

ANHANG

FACHBEIRAT „KULTURELLE VIELFALT“

Der Fachbeirat „Kulturelle Vielfalt“ wurde im Juni 2010 für dieDauer der Pilotphase der Nationalen Kontaktstelle bis Ende2011 mit der Möglichkeit der Verlängerung eingerichtet. DerFachbeirat begleitet die Implementierung des UNESCO-Über-einkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfaltkultureller Ausdrucksformen und die Arbeiten der NationalenKontaktstelle zum Übereinkommen. Der Fachbeirat tagte 2010 zwei Mal, am 15. September undam 6. Dezember. Vorsitzender ist Dr. Ludwig Laher.

MITGLIEDER

– Dr. Ludwig LAHERVorsitzender, Schriftsteller und Vorstandsmitglied des International Network for Cultural Diversity

– Dr. Monika MOKREVizevorsitzende, Österreichische Akademie der Wissenschaften

– MR Mag. Norbert RIEDLBMUKK, Abt. IA/5

– Ges. Dr. Elke ATZLERBMeiA, Abt. V.4

– MR Mag. Kathrin KNEISSELBMUKK, Abt. IA/4

– MR Dr. Matthias TRAIMERBKA, Abt. V.4

– MR Mag. Helge PLANKBMWFJ, Abt. C2/11a

– Mag. Erika NAPETSCHNIGAmt der Kärntner Landesregierung, Abt. 6

– Mag. Martin GRÜNEISAmt der Niederösterreichischen Landesregierung

– Mag. Veronika RATZENBÖCKösterreichische kulturdokumentation: internationales archiv für kulturanalysen

ARBEITSGEMEINSCHAFT „KULTURELLE VIELFALT“

Die Arbeitsgemeinschaft „Kulturelle Vielfalt“ wurde 2004 ein-gerichtet. Die ARGE ist ein Dialogforum mit AkteurInnen ausRegierung, NGOs, Kunst- und Kulturschaffenden sowie Exper-tInnen, das insbesondere den Artikel 11 der Konvention von2005 erfüllt. Die ARGE tagte 2010 einmal, am 27. Mai. Vorsitzender ist Dr.Bernhard Perchinig. 2006 trat die ARGE dem europäischenNetzwerk der „Koalitionen für Kulturelle Vielfalt“ bei.

MITGLIEDER

– Dr. Bernhard PERCHINIG Vorsitzender, Universität Wien

– Mag. Veronika RATZENBÖCK Vizevorsitzende, Österreichische Kulturdokumentation

– MR Mag. Norbert RIEDL / MR Dr. Anna STEINERBMUKK, IA/5

– MR Mag. Kathrin KNEISSEL / Mag. Aleksandra WIDHOFNERBMUKK, IA/4

– Dr. Günter LACKENBUCHERBMUKK, V/BMUKK, V

– Dr. Barbara FRÄNZEN / MMag. Brigitte WINKLER-KOMARBMUKK, V/3

– Ges. Dr. Elke ATZLER BMeiA, V.4

– Mag. Christian AUINGERBMJ , I/4

– Franz SCHULLER Amt der Wiener Landesregierung

– Dr. Eugen SCHERER / Mag. Martin GRÜNEIS Amt der Niederösterreichischen Landesregierung

– Dr. Josef TIEFENBACH / Dr. Jakob PERSCHYAmt der Burgenländischen Landesregierung

– HR Dr. Reinhard MATTES / Alexander JALKOTZYAmt der Oberösterreichischen Landesregierung

– HR Dr. Monika KALISTA / Dr. Christian HALLERAmt der Salzburger Landesregierung

– Mag. DDr. Gabriele RUSS / Mag. Christiane KADAAmt der Steiermärkischen Landesregierung

– Mag. Erika NAPETSCHNIG Amt der Kärntner Landesregierung

– Dr. Benedikt ERHARDAmt der Tiroler Landesregierung

– Dr. Werner GRABHER Amt der Vorarlberger Landesregierung

– Dr. Gernot GRANINGERStaatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM)

– Gabriele GERBASITSIG Kultur

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ANHANG

– Peter RANTASA (derzeit karenziert)/ Sabine REITER Musikinformationszentrum mica

– Mag. Stephan NISTLER Kompetenzzentrum Kunst- und Kulturrecht

– Dr. Franz PATAY IMZ-Internationales Musikzentrum

– Michaela ADELBERGERVerband Freier Radios Österreich

– Dr. Ludwig LAHERVorstandsmitglied der IG Autorinnen Autoren sowie des International Network for Cultural Diversity (INCD)

– Dr. Maria Anna KOLLMANN Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden

– Mercedes ECHEREREU-XXL film, Schauspielerin

– Peter Paul SKREPEKGewerkschaft Kunst, Medien, Sport, freie Berufe, Musikergilde

– Sabine KOCK/ Sabine PROKOPInteressengemeinschaft Freie Theaterarbeit,Kulturrat Österreich

– Franz SCHMIDJELLVIDC – Kulturen in Bewegung

– Mag. Andrea ELLMEIERKulturforschung/cultural research

– Renate WASLKulturKontakt Austria

– Dr. Werner MÜLLERFachverband der Audiovisions- und Filmindustrie Österreichs

– DI Iris STRUTZMANNAK Wien – EU und Internationales

– Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Harald HUBERÖsterreichischer Musikrat

– Ao. Univ.-Prof. Franz-Otto HOFECKERUniversität für Musik und Darstellende Kunst Wien

– Andreas BAUM Musiker

– Gerhard RUISSIG Autorinnen Autoren

– Georg SCHÖLLHAMMERSpringerin

– Frank STAHMERKomponistenbund

– Dr. Klaus UNTERBERGERORF Public Value Kompetenzzentrum

FACHBEIRAT „IMMATERIELLES KULTURERBE“

Der Fachbeirat wurde 2009 für die Dauer von 5 Jahren einge-richtet. Er entscheidet zwei Mal jährlich über die Aufnahmeder eingereichten Bewerbungen in das Nationale Verzeichnis.Er schlägt darüber hinaus vor, welche Elemente des Nationa-len Verzeichnisses für die Repräsentative Liste des immate-riellen Kulturerbes der Menschheit oder die Liste des dringenderhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes nominiertwerden können. Auch die Auswahl von Bewerbungen für dieinternationale Liste der Programme, Projekte und Aktivitätenzur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes fällt in seinenAufgabenbereich. Der Fachbeirat tagte 2010 zwei Mal, am 10. März und am 29.September. Den Vorsitz führte Dr. Eva Nowotny.

MITGLIEDER

– MR Mag. Norbert RIEDLBMUKK

– Mag. Ursula BRUSTMANNBMWF

– Mag. Alfred GRIESHOFERLebensministerium

– Dr. Robert SCHLÖGELBundesministerium für Gesundheit

– Ges. Dr. Elke ATZLERBMeiA

– Franz SCHULLERAmt der Wiener Landesregierung

– Dr. Werner GRABHERAmt der Vorarlberger Landesregierung

– Dr. Benedikt ERHARDAmt der Tiroler Landesregierung

– DDr. Gabriele RUSSAmt der Steiermärkischen Landesregierung

– Dr. Monika KALISTA Amt der Salzburger Landesregierung

– Dr. Alexander JALKOTZYAmt der Oberösterreichischen Landesregierung

– Dr. Eugen SCHERERAmt der Niederösterreichischen Landesregierung

– Mag. Erika NAPETSCHNIGAmt der Kärntner Landesregierung

– Dr. Pia BAYERAmt der Burgenländischen Landesregierung

– Dr. Ulrike KAMMERHOFER-AGGERMANNSalzburger Landesinstitut für Volkskunde

– Dr. Ursula HEMETEKInstitut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie, Wien

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ANHANG

– Dr. Helmut EBERHARTInstitut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Universität Graz

– Dr. Manfred KREMSERInstitut für Ethnologie, Sozial- und Kulturanthropologie, Universität Wien

– Dr. Christian VOGLInstitut für ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur, Wien

– Mag. Wolfgang LOBISSERInterdisziplinäre Forschungsplattform Archäologie, Wien

– Mag. Elisabeth NIEDERMAYRAkademie der Bildenden Künste, Wien

– Dr. Hannes SCHEUTZFachbereich Germanistik, Universität Salzburg

– Dr. Ingo SCHNEIDERInstitut für Geschichte und Ethnologie, Universität Innsbruck

– Dr. Hildegard WEISSInstitut für Soziologie, Universität Wien

ÖSTERREICHISCHES IFAP-NATIONALKOMITEE/FACHBEIRAT

Das IFAP-Nationalkomitee/Fachbeirat wurde 2004 zurUmsetzung der Ziele des Information for All-Programms inÖsterreich und zur Unterstützung des österreichischen Ver-treters im Zwischenstaatlichen Rat eingerichtet. Bei seiner 17.Sitzung am 1. Dezember wurde die Auflösung des Komiteesbeschlossen.2010 tagte es zwei Mal, am 11. Januar und am 1. Dezember.Vorsitzende des IFAP-Nationalkomitees war Dr. Gabriele Sau-berer.

MITGLIEDER

– Dr. Gabriele SAUBERER Vorsitzende, TermNet

– HR Dr. Sigrid REINITZER Vizevorsitzende, Universitätsbibliothek Graz

– Univ.-Prof. Dr. Gerhard BUDINZentrum für Translationswissenschaft

– Dr. Christian GALINSKIInternationales Informationszentrum für Terminologie

– Dr. Ingrid GERETSCHLÄGERMedienpädagogische Beratungsstelle

– MMag. Dr. Albrecht HALLER Rechtsanwalt

– Dr. Martina HOHENSINNBundeskanzleramt

– HR Dr. Rainer HUBERT Österreichische Mediathek

– Mag. Gerald LEITNER Büchereiverband Österreichs

– Hon.-Prof. Dr. Lorenz MIKOLETZKY Österreichisches Staatsarchiv

– Dr. Alfred SCHMIDTÖsterreichische Nationalbibliothek

– HR Dr. Dietrich SCHÜLLERPhonogrammarchiv

– MR Mag. Helmut STEMMERBMUKK

– Mag. Johann STOCKINGERÖsterreichische Computer Gesellschaft

– Univ.-Prof. Dr. A Min TJOATechnische Universität Wien

– Dr. Carola WALAÖsterreichische Gesellschaft für Dokumentation und Information

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ANHANG

MEMORY OF THE WORLD-NATIONALKOMITEE

2009 wurde das Memory of the World-Nationalkomitee alsSubkomitee des IFAP Nationalkomitee/Fachbeirat eingerich-tet. Es setzt das Memory of the World-Programm in Österreichum, beschließt die Nominierung österreichischer Bestände fürdas Weltregister und hat sich zum Ziel gesetzt, ein NationalesRegister (Memory of Austria) einzurichten.2010 tagte es zwei Mal, am 28. Januar und am 28. Juni. Vorsit-zender ist HR Dr. Dietrich Schüller.

MITGLIEDER

– HR Dr. Dietrich SCHÜLLERVorsitzender, Phonogrammarchiv

– HR Dr. Rainer HUBERT Vizevorsitzender, Österreichische Mediathek

– Univ.-Prof. Dr. Peter CSENDESao.Univ.Prof. Universität Wien

– Hon.-Prof. Dr. Lorenz MIKOLETZKY Österreichisches Staatsarchiv

– HR Dr. Sigrid REINITZERUniversitätsbibliothek Graz

– MR Mag. Norbert RIEDLBMUKK

– Dr. Johanna RACHINGER / Dr. Alfred SCHMIDTÖsterreichische Nationalbibliothek

– MR. Dr. Christina ZIMMERMANNBMWF

– Prof. Dr. Erich RENHART ZEBS (Zentrum der Erforschung des Buch- und Schrifterbes), Universitätsbibliothek Graz

– Dr. Gabriele SAUBERERex officio: Vorsitzende des IFAP-NK, TermNet

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ÖSTERREICHISCHE UNESCO WELTERBE- STÄTTEN

1996 Historisches Zentrum der Stadt Salzburg www.salzburg.info

1996 Schloss und Park von Schönbrunnwww.schoenbrunn.at

1997 Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergutwww.salzkammergut.at

1998 Semmeringbahnwww.noe.co.at/partner/trsued/whsemmeringbahn/home.htm

1999, Stadt Graz - Historisches Zentrum und2010 Schloss Eggenberg

www.graz.atwww.museum-joanneum.at/de/schloss_eggenberg

2000 Kulturlandschaft Wachauwww.arbeitskreis-wachau.at/html/welterbe.html

2001 Historisches Zentrum von Wienwww.vienna.info

2001 Kulturlandschaft Fertö/Neusiedler See (gemeinsam mit Ungarn)www.welterbe.org www.fertotaj.hu

ÖSTERREICHISCHE BIOSPHÄRENPARKS

1977 Gossenköllesee, Tirol http://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/gossenkoellesee/gossenkoellesee.html

1977 Gurgler Kamm, Tirolhttp://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/gurglerkamm/gurglerkamm.html1

1977 Lobau, Wienhttp://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/lobau/lobau.html

1977 Neusiedler See, Burgenland http://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/neusiedler/neusiedlersee.html

2000 Großes Walsertal, Vorarlberg www.grosseswalsertal.at

2005 Wienerwald, Wien/Niederösterreichwww.bpww.at

ÖSTERREICHISCHE EINTRÄGE IN DASMEMORY OF THE WORLD REGISTER

1997 Wiener Dioscurides Manuskript, Österreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

1997 Schlussakte des Wiener Kongresses 1815, Österreichisches Staatsarchivwww.oesta.gv.at

1999 Historische Sammlung (1899-1950), Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaftenwww.pha.oeaw.ac.at

2001 Papyrussammlung (Kollektion Erzherzog Rainer), Österreichische Nationalbibliothek www.onb.ac.at

2001 Schubertsammlung, Wiener Stadt- und Landesbibliothek www.wienbibliothek.at

2003 Atlas Blaeu-Van der Hem, Österreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

2005 Brahms Sammlung, Gesellschaft der Musikfreunde in Wienwww.musikverein.at

2005 Gotische Baurisse, Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Künstewww.akbild.ac.at/Portal/einrichtungen/kupferstichkabinett

2005 Bibliotheca Corviniana, Österreichische Nationalbibliothek (gemeinsam mit Ungarn, Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien)www.onb.ac.at

2007 Tabula Peutingeriana,Österreichische Nationalbibliothekwww.onb.ac.at

ANHANG

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ÖSTERREICHISCHE UNESCO LEHRSTÜHLE

– UNESCO-Chair on Peace, Human Rights and Democracy, 1996 etabliertEuropean Peace University, Privat Universität, Stadtschlaining, Lehrstuhlinhaber: Dr. Gerald MADERwww.epu.ac.at/epu/

– UNESCO-Chair of Intercultural and Interreligious Dialogue for South East Europe, 2007 etabliertKarl-Franzens-Universität Graz, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhlinhaber: Univ.-Prof. Dr. Bert GROENwww.uni-graz.at

– UNESCO-Chair for Peace Studies, 2008 etabliert Universität Innsbruck,Lehrstuhlinhaber: Univ.-Prof. DDr. Wolfgang DIETRICH www.uibk.ac.at/peacestudies/

– UNESCO-Chair in Multilingual, Transcultural Communication in the Digital Age, 2010 etabliertUniversität Wien, Zentrum für Translationswissenschaft,Lehrstuhlinhaber: Univ.-Prof. Dr. Gerhard BUDIN http://transvienna.univie.ac.at/home/

ÖSTERREICHISCHE UNESCO-SCHULEN

Die Österreichischen UNESCO-Schulen gehören zum inter-nationalen Schulnetzwerk der UNESCO. 1953 in Paris ge-gründet, umfasst das Netzwerk mittlerweile mehr als 9000 Bildungseinrichtungen in 180 Ländern. 2010 gab es in Öster-reich 72 UNESCO-Schulen.http://www.unesco-schulen.at/

ÖSTERREICHISCHE MITGLIEDSCHAFT BEIZWISCHENSTAATLICHEN KOMITEES/RÄTEN BEI DER UNESCO

– Zwischenstaatlicher Koordinierungsrat des Man and the Biosphere (MAB)-Programms (2009–2013, 2005–2009); Vertreter: Dr. Günter KÖCK, Österreichische Akademie der Wissenschaften

– Zwischenstaatlicher Rat des Information for All-Programms (2007–2011, 2003 –2007); Vertreter: HR Dr. Dietrich SCHÜLLER, Phonogrammarchiv

– Zwischenstaatliches Komitee zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten/Haager Konvention, 2. Protokoll (2009–2013, 2005 –2009); Vertreter: Dr. Christoph BAZIL, BMUKK

– Zwischenstaatliches Komitee des Programms Leibeserziehung und Sport (CIGEPS) (2007–2011); MR Mag. Ewald BAUER, BMUKK und Mag. Harald TREIBER, BMLVS

– Zwischenstaatlicher Rat des Programms „Management of Social Transformations“ (MOST) (2009 –2013)Vertreter: MR Univ. Doz. Dr. Günter BURKERT-DOTTOLO, BMWF

– Zwischenstaatliches Bioethik Komitee (IGBC) (2009 –2013)Vertreterin: Dr. Marjo RAUHALA, BKA, Geschäftsstelle der Bioethikkommission

ÖSTEREICHISCHE EXPERTINNEN BEI DER UNESCO

– Dr. Christiane DRUML Internationales Bioethik-Komitee (2008 –2011), Ethik-Kommission der Medizinischen Universität Wien und des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien – AKH

ANHANG

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IMPRESSUMJahrbuch 2010 – Österreichische UNESCO-KommissionHerausgeber: Österreichische UNESCO-Kommission, Universitätsstraße 5, A-1010 Wien, Österreich, www.unesco.atRedaktion: Mag. Gabriele Eschig, Dr. Mona Mairitsch, Matthias Eck, MA, Therese Wintersteiner, M.A.I.S., Mag. Eva Trötzmüller, Mag. Maria Walcher, Mag. Eva Stiermayr, Martina Mertl, Mag. Friederike Koppensteiner; Übersetzung: Mag. Gertrude Maurer; Graphik: Ursula Meyer; Druck: Agens & Ketterl GmbH, Mauerbach/Wien