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10/2013 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church Der Obdachlose Aus der Arbeit der Pastoren in Osteuropa Seite 18 Wie sag ich’s meinem Nächsten? Vom Umgang mit Informationen und Menschen Seite 5 Wir sind durch Christus verbunden Junge Erwachsene trafen sich in Serbien Seite 23 Auf der Suche nach einer Wirtschaft, die dem Leben dient Grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten? Seite 8/9

Kirche und Welt 10/2013

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Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der EMK in der Schweiz.

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Page 1: Kirche und Welt 10/2013

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Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

Der ObdachloseAus der Arbeit der Pastoren in OsteuropaSeite 18

Wie sag ich’s meinem Nächsten?Vom Umgang mit Informationen und MenschenSeite 5

Wir sind durch Christus verbunden Junge Erwachsene trafen sich in SerbienSeite 23

Auf der Suche nach einer Wirtschaft, die dem Leben dient

Grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten?Seite 8/9

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Page 2: Kirche und Welt 10/2013

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Begegnungsfest für den Distrikt Bern in Thun

Der Stadt Bestes suchen 4

Vom Umgang mit Informationen und Menschen

Wie sag ich’s meinem Nächsten? 5

Menschen in Frankreich in die Nachfolge Jesu führen

Den Gott des Lebens bezeugen 7

Auf der Suche nach einer Wirtschaft, die dem Leben dient

Grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten? 8

Wie Solidarität in der EMK gelebt wird

«Wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel» 10

Die Zahlstelle unterstützt Gemeindegründungen

Finanzen für das Reich Gottes 11

Ein Blick auf das Geld in Bibel und Gesellschaft

Gott schenkt «finanzielle Freiheit» 12

Eine ermutigende Begegnung in Kambodscha

Mit Begeisterung Jesus dienen 14

Einweihungswoche im Haus Tabea Horgen

Lebensräume für Ältere 16

Das hohe Alter in unserer Gesellschaft

Alles hat seine Zeit 17

Aus der Arbeit der Pastor/innen in Osteuropa (Teil 3: Bulgarien)

Der Obdachlose 19

Hans Lanz nimmt Abschied von der Kanzel

Ungehaltene Predigten 22

Junge Erwachsene trafen sich in Serbien

Wir sind durch Christus verbunden 23

Wenn Schuld sich nicht tilgen lässt

Vergeben und unvergessen 24

2 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Ein-Wurf

Von Elisabeth Roser

Sind Sie dankbar, dass es der Schweiz wirtschaft-lich gut geht? Ja, wir haben Grund dazu. Doch beunruhigt mich das Wissen, dass ein Teil unseres Reichtums mit Unrecht verknüpft ist. So haben zum Beispiel nicht nur die Banken (durch Missbrauch des Bankgeheimnisses), sondern wir alle jahrzehn-telang von den Erträgen unversteuerter Vermögen profitiert. Oder Rohstoffe: Viele kommen aus den ärmsten Regionen der Welt; die Leute dort haben kaum Anteil am Geschäft, während die Schweiz als Drehscheibe des internationalen Handels viel Gewinn generiert. Ist unser Streben nach stetigem Wachstum und Gewinn, unser Festhalten an den Vorteilen, gut? Gut ist nur, was gerecht ist. Gerechtigkeit heisst, das Recht und das Wohl beider Seiten im Blick zu haben. Gott ist gerecht. Deshalb ist er, wie uns die Bibel zeigt, ein Anwalt der Benachteiligten. An Jesus sehen wir das unmissverständlich. Ich darf dankbar sein, wenn es mir und unserer Schweiz wirtschaftlich gut geht. Jedoch kann niemals der Erhalt unseres Wohlstandes und die Suche des eigenen Vorteils Priorität haben, weder in meinem persönlichen Leben noch in meinem politischen Handeln. Sonst ist es ein Götze. Ich aber will eine Nachfolgerin von Jesus sein, der immer Anwalt der Benachteiligten war.

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

Wie viel Luft geht wohl in den (Erd-)Ball auf der Titelseite noch hinein? Viel jedenfalls nicht mehr. Es leuchtet ein, dass er nicht grenzenlos wachsen kann. Dennoch ist ste-tes Wachstum ein Grundpfeiler wirtschaftlichen Han-delns. Kann das aufgehen auf einem Globus, der begrenzt ist? Gibt es Alternativen? Diese Ausgabe von Kirche und Welt geht einigen dieser Fragen nach und zeigt, welche Gefässe die EMK kennt, um solidarisch Geld einzusetzen und am Reich Gottes mitzuwirken. Stefan Pfister erzählt in seinem Beitrag, wie ermutigend für ihn die Begegnungen in Kambodscha sind, in denen er teil hat daran, wie dort das Reich Gottes wächst. Und für die jungen Erwachsenen am YouMe war bald klar: auch wenn sie einander nicht kennen, es gibt eine gemein-same Mitte: der eine Gott, dem alle dienen. Dienen, Diakonie steht auch im Haus Tabea in Horgen im Zentrum. Dort wurde Geld eingesetzt, um älteren Men-schen Lebensraum zu schaffen. Auch ein Beispiel dafür, wie verantwortungsvolles Wirtschaften dem Leben die-nen kann. Um Finanzen geht es auch im Brief, der dieser Ausgabe von Kirche und Welt beiliegt. Ich danke Ihnen, wenn Sie durch Ihren Beitrag die Arbeit unterstützen.

Sigmar FriedrichRedaktor

3Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 3: Kirche und Welt 10/2013

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Begegnungsfest für den Distrikt Bern in Thun

Der Stadt Bestes suchen 4

Vom Umgang mit Informationen und Menschen

Wie sag ich’s meinem Nächsten? 5

Menschen in Frankreich in die Nachfolge Jesu führen

Den Gott des Lebens bezeugen 7

Auf der Suche nach einer Wirtschaft, die dem Leben dient

Grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten? 8

Wie Solidarität in der EMK gelebt wird

«Wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel» 10

Die Zahlstelle unterstützt Gemeindegründungen

Finanzen für das Reich Gottes 11

Ein Blick auf das Geld in Bibel und Gesellschaft

Gott schenkt «finanzielle Freiheit» 12

Eine ermutigende Begegnung in Kambodscha

Mit Begeisterung Jesus dienen 14

Einweihungswoche im Haus Tabea Horgen

Lebensräume für Ältere 16

Das hohe Alter in unserer Gesellschaft

Alles hat seine Zeit 17

Aus der Arbeit der Pastor/innen in Osteuropa (Teil 3: Bulgarien)

Der Obdachlose 19

Hans Lanz nimmt Abschied von der Kanzel

Ungehaltene Predigten 22

Junge Erwachsene trafen sich in Serbien

Wir sind durch Christus verbunden 23

Wenn Schuld sich nicht tilgen lässt

Vergeben und unvergessen 24

2 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Ein-Wurf

Von Elisabeth Roser

Sind Sie dankbar, dass es der Schweiz wirtschaft-lich gut geht? Ja, wir haben Grund dazu. Doch beunruhigt mich das Wissen, dass ein Teil unseres Reichtums mit Unrecht verknüpft ist. So haben zum Beispiel nicht nur die Banken (durch Missbrauch des Bankgeheimnisses), sondern wir alle jahrzehn-telang von den Erträgen unversteuerter Vermögen profitiert. Oder Rohstoffe: Viele kommen aus den ärmsten Regionen der Welt; die Leute dort haben kaum Anteil am Geschäft, während die Schweiz als Drehscheibe des internationalen Handels viel Gewinn generiert. Ist unser Streben nach stetigem Wachstum und Gewinn, unser Festhalten an den Vorteilen, gut? Gut ist nur, was gerecht ist. Gerechtigkeit heisst, das Recht und das Wohl beider Seiten im Blick zu haben. Gott ist gerecht. Deshalb ist er, wie uns die Bibel zeigt, ein Anwalt der Benachteiligten. An Jesus sehen wir das unmissverständlich. Ich darf dankbar sein, wenn es mir und unserer Schweiz wirtschaftlich gut geht. Jedoch kann niemals der Erhalt unseres Wohlstandes und die Suche des eigenen Vorteils Priorität haben, weder in meinem persönlichen Leben noch in meinem politischen Handeln. Sonst ist es ein Götze. Ich aber will eine Nachfolgerin von Jesus sein, der immer Anwalt der Benachteiligten war.

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

Wie viel Luft geht wohl in den (Erd-)Ball auf der Titelseite noch hinein? Viel jedenfalls nicht mehr. Es leuchtet ein, dass er nicht grenzenlos wachsen kann. Dennoch ist ste-tes Wachstum ein Grundpfeiler wirtschaftlichen Han-delns. Kann das aufgehen auf einem Globus, der begrenzt ist? Gibt es Alternativen? Diese Ausgabe von Kirche und Welt geht einigen dieser Fragen nach und zeigt, welche Gefässe die EMK kennt, um solidarisch Geld einzusetzen und am Reich Gottes mitzuwirken. Stefan Pfister erzählt in seinem Beitrag, wie ermutigend für ihn die Begegnungen in Kambodscha sind, in denen er teil hat daran, wie dort das Reich Gottes wächst. Und für die jungen Erwachsenen am YouMe war bald klar: auch wenn sie einander nicht kennen, es gibt eine gemein-same Mitte: der eine Gott, dem alle dienen. Dienen, Diakonie steht auch im Haus Tabea in Horgen im Zentrum. Dort wurde Geld eingesetzt, um älteren Men-schen Lebensraum zu schaffen. Auch ein Beispiel dafür, wie verantwortungsvolles Wirtschaften dem Leben die-nen kann. Um Finanzen geht es auch im Brief, der dieser Ausgabe von Kirche und Welt beiliegt. Ich danke Ihnen, wenn Sie durch Ihren Beitrag die Arbeit unterstützen.

Sigmar FriedrichRedaktor

3Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 4: Kirche und Welt 10/2013

DISTRIK BERN

Begegnungsfest für den Distrikt Bern in Thun

Der Stadt Bestes suchen

Legende: und was danach folgt …

Von Käthi Hiltbrand

Statt der üblichen Mitarbeitertagung am letzten Samstag im August, hat der Berner Distrikt etwas Neues ge-wagt und zusammen mit der EMK Thun am Sonntag, 25. August zu ei-nem Begegnungsfest eingeladen. Für einmal war nicht Schulung ange-sagt, sondern Feiern und Begegnun-gen über die eigene Gemeindegrenze hinaus.

Ein fröhliches Durcheinander

Aus acht verschiedenen Bezirken wa-ren Teilnehmende der Einladung zum Begegnungsfest gefolgt. Der Gottes-dienst begann mit der Aufforderung, aufzustehen und einander wirklich zu begegnen und zu grüssen. Es ver-gingen keine zehn Sekunden, da wa-ren die Gottesdienstbesucher aufge-standen und aufeinander zugegangen. Statt der andächtigen Stille herrschte ein fröhliches Durcheinander von Stimmen. Matthias Bünger, Pfarrer der gastgebenden Gemeinde, fand, da-mit sei das Ziel des Tages, einander zu begegnen, schon fast erreicht.

MittendrinDie Gemeinde und der Distriktsvor-stand gestalteten den Gottesdienst ge-meinsam. Das Thema lautete in An-lehnung an die Jahreslosung: «Suchet der Stadt Bestes» (Jer 29,7) und «…ha-ben hier keine bleibende Stadt…» (Hebr13,14). Wir leben in der Span-nung, hier in diesem Leben als Christ/innen unser Bestes zu geben, und andererseits loszulassen im Wis-sen, dass diese Welt vergänglich ist und wir eine Zukunft und Heimat bei Gott haben. Wir sind mittendrin – zwischen alles geben, sich voll einset-zen und andererseits loslassen, auf Gott vertrauen.

Sich einsetzen und loslassen

Nach dem Predigtteil gab es Gelegen-heit, in kleinen Gruppen miteinander auszutauschen, was das für uns be-deutet, wo wir der Stadt Bestes su-chen, wo wir loslassen müssen und was für die Gemeinde im Moment dran ist. Dazu gab es Gelegenheit, ge-rade in der kleinen Gruppe füreinan-der und die Anliegen zu beten.

VielfältigBeim anschliessenden Mittagessen gingen die Begegnungen weiter. Spä-ter gab es Gelegenheit zu einer Aus-tauschrunde, über das, was wir in den Gemeinden erleben. Von jeder Ge-meinde gab es etwas zu erzählen. Es war ein Freude, von der Vielfalt und dem reichen Leben in unserem Dist-rikt zu hören und den Menschen aus den verschiedenen Gemeinden zu be-gegnen. Das Thema des Tages geht für mich weiter: Suchet der Stadt Bestes

– da, wo wir hingestellt sind. Was ist das Beste heute für mich und meine Gemeinde in unserer Stadt oder unse-rem Dorf?

Begegnung: Beim gemeinsamen Feiern und Essen war viel Gelegenheit, miteinander auszutauschen.

4 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Vom Umgang mit Informationen und Menschen

Wie sag ich’s meinem Nächsten?werden? Als Beispiel zählte Barbara Streit auf, dass eine Analyse der Kom-munikation in der Gemeinde ge-machte werden könnte, sowie eine Analyse der Kommunikationsmittel, der Bezugsgruppen und der Kommu-nikatoren. Aufgrund dieser Ergeb-nisse werden dann Ziele formuliert und Massnamen abgeleitet.

Was sagen wir wem auf welchem Weg?

Wieder in Gruppen haben wir reali-sierbare Schritte zu einer gezielteren Kommunikation aufgeschrieben. Die Ergebnisse wurden für alle Teilneh-menden zusammengefasst und schriftlich weitergeleitet.

Wie Frieden wirdAm Nachmittag stellte Distriktsvor-steher Jörg Niederer, das Buch «Ana-tomie des Friedens» vor. Er zeigte auf, dass unser Verhalten aus einem «Herz im Frieden» oder «einem Herz im Kampf» kommen kann. Das «Boxen-denken», das im Buch beschrieben wird, war anregend und hilfreich. An-hand von einigen Passagen aus dem Buch hat Jörg Niederer uns dieses Thema näher gebracht und veran-schaulicht. Als Voraussetzung zur Kommunikation konnten diese Aus-führungen auch wieder mit dem Ta-gesthema in Verbindung gebracht werden. Mit der Feier des Abend-mahls wurde die Tagung beendet.

DISTRIKT NORD–OST

Kommunikation: Auch in den Pausen war der Austausch wichtig.

REAKTIONEN

Das sagten einige Teilnehmende nach der Tagung:«Am Thema Kommunikation sollte man ständig dranbleiben!»«Die Kommunikationskultur sollte überdacht, analysiert und verbessert werden!»«Die Impulse der Referate waren sehr interessant und anregend.»«Es wurde mir neu bewusst, wie wichtig gute, gezielte Kommunikation ist.»

Von Manuel Both

Rund 40 Teilnehmende trafen sich am 31. August in Wald ZH zur Mitar-beitertagung des Distrikts Nordost-schweiz. Die Kommunikation in den Gemeinden stand am Vormittag im Zentrum. Am Nachmittag ging es um die «Anatomie des Friedens».

Nach einer kurzen Vorstellung der Gastgebergemeinde gab Barbara Streit als Kommunikationsbeauf-tragte der EMK einen Input zum Thema der Tagung: «Wie sag ich's meinem Nächsten?» Ein Fazit aus ih-rer Arbeit mit den Gemeinden ist: Es wird viel, oft aber nicht gezielt kom-muniziert. Anhand von Folien stellte sie ihre Theorie vor: Wir haben eine Corporate Identity, ein Produkt – das EMK Profil. Wir haben eine Mission

– das Mission Statement. Wir haben eine Vision – die Strategieziele.

Gezielt kommunizierenIn zwei Gruppenarbeiten besprachen wir folgende Fragen: Wieso bin ich (noch) in der EMK? Was macht die EMK aus? Wieder im Plenum, fragten wir: Wie kann eine gezielte Kommu-nikation in der Gemeinde gestärkt

5Kirche und Welt Nr. 10/2013

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DISTRIK BERN

Begegnungsfest für den Distrikt Bern in Thun

Der Stadt Bestes suchen

Legende: und was danach folgt …

Von Käthi Hiltbrand

Statt der üblichen Mitarbeitertagung am letzten Samstag im August, hat der Berner Distrikt etwas Neues ge-wagt und zusammen mit der EMK Thun am Sonntag, 25. August zu ei-nem Begegnungsfest eingeladen. Für einmal war nicht Schulung ange-sagt, sondern Feiern und Begegnun-gen über die eigene Gemeindegrenze hinaus.

Ein fröhliches Durcheinander

Aus acht verschiedenen Bezirken wa-ren Teilnehmende der Einladung zum Begegnungsfest gefolgt. Der Gottes-dienst begann mit der Aufforderung, aufzustehen und einander wirklich zu begegnen und zu grüssen. Es ver-gingen keine zehn Sekunden, da wa-ren die Gottesdienstbesucher aufge-standen und aufeinander zugegangen. Statt der andächtigen Stille herrschte ein fröhliches Durcheinander von Stimmen. Matthias Bünger, Pfarrer der gastgebenden Gemeinde, fand, da-mit sei das Ziel des Tages, einander zu begegnen, schon fast erreicht.

MittendrinDie Gemeinde und der Distriktsvor-stand gestalteten den Gottesdienst ge-meinsam. Das Thema lautete in An-lehnung an die Jahreslosung: «Suchet der Stadt Bestes» (Jer 29,7) und «…ha-ben hier keine bleibende Stadt…» (Hebr13,14). Wir leben in der Span-nung, hier in diesem Leben als Christ/innen unser Bestes zu geben, und andererseits loszulassen im Wis-sen, dass diese Welt vergänglich ist und wir eine Zukunft und Heimat bei Gott haben. Wir sind mittendrin – zwischen alles geben, sich voll einset-zen und andererseits loslassen, auf Gott vertrauen.

Sich einsetzen und loslassen

Nach dem Predigtteil gab es Gelegen-heit, in kleinen Gruppen miteinander auszutauschen, was das für uns be-deutet, wo wir der Stadt Bestes su-chen, wo wir loslassen müssen und was für die Gemeinde im Moment dran ist. Dazu gab es Gelegenheit, ge-rade in der kleinen Gruppe füreinan-der und die Anliegen zu beten.

VielfältigBeim anschliessenden Mittagessen gingen die Begegnungen weiter. Spä-ter gab es Gelegenheit zu einer Aus-tauschrunde, über das, was wir in den Gemeinden erleben. Von jeder Ge-meinde gab es etwas zu erzählen. Es war ein Freude, von der Vielfalt und dem reichen Leben in unserem Dist-rikt zu hören und den Menschen aus den verschiedenen Gemeinden zu be-gegnen. Das Thema des Tages geht für mich weiter: Suchet der Stadt Bestes

– da, wo wir hingestellt sind. Was ist das Beste heute für mich und meine Gemeinde in unserer Stadt oder unse-rem Dorf?

Begegnung: Beim gemeinsamen Feiern und Essen war viel Gelegenheit, miteinander auszutauschen.

4 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Vom Umgang mit Informationen und Menschen

Wie sag ich’s meinem Nächsten?werden? Als Beispiel zählte Barbara Streit auf, dass eine Analyse der Kom-munikation in der Gemeinde ge-machte werden könnte, sowie eine Analyse der Kommunikationsmittel, der Bezugsgruppen und der Kommu-nikatoren. Aufgrund dieser Ergeb-nisse werden dann Ziele formuliert und Massnamen abgeleitet.

Was sagen wir wem auf welchem Weg?

Wieder in Gruppen haben wir reali-sierbare Schritte zu einer gezielteren Kommunikation aufgeschrieben. Die Ergebnisse wurden für alle Teilneh-menden zusammengefasst und schriftlich weitergeleitet.

Wie Frieden wirdAm Nachmittag stellte Distriktsvor-steher Jörg Niederer, das Buch «Ana-tomie des Friedens» vor. Er zeigte auf, dass unser Verhalten aus einem «Herz im Frieden» oder «einem Herz im Kampf» kommen kann. Das «Boxen-denken», das im Buch beschrieben wird, war anregend und hilfreich. An-hand von einigen Passagen aus dem Buch hat Jörg Niederer uns dieses Thema näher gebracht und veran-schaulicht. Als Voraussetzung zur Kommunikation konnten diese Aus-führungen auch wieder mit dem Ta-gesthema in Verbindung gebracht werden. Mit der Feier des Abend-mahls wurde die Tagung beendet.

DISTRIKT NORD–OST

Kommunikation: Auch in den Pausen war der Austausch wichtig.

REAKTIONEN

Das sagten einige Teilnehmende nach der Tagung:«Am Thema Kommunikation sollte man ständig dranbleiben!»«Die Kommunikationskultur sollte überdacht, analysiert und verbessert werden!»«Die Impulse der Referate waren sehr interessant und anregend.»«Es wurde mir neu bewusst, wie wichtig gute, gezielte Kommunikation ist.»

Von Manuel Both

Rund 40 Teilnehmende trafen sich am 31. August in Wald ZH zur Mitar-beitertagung des Distrikts Nordost-schweiz. Die Kommunikation in den Gemeinden stand am Vormittag im Zentrum. Am Nachmittag ging es um die «Anatomie des Friedens».

Nach einer kurzen Vorstellung der Gastgebergemeinde gab Barbara Streit als Kommunikationsbeauf-tragte der EMK einen Input zum Thema der Tagung: «Wie sag ich's meinem Nächsten?» Ein Fazit aus ih-rer Arbeit mit den Gemeinden ist: Es wird viel, oft aber nicht gezielt kom-muniziert. Anhand von Folien stellte sie ihre Theorie vor: Wir haben eine Corporate Identity, ein Produkt – das EMK Profil. Wir haben eine Mission

– das Mission Statement. Wir haben eine Vision – die Strategieziele.

Gezielt kommunizierenIn zwei Gruppenarbeiten besprachen wir folgende Fragen: Wieso bin ich (noch) in der EMK? Was macht die EMK aus? Wieder im Plenum, fragten wir: Wie kann eine gezielte Kommu-nikation in der Gemeinde gestärkt

5Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 6: Kirche und Welt 10/2013

IHRE MEINUNG

Zu Kirche und Welt 08.2013, S. 6–7. und S. 10–11

MenschenfurchtBeim Lesen der Beiträge «Nehmen, was kommt?» und «Solches Wissen ist nicht moralisch verwerflich» stelle ich fest, dass wir in der EMK befürchten, verdächtigt werden zu können, jemanden zu verurteilen, jemandem «auf die Füsse zu treten». Menschenfurcht. Fragen wir doch einfach Gott, was er zu Abtreibung sagt. Worte wie «Du sollst nicht töten» (2 Mo 20,13, Mt 5,21, Jak 2,11) sprechen eine klare Sprache. Wo steht denn, wir müssten uns überlegen, ob wir uns in der Lage fühlen wür-den, dies oder jenes zu tun oder zu lassen? Eltern müssen nicht «ihre eigenen Möglichkeiten und Ressourcen beurteilen», sondern auf Gott vertrauen, der uns in jeder Situation hilft, der uns hält und trägt, dem nichts unmöglich ist. Wie können wir denn wissen, wozu wir in der Lage sind, ohne dass wir be-reits in der entsprechenden Lage waren? Wenn wir uns das überlegen, regiert Angst und Sorge und nicht Glauben und Vertrauen. … Ich vermisse in Kirche und Welt klare Stellungnahmen aufgrund der Bibel zu aktuellen Themen anstelle von humanistischen, der Zeit angepassten Meinungen. … Als Mutter eines Sohnes mit MMC und Hydrocephalus (im Volksmund: offener Rücken und Wasserkopf) weiss ich, wovon ich spreche.Regula Frohofer, Russikon

Zu Kirche und Welt 08.2013, S.6–11

Ein Stück Reich GottesAls Vater eines Jungen mit Down-Syndrom habe ich mich sehr gefreut, dass in Kirche und Welt dem Thema Pränataldiagnostik und den damit verbunde-nen Fragen so viel Raum gegeben wurde. Als ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins insieme 21 freut es mich auch, dass aus dessen offizieller Stellungnahme zitiert wurde. Ute Richter ist es gelungen, auf zwei Seiten die wesentlichen Aspekte der Thematik auf den Punkt zu bringen. In unserer Gesellschaft und leider auch unter Ärzten halten sich hartnäckig Vorurteile, die leider stark geprägt sind von präjudizierenden Begriffen. Die erste Frage bei einer Geburt lautet immer: Ist das Kind «gesund»? Das Gegen-teil von «gesund» ist «krank». Ein Kind mit einer Behinderung wie Trisomie 21 ist aber definitiv nicht «krank». Oder man spricht vom «Risiko», ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen. Folglich scheint ein Kind mit Trisomie 21 eine Ge-fahr oder etwas Schlimmes darzustellen! Nebst allem Schwierigen erleben wir mit unserem Sohn sehr viel Beglückendes! Menschen mit einer Behinderung können einem die Augen auftun für das Wesentliche im Leben, können einem auf eine besondere Art Liebe und Zuneigung zeigen. Ein Stück Reich Gottes! Eine andere Illusion ist der Machbarkeitswahn, dem unsere Gesellschaft verfallen ist. Die Errungenschaften der Medizin wecken den Anschein, man könne sich das perfekt glückliche Leben schmieden, mit dem Fernziel des un-sterblichen Menschen. In all diesem Bemühen um das vermeintlich perfekte Glück, und dazu gehört das Eliminieren von «unerwünschtem» Leben, ver-passt der Mensch dann das wahre Glück … Geprägt von der Leistungsgesell-schaft hätte ich manch Schönes verpasst ohne unseren etwas anderen Sohn. Ich bin dankbar, dass er mir hilft, meinen Lebensstil und meine Prioritäten immer wieder mal zu hinterfragen.Daniel Burri, Zürich

Agenda 17. – 20. OKTOBER, DO–SO

Gang nach Emmaus – für FrauenMännedorfKosten: ab CHF 350.–Infos / Anmeldung: Katharina Jenzer, Gebhartstrasse 22, 3097 Liebefeld

19. OKTOBER, SA

Gefällt mir: EMK auf Facebook, Twitter und Co.9.00–13.00 UhrEMK BernInfos / Anmeldung: Barbara Streit-Stettler, 044 299 30 86, [email protected]

26. OKTOBER, SA UND 9. NOVEMBER, SA

Wenn der Wind darüberweht … Stufen des LebensKennenlern- und LeiterkursKosten: ab CHF 85.–Infos / Anmeldung: Susanne Bühler, 062 897 08 24 , [email protected]

2. NOVEMBER, SA

fresh expressionsImpulse von new monasticism für den Gemeindeaufbau Ort: Kirchgemeindehaus Hard , ZürichZeit: 9.00–16.30 Uhr Kosten: CHF 100.–Infos: www.freshexpressions.ch

3.–9. NOVEMBER, SO–SA

Geistige Fitness dank Gehirnjoggingmit Ruth BaurHotel Artos, InterlakenKosten pro Person: ab CHF 762.–Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, [email protected]

6 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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AUS DEM KABINETT

Menschen in Frankreich in die Nachfolge Jesu führen

Den Gott des Lebens bezeugenVon Etienne Rudolph

Unsere Ortsgemeinden werden im-mer älter. Diese Wirklichkeit unse-rer Kirche kann uns entmutigen. Was sollen wir also tun? Uns wehmütig klagend an die ruhmreiche Vergan-genheit erinnern? Einfach unsere Ge-meinden schliessen, eine nach der anderen?

Besinnen wir uns darauf, wie unsere Vorgänger/innen gehandelt haben! Sie haben im Allgemeinen an uns ge-dacht: Sie haben sich in ihrer Zeit en-gagiert, aber haben dies mit einem Blick nach vorn getan. Wenn sie nur an sich und ihre Zeit gedacht hätten, wären wir nicht da, um darüber zu sprechen!

Vorwärts lebenDer dänische Philosoph und evange-lische Theologe Søren Kierkegaard hat geschrieben: «Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben aber muss man es vorwärts.» Es ist an uns, uns diese Aussage zu eigen zu machen, uns in sie zu vertiefen, über sie nachzudenken, um in unserer kirchlichen Arbeit besser zu handeln.

Etienne Rudolph: «Wie können wir das Evangelium bezeugen, hier und jetzt?»

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM OKTOBER

6.–8. Okt. Reformationskongress Zürich21.–23. Okt. Kabinett Polen28.–31. Okt. Pfarrerversammlung Alpina

Zeugen seinIch freue mich zu sehen, dass ver-schiedene unserer Gemeinden in Frankreich begonnen haben, über ihr gegenwärtiges Zeugnis und die Zu-kunft nachzudenken: Wie können wir heute Kirche sein und das Evange-lium bezeugen, hier und jetzt? Gewiss, diese Fragen sind nicht neu. Christ/innen stellen sie sich seit 2000 Jahren. Aber dann sehe ich, wie die Gemeinden von Colmar, Caveirac, Anduze, Strasbourg, Mont de Marsan den Versuch wagen, einen Weg zu fin-den, ihr Zeugnis hörbar werden zu lassen. Und ich kann nicht anders, als mich über diese kleinen und grossen Zeugnisse über den Gott des Lebens zu freuen. Immer wieder belebt er seine Kinder und hilft ihnen, die Ver-gangenheit zu analysieren, um in der Gegenwart besser zu leben und sich entschlossen der Zukunft zuzuwen-den.

Ermutigende BeispieleHier eine Arbeit mit Kindern des Quartiers, dort ein Engagement in der Stadt, andernorts eine Arbeit mit Theologiestudierenden der Stadt, noch einmal woanders eine Bibel-Aus-stellung. All das, ob gross oder klein, geschieht auf dem Hintergrund der Vergangenheit, aber in einer Ausrich-tung auf die Zukunft – sowohl auf jene der Gemeinde an ihrem jeweili-gen Ort, als auch auf jene der ange-sprochenen Personen, die sich ihrer-seits wieder engagieren werden … Eine grosse Ermutigung für alle Christ/innen, ebenfalls in diesem Sinne nachzudenken und zu handeln.

7Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 7: Kirche und Welt 10/2013

IHRE MEINUNG

Zu Kirche und Welt 08.2013, S. 6–7. und S. 10–11

MenschenfurchtBeim Lesen der Beiträge «Nehmen, was kommt?» und «Solches Wissen ist nicht moralisch verwerflich» stelle ich fest, dass wir in der EMK befürchten, verdächtigt werden zu können, jemanden zu verurteilen, jemandem «auf die Füsse zu treten». Menschenfurcht. Fragen wir doch einfach Gott, was er zu Abtreibung sagt. Worte wie «Du sollst nicht töten» (2 Mo 20,13, Mt 5,21, Jak 2,11) sprechen eine klare Sprache. Wo steht denn, wir müssten uns überlegen, ob wir uns in der Lage fühlen wür-den, dies oder jenes zu tun oder zu lassen? Eltern müssen nicht «ihre eigenen Möglichkeiten und Ressourcen beurteilen», sondern auf Gott vertrauen, der uns in jeder Situation hilft, der uns hält und trägt, dem nichts unmöglich ist. Wie können wir denn wissen, wozu wir in der Lage sind, ohne dass wir be-reits in der entsprechenden Lage waren? Wenn wir uns das überlegen, regiert Angst und Sorge und nicht Glauben und Vertrauen. … Ich vermisse in Kirche und Welt klare Stellungnahmen aufgrund der Bibel zu aktuellen Themen anstelle von humanistischen, der Zeit angepassten Meinungen. … Als Mutter eines Sohnes mit MMC und Hydrocephalus (im Volksmund: offener Rücken und Wasserkopf) weiss ich, wovon ich spreche.Regula Frohofer, Russikon

Zu Kirche und Welt 08.2013, S.6–11

Ein Stück Reich GottesAls Vater eines Jungen mit Down-Syndrom habe ich mich sehr gefreut, dass in Kirche und Welt dem Thema Pränataldiagnostik und den damit verbunde-nen Fragen so viel Raum gegeben wurde. Als ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins insieme 21 freut es mich auch, dass aus dessen offizieller Stellungnahme zitiert wurde. Ute Richter ist es gelungen, auf zwei Seiten die wesentlichen Aspekte der Thematik auf den Punkt zu bringen. In unserer Gesellschaft und leider auch unter Ärzten halten sich hartnäckig Vorurteile, die leider stark geprägt sind von präjudizierenden Begriffen. Die erste Frage bei einer Geburt lautet immer: Ist das Kind «gesund»? Das Gegen-teil von «gesund» ist «krank». Ein Kind mit einer Behinderung wie Trisomie 21 ist aber definitiv nicht «krank». Oder man spricht vom «Risiko», ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen. Folglich scheint ein Kind mit Trisomie 21 eine Ge-fahr oder etwas Schlimmes darzustellen! Nebst allem Schwierigen erleben wir mit unserem Sohn sehr viel Beglückendes! Menschen mit einer Behinderung können einem die Augen auftun für das Wesentliche im Leben, können einem auf eine besondere Art Liebe und Zuneigung zeigen. Ein Stück Reich Gottes! Eine andere Illusion ist der Machbarkeitswahn, dem unsere Gesellschaft verfallen ist. Die Errungenschaften der Medizin wecken den Anschein, man könne sich das perfekt glückliche Leben schmieden, mit dem Fernziel des un-sterblichen Menschen. In all diesem Bemühen um das vermeintlich perfekte Glück, und dazu gehört das Eliminieren von «unerwünschtem» Leben, ver-passt der Mensch dann das wahre Glück … Geprägt von der Leistungsgesell-schaft hätte ich manch Schönes verpasst ohne unseren etwas anderen Sohn. Ich bin dankbar, dass er mir hilft, meinen Lebensstil und meine Prioritäten immer wieder mal zu hinterfragen.Daniel Burri, Zürich

Agenda 17. – 20. OKTOBER, DO–SO

Gang nach Emmaus – für FrauenMännedorfKosten: ab CHF 350.–Infos / Anmeldung: Katharina Jenzer, Gebhartstrasse 22, 3097 Liebefeld

19. OKTOBER, SA

Gefällt mir: EMK auf Facebook, Twitter und Co.9.00–13.00 UhrEMK BernInfos / Anmeldung: Barbara Streit-Stettler, 044 299 30 86, [email protected]

26. OKTOBER, SA UND 9. NOVEMBER, SA

Wenn der Wind darüberweht … Stufen des LebensKennenlern- und LeiterkursKosten: ab CHF 85.–Infos / Anmeldung: Susanne Bühler, 062 897 08 24 , [email protected]

2. NOVEMBER, SA

fresh expressionsImpulse von new monasticism für den Gemeindeaufbau Ort: Kirchgemeindehaus Hard , ZürichZeit: 9.00–16.30 Uhr Kosten: CHF 100.–Infos: www.freshexpressions.ch

3.–9. NOVEMBER, SO–SA

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6 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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AUS DEM KABINETT

Menschen in Frankreich in die Nachfolge Jesu führen

Den Gott des Lebens bezeugenVon Etienne Rudolph

Unsere Ortsgemeinden werden im-mer älter. Diese Wirklichkeit unse-rer Kirche kann uns entmutigen. Was sollen wir also tun? Uns wehmütig klagend an die ruhmreiche Vergan-genheit erinnern? Einfach unsere Ge-meinden schliessen, eine nach der anderen?

Besinnen wir uns darauf, wie unsere Vorgänger/innen gehandelt haben! Sie haben im Allgemeinen an uns ge-dacht: Sie haben sich in ihrer Zeit en-gagiert, aber haben dies mit einem Blick nach vorn getan. Wenn sie nur an sich und ihre Zeit gedacht hätten, wären wir nicht da, um darüber zu sprechen!

Vorwärts lebenDer dänische Philosoph und evange-lische Theologe Søren Kierkegaard hat geschrieben: «Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben aber muss man es vorwärts.» Es ist an uns, uns diese Aussage zu eigen zu machen, uns in sie zu vertiefen, über sie nachzudenken, um in unserer kirchlichen Arbeit besser zu handeln.

Etienne Rudolph: «Wie können wir das Evangelium bezeugen, hier und jetzt?»

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM OKTOBER

6.–8. Okt. Reformationskongress Zürich21.–23. Okt. Kabinett Polen28.–31. Okt. Pfarrerversammlung Alpina

Zeugen seinIch freue mich zu sehen, dass ver-schiedene unserer Gemeinden in Frankreich begonnen haben, über ihr gegenwärtiges Zeugnis und die Zu-kunft nachzudenken: Wie können wir heute Kirche sein und das Evange-lium bezeugen, hier und jetzt? Gewiss, diese Fragen sind nicht neu. Christ/innen stellen sie sich seit 2000 Jahren. Aber dann sehe ich, wie die Gemeinden von Colmar, Caveirac, Anduze, Strasbourg, Mont de Marsan den Versuch wagen, einen Weg zu fin-den, ihr Zeugnis hörbar werden zu lassen. Und ich kann nicht anders, als mich über diese kleinen und grossen Zeugnisse über den Gott des Lebens zu freuen. Immer wieder belebt er seine Kinder und hilft ihnen, die Ver-gangenheit zu analysieren, um in der Gegenwart besser zu leben und sich entschlossen der Zukunft zuzuwen-den.

Ermutigende BeispieleHier eine Arbeit mit Kindern des Quartiers, dort ein Engagement in der Stadt, andernorts eine Arbeit mit Theologiestudierenden der Stadt, noch einmal woanders eine Bibel-Aus-stellung. All das, ob gross oder klein, geschieht auf dem Hintergrund der Vergangenheit, aber in einer Ausrich-tung auf die Zukunft – sowohl auf jene der Gemeinde an ihrem jeweili-gen Ort, als auch auf jene der ange-sprochenen Personen, die sich ihrer-seits wieder engagieren werden … Eine grosse Ermutigung für alle Christ/innen, ebenfalls in diesem Sinne nachzudenken und zu handeln.

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Page 8: Kirche und Welt 10/2013

Auf der Suche nach einer Wirtschaft, die dem Leben dient

Grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten?Von Sigmar Friedrich

Wenn die Wirtschaft weniger wächst – eine ungemütliche Vorstellung. Wenn sie gar nicht mehr wächst – Krisenzeit. Ist mehr Wachstum in je-dem Fall besser? Seit den Krisen in der Finanzwelt mehren sich die Stim-men, die Alternativen suchen. Sie halten das Versprechen eines gren-zenlosen Wachstums für einen My-thos. Und sie fördern eine Diskussion über die Werte, die wirtschaftliches Handeln leiten.

Auf den ersten Platz der Bestsellerlis-ten hat es unter den kritischen Den-kern der tschechische Ökonom Tomás Sedlácek geschafft mit seinem Buch «Die Ökonomie von Gut und Böse». Da-rin fragt er unter anderem nach den Überzeugungen, die als fast unhinter-fragbare Glaubenssätze hinter wirt-schaftlichem Handeln stehen. Zu die-sen gehört die Vorstellung, dass es der Wirtschaft nur dann gut gehe, wenn sie unter dem Vorzeichen von Fort-schritt und Wachstum steht. Woher kommt diese Vorstellung?

Ewiger KreislaufSedlácek geht auf seiner Spurensuche weit hinab in die Geschichte. Er be-ginnt beim Gilgamesch-Epos, dem äl-testen literarischen Werk der Mensch-heit, das im Gebiet des heutigen Irak entstanden ist. Seine Suche führt ihn weiter durch das Alte Testament, zu den griechischen Denkern, ins Neue Testament und zu den daran anschliessenden Theologen bis hin zu den Vordenkern der Wirtschaftslehre. Im Gilgamesch-Epos und bei den äl-teren griechischen Denkern herrscht ein zyklisches Denken: Gleiches er-eignet sich immer wieder – wie bei den Jahreszeiten. Meist liegt das gol-dene Zeitalter in der Vergangenheit.

Künftiges HeilIm hebräischen Denken und bei den jüngeren griechischen Philosophen entwickelt sich ein lineares Verständ-nis: Zeit bewegt sich nicht kreisför-mig, sondern ist wie eine Linie, die sich in Abschnitte unterteilen lässt. Die Menschheit entwickelt sich. Die Zukunft verspricht besser zu sein, als es die Vergangenheit war. In der Bibel

nährt sich diese Hoffnung aus dem Vertrauen darauf, dass Gott die Welt vollendet. Spätestens seit der Aufklärung wird diese Erwartung säkularisiert: Das Paradies liegt nun in der Zukunft und wird zu einer Aufgabe der Menschheit, die sie durch steten Fort-schritt in Technik und Wissenschaft zu verwirklichen hat. Die Erfüllung dieser Hoffnung scheint jeder Genera-tion greifbar nahe.

Unersättliche Wirtschaft«Einerseits hat das Streben nach Fort-schritt wirklichen Fortschritt ermög-licht. … Auf der anderen Seite bleibt die Frage, ob wir zufriedener sind», schreibt Sedlá cek. «Wir wissen nicht nur nicht, wie wir Zufriedenheit errei-chen können, sondern das ist nicht ein-mal besonders wünschenswert». (298) Denn die Wirtschaft fusst auf Situati-onen, in denen Menschen nicht satt sind und mehr konsumieren wollen.

Verheerende FolgenDie Fixierung auf das Wachstum hat Folgen. Zum Beispiel werden die Res-

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sourcen knapper und entsprechend teurer. Die Belastung der Umwelt wird immer grösser. Ökonomische Grund-regeln werden missachtet, wie jene, die sich in der Josefsgeschichte (Gen 41) findet: In guten Zeiten spare für Zeiten, in denen Mangel herrscht. Um die Konjunktur nicht zu bremsen ha-ben die Staaten in Europa dagegen lange Zeit auch in den guten Jahren weiter Schulden gemacht.

Biblische LösungAls Richtung, in der eine Lösung für den Zwang zur Maximierung gesucht werden sollte, schlägt Sedlácek eine «Sabbat-Ökonomie» vor. Das Sabbat-Gebot befehle dem Menschen, auszu-ruhen und das, was er erarbeitet hat, zu geniessen. Das biblische Gebot, den Feiertag zu heiligen, steht dabei für eine Ökonomie, die nicht mehr ge-trieben ist von (der Angst vor) der Knappheit, sondern getragen wird vom Vertrauen, dass für alle genug da ist, wie der Theologe Franz Segbers es formuliert.

Grundlegender WandelDass damit ein Umbau verbunden ist, der tief in die aktuelle Gesellschafts-ordnung eingreift, wird deutlich, wenn man einen Blick auf alternative Wirtschaftsmodelle wirft. Das Modell der «Gemeinwohl-Ökonomie» möchte zum Beispiel wirtschaftlichen Erfolg

WEITER LESEN

Tomáš Sedlácek, Die Ökonomie von Gut und Böse, 2012, CHF 37.90Franz Segbers, Biblische Sabbatökonomie als Ökonomie des Genug für alle, 2010: is.gd/7RgNbOPetra Pinzler, Abschied vom Wachstum, DIE ZEIT, 8.12.2011: is.gd/8nX8rK

www.gemeinwohl-oekonomie.org

www.postwachstumsoekonomie.org

www.anders-wachsen.de «Wirtschaften im Dienst des Lebens»: Hintergrundtext (engl.)

is.gd/SQVyVi, Verabschiedeter Text (engl.) is.gd/U4VuWKEin Wort zur sozialen Lage. ZK der EmK in Deutschland is.gd/ZFHGMrGilgamesch-Epos: is.gd/X68ldF

nicht mehr allein an finanziellen Kri-terien messen, sondern an einer «Ge-meinwohl-Bilanz». In diese fliesst ein, wie sich Unternehmen in Fragen der Menschenwürde, der Solidarität, der ökologischen Nachhaltigkeit, der so-zialen Gerechtigkeit und der Transpa-renz verhalten haben. Ein rechtlicher Rahmen soll Gemeinwohlstreben und Kooperation zwischen Unternehmen fördern und Gewinnstreben und Kon-kurrenz sanktionieren. Das bringt tiefe Eingriffe in die Eigentumsver-hältnisse mit sich. Auch die Modelle einer «Postwachs-tumsgesellschaft», die in Frankreich, Kanada, den USA und Deutschland diskutiert werden, wollen mehr öf-fentliches und weniger privates Ei-gentum. Produkte sollen stärker regi-onal produziert und wieder verkauft werden. Altes soll repariert und nicht

weggeworfen werden. Das heisst auch: Aussteigen aus der Konsum-mühle, die ständig Neues bringt und Neues braucht. Wir haben doch längst genug, oder?

Bekannte GeschichteManches erinnert an die Geschichte des Manna in der Wüste (Ex 16,11-36): Es hat genug für alle. Jede/r be-kommt, soviel sie/er benötigt. Über die ökonomischen Modelle hinaus er-zählt die biblische Geschichte davon, dass so zu leben eine Frage des Gott-vertrauens und des Gehorsams ist (Ex 16,28). Ob Christ/innen ganz vorne mit dabei sind bei einer Lebensgestal-tung, die nicht dem Mammon, son-dern dem Leben dient und dankbar aus der gegebenen Fülle lebt?

Zufrieden: Das biblische Sabbatgebot inspiriert zu einer anderen Ausrichtung wirtschaftlichen Handelns.

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Page 9: Kirche und Welt 10/2013

Auf der Suche nach einer Wirtschaft, die dem Leben dient

Grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten?Von Sigmar Friedrich

Wenn die Wirtschaft weniger wächst – eine ungemütliche Vorstellung. Wenn sie gar nicht mehr wächst – Krisenzeit. Ist mehr Wachstum in je-dem Fall besser? Seit den Krisen in der Finanzwelt mehren sich die Stim-men, die Alternativen suchen. Sie halten das Versprechen eines gren-zenlosen Wachstums für einen My-thos. Und sie fördern eine Diskussion über die Werte, die wirtschaftliches Handeln leiten.

Auf den ersten Platz der Bestsellerlis-ten hat es unter den kritischen Den-kern der tschechische Ökonom Tomás Sedlácek geschafft mit seinem Buch «Die Ökonomie von Gut und Böse». Da-rin fragt er unter anderem nach den Überzeugungen, die als fast unhinter-fragbare Glaubenssätze hinter wirt-schaftlichem Handeln stehen. Zu die-sen gehört die Vorstellung, dass es der Wirtschaft nur dann gut gehe, wenn sie unter dem Vorzeichen von Fort-schritt und Wachstum steht. Woher kommt diese Vorstellung?

Ewiger KreislaufSedlácek geht auf seiner Spurensuche weit hinab in die Geschichte. Er be-ginnt beim Gilgamesch-Epos, dem äl-testen literarischen Werk der Mensch-heit, das im Gebiet des heutigen Irak entstanden ist. Seine Suche führt ihn weiter durch das Alte Testament, zu den griechischen Denkern, ins Neue Testament und zu den daran anschliessenden Theologen bis hin zu den Vordenkern der Wirtschaftslehre. Im Gilgamesch-Epos und bei den äl-teren griechischen Denkern herrscht ein zyklisches Denken: Gleiches er-eignet sich immer wieder – wie bei den Jahreszeiten. Meist liegt das gol-dene Zeitalter in der Vergangenheit.

Künftiges HeilIm hebräischen Denken und bei den jüngeren griechischen Philosophen entwickelt sich ein lineares Verständ-nis: Zeit bewegt sich nicht kreisför-mig, sondern ist wie eine Linie, die sich in Abschnitte unterteilen lässt. Die Menschheit entwickelt sich. Die Zukunft verspricht besser zu sein, als es die Vergangenheit war. In der Bibel

nährt sich diese Hoffnung aus dem Vertrauen darauf, dass Gott die Welt vollendet. Spätestens seit der Aufklärung wird diese Erwartung säkularisiert: Das Paradies liegt nun in der Zukunft und wird zu einer Aufgabe der Menschheit, die sie durch steten Fort-schritt in Technik und Wissenschaft zu verwirklichen hat. Die Erfüllung dieser Hoffnung scheint jeder Genera-tion greifbar nahe.

Unersättliche Wirtschaft«Einerseits hat das Streben nach Fort-schritt wirklichen Fortschritt ermög-licht. … Auf der anderen Seite bleibt die Frage, ob wir zufriedener sind», schreibt Sedlá cek. «Wir wissen nicht nur nicht, wie wir Zufriedenheit errei-chen können, sondern das ist nicht ein-mal besonders wünschenswert». (298) Denn die Wirtschaft fusst auf Situati-onen, in denen Menschen nicht satt sind und mehr konsumieren wollen.

Verheerende FolgenDie Fixierung auf das Wachstum hat Folgen. Zum Beispiel werden die Res-

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sourcen knapper und entsprechend teurer. Die Belastung der Umwelt wird immer grösser. Ökonomische Grund-regeln werden missachtet, wie jene, die sich in der Josefsgeschichte (Gen 41) findet: In guten Zeiten spare für Zeiten, in denen Mangel herrscht. Um die Konjunktur nicht zu bremsen ha-ben die Staaten in Europa dagegen lange Zeit auch in den guten Jahren weiter Schulden gemacht.

Biblische LösungAls Richtung, in der eine Lösung für den Zwang zur Maximierung gesucht werden sollte, schlägt Sedlácek eine «Sabbat-Ökonomie» vor. Das Sabbat-Gebot befehle dem Menschen, auszu-ruhen und das, was er erarbeitet hat, zu geniessen. Das biblische Gebot, den Feiertag zu heiligen, steht dabei für eine Ökonomie, die nicht mehr ge-trieben ist von (der Angst vor) der Knappheit, sondern getragen wird vom Vertrauen, dass für alle genug da ist, wie der Theologe Franz Segbers es formuliert.

Grundlegender WandelDass damit ein Umbau verbunden ist, der tief in die aktuelle Gesellschafts-ordnung eingreift, wird deutlich, wenn man einen Blick auf alternative Wirtschaftsmodelle wirft. Das Modell der «Gemeinwohl-Ökonomie» möchte zum Beispiel wirtschaftlichen Erfolg

WEITER LESEN

Tomáš Sedlácek, Die Ökonomie von Gut und Böse, 2012, CHF 37.90Franz Segbers, Biblische Sabbatökonomie als Ökonomie des Genug für alle, 2010: is.gd/7RgNbOPetra Pinzler, Abschied vom Wachstum, DIE ZEIT, 8.12.2011: is.gd/8nX8rK

www.gemeinwohl-oekonomie.org

www.postwachstumsoekonomie.org

www.anders-wachsen.de «Wirtschaften im Dienst des Lebens»: Hintergrundtext (engl.)

is.gd/SQVyVi, Verabschiedeter Text (engl.) is.gd/U4VuWKEin Wort zur sozialen Lage. ZK der EmK in Deutschland is.gd/ZFHGMrGilgamesch-Epos: is.gd/X68ldF

nicht mehr allein an finanziellen Kri-terien messen, sondern an einer «Ge-meinwohl-Bilanz». In diese fliesst ein, wie sich Unternehmen in Fragen der Menschenwürde, der Solidarität, der ökologischen Nachhaltigkeit, der so-zialen Gerechtigkeit und der Transpa-renz verhalten haben. Ein rechtlicher Rahmen soll Gemeinwohlstreben und Kooperation zwischen Unternehmen fördern und Gewinnstreben und Kon-kurrenz sanktionieren. Das bringt tiefe Eingriffe in die Eigentumsver-hältnisse mit sich. Auch die Modelle einer «Postwachs-tumsgesellschaft», die in Frankreich, Kanada, den USA und Deutschland diskutiert werden, wollen mehr öf-fentliches und weniger privates Ei-gentum. Produkte sollen stärker regi-onal produziert und wieder verkauft werden. Altes soll repariert und nicht

weggeworfen werden. Das heisst auch: Aussteigen aus der Konsum-mühle, die ständig Neues bringt und Neues braucht. Wir haben doch längst genug, oder?

Bekannte GeschichteManches erinnert an die Geschichte des Manna in der Wüste (Ex 16,11-36): Es hat genug für alle. Jede/r be-kommt, soviel sie/er benötigt. Über die ökonomischen Modelle hinaus er-zählt die biblische Geschichte davon, dass so zu leben eine Frage des Gott-vertrauens und des Gehorsams ist (Ex 16,28). Ob Christ/innen ganz vorne mit dabei sind bei einer Lebensgestal-tung, die nicht dem Mammon, son-dern dem Leben dient und dankbar aus der gegebenen Fülle lebt?

Zufrieden: Das biblische Sabbatgebot inspiriert zu einer anderen Ausrichtung wirtschaftlichen Handelns.

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Page 10: Kirche und Welt 10/2013

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Wie Solidarität in der EMK gelebt wird

«Wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel»Von Peter Binder

«Christus war reich, wurde aber um euretwillen arm, damit ihr durch seine Armut reich werdet» (2.Kor 8,9) schreibt Paulus – und fordert die Gemeinde in Korinth damit auf, für die Gemeinde in Jerusalem Geld zu geben, damit «euer Überfluss ihren Mangel aufwiege» (2.Kor 8,14). In der EMK hat diese Solidarität eine lange und gute Tradition.

Wir leben in einer globalen Welt. Je nach Standpunkt empfinden wir die positiven Errungenschaften oder die negativen Einflüsse als Vor- oder Nachteile. Der Methodismus als welt-umspannende Bewegung ist schon früh global tätig gewesen – sehr zum Nutzen der Verbreitung ihres Glau-bens. Als EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika sind wir Teil dieses Netz-werks im Rahmen der United Methodist Church und stolz darauf, einer weltweiten Kirche anzugehören. Schliesslich macht der Glaube nicht an Landes- und Kulturgrenzen halt.

Das grösste RisikoEine der grossen Schweizer Banken hat zum «globalen» Thema Risiko eine brisante Studie veröffentlicht. Über 1000 Experten des World Economic Forums (WEF) gaben an, welche Be-drohungen am ehesten eintreten können und welche Schäden dadurch verursacht würden. Nicht Immigrati-onsfragen, Kriege, Terror, Umwelt-fragen wie Klimawandel oder Was-sermanko, Gesundheitsfragen oder Bevölkerungswachstum liegen an der Spitze. Nein: Das grösste Risiko sind die massiven Einkommensunter-schiede und die grösser werdende Kluft zwischen den ärmsten und den reichsten Einwohnern eines Landes.

Die eigentliche AufgabeUnsere Kirche in den USA nutzt die Entwicklung der globalen Welt und vernetzt die Gemeinden durch ein gut entwickeltes System von Datenaus-tausch. Die hilfreichen Auswertungen zeigen, dass lediglich 2% der gesam-ten Einnahmen für administrative Zwecke der Gesamtkirche verwendet werden. Der Rest bleibt in den Jährli-

chen Konferenzen und den Gemein-den für ihre eigentliche Aufgabe, Menschen in die Nachfolge Christi zu führen.

Worauf es ankommtIn den anderen Regionen der weltwei-ten EMK gibt es diese Vernetzung nicht, da die Datensysteme nicht kom-patibel sind. Eine Untersuchung des Autors hat ergeben, dass die Kirche in den USA grosse Geldmengen an Ga-ben zusammenträgt, weil viele Men-schen dazu beitragen können. In Eu-ropa sind die Kirchen kleiner. Dafür leisten die einzelnen Mitglieder grös-sere Beiträge. Dies hängt unter ande-rem auch von Wirtschaftsfaktoren wie etwa dem Bruttoinlandprodukt ab, wobei Norwegen den höchsten Wert der EMK-Länder in Europa aus-weist. Paulus schreibt dazu: «Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel» (2. Kor 8, 15). Nun kommt es auf das Tun an.

Weitsicht: Peter Binder arbeitet im Ausschuss für Finanzen und Administration der Generalkonferenz mit.

10 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Die Zahlstelle unterstützt Gemeindegründungen

Finanzen für das Reich GottesVon Gisbert Dörr

Seit April 2011 arbeite ich für die EMK. 50% meiner Arbeitskraft setze ich für die Zahlstelle der EMK ein – ein Werk, das mehr als 100 Jahre alt ist und mit Geld zu tun hat. Die Idee dahinter: Finanzielle Mittel zu be-schaffen, mit denen in der Schweiz Gemeindegründungen möglich wer-den, ohne sich von Banken abhängig zu machen. Nun bin ich ein Teil dieser Idee.

Darf eine Kirche überhaupt eine Insti-tution wie die Zahlstelle haben? – Christ/innen sind gerufen, die von Gott anvertrauten Gaben in Verant-wortung ihm gegenüber zu verwalten. Die Arbeit bei der Zahlstelle hat mir eine neue Seite dieser Verwalterschaft aufgezeigt: Hier wird nicht gesam-melt, um es für sich zu behalten, son-dern um das Geld mit Weitsicht zur Verfügung zu stellen und einzusetzen.

Nachhaltig einsetzenDie Zahlstelle bietet die Möglichkeit sich für eine Anlage zu entscheiden, die neben einer verantwortlichen Ren-dite auch eine nachhaltige Nutzung der Gelder ermöglicht. Auf jeden Fall

ist sie eine Anlage jenseits von Boni-Diskussion und Shareholder-Habgier und setzt ein klares Bekenntnis für einen nachhaltigen Umgang mit Geld.

Fachliches Wissen und Vertrauen in Gott

Das Reich bauenAuch die Verantwortlichen in den Gre-mien, die diese Gelder einsetzen, ha-ben den Auftrag zu verantwortungs-voller Verwalterschaft. Um diese wahrzunehmen, braucht es eine Vi-sion und den festen Glauben für das, was wir damit machen sollen. Dabei sind Diskussionen darüber, wie diese Gelder richtig eingesetzt werden, so alt wie die Zahlstelle selbst – und ebenso spannend. Der Bau des Reiches Gottes dient vor allem dazu, Menschen mit Jesus Christus bekannt zu machen, die Wahrheiten, die durch seinen Tod am Kreuz manifestiert wurden, für alle erkennbar und in Ihrer Klarheit zur Sicherheit für uns und andere werden zulassen.

Gott vertrauenDie Fragen: «Wofür konkret setzen wir die Gelder ein?» und «Wie gehen wir mit den Risiken um?» bleiben he-rausfordernd. Mich ermutigt es, wenn ich erlebe, wie fachliche Weitsicht, persönliche Verantwortung und gros-ses Vertrauen in Gott bei den Ent-scheidungen zum Tragen kommen. Es bestärkt mich auch in meiner persön-lichen Verwalterschaft. Die Gewiss-heit, dass Gottes Geist jeden, der sich mit der Zahlstelle befasst, in seiner individuellen und solidarischen Ver-antwortung führt, gibt mir jeden Tag die Sicherheit und macht mir Mut für die Aufgabe in der Zahlstelle! Darf also die EMK überhaupt eine Institution wie die Zahlstelle haben? Ja, für mich hat die Zahlstelle in der EMK einen festen Platz. Es war sehr weitsichtig, was ihre Gründer vor über 100 Jahren ins Leben gerufen haben.

Gisbert Dörr: «Die Zahlstelle bietet verantwortliche Rendite und nachhaltige Nutzung der angelegten Gelder.»

11Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 11: Kirche und Welt 10/2013

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Wie Solidarität in der EMK gelebt wird

«Wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel»Von Peter Binder

«Christus war reich, wurde aber um euretwillen arm, damit ihr durch seine Armut reich werdet» (2.Kor 8,9) schreibt Paulus – und fordert die Gemeinde in Korinth damit auf, für die Gemeinde in Jerusalem Geld zu geben, damit «euer Überfluss ihren Mangel aufwiege» (2.Kor 8,14). In der EMK hat diese Solidarität eine lange und gute Tradition.

Wir leben in einer globalen Welt. Je nach Standpunkt empfinden wir die positiven Errungenschaften oder die negativen Einflüsse als Vor- oder Nachteile. Der Methodismus als welt-umspannende Bewegung ist schon früh global tätig gewesen – sehr zum Nutzen der Verbreitung ihres Glau-bens. Als EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika sind wir Teil dieses Netz-werks im Rahmen der United Methodist Church und stolz darauf, einer weltweiten Kirche anzugehören. Schliesslich macht der Glaube nicht an Landes- und Kulturgrenzen halt.

Das grösste RisikoEine der grossen Schweizer Banken hat zum «globalen» Thema Risiko eine brisante Studie veröffentlicht. Über 1000 Experten des World Economic Forums (WEF) gaben an, welche Be-drohungen am ehesten eintreten können und welche Schäden dadurch verursacht würden. Nicht Immigrati-onsfragen, Kriege, Terror, Umwelt-fragen wie Klimawandel oder Was-sermanko, Gesundheitsfragen oder Bevölkerungswachstum liegen an der Spitze. Nein: Das grösste Risiko sind die massiven Einkommensunter-schiede und die grösser werdende Kluft zwischen den ärmsten und den reichsten Einwohnern eines Landes.

Die eigentliche AufgabeUnsere Kirche in den USA nutzt die Entwicklung der globalen Welt und vernetzt die Gemeinden durch ein gut entwickeltes System von Datenaus-tausch. Die hilfreichen Auswertungen zeigen, dass lediglich 2% der gesam-ten Einnahmen für administrative Zwecke der Gesamtkirche verwendet werden. Der Rest bleibt in den Jährli-

chen Konferenzen und den Gemein-den für ihre eigentliche Aufgabe, Menschen in die Nachfolge Christi zu führen.

Worauf es ankommtIn den anderen Regionen der weltwei-ten EMK gibt es diese Vernetzung nicht, da die Datensysteme nicht kom-patibel sind. Eine Untersuchung des Autors hat ergeben, dass die Kirche in den USA grosse Geldmengen an Ga-ben zusammenträgt, weil viele Men-schen dazu beitragen können. In Eu-ropa sind die Kirchen kleiner. Dafür leisten die einzelnen Mitglieder grös-sere Beiträge. Dies hängt unter ande-rem auch von Wirtschaftsfaktoren wie etwa dem Bruttoinlandprodukt ab, wobei Norwegen den höchsten Wert der EMK-Länder in Europa aus-weist. Paulus schreibt dazu: «Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel» (2. Kor 8, 15). Nun kommt es auf das Tun an.

Weitsicht: Peter Binder arbeitet im Ausschuss für Finanzen und Administration der Generalkonferenz mit.

10 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Die Zahlstelle unterstützt Gemeindegründungen

Finanzen für das Reich GottesVon Gisbert Dörr

Seit April 2011 arbeite ich für die EMK. 50% meiner Arbeitskraft setze ich für die Zahlstelle der EMK ein – ein Werk, das mehr als 100 Jahre alt ist und mit Geld zu tun hat. Die Idee dahinter: Finanzielle Mittel zu be-schaffen, mit denen in der Schweiz Gemeindegründungen möglich wer-den, ohne sich von Banken abhängig zu machen. Nun bin ich ein Teil dieser Idee.

Darf eine Kirche überhaupt eine Insti-tution wie die Zahlstelle haben? – Christ/innen sind gerufen, die von Gott anvertrauten Gaben in Verant-wortung ihm gegenüber zu verwalten. Die Arbeit bei der Zahlstelle hat mir eine neue Seite dieser Verwalterschaft aufgezeigt: Hier wird nicht gesam-melt, um es für sich zu behalten, son-dern um das Geld mit Weitsicht zur Verfügung zu stellen und einzusetzen.

Nachhaltig einsetzenDie Zahlstelle bietet die Möglichkeit sich für eine Anlage zu entscheiden, die neben einer verantwortlichen Ren-dite auch eine nachhaltige Nutzung der Gelder ermöglicht. Auf jeden Fall

ist sie eine Anlage jenseits von Boni-Diskussion und Shareholder-Habgier und setzt ein klares Bekenntnis für einen nachhaltigen Umgang mit Geld.

Fachliches Wissen und Vertrauen in Gott

Das Reich bauenAuch die Verantwortlichen in den Gre-mien, die diese Gelder einsetzen, ha-ben den Auftrag zu verantwortungs-voller Verwalterschaft. Um diese wahrzunehmen, braucht es eine Vi-sion und den festen Glauben für das, was wir damit machen sollen. Dabei sind Diskussionen darüber, wie diese Gelder richtig eingesetzt werden, so alt wie die Zahlstelle selbst – und ebenso spannend. Der Bau des Reiches Gottes dient vor allem dazu, Menschen mit Jesus Christus bekannt zu machen, die Wahrheiten, die durch seinen Tod am Kreuz manifestiert wurden, für alle erkennbar und in Ihrer Klarheit zur Sicherheit für uns und andere werden zulassen.

Gott vertrauenDie Fragen: «Wofür konkret setzen wir die Gelder ein?» und «Wie gehen wir mit den Risiken um?» bleiben he-rausfordernd. Mich ermutigt es, wenn ich erlebe, wie fachliche Weitsicht, persönliche Verantwortung und gros-ses Vertrauen in Gott bei den Ent-scheidungen zum Tragen kommen. Es bestärkt mich auch in meiner persön-lichen Verwalterschaft. Die Gewiss-heit, dass Gottes Geist jeden, der sich mit der Zahlstelle befasst, in seiner individuellen und solidarischen Ver-antwortung führt, gibt mir jeden Tag die Sicherheit und macht mir Mut für die Aufgabe in der Zahlstelle! Darf also die EMK überhaupt eine Institution wie die Zahlstelle haben? Ja, für mich hat die Zahlstelle in der EMK einen festen Platz. Es war sehr weitsichtig, was ihre Gründer vor über 100 Jahren ins Leben gerufen haben.

Gisbert Dörr: «Die Zahlstelle bietet verantwortliche Rendite und nachhaltige Nutzung der angelegten Gelder.»

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Page 12: Kirche und Welt 10/2013

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Ein Blick auf das Geld in Bibel und Gesellschaft

Gott schenkt «finanzielle Freiheit»Von Elisabeth Roser

Das «Mammon Dossier 2.0» von ChristNet zum Thema «Geld oder Geist?» – wer will das schon lesen?! Gleich vorweg: Es lohnt sich, darin einzutauchen.

Das Mammon-Dossier greift Themen auf, die uns im Alltag betreffen, wie: • Steuern/Geld ohne Arbeit? • Genug ist genug –

mit «genug» leben.• Gott wird im Persönlichen und

Politischen sichtbar durch unsere praktische Nächstenliebe.

• Mammon hat Macht in der Schweiz und beherrscht unser Denken und unsere Politik.

• Wir brauchen neue biblische Barmherzigkeit.

Jesus folgenEs hat mich begeistert, wie das Mam-mon-Dossier vom Studium der gesell-schaftlichen und wirtschaftlichen Zu-sammenhänge her differenziert und fundiert aufzeigt, wo und wie «das liebe Geld» mich und unsere Schweiz beeinflussen und versklaven will. Ohne erhobenen Drohfinger werden wir ermutigt, auf persönlicher und ge-

sellschaftlicher Ebene in den Fuss-stapfen Jesu zu gehen.

Frei werdenErmutigt? Wie? Ein paar Beispiele: Ich bin der Macht des Geldes nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt einen befreiten Umgang mit dem Geld. So kann ich Gutes bewirken und genug haben für das eigene Leben. Im Vertrauen auf Gott erlange ich «finanzielle Freiheit». Das ist nicht einfach edles Wunsch-denken, sondern kann jeden Tag ein-geübt und erfahren werden. In solch vertrauensvoller Abhängigkeit von Gott bestimmt nicht länger die Angst vor dem Verlust der eigenen Güter und der materiellen Sicherheit die Ent-scheidungen.

Ein befreiter Umgang mit dem Geld

Anders lebenWir sind berufen, «in der Welt» zu sein, aber nicht «von der Welt». Das Dossier zeigt drei Schritte, uns im Pri-vaten, in der Gemeinde und in der Öf-fentlichkeit zu üben in Gottvertrauen, Genügsamkeit und Barmherzigkeit.

Sich informieren: Wir schärfen unser Verständnis für gesellschaftliche Mammon-bezogene Realitäten. Dies ist ein Ausdruck unserer Liebe zur Welt und unseres Interesses für die Menschen, mit denen wir leben. Beten: Das Gespräch mit Gott befä-higt, uns klar zu Gott und gegen den Mammon zu stellen. Im Hören auf ihn finden wir heraus, wie, wo und wann wir uns engagieren sollen. Informiert und im Gebet verankert führt das zum Handeln: So komplex die menschlichen Realitäten und die Be-rührungspunkte mit Geld und Besitz sind, so zahlreich die Möglichkeiten, unsere Haltung zu ändern und andere zu ermutigen, dasselbe zu tun.

THEMA

SELBER LESEN

Das Dossier kann bestellt wer-den bei ChristNet, 23, rue Gour-gas, 1205 Genf (kostendeckender Richtpreis CHF 12.–).

Sie finden es ebenfalls auf dem Internet, wo es frei herunter geladen werden kann:

www.christnet.ch

Illustration: Daniel Roser hat für das Dossier Grafiken geschaffen, die zum Nachdenken anregen wollen.

12 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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LESEDEGUTSTAION

Illustration: Daniel Roser hat für das Dossier Grafiken geschaffen, die zum Nachdenken anregen wollen.

Hans Lanz nimmt Abschied von der Kanzel

Ungehaltene Predigten Von Christoph Schluep

Es ist nicht so, dass Hans Lanz diese Predigten nicht gehalten hätte. Viel-mehr sind es allesamt Worte eines Ungehaltenen. Er sagt, was es zu sa-gen gilt, gerade heraus, in einer Sprache von seltener Schönheit. Ein Ungehaltener, der sich mit einem Buch von der Kanzel verabschiedet.

Die Predigten sind aufdringlich, weil sie eindringlich sprechen. Aber sie lassen auch die Freiheit, «nein» oder «aber» zu sagen. Nichts wäre Lanz mehr zuwider, als jemandem seine Meinung aufzuzwingen.

Freiheit mit TiefgangDas grosse Thema der Predigten ist die Freiheit, die der Mann aus Naza-reth brachte, und die oft im Kontrast zu dem steht, was nicht zuletzt in der Kirche daraus geworden ist. Die Freiheit, die wir uns in seinem Na-men nehmen dürfen und sollen, ge-rade dann, wenn innere und äussere Zwänge uns das Leben abschnüren wollen. Man merkt, dass Lanz nicht nur Prediger ist, sondern Seelenfüh-rer. Die Tiefe der Seele hat er er-

forscht. Wer Tiefgang sucht, wird in diesem Buch fündig.

Von der Mitte herImmer wieder gelingt es Lanz be-kannte und weniger bekannte Texte auf ganz unerwartete Weise auszule-gen. Er spricht nicht für den Applaus, er spricht, um auf das Wesentliche zu weisen: Dass Gott am Ende der ganz andere ist, überraschend, herausfor-dernd, befreiend. Der Tod Jesu, das Wesen prophetischer Rede, das Gleichnis vom verlorenen Sohn: über-all zeigt sich diese Mitte. Wer es mag, wenn einer gegen den Strom anschreibt und gerade so zum Kern von Glaube, Kirche und Religion vorstösst, der soll den Lanz kaufen und lesen. Aber Achtung: Das geord-nete Weltbild könnte nachhaltig Scha-den nehmen. Hoffentlich!

DAS BUCH

Hans Lanz: Ungehaltene Predigten. BoD 2013, 195 SeitenZu bestellen bei [email protected] 15.– (plus Porto).

Verstorben

Nelly Matti-von Siebenthal (76)Gstaadam 27.4.2013

Walter Matti-Mosimann (87)Gstaadam 30.6.2013

Erika Bolzli-Friedli (69)Bernam 1.7.2013

Elisa Furrer (86)Region Zimmerbergam 16.7.2013

Martha Zolliker (89)Embrachertalam 20.7.2013

Rösli Spitznagel (92)Bielam 26.7.2013

Emma Riesen-Schwab (91)Bernam 28.7.2013

Paul Huber-Wüest (85)Zürich Ostam 2.8.2013

Debora Zolliker (89)Embrachertalam 3.8.2013

Hanni Mäder (94)Birsfeldenam 4.8.2013

Jean-Pierre Heiniger (78)EMK Basel Allschwilerplatz/St. Johann am 30.8.2013

Anny Brunschweiler-Füllemann (97)Rorschach-Romanshornam 31.8.2013

13Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Ein Blick auf das Geld in Bibel und Gesellschaft

Gott schenkt «finanzielle Freiheit»Von Elisabeth Roser

Das «Mammon Dossier 2.0» von ChristNet zum Thema «Geld oder Geist?» – wer will das schon lesen?! Gleich vorweg: Es lohnt sich, darin einzutauchen.

Das Mammon-Dossier greift Themen auf, die uns im Alltag betreffen, wie: • Steuern/Geld ohne Arbeit? • Genug ist genug –

mit «genug» leben.• Gott wird im Persönlichen und

Politischen sichtbar durch unsere praktische Nächstenliebe.

• Mammon hat Macht in der Schweiz und beherrscht unser Denken und unsere Politik.

• Wir brauchen neue biblische Barmherzigkeit.

Jesus folgenEs hat mich begeistert, wie das Mam-mon-Dossier vom Studium der gesell-schaftlichen und wirtschaftlichen Zu-sammenhänge her differenziert und fundiert aufzeigt, wo und wie «das liebe Geld» mich und unsere Schweiz beeinflussen und versklaven will. Ohne erhobenen Drohfinger werden wir ermutigt, auf persönlicher und ge-

sellschaftlicher Ebene in den Fuss-stapfen Jesu zu gehen.

Frei werdenErmutigt? Wie? Ein paar Beispiele: Ich bin der Macht des Geldes nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt einen befreiten Umgang mit dem Geld. So kann ich Gutes bewirken und genug haben für das eigene Leben. Im Vertrauen auf Gott erlange ich «finanzielle Freiheit». Das ist nicht einfach edles Wunsch-denken, sondern kann jeden Tag ein-geübt und erfahren werden. In solch vertrauensvoller Abhängigkeit von Gott bestimmt nicht länger die Angst vor dem Verlust der eigenen Güter und der materiellen Sicherheit die Ent-scheidungen.

Ein befreiter Umgang mit dem Geld

Anders lebenWir sind berufen, «in der Welt» zu sein, aber nicht «von der Welt». Das Dossier zeigt drei Schritte, uns im Pri-vaten, in der Gemeinde und in der Öf-fentlichkeit zu üben in Gottvertrauen, Genügsamkeit und Barmherzigkeit.

Sich informieren: Wir schärfen unser Verständnis für gesellschaftliche Mammon-bezogene Realitäten. Dies ist ein Ausdruck unserer Liebe zur Welt und unseres Interesses für die Menschen, mit denen wir leben. Beten: Das Gespräch mit Gott befä-higt, uns klar zu Gott und gegen den Mammon zu stellen. Im Hören auf ihn finden wir heraus, wie, wo und wann wir uns engagieren sollen. Informiert und im Gebet verankert führt das zum Handeln: So komplex die menschlichen Realitäten und die Be-rührungspunkte mit Geld und Besitz sind, so zahlreich die Möglichkeiten, unsere Haltung zu ändern und andere zu ermutigen, dasselbe zu tun.

THEMA

SELBER LESEN

Das Dossier kann bestellt wer-den bei ChristNet, 23, rue Gour-gas, 1205 Genf (kostendeckender Richtpreis CHF 12.–).

Sie finden es ebenfalls auf dem Internet, wo es frei herunter geladen werden kann:

www.christnet.ch

Illustration: Daniel Roser hat für das Dossier Grafiken geschaffen, die zum Nachdenken anregen wollen.

12 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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LESEDEGUTSTAION

Illustration: Daniel Roser hat für das Dossier Grafiken geschaffen, die zum Nachdenken anregen wollen.

Hans Lanz nimmt Abschied von der Kanzel

Ungehaltene Predigten Von Christoph Schluep

Es ist nicht so, dass Hans Lanz diese Predigten nicht gehalten hätte. Viel-mehr sind es allesamt Worte eines Ungehaltenen. Er sagt, was es zu sa-gen gilt, gerade heraus, in einer Sprache von seltener Schönheit. Ein Ungehaltener, der sich mit einem Buch von der Kanzel verabschiedet.

Die Predigten sind aufdringlich, weil sie eindringlich sprechen. Aber sie lassen auch die Freiheit, «nein» oder «aber» zu sagen. Nichts wäre Lanz mehr zuwider, als jemandem seine Meinung aufzuzwingen.

Freiheit mit TiefgangDas grosse Thema der Predigten ist die Freiheit, die der Mann aus Naza-reth brachte, und die oft im Kontrast zu dem steht, was nicht zuletzt in der Kirche daraus geworden ist. Die Freiheit, die wir uns in seinem Na-men nehmen dürfen und sollen, ge-rade dann, wenn innere und äussere Zwänge uns das Leben abschnüren wollen. Man merkt, dass Lanz nicht nur Prediger ist, sondern Seelenfüh-rer. Die Tiefe der Seele hat er er-

forscht. Wer Tiefgang sucht, wird in diesem Buch fündig.

Von der Mitte herImmer wieder gelingt es Lanz be-kannte und weniger bekannte Texte auf ganz unerwartete Weise auszule-gen. Er spricht nicht für den Applaus, er spricht, um auf das Wesentliche zu weisen: Dass Gott am Ende der ganz andere ist, überraschend, herausfor-dernd, befreiend. Der Tod Jesu, das Wesen prophetischer Rede, das Gleichnis vom verlorenen Sohn: über-all zeigt sich diese Mitte. Wer es mag, wenn einer gegen den Strom anschreibt und gerade so zum Kern von Glaube, Kirche und Religion vorstösst, der soll den Lanz kaufen und lesen. Aber Achtung: Das geord-nete Weltbild könnte nachhaltig Scha-den nehmen. Hoffentlich!

DAS BUCH

Hans Lanz: Ungehaltene Predigten. BoD 2013, 195 SeitenZu bestellen bei [email protected] 15.– (plus Porto).

Verstorben

Nelly Matti-von Siebenthal (76)Gstaadam 27.4.2013

Walter Matti-Mosimann (87)Gstaadam 30.6.2013

Erika Bolzli-Friedli (69)Bernam 1.7.2013

Elisa Furrer (86)Region Zimmerbergam 16.7.2013

Martha Zolliker (89)Embrachertalam 20.7.2013

Rösli Spitznagel (92)Bielam 26.7.2013

Emma Riesen-Schwab (91)Bernam 28.7.2013

Paul Huber-Wüest (85)Zürich Ostam 2.8.2013

Debora Zolliker (89)Embrachertalam 3.8.2013

Hanni Mäder (94)Birsfeldenam 4.8.2013

Jean-Pierre Heiniger (78)EMK Basel Allschwilerplatz/St. Johann am 30.8.2013

Anny Brunschweiler-Füllemann (97)Rorschach-Romanshornam 31.8.2013

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Page 14: Kirche und Welt 10/2013

CONNEXIO

Eine ermutigende Begegnung in Kambodscha

Mit Begeisterung Jesus dienenVon Stefan Pfister

Der angenehm warme Wind vom Meer weht durch unsere Haare. Die Sonne ist schon vor einer Stunde un-tergegangen. Der Himmel ist dunkel, das Meer scheint schwarz. Es ist un-gefähr acht Uhr abends. Zusammen mit zwei kambodschanischen Pfar-rern sitze ich an einem Tisch am Ufer des Meeres im Hotelgarten. Unter anderem geht es um die Planung des Jugendcamps in Kambodscha im Sommer 2014. Auch eine Gruppe aus der Schweiz ist eingeladen daran mitzuarbeiten.

Prak Vuthy jun., einer der beiden Pfarrer, erzählt mir voller Begeiste-rung von seiner Arbeit mit Kindern, Teenagern und Jugendlichen in seiner Gemeinde. Sie ist weit weg! Viele Stunden wird er in wenigen Tagen un-terwegs sein, um wieder dorthin zu gelangen. Trotzdem ist sie sehr nah, sehr präsent, wenn er erzählt.

Lebendige BilderSein Englisch ist noch nicht so gut. Zwischendurch muss ich vom Kontext her erraten, was er wirklich meint. Dennoch entstehen lebendige Bilder

in meinem Kopf: Wie er plant, über-legt, betet und mit den unterschiedli-chen Menschen spricht. Wie er sich den Kindern, Teenagern und Jugend-lichen hingibt. Wie er mit ihnen Zeit verbringt, auf sie hört, etwas unter-nimmt, ihnen von Gott erzählt und ih-nen Antworten auf ihre Fragen des Lebens gibt. Ich spüre, wie er in der Umsetzung immer wieder an seine Grenzen kommt. Ideen hat er viele, doch es fehlen Ressourcen: Geld für gewisse Projekte und auch Raum.

Zuhören, zupacken, von Gott erzählen

Unermüdlicher EinsatzEr gibt mir Anteil an seinem Traum, ein Zentrum für die Jugendarbeit er-stellen zu können. In seinem Kopf scheinen die Pläne schon recht kon-kret zu sein. In der Wirklichkeit ist er jedoch noch meilenweit entfernt von einer Umsetzung. Viele Berge müssen noch überwunden werden, bis ein Haus fertig geplant, gebaut und ein-zugsbereit sein wird. Deutlich wird je-doch: Er wird in jedem Fall seine Kraft, seine Zeit und seine Kreativität mit allen beschränkten Ressourcen

einsetzen, um junge Menschen mit dem Evangelium zu erreichen!

Vorausschauende PlanungDarum sitzen wir jetzt beieinander: Jährlich findet in Kambodscha ein Ju-gendcamp statt. Der Jugendrat der Me-thodistenkirche in Kambodscha plant wie immer ein Jahr im Voraus. Auch 2014 kann das Jugendcamp nur statt-finden, wenn die Kambodschaner eine der vielen methodistischen Konferen-zen auf der Welt dafür gewinnen, sie bei der Umsetzung zu unterstützen. 2011 hatte Connexio das Camp mit 18 000 Franken unterstützt. 250 Ju-gendliche konnten so eine Woche lang rundum versorgt werden. Eine Gruppe aus der Schweiz war mit da-bei und hat das Camp mit Bibelarbei-ten, Lobpreiszeiten und Workshops mitgestaltet. Es war eine intensive und unvergessliche Woche für uns alle, die wir aus der Schweiz die weite Reise nach Kambodscha gemacht ha-ben. Für 2014 sind wir nun wieder für eine Mithilfe im gleichen Rahmen an-gefragt worden. An diesem Abend be-sprechen wir die ersten wichtigen Punkte, die nötig sind – vor allem für uns Schweizer –, um die nächsten Pflöcke einzuschlagen.

Retraite: Beim Treffen aller ordinierten Mitarbeitenden in Kambodscha führte Stefan Pfister (hinten, 2. v. r.) ein Gespräch mit Prak Vuthy.

14 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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CONNEXIO

Er will Menschen zu Jesus führen

Ganzer EinsatzMit manchmal im wahrsten Sinne des Wortes offenem Mund höre ich Vuthy zu. Nicht nur, wenn er über seinen Traum eines «Jugendzentrums» spricht, sondern auch wenn er über seine Gemeindearbeit erzählt. Da Vuthy Jugendverantwortlicher in der Methodistenkirche in Kambodscha ist, sind ihm die jungen Menschen ein besonderes Anliegen. Trotzdem küm-mert er sich, so gut es geht, um alle Altersgruppen seiner Gemeinde. Er will Menschen mit dem Evangelium erreichen und lebt das, was wir in der EMK Schweiz vor wenigen Jahren als Strategie festgelegt haben: Menschen in die Nachfolge Jesu führen, auf dass die Welt verändert wird. Für die Um-setzung des Missionsauftrages Christi setzt er sich mit allem ein. Er wünscht sich, dass sein Dorf eine Ver-änderung durch die Kraft Jesu erfah-ren darf – auch wenn das ein langer, manchmal auch sehr steiniger Weg sein wird.

IN KAMBODSCHA

Die methodistische Kirche in Kam-bodscha ist eine schnell wachsende Kirche. Eine grosse Herausforde-rung ist die Ausbildung von Pfarr-personen und Laienpredigern. An der Bibelschule in Phnom Penh wer-den sie in einem dreijährigen Kurs ausgebildet. Während der anschlies-senden vierjährigen Probezeit bis zur Ordination als Älteste besuchen die Gemeindeleiter jedes Jahr zwei

Weiterbildungs-Seminare, die von Peter Siegfried und Stefan Pfister geleitet werden. Connexio unterstützt die Metho-distenkirche in Kambodscha mit jährlich rund CHF 130 000. Helfen Sie uns dabei!

PC-Konto 87-537056-9, EMK in der Schweiz, Connexio, 8004 Zürich

Gegenseitige UnterstützungDen Austausch dort am Meer am Rande von Sihanoukville werde ich wohl nicht so schnell vergessen. Die Bilder dessen, was mir Vuthy erzählt hat, haben sich tief in mein Herz und meine Erinnerung eingebrannt. Ein-mal mehr komme ich ermutigt zurück in die Schweiz. Wie so oft nach mei-ner Rückkehr frage ich mich: Wer un-terstützt hier wen mehr? Ich die Kam-bodschaner mit meinen Vorträgen und Lehren, oder sie mich mit ihrem Leben und ihrer Begeisterung im Dienst Christi? Wir unterstützen uns gegenseitig – mit unseren jeweiligen Gaben und Möglichkeiten! Das ist gut so und Zeichen des Segens Gottes!

Und so werde ich schon bald wieder mitten in der Planung sein für meine Einsätze in Kambodscha 2014. Einer davon wird eine Gruppenreise an das erwähnte Jugendcamp sein.

15Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 15: Kirche und Welt 10/2013

CONNEXIO

Eine ermutigende Begegnung in Kambodscha

Mit Begeisterung Jesus dienenVon Stefan Pfister

Der angenehm warme Wind vom Meer weht durch unsere Haare. Die Sonne ist schon vor einer Stunde un-tergegangen. Der Himmel ist dunkel, das Meer scheint schwarz. Es ist un-gefähr acht Uhr abends. Zusammen mit zwei kambodschanischen Pfar-rern sitze ich an einem Tisch am Ufer des Meeres im Hotelgarten. Unter anderem geht es um die Planung des Jugendcamps in Kambodscha im Sommer 2014. Auch eine Gruppe aus der Schweiz ist eingeladen daran mitzuarbeiten.

Prak Vuthy jun., einer der beiden Pfarrer, erzählt mir voller Begeiste-rung von seiner Arbeit mit Kindern, Teenagern und Jugendlichen in seiner Gemeinde. Sie ist weit weg! Viele Stunden wird er in wenigen Tagen un-terwegs sein, um wieder dorthin zu gelangen. Trotzdem ist sie sehr nah, sehr präsent, wenn er erzählt.

Lebendige BilderSein Englisch ist noch nicht so gut. Zwischendurch muss ich vom Kontext her erraten, was er wirklich meint. Dennoch entstehen lebendige Bilder

in meinem Kopf: Wie er plant, über-legt, betet und mit den unterschiedli-chen Menschen spricht. Wie er sich den Kindern, Teenagern und Jugend-lichen hingibt. Wie er mit ihnen Zeit verbringt, auf sie hört, etwas unter-nimmt, ihnen von Gott erzählt und ih-nen Antworten auf ihre Fragen des Lebens gibt. Ich spüre, wie er in der Umsetzung immer wieder an seine Grenzen kommt. Ideen hat er viele, doch es fehlen Ressourcen: Geld für gewisse Projekte und auch Raum.

Zuhören, zupacken, von Gott erzählen

Unermüdlicher EinsatzEr gibt mir Anteil an seinem Traum, ein Zentrum für die Jugendarbeit er-stellen zu können. In seinem Kopf scheinen die Pläne schon recht kon-kret zu sein. In der Wirklichkeit ist er jedoch noch meilenweit entfernt von einer Umsetzung. Viele Berge müssen noch überwunden werden, bis ein Haus fertig geplant, gebaut und ein-zugsbereit sein wird. Deutlich wird je-doch: Er wird in jedem Fall seine Kraft, seine Zeit und seine Kreativität mit allen beschränkten Ressourcen

einsetzen, um junge Menschen mit dem Evangelium zu erreichen!

Vorausschauende PlanungDarum sitzen wir jetzt beieinander: Jährlich findet in Kambodscha ein Ju-gendcamp statt. Der Jugendrat der Me-thodistenkirche in Kambodscha plant wie immer ein Jahr im Voraus. Auch 2014 kann das Jugendcamp nur statt-finden, wenn die Kambodschaner eine der vielen methodistischen Konferen-zen auf der Welt dafür gewinnen, sie bei der Umsetzung zu unterstützen. 2011 hatte Connexio das Camp mit 18 000 Franken unterstützt. 250 Ju-gendliche konnten so eine Woche lang rundum versorgt werden. Eine Gruppe aus der Schweiz war mit da-bei und hat das Camp mit Bibelarbei-ten, Lobpreiszeiten und Workshops mitgestaltet. Es war eine intensive und unvergessliche Woche für uns alle, die wir aus der Schweiz die weite Reise nach Kambodscha gemacht ha-ben. Für 2014 sind wir nun wieder für eine Mithilfe im gleichen Rahmen an-gefragt worden. An diesem Abend be-sprechen wir die ersten wichtigen Punkte, die nötig sind – vor allem für uns Schweizer –, um die nächsten Pflöcke einzuschlagen.

Retraite: Beim Treffen aller ordinierten Mitarbeitenden in Kambodscha führte Stefan Pfister (hinten, 2. v. r.) ein Gespräch mit Prak Vuthy.

14 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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CONNEXIO

Er will Menschen zu Jesus führen

Ganzer EinsatzMit manchmal im wahrsten Sinne des Wortes offenem Mund höre ich Vuthy zu. Nicht nur, wenn er über seinen Traum eines «Jugendzentrums» spricht, sondern auch wenn er über seine Gemeindearbeit erzählt. Da Vuthy Jugendverantwortlicher in der Methodistenkirche in Kambodscha ist, sind ihm die jungen Menschen ein besonderes Anliegen. Trotzdem küm-mert er sich, so gut es geht, um alle Altersgruppen seiner Gemeinde. Er will Menschen mit dem Evangelium erreichen und lebt das, was wir in der EMK Schweiz vor wenigen Jahren als Strategie festgelegt haben: Menschen in die Nachfolge Jesu führen, auf dass die Welt verändert wird. Für die Um-setzung des Missionsauftrages Christi setzt er sich mit allem ein. Er wünscht sich, dass sein Dorf eine Ver-änderung durch die Kraft Jesu erfah-ren darf – auch wenn das ein langer, manchmal auch sehr steiniger Weg sein wird.

IN KAMBODSCHA

Die methodistische Kirche in Kam-bodscha ist eine schnell wachsende Kirche. Eine grosse Herausforde-rung ist die Ausbildung von Pfarr-personen und Laienpredigern. An der Bibelschule in Phnom Penh wer-den sie in einem dreijährigen Kurs ausgebildet. Während der anschlies-senden vierjährigen Probezeit bis zur Ordination als Älteste besuchen die Gemeindeleiter jedes Jahr zwei

Weiterbildungs-Seminare, die von Peter Siegfried und Stefan Pfister geleitet werden. Connexio unterstützt die Metho-distenkirche in Kambodscha mit jährlich rund CHF 130 000. Helfen Sie uns dabei!

PC-Konto 87-537056-9, EMK in der Schweiz, Connexio, 8004 Zürich

Gegenseitige UnterstützungDen Austausch dort am Meer am Rande von Sihanoukville werde ich wohl nicht so schnell vergessen. Die Bilder dessen, was mir Vuthy erzählt hat, haben sich tief in mein Herz und meine Erinnerung eingebrannt. Ein-mal mehr komme ich ermutigt zurück in die Schweiz. Wie so oft nach mei-ner Rückkehr frage ich mich: Wer un-terstützt hier wen mehr? Ich die Kam-bodschaner mit meinen Vorträgen und Lehren, oder sie mich mit ihrem Leben und ihrer Begeisterung im Dienst Christi? Wir unterstützen uns gegenseitig – mit unseren jeweiligen Gaben und Möglichkeiten! Das ist gut so und Zeichen des Segens Gottes!

Und so werde ich schon bald wieder mitten in der Planung sein für meine Einsätze in Kambodscha 2014. Einer davon wird eine Gruppenreise an das erwähnte Jugendcamp sein.

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Page 16: Kirche und Welt 10/2013

SELBSTÄNDIGE WERKE

Einweihungswoche im Haus Tabea Horgen

Lebensräume für ÄltereVon Sigmar Friedrich

Mehr als zehn Jahre dauerte die Pla-nungs- und Bauphase im Haus Tabea in Horgen. Mit speziellen Angeboten wurde die Bauphase während der Einweihungswoche vom 1.–9. Sep-tember abgeschlossen.

Seit über 100 Jahren finden im Haus Tabea in Horgen ältere Menschen ein zuhause. Ganz bewusst gestaltet das Alterszentrum seine Arbeit vom bib-lischen Auftrag der Diakonie her. Für Theder Pfister, der seit 2009 Gesamt-leiter des Hauses Tabea ist, zeigt sich das einerseits in den Werten, die im Haus Tabea gelebt werden Achtsam-keit, Respekt und Wertschätzung. Ein anderer Ausdruck der diakonischen Verankerung sind für ihn die Ange-bote im Haus, etwa die regelmässigen Andachten und das gemeinsame Tischgebet.

Mehr LebensraumIn den letzten 10 Jahren wurden gro-sse bauliche Veränderungen geplant und durchgeführt. Nun können gut 150 ältere Personen im Haus Tabea wohnen, doppelt so viele wie zuvor. Rund 140 Angestellte sorgen für de-

ren Wohlbefinden. In den neuen Räu-men gibt es eine Physiotherapie mit Trainingscenter und einen Coiffeur-salon. Neu eröffnet wurde auch eine Abteilung für Menschen mit Demenz sowie eine Abteilung für Palliative Care und Menschen in Übergangssi-tuationen.

Visionäre Konzepte für ältere Menschen

Länger zuhauseDas Physiotherapieangebot im Haus versteht Theder Pfister nicht nur als Zugewinn für die Bewohner/innen. Vielmehr entspreche das einem Leit-satz für die Arbeit im Haus Tabea. «Wir wollen Personen nicht erst dann begleiten, wenn sie bei uns eintreten», sagt Pfister, «sondern ab dem Mo-ment, wenn sie das erste Mal mit uns in Kontakt treten.» Mit der Physiothe-rapie im Haus könne man älteren Menschen Angebote machen, die sie auch von zuhause aus nutzen können und die ihnen helfen, länger zuhause bleiben zu können. «Das können zum Beispiel Kurse zur Sturzprophylaxe sein» erläutert er.

Visionäre Verpflichtung«Wir passen unser Angebot den sich verändernden Bedürfnissen an und entwickeln visionäre Konzepte zu zu-künftigen Wohn- und Lebensformen für ältere Menschen», heisst es im Leitbild des Haus Tabea. Mit dem Ab-schluss des Neubaus wurde ein Teil dieser Selbstverpflichtung eingelöst.

Mehr Raum: Vor allem Einzelzimmer sind im Neubau entstanden.

16 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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SENIOREN 55+

Das hohe Alter in unserer Gesellschaft

Alles hat seine ZeitVon Susanne Vögeli

Welche Erfahrungen machen Sie mit Menschen im hohen Alter? Womit bringen Sie diese Lebensphase in Verbindung? Mit Gebrechlichkeit, Krankheit, Armut, Einsamkeit, Aus-grenzung? Oder mit Lebenssattheit, Zufriedenheit, Altersweisheit und Geborgenheit?

Im Oktober startet eine Kampagne unter dem Titel «Alles hat seine Zeit», die für das Thema Hochaltrigkeit sen-sibilisieren will. Träger der Kampa-gne sind die Reformierten Kirchen der Schweiz, die katholische Kommis-sion Justitia et Pax und Pro Senectute. Die Evangelisch-methodistische Kir-che beteiligt sich via «Runder Tisch Alter» ideell daran.

Die «alten Alten»Das sogenannte dritte, aktive Alter wird eher akzeptiert, während das vierte Alter meist negativ wahrgenom-men und mit Abbauprozessen und ho-hen Kosten gleichgesetzt wird. Durch die Kampagne wird der Fokus auf das hohe Alter gelegt und für ein differen-ziertes Bild dieser Lebensphase sen-sibilisiert. Sie will mehr Verständnis

für die «alten Alten» wecken und zu einer breiten Diskussion anregen. Menschen im hohen Alter sollen als Teil der Gesellschaft wahrgenommen und akzeptiert werden. Mit einem an-sprechenden Plakat aushang im Herbst 2014 soll der Kampagne noch-mals Gewicht gegeben werden.

Unhöflicher AbschiedDas «fragile Alter» gehört zum Leben wie die Jugend und die Phase der Er-werbstätigkeit. In diesem Lebensab-schnitt muss der Mensch Abschied nehmen von lieb gewordenen Ge-wohnheiten, Fähigkeiten und Mög-lichkeiten. «Eine Fähigkeit nach der anderen verabschiedet sich, oft recht unhöflich.» (Kurt Marti) Es ist die Zeit der Konzentration auf das Wesentli-che im Leben. Als Kirche sind wir mitbeteiligt an der Gestaltung unserer Gesellschaft des langen Lebens und haben dabei einen speziellen Auftrag und gute Möglichkeiten, Menschen auf ihrem letzten Abschnitt zu begleiten und sie damit zu würdigen.

Gemeinsam wertschätzenEMK Bezirke haben die Möglichkeit zum Beispiel mit anderen Kirchen vor

Ort gemeinsame Anlässe zur Thema-tik zu organisieren. Dazu können die Vorlagen für Predigtreihen, Bibela-bende, Diskussionsrunden und Mo-dule zur Erwachsenenbildung auf derWebsite www.alles-hat-seine-zeit.ch genutzt werden. Vertiefen auch Sie sich noch mehr in das Thema «hohes Alter»! Wertschätzen und beachten Sie damit jene Menschen, die wegen ihres hohen Alters und seinen Begleit-erscheinungen gar nicht mehr zum Gottesdienst kommen können!

Blickfang: Mit Plakaten rückt die Kampagne das hohe Alter in den Fokus.

BEZIEHUNGEN AUFBAUEN

Soziale Kontakte im Alter sind wichtig und erhöhen die Lebens-qualität. Wie kann ich aktiv daran «bauen»?Begegnungstage für Senioren, Mo, 25. bis Mi, 27. November im Hotel Artos in Interlaken mit Elsi Altorfer, Margrit und Walter Ga-berthüel, zum Thema «Beziehun-gen aufbauen und gestalten»Einladungsprospekte verschickt die Beauftragte für Senioren-arbeit 55+, Tel. 044 299 30 [email protected]

17Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 17: Kirche und Welt 10/2013

SELBSTÄNDIGE WERKE

Einweihungswoche im Haus Tabea Horgen

Lebensräume für ÄltereVon Sigmar Friedrich

Mehr als zehn Jahre dauerte die Pla-nungs- und Bauphase im Haus Tabea in Horgen. Mit speziellen Angeboten wurde die Bauphase während der Einweihungswoche vom 1.–9. Sep-tember abgeschlossen.

Seit über 100 Jahren finden im Haus Tabea in Horgen ältere Menschen ein zuhause. Ganz bewusst gestaltet das Alterszentrum seine Arbeit vom bib-lischen Auftrag der Diakonie her. Für Theder Pfister, der seit 2009 Gesamt-leiter des Hauses Tabea ist, zeigt sich das einerseits in den Werten, die im Haus Tabea gelebt werden Achtsam-keit, Respekt und Wertschätzung. Ein anderer Ausdruck der diakonischen Verankerung sind für ihn die Ange-bote im Haus, etwa die regelmässigen Andachten und das gemeinsame Tischgebet.

Mehr LebensraumIn den letzten 10 Jahren wurden gro-sse bauliche Veränderungen geplant und durchgeführt. Nun können gut 150 ältere Personen im Haus Tabea wohnen, doppelt so viele wie zuvor. Rund 140 Angestellte sorgen für de-

ren Wohlbefinden. In den neuen Räu-men gibt es eine Physiotherapie mit Trainingscenter und einen Coiffeur-salon. Neu eröffnet wurde auch eine Abteilung für Menschen mit Demenz sowie eine Abteilung für Palliative Care und Menschen in Übergangssi-tuationen.

Visionäre Konzepte für ältere Menschen

Länger zuhauseDas Physiotherapieangebot im Haus versteht Theder Pfister nicht nur als Zugewinn für die Bewohner/innen. Vielmehr entspreche das einem Leit-satz für die Arbeit im Haus Tabea. «Wir wollen Personen nicht erst dann begleiten, wenn sie bei uns eintreten», sagt Pfister, «sondern ab dem Mo-ment, wenn sie das erste Mal mit uns in Kontakt treten.» Mit der Physiothe-rapie im Haus könne man älteren Menschen Angebote machen, die sie auch von zuhause aus nutzen können und die ihnen helfen, länger zuhause bleiben zu können. «Das können zum Beispiel Kurse zur Sturzprophylaxe sein» erläutert er.

Visionäre Verpflichtung«Wir passen unser Angebot den sich verändernden Bedürfnissen an und entwickeln visionäre Konzepte zu zu-künftigen Wohn- und Lebensformen für ältere Menschen», heisst es im Leitbild des Haus Tabea. Mit dem Ab-schluss des Neubaus wurde ein Teil dieser Selbstverpflichtung eingelöst.

Mehr Raum: Vor allem Einzelzimmer sind im Neubau entstanden.

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SENIOREN 55+

Das hohe Alter in unserer Gesellschaft

Alles hat seine ZeitVon Susanne Vögeli

Welche Erfahrungen machen Sie mit Menschen im hohen Alter? Womit bringen Sie diese Lebensphase in Verbindung? Mit Gebrechlichkeit, Krankheit, Armut, Einsamkeit, Aus-grenzung? Oder mit Lebenssattheit, Zufriedenheit, Altersweisheit und Geborgenheit?

Im Oktober startet eine Kampagne unter dem Titel «Alles hat seine Zeit», die für das Thema Hochaltrigkeit sen-sibilisieren will. Träger der Kampa-gne sind die Reformierten Kirchen der Schweiz, die katholische Kommis-sion Justitia et Pax und Pro Senectute. Die Evangelisch-methodistische Kir-che beteiligt sich via «Runder Tisch Alter» ideell daran.

Die «alten Alten»Das sogenannte dritte, aktive Alter wird eher akzeptiert, während das vierte Alter meist negativ wahrgenom-men und mit Abbauprozessen und ho-hen Kosten gleichgesetzt wird. Durch die Kampagne wird der Fokus auf das hohe Alter gelegt und für ein differen-ziertes Bild dieser Lebensphase sen-sibilisiert. Sie will mehr Verständnis

für die «alten Alten» wecken und zu einer breiten Diskussion anregen. Menschen im hohen Alter sollen als Teil der Gesellschaft wahrgenommen und akzeptiert werden. Mit einem an-sprechenden Plakat aushang im Herbst 2014 soll der Kampagne noch-mals Gewicht gegeben werden.

Unhöflicher AbschiedDas «fragile Alter» gehört zum Leben wie die Jugend und die Phase der Er-werbstätigkeit. In diesem Lebensab-schnitt muss der Mensch Abschied nehmen von lieb gewordenen Ge-wohnheiten, Fähigkeiten und Mög-lichkeiten. «Eine Fähigkeit nach der anderen verabschiedet sich, oft recht unhöflich.» (Kurt Marti) Es ist die Zeit der Konzentration auf das Wesentli-che im Leben. Als Kirche sind wir mitbeteiligt an der Gestaltung unserer Gesellschaft des langen Lebens und haben dabei einen speziellen Auftrag und gute Möglichkeiten, Menschen auf ihrem letzten Abschnitt zu begleiten und sie damit zu würdigen.

Gemeinsam wertschätzenEMK Bezirke haben die Möglichkeit zum Beispiel mit anderen Kirchen vor

Ort gemeinsame Anlässe zur Thema-tik zu organisieren. Dazu können die Vorlagen für Predigtreihen, Bibela-bende, Diskussionsrunden und Mo-dule zur Erwachsenenbildung auf derWebsite www.alles-hat-seine-zeit.ch genutzt werden. Vertiefen auch Sie sich noch mehr in das Thema «hohes Alter»! Wertschätzen und beachten Sie damit jene Menschen, die wegen ihres hohen Alters und seinen Begleit-erscheinungen gar nicht mehr zum Gottesdienst kommen können!

Blickfang: Mit Plakaten rückt die Kampagne das hohe Alter in den Fokus.

BEZIEHUNGEN AUFBAUEN

Soziale Kontakte im Alter sind wichtig und erhöhen die Lebens-qualität. Wie kann ich aktiv daran «bauen»?Begegnungstage für Senioren, Mo, 25. bis Mi, 27. November im Hotel Artos in Interlaken mit Elsi Altorfer, Margrit und Walter Ga-berthüel, zum Thema «Beziehun-gen aufbauen und gestalten»Einladungsprospekte verschickt die Beauftragte für Senioren-arbeit 55+, Tel. 044 299 30 [email protected]

17Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 18: Kirche und Welt 10/2013

Aus der Arbeit der Pastor/innen in Osteuropa (Teil 3: Bulgarien)

Der ObdachloseVon Mihail Stefanov

An einem Wintertag bekam ich einen Anruf einer Familie, die mich kannte und wusste, dass die EMK in unserer Stadt eine kleine Klinik hat. Sie hatte einige Monaten lang einen Obdachlo-sen mit Essen versorgt, aber jetzt, bei der Kälte draussen, ging es ihm immer schlechter, und die Familie fürchtete, er würde sterben. Ich bat sie, mit dem Obdachlosen gleich zur Kirche zu kommen.

Etwas später traf ich ihn zum ersten Mal. Ivan (Name geändert) konnte kaum gehen, war fast erfroren, und seine Haut war entstellt. Schuppen-flechte. Wir nahmen ihn auf, und die Ärzte und Krankenschwestern unse-rer Klinik versorgten ihn. Er hätte tat-sächlich nicht mehr lange gelebt, wenn er draussen auf der Strasse ge-blieben wäre.

Neu beginnenEs stellte sich heraus, dass sein Aus-weis abgelaufen war und er weder kranken- noch sozialversichert war. Ohne Ausweis konnte er aber keine Sozialdienste in Anspruch nehmen und auch keine andere Unterstützung

beantragen. Wir bezahlten für ihn ei-nen neuen Ausweis, damit er über-haupt irgendwo beginnen konnte, sein Leben in den Griff zu bekommen. Po-sitiv war, dass er – im Unterschied zu vielen anderen Obdachlosen – nicht alkoholabhängig war.

Seine Adresse war die Strasse

Sterben wie ein HundNach drei Monaten ging es ihm ge-sundheitlich besser. Gemeinsam begannen wir, darüber nachzuden-ken, wie es in seinem Leben weiter ge-hen könnte. Er war geschieden. Nach der Scheidung bekam seine Frau die Wohnung, und er musste ausziehen. Kurz danach verlor er auch seine Ar-beit und konnte die Miete der neuen Wohnung nicht mehr bezahlen. Wie-der musste er gehen. So landete er auf der Strasse. Ivan hatte nichts. Auch keine Träume und keine Hoffnung mehr. «Ich werde wie ein Strassen-hund auf der Strasse sterben», meinte er. Dabei hatte er eigentlich einen Uni-versitätsabschluss gemacht und wäh-rend vieler Jahre als Ingenieur gear-beitet.

ZENTRALKONFERENZ

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach 1344, 8026 ZürichTel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausRoland RöstiAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

Insertionsschluss für 11/2013:15.10.13

Grafik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:S.1.8 kretyen, Flickr.comS.2 Mester, gemeindebrief.deS.3,7,11,16,18.19 KuWS.3 V.Vanaga, photoXpress.comS.4,5,10,14,15,23 zVgS.9 G.Barskaya, photoXpress.com PixMedia, photoXpress.comS.12 freerangestock.comGrafik: ChristNet (2013), Mammon-Dossier 2.0, GenfS.13 D.Jacob, pixelio.deS.17 Philippe Hubler, Hünenberg, alles-hat-seine-zeit.chS.24 .shock, photoXpress.co L.Gerhardt, pixelio.de

18 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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ZENTRALKONFERENZ

Aus der Arbeit der Pastor/innen in Osteuropa (Teil 3: Bulgarien)

Der ObdachloseWenn man mit ihm sprach, merkte man an seiner Ausdrucksweise, wie gebildet er war. Doch die unangeneh-men Überraschungen des Lebens fra-gen nicht nach gesellschaftlichem Sta-tus. Und man kann sich nicht gegen alles versichern. Ivan wollte arbeiten, aber niemand stellte ihn mehr an.

Nirgendwo gemeldetNach sechs Monaten konnten wir ihn aus unserer Klinik entlassen. Ein An-ruf beim Sozialamt machte deutlich, dass Ivan nur dann eine Sozialwoh-nung beantragen konnte, wenn er mindestens fünf Jahre lang seinen of-fiziellen Wohnsitz hier gehabt hätte. Seine Adresse war aber die Strasse, und ohne Ausweis hatte er sich in den letzten Jahren nirgendwo anmelden können. Nach langem Hin und Her ge-lang es schliesslich doch noch, eine Sozialwohnung zu organisieren, und Ivan konnte umziehen.

Die Liebe verdoppelnSeither sind zwei Jahre vergangen. Die EMK in Bulgarien hat inzwischen entschieden, die Klinik zu schliessen und ab Oktober eine Sozialküche zu betreiben und mit Obdachlosen zu ar-beiten. Ivan möchte freiwillig mithel-

Mihail Stefanov: «Das Gute und die Liebe verdoppeln sich – wie bei Ivan.»

fen. Da er selber obdachlos war, kennt er viele Obdachlose in unserer Stadt und will das Gute, das er erfahren hat, weitergeben. Aus einem, der Hilfe empfangen hat, wird ein Helfer. Nicht weil er jetzt viel mehr hat, sondern weil er das We-nige, das er hat, teilen möchte. Das Gute und die Liebe verdoppeln sich dadurch, dass man sie mit den ande-ren teilt – das hat Ivan gelernt und will es leben.

Neue Mitglieder

Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und unterstützen die EMK in ihrem Dienst und Auftrag.

am 17.8.2013HerisauSilvan Schläpfer

am 18.8.2013Region GreifenseeMatthias Gertsch

Büren-GrenchenMicha Sutter

am 1.9.2013ZofingenVirginie SchmutzLea Burkhalter

am 8.9.2013WinterthurDenise BertschingerWim BertschingerRuth BieriLisa BinderCedric ZanggerManuel Zolliker

BielPoliana Da Silva Berger

WERTVOLLE ARBEIT

Mihail Stefanov, geb. 1979, verhei-ratet, ist u.a. Pastor in Schumen und Verwaltungsratspräsident des Diakoniezentrums Barmher-ziger Samariter. Connexio unter-stützt mit der Sammlung für die Pastorengehälter in Osteuropa auch seine Arbeit und die der an-deren 18 Pastoren in Bulgarien.

EMK in der Schweiz, Connexio, 8004 Zürich, 044 299 30 [email protected] PC-Konto 87-537056-9

19Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Page 19: Kirche und Welt 10/2013

Aus der Arbeit der Pastor/innen in Osteuropa (Teil 3: Bulgarien)

Der ObdachloseVon Mihail Stefanov

An einem Wintertag bekam ich einen Anruf einer Familie, die mich kannte und wusste, dass die EMK in unserer Stadt eine kleine Klinik hat. Sie hatte einige Monaten lang einen Obdachlo-sen mit Essen versorgt, aber jetzt, bei der Kälte draussen, ging es ihm immer schlechter, und die Familie fürchtete, er würde sterben. Ich bat sie, mit dem Obdachlosen gleich zur Kirche zu kommen.

Etwas später traf ich ihn zum ersten Mal. Ivan (Name geändert) konnte kaum gehen, war fast erfroren, und seine Haut war entstellt. Schuppen-flechte. Wir nahmen ihn auf, und die Ärzte und Krankenschwestern unse-rer Klinik versorgten ihn. Er hätte tat-sächlich nicht mehr lange gelebt, wenn er draussen auf der Strasse ge-blieben wäre.

Neu beginnenEs stellte sich heraus, dass sein Aus-weis abgelaufen war und er weder kranken- noch sozialversichert war. Ohne Ausweis konnte er aber keine Sozialdienste in Anspruch nehmen und auch keine andere Unterstützung

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Seine Adresse war die Strasse

Sterben wie ein HundNach drei Monaten ging es ihm ge-sundheitlich besser. Gemeinsam begannen wir, darüber nachzuden-ken, wie es in seinem Leben weiter ge-hen könnte. Er war geschieden. Nach der Scheidung bekam seine Frau die Wohnung, und er musste ausziehen. Kurz danach verlor er auch seine Ar-beit und konnte die Miete der neuen Wohnung nicht mehr bezahlen. Wie-der musste er gehen. So landete er auf der Strasse. Ivan hatte nichts. Auch keine Träume und keine Hoffnung mehr. «Ich werde wie ein Strassen-hund auf der Strasse sterben», meinte er. Dabei hatte er eigentlich einen Uni-versitätsabschluss gemacht und wäh-rend vieler Jahre als Ingenieur gear-beitet.

ZENTRALKONFERENZ

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

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Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausRoland RöstiAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

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Bildnachweise:S.1.8 kretyen, Flickr.comS.2 Mester, gemeindebrief.deS.3,7,11,16,18.19 KuWS.3 V.Vanaga, photoXpress.comS.4,5,10,14,15,23 zVgS.9 G.Barskaya, photoXpress.com PixMedia, photoXpress.comS.12 freerangestock.comGrafik: ChristNet (2013), Mammon-Dossier 2.0, GenfS.13 D.Jacob, pixelio.deS.17 Philippe Hubler, Hünenberg, alles-hat-seine-zeit.chS.24 .shock, photoXpress.co L.Gerhardt, pixelio.de

18 Kirche und Welt Nr. 10/2013

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19Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Kirche und Welt Nr. 9/2013

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Page 22: Kirche und Welt 10/2013

22 Kirche und Welt Nr. 10/2013

KURZ NOTIERT/ INSERATE

Von Kirchenlied bis Rock‘n Roll-GrooveChristof Fankhauser stellt auf seiner neuen CD «Sing Sag Sugg» Lieder zusam-men, die sich an vielen Anlässen mit Kindern bestens bewährt haben. Darun-ter sind Kirchenlieder mit einem Mundarttext und in einer zeitgemässen Be-arbeitung. Andere Lieder tönen im fätzigen Rock‘n Roll-Groove. Ausser der gibt es ein Liederheft und eine Playback CD. Bestellt werden kann die CD zum Beispiel auf der Homepage des Musikers.

www.christoffankhauser.ch

Brandneuer AuftrittDie EMK in Österreich hat ihre Homepage überarbeitet. Die neue Website rich-tet sich zuerst an Menschen, die noch keinen Bezug zur EmK haben und sich schnell einen ersten Eindruck verschaffen wollen. Klare Statements in ver-ständlicher Sprache auf der Startseite sowie kurze Antworten auf häufig ge-stellte Fragen sollen dazu einladen, weiter zu surfen.

www.emk.at

Angetippt

Erstmals leitet ein Kambodschaner die Methodistenkirche in Kambodscha. Anfang September hat Pastor Sok So-vandy das Amt des Missions-Superin-tendenten vom koreanischen Missio-nar Son Jin Sup übernommen.Quelle: EMK-News

Neuzuzüger werden in Uzwil neu mit einem Rundgang durchs Dorf begrüsst. Dazu gehört auch ein Abstecher in die evangelische Kirche, wo sich den Besu-cherinnen und Besuchern die Seelsor-ger der drei ansässigen Kirchen vor-stellen, darunter auch die EMK.Quelle: EMK-News

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23Kirche und Welt Nr. 12/2011

TAKANO

Junge Erwachsene trafen sich in Serbien

Wir sind durch Christus verbunden Von Sarah Bach

In der ersten August-Woche nahmen zwölf Jugendliche aus der Schweiz am Jugendtreffen «YouMe» unserer Zentralkonferenz Mittel- und Südeu-ropa in Backi Petrovac (Serbien) teil. Für alle Teilnehmenden war dies eine Zeit mit wertvollen Erfahrungen.

«YouMe» ist das Treffen der jungen Er-wachsenen aus der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa der EMK. 50 Teilnehmende aus Albanien, Bulga-rien, Österreich, Mazedonien, Ser-bien, Slowakei und der Schweiz wa-ren vom 5.–10. August in Backi Petrovac (Serbien) mit dabei.

Einander kennenlernenDas Treffen stand unter dem Motto «You&Me». Für die Schweizer begann das YouMe schon mit der Hinreise nach Serbien. In einem Reisebus un-tergebracht ging es über einen Zwi-schenstopp in Wien ins ferne Serbien, ein für die meisten noch unbekanntes Land. Schon die Fahrt war ein einma-liges Erlebnis. Es wurde gesungen,

gejasst, eifrig diskutiert und ausge-tauscht. Die Gruppe aus zwölf Schwei-zern und fünf Österreichern, die in Wien zustiegen, lernte sich in dieser Zeit gut kennen.

Jesus anbeten stand im Zentrum

Gemeinsam lobenIn Serbien merkten wir schnell, dass wir trotz unterschiedlicher Herkunft und Sprache gar nicht so verschieden sind. Gleich am ersten Abend wurde in der Turnhalle stundenlang Wor-ship gemacht mit einer bunt zusam-mengewürfelten Band, die vorher noch nie zusammen gespielt hatte. Die Anbetung unseres Herrn stand im Mittelpunkt. Spätestens als wir alle zusammen das Lied «Our God is an awesome God» sangen, jede und jeder in der eigenen Sprache, war es für uns klar, dass genau dieser Gott auch mit-ten unter uns war und uns leitete und zusammenbrachte.

Gastfreundschaft erlebenDie Tage des Meetings waren ausge-füllt von Leadership-Training, Sport, Andachten, Workshops und vielem mehr. Auch ein Ausflug nach Novi Sad mit einem Besuch zweier EMK-Ge-meinden durfte nicht fehlen. Dort er-lebten wir eine grosse Gastfreund-schaft, die uns tief beeindruckt hat. Die Menschen nahmen uns auf, ver-pflegten uns und kümmerten sich lie-bevoll um uns. In all diesen Tagen durften wir merken, dass wir Schweizer Metho-disten Teil einer grossen globalen Kir-che sind. Wir sind alle durch Jesus Christus miteinander verbunden, egal woher wir kommen, welche Sprache wir sprechen oder wie wir unseren Glauben im Alltag leben. Gott hat uns eine grossartige Gemeinschaft ge-schenkt, die bei uns gewiss noch lange anhält und hoffentlich bei ei-nem nächsten YouMe wieder aufleben darf.

Beschenkt: 50 Teilnehmende erlebten am Jugendtreffen der Zentralkonferenz eine grossartige Gemeinschaft.

23Kirche und Welt Nr. 10/2013

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Connexio unterstützt Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz-Frankreich sowie Partnerkirchen und -organisationen in 20 Ländern bei der Realisierung von Entwick-lungs- und Sozialprojekten. Zudem fördert Connexio weltweite Beziehungen zwischen Ge-meinden und Werken der Methodistenkirche und fördert das Bewusstsein für globale Zusam-menhänge. Wir suchen eine/n

Kaufmännische/n Sachbearbeiter/in (50%) mit Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit und Reiseorganisation Hauptaufgaben

Vermittlung von Informationen aus unseren Partnerkirchen und Einsatzgebieten durch telefonische Auskünfte, Beratung sowie Versand von Unterlagen an EMK-Gemeinden in der Schweiz und in Frankreich

Verantwortlich für die Administration der Spenden-Verdankungen Verantwortlich für den Unterhalt der Connexio-Website Mitarbeit bei der Produktion von Werbeunterlagen in Zusammenarbeit mit Grafikern und

Druckereien Mitarbeit bei der Organisation von Gruppenreisen in verschiedene Länder und bei der

Durchführung von Veranstaltungen in der Schweiz und in Frankreich Allgemeine Sekretariatsarbeiten

Anforderungen Kaufmännische oder gleichwertige Ausbildung Erfahrung mit Öffentlichkeitsarbeit und Reiseorganisation Freude am Umgang mit neuen Medien Selbständige Arbeitsweise und Organisationstalent Stilsicher in Deutsch, sehr gute Französischkenntnisse, Kenntnisse in Englisch und

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Jugendkonto 1,25% Seniorenkonto 0,675%

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22 Kirche und Welt Nr. 10/2013

KURZ NOTIERT/ INSERATE

Von Kirchenlied bis Rock‘n Roll-GrooveChristof Fankhauser stellt auf seiner neuen CD «Sing Sag Sugg» Lieder zusam-men, die sich an vielen Anlässen mit Kindern bestens bewährt haben. Darun-ter sind Kirchenlieder mit einem Mundarttext und in einer zeitgemässen Be-arbeitung. Andere Lieder tönen im fätzigen Rock‘n Roll-Groove. Ausser der gibt es ein Liederheft und eine Playback CD. Bestellt werden kann die CD zum Beispiel auf der Homepage des Musikers.

www.christoffankhauser.ch

Brandneuer AuftrittDie EMK in Österreich hat ihre Homepage überarbeitet. Die neue Website rich-tet sich zuerst an Menschen, die noch keinen Bezug zur EmK haben und sich schnell einen ersten Eindruck verschaffen wollen. Klare Statements in ver-ständlicher Sprache auf der Startseite sowie kurze Antworten auf häufig ge-stellte Fragen sollen dazu einladen, weiter zu surfen.

www.emk.at

Angetippt

Erstmals leitet ein Kambodschaner die Methodistenkirche in Kambodscha. Anfang September hat Pastor Sok So-vandy das Amt des Missions-Superin-tendenten vom koreanischen Missio-nar Son Jin Sup übernommen.Quelle: EMK-News

Neuzuzüger werden in Uzwil neu mit einem Rundgang durchs Dorf begrüsst. Dazu gehört auch ein Abstecher in die evangelische Kirche, wo sich den Besu-cher/innen und Besuchern die Seelsor-ger der drei ansässigen Kirchen vor-stellen, darunter auch die EMK.Quelle: EMK-News

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23Kirche und Welt Nr. 12/2011

TAKANO

Junge Erwachsene trafen sich in Serbien

Wir sind durch Christus verbunden Von Sarah Bach

In der ersten August-Woche nahmen zwölf Jugendliche aus der Schweiz am Jugendtreffen «YouMe» unserer Zentralkonferenz Mittel- und Südeu-ropa in Backi Petrovac (Serbien) teil. Für alle Teilnehmenden war dies eine Zeit mit wertvollen Erfahrungen.

«YouMe» ist das Treffen der jungen Er-wachsenen aus der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa der EMK. 50 Teilnehmende aus Albanien, Bulga-rien, Österreich, Mazedonien, Ser-bien, Slowakei und der Schweiz wa-ren vom 5.–10. August in Backi Petrovac (Serbien) mit dabei.

Einander kennenlernenDas Treffen stand unter dem Motto «You&Me». Für die Schweizer begann das YouMe schon mit der Hinreise nach Serbien. In einem Reisebus un-tergebracht ging es über einen Zwi-schenstopp in Wien ins ferne Serbien, ein für die meisten noch unbekanntes Land. Schon die Fahrt war ein einma-liges Erlebnis. Es wurde gesungen,

gejasst, eifrig diskutiert und ausge-tauscht. Die Gruppe aus zwölf Schwei-zern und fünf Österreichern, die in Wien zustiegen, lernte sich in dieser Zeit gut kennen.

Jesus anbeten stand im Zentrum

Gemeinsam lobenIn Serbien merkten wir schnell, dass wir trotz unterschiedlicher Herkunft und Sprache gar nicht so verschieden sind. Gleich am ersten Abend wurde in der Turnhalle stundenlang Wor-ship gemacht mit einer bunt zusam-mengewürfelten Band, die vorher noch nie zusammen gespielt hatte. Die Anbetung unseres Herrn stand im Mittelpunkt. Spätestens als wir alle zusammen das Lied «Our God is an awesome God» sangen, jede und jeder in der eigenen Sprache, war es für uns klar, dass genau dieser Gott auch mit-ten unter uns war und uns leitete und zusammenbrachte.

Gastfreundschaft erlebenDie Tage des Meetings waren ausge-füllt von Leadership-Training, Sport, Andachten, Workshops und vielem mehr. Auch ein Ausflug nach Novi Sad mit einem Besuch zweier EMK-Ge-meinden durfte nicht fehlen. Dort er-lebten wir eine grosse Gastfreund-schaft, die uns tief beeindruckt hat. Die Menschen nahmen uns auf, ver-pflegten uns und kümmerten sich lie-bevoll um uns. In all diesen Tagen durften wir merken, dass wir Schweizer Metho-disten Teil einer grossen globalen Kir-che sind. Wir sind alle durch Jesus Christus miteinander verbunden, egal woher wir kommen, welche Sprache wir sprechen oder wie wir unseren Glauben im Alltag leben. Gott hat uns eine grossartige Gemeinschaft ge-schenkt, die bei uns gewiss noch lange anhält und hoffentlich bei ei-nem nächsten YouMe wieder aufleben darf.

Beschenkt: 50 Teilnehmende erlebten am Jugendtreffen der Zentralkonferenz eine grossartige Gemeinschaft.

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Von Urs Schweizer

Das Laufband ist ein hilfreiches Ge-rät zur so einfachen wie schmerzli-chen Verifikation der Aussage «Still-stand ist Rückschritt». Mit dieser Tatsache vor Augen hatte ich mich seit einigen Minuten erfolgreich darum bemüht, nicht langsamer zu rennen als «mein» Band sich drehte. Plötzlich näherte sich ein Angestellter des Fit-nesszentrums und sprach mich an: «Junger Mann …» Diese an sich ja durchaus schmeichelhafte Anrede verhiess irgendwie nichts Gutes, und ich fragte mich, was wohl gleich fol-gen würde. Als der Mann seine Hand hob, erschrak ich: Da war mein Porte-monnaie! Es musste beim Umziehen unbemerkt das Weite gesucht haben, worauf es ein ehrlicher Finder an der Theke abgegeben hatte … Es dauerte einen Moment, bis sich mein für einmal nicht durch eine Temposteigerung in die Höhe ge-schnellter Puls wieder in einem nor-malen Rahmen bewegte. Ein kurzer Blick sorgte dann aber für Gewissheit,

dass der ehrliche Finder tatsächlich ehrlich gewesen war: Geld, Kreditkar-ten, Ausweise – alles war noch da. Ich war von Herzen dankbar und setzte mein Training beflügelt fort. Mein ungeschicktes Verhalten sollte jedoch nicht folgenlos bleiben. Bei jeder Begegnung der folgenden Tage grinste mich der Angestellte nämlich an und fragte: «Hast du dein Portemonnaie?» Es war als Spass ge-meint, aber irgendwie fühlte ich mich jedes Mal dumm wie ein Seerosen-Blatt. Wie viele leiden wohl gerade darun-ter, dass sich ihre Schuld – egal ob in finanzieller oder anderer Hinsicht – einfach nicht aus dem Gedächtnis an-derer Menschen oder aus den uner-gründlichen Tiefen des Internet tilgen lässt? Selbst dann nicht, wenn sie sich längst verändert haben und ihre Situ-ation eine andere ist? Wie viele sehnen sich einfach nur nach einem echten Neuanfang? Vielleicht müsste ich «Ver-gebung» mal auf diesem Hintergrund neu buchstabieren. Und sie nicht nur annehmen, sondern auch leben …

Wenn Schuld sich nicht tilgen lässt

Vergeben und unvergessen

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