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LAYOUT UND GESTALTUNG: GMK GMBH & CO. KG, BAYREUTH, WWW.GMK.DE Programmheft 9. – 11. Oktober 2015

Jean Paul Tage - Bad Berneck 2015

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9. bis 11. Oktober 2015 Programmheft Künstlerische Leitung: Hans-Jürgen Schatz

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10. – 12. OktOber 2014

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Programmheft

9. – 11. Oktober 2015

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Gelegen in einer wunderschönen, kulturhistorisch bedeutsamen Landschaft, bietet Bad Berneck mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, einer vorbild-lichen sozialen Infrastruktur und den abwechslungsreichen Freizeitmöglich-keiten die besten Voraussetzungen als Stadt zum Wohnen und Erholen. Un-sere mittelalterlichen Burgruinen, der historische Marktplatz, der idyllische Kurpark, der in Bayern einmalige Dendrologische Garten sowie das dichte Wander-, Nordic Walking- und Fahrradwegenetz erfreuen Gäste wie Einhei-mische gleichermaßen.

Ein Veranstaltungskalender mit vielen traditionellen Höhepunkten sorgt für Abwechslung und wird ergänzt durch die Feste und Aktivitäten unserer mehr als 60 Vereine sowie ein erstklassiges gastronomisches Angebot.

Die JEAN PAUL TAGE BAD BERNECK, unter der künstlerischen Leitung des renommierten Schauspielers und Rezitators Hans-Jürgen Schatz, wurden 2014 zum ersten Mal inszeniert. Mit diesen literarisch-musikalischen Festta-gen verfolgen wir den Anspruch, im kulturellen Bereich Außergewöhnliches zu bieten. Künstler mit internationalem Bekanntheitsgrad, aber auch der Hei-mat und unserem Brauchtum verbundene Könner aus unserer Region werden Ihnen mit ihren Beiträgen ein wunderbares Wochenende schenken.

Sehr geehrte, liebe Gäste, genießen Sie diese besonderen drei Tage und füh-len Sie sich wohl in unserer Stadt! Wir würden uns sehr freuen, Sie mit unse-rem Programm begeistern und Sie in den kommenden Jahren als Liebhaber der JEAN PAUL TAGE BAD BERNECK erneut willkommen heißen zu dürfen.

Ihr

HERZLICH WILLKOMMENIN BAD BERNECK

Jürgen Zinnert Alexander Popp1. Bürgermeister 2. Bürgermeister

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„Innig-selig wandern wir...“schrieb Jean Paul 1823 in „Briefe und bevorstehender Lebenslauf“. Der Satz verdeutlicht die Liebe des Dichters zur Fußreise, die sein ganzes Leben durch-zog. In seiner Kindheit empfand er das Wandern, das zweckgebundene zu Fuß Gehen, als Pflicht. Häufiger musste er von Joditz zu den Großeltern nach Hof gehen, um Lebensmittel zu holen. Später wurde die Fußreise für den Dichter zu einer der schönsten und wichtigsten Angelegenheiten. Wandern bedeutete einen Ausbruch aus der bürgerlichen und familiären Enge, um Freiheit zu er-leben – eben einen „innig-selig[en]“ Zustand zu erreichen.

Dieses Empfinden stand auch in einem engen Zusammenhang mit dem Schrei-ben. Im „Quintus Fixlein“ schildert der Dichter eine Wanderschaft, die zu-gleich eine Schreibsituation ist: „[…] zur Zeugung einer Vorrede zur zweiten Auflage hab‘ ich nie mehr nötig erachtet als eine Fußreise von Hof nach Bai-reuth, einen Katzensprung über drei Poststationen. Ich trug nämlich die off-ne Schreibtafel vor mir her, um die Vorrede, wie sie mir Satz für Satz entfiel, darin aufzufangen […].“ Schreiben ist ein Prozess, der während des Wanderns stattfindet. In der Vorrede heißt es: „Es ist nicht zu verhehlen, daß du vor der ersten Station, vor Münchberg, stehest und noch wenig mehr von dem Vorbe-richt herausgetrieben hast als den ersten Schuß: auf diese Art wirst du durch Gefrees, durch Berneck und Bindloch kommen ohne den geringsten Zuwachs der Vorrede […].“ Die Wanderroute ist deutlich und die Fortschritte der Vor-rede werden nach Stationen des Weges bemessen. Daran ist das Zusammen-spiel von Wandern und Schreiben ablesbar. Berneck kommt bei Jean Paul im-mer wieder als Reisestation vor.

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WANDERSCHAFT ZU JEAN PAULS ZEITJean Paul war mit dieser Leidenschaft Ende des 18. und Anfang des 19. Jahr-hunderts nicht allein, entstand doch ein regelrechter Wandertourismus. Denn auch die Studenten entdeckten nun das Wandern für sich, woraufhin ganze Gruppen die Wege bevölkerten. Wandern wurde als besondere Form der Aus- und Weiterbildung wahrgenommen. Die Wanderschaft gehörte seit dem Mit-telalter zum festen Bestandteil der Handwerkslehre. Auch die Schuster sind zu Fuß gegangen. Aufgrund der von ihnen häufig getragenen schwarzen Schuhe entstand die Redewendung „auf Schusters Rappen“ (Rappe=schwarzes Pferd). Der schwarze Schuh wurde somit das sprichwörtliche Reisepferd des Schusters.

Die wandernden Handwerker sind ein Motiv, das Jean Paul in seinem Werk immer wieder aufgriffen hat, so in dem Roman „Flegeljahre“: „Handwerks-pursche[n] wandern leicht mit ihren Bündeln […].“ Manche Handwerker ha-ben ihre Wanderschaft schriftlich festgehalten. Einer von ihnen war der Lein-webergeselle Benjamin Riedel. Von einer Leichtigkeit des Wanderns konnte bei ihm keine Rede sein. Nie wusste er, ob er im nächsten Ort einen Meister finden würde, bei dem er sesshaft werden konnte oder ob er seine beschwer-liche Fußreise würde fortsetzen müssen. Es war anstrengend, von Ort zu Ort zu wandern, um sich aus- oder weiterzubilden. In dieser Zeit entstanden viele der heute bekannten Wanderlieder – Kunstlieder und volkstümliche. Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) kleidet die Wanderschaft mit seinen Gedichten „Der Musensohn“, „Der du von dem Himmel bist“ (Nachtlied I) und „Über al-len Gipfeln ist Ruh‘“ (Nachtlied II) in ein neues Gewand. Die Wanderschaft stand nun wie bei Jean Paul für die Freiheit jenseits vom Alltagsleben und für das Dichten, was besonders im „Musensohn“ zum Ausdruck kommt. Auch der Komponist Franz Schubert (1797-1828) war von dem Wanderthema begeistert und vertonte Verse von Goethe und vielen anderen Dichtern.

Ludwig Tieck (1773-1853) und Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798) drückten ihre Liebe zur Wanderschaft sowie zum Fichtelgebirge und Berneck schwärmerisch in ihren Reisebriefen über die „Pfingstreise“ 1793 aus.

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Die Wanderschaft der Romantik diente keinem praktischen Zweck, sondern erlaubte es, Gedichte und Lieder frei von allen Zwängen zu schreiben und zu singen. Johann Gabriel Seidl (1804-1875) thematisierte die Heimatlosigkeit beim Wandern in seinem Gedicht „Der Wanderer an den Mond“. Der Wande-rer zieht „Wald ein, Wald aus“ und unterhält sich mit dem Mond als seinem Begleiter. Franz Schubert vertonte dieses Gedicht, wobei es ihm darauf an-kam, den Rhythmus des Wanderns musikalisch umzusetzen. So ist die Ab-folge der Töne der Schrittfolge beim Wandern nachempfunden. Den Wander-liedern fügte Emanuel Geibel (1815-1884) mit seinem Gedicht „Wer recht in Freuden wandern will“ 1839 einen heute noch bekannten Text hinzu, der zu-erst von F.G. Klauer (1827-1854) vertont wurde. Wilhelm Müller (1794-1827) schrieb mit dem Gedicht „Das Wandern ist des Müllers Lust“ aus seinem Ge-dichtzyklus „Die schöne Müllerin“ (1818) eines der meist gesungenen Wander-lieder. Das Gedicht bezieht sich auch auf die Wanderschaft der Handwerker und vergleicht das ununterbrochene Drehen des Mühlsteins mit der andau-ernden Fußreise des Müllers. In der „Winterreise“ (1823) von Wilhelm Müller ist das Unterwegssein ebenfalls eine beschwerliche Angelegenheit. Der Wan-derer verlässt den Ort einer unglücklichen Liebe, um an einem anderen Ort sein Glück zu finden. Dadurch gelangt seine Wanderschaft nie an ein Ende. Wilhelm Müller war übrigens ein großer Jean Paul-Verehrer. Im Jahr 1826 besuchte er dessen Dichterstube in der „Rollwenzelei“ bei Bayreuth, wo Jean Paul über viele Jahre gearbeitet hatte.

Ähnlich wie dem Wandernden in Müllers „Winterreise“ ergeht es dem Wan-dersmann in dem Gedicht „Der Wanderer“ von Georg Philipp Schmidt von Lü-beck (1766-1848). Das Glück ist immer woanders als die Wanderer selbst und sie scheinen den Ort der Glückseligkeit nicht erreichen zu können.

In Ludwig Rellstabs (1799-1860) Gedicht „Ständchen“ sind es hingegen die Lieder, die sich durch die Nacht bewegen, während das Ich nicht herumzieht. Wieder war es Schubert, der die Gedichte von Müller, Schmidt von Lübeck und Rellstab in ein musikalisches Gewand kleidete.

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MUSIK FÜR UNTERWEGS – DIE GITARRE Das Wanderlied drückt die enge Beziehung zwischen Wanderschaft und Mu-sik aus. Gerade wenn die Fußreise mühselig wurde, durfte Musik nicht fehlen. Jean Paul lieferte die Verbindung in seinem Text „Palingenesien“: „Es wäre zu wünschen, ich könnte der musikalischen Welt die Partitur seines schmettern-den Singspiels, worin er das fröhliche sorgenlose Wandern der Handwerkspur-sche besang […] mitteilen.“ Wiederum geht es bei Jean Paul um die wandern-den Handwerker. Im Zeitraum zwischen 1750 und 1810 wurde die sechssaitige Gitarre zum Modeinstrument. Dieses neue Instrument hatte sich aus der Ba-rocken Laute entwickelt und fand in allen Gesellschaftsschichten große Be-achtung. Besonders eignete es sich als Begleitung zum Gesang und konnte auch bei Wanderungen leicht mitgeführt werden. So wurde die Gitarre zu Be-ginn des 19. Jahrhunderts zum wichtigen Instrument in der Kunst, Literatur und Musik der Romantik.

In Jean Pauls Werk findet die Begeisterung seiner Zeit für die Gitarre eben-falls ihren literarischen Niederschlag, wie im Roman „Titan“: „Aber ihm entsank die bestürmte Gitarre und die Stimme, das Auge ging tief in den Him-mel und in das Leben des Menschen ein, und er entfernte sich, um das laute Herz zu stillen.“ Die Gitarre ist demnach das passende Instrument, um sich den Gefühlen hinzugeben und diese musikalisch auszudrücken.

Auch viele von Jean Pauls Zeitgenossen schrieben Lyrik und Prosa über Glück und Unglück des Wanderns. Das Wandern war für Jean Paul selbst und für seine Dichtung von grundlegender Bedeutung. Ihm verschaffte das Gehen zu Fuß Freiheit und der Dichtung lieferte es viele Eindrücke − es wurde schließ-lich selbst zum Schreibprozess. Jean Paul ist zweifellos einer der berühmtesten Fußgänger in der deutschen Literaturgeschichte. Und es war das Fichtelgebir-ge mit seinen Orten und einzigartigen Landschaften, das diese Leidenschaft in der Kindheit des Dichters geprägt hat. Michael Mayer

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Freitag, 9. Oktober 2015, 19.30 UhrGroßer Saal im Gemeindehaus am Kirchenring

Jean Paul„LEBEN DES VERGNÜGTEN SCHULMEISTERLEIN MARIA WUTZ“gelesen von Hans-Jürgen Schatz

Die Geschichte vom Schulmeisterlein Wutz, in der gefühlvoll und heiter ein armseliges, aber glückliches Leben erzählt wird, gehört zu den schönsten Dich-tungen deutscher Sprache. Noch besser als beim leisen Lesen erschließt sich die Schönheit von Jean Pauls Sprache beim Hören. Weder des Lächelns noch der Tränen sollte man sich dabei enthalten oder ihrer gar schämen.Günter de Bruyn

Begeistert schrieb der Schriftsteller Karl Philipp Moritz (1756-1793) im Jahr 1792 an Jean Paul: „Der Wutz‘ Geschichte verfaßt hat, ist nicht sterblich!“ Mo-ritz vermittelte Jean Pauls Manuskript an einen Verleger und verhalf dem jun-gen Dichter damit zu einem ersten Erfolg.

Samstag, 10. Oktober 2015, 17.00 UhrSaal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.)

Wandern und Reisen zu Zeiten Jean PaulsVortrag mit Projektionen von Prof. Dr. Günter Dippold

Der Bau von Eisenbahnen im 19. Jahrhundert revolutionierte das Reisen. Brei-ten Massen eröffnete sich die Möglichkeit, an freien Tagen einen Ausflug zu un-ternehmen oder zu weit entfernten Orten in die Sommerfrische zu fahren. Der Vortrag führt in die davor liegende Zeit zurück. Es geht um die Motive und die Formen des Reisens, ob es die Kavalierstour, die Gesellenwanderung, der Be-such von Märkten oder die Wallfahrt war. Es sollen auch Wandlungen aufge-zeigt werden, wie sie zumal die Lebenszeit von Jean Paul prägten: Denn nun gab es zum ersten Mal Freizeit im Sinne einer nicht nur arbeitsfreien, sondern bewusst gestalteten Zeit – und Gebildete nutzten sie nicht selten, um, großen Vorbildern nacheifernd, ihnen neue Landstriche zu erkunden. Daneben be-handelt der Vortrag die Infrastruktur: Wie waren die Wege beschaffen? Wie sah es mit Übernachtungsmöglichkeiten aus?

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„Das Wandern ist des Müllers Lust“

MUSIKFOLGE

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Streichquartett B-dur KV 458 „Jagdquartett“

Allegro vivace assai Menuetto. Moderato - Trio Adagio Allegro assai

Franz Schubert (1797-1828) aus dem Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ (op. 25, D. 795) mit den Gedichten von Wilhelm Müller (1794-1827):

Das Wandern D 795 Danksagung an den Bach D 795 Ungeduld D 795 Mit dem grünen Lautenbande D 795 Die liebe Farbe D 795 Trockne Blumen D 795 Des Baches Wiegenlied D 795

PAUSE

Samstag, 10. Oktober 2015, 19.30 UhrEvang.-Luth. Dreifaltigkeitskirche

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Franz Schubert: Schäfers Klagelied D 121 (J.W. Goethe)

Der Wanderer an den Mond D 870 (Johann Gabriel Seidl, 1804-1875)

Der du von dem Himmel bist D 224 (J.W. Goethe, Nachtlied I)

Über allen Gipfeln ist Ruh‘ D 768 (J.W. Goethe, Nachtlied II)

Nachtstück D 672 (Johann Baptist Mayrhofer, 1787-1836)

Ständchen D 957 (Ludwig Rellstab, 1799-1860)

Bearbeitung der Lieder für Bariton und Gitarre von Tilmann Hoppstock und Franz Halász („Der Wanderer an den Mond“)

Joseph Haydn (1732-1809): Streichquartett C-dur op. 76, Nr. 3 „Kaiserquartett“ Allegro Poco adagio (cantabile) Menuetto. Allegro − Trio Finale. Presto

Andreas Schmidt, Bariton Franz Halász, Gitarre

Varian Fry Quartett

Philipp Bohnen, Violine Marlene Ito, Violine Martin von der Nahmer, Viola Rachel Helleur, Violoncello (Mitglieder der Berliner Philharmoniker)

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GottesdienstIn diesem Gottesdienst liest Hans-Jürgen Schatz aus Jean Pauls „Selina oder über die Unsterblichkeit der Seele“ den Abschnitt „Der Vernichtglaube“. Dekan Thomas Guba widmet seine Predigt diesem Text.

„Manche Irrtümer erscheinen, wie der Mond, aus der Ferne in milder Ge-stalt und Dämmerung; tritt man aber nahe vor sie, so zeigen sie wie der Mond vor dem Sternseher, ihre Abgründe und Feuerberge. Tretet näher zum Glauben der Seelensterblichkeit und sehet in seine Grüfte und Kra-ter […] Nehmet einmal recht lebhaft an, daß wir alle nur Klangfiguren aus Streusand sind, die ein Ton auf dem zitternden Glase zusammenbauet und die nachher ein Lüftchen ohne Ton vom Glase wegbläset in den lee-ren Raum hinein: so lohnet es der Mühe und des Aufwandes von Leben nicht, daß es Völker und Jahrhunderte gibt und gab. Sie werden gebildet und begraben, höher gebildet und wieder verschüttet; aber was nützt es, daß mühsam gepflegt Kraut nach Unkraut, Blume nach Blatt erwächst?“

Sonntag, 11. Oktober 2015, 9.30 UhrEvang.-Luth. Dreifaltigkeitskirche

„Wer recht in Freuden wandern will...“Lieder und Geschichten vom Wandern

mit Edeltraud und Jürgen Gahn sowie Katharina John, Karin Sowada, Hans-Jürgen Schatz, Konstantin Teufel, Jürgen Zinnert und dem Publikum.

Sonntag, 11. Oktober 2015, 15.30 UhrSaal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.)

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Hans-JürgenSchatz

debütierte 1978 mit der Hauptrol-le in dem Spielfilm „Flamme empor“. Seither wirkte er in zahlreichen The-aterinszenierungen (zuletzt „Der Menschenfeind“ von Molière/Enzens-berger) sowie Kino- und Fernsehfil-men mit, darunter „Heimat“, „Der Fahnder“ und „Salto Postale“. Einen exzellenten Ruf als Rezitator erwarb er sich mit Texten von Erich Kästner, Jean Paul und E.T.A. Hoffmann. Sei-ne Interpretation von L.F. Baums „Der Zauberer von Oos“ wurde mit dem „Preis der deutschen Schallplatten-kritik“ ausgezeichnet, seine Einspie-lung der musikalischen Erzählung „Paddington Bärs erstes Konzert“ mit dem Deutschen Schallplattenpreis „ECHO Klassik“. Für sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement wurde Schatz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. www.hans-juergen-schatz.de

GünterDippold

hat in Bamberg, Regensburg und Er-langen Geschichte und Volkskunde studiert. 1993 wurde er mit einer Ar-beit über die regionale Kirchenge-schichte zum Dr. phil. promoviert. Er leitete von 1992 bis 1994 das Deutsche Korbmuseum Michelau. Seither ist er Bezirksheimatpfleger und Kulturrefe-rent des Bezirks Oberfranken. Er hat-te Lehraufträge für Historische Hilfs-wissenschaften in Bayreuth und für Europäische Ethnologie in Bamberg; seit 2004 lehrt er an der Universität Bamberg als Honorarprofessor. Er hat weit über 300 wissenschaftliche Un-tersuchungen zu Themen der frän-kischen Landesgeschichte veröffent-licht. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Kirchengeschichte der frühen Neuzeit, die Industrialisierung und die Revolution von 1848/49. Er ist Vorsit-zender des Geschichtsvereins „Collo-quium Historicum Wirsbergense“ und Vorstandsmitglied des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege.

Mitwirkende

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AndreasSchmidt

studierte zunächst Klavier, Orgel und Dirigieren, dann Gesang bei Ingeborg Reichelt in Düsseldorf und Dietrich Fi-scher-Dieskau in Berlin. Als Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs 1983 wurde er sofort an die Deutsche Oper Berlin engagiert. Seitdem hat er in Berlin sowohl an der Deutschen Oper wie auch an der Staatsoper zahl-reiche Rollen verkörpert. Er gastier-te u.a. an den Staatsopern von Wien, München und Dresden, am Covent Garden London, an der Bastille und der Grand Opéra Paris, in Amsterdam, Genf, Madrid und Barcelona, der Mai-länder Scala sowie an der Metropo-litan Opera New York. Konzert- und Liederabende führen ihn in die Musik-zentren der ganzen Welt, wo er mit nahezu allen bedeutenden Orches-tern unter den großen Dirigenten auf-getreten ist. Auch bei Festivals ist er ein gefragter Künstler, neben Engage-ments in Salzburg, Glyndebourne und Aix sang er sieben Sommer den Beck-messer in „Die Meistersinger von Nürnberg“ bei den Bayreuther Fest-spielen unter Daniel Barenboim und Christian Thielemann und fünf Som-mer den Amfortas in „Parsifal“ unter

Giuseppe Sinopoli, Christoph Eschen-bach und Christian Thielemann. Zahl-reiche Funk- und Fernsehaufnah-men dokumentieren die künstlerische Bandbreite des Sängers von Bach bis Rihm, ebenso wie die weit mehr als 130 Plattenproduktionen für DGG, BMG, Philips, Decca, Teldec, Sony, EMI, CPO, Hänssler u.a. Andreas Schmidt ist viel gefragter Juror bei interna-tionalen Wettbewerben, gibt im In- und Ausland Meisterkurse, er ist Mit-glied der Freien Akademie der Künste Hamburg und Ehrenmitglied des Richard-Wagner-Verbandes Düssel-dorf. 1997 wurde ihm vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg der Titel „Kammersänger“ verliehen. Im Jahre 2007 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Gesang an die Hoch-schule für Musik Carl Maria von We-ber in Dresden, seit 2010 leitet er eine Gesangsklasse an der Hochschule für Musik und Theater München.

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FranzHalász

Der deutsche Gitarrist Franz Halász gehört nicht nur seit dem 1. Preis beim Andres Segovia Wettbewerb zu den individuellsten und erfolgreichsten Vertretern seiner Zunft, sondern vor allem wegen seiner vielen CDs für BIS und Naxos.Zahlreiche Gesamteinspielungen wichtiger Komponisten der Gitarren-literatur sowie eine Hingabe für das Oeuvre der Kombination Gitarre und Klavier prägen sein Schaffen und ha-ben ihm einen festen Platz in der Welt der Diskographie gesichert.

Die intensive Auseinandersetzung mit Kammermusik war stets ein wichtiger Bestandteil seiner weltweiten Kon-zerttätigkeit und brachte die Zusam-menarbeit mit so bedeutenden Künst-lern wie Boris Pergamenschikov, Patric Gallois, Siegfried Jerusalem, Robert Aitken, Andras Adorjan, Isabelle Faust, Ingolf Turban, Wen-Sinn Yang, Hariolf Schlichtig und Alban Gerhardt.Franz Halász begann seine Lehrtätig-keit an der Hochschule für Musik Det-mold, war zehn Jahre Professor an der Hochschule für Musik Nürnberg und übernahm zum WS 2010 den Lehr-stuhl für Gitarre an der Hochschule für Musik und Theater München.

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Varian FryQuartett

Auch die junge Generation der Ber-liner Philharmoniker pflegt die phil-harmonische Tradition, sich neben dem Orchesterspiel kammermusika-lisch zu engagieren. Daher gründeten vier Musiker in der Spielzeit 2012/13 das Varian Fry Quartett, benannt nach dem amerikanischem Journalisten und Freiheitskämpfer Varian Fry.Philipp Bohnen und Marlene Ito (Vio-line), Martin von der Nahmer (Viola) und Rachel Helleur (Violoncello) wol-len sich in diesem Ensemble intensiv der Streichquartett-Literatur widmen.Der Grundstein für diese junge For-mation wurde allerdings schon in der Spielzeit 2007/08 gelegt: Bereits als Stipendiaten der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker begeister-ten sich damals drei der vier Musiker für das Quartett-Spiel.Die Freude am gemeinsamen Mu-sizieren in der Königsdisziplin der

Kammermusik sowie die damaligen Unterrichtsstunden bei Jan Diessel-horst, dem leider so früh verstorbenen Cellisten der Berliner Philharmoniker und des Philharmonia Quartetts, hin-terließen einen bleibenden Eindruck und den leidenschaftlichen Wunsch, selbst in einem festen Streichquartett zu musizieren.Im April 2013 war es soweit: Das Va-rian Fry Quartett gab sein erstes öf-fentliches Konzert bei den Osterfest-spielen Baden-Baden – als Auftakt zu einer spannenden kammermusikali-schen Reise. Weitere Stationen waren seither Berlin und New York. www.varian-fry-quartett.de

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Edeltraud und Jürgen Gahn

Die Zwei aus dem Weiler Ackermanns-hof, zwischen Bad Berneck und Ge-frees, am Westrand des Fichtelge-birges, sind überzeugte Franken. Themenbezogene Lieder, Musik und MundArt der Heimatregion sind die

Grundlage ihres kulturellen Schaf-fens. Edeltraud Gahn ist ohne ihre Gi-tarre nicht denkbar, sie begleitet ihre „selbstgestrickten“ Lieder und moti-viert bei „sing mer a weng“ ihre Zuhö-rer zum Mitsingen. Jürgen Gahn, zeit-kritischer MundArt-Autor, Organisator und Moderator von Brauchtums- und Volksmusikveranstaltungen vermit-telt dabei Geschichte durch Geschich-ten aus der jeweiligen Zeit.

WIR DANKEN UNSEREN SPONSOREN:

IMPRESSUM V. I. S. D. P

REDAKTION:Dr. Michael Mayer, Hans-Jürgen SchatzDer Text „Innig-selig wandern wir“ wurde von Michael Mayerfür dieses Programmheft verfasst.

VERANTWORTLICHER HERAUSGEBER:Stadt Bad Berneck, Bahnhofstr. 77, 95460 Bad Berneck, www.badberneck.de

LAYOUT, SATZ & DESIGN:temporausch | gestaltung & photography, Markus Spiske, www.temporausch.com

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Freitag, 7.10.2016, 19.30 UhrGroßer Saal im Gemeindehaus am Kirchenring

E.T.A. Hoffmann (1776-1822):„Die Bergwerke zu Falun“

gelesen von Hans-Jürgen Schatz

Samstag, 8.10.2016, 17.00 UhrSaal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.)

„Was Schaurigeres sah ich nie.“Reminiszenzen an den Oberbergmeister Humboldt

Vortrag mit Projektionen von Dr. Eberhard Schulz-Lüpertz

Samstag, 8.10.2016, 19.30 UhrEvang.-Luth. Dreifaltigkeitskirche

E.T.A. Hoffmann – Quintett für Harfe und Streichquartett c-moll undweitere Kompositionen der Romantik

Texte von Jean Paul und E.T.A. HoffmannMitglieder der Berliner Philharmoniker

Hans-Jürgen Schatz, Rezitation

Sonntag, 9.10.2016, 9.30 UhrEvang.-Luth. Dreifaltigkeitskirche

In diesem Gottesdienst rezitiert Hans-Jürgen SchatzTexte von Jean Paul, denen Dekan Thomas Guba seine Predigt widmet.

Sonntag, 9.10.2016, 15.30 UhrSaal im KuKuK (Kunst und Kultur im Alten Kindergarten e.V.)

„In tiefen Bergesklüften“Sagen, Märchen und Gedichte

7. – 9. Oktober 2016