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05/2016 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church «Jesus war das Thema Nummer 1!» Erfahrungen mit der Kampagne «Jesus ist …» in der EMK Flaach Seite 18 Die gute Nachricht treffend bezeugen Jährliche Konferenz 2016: «Auf den Punkt gebracht» Seite 8 Mit Salz gewürzt Eine wichtige Gnadengabe neu entdecken Seite 9 Pfingsten ist die Initialzündung zu einem sozialen Christsein Gottes Geist bewegt zur Mit leidenschaft Seite 10–11

Kirche und Welt 5/2016

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Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der EMK in der Schweiz

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Page 1: Kirche und Welt 5/2016

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16

Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

«Jesus war das Thema Nummer 1!»Erfahrungen mit der Kampagne «Jesus ist …» in der EMK Flaach

Seite 18

Die gute Nachricht treffend bezeugenJährliche Konferenz 2016: «Auf den Punkt gebracht»

Seite 8

Mit Salz gewürztEine wichtige Gnadengabe neu entdecken

Seite 9

Pfingsten ist die Initialzündung zu einem sozialen Christsein

Gottes Geist bewegt zur MitleidenschaftSeite 10–11

Page 2: Kirche und Welt 5/2016

INH

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12 17 26

4 Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent

Auch kleine Beträge fallen ins Gewicht

8 Jährliche Konferenz 2016: «Auf den Punkt gebracht»

Die gute Nachricht treffend bezeugen

9 Eine wichtige Gnadengabe neu entdecken

Mit Salz gewürzt

10 Pfingsten ist die Initialzündung zu einem sozialen Christsein

Gottes Geist bewegt zur Mitleidenschaft

12 Sieben Thesen zum Lobpreis in der Gemeinde

«Mir chöme zu dir Jesus»

14 Die Generalkonferenz und die Mission der Kirche

Struktur- und Kulturwandel in der EMK

15 Als Delegierte an die Generalkonferenz

Eine spannende Herausforderung

16 Kita Bethanien – bald auch in Altstetten

«Komm, lass uns zusammen die Welt entdecken!»

17 Wurzeln schlagen in einem fremden Land

Die chilenische Methodistenkirche hilft Flüchtlingen in Arica

18 Erfahrungen mit der Kampagne «Jesus ist …» in der EMK Flaach

«Jesus war das Thema Nummer 1!»

20 Im STR16 wird die Lagergeschichte um das Geheimnis der

Sanduhr lebendig

Einzigartiges «Freilichttheater» im STR16

22 Zum Tod von Daniel Husser

Versöhnung als Herzensanliegen

23 Impulse für eine bewusst gestaltete Liturgie

Gottesdienst als gemeinsames Gebet

24 Begeisterung, die anstecken kann

«Schön, dass es dich gibt!»

26 Negativer Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts

Keine Fördergelder für EMK-Jugendarbeit

2 Kirche und Welt Nr. 05/2016

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www.internet.emk

VON STEFAN MOLL

Eine Gruppe auf Facebook zum Thema ‹Soteriolo-

gie› regt dazu an, über die Erlösungslehre auszu-

tauschen. Hier hat Andreas Schweizer geschrieben,

wie die Homepages unserer Kirche auf ihn wirken:

«Ich komme zum Schluss, das wir vor allem uns

selber verkünden. Der Menüpunkt ‹Über uns› ist

daher folgerichtig zuoberst. (...) Dazu kommt die ab-

strakte Sprache. Zählt einmal, wie oft das Wort ‹An-

gebot› angeboten wird! Unser Angebot ist reichhal-

tig. Wir bieten für alle etwas an. Nur was eigentlich?

Sitzungen? Beschäftigung? Termine? Angebote? All

das suche ich nicht.»

Wie kann unsere Kirche im Netz auftreten? Eine

Seite zum Träumen? Mit folgendem Menu: «Kommt

zu Tisch?» – Hier fänden sich Bilder vom Essen, Ge-

dichte von Tischgesprächen, Geschichten Träume

und Taten von Shalom.

Oder der Link «Hier gibt es Saures». Da inden

Sie Gebete zur Versöhnung oder könnten von Ent-

täuschung und Versöhnung erzählen. Mitten drin

die grossen Versöhnungstexte aus Bibel und Weltli-

teratur.

Sie inden auch den Themenpunkt «Niederga-

ren». Hier geht es langsam zu. Ruhige Bilder, die

Musik von John Cage «as slow as possible» («so

langsam wie möglich»), Gedanken zum Wachsen

wie ein Baum …

Wer hat den Mut, das radikal andere zu probie-

ren, um Erlösung zur Sprache zu bringen?

Für Rückfragen: [email protected]

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

Unsere Tochter feierte Anfang April ihre «Übertrittsfeier». Für

den Gottesdienst hatte sie unter anderem die Aufgabe, Lieder he-

rauszusuchen. Weil sie mich darum bat, half ich ihr dabei. Die

Texte der Lobpreislieder hatten fast alle eines gemeinsam: sie han-

delten von einem Ich und seiner Beziehung zu Gott. Selbst wenn

wir gemeinsam singen, singt jede/r nur von sich selbst. Als ob

sich die ganze Welt nur um «mich» dreht! Das klingt wie eine

fromme Variante des Narzismus.

Im Neuen Testament wird erzählt, Jesus habe einen Kreis von

zwölf Schülern um sich geschart. Er hat dabei, jedenfalls wenn

man den Erzählungen folgt, nicht gefragt, ob ihnen das passt. Das

Gebet, das er seine Schüler lehrte, bittet: «Gib uns…; führe

uns ...». Aber selbst das steht nicht an erster Stelle, sondern zu-

erst kommt: «Dein Name … Dein Reich … Dein Wille». Darin sind

sich die einig, die so beten: Nicht, was mir mein Christsein, der

Gottesdienst, mein Engagement bringt, ist die Frage, sondern ob

damit Gottes Name geheiligt wird, sein Reich dadurch Gestalt ge-

winnt, sein Wille so auf der Erde geschieht, wie er im Himmel

geschieht, darum geht es.

Damit das möglich wird, dazu braucht es jede/n einzelne/n.

Aber geschehen kann das nur, wenn dabei jede/r nicht auf das ei-

gene ausgerichtet ist, sondern auf das, was dem/der anderen dient.

Das schenke uns Gott!

Sigmar Friedrich

Redaktor

3Kirche und Welt Nr. 05/2016

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Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent

Auch kleine Beträge fallen ins Gewicht

ZAHLSTELLE

diesem Grund hat sich Patrizia F. in Ab-

sprache mit der Zahlstelle zu einem

drastischen Schritt entschlossen: Vor

dem 18. Geburtstag ihres Sohnes hat

sie dessen Jugendkonto in ein Einlage-

konto auf ihren Namen umgewandelt.

«Das Konto mit Ersparnissen und ei-

nem Erbvorbezug wird an Roman über-

geben, wenn er begriffen hat, dass Geld

nicht von selbst nachwächst, sondern

erarbeitet werden muss.»

Der Gedanke, das Geld anderswo ein-

zuzahlen, ist der Mutter nie gekom-

men. «Die Zahlstelle tut Gutes mit die-

sem Geld und zwar für Jugendliche

ebenso wie für Senioren. Ich hoffe,

dass noch viele Leute dort ein Konto

eröffnen.»

Mit ihrer Befürchtung, der Sohn

könnte mit dem Geld überfordert sein,

ist Patrizia F. nicht allein. Zeitweise

erleben viele Eltern beim einen oder

anderen Kind solche Ängste. Bei ihrer

Jüngsten wusste Anna K., ehemalige

Missionarin und Mutter vor drei Teen-

agern, monatelang nicht, ob die Er-

sparnisse in Kleidern und Schmuck

aufgehen würden. «Das ist besser ge-

worden. Léonie wird reifer. Ich bin

überzeugt, dass sich das bis zum 18.

Geburtstag ausgewachsen hat.» Was

aber, wenn die Unsicherheit erst nach

der Volljährigkeit auftritt?

Lernen vor dem Tag X

Wer Jahre vorher mit den Kindern of-

VON DANIELA DECK

Mit der Volljährigkeit wird der Ju-

gendliche Herr über sein Jugend-

konto. Die mögliche Erfüllung von

Wünschen geht oft mit der Frage ein-

her, ob der junge Mensch der Verant-

wortung gewachsen ist. Das Gespräch

mit Eltern zeigt überraschende

Ergebnisse.

«Es ist gut, dass Geld auf der Zahlstelle

nicht so einfach zugänglich ist», sagt

Debora P.* Weder am Bancomat noch

über das Smartphone kann man bei

der Zahlstelle Geld abheben. Dazu

müssen P.s drei Töchter, von denen die

jüngste vor kurzem den 18. Geburtstag

gefeiert hat, ein E-Mail schreiben und

angeben, auf welches Konto sie Geld

vom Jugendkonto überwiesen haben

wollen. Eine Anstrengung, die besagte

Töchter hauptsächlich unternehmen,

um ihre Ausbildung zu bezahlen. De-

bora P. ist überzeugt, dass dieser Um-

stand dazu beiträgt, dass alle drei Kon-

ten, die die Grosseltern bei der Geburt

der Enkelinnen eingerichtet haben,

weiterhin bestehen – ebenso wie ihr ei-

genes einstiges Jugendkonto, das dem

Ehepaar heute als Sparkonto dient.

Da sind sich die befragten Eltern

einig: der «unmoderne» Geldbezug

bietet willkommenen Schutz vor über-

stürzten Auslagen der jungen Genera-

tion. Peter A., Vater von vier Kindern,

spricht vom Phlegma und der Genüg-

samkeit seines Ältesten: «Ich weiss

nicht einmal, ob er je das Formular

für seine Unterschriftsberechtigung

(s. Box) eingeschickt hat.»

Drastischer Eingriff

Dennoch kann es geschehen, dass die-

ser Schutz nicht ausreicht, einfach da-

rum, weil jemand (noch) nicht reif ist

für die finanzielle Verantwortung. Aus

Das Jugendkonto als Schutzraum, um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Geld zu lernen.

Page 5: Kirche und Welt 5/2016

ZAHLSTELLE

fen über Geld, über das Einteilen und

Sparen redet, zum Beispiel schon beim

ersten Taschengeld, sorgt hier vor.

«Wir hatten mit allen Kindern ein Bud-

get erarbeitet, als sie in die Lehre ka-

men, und darauf geachtet, dass sie we-

nigstens ein Jahr lang über ihre

Ausgaben genau Buch führen. Mein

Wunsch vom KV her, ihnen die voll-

ständige Buchhaltung beizubringen,

war zu hoch gesteckt. Die Mädchen ha-

ben rasch gemerkt, dass auch kleine

Posten mit der Zeit zu grossen Sum-

men werden», erzählt Debora P. von ih-

rer Erfahrung zum Ende der Schulzeit.

Damit sei ein wichtiges Lernziel er-

reicht worden.

«Den Sinn dieser Milchbüchli-Rech-

nung erkannten aber nicht alle Kinder

sofort. Eines der Mädchen verstand

erst nach einem Adonia-Lager, in dem

das Thema behandelt worden war, wa-

rum man beim Geld vorsorgen und

planen muss. Nach dem 18. Geburts-

tag kann man ja niemanden mehr

zwingen. Dann muss man jeden Men-

schen seinen Weg gehen lassen.»

Ähnliche Wünsche

Erfahrungsgemäss werden viele Ju -

gendkonten bald nach der Volljährig-

keit aufgelöst. Bei den Wünschen zur

Verwendung des Geldes unterschei-

den sich die Jungen und die Eltern

kaum. Besonders hoch im Kurs stehen

der Führerschein und Zweitausbildun-

gen, zum Beispiel Sprachkurse.

*Alle Namen sind geändert.

FINANZIELLE VERANTWORTUNG ZUM VORZUGSZINS

Am 18. Geburtstag geht die Verfügungsgewalt über das Jugendkonto von

den Eltern an den Kontoinhaber über. Das ist gesetzlich festgelegt.

Mit einem Formular wird der Kontoinhaber aufgefordert, seine Unter-

schriftsberechtigung einzureichen. Damit erlischt die Zugangsberechtigung

der (Gross-)Eltern auf das Konto. Einzahlungen werden per Einzahlungs-

schein getätigt, Rückzüge (max. CHF 2000 pro Monat an Bank- oder PC-

Konto oder als Barauszahlung) mit schriftlicher Anweisung an die Zahl-

stelle. Junge Erwachsene proitieren bis zum 20. Geburtstag vom Vorzugs-

zins des Jugendkontos. Anschliessend wird dieses in ein Einlagekonto

umgewandelt.

Gehen die Ersparnisse am Ende in Kleider und Schmuck auf?

Zahlstelle

w w w.zahlstelle.ch

�O L I DARISCH

NACHHALTIG

TRANSPARENT

Gebührenfreie Anlagen

für jede Lebenslage.

Page 6: Kirche und Welt 5/2016

IHRE MEINUNG

Zu Nr. 3/2016, S.21: Der gleiche Gott?

Eine überzeugend einfache Antwort

Vor vielen Jahren war ich an einer Tagung des Deutschen evangelischen Kir-

chenbundes zum Thema Islam. Die Teilnehmer/innen setzten sich aus ganz

verschiedenen Kreisen, von Gelehrten bis zu mehr oder weniger blutigen Laien

zusammen … Auch mich beschäftigte die Frage: haben wir und die Muslime

den gleichen Gott. Da auch einige gebürtige Muslime aus Nordafrika dabei wa-

ren, die sich zum Christentum bekehrt hatten, nutzte ich die Gelegenheit, eine

Antwort zu bekommen und stellte meine Frage einem gebürtigen Muslim, der

jetzt überzeugter Christ ist. Hier seine Antwort, verpackt in eine Frage: ‹Sie

glauben, dass die Juden behaupten, es gibt nur einen Gott, wir Christen tun das

gleiche, und ebenso die Muslime? Da alle sagen: es gibt nur EINEN Gott, wie

kann es dann mehrere geben?› Diese Antwort hat mich überzeugt und in ihrer

Einfachheit erstaunt, dass ich nicht selber darauf gekommen bin. Das Fazit: Ja,

wir haben den selben Gott, allerdings sind die Sichtweise und das Verständnis

weit gestreut, bei weitem nicht die gleichen.

Agathe Stotz, Basel, Kleinbasel

Zu Nr. 3/2016, S.3: Mit den Ohren gehts

Erst gut nachdenken!

Wenn Stefan Moll schreibt: «wenn Menschen nicht glauben, haben sie tatsäch-

lich gute Gründe. Die lassen sich nicht ausreden», dann hat er offenbar seine

Bibel nicht gelesen. Jesus selbst beschreibt in Markus 4,1–20, dass z.B. Alltags-

sorgen, Verführungen des Wohlstands, und Gier – alles keine guten Gründe

angesichts der Ewigkeitsdimension des Glaubens – Menschen davon abhalten

zu glauben. Und dass der Satan (v.15) in anderen Menschen Gottes Botschaft

wieder wegnimmt, bevor sie zu dauerhaftem Glauben führt – also der Mensch

selbst gar keinen guten Grund hat, sondern einer Fremdherrschaft unterliegt.

Im Gespräch mit Nikodemus und der Samariterin begegnet Jesus intelligent

den Schein-Gründen des Nicht-Glaubens, Ergebnis: beide glauben danach. Ich

selbst habe in vielen Jahren persönlicher Evangelisation noch keinen einzigen

guten Grund gehört, nicht an Jesus zu glauben, aber haufenweise nicht zu Ende

gedachte Schein-Gründe. Das wäre auch zu erwarten, wenn Gott, der Schöpfer

unseres Gehirns, tatsächlich der Vater von Jesus ist.

Lieber Stefan Moll, wirksame Evangelisation setzte schon immer eines vor-

aus: zuerst gut nachdenken!

Markus Walther, EMK Zürich 4

Neue Mitglieder

Die nachfolgenden Personen sind neu

«bekennende Glieder» der EMK. In einem

Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu

ihrem Glauben bekannt und unterstützen

die EMK in ihrem Dienst und Auftrag.

Robert Lüscher

Muhen

am 25.2.2015

Tabea Christen

Isabel Lüthi

Burgdorf-Breitenegg

am 22.11.2015

Andreas Blatter

Jennifer Blatter-Izzo

Hildegard Bosshart

Markus Bosshart

Esther Villanueva-Eppler

Interlaken

am 06.12.2015

Gabriela Knechtle

St. Gallen-Teufen

am 27.12.2015

Martin Künzler

Ruth Künzler

Margrit Voegeli

Raphael Zollinger

Bülach-Oberglatt

am 30.1.2016

Lucy Niederer

Simon Niederer

Herisau

am 31.1.2016

Tom Frenzel

Debora Röthlisberger-Bosshard

Stephan Röthlisberger

Rothrist

am 14.2.2016

Carsten Dahmann

Rebekka Dahmann

Herisau

am 21.2.2016

6 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 7: Kirche und Welt 5/2016

Gedanken zu Kirche und Gesellschaft

Lebensbejahende

Energie

Ruach, Ruach

Heiliger Geist, komm

schenk uns deine lebensbejahende Energie,

reiss uns aus unserer Lethargie,

Ängstlichkeit und Mutlosigkeit.

Ruach, Ruach

Windsturm, trag uns fort,

von festgefahrenen Wegen, Sachzwängen

und dem müden Alltagstrott

bring uns zu unseren Träumen und Visionen.

Ruach, Ruach

Windhauch, tröste uns

trockne unsere Tränen

versprühe deine Zärtlichkeit

in den Hass dieser Welt.

Ruach, Ruach

Du Heiliger Geist,

mal stark wie ein Windsturm,

mal leise wie ein Windhauch,

Du bist der Atem Gottes.

Amen.

André Töngi

IHRE MEINUNG

IHRE MEINUNG

Wir freuen uns über Ihre Zusendungen, behalten uns jedoch vor, Leser-

briefe zu kürzen.

Zu Nr. 4/2016, S.16: Der Dauerbrenner...

Wofür stehen unsere Delegierten ein?

Bei der Berichterstattung über die Generalkonferenz ist das kontroverse Thema

Homosexualität für Kirche und Welt das Thema Nr. 1. Ich bin ganz bei Bischof

Streiff und seinem Anliegen, dass bei den Entscheidungen dazu «hörbar und

sichtbar bleibt, wem wir nachfolgen und wessen Geist uns prägt». Dazu würde

ich aber gerne wissen, wie seine persönliche Überzeugung in dieser Frage

aussieht. Und vor allem: Was ist die persönliche Überzeugung von Christine

Schneider-Oesch und Etienne Rudolph, die uns an der Generalkonferenz ver-

treten werden? In welchem Sinne beabsichtigen sie abzustimmen? Ich meine,

dass dies für unsere Mitglieder und Freunde nicht nur wissenswert wäre, son-

dern dass sie auch ein Recht darauf haben, es zu erfahren.

Stefan Weller, Pfarrer, Wädenswil

Zu Nr. 4/2016, S.16: Der Dauerbrenner...

Bereit sein zu Kompromissen!

Dass es Homosexualität im freikirchlichen Umfeld noch etwas schwerer hat

als anderswo, war mir bekannt. Klar war mir auch, dass die Vorstellungen

über gleichgeschlechtliche Liebe weniger von theologischer Reflexion als von

kulturell bedingten Welt- und Menschenbildern geprägt werden. Der sorgfäl-

tige und besorgte Beitrag des Bischofs im K+W 4/2016 hat mich aufgeschreckt.

In dieser Schärfe habe ich die Problematik innerhalb der EMK bisher nicht

wahrgenommen (oder wahrnehmen wollen). Da werden in den Sozialen Grund-

sätzen, die ich in andern Bereichen wegweisend, geradezu prophetisch finde,

Positionen vertreten, die für mich überheblich, selbstgefällig, lieblos daher-

kommen und mein Empfinden und Denken verletzen.

Aus politischer Erfahrung weiss ist, dass es, auch wenn es oft schmerzt, im

gesellschaftlichen und eben auch kirchlichen Leben Bereitschaft zu Kompro-

missen braucht, die häufig wenig mit Inhalten und viel mit Formen und Ge-

bräuchen zu tun haben. Der Bischof setzt – meines Erachtens zu Recht – seine

Hoffnung auf Vielfalt, auf die Möglichkeit, Entscheidungen (dezentral) den

jährlichen Konferenzen oder den betroffenen Pfarrpersonen zu überlassen.

Als ob sie sich abgesprochen hätten, geht Papst Franziskus in seiner neusten

Enzyklika «Amoris laetitia» einen ähnlichen Weg. Innerhalb komplexer kirch-

lichen Vorgaben, die er nicht einfach über Bord werfen kann oder will, sucht auch

er mehr Nähe zur Basis, zur und zum Einzelnen. Liebe darf Freude machen.

Markus Brandenberger, Uetikon am See

7Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 8: Kirche und Welt 5/2016

Jährliche Konferenz 2016: «Auf den Punkt gebracht»

Die gute Nachricht treffend bezeugen

VON CLAUDIA HASLEBACHER

Einen Schritt auf dem Weg zu gehen,

die Sprache des Glaubens und des

Heils neu zu entdecken oder gar ent-

stehen zu lassen – das soll gesche-

hen durch die Veranstaltungen zum

Schwerpunktthema der Jährlichen

Konferenz, zu denen alle, die zur EMK

gehören, herzlich eingeladen sind.

Ein Schulungs- und Begegnungstag

am Samstag, 18. Juni, widmet sich

dem Schwerpunktthema: «Über Erlö-

sung sprechen». Die Teilnehmenden

erwartet ein Referat von Dr. Michael

Nausner von der Theologischen Hoch-

schule Reutlingen zum Thema «Kom-

munikation des Evangeliums in der

heutigen Zeit», sowie drei verschie-

dene Impulse, die selbst weiter verar-

beitet werden können: «Shalom – mit

Gott versöhnte Tischgemeinschaft

leben», «Erlöst und versöhnt – und

was das mit Kampfsport zu tun hat»

und «Vom Wachsen wie ein Baum –

wie wir im Leben und Glauben rei-

fen». Das Kommunikationstheater dito

wird in einer heiter-ernsten Zusam-

menfassung des Tages das Gehörte

und Erlebte auf den Punkt bringen.

Weiter Anlässe

Neben diesem grossen öffentlichen

Anlass lädt insbesondere die Feier-

stunde mit den Jubilar/innen aus der

Dienstgemeinschaft der Pfarrer/in-

nen und die Verabschiedungen in den

Ruhestand zu Begegnungen ein.

Den Abschluss der Konferenz bil-

det der Festsonntag auf dem Areal der

Tellspiele in Interlaken. Nähere Anga-

ben dazu sind im Internet, im Einla-

dungsflyer und in der nächsten Aus-

gabe von Kirche und Welt zu finden.

Tagungsort der JK ist Münsingen.

ORTE, DATEN UND ZEITEN

Freitagabend, 17. Juni, 20.00 Uhr

Feierstunde mit Jubilarinnen und Jubilaren im Schlossgut Münsingen

Samstag, 18. Juni, 10.00–16.00 Uhr

Schulungs- und Begegnungstag im Schlossgut Münsingen

Sonntag, 19. Juni, 10.30–16.00 Uhr

Konferenzsonntag mit Gottesdienst und Aufführung der Tellspiele in

Interlaken, Areal der Tellspiele

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach, 8021 Zürich 1Telefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach, 8021 Zürich 1Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausChristian AeschlimannAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

Insertionsschluss für 06/2016:12.05.2016

Graik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:S.1,11 counselling, pixabay.comS.3,8,9 KuWS.4 serezniy, 123rf.comS.5 PublicDomainPictures, pixabay.comS.7,13,15–23,26 zVgS.10 fbilhalva, pixabay.comS.12 PeteLinforth, pixabay.comS.13 alexramos10, pixabay.com, mccartyv, pixabay.comS.14 Mike DuBose, UMNSS.24–25 ClkerFreeVectorImages, pixabay.com

JÄHRLICHE KONFERENZ

8 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 9: Kirche und Welt 5/2016

Eine wichtige Gnadengabe neu entdecken

Mit Salz gewürzt

VON BISCHOF PATRICK STREIFF

An Ostern schreibe ich diese Ko-

lumne zu Pingsten. Den Pingst-

sonntag werde ich an der General-

konferenz der weltweiten EMK

ver-bringen. Wird Pingsten Einluss

haben auf gemeinsame Gespräche

und Entscheidungen?

«Sind wir überzeugt, wie wichtig und

wie schwierig es ist, unsere Gesprä-

che richtig zu gestalten?», so fragte

schon John Wesley. Er wollte, dass

sich Methodisten an Konferenzen

zum gemeinsamen Gespräch und zur

Entscheidungsfindung treffen. Denn

jedem Christen ist der Geist gegeben

zum gemeinsamen Aufbau des Leibes

Christi. Aber wer den Geist hat, fühlt

sich schnell über andere erhoben.

Streit kommt auf – wie schon bei den

Korinthern.

Patrick Streiff: «Gespräche richtig zu gestalten, ist wichtig und schwierig.»

BISCHOFSBÜRO

Red und Antwort stehen

Christliches «Konferieren» zählte für

Wesley zu den Gnadengaben, genauso

wie Gottesdienst, Abendmahl, Gebet,

Fasten etc. Gemeinsam soll erkannt

werden, was der Geist uns sagen will.

Gemeinsam soll es dann auch in die

Tat umgesetzt werden. Weil solches

christliches «Konferieren» wichtig

und zugleich anspruchsvoll ist,

schrieb er den Methodist/innen ins

Stammbuch, sie sollen immer Red und

Antwort stehen «erfüllt von Gnade

und gewürzt mit Salz» (Kol. 4,6)

Vorher und nachher

Ob es an der Generalkonferenz und

unseren Jährlichen Konferenzen ge-

lingen wird, Salz der Erde zu sein?

Und ob wir den abschliessenden Rat

Wesleys auch befolgen, vorher und

nachher zu beten?

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM MAI

3.–22.5 Bischofsrat und Generalkonferenz, Portland USA

25.–29.5 Jährliche Konferenz Österreich

Agenda

DO.–S0. 5.–8. MAI

Takano Camp IV und netV-Begegnung

Lenzburg

Infos / Anmeldung: www.takano-online.ch

MITTWOCH, 18. MAI

Grundkurs Jugendarbeit

«Nähe und Distanz»

Zürich, Badenerstrasse 69

Infos / Anmeldung: www.takano-online.ch

SAMSTAG, 21. MAI

Bilder und Layout für Gemeindebrief und Website

09.00–13.00 Uhr

Zürich, Badenerstrasse 69

Kosten: CHF 30.–

Infos / Anmeldung: Sigmar Friedrich,

[email protected]

SAMSTAG, 21. MAI

Samstags-Pilgern auf dem Jakobsweg

Märstetten-Sirnach

Kosten: CHF 20.–

Infos / Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86,

[email protected]

MITTWOCH, 25. MAI

Grundkurs Jugendarbeit

«Alles, was Recht ist»

Zürich, Badenerstrasse 69

Infos / Anmeldung: www.takano-online.ch

FREITAG, 3. JUNI

netV-Abend

EMK Flawil

Infos / Anmeldung: Michael Breiter, 079 782 56 94,

[email protected]

DO.–SO. 16.–19. JUNI

Auf den Punkt gebracht

Jährliche Konferenz

Münsingen und Interlaken

SA., 30. JULI – SA., 6. AUGUST

«Ist mein Leben getragen …?»

Bibel-Ferienwoche

mit Bernard u. Elisabeth Lehmann

Hotel Artos Interlaken

Kosten: ab CHF 1092.–

Infos / Anmeldung: Hotel Artos Interlaken,

033 828 88 44, www.artos.ch

9Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 10: Kirche und Welt 5/2016

Pfingsten ist die Initialzündung zu einem sozialen Christsein

Gottes Geist bewegt zur Mitleidenschaft

THEMA

VON STEFAN ZÜRCHER

Lieber Stefan

«Was bringt es mir? Stimmt es für mich?» – Solche und ähnliche Fragen begegnen mir, wenn ich mit Christ/innen im

Gespräch bin. Ich frage mich: Wie gelingt es uns, den Blick weg von der eigenen, kleinen, begrenzten Welt hin auf die

grosse neue Welt Gottes zu richten? Wie gewinnen wir die grosse Perspektive auf Gottes Reich, auf die neue Schöp-

fung, auf den neuen Himmel und die neue Erde mit einer neuen Menschgemeinschaft, die Gott am Schaffen ist? Wie

lernen wir, uns als Partner/innen Gottes zu verstehen, die berufen sind, an der neuen Schöpfung mitzuschaffen? Dann

würden Christ/innen nicht mehr individualistisch fragen: «Was bringt es mir?», sondern, »was bringt das, was wir

tun, Gott und der neuen Schöpfung?» Herzlich, Dein Sigmar

Lieber Sigmar

Ich will eine Antwort versuchen. Da-

bei schaue ich auf Pfingsten. Dieses

Fest erinnert uns an den Heiligen

Geist und sein Wirken. Ich glaube,

dass er diesen Wandel gelingen las-

sen kann. Dass er unseren Blick weg

von uns hin zu Gott, zum Nächsten

und auf die neue Schöpfung lenken

kann.

Eine zweite Bekehrung

Eine Erfahrung John Wesleys bestärkt

mich darin: jahrelang war Wesley in

seinem Streben nach Heiligung auf

sein eigenes Seelenleben fixiert. Aber

dann am Abend des 24. Mai 1738 in

einer christlichen Versammlung

schenkte Gottes Geist ihm Gewissheit

des Heils aus Glauben. In seinem Ta-

gebuch beschreibt Wesley diese Er-

fahrung so: «Ich fühlte mein Herz selt-

sam erwärmt. Ich fühlte, dass ich auf

Christus vertraute, Christus allein

für meine Erlösung, und mir wurde

eine Gewissheit gegeben, dass er

meine Sünden weggenommen hatte,

auch meine, und mich gerettet hat

vom Gesetz der Sünde und des Todes.»

Und dann folgt dieser Satz: «Ich be-

gann mit aller Kraft für die zu beten,

die mich in einer spezielleren Weise

missbraucht und mich verfolgt ha-

ben.»

Wesley richtet seine Gedanken weg

von sich selbst auf seine Mitmen-

schen. Eindrücklich, diese Abkehr

von der Fixierung auf das eigene See-

lenleben und die Hinkehr zu den Mit-

menschen! Sozusagen eine zweite

Bekehrung von Leidenschaft zu

Mitleidenschaft, von einem indivi-

dualistischen Christsein zu einem

sozialen.

Der Heilige Geist will gesunde, lebendig machende Beziehungen stiften.

10 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 11: Kirche und Welt 5/2016

THEMA

Ein Geist der Gemeinschaft

Diese Erfahrung vom Wirken des Hei-

ligen Geistes finde ich in der Bibel an

vielen Stellen bestätigt. Denk nur an

die Pfingstereignisse (Apg 2). Oder

ans Bild vom Leib und den Gliedern

(1.Kor 12,12ff). Ziel des Heiligen Geis-

tes ist es, zu «vergemeinschaften»,

d. h. gesunde, lebendig machende Be-

ziehungen zu stiften – zu Gott, zu sich

selbst, zu den Mitmenschen und zur

nichtmenschlichen Schöpfung.

Vor einiger Zeit machte ich beim Le-

sen von Galater 5,22–23

eine Entdeckung: Die

Frucht des Geistes mit

ihren vielfältigen Aus-

drucksformen zielt auf

ein gesundes Miteinander. Da ist

handfeste, zupackende Liebe; leider-

probte, ansteckende Freude; Friede

mit Gott und den Menschen; barmher-

zige Geduld, die dem andern Zeit und

Raum zum Atmen lässt; dann echte

Freundlichkeit von innen heraus,

keine aufgesetzte, harmlose; grosszü-

gige Güte; verlässliche Treue – ein Ja

ist ein Ja – und Sanftmut, die Haltung,

die dem andern ohne ihn zu verurtei-

len aufhilft; schliesslich Selbstbeherr-

schung. Gottes Geist schafft heile und

heilende Gemeinschaft. Neue Schöp-

fung! Vorgeschmack auf den neuen

Himmel und die neue Erde schon

jetzt!

Ein Gott der Gemeinschaft

Gemeinschaft ist das Wesen des drei-

einen Gottes. Vater, Sohn und Heili-

ger Geist selber bilden ja eine Gemein-

schaft, sind in Liebe mit- und

füreinander da – übrigens wunder-

schön und anschaulich beschrieben

im Buch Die Hütte von William P.

Young. Der Gott der Bibel ist ein Gott

in Beziehung, darum Liebe (1. Joh 4,8).

Und wenn Paulus davon spricht, dass

der Heilige Geist Gottes Liebe in un-

sere Herzen ausgegossen hat (Röm

5,5), heisst das für mich: Gott gibt mir

teil an seiner innergöttlichen Gemein-

schaft und stellt mich als neue Schöp-

fung (2. Kor 5,17) hinein in die Ge-

Liebe ist das Kennzeichen des Wirkens des Geistes.

ZUR PERSON

Stefan Zürcher ist seit 2015

Distriktsvorsteher des Distrikts

Nordwestschweiz.

meinschaft mit anderen Menschen

und mit der nichtmenschlichen Schöp-

fung. So befähigt er mich, diesen in

Liebe zu dienen (Gal 5,13) und an Got-

tes neuer Schöpfung mitzuschaffen.

Leuchtet das ein?

Einzigartige Individuen

Ich habe jetzt viel davon gesprochen,

dass wir als Gemeinschaftswesen ge-

schaffen sind. Man könnte das miss-

verstehen. Nämlich so, dass wir in

Gottes Augen lediglich beliebig aus-

tauschbare Kreaturen

im Ganzen seiner

Schöpfung sind. Dem

ist nicht so. Es stimmt

zwar, Gott hat alle Le-

bewesen auf Gemeinschaft hin ge-

schaffen, aber eben als einzigartige

Individuen mit eigener Würde und ei-

genem Wert. Was für eine grossartige

Individualität auf unserer Erde

herrscht! Was für eine reiche Vielfalt!

Schau dich nur einmal um! Auch das

muss gesagt werden. Gemeinschaft

geht nicht auf Kosten der Individuali-

tät.

Aus eigener Erfahrung

Das ein paar unfertige Gedanken zu

deiner Frage, lieber Sigmar. Dass der

Heilige Geist ein Gemeinschaft stif-

tender Geist ist, habe ich schon oft er-

lebt. Eindrücklich zum Beispiel die

Erfahrung Leitungsteam der EMK in

Tann, zu dem ich bis letzten Sommer

gehörte. So unterschiedliche Persön-

lichkeiten! Ich glaube, von uns aus hät-

ten wir uns zum Zusammenarbeiten

nie ausgesucht. Unsere Beziehungen

erforderten viel Arbeit. Immer wieder

waren klärende Gespräche nötig. Aber

wir haben erlebt: Durch unser Arbeiten

an unserem Miteinander vergemein-

schaftete der Heilige Geist uns eng mit-

einander, machte uns im Laufe der Zeit

zu Freunden und liess offene, ehrliche,

tragfähige Beziehungen entstehen. Wir

haben miteinander Hochs und Tiefs –

persönliche und unsere Gemeinschaft

betreffende – geteilt, getragen, durch-

litten und gefeiert. Ein Stück neue

Schöpfung! Herzlich, Dein Stefan

Gottes Geist

schafft heilende

Gemeinschaft

11Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 12: Kirche und Welt 5/2016

Lobpreis ist mehr als «ich und der Herr».

Sieben Thesen zum Lobpreis in der Gemeinde

«Mir chöme zu dir Jesus»

VON MARIA UND MICHAEL SCHWALLER

Auf die Frage, was Worship (neu-

deutsch für Anbetung und Lobpreis)

für uns denn bedeute, ist unsere Ant-

wort eindeutig: Anbetung ist mehr

als der Lobpreisteil im Gottesdienst,

Anbetung ist ein Lebensstil. Es ist

die Haltung, Gott in allem die Ehre

zu geben und ihm ganz zu vertrauen.

In diesem Artikel liegt das Augen-

merk beim Lobpreis in der Gemeinde.

Entlang von sieben Thesen versu-

chen wir, gängige Muster in unserer

Kirche kritisch zu hinterfragen.

1. Worship ist Gott-orientiert, nicht

Mensch-orientiert.

Worship soll immer ein vertikaler Di-

alog (zwischen Gemeinde und Gott),

nicht horizontale Interaktion sein. Zu-

dem steht die persönliche emotionale

Erfahrung nicht im Vordergrund. Ent-

sprechend zielt die Frage: «Und, wie

hat dir der Lobpreis gefallen?» in die

gänzlich falsche Richtung. Es ist dies

die Frage eines Kinogängers, eines

Dienstleistungsbezügers. Ähnlich am

Ziel vorbei gehen auch folgende Über-

legungen: «Wurde ich angesprochen?

Sind meine Bedürfnisse gestillt?» An-

betungslieder sollen weniger nach

«Herr gib mir mehr!», sondern öfter

wie «Es ist Zeit, dass ich dir gebe» tö-

nen. Weniger «Hier bin ich, begegne

mir!», eher «Hier bin ich, sende mich!».

2. Lobpreis besteht aus Offenbarung

und Antwort.

Gott kann sich uns auf vielfältige

Weise offenbaren. Lassen wir es zu,

dass Gott zu uns spricht? Am Sonn-

tagmorgen vielleicht durch eine Pre-

digt, einen spirituellen Moment, in

der Stille, etc. Häufig zielt unser Wor-

ship zu früh oder sogar nur auf Ant-

wort ab. Eigentlich müsste zuerst Got-

tes Offenbarung, seinem Reden zu

uns ausreichend Raum

gegeben werden. Dabei

kann es durchaus sinn-

voll sein, Gott insbeson-

dere nach der Predigt

mit Liedern zu loben und ihm zu zei-

gen, dass wir bereit sind für eine Aus-

sendung.

3. Mehr wir – weniger ich.

Gott schrieb seine Geschichte immer

mit Menschen für Menschen. Indivi-

duen, die von Gott auserwählt wur-

den, hatten ihre Fähigkeiten stets in

den Dienst der Gemeinschaft zu stel-

len. Genauso lässt sich auch Lobpreis

verstehen: nicht als ein isolierter Di-

alog zwischen einem Individuum und

THEMA

Gott, sondern als Ein- bzw. Unterord-

nung in seine grosse Geschichte mit

uns. Weniger Selbstverwirklichung,

mehr gemeinsames vor Gott treten.

Viele zeitgenössische Lobpreislieder

führen uns jedoch geradewegs hin in

diese Ich-Zentriertheit: «Führe mich,

forme mich, leite mich und begleite

mich...». Wäre es nicht angebracht öf-

ters bewusst ein «Mir chöme zu dir

Jesus» anzustimmen?

4. Gott ist das Subjekt, nicht das Ob-

jekt der Anbetung.

Anbetungsmusik ist mehr als Musik,

mehr als Emotionen. Klar,

es geht um Gott. Die Kern-

frage ist dabei aber, ob Gott

eine aktive, integrale Rolle

spielt. Singe ich zu Gott,

oder singe ich schöne Worte über

Gott? Geben wir Gott Raum zum Re-

den und Wirken? Lassen wir auch mal

Stille zu? Haben wir Zeit hinzuhören?

Wäre konsequenterweise den Band-

leitern nicht gut geraten sich ver-

mehrt zurückzuhalten, nicht zu stö-

ren?

5. Worship kann nicht arrangiert,

massgeschneidert werden.

Alles eine Frage der Technik. Das

Gänsehautgefühl, das im Worship er-

Singe ich zu

Gott oder

über Gott?

12 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 13: Kirche und Welt 5/2016

In der Anbetung ganz Gott zugewandt sein.

lebt werden kann, kann gerade so gut

auch an einem Popkonzert kreiert

werden. Es sind bekannte musikali-

sche Muster, derer man sich bedienen

kann, um Menschen anzusprechen,

sie allenfalls sogar zu manipulieren.

Worship ist diametral anders. Er ist

nicht menschgemacht. Echte Anbe-

tung wird erst durch

die Gestaltungskraft

des Heiligen Geistes

lebendig. Dabei kön-

nen wir uns nicht der

Kraft Gottes bedienen und das Wir-

ken des Heiligen Geistes nicht kont-

rollieren. Aber wir dürfen ihn einla-

den und ihn darum bitten, dass er der

Gemeinde den Weg bahnt für eine

göttliche Begegnung.

6. Mit Lobpreis verfolgen wir das Ziel

an Gottes Geschichte teilzunehmen.

Gottes Geschichte liest sich nicht nur

von Weihnachten bis Ostern. Jesu Ge-

burt, Leben und Tod sind zentral, un-

bestritten. Aber Gott war schon am

Werk vor Jesu Geburt und die Ge-

schichte hört nicht auf mit seiner Auf-

erstehung. Es geht um Gottes Plan,

nicht um unseren. Es geht um Gottes

Absicht, nicht um unsere Wünsche

und Bedürfnisse. Beim Lobpreis fü-

gen wir uns in diesen Plan ein. Wir

lassen uns von Gott brauchen und ein-

setzen. Wir bauen an Gottes Reich.

THEMA

7. In der Anbetung begegnen wir

Gott in seiner Allmacht.

Bereiten wir uns jeweils vor auf eine

göttliche Begegnung? Im alten Testa-

ment lesen wir davon, wie der Hohe-

priester einmal im Jahr das Allerhei-

ligste des Tempels betreten durfte.

Dem Volk Gottes war es offenkundig,

wie heilig Gott ist und

wie man mit Ehrfurcht

vor ihn treten soll. Sind

wir uns dieser unfass-

baren, ja geheimnisvol-

len Facette Gottes auch bewusst? Er

agiert ausserhalb unserer Verständ-

nisskala. Er ist «der Löwe und das

Lamm. Preist Adonai». Besingen wir

Gott als unsern Freund und Vater, so

hilft das zwar, ihn nahbar zu machen.

Dieser Aspekt allein wird dem Wesen

Gottes aber niemals gerecht. In der

Anbetung sollten wir versuchen, Got-

tes Macht und Herrlichkeit zumindest

näher zu kommen. Wenn wir uns

wünschen, dass Gott erhöht wird,

dann erniedrigen wir uns vor ihm.

Fazit: Lobpreis hat viele Facetten –

mit Gott im Zentrum macht man vie-

les sehr richtig. Wir wünschen eine

gesegnete Begegnung.

ZU DEN PERSONEN

Maria und Michael Schwaller (36 und 40) haben im Sommer 2015 am

Regent College in Vancouver/CA den Kurs «More than Music: Re-Imagining

contemporary Worship» besucht. Inspiriert von Christine Longhurst und

Matt Redman (Facedown, Regal Books, 2004) und mit einem neuen Blick auf

die Anbetung engagieren sie sich in einer Lobpreisband der EMK Solothurn.

Beim Lobpreis

fügen wir uns ein

in Gottes Plan

13Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 14: Kirche und Welt 5/2016

GENERALKONFERENZ

Die gemeinsamen Feiern bilden einen wichtigen Teil der Generalkonferenz.(Bild: GK2012)

Die Generalkonferenz und die Mission der Kirche

Struktur- und Kulturwandel in der EMK

VON BISCHOF PATRICK STREIFF

Vom 10.–20. Mai 2016 wird die Gene-

ralkonferenz der EMK in Portland,

Oregon, in den USA stattinden. In der

Aprilausgabe von Kirche und Welt wa-

ren Bedeutung und Aufgabe dieser

weltweiten Tagung beschrieben wor-

den. Einige der Themen, die zur Ver-

handlung stehen, zeigen, wie stark

die EMK weltweit im Wandel begrif-

fen ist.

Gemeinsam – weltweit

Die Generalkonferenz 2012 hat deut-

liche Akzente gesetzt, um bewusster

eine weltweite Kirche zu leben und

nicht nur eine US-Kirche mit Able-

gern in anderen Weltgegenden zu

bleiben. Dazu gehört ein liturgischer

Text über den weltweiten Bund, den

Methodisten bilden. Das gemeinsame

Beten dieser Liturgie soll dazu beitra-

gen, den nötigen Kulturwandel in der

Kirche zu stärken.

Ebenfalls 2012 war der grosse Ar-

beitsauftrag erteilt worden, die

weltweite Kirchen-

ordnung so zu

überarbeiten, dass

deutlich wird, wel-

che Teile weltweit gelten sollen und

welche Teile von Zentralkonferenzen

auf ihre regionalen Gegebenheiten

angepasst werden können. Der Gene-

ralkonferenz 2016 wird nun ein Ent-

wurf für wesentliche Teilbereiche der

Kirchenordnung vorliegen. Wenn die

Generalkonferenz den Entwurf bestä-

tigt, wird er 2017 allen Jährlichen

Konferenzen zur Konsultation zuge-

sandt. Bis zur Generalkonferenz 2020

soll dann eine beschlussreife Vorlage

über die gesamte Kirchenordnung

vorliegen.

Wachstumsfolgen

Die EMK in Afrika wächst sehr

schnell. Sie ist unterteilt in drei Zen-

tralkonferenzen mit zwölf Bischöfen

und einer Bischöfin. Doch die Zentral-

konferenzen umfassen riesige Gebiete

und sind kaum funktionsfähig. Die

Anzahl der Bischöfe sollte erhöht wer-

den. Deshalb wird der Generalkonfe-

renz ein umfassender Plan vorgelegt,

damit unter vorwiegend afrikanischer

Beteiligung bis zum Jahr 2020 ent-

schieden werden soll, wie viele Zent-

ralkonferenzen gebildet werden sol-

len und wie nach 2020 eine Aufteilung

auf insgesamt 18 statt nur 13 Bi-

schofssprengel aussehen soll.

Biblisch fundiert

Die Generalkonferenz 2012 hat in

Auftrag gegeben, die Sozialen Grund-

sätze zu überarbeiten mit dem Ziel,

dass sie deutlicher die biblische

Grundlegung, das methodistischen

Profil und die weltweite Geltung zum

Ausdruck bringen. Anhörungen in

den verschiedenen Regionen der Welt

haben dazu Vorarbeit geleistet. Die

Arbeit an einer Neufassung wird in

den kommenden vier

Jahren weitergehen

und soll der General-

konferenz 2020 zur

Beschlussfassung vorgelegt werden.

Im Jahr 2024 soll dann zum ersten

Mal eine Generalkonferenz ausser-

halb der USA stattfinden, voraussicht-

lich in Manila, Philippinen.

Strukturen verändern

Manchen Delegierten und Beobach-

tern blieb nach der Generalkonferenz

2012 nur in Erinnerung, dass am letz-

ten Tag eine schon beschlossene gro-

sse Strukturveränderung der gesamt-

kirchlichen Behörden vom Rechtsrat

der Kirche als verfassungswidrig zu-

rückgewiesen wurde. Ein Kreis von

Einzelpersonen wird nun der General-

konferenz 2016 eine veränderte Neu-

auflage einer solchen Strukturverän-

derung wieder zur Entscheidung

In Afrika wächst die

EMK schnell

14 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 15: Kirche und Welt 5/2016

vorlegen. Aus Jährlichen Konferenzen

im Texas kommt überdies der Vor-

schlag, die USA solle eine Zentralkon-

ferenz werden.

Ein anderer Weg

Unter Leitung des «Connectonal

Table», einer Art gesamtkirchlichem

Kirchenvorstand, wird allerdings ein

anderer Weg vorgeschlagen: Die EMK

möge an der General-

konferenz 2016 auf

Strukturveränderun-

gen verzichten und

dafür in gemeinsa-

mem Beratungsprozess während der

kommenden vier Jahre sowohl die Bil-

dung von einer oder mehrerer Zent-

ralkonferenzen in den USA als auch

eine Reorganisation des «Connectio-

nal Table» mit grösserer weltweiter

Beteiligung vorantreiben. Damit er-

gäbe sich die Möglichkeit, dass die

verschiedenen Prozesse hin zu einer

bewusst weltweit gestalteten Kirche

aufeinander abgestimmt und in grö-

sserer Einheit vorangebracht werden

könnten.

Die Kosten tragen

Die gesamtkirchlichen Finanzen wer-

den bisher fast ausschliesslich von

den USA getragen. Nur beim Bischofs-

fonds beteiligen sich die ausserame-

rikanischen Zentral-

konferenzen an den

Kosten. Allerdings um-

fassen die gesamtkirch-

lichen Dienste zu einem

grossen Teil Dienstleistungen in und

für die EMK in den USA. Auch hier

soll in den kommenden vier Jahren

durch die Arbeit an einer weltweiten

Kirchenordnung eine Klärung entste-

hen, was US-spezifisch und was welt-

weit ist. Bereits jetzt soll die General-

konferenz 2016 aber über eine

Ausweitung der Unterstützung durch

Zentralkonferenzen an gesamtkirch-

lichen Kosten entscheiden. So sollen

Beiträge zusätzlich zum Bischofs-

fonds auch für den allgemeinen Ver-

waltungsfonds («General Administra-

tion Fund») erhoben werden. Die

Beiträge sind abhängig von den Mit-

gliederzahlen und der Finanzkraft ei-

nes Landes. Der neue Beitragsschlüs-

sel hat zu Tage gefördert, dass die

EMK in Europa schon bisher höhere

Beiträge pro Mitglied geleistet hat als

die USA. Deshalb wird keine zusätz-

liche Belastung auf die europäischen

Jährlichen Konferenzen zukommen.

Im Gebet einstehen

Dies ist ein kleiner Auszug aus einer

Vielfalt von Themen und Petitionen,

die von der Generalkonferenz 2016

behandelt werden sollen. Herzlichen

Dank für alles Begleiten im Gebet im

Vorfeld und während der General-

konferenz!

GENERALKONFERENZ

Als Delegierter an die Generalkonferenz

Eine spannende Herausforderung

VON ETIENNE RUDOLPH

Aus der Jährlichen Konferenz

Schweiz-Frankreich-Nordafrika wird

Etienne Rudolph als einer von zwei

Delegierten an die Generalkonferenz

fahren. Wir haben gefragt, was ihn

dazu motiviert und welches der dis-

kutierten Themen ihm für die Arbeit

in unserer Konferenz besonders

wichtig erscheint.

Die internationale Dimension unserer

Kirche motiviert mich an der General-

konferenz teilzunehmen: Delegierte

aus der ganzen Welt zu treffen und

mit ihnen über unsere Kirche zu dis-

kutieren ist eine spannende Heraus-

forderung. Mit anderen methodisti-

schen Christ/innen unsere Ideen und

Kulturen mischen!

Einen globalen Blick unserer Kir-

che zu erhalten, um besser lokal wir-

ken zu können, ist eine andere Moti-

vation. Was hat eine kleine elsässische

Kirche mit einer grossen Kirche im

Osten Amerikas oder der Philippinen

gemeinsam? Zeuge sein vom Evange-

lium dort, wo man sich befindet, in-

nerhalb einer gemeinsamen Familie,

Geschichte und Vision.

Die Überlegungen über die Lokal-

gemeinde und neue Ämterformen

sind sehr interessant und nützlich für

unsere Jahreskonferenz.

Wir haben bereits

höhere Beiträge

bezahlt

ZUR PERSON

Distriktsvorsteher des District

Francophone, seit 25 Jahren Pfar-

rer, arbeitete 5 Jahre als Pfarrer in

Argentinien, in verschiedenen Be-

reichen bei Connexio engagiert. Ich

durfte den kulturellen und spiritu-

ellen Reichtum der Kirche ein we-

nig wahrnehmen und ihre globalen

und lokalen Dimensionen.

15Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 16: Kirche und Welt 5/2016

SELBSTÄNDIGE WERKE

VON NADJA KRÖNER

Die vierte Kindertagesstätte der

Diakonie Bethanien eröffnet am 24.

Oktober 2016 ihre Türen und heisst

Kinder von drei Monaten bis zum Kin-

dergarteneintritt willkommen. Die

betreuten Kinder inden hier ein

zweites Zuhause, in dem sie liebe-

voll, herzlich und professionell be-

gleitet werden.

«Hallo Lionel, schön, bist du da»,

begrüsst die Kita-Leiterin den sechs

Monate alten Säugling. Der befindet

sich auf dem Arm seiner Mutter und

strahlt übers ganze Gesicht. «Kommst

du zu mir?», fragt die Leitern weiter.

Lionel streckt seine kleinen Ärmchen

aus. Er fühlt sich sichtlich wohl in

der Kita. Seine Mutter berichtet, wie

die Nacht war und wie es Lionel geht.

Die Zähnchen drücken durch und er

wird gerade am liebsten getragen.

Diese Informationen sind wichtig,

denn so können die Betreuerinnen

viel besser auf die Kinder eingehen.

Die Mutter küsst Lionel und geht

dann zur Arbeit.

Greifen und begreifen

Bereits heute führt die Diakonie

Bethanien Kindertagesstätten an den

Standorten Zürich Fluntern, Kalk-

breite und Oerlikon. Die Vereinbar-

keit von Familie und Beruf ist uns ein

wichtiges Anliegen. Die Eltern sollen

beruhigt zur Arbeit gehen und ihr

Kind rundum versorgt wissen. Im

Neubau an der Buckhauserstrasse,

dem neuen Hauptsitz der Diakonie

Bethanien, eröffnen wir daher die

vierte Kita.

Das pädagogisches Konzept orien-

tiert sich – wie bei allen Kitas der

Diakonie Bethanien – nach den

Grundsätzen von Emmi Pikler «Hilf

mir, es selbst zu tun – und lass mich

greifen, um zu begreifen.» Die Kin-

der finden in den KiTas Bethanien

ein familiäres Umfeld vor, in dem

sich viele Möglichkeiten ergeben, die

Welt zu entdecken.

Miteinander lernen

In der KiTa Bethanien Altstetten

lernen die Kinder durch eigene Er-

fahrungen, voneinander und mitein-

ander. Auch draussen gibt es Allerlei

zu erleben, weshalb Aussenaktivitä-

ten ein fester Bestandteil des tägli-

chen Programms sind. Das Essen

wird vor Ort frisch von unserer eige-

nen Restaurantküche zubereitet und

berücksichtigt eine ausgewogene

Ernährung.

KiTa Bethanien – bald auch in Altstetten

«Komm, lass uns

zusammen die Welt entdecken!»

INTERESSIERT?

Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wesentlicher

Bestandteil für eine erfolgreiche Betreuung. Daher ist

es uns ein Anliegen, gemeinsam mit Ihnen als Eltern –

wenn immer möglich – individuelle Lösungen zu inden.

An der Buckhauserstrasse 34 in Zürich–Altstetten bie-

ten wir 44 neue Plätze an. Die Kita ist modern, freund-

lich und hell eingerichtet und verfügt über einen schö-

nen Aussenbereich mit Spielplatz. Die vier Standard-

Gruppen in der KiTa werden mehrheitlich nach

Altersstufen geführt. Das Angebot steht von Montag bis

Freitag von 6.30 bis 18.30 Uhr zur Verfügung. Aber auch

Bedürfnisse der Eltern betreffend der Betreuungszeit

können aufgenommen werden.

Wir freuen uns, wenn wir auch Ihr Kind in der KiTa

Bethanien Altstetten betreuen dürfen. Bei Vertragsab-

schluss bis am 31. Juli 2016 offerieren wir Ihnen einen

Gutschein im Wert von CHF 100.– in unserem Restau-

rant Buckhuser (Eröffnung 11. November 2016), das sich

im selben Gebäude beindet.

Weitere Informationen / Anmeldung:

www.bethanien.ch

16 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 17: Kirche und Welt 5/2016

Die Partnerschaft mit Connexio ermöglicht der Methodisten-Kirche in Chile, sich für Migrant/innen zu engagieren.

CONNEXIO

VON ANNE UND SIMON BARTH

Vor sechs Jahren loh die Kolumbia-

nerin P.A.A. mit ihren sechs Kindern

vor der Gewalt in ihrer Heimat nach

Arica, einer Stadt im Norden von

Chile. Sie beantragte als Flüchtling

Asyl. Ihr Gesuch wurde abgelehnt.

Centro de Atención al Migrante

(CAMI) der chilenischen Methodis-

tenkirche hilft ihr, eine Aufenthalts-

bewillung zu erhalten.

Zwei Kinder von P.A.A. waren in dem

gewalttätigen Umfeld, in dem sie auf-

wuchsen, Opfer von Gewaltverbre-

chen wurden. Mit den anderen sechs

floh sie nach Chile. Eines davon war

als Kind angeschossen und zum Te-

traplegiker gewoden. Vor vier Jahren

starb es an den Folgen der Lähmung.

Das Asylgesuch von P.A.A. wurde

abgelehnt. Sie versuchte über eine

Arbeitsstelle an ein Arbeitsvisum

und so zu einer Aufenthaltsgenehmi-

gung zu kommen. Weil sie über den

Visumsprozess nicht genügend Be-

scheid wusste, wurde P.A.A. gebüsst

und blieb arbeitslos.

Arbeit finden

In solchen Fällen hilft das CAMI. Es

zeigt Migrant/innen ihre Rechte und

versorgt sie mit den nötigen Informa-

tionen im Bereich der Gesundheit,

der Bildung oder der Vorsorge. So

können diese Menschen beginnen,

am neuen Ort Wurzeln zu schlagen.

Dank der Unterstützung des CAMI

fand P.A.A. eine Stelle und konnte da-

mit ein Arbeitsvisum beantragen. Da

sie aber nicht über eine abgeschlos-

sene Ausbildung verfügt, fällt es ihr

schwer, mit den öffentlichen Beam-

ten den Visumsprozess voranzubrin-

gen. Deshalb wird sie vom CAMI

begleitet. Zudem bekommt sie regel-

mässig Lebensmittel für sich und die

Kinder.

Weiter begleiten

Im Fall von P.A.A. geht es aktuell da-

rum, ihr bei der Aufenthaltsgeneh-

migung behilflich zu sein. Darüber

hinaus hat das CAMI erreicht, dass

sie ihre Vorsorgezahlungen pünkt-

lich leisten kann. Auch die mittler-

weile erwachsenen Töchter von

P.A.A. werden vom CAMI unterstützt

und leben heute legal in der Stadt An-

tofagasta. «Wir werden diese Familie

weiter unterstützen, begleiten und

darin motivieren, ihre Papiere à jour

zu halten, denn die letzten Jahre wa-

ren sehr hart für sie», so der Leiter

des CAMI.

Wurzeln schlagen in einem fremden Land

Die chilenische Methodistenkirche

hilft Flüchtlingen in Arica

SO KÖNNEN SIE HELFEN

Connexio unterstützt

die Arbeit des CAMI mit jährlich

CHF 10 000.–.

EMK in der Schweiz,

Connexio, Zürich

PC 87-537056-9

IBAN: CH52 0900 0000 8753 7056 9

BIC: PPFICHBEXXX

Page 18: Kirche und Welt 5/2016

Das Plakat vor der EMK Flaach war als erstes voll. Ein zweites stand bei der Postautohaltestelle.

STR 16

Erfahrungen mit der Kampagne «Jesus ist ...» in der EMK Flaach

«Jesus war das Thema Nummer 1!»

evangelium näher an das Thema

heran. In den Predigten wurde die

Gemeinde aufgefordert, darüber

nachzudenken, wer oder was Jesus

für jeden persönlich ist. Daraus ent-

standen verschiedene Statements, die

auf der Homepage aufgeschaltet wur-

den.

Sei kein Frosch

In den Gottesdiensten vor dem Kam-

pagnenstart wurde die ganze Ge-

meinde motiviert, die Aktion mitzu-

gestalten, zum Beispiel in Andelfingen

beim Plakat vor Ort zu sein und mit

Menschen über Jesus ins Gespräch zu

kommen. Dem Motto «Sei kein Frosch,

mach mit!» folgten einige aus der Ge-

meinde.

Manchmal braucht es aber nicht ein-

mal einen persönlichen Kontakt. Zu

Beginn der Kampagne wurde ein

«Jesus ist»–Plakat bei der EMK Flaach

aufgestellt. Es war das erste, das

auch gleich vollgeschrieben war. Wer

denkt, alle Gemeindeglieder hätten

sich sogleich auf den Weg gemacht,

um etwas darauf zu schreiben, der

irrt. Über die Mittagszeit findet je-

weils ein Mittagstisch der Schule in

den Räumlichkeiten der EMK statt.

Ohne Aufforderung füllten die Schü-

ler noch vor dem Essen das Plakat. Na-

türlich kamen dabei auch kritische

Sätze heraus, aber noch nie war Jesus

das Thema Nummer 1 am Mittags-

tisch, wie an jenem Tag.

VON ANDREA MOSER

Vom 14. März bis Ostern 2016 hingen

an diversen Standorten in der ganzen

Deutschschweiz Plakate mit der Auf-

forderung, den Satz «Jesus ist...»

fortzuschreiben und so die eigene

Meinung über Jesus kund zu tun. Hin-

ter dieser Kampagne stand das «Ak-

tionskomitee Christen Schweiz».

Auch die EMK Flaach hat sich an der

Aktion beteiligt.

An diversen Orten in Flaach und am

Bahnhof Andelfingen wuden Plakate

aufgehängt. Im Vorfeld der Aktion

führte Lokalpfarrer Samuel Meyer mit

einer Predigtreihe zu den sieben

«Ich–bin–Worte» Jesu im Johannes-

18 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 19: Kirche und Welt 5/2016
Page 20: Kirche und Welt 5/2016

Im STR16 wird die Lagergeschichte um das Geheimnis der Sanduhr lebendig

Einzigartiges «Freilichttheater» im STR16

VON STEFANIE STAUB

Was die Umsetzung des Lagerthemas

betrifft, geht das STR16 ganz neue

Wege. Die Verantwortlichen haben

sich nach eher abstrakten Themen

der bisherigen STR für etwas ganz

Konkretes entschieden: Im STR16

tauchen die Teilnehmer in eine Ge-

schichte ein, die auf Papier entstan-

den ist, dann aber zu echtem Leben

erweckt wird. Gigantisch, faszinie-

rend, irgendwie fast zu verrückt, um

wahr zu sein. Ein Gespräch mit Autor

und Ressortleiter Marco Rota.

Das Lagerthema heisst «Das Geheim-

nis der Sanduhr». Worum geht es?

Zwei Kinder landen in einer verborge-

nen Welt, in der allerlei wunderliche

Leute wohnen. Diese sind beunruhigt,

weil mitten in ihrem Dorf eine riesige

Sanduhr aufgetaucht ist. Sie haben

keine Ahnung, woher sie kommt und

was passiert, wenn die Sanduhr abge-

laufen ist. Gemeinsam mit den Bewoh-

nern und den EMK Jungscharen der

Schweiz versuchen die beiden Kinder,

das Geheimnis der Sanduhr zu lüften.

Wie sie das machen, darf ich leider

noch nicht verraten.

Wie ist die Idee zu dieser Geschichte

entstanden?

An der ersten Sitzung sammelten wir

Ideen für eine Geschichte, die durchs

Lager trägt. Als ich an den Lagerplatz

gedacht habe, sah ich einfach eine rie-

sige Sanduhr dort stehen. Die Idee

kam plötzlich. Ich hatte aber keine

Ahnung, weshalb sie dort stand und

was es ausser dieser Sanduhr auf dem

Platz noch gab. Das machte mich neu-

gierig. Gemeinsam tasteten wir uns

an die Sanduhr heran und erkunde-

ten ihre Geschichte. Und plötzlich wa-

ren wir schon mitten im Thema.

Du hast die Geschichte zusammen

mit Candela, Esther Füllemann

geschrieben – wie seid ihr

vorgegangen?

Ich bin froh, dass ich die Geschichte

nicht alleine schreiben musste. Can-

dela und ich schmiedeten Ideen und

arbeiteten sie aus. Wir trafen uns im-

mer wieder und sprachen über die Ge-

schichte, die Figuren und natürlich

über das Lager. Wir notierten unsere

Ideen und sortierten sie. Irgendwann

entstand dann ein grober Ablauf der

Geschichte, und wir mussten ent-

scheiden, was wir an welchem Tag im

Lager erzählen wollten. Das ist gar

nicht so einfach, weil immer alle Kin-

der auf dem gleichen Stand sein soll-

ten, sie aber nicht immer zur selben

Zeit am gleichen Ort sind. Nach die-

ser groben Planung ging es dann an

die Details: die Charaktere, das Aus-

sehen der Figuren, die genaue Pla-

nung des Ablaufs. Die Leiter der Jung-

scharen und Ressorts mussten auch

informiert werden.

Du hast schon viel Erfahrung im Ge-

schichten schreiben – was ist das

Besondere daran, eine Lagerge-

schichte zu schreiben?

Dass die Geschichte durch das Lager

zum Leben erweckt wird. Candela

und ich haben alles auf Papier ge-

schrieben. Jetzt liegt es an den Schau-

spielern im Lager, den Figuren Leben

einzuhauchen, einen Charakter zu ge-

ben. Auch die Bauten faszinieren

mich sehr. Da gibt es Leute, die sich

überlegen, wie wohl das Haus einer

Figur aussieht, und dieses dann im

Lager aufbauen. Alleine die Sanduhr,

der Kern der Geschichte, wird zum

Problem. Eine so grosse Sanduhr, die

auch noch funktioniert, gibt es gar

nicht. Die muss also extra gebaut wer-

STR16

Am letzten STR wirkte Marco Rota als Erzähler mit.

20 Kirche und Welt Nr. 05/2016

-620

Page 21: Kirche und Welt 5/2016
Page 22: Kirche und Welt 5/2016

Zum Tod von Daniel Husser (13.4.1932 –26. März 2016)

Versöhnung als Herzensanliegen

NACHRUF

VON ANDREAS STAEMPFLI

Daniel Husser ist am Karsamstag,

26. März 2016, in seinem 84.Lebens-

jahr vom Herrn heimgerufen worden.

Im Rahmen von Connexio engagierte

er sich seit 1996 vor allem für den

Aufbau der Methodistenkirche in

Kambodscha und für die Zusammen-

arbeit mit den Kambodschaner-Ge-

meinden in Paris, Strassburg und in

der Schweiz. In dieser Zeit unternahm

er fünfzehn Reisen nach Kambodscha.

Er war Freund und Partner und gern

gesehener Gast in vielen kambodscha-

nischen Gemeinden und an Sitzungen

verschiedener Missionsgremien in je-

nem Land. Als promovierter Histori-

ker und als Laienprediger begeisterte

er Teilnehmende von Gruppenreisen

immer wieder mit seiner fundierten

Sachkenntnis und seinen theologi-

schen Reflexionen – nicht nur in Kam-

bodscha, sondern auch an vielen an-

deren Orten.

Ein Herzensanliegen von Daniel

Husser war die Versöhnung. Er wurde

nie Müde, zerstrittene Parteien an ei-

nen Tisch zu bringen und in Konflikt-

situationen immer wieder neue Lö-

sungen mit ihnen zu suchen. Daniel

Husser konnte andere begeistern und

motivieren. Er wurde deshalb immer

wieder von Gemeinden der EMK in

der Schweiz und in Frankreich einge-

laden, über Kambodscha zu referieren

oder einfach zu predigen.

Von 1958 bis 1968 lebte er mit seiner

Familie in Lomé, Togo, wo er als Lei-

ter einer evangelisch-presbyteriani-

schen Schule arbeitete. Danach lebte

er in Strassburg und arbeitet bis zu

seiner Pensionierung als Leiter eines

Gymnasiums. Daniel Husser war ver-

heiratet mit Annie Husser-Brinkert.

Zusammen haben sie zwei Söhne,

fünf Enkel und einen Urenkel.

Für viele war Daniel Husser ein ver-

lässlicher Partner und Freund. Zahl-

reiche Menschen sind ihm dankbar

für seine treue Hilfe und Unterstüt-

zung und trauern nun zusammen mit

seinen Angehörigen

Verstorben

Rosmarie Meyer-Flükiger (82)

am 24.1.2016

Bern

Heidi Rupp (83)

am 24.1.2016

Bern

Elsbeth Stoll-Witzig (91)

am 29.1.2016

Baden

Gotthold Hertig (89)

am 3.2.2016

Aarau

Jakob Knutti-von Grünigen (82)

am 14.2.2016

Gstaad

Ursula Strahm (77)

am 15.2.2016

Bern

Hilda Müller-Würgler (88)

am 16.2.2016

Bern

Robert Ehrat-Sigg (90)

am 18.2.2016

Zürich Ost

Heidi Studer (83)

am 29.2.2016

Zoingen

Erna Dauwalder (94)

am 1.3.2016

Schwarzenburg

Sr. Olga Hinder

am 3.3.2016

Zürich-Ost

Elisabeth Eck-Muller (78)

am 3.3.2016

Region Zimmerberg

22 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 23: Kirche und Welt 5/2016

ZENTRALKONFERENZ

Impulse für eine bewusst gestaltete Liturgie

Gottesdienst als gemeinsames Gebet

VON STEFAN ZOLLIKER

Am 12. März trafen sich Leitungsper-

sonen aus 15 Ländern in Mulhouse

zum «Thementag Liturgie». Der Tag

war ein Schwerpunkt der diesjährigen

Exekutivtagung der Zentralkonferenz

Mittel- und Südeuropa.

Die Zentralkonferenz 2013 hatte be-

schlossen, in den nächsten acht Jahren

grundlegende am Verständnis des Got-

tesdienstes zu arbeiten. Dies sollte

nicht «von oben her» geschehen, indem

neue Gottesdienstordnungen publiziert

werden. So wurde als erstes eine Um-

frage gemacht. 200 Gemeinden nah-

men daran teil. Nun wird daran weiter-

gearbeitet, was die «essentials», die

wesentlichen Merkmale methodisti-

scher Gottesdienste sind – in aller Wür-

digung vielfältiger Formen des Feierns.

Zwei «essentials»

Esther Handschin, Pastorin in Salzburg

und Wien, berichtete von der Auswer-

tung der Gottesdienst-Umfrage. Sie hob

zwei «essentials» hervor: Zum einen die

«Inklusivität», also die Fähigkeit, Brü-

cken zu schlagen und zu integrieren:

jung und alt, verschiedene Sprachgrup-

pen, Frauen und Männer, etc. Zum

anderen die Verbundenheit: unter-

schiedliche Elemente, die einladen,

Er-fahrungen, Anliegen, Fürbitte über

Kirchenmauern hinaus, etc. zu teilen.

Ein Zentrum

Prof. Ralph Kunz von der Universität

Zürich (ref.) stellte in das Zentrum sei-

ner Ausführungen das Abendmahl. Es

gebe zwar viele Formen und Wege des

Feierns, zusammengehalten würde

aber alles in der Abendmahlsgemein-

schaft. Der eine Tisch, um den wir uns

sammeln, sei die Mitte des Gottesdiens-

tes. Abendmahl sei Gebet. Er plädierte

Pausengespräche beim Thementag «Liturgie».

DAS WUNDER VON MULHOUSE

Wenn Christ/innen über den Gottesdienst austauschen, so geraten sie

gerne in polarisierende Gespräche über ihre Vorlieben: Worship oder

Feierlichkeit, Orgel oder E-Gitarre, Ausdruckshandeln oder Innerlich-

keit, Talar oder Jeans …? Verblüffenderweise gingen die Impulse am The-

mentag in Muhlhouse alle in die gleiche Richtung: Der Gottesdienst der

Zukunft wird noch mehr vom Abendmahl her zu verstehen sein. Diese

«sakramentale Wende» darf nicht rein äusserlich verstanden werden,

sondern von Jesus her, der alles mit uns geteilt hat und in der Gottes-

dienstfeier neu mit uns teilt.

für eine Vitalisierung des Vollzugs des

Abendmahles. «Wir haben unterwegs

die Sakramente verloren!» Das Abend-

mahl könne viel lebendiger, froher

und bewusster gefeiert werden. Auch

Annette Gruschwitz, AG Liturgie der

ZK Deutschland, und Bence Vigh aus

Ungarn malten ein ähnliches Bild:

Gottesdienst ist Gemeinschaft und

Gebet. Im Zentrum steht die Feier des

Abendmahls.

23Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 24: Kirche und Welt 5/2016

Begeisterung, die anstecken kann

«Schön, dass es dich gibt!»

ZAHLSTELLE

VON GISBERT DÖRR

«Die Zahlstelle begeistert», das

jedenfalls legen die Reaktionen

zu den Beiträgen der Zahlstelle in

«Kirche und Welt» nahe. Auch die

Zahlen des Jahres 2015 sprechen

eine deutliche Sprache.

Seit zwei Jahren erscheinen in «Kirche

und Welt» regelmässig redaktionelle

Beiträge zur Zahlstelle. «Schön, dass

es dich gibt», war der erste überschrie-

ben (KuW 4/2014). Er fasste in diesem

Sätzchen die Grundbotschaft zusam-

men, die die Auswertung der 2013

durchgeführten Umfrage ergeben

hatte. Seither sind viele weitere Bei-

träge erschienen. Themen rund um

Kirche und Geld, Sparen und Budget,

Solidarität, Nachhaltigkeit und Trans-

parenz waren darin zu lesen. Was ha-

ben diese Beiträge bewirkt?

An Zahlen ablesbar

Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015

geben eine Teilantwort: rund CHF

4 Mio. mehr gegenüber dem Vorjahr

haben Privatpersonen letztes Jahr auf

Konten der Zahlstelle angelegt. Wir

danken Ihnen für dieses grosse Ver-

trauen!

Auch der Bruttoerfolg war mit rund

CHF 535 000 um etwa CHF 115 000 hö-

her als im Vorjahr. Mit fast CHF

275 000 konnten aus diesem Jahresge-

winn die Arbeit der EMK in der

Schweiz und Projekte in der Zentral-

konferenz und der Jugendarbeit unter-

stützt werden.

In Worten ausdrücken

Nun wollen wir gerne wissen, was Sie

an der Zahlstelle begeistert. Einige

Mitglieder des Zahlstellenausschusses

und einige Mitarbeitende der Zentra-

len Dienste haben schon Antworten

formuliert, von denen Sie einige auf

dieser Seite lesen. Sagen auch Sie uns,

was Sie an der Zahlstelle begeistert!

Die Zahlstelle g

ehört zu den Ha

uptsponsoren d

es Schweizertref

fens 2016

Das Netzwerk de

r Zahlstelle

erlebbar und

sichtbar machen

�AHLSTELLE

dahin dauert es zwar noch ein halbes

Jahr. Doch die Gefühle der Freude,

Spannung und Hoffnung sind vor dem

grossen Lager dieselben wie vor ei-

nem wichtigen Sportanlass. Die Jung-

scharen entsprechen den Mannschaf-

ten, die antreten. Die Fans sind wir

alle, die das Grossprojekt im Gebet

und mit Material und Geld unterstüt-

zen. Uns fehlt nur etwas, um unsere

Solidarität mit der Jungschar zu zei-

gen: ein Fanartikel.

Ein Button zur Ermutigung

Das will die Zahlstelle ändern. Sie ist

einer der drei Hauptsponsoren und

unterstützt das STR16 mit einem we-

sentlichen Beitrag. Statt eines Schals

soll am Besuchstag, am 31. Juli, ein

Button in Aktion treten. Die Zahlstelle

wird am Besuchstag mit einem Stand

vertreten sein. Wer sich dort als

Kund/in der Zahlstelle zu erkennen

gibt, erhält den Knopf zum Anstecken

und unterstützt damit das Lager

gleich doppelt. Denn für jeden abge-

gebenen Button überweist die Zahl-

stelle dem STR16 fünf Franken zu-

sätzlich.

Die ungewöhnliche Idee ist Gisbert

Dörr von der Zahlstelle letztes Jahr ge-

kommen, als er sich mit dem Jugend-

sponsoring der Zahlstelle befasste.

Die Zusammenhänge erklärt er in ei-

nem kurzen Interview:

Welche Rolle spielt die Unterstüt-

zung der Jugend für die Zahlstelle?

Gisbert Dörr: Eine grosse Rolle. Unter

der Rubrik «Zuwendung Kinder-Ju-

gend» unterstützt die Zahlstelle die-

sen Bereich seit Jahrzehnten. Wir

möchten unseren Beitrag dazu leis-

VON DANIELA DECK

Die Vorfreude ist gross. Das ent-

scheidende Spiel Ihrer Lieblings-

mannschaft steht bevor. Seit Mona-

ten haben die Spieler für diesen Tag

trainiert, der über den Cup-Sieg ent-

scheidet. Nun läuft der Countdown –

noch eine Woche. Versetzen Sie sich

für einen Moment in die Haut eines

begeisterten Fussballfans. Er holt

seinen Schal in den Clubfarben aus

dem Schrank, streicht mit beiden

Händen darüber, legt ihn um den

Hals, schliesst die Augen und

wünscht sich, er sässe im Stadium

und höre den Anpiff.

Rund 1500 Jungschärler/innen und

Leiter/innen sehen mit genau dieser

Spannung dem Schweizertreffen

(STR16) diesen Sommer entgegen. Bis

Das Schweizertreffen ist ein wichtiger Ort, an dem junge Menschen

in der EMK Beziehungen aufbauen können.

22 Kirche und Welt Nr. 01/2016

Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent

Die Geldpolitik der EMK – von aussen betrachtet

ZAHLSTELLE

fragen wir uns bei den Kennzahlen,

ob der Wert vernünftig ist. Deshalb su-

chen wir natürlich Fehler.Als Revisionsteam seid Ihr Teil ei-

nes rund 200-köpfigen Netzwerks

von Angestellten und Ehrenamtli-

chen, darunter viele Kassiere und

Bezirksrevisoren, auch wenn Ihr mit

den meisten nie persönlich in Kon-

takt kommt. Welche Rolle spielt die

Teamarbeit? Ohne Teamarbeit und gegenseitiges

Vertrauen läuft nichts. Übrigens sind

die ehrenamtlich Tätigen in den Be-

zirken ebenso Profis wie die Ange-

stellten. Die Qualität ihrer Arbeit

zeigt das. Die Bezirke liefern uns viele

Dokumente, darunter eigene Reviso-

renberichte, ohne die wir unsere Ar-

beit nicht tun könnten. In der Regel

ist die Qualität bei den Finanzen der

EMK sehr gut. Wenn einmal ein Kas-

sier überfordert ist, dann kümmert

sich die Zentralverwaltung um das

Problem. Auf unserer Ebene, bei der

konsolidierten Rechnung, merken wir

nichts davon.

Was geschieht bei Ungereimtheiten,

wenn Belege fehlen oder nicht mit

der Buchhaltung übereinstimmen?

Die Stichproben bei einzelnen Belegen

ist Sache der internen Kontrolle. Dort

fallen auch Fehler in Exceltabellen be-

reits auf. Bei der EMK gilt das Vierau-

genprinzip. Durch uns kommt quasi

das dritte Augenpaar dazu, so dass

wir Lücken im Vieraugenprinzip fin-

den und melden. Wir fordern die Ver-

antwortlichen bewusst heraus und

stellen Fragen zur Risikobereitschaft,

zum Beispiel beim Bauen neuer Ge-

bäude oder bei der Vergabe von Dar-

lehen der Zahlstelle an die Bezirke.

Wir rechnen nach, ob der erwartete

Ertrag von Mietzinsen aus den Lie-

genschaften realistisch ist. Kurz, wir

schauen, ob die EMK finanziell ge-

sund ist.

Zum Stichwort Liegenschaften: Die

EMK hat rund 200 davon. Was un-

terscheidet sie von einer Immobili-

enfirma?Die meisten Liegenschaften der EMK

bringen keine Rendite, obwohl sich

das nun langsam ändert. Deshalb kön-

VON DANIELA DECK Die jährliche Revision prüft, ob die

EMK Schweiz finanziell gesund ist.

Teamchef Daniel Schweizer von der

Firma OBT erzählt, warum die EMK

für ihn eine spannende Organisation

ist und wieso er das Netzwerk aus

Kassieren, Bezirksrevisoren und An-

gestellten der zentralen Dienste

schätzt.

Welche Aufgabe erfüllt eine Revi-

sion?Unser wichtigstes Anliegen ist eine

gute Zusammenarbeit, wie das mit der

EMK möglich ist. Dafür sind wir dank-

bar. Viele Leute denken, die Revision

sucht nach «Bschiss». Aber im Vorder-

grund steht etwas anderes: Die EMK

gibt eine Jahresrechnung heraus, und

diese muss stimmen. Die Delegierten

müssen sich an der Jährlichen Konfe-

renz darauf verlassen können, dass

die Realität abgebildet wird. An der

Zahlstelle zeigt sich das einleuchtend:

Wer dort Ersparnisse einzahlt, soll

wissen, dass diese Regel gemäss und

sorgfältig verwendet werden. Konkret Die Revision in einem «Gemischtwarenladen» wie der EMK ist eine interessante Aufgabe.

22 Kirche und Welt Nr. 03/2016

ZAHLSTELLE

��� ��� �������� ��� ����� ����Investieren oder spekulieren��������� ����

Angenommen, Sie erhalten von mir eine Tausender-Note. Was machen Sie damit? Unterbrechen Sie unge-niert das Lesen und lassen Sie Ihre Gedanken schweifen…

Und jetzt? Haben Sie den Geldschein dafür verwendet, in etwas zu inves -tieren oder um damit zu spekulieren? Keine einfache Frage! Was wird wohl der Unterschied sein? Für viele Men-schen tönt «investieren» positiver als «spekulieren». «Investieren» scheint etwas zu ermöglichen, während «spe-kulieren» eher auf gelungenes oder misslungenes Risiko hindeutet. Aber stimmt das auch?

Ursprünglich war beides positiv gefüllt

Die entscheidende FrageBeide Wörter haben ihren Ursprung im Lateinischen: investire bedeutet «einkleiden» (im Sinne von: mit Geld versehen); speculari heisst «beobach -ten» (um etwas mit Geld zu bewir -ken). Beide Begriffe haben ursprüng -lich eine positive Bedeutung. Trotz-

dem haben beide Handlungsweisen schon viel Leid über Menschen ge -bracht, indem falsch investiert oder sich verspekuliert wurde.

Jesus gibt einen klaren Ratschlag

Wesentlich ist also die Frage, was mit einer Investition oder mit einer Spe -kulation bewirkt wird. Hier hilft das Gleichnis vom ungerechten Verwal -ter (Lukas 16, 1–9) weiter. Die Erzäh -lung mündet in den Ratschlag Jesu: «Macht euch Freunde mit dem unge -rechten Mammon!» Damit bringt Je -sus zwei Wertungen ein: 1. Geld ist ungerecht. 2. Eine Investition soll in Beziehungen erfolgen. Dieser Rat -schlag Jesu ist hilfreich – dafür, wie die Verantwortlichen mit den Geldern der Zahlstelle umgehen und auch für die Frage, was Sie mit der Tausender-Note machen könnten.

In Beziehungen investierenDer Zahlstellenausschuss investiert: Er verwendet die Einlagen von Priva -ten, um damit Gemeindebau in der EMK möglich zu machen. Die EMK in der Schweiz investiert auch in Immo -

bilien, die nicht direkt mit dem Ge -meindebau zusammenhängen. Deren Erträge sollen in den kommenden Jahren mithelfen, die Arbeit der EMK in der Schweiz zu finanzieren. Und der Ausschuss spekuliert. Da-rauf nämlich, dass es sich auszahlt, Liegenschaften zu bauen und zu be -wirtschaften, Darlehen an Bezirke zu geben, Connexio zu unterstützen. Er spekuliert darauf, dass auf diese Weise vorhandene Beziehungen ge -stärkt und Freiraum geschaffen wird, damit neue Beziehungen entstehen und Menschen so in die Nachfolge Jesu geführt werden. Das ist ein «Ri -sikogeschäft». Das einzige, das die Zahlstelle tätigt. In ihrem Umgang mit den anvertrauten Vermögen hin -gegen bietet sie eine ethisch unbe -denkliche Anlagemöglichkeit mit gu -tem Zins für die Einleger/innen an, die auf diese Weise mit ihrer «Tausen -der-Note» ebenfalls in Beziehungen investieren können.

Klarer Auftrag: Die Zahlstelle spekuliert nicht auf steigende

oder fallende Kurse, sondern investiert in Beziehungen.Zahlstelle

23Kirche und Welt Nr. 06/2015

«Mich fasziniert an der Grundidee der Zahlstelle, dass ich zusammen mit anderen Einlegern die Arbeit von Bezirken und Ge-meinden in unserer Kirche unterstützen kann!»

Stefan Hafner

24 Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 25: Kirche und Welt 5/2016

ZAHLSTELLE

Die Zahlst

elle: solid

arisch –

nachhalti

g – trans

parent

Bauen oh

ne Unters

tützung d

er

Zahlstell

e stand n

ie zur Dis

kussion

ZA HLSTELLE

Platznot in Sevelen

«Es gab Leute, die sagten, sie würden

gern in die Gemeinde kommen, aber

wir hätten ja keinen Platz», erinnert

sich Barbara Oppliger, Leiterin des

Gemeindevorstandes von Sevelen.

«Inzwischen sind tatsächlich neue

Leute zu uns gestossen. Jetzt werden

die neuen Räume stark beansprucht,

auch für Aussenstehende finden re-

gelmässig Anlässe statt.» Der Umzug

wäre nicht möglich gewesen ohne ein

Gemeindemitglied, das eine Liegen -

schaft aus einem Konkurs heraus -

kaufte, mit der Absicht, seiner EMK

Sevelen dort eine neue Heimat zu bie-

ten. Bauplanung und Geldbeschaf -

fung fanden 2009 innerhalb weniger

Monate statt.

Weg zur Einigkeit

Im Berner Oberland entwickelte sich

die Planung über zehn Jahre. Ein ers-

ter Vorschlag fiel in der Bezirksver -

sammlung durch, weil der geplante

Abbruch eines erst gut 20-jährigen

Kapellenanbaus die Leute reute. «Das

war eine herbe Enttäuschung», blickt

Pfarrer André Ottersberg zurück.

«Nichts machen wollte die Gemeinde

aber auch nicht. So hatten wir den

Mut, die Ideen der Opposition zu visu-

alisieren, durchzurechnen und mit

dem abgelehnten Projekt zu verglei -

chen.» Dessen Vorteile wurden er -

kannt und führten zu einem klaren

Ja. Die Versöhnung kam zustande, die

Gemeinde ging einig und gestärkt aus

dem Konflikt hervor. Mit der geneh -

migten einstöckigen Erweiterung

(nach Abriss des besagten Anbaus

von 1984) nutzt der Bezirk die Par -

zelle optimal. «Die Statik des Anbaus

ist so ausgelegt, dass später noch ein

!" #$"%&'$ #&() Bauprojekte brauchen Weitblick und

einen langen Atem. Dennoch ist kein

Gebäude für die Ewigkeit gebaut. Sie

müssen den Menschen und ihrem

Auftrag dienen. Die Bezirke in Seve -

len und Interlaken haben darum mit

Weitsicht neu gebaut und profitieren

dabei auch von einem Darlehen der

Zahlstelle.

Auslöser für die Bauprojekte waren in

Sevelen und Interlaken Platznot und

Sanierungsbedarf. Die Lösungen

könnten unterschiedlicher nicht sein:

die Gemeinde Sevelen zügelte in die

Industriezone, die Gemeinde Interla -

ken nutzt den angestammten Platz im

Ortszentrum clever, um für die Zu -

kunft gerüstet zu sein (s. Box).

*+ ,-.-/-+ 01++2- 34- 56789-:-4+3- 4+ -4+ *+3;<2=4->-?@;3- ;:A4-B-+C

22 DEFGHI JKL MINO PFQ 02

Die Umfrageergebnisse von 2013 helfen beim Ausbau der Zahlstelle

«Schön, dass es dich gibt»

Von Gisbert Dörr

Es ist kurz vor acht Uhr. Die Aufgabe

vor mir hat schon das Prädikat «drin-

gend»! Ja, ich brauche etwas Druck,

damit werden die Prioritäten klarer.

Was mich beschäftigt ist der Beitrag

für Kirche und Welt den Sie gerade le-

sen. Arbeitstitel «Was wollten Sie

schon immer mal von der Zahlstelle

wissen?»

Können Sie sich erinnern an die Um-

frage der Zahlstelle im Sommer 2013.

Wer nicht! Was für eine Frage. Ich su-

che die Auswertung und inde dabei

die persönlichen Rückmeldungen, die

direkt an die Zahlstelle gesandt wur-

den. Ich danke Ihnen an dieser Stelle

für die Teilnahme an der Umfrage. Die

vielen Reaktionen, kritischen Denk-

anstösse, Bitten um Kommentare und

die Wertschätzung machen diese Um-

frage für mich persönlich so wichtig

und erfolgreich.

Eine GrusskarteDa springt sie mir förmlich ins Auge,

die rosa Karte mit dem vor Freude

tanzenden Mädchen. Sie hat mich ir-

gendwann nach der Umfrage erreicht.

Darauf steht dieser Gruss «Schön,

dass es dicht gibt.» Ja genau! Super,

dass es diese Zahlstelle gibt. Das ist

es, was Sie uns in der Umfrage immer

wieder mitgeteilt haben.Ein FragenkatalogNun liegen die Fragen vor mir, die

konkret gestellt oder in Ihren Antwor-

ten erkennbar wurden:• Warum gibt es kein Lohnkonto?

• Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

• Darlehen an Private?• Zahlstelle? Nie gehört! Wusste gar

nicht das es so was in der EMK

gibt!• So viele Banken! Braucht es da eine

Zahlstelle!?• Kirche und Bank, dass passt für

mich nicht!• Kein Online-Banking? • Was wird mit meinem Geld ge-

macht?• Wer nutzt die Zahlstelle?

• Wie sehen die Voraussetzungen

aus für ein Konto?• Wer entscheidet und trägt Verant-

wortung?• Wie sieht die Zukunft der Zahl-

stelle aus?

Ein AusblickDas sind die Themen, denen sich die

Zahlstelle in den nächsten Monaten

stellen wird. Wie man sieht, geht es

bei der Zahlstelle nicht nur um Zah-

len. Es geht nicht einmal nur um Geld.

Obwohl wir für die EMK Schweiz und

die Mitglieder und Freunde grosse

Geldbeträge verwalten. Es geht um

das Fundament, auf der die Zahlstelle

steht. Wir wollen die Fragen klären, Ant-

worten geben und auch eine Diskus-

sion führen. Möchten die Begeiste-

rung, die in der Umfrage spürbar

wurde, weitergeben. Wollen auch kri-

tisch beleuchten! Wir werden das

«Werk der Solidarität» in seiner Tra-

dition vorstellen, den aktuellen Auf-

trag aufzeigen und Sie in die Vision

Zahlstelle mitnehmen. Ich freue mich darauf und gebe den

Gruss an Sie weiter: «Schön das es

dich gibt!»

MEHR ERFAHRENwww.emk-zahlstelle.ch

ZAHLSTELLE

Gisbert Dörr: «Vielen Dank für die Antworten, Rückfragen, Anregungen

und die Wertschätzung im Zusammenhang mit unserer Umfrage.»

5

Kirche und Welt Nr. 4/2014

ZAHLSTELLE

RST UVWTTXTYZ[\]^_ ^WZ ^\` aWb]Zc\]]\ bS][c_ [Sc dX e]\Se\T

Menschliche P

lanung

und ihre Gren

zen

fgh Daniela Deck

Die Zahlstelle hat den Auftrag, inner-

halb der EMK Schweiz den Geldfluss

sicher zu stellen. Wenn Bezirke Bau-

vorhaben verschieben oder Darlehen

schneller zurückzahlen können, ver-

ändert sich dieser Geldfluss und

stellt die Verantwortlichen vor Her-

ausforderungen.

Die Zahlstelle bietet Anleger/innen

vorteilhafte Zinsen. Dadurch kann

sie Bezirken Kredite zu günstigen

Konditionen anbieten. Diese Win-

win-Situation ist nur möglich, weil

die Zahlstelle nicht auf Gewinnmaxi-

mierung aus ist.

20 Jahre abzahlen

EMK-Geschäftsleiter Daniel Burkhal -

ter erklärt, warum die Zahlstelle

funktioniert: «Bezirke, die Darlehen

bezogen haben, streben danach, so

schnell wie möglich aus den Schulden

herauszukommen.» In den ersten vier

bis fünf Jahren nach Baubeginn sei

die Motivation der Gemeindeglieder

sehr gross, das Geld zurückzuzahlen.

«Insgesamt brauchen die Bezirke

meistens aber etwa 20 Jahre, um Kre -

dite zurückzuzahlen», weiss Daniel

Burkhalter aus Erfahrung, «weil ein

Neubau oder eine Renovation nach

ein paar Jahren selbstverständlich

werden und andere Projekte in den

Vordergrund rücken.»

Das Geld zirku

liert

innerhalb der E

MK

Wenn Zinserträge fehlen

Die Zahlstelle ist so organisiert, dass

sie für die Anleger und die Bezirke

das Risiko klein hält. Sie agiert von

der Bankenbranche unabhängig. Das

Geld zirkuliert, wenn immer möglich,

innerhalb der EMK. Ideal ist, wenn

sich die Rückzahlungen der Bezirke

und Kreditbegehren die Waage hal -

ten. Daniel Burkhalter bringt es so

auf den Punkt: «Für uns ist es am

günstigsten, wenn Geld, das von ei -

nem Bezirk zurückgezahlt wird,

gleich einem anderen zur Verfügung

gestellt werden kann.»

Schwierig ist für die Zahlstelle,

wenn Bauprojekte verschoben und

Kredite nicht oder nur teilweise bezo -

gen werden. Dadurch verliert sie die

Zinserträge. «Wir freuen uns mit den

Bezirken, wenn sie unerwartete

Spenden und zinslose Darlehen erhal -

ten und darum einen geplanten Kre -

dit nicht brauchen», erklärt Daniel

Burkhalter. «Aber bei uns schmilzt so

die Zinsmarge weg, weil kurzfristige

Anlagen kein Geld mehr einbringen.»

Ohne die Zahl

stelle wäre

vieles nicht mö

glich

Abmachungen einhalten

Das Gespräch mit Kassier/innen

zeigt, dass diese Mechanismen in den

Bezirken kaum bekannt sind. «In die

Situation der Zahlstelle habe ich mich

noch nie versetzt», sagt Theo Hugen -

tobler vom Bezirk Frauenfeld-Wein -

felden und spricht dabei für viele Mit-

glieder und Freunde der EMK. «Ohne

die Zahlstelle wäre so vieles nicht

möglich», ist Elisabeth Bünger, Kas -

sierin der Bezirke Solothurn und

Lyss-Aarberg, überzeugt. «Darum ist

30 Kirche und Welt Nr. 07&08/2015

Der Finanzplaner Beat Hofstetter über Schulden, Reichtum und das «Himmelskonto»

Wohlstand heisst: Verantwortung tra gen

Von Daniela Deck

«Die Bibel hat zu Geld und Besitz mehr zu sagen als zu jedem anderen Thema. Als Finanzplaner verlasse ich mich auf die biblischen Prinzi-pien», sagt der Schwyzer Beat Hofs-tetter und lädt uns ein, alte Überzeu-gungen und Gewohnheiten in einem neuen Licht zu prüfen.

Über Geld redet man nicht und wenn, dann über die Gemeindeinanzen, aber nicht über das eigene Konto. So lässt sich die Beindlichkeit vieler Christen auf den Punkt bringen. Beat Hofstetter sieht das anders. «Wir alle haben eine Kleingruppe, einen Haus-kreis oder sonst gläubige Freunde, die uns besonders nahestehen. Wir sollten den Mut haben, uns in diesem geschützten Rahmen auch in inanzi-ellen Fragen auszutauschen und ge-genseitig zu korrigieren. So brechen alte Gewohnheiten auf, und wir schüt-zen uns vor Gefahren wie etwa der Schuldenfalle. Manchmal helfen uns die Geschwister im Glauben auch ein-fach sparen.»

Gern Steuern zahlenSchulden sind Beat Hofstetter ein

Dorn im Auge – und dazu gehören schlafende Hypotheken. Er ruft dazu auf Hypotheken abzuzahlen. Das schütze Hausbesitzer nicht nur vor Abwertungen auf dem Immobilien-markt, sondern schiebe auch der ent-sprechenden Steueroptimierung ei-nen Riegel. «Wir Christen sollen gern Steuern zahlen», sagt er provokativ und doppelt nach: «Geben Sie Ihr Geld lieber dem Staat als den Banken. Wenn ich viele Steuern bezahlen darf, bin ich inanziell gesegnet.» Im letzten Sommer hat sich Beat

Hofstetter mit einigen gleichge- sinnten Finanzfachleuten zusam- mengetan und das Beraterforum www.beraterforum.ch gegründet.

Ihr Ziel: gläubige Finanzberater und -planer vernetzen und in den bibli-schen Prinzipien im Umgang mit Geld ermutigen und schulen, damit sie ihre Mandanten entsprechend be-raten. Ihre Vision: Innerhalb einer Generation wird die Mehrheit der Christen in der Schweiz schuldenfrei sein und das eigene Geld selbstver-antwortlich nach biblischen Prinzi-pien verwalten und für das Reich Got-tes verwenden.

AbgestuftFinanziell unterscheidet das Berater-forum fünf Stufen:1. Schuldensklaverei: Abwärtsspi-

rale, bei der Schulden mit neuen Krediten gedeckt werden2. Armut: Abhängigkeit durch Miet-

und Pachtverträge, Einnahmen und Ausgaben ungefähr im Lot

3. Entschuldung: Einnahmen über-steigen Ausgaben, Abzahlung von Krediten

4. Wohlstand: keine Schulden, Ein-nahmenüberschuss, Geld in Eigen-verantwortung verwaltet5. Reichtum: Finanzierung aus Ver-

mögenserträgen, nicht auf Lohn angewiesen

Wir verkünden einfach das Evangelium

Nützliche Tipps«Wir verkünden beim Beraterforum weder ein Armutsevangelium noch ein Wohlstandsevangelium, sondern einfach das Evangelium», sagt Beat Hofstetter. Seine Tipps auf einen Blick:• Nur wer im Kleinen treu ist, wird

bereit für grössere Aufgaben

ZAHLSTELLE

22 Kirche und Welt Nr. 8/2014

Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent

Zwei Generationen – ein Grundsatz

ZH LSTELLE

mir bei meiner Banklehre angeeignet. Nun kann ich das bei den Jungschar-Finanzen anwenden. Als Vater und Tochter gehört Ihr verschiedenen Generationen an. Gibt es Unterschiede, wie Sie persönlich über Geld sprechen bzw. damit umge-hen?

LA: Ich glaube nicht. Ich habe von den Eltern den Grundsatz gelernt, dass man zuerst spart und dann kauft und nicht umgekehrt.

Wa s i s t I h n e n b e i d e n G e m e i n d e i-n a n z e n / J u n g s c h a r j n a n z e n b e s o n -d e r s w i c h t i g ?TH: Die Leute sollen freiwillig und gern geben und die Verwendung des Geldes ist transpa-rent. Ich vermeide Druck. Damit habe ich gute Erfahrun-gen gemacht. Im Gemeindebrief pub-lizieren wir regelmässig die Zahlen,

so etwa Ende November. Ich habe es immer wieder erlebt, dass im Dezem-ber namhafte Beträge hereingekom-men sind und das Budget ausgegli-chen haben.LA: Ich lege grossen Wert auf eine sorgfältige Buchführung.

D i e m e i s t e n L e u t e r e d e n n i c h t g e r n ü b e r G e l d . Wie können wir damit ei-nen unverkrampften Umgang be-kommen?TH: Hat sich das nicht gebessert? Ich habe das Gefühl, dass ich offener über dieses Thema spreche als meine El-tern. Die Altersvorsorge und Fragen rund um die Pensionierung kommen oft zur Sprache. Seit ich verheiratet bin, lebe ich nach Budget. Es gibt viel-leicht Leute, die das als Einengung empfinden, doch uns hat es immer Freiheit gegeben – auch wenn mein Sohn einmal einen Monat auf Farb-stifte warten musste, weil das ent-sprechende Kässeli leer war. Meine Mutter achtete darauf, dass wir vom Lehrlingslohn den Zehnten gaben, was ich als Jugendlicher oft murrend tat. Später habe ich es dann mit mei-nem Nettolohn freiwillig so gemacht. Das Beste daran: Man hat immer Geld zum Geben, für die Kollekte, um je-mandem eine Freude zu machen, für einen Blumenstrauss beim Kranken-besuch, und man gewöhnt sich ans Geben. Hindernisse sehe ich allen-falls bei Neid. Wenn ich das Gefühl habe, jemand neide mir etwas, rede ich nicht über finanzielle Belange. LA: Ich gehe mit dem Thema wohl noch offener um als meine Eltern. Wir Kinder wussten, wieviel Papi ver-

dient. Aber das ist nicht in allen Fami-lien so. Ich hatte auf der Bank Einblick in Konti von Männern, für die sie ihren Frauen keine Vollmacht gegeben ha-ben. Dies war für mich teilweise un-

kOl mnNIELn mECK

W ie w ir mit Geld umgehen, in der Ge-meinde und persönlich, hat Einfluss auf unsere Nachkommen. Was ist hier fair und nützlich? Vater und Tochter, Theo Hugentobler und Lea Augsburger, zu Solidarität, EMK-Fi-nanzen, eigenen Grundsätzen und Erfahrungen.

Wie sind Sie zum Kassieramt in der EMK gekommen?Theo Hugentobler (TH): Nach zwölf Jah-ren als Bezirkslaienführer wurde 2004 im Bezirk der Posten des Kas-siers frei. Ich dachte, dass ich gern eine Aufgabe mehr im Hintergrund hätte. Weil ich Freude an Zahlen und Grundkenntnisse in der Buchhaltung habe, ist das für mich ideal.Lea Augsburger (LA): Mathematik war mein Lieblingsfach. Das Wissen zur Führung einer Buchhaltung habe ich

Wir Kinder wussten, wieviel Papi verdient.

Wopto qopros v o n o i n op G osoputvwn an dvo undere wevtopxoxoyen.

22 Kz{che und Welt Nr. 0 4 /2 0 1 6

ZAHLSTELLE

Agenda

SA.– SA., 2.–9. AUGUST

Begegnungsreise

Chemnitz, Krakau, Budapest, M

ünchen

von junge| }rwachsenen für jung~ }rwachsene

Kosten: CHF 400.-

Infos: [email protected]

SA.–SA., 2.–9. AUGUST

Bibel-Ferienwoche

Hotel Artos Interlaken

mit Bernard u. Elisabeth Lehmann

Kosten: ab CHF 1015.–

Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44,

www.artos.ch

SAMSTAG, 23. AUGUST

Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis

Allgem.

Kirche

ngeschi

chte 2

9.00–12.30 Uhr

EMK «Zelthof», Zürich

Infos/Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung,

044 299 30 87,

[email protected]

SAMSTAG, 30. AUGUST

Mitarbeitertagung

Distrikt Nordostschweiz, E

MK Uster

9.30–16.00 Uhr

SONNTAG, 31. AUGUST

Beneiz-Spomi

Bezirksschulwiese, Zoingen

9.30–17.00 Uhr

Kosten: CHF 30.– pr� �~��Infos/Anmeldung: [email protected],

www.takano-online.ch

Fragen

zur Zah

lstelle a

ls Institu

tion

Wie sieht die Zukunft der Zahlstelle au

Von Gis

bert Dör

r

Wie angekündigt möchten wir die Fra-

gen beantworten, die in der Umfrage

der Zahlstelle auftauchten. Weil S

ie

uns so viele wertvolle Gedankenan-

stösse gegeben haben, haben wir zwei

thematische Schwerpunkte gebildet.

In diesem ersten Teil möchten wir die

Zahlstelle als Institution betrachten.

Ist die Z

ahlstelle ei

ne Bank?

Die Zahlstelle ist k e i n e Bank sondern

eine Depositenkasse. Depositenkas-

sen dienen dem Zweck der Organisa-

tionen, die sie betreiben. Als Deposi-

tenkasse ist sie nicht direkt dem

Bankengesetz unterstellt und wird

nicht durch die Eidgen. Finanz-

marktaufsicht überwacht. Selbstver-

ständlich gilt aber das Geldwäscherei-

gesetz auch für die Zahlstelle.

Die Zahlstelle wurde

1908 gegründet

Wie lange gibt es die Z

ahlstelle sc

hon?

Die Zahlstelle wurde 1908 gegründet

für die Finanzierung der Bauvorha-

ben des heutigen Bezirks Zürich 4.

So viele Banken! Braucht es da noch

eine Zahlstelle?

Seit vielen Jahren unterstützt die

Zahlstelle die Finanzierung der EMK

Schweiz massgeblich. Sie garantiert

seit ihrer Gründung Unabhängigkeit

und Freiraum für Entwicklung.

Welche Werte

zählen in der Zahlstel

le?

Die Zahlstelle steht für Solidarität,

Nachhaltigkeit, Sicherheit und Unab-

hängigkeit!

Solidarität, Nachhaltig-

keit, Sicherheit

Wer nutzt d

ie Zahlstel

le?

Die Zahlstelle wird von Mitgliedern

und Freunden für die Anlage ihrer

Mittel genutzt. Auf der anderen Seite

erhalten EMK Bezirke, Gemeinden,

Gruppen und Institutionen, die der

EMK nahe stehen, Darlehen von der

Zahlstelle.

Welche Projekte u

nterstützt d

ie Zahl-

stelle?

Darlehen werden nicht nur für Bau-

vorhaben, sondern auch für Gemein-

deentwicklung, Ausbildung oder Ver-

Kompetent: ���b~r� �örr, Leiter der

Zahlstelle, beantwortet offene Fragen.

4Kir

che un

d Welt

Nr. 7/2

014

«Zahlstelle ist für mich gleichbedeutend mit guter Haushalterschaft mit Vermö-genswerten.»

Patrick Streiff

«Ich habe ein Einlage-Konto bei der Zahl-stelle, weil ich EMK-Mitglied bin und die EMK mit meinen Möglichkeiten unterstütze, unter anderem auch mit Geld.»

«Zahlstelle ist für mich gleichbe-

deutend mit viel Grenzen überschrei-

tender Solidarität.»

Marc Nussbaumer

Urs Schweizer

25Kirche und Welt Nr. 05/2016

Page 26: Kirche und Welt 5/2016

Negativer Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts

Keine Fördergelder für EMK-Jugendarbeit

VON BEAT BACHMANN

2014 entzog das Bundesamt für Sozi-

alversicherungen (BSV) der Takano-

Fachstelle und der Jungschar der

Evangelisch-methodistischen Kirche

(EMK) ihre Förderbeiträge. Das Bun-

desverwaltungsgericht hat nun das

Urteil bestätigt.

Nur Nebenzweck

Das Verwaltungsgericht bestätigte nun

dieses Verdikt des BSV

und lehnte die Be-

schwerde der EMK ab,

nachdem es bereits die

Beschwerden anderer

Jugendorganisationen abgewiesen

hatte. In seinem Urteil anerkennt es

zwar gewisse Zielsetzungen der Kin-

der- und Jugendarbeit der EMK als un-

terstützungswürdig, wertet diese je-

doch als Nebenzwecke gegenüber dem

Hauptzweck der EMK «die Verkündi-

gung des Evangeliums von Jesus Chris-

tus zur Weckung und Förderung evan-

gelisch-christlichen Glaubens und

Lebens auf Grund der Heiligen Schrift».

«Woche der Jugend»

Weil die BSV-Fördergelder ausbleiben,

fehlen bei den Finanzmitteln für die Ar-

beit mit Kindern und Jugendlichen in

der EMK rund CHF 45 000. Umso mehr

erhält die jährliche Sammlung «Woche

der Jugend» zugunsten der gesamt-

schweizerischen Jugendarbeit, die diese

Ausgabe von «Kirche und Welt» beiliegt,

an Bedeutung. Nur dank

dieser grossen Unterstüt-

zung der Bezirke der

EMK Schweiz können die

Angebote und Projekte –

wie zum Beispiel das Camp IV – weiter-

geführt werden.

Teilerfolg für Jungschar

Die Beschwerde der Jungschar EMK ge-

gen den Rücktritt des befristeten Ver-

trags für die Aus- und Weiterbildungen

wurde dagegen gutgeheissen. Damit

hätte die Jungschar noch bis Ende 2016

Anrecht auf diese Finanzhilfen für

Kurse. Aufgrund des Urteils gegen die

EMK dürfte es für die Jungschar aber

schwierig werden mit dem BSV einen

neuen Leistungsvertrag ab 2017 ab-

schliessen zu können. Der Jungschar-

Vorstand prüft aus diesem Grund ver-

schiedene Optionen um die momentanen

Leistungen der Jungschar weiterhin

sicherstellen zu können.

Hauptzweck:

Verkündigung

des Evangeliums

TAKANO

GENAUERES ERFAHREN

Den Entscheid des Gerichts im Wort-

laut können Sie nachlesen unter:

http://is.gd/Urteil2016

«Kirche und Welt» berichtete in den

Ausgaben 12.2014, 2.2015 und 10.2015

über die Entwicklung

https://issuu.com/emk_schweiz