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Jahrgang 8, Ausgabe 13 Januar 2013 Neue Vorstandschaft Stadtrat besucht KFG Eröffnung Museum KFG- Jahresausflug

Jahrgang 8, Ausgabe 13 Januar 2013Uniform überwiesen hat. Seite 2 Fortsetzung auf Seite 3 Vorwort zur aktuellen Ausgabe des Kuriers Rückblick auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches

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  • Jahrgang 8, Ausgabe 13

    Januar 2013

    Neue Vorstandschaft Stadtrat besucht KFG Eröffnung Museum KFG- Jahresausflug

  • Liebe Kameraden, Freunde und Förderer,

    am 15.September 2012 konnten wir im Rahmen eines

    Ehemaligentreffens in der Hainberg-Kaserne das Doku-

    mentationszentrum „Eine Grenzgarnison im Kalten Krieg“

    feierlich eröffnen. Seither steht das Zentrum für Besucher-

    gruppen und Schulklassen nach Anmeldung jederzeit

    offen. Am jeweils zweiten und vierten Sonntag im Monat,

    von 14:00 bis 17:00 Uhr öffnen wir für den allgemeinen

    Publikumsverkehr. Vier inzwischen erfahrene Führer

    stehen für die Besucher bereit.

    Bis zur Eröffnung war es ein langer und teilweise

    steiniger Weg, den unser Vorstand und die Mitglieder

    geduldig und immer hilfsbereit mit mir gegangen sind.

    Diese Unterstützung hat mich in vielen schwierigen

    Situationen immer wieder motiviert an unserem gemein-

    samen Ziel festzuhalten. Insgesamt haben unsere Vereins-

    mitglieder 704 Arbeitsstunden bis zum 15.09.2012 ge-

    leistet. 400 Stunden waren geplant. In dieser Zahl sind die

    Stunden, die Werner Kraus zusätzlich geleistet hat, nicht

    enthalten. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen

    Dank dafür.

    Im März wählte die Jahreshauptversammlung einen

    neuen Vorstand. Siegbert Diemer stand nicht mehr als

    Stellvertreter zur Verfügung, war aber bereit als Beisitzer

    weiter mitzuwirken. Ich bin froh dass er weiter an meiner

    Seite bleibt, denn er war in den letzten sieben Jahren einer

    meiner zuverlässigen Ratgeber und Mitarbeiter.

    Neuer Stellvertreter wurde Christian Herbig. Er ist mit

    seinem Versicherungsbüro und seinen Kontakten in den

    umliegenden Bundeswehrstandorten ein Gewinn für

    unsere Kameradschaft und hat bereits mehrmals erfolg-

    reich den 1. Vorsitzenden vertreten. Im Vorstand neu ist

    auch Fred Rautenberg, der dankenswerterweise die

    Pressearbeit übernimmt.

    Unser Gründungsmitglied, Walter Kirchen hat auf eigenen

    Wunsch den Vorstand verlassen. Ihm danken wir für die

    immer engagierte Mitarbeit und seine positiven Beiträge

    von der ersten Stunde an. Auch auf seine guten Rat-

    schläge muss ich in Zukunft nicht verzichten, denn Walter

    erscheint wann immer möglich zu unserem monatlichen

    Stammtisch .

    Unser Jahresausflug Ende Juni wurde von zahlreichen

    Mitgliedern genutzt und verlief sehr gut. ( siehe Bericht )

    Der Höhepunkt schließlich wurde die Eröffnung des Doku-

    Z- Kaserne mit dem Ehemaligentreffen. Wir erlebten einen

    Besucheransturm wie in alten Zeiten, als das Bataillon

    noch die Tore zu einem Tag der offenen Tür öffnete.

    Hammelburg

    Die Infanterieschule ( noch heißt sie so ! ) in Hammelburg

    unterstützt uns nach wie vor in vorbildlicher Weise. Die

    Verkleinerung, bzw. Umgestaltung des Infanteriemuseums

    ermöglichte uns für unsere Ausstellung fehlende Waffen

    und Ausrüstungen als Leihgaben zu erbitten. Ein Schnitt-

    modell des FN - Gewehrs, wurde uns im Sommer bereits

    zur Verfügung gestellt. Dieses Gewehr war das

    Standardgewehr bis zur Einführung des G3. (Bild)

    In ebenso vorbildlicher Weise unterstützte uns die Schule

    durch Bereitstellung der Zelte für unser Ehemaligentreffen

    und die Eröffnung des Doku – Z- Kaserne. ( Bild )

    Ich habe mich beim „Grünen Schluck“ am 22.11.2012 beim

    Stellvertretenden Schulkommandeur, Herrn Oberst Uhrig

    ausdrücklich dafür bedankt.

    Ebern

    Unsere Nachbarn, die Kameradschaft der Ebener

    Panzergrenadiere, feierte am 5.Mai ihr 20jähriges Be-

    stehen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch ihre neuen

    Traditionsräume eingeweiht, die nun wieder in der ehe-

    maligen Truppenunterkunft, der Balthasar-Neumann-

    Kaserne, im Gebäude der 1. Kompanie untergebracht sind.

    Herzlichen Glückwunsch! Der Eberner Kameradschaft gilt

    auch unser Dank für eine Geldspende , die sie uns für eine

    Uniform überwiesen hat.

    Seite 2

    Fortsetzung auf Seite 3

    Vorwort zur aktuellen Ausgabe des Kuriers

    Rückblick auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr 2012 und

    Informationen aus dem Vereinsalltag. von Gerhard Höhn

    Das ehemalige Stabsgebäude beherbergt jetzt das

    Dokumentationszentrum

    Schnittmuster des FN-Gewehres

  • Wildflecken

    Der stellvertretende Kommandant des TrÜbPL Wild-

    flecken, Oberstleutnant Hampel verabschiedete sich mit

    Ablauf des 30.11. 2012 in den Ruhestand. Für die gute

    Zusammenarbeit mit ihm bedanken wir uns auf diesem

    Weg ganz herzlich und wünschen ihm alles Gute im

    „Unruhestand“.

    Major Scherner hat sich bereits wieder aus Wildflecken

    verabschiedet und wurde an das „ Ausbildungszentrum der

    Panzertruppen“, Bereich Weiterentwicklung in Munster

    versetzt.

    Unsere Militärhistorische Sammlung im Gebäude 590 ist

    nahezu komplett nach Mellrichstadt verlagert. Die Kom-

    mandantur plant die Unterbringung einer gemeinsamen

    Sammlung in dem Gebäude, das bereits die Sammlung

    des Panzerartilleriebataillons 355 und der Pionierkompanie

    350 beherbergt . Dieses Gebäude wird bis Mai 2013

    restauriert. Wir werden uns an dieser neuen Sammlung mit

    dem Raum der Panzergrenadierbrigade 35 und mit der

    Darstellung der Geschichte des Bataillons von 1956 bis

    1962 beteiligen.

    Das seit zwei Jahren bereitstehende Großgerät ist nun

    endlich im Zulauf. Als erstes ist die Panzerhaubitze M109

    eingetroffen. Ein SPz Marder, ein MTW M113 sowie ein

    Kanonenjagdpanzer stehen noch bereit und warten auf die

    Abholung durch die Kommandantur. Alles soll zur 75

    Jahrfeier des Truppenübungsplatzes Wildflecken im Juli

    2013 präsentiert werden.

    Bad Salzungen

    Bis Mitte März 2013 werden unsere Kameraden vom

    PzGrenBtl 391 vom Einsatz in Afghanistan zurückkehren.

    Sie werden also die Feiertage und den Jahreswechsel fern

    der Heimat und in einer angespannten Lage verbringen.

    Bisher läuft der Einsatz gut und reibungslos und wir hoffen,

    dass es so bleibt. Ihnen und Ihrem Kommandeur, Oberst-

    leutnant Mayer, wünschen wir ruhige und besinnliche

    Feiertage, viel Glück und Erfolg auch im Neuen Jahr und

    eine gesunde Rückkehr in den Heimatstandort.

    Im Frühjahr diesen Jahres wurde unser Verbindungs-

    offizier zu PzGrenBtl 391 – Stefan Blatt - zum Stabs-

    feldwebel befördert. Wir wünschen dem Kompanie-

    truppführer der 5. Kompanie viel Erfolg im neuen Dienst-

    grad.

    Ginolfs

    Am 18.Juli 2012 verstarb unser Mitglied Franz Omert im

    85. Lebensjahr. Er war von 1966 bis 1972 Bürgermeister

    von Ginolfs und war Mitbegründer und Förderer der Paten-

    schaft mit unserer ehemaligen Schweren Kompanie der

    damaligen 5./352 und späteren 6./352. Wir werden ihm ein

    ehrendes Gedenken bewahren.

    Mellrichstadt

    Im Juli 2012 verstarb unser ältestes Mitglied, Elisabeth

    Teysen, im Alter von 92 Jahren in Mellrichstadt. Sie hat

    nicht nur Ihre Heimatstadt in ihrer aktiven Zeit im

    Ministerium in Bonn tatkräftig gefördert, sondern auch

    immer sehr positiv zum Bataillon gestanden und ihre

    Verbundenheit bis zuletzt durch ihre Mitgliedschaft in

    unserer Kameradschaft gezeigt.

    Wie im vergangenen Jahr sammelte die gleiche Mann-

    schaft an Allerheiligen am Friedhof Mellrichstadt für den

    Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. OSF a.D.

    Wüchner, SFa.D. Kahle, SF a.D. Diemer, Hptm a.D.

    Naumann, SU d. Res. Budde und OTL a.D. Höhn waren

    mit vollem Einsatz bei der Sache und konnten das Sam-

    melergebnis erneut gegenüber dem Vorjahr steigern.

    705,64 Euro konnten an den Volksbund überwiesen

    werden ( Bild )

    Auch die Gedenkfeier zum Volkstrauertag am 17.11.2012

    am Großenberg in Mellrichstadt hat unsere Kameradschaft

    in bewährter Form mit gestaltet. ( siehe Bericht )

    Hauptfeldwebel Heiko Hain, Stabsfeldwebel Friedel

    Bürger, Hauptmann d.Res. Christian Herbig und Ober-

    stabsgefreiter Thomas Stark stellten die Ehrenposten am

    Ehrenmal für die Gefallenen und die Fahnenabordnungen

    von den Soldatenkameradschaften Ostheim und Sondheim

    / Grabfeld umrahmten den Gedenkstein für die Toten des

    Bataillons. ( Bild )

    Die weitere Zukunft des Stabsgebäudes, in dem das neue

    Dokumentationszentrum und unsere Traditionssammlung

    einen würdigen

    Platz gefunden

    hat, ist nun end-

    lich gesichert.

    Der Stadtrat der

    Stadt Mellrich-

    stadt hat dem

    Kauf des Stabs-

    gebäudes durch

    die Stadt im

    November

    zugestimmt.

    Seite 3

    Fortsetzung auf Seite 4

    Fortsetzung von Seite 2

  • Seite 4

    Zum Schluss noch folgende Hinweise:

    Wir beteiligen uns am Internationalen Museumstag am

    11. und 12.Mai 2013 mit einem Tag der offenen Tür und

    einem Museumsfest, das unter Motto steht: „An die Ver-

    gangenheit erinnern und die Zukunft gestalten“. Bei dieser

    Gelegenheit werden auch die Traditionsräume der Kom-

    panien gezeigt, die wir in den kommenden Monaten von

    Wildflecken nach Mellrichstadt verlegen und neu gestalten.

    Zu unserem Stammtisch treffen wir uns auch im kom-

    menden Jahr im Gasthof zu Goldenen Roß , bei „Gisi“. Um

    unseren Mitgliedern Gelegenheit zu geben unsere Ein-

    richtungen in der ehemaligen Hainberg-Kaserne ganz

    ungezwungen zu besuchen, wollen wir ab März 2013 die

    Öffnungszeiten am 2. und 4. Sonntag im Monat so ge-

    stalten, dass für Mitglieder und ihre Freunde auch das

    Bierstübchen geöffnet und betreut wird. Eine Gelegenheit

    den Sonntagsspaziergang dort locker abzuschließen.

    Weitere Hinweise auf Termine sind in diesem Kurier zu

    finden. Wir beabsichtigen in Zukunft unsere Internetseite

    aktueller zu gestalten. Dort können wir auch Informationen

    zu unserem Jahresausflug den wir im Juli für einen Besuch

    bei der Firma Diehl in Nürnberg-Röthenbach planen,

    einstellen.

    Wir wollen auch prüfen ob ein Teil unserer Mitglieder den

    Kurier in Zukunft über das Internet beziehen möchte. Dies

    würde uns eine erhebliche Einsparung bei den Versand-

    gebühren bringen und eventuell erlauben den Kurier

    wieder zweimal im Jahr herauszugeben. Ein diesbe-

    zügliches Schreiben geht an die uns bekannten Internet-

    adressaten im Neuen Jahr heraus.

    Für die Weihnachtsfeiertage wünsche ich erholsame

    Stunden im Kreis der Familie und für das Neue Jahr viel

    Glück, Gesundheit und Freude.

    Ihr

    Gerhard Höhn

    Die Vorstandschaft lädt alle Mitglieder recht herzlich

    zur Jahreshauptversammlung 2013 ein

    Tag: Freitag

    Datum: 01. März 2013

    Beginn: 19:00 Uhr

    Ort: Gasthaus zum Goldenen Roß

    in Mellrichstadt

    Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2013

    TOP 1) Begrüßung/ Grußworte

    TOP 2) Ehrungen

    TOP 3) Genehmigung des Protokolls de JHV 2012

    TOP 4) Bericht des Vorsitzenden

    TOP 5) Bericht der Schatzmeisterin

    TOP 6) Bericht der Kassenprüfer

    TOP 7) Aussprache über die Berichte und Entlastung der Vorstandschaft

    TOP 8) Aussprache, Anträge und Anregungen

    Jahreshauptversammlung 2013

    Fortsetzung von Seite 3

  • Seite 5 Fortsetzung auf Seite 6

    Seit der Teileröffnung des „Dokumentationszentrums

    Hainberg-Kaserne“ am 16. Dezember des vergangenen

    Jahres sind die Aufbau- und Einrichtungsarbeiten im

    ehemaligen Kommandeursgebäude der Kaserne ein

    mächtiges Stück vorwärts gekommen. Da war es nach

    Meinung des Vorstands an der Zeit, einmal den Vätern

    und Müttern der Stadt zu zeigen, was alles mit den

    Sponsorgeldern für das Doku-Zentrum geleistet

    worden ist.

    Gerd Höhn, der Vorstandsvorsitzende des KFG,

    begrüßte am vergangenen Mittwoch die Gäste am Eingang

    zu dem Gebäude, allen voran den ersten Bürgermeister

    der Stadt Eberhard Streit und seinen Stellvertreter Thomas

    Dietz. Von der Bayerischen Landessiedlung, der das

    gesamte Hainberg-Areal gehört, war Benjamin Lotze

    anwesend, und von dem Planungsbüro FranKonzept, das

    die museumswissenschaftliche Aufbereitung des Doku-

    Zentrums beratend begleitet, konnte Höhn Dr. Jochen

    Ramming begrüßen.

    In dem bereits fertig gestellten Schulungs- und Kon-

    ferenzraum erläuterte Höhn zunächst das Konzept, das

    hinter dem Doku-Zentrum steht. Ziel sei es, das

    Stabsgebäude weitgehend in seiner ursprünglichen Form

    zu erhalten, aber darin auch ein Dokumentationszentrum

    einzurichten, in dem an einem Originalschauplatz anhand

    zahlreicher museumswissenschaftlich aufbereiteter

    Exponate die spannungsgeladene Zeit des Kalten Kriegs

    von 1945 bis 2011 (Aussetzung der Wehrpflicht)

    anschaulich gemacht werden kann. Das Museum wird

    darum die Arbeits- und Unterkunftsräume der Soldaten in

    Originalausstattung nachbilden, und der unter dem Bau

    befindliche Atombunker wird im vollen Umfang erhalten

    und begehbar bleiben. Hinzu kommen Traditionsräume der

    ehemaligen Kompanien der Hainberg-Kaserne, das Archiv

    des Bataillons, und der umfangreiche Fundus des

    Museums wird ebenfalls hier seinen Platz finden. Bereits

    fertig gestellt sind der Konferenzraum (zugleich für

    Filmvorführungen geeignet), das Modell der

    Hainbergkaserne in einem eigenen Raum, das Bierstüble

    mit Nebenraum, der Museumsladen und – natürlich –

    auch die sanitären Anlagen.

    Für dieses in seiner Art einmalige Dokumentations-

    zentrum erhofft sich Höhn Besuch von Schulklassen im

    Rahmen des Geschichtsunterrichts, von (ehemaligen)

    Soldaten und sonstigen interessierten Besuchergruppen,

    aber auch von Touristen und selbstverständlich von der

    Bevölkerung allgemein. Hier könne auch historisch-

    wissenschaftlich gearbeitet werden, sagte der Vorsitzende,

    etwa über die Zusammenwirkung einer Kaserne und ihrer

    Garnisonsstadt. Der KFG stehe als Förderverein

    idealerweise für den Betrieb, den Erhalt und die Pflege des

    Zentrums zur Verfügung.

    Selbstverständlich steht hinter dem Museumskonzept

    auch ein realistischer Finanzierungsplan. Es gibt seit

    langem ein Spendenkonto, auf das die Fördergelder

    flossen und fließen, die von Privatpersonen wie Karl-

    Hermann Reich, von verschiedenen Stiftungen, dem

    Landkreis, dem Regierungsbezirk und dem Bund

    eingingen. Hauptunterstützer ist aber die Stadt

    Mellrichstadt, wofür Höhn den Bürgermeistern und den

    Stadträten einen besonders herzlichen Dank aussprach.

    Nachdem Höhn auch die Kostenentwicklung in Details

    erläutert hatte, führte er seine Gäste durch das Haus. In

    den meisten Räumen türmten sich noch die ungeordneten

    Ausstellungsstücke, aber es war auch schon vieles museal

    aufbereitet. Die Ausstellungsstücke stammen nicht nur von

    der Bundeswehr, sondern auch von der Nationalen

    Volksarmee der damaligen DDR sowie von anderen

    Ländern, die dem NATO-Bündnis angehören bzw. dem

    Warschauer Pakt angehörten. Das alles hinterließ einen

    starken Eindruck auf die Besucher.

    Stadtrat im Atombunker des

    „Dokumentationszentrums Hainberg-Kaserne“ Der Kameradschafts- und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt

    präsentiert den Ausbaufortschritt des zeitgeschichtlichen Militärmuseums

    von Fred Rautenberg

    Zum Gruppenfoto stellte sich der Stadtrat zusammen mit KFG-

    Mitgliedern am Eingang zum ehemaligen Stabsgebäude auf

    dem Hainberg-Areal. Der Bau beherbergt jetzt das „Doku-

    mentationszentrum Hainberg-Kaserne“.

    Gerd Höhn, der KFG- Vorsitzende, erläutert den Besuchern, wie

    diese Museumsstücke in das Gesamtkonzept eingefügt werden

    sollen. Vorn rechts Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit.

  • Seite 6

    Dies erfuhr noch eine Intensivierung beim Gang durch

    den Atombunker unter dem Gebäude. Die kalten Beton-

    räume und die Enge erzeugten eine bedrückte Stimmung

    auf die Besucher. Höhn und das Vorstandsmitglied Udo

    Straub erläuterten die Funktionalität des Bunkers. Dieser

    war für das Überleben von etwa fünfzig Menschen

    besonders nach einem atomaren, aber auch nach einem

    großen chemischen oder biologischen Angriff mit allem

    Notwendigen ausgestattet. Etwa eine Woche konnten hier

    Menschen in Sicherheit, wenn auch unter äußerst

    angespannten Verhältnissen ausharren. Zusammen mit

    den Bunkern unter den anderen damaligen Kasernen-

    gebäuden hätten in der Hainberg-Kaserne etwa 3000

    Menschen Zuflucht gefunden, das hätte ungefähr der Be-

    völkerungszahl des damaligen Mellrichstadts entsprochen.

    Bevor die Gäste vom Stadtrat dann vom KFG mit einer

    zünftigen Brotzeit bewirtet wurden, dankte Bürgermeister

    Streit dem Verein für seine Initiative, sein großes

    Engagement und für das bisher schon Geleistete und

    versprach auch weiterhin die Unterstützung durch die

    Stadt. Zusammen mit dem Militärmuseum im Fronhof wird

    Mellrichstadt mit dem Doku-Zentrum auf dem Hainberg-

    Areal etwas Einmaliges besitzen, und davon wird sicher

    auch die Stadt selbst profitieren.

    Nach der Führung fanden sich die Besucher zu einer Brot-

    zeit im Bierstüble zusammen. Bürgermeister Streit ließ es

    nicht an Anerkennung fehlen für das große Engagement

    des KFG und besonders von Gerd Höhn, der der geistige

    Vater und Motor des Projekts „Doku-Zentrum“ war und ist.

    Im Schlaf- und Ruhebereich des Außenschutzbaues BW 25

    („Atombunkers“): Jeweils 25 Personen konnten im Alarmfall auf

    den Pritschen schlafen, 25 weitere Personen hielten sich dann

    im Wachbereich auf. Insgesamt hätten im Kriegs- und

    Angriffsfall 3000 Mellrichstädter Bürger in den Bunkern der

    Kaserne Zuflucht gefunden.

    Der Besuch im Raum mit dem Kasernenmodell war der

    krönende Abschluss des Rundgangs durch das Doku-Zentrum.

    Das Modell wurde massiv von der Firma Karl-Hermann-Reich

    gefördert.

    Der Spind eines NVA – Soldaten. Noch stecken in vielen Kartons

    kaum noch zählbare Uniformen von ganz verschiedenen Armeen.

    Fortsetzung von Seite 5

  • Seite 7

    Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des

    Kameradschafts- und Freundeskreises der Garnison

    Mellrichstadt e. V., der im Gasthaus „Goldenes Roß“

    bei „Gisi“ seinen neuen Vorstand für die nächsten

    zwei Jahre wählte. Das bewährte Gespann von der

    vorigen Amtsperiode wurde weitgehend wieder

    gewählt, mit Gerhard Höhn als dem Vorsitzenden an

    der Spitze.

    Den Wahlen ging die Ehrung der verstorbenen Mitglieder

    voraus bzw. die Ehrung von Personen, die mit der

    ehemaligen Garnison Mellrichstadts eng verbunden waren.

    In einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden des

    verstorbenen ehemaligen Kommandeurs des

    Panzergrenadierbataillons 352, Oberstleutnant a. D. Peter

    Dankert, des Altlandrats Dr. Fritz Steigerwald, des

    katholischen Pfarrhelfers Rudi Mack und des ehemaligen

    Schirrmeisters der 1. Kompanie Werner Blum.

    In seinem Rechenschaftsbericht konnte Gerhard Höhn

    auf eine Vielfalt von Aktivitäten des Vereins in den

    vergangenen zwei Jahren hinweisen. Dominierend war

    natürlich das Dokumentationszentrum Hainberg-Kaserne,

    das im jetzigen Hainberg-Areal bereits zu einem

    Zwischenabschluss gediehen ist (wir berichteten). Seine

    endgültige Fertigstellung ist bis Mitte September dieses

    Jahres geplant und müsse tatkräftig vorangetrieben

    werden, sagte Höhn.

    Weitere Aktivitäten des Vereins waren u. a. die

    Beteiligung beim Mellrichstädter Stadtfest 2011, die

    Teilnahme an der Sammlung der deutschen

    Kriegsgräberfürsorge und bei der Gedenkfeier am

    Volkstrauertag. Den Mitgliederstand (251 Personen zur

    Zeit) bezeichnete Höhn als befriedigend, aber noch

    ausbaubar – sein Ziel seien 300 Mitglieder. Mit Manfred

    Sell und Walter Kirchen ehrte der Vorsitzende dann zwei

    verdiente Mitglieder des KFG, Sell anlässlich seines 70.

    Geburtstags und Kirchen für seine Arbeit als

    Verantwortlicher für Presse und Öffentlichkeitsarbeit in den

    vergangenen sechs Jahren.

    Für die kommenden Jahre entwarf Höhn einen

    Aktionsplan, der vor allem das Dokumentationszentrum im

    Blick hat. So soll im April der Mellrichstädter Stadtrat zu

    einer Ortsbesichtigung des Doku-Zentrums eingeladen

    werden, um den Stadtvätern zu zeigen, dass die von der

    Stadt gewährten Hilfen und Unterstützungen nicht

    vergebens waren. Im März noch sollen die bisher nach

    Wildflecken ausgelagerten Exponate für das Doku-

    Zentrum nach Mellrichstadt gebracht werden, und der

    Ausbau des Zentrum müsse zügig vorangetrieben werden.

    Das bedeute viel Arbeit und persönlichen Einsatz für die

    KFG-Mitglieder. Weiterhin ist im Juni eine Busfahrt zum

    Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau geplant

    ebenso wie die Teilnahme am Mellrichstädter Stadtfest

    2012. Höhns Idee war es auch, den sog. „Grünen Schluck“

    als „Mellerschter Schoppen“ im Juli dieses Jahres wieder

    aufleben zu lassen.

    Seinen Tätigkeitsbericht schloss der Vorsitzende mit

    einem herzlichen Dank an alle, die die Entstehung des

    Doku-Zentrums tatkräftig unterstützt haben. Besonders

    nannte er die Stadt Mellrichstadt, die Sponsoren Karl-

    Hermann Reich, Carl-Christian Bittorf und die Firma

    Weihrauch sowie die Sparkasse Bad Neustadt und die

    Geno-Bank. Sein Dank galt auch den Dienststellen der

    Bundeswehr in Hammelburg und Wildflecken und auch

    dem Partner-Panzergrenadierbataillon 391 in Bad

    Salzungen für die gute Zusammenarbeit.

    Nach den Berichten der Schatzmeisterin Brigitte Rommel

    und der Kassenprüfer Gerd Hein und Manfred Sell wurde

    der Vorstand einstimmig entlastet, und es konnten unter

    der Leitung von Fred Rautenberg die Neuwahlen des

    Vorstands vorgenommen werden. Folgende Mitglieder

    wurden in den Vorstand gewählt:

    Vorstandsvorsitzender ist wieder Gerhard Höhn, sein

    Stellvertreter ist Christian Herbig. Schriftführer ist René

    Fischer, Schatzmeisterin ist wieder Brigitte Rommel, und

    für die Pressearbeit wird Fred Rautenberg zuständig sein.

    Beisitzer im Vorstand sind Udo Straub (zuständig für die

    Redaktion des KFG- Kuriers und das Internet), Karl

    Naumann als Sprecher der Pensionäre und Stefan Blatt (er

    hält den Kontakt zum Partner-Bataillon in Bad Salzungen).

    Georg Smolorz, Siegbert Diemer, Werner Kraus und

    Wilfried Kahle werden für das Militärmuseum und die

    Traditionsräume im Doku-Zentrum gemeinsam zuständig

    sein. Kassenprüfer sind wieder Gerd Hein und Manfred

    Sell. Der Mellrichstädter Bürgermeister Eberhard Streit

    musste nicht gewählt werden, weil er laut Satzung schon

    festes Mitglied im Vorstand ist.

    Gerd Höhn dankte dann

    den KFG-Mitgliedern für

    seine Wiederwahl, dankte

    auch allen Mitgliedern, die

    in der Vergangenheit aktiv

    das Leben des Vereins mit-

    getragen hatten bzw. in

    Zukunft mittragen wollen

    (besonders nannte er dabei

    den bisherigen stellvertret-

    enden Vorsitzenden Siegbert

    Diemer, Christian Herbig

    und Georg Smolorz) und

    richtete den Blick auf die

    vor dem Verein

    liegende Arbeit

    besonders in den

    nächsten sechs

    Monaten.

    Viel Arbeit für den Kameradschafts- und

    Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt im

    Jahr 2012 Vorstandwahlen – Gerhard Höhn wieder Vorsitzender

    von Fred Rautenberg

    Gerhard Höhn ehrte

    Walter Kirchen

    (oben)

    und Manfred Sell

    (unten).

  • Ort: Nebenzimmer im „Goldenen Roß“

    Zeit: 19.00 bis 21.00 Uhr

    Teilnehmer: 31 Mitglieder der KFG

    Vorsitz: Gerhard Höhn

    Niederschrift: Fred Rautenberg

    Tagesordnung:

    1. Begrüßung

    2. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung

    3. Totenehrung

    4. Ehrung ausscheidender Vorstandsmitglieder

    5. Genehmigung des Protokolls von der letzten Sitzung

    2011

    6. Bericht des 1. Vorsitzenden

    7. Vorhaben für 2012

    8. Dank

    9. Bericht der Schatzmeisterin

    10. Bericht der Kassenprüfer

    11. Aussprache über die Berichte

    12. Entlastung der Vorstandschaft

    13. Grußwort von Altbürgermeister und Stellv. Landrat

    Helmut Will

    14. Neuwahl der Vorstandschaft

    15. Aussprache, Anträge und Anregungen

    Zu 1.: Begrüßung:

    Der KFG-Vorstandsvorsitzende Gerhard Höhn begrüßte

    die Anwesenden, namentlich den Altbürgermeister und

    stellv. Landrat Helmut Will. Höhn zeigte sich erfreut über

    die zahlreich gekommenen Mitglieder (31).

    Zu 2.: Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung:

    Höhn stellte fest, dass die Mitglieder der KFG über die

    letzte Ausgabe des KFG-Kuriers satzungs- und termin-

    gerecht zur Jahreshauptversammlung geladen worden

    waren. Ein Exemplar des KFG-Kuriers war jedem Mitglied

    rechtzeitig zugegangen.

    Zu 3.: Totenehrung:

    Höhn erinnerte die Mitglieder an die Verstorbenen: Oberst

    a. D. Peter Dankert (ehem. Kdr des Mellrichstädter

    PzGrenBtl 352), Altlandrat Dr. Fritz Steigerwald, Kasernen-

    Pfarrhelfer Rudi Mack und Werner Blum (ehem. Schirr-

    meister im PzGrenBtl 352 Mellrichstadt). Die Anwesenden

    gedachten der Verstorbenen mit einer Schweigeminute

    und erhoben sich dazu von ihren Plätzen.

    Zu 4.: Ehrung ausscheidender Vorstandsmitglieder:

    Höhn gratulierte Manfred Sell zum 70. Geburtstag und

    überreichte ihm ein Präsent und eine Ehrenurkunde. Das

    KFG-Gründungsmitglied Walter Kirchen kandidierte nicht

    mehr für den Vorstandsitz, den er als Verantwortlicher für

    Presse und Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen sechs

    Jahren inne gehabt hatte. Kirchen erhielt das Traditions-

    wappen des Bataillons als Zeichen der Anerkennung

    seiner Verdienste. Höhn dankte beiden Kameraden herz-

    lich für ihr großes Engagement für den Kameradschafts-

    kreis.

    Zu 5.: Genehmigung des Protokolls von der letzten

    Sitzung 2011:

    Das Protokoll von der letzten Jahreshauptversammlung

    2011 wurde einstimmig genehmigt.

    Zu 6.: Bericht des 1. Vorsitzenden:

    Gerd Höhn erstattete Bericht über die in den vergangenen

    zwei Jahren geleistete Arbeit. Er sprach besonders an:

    – Feier zum 85. Geburtstag von Siegfried Kestler

    – Teilnahme der KFG beim Mellrichstädter Stadtfest

    – Vorstellung des Konzepts für das-Dokumentations-

    zentrum in der ehemaligen Hainberg-Kaserne; damit

    verbunden ein Aufruf an die KFG-Mitglieder, für das Doku-

    Zentrum zu werben und Spenden zu sammeln

    – Würdigung der Leistung von Prof. Dr. Stäbler und Dr.

    Reder bei der Unterstützung des Doku-Zentrums

    – Teilnahme an der Sammlung für die Deutsche Kriegs-

    gräberfürsorge

    – Teilnahme an der Gedenkfeier im Rahmen des Volks-

    trauertags

    – Stand der Arbeiten am Doku-Zentrum

    – Stand und Entwicklung des Mitgliederstandes in 2011

    (zurzeit 251 – für Höhn noch zu wenige angesichts von

    mindestens 10.000 Ehemaligen; sein Ziel: 300 Mitglieder)

    – KFG-Kurier: Diese Verbandszeitschrift könne nunmehr

    nur noch einmal im Jahr erscheinen, weil die Bundeswehr

    nicht mehr den Druck zu günstigen Bedingungen über-

    nehmen kann. Es werden 270 Exemplare gedruckt und

    aus der Kasse der KFG bezahlt.

    Zu 7.: Vorhaben für 2012:

    Folgende Vorhaben sind nach Aussage des Vorsitzenden

    geplant:

    – Schwerpunkt: Weiterarbeit noch im März am und Fertig-

    stellung des Doku-Zentrums

    – Transport der Exponate von Wildflecken nach Mellrich-

    stadt am 17.03.2012

    – Organisation von Arbeitseinsätzen

    – Präsentation des Doku-Zentrums für den Mellrichstädter

    Stadtrat im April 2012; die KFG-Mitglieder werden dazu

    auch eingeladen.

    – Vortrag von OTL Baier zum Thema „Afghanistaneinsatz

    der Bundeswehr“ im April oder Juli

    – Erlaubnis für das Sommerfest der Mellrichstädter CSU

    auf dem Gelände des Doku-Zentrums unter Mitbenutzung

    der Gebäude-Einrichtung des Doku-Zentrums

    – Einladung zum „Grünen Schluck“ bzw. dem „Mellerschter

    Schoppen“ im Juli 2012

    Seite 8

    Fortsetzung auf Seite 9

    Niederschrift über die Jahreshauptversammlung

    der Kameradschaft und des Freundeskreises der Garnison

    Mellrichstadt e. V. (KFG) am 02. März 2012

  • Seite 9

    – Teilnahme am Stadtfest in Mellrichstadt im Sommer

    2012

    – Busfahrt zum Jagdgeschwader 74 am 26.06.2012

    – Einweihung des Doku-Zentrums am 15. und 16.

    September 2012

    – Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge an Allerheiligen

    – Teilnahme an der Gedenkfeier am Volkstrauertag

    Zu 8.: Dank:

    Höhn dankte

    – besonders der Stadt Mellrichstadt für die gute Zu-

    sammenarbeit und wertvolle Unterstützung,

    – den Bundeswehr-Dienststellen in Wildflecken,

    – dem PzGrenBtl 391 in Bad Salzungen für die gute

    Zusammenarbeit,

    – dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Hammel-

    burg und dessen Zweigstelle in Wildflecken,

    – dem bisherigen Vorstand für Zusammenarbeit,

    Unterstützung, positive Kritik und Unterstützung bei

    Arbeitseinsätzen und Veranstaltungen,

    – Karl-Hermann Reich, Carl-Christian Bittorf, der Firma

    Weihrauch, der Genobank, der Sparkasse Bad Neustadt

    und allen anderen Sponsoren für die großzügige finanzielle

    Unterstützung.

    Zu 9.: Bericht der Schatzmeisterin

    Schatzmeisterin Brigitte Rommel legte ihren Bericht zur

    Kassenlage der KFG vor. Der Bericht ist als Anlage dieser

    Niederschrift beigefügt.

    Zu 10.: Bericht der Kassenprüfer:

    Gerd Hein legte den Bericht der Kassenprüfer vor und

    bestätigte der Schatzmeisterin eine korrekte und ge-

    wissenhafte Buchführung. Er stellte den Antrag auf

    Entlastung des Vorstands.

    Zu 11.: Aussprache über die Berichte:

    Bevor es zur Abstimmung über die Entlastung des Vor-

    stands kam, gab Höhn der Versammlung Gelegenheit zur

    Aussprache über die beiden Berichte. Die Versammlung

    machte davon keinen Gebrauch.

    Zu 12.: Entlastung der Vorstandschaft:

    Die Vorstandschaft wurde bei einer Enthaltung (Gerd

    Höhn) von den Anwesenden und Stimmberechtigten

    einstimmig entlastet.

    Zu 13: Grußwort von Altbürgermeister und Stellv.

    Landrat Helmut Will:

    Will hob hervor, dass der Landkreis Rhön-Grabfeld die

    KFG auch künftig unterstützen wird. Das Doku-Zentrum

    könne viele Besucher in das Hainberg-Areal bringen. Es

    werde eine Attraktion sein nicht nur für ehemalige

    Soldaten, sondern für alle Bürger, besonders auch zu-

    sammen mit dem geplanten Militärmuseum im Fronhof.

    Will wünschte beiden Museen regen Zuspruch durch die

    Öffentlichkeit, wodurch auch das große Engagement der

    KFG gewürdigt werde. An die Anwesenden richtete er die

    Bitte, den neuen Vorstand auch weiterhin zu unterstützen.

    Zu 14.: Neuwahl der Vorstandschaft:

    Unter der Leitung von Fred Rautenberg, Harald

    Sternberger und Albert Wüchner wurden die Neuwahlen

    des Vorstands durchgeführt. Dazu vgl. das Protokoll von

    diesen Wahlen im Anhang.

    Der alte und wieder gewählte Vorstandsvorsitzende

    Gerhard Höhn dankte den Mitgliedern für seine Wieder-

    wahl. Er wünschte, dass der Geist des Bataillons erhalten

    bleibt; er möchte unter dieser Voraussetzung gern mit dem

    Verein weitermachen und die selbst gestellten Aufgaben

    gemeinsam mit der KFG meistern. Zum Übermut gebe es

    keinen Anlass, aber er verlasse sich auf die gelernten

    Handwerker in den Reihen der KFG sowie auf die weitere

    Hilfe der Sponsoren. Bei allem Optimismus gelte es, die

    Finanzen im Auge zu behalten. Er dankte noch einmal den

    Mitgliedern des vorigen Vorstands für ihre Mitarbeit, be-

    sonders auch Hauptmann Christian Herbig und Major

    Georg Smolorz, die sich trotz ihrer Berufstätigkeit für die

    KFG einsetzen und im neuen Vorstand mitarbeiten.

    Besonders würdigte Höhn den bisherigen stellvertretenden

    Vorsitzenden Siegbert Diemer. In den vergangenen sechs

    Jahren sei Diemer ein enger, konstruktiver Mitarbeiter für

    Höhn gewesen, dessen Rat für Höhn immer sehr wertvoll

    gewesen sei. Diemer wird der KFG auch weiterhin im

    Vorstand erhalten bleiben.

    Zu 15.: Aussprache, Anträge und Anregungen:

    Dergleichen wurde von den Anwesenden nicht

    vorgebracht.

    Gerhard Höhn 1. Vorsitzender der KFG

    Fred Rautenberg Schriftführer

    Zusammensetzung der Vorstandschaft

    Vorsitzender: Gerhard Höhn

    Stv. Vorsitzender: Christian Herbig

    Schriftführer: Rene´ Fischer

    Schatzmeister: Brigitte Rommel

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Fred Rautenberg

    Beisitzer:

    Redaktion Kurier / Internet: Udo Straub

    Sprecher der Pensionäre: Karl Naumann

    Verbindung zu PzGrenBtl 391: Stefan Blatt

    Traditionsräume der Kompanien: Georg Smolorz

    1. Beauftragter Museum: Siegbert Diemer

    Museum/Traditionsräume: Werner Kraus

    Museum /Traditionsräume: Wilfried Kahle

    Vertreter der Stadt Mellrichstadt: Bgm Eberhard Streit

    Kassenprüfer: Manfred Sell

    Kassenprüfer: Gerd Hein

    Fortsetzung von Seite 8

  • Seite 10

    Eine feste Tradition ist das alljährliche Treffen von

    Mitgliedern des früheren Jagdtrupps des Panzergrenadier-

    bataillon 352 am ersten Juliwochenende in der Rhön. Die

    früheren Einzelkämpfer um ihren damaligen Ausbilder

    Edelbert Völkl freuen sich immer wieder aufs Neue auf die

    Zusammenkunft, und nehmen dafür auch lange Anfahrten

    in Kauf um die Freundschaft zu vertiefen, Erinnerungen

    und natürlich auch Neuigkeiten auszutauschen. Nunmehr

    zum 40.Mal kamen die Ehemaligen zusammen – ein

    zweifelsohne stolzes Jubiläum.

    Völkls Schützlinge von damals waren im Oktober 1971

    als Wehrpflichtige in die 2./ 352 der Hainberg-Kaserne

    Mellrichstadt eingezogen und durchliefen die Grundaus-

    bildung unter Kompaniechef Hauptmann Paul Wende. Im

    ersten Quartal 1972 erhielt Oberfeldwebel Edelbert Völkl

    dann den Auftrag Freiwillige für eine Sonderaufgabe zu

    gewinnen. Tatsächlich meldeten sich 20 Rekruten, ohne

    genau zu wissen, was sie mit dieser Sonderaufgabe er-

    warten sollte. Völkl ließ die jungen Soldaten zunächst im

    Dunkeln, machte ihnen bei ihrem Antritt aber klar, dass

    noch Zeit wäre, einen Rückzieher zu machen. „Diejenigen

    die bleiben, sollen eine harte, aber gerechte Ausbildung

    erfahren“, so die Ansage des Oberfeldwebels. Vier der

    jungen Soldaten schien die Sache nicht geheuer, die rest-

    lichen 16 waren mit von der Partie.

    Die Sonderaufgabe bestand schließlich darin, eine drei-

    monatige Einzelkämpferausbildung zu absolvieren, um

    dann bei dem alljährlichen Jagdtruppwettbewerb der

    Brigade 35 teilzunehmen – denn bislang war das Panzer-

    grenadierbataillon 352 aus Mellrichstadt dort ohne Erfolg

    geblieben. Das sollte sich nun ändern. Nahkampf mit und

    ohne Waffen, Sprengen, Übersetzen über Gewässer und

    Überleben in der Natur – Völkls Truppe übte wochenlang

    unter Extrembedingungen. Den Männern wurde bei den

    Durchschlagübungen und ihrem Survival-Trip viel abver-

    langt und auch ihr Ausbilder stieß an seine Grenzen, aber

    es wurde tapfer durchgehalten und so holten die Soldaten

    beim Brigadewettkampf im Mai 1972 den ersten Titel für

    Mellrichstadt. Auch beim anschließenden im Spessart

    stattfindenden Divisionswettbewerb landeten die

    Mellrichstädter Panzergrenadiere auf dem Siegertrepp-

    chen.

    Bei den darauffolgenden Korpsmeisterschaften in der

    Eifel wurde der Mellrichstädter Trupp allerdings als Folge

    eines Rechenfehlers um den verdienten Sieg gebracht –

    was Völkl und seine Kameraden heute noch bedauern.

    Dass die Männer als Wiedergutmachung für den

    Wertungsfehler vom damaligen Verteidigungsminister

    Helmut Schmidt mit Sonderurlaub bedacht wurden, machte

    letztlich die Ungerechtigkeit nicht wett.

    Die harte Ausbildung und die gemeinsamen Erlebnisse

    haben die Männer fest zusammen geschweißt. „Man

    pflegt eine echte Kameradschaft, wie es sie wohl nur

    selten gibt“, wie Edelbert Völkl stolz und dankbar ange-

    sichts des langen Bestandes des Freundeskreises

    feststellt. In den ersten Jahren ihrer regelmäßigen Treffen

    wurde noch miteinander trainiert, inzwischen sind die

    Herren natürlich etwas ruhiger geworden. Ihre Treffen

    finden aber immer noch an einem abgeschiedenen Ort in

    den Rhöner Wäldern statt. Vor zehn Jahren, zum 30.

    Jahrestreffen, setzten die Kameraden des einstigen Jagd-

    trupps einen Gedenkstein mit dem Bataillonswappen im

    Wald. Um ihn wird sich dann auch am ersten Abend der

    jährlichen Zusammenkunft versammelt, um den bereits

    verstorbenen Freunden Ludwig Sauer und Elmar Dros zu

    gedenken.

    Die ehemaligen Soldaten bleiben traditionsgemäß bei

    ihren Treffen unter sich, einziger Gast in den letzten

    Jahren ist der damalige Kommandeur, Oberst a.D.

    Günther Zirpel. Beim 40. Jahrestreffen machten die

    Männer eine „historische Ausnahme“ und es durften auch

    gleich zwei Frauen anwesend sein: neben Christine

    Reisenweber, die mit ihrem Mann Walter gekommen war,

    um die Herren in die Kunst des Jagdbogenschießens

    einzuweisen, so auch eine Reporterin dieser Zeitung.

    Zum festen Stamm der Ehemaligen um ihren damaligen

    Ausbilder Edelbert Völkl gehören heute noch Franz Seidel,

    Siegfried Geier, Arthur Bach, Christoph Helm, Thomas

    Heil, Richard Pörtner, Manfred Scheffler, Michael

    Verholen, Burkhard Volkheimer, Herbert Wahl und Markus

    Widmann.

    Die ehemaligen Einzelkämpfer des

    Mellrichstädter Panzergrenadierbataillons

    kamen zum 40. Jahrestreffen zusammen

    von Eva Wienröder

  • Über 40 Teilnehmer vor allem aus dem „Kameradschafts-

    und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt“ (KFG)

    hatten unter der Führung des KFG- Vorsitzenden Gerd

    Höhn am 26. Juni 2012 der Luftwaffe in Neuburg einen

    Tagesbesuch abgestattet. Die Rhön-Grabfelder wurden

    dort von Hauptmann Ulrich Mocka freundlich empfangen

    und in den Ablauf des Tages eingewiesen.

    Der Offizier stellte im ersten Teil des Besuchsprogramms

    sein Geschwader mit Hilfe eines Films und einer Präsent-

    ation vor. Dabei war zu erfahren, dass die militärische

    Fliegerei in Neuburg eine lange Tradition hat und bis auf

    das Jahr 1912 zurückgeht. In der Zeit des sog. „Dritten

    Reichs“ wurde der Platz ausgebaut, noch vor dem Krieg-

    ende 1945 kam dort der erste Strahltrieb-Jäger, die Me

    262 zum Einsatz, was zur Folge hatte, dass der Flugplatz

    von alliierten Luftverbänden massiv bombardiert wurde.

    1955 wurde der Fliegerhorst wieder ausgebaut und 1958

    der Bundeswehr übergeben.

    Das Jagdgeschwader, ursprünglich in Oldenburg be-

    heimatet, verlegte 1960 zunächst nach Leipheim, ein

    halbes Jahr später nach Neuburg. Hier bekam es seinen

    Namen JG 74. Das erste Jagdflugzeug des Geschwaders

    war die F-86K, 1964 wurde es mit dem Starfighter F-104 G

    ausgestattet, und 1974 wurde auf die Phantom F-4F um-

    gestellt. Der Euro-Fighter kam dann an dessen Stelle in

    einer Übergangszeit von 2006 bis 2008. Der Name „Jagd-

    geschwader Mölders“, 1973 verliehen, wurde dem Ge-

    schwader 2005 wieder genommen, da der Name „Mölders“

    wegen der Teilnahme des Namensgebers Oberst Werner

    Mölders an der Legion Condor nach Mehrheitsmeinung

    des deutschen Bundestags politisch belastet ist.

    Trotz günstiger internationaler Rahmenbedingungen

    kann eine Bedrohung des Territoriums von Deutschland

    nicht völlig ausgeschlossen werden. Für diesen Fall muss

    auch die militärische Komponente der Krisenvorbeugung

    und -bewältigung vorgehalten werden. Diese Aufgabe, „air

    policing“ genannt, erfüllt das JG 74 in einer integrierten

    Luftverteidigung als Teil der Krisenreaktionskräfte (KFK)

    und gewährleistet die Lufthoheit über dem deutschen

    Staatsgebiet. Dazu stellt das JG 74 rund um die Uhr eine

    Alarmrotte (zwei Euro-Fighter) bereit, die innerhalb von 15

    Minuten einsatzbereit ist. Im Geschwader findet auch die

    taktische Aus- und Weiterbildung der Piloten statt, u. a.

    auch mit Hilfe eines Flugsimulators, in dem praktisch alle

    denkbaren Flugmanöver nachgeahmt werden können.

    Dies erspart vollwertig viele reale Flugstunden, spart

    Kosten und reduziert den unvermeidlichen Fluglärm.

    Der Euro-Fighter ist so konstruiert, dass die Wartungs-

    spezialisten für eine Flugstunde nur 14 Stunden an

    Wartungsarbeiten aufbringen müssen (bei der Phantom

    war das Verhältnis noch 1:70!). Das Team der technischen

    Truppe besteht aus 65 verschiedenen Tätigkeitsbereichen.

    Die Besucher aus Unterfranken konnten selbst erleben, mit

    welcher Fachkenntnis die relativ jungen Soldaten (Stabs-

    unteroffiziere und Feldwebel-Dienstgrade) ihr Metier,

    nämlich den Euro-Fighter kennen. Sie erklärten auch den

    verblüfften Besuchern, mit welchen Mitteln diese Jagd-

    maschine kämpfen und sich zugleich auch im Luftkampf

    verteidigen kann..

    Seite 11

    Fortsetzung auf Seite 12

    Am beeindruckendsten war zweifellos der Euro-Fighter, das neue Flugzeug des Geschwaders, das den

    Besuchern aus Unterfranken von jungen, gleichwohl höchst kompetenten Soldaten erläutert wurde. Interessant

    war aber auch die Einführung in die Geschichte und die Aufgaben des Geschwaders, die Vorstellung der

    Horstfeuerwehr und, wenn auch auf ganz andere Weise, das militärhistorische Museum, das in der Wilhelm-

    Franklin-Kaserne bei Neuburg untergebracht ist.

    Im Einsatz über Deutschland ‒

    rund um die Uhr Jahresausflug des Vereins zur Luftwaffe

    Besuch beim Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau von Fred Rautenberg

    F-86 K

    Sabre

    Phantom F-4F

    Starfighter

    F-104 G

  • Seite 12

    Sie kann ihren Auftrag bei Tag und Nacht und bei allen

    Wetterbedingungen und unterschiedlichen geografischen

    Einsatzzonen erfüllen, und das im Unter- wie auch im

    Überschallbereich ‒ um nur einige der Fähigkeiten dieses

    modernen Kampfflugzeugs zu nennen.

    Hauptmann Mocka führte die Besucher auch in das

    eigene militärgeschichtliche Museum, wo er mit Stolz drei

    der ausgemusterten Kampfflugzeuge früherer Zeiten

    präsentieren konnte ‒ neben vielen interessanten Expo-

    naten, die alle etwas mit der Militärfliegerei zu tun hatten.

    U. a. war es gelungen, ein größeres Bruchstück einer in

    den letzten Kriegstagen abgestürzten Me 262 in das Muse-

    um zu integrieren. Als ganze Maschinen waren in der

    Sammlung eine F-86K, ein Starfighter und eine Phanton F-

    4F zu bewundern. Alle diese Exponate befinden sich in

    einer großen Ausstellungshalle, daneben gibt es noch eine

    sehenswerte Sammlung im wehrgeschichtlichen Lehrraum

    im Wirtschaftsgebäude. Auch dieser Teil der Sammlung

    fand bei den Besuchern großes Interesse. Hptm Ulrich

    Mocka ist der Chef, und bei der Erstellung der Sammlung

    war er der antreibende Motor gewesen und konnte dank

    seiner Aktivitäten z. B. den Starfighter vom Bayerischen

    Armeemuseum in Ingolstadt erwerben.

    Zu jedem Flugplatz gehört auch eine eigene, leistungs-

    fähige Feuerwehr. Diese konnten die Besucher in den

    Stellhallen für die Einsatzfahrzeuge bewundern. Auch die

    Feuerwehr muss rund um die Uhr in Bereitschaft stehen,

    parallel zur Einsatzbereitschaft der Alarmrotte. Sie kann

    aber auch von Zivilstellen im Katastrophenfall angefordert

    werden und würde dann sehr wirkungsvoll mit ihren

    Einsatz- und Löschzügen die lokalen Feuerwehren unter-

    stützen. Für viele Besucher war es ein prickelndes Ver-

    gnügen, einmal selbst die Wasserkanonen des neuesten

    Löschzuges betätigen zu können.

    Gerd Höhn von der KFG dankte den Soldaten für ihre

    Auskünfte und für die Führungen durch den Fliegerhorst

    und überreichte jeweils ein kleines Dankgeschenk. Für

    Hptm Mocka hatte er sogar das Traditionswappen dabei,

    über das sich der Offizier sichtlich freute.

    Gerhard Höhn auf dem Pilotensitz einer Phantom

    Eine modern ausgerüstete Flugplatzfeuerwehr

    Ulrich Bucher, Hauptmann Ulrich Mocka und

    Gerhard Höhn im Museum.

    Gruppenfoto vor einem Eurofighter

    Die Landung von Eurofightern konnte

    man aus nächster Nähe beobachten.

    Karl Naumann auf einem

    Schleudersitz

    Fortsetzung von Seite 11

  • Dass das Interesse groß sein wird, davon war der

    Verein „Kameradschaft und Freundeskreis der Garnison

    Mellrichstadt“ (KFG) schon im Vorfeld überzeugt; ein

    derart enormer Besucherandrang hat aber dann doch alle

    überrascht. Viele waren sogar von weit her nach Mellrich-

    stadt angereist, um an den Feierlichkeiten zur Eröffnung

    des neuen Dokumentationszentrums „Eine Grenzgarni-

    son im Kalten Krieg“ in der ehemaligen Hainberg-

    Kaserne, wo das Panzergrenadier-Bataillon 352 bis zur

    Kasernenschließung 2006 stationiert war, teilzunehmen.

    Dementsprechend lang war auch die Liste der Ehren-

    gäste, die der KFG-Vorsitzende, Oberstleutnant a.D.

    Gerhard Höhn, am Samstagvormittag begrüßen durfte.

    Der Festtag, der mit einem Ehemaligentreffen, sowie

    dem Gedenken an den Einzug der Truppe in die Hain-

    berg-Kaserne vor 50 Jahren verbunden wurde, begann

    mit einem ökumenischen Feldgottesdienst, zelebriert vom

    ehemaligen Militärpfarrer Linus Eizenhöfer und Andreas

    Werner, Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Mellrich-

    stadt und wurde von Karl Naumann musikalisch um-

    rahmt. Eizenhöfer verwies in seiner Ansprache auf eine

    Aussage des 2. Vatikanischen Konzils. Darin heiße es,

    dass sich jeder Soldat als Diener der Sicherheit und

    Freiheit des Volkes betrachten könne und in Erfüllung

    seiner Aufgabe wahrhaft zur Festigung des Friedens

    beitrage. Pfarrer Werner erinnerte bezug nehmend auf

    den alttestamentarischen Text aus dem Buch Kohelet

    „Alles hat seine Zeit“, an die Vergänglichkeit der Welt und

    des Menschen. Dennoch sollte der Mensch nicht ge-

    schichtsvergessen sein. So stehe das Doku-Zentrum

    auch für die lange Friedensperiode. Für einen bewegen-

    den Moment sorgte Eizenhöfer, als er sich zum

    Abschluss des Gottesdienstes an die alte Feldorgel

    setzte und gemeinsam mit Werner „Lobe den Herren“

    anstimmte. Schließlich erhielt das Doku-Zentrum seinen

    kirchlichen Segen durch die beiden Geistlichen.

    „Damals begann die Geschichte der Garnison in Mellrich-

    stadt und damit auch ein wichtiges Kapitel der Mellrich-

    städter Stadtgeschichte“, unterstrich Höhn in seinem

    Grußwort. Er und die rund 250 Mitglieder des Traditions-

    vereins sind nicht nur die Initiatoren, sondern auch die

    Träger und Betreiber des Projekts. „Wir haben uns die

    Aufgabe gestellt, im Dokumentationszentrum die Ur-

    sachen für die Gründung der Garnison, so wie den Ablauf

    und die Folgen des Kalten Krieges auf die örtliche

    Truppe darzustellen“, sagte Höhn weiter und nahm die

    Gelegenheit wahr, den vielen Gönnern und Fördern

    seinen Dank auszusprechen. Ohne deren Unterstützung

    sei das Projekt gar nicht realisierbar gewesen, unterstrich

    er und nannte allen voran den großzügigen Förderer und

    Schirmherr Karl-Hermann Reich. Sein Antrieb und seine

    unbürokratische Hilfe sei für den KFG Triebfeder und

    Ansporn gewesen. Der Dank galt aber auch der Stadt,

    ihrem Bürgermeister Eberhard Streit und den Stadträten.

    Des Weiteren begrüßte Höhn Landrat Thomas

    Habermann, den ehemaligen Landtagspräsidenten

    Johann Böhm, den Landtagsabgeordneten Dr. Bernd

    Weiß und die Schulleiter der Mellrichstädter Schulen.

    Ebenso gekommen waren die Bürgermeister der ehe-

    maligen Patengemeinden, viele ehemalige Kompanie-

    chefs, Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten mit Oberst

    a.D. Günter Zirpel an ihrer Spitze. Als weitere Förderer

    der neuen Einrichtung begrüßte der KFG-Vorsitzende

    viele Vertreter der örtlichen Kreditanstalten und Unter-

    nehmen, unter ihnen auch ein weiterer Förderer des

    Projekts, Wolfgang Wulf.

    Seite 13

    Fortsetzung auf Seite 14

    Mellrichstadts Kaserne im Kalten Krieg

    Politisch-militärhistorisches Dokumentationszentrum

    eingerichtet von Astrid Hagen-Wehrhahn

    Mit dem Durchschneiden des Bandes wurde das neue

    Dokumentationszentrum „“Eine Grenzgarnison im Kalten

    Krieg“ seiner Bestimmung übergeben. Im Bild von links:

    Bürgermeister Eberhard Streit, Förderer Wolfgang Wulf,

    Schirmherr Karl-Hermann Reich, KFG-Vorsitzender Gerhard

    Höhn, Landrat Thomas Habermann, und Landtagsab-

    geordneter Bernd Weiß.

    Den ganzen Tag über führte der Vorsitzende des Vereins

    „Kameradschaft und Freundeskreis der Garnison

    Mellrichstadt“, Oberstleutnant a.D. Gerhard Höhn, die Be-

    sucher durch das neue Dokumentationszentrum.

  • Mellrichstadt und die Kaserne stehen für eine wechsel-

    volle Zeit, sagte Streit in seinem Grußwort. Leider habe

    seinen traurigen Aufgaben als Bürgermeister auch die

    Auflösung der Kaserne gehört. Positiv sei es daher, dass

    so viele ehemalige Garnisonsangehörige in Mellrich-

    städter Vereinen weiter wirkten. Denn mit dem Doku-

    Zentrum habe der Traditionsverein eine Institution ge-

    schaffen, die Geschichte und vor allem die Stadtge-

    schichte lebendig mache.

    Unter den Ehrengästen begrüßte Höhn auch Oberst

    Günter Zirpel, ältester Kommandeur der ehemaligen

    Garnison. In seiner amüsanten Rede hieß dieser die

    vielen Sammlungsgegenstände willkommen, die durch

    Umzug von einem Ort zum anderen geschoben worden

    seien, und nun im Museum einen würdigen Platz

    gefunden hätten.

    Beim Aufbruch in die Zukunft dürfen die Wurzeln und die

    Vergangenheit nicht vergessen werden, bedeutete auch

    der Landrat. So mahne das Doku-Zentrum für die Zu-

    kunft, unser Land demokratisch, rechtsstaatlich weiter-

    zuführen. Habermann dankte der KFG für ihre groß-

    artige Initiative. Seinen Worten schlossen sich auch

    der letzte stellvertretende Kommandeur der Mellrich-

    städter Garnison, Thorsten Ebeling, und der ehemalige

    Landtagspräsident an. Bernd Weiß beteuerte, dass die

    Wunden, die der Stadt durch die Schließung der Hain-

    berg-Kaserne und der anderen Einrichtungen erfahren

    hat, nun allmählich heilen. Ein Teil dazu trage auch das

    neue Dokumentationszentrum bei. „Ich bin überzeugt,

    Mellrichstadt hat eine gute Zukunft“, schloss der Land-

    tagsabgeordnete.

    Blieben Gerhard Höhn noch letzte Dankesworte. Sie

    galten im Besonderen stellvertretend für alle Vereins-

    kameraden Lukas Amberg, der sich in ganz besonderer

    Weise für das Doku-Zentrum engagiert hat, sowie Werner

    Kraus, der schon vor 46 Jahren im Auftrag des damaligen

    Kommandeurs mit dem Aufbau einer militärgeschicht-

    lichen Sammlung begann. Diese Sammlung – sie kommt

    größtenteils aus dem Privatbesitz von Kraus - hat jetzt

    endlich im Doku-Zentrum eine neue Heimat gefunden.

    Kraus sei damit der „Spiritus Rektor“ dieses Unter-

    nehmens, versicherte Höhn, bevor Bürgermeister Streit

    und Karl-Hermann Reich mit dem Durchschneiden des

    Bandes die offizielle Eröffnung des Dokumentations-

    zentrums verkündeten.

    Während des gesamten Festtages gab es Gelegenheiten

    zu einem geführten Rundgang durch die Einrichtung, die

    viel Lob und Anerkennung fand. Vorm Gebäude lief der

    Festbetrieb mit Blasmusik, Bewirtung, einem Flohmarkt

    und vieles mehr. Am Abend wurde dann ein Lagerfeuer

    entzündet. Dort feierten viele ehemalige Garnisons-

    angehörige ein Wiedersehen mit alten Kameraden.

    Seite 14

    Das neue Doku-Zentrum in der Hainbergkaserne erhält vom

    ehemaligen Militärpfarrer Linus Eizenhöfer und Andreas

    Werner, Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Mellrichstadt

    den kirchlichen Segen.

    Gerhard Höhn (rechts), Vorsitzender der KFG, dankt dem

    „Spiritus Rektor“ des Projekts „Dokumentationszentrum“, Werner

    Kraus, für seine militärgeschichtliche Sammlung. In der Mitte

    Oberst a.D. Günter Zirpel, ältester Kommandeur der

    Mellrichstädter Garnison.

    Das Servicesteam um Brigitte Rommel sorgte für das leibliche Wohl.

    Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit bei der

    Festansprache.

    Fortsetzung von Seite 13

  • Seite 15 Fortsetzung auf Seite 3

    Am Samstag vor dem Volkstrauertag wurde am

    Kriegerdenkmal am Großenberg aller Frauen, Männer und

    Kinder gedacht, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden

    sind. Bürgermeister Eberhard Streit zitierte in seiner

    Begrüßungsansprache Konrad Adenauer, den ersten

    Kanzler der Bundesrepublik Deutschland: „Frieden und

    Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen

    Existenz.“ Die Erinnerung an all diese Opfer ist uns

    Verpflichtung, uns für eine bessere Welt zu engagieren, so

    Streit, für „eine Welt ohne Schlachtfelder und ohne neue

    Soldatenfriedhöfe“.

    Oberstleutnant a. D. Gerhard Höhn begann seine Ge-

    denkansprache mit den ersten beiden Strophen des Liedes

    „Ich hatte einen Kameraden“. Dieses, 1809 von Ludwig

    Uhland gedichtete und 1825 von Friedrich Silcher vertonte

    Lied hat im Laufe der Jahre eine beispiellose Wirkung

    entfaltet, so Höhn.

    Nationales Trauerlied

    Es wurde nationales Trauerlied, ertönt an Kriegsgräbern

    und an Gräbern von Zivilisten. Seit über 200 Jahren ist

    dieses Lied Bestandteil von Trauerfeiern und am Volks-

    trauertag zu hören. Dieses schlichte Lied, das, laut Höhn,

    ohne falschen Pathos das Unerbittliche, das Ungerechte in

    einem Krieg mit einfachen Worten zusammenfasst und

    macht im Kleinen deutlich, was für eine Katastrophe ein

    Krieg insgesamt und an Größe ist.

    Siebenundsechzig Jahre sind nach dem Zweiten Weltkrieg

    vergangen. Zwei Generationen sind inzwischen in einem

    Europa ohne Krieg aufgewachsen. Sie kennen den Krieg

    nur aus Erzählungen, von Zeitzeugen oder als Film- und

    Fernsehbericht. Die Kriege unserer Zeit scheinen weit weg

    und uns nichts anzugehen, so Höhn, der sich auch fragt:

    „Hat der Volkstrauertag überhaupt noch einen Sinn?“.

    Höhn antwortet eindeutig mit „ja“. Denn das gemeinsame

    Gedenken am Volkstrauertag führt uns immer wieder, Jahr

    für Jahr, im Wunsch nach Frieden zusammen. Heute ist

    die junge Generation gefordert, das Vermächtnis der

    Opfer, den Wunsch nach Frieden, weiterzugeben.

    Und mit der dritten Strophe des guten Kameraden: „Will

    mir die Hand noch reichen, Derweil ich eben lad'. Kann dir

    die Hand nicht geben, Bleib du im ew'gen Leben Mein

    guter Kamerad“, beendete Oberstleutnant a. D. Gerhard

    Höhn seine Ansprache.

    Wunsch nach Frieden weitergeben

    Gedenkfeier zum Volkstrauertag: Erinnerung an Opfer von Krieg und Gewalt

    Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal

    Sparkasse Bad Neustadt

    Kontonummer: 11004991

    BLZ: 79353090

    oder

    Genobank Rhön-Grabfeld

    Kontonummer: 65382

    BLZ: 79069165

    Unsere KFG-Spendenkonten:

  • Seite 16

    Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Frau Zalachowski,

    Herr Pfarrer Werner, Frau Schäfer, meine Kameraden,

    meine Damen und Herren,

    Ich hat einen Kameraden,

    einen besseren findst du nit.

    Die Trommel schlug zum Streite,

    er ging an meiner Seite

    im gleiche Schritt und Tritt.

    Eine Kugel kam geflogen,

    gilts mir oder gilt es dir?

    Ihn hat es weggerissen,

    er liegt mir vor den Füßen,

    als wär´s ein Stück von mir.

    Ich stelle bewusst die ersten beiden Strophen des Lieds

    vom Guten Kameraden an den Anfang meiner Ge-

    denkansprache, weil es – gedichtet 1809 von Ludwig

    Uhland und 1825 vertont von Friedrich Silcher - im Laufe

    eines Jahrhunderts eine beispiellose Wirkung entfaltete.

    Es wurde nationales Trauerlied, ertönte an Kriegsgräbern

    und an den Gräbern von Zivilisten. Von den Napoleon-

    ischen Kriegen, den Kriegen des 19. Jahrhunderts, über

    den Ersten und den Zweiten Weltkrieg und Diktatur hinweg

    bis in unsere Zeit blieb es Bestandteil von Trauerfeiern

    und ist heute noch am Volkstrauertag zu hören, zum Ge-

    denken an die Opfer beider Weltkriege sowie deutscher

    Gewaltherrschaft. Es ist schwer zu verstehen, dass dieses

    schlichte Lied, in einem an seinen Traditionen irre ge-

    wordenen Land – wie dem unseren – seit über 200 Jahren

    in unserer Trauerkultur einen festen Platz hat.

    Ich glaube, dass dieses Lied, das ohne falschen Pathos

    das unerbittliche und ungerechte Geschehen in einem

    Krieg mit einfachen Worten zusammenfasst, im Kleinen

    deutlich macht was für eine Katastrophe ein Krieg für das

    menschliche Zusammenleben bedeutet.

    Eine Katastrophe, die nach vielen Kriegen im 19.

    Jahrhundert, im ersten Weltkrieg durch die unfassbare

    Zahl von über zwei Millionen Gefallenen deutlich wurde

    und im zweiten Weltkrieg unter Einbeziehung der Zivil-

    bevölkerung mit über fünf Millionen Toten, sechs Millionen

    auf Grund Ihrer Rasse und Religion Ermordeten und 14

    Millionen Heimatvertriebenen, sich zur totalen Katastrophe

    für unser Land auswuchs. In, bis dahin, nicht vorstellbaren

    Maße war in diesem Krieg die Zivilbevölkerung auch er-

    klärtes Ziel der Kriegsparteien. Unvorstellbare Zahlen,

    unendliches Leid, Schmerz und Verzweiflung trafen

    damals die Menschen.

    Seit 90 Jahren begehen wir in Deutschland den

    Volkstrauertag.

    „Ein Volk, das seine Toten ehrt, ehrt sich selbst und wird

    daraus die Kraft schöpfen, den Weg zu neuem Leben,

    zum hellen Tag zu suchen“. Als der damalige Reichs-

    präsident Paul Löbe 1922 diese Worte sagte, waren seit

    dem Ende des Ersten Weltkrieges vier Jahre vergangen.

    Im Jahre 1950, fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg,

    wurde der Volkstrauertag erneut vom Volksbund Deutsche

    Kriegsgräberfürsorge eingeführt und neben vielen Feiern

    in Stadt und Land erstmals im Plenarsaal des Bundes-

    tages begangen. Seit 1992 gedenken Menschen in den

    alten und den neuen Bundesländern am Volkstrauertag

    gemeinsam aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

    Seit dem Zweiten Weltkrieg sind 67 Jahre vergangen.

    Zwei Generationen sind inzwischen in einem Europa ohne

    Krieg aufgewachsen und kennen den Krieg nur aus Er-

    zählungen der Eltern, anderer Zeitzeugen und aus Film

    und Fernsehberichten.

    Die Kriege unserer Zeit scheinen weit weg und uns nichts

    anzugehen. Die eigenen Streitkräfte und ihre Einsätze im

    Namen der Vereinten Nationen werden – insbesondere

    seit Wegfall der Wehrpflicht – kaum wahrgenommen.

    Macht also der Volkstrauertag noch einen Sinn?

    Ich meine Ja!

    An den Volkstrauertagen führt uns das gemeinsame

    Gedenken an die Opfer des Krieges Jahr für Jahr im

    Wunsch nach Frieden immer wieder zusammen. Heute ist

    die junge Generation gefragt, das Vermächtnis der Opfer –

    den Wunsch nach Frieden – weiterzugeben.

    Für die Menschen unserer Zeit können Namen wie Verdun

    oder Stalingrad nur Begriffe aus dem Geschichtsbuch

    sein.

    Wie also können wir der Nachwelt die Leiden und

    Schicksale der von Krieg und Gewaltherrschaft

    Betroffenen bewusst machen?

    Die Gräberfelder, die in jahrzehntelanger Arbeit vom

    Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – auch und

    gerade mit der Hilfe junger Menschen – angelegt und

    gepflegt wurden und werden, geben am deutlichsten das

    Vermächtnis der Toten weiter.

    Beim Anblick der endlosen Reihen der Grabkreuze, beim

    Studium der Namen und spätestens bei der Erkenntnis,

    dass die hier liegen, junge Menschen waren, deren Leben

    gerade erst begonnen hatte, wird das unermessliche Leid

    der Kriegsgenerationen dem Besucher bewusst und

    begreifbar.

    An diese Gräberfelder erinnert uns jedes Jahr der Volks-

    trauertag. Er lädt jeden von uns ein, in der Stille des Ge-

    denkens das menschliche Leid zu ermessen, das die

    Kriege über unser Land, über Europa und die ganze Welt

    gebracht haben.

    An die Unerbittlichkeit und Hilflosigkeit eines Krieges

    erinnert auch die dritte Strophe des Guten Kameraden in

    einfacher Schlichtheit:

    Will mir die Hand noch reichen,

    derweil ich eben lad.

    Kann dir die Hand nicht geben,

    bleib du im ewigen Leben

    mein guter Kamerad.

    Volkstrauertag 2012

    Text der Ansprache durch den KFG- Vorsitzenden Gerhard Höhn

  • Seite 17

    Vor langer, langer Zeit – in den 60er Jahren des vorigen

    Jahrhunderts – waren alle Flächen der Hochrhön noch für

    jedermann zugänglich. Zwar gab es damals - wie heut-

    zutage - keine Einschränkungen durch Auflagen des

    Naturschutzes, umso schwerwiegender war jedoch die

    Situation durch die Zonengrenze, die quer durch die Rhön

    verlief.

    Nichtsdestotrotz war das Land der weiten Fernen ein

    ideales Gebiet für die Ausbildung der Mellrichstädter

    Panzergrenadiere. Es war deshalb nicht ungewöhnlich,

    dass im Frühsommer 1966 der SPZ- Zug der 5./352 seine

    Gefechtsausbildung durchführte. Tagsüber standen

    Formationsfahren, abends stehender Spähtrupp und

    Gefechtssicherung auf dem Dienstplan. Die Ausbildung

    war an diesem Tag erfolgreich gewesen und meine letzte

    Aufgabe war es, gegen 22:30 Uhr die Gefechtssicher-

    ungen zu überprüfen. Mit meinem Kradmelder Gefreiter S.

    (ein echter Rhöner) machte ich mich auf den Weg.

    Weit kamen wir aber nicht. Schon an der großen Kreuz-

    ung am Heidelstein meldete der Gruppenführer der Ge-

    fechtssicherung „starke LKW- Motorengeräusche aus

    Richtung Fladungen“. Nach meinem Kenntnisstand waren

    wir vom SPZ- Zug die Einzigen, die in diesen Tagen auf

    der Hochrhön übten und die Kameraden aus Wildflecken

    waren nie in diesem Übungsraum. Wo kamen also die

    LKW her?

    Langsam fuhren wir mit dem Motorrad – ohne Beleucht-

    ung - die Hochrhönstraße entlang. Kurz vor der Abzweig-

    ung zur Thüringer Hütte sahen wir auf der Anhöhe links

    von der Straße einige abgedunkelte Lastkraftwagen. Ich

    gab meinem Kradmelder S. den Auftrag, neben dem im

    Straßengraben abgelegten Krad zu warten. Zuletzt über-

    gab ihm noch meine Pistole und meinen Dienstausweis

    und machte mich mit leisen Schritten auf die Erkundung.

    Wieder kam ich nicht weit, denn plötzlich hörte ich je-

    manden mit deutlichem sächsischem Dialekt sprechen:

    „Halt stehen bleiben und Hände hoch“. Was dann geschah

    war wie in einem schlechten Film. Mit verbundenen Augen

    wurde ich zu den LKW`s gebracht und gründlich durch-

    sucht. Das alles geschah vollkommen schweigend und mir

    wurde langsam aber sicher „sehr mulmig“. Schließlich

    stand ich auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens, auf

    der ein Tisch mit mehreren Stühlen drum herum stand. Auf

    dem Tisch erkannte ich – nachdem man mir die Augen-

    binde abgenommen hatte – eine abgedeckte Lagekarte.

    Was waren das bloß für LKW`s, was bedeuteten die

    riesigen Scheinwerfer auf den Anhängern und woher

    kamen die Soldaten?. Ich war mir total sicher, dass das

    irgendwelche Soldaten der Warschauer Pakt Staaten

    wären . Meine Vernehmung mit der zivil gekleideten

    Person dehnte sich fast unerträglich hinaus. Auf seine

    ständig wiederholte Frage: „Was haben sie hier zu suchen“

    antwortete ich mit meinem Dienstgrad, meinem Namen,

    meiner PK. Von mir aus konnte dieser Mensch fragen so

    lange er will, schwor ich mir im Stillen. „Von mir kriegt der

    keine andere Antwort“. Da klopfte es an der Türe und

    prompt erlosch das Licht im LKW.

    Die Türe öffnete sich und herein kam mein Gefreiter S in

    „fremder“ Begleitung. Mit ihm sein und mein Truppenaus-

    weis sowie die vorsorglich zurückgelassene Pistole. Jetzt

    löste sich rasch alles in Wohlgefallen auf. Der Herr in Zivil

    stellte sich als „Hauptmann eines PSK- Zuges (Psycho-

    logische Kriegsführung) vor. Nachdem er mir seinen

    Truppenausweis gezeigt hatte und durch einen Offizier

    seiner Einheit unsere gemachten Angaben bezüglich der

    Übung überprüfen ließ, waren alle Unklarheiten beseitigt.

    Damit wich auch die letzte Anspannung bei mir und

    meinem Gefreiten.

    Ihren Auftrag – Propagandamaterial mit Wetterballons in

    die DDR zu verfrachten - konnte die PSK- Gruppe in

    dieser Nacht allerdings nicht erfüllen. Irgendwann werden

    sie ihn wohl nachgeholt haben. Wir allerdings versprachen

    glaubhaft und bekräftigten es mit Handschlag, dass wir

    über dieses nächtliche Erlebnis schweigen würden.

    Unsere „kleine“ Geschichte

    Kriegsgefangener des Warschauer Paktes

    von Edelbert Völkl

    Aufklärungspanzer HOTCHKIS des Spz-Zuges

    Der fertig befüllte Transport-Ballon hat einen Durchmesser von

    ca. 2 m

  • Auch heute noch verfügt die Bundeswehr über Spezial

    Einheiten für kommunikative Aufgaben. Dieses Opinfo-

    Bataillon 950 ist 1250 Mann stark, seine Befehlszentrale

    befindet sich in Mayen und Koblenz.

    Sein Operationsgebiet sind aber hauptsächlich Krisenge-

    biete wie der Kosovo oder Afghanistan. Dieses Bataillon

    kann als Nachfolgeorganisationen der ehemaligen

    Psychologischen Kampfführung angesehen werden und

    verfügt über modernste technische Mittel und Aus-

    rüstungen. Es betreibt neben dem Soldatensender „Radio

    Andernach“ auch sogenanntes „Betreuungsradio“ im

    jeweiligen Einsatzgebiet. Ebenso verfügt das Bataillon über

    mobile Lautsprechereinheiten und produziert neben

    Videos, CDs und DVDs auch klassische Druckerzeugnisse

    wie Plakate, Broschüren oder Flugblätter, deren

    Adressaten gegnerische Truppen ebenso sein können wie

    die Zivilbevölkerung. So wurden speziell für den Einsatz in

    Afghanistan Handzettel an Kinder und Minderjährige

    verteilt, die zur Abgabe von Waffen im Tausch gegen

    Schulhefte auffordern.

    Auf der Internetseite des Bataillons wird der politische

    Auftrag so umschrieben:

    „Massenkommunikationsmittel können Verlauf und

    Ausgang von Konflikten entscheidend beeinflussen. Wer

    über sie verfügt, wird sie zum eigenen Nutzen und zum

    Schaden des Gegners einsetzen. Propaganda und Des-

    information zur Manipulation von Meinungen können Teil

    der gegnerischen Operationsführung sein.“

    Mit Kreativität und fachlichem Know-how die

    Einsatzkräfte unterstützen

    Deutsche Soldaten in Afghanistan und auf dem Balkan –

    friedenssichernde Einsätze, bei denen die Truppe für

    Operative Information einen wichtigen Auftrag erfüllt.

    Meinungen ermitteln, mit Informationen und PR Meinungen

    machen – die Medien-Spezialisten kämpfen in den

    Einsatzgebieten mit Worten und Bildern um die Köpfe und

    die Herzen der Menschen.

    Im Studio in Mayen wird für den Einsatz aufgenommen.

    (Quelle: ZOpInfo)

    Zentrum einmalig in seiner Art. Jedenfalls füllt es eine

    deutliche Lücke in der regionalen „zeitgeschichtlichen

    Erinnerungsachse“. Wenn man muse-

    umswissenschaftlichen Untersuchungen trauen darf, dann

    erfreuen sich gerade solche Erinnerungsstätten eines

    wachsenden Publikumszuspruchs. Somit dürfte auch dem

    Mellrichstädter Projekt eine positive Zukunft beschieden

    sein, umso mehr, als das Gelände beste Zugangsmöglich-

    keiten

    Wirkung durch Medienmix

    Damit eine möglichst breite Wirkung unserer Kampagnen

    gewähreistet wird, werden verschiedene Medien

    kombiniert. Grundlage dieses aufeinander abgestimmten

    Zusammenspiels unserer Kommunikationsmittel ist die

    inhaltlich identische Wiedergabe von Informationen. Dazu

    werden Hörfunk, Druckerzeugnisse, Videos und

    zunehmend auch Internet und Handys als Medien genutzt.

    Seite 18

    Information zur unserer kleinen Geschichte

    Das Opinfo Bataillon 950 Mayen - Nachfolgeorganisation der bis

    1990 bestehenden Einheiten für psychologische Kampfführung/

    Verteidigung PSK/PSV

    Zwei

    Flugblätter

    aus der Zeit

    des „kalten

    Krieges“ und

    rechts unten

    ein Flugblatt

    aus

    Afghanistan.

  • 5000 Bundeswehrsoldaten verbringen Weihnachten in

    Afghanistan. Zu Hause rücken ihre Familien

    zusammen und teilen ihre Sorgen miteinander.

    Für Oberstabsfeldwebel Boris B.* (47) hat Weihnachten in

    diesem Jahr am 15. August begonnen, gut einen Monat

    nach seiner Ankunft in Afghanistan. Draußen waren es 55

    Grad, und er saß in seinem Büro, um eine Liste zu

    schreiben mit Dingen, die er für das Fest benötigt.

    Drei Tannenbäume, einen künstlichen und zwei echte, vier

    Adventskränze, Lametta, Kerzen, Kugeln, Servietten und

    so weiter. Bislang ist nichts davon eingetroffen, und der 47-

    Jährige wird langsam nervös. Als Spieß der Pionier-

    kompanie im Feldlager Kundus will er wenigstens ein

    bisschen Feststimmung verbreiten. Trotz allem.

    Am Abend vor dem ersten Advent steht er in seinem

    „Spießkeller“, das ist sein Lagerraum, und sortiert die

    Bestände. Auch ohne die offiziellen Lieferungen türmt sich

    hier langsam einiges an Fest-Ausstattung. Fast täglich

    landen neue Pakete aus der Heimat, Angehörige senden

    Baumkugeln, Lebkuchen, Kekse.

    Eine Mutter schickte 100

    rote Weihnachtsmannmützen,

    damit sollen sich die Soldaten

    nun fotografieren lassen. „Die

    Leute interessiert es schon,

    wie es uns hier geht, gerade

    vor den Feiertagen“, sagt der

    Spieß. Heute kamen wieder

    drei Kartons mit Stollen an, 28 Stück für ihn und seine 93

    Kameraden, und dazu Glühwein, aus Berlin.

    Der Minister schickt Stollen und Glühwein

    Boris B. nimmt einen der zwei Kartons unter den Arm und

    geht vor die Tür der Container-Behausung. Am Morgen hat

    es geschneit in Kundus, und er hat entschieden: Heute ist

    der Tag, um die wärmenden Adventsgrüße vom obersten

    Chef zu überbringen. „Ach, ist das schon der vom

    Minister?“, ruft ein Obergefreiter, als der Spieß eine

    Flasche Wein in den Kessel auf dem Grill vor der

    Betreuungseinrichtung „Outpost“ gießt.

    „Als kleines sichtbares Zeichen meiner Anerkennung

    sende ich Ihnen Christstollen und Glühwein und hoffe,

    dass Sie trotz der schwierigen Umstände etwas an der

    adventlichen Stimmung teilhaben können“, hat Ver-

    teidigungsminister Thomas de Maizière an seine Soldaten

    geschrieben.

    Am Vortag kam der Brief in Afghanistan an: in Masar-i-

    Scharif, Kundus, Baghlan, Talokan, Feisabad und Hasrat-i-

    Sultan. In allen Orten, in denen die rund 5000 deutschen

    Soldaten arbeiten.

    Auch nach Kabul hat der Minister seine Grüße geschickt.

    „Das mit dem Glühwein wird hier etwas schwieriger“, sagt

    Brigadegeneral Carsten Jacobson. Der 56-Jährige ist seit

    Mitte Juni im Einsatz, als Sprecher der Internationalen

    Afghanistan-Schutztruppe ISAF arbeitet er hauptsächlich

    mit Amerikanern zusammen. Hier gilt: null Promille für alle.

    Im ISAF-Hauptquartier gibt es offiziell nur alkoholfreies

    Bier. Obwohl die Bundeswehr zwei Dosen pro Feierabend

    erlaubt.

    Adventskranz aus Coladosen und Panzerband

    „Für uns 50 Deutsche hier soll aber zum Fest schon eine

    Tasse Glühwein ausgeschenkt werden“, sagt Jacobson.

    Wie der Spieß in Kundus versucht auch der General in

    Kabul, das Beste aus „Weihnachten im Einsatz“ zu

    machen. Sein Büro hat er festlich-gemütlich eingerichtet:

    Über der Afghanistankarte hängt eine bunte Lichterkette,

    auf dem Tisch thront ein selbstgebastelter Adventskranz

    aus Coladosen, Kerzen und grünem Panzerklebeband.

    In der Ecke steht das Tannenbäumchen, das ihm seine

    Söhne 1997 in den Einsatz nach Sarajewo schickten.

    „Lieber Papi“, steht an der Seite in krickeliger Schrift.

    „Frohe Weihnachten. John und Alex.” Die beiden waren

    zwölf und neun, als sie zum ersten Mal an Heiligabend mit

    Mama allein waren.

    Dieses Jahr feiert Carsten Jacobson zum zweiten Mal mit

    seiner „zweitbesten Familie“, die sich aus fast 50 Nationen

    zusammensetzt. Nach Feiern ist aber niemandem so

    richtig zumute. Am ersten Advent sind an der Landes-

    grenze 24 pakistanische Soldaten bei einem US-Luftangriff

    gestorben, für den Isaf-Sprecher bedeutet das Stress.

    BBC, al-Dschasira, Radio Liberty: Alle wollen eine

    Erklärung, wieder und wieder steht Jacobson vor Kameras

    und Mikrofonen.

    .

    Der trostlose Advent im afghanischen Matsch

    Weihnachten am Hindukusch

    von Simone Meyer

    Seite 19

    Fortsetzung auf Seite 20

    Weihnachtsgottesdienst im Feldlager der Bundeswehr im

    afghanischen Kundus: Für viele Soldaten wird es dieses

    Jahr das erste Mal sein, dass sie Heiligabend nicht mit ihrer

    Familie feiern, sondern mit ihren Kameraden in 5000

    Kilometer Entfernung.

  • Bundeswehrfamilien teilen ihre Sorgen miteinander

    Sally Jacobson (55) muss in diesen Tagen auch viele

    Fragen beantworten, Fragen nach ihrem Mann. Als sie am

    zweiten Adventswochenende über den Weihnachtsmarkt

    in Munster bummelt, wird sie ständig auf ihn ange-

    sprochen: „Und, wie geht’s Carsten?“, rufen ihr Bekannte

    zu. „Wann kommt er denn nach Hause?“

    Die meisten Fragen beantwortet sie nur kurz oder lächelt

    sie weg. Eigentlich würde die 55-Jährige lieber über

    andere Dinge reden. „Alle fragen nur nach den Männern“,

    sagt sie. „Die wenigsten wollen wissen, wie es uns zu

    Hause geht.“

    Die Frau, die neben ihr auf dem Weihnachtsmarkt steht,

    nickt. Sie heißt Beate B. (44)*, ist die Frau des Spießes

    aus Kundus und wohnt ebenfalls in Munster. Die dreifache

    Mutter trifft sich regelmäßig mit Sally Jacobson, dann

    reden sie über die Sorgen der Daheimgebliebenen und

    neue Projekte der „Bundeswehrfamilien Munster“.

    Diesen Verein, der sich um die Angehörigen von Soldaten

    und Zivilisten im Einsatz kümmert, haben Carsten und

    Sally Jacobson 2006 mit gegründet; er war damals

    Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 in Munster. Als im

    Sommer klar war, dass er ein Jahr in Kabul bleiben würde,

    haben sie in der niedersächsischen Kleinstadt ein Haus

    gekauft. „Hier fühle ich mich am meisten zu Hause“, sagt

    Sally Jacobson nach 17 Umzügen in 32 Ehejahren. Über

    ihren Verein hat sie bald Anschluss gefunden.

    In vielen Häusern fehlt jemand am Heiligabend

    Auch Beate B. fühlt sich in Munster sehr gut aufgehoben,

    seit 16 Jahren mittlerweile. „Die Stadt lebt von und mit der

    Bundeswehr“, sagt sie. „Hier sagt niemand Sätze wie: Es

    ist doch sein Job, dass er nach Afghanistan geht.“

    In der Stadt leben 16.000 Einwohner und arbeiten 3000

    Soldaten. Niemand staunt, wenn er auf der Straße einen

    Panzer überholen muss. Und die meisten wissen, dass in

    vielen Häusern jemand fehlt am 24. Dezember. Für Beate

    B. ist es das erste Weihnachtsfest ohne ihren Mann, das

    erste in 27 Ehejahren.

    Eigentlich kenne sie das, auf sich allein gestellt zu sein, mit

    drei Kindern. Doch dieses Jahr sei es schon etwas

    anderes. „Mich nervt es total, wenn ich andere Paare

    Händchen halten sehe oder zusammen Geschenke

    kaufen“, sagt die 44-Jährige.

    Dann kommt die ständige Angst dazu: Die Provinz Kundus

    zählt zu den gefährlichsten Einsatzgebieten der Bundes-

    wehr in Nordafghanistan. „Solange ich nichts höre, weiß

    ich, dass es ihm gut geht“, sagt Beate B. „Das rede ich mir

    immer wieder ein.“ Sie lenkt sich ab, so gut es geht, zum

    Beispiel renoviert sie zu Hause die Wohnung, als Über-

    raschung. Neuerdings geht sie auch zweimal pro Woche

    ins Fitnessstudio.

    Im Verein macht sie in der Bastelgruppe mit, beim Kekse-

    backen, auch beim Weihnachtsmarkt steht sie in der Ver-

    kaufsbude der Bundeswehrfamilien. Heiligabend wird

    Beate B. allein mit ihren drei Kindern feiern, die Große reist

    aus München mit ihrem Freund an. Nach Weihnachten

    sind es nur noch 26 Tage: Am 14. Januar soll ihr Mann

    nach Hause kommen.

    General Jacobson gibt den Weihnachtsmann

    Sally Jacobson muss dann noch ein halbes Jahr warten.

    Weihnachten will sie so viel wie möglich mit den Söhnen

    John und Alex im neuen Haus feiern. Der Laptop ist so

    aufgebaut, dass ihr Mann den Weihnachtsbaum zu Hause

    und die drei in Munster zugleich die Lichterkette an der

    Karte in Kabul sehen können.

    „Natürlich würde ich lieber mit meinen Lieben unterm

    Tannenbaum sitzen als hier in Kabul“, sagt Vater Jacobson

    und zuckt mit den Schultern. „Andererseits habe ich in 32

    Ehejahren bisher 30 Weihnachten immer irgendwie mit

    meiner Familie verbracht, das ist in meinem Beruf auch

    nicht unbedingt normal.“

    An Heiligabend wird er mit seinen rund 50 Bundeswehr-

    Kameraden zu Abend essen, typisch Deutsch: Es gibt erst

    den Gottesdienst, dann Würstchen und Kartoffelsalat.

    Außerdem wird er von allen Seiten angesprochen, ob er

    nicht den Weihnachtsmann geben würde.

    „Ich werde das Kind schon schaukeln“, sagt Jacobson,

    „auch wenn die Kinder hier etwas größer und schwer

    bewaffnet sind“. Was seine internationalen Kameraden

    über die Feiertage planen, weiß er noch nicht. „Auf jeden

    Fall wird es kunterbunt und absolut multikulti.“

    Seite 20

    Hochkonjunktur für Weihnachtspost der Bundeswehr

    Ob ein Brief in das Kosovo oder ein Paket nach

    Afghanistan: Vor Weihnachten herrscht in der

    Feldpostleitstelle Darmstadt der Bundeswehr

    Hochkonjunktur.

    Verteidigungsminister de Maizière ist wenige Tage vor

    Weihnachten zu einem unangekündigten Besuch bei der

    Bundeswehr in Afghanistan eingetroffen. Dort erklärte er,

    künftig mehr in die Ausbildung einheimischer

    Sicherheitskräfte investieren zu wollen.

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    Fortsetzung auf Seite 21

  • Informationen auf der Homepage

    Gemeinsam mit der Militärseelsorge der Bundeswehr gibt es bei uns in diesem Jahr wieder eine Weihnachts-Aktion

    für die Soldatinnen und Soldaten, die in Afghanistan, Usbekistan, im Kosovo und mit der Marine für Deutschland im Einsatz sind.

    Schnell und in großen Schritten geht es wie immer zu auf die besinnliche Jahreszeit, den Advent. Für die Wochen vor dem Fest im Kreise der Familien wird vielerorts jetzt

    auch schon gebastelt und dekoriert. Sterne und Deko aus

    Papier, Stoff, Gold- Silber und sonstiger Folie. Krippen

    werden ausgepackt, aufgestellt, Nikoläuse entstaubt, Strohsterne gebunden und andere

    Dekorationsgegenstände gebastelt. Deshalb stellen wir unsere Weihnachtsaktion diesmal unter das Motto

    „Operation Weihnachtsschmuck“. In den vergangenen Jahren nahmen die Päckchen, die unsere Soldaten aus der Heimat bekommen haben, stetig

    zu, und manch ein Spieß oder Seelsorger wusste oft schon

    gar nicht mehr, wo er die liebevoll verpackten Grüße bis zum Fest lagern sollte. Deswegen wollen wir dieses Mal -

    wie schon zu Ostern - dazu beitragen, dass die Grüße aus der Heimat nicht nur sinnvoll, sondern auch leicht zu

    verteilen sind.

    Bei der „Operation Weihnachtsdekoration“ geht es also dieses Mal darum, unseren Einsatzsoldatinnen und -

    soldaten für ihre Stuben, Gemeinschaftsräume, Fenster & Türen, Spinde, Tische, Christbäume oder Pinwände Weihnachtliches zum Dekorieren zu schicken. Egal ob es

    ist zum Aufstellen, Aufhängen oder Drapieren... Neben klassischer Weihnachtsdekoration sind natürlich besonders schön das vielleicht selbst Gebastelte oder gemalte wie Fensterbilder, Strohsterne, Sterne oder Deko

    gebastelt aus Papier, Folie usw...... Sogar besonders ideal

    wenn es sich klein und leicht in Umschläge verpacken lässt.

    Das heißt, wie immer ist Eure Fantasie gefragt... und auch, wenn Ihr nicht die geübten Zeichner oder Bastler seid, dann schreibt doch einfach eine Grußkarte mit einem kleinen Weihnachtsvers, mit der ihr der Soldatin oder dem

    Soldaten warm ums Herz werden lasst, wenn man/frau die

    Grüße aus der Heimat lesen darf.

    Wenn Sie mitmachen wollen, bitten wir Sie, sich über unser Anmeldeformular zur Weihnachtsaktion für die Teilnahme einzutragen. So erhalten wir einen Überblick, damit die Menge der Pakete über die einzelnen Einsatzorte gut verteilt wird. Im Anschluss daran erhalten Sie von uns

    die Ansprechpartner/Adressen der zuständigen Militärseelsorger im jeweiligen Einsatzort. Lieben Dank fürs Mitmachen!

    „Operation Weihnachtsschmuck“ 2012 Machen Sie mit für unsere Soldatinnen

    und Soldaten im Einsatz für Deutsch- land in den Ein- satzländern z.B. in Afghanistan,

    Usbekistan, im Kosovo und für die Marine

    Für junge Väter ist es besonders schwer

    Bunt und amerikanisch geht es in Kundus inzwischen auch

    zu: Nach dem viel beklatschten Krippenspiel am dritten

    Advent fährt seit Sonntag ein beleuchteter Coca-Cola-

    Weihnachts-Truck mit Musik durchs Feldlager. „Wir holen

    damit die Post vom Feldpostamt ab“, erzählt Boris B.

    Schon seit Tagen geben Soldaten bei ihm Pakete ab mit

    der Ansage: „Spieß, bitte unter’n Tannenbaum legen!“

    Nach der Bescherung werden sich die meisten Kameraden

    kurz in ihre Stube zurückziehen und mit der Familie

    telefonieren, vermutet der Oberstabsfeldwebel. „Aber dann

    werden sie auch schnell wieder in der Betreuungsein-

    richtung auftauchen.“

    Im „Outpost“ ist wenigstens niemand allein. Es wird Musik

    geben, ein paar Spiele, den restlichen Glühwein oder die

    erlaubten zwei Bierchen pro Nase. Wie die Stimmung sein

    wird, kann sich der Spieß noch nicht vorstellen. „Die

    meisten hier geben zwar den Harten, aber zu Weihnachten

    ist das schon eine besondere Situation.“ Auf einige

    Kameraden werde er besonders achten, hat er sich vor-

    genommen.

    Gerade für die jungen Väter, die zum ersten Mal Weih-

    nachten mit Kindern feiern könnten, werde es kein schöner

    Abend. Auch nicht für die 20 Kameraden, die die Feiertage

    auf einem Außenposten verbringen: in Zelten mit Klapp-

    liegen, ohne Dusche und Toilette, mit den Einmann-Ver-

    pflegungspaketen.

    Weihnachten dauert für die Soldaten zwei Stunden

    An Heiligabend sollen aber auch „die draußen“ am Fest-

    mahl teilhaben. Die Feldküche verspricht Pfannkuchen mit

    Champignons, Entenbrust mit Klößen und Rotkohl, als

    Nachtisch Schokoladen-Mousse und eine Gebäcktüte.

    Für die „Einnahme der Verpflegung“ hat die Pionier-

    Kompanie das Zeitfenster 16 bis 18 Uhr zugewiesen

    bekommen. Zwei Stunden immerhin, um die Tische zu

    dekorieren, gemütlich zu essen und ordentlich wieder ab-

    zuräumen, zusammen mit 300 weiteren Soldaten.

    Dann is