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BISTUM SPEYER WÄHLT 10./ 11. Okt. 2015 www.pgwahl.bistum-speyer.de Kräfte bündeln Seite 2 Der Jugend eine Stimme geben Seite 4 Menschen motivieren Seite 11 Foto: Bistum Ausgabe Ludwigshafen

Kräftebündeln DerJugendeineStimmegeben Menschenmotivieren€¦ · PfarreienundGemeinden BishergabesimBistumSpeyer346„Pfarrgemeinden“.JedePfarreiwargleichzeitigeineGemeinde,undumgekehrt

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BISTUM SPEYER WÄHLT10./11.Okt. 2015www.pgwahl.bistum-speyer.de

Kräfte bündelnSeite 2

Der JugendeineStimmegebenSeite 4

Menschen motivierenSeite 11

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Ausgabe Ludwigshafen

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� In der Flüchtlingsarbeit bündeln Caritasund Gemeinde ihre Kräfte.

WELCOMECAFÉ

Mittwochnachmittag im Pfarrheim Adolph-Kol-ping in Oggersheim. Das Café Welcome ist mitt-wochs von 16.30 bis 18 Uhr geöffnet und erst vorKurzem von der Comeniuskirche hierher gezogen,und es ist voll hier. Kein Wunder, denn dieFlüchtlingsunterkunft im ehemaligen Bahnhof istvoll belegt, einige Flüchtlingsfamilien sind dezen-tral in Oggersheimer Wohnungen untergekom-men, und wenn das Containerdorf in der Mann-heimer Straße nach und nach gefüllt wird, wird esnoch voller werden, vermutet Horst Stauder, Vor-sitzender der Kolpingsfamilie Oggersheim.

Bei den Wahlen kandidiert er für den Verwal-tungsrat. Dieses Gremium hat unter anderem –gemeinsammit dem Heimausschuss – mitent-schieden, dass das Café Welcome im Pfarrzen-trum eingerichtet werden kann. Stauder war vonAnfang an im Arbeitskreis (AK) Flüchtlinge undsieht das Café ebenso wie andere Angebote als„ureigenste Aufgabe von Kirche“ an. Persönlichist ihm auch wichtig, dass die Gemeindemitglie-der Kontakt bekommen zu den Flüchtlingen:Er lädt sie deshalb zum Kommen ein, auch wennsie sich nicht ehrenamtlich engagieren könnenoder wollen. Manchmal würde er sich von dieserSeite allerdings „ein bisschen mehr Neugierde“wünschen.

� Verwaltungsräte sind bei vielen Fragenrund um die Kindertagesstätten eine wichti-ge Unterstützung

In den 21 katholischen Kindertagesstätten (Ki-tas) in Ludwigshafen arbeiten rund 250 päda-gogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so-wie etwa 55 Reinigungs- und Wirtschaftskräfte.Die neu geschaffene Regionalverwaltung istsogar für die Personal- und Finanzverwaltungvon 53 Kitas verantwortlich.

Ehrenamtliche, vor allem in den Verwaltungs-räten, sind für diese Aufgabe eine ganz wichti-ge Unterstützung, sagt Andreas Stellmann, Lei-ter der Regionalverwaltung: „Die Kirchenge-meinden sind in der Regel die Träger der Kitas,und Ehrenamtliche vor Ort bringen eine sehrgroße Kompetenz mit ein“, betont er. Sie füh-ren viele Gespräche vor Ort, sind erste An-sprechpersonen für die Kita und erledigen vie-le Arbeiten eigenständig. Vor allem im Hinblickauf die Finanzen kommt ihnen große Bedeu-tung zu: Zwar trägt die Kommune einen Groß-teil der Kosten, doch auch die Träger leistenihren Anteil an Personal- und Sachkosten.Die große Stunde der Verwaltungsräte schlugbei den Sanierungen der Kitas: „Die Sanierun-gen wurden in engem Schulterschluss mit den

„HIER FINDETGEMEINDECARITAS STATT“

Birgit Andreas

Im AK Flüchtlinge in Oggersheim treffen sich Eh-renamtliche und auch Mitarbeiter des Caritas-zentrums. Ab September soll regelmäßig auchein hauptamtlicher Berater ins Café Welcomekommen, Ehrenamtliche sind auch zur Stelle,wenn die Flüchtlinge das im Sprachkurs Erlerntevertiefen wollen. Auch das wird künftig im Pfarr-zentrum Adolph-Kolping stattfinden. „Hier findetGemeindecaritas statt“, freut sich Zentrumsleite-rin Birgit Andreas.

„Ich hänge an der Gemeinde!“ Das sagt IrmgardNellen und begründet damit, weshalb sie für den

Gemeindeausschuss von St. Sebastian und denPfarreirat von „Heilige Petrus und Paulus“ kandi-diert. Schon mehrere Jahre ist sie im Pfarrge-meinderat in St. Sebastian aktiv und in den ver-gangenen Monaten zusätzlich in der Arbeit mitFlüchtlingen befasst. In Mundenheim wird es be-sonders viele große Flüchtlingsunterkünfte geben– „das wird auch die Arbeit der Pfarrgemeindenbeeinflussen“, ist Nellen überzeugt. Viele Ange-bote werden sicher gemeinsammit den Protes-tanten verwirklicht werden, Pfarrei- oder Orts-grenzen werden verschwimmen, davon ist sieüberzeugt. Brigitte Deiters

Kirchengemeinden und Verwaltungsräten ge-plant. Hier sind viel Sachverstand und Ideeneingeflossen, das war für die Planungen sehrhilfreich“, lobt Stellmann.

So war etwa der stellvertretende Vorsitzendedes Verwaltungsrats von Christ König währendder Umbauphase für Leiterin Cornelia Kruspelimmer ansprechbar und bei wichtigen Bespre-chungen vor Ort. Da er auch inhaltlich Interes-se an der Arbeit zeige, sei es sehr hilfreich„wenn man weiß, dass man einen Ansprech-partner hat“. Aktuell ist der Träger gefragt beider Neugestaltung des Außengeländes, für diesich auch der Elternausschuss sehr stark ge-macht hat.

Als stellvertretender Vorsitzender des Kran-kenpflegevereins St. Gallus trägt AlexanderZettl (Foto) große Verantwortung für die bei-den Kitas St. Gallus I und Arche Noah im Hin-blick auf die Finanzen sowie bei Personalein-stellungen. „Das bindet schon viel Zeit“, sagter – etwa einen Tag pro Woche. Anträge aufZuschüsse müssen gestellt werden, und beiRenovierungen, Betriebs- und Sachkosten so-wie den Kosten für Unterhalt ist er gefragt. Oftnimmt er auch an den Sitzungen des Eltern-ausschusses teil und ist daher auch inhaltlichüber das Kitaleben informiert. „Eine lohnendeArbeit“, sagt er – und das spürt man, wenn ereinen der Kindergärten besucht, wo er faastalle Kinder zumindest vom Sehen kennt.

Brigitte Deiters

GROSSE VERANTWORTUNGFÜR DIE FINANZEN

Foto: Deiters

Foto: Deiters

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WEIL ES

MICHANGEHT!

� Am 10. und 11. Oktober wählen katho-lische Christinnen und Christen in derPfalz und der Saarpfalz ihre Vertrete-rinnen und Vertreter für die Gremiender Pfarreien. Es ist keine gewöhnli-che Wahl, denn das Bistum Speyer hatein neues Seelsorgekonzept. Es siehtunter anderem vor, dass aus den bis-her 346 Pfarrgemeinden 70 neuePfarreien gebildet werden. Damitändern sich auch die Zusammenset-zung und die Arbeitsschwerpunkteder künftigen Pfarrei- und Verwal-tungsräte. Erstmals in der Geschich-te des Bistums Speyer werden vorOrt Gemeindeausschüsse gewählt.

Für jede Pfarrei werden ein Pfarreirat, einVerwaltungsrat sowie mehrere Gemeinde-ausschüsse gewählt.

Der Pfarreirat sorgt für das kirchliche Leben inder Pfarrei. Er entwickelt ein Konzept für die Pfar-reiarbeit und berät Fragen, die die gesamte Pfar-rei betreffen. Außerdem hat er die Aufgabe, dasZusammenwachsen der Gemeinden zu fördern.

Der Verwaltungsrat kümmert sich um die Fi-nanzen und Immobilien der Pfarrei. Mit ihrenBeschlüssen sorgen die Mitglieder dieses Ratesdafür, dass für das kirchliche Leben die perso-nellen, räumlichen und finanziellen Rahmenbe-dingungen erfüllt werden. Haushaltspläne, Jah-resrechnung, Arbeitsverträge sowie Bau- undGrundstücksangelegenheiten gehören ebenfallszum Job der Verwaltungsräte.

Gemeindeausschüsse gestalten das kirchlicheLeben vor Ort, im Dorf oder im Stadtteil. EinGemeindefest, das Kirchenkonzert vor Ort oderein neues Projekt für Flüchtlinge im Stadtteil –darum kümmern sich Mitglieder dieser Gre-

mien. Die Gemeindeausschüsse habendie Aufgabe, Gemeindemitglieder fürdie Mitwirkung am Gemeindelebeneinzuladen.

Wer darf wählen?Wahlberechtigt für Pfarreirat und Ge-meindeausschuss sind katholischeChristinnen und Christen, die 16 Jahreoder älter sind und in der Gemeinde ih-ren Hauptwohnsitz haben. Wer nochnicht 16, aber schon gefirmt ist, darf auchwählen. Für den Verwaltungsrat liegt dasWahlalter bei 18 Jahren.

Die Wahlen in ZahlenIm Bistum Speyer sind bei den Wahlenim Oktober 3.847 Sitze neu zu beset-zen – 843 Mitglieder der Pfarreiräte,

635 Mitglieder der Verwaltungsräte und2.369 Mitglieder der Gemeindeausschüsse.Die Amtszeit beträgt vier Jahre.

Der Wahl-SloganMehrere Jahre lang hat das Bistum Speyer eineneue Ausrichtung der Seelsorge beraten. Am1. Januar 2016 beginnt die aktive Umsetzung desneuen Konzeptes. Ein wichtiger Teil sind die Gre-

mien und derenWahl. Der Wahl-Slogan lautet „Weiles mich angeht!“.Kirche geht allean: KatholischeChristinnen und Christen sind zur Beteiligungund Mitbestimmung eingeladen. So kann sichjede und jeder mit ihren bzw. seinen Fähigkeitenfür eine gemeinsame Sache einbringen.

Briefwahl möglichDie Wahlberechtigten können sich auch für dieBriefwahl entscheiden. Sie kann beim Wahlaus-schuss oder Pfarramt beantragt werden. VielePfarreien setzen Wahlbenachrichtigungskartenein, sie können ebenfalls verwendet werden, uman der Briefwahl teilzunehmen. Markus Herr

Weitere InfosMehr zu den Wahlen, den drei Gremien undschließlich ab 11. Oktober auch den Wahlergeb-nissen gibt’s im Internet auf der Seite:www.pgwahl.bistum-speyer.de

Impressum Herausgeber: Bistum Speyer, Kleine Pfaffengasse 14-18, 67346 Speyer; Redaktion: Bischöfliche Pressestelle und der pilger – Kirchen-zeitung der Katholiken im Bistum Speyer; Druck: Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Flomersheimer Straße 2-4, 67071 Ludwigshafen

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� Die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und jun-gen Erwachsenen ist entscheidend für die Zukunft derGemeinden, der Pfarreien und der Diözese. In den ka-tholischen Jugendverbänden zeigt sich ein anderes Ge-sicht von Kirche: jung, engagiert und mitmachtauglich.

Kinder und Jugendliche sind Experten in eigener Sache:Sie können ihre Interessen am besten selbst vertreten.Und junge Leute können viel, wenn ihnen viel zugetrautwird! Sie organisieren jährlich viele Freizeiten und Zeltla-ger, bilden Gruppenleiter aus oder sind selbst Gruppenlei-ter, machen sich fit, um ihre Zukunftsträume konkret umzu-setzen. Viele von ihnen machen das in den Jugendverbän-den des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend(BDKJ). Unter dem Slogan Katholisch.Politisch.Aktiv sindsieben Kinder- und Jugendverbände in Rheinland-Pfalz undim Saarland miteinander vernetzt.

� DieWahlderPfarrgremien stellt dieWeichen fürdieZukunft der katholischenKirche imBistumSpeyer. Kin-der und Jugendliche sindExperten in eigenerSache.ZurVertretung ihrer Interessenkönnen sie als Jugendver-treter oder als gewählteMitglieder imPfarreiratmitarbei-ten.Mit seinerKampagne „Change your church“möchtederBundderDeutschenKatholischen Jugend (BDKJ) imBistumSpeyerdazubeitragen, denWeg für viele jungeMenschen indenRäten zueröffnen.MenschenwieCharlotte Jöckel (26 Jahre) aus Ludwighafen-Oppau.

Charlotte Jöckel ist in der Oppauer Kirchengemeinde St.Martin aktiv. Daneben ist sie im Jugendverband JUNGEKIRCHE SPEYER (JUKI) „zu Hause“. Nach demAbitur hatsie inMannheim und Speyer Politikwissenschaften undVerwaltungswissenschaften studiert. Jetzt arbeitet sie an derDeutschenUniversität für Verwaltungswissenschaften in Speyerals Studiengangskoordinatorin. Erfahrungen in der Kirche sam-melt sie schon lange, eben besonders in der Jugendarbeit.Außerdem ist sie seit knapp zehn JahrenMitglied im Pfarrge-meinderat von St. Martin.

Kirche wirkt von außen betrachtet oft ziemlich fremd undwenig jugendlich. Warummachst du trotzdemmit?Weil es wichtig ist! Weil es wichtig ist, dass Jugendliche und jun-ge Erwachsene in der Kirche und den pfarrlichen Gremien vertre-ten sind und gehört werden. Nur so habenwir die Chance, Kir-chemitzugestalten und jugendlicher zumachen. Es bringtnichts, nur daneben zu stehen und zu jammern.Wirmüssenmit-machen, anpacken und dadurch etwas verändern.

Und außerdem – Kirchemacht auch Spaß! Es ist schön, Ge-meinschaft zu erleben und zu gestalten.

Aus deinem Erfahrungsschatz: Gibt es etwas, was „typischPfarrgemeinderat“ ist?Im Pfarrgemeinderat treffen ganz unterschiedliche Persönlichkei-ten aufeinander: Da sind die „altenHasen“, die schon seitmeh-

reren Jahrzehnten das Gemeindeleben gestalten. Einige gehörenzur Fraktion „Das habenwir schon immer so gemacht“, anderelassen sich auch auf Neues ein. Manche sind erst seit kurzemda-bei, engagieren sich undwollen bei allem dabei sein. Dann sinddie verschiedenenGruppierungen vertreten – JUKI, kfd, Kirchen-chor… Jeder hat unterschiedliche Interessen und bewertet Auf-gaben anders. Hier wird schon deutlich, worauf das hinaus-

läuft, oder? „Typisch Pfarrgemeinderat“ sind fürmich (lange)Diskussionen. Die können einerseits etwas ermüdendsein (es gibt Dinge, die im Jahresrhythmus wieder undwieder diskutiert werden), sie sind aber andererseitsunheimlich wichtig: Alle Argumente werden auf denTisch gepackt, und dannmussman sich zusammen-raufen, um amSchluss ein für alle akzeptables Er-gebnis zu erzielen.

Was wünschst du dir für deine Zukunft?Welche Träume hast du?Puh, schwere Frage. Gerade dieses Jahr ist fürmich be-ruflich und persönlich ziemlich turbulent. Daher wün-sche ichmir zuerstmal ganz allgemein Zeit. Zeit fürmich, Zeit für dieMenschen, diemir wichtig sind.Ansonsten sindmeine Träume, glaube ich, relativ un-spektakulär: Ich wünschemir fürmich und dieMen-

schen, diemir wichtig sind, Gesundheit. Ich hoffe auf einengesicherten Job, dermir Spaßmacht, mit nettenMenschenummich rum. Und außerdemwünsche ichmir, dassmeine

„kleinen“ Träume in Erfüllung gehen: Ein schöner und entspann-ter Sommerurlaub, das Gelingen des nächsten Projekts…

Was ist dein persönliches Lieblingserlebnis mit Kirche undGlauben?Hier kann ich gar kein einzelnes Erlebnis benennen. Es sind viel-mehr die Kleinigkeiten: Ich finde es toll, dass Kirche über Gene-rationen verbindet. Dazu ein Beispiel: In unserer Gemeinde ist esTradition, dass ältere Gemeindemitglieder zuWeihnachten vonden Pfarrgemeinderäten besucht werden. Ich habe hier von An-fang an „meine“ Besuchsliste, zu einer älteren Dame komme ichschon seit Jahren, und es ist immer wieder schön.Wir haben unsjedes Jahr viel zu erzählen.Daneben erlebe ich Glauben besonders stark in der Jugendver-bandsarbeit, in der JUKI. Bei uns gehört es dazu, zusammen zuarbeiten,miteinander zu ringen und zu streiten und dann imAn-schluss zusammen zu feiern – auch zusammenGottesdienst zufeiern. In dieser Gemeinschaft erlebe ich Kirche von der anderen,„jugendlichen“ Seite, daraus kann ich viele Anregungen undKraft für den Alltagmitnehmen. Interview: Katharina Goldinger

„KIRCHEMACHT AUCHSPASS! ES ISTSCHÖN,GEMEIN-SCHAFTZU ERLEBENUND ZUGESTALTEN.“

Charlotte Jöckel

Mit frischen Ideen Mitmachen!Mitmachen kann jede und jeder – auf ganzunterschiedlichen Ebenen. Wenn duKirche für dich erleben willst, dichaber (noch) nicht auskennst, fin-dest du Ansprechpartnerinnenund -partner in unseren Ju-gendzentralen. Gottesdiensteerleben kannst du in derJugendkirche LUMEN. Auchwenn du noch nie in einemGottesdienst warst.

Und wenn du ganz aus der Fer-ne einen Blick auf Kirche werfenwillst, kannst du uns auf Face-book oder Twitter folgen oderunsere Homepage besuchen.Da bist du immer auf demLaufenden und kannst ein-steigen, wo und wann dumöchtest.

die KIRCHE VERÄNDERN

Klick! www.bdkj-speyer.de +++ www.lumen-ludwigshafen.de +++ facebook.de/BDKJ_Speyer +++ Twitter.com/BDKJ Speyer

Der JUGENDeine STIMME geben

Foto: BDKJ

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� An vielen Orten des Bistums Speyer engagieren sich Familien und jungeEltern für Kinder und Jugendliche. Ein Beispiel aus demDekanat Saarpfalzzeigt: Wo sich mehrere Familien zusammentun, macht dasMiteinander vonEltern und Kindern gleich doppelten Spaß.

Es geht rund auf demKarussell, die Schaukel wipptmal nach oben,mal nach un-ten, und in rasender Fahrt geht’s auf der Rutsche abwärts. Auf demHerbitzhei-mer Spielplatz in der Dorfmitte tummeln sich zahlreicheMädchen und Jungen.Mit dabei ihreMütter, die aufpassen, dass nichts passiert. Alle gehören zu einemSpielkreis der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Rubenheim-Herbitzheim,

� Dass Frauen in vielen Bereichen kompetent sind, sprich den „Durch-blick“ haben, ist kein Geheimnis. Doch häufig überlassen sie denMännerndas Feld, halten sich lieber im Hintergrund, vor allem auch wenn es um denUmgangmit Geld geht.

Das Frauenforumder Diözese Speyermöchte dies ändern und Frauen ermutigen,Verantwortung in der Kirche zu übernehmen. Konkreter Anlass ist die Pfarrgre-mienwahl am 10. und 11. Oktober. „Weil es uns angeht: Mehr Frauen in die Pfarr-gremien!“ lautet dasMotto einer Postkartenaktion,mit der die Pfarreiräte, Ge-meindeausschüsse, aber auch die Verwaltungsräte ein weiblicheres Gesicht er-halten sollen.

„Vor allem die Verwaltungsräte, bei denen das kirchliche Vermögen im Fokussteht, sind immer noch eineMännerdomäne“, schildert Gabriele Dreßing, dieGeschäftsführerin des Frauenforums, die Erfahrungen.Mit demSlogan „gesucht:Buchhalterinnen“, der auf einemder drei Postkartenmotive steht, soll augen-zwinkernd auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht werden. Es zeigt eineFrau, die auf demRücken liegend ein Buch in der Hand hält. WeitereMotive sinddie „Durchblickerinnen“ – dargestellt mit einer schwarzenHornbrille, in derenGläser sichWürfel spiegeln, und die „Raumgestalterinnen“. „Wir hatten uns über-legt, etwas Originelles zumachen, um Frauen für die Räte zumotivieren“, unter-streicht Dreßing.Wir – das sind dieMitglieder des Frauenforums, zu denen unteranderen Vertreterinnen der Frauenverbände, der kirchlichen BerufsgruppenwiePastoral- undGemeindereferentinnen sowie der Berufsverbände, etwa Pfarrse-kretärinnen, gehören. Einige der „klugen Frauenköpfe“ kamen schließlich auf dieIdee der Postkartenaktion und setzten sie auch kreativ um. Die Auflage beträgteinige Tausend. BeimÖkumenischen Kirchentag an Pfingsten in Speyer wurdendieMotive erstmals in Umlauf gebracht und an den Ständen derMitglieder des

Frauenforums verteilt. Ein weiteres wirkungsvolles Instrument, über das dieKampagne bekannt gemacht wird, ist das Netzwerk der 130 KatholischenÖffent-lichen Büchereien in der Diözese, deren „Chefin“ ebenfalls Gabriele Dreßing ist.

Die Rückmeldungen aus denGemeinden auf die Aktion sind ausgesprochen po-sitiv und zeigen ihreWirkung. So habe sich nach Angaben vonGabriele Dreßingbereits die ein oder andere Frau überlegt, sich wählen zu lassen. „Dennwirmöchten Frauenmit den Karten gezielt ansprechen, damit sie sichmit einer Kan-didatur für die Gremien auseinandersetzen.“ Auf dieseWeise dienten dieMotivemit den pfiffigen Sprüchen als Türöffner für ein Gespräch – ganz im Sinne desFrauenforums. Petra Derst

für die Jüngsten

bei dem seit drei Jahren einmal dieWoche in familiär-freundschaftlicher Atmo-sphäre ausgelassen gekrabbelt, gespielt und gesungenwird.DieMütter treffensichmit ihremNachwuchs, haben viel Spaßmiteinander. 17 jungeMütter und24 Kleinkinder zwischen 14 Tage und fünf Jahre alt waren die „Gründungsgesell-schaft“. Sie hatten damals ihren ersten Austausch im Pfarrsaal in Rubenheim,dem ehemaligen Kindergarten der Pfarreien St. Mauritius Rubenheimmit derTochterkirchenstiftung St. Barbara Herbitzheim und St. Wendelinus Bliesdalheimin der Region Saarpfalz.

VomElan der Gründertage ist nichts verloren gegangen, auch wenn sich das„Personal“ ständig verändert. Daniela Rubeck, von Beginn an dabei, freut sichinsbesondere darüber, dass der Zusammenhalt beim Planen undDurchführenvon anderen Aktionen beispielhaft und ermutigend ist. „Bei uns geht es darum,dass sich die Kinder entfalten können, ihre Gefühle ausleben, ihre Verhaltenswei-sen ausprobieren oder Lebenserfahrungen sammeln können“, meint die Grund-schullehrerin. Die Schwerpunkte bestünden darin, die altersgemäße Entwicklungder Kindermit kreativen Spielanreizen zu unterstützen.In den erstenMonaten nach demStart wurdenmit der Unterstützung der kfd-Mutter bei Second-Hand-Basaren schöne Spielsachen und Bücher gekauft. Da-mit werden die gemeinsamen Stunden attraktiver und effektiver gestaltet. NebendemSpielen hat auch dasMusische seinen Platz. Ob groß oder klein, es wird ge-sungen und getanzt. Im Sommer treffen sich alle abwechselndmal in Bliesdal-heim, in Herbitzheim oder in Rubenheim auf demSpielplatz.

In der nicht ganz so warmen Jahreszeit sind die Dienstage von 15.30 bis 17 Uhrim Pfarrsaalmit vielen Aktivitäten, aber auchmit gemeinsamemKennenlernen,Informationsaustausch oder einfach „babbeln“ gefüllt. Dazu kommen Fastnachts-feiern oderWanderungen. Los ist eigentlich immer was.DochdieGruppe schmort nicht nur imeigenenSaft. DieMütter unterstützenauchdie kfdbei vielenVeranstaltungen. Sobacken sie etwaKuchen für denKaffeenach-mittag imNovemberundbietenauchmal einUnterhaltungsprogramman.

WolfgangDegott

GEMEINSAM

Stichwort FrauenforumDas Frauenforum der Diözese Speyer vernetzt die haupt- und ehrenamtlichtätigen Frauen im Bistum Speyer und setzt sich für die Gleichstellung vonMännern und Frauen in der Kirche ein.

Frauen sind aufgerufen, Kirche vor Ort mit ihren Kompetenzen zu gestalten, etwa in den Pfarrgremien.

„WIR MÖCHTEN FRAUENMIT DEN KARTENGEZIELT ANSPRECHEN“

Gabriele Dreßing

DURCHBLICKERINNENGesucht:

Foto: Degott

AKTIV

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Pfarreien und Gemeinden

Bisher gab es im Bistum Speyer 346 „Pfarrgemeinden“. Jede Pfarrei war gleichzeitig eine Gemeinde, und umgekehrt.Mit dem neuen Seelsorgekonzept ändert sich, dass mehrere „Pfarrgemeinden“ in einer Pfarrei zusammenkommen.Die bisherigen Pfarrgemeinden werden damit zu Gemeinden in der neuen Pfarrei. Im Durchschnitt setzt sich jede der70 neuen Pfarreien aus fünf Gemeinden zusammen. Das Ziel ist, dass die Gemeinden in der neuen Pfarrei zu einemgutenMiteinander zusammenwachsen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Gottesdienste aufeinander abgestimmtund Angebote für die Gläubigen der übrigen Gemeinden geöffnet werden. Jede Gemeinde hat einen Gemeinde-ausschuss, der aus mindestens drei gewähltenMitgliedern besteht. Er hat die Möglichkeit, eigene Vertreter inden Pfarreirat und den Verwaltungsrat der Pfarrei zu entsenden. Dass mehrere Gemeinden eine Pfarrei bilden,ist in der Weltkirche übrigens eher die Regel als die Ausnahme. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Latein-amerikas betreuen die Pfarrer eine Vielzahl von Gemeinden, die sich geographisch häufig über ein großesGebiet erstrecken.

Wo finde ich weitere Informationen über die neuen Pfarreien?

Das Bistum Speyer hat auf seiner Internetseite unter dem Schlagwort „Gemeindepastoral 2015“ alleInformationen zu den neuen Pfarreien zusammengefasst. Dort erfährt man zum Beispiel, welche Gemeindenzu den einzelnen Pfarreien gehören und welche Gemeinden zu den einzelnen Pfarreien gehören und welchePatrozinien die neuen Pfarreien haben, also welchen Namen eines Heiligen sie tragen. Darüber hinaussteht auf der Internetseite alles Wissenswerte zum neuen Seelsorgekonzept „Der Geist ist es, derlebendig macht“ und demmehrjährigen Prozess, in dem das neue Seelsorge-konzept erarbeitet wurde. Über eine Landkarte kannman schnell und einfachherausfinden, welcher Ort zu welcher Pfarrei gehört und wer vor Ort diejeweiligen Ansprechpartner sind. Markus Herr

Das Bistum Speyer in Zahlen

550.000 Katholikinnen und Katholiken10 Dekanate70 Pfarreien (ab 1. Januar 2016)

Einrichtungen

240 Katholische Kindertagesstätten300 Caritas-Einrichtungen (u.a. Beratungsstellen, Jugendhilfe, Altenhilfe, Hilfe

für Menschenmit Behinderung, Hilfe für psychisch kranke Menschen,Krankenhäuser)

23 Katholische Schulen7 Bildungshäuser

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

177 Priester im aktiven Dienst33 Ordenspriester47 Ständige Diakone265 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in der Seelsorge

1.200 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in den Pfarreien (Sakristei, Pfarrbüros, Kirchenmusik etc.)500 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter im Bischöflichen Ordinariat, den Regionalverwaltungen und den zugehörigen Einrichtungen

3.400 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in den katholischen Kindertagesstätten12.000 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in den Einrichtungen der Caritas

� Das Bistum Speyer erneuert seine Strukturen: Am 1. Januar 2016 werden aus bisher 346 Pfarrgemeinden70 neue Pfarreien gebildet. „Wir wollen über den eigenen Kirchturm hinaus denken, stärker zusammenarbeitenund damit die Kräfte bündeln“, erklärt Generalvikar Dr. Franz Jung. Mit den neuen Pfarreien sollen kirchlicheLebensräume entstehen, in denen die Gläubigen mit einer Vielzahl von persönlichen Fähigkeiten und Begabungender Kirche vor Ort ein Gesicht geben und neu auch auf solche Menschen zugehen, denen die Kirche fremdgeworden ist.

NEUEN PFARREIEN

Klick! www.bistum-speyer.de

Die 70des Bistums Speyer

Hl. Sebastian

Hl. Petrus

Hl. EdithStein

PaxChristi

Hl.Christophorus

Hl. EdithStein

Hl. Christophorus

Hl. Theodard

Hl. Elisabeth

Hl. Edith Stein

Hl. Anna

Hl. LaurentiusHl. Maria Magdalena

MariaHimmelfahrt

Hl. Augustinus

Hl. Michael

Heilig Geist

Hl. Elisabeth

Hl. Lukas

Hl. Johannes XXIIIHl. Theresia

von Avila

Hl. Disibod

Hl. Anna

Heilig Kreuz

Maria Schutz

Hl. Martin

Heilig Geist

Mariä Himmelfahrt

Hl. Franz von Assisi

Hl. Wendelinus

Hl. Remigius

Hl. Franz Xaver

Hl. Christophorus

Hl. Petrus

Hl. Bruder Konrad

Maria KöniginHl. Cyriakus

Hl. Wendelinus

Hl. Johannes XXIII

Hl. Elisabeth

Hl.Nikolaus

Hl. Veronika

Heilig Kreuz

Heilig KreuzHeiligeFamilie

Hl. Martin

Hl. Hildegardvon Bingen

Hll.Petrusund Paulus

MariaHeimsuchung

Sel.Paul Josef

Nardini

Hl. Hildegardvon Bingen

Maria, Mutterder Kirche

Hl. Theresiavom Kinde Jesus

Hl. Claravon Assisi

Hl. Franzvon Assisi

Hl.Katharina von

AlexandrienSel. Paul

Josef Nardini

Hl. JohannesXXIII

Hl.Jakobus

derÄltere

RHEIN

FRANKREICH

Hl.Cäcilia

ROCKENHAUSEN

Hl. Philipp derEinsiedler

Hl. Namen Jesu

Hl.Ingobertus

Hl. Franzvon Assisi

Hl. Pirminus

Hl.Dreifaltigkeit

Hl.Franz von Assisi

Hl.Antonius

vonPadua Hl.

Katharinavon

Siena

Hl. VierzehnNothelfer

BAD DÜRKHEIM LUDWIGSHAFEN

SPEYER

GERMERSHEIM

LANDAU

KAISERSLAUTERN

KUSEL

HOMBURG

PIRMASENS

RHEIN

KIRCHHEIMBOLANDEN

NEUSTADT

FRANKENTHAL

BAD BERGZABERN

ZWEIBRÜCKEN

ST. INGBERT

SAARPFALZ

KUSEL

KAISERSLAUTERN

PIRMASENS

DONNERSBERG

BAD DÜRKHEIM

LANDAU

SPEYER

LUDWIGSHAFEN

GERMERSHEIM

DEKANATE

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Ein wesentlicher Bestandteil von „Gemeindepas-toral 2015“ ist die Erstellung eines sogenannten„Pastoralen Konzepts“, das die Basis des Han-delns in der Pfarrei bildet. In Queidersbach um-fasst das Dokument mehr als 70 Seiten. Esnimmt unter anderem in den Blick, welche Men-schen in dem Gebiet leben, welche Probleme siehaben und was sie sich von ihrer Kirche wün-schen. Aus dieser Analyse folgen eine Reihe vonMaßnahmen, die in den nächsten Jahren umge-setzt werden sollen.

Mehrere große Ziele hat sich das haupt- und eh-renamtliche Team um Pfarrer Steffen Kühn vor-genommen. So möchte es etwa die Caritasarbeitin den sechs Gemeinden, die aus zehn Dörfernbestehen, stärken. Einer der Schwerpunkte indiesem Bereich ist derzeit die Flüchtlingshilfe.An zwei Orten der 7.100 Katholiken zählendenPfarreiengemeinschaft, in Kirchenarnbach-Neu-mühle und in Queidersbach, leben seit einigenMonaten Asylbewerber. Sie zu unterstützen, ha-ben sich die Haupt- und Ehrenamtlichen zurAufgabe gemacht. So bringen ihnen etwa Frei-willige in Kursen die deutsche Sprache bei. Inden Kleiderfundgruben von Queidersbach undNeumühle, die jedem Bedürftigen offenstehen,

� „Gemeindepastoral 2015“ – so lautet derTitel des neuen Seelsorgekonzeptes das abdem 1. Januar 2016 im Bistum Speyer umge-setzt wird. Dabei entstehen größere Pfarrei-en, die aus mehreren Gemeinden bestehen.Die Pfarreiengemeinschaft Queidersbach imLandkreis Kaiserslautern, die dann den Na-men Heiliger Franz von Assisi tragen wird,hat bereits Erfahrungen mit der neuenStruktur. Bis zu diesem Sommer konnte sievier Jahre Erfahrung damit sammeln.

GLAUBE UND

gibt es zudemTextilien für Er-wachsene undKinder sowieSpielsachen.„Super gut an“kamen laut Pas-toralreferentinUte Garth Be-gegnungsfestemit den Flücht-lingen in denbeiden Dörfern,zu denen die ge-samte Bevölke-rung eingeladenwar.

„Bei der Flücht-lingshilfe kön-nen wir feststel-len, dass daspassiert, was wirin vielen Bereichen erreichen wollen: Begegnungund Gemeinschaft, innerhalb der Gemeindenbzw. Dörfer, wie auf Pfarreiebene“, sind sich UteGarth und Steffen Kühn einig. Für die Verant-wortlichen ist klar: Wird der Glaube gelebt, zeigtsich das im alltäglichen Miteinander der Men-schen. Glaube und Leben gehören zusammen.

Das wurde auch beim diesjährigen Fronleich-namsfest der Pfarreiengemeinschaft in Kricken-bach deutlich, an dem mehrere Hundert Men-schen teilnahmen. „Es war ein Angebot von al-len Gemeinden für alle Gemeinden“, bekräftigtdie Vorsitzende des Pfarreirates, Katharina Ro-thenbacher-Dostert. „Jede Gemeinde konnte et-was zum Fest beisteuern.“ So habe etwa ihreKrickenbacher Heimatgemeinde einen Work-shop mit modernen religiösen Liedern angebo-ten. Aber auch das Gemeinsame hatte seinenPlatz. Die Mädchen und Jungen der fünf Kinder-tagesstätten der Pfarrei stellten ihre stimmli-chen Fähigkeiten unter Beweis, und der selbst-gebackene Kuchen für das Kirchencafé stammteaus allen Teilen der Pfarrei.

„Jede Gemeinde behält ihren Hut, sprich ihreIdendität, das ist ganz wichtig“, unterstreichtPfarrer Kühn. „Denn die Prägungen, Talente undInteressen sind teilweise recht unterschiedlich.“Konkret bedeutet dies, dass eine Gemeindeetwa regelmäßig Spiel- und Erzählnachmittageanbietet, während eine andere eher ein spiritu-elles Angebot bevorzugt. Die Vorbereitung derErstkommunion läuft gemeinsam auf Pfarrei-ebene. Dabei werden auch die Eltern einbezo-gen, etwa was die Termine und die Festlegungder Orte, in denen die Gottesdienste stattfin-den, betrifft, um Widerstände zu vermeiden.Das war nicht immer so.

„Wir sind lern- und entwicklungsfähig“, wird Ka-tharina Rothenbacher-Dostert nicht müde zubetonen. „Wenn man im Glauben miteinanderunterwegs ist, gibt es auch Abzweigungen, aberman kommt immer wieder zusammen.“ JederOrt durchlaufe eine Entwicklung, achte auf sei-ne eigenen Bedürfnisse, aber auch auf die dergesamten Pfarrei, so die 60-Jährige. „Wir sindauf einem guten Weg.“ Petra Derst

HEIMAT BEWAHREN,� Bisherige Pfarrgemeinden verbinden sichzu neuen, größeren Pfarreien. Sie werdenWirklichkeit durch das Zusammenspiel ver-schiedener Gemeinden. Für die vor Ort Ver-antwortlichen und die Seelsorger heißt dies,eine Gratwanderung einzuschlagen: Eineneue Gemeinschaft soll wachsen, zugleichsoll Heimat vor Ort bewahrt werden. Wie dasgelingen kann, zeigt zum Beispiel die künfti-ge Pfarrei Heiliger Disibod im nordpfälzi-schen Feilbingert (Kreis Bad Kreuznach).

Zwei Gremien sind es, wie Pfarrer Norbert Schlagund Gemeindereferentin Jutta Zwehn-Gaul beto-nen, die das kirchliche Leben in der Kirchenge-meinde Feilbingert mit ihren 823 Seelen organi-sieren und weiterentwickeln: Der Pfarreirat, der imOktober gewählt wird, und der Ortsausschuss, derVeranstaltungen vor Ort vorbereitet. Den Begriff„Ortsausschüsse“ gibt es bistumsweit nur hier in

NEUESWACHSENLASSEN

der Nordpfalz, so Schlag. Denn im Gegensatz zumRest des Bistums werden hier keine Teilgemein-den gebildet und deshalb keine Gemeindeaus-schüsse gewählt. Stattdessen gibt es nur einenPfarreirat. Der Verzicht auf Untergliederung in ver-schiedene Gemeinden fördere das Gemein-schaftsgefühl, erklärt Schlag die Sondersituation:Katholische Christen sind in dieser Gegend in derUnterzahl, daher sind die Pfarrgemeinden sehrklein. Vor diesem Hintergrund spielen die Orts-ausschüsse aber eine wichtige Rolle, damit jederOrt der Pfarrei doch eine eigene Stimme hat, wieauch die jetzige Vorsitzende des Pfarrgemeindera-tes, Carmen Nippgen-Retterath, unterstreicht.

Durch ein kleines Seelsorgeteam kann das Ge-meindeleben nicht mehr wie bisher aufrechter-halten werden, sondern es werden Veranstaltun-gen zentralisiert – etwa die Osternachtfeier. Sokann das „sensationelle Gefühl“ entstehen,schwärmt Schlag, wenn 400 Christen in der Kir-che von Hallgarten gemeinsam die Osternachtfeiern. Auch eine gemeinsame Erstkommunion-feier einschließlich Vorbereitung der Kinder ausallen Orten bewertet Schlag als Chance, schon

bei den Jüngeren das Gefühl zu wecken, „wir ge-hören zu einem großen Ganzen, und das bildetGemeinschaft“. Ziel ist es, neben dieser „großenGemeinschaft“ Veranstaltungen am Ort zu halten.Daher wird es künftig in Feilbingert Messdiener-Gruppenstunden geben. Auch die Bibliothekbleibt im Feilbingerter Pfarrheim, und der Kir-chenchor probt weiterhin in Feilbingert.

Der Prozess zur Erneuerung der Seelsorge ein-schließlich der Neustrukturierung der Pfarreienfindet nicht nur Freunde. „Aber wir brauchen et-was Neues“, betont Schlag. Unbestritten ist dieTendenz, dass der Gottesdienstbesuch zurück-geht. Angesichts des demografischen Wandelsschrumpfen die Dörfer, die Jüngeren zieht es indie Stadt. Mit der Zusammenlegung von Gottes-diensten nehmen an den Feiern jeweils mehr Be-sucher teil. Klar ist: Keines der acht Gotteshäuserder künftigen Pfarrei soll geschlossen werden. Ge-meindereferentin Jutta Zwehn-Gaul räumt ein,dass es oft nicht leicht fällt, Vertrautes vor Ort zuverlassen, aber sie weiß, dass die verschiedenenGruppierungen der neuen Pfarrei schon jetzt zu-sammenwachsen. Beate Vogt-Gladigau

Ausflug mit Flüchtlingskindern und ihren Müttern auf das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau in Kaiserslautern.

Foto: Privat

LEBENGEHÖRENZUSAMMEN

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� Vor sechs Jahren hat das Bistum Speyer un-ter der Überschrift „Gemeindepastoral 2015“einen grundlegenden Erneuerungsprozess be-gonnen. Er war auf mehrere Jahre hin angelegt.Das Ziel: Neue Perspektiven für die Seelsorgeverbunden mit neuen Pfarreistruktur.

Am 1. Januar 2016 werden die Neuerungen umge-setzt. Sie wurden ab 2009 entwickelt, in Arbeits-gruppen beraten und praktisch getestet. Dazu wur-den vier Projektpfarreien eingerichtet: in Germers-heim, Homburg, Kaiserslautern und Queiders-

� Die katholische Kirche im Bistum Speyer hatmehrere Jahre an einer Neuorientierung gear-beitet. Im Interview äußert sich dazu Generalvi-kar Dr. Franz Jung (Bild). Er ist Verwaltungschefdes Bistums.

Herr Dr. Jung, was kam bei dem Prozess zur Er-neuerung der Seelsorge heraus? Ist das jetzt mitBlick auf die neue Pfarreienstruktur nur „Makeup“, oder doch mehr...?

Dahinter stecktmehr. Die Frage nach Pfarreistruktu-ren stand amAnfang. Der Zuschnitt der Pfarreienwar zuerst zu klären. Und natürlich wird eine solcheinschneidende Veränderung von 346 Pfarreien zukünftig 70 Pfarreien zunächstmehr wahrgenommenals alle inhaltliche Fragen, die damit einhergehen.Aber unser neues Seelsorgekonzept schließt einganz neues Bild von Kirche ein. Eine Kirche, dieüber die Ränder schaut, die fragt „in welchemUm-feld lebenwir?“, „Was benötigen dieMenschenhier?“, und die dann entsprechend handelt. Natür-lich wird es Zeit brauchen, bis dieserWandel sichdurchsetzt. Aber wir haben diesenWegmit großerEntschiedenheit jetzt eingeschlagen.

Wo ist der Wandel schon heute zu bemerken?

Etwa in der drängenden Flüchtlingsfrage. Sie ist re-gelrecht über Deutschland hereingebrochen.Wirmachen sie zu unserem Thema. Als Kirche wollenwir helfen, dass dieseMenschen bei uns ein Zuhau-se finden. Die vielen Pfarreien, die sich in derFlüchtlingshilfe engagieren,machen die Erfahrung:Esmelden sich Freiwillige, die bisher in der Kirchenicht aufgetaucht sind, aber helfen wollen. Wennein Projekt gut ist, wenn der „Mehrwert“ klar er-kennbar ist, dann finden sich auchMenschen, diemitgehen.

Aber gleichzeitig gibt es Verunsicherung in denGemeinden durch die Veränderungen, oder?

Dass wir mit dem größten Umbruch, den das Bis-tum seit seiner Neugründung 1817 erlebt, Verunsi-cherung auslösen, ist unvermeidlich. Veränderun-gen bringen in allen Lebensbereichen immer Un-sicherheit mit sich. Wir haben durch Information

und Transparenz während des ge-samten Prozesses versucht, diesaufzufangen soweit es geht. Unswar zudemwichtig, diese Erneue-rungmit unseren eigenen Leutenzu stemmen und nicht mit exter-nen Beratern, wie es großeWirt-schaftsunternehmen zu tun pfle-gen. Dadurch wollen wir sicher-stellen, dass die Kompetenz zur Er-neuerung in der Organisation selbstvorhanden ist mit Seelsorgerinnen

und Seelsorgern, die dastägliche

Geschäft aus eigener Erfahrung kennen und da-her wissen, was jetzt Not tut. Zugleich haben wirimmer wieder benannt, was das Ziel ist – dieSeelsorge in den Pfarreien für die Zukunft neuaufzustellen. Dem diente auch der dreimaligeBesuch in allen Pfarrverbänden, um mit denMenschen vor Ort in Kontakt zu treten und unsihren Fragen zu stellen.

Was hat Sie bewogen, diese Neuausrichtunganzustoßen?

Es gibt die äußeren Gründe: Wir haben immermehr Mühe, genügend Personal für die Seelsor-ge zu finden, die Finanzen sind knapp, zugleichist die Zahl der katholischen Christen rückläufig.Aber alles dies sind Anzeichen dafür, dass sichdie Gesellschaft und der Stellenwert von Religi-on ganz grundsätzlich verändert haben. Es istnicht mehr selbstverständlich, Christ zu seinoder der Kirche anzugehören wie in volkskirchli-chen Zeiten. Menschen fragen heute danach,was ihnen Gott in ihrem Leben bringt. Das müs-sen wir akzeptieren. Bei unserer Neuorientierunghaben wir uns damit auseinandergesetzt, dassdie katholische Kirche mittlerweile ein Sinnan-bieter neben vielen anderen ist. Auch wenn wir

WEGAUF DEMbach. Die Erfahrungen dieser „Praxistester“ flossenin die weitere Entwicklung ein. Der Erneuerungs-prozess war vom Start weg an als Dialog angelegt.In drei Veranstaltungstouren in den Jahren 2010,2013 und 2015 trafen die Bistumsverantwortlichenzu Gesprächenmit Vertretern der bisherigen 364Pfarreien zusammen. Insgesamt sechs DiözesaneForen diskutierten bisher über die anstehendenVeränderungen. Den Foren gehörten rund 150Mit-glieder an – Seelsorgerinnen und Seelsorger,kirchliche Vereine und Verbände, Vertreter derPfarreien sowie Mitarbeiter des Bistums.

AmEndedesProzesses steht nunein rund150-seiti-gesSeelsorgekonzeptmit grundlegendenÜberlegun-gen, EmpfehlungenundRichtlinien für Pfarreien,Seelsorger unddieBistumsverwaltung.DasKonzeptnimmtdieVeränderungen inGesellschaft undKirche

alsHerausforderungan.Es soll Arbeitsgrundlagefür die nächsten Jahresein.DasPapier trägt alsTitel „DerGeist ist es,der lebendigmacht“ einZitat ausderBibel. DieKirche ist unterwegsmit denMenschen,Gott treibt sie dazuan.

Weitere Infoszum Konzept gibt es in einer kleinen Broschüre(Bild), die man unter der Telefonnummer06232/102-209 oder per E-Mail an [email protected] kostenfrei anfordern kann.

kein Industrieunternehmen sind und uns auchnicht so verstehen, so müssen wir uns doch amreligiösen Markt behaupten, ganz gleich, ob unsdas gefällt oder nicht. Die Herausforderung be-steht darin, nicht nur Jesus Christus zu verkün-den, sondern auch überzeugend zu zeigen, wieder Glaube an diesen Jesus Christus unser eige-nes Leben und diese Welt verändern kann undauch verändert. Papst Franziskus macht es unsderzeit mit seiner erfrischend unkonventionellenArt vor.

Welche Rolle spielt die Wahl zu den Pfarrgre-mien am 10. und 11. Oktober?

Es ist wie bei politischen Wahlen auch: Am Endesteht die Frage, wie viele Menschen wählen ge-gangen sind. Für uns ist die Wahl ein Gradmes-ser dafür, wie die Arbeit der Kirche und der Ge-meinden anerkannt wird. Wenn viele zur Wahlkommen, heißt das, dass die Menschen unsereNeuausrichtung als Versuch wahrnehmen, Kir-che und Gemeinde neu zu denken. Ich hoffe,dass wir genügend Kandidaten finden und vieleMenschen sich an den Wahlen beteiligen, „weiles uns alle angeht“, was Kirche tut.

Interview: Hubert Mathes

DAS NEUE SEELSORGEKONZEPT DES BISTUMS SPEYER

DAS NEUE SEELSORGEKONZEPT DES BISTUMS SPEYER

DAS NEUE SEELSORGEKONZEPT DES BISTUMS SPEYER

EINE EINFÜHRUNG

Joh 6,63

ist es,„Der Geist

der lebendig macht“DER

WANDELDENGESTALTEN

ERNEUERUNG

„MENSCHENFRAGEN HEUTEDANACH, WASGOTT IN IHREMLEBEN BRINGT.“

Generalvikar Franz Jung

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Wer nicht gleich Zeit und Lust für eine Sechs-Wo-chen-Pilgerfahrt nach Spanien hat, für den ist viel-leicht das Samstagspilgern etwas. Das BistumSpeyer macht solche Angebote – für Männer, fürSingles oder für Paare – auf mehreren Routendurch die Pfalz. „Beim Reisen, Pilgern undWallfah-ren geht es um grundlegende Erfahrungen: Auf-brechen, Neues entdecken wollen, Altes hintersich lassen, Strapazen bestehen, UngewohntesundWunderbares erleben, das Staunen wiederentdecken, als ein Anderer heimkehren.“ So be-schreibt es Franz Vogelgesang. Er ist Domkapitularin Speyer, für Seelsorge-Angebote des Bistumsverantwortlich und – selbst begeisterter Pilger. ZuVogelgesangs Bereich gehört das „PilgerbüroSpeyer“, das spirituelle Reisen, Pilger- und Studi-enfahrten etwa nach Rom oder Israel organisiert.

Pilgern liegt im Trend. Groß ist das Interesse auchan Gottesdiensten im Grünen. Die gibt es in derwarmen Jahreszeit etwa an der Annakapelle inBurrweiler, beim südpfälzischen Kolmerberg, auf

� Sind Sie schon einmal gepilgert?Vielleicht sogar auf dem Jakobsweg bisSantiago de Compostela? Spätestens mitHape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ istdas Pilgerziel des Mittelalters bei uns allge-mein bekannt. Pilgerziele und Pilgerwegegibt es auch in der Pfalz und der Saarpfalz.

AUF DEN

dem Roxheimer Altrhein oder hoch oben auf demDonnersberg-Gipfel. Gottesdienste sollen Men-schen ansprechen und ihr Lebenmiteinbeziehen,wie etwa die jährliche Feier für Ehejubilare imSpeyerer Dom. Ein Erlebnis – Hochzeitswalzer aufdemDomplatz inklusive.

Den Dom in Speyer (und andere große Kirchen inden Städten) tauchen die „Nightfever“-Abende inein besonderes Licht: Mehrmals im Jahr finden siestatt. Eine eindrucksvolle Atmosphäre schaffenunzählige Kerzen, abwechselnd Stille, leise Musikoder Gesang. Musik spricht Menschen in beson-derer Weise an. Eine gute musikalische Gestaltungvon Gottesdiensten und Kirchenkonzerten ist demBistum daher ein Anliegen. Diözesankirchenmu-sikdirektor Markus Eichenlaub ist für diesen Be-reich bistumsweit verantwortlich: „Gute Musikbringt die Seele zum Klingen. Das gilt fürs Zuhö-ren und noch viel stärker beim aktivenMitwirken“,wirbt Markus Eichenlaub für die kirchenmusikali-sche Arbeit zwischen Rhein und Saar.

Seelsorge ganz anders, an ungewohntemOrt: Dasbietet die Kirche mitten in Ludwigshafen. Dortgibt es den „Licht.punkt“ beim S-Bahnhof Mitte.„Das ist ein Angebot für alle, die auf der Suchenach Beratung, Orientierung und Seelsorge sind.Unsere Türen stehen allen Interessierten offen; derAufenthalt ist geprägt vom Vorübergehen, auchwenn Besucher gerne wiederholt kommen“, be-schreibt Leiter Joachim Lauer den „Licht.punkt“.Besonders im Blick seienMenschen, die keine An-bindung an eine Gemeinde suchen. Für sie undihre Lebensfragen hält das Bistum noch viele wei-tere Angebote bereit – Seelsorgerinnen und Seel-sorger sind etwa in Kliniken für Kranke da, beglei-ten Trauernde, gestalten Veranstaltungen für Se-nioren, Alleinstehende und andere. Hubert Mathes

GOTT & DIE WELT GUTES LEBENFÜR ALLE!

„Singlesein links und rechts vom Rhein“, „Franzis-kus und die Zukunft der Kirche“, „Meditation inWort und Klang“, Flüchtlinge bei uns“, „Interreli-giöses Gespräch“, „Die Idee hinter Tauschringen“,„Enzyklika fordert globale Ökologie“, „Selbstbe-stimmtes Sterben“, „Kirche sucht Kunst“, „Theolo-gie im Fernkurs“, „Wanderungen im Schwarzwald“,Bergexezitien immarokkanischen Atlasgebirge.“

Das sind nur einige der Themen, Veranstaltungenund Angebote, mit denen die Katholische Erwach-senenbildung in Pfarreien, Verbänden und auf Bis-tumsebene ausdrücklich auch „Menschen jenseitsder Kirchentüren“ einlädt, wie Thomas Sartingen,Leiter der KEB im Bistum Speyer, betont. „Wirstellen uns im kritischen Dialog den aktuellen He-rausforderungen in Politik, Wirtschaft, Kultur undKirche“, ergänzt er. Und Sartingen verweist darauf,dass gleichzeitig die Menschenmit ihren Sehn-süchten, Sinn- und Glaubensfragen „ganz nah“ imBlick sind. t-rn

� „Bunt & lebendig. Gott und die Welt.“So überschreibt die Katholische Erwachse-nenbildung (KEB) mit ihren Büro-Standortenin Speyer und St. Ingbert ihr Programm.

� Christoph Fuhrbach ist als Radsportler inder Szene weit über die Pfalz hinaus be-kannt. Sein Markenzeichen, sei es bei derDolomitenrundfahrt oder beim Höhenmeter-radeln für den Weltrekord, sind die Sanda-len, in denen er beim Wettkampf antritt.

Seit Kurzem hat er noch ein Markenzeichen: Eingrün-weißes Trikot mit dem Schriftzug „Gutes Le-ben. Für alle!“ Der 44-jährige Sportler verbindetso, was ihn umtreibt – das Hobby Radfahren undden Beruf. Der Theologe ist beim Bistum Speyerals Referent für weltkirchliche Fragen tätig. „GutesLeben. Für alle!“, das ist der Titel einer Kampagne,mit der die Kirche für einen gerechteren Lebens-stil wirbt.

Es geht, sagt Christoph Fuhrbach, darum, „wie wirleben wollen und was das für andere bedeutet“. InDeutschland lebten wir gut, allerdings auf Kostenanderer, vor allem der Menschen in den LändernAfrikas, Lateinamerikas und Asiens, sagt der Theo-loge. „Wenn wir anders leben, nicht schlechter,dann ginge es anderen (auch) besser.“ Den „gries-grämigen Verzicht auf irgendwas“ will Fuhrbachaber nicht predigen. „Uns geht es mit der Kampa-

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Nightfever: Kirche im Kerzenschein.

PILGERPFADEN

DES LEBENS

BILDUNG PLUS

Foto: Bistum

gne darum, einen Versuch zu starten zu einem an-deren Lebensstil. Das soll Spaß und Freudema-chen.“ Daher ist „Gutes Leben. Für alle!“ ganz prak-tisch und kreativ angelegt. Ge-sucht werden bis JahresendeIdeen und Experimente fürmehr Nachhaltigkeit undglobale Gerechtigkeit.

Mit zahlreichen Aktio-nen wurde zwischenRhein und Saar be-reits experimen-tiert. ChristophFuhrbach nennt bei-spielhaft das „FaireGemeindefest“, eineIdee aus Bad Dürk-heim, die vielerortsnachgeahmt wurde, unddas Pirmasenser „Repair-Café“, das aufs Reparierenaltbrauchbarer Dingestatt auf Neukauf setzt.Fuhrbach: „Immermehr Konsummachtletztlich weder reichernoch glücklicher. EtwasSinnvolles für andere Men-schen zu tun, das macht wirk-lich reich.“ Hubert Mathes

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� In Mundenheim, Oggersheim und in an-deren Stadtteilen arbeiten die Christen öku-menisch zusammen, um hier lebende Flücht-linge willkommen zu heißen und sie in ihremAlltag zu unterstützen. Ideen, wie diesgeschehen kann, werden in gemeinsamenTreffen abgestimmt und realisiert.

In der Gartenstadt ist es seit vielen Jahren guteTradition, dass an Pfingstmontag gemeinsamGottesdienst gefeiert wird – ebenso in der Mari-enkirche, wo die Arbeitsgemeinschaft Christli-cher Kirchen (ACK) zu einem gemeinsamenGottesdienst einlädt. Auch in der Pfingstweidegibt es eine Reihe von ökumenischen Gottes-diensten: Adventsandacht, Jahresschluss, ge-meinsames Totengedenken, Gottesdienst zurPfingsweide-Kerwe – und außerdem das öku-menische Projekt der Pfingstweide-Zeitung.Die Endredaktion läuft über das protestanti-sche Pfarrbüro, von katholischer Seite ist unteranderem Primoz Lorencak vertreten, der PGR-Vorsitzende von St. Albert, der auch wieder fürden Pfarreirat kandidiert.

ÖKUMENESO VIEL

St. Petrus und Paulus in der Innenstadt, der südli-chen Innenstadt undMundenheimwurden die Da-ten bereits erhoben; imNovember sollen sie bei ei-nemRätetag den neuenGremienmitgliedern vorge-stellt werden, die dann eine Vision auf Grund vonFragenwie: „Wiewünscht sichwohl Jesus Christusunsere Pfarrei?Was ist unser Auftrag?Wo solltenwiramReichGottesmitarbeiten?…“ entwickeln.

Oder konkret: „Welche Menschen leben in unse-rem Pfarrgebiet, was brauchen sie, und wie kön-nen wir mit ihnen in Kontakt kommen?“ – So um-schreibt Marita Seegers die grundlegenden Fra-gen. Sie war Mitglied im Analyseteam, das sichaus Vertretern aus allen vier Gemeinden zusam-mensetzte, und kandidiert für den künftigen Pfar-reirat. Sie hofft darauf, dass die Entwicklung desKonzepts dazu beiträgt, dass die Menschen als„Pfarrei in Gemeinden“ zusammenwachsen.

Den Prozess der Datenerhebung fand sie span-nend, aber auch anspruchsvoll und aufwendig.Das Team griff dazu auf zahlreiche Statistiken zu-rück, musste selbst detailliert auf die Suche ge-hen und die Vielzahl an Daten schließlich über-sichtlich präsentieren – von der sozialen Situati-on über Religionszugehörigkeit, Lebensphase,Zahl der Taufen, Erstkommunion, Eheschließun-gen, Kirchenein- und –austritte bis hin zur Auflis-tung von kirchlichen Einrichtungen oder größe-ren Arbeitgebern.

Zahlreiche Daten hat das Caritaszentrum beige-steuert. Demnächst wird es dort einen neuenMitarbeiter für Gemeindecaritas geben. Zen-trumsleiterin Birgit Andreas hofft, dass sich in al-len künftigen Großpfarreien mindestens ein An-sprechpartner findet als Bindeglied zwischenPfarrei und Caritas. Dann hat sich der hohe Auf-wand, der mit der Sozialraumanalyse verbundenist, gelohnt.

Pfarrer Alban Meißner ist überzeugt, dass sichdurch die Analyse und die Erarbeitung eines pas-toralen Konzepts in den einzelnen GemeindenSchwerpunkte entwickeln werden. Welche dassein werden, dazu hält er sich bedeckt: „Das Ana-lyseteam hat die Daten erhoben, die Aufgabe derneuen Räte wird es sein, daraus Schlussfolgerun-gen zu ziehen“, betont er. Brigitte Deiters

Das sind nur einige Beispiele für Ökumene inder Stadt. Aber es sollen noch mehr kommen:An Pfingstdienstag haben das katholische unddas protestantische Dekanat eine ökumenischeRahmenvereinbarung unterzeichnet und an Ver-

treter aller Pfarreien verteilt. Für Dekan AlbanMeißner ist der zentrale Satz darin, dass mansich künftig nicht mehr rechtfertigen muss fürdas, was man ökumenisch tut, sondern für das,was man nicht gemeinsam tue. Brigitte Deiters

WIE MÖGLICH

„DIE MENSCHENMOTIVIEREN,DASS KIRCHEAUCH HEUTEATTRAKTIV IST.“

Marita Seegers

Foto: Deiters

JESUS CHRISTUS„WIE WÜNSCHT SICH WOHL

UNSERE PFARREI?“

� „Die Menschen motivieren, dass Kircheauch heute attraktiv ist, und sich den Heraus-forderungen der Zeit stellen.“ Das ist ein Grunddafür, dass die künftigen Großpfarreien einpastorales Konzept erstellen.

Die Analyse aus zahlreichenDaten, Fakten undBe-sonderheiten desGebiets soll Grundlage sein fürSchwerpunktsetzungen durch die neuenGremien.

Der Prozess vonDatenerhebung zur Sozialraumana-lyse bis zur Verabschiedung des Konzepts soll etwazwei Jahre dauern. In der künftigen Pfarrei Heilige

Foto: Heib

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Bischof Dr.Karl-HeinzWiesemannundMariaFaßnacht,Vorsitzendedes Diöze-san-Katholi-kenrats, ru-fen gemein-sam zur Be-teiligung an

der Wahl auf: „Jetzt ist die Basis gefragt.“ MariaFaßnacht: „Das Motto trifft die Sache genau. Enga-gement undMitverantwortung der Laien in denPfarreien und Gemeinden sind unerlässlich.“Bischof Wiesemann: „Mit Recht können wirsagen, dass diese Wahl historisch ist und alle an-geht. Pfarrei ist und bleibt ein unverzichtbarer Ortvon Kirche.“

� Warum stellen sich Gemeindemitgliederzur Wahl – und warum soll man überhauptwählen? Wir haben nachgefragt.

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„MIT DER GEMEIN-DEPASTORAL 2015FANGEN WIR GANZNEU AN“ Dekan Alban Meißner

Michael Alter(44 Jahre, zwei Kinder, Kandi-dat für den Pfarreirat): „Mirist die Kirche vor Ort von Be-deutung, hier sehe ich dieMöglichkeit etwas zu bewir-ken und zu bewegen. Dabeisind Kinder, Jugendliche und

Familien wichtig, denn sie sind die Zukunft unse-rer Kirche.Mein Ziel in den kommenden vier Jahrenist es auch, Kirche bei aktuellen gesellschaftlichenThemen und Ereignissen auf Pfarrei- undGemein-deebene präsenter und aktiver werden zu lassen.“

Sabine Nitsch(57 Jahre, zwei erwachseneKinder, Kandidatin für Pfarrei-rat undGemeindeaus-schuss): „Seit 2003 bin ichMitglied im Pfarrgemeinderatvon Christ König, bin im Lei-tungsteam für die Erstkom-munionvorbereitung und

führe im Team Kinderwortgottesdienste durch. Ichmöchte mich auch weiterhin engagieren, um einaktives Gemeindelebenmit aufrechtzuerhalten.Ich bin gespannt auf die nächsten vier Jahre undwie wir drei Gemeinden als Pfarrei zusammen-wachsen. Im Pfarreirat werden die pastoralenSchwerpunkte festgelegt. Da möchte ich mitredenkönnen, denn bei der Umsetzung in der Gemeindemuss man sich damit wohlfühlen können. Im Ge-meindeausschuss werde ich mich sicher wieder imkatechetischen Bereich engagieren und ansonstenabwarten, wo ich mich einbringen kann.“

Dieter Lebert(77 Jahre, Rentner, Kandidatfür den Verwaltungsrat):„Fürmich ist es auf jeden Fallspannend, im Gemeindeaus-schuss Ideen einzubringenund auch umzusetzen, zumaldieser Ausschuss den Laien

größere Gestaltungsfreiheit einräumen soll. Da-rauf hoffe ich, denn nur dann sehe ich für meinEngagement einen Sinn. Auch im Wirtschafts-ausschuss hatten wir in den letzten vier Jahrenviele Probleme zu bewältigen. Auch für diesesGremium habe ich mich entschlossen zu kandi-dieren. Es erscheint mir wichtig, dass eine guteMischung aus der Erfahrung Älterer und derSpontaneität und Dynamik junger Leute zusam-men kommt. Nur so hat die Kirche für morgeneine Chance.“

Angela Litzenberger(38 Jahre, vier Kinder,Wähle-rin): „Ich halte es für notwen-dig, dassman sich aktiv oderpassiv an der Pfarrgemeinde-ratswahl beteiligt und vor al-lem sein Engagement ein-bringt. Arbeit wartet genug auf

die neuenGremien: In einer Zeit, in der wir vielfäl-tige Formen der Gewalt an allenOrten derWelt er-fahren, wo die Folgen der Gewalt uns in Flüchtlings-strömen näher kommen – hat die Kirche eine im-mense Aufgabe: durchWort und Tat die Frohe Bot-schaft von der bedingungslosen Liebe Gottes zu je-demMenschen zu verkündigen. Nur wo die Kirchediesem ihremureigenen Auftrag gerecht wird undnicht um sich selbst kreist, wirdman sie auch in Zu-kunft noch hören. Auch der Schritt des Zusammen-wachsens der Gemeinden ist unausweichlich: nichtals Selbstzweck, sondern als Folge derMarginalisie-rung des Christentums in unserer Gesellschaftheute. Wenn das Christentum eine Chance habensoll, dannmussman die Glutreste unter der Asche,die es noch gibt, zusammenlegen, damit darauswieder ein Feuer werden kann.Zwar findet das Leben aus dem Evangelium in derFamilie, der Nachbarschaft oder in den sozialenEinrichtungen statt. Wo dies ausbleibt, ist aucheine Zusammenlegung von Gemeinden sinnlos.Der gelebte Glaube braucht beides: Zentralen zum„Auftanken“ – hier ist zum Beispiel an gut gestal-tete Gottesdienste zu denken –, und das konkreteLeben an der Basis.“

Dekan Alban Meißner:„Mit der Gemeindepastoral2015 fangen wir ganz neuan. Die Arbeit, die vor denGremien, aber auch vor al-len Gemeindemitgliedernliegt, baut nicht mehr aufTraditionen auf, sondern

auf ganz neuen Herausforderungen und neuenImpulsen. Ein „Weitermachen“ wie bisher gehtnicht mehr. An die Stelle der früheren Gemein-den tritt ein neues Gesamtgebilde; damit mussich als Hauptamtlicher und Sie als Gemeinde-mitglieder etwas Neues machen. Das ist reiz-voll. Statt einen Aufgabenkatalog abzuarbeitenstellen wir uns heute ganz neu die Frage: Wasbraucht die Pfarrei, und was macht uns aus?Ich bitte Sie und ermutige Sie dazu, sich daranzu beteiligen – zunächst einmal durch IhreWahl, mit der Sie den Kandidaten Ihr Vertrauenschenken und zeigen, dass Sie deren Engage-ment achten.“

Anz

eige

WEIL ES

MICHANGEHT!

ECHT? WARUM EIGENTLICH?