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LESEPROBE AUS: Katharina Mahrenholtz, Dawn Parisi Grund- und Aufbauwortschatz Schwangerschaft Schnelle Vokabelhilfe für Sie & Ihn Fester Einband, 112 Seiten ISBN 978-3-8363-0229-6 © Sanssouci Verlag, München 2010

Katharina Mahrenholtz, Dawn Parisi Grund- und

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Page 1: Katharina Mahrenholtz, Dawn Parisi Grund- und

Leseprobe aus:

Katharina Mahrenholtz, Dawn Parisi

Grund- und Aufbauwortschatz Schwangerschaft

schnelle Vokabelhilfe für sie & Ihn

Fester einband, 112 seitenIsbN 978-3-8363-0229-6

© sanssouci Verlag, München 2010

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Standardsatz von Außenstehenden, den jedes werdende Elternpaar andauernd um die Ohren gehauen bekommt. Jaja, weiß man doch. Jaja, klar wird’s anders. Was man al-lerdings nicht ahnt: Auch die Sprache ändert sich. In neun Monaten lernt man Wörter, die man nie zuvor gehört hat. Viele Ausdrücke sind medizinischer Art, gehen jeder Schwangeren aber bald schon locker über die Lippen. CTG, HCG, Linea nigra, Sectio – so perlt es in jedem Ge-spräch unter Gleichgesinnten. Als Neu-Schwangere, oder auch als werdender Vater, steht man da oft ein bisschen am Rand. Dann kommen noch die 1 000 Fachtermini für die erste Zeit mit dem Baby dazu; allein das Stilluniver-sum bietet eine Menge ungeahnter Vokabeln, die man erst mal aufarbeiten muss. Brusthütchen, Still-BH, Saug-verwirrung – und was war noch mal Mastitis? In der Schwangerschaft und kurz danach braucht man für manches Tabu das richtige Wort. Und man muss lernen, es auszusprechen, denn nur so kann Hilfe nahen. Mit diesem Grund- und Aufbauwortschatz kommen Sie zumindest sprachlich schon mal gut durch die Schwangerschaft und müssen sich auch nach der Geburt keine Blöße geben, wenn die Schwester Sie fragt, ob Sie noch genug Vorlagen haben und ob Sie schon was vom Milcheinschuss merken.

Vorwort

Alles wird anders

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Hinweise für den Benutzer

I. Auswahl der Stichwörter

Der Grund- und Aufbauwortschatz Schwangerschaft er-hebt keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit. Aber die aufgeführten Stichwörter sind immer in der Absicht aus-gewählt, der Benutzerin / dem Benutzer eine Orientie-rungshilfe durch den neuartigen »Zustand« zu bieten. Auf-genommen wurden Wörter aus folgenden Sachgebieten:

Fachausdrücke, mit denen man in der Schwangerschaft ständig oder gelegentlich konfrontiert wird, wie etwa »Screening« oder »Progesteron«.

Abkürzungen, die zunächst kryptisch klingen, bald aber im Schlaf beherrscht werden, wie etwa »CTG«.

Wörter, die man meinte zu kennen, deren Bedeutung sich aber nun entscheidend ändert, wie etwa »Brust« oder »Body«.

Wörter, die wie Fremdwörter klingen, aber bald zu Ih-rem Grundwortschatz gehören werden, wie etwa »Am-niozentese« oder »Listeriose«.

Wörter, die deutsch klingen, deren Bedeutung Sie aber nur erahnen können, wie etwa »Pucksack« oder »Brust-warzensalbe«.

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Hinweise für den Benutzer

Neologismen, die auf den ersten Blick unbekannt scheinen, aber einen meist wohlvertrauten Zustand beschreiben, wie etwa »Ich-fühle-mich-wie-100-Syn-drom« oder »Darf-ich-mal anfassen-Koller«.

Wörter, die in Insiderkreisen gang und gäbe sind, Aus-senstehende aber langfristig verstören können, wie etwa »Gebärhocker« oder »Brusthütchen«.

II. Zeichen von besonderer Bedeutung

Der waagerechte Strich steht in Vertretung für das Stichwort, etwa um den Genitiv anzuzeigen – z. B. »Harndrang, der; -es«.

Drei Punkte stehen bei Auslassung von sich wiederho-lenden Teilen eines Wortes – z. B. »Mutterpass, …pässe«.

In eckigen Klammern wird in Kursivschrift auf die Her-kunft des Wortes verwiesen – z. B. »Trimester [lat.]«.

In runden Klammern finden sich erläuternde Zusät-ze, etwa zur eigentlichen Bedeutung des Wortes – z. B. »Netzunterhose, die; -, -n (euph. für unfassbares Teil)« oder zum Sprachgebrauch – z. B. »Harndrang (med. für Ich-muss-schon-wieder!)«. Bei Begriffen, die vor allem

-

[ ]

( )

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Hinweise für den Benutzer

in einer gängigen Abkürzung benutzt werden, steht die vollständige Bedeutung in runden Klammern – z. B. »HCG (Abk. für Humanes Choriongonadotropin)«.

Der Verweispfeil kennzeichnet ein Wort in einer Erklä-rung, das auch als eigenes Stichwort aufgeführt ist.

Der Gegenpfeil verweist auf ein ähnliches (manchmal ebenfalls aufgeführtes) Wort, das aber keine direkte Entsprechung ist (z. B. »Schlaflosigkeit Müdig-keit«).

Das Gleichheitszeichen bezeichnet eine exakte Ent-sprechung (z. B. »to bond = binden«).

III. Anordnung der Stichwörter

1. Allgemeinesa) Die Stichwörter sind halbfett gedruckt.b) Die Anordnung der Stichwörter ist alphabetisch. Um-laute (ä, ö, ü, äu) werden wie die normalen Vokale (a, o, u, au) behandelt. Der Buchstabe ß wird wie ss eingeordnet.

2. Verben (Tunwörter)Regelmäßige Verben werden im Infinitiv angegeben (z. B. »anlegen«). Bei unregelmäßigen Verben werden zur Ver-

=

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Hinweise für den Benutzer

deutlichung folgende Formen mit angegeben: 1. Person Singular Präteritum, 1. Person Singular Konjunktiv Im-perfekt, das Partizip II und der Imperativ (Singular).Beispiel:kommen; kam, käme, gekommen, komm!

3. Substantive (Hauptwörter, Nomen)a) Normalerweise sind bei jedem Substantiv folgende Zu-sätze angegeben: der Artikel, der Genitiv Singular und der Nominativ Plural.Beispiel:Hebamme, die; -, -n (= die Hebamme, der Hebamme, die Hebammen)Sollte ein Substantiv nur im Singular bzw. Plural existie-ren, so wird dies wie folgt angegeben: Kindspech, das; -es, nur Sing.b) Steht ein Substantiv in unmittelbarem Zusammenhang mit einem Adjektiv, dann wird dieses mit Komma ange-schlossen. Die Angaben zu Artikel, Genitiv und Plural beziehen sich auf das vorangestellte Substantiv.Beispiel:Wesen, kleines, das; -s, -

4. Adjektive (Wiewörter)Bei Adjektiven werden lediglich Zusätze zur Art und Wei-se des Wortes vermerkt (z. B. »schwanger, Adjektiv der Zunahme«).

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Bb Besserwisser

Besserwisser, die; -, nur Plur. Woher kommen bloß all diese Experten, die ungefragt Tipps zu Schwangerschaft, Babys und dem ganzen Rest absondern?? Allen voran natürlich andere Schwangere und frisch gebackene Eltern, aber merkwürdigerweise auch kinderlose Freunde, die plötzlich zu jedem Pro-blem eine Theorie auf Lager haben. Und damit nicht genug, auch fremde Menschen in Supermärkten und auf Parkbänken wissen Bescheid über – über alles ei-gentlich! Am besten auf Durchzug schalten, »jaja« sa-gen und dann alles ganz anders machen.

Bili, der; -s, nur Sing. (Abk. für Bilirubin-Wert)»Wir müssen noch den Bili messen« ist ein Standard-satz auf der Säuglingsstation. Dieser Bili hat nichts mit IKEA-Regalen zu tun, sondern ist ein gelber Farbstoff. Wenn sie auf die Welt kommen, haben Babys noch zu viele rote Blutkörperchen. Wenn die zerfallen, entsteht dabei Bilirubin, das von der Leber abgebaut werden muss. Meistens kein Problem, aber manchmal (vor allem bei Frühgeborenen) ist die Leber ein bisschen überfordert. Dann kommt das Kind 24 Stunden unter eine UV-Lampe. Das kurzwellige Licht spaltet das Bi-lirubin, es wird wasserlöslich und kann über den Urin ausgeschieden werden. Dieses Wissen speichern betrof-fene Eltern einige Wochen, danach wird die Vokabel Bili wieder mit Regalen assoziiert.

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BbBonding

Blasensprung, der; -s, nur Sing. Klingt nach Flummi oder Bubblegum, aber trotzdem enorm nach Fachwissen. Ist natürlich nichts Witziges, wenn es sich um einen vorzeitigen Blasensprung han-delt. Normalerweise allerdings öffnet sich die Frucht-blase nach Eintritt der Geburtswehen; ein spektakulär peinlicher Blasensprung während einer wichtigen Kon-ferenz ereignet sich zum Glück meist nur in Holly-woodfilmen …

Body [engl.] der; -s, -s Ein Must-have auf der  ➙ Erstausstattungsliste. Als Klei-dungsstück für erwachsene Frauen sind Bodys zum Glück aus der Mode gekommen, umso angesagter sind sie jetzt für Babys von 0 Monaten bis zum Ende des Windelalters. Denn irgendein schlauer Mensch hat he-rausgefunden, dass Bodys unter Strampelanzügen viel besser aussehen als unter Blazern – und vor allem viel praktischer sind als  ➙ Flügelhemdchen. Bodys können nicht hochrutschen und sorgen für besten Halt der Windel am Babypo.

Bonding, das; -, nur Sing. (von engl. to bond = binden)Ein emotional sehr aufgeladenes Wort, das die erste Bindungsphase zwischen Mutter (im günstigsten Fall: Eltern) und Kind direkt nach der Geburt bezeichnet. Es hat viel mit Körperkontakt, Liebe und Aufmerk-

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Bb Brust

samkeit zu tun – und ist eigentlich der

ganz normale Weg, sein Kind

kennenzuler-nen. Durch den Psycho-Fachter-

minus fühlen sich viele Mütter aber unter

Druck gesetzt, sofort ganz viel zu geben – auch wenn das manchmal gar nicht geht. Aus medizinischen Gründen oder weil man ein-fach überfordert ist. Keine Sorge: Eine Eltern-Kind-Bindung entwickelt sich ganz natürlich.

Brust, die; -, Brüste (lat.: mamma [doch, wirklich! ])Diese einst harmlose Vokabel bekommt während und nach der Schwangerschaft eine ganz neue Bedeutung. Zuerst wachsen die Brüste – mitunter in fast bedroh-lichem Ausmaß –, und man braucht neue, größere BHs. Manche Frauen (und deren Männer …) freut das zunächst: Endlich mal ein amtliches Dekolleté! Die sexy Optik stimmt allerdings nur, solange der Bauch nicht wesentlich größer ist als der Busen … Nach der Geburt schießen die Brüste dann voll Milch (wirklich! vgl. auch  ➙ Milcheinschuss), um endlich ihre eigentliche Funktion aufzunehmen: das Kind zu ernähren. Was

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BbBrusthütchen

auch bedeutet, dass die Brüste ein Eigenleben füh-ren und immer mal vor sich hin tropfen; manchmal schießt auch GARDENA®-mäßig eine kleine Milchfon-täne raus (je nach Gemütslage ist das der Zeitpunkt für hysterische Lach- oder Weinkrämpfe). Für diese außergewöhnliche Brust-Situation wurden  ➙ Still-BHs und -einlagen erfunden. Nach der Still-Ära geht es lei-der weiter mit den Veränderungen, denn manche Brust schrumpft jetzt unter Normalniveau (wieder neue BHs) und braucht lange, um wieder in den Prä-Schwanger-schaftszustand zu kommen. Wenn überhaupt … Hm, jetzt weiß man auch, warum es früher Ammen gab: Sie retteten (reichen) Frauen das Dekolleté. Heute gibt es immerhin Wonderbras.

Brusthütchen, das; -s, - (auch: Stillhütchen)Ein unfassbares Wort und ein unfassbares Ding. Tatsächlich ein kleiner Hut für die Brust, man könnte auch sagen, ein Mützchen, das wäre noch lustiger, haha. Wenn’s mit dem   ➙ Stillen nicht so klappt, kommt das Brusthütchen zum Einsatz. Kleine Plastik-Adapter, die für eine optimale

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Bb Brustwarzensalbe

Brustwarze-Babymund-Passform sorgen und so dem Kind das Saugen erleichtern. Sehr umstritten übrigens unter Hebammen, die befürchten, dass sich das Baby eine falsche Saugtechnik angewöhnt. Schon die Erwäh-nung des Wortes könnte große Missbilligung hervorru-fen (vgl. auch  ➙ Saugverwirrung).

Brustwarzensalbe, die; -, -nDas klingt ein bisschen nach chemischer Warzenent-fernung, ist aber ein total harmloses Mittelchen, das im besten Fall aus reinem Wollwachs besteht. Man braucht es bei – Achtung, shocking! – wunden, rissigen Brust-warzen. Ja, so was hat man gerne mal in den ersten Wo-chen nach der Geburt, weil die Sache mit dem  ➙ Stillen am Anfang nicht ganz so still und harmonisch läuft, wie man meinen möchte. Das Baby saugt mit einer un-geheuren Kraft, darauf ist die Brustwarze einfach nicht vorbereitet. Folge: Schmerzen zum Fußnägelhochrol-len und o. g. Schäden an der Brustwarze. Hier kommt nun die Brustwarzensalbe zum Einsatz, die oft in einer hektischen Aktion vom Mann besorgt werden muss. Der sich dann hilflos vor dem Mutter-Kind-Regal in der Drogerie wiederfindet, nichts findet und nach der Brustwarzensalbe FRAGEN muss. Das dient der männ-lichen Charakterbildung, ebenso wie das Besorgen von Binden und  ➙ Stilleinlagen.

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Cc

Chloasma, das; -s, Chloasmen (von griech. chloasma = gelbgrün aussehend)

Sehr spezieller Fachterminus, den kaum jemand kennt. Es handelt sich um bräunliche (immerhin nicht gelb-grüne!) Flecken im Gesicht, eine besonders unschöne Hautveränderung, an der – natürlich – die Hormone schuld sind. Wegen des erhöhten Östrogenspiegels bildet der Körper verstärkt Pigmente. Man bekommt mehr Leberflecke, dunklere Brustwarzenhöfe (auch ein schönes Wort!) und manchmal eben auch Flecken am Mund und / oder auf den Wangen. Ein bisschen wie Altersflecken, aber immerhin verschwinden Chloasma & Co. nach der Schwangerschaft wieder!

Chillen

stillen

heißt bald

CcChloasma

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Cc CTG

CTG, das; -s, -s (Abk. für Cardiotocogramm = Herzton-Wehen-Aufzeichnung)

»Ich muss zum CTG« ist ein total typischer Schwange-rensatz im Fortgeschrittenenstatus, den Nicht-Insider gar nicht begreifen können. Aber das CTG gehört von der 28. Woche an zum Pflichtprogramm bei allen Vorsorgeuntersuchungen. Zwei Schallköpfe am Bauch messen die Aktivität der Gebärmuttermuskulatur (also eventuelle Wehentätigkeit) und den Herzschlag des Kindes. Das CTG ist das Lieblingsgerät aller Gynäko-logen und auch Hebammen: Wann immer man mit einer Beschwerde vorspricht, wird man sofort minde-stens eine halbe Stundelang an dieses Maschinchen ge-hängt, wo man in einer zunehmend unbequemen Po-sition verharren muss, um die Aufzeichnung nicht zu stören. Das Geräusch dabei ist übrigens gewöhnungs-bedürftig: Ein Babyherz schlägt etwa doppelt so schnell wie das eines Erwachsenen, und man hört die ganze Zeit ein hektisches Schrumm-schrumm-schrumm nach Art einer Stampede – die Konzentration auf den neuesten Tratsch in der Gala fällt dabei schwer.

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Dd

Dammriss, der; -es, -eHat nichts mit Damwild zu tun, eher schon mit Deich-bruch. Der Damm ist der Teil zwischen Vulva und Af-ter. Bei der Geburt wird hier das Gewebe – wie man sich denken kann – sehr stark gedehnt, vor allem, wenn der Kopf des Babys rauskommt. Oft reißt es dann. Macht eigentlich nichts, denn hinterher näht der Arzt alles wieder zu. Angenehm ist es aber nicht, vor allem, wenn viel gerissen ist. Die Fachausdrücke lauten DR I° (lächerlich) bis DR IV° (gruselig). Der Dammriss ist in allen Gesprächen mit der Nachsorgehebamme ein großes Thema – vielleicht sorgen Sie dafür, diese Un-terhaltungen unter vier Augen zu führen.

DdDick

relativist

Dammriss

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Dd Darf-ich-mal-anfassen-Koller

Darf-ich-mal-anfassen-Koller [Neol.], der; -s, nur Sing.Spätestens wenn die Bauchzeichen eindeutig auf Schwangerschaft (und nicht auf zu viel Pommes) deu-ten, kommt die unvermeidliche Frage: »Darf ich mal anfassen?« Bei den ersten Malen ist die Schwangere noch zu schockiert, um sich rechtzeitig wegzudrehen oder »Nein!« zu schreien – und schwupps wird man von einem (im besten Fall) Bekannten angetatscht. Im schlechtesten Fall auch von Fremden. Klare Grenz-

überschreitung, die bei Schwangeren zu

einem Koller füh-ren kann, im Ver-

lauf dessen der / die Fragesteller / in wüst

beschimpft wird. Was wiederum

zu Irritation beim Fra-

genden führt: »Ich wollte

doch nur …« Anfassen, ja, eben.

Dopplersonografie, die; -, -n Eine Untersuchung, die vor allem begleitende Männer begeistert, weil sie auch den Titel tragen könnte »Jagd

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DdDopplersonografie

auf U 92 – Gefahr in der Tiefe«. Das Geräusch dabei ist nämlich das gleiche wie von einem U-Boot-Sonar, und auch optisch kann man gewisse Ähnlichkeiten feststel-len. Bestimmt lässt sich Ihr Mann gern die technischen Details erklären (hochkompliziert!), wissen muss man aber eigentlich nur, dass zum Beispiel untersucht wird, wie sich der Blutfluss in den Blutgefäßen des Fötus (Nabelschnur, Hauptschlagader, Hirngefäßen) sowie den Gebärmuttergefäßen verhält, um so eine etwaige Mangelversorgung des Kindes frühzeitig zu erkennen.

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Ee Eisenwert

Eisenwert, der; -es, -e (med. Hämoglobinwert, auch Hb)Kann zum Schreckgespenst einer Schwangeren wer-den, wenn er zu niedrig ist. Dann nämlich muss man Kräuterblut trinken und fühlt sich dabei wie Draculas Tochter. Das Zeug sieht aus wie Wagenschmiere und schmeckt wie rostiges Blut. Und zwar nicht nur auf der Zunge, sondern besonders intensiv im Abgang durch die Speiseröhre. Besonders schlimm, wenn ein nied-riger Eisenwert mit der Übelkeitsphase zusammen-kommt …

Elternzeit [Unw.], die; -, -en Klingt nach Zeit für Eltern, also harmonisches Beisam-mensein mit dem Partner, während das gemeinsame Kind selig Bauklötzchen stapelt. Gemeint ist aber die Zeit, in der ein Elternteil nicht arbeitet (also zumin-

EeEcht?

denn Kinder?

Wolltet ihr

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EeEngelslächeln

dest nicht im erlernten Beruf …), sondern seine Zeit der Betreuung des Kindes widmet, eine Tätigkeit, in der das Wort »Zeit« im herkömmlichen Sinn praktisch nicht vorkommt (vgl. auch ➙ Babypause). Immerhin: Mit der Vokabel »Elternzeit« hat Ursula von der Leyen den noch unattraktiveren Begriff »Erziehungszeit« ab-geschafft.

Embryo, der oder das; -s, -nen (griech. für Keimling)So heißt das ungeborene Kind nur während der ersten acht Wochen, danach spricht man von »Fötus«, vom lateinischen »fetus« = die Brut.

Engelslächeln, das; -s, kein Plur.Schönes Wort für ein wun-

derschönes Phänomen, das junge Eltern

geradewegs in den Himmel der

Glückseligkeit katapultiert:

Bevor das Baby bewusst lächelt

(auch »soziales Lä-cheln« genannt), lächelt es

aus Versehen, meistens im Schlaf. Es ist nur ein Muskelreflex, sieht aber zauberhaft aus.

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